Unser Titelbild Redaktion: DDR - 1080 Berlin,
Charlottenstraße 60 Telefon: 2 07 1169 Werner Sündram (Chefredakteur) Eberhard Preusch (Technik) Wolfram Riedel (Fahrzeuge) Herbert Schadewald (Verkehrssicherheit, Touristik) Klaus Zwingenberger (Verkehr, Recht) Gestaltung: Evelin Funk Die Redaktion wurde 1973 mit der
Verdienstmedaille der Organe des Ministeriums des Innern in Gold und 1978 mit der Ehrennadel des ADMV der DDR in Gold ausgezeichnet. Herausgeber: transpress VEB Verlag für Verkehrjvesen, DDR 1080 Berlin, Französische Straße 13/14, Telefon: 204 10 Verlagsleiter: Dr. Harald Böttcher Chefredakteur des Verlages: Max Kinze Lizenznummer 1150 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der DDR; Artikel-Nummer (EDV) 5930 Karte: P 5/11/81 Druck: Berliner Druckerei, DDR 1020 Berlin, Dresdener Straße 43 Alleinige Anzeigenverwaltung DEWAG Berlin, DDR - 1026 Berlin, Rosenthaler Straße 28-31, PSF 29,
Telefon: 2 36 27 76, Anzeigenannahme DEWAG Berlin, alle DEWAG-Betriebe und deren Zweigstellen in den Bezirken der DDR. Gültige Preisliste: Nr. 8 Ausland: Interwerbung, DDR 1157 Berlin, Hermann-DunckerStraße 89 Bezugsbedingungen: „Der Deutsche Straßenverkehr" erscheint einmal monatlich. Im Ausland: Der internationale Buch- und Zeitschriftenhandel, zusätzlich in der BRD und Westberlin der örtliche Buchhandel, Firma Helios Literaturvertrieb GmbH, Berlin (West) 52, Eichborndamm 141-167, sowie Zeitungsvertrieb Gebrüder Petermann GmbH & Co. KG, Berlin (West) 30, Kurfürstenstraße 111. Auslandspreise bitten wir den Zeitschriftenkatalogen von Buchexport, Volkseigener Außenhandelsbetrieb der DDR, DDR 7010 Leipzig, PF 160, zu entnehmen. In der DDR werden zur Zeit keine neuen Abonnementsbestellungen entgegengenommen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Ubersetzungen und Auszüge nur mit Quellenangabe gestattet. Die Redaktion wertet jede Zuschrift aus, ist aber auf Grund der Vielzahl nicht in der Lage, jede Zuschrift direkt zu beantworten.
zeigt zwei Autobahnszenen, wie sie zwar für die jetzige Jahreszeit typisch sind - nämlich Fahren auf nassen Fahrbahnen -‚ aber leider auch in anderen Jahreszeiten zum Kraftfahreralltag gehören. Seitdem sich die Sommer von den Wintern hauptsächlich noch dadurch unterscheiden, daß der Regen etwas wörmer ist, können Aufnahmen dieser Art (Fotograf: Klaus Zwingenberger) fast jede Woche gemacht werden. Für die Auswirkungen des Regens auf die Verkehrssicherheit spielt es allerdings keine Rolle, ob dieser warm oder kalt herniederkommt. Die Menge ist das ausschlaggebende. Fällt nur leichter Nieselregen, wird die Fahrbahn erst einmal feucht und schmierig. Gießt es dagegen in Strömen, dann trüben der Regen von oben und das Spritzwasser von unten die Sicht. Außerdem bilden sich je nach Beschaffenheit der Fahrbohnoberfläche - kleinere und größere Pfützen, ja mitunter ist die gesamte Fahrbahn von einem durchgängigen, millimeter- oder zentimeterhohem Wasserfilm bedeckt. Wird unter solchen Umständen schnell gefahren (gerade die Autobahn verleitet dazu!), stellt sich schnell der sogenannte Aquaplaning-Effekt ein. Was es mit ihm auf sich hat und wieihm beizukommen ist, kann auf den Seiten 24 und 25 nachgelesen werden.
Im Blickpunkt auf dem Alex Zur VDJ-Soliaktion am letzten August-Freitag präsentierten wir vor unserem Stand das neueste Modell der Motorradproduzenten aus Zschopau, die MZ ETZ 250, dem neugierigen Publikum. Unser „Zweirad-Spezi" Wolfram Riedel, der die Maschine gegenwärtig für
uns testet, beantwortete Unmenge Fragen der interessierten Jugendlichen, die ihn auf den „h ißen Ofen" ständig umlagerten. Wer wollte, konnte sich - für eilen kleinen freiwilligen Solibeit ag sogar draufsetzen, Hebel u cl Knöpfe bedienen und den Motor antreten. Davon wurde reg Ge-. brauch gemacht. In unserem Stand boten wir, mit unserem Chefredakteur Werner Sündram (im Bildvordergrund) an der Spitze, unter anderemMopedposter und verschiedene Ze tschriften an. Dabei möchten wir vor allem unserem Leser Heinz eichert aus Berlin herzlich danken, der uns etliche alte Exemplare „Der Deutsche Straßenverk hr" kostenlos für den Soliverka f zur
Verfügung stellte. Unser Dank gilt aber auch allen, die mit ihrer Spende und durch den Kauf unserer Erzeugnisse ihren Beitrag für die Solidarität geleistet haben.
Umdenken Verkehrsexperten in der BR kritisieren, daß die bisherige Verkehrssicherheitsprogramme 2war hohe Kosten verursacht, aber kaum die Bürger erreicht h tten. In Zukunft komme es darauf an, weniger Schwerpunkte zu se zen, dafür aber direktere Infor ationen für die Verkehrsteilnehmer anzubieten. In diesem Zusammenhang wird vorgeschlagen, einen Verkehrssicherheitsbeauftragten einzusetzen. Dieser solle eine Bestandsaufnahme der Verkehrssich rheitssituation in der BRD vornehmen und Vorschläge für die Polit ker und Entscheidungsträger unterbreiten. Als Vorbild für eine solche Arbeit wird Japan genannt, wo es gelungen sei, durch verkehrserzieherische Arbeit die Rate an Verkehrstoten in den letzte sieben Jahren um 46,6 Prozent zu senken.
Farbennutzung Auch in Frankreich wird man nun dazu übergehen, mit verschiedenen Farben die Aussage von Wegweisern zu erhöhen. So werden weiße Tafeln auf Ziele von lokaler Bedeutung hinweisen. Zu größeren Ortschaften und Städten leiten nach dem neuen System grüne Wegweiser. Wer einem blauen Schild begegnet, dem werden Autobahnziele angezeigt. Braune Tafeln dagegen sind touristischen Sehenswürdigkeiten vorbehalten. Im Raum Paris ist das neue Wegweisungssystem bereits mit Erfolg erprobt worden. Es wird nun auf das gesamte Land ausgedehnt.
Behindertentreff Ende Juli fand in Bratislava ein Treffen körperbehinderter Kraftfahrer statt, an dem neben einheimischen und ungarischen Teilnehmern auch acht Aktive aus d-DDR beteiligt waren. Herr Mar fred Krüger aus Dresden, der seit Jahren an ähnlichen motortouristischen Veranstaltungen in der CSSR teilnimmt, gewann in Zusammenarbeit mit der Betreuungsstelle für Querschnittsgelähmte in Dresden weitere Interessierte. Im Mittelpunkt des Treffens stand ein Turnier, bei dem es galt, in Parklücken einzufahren, eine Slalomstrecke zu absolvieren und andere „Schikanen" zu meistern. Die körperbehinderten Kraftfahrer konnten aber nicht nur zeigen, wie sie mit ihren Kraftfahrzeugen umzugehen verstehen, sondern auch ihre Fertigkeiten im Umgang mit ihren Rollstühlen unter Beweis stellen. Dazu war ein Slalom organisiert. Die Veranstaltung wurde mit einer Stadtrundfahrt in den eigenen Autos abgerundet. Der Fahrzeugkonvoi, der auch durch den
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gesperrten Stadtkern Bratislavas führte, wurde von der Polizei begleitet, die mit Sondersignal für freie Fahrt sorgte. Die Gesellschaft „SVAZARM" (die in etwa unserer OST entspricht) hatte alle Unkosten übernommen, so daß für die Teilnehmer keinerlei finanzielle Aufwendungen entstanden. Für 1982 ist ein ähnliches Treffen körperbehinderter Kraftfahrer in Liptovsky Mikulas vom 8. bis 10. Mai geplant.
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Mehr Strenge Eine Umfrage des österreichischen Kuratoriums für Verkehrssicherheit ergab, daß sich große Teile der Bevölkerung für eine strengere Verkehrsgesetzgebung und eine intensivere Verkehrsüberwachung aussprechen. Befragt worden waren 2494 Personen, davon waren 1508 im Besitz einer Fahr'rlaubnis. 986 bildeten sich ihre 4einung auf der Basis von Erfahrungen, die sie als Mitfahrer in Autos, als Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel oder als Fußgänger gesammelt hatten. Mehr als die Hälfte meinte, es müsse eine verstärkte Verkehrssicherheitsarbeit geleistet werden. 80 Prozent sprachen sich dafür aus, Appelle an die Eigenverantwortlichkeit mit strengeren Gesetzen und verstärkter Oberwachung zu koppeln. Für die Schutzhelmpflicht für Zweiradfahrer sprachen sich reichlich 80 Prozent aus, 63 Prozent waren für Nachschu-
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Karikatur: Frank
lungen für notorische Verkehrssünder. Reichlich die Hälfte der Befragten wollte, daß bei jeder Verkehrskontrolle ein routinemößiger Alkoholtest vorgenommen wird.
Gott sei Dank Auch in den USA müssen Fahrzeuge mit Rückstrahlern ausgestattet sein. In diesem Sinne sind auch Ochsenkarren Fahrzeuge. Religiöse Farmer im US-Bundesstaat Michigan, die sich in der protestantischen Amish-Sekte zusammengeschlossen haben, erstritten vor Gericht, daß ihre Ochsenkarren in diesem Punkt nicht den Bauvorschriften zu entsprechen brauchen. Die Bauern,
die jede Elektrifizierung und Motorisierung ablehnen, mei en, dieses Schutzes nicht zu bedi rfen. Ihr Argument: Gott allein be schützt uns. Wer die ungläul Kraftfahrer, die in der Dunk heit auf einen ungesicherten Kar auffahren, schützt, ist nicht b kannt.
Brückenschlag Im Nordosten Englands ist in Jiesem Sommer die längste und teuerste Hängebrücke der Welt dem Verkehr übergeben worden. In der Nähe der Hafenstadt Hull überspannt sie den Fluß Huriber. Sie hat eine Spannweite vor 1410m und eine Gesamtlände
von 2220m. Damit übertrifft sie noch die bekannte Golden-GateBrücke in San Francisco. Die beiden Türme der HumberBridge ragen 162,50 m hoch. Die vier Fahrbahnen von einer Gesamtbreite von 28,50 m verlaufen in 30 m Höhe über dem Fluß. Den Fußgängern wird nunmehr das Obersetzen mit der Fähre erspart. Die Kraftfahrzeuge brauchen nicht mehr den Umweg von 60 Meilen zu fahren. Was dabei an Kraftstoffkosten eingespart wird, muß zumindest teilweise wieder als Brückenbenutzungsgebühr ausgegeben werden. Pkw müssen für eine lJberfahrt 5-.- M, Omnibusse 20 und Lkw sogar 35,— M bezahlen. Trotz dieser Einnahmen und der Kraftstoffeinsparungen meinen Wirtschaftsfachleute heute, daß sich der Brückenschlag nicht gelohnt habe. Dafür war er mit 125 Millionen Pfund (etwa 600 Millionen Mark) zu teuer.
Geschmacksverirrung Insbesondere in den nordöstlichen und östlichen Teilen der Schweiz hat der dort beheimatete Steinmarder eine neue Nahrungsquelle entdeckt, die den Autobesitzern ganz und gar nicht schmeckt. Die Tiere knappem Reifen, Bremsleitungen, Kabel und ähnliche Gummi- bzw. Kunststoffteile der Autos an. Uber die Ursache dieser Geschmacksverschiebung ist nichts bekannt.
Röd r - R cht Unter dieser Dachzeile möchten wir beginnend auf den Seiten 14 und 15 in diesem Heft - in der nächsten Zukunft Rechtsfragen erörtern, die rund um den Kauf eines Kraftfahrzeuges entstehen. In den Jahren 1976/77 waren solche Fragen schon einmal Gegenstand mehrerer Beiträge. Wie die Leserpost zeigt, ist das Interesse an derartigen Themen unvermindert hoch. In der Rechtsprechung gibt es seit dieser Zeit Erfahrungen, die weiterzuvermitteln sind. Es wird deshalb notwendig sein, Grundsätzliches, das dem einen oder anderen Leser noch bekannt ist und sich natürlich nicht geändert hat, zu wiederholen. Darauf aufbauend sollen dann Informationen vermittelt werden, die zur Entwicklung des Rechtsbewußtseins generell und speziell auf dem genannten Gebiet bei-
tragen. Im Mittelpunkt werden dabei jene Fragen stehen, die im direkten Zusammenhang mit dem Kauf eines Autos, Motorrades, Kleinkraftrades, Anhängers, Ersatz- oder Zubehörteiles stehen. Der juristische Mantel, der um einen solchen Kauf liegt, ist die Garantie. Logischerweise beginnen wir die Beitragsserie deshalb mit der Darlegung grundsätzlicher Bemerkungen zur Garantie. In den folgenden Beiträgen zu diesem Thema wird dann auf Einzelheiten eingegangen, so z. B. auf die Geltendmachung von Garantieansprüchen, auf Probleme bei der Inanspruchnahme einzelner Garantieerfüllungsarten (wobei der Nachbesserung besonderer Raum eingeräumt werden soll) oder den Themenkreis Schadenersatz. Aber auch andere juristische
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Fragen rund um das Auto u Zweirad sollen aufgegriffen werden. So Probleme aus Zi verfahren oder Fragen zum 1 stellsystem von Pkw. Wir wer uns dabei als Redaktion be mühen, Fragen, die in der Leserpost auftauchen, von un rem Autor, Dr. Manfred Pflid beil, verarbeitet zu bekomme Dabei kann es nicht darum gehen, daß wir zur Klärung juristischen Streitigkeiten in 1 kreteri Fällen beitragen, son den Einzelfällen das ihnen mi wohnende Problem entnehn und es - soweit das möglid ist - verallgemeinern. Damit wollen wir allen Lesern eine Orientierung geben, die dui aus auch in Einzelfällen helf kann, Streitigkeiten zu verme oder - wenn sie schon entstar sind - beizulegen. Wir sind a als Redaktion nicht in der La
und es ist auch nicht unsere Aufgabe, uns zu Richtern zu machen, wie das mitunter von Lesern erwartet wird. Auch verbindliche juristische Auskünfte können wir nicht geben. Dazu sind nur die Organe der Rechtspflege (z. B. die Rechtsberatungsstellen) in der Lage und befugt. Unsere juristische Aufklärungsarbeit soll und kann nur dazu dienen, daß Zusammenhänge erkannt werden können, daß der Kraftfahrzeugbesitzer erfährt, welche Rechtsgrundlagen überhaupt bestehen, in welcher Weise sie zu handhaben sind, welche Tendenzen in der Rechtsprechung zu beobachten sind usw. Wir freuen uns daher auf Zuschriften zu diesen Themen, bitten aber um Verständnis, wenn die Hauptform deren Beantwortung eine Verarbeitung in Beiträgen sein wird. Die Redaktion
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je, kurvenreiche Straßen im Thüringer erfordern eine hohe Aufmerksamkeit und n Uberholvorgönge oft unmöglich.
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Erholsam bei grün und weiß: Thüringen
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Während wir mit den Hinweisen für Fahrten im Ostseebezirk (Heft 8181) aus angeführten Gründen zeitlich nicht gerade goldrichtig lagen, können Hinweise für Fahrten ins Thüringische nie zur falschen Zeit gegeben werden. Der Thüringer Wald hat immer Saison, im Sommer wie im Winter (der dort bis weit ins Frühjahr hinein reicht). Und auch der Herbst lockt manchen Flachländer in die Berge, Städter in den Wald. Nachmachen ist ja nichts Unehrenhaftes. Vor allem dann nicht, wenn Gutes gut nachgemacht wird. Die Thüringer haben's getan. Die Broschüre „Gute Fahrt in Thüringen", die auf dem Titel eine offensichtlich in den Urlaub fahrende, zumindest gutgelaunte Trabantbesatzung zeigt, deren Fahrzeug das polizeiliche Kennzeichen LNO 1-81 trägt und somit dokumentiert, welche Bezirke Thüringen umfassen (L für den Bezirk Erfurt, N für den Bezirk Gera
und 0 für den Bezirk Suhl), wurde von der Volkspolizei und der StaatFichen Versicherung der DDR in diesen drei Bezirken herausgegeben. Wenngleich die Broschüre in den Bezirken beim FDGB-Feriendienst kostenlos zu erhalten ist (jeder Bezirk verfügt über 15000 Exemplare), halten wir es für mitteilenswert, was mit ihr den Kraftfahrern empfohlen wird. Anfahrt Die Broschüre zählt zunächst auf, wie der motorisierte Besucher in den Thüringer Wald kommt. Das Gebiet wird in etwa im Norden durch die Autobahn Hermsdorfer Kreuz— Eisenach und im Osten durch die Autobahn Hermsdorfer Kreuz—Lobenstein begrenzt. Beide Verkehrsadern sind zugleich die wichtigsten Anfahrtswege. Wer zum Seengebiet um Plothen und zur Bleilochtalsperre möchte, fährt ab Hermsdorfer Kreuz in Richtung Lobenstein
zur Autobahnanschlul3stelle Triptis oder Reisende ins Schwarzatal und zur Hohenw rtetalsperre fahren ab Hermsdorfer Kreuz in Richtung Eisenach und verlassen die Autobahn an der Anschlußstelle Jena-Göschwitz, um dann auf der F 88 bis Rudolstadt weiterzu ahren. Für den Raum Ilmenau, Schmiedefel ‚ Schleusingen wird die Autobahn in Richtung Eisenach erst an der Anschlußstelle Erfurt-West verlassen. Der Reisende gelangt dat auf die F 4, die ihn über Arnstadt ins ge annte Gebiet bringt. Die Autobahnanschlußstelle Gotha ist die gü stigste Abfahrt, um nach Oberhof oder Su 1 zu gelangen. Hier ist es die F 247, die üb r Ohrdruf, Luisenthal ins thüringische Fa adies führt. Dieselbe Autobahnanschlußst Ile wird benutzt, wenn das Ziel lnselsberg, Frl drichroda. Tabarz oder Brotterode heißt.
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Karte 1: Sehenswertes im westlichen Thüringer Wald 1 Großer lnselsberg. Aus den Richtungen Brotterode und Tabarz kurvenreiche Strecke mit Steigungen bis zu 12 Prozent. Auffahrt zum Großen lnselsberg nur für Omnibusse frei. 2 Heuberghaus. Ausgangspunkt für Wanderungen. Parkmöglichkeiten gegenüber der Gaststätte. 3 Friedrichroda. Begrenzte Parkmöglichkeiten im Ort. Durchfahrt erfolgt über ein Einbahnstraßensystem. Bei der Marienglashöhle (Richtung Tabarz) sind Parkplätze vorhanden. 4 Bergbühne Fischbach. Freilichttheater im Sommer. Ausreichende Parkmöglichkeiten vorhanden. 5 Trusetaler Wasserfall. Parkplatz direkt neben dem Wasserfall. Zugang vom Parkplatz über eine Fußgöngerbrücke. 6 Schanze am Rennsteig. Im Bereich der Schanze besteht Parkverbot. Nächster Parkplatz am Grenzadler. 7 Schmalkolden. Enge, schmale Straßen. Parkplatz unterhalb des Schloßmuseums Wilhelmsburg. 8 Ausflugsgaststätte „Seeblick". Parkmöglichkeiten etwa 800m entfernt. 9 Bad Liebenstein. Im Stadtzentrum besteht Parkverbot. Parkplätze am Stadtzentrum sind ausgeschildert.
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sin1 die Parkplätze am Gelände der iga (F 7 vori Gotha) und an der Thüringenhalle (F 4 vor Arnstadt). Weitere spezielle Hinweise zu Erfurt hoffen wir im Rahmen der Reihe „Parken in Städten" geben zu können. Dazu fehleni allerdings noch die Unterlagen aus Erfjrt. Olerhof war schon Gegenstand eines Verkehrstestes (siehe Heft 12/77). Die dort ge. gebenen Hinweise sind weiter aktuell. Die Broschüre erinnert daran, daß vom Nordknoten (Abfahrt von der F 247 zum Interhotel „P9jnorama") aus nicht in den Ort hineingefahren werden kann. Dazu bietet sich am Südknoten (Tankstelle) Gelegenheit. In Oberhof besteht generelles Parkverbot. Die Parkplätze liegen am Ortsrand. Geade in Oberhof und in der näheren Um.. geIung ist immer mit Fußgängern zu rechnen. Krqftfahrer müssen sich darauf einstellen, insesondere bei der Wahl der Fahrgeschwindiakeit.
Wnterfahrt Die F 247 muß dann in' Hohenkirchen in Richtung Georgentha 1 verlassen werden. Noch ein Stückchen westwärts auf der Autobahn ist zu fahren, nämlich bis zur Anschlußstelle Eisenach-Ost, wenn es nach Eisenach oder Ruhla gehen soll. Reisende aus dem Magdeburger Raum und dem Harz gelangen am besten auf der F 81 und F 4 über Erfurt nach Thüringen.
Der Thüringer Wald als beliebtes Wintersportgebiet. Wer seine Skiausrüstung im oder auf dem Fahrzeug verstaut, sollte das nach Möglichkeit außerhalb der Fahrbahnen tun.
Ubersiditen
Karte 2: Sehenswertes im östlichen Thüringer Wald und im Schwarzatal
Die Broschüre enthält drei Karten, von denen wir zwei wiedergeben. Die Karte 1 zeigt Sehenswertes im westlichen Thüringer Wald, Die Ziele 1 bis 9 werden in der Bildunterschrift erläutert. Die Verkehrshinweise für dieses Gebiet sind mit Verkehrszeichen ausgedrückt. Gleiches gilt für die Karte 2, die Sehenswertes im östlichen Thüringer Wald mit dem Schwarzatal zeigt. Hierzu ist noch zu ergänzen, daß es am Ortsausgang Bad Blankenburg in Richtung Rottenbach zu ständigen Stauerscheinungen kommt. Die Volkspolizei empfiehlt, die örtliche Umleitung zu nutzen. Die Strecke zwischen der F 88 (Rottenbach/ Königsee) und Schwarzburg über Allendorf wird als Entlastungsstrecke für das vordere Schwarzatal angeboten. Die drtte, hier nicht wiedergegebene Karte. zeigt im Prinzip beide Gebiete in einer Karte. In diesem Zusammenhang wird daran erinnert, daß Thüringen reich an Gedenkstätten der Geschichte, Kunst und Kultur ist. Als Beispiele werden angeführt: die Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar, Gedenkstätten der Arbeiterbewegung in Erfurt, Gotha und Eisenach, die Gedenkstätte Deutscher Bauernkrieg in Mühlhausen, GoetheGedenkstätten in Weimar, Tiefurt, Ilmenau, Dornburg unnd Großkochberg. An andere berühmte Namen wie Luther, Schiller, Bach und Händel erinnern zahlreiche Einrichtungen in Eisenach, Weimar und Arnstadt.
1 Lichtenhainer Bergbahn. Die Talstation liegt zwischen Sitzendorf und Meuselbach. In unmittelbarer Nähe gibt es ausreichende Parkmöglichkeiten. 2 Fröbelturm und Meuselbacher Kuppe. Am besten zu erreichen von der Bergstation der Lichtenhainer Bergbahn durch Weiterfahrt mit einer elektrischen Bahn bis Oberweißbach und Cursdorf. 3 Rennsteigbaude in Neuhaus. 4 Glasmuseum in Lauscha. 5 Stausee Schönbrunn.
Da - wie in der (Jberschrift schon angedeutet - Thüringen auch im Winter ein beliebtes Urlubsgebiet ist, dürfen Tips für den Winterfahrverkehr nicht fehlen. Die Verfasser der Brcschüre haben das Wesentliche auf knappen Raym zusammengefaßt: „Ver seinen Urlaub im Winter in den Bergen verringen will, vergißt dabei oft, daß sich gerade aus diesem Wunsch das wichtigste Problem ergibt: Während im Flachland noch Temperaturen über dem Gefrierpunkt herrschen, liegt auf den Höhen oft schon eine dicke Schneedecke. Innerhalb von wenigen Meern Höhenunterschied kann man von trockenen und eisfreien Straßen mitten in den Wirter geraten. Deiken Sie deshalb immer daran: Wer ab Noyember eine Fahrt in die Berge unternimmt, muß mit einer Fahrt in den Winter rechnen. Er sollte sich vom Wetter zu Hause keinesfall täuschen lassen. Die entsprechenden Utnsilien wie Schneeketten, Schaufel oder Spqten, Unterlegdecke und ein wenig Sand
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Verkehrsorganisation Zwei Seiten der Broschüre sind speziellen Hinweisen für Erfurt und Oberhof vorbehalten. Wir können uns dazu hier kurt fassen. Das wichtigste zu Erfurt haben wir wiederholt publiziert: das Parken und Pendeln (P + P), das - so ist es der Broschüre zu entnehmen künftig auch in Erfurt Parken und Reisen (P-4-R) heißen wird. Ausgangspunkte dafür
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Fortsetzung von Seite 5 sollten deshalb ganz selbstverständlich zum Winterurlaubsgepäck gehören. Was ist weiter zu beachten? - Rechnen Sie damit, daß nicht olie Straßen des Nebennetzes befahrbar sind. Bei der Auswahl der Fohrioute können scheinbare Abkürzungen im Winter zu Dauerquartieren für den Pkw im Schnee werden. - Bei einsetzenden Schneefällen die Geschwindigkeit verringern. Abblendlicht einschalten und möglichst gleichmäßig weiterfahren, sonst kommt man am nächsten Berg leicht ins Rutschen. - Richten Sie Fahrweise und Parkwünsche so ein, daß Sie den Straßenwinterdienst bei seiner Arbeit nicht behindern. - Beim Anfahren auf Schnee und Eis den 2. Gang einlegen. Im 1. Gang wird zuviel Kraft auf die Räder übertragen, diese drehen durch. Kupplung mit Gefühl betätigen! - Bei Schneetreiben und Nebel ist gute Sicht besonders wichtig. Vor der Abfahrt vom Urlaubsquartier alle Scheiben vom Schnee säubern. Gucklöcher allein genügen nicht. - Riskante Uberholmanöver oder heftiges Beschleunigen unbedingt unterlassen! Denken Sie an die bei Glätte erheblich längeren Bremswege und die große Schleudergefahr. - Im Wald liegt meist viel Schnee. Beim Räumen werden an den Straßenrändern Wälle aufgetürmt, die bald die Fahrbahn einengen. Dadurch werden die Parkmöglichkeiten an Straßenrändern eingeschränkt, außerdem muß mit Fußgängern gerechnet werden. - Im Winter müssen Sie damit rechnen, daß nicht alle auf der Karte angegebenen Parkplätze auch geräumt sind. - Bedenken Sie immer, daß Sie in einem Wintersportgebiet fahren. Besondere Rücksicht auf rodelnde Kinder oder Skifahrer ist unbedingt geboten. - Wenn es im Flachland geschneit hat, denken Sie daran, daß auf der lJberholspur der Autobahn durch Eis und Schneereste oft ganz andere Fahrbedingungen bestehen als auf der rechten Fahrspur. Besonders gefährlich sind ehe Abschnitte zwischen Jena-Göschwitz und Weimar, ErfurtWest und Neudietendorf sowie Waltershausen und Eisenach-Ost,"
Hher s Klassenziel Veränderte A usbildung für Mopedfah rer
Die Anforderungen, die im heutigen Straßenverkehr an die Führer von Kleinkrafträdern gestellt werden, unterscheiden sich kaum noch von denen an Moorradfahrer. Es nahm daher nicht wunder, daß sich auch viele Leser an unserer Diskussion über die Verantwortung der und für die Kleinkraftradfahrer in diesem Sinne äußerten und eine verbesserte Ausbildung gerade der jugendlichen Motorisierten vorschlugen, die ja das Cros der 50-cm3-Maschinen-Ritter bilden. Die für diese Problematik zuständigen Stellen, das Ministerium des Innern und das Ministerium für Verkehrswesen, haben nun in Abstimmung mit anderen staatlichen und gesellschaftlichen Organen (z. B. dem Zentralrat der FDJ und dem Zentralvorstand der GST) aus den gewachsenen Anforderungen die notwendigen Schlußfolgerungen gezogen und entsprechende Festlegungen getroffen. Das ist einmal die Anordnung Nr. 2 zur Fahrschulordnung, die auf die Kleinkrafträder erweitert wurde, und ist zum anderen die 1. Ergänzung zur Richtlinie für die Abnahme von Fahrerlaubnisprüfungen.
Erwerb Zum Erwerb der Fahrerlaubnis für Kleinkrafträder gemäß § 85 StVZO ist seit dem 1. September der Besuch einer zugelassenen Fahrschule notwendig. Damit soll in keiner Weise die bisherige Arbeit der gesellschaftlichen Kräfte geschmälert werden, sondern sollen nur Voraussetzungen geschaffen werden, um zu einer höheren Qualität zu gelangen, die an bestimmte Voraussetzungen gebunden und von einer zugelassenen Fahrschule eher zu erbringen ist.
Inhaltlich wird die Ausbildung der Kleinkraftra fahrer den Anforderungen an die Klasse 1 gleichgestellt. Das heißt, es ist an einer Fahrschule ein theoretischer Kurs zu absolvieren, dei mit einer theoretischen Grundprüfung für die Klasse 1 endet. Danach erfolgt eine Ausbildung auf dem Obungsplatz, die mit der praktischen Grundprüfung für die Klasse 1 abschließt (einhändiges Fahren im Halbkreis, Fahren einer Acht im begrenzten Raum, Slalomfahrt, Spurbrettfahren u. a.). Schließlich mü sen sich diese Fahrschüler einer Ausbildung im öffentlichen Straßenverkehr unterzielen. Am Ende steht dann eine Abschlußpr fung, die ebenfalls dem Niveau der Kl sse 1 entspricht.
trweiterung Wer die Fahrerlaubnis für Kleinkraftradfahrer nach den vorgenannten Grundsätzen erworben und seine Prüfung nach dem 1. Oktober 1981 abgelegt hat, kann bei Vorliegen der entsprech nden Voraussetzungen (z. B. Mindestalter) eine Erweiterung auf die Klasse 1 beantragen. Er muß dazu den Fahrerlaubnisantrag mit der bestätigten theoretischen Grundprüfung füi die Klasse 1 vorlegen und eine Bestätigung de Fahrschule, daß in den drei Monaten vor de Antragstellung die Fahrausbildungsstufen F hren auf Straßen mit hoher Verkehrsdichte" „Festigung der Fahrfertigkeiten für die un KI sse 1" erfolgreich absolviert wurden.
Die Ausbildung für diese Fahrerlaubnisklasse wird auf Kleinkrafträdern oder Motorrädern bis 150 cm3 vorgenommen. Sie kann auch auf Fahrzeugen erfolgen, die nicht der Fahrschule gehören. Die Entscheidung darüber —red. trifit die Fahrschule.
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auch für Kleinkraftradfahrer.
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Zusätzlich wird darauf hingewiesen, daß beim Abstellen des Fahrzeuges mehr noch als im Sommer schon an die Abfahrt zu denken ist, also ein solcher Platz gewählt werden muß, der ein Wiederanfahren so wenig wie möglich erschwert. Solche Plätze liegen nicht immer in unmittelbarer Nähe des Ziels. Ein Fußweg ist aber nicht nur gesund, sondern braucht oft weniger Zeit als ein beschwerliches Anfahren unter ungünstigen Bedingungen. Besucher der Schanze am Rennsteig bei Oberhof und der Oberhofer Rodelbahn müssen ihre Autos bereits am Grenzadler stehen lassen. Der Skilift am lnselsberg kann von der Straße TabarzBrotterode schnell erreicht werden. Beiderseits der Straße bestehen Parkmöglichkeiten. Zu den Parkmöglichkeiten an der Gaststätte „Schmücke" hatten wir uns schon im Heft 2/51 geäußert: Sie sind knapp und verlangen zeitiges Kommen. Die letzten größeren Parkflächen liegen rund drei Kilometer vor der Schmücke an der Straße aus Richtung Oberhof. An dieser Straße besteht Halteverbot.
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Sind Mokicks zu schnell? Dazu abschließend diese tandpunkte:
Ja zur Verantwortuig Wenn wir sagen, daß es ein Wesenszug unserer Gesellschaft ist der Jugend großes Vertrauen entgegenzubringen und ihr hohe Verantwortung zu übertragen, dann ist das keine bloße Proklamation. Diese Aussage ist vielmehr mit sehr konkreten Rechten untermauert, und zwar auf allen Gebieten, beim Lernen. Studieren und bei der Arbeit ebenso wie in der Freizeit. Dort ordnet sich meines Erachtens auch die Berechtigung ein, mit 15 Jahren ein Mokick fahren zu können. Dieses Recht ist Ausdruck der Tatsache, daß unsere Gesellschaft neben den vielen anderen Vorzügen auch materielle Bedingungen dafür schuf, daß sich mehr als je zuvor junge Leute hochwertige technische Konsumgüter leisten können. Ersparnisse aus der Arbeit in Schülerbrigaden, finanzielle Zuschüsse der Eltern, Geldgeschenke zur Jugendweihe, aber auch z. B. die Erhöhung des Lehrlingentgeltes seit September 1981 und anderes lassen Leistun-
gen junger Menschen auch in der Kaufkraft ihren Niederschlag finden. Das Mokick ist für manche zum unentbehrlichen Hilfsmittel geworden. Viele Jugendliche, vor allem auf dem Lande, nutzen ihr Fahrzeug für den oft weiten Weg zur Schule oder Berufsschule. Ich glaube, die Frage, ob junge Leute verantwortungsbewußt handeln können, ist in der Realität unseres sozialistischen Alltags überzeugend beantwortet. Das Zulassungsalter zum Erwerb des Berechtigungsscheines herabzusetzen bzw. die Geschwindigkeit der Mokicks zu drosseln, heißt meiner Meinung nach, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Wir wollen doch nicht die Möglichkeit der Bewährung einschränken, sondern die Fähigkeit verbessern, die Verantwortung richtig wahrzunehmen. Das entspricht unseren Erfahrungen und der täglichen Praxis überhaupt.
Zu Wahrnahme dieser Verantwortung genatürlich vieles. Das beginnt bei der VorIrolle Erwachsener im Straßenverkehr, setzt fort mit der Zustimmung oder Nichtzurmung der Eltern zum Kauf eines Mokicks r Motorrades und findet besonderes geschaftliches Gewicht in der erzieherischen antwortung der GST, des ADMV, der Verrssicherheitsaktive und auch des Jugend)andes. Es sollte in den FDJ-Gruppen desb zur Norm gehören, sich auch mit Disziplin;tößen eines FDJlers oder Mitschülers im St rßenverkehr auseinanderzusetzen. Zu lern stimme ich voll und ganz der Meinung de Lesers Hans Arndt zu, die Fahrausbildung zu verbessern und alle Möglichkeiten zu nutsich neben theoretischem Wissen auch ei reiches praktisches Können und die notrdige Verkehrssicherheit anzueignen. Klaus Bernhardt, Sekretär des Zentratrates der FDJ
Reif fürs Mokick Die Frage, ob Jugendliche reif genug sind, ein Mokick mit Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h zu fahren oder nicht, wird vom Hersteller der Mokicks sicher anders gesehen werden als von Verkehrspolizisten, vom Lehrer anders als von Eltern, vom Fußgänger anders als vom Kraftfahrer. Auch Jugendliche selbst urteilen unterschiedlich - z. B. solche die einen Zweirad-Unfall mit Dauerschäden hinter sich gebracht haben und solche, die unfallfrei fuhren. Meinungen prägen auch pauschale oder informationsverzerrte Erzählungen von Einzelerlebnissen, die bei Fußgängern und besorgten Eltern Mokick fahrender Jugendlicher meist negative Auswirkungen hoben. Wir dürfen beim Ziel, die Verkehrssicherheit auf unseren Straßen zu verbessern, aber doch nicht vor der Technik kapitulieren, sondern müssen versuchen, mit ihr fertig zu werden. Lauern in der Kindheit nicht bereits so viele Gefahren? Aber wer wollte z. B. auf Rasierklingen oder Streichhölzer verzichten? Der Mensch schreitet in seinen Bedürfnissen fort, und ein mit 60 km/h fahrendes Mokick bleibt ein Fortschritt im Vergleich zum 30 km/h fahrenden Moped. Zum allgemeinen Verständnis sollen einmal einige verkehrsmedizinische Zusammenhänge erklärt werden: Der Mensch ist von Natur aus „gelernter" Fußgänger. Seine ganze Reaktionsweise, der Zufluß seiner optischen und akustischen Informationen (also Sehen und Hören) und auch das Halten des Gleichgewichts sind auf geringe Geschwindigkeiten ausgerichtet. Beim Gehen entwickelt der Mensch ein Tempo von 5 bis 10 km/h. Im Höchstfall kann er 36 km/h schaffen, wenn er als 100-m-Läufer die Traumzeit von 10 s erreichte. Um sich mit wesentlich höheren Geschwindigkeiten bewegen zu können, muß er sich bestimmter Hilfsmittel bedienen, die ihm im voraus anzeigen, was
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er zu erwarten hat und nach welchen Regeln er sich richten muß. Dazu dienen Verkehrsschilder und Leiteinrichtungen, mit denen er geführt wird und bei deren strikter Einhal-, tung er sicher fährt. Gegen das schnellere Fortbewegen hat im allgemeinen niemand etwas. Aber es gibt eine fast „angeborene" Voreingenommenheit, ja Feindschaft gegenüber allen Zweirädern. Warum? Sie werden schlecht gesehen, können sich noch dort durchwinden, wo das keinem Wagen mehr gelingt. Außerdem ist ihr Beschleunigungsvermögen enorm, und das Zweirad hat - konstruktiv bedingt - einen viel größeren Lenkausschlag, ist dadurch wendiger und wird dementsprechend auch bewegt. Auch sitzt der Mensch auf einem einspurigen Fahrzeug zum Angreifen nahe. Er hat nicht die blechverkleidete Anonymität eines Autofahrers. Gegenüber einer so sichtbaren Person kann man sich direkter ereifern. Vor allem Mopeds und Mokicks haben sich auch durch Lärm sehr unbeliebt gemacht, besonders dann, wenn solche Fahrzeuge rudelweise auftreten oder ihre Kreise immer um die gleichen Straßenecken ziehen! Sind Mokicks aber zu schnell? Die gefahrene Geschwindigkeit spielt eigentlich bei Verletzungen nicht die Rolle, die man ihr meistens zumißt: hohe Geschwindigkeiten - große Verletzungen? Der menschliche Körper hält unter Umständen eine Menge aus. An der „richtigen" Stelle erwischt, kann er aber schon bei geringen Geschwindigkeiten bleibende Schäden hinnehmen, Während anfangs schlimm scheinende Verletzungen zwar mit Narben, aber ohne spätere Störungen des Wohlbefindens ausheilen. Es geht also nicht um Tempo und Technik, sondern um die Reife eines 15- bis 16jährigen Jugendlichen, der motorisiert am öffentlichen Straßenverkehr teilnimmt. Dieses Alter ist ja jene Zeit im Leben eines Menschen, in der
e Werte in Frage gestellt werden - z. B. au h die Fahrweise älterer Kraftfahrer -‚ und es nacht mitunter geradezu Spaß, nicht nur zu ver unsichern, sondern vor allem auch stets da Gegenteil von dem zu tun, was normalerwe se erwartet wird. Das beginnt mit der Mi lachtung von Verkehrsschildern und endet in Geschwindigkeitsübertretungen. Wer an sei re eigene Jugend zurückdenken kann können wegen der vielen vergessenen da Ni derlagen nur wenige (obwohl die Jugendzeit fleißig besungen wird!) -‚ der wird sich vie leicht daran erinnern, daß auch er oft rode noch" am Abgrund des Verderbens, an einem Unfall, vorbeigekommen ist. Der Ge Janke, was daraus hätte werden können, lä ihn heute noch erschauern. All inneren und äußeren Schwierigkeiten der Rei fezeit k ö n n e n (aber sie müssen nicht) mit dem Verhalten auf dem Mokick oder dem Fa irstil zu tun haben. Un Jugendliche an die Spielregeln des Verkel rs zu gewöhnen, ist auf jeden Fall viel Erz ehungsarbeit nötig. Nur im Ei n z e 1 fall wir :1 es sich bei Jugendlichen um derart risikorei :hes Verhalten handeln, daß nach sorgfältig rr Prüfung erst eine gewisse „Nachreifung" ob ewartet werden sollte, ehe die Zustimmujng zum Mokickfahren gegeben wird. Ve gessen wir nicht: Auch die ganz alten Kr ftfahrer mußten erst Erfahrungen sammeln. M kickfahrer wollen das auch. Zugegeben, wir müssen sie auf die Gefahren aufmerksam mdchen, die im Verkehr auf sie zukommen kö nen, aber wir sollten sie nicht hochmütig be ehren wollen oder ihnen gar Feindschaft en gegenbringen. Nichts ist doch so sicher als Die jugendlichen Mokickfahrer von heute da den die alten Hasen von morgen sein. MR Dr. med. Görth Koschlig Medizinischer Dienst d. Verkehrswesens d. DDR
Citroön GSI\ Pallas Die traditionsreiche französische Automobilmarke Citroön in Paris kann für sich in Anspruch nehmen, bei Konstruktion und Konzeption ihrer Pkw-Modelle recht eigenwillige Wege zu beschreiten. Als prominenter Vertreter des Frontantriebs hat Citroön vor allem neue Federungssysteme angewandt, und auch die Karosseriegestaltung der gesamten Modellreihe fällt aus dem Rahmen des sonst Üblichen. Citroöns „häßliche Ente", der seit 1948 (!) gebaute, in seinen Grundeiementen noch heute unveränderte Typ „2CV" mit seiner abenteuerlichen Kurvenneigung tritt dafür ebenso den Beweis an wie das exklusive, aerodynamisch durchgebildete Spitzenmodell
„cx". •‚A" für die Klappe Seit rund zehn Jahren ist auch jener CitroönPkw erfolgreich, der Ende 1979 zum ersten
staltung des Armaturenbrettes ließ sich Citroön von neuen Gesichtspunkten zugunsten der Bedienungserleichterung leiten. Es gibt in Lenkradnöhe keine herkömmlichen Hebel, sondern nur noch - zusammengefaßt in zwei sogenannten Satelliten (siehe Fotos rechts unten) - griflnahe Tasten und Schaltringe, die vom Lenkradkranz aus mit abgespreizten Fingern erreicht werden können. Leichte Berührung mit der Fingerkuppe führt zur SchaltLicht, Scheibenwasch/ Funktion (Blinker, -wischer, Lichthupe, Hupe). Die jeweiligen Kontrollampen sind ebenfalls im Satelliten installiert. Die Instrumententafel am Armaturenbrett prö-
sentliert weitere Originalitäten. Tachometer (linls) und elektronischer Drehzahlmesser in klehirer Quadratform arbeiten mit sich drehenden Zahlenwalzen und sind über ein lupena,ties Abdeckglas abzulesen. Informationen erhält der Fahrer ferner von einer Digitaluhr und einem beleuchteten Fahrzeugschema, in den neben allgemein üblichen Kontrolleuchten (Batterieladung, Oldruck Oltemperatur, Kraftstoffreserve) farbige Signalfelder anzeigen, cb an Bord alles Wichtige in Ordnung ist (z. B. Belagabnutzung an den Vorderradbremsen). Neu hinzugekommen bei den Wagen jün 51er Produktion ist ein sogenanntes Ok noskop - eine Signalfeldanzeige, von der der Fahrer erfährt, wie wirtschaftlich der Motor bei der momentan gewählten Gaspedalstellunc bzw. bei anliegender Motordrehzahl und BeI stung ist. Diese Kontrolleinrichtung und das fünfgängige Getriebe dürften gute Vorauetzungen für eine kraftstoffsparende Fortbeiegung mit dem „GSA Pallas" sein.
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Male in die DDR exportiert wurde: der „GSA Pallas". Zu diesem Zeitpunkt hatte dieser Mittelklasse-Wogen eben erst eine Verjüngungskur hinter sich, die ihm u. a. eine stilistisch überarbeitete Karosserie (mit aktuellem Spoiler) und voluminösen Stoßfängern aus Kunststoff an Bug und Heck und die eigentlich seit langem „fällige" Heckklappe als sogenannte fünfte Tür einbrachte. Der ehemaligen Typenbezeichnung „GS" wurde nun ein „A" hinzugefügt. Aus dem „GSA Pallas" wurde damit ein Wagen, der den Komfort einer Limousine und die Zweckmäßigkeit eines Kombis („GS Break") in attraktiver Weise miteinander vereinte. Vieles am Citroön „GSA" ist anders als üblich. Um das festzustellen, genügt schon ein Blick auf Lenkrad und Armaturen oder unter die Motorhaube. Anhaltspunkt dafür liefert auch das Federungsverhalten des Wagens schon beim Einsteigen und Niederlassen auf einem der Sitze. In welchem Maße der Wagen technisch gesehen seinen Beinamen „Pallas" Pallas-Athene galt als Göttin gerecht wird der Weisheit -‚ das müßte einem Test vorbehalten bleiben. Wir hatten kürzlich Gelegenheit, uns das Auto einmal näher anzusehen, ein paar Fahreindrücke zu sammeln und auch zu fotografieren. Bedienung ist alles Die wichtigsten technischen Besonderheiten seien in knapper Form skizziert: Bei der Ge-
Die strömungsgünstige Karosserieform hat nachweisbaren Anteil am geringen Kraftstoffverbrauch des „Pallas" vor allem in höheren Geschwindigkeitsbereichen. Den Gepäckraum des Fünftürers blenden eine herausnehmbare Hutablage und eine Jalousie nach oben hin ab (Farbfotos oben).
Für die Fondpassagiere sind zwei Schrägschulter-Automatikgurte und ein Beckengu rt (Mittelplatz) vorgesehen. Kniefreiheit auf der Rückbank Sitzender ergibt sich auch aus der Gestaltung der Vordersitzlehnen mit erhabenem „hartem" Rand und weichem, nachgiebigem Mittelteil.
Sitzbank und Rücksitzlehne lassen sich umllappen. Damit wird der Gepäckraum fast aufs Doppelte vergrößert. Die Hutablage findt bei dieser Einsatzvariante des Wa4iens Platz an der Heckbordwand.
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il Außerordentlich viel Kunststoff wurde im ‚Pallas" zur Verkleidung auch im Armaturenbrettbereich verwendet. Typisch für Citroön: das Einspeichen-Lenkrad.
Beim Modell '81 wurde diese Radkappenform gewählt (Foto rechts). Das Zierelement besteht aus Plaste, gehört also nicht zur Radscheibe.
SÖ sieht es unter der flachen Motorhaube aus. Oberhalb des Reserverades ist der Hydraulikbehälter zu sehen.
Auf den ersten Blick verwirrend wirken Schalterkombinationen und Kontrollampen-Schema neben und hinter dem Lenkrad (Fotos unten). Ähnliche Bedienungstechnik gibt es auch im kleineren Citroön-Modell „Visa". Ob sie sich durchsetzt?
Per Luft gekühlt Unter der ebenso flachen wie langen Motorhaube ist ein luftgekühlter Vierzylinder-Boxermotor untergebracht. Er leistet bei einem Hubraum von 1275 cm3 48 kW (65 PS). Der neunflügelige Kühlventilator sitzt direkt auf der dreifach gelagerten Kurbelwelle. Die beiden obenliegenden Nockenwellen werden von Zahnriemen angetrieben. Mit seiner hydropneumatischen Federung garantiert der „GSA" unabhängig vom Grad der Belastung durch Personen und Gepäck eine stets gleichbleibende, sich automatisch einstellende Bodenfreiheit. Bei Bedarf (Geländebeschafienheit) kann dem Wagen mit einer Hebelbewegung mehr Bodenfreiheit verschafft werden. Mit weiter „ausgefahrenen" Rädern verhärtet sich allerdings auch die Federung. Die relativ giol3en Räder (Feigen: 41/2 J X 15) sind einzeln aufgehängt. Vorn führen sie Doppelquerlenker, hinten Längslenker. Anstelle sonst üblicher Schrauben- oder Blattfedern trat beim Citroön ein ausgeklügeltes Hydrauliksystem (vorderer und hinterer Kreis) mit je einem zylindrischen Federungselement für jedes Rad. Eine Hochdruckpumpe liefert den nötigen Arbeitsdruck für die Anlage, deren Prinzip die Zeichnung (rechts unten) zeigt. Unabhängig von der Belastung des Wagens bleibt - automatisch korrigiert -* stets die gleiche Bodenfreiheit erhalten. Der Citroön „GSA" ist tatsächlich in vielerlei Hinsicht ein unkonventionelles Auto; sein Anderssein bringt ihm - verständlicherweise eine ganze Menge Sympathien bei Autointeressenten ein, aber eben auch Zurückhaltung und sogar Ablehnung. Das, 50 scheint es, ist wohl stets das Schicksal all dessen, was aus dem gewohnten Rahmen fällt. Warum sollte da ein Pkw wie der Citroän „GSA' eine Ausnahme nochen
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Vontras Durchsilcht Skizzen aus seiner Kfz-Werkstatt Altenbur' In meiner Werkstatt habe ich statt meines Ladas mich selbst angemeldet. Zur Durchsicht. Man war nicht erstaunt. Und den Termin für meine Zeichenmappe erhielt ich vom Leiter der Annahmestelle Klaus Wagner sofort. Bereichsleiter Georg Friedemann, der von sich sagt, daß er vom Toilettenpapier bis zum Motor zuständig sei, zeigte mir die große Halle, von der im Anmeldebüro nur die Geräusche zu hören sind. Hier findet der Auftritt unserer Fahrzeuge statt. Eine Bühne neben der anderen. Um jeden „Patienten" ist ein KfzSchlosser bemüht. Alles ein wenig wie beim Zahnarzt - es fehlen nur die weißen Kittel. Ich erfahre, daß die mit modernen Prüfgeräten verschiedenster Art ausgestattete Werkstatt täglich 40 Fahrzeuge wieder auf die Räder stellt, die Arbeitsleistung mit 103,7 Prozent erfüllt wird und rund 100 Anrufe bekommt. Und der Kfz-Bereitschaftsdienst hilft hauptsächlich Fahrzeugen von Typ Skoda, Lada und Polski Fiat weiter. Doch was mich am meisten erstaunte, war, daß äußerlich bestens lack- und chromge1
VEB Kfz-Instandhaltungsbetrieb, Leipzig, Zweigbetrieb Kfz- und Karosserieinstandhaltung Altenburg
pflegte Autos wegen nicht eingehaltener Durchsichten zur allgemeinen Gefahr werden können. Die Kollegen zeigten mir einen Lada, bei dem die Kugel- und Spurstangenköpfe restl s kaputt waren. Sie gaben dem Wagen höchstens noch 100 km. Dann wäre es passiert... Aber äußerlich sah er mit Zusatzsche nwerfern und allerlei anderen Anbauten aus wie neu. Inzwischen wurde an einem anderen Arbeitsplatz einem Durchreisenden Berliner geholfen, dessen Fahrzeug von einem Schaden betroffen Nar. In der Pause erzählen mir die Kollegen ein paar Erlebnisse. Da beklagte sich eine-, daß die Offnung zum Olnachfüllen beim Lada so klein sei. Er hatte nämlich das 01 in die Ofinung für den Meßstab gefüllt. Aufgeregt rief eine Kundin an, sie habe den Schock gezogen und hielte ihn nun in der Hand. Ein Schlosser fuhr zu ihr. Die Frau hatte den Völlig Zigarettenanzünder herausgezogen. entnervt steht eine Frau vor der Tür, die dem Wagen einen Blechschaden zufügte. Wegen der Sorge vor dem Mann werden Bereichsleiter Georg Friedemonn und alle Kollegen der Werkstatt zum Seelsorger. Gerhard Vontra
Harry Köstner ist seit sechs Jahren im Betrieb und hier bei einer Lada-Durchsicht.
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Ansicht vorn Lenlegetriebewechsel
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Dieter Müller ist seit sechs Jahren dabei und montiert gerade einen koda-Motor. Zuvor hatte er ihn entsprechend repariert und wieder komplettiert (Bild rechts).
ÄW —(T Im Diagnosezentrum nimmt Reinhard Ganz eine optische Achsvermessung vor.
Pausen-Sicht DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1981
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Argentinien: Gauchos hinterm Lenkrad
Endloser Aoee. in dz— Argentinien gehört zu den weltgrößten Produzenten landwirtschaftlicher Erzeugnisse. In fast jedem Argentinier stecke ein Gaucho (Viehhirt) - sagt man. Der Gaucho liebt die endlose Grassteppe, sein Pferd und die Ungebundenheit. Unter diesem Blickwinkel sollte ich den Autofahrer auf argentinischen Straßen betrachten. - Ein guter Hinweis. Obwohl die Ampel für die Fußgänger grün zeigte, konnte ich mich in Buenos Aires mehrmals nur mit einem Sprung vor dem Oberfahrenwerden retten. Den Gaucho hinter dem Lenkrad interessiert offensichtlich das Fußgänger-Grün überhaupt nicht. Wie in der Steppe mit den Pferden, so kommen sie mit den Autos angerast, als gäbe es keine Ampeln. Zerbeulte Kotflügel, eingedrückte Kofferräume
Die Busfahrer sind wahre Künstle
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Das Porlomentsgebäude in der Hauptstadt.
und verbogene Stoßstangen sprechen nicht für ein diszipliniertes Fahren. Erstaunt beobachtete ich, wie einer sein Auto in eine für ihn viel zu kleine Parklücke zu Zwängen versuchte. Als er die Stoßstange des parkenden Vordermannes erreichte, dachte ich, nun werde er wohl sein Vorhaben aufgeben. Irrtum Er schob das andere Auto weiter, bis er Platz hatte, Das ist auf den hauptstädtischen Straßen nichts Ungewöhnliches. „Die Handbremse wird deshalb bei uns meistens nicht angezogen", erläuterte man mir. Bue os Aires besitzt die längsten und vor alle n die breitesten Straßen von Südamerika. Mit der Avenida 9 de Julio besäßen die Ha ptstädter sogar die breiteste Straße der Welt, behaupten die Portenos (so nennen sich die Einwohner von Buenos Aires). 125 Meter miß diese Avenida in der Breite. Als sie gebaut wurde, mußten Hunderte Häuser, die im Weg standen, weggesprengt werden. Die dort wohnenden Arbeiterfamilien setzte man kurzerhand zuvor auf die Straße. Um andere Wohnungen für sie kümmerte sich keiner. Viele von ihnen campieren noch heute in den sogenannten Villas Miserias, den großen Ele dssiedlungen am Stadtrand. Damit teilen sie das Los mit mehr als 600000 Menschen, (fast ein Zehntel der Gesamtbevölkerung von Groß-Buenos Aires). Bei den Taxifahrern hat es wenig Sinn, auf derr Taxameter den Fahrpreis zu beobachten. „Richten Sie sich nach den Kilometerangaben. Ein Kilometer bleibt ein Kilometer. Doch der Foh preis steigt ständig. Wir können bei den Taxametern nicht laufend die Pesosangoben neu einstellen lassen', erklärte mir Jos6, ein Taxifahrer. Sicherlich hat der Busfahrer, mit dem ich zum Stadtteil Boca fuhr, auch noch einen zweiten Beruf. 80 Prozent der Beschäftigten sind täglich zwischen 12 und 18 Stunden tätig. Uberstu den und Doppelarbeit sind die Regel. Unc die Preise steigen ständig weiter. Die Busfahrer sind in der Millionenstadt Buenos Aires wahre Künstler hinter dem Lenkrad. Als Europäer kann einem das Herz stehen leiben. Die Fahrer unterhalten sich mit den Fahrgästen, wechseln während der Fahrt das Geld, reichen einem den Fahrschein zuso men mit einem Bündel Geldscheinen zu. . Nebenbei dirigieren sie mit der linken Ha d die gedrungenen Busse durch den dikBernd Wurlitzer ken unendlichen Autostrom.
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Parken in
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Wismar Eine Hafenstadt .- und eine mit hanseatischer Tradition dazu - ist natürlich erst einmal eine Stadt der Schiffahrt. Aber was wäre ein Hafen ohne entsprechende Verbindungen ins Binnenland? Sie wäre wie ein Auto ohne Räder! Deshalb ist Wismar einmal über die Küstenfernverkehrsstraße 5 mit den anderen Hafenstädten der Ostsee verbunden und über die F 106 und F 192 mit dem Hinterland. Wenngleich Wismar der nach Rostock zweitgrößte Uberseehafen der DDR und als Stadt des Schiffbaus von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist, so ist es gleichzeitig auch ein saisonales Urlauberzentrum für die westliche Ostseeküste der DDR geworden. Die Stadt rückt insbesondere dann in die Aufmerksamkeit der Ostseeurlauber, wenn draußen am Strand nichts los ist. In dieser Beziehung geht es Wismar wie beispielsweise Stralsund. Diese Besucher interessieren sich neben den Geschäften und Cafäs für die historischen Bauten des Stadtkerns zwischen dem Markt und dem Hafen. Dazu zählen das Rathaus der „Alte Schwede' (das älteste Wohnhaus aus dem 14. Jahrhundert), der Fürstenhof und mehrere Kirchen. Aber auch in den übrigen neun Monaten des Jahres kommen die Leute in die Stadt. Als Kreisstadt ist Wismar staatlicher, gesellschaftlicher und kultureller Mittelpunkt dieser Küstenregion. Wer dann mit dem Kraftfahrzeug anreist, kann der Ubersicht entnehmen, wo Parkmöglichkeiten bestehen. Da.bei handelt es sich überwiegend um Parkstraßen, weniger um Parkplätze.
F- Straße mit Nr. Fu ßgö rigerberei eh
—El--- Eisenbahn
Wismar
larplcit Parkstraße
Die Ubersicht stellte dankenswerterweise die Stadtdirektion Straßenwesen Wismar zusammen. Die Redaktion
u. Ku [tu rhaIIe
Ausgewahlte Parkmöglichkeiten in Wismar Lfd. Nr.
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Lage
ausgewiesene Fahrzeugarten
Mrktp!citz
Nutzbarkeit
.ivvudd, 2 St d.
Marienkirche Mecklenburger Str. Clous-Jesup-Str. Straße Neustadt Breite Straße Ziegenmarkt Am Lohberg Am Bahnhof Am Schilde Rosa-Luxemburg-Str. Mecklenburger Str.! Kurze Baustr. Lübsche Str. Straße Badstaven Straße Spiegelberg Turmstr.
Pkw, KOM Pkw Pkw Pkw Pkw Pkw Pkw Pkw Pkw Pkw Pkw
unbewacht unbewacht unbewacht unbewacht unbewacht unbewacht unbewacht, 1 Std. unbewacht, 1 Std. unbewacht unbewacht unbewacht
Pkw Pkw Pkw Pkw
unbewacht unbewacht unbewacht unbewacht
Zeughausstr. Sporthalle (an Wilhelm-Pieck-Allee gelegen) Weidendamm
Pkw Pkw
unbewacht unbewacht
Pkw
unbewacht
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Ziele
Wueku,isl, Aller Schwede, Reuterhaus Markt, Einkaufszentrum Markt Hafen, Stadtzentrum Hafen, Stadtzentrum Hafen, Stadtzentrum Hafen, Stadtzentrum Hafen Bahnhof Stadtzentrum Stadtzentrum Stadtzentrum Einkaufsmöglichkeiten Stadtzentrum Hafen, Stadtzentrum Stadtzentrum (besonders zu empfehlen für Besucher aus Richtung F 105/106) Stadtzentrum Sporthalle Stadtzentrum (800m), ständig Kapazitäten vorhanden
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Aufgaben der Garo tie Mit dem Kauf eines Autos erwirbt der Bürger ein technisch hochwertiges Konsumgut an dessen Haltbarkeit und Gebrauchswert er zu Recht hohe Ansprüche stellt. Sowohl der relativ hohe Preis als auch die Wartezeiten und vor allem die Anforderungen an die Funktions-, Betriebs- und Verkehrssicherheit sowie die Schutzgüte eines Kraftfahrzeuges während der gesamten Nutzungsdauer rechtfertigen eine solche Haltung. Um so verständlicher sind der Arger und die Sorge des Käufers, wenn sich nach dem Kauf Mängel am Auto zeigen. Er wird sich dann darauf besinnen, daß die Rückseite des Kaufvertrages und das mitgelieferte Serviceheft Ausführungen zur Garantie enthalten. Wenn er sich dieses Rechtsmittels bedienen will, wird er auf Fragen stoßen, bei deren Beantwortung die folgenden Ausführungen hilfreich sein können.
Garantiegrundlage Die umfassende rechtliche Regelung der Garantie im Einzelhandelskauf finden wir in den Paragraphen 148 bis 160 des Zivilgesetzbuches der Deutschen Demokratischen Republik vom 19.6. 1975 (GBl. 1 Nr. 27, S. 456), im folgenden als ZGB abgekürzt, und in den Bestimmungen der Durchführungsverordnung zum Zivilgesetzbuch über Rechte und Pflichten bei der Reklamation nicht qualitätsgerechter Waren vom 27. 12. 1976 (GBI. 1/1977, Nr. 2, S. 9), abgekürzt DVO/ZGB. Ausgangspunkt (geregelt im § 139, Absatz 1 ZGB) jedoch ist die grundsätzliche Verpflichtung des Verkäufers, dem Käufer die Ware in einwandfreier Beschaffenheit zu übergeben. Das bedeutet, daß die Ware keine erkennbaren Mängel aufweisen darf, wobei „erkennbar" synonym ist für „feststellbar". Es ist irreführend, in diesem Zusammenhang die Begriffe ‚offener" bzw.,, verdeckter" Mangel zu gebrauchen, weil häufig die Vorstellung besteht, daß an jede dieser Mangelarten unterschiedliche Rechtsfolgen geknüpft sind. Gleichgültig, ob ein Mangel offensichtlich ist (Kratzer, Beulen, andere Beschädigungen, Fehlteile in der Ausstattung usw.), erst nach besonderen Prüfungen bzw. bei der Funktionsprobe (zu der der Verkäufer nach § 137 Absatz 1 ZGB verpflichtet ist) oder einer anderweitigen Kontrolle vor dem Verkauf durch den Verkäufer bzw. vom Käufer festgestellt wird, führt das dazu, daß der Käufer die Abnahme der Ware verweigern und die Übergabe einer anderen mangelfreien Ware verlangen kann. Eine gründliche Endkontrolle beim Hersteller, ordentliche Lagerung und sachgemäßer Transport bis zum Verkäufer und dort eine verantwortungsbewußte Prüfung vor bzw. beim Verkauf helfen bereits, eine Vielzahl von Mängeln rechtzeitig zu erkennen und abzustellen, wodurch auch spätere Reklamationen mit dem damit verbundenen Arger und Vertrauensschwund weitgehend vermieden werden. Das heißt mit anderen Worten: auch beim PkwKauf hat der Verkäufer (der VEB IFA-Vertrieb) den Vertrag erst dann erfüllt, wenn er ein Auto anbieten kann, das keine erkennbaren Mängel aufweist. Das Lieferangebot muß in
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dem Umfang erfolgen, in dem der Pkw-KaufVertrag zustande gekommen ist. Da ein solcher Kaufvertrag regelmäßig aber nur über den Grundtyp abgeschlossen wird, sind ergänzende Wünsche zur Ausstattung unmittelbar vor dem Auslieferungstermin zwischen dem Käufer und dem Verkäufer abzustimmen. Es kann jedoch bei einem so komplizierten technischen Konsumgut wie einem Pkw trotzdem vorkommen, daß unmittelbar nach dem Verlassen des Autohauses dennoch Mängel am Pkw festgestellt werden, die bei der Übergabe weder vom Verkäufer (worunter alle Mitarbeiter des IFA-Vertriebes zu verstehen sind, die mit dem Pkw vor oder beim Verkauf zu tun hatten, also auch die Ablader, Überführer, Wäscher, Monteure bis zum eigentlichen Verkäufer) noch vom Käufer festgestellt wurden. In diesen Fällen kann dann aber keineswegs mehr der Kaufvertrag angefochten werden, weil eine arglistige Täuschung durch den Verkäufer vermutet wird, die ja eindeutig bewiesen werden müßte, sondern es sind Garantieansprüche geltend zu machen wie während der gesamten Dauer der Garantiezeit.
Garantieumfang Die Ware muß erstens den staatlichen Güte-, Sicherheitsund Schutzvorschriften entsprechen. Diese Vorschriften sind sowohl in gesetzlichen Regelungen (z. B. der StVZO) als auch in Standards (TGL) und in Arbeitsschutzund Brandschutzbestimmungen (ASAO, ABAO) enthalten und gelten grundsätzlich für alle im Inland hergestellten und verkauften Waren. Sie gewähren den Erwerbern und Nutzern dieser Waren die Sicherheit, daß aus der Nutzung heraus keine unvorhergesehenen Gefahren oder Nachteile für das Leben, die Gesundheit und das Eigentum des Nutzers oder anderer erwachsen und daß die Qualität der Ware anerkannten und kontrollierten Grundsätzen entspricht. Die Übereinstimmung der Pkw mit den staatlichen Güte-, Sicherheits- und Schutzvorschriften wird vor dem ersten Verkauf durch die KTA-Leitstelle mit dem Prüfbericht zur Erteilung der allgemeinen Betriebserlaubnis festgestellt. Dabei bekanntgewordene Abweichungen werden entweder durch Ausnahmegenehmigungen des Ministeriums des Inneren sanktioniert oder sind zu beheben (z. B. durch Nachrüsten mit Schmutzfängern, die nach § 42, Absatz 1 StVZO gefordert werden, aber nicht zur Ausrüstung aller ImportPkw gehören). Die Ware muß zweitens die vom Hersteller zugesicherte Gebrauchsfähigkeit und Beschaffenheit aufweisen. Diese Zusicherungen sind beim Pkw den Angaben in der Betriebsanleitung über die technischen Daten des Fahrzeuges zu entnehmen, ohne daß es sich um besondere und zusätzliche Versprechungen des Herstellers handelt, da es um Merkmale geht, die für alle Produkte dieser Art zutreffen, hier jedoch konkretisiert auf den speziellen Pkw-Typ Es sind dies vor allem die technischen Parameter, die für den Gebrauch des Pkw wichtig sind wie
beispielsweise die Achslast, die Nutzmasse, die äußeren Abmessungen und der Wendekreis. Unter diese Garantie-Variante fällt auch der vom Hersteller angegebene Durchschnittsverbrauch. Allerdings erfolgt die Feststellung dieses Verbrauchswertes unter genau fixierten Voraussetzungen, so daß Abweichungen von diesem Wert nicht gleich als Mangel im Sinne des Garantierechts anzusehen sind. Die Ware muß drittens die für den vorgesehenen Verwendungszweck erforderliche Gebra chsfähigkeit und Beschaffenheit besitzen. Diese dritte Garantiezusage wurde geschaffen, um auch jene Fälle zu regeln, in denen staatlich Güte-, Sicherheits- und Schutzvorschriften nicht verletzt wurden bzw. für den konkreten Fall gar keine bestehen und auch die vom Hersteller zugesicherte Gebrauchsfähigkeit und Bes haffenheit vorliegt, die Ware jedoch trotzdem Mängel aufweist. Sie muß im Minimum die für den vorgesehenen Verwendungszweck erforderlichen Bedingungen erfüllen. Anhaltspunkt für die Prüfung dieses Kriteriums ist der Ver leich zu anderen Waren der gleichen Art. Grundlage der Prüfung hat hier allein die Zw ckbestimmung der Ware zu sein, die keine Mä gel aufweisen darf, durch die ihre vorges hene oder übliche Nutzung vereitelt oder unz mutbar erschwert werden würde. Die Ware muß viertens die Eigenschaften haben, die vom Hersteller oder Verkäufer zuges chert worden sind. Hier handelt es sich um bes ndere, zusätzliche Zusicherungen des Herstel ers bzw. des Verkäufers im unmittelbaren Kontakt mit dem Käufer zur Qualität, Lebensda er und Attraktivität des Konsumgutes. Solche Zusagen werden auch gegeben zur Befrie igung eines zunehmenden Komfortbedürfnis es der Käufer (Forderung nach Liegesitz en, Autoradio, Schiebedach u. ä.), zur notwer digen Erhöhung der Verkehrssicherheit (Ausstattung mit Gebläse, heizbarer Heckscheibe, Kopfstützen und vielem anderen mehr), auf Grund technischer Weiterentwicklungen (Fahrwerkseigenschaften) bzw. im Bemühen, gegenüber gleichartigen anderen Produkten im Vergleich zu bestehen (Kraftstoffver rauch, Beschleunigung usw.). Solche Zusagen können in verschiedenen Formen erfolge (mündlich, schriftlich in der Bedienungsanl itung, durch Aufkleber, Symbole u. ä.). Sie sind aber nur dann rechtlich relevant, wenn sie Ge rauchswerteigenschaften oder Außerlichkei en der Ware betreffen, also materieller Art sin . Werbungen oder Zusagen immaterieller Art fallen nicht darunter. Die Ware muß schließlich fünftens die Eigenschaften haben, die für den vereinbarten besonderen Verwendungszweck vorausgesetzt weiden. Es muß eine ausdrückliche Vereinbarung vorliegen, in der zum Ausdruck kommt, daß der Verkäufer davon Kenntnis hat, daß die Ware einem unüblichen Verwendungszweck zugeführt wird und daß er auch unter diesen unüblichen Einsatzbedingungen für die Funktionstüchtigkeit der Ware einstehen will. Ein Beispiel dafür wäre der Verkauf eines luftae ühlten Pkw-Motors zum Einbau in einem
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Boot. Wenn der Verkäufer von diesem Verwendungszweck Kenntnis erhält und trotzdem eine einwandfreie Funktion zusichert, haftet er dafür, wenn der Motor unter den besonderen thermischen Bedingungen in einem Boot nicht gebrauchsfähig ist, obgleich er bei üblicher Nutzung durchaus mangelfrei arbeiten würde.
Garantieverpflichtete Der Käufer kann sich sowohl an den Hersteller als auch den Verkäufer oder an die Vertragswerkstatt wenden. Die Wahl, an wen er sich wendet, steht ihm völlig frei. Er kann sich auch wegen des einen Mangels an die Vertragswerkstatt und wegen eines anderen an den Verkäufer wenden. Es ist möglich, nach der ,Ablehnung oder erfolglosen Nachbesserung eines Mangels durch den einen Garantieverpflichteten hierfür einen anderen Garantieverpflichteten zu bemühen. Es ist nur nicht statthaft, sich gleichzeitig wegen eines Mangels an mehrere Garantieverpflichtete zu wenden. Der Käufer wird sich in der Regel an jenen von diesen drei halten, der für ihn am günstigsten zu erreichen ist. Das ist in den meisten Fällen die Vertragswerkstatt, die ohnehin den Pkw nach Ablauf der Garantiezeit warten und pflegen soll. Durch die im ZGB geregelte Möglichkeit, unter ganz bestimmten Voraussetzungen auch an einem anderen Ort als dem des Kaufs reklamieren zu können, ist die Palette der Reklamationsmöglichkeiten noch erheblich erweitert worden. In diesem Zusammenhang sei jedoch
darauf hingewiesen, daß Mängelbeseitigungen im Ausland nicht über die Garantie bei dortigen Vertragswerkstätten erfolgen können. Hier muß im nachhinein eine Abwicklung innerhalb der DDR zwischen dem betroffenen Käufer und einem der Garantieverpflichteten vorgenommen werden, nachdem der Käufer die Reparatur im Ausland erst einmal selbst bezahlt oder Versicherungsleistungen in Anspruch genommen hat. Ein gewichtiger Grund für die Wahl eines bestimmten Garantieverpflichteten wird immer deren unterschiedlicher Umfang in der Gewährung von Garantieansprüchen sein. Während der Verkäufer alle vier Garantieansprüche (Nachbesserung, Preisminderung, Preisrückzahlung, Ersatzlieferung) erfüllen kann, sind das beim Hersteller nur die Nachbesserung bzw. Ersatzlieferung, und in der Vertragswerkstatt ist es nur noch die Nachbesserung. Der unterschiedliche Umfang an Garantieansprüchen ändert aber nichts daran, daß alle drei gleichberechtigte und gleichverpflichtete Garantieleistende sind. Für alle Import-Pkw ist der VEB lmperhandel beauftragt, den Kundendienst innerhalb der DDR zu organisieren, ein Vertragswerkstättennetz aufzubauen, dieses anzuleiten und die
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Abrechnung der Garantieleistungen abzuwikkeIn. Er verfügt dazu über einen umfangreichen und qualifizierten Kundendienst, der mit den Käufern über die Befriedigung von Garantieansprüchen verhandelt und über die Vertragswerkstätten auch Leistungen erbringt. Der VEB Imperhandel wird auch verklagt, wenn es Unstimmigkeiten über die Erfüllung von Garantieansprüchen gibt. Somit tritt dieser Betrieb auch zivilrechtlich als Hersteller auf, und die Käufer eines Import-Pkw haben die gleiche Anzahl Garantieverpflichteter wie die eines inländischen Fahrzeuges.
Garantieerfüllung Welche Garantieansprüche im einzelnen gewährt werden können, wurde bereits kurz dargelegt. Es sind dies: 1. die kostenlose Beseitigung des Mangels (Nachbesserung), 2. die Obergabe einer neuen Ware gegen Rückgabe der mangelhaften (Ersatzlieferung), 3. eine angemessene Herabsetzung des Kaufpreises (Preisminderung) und schließlich 4. die Rückzahlung des vollen Kaufpreises gegen Rückgabe der mangelhaften Ware (Preisrückzahlung, die früher als Wandlung bezeichnet wurde). Der Käufer hat den vollen Kaufpreis für eine einwandfreie Ware gezahlt. Deshalb ist es das Anliegen aller Garantieansprüche, die durch den Mangel gestörte Aquivalenz zwischen dem Kaufpreis und dem Gebrauchswert bzw. der
Beschaffenheit der Ware wieder herzustellen. Da die Nutzung des vollen Gebrauchswertes einer Ware das Anliegen des Käufers ist, wird ihm an einer schnellen und erfolgreichen Beseitigung des Mangels gelegen sein. Es ist auch im volkswirtschaftlichen Interesse, mangelhafte Waren nicht sofort zurückzunehmen oder einen Ersatz dafür zu liefern, weil solche Waren in der Regel nur als gebrauchte mit einem geminderten Preis wieder verkauft werden können. Dieser offensichtlichen Cibereinstimmung der Interessen von Käufer und Garantieverpflichteten zur Wiederherstellung der uneingeschränkten Nutzungsfähigkeit und ordentlichen Beschaffenheit der Ware kommt das Gesetz entgegen, indem es dem Garantieanspruch auf Nachbesserung einen Vorrang einräumt. Dazu jedoch mehr in den folgenden Beiträgen dieser Reihe.
Hinweispflicht Es ist für viele Käufer schwer, die gesetzlichen Regelungen genau zu kennen und ihre Forderungen so geltend zu machen, daß die ihnen zustehenden Garantieansprüche im vollen Umfang gewahrt bleiben. Deshalb hat der Gesetzgeber den Verkäufer verpflichtet, den Käufer bei der Geltendmachung der Garantieansprüche zu beraten und zu informieren
(§ 158, Absatz 1, Satz 1 ZGB). Dabei geht man zurecht davon aus, daß unter den gesellschaftlichen Verhältnissen im Sozialismus kein Partner den anderen durch unlautere Machenschaften oder durch Tricks seiner eigenen Vorteile wegen um seine Rechte zu bringen versucht. Die gesetzliche Garantieregelung selbst verhindert dies, und auch die staatlichen R chtspflegeorgane würden ein solches Gesc äftsgebahren nicht tatenlos hinnehmen. Die Beratungs- und Informationspflicht zur Durchsetzung berechtigter Garantieansprüche gemäß § 158 ZGB, die nicht mit der generellen Beratungs- und Informationspflicht beim Kauf nach § 137 ZGB verwechselt werden darf, äußert sich beispielsweise darin, daß der Verkäufer den Käufer auf die Einhaltung der Formerfordernisse bei der Geltendmachung vo 1 Garantieansprüchen hinweisen muß (N chweis der Garantiezeit, Vorstellungspflicht), daß er den Käufer über die Auswahl zw schen vier möglichen Garantieansprüchen be ät (und begründet auf die Vorrangstellung de Nachbesserung vor allen anderen Garantieansprüchen eingeht) und daß er letztlich dem Käufer Zeit läßt, vorgeschlagene Verfahrensweisen und Garantieansprüche in Ruhe zu bedenken, sich beraten zu lassen oder das Gericht in Anspruch zu nehmen. Diese Informations- und Beratungspflicht ist keineswegs nur eine unverbindliche gesetzliche Deklaration. Sollte ihre Verletzung nachweisbar zu Rechtsnachteilen für den Käufer geführt haben, sind durchaus solche Rechtsfolgen de kbar wie Schadenersatzverpflichtungen des Verkäufers oder Gewährung von Rechtsschutz trotz eingetretener Verjährung (§ 472, Absatz 2 ZGB). Somit ist die Erfüllung dieser Pflicht nicht nur ein Gradmesser für einen korrekten Kundendienst, sondern auch ein Ausdruck der Rechtssicherheit des Garantieberechtigten. Allerdings wird diese Informationspflicht nicht allen Garantieverpflichteten gleichermaßen au erlegt, sondern nur dem Verkäufer. Damit werden die doch sehr unterschiedliche Struktur, die verschiedenen Eigentumsformen und da Niveau der Vertragswerkstätten berückIn der Praxis pflegen die Verkäufer zur Abwicklung von Garantieansprüchen mit den Herstellern und deren Vertragswerkstätten eine gute Zusammenarbeit. Das ist notwendig, weil die Mehrzahl der Verkäufer Garantieansprüche auf Nachbesserung nur dadurch erfül en können, daß sie die Mängel in Vertragswerkstätten beseitigen lassen. Sie verfügen über keine eigenen Reparaturkapazitäten. In diesen Fällen treten die Verkäufer als Auftraggeber für Nachbesserungsleistungen in der Ve tragswerkstatt auf, nicht die Käufer. D s Gesetz verbietet es ausdrücklich jedem G rantieverpflichteten, einen Käufer an einen an eren Garantieverpflichteten zu verweisen od r seine Entscheidung über einen bei ihm ge tend gemachten Garantieanspruch von der Zu timmung des Herstellers bzw. des Großha dels abhängig zu machen. Wenn ein Käufer sich mit einer Reklamation an den Verköijfer wendet, dann ist das sein gutes Recht, und er hat für die Wahl gerade dieses G rantieverpflichteten sicher seine Gründe. Es wäre ein eklatanter Gesetzesverstoß, wenn der Ve käufer ihm mitteilte, daß der Pkw ja ohnehir einmal zur Durchsicht müsse und daß dann di Mängel in der Vertragswerkstatt angezeigt uni behoben werden könnten. Dr. Manfred Pflichtbeil
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MESSENOTIZEN AUS 1
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Erstmalig in Leipzig zu sehen: der Lada WAS 2105 - Nachfolger des 1300er Typs WAS 21 011 mit eckigeren Konturen. Die Hauptmaße blieben erhalten.
6000 Aussteller aus 46 Ländern und Westberlin waren n den ersten Septembertagen nach Leipzig gekommen, um sich an der Herbstmesse zu beteiligen. Wie immer zeigten die Besucher auch in diesem Jahr für Kraftfahrzeuge besonderes Interesse. Die volkseigene eiterentwickFahrzeugindustrie der DDR präsentierte Neu- und lungen auf dem Freigelände und in der IFA-Halle 11. Neben Ausstellern aus sozialistischen Ländern brachten u. a. Firmen aus Frankreich, Japan, Italien, Schweden, England, Osterr ich und aus der Bundesrepublik Deutschland Kraftfahrzeuge nach Leipzig. Für unsere Leser, die nicht selbst in der Messemetropole wo en, machten wir einige Notizen.
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Die Bugpartie der neuen Lado-Generation (Exportbezeichnung auch Lada-,,Nova") wird in erster Linie von den Breitscheinwerfern mit integrierten Blinkleuchten geprägt.
Breite, großflächige Heckleucht und Nebelschlußleuchten geber sprechenden gestalterischen Ab
Robuste Stoßstangen, eine Schutzleiste an den Türen, Heckheizscheibe, Kopfstützen und das völlig neue Armaturenb ett kennzeichnen den neuen Moskwitsch ebenso wie die groß lächigen Heckleuchten. Bei Fahrgestell und Motor blieb alles beim alten.
Aus allen Perspektiven in Auger Mazda 1100 aus Japan (40,5k antriebs-Limousine wird bekanr
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SL pi ......... 4kue .34mobilwerk .Ak eine goldfarbene Limousine, deren Ausstattungskomfrt ansprach. ,Das Armaturenbrett ist klar und „aufgeräumt" gestcltet 55 KW bzw. 75 P5, 1500 cm3). (Farbfoto links)
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G+nz wesentlich erhöhten die breitfächigen Heckleuchten beim Skoda 105 GI die gestalri4he Attraktivität der hinteren Karosseriepertie. Der 5 105 GI hat den sparsamen 3349 kW (46 PS-)Motor von 1046 cm3 Hubraim, aber viel Komfort, u. a. Kopfstützen, Hckscheibenbeheizung, Radiokonsole. 3$ 000 Skode gibt es schon in der DDR!
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Der Lastanhänger HP 500 vom VEB Anhängerbau Wittenberge. Er kann (bei zulässiger Gesamtmosse von 500 kg) 340 kg Zuladung verkraften (L/B/H 2650/1530/1070 mm).
Die grobstolligen Sport-Mokick-Reifen aus Heidenau (Profil K 32) reinigen sich dank der konischen Ausbildung der Profilrollen selbst, wenn sie lockerer Boden zusetzt.
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Die neue MZ ETZ 250, deren Großserienfertigung in diesen Wochen anläuft, ließ sich vor lauter Publikumsandrang kaum in „voller Größe" fotografieren. Das Interesse der Besucher galt vor allem ihrer Drehstromlichtmaschine, der Scheibenbremse im Vorderrad (vorerst nur für Export-Maschinen) und der neuen Gestaltung. Der Einzylinder-Motor leistet jetzt 15,5 kW (21 PS) bei 5500 bis 4700 U/min. Neue Reifen sorgen für größere Kurvensicherheit.
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Vor cllem junge Mokick-Interessenten umlageren die silberne 50-cm3-,,Enduro" von Sims ständig. Sie kommt zusätzlich ins Fertiungsprogromm. (2,72 kW/37 PS, 4 Gcirig. 60 km/h).
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An exponierter Stelle in Halle 11 auf der Drehscheibe: die mit einer Messe-Goldmedaille ausgezeichnete ETZ 250. Die fischsilberne Lackierung gefiel allgemein wohl am besten. Eine zweite Goldmedaille errang das IFA-Kombinat für Zweiradfahrzeuge mit dem Mokick S 51 „Enduro Was Simson-Sportmaschinen zu leisten vermögen, zeigten zwei GS-Modelle: 14,7 kW bei 11 200 U/min aus 80cm3, 21 kW bei 10000 U/min aus 125 cm3 (Foto unten)
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Trabant 601 universal mit Versehrtenausstattung
3 2 Der VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau hat im Rahmen des Internationalen Jahres der Behinderten ein Fahrzeug mit Spezialausstattung entwickelt, das noch im IV. Quartal 1981 über die Sozialversicherung den Versehrten zur Verfügung gestellt wird. Bei der konstruktiven Lösung wurde davon ausgegangen, daß auch Rollstuhlfahrer den Pkw ohne fremde Hilfe nutzen können.
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Der Kombiwagen hat die automatische Kupplung Hycomat und erfordert mit der kombinierten Handbedienung für Gas und Bremse (die vor, Spezialwerkstätten eingebaut und dem Versehrten angepaßt wird) keine Fußbedienung (Bild 1). Der Fahrersitz hat in Rollen gelagerte und nach hinten verlängerte Sitzschienen und kann extrem weit noch hinten geschoben werden. Außerdem ist die Sitzflöche in verschiedenen Höhen einstellbar, um eine gute Auflage der Oberschenkel zu erreichen (Bild 2). Die Sitzfläche des Beifahrersitzes wurde rechts durch ein Zusatzkissen verbreitert, um das Hinüberwechseln vom Rollstuhl in das Fahrzeug - durch die rechte, ebenfalls von außen verschließbare Tür - zu erleichtern. Die Fondsitzbank kann nach hinten hochgeklappt und mit einem Halteband gesichert werden. Damit steht ausreichend Platz für einen zusammengeklappten Rollstuhl zur Verfügung, den der Versehrte durch die
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rechte Tür in den Wagen ziehen kann (Bild 3). Der gesamte Beifahrersitz wird dazu nach vorn geklappt und mit einer Stütze in dieser Stellung gesichert. Der Klappmechanismus, der den Sitz auch in Normalstellung arretiert, ist vom Fahrersitz aus zu bedienen (Bild 5).
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Zur Ausstattung gehören Haltegriffe rechts und links über der Tür, Sicherheitsgurte mit Aufrollautomatik, eine Fernbedienung für den Benzinhahn, ein Anzeigeinstrument für den Tankinhalt, ein vergrößerter Innenspiegel, Außenspiegel links und rechts sowie elektrische Wasch-Wischanlagen für die Frontund Heckscheibe (Bild 4).
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Völlig neu im Angebot
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Wer kennt als Kraftfahrer nicht solche Situationen, die insbesondere im Winterfahrbetrieb recht häufig anzutreffen sind und sich vielleicht wie folgt abgespielt haben: Auf dem Weg zur Garage (sofern man eine hat und dazu das Haus verlassen muß) wird einem am Morgen zum ersten Mal wieder durch die klamme Nachtkälte bewußt, daß sich mit der nun vorgerückten Jahreszeit wieder andere, kompliziertere Fahrbedingungen als im Sommer einstellen. Beim Betätigen des Zündschlosses am sorgsam gehegten und gepflegten fahrbaren Untersatz ist noch kaum etwas von den verlangsamten Umdrehungen des Anlassers zu spüren. Spätestens nach dem ganztägigen Abstellen auf einem Parkplatz bei Dauerniedrigtemperatur bemerkt man aber beim Starten, daß die Drehzahlen des Anlassers deutlich niedriger sind, daß sich die Zeitspanne bis zum Anspringen verlängert oder der Motor erst anspringt, nachdem der Zündschlüssel mehrmals betätigt wurde. Die Erfahrungen vergangener Winter leben auf,
es wird wieder an die Batterie gedacht. Alte Sünden fallen ein, destilliertes Wasser müßte auch mal wieder aufgefüllt werden, Nachladen wäre auch ganz gut. Wenn der Frost noch schärfer wird, hilft mitunter nur ein Ausbau der Batterie und die Unterbringung im Keiler. Vielleicht muß sogar eine neue Batterie her. Eine der Hauptursachen, die zum Ausfall der Batterie führt, ist die vorzeitige Alterung durch permanent niedrigen Ladungszustand und damit einhergehender wachsender Sulfatierung der Platten. Schon mit dem Stillstand des Fahrzeuges geht die Entladung der Batterie vor sich. Hervorgerufen wird dies durch den chemischen Prozeß innerhalb der Batterie und verstärkt durch die Kriechströme, die bei verschmutzter und feuchter Batterieoberfläche zwischen dem Plus- und Minuspol fließen. Dieser Vorgang der Selbstentladung kann mit einer
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1f[4i•TtI! 1•1Batt rien sogenannten Erhaltungsladung aufgehalten und ausgeglichen werden. Unter der Erhaltungsladung nach TGL 25 331/04 versteht man, daß ein Ladestrom von 40 bis 100 mA je 100 Ah Batterie-Neu-Kapazität fließt, Das entspricht einer permanenten Ladung mit einem Strom von etwa 1/1000 der Amperestundenkapazität der Batterie. Bei 48 Ah wäre das zum Beispiel ein Erhaltungsladestrom von 48 mA. Mit diesem Dauerladestrom ist die Aufrechterhaltung des erzielten Ladezustandes eines nach in Ordnung befindlichen Akkumulators über beliebige Zeiten möglich, ohne daß die Gefahr der lJberladung mit den zerstörerischen Folgen der Gitterkorrosion besteht, Dieser Umstand ist den Experten, Bastlern und interessierten Laien seit langem bekannt. Es hat auch nicht an den vielfältigsten Versuchen gefehlt, durch diese und jene Methode mit den vorhandenen Ladegeräten sich den Erhaltungsladestrom zu schaffen bzw. durch die am Ladegerät vorhandene Stufe einzustellen. Unter Anwendung dieser Erfahrungen und unter Benutzung von Erhaltungsladegeröten wurden im Bekanntenkreis und persönlich Lebensdauerwerte mehrerer Akkumulatoren von 5 bis 7 Jahren erreicht, die erheblich über den Durchschnittswerten liegen, die je nach Pflege, Wartung, Einstellbedingungen am Kraftfahrzeug und Einsatzbedingungen des Fahrzeugs zwischen 2 und 4 Jahren schwanken. Aber nicht nur die Lebensdauerverlängerung von etwa 50 Prozent - bei Einhaltung aller übrigen Normparameter - ist von erheblichem Vorteil. Die Erhaltungsladung verbessert auch in spürbarem Maße die Kaltstartfreudigkeit des Fahrzeugs, weil sie ständig eine hohe Säuredichte und damit einen guten Ladezustand aufrecht erhält. Für die Starterbatterie verringert sich dabei die Bildung von grob kristallinem Bleisulfat, das bevorzugt bei niedrigem Ladezustand entsteht, Damit werden Kapazitätsverluste vermieden, die nicht mehr rückgängig zu machen sind. Die Erhaltungsladung reduziert außerdem die Lade- und Entladezyklen, die mit einer Lockerung der positiven Massö einhergehen. Dadurch bleibt die Festigkeit der Masse im Gitter länger erhalten, und dem Ausfall durch Kurzschluß wird vorgebeugt. Die gewonnenen Erfahrungen lassen den Schluß zu, daß bis zu Außentemperaturen von minus 20°C auch bei längeren Stillstandszeiten des Fahrzeugs kein Ausbau der Batterie erforderlich ist. In Abstimmung mit den zuständigen Betrieben und Einrichtungen hat sich deshalb der VEB lnducal Göllingen entschlossen, ein Erhaltungsladegerät für die individuelle Konsumtion zu entwickeln, zu produzieren und noch in diesem Jahr dem Binnenmarkt zur Verfügung zu stellen. Gehandelt und vertrieben werden die Geräte durch die IFA-Fachfilialen und den VEB Maschinenbauhandel. Das Gerät ist als kompakter Stecker mit elek-
trishem Aufbau ausgeführt (siehe Bild). Es hateine 4 m lange Anschlußleitung deren Steker Stk 2/2 - 8821.7 in die Kfz-Handiampensteckdose paßt. Technische Daten: Maximale Leistungsaufnahme 2,5W Ladestrom etwa 55 mA bei 6 V etwa 45 mA bei 12 V Zulässige Umgebungstemperatur —20°C bis +3 °C Abmessungen max. 98 X 76 X 52 mm Ma se etwa 400 g Das Gerät ist für den Dauerbetrieb ausgelegt, kur schlußfest und schutzisoliert ausgeführt. Es st für Akkumulatoren bis zu 100 Ah Nennkapazität geeignet und erfordert für 6V und 12V keine Umschaltung. Vom Prinzipaufbau her handelt es sich um einen speziellen Transformator mit nachgeschalteter Brückenschaltung und angepaßtem Widerstand. Bei der Dirnensionierung wurde bewußt Wert auf eine unkomplizierte und unproblematische Benutzung und Bedienung gelegt, um einen möglichst breiten Interessenkreis anzusprechen unc einen hohen Benutzungsgrad zu erreichen. Das Gerät kann ständig in der Netzsteckdose verbleiben, lediglich der Handlampenstecker muß beim Ein- bzw. Aussteigen aus dem Fahrzeug in die Bordsteckdose eingeführt bzw. her usgezogen werden. Die 4m lange Ansch ullleitung sorgt dafür, daß von fast jedem bei ebigen Punkt einer Normalgarage ohne zus tzliche Installation einer Schutzkontaktste kdose oder verlängerten 220-V-Netzzuleitun das Kfz-Bordnetz erreicht werden kann. Durch die Erhaltungsladung, die bei jedem Stil stand des Fahrzeugs nützlich ist und angewendet werden soll, wird die Einsatzbereitschaft der Batterie optimal erhalten und ein sicheres Anspringen des Motors auch nach längerer Nichtbenutzung des Fahrzeugs gewährleistet. Selbstverständlich ist die Erhaltungsladung mit diesem Gerät auch bei den mit Drehstromlichtmaschine ausgerüsteten Fahrzeugen über die Handlampensteckdose möglich. Die Zellenverschlüsse der Batterie ble ben dabei stets geschlossen, und eine Tre nung der Lichtmaschine von der Batterie ist in keinem Fall erforderlich. Mit der Anwendung des Erholtungsladegerätes kann jedoch auf Grund der elektrochemischen Vorgänge nicht vollständig auf die Kontrolle de5 Akkuladezustandes verzichtet werden. Für die Neu- und Nachladung völlig entleerter Bci terien ist das Gerät nicht geeignet. Es erübrig auch nicht die Ausgleichsladung, die nach etwa 1/2 bis 1 Jahr Betriebsdauer (TGL 25331/ 04) vorgenommen werden sollte. Mil der Erhaltungsladung wird aber ein Beitrag zur Verringerung des Ersatzbedarfes an St rterbatterien und zur Einsparung wertvoller Rohstoffe geleistet, der Pflege- und Betreuuni saufwand am Fahrzeug verringert und die Sic erheit gegeben, das in der Garage abgeste lte Fahrzeug stets betriebsbereit vorzufinDipl-Ing. J. Schwarz, Göllingen dc .
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Batterien konnten 1 um
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Im Heft 5/1972 veröffentlichten wir wichtigste Ausfallursachen, die die mögliche Lebensdauer der Starterbatterien ganz empfindlich beeinträchtigen können. Zum besseren Verständnis der Funktion der Erhaltungsladung zitieren wir einige Passagen dieses Beitrages, aus denen deutlich wird, was im Inneren der Batterie vor sich geht und welche Faktoren auf die Lebensdauer Einfluß haben. Abgesehen von mechanischen Zerstörungen, Fertigungsfehlern usw. nannte der Beitrag prinzipiell drei Ursachen, die entweder einzeln oder kombiniert den Ausfall der Batterie zur Folge haben:
geladenen in den geladenen Zustand noch weiter geladen (clberladung), so führt ein Teil des Stromes ebenfalls zur Umwandlung von Gitterblei in wirksame Masse. Der andere Teil des Stromes erzeugt die bekannte Gasurig. Der Prüftest zeigt, daß nach etwa 600 Stunden (Jberladung mit dem normalen Ladestrom eine neue Batterie unbrauchbar geworden ist. Bei höheren und niedrigeren Strömen wird diese Zeit entsprechend kürzer oder länger. Wird die Batterie stets exakt geladen und werden Uberladungen vermieden, so kann dieser Zerstörungsprozeß vermindert werden. 2. Sulfatierung der Platten
1. Gitterkorrosion der Plusplatten Die aus einer Blei-Antimon-Legierung gegossenen Gitter dienen zur Halterung der wirksamen Masse, dem eigentlichen Reservoir der elektrischen Energie. Neben ihrer Funktion als Mosseträger haben diese Gerüste für die Zuund Ableitung des elektrischen Stromes zu sorgen. Die Gitter der positiven Platten werden in der Batterie ständig chemisch und elektrochemisch angegriffen und schließlich zerstört. Der chemische Angriff besteht in einer Reaktion zwischen der wirksamen Masse der positiven Platte - vorwiegend Bleidioxid - und dem Blei des Gitters. Dabei bildet sich Bleisulfat, dos weder die Stromleitung noch die stützende Funktion des Gitters übernehmen kann. Es wird Bestandteil der wirksamen Masse. Diese Reaktion der Umwandlung von Gitterblei in wirksame Masse kann prinzipiell nicht verhindert werden. Von größerer Bedeutung für die praktische Gebrauchsdauer ist aber die elektrochemische Korrosion des Gitters. Wird der Akkumulator nach der Volladung, d. h. nach vollständiger Umwandlung der wirksamen Masse vom un-
Die wirksamen Massen wandeln sich beim Laden und Entladen chemisch um. Im entladenen Zustand bestehen sie zu einem großen Teil aus Bleisulfat das beim Laden wieder in Blei (negative Platte) bzw. Bleidioxid (positive Platte) übergeht. Das Bleisulfat hat die Durch Gitterkorrosion wurde das ehemalige Bleigitter fast restlos zerstört. Die wirksame Masse zerbröckelt beim Ausbau wie Keks.
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Kriechströme zwischen dem Plus- und Minuspol ermöglicht. n besonderer Bedeutung für die Geschwindi keit der Selbstentladung der negativen M sse ist die sogenannte Antimonvergiftung. D rch die bereits erwähnte Gitterkorrosion der p sitiven Platten wird ein Teil des Antimons o s dem Gitter-Hartblei frei und auf der n gativen wirksamen Masse abgeschieden. H er wirkt das Antimon praktisch als Katalys tor (Lokolelementbildung) des chemischen U satzes zu Bleisulfat und damit der Selbste tladung. H nzu kommt, daß auch das Laden der negati en Masse durch das abgeschiedene Antimon er chwert wird, weil die stromverbrauchende N benreaktion, die Wasserstoffgasbildung viel fr her, d. h., bei niedrigeren Spannungen einse zt. Die wesentlich höhere Ladezeit für die n gative Platte bedeutet entweder Sulfatiere der negativen Masse durch nicht vollständi es Laden oder Uberladen der positiven Pl tte, also Gitterzerstörung, Freisetzen von A timon und weiteres Vergiften der negativen Pl tte. Ober das Antimon baut sich dadurch ei ‚Teufelskreis" auf, der zu einer progressi en Zerstörung der Batterie durch Oberla en der positiven Platte und Sulfatieren der ne oliven Platte führt. rch Masseaufall aus dem Gitter bzw. schlommung fallen vorwiegend die Ratteaus, die einem ständigen Lade-Entladelus unterliegen.
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Das Gitter aus Hwtblei stützt die wirksame Masse und leitet den Strom. Rechts auf dem Gitter ist eine Platte mit wirksamer Masse zu sehen.
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unangenehme Eigenschaft, beim langen Stehen eine grobkristalline Form anzunehmen (Sulfatierung), die nur schwer in Blei bzw. Bleidioxid umzuwandeln ist. Die sulfatierten wirksamen Massen können dann nicht mehr so viel Strom speichern und verlieren an Kapazität. Aus diesem Grunde ist es ratsam, den Bleiakkumulator im vollgeladenen Zustand zu halten, bei dem der Bleisulfatgehalt in den Platten am geringsten ist. Aber selbst, wenn man aus dem Akkumulator keinen Strom entnimmt, bleibt er nicht im geladenen Zustand. Er unterliegt einer Selbstentladung, denn die geladene wirksame Masse reagiert - wenn auch langsam - mit der Schwefelsäure unter chemischer Bildung von Bleisulfat. Es entsteht also ungeladene wirksame Masse, die ebenfalls Sulfatierung hervorrufen kann. Dieser parasitäre Vorgang wird durch elektrochemische Entladung verstärkt, wenn die Batterieoberfläche nicht sauber ist
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3. Ausfall der wirksamen Masse Da Laden und Entladen der positiven Masse ist nicht nur mit einer chemischen Umwandlung, sondern auch mit einer erheblichen Volume änderung und Umstrukturierung verbunde 'Bei häufigen Lade-Entlade-Zyklen wird da urch besonders die positive Masse gelokker . Durch mechanische Belastung (Schwingu gen und Stöße) und durch die Gasung beim Laden gefördert, fällt schließlich die Masse aus dem Gitter. Kapazitätsabfall und Ku zschlußbildung sind die Folge. Au Untersuchungen ist bekannt, daß in der D R die überwiegende Anzahl der Batterien du ch Gitterkorrosion und Sulfatierung ausfällt. Wi geschildert, ist sowohl das Unterladen (S Ifatierung) als auch das Uberladen (GitterSulfatierung) kor osion, Antimanvergiftung sch dlich. Ein vorschriftsmäßiges Laden ist de halb von besonderer Bedeutung.
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laufes montiert wurden. Wir halten es deshalb für notwendig, hierzu die Erfahrungen im besonderen unserer Versuchsabteilung bekanntzugeben:
Sachsenring-Information
CO Kontrolle bei Durchsichten
Verc ieißteile sind der Freilaufkorb, die ungehör ete Ausführung bis Baujahr 1972, der Freila fnocken und in geringem Umfang auch die F eilaufrollen. Das Antriebsrad des 4. Ganges eist praktisch keinen Verschleiß auf.
Zur Durchsetzung der Maßnahmen über den sparsamsten Verbrauch von Vergaserkraftstoff ist es erforderlich, ab sofort im Rahmen jeder 5000-km-Durchsicht eine Abgasprüfung vorzunehmen. Die CO-Prüfung und Einstellung des Vergasers im Leerlauf wird zum Bestandteil des Durchprüfungsumfanges erklärt. Die Kosten werden den Kunden in Rechnung gestellt. Der CO-Gehalt im Leerlauf soll beim Pkw „Trabant" zwischen 2,5 bis 3,5 Vol.-Prozent liegen. Die durchgeführte Prüfung ist in der Kundenkartei festzuhalten. Wir empfehlen, dem Fahrzeughalter einen Nachweis über die Abgasprüfung auszuhändigen.
Aufhebung der Betreuungspflicht für P 50/60 Ausgehend von einer gemeinsamen Vereinbarung zwischen der damaligen VVB Auto sowie der HV Kraftverkehr möchten wir mitteilen, daß mit Wirkung vom 1. 1. 1981 die Betreuungspflicht hinsichtlich Bereitstellung von Ersatzteilen sowie Durchführung von Reparaturleistungen durch Vertragswerkstätten als beendet angesehen werden kann. Der VEB Maschinenbauhandel, Betriebsteil Materialreserven, 9010 Karl-Marx-Stadt, Postschließfach 715, verfügt noch über bestimmte Ersatzteile für die Typen P 50/60, so daß für den überschaubaren Zeitraum eine Hilfe im Rahmen der Möglichkeiten abgesichert ist.
Autoradio Spider 21120 Der bisher verwendete Spider 3 für 12V wurde ab April durch ein neuentwickeltes Gerät von Tesla in 6-V-Ausführung abgelöst. Das Autoradio Tesla 2112 B hat eine Ausgangsleistung von 4 Ohm/4 W. Mit dem Einsatz dieses Gerätes entfällt der bisher verwendete Transverter.
Wasserabweisfolie entfällt Auf Grund positiver Serienversuche kann die bisher eingeklebte Wasserabweisfolie am Türinnenblech entfallen. Es ist aber vor allem bei Hohlraumkonservierungen darauf zu achten, daß die Wasserablauflöcher in der Türunterkante frei sind.
Weiterentwickeltes Türschloß Im April/Mai 1981 wurde für Limousine und Universal ein weiterentwickeltes Türschloß eingesetzt. Durch einen federbelasteten Klemmkeil aus Plaste wird das Höhenspiel der Tür besei-
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tigt. Gleichzeitig setzte ein veränderter Schließkeil ein. Die Gleiteinsötze bestehen aus hochfestem, wartungsfreiem Material und brauchen nicht mehr geschmiert zu werden. Das weiterentwickelte Türschloß kann nur in Verbindung mit dem neuen Schließkeil verwendet werden. Das Türschloß mit Klemmkeil und der neue Schließkeil sind ab Einsatz Trabant 601 austauschba-r
Drehfeder für Gaspedal Zur Beseitigung der Reklamation „Gaspedal klirrt" werden seit Mitte April 1981 alle Fahrzeuge am Gaspedal mit einer Drehfeder ausgerüstet. Die Feder ist zwischen Gaspedal und Stirnwand auf der Achse des Pedals angeordnet. Um eventuell auftretenden Reibungsgeräuschen entgegenzuwirken, empfehlen wir, die Feder auf der Drehachse im Rahmen der Durchsichten mit 'ein paar Tropfen 01 zu versehen. Die Drehfeder wird als Ersatzteil gehandelt.
Getriebe - Entlüftung In Einzelfällen mußten wir feststellen, daß bei der Verwendung von Waschpumpe in Waschanlagen zum Reinigen des Motarraumes sowie des Motors mit Getriebe Wasser über die Entlüftung in das Getriebeinnere gelangte. Eine Schädigung des Getriebeöles durch das eingedrungene Wasser ist dann nicht zu vermeiden. Wir empfehlen deshalb, für de Dauer des Waschvorganges die Getriebeentlüftungsbohrung in geeigneter Form zu verschließen, zum Beispiel durch passenden PVC-Schlauch mit Verschlußstopfen.
Durchdrehen des Freilaufes Ausgehend von den Werkserfahrungen kann berichtet werden, daß bei den serienmäßig im Werk gefertigten Getrieben seit Einsatz des karbonitrierten Freilaufkorbes im Juli 1972 die Reklamation „Freilauf dreht durch" als beseitigt angesehen werden kann. Aus vorliegenden Informationen müssen wir jedoch entnehmen, daß bei älteren Getrieben, die auf Grund ihrer Laufzeit in den Vertragswerkstätten überholt werden, hin und wieder Probleme auftreten hinsichtlich Durchdrehen des Freilaufes, obwohl neue Bauteile des Frei-
Bei lnstandsetzungen sind demzufolge die Teile des Freilaufes auszuwechseln. Beim Austausch ist darauf zu achten, daß die Abmessungen von Rollen und Nocken so liegen, daß bestimmte Maximal- bzw. Minimalspiele gewährl istet sind. Dabei ist für die Funktion besonders wichtig, daß Rollen einer Sortiergröße Verwendung finden. Bei Freilaufinstandsetzu gen sind die Rollen aber nur dann zu wechseln, wenn die Laufbahn der Rolle beschädigt ist, in der Regel können die gelaufenen Rollen bedenkenlos wiederverwendet werden. Damit ist auch die Gewähr gegeben, daß Rollen montiert werden, die in einer Toleranzstufe liegen. Es ist weiter zu beachten, daß der Freilauf auf keinen Fall mit Fett montiert wird. Für regenerierte Freilaufnocken sind unbedingt die dazugehörigen Ubermoßrolle zu verwenden. Der Durchmesser beträgt 6,1 mm.
anßcerpunkt in der Mittelsäule Am F 601 sind seit dem 1. 4. 1965 Sicherheitsgurt-Ankerpunkte vorn serienmäßig eingebaut. Durc weltweite Untersuchungen auf dem Gebiet der passiven Sicherheit haben sich die internationale Gesetzgebung (Bauvorschriften) und auch die Sicherheitsgurte weiter entwikkelt. Deshalb wurden die Befestigungspunkte an der Karosserie des P601 verändert, um höheren Belastungen standzuhalten. Außerdem läßt die Bauvorschrift nach neuestem Stand die Anbringung des oberen äußeren Ankerpunk s unter Schulterhöhe nicht mehr zu. Aus liesem Grunde und in dem Bestreben, Siche heitsgurte mit Aufrollautomatik einzusetzen, wurde im VEB Sachsenring Zwickau und Karo seriewerk Meerane an einer Lösung gearbeite, den oberen Befestigungspunkt an die Mitte säule zu verlegen. Die serienmäßigen Lösur gen werden im Verlaufe des Jahres 1981 wirksam in Verbindung mit dem wahlweisen Einsatz von Automatiksicherheitsgurten aus DDR Produktion. Um fr die ab 1. 4. 1965 gebauten Fahrzeuge ebenfalls die Möglichkeit zu geben, Sicherheits urte mit Aufroliautomatik einzubauen, wurde parallel zu den Serienlösungen, die aus technologischen Gründen in der Originalform nicht nachträglich zu verwirklichen sind, eine spezielle Nachrüstlösung entwickelt und festigkeitsmäßig erprobt. Die 9achrüsttechnologie wurde unseren Vertrags erkstätten bekanntgegeben. Eine mdividu lle Nachrüstung ist unzulässig, weil dafür ein Festigkeitsnachweis nicht erbracht werden kann Der VEB Sachsenring Zwickau übernimmt für Veränderungen, die von der nur den Vertragserkstötten bekannten Anleitung abweichen, keine Haftung.
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Gütekriterium
für Batteriekabel Das Problem Batteriekabel beim Trabant zieht sich wie ein roter Faden durch die Jahrgänge des „Deutschen Straßenverkehrs". Formulierungen, wie zum Beispiel „Anlasser zog bei Kälte schlecht durch" finden sich häufig, aber es fehlen konkrete, vergleichbare Meßwerte. Oft werden Batteriekobel auf Verdacht gewechselt, aber wann sind sie wirklich schlecht? Was gebraucht wird, ist eine geeignete Meßmethode und ein Grenzwert, bei dessen Oberschreiten die Kabel ausgesondert werden sollten.
Störungen im Autoradio Angeregt durch die zahlreichen Hin')veise zur Entstörung von Autoradios (unter anderem im Heft 8/81) möchte ich auch meine Erfahrungen mitteilen. Nach dem Erwerb eines gebrauchten Trabant mit eingebautem Empfänger Stern Transit mußte ich feststellen, daß vom ursprünglich montierten, handelsüblichen Entstörsatz die Abschirmungen für beide Zündkabel und die Entstörkappe für eine Zündspule (kleine Ausführung) fehlten.
ter gesetzt, der in das Armaturenbrett rechts voi der Lenksöule eingebaut wurde. Nun kann die Parkleuchte bei wirklichem Bedarf mit diesem Schalter noch vorheriger entsprechender Be ätigung des Lenksäulenblinkschalters benu zt werden. Dr. C. Seyfarth, Berlin
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Steckdose
Um zunächst provisorisch abzuschirmen, umwickelte ich die Zündkabel mit in Streifen geschnittener Aluminiumfolie, die ich mit Lenkerband fixierte. Die fehlende Entstörkappe an der Zündspule wurde nicht ersetzt. Zu meiner Uberraschung brachte der daraufhin durchgeführte Probebetrieb das Ergebnis, daß auf allen vier Wellenbereichen ein störungsfreier Empfang möglich war. Selbst zwischen den Sendern traten nicht die typischen Störgeräusche auf. Inzwischen hat die provisori-
Au Sicherheitsgründen baute ich in meinen Tr bant einen Batteriehauptschalter ein. Um aber bei ausgeschaltetem Hauptschalter trotzde die Batterie bequem über die eingebaute Steckdose zu laden bzw. zur Erhaltungsladung anzuschließen, nahm ich einige Veränderungen vo Ich trennte die Steckdose vom Bordnetz, un verlegte vom Plus- und Minuspol der Ba terie zur Steckdose zwei gesonderte KfzKa ei. Die Leitung habe ich durch eine Sicheru g abgesichert.
punkt 7ugingIich Am Anlasser sparen wir
sche Abschirmung bereits ‚irinei, fünfrnuiiutjyen
uns das Zurückschieben der Gummikappe und gehen mit unserer Krokodilklemme vorsichtig an den Kabelschuh der roten Lastleitung. Für die Messung der Minusleitung findet die Klemme am Gegenlager des KupplungsseilZuges am Getriebe ihren Halt. Ein für alle Fahrzeuge vom gleichen Typ gleicher Meßstrom entsteht durch Ei n s c h a lt e n des Abblendlichtes (bei stehendem Motor). Seine Größe läßt sich aus Anzahl und Leistung der eingeschalteten Verbraucher errechnen. Er beträgt für den Trabant 19A. Aus der Länge, dem Querschnitt und dem spezifischen Leitwert der Trabant-Alu-Kabel errechnet man ferner ihren Widerstand zu 0,50hm (—Kabel) und 0,8 Ohm (+Kabel). Nun findet sich der Soll-Spannungsabfall nach dem Ohmschen Gesetz, er beträgt gerundet 10 mV (—Kabel) und 15 mV (+Kabel).
Fahrbetrieb hinter sich. Ein Nachlassen der Entstörwirkung ist nicht zu bemerken.
Da eine Befestigungsschraube der Steckdose diE Verbindung zur Masse herstellt, muß diese gegen Masse isoliert werden. Zur Isolierung schob ich in das Loch der Steckdose ein Stück Iso ierschlauch und legte zusätzlich unter die Schraube eine Gummiunterlegscheibe. Auf diese Weise erreicht man, daß die Steckdose gegen Masse isoliert ist. Wird diese Isolierung unterlassen, bleibt der Stromkreis trotz ausgeschalteten Hauptschalters geschlossen. De gesonderte Anschluß der Steckdose ermöglic t nicht nur die bequeme Batterielodung bei ausgeschaltetem Hauptschalter. Bei einer St rungssuche oder Reparatur an der elektrisch n Anlage bleibt eine an der Steckdose an eschlossene Kfz-Handlampe auch beabgesch Itetem Hauptschalter betriebsbereit.
Meßmethode Mit einem Vielfachmesser, der über einen 100-mV-Bereich verfügt, kann der Spannungsabfall entlang der eingebauten Batteriekabel bei Fließen eines definierten Laststromes gemessen werden. Diese Messung ist Augenblickssache. Nach Offnen der Motorhaube und Abnahme des Batteriedeckels sind alle Meß-
Grenzwerte Die idealwerte wird man bedingt durch die Obergangswiderstände der Quetsch- und Schraubverbindungen zwar nicht erreichen, aber viel schlechter dürfen die Kabel auch nicht sein, sonst ist der Kaltstart gefährdet. Meßwerte an guten Kabeln zeigten, daß 13 mV (-) und 20 mV (+) erreichbar sind. Ausgesonderte Leitungen hatten über 40 und 60 mV Spannungsabfall. Als reale Grenzwerte für den Austausch der Trabantbatteriekabel werden deshalb Spannungsabfälle von 20 mV für das Minuskabel und 30 mV für das Pluskabel - bei Belastung mit 19A = Abblendlicht - vorgeschlagen. Ein Beispiel möge verdeutlichen, daß diese Grenzwerte nicht zu eng gewählt sind: Fließen durch derartige Kabel bei Kaltstart einmal 200A, dann geht über die Batteriekabel bereits 1 V Spannung verloren. Einen größeren Spannungsverlust kann man hier nicht zulassen. Es wäre wünschenswert, daß der VEB Sachsenring als Finalproduzent den Sachverhalt untersucht, um ein solches Gütekriterium verbindlich zu bestätigen, das dann Eingang in die Praxis findet. Daraus könnten sich für die Volkswirtschaft Einsparungen an Material ergeben, weil weniger Kabel „auf Verdacht" ausgesondert werden. Wilfried Wentzel, Radebeul
DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1981
W. Meyrich, Ilmenau
01tropft auf Schuhe Im Heft 6/81 las ich die Leserzuschrift „Cl im Tachometer des Trabant". Der Autor führt dort aus, daß er versehentlich die Tachometerwelle verkehrt herum eingesetzt hätte, so daß diese nach dem Prinzip der Schraubenpumpe Cl förderte. Bei meinem neue Trabant tropfte mir das Cl unter der Lenksäule bei schnellen Fahrten auf Schuhe und Strümpfe. Ich habe erst gedacht, es handelt sich um bei Erwärmung dünnflüssig werdende Schmiermittel, die bei den Durchsichten zu reichlich in die Bowdenzüge gegeben worden sind. Die Tachowelle habe ich jetzt auf Grund des Hinweises gedreht, und die Sache ist behoben. Dietmar Hofmann, Karl-Marx-Stadt
Parklicht aus Versehen Ich sehe oft bei tagsüber parkenden Wartburg und Trabant eine Parkleuchte brennen. Der Fahrer hatte zuvor das Blinklicht eingeschaltet, dann den Motor abgestellt und das Lenkschloß verriegelt, ohne den Blinkhebel zurückzustellen. Damit leuchtet automatisch die entsorecheride Parkleuchte und belastet unnötig die Batterie bei Tageslicht. Mir ist sogar einmal der gesamte Kabelraum verschmort, obwohl die Parkleuchte nicht brannte. Das Kabel 49a bekommt durch die Lenkschlol3schaltung Strom und kann bei •lsolierungsschäden Kurzschluß verursachen, ohne daß die Sicherung durchbrennt, die im Stromlauf erst hinter dem Lenksäulenschalter angeordnet ist. Ich habe nun die Leitung 49a (graues Kabel) hinter dem Armaturenbrett unterbrochen. Das ist möglich zwischen der Lenksäule und dem 2. Leitungsverbinder (Mitte Klemme 9) oder zwischen dem Abgang vom Leitungsverbinder und dem Zündschioß (Anschluß 30a). In das unterbrochene Kabel habe ich einen Zugschal-
Robert Gebe[, Bad Salzungen
Ieriebelüftung Schläuchen Ich fahre seit etwa 20 Jahren den vierten Pkw Tra ant. Fortwährend mußte ich feststellen, daß um und hinter dem Akku Korrosion durch zerstörende Säuredämpfe stattfand. Urr das zu vermeiden, habe ich die drei Plastyen chraubungen des Akkus mit einem spitzen, etwa 4 mm dicken Nagelbohrer konisch nach oben zu aufgebohrt. In die Akku-Luftlöcher habe ich schräg abgeschnittenen Fah?radventils hlauch eingesteckt, den es noch in jeder Fa rradhandiung zu kaufen gibt. Die Ventilgurimischläuche habe ich so lang belassen, da ich alle drei mit etwas Heftpflaster oder Le kerband leicht zusammenbinden kannte. Da Schlauchbündel wurde dann in einen etwa 0,5 m langen Isolierschlauch gesteckt, der neben dem Pluskabel diese Dämpfe nach unt n ableitet, Die Ventilschläuche dürfen natürlich an keiner Stelle durch Knick oder Qu tschung verschossen werden. Seit dieser Zei (etwa 5 Jahre) gab es keinerlei Korrosion me r in der Nähe des Akkus. Zu bemerken wäre noch, daß ich dadurch manches Jahr kai.im destilliertes Wasser nachzufüllen Martin Stolle, Döbeln
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u: Aquaplaning
Gleitgefahr bei Wass
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Mehr als im Sommer bewegen sich Kraftfahrzeuge unter herbstlichen Witterungsbedingungen auf nassen Straßen. Fahrbahnnässe aber kann dazu führen, daß Räder den Fahrbohnkontokt gänzlich verlieren, daß sie aufschwimmen und dann über den Wasserfilm gleiten. In diesem Augenblick können keine Kurskorrekturen mehr vorgenommen werden. Lenkung und Bremsen versagen. Das vom sogenannten Aquaplaning (Wassergleiten) betroffene Fahrzeug wird manövrierunfähig.
Der Labortest (Farbfotos unten) zeigt, wie ein Reifen mit zunehmender Umdrehungszahl allmählich von der „Fahrbahn" mit dem Wasserfilm abhebt (unter der als „Fahrbahn" dienenden Glasplatte befand sich die Kamera) Leicht läßt sich vorstellen, daß der neue, gut profilierte Reifen (Fotos links unten) durchaw in der Lage ist, Wasser abzuleiten und Fahrbahnkontakt herzustellen. Das abgefahrene Exemplar hingegen (rechts) schwimmt bereit. bei dünnstem Wasserfilm auf, weil sich rasch ein Wasserkeil unter ihn schiebt.
Kritischen Fahrbohnsituationen kann derjenige am besten begegnen, der weiß, wie es dazu kommt, der Zusammenhänge kennt und sich in deren Kenntnis gar nicht erst Gefahren aussetzt. Wie also kommt es zum Wossergleiten? Aufgabe des Reifenprofils ist es, den Kontakt zur Fahrbahn herzustellen. Nur die Profilblöcke sind es, die auf ebenem Asphalt, Pflaster oder Beton aufliegen. Bei hoher Umdrehungsgeschwindigkeit des Rades verbleibt jedem einzelnen Profilstück der Gesamtlauffläche auf dem Reifenumfang nur Bruchteile von Sekunden Zeit, diesen Kontakt zwischen Gummi und Fahrbahn zu schaffen. Jedes Zwischenmedium - auch blankes Wasser - verschlechtert diese Kontaktaufnahme und führt mehr oder weniger ausgeprägt weg von der Haftreibung und hin zur Gleitreibung (Rutschen). Leicht vorstellen und auch beobachten läßt sich, daß ein über einen Wasserfilm auf der Fahrbahn rollender Reifen mit zunehmender Umdrehungsgeschwindigkeit einen Wasserkeil vor sich herschiebt (siehe Skizze). Die Tendenz zum Abheben von der Fahrbahn - indem sich der Wasserkeil weiter in Richtung Reifenaufstandsflöche verschiebt - nimmt mit steigendem Fahrtempo, wachsender Wasserfilmdicke und geringer werdender Profiltiefe zu. Das Reifenprofil hat bei Regenfahrt die Aufgabe, den Wasserfilm zu zerteilen und das Wasser aus dem Kontaktbereich zwischen Straße
Reifen abzuleiten (Drainagewirkung der ellen, cl. h. der feinen ProfileiRschnitte).
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Wasserfluten Welche Schwerarbeit ein Reifen bei Regenfa rt zu leisten hat, zeigen einige Zahlen. Bilde e sich auf der Fahrbahn ein Wasserfilm von angenommen 3 mm Dicke aus so muß ein Pkw-Reifen, um Fahrbahnkontakt zu behalten, schon literweise Wasser in Sekunden verdrängen. Bei Tempo 60, so wurde ermittelt sind es 4, 1/Sekunde, bei Tempo 80 61/Sekunde und bei maximal zulässiger Autobahngeschwindigke t von 100 km/h muß ein Reifen innerhalb e i n e r Sekunde ungefähr 7,5 1 Wasser verdrängen! Zur Verdeutlichung: Bei Tempo 100 le t das Fahrzeug in dieser einen Sekunde 166 m zurück. Auf dieser Wegstrecke eines einzigen Augenblicks also müssen die vier Reifen eines Pkw zusammen 301 Regenwasser be seite schieben. Das sind immerhin drei Eimer voll! Welcher Fahrer aber denkt auf Regentouren scf an an den Kampf der Reifen mit solchen Wasserfluten! Erst wenn's durch eine tiefer< Wasserlache qeht, die die Wagenräder stoppe d und aufschwimmend passieren, erinnert sici der eine oder andere am Lenkrad vielei ht daran, daß Wasser auf der Fahrbahn di Fahrsicherheit erheblich beeinträchtigt. D ch wenig später, wenn die Straße wieder „n r" schlechthin naß ist, wird alle Vorsicht
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meist schnell vergessen. Dabei zeigt sich beim Durchfahren von tieferen Pfützen und Wasserlachen eigentlich nur deutlicher, was Wasser auf der Fahrbahn generell bewirkt: Es erschwert oder unterbindet den Kontakt zwischen Reifen und Straße.
Die Radlasten Auslösende Momente für dos gefährliche Wassergleiten der Räder, das in der Fachsprache Aquaplaning genannt wird, kann es auch bei relativ geringer Wasserfilmdicke geben. Das sind zu hohes Fahrtempo, zu geringe Radlast und schließlich unzureichend drainagefähiges Reifenprofil (weit abgefahrene Reifen). Je schneller gefahren wird und je weniger Piofil die Reifen haben, desto ernster sind selbst geringe Wasserfilmdicken vom Kraftfahrer zu nehmen. Und berücksichtigen muß er eben auch die Auswirkung unterschiedlicher Radlasten. Verständlicherweise kann das Reifenprofil den Wasserfilm besser zerteilen, wenn eine große Masse auf Rad und Reifen lastet. Oder anders ausgedrückt: Sind beispielsweise zur Wasserverdrängung bei Tempo 70 und einer Wasserfilmdicke von 3 mm 300 kg Radlast erforderlich, dann wären bei Tempo 105 schon 450 kg nötig. Radlasten aber lassen sich während der Fahrt ja nicht variieren. Entweder das Auto ist voll besetzt bzw. beladen (große Radlast) oder aber eben nicht (mehr oder weniger reduzierte Radlast). Dementsprechend unterschiedlich groß wird immer auch die Gefahr des Aquaplanings sein.
„Latschen" schwimmen Den entscheidenden Einfluß aber hat neben der Fahrgeschwindigkeit die Profiltiefe der Reifen. Das macht auch das Diagramm deutlich, das sich auf die Verhältnisse bei trockener •Fahrbohn bezieht. Bei niedriger Ge schwindigkeit, so kann man erkennen, rutschen selbst Reifen mit bereits weiter abgefahrenem
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Beispiel: Sclronbei 45km/hticjt der Reifen mit irrim Profi/tiefe nur noch eine Bodenhaftung, wie sie der Reifen mit 4mm noch bei 100 km/h erreicht
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Mit wachsender Geschwindigkeit verlieren schlecht profilierte, weit abgefahrene Reifen die Haftung. Vorsicht — vor allem bei Näs ei
Pro ii nicht zu schnell. Der Unterschied zwisch n dem Haftvermögen (Kraftschlußbeiwert) ein s schon zur Hälfte abgefahrenen und dem ein s noch l00prozentig profilierten Reifens wir erst mit zunehmendem Fahrtempo größer. We sich in das Diagramm vertieft, wird - h ffentlich - entsprechende Schlul3folgerungen für die Wahl seiner Geschwindigkeit unter 9er cksichtigung des Profilzustandes seiner Reif n ziehen. Bei regennassen Fahrbahnen sieht die Sache noch kritischer aus. Profilmängel (Abrieb, Auswaschungen) reduzieren die Reif nhaftung weiter, weil weniger tiefe Droinag rillen zwischen den Profilblöcken und der Verlust der feineren Einschnitte, wie sie ein neu s Profil aufweist, logischerweise die Ableit ng des unter den Reifen geratenden Wo sers erschweren. Ergebnis: Er schwimmt relativ schnell auf, fängt an, auf dem Wasserfilm zu gleiten. Der Fahrer bemerkt diesen Übergang vom Rollen zum Gleiten bei unbeeinträchtigter Gen deausfahrt (z. B. auf der Autobahn) kau n. Erst bei Lenkkorrekturen oder Bremsma övern zeigt sich, daß da irgendetwas ,'n, t stimmt'. Der Wagen reagiert nicht so, wie der Fahrer es erwartet. Und dann ist der Sch eck groß und die Gefahr naheliegend, daß der Wagen nicht gefühlvoll ausbalanciert wird, sondern durch abruptes Lenken oder Bremsen von der Fahrbahn gerät. Wer mit Aquaplaning rechnet, wird's dagegen nich erst so weit kommen lassen. Wolfram Riedel Bei regelrechten Wasserlachen genügt schon ein relativ bescheidenes Tempo, um die Reifen von der Fahrbahn abheben zu lassen. Herunter mit der Geschwindigkeit! Wo serstau ist aber nicht immer so rechtzeit q zu erkennen wie auf dem Foto...
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Anhangerblinkschaltung
Blinkgeber
Kurz nach Erscheinen des Beitrages wurden wir informiert, daß der VEB Relaistechnik Großbreitenbach bereits an der Entwicklung eines Bausteines arbeitet, der im Prinzip der im Heft 7/81 veröffentlichten Kontrollschaltung nach Bild 3 auf Seite 25 entspricht. Inzwischen berichtete der Betrieb selbst über nähere Einzelheiten und über den Stand der Arbeiten
im Kfz bereits vorhanden
1
Blinkleuchten Blinkleuchten Motorwagen links _______ Motorwogn rechts
Kontrollampe Anhänger blinkscholtung +ABB 6VAB12°12V) von Klemme 30
Steckdose Stecker Anhänger Blinkle hte Anhänger links
4.
5.
6.
Die Elektrik in und am Fahrzeug beeinflußt entscheidend die Sicherheit im Straßenverkehr. Der Rahmen bzw. die Mindestforderungen werden dabei durch die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen gegeben. Es liegt jedoch im Sinne des technischen Fortschritts, daß dabei die möglichen Wege zur Erfüllung der gesetzlichen Forderungen nicht konkret festgelegt sind.
7.
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Blinkleuchte hänger rechts
ötzlich zeigte meine Kraftstoffanzeige (Lei )er auf 0-Stellung, Kontrollampe leuchtet auf) bei vollem Tank nicht mehr korrekt bzw. gar nicht an. St vermutete ich, daß die E-Anlage defekt sei. Ich überprüfte alle Verbindungen und Ans hlüsse vom Benzintank bis zur Anzeige. All diese zeitaufwendigen Arbeiten blieben o be erfolglos. Nun kam mir der Gedanke, den Kraftstoffgeber im Tank zu kontrollieren. Ich baute ihn aus dem Benzintank aus und stell fest, daß der Schwimmer (kleiner PVCBet lIter) mit Kraftstoff gefüllt war. (Haarriß im ehälter an der Befestigung zum Gestänge) Ein olne Schwimmer gibt es leider nicht. Es mir nichts weiter übrig, als den defekten blk Sch ‚immer (PVC) zu reparieren. So nahm ich gle :hes Material und schweißte den Haarriß mit rls Lötkolben zu und baute ihn wieder ein Die Kraftstoffanzeige ist wieder funktionsig. H.-J. Mokros, Bad Langensalza
---Cu-Litze ß75 mm2 Cu-Litze 1,5 mm2
Baustein für 6 und 12 Volt
Mit dem Beitrag „Anhängerblinkleuchten" in „Der deutsche Straßenverkehr" Heft 7/81 wurde das Problem - Kfz-Elektrik für Anhängerbetrieb aufgegriffen. Heute kann über eine erfreuliche Veränderung der Situation berichtet werden. Der VEB Relaistechnik Großbreitenbach im Kombinat EAW „Friedrich Ebert" hat ein Entwicklungsthema - Baustein für Anhängerblinkschaltung - begonnen. Bei der Entwicklung wird von folgenden Zielstellungen ausgegangen: 1. Bei Anhängerbetrieb müssen die Blinkleuchten von Motorwagen und Anhänger im gleichen Takt blinken. 2. Die Wirksamkeit der Blinkleuchten (Motorwagen und Anhänger) muß durch eine Kontrollampe oder akustische Anzeige (Paragraph 62 StVZO, Absatz 5) angezeigt werden. 3. Der Baustein muß den Einsatz in allen
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Im Heft 7/81 berichteten wir ausführlich über die gesetzlichen Forderungen bei der Schaltung von Anhängerblinkleuchten, deren Wirksamkeic wie bei den Blinkleuchten am Zugwagen dem Fahrer optisch oder akustisch angezeigt werden muß. In diesem Zusammenhang wurden verschiedene Kontrollschaltungen vorgestellt und in ihrer Funktion besprochen. Die Schaltungen sind prinzipiell geeignet, mit jeder Pkw-Blinkanlage ohne und mit Warnblinkanlage zusammenzuarbeiten und erfordern keine Änderungen an der serienmäßigen Installation der verschiedenen Pkw-Typen. Nachteilig ist jedoch, daß bisher speziell für diesen Zweck ausgelegte Bauteile nicht zur Verfügung standen. Beim Einbau einer solchen Anhöngerblinkschaltung mußte daher zum Beispiel auf handelsübliche Signalrelais zurückgegriffen werden, die im Impulsbetrieb nicht immer auf Anhieb arbeiteten und erst eine Nachjustierung erforderten. Aus diesen Gründen ist die einfache Parallelschaltung der Anhängerblinkleuchten mit den Blinkleuchten des Zugwagens noch immer weit verbreitet, obwohl sie die gesetzlichen Forderungen nicht erfüllt, weil die Blinkkontrollampe des Pkw nicht erkennen läßt, wenn von insgesamt 3 Blinkleuchten (Pkw vorn und hinten + Anhänger) eine ausfällt.
lontrolIompe Motorwagen
von I(lemmel
] 105/120
Pkw mit Bordspannungen 6V und 12V ermöglichen. Die Nachrüstung mit dem Baustein muß so erfolgen können, daß keine Einschränkung oder Eingriffe in das Bordnetz und zur Parkschaltung und/oder Warnblinkanlage erforderlich werden. Der Einbau des Bausteins muß ohne Auswechseln des Blinkgebers und des Blinkschalters möglich sein (Zweckmäßige Einbauhinweise werden noch gegeben). Die Anschlußtechnik ist handelsüblich mit Flachsteckhülsen noch TGL 200-3854 zu gestalten. Der Baustein ist als selbständiges Element in einem separaten Gehäuse einzubauen. Die Kurzbezeichnung ist AB 6 für 6-VBordspannung bzw. AB 12 für 12-V-Bordspannung.
Zu bemerken wäre, daß aufgrund der Vielfältigkeit der Pkw und damit deren Elektrik auf unseren Straßen das Zubehör wie Anschlußleitungen, Kontrollampe usw. nicht Bestandteil des Bausteines sein kann. Auf eine Erläuterung der Schaltung soll hier verzichtet werden, da sie bereits in vorherigen Artikeln zu dem Thema ausführlkh behandelt wurde. Zum Stand der Arbeiten: In Abstimmung mit den BdVP Suhl und Erfurt wurden erste Musterbausteine getestet und die Schaltung bestätigt. Es ist beabsichtigt, im 2. Halbjahr 1982 die ersten Bausteine zur Auslieferung zu bringen. Der Verkauf wird über denIFA-Vertrieb erfolgen. Der VEB Relaistechnik hofft, mit diesen Bausteinen als Konsumgüterproduktion eine wesentliche Lücke im Angebot zu schließen und zur Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr beizutragen. An dieser Stelle möchten wir dem Gen. Rudolph, BdVP Suhl, Gen. Leppin, BdVP Erfurt, und dem Kombinat Fahrzeugelektrik Ruhla für die bisherige Unterstützung und Mitarbeit danken. Gunter lilmann
rzenwechsel Ab me
12/ Da läß ohr die
nd zu müssen ja die Kerzen herausgenomwerden, um den Elektrodenabstand kornen zu können. Dazu muß der Luftfilter ontiert werden. Ohne Kratzer an den Hängeht das meist nicht ab. Ich stecke einen 4er Steckschlüssel in den Kerzenschlüssel. urch ist dieser verlängert. Mit einem Dorn sich nun der Steckschlüssel drehen und Luftfilterdemontage und zerkratzte Finger Kerze herausnehmen. Georg Kühnelt, Berlin
rso! In -eft 9/81 veröffentlichten wir einen Tip aus der sowjetischen Fachzeitschrift „So ruljom" unter der Ciberschrift „Litergenau gemessen". Der skizzierte Meßstab zur Ermittlung des genauen Kraftstoffstandes im Tank enthielt leicer falsche Bezugsstriche für drei Maße.
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147 230 -
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De Fehler passierte uns bei der CJbertragung de Originalzeichnung. Wir bitten unsere Leser, da Versehen zu entschuldigen, und veröffentlic en die Zeichnung - korrigiert - noch einmal. Die Redaktion
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Schraubverbindung auf die neue Höhe des Hebels ein. Der alte Seilzug im Kofferraum wird entfernt, der neue durch die Hülle geschoben und mittels einer Seilklemme (Lüsterklemme) gesichert. Der Seilzug ist im geöffneten Zustand der Schlösser leicht auf Zug zu spannen. Manfred Görner, Meinersdorf
VEB Imperhandel informiert
Modell '82
Lada 1200
Unregelmäßiger
Leerlauf Skoda S 105/120
Kofferraum
sicher entriegelt Der schwache Plasthebel der Kofferraumentriegelung bricht beim Offnen der Haube leicht. Kleben ist wegen der erforderlichen Zugkräfte beim Offnen nicht möglich. Mit dem verbliebenen Seilstück läßt sich die Haube von Hand nicht öffnen, man benötigt dazu eine Zange. Aber die befindet sich ja meist im nun verschlossenen Kofferraum. Für solche Fälle (und für Seilzugriß) empfiehlt es sich, einen zurechtgebogenen Drahthaken im Wagen (nicht im Kofferraum) mitzuführen. Durch die Öffnung unterhalb des Seilzuges der Entriegelung erreicht man das erste Schloß der Haube, die sich damit öffnen läßt. Einen neuen Originalhebel einzubauen, ist wegen der schwachen Dimension nicht ratsam. Ich verwendete als Ersatz einen Kupplungs- oder Handbremshebel vom Moped (Alumiumprofil, plastummantelt). Er wird entsprechend der Skizze etwa in der Hälfte getrennt. Dann wird ein Radius angefeilt. Zwei Bohrungen 0 4,1 dienen zur Aufnahme des Hebels im Haltewinkel und zur Aufnahme des neuen Seilzuges. Dafür wird ein Stück Seilzug mit angelötetem Nippel verwendet (vom Moped). Der Hohlniet im Haltewinkel wird entfernt, und der neue Hebel mit eingeschobenem Seilzug am Haltewinkel montiert. Dazu dient eine Zylinderschraube M4 X 30 mit Mutter. Der Haltewinkel biegt sich beim Anzug der
_Schließhebel am Schloß
—Seilklemme
—Seilzughülle
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Trennwand Bohrungen 41
e _ l /7I neuer Zughebel
15.20
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Halte. winke]
T- Seizu mit 1 Nippel
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Bis etwa 45000 km gab es am Motor meines Lada 1200 sowohl in bezug auf Verbrauch als auch auf Motorleistung und Laufruhe keine Beanstandungen. Dann jedoch machten sich zunehmend unregelmäßiger Leerlauf und Startschwierigkeiten bemerkbar. Die Ursache wurde in Störungen am Vergaser und an der Zündung sowie in Fehlern in der Motorsteuerung vermutet. Die Prüfung des Vergasers hinsichtlich eventueller Verschmutzung der Düsen, des Ablaufröhrchen usw. sowie die Suche nach Nebenluft an der Starteinrichtung und an den Flanschen ergaben keine Hinweise. Die Ventile wurden mit Meßuhr optimal eingestellt, die Kompressionsprüfung ergab keine Ventildefekte. Schließlich wurde die Zündung untersucht. Da der Zündzeitpunkt wanderte, lag es nahe, die Federn der Fliehgewichte am Verteilerläufer und den Unterbrechernocken genauer zu inspizieren. Der Einsatz von Stroboskop und Schließwinkelmesser erbrachten zwar eine Verringerung der auftretenden Toleranzbereiche für den Zündzeitpunkt, die eigentliche Ursache war damit jedoch noch nicht gefunden. Die Suche nach Nebenluft ging weiter. Diesmal wurde außer den Dichtungen am Vergaser die gesamte Ansaugseite mit einbezogen.
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Mit der Produktionsaufnahme der Modellreihe 82 seit August dieses Jahres werden mehrere Ver nderungen beim Skoda serienwirksam. Dazu gehört die Montage einer Dreiwegeverteil ing an die hintere Säule des linken Radkas ens. An die horizontalen Stutzen der Verteil ing wird der Entlüftungsschlauch der beider Seiten des Kraftstoffbehälters und der Ent üftungsschlauch vom Kraftstoffeinfüllstutzen anc eschlossen. An den v e r t i k a 1 e n Ausgang wird zum Druckausgleich ein Entlüftungsschlauch in die Manschette des Einfüllstu zens geführt. In dem vertikalen Stutzen der Verteilung ist eine Kugel montiert. Die Kugel hat die Aufgabe, bei einem eventuellen Wage überschlag die Austrittsöffnung zu versch ießen, um zu vermeiden, daß Kraftstoff austreten kann. Das Zündschloß wird mit einer doppelten Kor taktklemme ausgerüstet. Beim Anlassen des Fahrzeuges (Schüsselstellung II) wird dank des Doppelkontakts die Lampe der Bremssyst msignalisierung eingeschaltet. Dadurch kann die Funktionstüchtigkeit der Glühlampe Üb rprüft werden. Nach Anspringen des Motors und Rückkehr des Schlüssels in Stellung 1 erlischt die Lampe. Die Zwischenwand zwischen Motor- und Fondrau wird versteift und mit SYS PUR-Schaum aus eschäumt. Diese Maßnahme dient zur Verringerung von Resonanzschwingungen und Minderung des Geräuschpegels. Zur weiteren Verringerung des Kraftstoffverbrauchs wurde die Luftdüse der 1. ' Stufe von 170 auf 180 vergrößert. Alle Modelle der L-Ausführung werden mit Rechteck-Halogen-Scheinwerfern (H4) ausgerüstet. Die Standardausführung erhält Hab-ger-Scheinwerfer (H4) mit dem 160 mm.
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0riginaform defekte Dichtung (verdrücktgebrochen)
A - Kanal zum Auslaßventil E - Kanal zum Einlaßventil W - Wasserkanal für Vergaserwärmung (Achtung! B& Demontage des Krümmers Wasser ablassen.) S - Stehbolzen zur Befestigung von Ansaugund Auspuff krümmer Die Demontage des Ansaugkrümmers brachte sciiließich den Fehler zum Vorschein: Die Dichtung zwischen Ansaugkrümmer und Zylinderkopf war defekt. Bedingt durch einen Montagefehler war im Laufe des Betriebes die verdrückte Dichtung an den gekennzeichneten Stellen (Pfeile) weiter verschoben und gebrochen. Hier konnte nun Nebenluft angesaugt werden, die zu den beanstandeten Mängeln führte. Der Austausch der Dichtung brachte den gewünschten Erfolg. Der Motor lief wieder stcbil, die Startschwierigkeiten waren beseitigt. K. Kröplin, Weimar
Zur besseren Abdichtung des Schalthebels wir in den Schaltdeckel ein Obabstreifring ein esetzt. Die Form des Abstreifringes sorgt wei estgehend dafür, daß kein Getriebeöl mehr Bei den Typen 120 L und LS kommt eine Alumi iumölwanne mit einer um etwa 30 mm vermi derten Tiefe zum Einsatz, um mehr Bodenfreiheit zu gewinnen. In Zusamenharig damit ändert sich der Olsaugkorb. Einen Bremskraftverstärker gibt es nun auch beim Typ 120 L. Scheibenwischerarme und Scheibenwischerblätter werden generell in Schwarz gehalten. Alle Wogen bekommen Stahlgürteireifen 165 SR 13 mit dem Profil OR 21 und OR 29. Diese Reifen haben einen nie rigeren Rollwiderstand, wodurch sich der Kr ftstoffverbrauch weiter verringert, die Lebensdauer erhöht und die Fahrstabilität verDi Modelle 82 werden in einer erweiterten FabpaIette produziert (weiß, hagebuttenrot, brilontorange, hellblau, champagnerbeige, toasfarben, olivgrün, kastanienbraun).
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Im Rundgang 2 ist unter
Blick In die „Fuhrpurkhalle" des Museums.
Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich's Wetter, oder 's bleibt wie's ist. - Dies ist die einzige Bauernregel, die ich kenne und die immer stimmt. Nun ja, ich bin nicht auf dem Lande aufgewachsen. Vielleicht gibt es noch mehr zutreffende. Doch darüber konnte ich auch nichts im „Museum der agraren Produktivkräfte" Wandlitz erfahren. Wie der wissenschaftliche Name schon andeutet, gibt man sich dort nicht mit dererlei profanen bäuerlichen Wetterprognosen ob. Doch der Besuch in Wandlitz, vor den Toren Berlins, ist dennoch lohnenswert. Im „Museum der agraren Produktivkräfte« wurden Tausende Details aus der Landwirtschaft dieses Gebietes zusammengetragen und zu einer sehenswerten und recht interessanten Ausstellung kombiniert. Sie widerspiegelt die landwirtschaftliche Entwicklung seit Beginn unseres Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Anfang der 50er Jahre begann das Wandlitzer Ehepaar Blankenburg mit der Sammlung solcher Dinge. Es waren bald soviel, daß sie 1955 eine Heimatstube einrichteten, wo sie ihre Sammlung zeigten. Fünf Jahre später konnten sie ein Heimatmuseum eröffnen, das sie 1966 dem Rat der Gemeinde übereigneten. Inzwischen ist mit Unterstützung des Museums für Volkskunde und der Akademie der Wissenschaften ein umfangreiches agrarhistorischesethnogrä phisches Museum geschaffen worden. „Hier soll nicht allein die technische Seite der Landwirtschaftsentwicklung demonstriert, sondern in erster Linie die Bedeutung der werktätigen Menschen für die Geschichte der Agrarwirtschaft im Territorium der ehemaligen Provinz Brandenburg zur Geltung gebracht werden", heißt es dazu in einem Prospekt.
Der Rundgang beginnt in einer großen Halle, die 1975 zum 30. Jahrestag der Demokratischen Bodenreform vom damaligen FDGBVorsitzenden Herbert Warnke gestiftet wurde. In ihr ist die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktivkräfte in drei Etappen unterteilt. Der erste Abschnitt (1945 bis 1949) dokumentiert die schweren Anfänge nach Kriegsende in der Landwirtschaft. Mit recht primitiven Gerätschaften, meist hergestellt aus Kriegsschrott,
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TRIP-TIP DDR
wurden die ersten Friedensernten eingebracht. Plakate, Bilder und Originalexponate aus jenen Jahren vermitteln davon einen Eindruck. Im zweiten Abschnitt (1949 bis 1952) wird die Entwicklung der Landwirtschaft im Arbeiterund-Bauern-Staat gezeigt. Hier steht unter anderem einer der 1000 Traktoren vom Typ KD 35, die die Sowjetunion im Frühjahr 1949 nach Deutschland lieferte. Auch das Bildungswesen auf dem Lande entwickelte sich. Als typisches Beispiel wird der Qualifikationsweg einer ehemaligen Kleinbauerntochter zur Leiterin eines landwirtschaftlichen Großbetriebes belegt. Vom 9. bis 12. Juli 1952 fand in Berlin die II. Parteikonferenz der SED statt. Auf ihr faßten die Delegierten den Beschluß, die Landwirtschaft der DDR nach dem Leninschen Genossenschaftsplan zu organisieren. Dber diesen Weg bis zur vollendeten Genossenschaftsbildung 1960 berichtet der dritte Komplex in der Halle.
Wenn man den umgebauten Stall-ScheunenKomplex betritt, riecht es noch etwas streng. Doch dieser Stallgeruch wird nicht mittels irgendwelcher Sprays ständig erneuert, sondern stammt original von den noch hinter einer Wand „wohnenden" Vierbeinern. Das gibt so die richtige Atmosphäre. Der Besucher wird zunächst mit dem traditionellen Dorfhandwerk bekannt gemacht. Die Arbeitsgeräte der Stellmacher, des Schmieds und des Böttchers sowie einige ihrer Produkte sind ausgestellt. In den oberen Etagen gibt es eine Vielzahl von Arbeitsgeräten und Gebrauchsgegenständen aus der Vieh-, Feldund Hauswirtschaft zu betrachten, die sehr übersichtlich geordnet und recht ausführlich beschrieben sind. In diesem Ausstellungskomplex ist auch ein
auch Einspanrigeschirr zu sehen
um angreicher „Fuhrpark" untergebracht. Dort gi es die unterschiedlichsten Schlittenpanne, die verschiedensten motorisierten la wirtschaftlichen Zug- und Arbeitsmaschisowie allerlei Kutsch- und Lieferwagen ZL taunen. All diese Fahrzeuge verkehrten t auf Wandtitzer Straßen und Feldern. )st der alte Löschwagen der Freiwilligen erwehr, die 1911 gegründet wurde, ist noch alten. Er steht neben einer Kutsche, die an legendären Musketier d'Artagnan errt, und dem Milch- sowie Bäckerwagen, mit dem die Besitzer ihre Erzeugnisse im Ort hrumfuhren.
Schräg über der Straße ist das Heimatmuseum, das einst Grundstock für diese jetzige Ausstellung war. Eine Sonderschau informiert über das „Bäuerliche Leinen". Mittels Grafiken, Fotos und den entsprechenden Originalgegenständen wird der Anbau und die Verar eitung gezeigt. In den anschließenden Ri umen findet der Besucher eine Vielzahl von historischen Belegen aus dem Raum Wandlitz, Angefangen von urzeitlichen Funden bis hin zur Nachkriegsgeschichte. Eine wahrhaft bunte S mmlung von den unterschiedlichsten Gegen St 'nden und umenten, die die verschieden n Zeitepecharakterisieren. tap Dok n S gibt es in einer stilecht nachgebauten B uernküche mit großem Herd und einem K minabzug, der gleichzeitig zum Räuchern di nte, manch hübsche Dinge aus Großmutters Z iten, die teilweise wieder hoch im Kurs st hen, wie Keramik-Kuchenformen. Außerdem wird eine Sammlung mechanischer Musikin trumente gezeigt und auf Wunsch auch v rgeführt. Und schließlich kann man noch ei en Blick in eine bäuerliche Schlafkammer mit buntangemaltem Mobiliar aus der Zeit des vciriqen Jahrhunderts werfen.
viß, über Bauernregeln habe ich nichts erren. Doch wie das Wetter auch wird: ein eumsbesuch in Wandlitz lohnt immer. Das seum der agraren Produktivkräfte" beet sich unweit der F 109. Der Weg ist gut geschildert. Es ist ganzjährig dienstags bis nabends von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Herbert Schadewald
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Impressionen aus Madara
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Der bulgarische Staat begeht sein 1300jähriges Bestehen. Diesem Anlaß diente eine journalistische Informationsreise durch die Volksrepublik, zu der ich von Balkantourist
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eingeladen worden war.
Der nordostbulgarische Ort Madara wirkt wie ein Spiegelbild der Menschheitsgeschichte. Fast alte Gesellschaftsformationen hinterließen hier ihre Spuren, die inzwischen von Wissenschaftlern gefunden und gedeutet wurden. Bereits 4000 Jahre vor unserer Zeitrechnung hausten in den Felsenhöhlen Urmenschen. Seitdem war dieses Gebiet immer besiedelt, denn die Natur bot recht günstige Lebensbedingungen: es gab ausreichend Wald, Wasser und Wild. In einem kleinen Museum können die wertvollen Funde aus den verschiedenen Epochen bestaunt werden. Wer jedoch einmal in eine Urmenschenhöhle krauchen möchte, Teile einer Felsenkirche aus dem 13. Jahrhundert anfassen will oder sich für den Aufbau einer römischen Villa aus der Sklavenhalterzeit interessiert, der
na-Kirche bei Sofia, die Felsenkirche bei vo im Bezirk Ruse (siehe Heft 4/1980) das Thrakische Grabmal bei Kazanlak e Heft 3/1981) - unter UNESCO-Schutz. Wissenschaftler halten den Zustand de rs für besorgniserregend. Denn außer der fortgeschrittenen natürlichen Oberflächenan gibt es auch viele vertikale Risse. So nen sich auf dem Felsen nur noch die en Umrisse und einige anatomische Züge ich ab. Das meiste ist stark verwittert. Es gi zwar viele Vorschläge zur Rettung dieser arkeit, doch gegenwärtig wird effektiv dafür getan. UNESCO-Wissenschaftler en sich Gedanken, welches die geeignetste :arm ist, das Denkmal zu erhalten. Möge es nen bald gelingen.
Herbert Schadewald
Der unter UNESCO-Schutz stehende, im Laufe der Jahrhunderte stark verwitterte Reiter von Madara (Bild oben). In einer der Felsenkirchen befindet sich dieser in Stein gehauene Sitz (Bild links). „Diese Löcher haben vor Jahrhunderten Menschen in den Fels gehauen, um darin Stämme für ihre Wohnbauten zu befestigen', erklärt Antonia (Bild rechts). Der Eingang zur Kleinen Höhle. In ihr lebten rund 4000 Jahre vor unserer Zeitrechnung Urmenschen. Doch nicht nur Kinder sind neugierig, wie es dadrinnen aussieht (Bild unten). sollte den ausgeschilderten „Wanderlehrpfad" benutzen.. Während des ersten Bulgarenreiches war Madara vorwiegend eine religiöse Stätte. Hoch oben in den Felsen gibt es etwa 150 Höhlen. Das waren kleine Kapellen. In ihnen campierten Einsiedler, die damit ihre Unzufriedenheit gegen die Neureligion ausdrückten. Diese sogenannte Bogomilenbewegung began gleich nach Einführung des Christentums in Bulgarien (9. Jahrhundert) und dauerte bis ins 14. Jahrhundert an. Doch das wohl 'interessanteste und anziehenste Objekt ist der Reiter von Madara. In der 120 m hohen, steilaufragenden Felswand wurde vor über 1200 Jahren ein Reiterbild in den Kalkstein gehauen. Dieser Reiter, vermut-
DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1981
lich einer der damaligen bulgarischen Herrscher, wird von einem nachrennenden Hund, einem vorausfliegenden Vogel und einem, unter dem Pferd liegenden, getöteten Löwen „begleitet". Außerdem gibt es um das gesamte Relief herum drei Inschriften in griechischer Sprache aus verschiedenen Zeiten. Doch große Teile dieser Inschriften sind völlig verwittert, so daß ihre genaue Bedeutung noch nicht geklärt werden konnte und es vielleicht nie wird. Das in 23 rn Höhe überlebensgroße dargestellte Reiterbild zeugt aber dennoch eindrucksvoll von den Leistungen seiner unbekannten Schöpfer. Es ist das einzige Denkmal dieser Art in Europa, Auch deshalb steht es, wie drei andere bulgarische Denkmale - die
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Nicht nur Nebel Nun haben wir es wieder, das Herbstwetterd das sich auch Zweiradfahrern von seiner guten und seiner schlechten Seite zeigen kann. Alles ist möglich: Sonnenschein, Regen, Kälte, Sturm, Nebel - und vielleicht fallen hier und da sogar schon einmal ein paar Schneeflocken. Gerade rasch wechselnde Witterungsbedingungen und Fahrbahnverhältnisse bringen Zweiradfahrer immer wieder in Schwierigkeiten, weil sie sich nicht konkret genug auf die jeweiligen Gegebenheiten einstellen. Da geht es kilometerweit flott auf einer trockenen, griffigen Straße voran und - wie selbstverständlich - auch mit Schwung in eine übersichtliche Kurve. Aber daß eben dort Baumbestand rundum die Kleinpflasterdecke nicht abtrocknen ließ und der Morgentau eine tückische Rutschbahn - „garniert" mit fauligem Laub - präparierte, merkt der Unvorsichtige auf dem Motorrad oder Mokick meist zu spät. Der Schreck, der ihn beim plötzlichen Wegsetzen der Reifen seiner Maschine packt, läßt ihn dann zu allem (Jbel auch noch falsch reagieren, nämlich abrupt gegenlenken oder jäh bremsen. Ohne Sturz geht so etwas kaum ab. Glücklich der, dessen Ausrutscher in diesem Moment nicht den Kurs auftauchenden Gegenverkehrs kreuzt! Fahrbahnen sind besonders im Herbst voller Tücken. Doch welcher Zweiradfahrer weiß das eigentlich nicht? Da gibt es die vielzitierten Ackerklumpen (verloren von Erntefahrzeugen), nasses Laub oder Reif auf der Straße. Da ist oft überraschend Wasser im Spiel oder eine kräftige Windböe; von Nebelschwaden ganz zu schweigen. Jeder hat davon gehört, es konkret „erfahren". Aber denkt er wirklich immer daran? Er sollte es tun und nicht - hinterher - „besser getan haben" Wolfram Riedel
Bremslichtkontrolle Ich habe die bisherigen Veröffentlichungen über Bremslichtkontrollen verfolgt, halte die Varianten aber für aufwendig und nicht wirkungsvoll genug. Ich entschied mich für eine andere Lösung. Zur Kontrolle der Bremsleuchte bei Krafträdern bzw. Kleinkrafträdern empfehle ich, parallel zum Bremslichtschalter eine Glühlampe 6V/0,6W zu installieren, die somit mit der Bremsleuchte in Reihe geschaltet ist. Da wegen des wesentlich größeren Widerstandes der Spannungsabfall an der Kontrolleuchte weit höher ist als der an der Bremsleuchte bleibt letztere bei geöffnetem Bremslichtschalter dunkel, während sie im normalen Fahrbetrieb leuchtet und damit anzeigt, daß die Bremslichtanlage funktioniert (Bremsleuchte intakt). Ist die Kontrolleuchte verloschen,
Klemme15 Zündspule 54 Bremslicht 21W
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wurde entweder der Bremslichtschalter betätigt - das Bremslicht leuchtet - oder die Bremsleuchte ist defekt. Bei der TS kann die Kontrolleuchte z. B. in der Plastkappe über den Lenkungslagern angeordnet werden. Die Anlage funktioniert seit über zwei Jahren tadellos und hat mir schon manchen Defekt an der Bremsanlage meiner Maschine angezeigt. M. Krügel, Leipzig
Die Kontrollschaltung, für die sich auch Leser Wolfram Grahn aus Radebeul entschied (der lediglich eine 1,2-W-Lampe einsetzte, siehe Skizze), gibt zweifellos mehr Sicherheit. Sie ist unserer Meinung noch allerdings für Kleinkrafträder nicht geeignet, weil die Kontrolllampe nicht durch eine Drossel vor Oberspannung der Lichtspule geschützt wird. Sie brennt Die Red. wahrscheinlich rasch durch.
Zündeinstellung per Kopfhörer Uber die Einstellung der Zündung insbesondere die Bedeutung des richtigen Zündzeitpunktes für Lauf und Leistung des Motors ist schon viel geschrieben worden. Die Möglichkeiten der Kontrolle bzw. Einstellung des Zündzeitpunktes reichen da von der von manchen behaupteten angeblichen Fähigkeit einer Einstellung nach Gefühl bis hin zu einer speziellen Einstellung mit Meßuhr oder zum Stroboskop. Schließlich gibt es die Empfehlung, diese Einstellarbeit am besten einer Fachwe'rkstatt zu überlassen. Ich habe meine eigene Methode und stelle den richtigen Zündzeitpunkt bei meinem Simson 5 51 N (Kontaktzündung) n a c h G e hör ein! Damit erziele ich offensichtlich eine höchstmögliche Genauigkeit bei „statischer" Zündzeitpunkteinstellung, die nur noch von einer dynamischen Einstellung mittels Stroboskop bei laufendem Motor übertroffen werden kann. Wie geht das vor sich? Ebenso einfach wie präzise, indem ich einen Kopfhörer mit zwei Krokodilklemmen an der Anschlußleitung verwende. Ausgehend davon, daß die im Werk angebrachten Markierungen für den richtigen Zündzeitpunkt stimmen (darauf kann man sich mit großer Sicherheit verlassen!), bringe ich zunächst die beiden Markierungen von Polrad und Gehäuse annähernd zur Deckung, d. h. etwa 2 c vor diesen Punkt. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens: Ich setze die eine Krokodilklemme meines Kopfhörers durch das Fenster des Polrades an den Kabelanschluß am Unterbrecher und die
•e Krokodilklemme irgendwo außerhalb des Polrades an Masse. Wenn ich nun das PoIr id von Hand langsam über den Zündzeitpun drehe (was bei herausgedrehter Zündspielend leicht geht), dann höre ich lich einen deutlichen „Knacks" im Kopfr. Das ist genau der Offnungszeitpunkt des Unterbrechers und damit der tatsächliche Zün lzeitpunkt! braucht nur noch der verstellbare Unterierkontakt (wenn erforderlich!) nochllt zu werden, bis der alles entscheidende icks" genau in dem Moment zu hören ist, we beide Markierungen übereinstimmen. ist schon alles! Oder die zweite MöglichDazu braucht man noch einen Draht ein Metallstück entsprechenden Durch‚ers), der anstelle der Zündkerze in den enstecker geschoben wird. An diesen t kommt die eine Krokodilklemme und die zweite wieder irgendwo an Masse, wozu die Rippen des Zylinders direkt anbieten. Al weitere geschieht dann wie bei Variante ei Nachteil: Man braucht die zusätzliche metallische Verbindung ins Innere des Kerzenste kers. Vorteil: Der bewußte „Knacks" ist noci stärker zu hören! In der Genauigkeit sind beide Methoden völlig gleich. Abschließend noch drei kurze Bemerkungen: Erstens dreht man das Polrad bei Methode ein wegen der durch das Fenster eingeführten Kro adilkiemme nicht zu weit herum (wozu übr gens auch gar keine Notwendigkeit besteht), zweitens reicht die langsame Drehung des Polrades mit der Hand völlig aus, um so viel (bzw. wenig) Strom zu erzeugen, daß der genannte „Knacks" im hochempfindlichen Kopfhörer einwandfrei zu hören ist, und dritten haben Passanten, die mich mit dem Kopfhörer in die „Eingeweide" meines S 51 N hineinhören sahen, den Kopf geschüttelt. - Ob sie dachten, ich hätte mir da unten ein Motorrad-Radio eingebaut oder ich telefonierte mit L. L. dem Getriebe?
MZ bis Feuerland Der englische Motorradsportler David Baynam unternahm mit einer fünfgängigen MZ TS 250 in zehn Monaten eine 48000 Meilen lange Reise. Die Tour führte von Nordwesten Alaskas bis Tierra de[ Fuego (Feuerland). Ein Jahr zuvor hatte der Motorradenthusiast - in 44 Jahren fuhr er 25 verschiedene Maschinen! - die Zuverlässigkeit eines Zschopauer Motorrades bei einer Fahrt von Skandinavien bis nach Kapstadt (35 000 Meilen) schätzen gelernt. Wie David Baynam in einer ungarischen Zeitschrift schrieb, gab es mit dem MZ-Motor keinerlei Probleme. Er veränderte wegen des niederoktanigen Kraftstoffs, den er in Brasilien tanken mußte, lediglich Verdichtung und Zü dzeitøunkt. Ge raucht wurden unterwegs drei Hinterradund zwei Vorderradreifen, eine Feige, zwei Ke ten, ein Unterbrecher, ein Kondensator, eine Zündkerze, eine Batterie und ein Dichtring für einen Telegabelhoim (einschließlich St ßdämpferöl). Am Rahmen mußte wegen der schlechten Straßen einmal geschweißt werden.
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Lage wäre, die in der Fahrzeugreihe gegebene Fahrgeschwindigkeit mitzuhalten. Mancher neue Fahrzeugbesitzer hilft sich nochmals mit einem „A" und erwartet von seiner Umwelt entsprechende Rücksichtnahme. In der CSSR gibt es eine bessere Lösung: Beim Kauf eines neuen Fahrzeuge erhält der Käufer einen Aufkleber mit der Aufschrift „V ZABEH ", was soviel bedeutet wie „Erstbetrieb". Wäre es nicht sinnv II, auch für unsere Fahrzeuge s etwas anzustreben? Werner Eile, Liebertwo kwitz
Gefährliche Höflichkeit Angeregt durch den o. g. Artikel im Heft 6/81 Ihrer Zeitschrift, möchte ich ein paar Gedanken ergänzen. Im letzten Absatz dieses Artikels wird geschrieben, ‚gerade solche oft zweifellos mitwirkenden guten Absichten erhöhten bestenfalls die Tragik von Schadensereignissen". Das stimmt auffallend. Die Kraftfahrer sollten mehr Höflichkeit und Rücksichtnahme im Sinne des Paragraphen 1 der StVO zeigen. Zum Beispiel bei angezeigten Fahrbahnverengungen oder beim Zusammenführen von zwei Fahrspuren zu einer benehmen sich viele egoistisch. Im Nachbarland CSSR sind die Kraftfahrer höflicher, das gilt auch beim Oberholen. Auch bi Selbztbedienungs-
tankstellen kann man, wenn der Tank voll ist, den Wagen ein bißchen vorrollen lassen, damit —sich der Nächste schneller be4 ienen kann. Georg Kühnelt, Berlin
Fazit: Wir hielten es für selbstverständlich, daß von Ihnen veröffentlichte Empfehlungen vorher getestet wurden. Zumindest müssen doch Garantien für die Richtigkeit der Angaben vorliegen. Wir nehmen an, daß wir nicht die ersten und einzigen waren, die noch einigen hunderten Kilometern Fahrt eine so schwere Enttäuschung erlebten. Verläßlicher war Ihr Artikel „Autobahn Praha—Brno—Bratislava" vom Mai 1981.
Fundsache Am 20. 7. 81 fand H. Nawet, 5300 Weimar, Schlachthofstr. 21 1 auf dem Atitnhnhnpnrkpintz Gern Garantieurkunde, Stromlaufpan und Bedienungsanleitung vom Colorett 3006, Nr. 26207.
VSA macht's mögli
Manfred Erdmann, Lunzenau
Transit-Camping Nachdem ich seit 1962 als Compingfreund in der DDR und der CSSR unterwegs war, kehrte ich jetzt von meiner ersten Fahrt nach Ungarn zurück. Zu ihrer Vorbereitung diente auch die von Ihnen im Heft 6/80 veröffentlichte Information „Transit-Camping". Für den Rückweg gedachte ich in Kacov zu übernachten und kam dort mit 5 1 Benzin im Tank gegen 19 Uhr an. Laut Ihrer Obersicht war ja alles am Platz, einschließlich Tankstelle, Bungalow usw. Zur Suche des Platzes hatte ich nicht viel Zeit, so fragte ich deutschndige Einwohner. Auskunft: Lampingplatz nicht bekannt, Tankstelle seit Jahren geschlossen! Nächste Tankmöglichkeit 14km entfernt, von dort nach Rotoje nad S6zavou. Aber auch dort fanden wir Verhältnisse vor, die den Platz kaum empfehlenswert machen.
Wir geben uns immer die größte Mühe, unsere redaktionelle Arbeit gut zu machen, aber eine direkte Clberprüfung der Informationen, die wir von anderen Partnern erhalten, ist leider nur in den seltensten Fällen möglich; zeitliche und ökonomische Gründe zwingen uns dazu. Wir müssen uns darum auf die Zuverlässigkeit der Zuarbeit anderer verlassen. Die Redaktion
Erstbetrieb Besitzer neuer Fahrzeuge werden lt. der dem Fahrzeug beigegebenen Bedienungsanleitungen auf das sorgfältige Einfahren des neuen Motors sowie des Getriebes hingewiesen. Im praktischen Fahrbetrieb irretiert es jedoch den Nachfolgeverkehr, wenn ein Fahrzeug relativ langsam fährt, obwohl es doch technisch in der
E. Strohschneider, 2330 Bergen (Rügen), Billrothstraße 20, sucht „Der Deutsche Straßenverkehr" von 1970 bis 1980 und „Wie helfe ich mir selbst Skoda S 100". Werner Schmidt, 7280 Eilenburg, Siedlung der Solidarität 76, sucht „Der Deutsche Straßenverkehr" 1-5/53; 3, 8, 12/59; 5/60; 3-5, 8/62; 1/64; 4, 5/67 und 10/71 und gibt „Der Deutsche Straßenverkehr" Jahrgänge 1972 bis 1980 komplett ab. Frank Sieber, 2104 Stollberg, Postfach 326 76 PA, sucht Bedienungsanleitung für Wartburg 311/312, 1000 cm3 und „Ich fahre einen Wartburg". H. Follert, 2830 Boizenburg, Galliner Straße 8, gibt „Der Deutsche Straßenverkehr" 1975 bis 1979 komplett geheftet ab.
DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 10/1981
Das Verkehrssicherheitsaktiv raftwogenbetriebswerk Deutsche Reichsbahn, 8023 Dresden, arkortstr. 1 rief in diesem Jahr die Kraftfahrer auf, sich zum Abgastest und zur Scheinwerferei stellung mit ihren Kraftfahrzeug n einzufinden. Ich unterwarf mich mit meinem Trabant Kombi 601 S diesem Test. Nach dem Abgastest, der die geforderten Normalwerte aufwies, wurde das Fahrzeug zur Scheinwerfereinstellung in die Kraftwagenhalle gefahren. Der Ii ke Scheinwerfer hatte eine geringe Abweichung. Die darauffolgende technische Untersuchung (Fahrwerk, Lenksystem, Bremsen inschließlich Bremsölbehälter und Zustand der Reifen) erbrachte mir die Bescheinigung: einwandfrei. Die technische Kontrolle wur e in der Zulassung bescheinigt und die neue Prägemarke am Fahrzeug angebracht. In einem Gespräch mit dem Leiter des VSA, Herrn Köhler, wurde mir gesagt, daß bei erkennbaren Schäden Mänge rügen ausgestellt werden und die Kraftfahrer angehalten werden, sich ihren Werkstätten zur Abstellung der Mängel anzuver trauen. Leider wird der Auf orderung zur Testkontrolle zu weig Aufmerksamkeit geschenkt, o wohl sie fast keine finanzielle BeSucheFrondidleibe für Lieferwagen Ford 1000/1,5, biete Frondscheib Wolga M 21, 80 M. Dieter Böse, 2003 friedland, K.-Liebknecht-Str. 52
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Spikes aus Autoreifen entfernt W. Heinrich, 7022 Leipzig, Renoirstr. 20
Ich habe zwei gute Nachrichten für Sie: An Ihrem Wagen ist der Innenspiegel in Ordnung, und das Handschuhfach ist noch wie neul Karikatur: Frank Steger
lastung mit sich bringt: Abgastest 2M. technische Kontrolle 4 M. Diese verantwortungsvolle Arbeit der Verkehrssicherheitsaktive trägt dazu bei, daß der Verkehr auf unseren Straßen sicherer ablaufen kann,
Erhard Graf, Dresden
Verkehrssicherheitsaktive können bei der Verkehrspolizei oder über einen größeren Betrieb erfragt werden.
Die Redaktion
Dankeschön Wir sind der Meinung, daß die Werkstatt Gerhard Reinfeldt, 2300 Stralsund, Rostocker Chaussee 12, ein Lob verdient hat. Sie fertigte uns in kürzester Frist Zweitschlüssel für unser Auto an und schickten uns diese innerhalb von 7 Tagen zu.
Familie Schulze, Binz
Repariere an der Plastekappe durchgeschlagene Zündspulen. Dieter Schramm, 2500 Rostock 1, Adolf-BeckerStraße 8
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gestern und heute Bildserie von Hans Löffelholz (16)
1956 „Moskwitsch 423-H', Kombi mit Vieryl.-Reihenmotor, 1360 cm3, 45 PS bei 4500 U/min, 120 km/h. 5 Türen. Ab 1963 Typ ‚402", 1956 35 PS, 105 km/h, ohne Zierleisten.
1956 „GAS M-21 S'Iolga", Limousine mit Vierzyl.-Reihenmotor, 2445 cm3, 75 1 bei 4000 U/min, 130 km/h, fünffach gelagerte Kurbelwelle Dreiganggetriebe, Radstand 2700 mm.
1958 „GAS M-22 Wolga", Kombi mit Vierzyl.-Motor wie „M21". Vorn Einzelradaufhängung mit Querlenkern und Schraubenfedern. Nutzmasse 400 kg, Radstand 2700 mm.
1958 „GAS M-13 Tsclaika", Limousine mit Achtzyl.-V-Motor, 5506 cm3, 195 PS bei 4400 U/min, 160 km/h. Volloutomatikgetriebe, automatisch Schaltung, Radstand 3250 mm.
1960 „SAS Saporoshez Typ 965", Limousine mit Vierzjl.Heckmotor, 746 cm3, 23 PS bei 4000 U/min, 80 km/h. Luftkühlung, Verbrauch 7 /100 km, wenig Gepäckraum.
1963 „ZlL III", Große Repräsentations-Limousine mit Achtzyl.V-Motor, 5980 cm3, 20 PS bei 4200 U/min, 170 km/h. Masse 2900 kg, Radstand 360 mm, gesamte Länge 6030 mm.
1965 „Moskwitsch 408", Sedan mit Vierzyl.-Motor, 1360 cm3, 50 PS bei 4750 U/min, 125 km/h. Typ „412", 1478 cm3, 80 PS bei 5800 U/min, 140 km/h, Masse 900 kg.
1964 „Moskwitsch 100", Lieferwagen, Motor und Getriebe wie Typ ‚408'. 2 odr 4 Sitze, Ladefläche 1,8 m2, Nutzmasse 400 kg, Radstand 2490 mm, 115 km/h.