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EDITORIAL
INHALT
Liebe Maschinenund ModellbauFreunde! Zwei Wochen nach dem 35-jährigen Firmenjubiläum verstarb Manfred Regner überraschend an den Folgen einer Blutvergiftung. Ralf Mühlbichler, ein enger Freund der Familie, fand die Worte für den Abschied von Manfred Regner. „Manfred, viel zu früh hast du dich davon gemacht, hat dein Körper den Kampf gegen diese dumme Krankheit verloren. Nein, du hättest niemals aufgegeben – das war nicht dein Ding, egal wie dick es kam. Aber gegen die Natur hatte auch dein fränkischer Sturkopf zum Schluss keine Chance. Du kannst dir nicht vorstellen, wie es schmerzt, einen geduldigen, großzügigen, immer hilfsbereiten Menschen zu verlieren. Dich nicht mehr fragen zu können, nicht mehr von dir lernen zu dürfen, ist fast unvorstellbar. Du hast mir beigebracht, meine Modelle mit Feuer und Wasser zu betreiben, mit Werkzeug und Material sicher und geübt umzugehen. Jetzt werde ich ohne dein verschmitztes Lächeln, ohne dein Augenzwinkern auskommen müssen. Meine Gedanken sind bei deiner Familie. Mein tiefes Mitgefühl gilt deiner Frau und deinen Kindern, mit denen ich traure über den Verlust eines großen Menschen. Manfred, lieber Freund, ich werde dich nicht vergessen. Jedes Mal, wenn ich nun eine meiner Regner-Loks aus dem Regal nehme, wird es in meinem Herzen einen kleinen Stich geben. Und wenn sie dann auf meiner Gartenbahn leise schnaufend ihre Kreise zieht, werde ich mit Freude und auch mit Respekt an die vielen Stunden zurückdenken, die wir gemeinsam verbringen durften. Servus Manfred – bis irgendwann, in einer anderen Zeit und Welt und hoffentlich mit viel Dampf …“
Michael Bloß Chefredaktion MASCHINEN IM MODELLBAU
Maschinen im Modellbau 5¦13
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IN DER WERKSTATT 14 16 34
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Einfaches Streichmaß Exzenterdrehen im Dreibackenfutter Weichen stellen mit Switch2Track
BAUPLANVORSTELLUNG 28 62
Einzylinder-Dampfmaschine HW-DM 11
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Pustemaschine, Teil 2
UNTER DAMPF 8
TEST: Atmosphärische Dampfmaschine von Hielscher, Teil 1
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Mini-Dampfmaschine
MOTOREN
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TEST: Ringbom-Stirling von N. G. Models, Teil 2
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Daimler Zwillingsmotor von 1888 4-Takt-Vakuummotor
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TECHNIK-REPORT 36 26
35 Jahre Regner
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Dampftechnik im Stadtmuseum Werdau
Tag der offenen Tür im Dampfzentrum in Winterthur
STÄNDIGE RUBRIKEN 3 4 66
Inhalt & Editorial Markt und Meldungen/Termine Vorschau und Impressum
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MARKT & MELDUNGEN Pearl
und stabile Formung. So lässt sich mit dem beiliegenden Werkzeug das fertige Objekt ohne Beschädigung leicht von der Plattform lösen. Ein geschlossenes Gehäuse Der FreeSculpt hat gegenüber billigeren Bausätzen einen großen Vorteil: Er besitzt ein geschlossenes Gehäuse. So kommt während des Drucks kein Staub an das Objekt. Die Druckdaten lassen sich direkt vom PC per USB-Kabel an den Drucker übertragen oder per SD-Karte direkt am Drucker auslesen. Es werden drei Versionen angeboten: 3D-Drucker & Treiber für 799,90 €. 3D-Drucker mit professioneller 3D-Bearbeitungs-Software für 899,90 €. 3D-Kopierer/-Drucker mit professioneller 3D-Bearbeitungs-Software und professionellem Scanner für 1.099,90 €.
3D-Drucker sind immer noch selten in privaten Haushalten zu finden. Das mag sich nun ändern, denn Versandhändler Pearl hat ein leistungsfähiges Gerät im Angebot, das 3D-Objekte nicht nur druckt, sondern auch scannt. Auspacken und sofort drucken Der Drucker funktioniert nach dem Prinzip „Fused Deposition Modeling“ (FDM), das auch „Schmelzschichtung“ genannt wird. Zur Anwendung kommen ABS-Kunststoffe, die es bei Pearl in vielen Farben – und auch farblos – für 29,90 Euro pro Kilogramm gibt. Der Drucker ermöglicht Schichtdicken des 3D-Objekts von 0,15 bis 0,4 Millimeter und erreicht eine Druckgeschwindigkeit von 24 Kubikzentimetern pro Stunde. Die beheizte Plattform, auf der das 3D-Objekt entsteht, sorgt für eine präzise, gleichmäßige
FreeSculpt 3D-Drucker /-Kopierer Anbieter: Pearl (www.pearl.de) Bestell-Nr.: PV8600/8610/8611 Maße (B×H×T): 59×53×48 cm Gewicht: 13 kg Max. Objektgröße: 225×145×150 mm Schichtdicke: 0,15 bis 0,4 mm Druck-Material: ABS-Kunststoffe Preis: ab 799,90 Euro
Info und Bezug PEARL GmbH PEARL-Str. 1-3, 79426 Buggingen Tel. 01 80-55 5 82 Internet: www.pearl.de/mim5
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Ansprechpartner Kontakt
E-Mail
31.08.01.09. 05.09.
14. Open Air Modellschautage
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Hamm, Maximilianpark
Siegfried Fischer
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Bad Neuenahr-Ahrweiler
Wilhelm Scharrenbach
02641-28903
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08.09.
10.09.
21.-22.09. 21.-22.09.
28.-29.09.
28.-29.09. 03.10.
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01.-03.11. 01.-03.11.
Stammtisch für techn. Funktionsmo53474 dellbau von 19.00 Uhr bis 22.00 Uhr 1. Steinbacher Moped- und Motorradt- 76534 reffen für Zweiräder bis Baujahr 1975 1. Dortmunder Dampfstammtisch ab 18.00 in der Gaststätte Haus Puschnik 8.MannheimDampf im TECHNOSEUM Modelbau live 2013 - Schau-, Schlepper- und Nachtfahren Dampftage von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr Dampftage Kassel Stammtisch für techn. Funktionsmodellbau von 19.00 Uhr bis 22.00 Uhr Modellbau- u. Modelleisenbahnbörse in der Turn- und Festhalle des VT Contwig 21. RETRO-TECHNICA Fribourg (Schweiz) im Forum Fribourg 12. Faszination Modellbau 12. Faszination Modellbau - „MODELLWERFT-Action auf dem Wasser“
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07.11.
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Mehr Termine im Internet unter http://maschinen.vth.de. Meldeschluss für die Ausgabe 6/2013 ist der 23.09.13
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Thomas Walter Wilhelm Scharrenbach Hans-Jürgen Heilmann
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Liebe Vereinsvorstände! Sie können Termine für die Maschinen im Modellbau direkt im Internet eingeben. Ein vorgefertigtes Formular finden Sie in der Rubrik Termine der Maschinen im Modellbau unter http://maschinen.vth.de Vielen Dank für Ihre Mithilfe!
Maschinen im Modellbau 5¦ 113
The Cool Tool Ungeübten Drechslern passiert es immer wieder, dass die Drechselauflage teilweise schmilzt, weil sie gegen das rotierende Holzwerkstück gedrückt wird. Daher hat Cool Tool eine Drechselauflage aus Metall entwickelt. Diese ähnelt in der Form der normalen Ausführung aus Kunststoff, bietet allerdings mehr Auflagefläche und kann auch weiter verstellt werden. Die neue Drechselauflage ML ist für Unimat1 Basic und Classic ein sinnvolles Upgrade. Ab sofort wird der Verzahnfräskopf nicht nur mit dem Werkzeug Modul 0,5, sondern zusätzlich auch mit einem Modul 1
Drechselauflage aus Metall
ausgeliefert. Daraus ergeben sich erweiterte Möglichkeiten für die Zahnradgeometrie. Als Ergänzung zu den geschliffenen 64-mm-Stahlfuttern wurden nun preiswerte Stahlfutter mit 45 mm Außendurchmesser entwickelt. Mit einer Rundlaufgenauigkeit von < 1/100 mm und der erhöhten Spannkraft stellen diese eine ideale Ergänzung zum Unimat ML System dar.
Info: TheCoolTool Fabriksgasse 15 2340 Moedling/Österreich Tel.: +43-22 36-89 26 66 Internet: www.thecooltool.com
3-Backenfutter Stahl, Spannbereich: innen 1,5-30/50 mm, außen < 62mm
Bergbaumuseum Oelsnitz
Maschinen im Modellbau 5¦ 13
der Fachbücher *
Das LiPo-Buch ISBN: 978-3-88180-434-9 Preis: 9,90 €
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1
Kleinfräsmaschine im Eigenbau ISBN: 978-3-88180-448-8 Preis: 22,50 €
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2
Das große RC-Heli-Buch ISBN: 978-3-88180-423-3 Preis: 29,80 €
■
Das große Buch des Modellflugs ISBN: 978-3-88180-793-7 Preis: 29,80 €
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4
Brushless-Motoren und -Regler ISBN: 978-3-88180-427-1 Preis: 19,80 €
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5
RC-Car Fahrwerktechnik ISBN: 978-3-88180-452-4 Preis: 28,90 €
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6
Hartlöten ISBN: 978-3-88180-437-0 Preis: 22,80 €
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7
Polizeiboote und Schiffe der Küstenwache ISBN: 978-3-88180-447-9 Preis: 18,50 €
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8
Savage-Story ISBN: 978-3-88180-426-4 Preis: 19,80 €
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9
Baumaschinenmodelle im Eigenbau ISBN: 978-3-88180-448-6 Preis: 18,00 €
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Bezug: Fachhandel
4-Backenfutter Stahl, Spannbereich: innen 1,5-25/52 mm, außen < 65mm
5. Dampf- und Modelltag am 22. September 2013 im Bergbaumuseum Oelsnitz mit faszinierender Ausstellung von Modelldampfmaschinen und vielen weiteren Aktionen für die ganze Familie. Rund um die größte noch funktionsfähige Dampfmaschine in Sachsen dreht sich der 5. Dampf- und Modelltag am Sonntag, den 22. September 2013 von 10 bis 17 Uhr. Erwartet werden weit über 100 faszinierende Dampf- und Heißluftmodelle. Weiterer Höhepunkt ist die 1.800 PS starke ZwillingsDampffördermaschine des Museums. Sie wird an diesem Tag im Stundentakt vorgeführt. Hautnah zu erleben ist sie durch die Möglichkeit, Bereiche zu betreten, die sonst gesperrt sind. Für Kinder wird ebenfalls eine Menge geboten. So wartet das neue, einmalige Kinderbergwerk auf junge „Bergleute“. Weiterhin gibt es Kinder-Mitmachaktionen und eine Dampflok-Hüpfburg. Parallel zum Dampftag lädt die Sonderausstellung „ALARM! – Einsatz im Museum!“ ein. Diese zeichnet eindrucksvoll die
Top Ten
Geschichte der Feuer- und Grubenwehr im sächsischen Steinkohlenbau nach. Präsentiert werden einzigartige und selten gezeigte Exponate, darunter eine Horch-Feuerwehr von 1936 und eine Handdruckspritze von 1850. Kontakt und nähere Informationen: Bergbaumuseum Oelsnitz/ Erzgebirge Pflockenstraße 09376 Oelsnitz/Erzgebirge Tel.: 03 72 98-93 94 0 Internet: www.bergbaumuseum-oelsnitz.de
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▲ aufgestiegen ■ unverändert ▼ abgestiegen
Bestellhotline: Telefon: 0 72 21-50 87 22 Top-Ten-Bücher per E-Mail:
[email protected] * Ermittelt von den VTH Special-Interest-Zeitschriften
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MARKT & MELDUNGEN
Lokomotive „Drache“ von Günter B
Dampfbahnclub Holstein In der Nacht vom 11. auf den 12. Juli wurde das Gelände des Dampfbahnclubs Holstein (www.dbc-h.de) in Schackendorf (in der Nähe von Bad Segeberg) von Einbrechern heimgesucht. Diese brachen sämtliche Abstellcontainer für das rollende Material sowie den Lokschuppen auf und entwendeten zwei (kohlebeheizte) Dampflokmodelle, die vermutlich mittels eines größeren Kraftfahrzeuges vom Gelände abtransportiert wurden. Gestohlen wurde die Lokomotive „Drache“ von Günter B., eine 2B Lokomotive auf der Spur 7 (Spurweite 184 mm, Maßstab M 1:8), Gewicht ca. 100 kg. Diese Maschine ist ein Unikat und wurde von Herrn B in jahrelanger Arbeit komplett selbst gebaut. Der dreiachsige Bedientender wurde von den Dieben zurückgelassen. Ferner wurde die Lok „99211“ von Friedrich D. gestohlen, ein Kleinserienmodell der Fa. Zimmermann aus Öhringen. Diese Lok
GEAR-FLON Unter dem Namen Gear-Flon sind harzund säurefreies Hochleistungsfett und -Öl auf PTFE/TEFLON-Basis mit extremen Schmiereigenschaften auf Metall, Kunststoff und Holz erhältlich. Die PTFE-Moleküle gehen eine feste Verbindung im Mikrobereich der Oberfläche ein und glätten so die kleinsten Unebenheiten. Reibung wird um bis zu 80% verringert. Selbst wenn kein Fett mehr sichtbar ist, bildet der Schutzfilm eine Trockenschmierung mit Notlaufeigenschaften. Weiterhin kann man Gear-Flon Hochleistungsfett als Lang-
läuft auf der Spur 5 (127 mm und Maßstab M 1:10, Gewicht ca. 120 kg). Auffällig an dieser Lokomotive ist der eingebaute Ersatzkessel aus Edelstahl, der sie zu einem gegenüber den Schwestermaschinen leicht erkennbaren Einzelstück macht. Die 99211 wurde zusammen mit ihrem Transportgestell aus dem Lokschuppen entwendet, der Bedienwagen wurde von den Dieben ebenfalls zurückgelassen. Der Dampfbahnclub Holstein möchte auf diesem Weg alle Eisenbahnfreunde bitten, falls ihnen diese Modelle angeboten werden oder falls diese auf einer Ausstellung auftauchen sollten, sich sofort mit sachdienlichen Hinweisen an die Polizei zu wenden. Der Einbruch auf unserem Gelände wurde von der zuständigen Kriminalpolizei aufgenommen. Wir hoffen sehr, dass durch Ihre Mithilfe diese Dampflokmodelle wiedergefunden werden und den Besitzern zurückgegeben werden können.
Lok „99211“ von Friedrich D.
zeitkonservierung mit trockener Oberfläche bei nicht beweglichen Teilen einsetzen. Einfach auftragen und ca. 2 Stunden oder über Nacht einwirken lassen, danach überschüssiges Fett abwischen. Beständig gegen alle äußeren Einflüsse wie Feuchtigkeit, (Salz-)Wasser, Handschweiß oder Treibstoff. Temperaturbeständig von tiefen Minusgraden bis zu hohen Plusgraden. Rostbildung und Korrosion werden verhindert, Schmutz haftet nicht an. Eine mehrmalige Anwendung verstärkt den Effekt. Info & Bezug Bezug: Fachhandel Info: GEAR-FLON Hauptstr. 61, 67829 Callbach Tel.: 0 67 53-12 41 55 Internet: www.gear-flon.de
TeflonÖl
Teflon-Fett
TS-Modelldampfmaschinen Neu im Programm von TS-Modelldampfmaschinen befindet sich der Motor „Hans“. Hans ist ein klassisch aufgebauter, liegender Einzylinder-Viertaktmotor, wie er vielmals um die Jahrhundertwende für den Stationärbetrieb gebaut wurde. Die Kühlung erfolgt nach dem bewährten Verdampfer-Prinzip. Durch dieses wird der Motor auch nach längerer Betriebszeit noch sicher gekühlt. Der Motor besitzt einen Drosselvergaser, mit dem sich die Drehzahl ohne Probleme regeln lässt. Der Betrieb erfolgt mit Waschbenzin. Ein Betrieb mit herkömmlichem Campinggas ist über denselben Vergaser ebenfalls möglich. Es wird nur ein geeigneter Druckregler benötigt. Durch den Gasbetrieb werden unangenehme Gerüche weitestgehend vermieden. Die Zündung des Motors erfolgt über eine Zündspule mit Unterbrecher. Erhältlich ist der Motor als Gussteilesatz mit acht Gussteilen in Alu und Grauguss sowie ein Stück Rundguss für die Laufbuchse. Zeichnungsunterlagen sind im Preis von 240,- € enthalten. Der Motor wird außerdem fertig aufgebaut, lackiert und funktionstüchtig mit dem abgebildeten Holzunterbau zum Preis von 1200,- € angeboten. Da ein fertig aufgebauter Motor nur auf Bestellung gefertigt wird, sollte vorab die Lieferzeit erfragt werden. Info und Bezug TS-Modelldampfmaschinen Torsten Schür Kurhausstraße 17, 09548 Seiffen Tel.: 037362/76825 Internet: www.ts-modelldampfmaschinen.de Technische Daten (ohne Unterbau) Bohrung: 28 mm Hub: 40 mm Gesamthöhe: ca. 245 mm Breite: ca. 155 mm Gesamtlänge: ca. 290 mm Schwungrad: 155 mm Treibstoff: Waschbenzin/Campinggas (Propan/Butan) Betriebsspannung: 12 V Drehzahl mit Regler: ca. 400-700 U/min Einlass: Schnüffelventil Auslass: gesteuert Farbe: Hellelfenbein (auch andere Farben möglich)
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UNTER DAMPF
Atmosphärische Dam Das Modell von Lutz Hielscher im Test – Teil 1 Frank Kind Die atmosphärische Dampfmaschine ist ein wenig das Stiefkind in der Beschäftigung mit historischer Dampftechnik. Das nimmt zunächst nicht wunder, da erst die von James Watt 1769 patentierte Niederdruckdampfmaschine (Fig. 1) ein entwicklungsfähiges Potenzial aufwies und damit – wörtlich wie im übertragenen Sinne – zum „Motor“ der Industriellen Revolution werden konnte. Der allererste Dampfantrieb, von dem wir
heute wissen, war die „Aeolipile“ des Heron von Alexandria (Fig. 2), eines antiken griechischen Physikers, dessen Lebensdaten umstritten sind (die sogenannte „Heronische Frage“). Die Aeolipile, auch Heron-Ball genannt, funktioniert als (Druck-)Luft- wie als Dampfmaschine. In letzterem Fall stellt sie eine Art Axialdampfturbine mit Reaktionsläufer dar. Der im Kessel erzeugte Dampf gelangt durch zwei rechtwinklig gebogene Zuleitungsrohre, die zugleich die Achse bilden, in die Läuferkugel und aus dieser über
zwei entgegengesetzt radial angebrachte, wiederum rechtwinklig gebogene Rohre ins Freie. Einen praktischen Nutzen hatte der Heron-Ball, soweit bekannt ist, nicht. Anders die atmosphärische Dampfmaschine – sie stellt gewissermaßen den Embryonalzustand jener Dampfantriebe dar, die für die frühe Montanindustrie in England unverzichtbar wurden. Schon aus dieser Sicht ist es verdienstvoll, dass die Firma „Lutz Hielscher – Technische Spielwaren & Dampfmaschinen“ einen
Maschinen im Modellbau 5¦ 13
UNTER DAMPF
pfmaschine anno 1712 Bausatz anbietet, der die atmosphärische Dampfmaschine gewissermaßen wieder aufleben lässt. Im zweiten Teil dieses Beitrags sollen Bau und Betrieb des Modells näher beschrieben werden. Um aber zu verstehen, wie die atmosphärische Dampfmaschine funktioniert und warum sie wärmetechnisch eine „Sackgasse“ darstellte, sei dem Testbericht eine kurze Darstellung ihrer Geschichte und ihres prinzipiellen Aufbaus vorangestellt.
Die „Luft“ hat Kraft Die Erfindung der atmosphärischen Dampfmaschine beruhte vermutlich auf zwei Entdeckungen:
1. Wasserdampf hat Kraft und kann eine Mechanik bewegen – doch das wusste man schon im Griechenland der Spätantike. 2. Die Luft ist nicht einfach ein schwereloses Gas, sondern sie hat Masse und übt somit – buchstäblich – Druck aus, d. h. eine Kraft, die man nutzen kann. Letztere Entdeckung, den „Luftdruck“, führte sehr plastisch Otto von Guericke vor Augen – in seinem berühmten Versuch mit den „Magdeburger Halbkugeln“. (Fig. 3) Guericke fügte im Sommer 1657 zwei große Halbkugeln aus Kupfer mittels einer Dichtung zusammen und pumpte aus ihnen die Luft. Nun wurden vor jede Halbkugel Pferde gespannt, welche die Hälften auseinander-
reißen sollten, was aber nicht gelang. Wieder mit Luft gefüllt, fielen die Kugeln dagegen von selbst auseinander. Bei einem anderen Versuch ließ Guericke einen Zylinder mit beweglichem Kolben aufstellen. An dem Kolben war ein Seil befestigt, das über eine Umlenkrolle lief und von 50 Männern festgehalten wurde. Als Guericke damit begann, die Luft aus dem Zylinder abzusaugen, gelang es den Männern nicht, den Kolben in der Schwebe zu halten. Spätestens damit war das geistige Fundament für die Entwicklung der atmosphärischen Dampfmaschine gelegt. Es vergingen aber noch Jahrzehnte, bis man – Ende des 17. Jahrhunderts – damit begann, Maschinen
Fig. 1: James Watts berühmte Niederdruckdampfmaschine nach dem Patent von 1769 (Bild: Lit. 2)
Fig. 3: Kupferstich von Gaspar Schott zu Otto von Guerickes Halbkugel-Experiment (Bild: Lit. 3)
Fig. 2: Die „Dampfturbine“ des Heron von Alexandria (Bild: F. Kind)
Fig. 4: Er entdeckte das Prinzip der atmosphärischen Dampfmaschine – Denis Papin (Bild: Lit. 3) Maschinen im Modellbau 5¦ 13
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UNTER DAMPF zu entwickeln, welche die Kraft des Wasserdampfes arbeiten lassen konnten. Inzwischen hatte die Erforschung der Naturgesetze, besonders in der Physik, auf breiter Basis begonnen. Wie viel thermodynamisches Verständnis, ohne dass man dies so genannt hätte, bereits vorhanden war, offenbarte gleich die erste Maschine mit Nutzung des Atmosphärendrucks.
Papin und Savery Den Anfang machte der französische Naturgelehrte Denis Papin (Fig. 4), der von 1647 bis (vermutlich) 1712 lebte. Nachdem er den ersten „Schnellkochtopf“ entwickelt hatte (1681 in Paris patentiert), baute er 1690 in Marburg die erste „atmosphärische Dampfmaschine“ – nun ja, ein Aggregat von noch recht primitiver Form. Diese „Maschine“
Fig. 5: Dampfzylinder von Denis Papin
arbeitete mit einem auf einer Seite offenen Zylinder; im Arbeitsraum unterhalb des Kolbens befand sich etwas Wasser, das bis zur Verdampfung erhitzt wurde. Der Kolben bewegte sich dadurch nach oben. Wurde nun der Zylinder außen mit Wasser gekühlt, kondensierte der Dampf und unterhalb des Kolbens bildete sich ein Unterdruck. Da auf der offenen Seite atmosphärischer Luftdruck herrschte, entstand zwischen Außen- und Innenraum ein Druckgefälle. Der Kolben bewegte sich zurück in die Ausgangsstellung, bis das zuvor kondensierte Wasser aufgrund neuerlicher Wärmezufuhr wieder verdampfte. Denis Papins erste Maschine diente wohl nur Demonstrationszwecken, kaum anders der Dampfzylinder (Fig. 5), den er baute. Immerhin, das Funktionsprinzip der atmosphärischen Dampfmaschine war erfunden:
Fig. 7: Savery baute die erste Dampfpumpe (Bild: Lit. 3)
Fig. 6: Das verdampfte Wasser treibt den Kolben aufwärts; die Kondensation des Dampfes erzeugt einen Unterdruck gegenüber der Außenseite (Bild: F. Kind)
die abwechselnde oder sich ergänzende Wirkung von Dampf- und Luftdruck in einem Aggregat (Fig. 6). Auch wenn Denis Papin noch ein – leider rasch verloren gegangenes bzw. abgebrochenes – Dampfboot gebaut haben soll, es blieb dem Engländer Thomas Savery (1650–1715; Fig. 7) vorbehalten, aus der Entdeckung der Wärmekraft praktische Konsequenzen zu ziehen. Er konstruierte eine kolbenlose Dampfpumpe, die 1698 patentiert und ein Jahr später als Modell der Royal Society in London vorgeführt wurde. Zwar enthielt sein Patent weder eine Funktionsbeschreibung noch eine Skizze, doch machte die Demonstration vor Gelehrten wie auch seine Abhandlung „The Miner‘s Friend; or, An Engine to Raise Water by Fire“ („Bergmanns Freund oder eine Maschine zum Heben von Wasser durch Feuer“)“ die Erfindung bekannt genug, um eine Chance zur Verwirklichung zu erhalten. Saverys Pumpe besteht aus zwei Druckbehältern (Fig. 8), die jeweils über Rückschlagventile mit der Saug- (Einlass) und Druckleitung (Auslass) verbunden sind. Im Betrieb werden die Druckbehälter abwechselnd durch einen Steuerhahn mit Dampf beaufschlagt. Der heiße Dampf dehnt sich im Behälter aus und drückt das Wasser über ein Rückschlagventil in die Druckleitung. Die Dampfzufuhr wird gestoppt. Mit beginnender Kondensation reicht der Druck für die Pumpwirkung nicht mehr aus, das Rückschlagventil der Druckleitung schließt. Zur Beschleunigung der Kondensation werden die Druckbehälter von außen mit Wasser gekühlt; dies erhöht die Pumpfrequenz, die Pumpe arbeitet also schneller. Mit weiterer Kondensation sinkt der Druck im Druckbehälter unter den Außendruck. Diese Druckdifferenz drückt das Wasser aus der Saugleitung über das Ventil in den Behälter. Das einströmende Wasser führt zu einer weiteren Kondensation des Dampfes. Mit Öffnung des Steuerhahns kommt wieder Dampf in den Druckbehälter und der Kreislauf beginnt erneut. Saverys Dampfpumpe war wenig leistungsfähig. Sie konnte die Wassersäule nur um etwa 12 m heben; für größere Förderhöhen mussten mehrere Pumpen hintereinander geschaltet werden. Auch dürfte der Dampf keinen höheren Druck gehabt haben, als der Siedetemperatur bei Atmosphärendruck entspricht. Die verwendeten Materialien (Stahl, Kupfer etc.) wie auch ihre Verbindungstechnik (Vernietungen) ließen keine höheren Drücke zu, und noch 50 Jahre später, als Maschinen im Modellbau 5¦ 13
UNTER DAMPF James Watt die Bühne der Dampftechnik betrat, war man in dieser Hinsicht kaum weiter gekommen. Energietechnisch sehr ungünstig war, dass der Dampf das zu pumpende Wasser erwärmte. Der thermische Wirkungsgrad lag im Promillebereich und der Kohlebedarf war entsprechend hoch. Die Pumpe konnte praktisch nur in oder in der Nähe von Kohlebergwerken verwendet werden. Einen gewissen Fortschritt brachte da die Konstruktion einer Grubenentwässerungsanlage, für die ein Landsmann Saverys verantwortlich zeichnete: Thomas Newcomen.
Die Maschine von Newcomen Von Thomas Newcomen scheint es keine Abbildung zu geben. Aber das passt vielleicht zu einem Händler und Erfinder, der auch baptistischer Laienprediger war und in seinem Bezug zum christlichen Glauben ein wenig an den viel später geborenen Schotten und Erfinder des Heißluftmotors, Robert Stirling, erinnert. Thomas Newcomen wurde am 26. Februar 1663 in Dartmouth, Devon geboren und starb am 5. August 1729 in London. Er arbeitete als Schmied und Eisenwarenhändler und bediente einige große Bergwerksgesellschaften mit seinen Waren. Weil die Bergwerke immer größere Tiefen erschlossen, benötigte man dringend leistungsfähige Maschinen für das Abpumpen des in die Stollen eindringenden Grundwassers. Newcomen entwickelte in etwa zehnjähriger Arbeit eine atmosphärische Dampfmaschine, die der Dampfpumpe von Thomas Savery deutlich überlegen war. Saverys schon erwähntes Patent war allerdings so weitreichend formuliert, dass Newcomen seine eigene Maschine nicht patentieren lassen konnte. So schloss er sich mit Savery zur Verwertung seiner Erfindung zusammen. Bei Newcomens atmosphärischer Dampfmaschine (Fig. 9) bilden Pumpe und Antrieb je eine eigene Einheit. Dampfkessel und Zylinder sind getrennt und ein großer Balancier (Doppelhebel) verbindet die Kolbenstange des Zylinders auf der einen Seite mit der Kolbenstange der Pumpe auf der anderen Seite. Die Kühlung des Zylinderarbeitsraums erfolgt jedoch nicht mehr von außen, sondern direkt von innen mittels einer Wassereinspritzpumpe. Demnach funktioniert die Maschine so, dass zunächst Dampf in den Arbeitsraum unterhalb des Kolbens strömt, wodurch der Kolben und infolgedessen der zugehörige Arm des Balanciers gehoben, die beiden Pumpenkolben dagegen – auch vermittels der Schwerkraft – Maschinen im Modellbau 5¦ 13
Fig 8: Skizze zu Saverys Dampf-Wasserpumpe (Bild: Lit. 3)
Fig. 9: Darstellung von Newcomens Maschine aus „Meyers Universallexikon“ von 1890 (Bild: Lit. 3)
Fig. 10: Newcomens Maschine von 1712 in einer anderen, etwas genaueren Darstellung (Bild: Lit. 2)
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UNTER DAMPF gesenkt werden. Der größere Kolben dient dabei der Wasserförderung als solcher, der kleinere füllt einen Überlaufbehälter, mit dem einerseits der Dampfkolben von oben benetzt werden kann, andererseits das handbetätigte Einspritzventil seinen Wasserzulauf erhält. Hat der Arbeitskolben eine bestimmte Höhe erreicht, wird das Einspritzventil von Hand betätigt; das in den Zylinder gelangende Wasser lässt den Dampf kondensieren und unterhalb des Kolbens ein Vakuum entstehen. Wie bei Papins Maschine bildet sich ein Druckgefälle zwischen Arbeitsraum und Außenluft, bei dem der atmosphärische Luftdruck den Arbeitskolben nach unten, zurück in die Ausgangslage, drückt. Es handelt sich also um eine doppelt wirkende Maschine, nur dass bei Kolben-Hinund Rückgang abwechselnd der Dampfdruck und der atmosphärische Luftdruck – zuzüglich der unterstützenden Wirkung der Schwerkraft – genutzt werden. (Fig. 10) Es leuchtet ein, dass der thermische Wirkungsgrad auch dieser Maschine noch sehr niedrig ist, denn aus heutiger Sicht erscheint es unsinnig, das Arbeitsmedium erst mittels reichlich Wärme zu erzeugen und es dann noch im Arbeitsraum mit seinen „schädlichen Flächen“ wieder abzukühlen. Aber damals vermochte man eben keine besseren Maschi-
NEU
Fig. 11: Das Dampfmaschinenmodell von Hielscher in der Bauphase (Bild: F. Kind)
nen zu entwickeln und zu bauen. Wärmelehre und Fertigungstechnik steckten ja noch in den Kinderschuhen. Das ist natürlich kein Grund, die atmosphärische Dampfmaschine technikhistorisch wie im Funktionsmodellbau zu ignorieren – im Gegenteil. Im zweiten Teil dieses Berichts soll der Bausatz von Lutz Hielscher (Fig. 11) seine gebührende Beachtung finden. (Fortsetzung folgt)
Quellen und Literatur (1) www.hielscher-dampfmodelle.de (2) Wolfgang Stoffels, Lokomotivbau und Dampftechnik, Herrsching 1991 (3) Wikipedia-Artikel zu den Stich-/ Suchwörtern „Heron von Alexandria“, „Otto von Guericke“, „Denis Papin“, „Thomas Savery“ und „Thomas Newcomen“
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Stückliste Pos.
Anz. Benennung
Material
Abnessungen
1
1
Führungsplatte
Flach-Alu
40×20× 6 mm
2
1
Deckplatte
Flach-Alu
40×20× 6 mm
3
1
Feststellrad
Rundmessing
15 mm
4
1
Stahllineal
Fertigteil (Zukaufteil) 150 mm
5
2
Zylinderkopfschraube
M3×8
6
2
Federring
M3
7
1
Innensechskantschr.
M3×10
Die Einzelteile: mehr braucht es nicht Maschinen im Modellbau 5¦ 13
IN DER WERKSTATT
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Maschinen im Modellbau 5¦ 13
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IN DER WERKSTATT
Exzenterdrehen im Dr Bernd Kuhfuss Beim Modellbau von Dampfmaschinen, Motoren, Kolbenpumpen etc. müssen Teile mit versetzten Drehmitten angefertigt werden, z. B. Kurbelwellen oder Steuerscheiben. Es gibt verschiedene grundsätzlich geeignete Methoden, teils mit recht unterschiedlichem Aufwand. Eine sehr gute Übersicht, die vor allem auch die Möglichkeiten der Modellbauwerkstatt berücksichtigt, gibt Jürgen Eichardt in seinem Buch „Drehen für Modellbauer“, Band 2 (VTH-Bestell-Nr.: 310 2114, Preis: 17,00 €). Klassisch ist das 4-Backenfutter mit unabhängig voneinander einstellbaren Backen. Der zu drehende Exzenter sollte vorzentriert sein, sodass man mit der Reitstockspitze gut gegenlagern kann und relativ schnell zu der gewünschten Einstellung kommt. Des Weiteren gibt es aufwändigere Methoden, z. B. ein kleineres 3-Backenfutter in einem 4-Backenfutter außermittig zu spannen, was besonders dann vorteilhaft ist, wenn eine größere Zahl an gleichen Teilen zu fertigen ist. Letztere Methoden bedingen allerdings, dass man
Bild 1: Spannzylinder. Die Stifte dienen zum Festlegen und zum genauen Fixieren der Lage der Kurbelwange.
Bild 2: Drehen des Hubzapfens mit dem Stechstahl, das linke Wellenende ist in der Exzenterbohrung mit Klemmschrauben M4 fixiert, zusätzlich dienen die Stifte als Formschluss Maschinen im Modellbau 5¦ 13
IN DER WERKSTATT
reibackenfutter über die entsprechende Spanntechnik verfügt, die bei guten Spannfuttern nicht gerade zum Schnäppchenpreis zu haben ist. Mit unserem Standard-3-Backenfutter können wir ebenfalls – in gewissen Grenzen – exzentrisch drehen. Zwei Verfahren möchte ich näher vorstellen, die ich in meiner Modellbauliteratur zum ersten Mal in dem Büchlein „Building a vertical steam engine from castings“ von Andrew Smith (1980) fand. Er beschreibt darin sehr detailliert den Bau einer Stuart 10-V-Dampfmaschine. Da wäre zunächst für die Bearbeitung der Kurbelwelle die Aufnahme in einer eigens gefertigten Vorrichtung (Bild 1, Bild 2). Eines der fertig gedrehten Wellenenden wird in der exzentrischen Bohrung geklemmt, diese Bohrung wiederum wird auf der Fräsmaschine nach Koordinaten gebohrt und auf Fertigmaß (= Istmaß der Welle) gerieben.
Alternativ ist die Fertigung des Spannstücks auch nach der unten stehenden zweiten Methode des exzentrischen Drehens möglich. Diese Spanntechnik für Kurbelwellen ist bei weitem steifer als die verbreitete Methode zwischen Spitzen mit aufgeklemmten Spannarmen. Der Steifigkeitsgewinn gilt natürlich besonders dann, wenn der Spannzylinder (hier mit Ø 50 mm) in der Spindelbohrung durchgesteckt und somit kurz gespannt werden kann – meine Emco Compact 5 hat allerdings nur einen Durchlass von 16 mm, man braucht also schon eine richtig große Drehmaschine und das bei einer im Verhältnis dazu relativ kleinen Kurbelwelle. Aber auch so, d. h. mit auskragendem Spannzylinder, geht das Drehen des Hubzapfens problemlos von der Hand. Das zweite Verfahren des exzentrischen Drehens im 3-Backenfutter ist besonders
Bild 3: Ausgangsgeometrie beim zentrischen Spannen dann elegant zu machen, wenn es sich um Teile aus zylindrischem Halbzeug handelt und das Verhältnis von Exzentrizität zu Werkstückdurchmesser nicht zu groß wird, da die Backen das außermittige Teil weiterhin sicher spannen müssen. Die Exzentrizität wird bei dieser Technik erreicht, indem unter eine Backe ein Beilagestück mit eingespannt wird. Für den zu fertigenden Exzenter des VentilAnzeige
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Bild 4: Berechnung der Sekantenlänge s
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Bild 5: Berechnung des Spannradius (-durchmessers) und der Beilage
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IN DER WERKSTATT Diese Sekante muss nun in der realen Spannsituation eingerichtet werden. Dazu müssen wir die 3 Backen so auf einen (noch unbekannten) Durchmesser einstellen, dass zwischen den unteren Backen genau dieser Wert erreicht wird. Hierfür gelten die Beziehungen gemäß der nächsten Skizze in Bild 5. Der gesuchte Spanndurchmesser ist jetzt
Abschließend berechnen wir die Beilage:
oder mit allen Größen eingesetzt
Bild 6, 7: Fräsen der Beilage mit dem Flycutter. Durch Nullen des Tasters auf der Parallelunterlage im Schraubstock kann die Fertigung sehr genau kontrolliert werden
triebs der 10 V wird die erforderliche Stärke von A. Smith mit 3,5 mm direkt angegeben. Der von mir wegen seiner unglaublichen praktischen Kenntnisse und Fähigkeiten sehr geschätzte Jürgen Eichardt beschreibt beide Methoden ebenfalls, die erste in leicht abgewandelter Form. Er gibt an, dass für die Bestimmung des Beilagestücks „gerechnet oder gezeichnet werden muss“, die Zeichnung sollte bis zu 10-fach vergrößert werden, um eine ausreichende Genauigkeit zu erhalten. Wie berechnet man nun aber die Beilage? Mit ein wenig Trigonometrie kommt man schnell zum Ziel und den allgemeinen Berechnungsgang möchte ich hier gern vorstellen. (Nur am Rande und zur Ergänzung: CAD-Systeme liefern ebenfalls den genauen Wert, aber das hat ja nicht jeder. Die folgende Rechnung ist „auf´s P“ genau und braucht nur einen simplen Taschenrechner).
Berechnung der Beilage Vorausgesetzt wird eine Ausgangkonfiguration wie in Bild 3 dargestellt. Das zylindrische Werkstück ist ohne Exzentrizität im Futter in Symmetriestellung gespannt. Die lotrechte Höhe zwischen den unteren Backen ist
In dieser Beziehung tauchen nur noch die bekannten Werte r und e auf. Ein Beispiel: Für die Stuart 10 V beträgt der Durchmesser des Exzenters 15,84 mm, die Exzentrizität soll 2,4 mm sein. Laut Formel berechnen wir
= 60° wird
Wir vergrößern jetzt gedanklich den Winkel M, wodurch das Werkstück weiter zwischen die Spannbacken nach unten wandert (eigentlich natürlich 2 × M, wegen der Symmetrie reicht aber die Betrachtung der halben Seite). Dies erfolgt solange, bis sich die Lotrechte um das Maß der gewünschten Exzentrizität e verringert hat. Später wird das dann praktisch durch Vergrößerung des Spanndurchmessers erreicht, was bezüglich der Relativposition, d.h. Auflagepunkte des Teils auf den beiden unteren Backen, die gleiche Wirkung hat. Nun haben wir die Situation wie in Bild 4 dargestellt.
Andrew Smith empfiehlt, ein Stück Rundmaterial dieser Länge abzustechen, ich habe stattdessen ein kleines Alu-Stück gefräst. (Bild 6, Bild 7). Die Spannsituation zeigt Bild 8. Das abschließende Prüfen des Exzenters mit dem Digital-Messtaster zeigt einen Hub von 4,82 mm (Hub = doppelte Exzentrizität) nach Montage auf der Kurbelwelle der 10 V. Für mein Empfinden ist damit diese Methode die genaueste, ich würde mir jedenfalls kaum zutrauen, ein Teil auf 0,01 mm anzuzeichnen, zu zentrieren und auszurichten! Ich wünsche viel Freude und Erfolg beim Exzenterherstellen! Maschinen im Modellbau 5¦ 13
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Bild 8: Drehen des Exzenters, das Beilagestück befindet sich unter der Spannbacke in 11 Uhr-Position
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MOTOREN
Ringbom-Stirling von N. G. Models – Teil 2 Ein Bausatzmodell für Fortgeschrittene
Maschinen im Modellbau 5¦ 13
test MOTOREN
Jörg Seinige Der Ringbom-Stirling von N. G. Models ist kein einfacher Montagesatz, sondern verlangt ein bisschen Handarbeit und Kenntnisse im Modellbau. Im zweiten Teil des Testberichts wird das Modell fertiggestellt und in Betrieb genommen. Teil 10: Die Kurbelwelle ... ... wurde aus drei Teilen zusammengesetzt. Das beiliegende Material ist knapp bemessen und man muss sich rechtzeitig klarmachen, was wo benötigt wird. Ich habe die Kurbelwelle etwas aufwendiger gestaltet, indem ich zunächst eine flache Scheibe drehte, in deren Zentrum ich zeichnungsgemäß eine Bohrung der Größe 5H7 für die Hauptwelle einbrachte. Auch konnte der Achsversatz von 6 mm angerissen, gekörnt und mit 3H7 für den Kurbelzapfen gebohrt werden. Von der „schweren“ Seite der Scheibe fräste ich Material weg, presste im Anschluss einen Ring über das Ganze, überdrehte nochmals und polierte das Teil auf. Die Wellen waren schnell zugeschnitten und auf Länge geplant, sodass sie eingepresst werden konnten. (Bilder 21 und 22) Für die richtige Positionierung der Kurbelwelle
zwischen den Kugellagern wurden Abstandshülsen aus V2A angefertigt. Die Längen ergeben sich beim Probeaufbau der Maschine. (Bild 30)
Teil 11: Der Verdrängerkolben ... ... bestand aus nur zwei anzufertigenden Teilen: der 5-mm-Kolbenstange, die als gezogenes Material beilag, und dem Kolben selbst. Dieser wurde wieder aus Aluminium gedreht und musste gegenüber der Maßangabe in der Zeichnung dem kleinen Glaskolben-Innendurchmesser angepasst werden. Wichtig war, den Einstich für den O-Ring stufenweise zu drehen. Zwischendurch musste der O-Ring aufgezogen und der Sitz des Glaskolbens vorsichtig probiert werden. Als alles gut passte, erhielt der Kolben eine Zentrierung und eine 5H7-Bohrung für die Kolbenstange. Danach konnte der Kolben
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abgestochen und umseitig auf Länge plan gedreht werden. Um den Druck aus dem kleinen Glaszylinder nach außen zu leiten, wurde der Kolben noch mit einer 2-mmBelüftungsbohrung versehen. Es folgte das Verbinden von Kolben und Kolbenstange, zur Sicherheit mit 2-K-Kleber. Nach dem Aufsetzen des Glaszylinders war auch dieses Bauteil montagefertig. (Bild 23)
Teil 12: Der Verdrängerzylinder ... ... war in seiner Herstellung schon etwas anspruchsvoller, da in der Bohrung Absätze und ein O-Ring-Einstich einzubringen waren. Verwendet wurde auch hier das beigefügte Aluminium, das sich im Übrigen sehr gut bearbeiten ließ. Es wurde zunächst wieder geplant, zentriert und mit 5 mm gebohrt. Anschließend drehte ich den Zapfen für das Montagegewinde; der Zylinder wurde außen vorgedreht. Anstelle des Gewindes à M10×0,5 wurde ein M12×1-Gewinde geschnitten. Zum einen hatte ich keinen passenden Gewindeschneider, zum anderen wollte ich eine Messinglaufbuchse in den Alu-Zylinder einsetzen. (Bild 24)
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MOTOREN Nun wurden die Kühlrippen mit einem HSS-Drehstahl eingestochen und leicht gefast. Zur Stabilisierung des Drehteils setzte ich die mitlaufende Körnerspitze ein. (Bild 25) Es wurde dann umgespannt und das Teil von der anderen Seite bearbeitet. Zunächst wurde der Durchmesser von 14,5 mm ausgedreht, dann das Maß 8H7 für die Messinglaufbuchse gerieben. Beim 17-mm-Durchmesser gab auch hier wieder der einzusetzende VerdrängerGlaszylinder das Maß vor. Der Einstich für den O-Ring musste vorsichtig an das Maß für einen straffen Sitz des Glaszylinders angepasst werden. Mit einem Diamant-Schleifkörper versah ich die beiden Glaszylinder vorsichtig mit einer flachen Fase, um die Montage zu erleichtern. (Bilder 26 und 27) Es fehlte noch die Querbohrung für die Verbindung zum Arbeitskolben. Aus der Zeichnung ging nicht hervor, wie die Befestigung ausgeführt werden sollte; lediglich eine 4-mm-Bohrung war eingezeichnet. Ein
Problem sah ich beim Einkleben des Verbindungsrohres in den Zylinder auf mich zukommen, denn die Endmontage hätte sich dann weitaus umständlicher gestaltet. So wurde eine lösbare Verbindung realisiert, die mit einem O-Ring gut abdichtet. (Abb. 2 und Bild 28). Da der Verdrängerzylinder in den Maschinenständer eingeschraubt wird, kann man erst nach einer Probemontage die senkrechte Position für die Bohrung des Verbindungsrohres ermitteln. Alternativ könnte man das Gewinde länger ausführen und den Verdrängerzylinder mit einer Mutter am Maschinenständer befestigen. (Abb. 2) In der Zeichnung ist auf der Welle des Verdrängerkolbens ein Einstich eingezeichnet, jedoch nicht bemaßt. Dieser Einstich dient als Lager für einen ORing, der den Kolbenhub begrenzen soll. Ich habe den Einstich weggelassen und einen Stellring angefertigt. Dieser konnte mit einer Stiftschraube auf der Welle festgesetzt werden
und bietet so die Möglichkeit, den Hub zu justieren. (Bild 29) Als auch dieses Drehteil poliert war, konnte ich mich an die nächste Arbeit heranwagen.
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Teil 16: Die Maschinengrundplatte ...
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Teil 13: Ein Verbindungsrohr ... ... aus Messing mit 5 mm Durchmesser. Es leitet den Druck vom Verdrängerkolben nach unten durch die Grundplatte zum Arbeitskolben. Auch hier verwendete ich der Optik wegen ein entsprechendes V2A-Rohr. Dieses Rohr erhielt zwei Einstiche für entsprechende O-Ringe. Damit das Rohr nicht nach unten herausrutschen kann, wurde noch ein Ziersockel mit Stiftschraube angefertigt. (Abb. 2)
Teile 14 und 15: Ein Glaszylinderpaar ... ... für den Verdrängungskolben, das bereits fertig abgelängt dem Materialsatz beilag. Die Passgenauigkeit war gut, sodass sie sich sauber verarbeiten ließen.
... war, wie schon erwähnt, kein Teil des Materialsatzes und musste aus dem eigenen Bestand ergänzt werden. Ich verwendete hierzu eine Aluminiumplatte mit 4 mm Stärke und führte sie etwas länger als laut Zeichnung aus. Da die in der Zeichnung angegebenen Lochabstände nicht übereinstimmten, wurde zunächst ein Hilfsbrett winklig zugeschnitten, eine Mittellinie eingezeichnet und der Motor darauf aufgebaut. So war es möglich, die genauen Positionen der einzelnen Bauteile auf der Grundplatte zu bestimmen und die Bohrungen zu markieren. (Bild 30) Als dies geschehen war, konnten die Bohrungen auf die Aluminiumplatte übertragen werden. Die Platte wurde noch rundum mit einer Hohlkehle versehen, geschliffen und für das Lackieren vorbereitet. (Bild 31)
Teil 17: Der Maschinensockel ... ... muss aus eigenem Material hergestellt werden. Zu den üblichen gedeckten Farben passt besser ein Edelholz wie Nussbaum oder Mahagoni. Die frischen und kräftigen Farben des hier beschriebenen Motors kommen dagegen eher mit einem schlichten, hellen Buchenholzbrett zur Geltung. Im Übrigen war die Anfertigung des Sockels eine schöne Abwechslung zur Metallbearbeitung und dürfte keine größeren Schwierigkeiten bereiten. Maschinen im Modellbau 5¦ 13
test MOTOREN Die in der Zeichnung vorgegebene Sokkelhöhe von 36 mm erschien mir zu massiv, sodass bei mir ein 24-mm-Brett Verwendung fand. Für die Verbindung von Verdrängerund Arbeitskolben war es erforderlich, von unten eine Verbindungsnut in den Sockel zu fräsen. Die beiden Rohrstücke wurden dann in der Nut über ein Schlauchstück miteinander verbunden. (Bild 32) Der dikkere Sockel bietet mehr Platz, um den Verbindungsschlauch in einem größeren Radius verlegen zu können. Für den flacheren Sockel fertigte ich zwei Winkelstücke aus Messing an. (Abb. 2) Nun konnten die Durchgangs- und Befestigungsbohrungen in den Sockel eingebracht werden. Im Anschluss wurde der Sockel mehrmals mit Holzöl versiegelt und nach dessen Trocknung noch mit Holzwachs beschichtet. In die Befestigungsbohrungen wurden M3-Gewindeeinsätze eingeschraubt.
Abb. 2
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Abschließende Arbeiten Endlich waren alle Einzelteile fertiggestellt und die Lackierung verschiedener Bauteile war an der Reihe. Alles wurde gründlich mit Silikonentferner gereinigt und für die Grundierung mit Sprühfüller aufgehängt. Nach dem Durchtrocknen konnte die Lackierung mit farbigem Sprühlack erfolgen. (Bilder 33 bis 36) Da jetzt auch die Lackierarbeiten abgeschlossen waren, stand die Endmontage an. Sie gestaltete sich dank der Probemontage auf dem Hilfsbrett unkompliziert. Die richtige Reihenfolge der Bauteile ergab sich fast automatisch. Für die Befestigung der Maschinengrundplatte auf dem Maschinensockel wurden Stiftschrauben der Größe M3×15 mm in die Gewindeeinsätze gedreht. Gehalten wird die Maschinengrundplatte von M3-Hutmuttern aus V2A-Stahl. Ein Bauteil nach dem anderen fand jetzt seinen Platz am Motor, wobei besonders auf die Leichtgängigkeit der bewegten Teile geachtet wurde. Ein Tropfen Öl an der richtigen Stelle wirkte oft schon Wunder. (Bilder 37 und 38) Da ich die Arbeitszeiten in der Werkstatt genau notiert hatte, standen vor dem ersten Probelauf des Motors 45 kurzweilige Stunden auf meinem Zettel. Es blieb nur noch übrig, den Tank mit Spiritus zu füllen und die Flamme am Glasfaserdocht zu entzünden. Zunächst wollte sich keine gleichmäßige Flamme bilden, doch nach fünf Minuten Maschinen im Modellbau 5¦ 13
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brannte die Flamme gleichmäßig und brachte den Motor auf Betriebstemperatur. Es war nur ein kleiner Schubs am Schwungrad nötig, und der Motor lief mit einem leisen „Tak-tak, Tak-tak“, das von den O-Ring-Anschlägen des Verdrängerkolbens erzeugt wurde. Durch ständiges Nachfüllen des Tanks lief der Stirlingmotor noch den ganzen Abend und zog mich mit seinem geschmeidigen Lauf in seinen Bann (Bild 39).
Resümee
Infos und Bezug N.G. MODELS di Pellegrino Giulia 3AN &ELICE