MAX SCHELER
DIE STELLUNG DES MENSCHEN IM KOSMOS
1947
NYMPHENBURGER VERLAGSHANDLUNG MÜNCHEN
1947 veröffentlicht unter Lizenz-Nummer ÜS-E-174 bet der Nymphenburger Verlagshandlung, München. Auflage 10.000, Druck a. Buchbinder: Meindldruck GmbH., Mincheo-Pasing.
Di e Schr Schrii ft „ D i e St St el l ung des des M ensche nschenn im Kosm Kosm os“ os“ erschie rschienn erst rst malig mali g in dem dem Ja Jahr buch „ D er Leuchte Leucht er “ 1927, Ott Ot t o Rei chl Verlag. Sie wurde im gleichen Verlage 1928, kurze Wochen nach dem Tode des Verfassers, als Sonderdruck veröffentlicht. D i e ohn ohneehin hi n „s „ sehr ge gedr dräängte ngt e Zusa Zusamme mm enfas nf asssun ung“ g“ w ar wege wegen des in dem Leuchterband nur beschränkt zur Verfügung stehenden Raumes Kürzungen unterzogen worden. Die Absicht Max Schelers, den Text für den Sonderdruck nach verschiedenen Richtungen zu ergänzen, wurde durch Erkrankung und Tod des Verfassers vereitelt. Die nunmehr erscheinende Neuauflage der Schrift — die erste Veröffentlichung wieder nach Jahren der Unt U nt er drück dr ückun ungg des des We W er k es M ax , Schel chel ers — i st ei n N eudruck, der nach dem Vortragsmanuskript ergänzt worden ist. Januar 1947
Maria Sdieler
I n der der V o r r e d e zu de der Schri Schrift ft „ D ie St St ellung ll ung des Mens Menscche henn im Kosm Kosm os" os" schreibt hreibt M a x S ch el er im Apr Ap r i l 192 928, 8, wenige wenige Wochen vor seinem Tode: „Die Fragen: „Was ist der Mensch, was ist seine Stellung im Sei n“ ? habe haben mic mi ch se sei t de dem m er st en Er Er wach wach en mei mei ne ness phil phi l osopl osoplii i schen Bewußtseins wesentlicher und zentraler beschäftigt als jede ande andere re phil phi l osop osophi hissche Frag Fragee. Di e la l angjähri ngjähr i ge genn Bemühunge müh ungen, n, in denen ich von allen möglichen Seiten her das Problem umringte, haben sich seit dem Jahre 1922 in der Ausarbeitung eines größeren dieser Frage gewidmeten Werkes zusammengefaßt, und ich hatte das zunehmende Glück, zu sehen, daß der Großteil aller Probleme der Philosophie, die ich schon behandelt, in dieser Frage mehr und mehr koinzidierten. Von vielen Seiten wurde mir der Wunsch ausgesprochen, daß mein im April 1927 in Darmstadt gelegentlich der Tagung der Schule der Weisheit gehaltener Vortrag „Die Sonderstellung des M ensche nschen“ n“ al s Son onderd derdrr uck ersche rscheii ne ne.. Die Di esem W unsche unsche wi r d hiermit entsprochen. Die Arbeit stellt eine kurze, sehr gedrängte Zusammenfassung meiner Anschauungen über einige Hauptpunkte der „Philosophis phi sche henn Ant A nt hropo hr opoll ogie ogi e“ da darr , die di e ich sei t Jah r en unt un t er de derr Fede derr habe und die zu Anfang des Jahres 1929 erscheinen wird. In meinen an der Universität Köln zwischen 1922—1928 gehalt ene nenn Vorl Vor l esun unge genn über „ D i e Gr Gr un undl dlaage genn der der Bi Bi ologie“ olo gie“ , übe über „Phil „Philos osop ophis hiscche Ant hropologie hr opologie““ , „Erk „Erkeenn nntt nis ni st he heori oriee“ und „M „M e t aph phys ysii k “ habe habe i ch — we w ei t hina hi naus us über da dass hi er gege gegebe bene ne Fundament — meine Forschungsergebnisse mehrfach eingehend vorgelegt. Will der Leser die Stufen der Entwicklung meiner Ansichten über den großen Gegenstand kennen lernen, so empfehle ich ihm nacheinander zu lesen: 1. die Abhandlung „Zur Idee des Mens Mensche hen“ n“ , ferner „ D as Ressenti nt i ment ment im Aufb Au fbaau der der M oralen“ , 7
di e ents nt spre pr echenden chenden Abschn Abschnii t t e i n me m ei ne nem m W erke er ke ..Df ..D f r ..J ..JEofa— of a— 2. die malismus in der Ethik und die materiale Wertethik“ und über die Spezifität des menschlichen Gefühlslebens in meinem Buche „ W esen und un d Form For m en de derr Sympat ym pathi hi e“ . 3. über das das V erhält häl t nis ni s des des M ensche nschenn zur zu r Geschicht chi chtss und u nd Ges Gesel l schaft chaft sl ehre hr e mei mei ne nenn Auf A ufssat z „M „ M ensc nsch und Ge G eschichte hichte““ und da dass W er k „ D ie W i ssensfor nsformen men und un d die di e Gesells ll sch aft aft““ ; 4 . über das Verhältnis von Mensch, Wissen und Bildung vergleiche „Die Formen des Wissens und die Bi l du dung“ ng“ ; j . übe üb er Entwi nt wickl cklun unggsmöglichkeit mögli chkeiteen des des Menschen äußerte ich mich in dem Vortrag „Der Mensch im W el t al t er des des Ausgle Ausgleii chs“ chs“ .* Ich darf mit einiger Befriedigung feststellen, daß die Probleme einer Philosophischen Anthropologie heute geradezu in den Mittelpunkt aller philosophischen Problematik getreten sind und daß auch weit hinaus über die philosophischen Fachkreise Biologen, Mediziner, Psychologen und Soziologen an einem neuen Bilde vom Wesensaufbau des Menschen arbeiten. Aber dessen ungeachtet hat die Selbstproblematik des Menschen in der Gegenwart ein Maximum in aller uns bekannten Geschichte erreicht. In dem Augenblick, da der Mensch sich eingestanden hat, daß er weniger als je ein strenges Wissen habe von dem, was er sei, und ihn keine Möglichkeit der Antwort auf dies diese Frage mehr schre hr eckt, kt , sc sche heii nt auch uch der neue M u t d e r W a h r h a f t i g k e i t in ihn ihn ein einggekehr kehrt't' zu se sein, in, dies iese We Wessens frage ohne die bisher übliche ganz, halb oder viertejsbewußtc Bindung an eine theologische, philosophische und naturwissenschaftliche Tradition in neuer Weise aufzuwerfen und — gleichzeitig auf der Grundlage der gewaltigen Schätze des Einzelwissens, welche die verschiedenen Wissenschaften vom Menschen erarbeitet haben — eine neue Form seines Selbstbewußtseins und seiner Selbstanschauung zu entwickeln.“
D I E S T E L L U N G D ES M E N SC H E N I M K O SM O S
Fragt man einen gebildeten Europäer, was er sich bei dem W ort or t e „M ensch“ nsch“ de denk nkee, so be beginn ginneen fas f astt i mme mm er dre dr ei unt u nt er sich ganz unvereinbare Ideenkreise in seinem Kopfe miteinander in Spannung zu treten. Es ist einmal der Gedankenkreis der jüdis jüdi schchris hchri st lic li che henn Tradi Tr aditt i on von A dam und Eva, von Schöpchöpfung, Paradies und Fall. Es ist zweitens der griechischantike Gedankenkreis, in dem sich zum ersten Mal in der Welt das Sel bst bst bewußt bewuß t sei n des des M ensche nschenn zu ei nem Begri Begr i f f se sei ner Son Sondd erstellung erhob in der These, der Mensch sei Mensch durch Be sit z der der „ V ernu ern u n f t “ , logos logos,, phrones phronesis, is, ra r at i o, mens mens — logos logos be deut de uteet hie hi er ebe bens nsowohl owohl Rede wie wi e Fähigkeit hi gkeit , das das „ W as“ as“ al l er Dinge zu erfassen —; eng verbindet sich mit dieser Anschauung die Lehre, es liege eine übermenschliche Vernunft auch dem ganzen All zu Grunde, an der der Mensch, und von allen Wesen er alleiri, teilhabe. Der dritte Gedankenkreis ist der auch längst t radit i onal gewordene Geda dank nkeenkreis nk reis de derr modernen modernen N atur atu r wis wi ssenschaf nschaftt un undd der d er ge genet netii schen chen Psycho Psycholl ogie, ogi e, es es sei der Mensch nsch ein sehr spätes Endergebnis der Entwicklung des Erdplaneten, ein Wesen, das sich von seinen Vorformen in der Tierwelt nur in dem Komplikationsgrade der Mischungen von Energien und Fähigkeiten unterscheide, die an sich bereits in der untermenschlichen Natur Vorkommen. Diesen drei Ideenkreisen fehlt jede Einheit untereinander. So besitzen wir denn eine naturwissenschaftliche, eine philosophische und eine theologische Anthropol ogie, die di e sich sich nicht ni cht ume um ei nander nander k ümm üm m er n — eine e i n h e i t l i e h e I d ee e e v o m M e n sc s c h e n a b er er b e s i t z e n w i r 9 ■
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n i di t. Die immer wachsende Vielheit der Spezialwissenschaften, die sich mit dem Menschen beschäftigen, verdecken, so wertvoll sie sein mögen, überdies weit mehr das Wesen des Menschen, als daß sie es erleuchten. Bedenkt man ferner, daß die genannten drei Ideenkreise der Tradition heute weithin erschüttert sind, völlig erschüttert ganz besonders die darwinistische Losung des Problems vom Ursprung des Menschen, so kann man sagen, daß zu kein kei n er Zeit Zei t der Geschicht Geschichtee der Mensch Mensch si ch ssoo p r o b 1 e m a t i s ch geworden ist wie in der Gegenwart. Ich habe es darum unternommen, auf breitester Grundlage einen neuen Versuch einer Philosophischen Anthropologie zu gebe ge ben. n. I m folge fol genden nden se seien nur nu r einige eini ge Pun unkt kte, e, die da dass W e s e n d es M e n sc s c h en e n i m V e r h ä l t n i j _ z u P f l a n z e u n d T i e r , f er n er di e m e t a p h y s i s c h e S o n d e r s t e l l u n g d es M e n sc h e n be betre treffe ffen, n, erörtert erörtert und ein kleine kleinerr Teil de derr Resultate angedeutet, zu denen ich gekommen bin. Schon dasJ dasJSZQIXUni ZQIXUn i dji dj i ei LBcg LBcgjrjrii ff '.M ensc ensch“ ent hält häl t eine in e tückische tückische Zweideutigkeit, ohne deren Durchschauung man die Frage der „Sond „Sondeerstellun rstell ungg des des Mensc Mensche henn „ gat „ n i &lL.j &l L.jaaag agrr ei fen kann. Da D as W or t soll ei nma nm al die di e Sond Sondeerme rm er kma km al e ange angebe ben, n, die di e de derr Mens Menscch morphologisch als eine Untergruppe der Wirbel und Säugetierart besitzt. Es ist selbstverständlich, daß, wie immer das Ergebnis dieser Begriffsbildung aussieht, das als Mensch bezeichnete Lebe Le bewe wessen .nicht .nicht n ur de dem m Begr Begr i ff desTi desTi er es u n t er..g.. er..g..eeo r ei ei n e t blei blei bt, sondern ondern auA . .eine vjr vj r h ält n ismä ismäfii fiifr fr se sehr kl ei neEcke neEcke des Tierreiches ausmadit. Das bleibt auch dann noch der Fall, wenn man den Menschen (was übrigens sachlich und begrifflich sehr bestreitbar ist) mit Linne die „Spitze der WirbelSäuge t i erreih err eihe“ e“ nennt nenn t , da ja auc auchh die di ese Spi Spitt ze wie wi e jede Spit pi t ze ei ner Sache noch zu der Sache gehört, deren Spitze sie ist. Völlig unabhängig von einem solchen Begriff, der aufrechten Gang, Umgestaltung der Wirbelsäule, Äquilibrierung des Schädels, die mächtige Gehirnentwicklung des Menschen und die Organumgestaltungen, welche der aufrechte Gang zur Folge hatte (wie Greifhand mit opponierbarem Daumen, Rückgang des Kiefers und der Zähne), zur Einheit des Menschen zusammenfaßt, bezeichnet zeichnet aber das das sel be W or t „ M ensch“ i n der Sprac Sprache he de dess A l l tags, und zwar bei allen Kulturvölkern, etwas total Anderes,
daß ma daß m an ka k aum ei n zwei zwei t es W or t der me m enschli nschlicche henn Spra Sprache che finden wird, bei dem eine analoge Doppeldeutigkeit vorliegt:
daß ma daß m an ka k aum ei n zwei zwei t es W or t der me m enschli nschlicche henn Spra Sprache che finden wird, bei dem eine analoge Doppeldeutigkeit vorliegt: . Es soll auch einen Inbegriff von Dingen bezeichnen, den man s e t z t , also lso auch uch al l en Sä Säug ugee und W i r be bell t i er en; und dies dies i m selben Maße wie etwa auch dem infusorium stentor, obgleich doch wohl kaum bestreitbar ist, daß das „Mensch“ genannte Lebewesen einem Schimpansen morphologisch, physiologisch und psychologisch unvergleichlich viel ähnlicher ist als Mensch und Schimpanse einem Infusorium. Es i st kl k l ar , daß daß dies dieser zwei zwei t e Begr Begrii f f „ M ensch“ nsch“ ei ne nenn völl völ l i g anderen Sinn, einen ganz anderen Ursprung haben muß als der erste rste..* Ich Ich will wil l dies iesen zwe zweite it en Beg Begri ff de denn W es en s b e g r i f f d e s M e n s c h e n ne nenne nnen, n, i m Ge Gegensa nsat z zu zu de dem m ers erstt en na natt ur systematischen Begriff. Qb dieser. zweite .Begriff. der dem Men schen als solchem lchem eine So n d e r S t e l l u n g gibt, die mit jeder i st , ü b e r h a Thema.
das i st u n ser
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Die Sonderstellung des Menschen kann uns erst deutlich werden, de n, wenn w i r de denn gesamt mteen ^ u f b au . der der ..biQp5 ..biQp5y£ y£hi hissAen_ Aen_ W el t i n Auge Augensche nschein in ne nehme hmen. n. Ich gehe da dabe beii aus vön ei ne nerr S t u f e n f o 1 g e de r p s y c h i sc h en K r ä f t e und Fä Fäh igk igk eite it en , wie wie sie die Wissenschaft langsam herausgestellt hat. Was die Grenze des Psychischen betrifft, so fällt sie mit der Grenze des Lebendigen digen überh überhaaupt zusa zusamme mm en Neben Neben de denn o b j e k t i v ee__n we wesens phänomenalen Eigenschaften der Dinge, die wir „lebendig“ nennen, wie Selbstbewegung, Selbstformung, Selbstdifferenzierung, Selbstbegrenzung in zeitlicher und räumlicher Hinsicht (auf die hier nicht eingegangen (Verden soll), ist die Tatsache, daß Lebewesen nicht nur Gegenstände für äußere Beobachter sind, sondern ondern auch. uch. ein ;F ü r s i c h u n d I n n e s e i n be sitzen. in dem sie sich selber inne werden, ein für sie wesentliches Merkmal — ein Merkmal, von dem man zeigen kann, daß es mit den objektiven Phänomenen des Lebens an Struk
tur und Ablaufsform die innigste Seinsgemeinschaft besitzt. Ji Si st die ps p syAi sdi e^ Seit e der der Selbs lb st ändig ndi gk eit ,. Sd h srhewcg rhewcgung etc. des Lebewes Lebeweseens über ü berhh au pt — da dass psy psy chisc chische Ur U r ph phänomen änomen „jdfisXebens. Die unterste Stufe des Psychischen — zugleich der Dampf, der bis in die lichtesten Höhen geistiger Tätigkeit alles treibt, auch noch den reinsten Denkakten und zartesten Akten lichter Güte die Tätigkeitsenergie liefert — bildet der bewußtlose, empfin dun unggs und und vvors orste tellung llungsslose lose „ G e f ü h l s d r a n'.g '.g.“ In ihm i hm is i st „ Gef Gef ü h l “ und „ T r i eb“ (der als als solcher olcher st st et s be bereit reitss eine spe spezizifische Richtung und Zielhaftigkeit „nach“ etwas, z. B. Nahrung, Sexualbefri xualbefr i edigung di gung hat hat ) noch nicht ni cht geschiede chieden. n. Ei Ei n bloß bl oßees „ H i n zu“ , zz.. B. B. zum Licht, Licht , und „ Von Vo n w eg“ , eine obje objekt kt lose lose Lust Lust und ei n objektl objekt l ose oses Leide Leid en si nd seine in e zw ei: ei : ei nzige nzi genn Zust Zust ändli ndl i ch keiten. Scharf geschieden ist der Gefühlsdrang aber bereits von den Kraftzentren und Feldern, die den transbewußten Bildern zugrund zugru ndee l i egen, (Jie (Jie w i r „ anorga nor gani nissche“ che“ Kör Kö r per nennen; die di esen kann ein Innesein in keinem Sinne zugesprochen werden. D i ese ese erst e St u f e de dess seel i schen chen Werd W erdes esein einss, wi e si e si ch iim m Gefühl fü hlssdra dr ang dar dar st el l t , müss müssen und dür dü r fen w i r sc scho honn de derr P f 1 a n z e zuweisen. Der Eindruck, der Pflanze mangele ein Innenzustand, rührt nur von der Langsamkeit ihrer Lebensvorgänge her; vor der Zeitlupe verschwindet dieser Eindruck vollkommen. Keineswegs aber ge gehh t es an, w i e die di es gett an hat, ge hat , der Pflanz Pfl anzee auch bereits „Empfindung“ und „Bewußtsein“ zuzueignen. Wer wie Fechner Empfindung und Bewußtsein als die elementarsten Grundbestandteile des Psychischen ansieht — es geschieht dies mit Unrecht —, der müßte der Pflanze die Beseeltheit absprechen. Zwar ist der Gefühlsdrang der Pflanze bereits auf ihr Medium, auf ein Hineinwachsen in es nach den Grundrichtungen „oben“ und „ un untt en“ , dem dem Lichte Licht e und der Er Er de zu, hinge hi ngeordn ordneet , abe aberr doch nur au f das u n s p e z i f i z i e r t e G a n z e dies ieser me mediale ialenn Richtungen, auf mögliche Widerstände und Wirklichkeiten — wichtig für das Leben des pflanzlichen Organismus — in ihnen, nicht aber auf bestimmte Umweltbestandteile und Reize, denen besondere Sinnesqualitäten und Bildelemente entsprächen. Die Pflanze reagiert z. B. spezifisch auf die Intensität der Lichtstrahlen, nicht aber different auf Farben und Strahlrichtungen. Nach eingehenden neueren Untersuchungen des holländischen Botani
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kers Blaa Bl aauw uw k an n man der Pflanze' Pflanze' kei kei n e spe spezifi zifisschen chen Tropi Tr opissm en, keine Empfindung, auch nicht die kleinsten Anfänge eines Reflexbogens, keine Assoziationen und bedingten Reflexe zuschreiben, be n, und ebe benn dar dar um auch uch ke k ei nerle nerl ei „ Si n nesor nesorga gane“ ne“ , wie wi e sie sie Haberlandt zu umgrenzen gesucht hat. Die durch Reize ausgelösten Bewegungserscheinungen, die man früher auf soldie Dinge bezog, haben sich als Bestandteile jener allgemeinen W ach stu st u m ser ser sch ein ei n u n gen de derr Pfla Pflanze nze erwies rwiesen. Frag ragen wir, was der allg allgeemeins inste Begriff der der „ E m p f i n d u n g “ ist ist — be bei höheren Tieren dürften die durch die Blutdrüsen auf das Gehirn ausgeübten Reize die primitivsten Empfindungen darstellen und sowohl den Organempfindungen als den von Außenvorgängen zugehenden Empfindungen zu Grunde liegen —, so ist es der ines augenblic licklikliBegriff einer spezifischen Rü c k m e l d u n g eine chen chen O r gan un undd Bew Beweg egun ungs gszu zusst andes andes des des Lebewesens Lebewesens a n e i n Z e n t r u m und eine M odifizierba odifizierbarkeit rkeit der der je im näc nächste hstenn Ze Zeitit moment folgenden Bewegungen kraft dieser Rückmeldung. Im Si nne dies dieser Be Begriffs grif fsbe besst immun im mungg be bessi tzt die Pfla fl anze k e i n e Em pfindung, kein über die Abhängigkeit ihrer Lebenszustände vom Ganzen ihrer Vorgeschichte hinausgehendes spezifisches „Gedächtn dä chtnii s“ und ke k ei ne eige eigent ntll iche Lernfäh Lern fähii gkeit gkei t , wie wi e solche olche auch uch die di e einfa in fachs chstt en Inf I nfusori usorieen an de denn Tag T ag lege legen. Unte Unt ersuchungen, rsuchungen, die di e ver meintlich bei Pflanzen bedingte Reflexe und eine gewisse Dres sierbarkeit feststellten, dürften in die Irre gegangen sein. Von dem, was wir bei Tieren „Triebleben“ nennen, ist in der Pf lanz lanzee nu nurr de der all allggemeine ine Drang Drang z u W a c h s t u m u n d F o r t p f l a n z u n g in de denn Ge Gefühls fühl sdrang einge ingeschlos hlossen. Daß Daß Le Lebe benn .. n i ch t wesenpl wesenpl i di .„W .„ W i l k Zu Zurr .Majixt^ .Majixt^Lis Listv. tv..s .sojide ojideririii.d .daa:_Dra :_Drang ng....zu. zu. Fort For t pfl pf l anzun anzu n g und Tod To d der UJdr UJdraang■ dks■ Le Lebe bens nsJJa£ffi ff i 3eL5 L5tt JdaheI daheI die Pflanze am klareren. Weder wählt sie spontan ihre Nahrung, noch verhält sie sich in der Befruchtung aktiv: sie wird durch Wind, Vögel und Insekten passiv befruchtet, und da sie die Nahrung, deren sie bedarf, im allgemeinen aus anorganischem Material selbst bereitet, das überall in gewissem Maße vorhanden ist, hat sie es ja auch nicht nötig, sich wie das Tier an bestimmte Orte zu begeben, um Nahrung zu finden. Daß die Pflanze n i ch t den Spielraum der spontanen Ortsbewegung des Tieres hat, daß sie keine spezifische Empfindung, keinen spezifischen Trieb, keine Assoziation, keinen bedingten Reflex,
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kein eigentliches Macht und Nervensystem besitzt, ist ein G a n z e s von Mänge Mängeln, das vollst vollst ändig ndi g kla kl ar und eindeuti indeutigg au aus ihrer ihrer Se i n s St r u k t u r zu be begreif reifeen ist. ist. Man Man kann kann zeige igen: hätte die Pflanze nur eines von diesen Dingen, so müßte sie auch das andere und alle anderen haben. Da es keine Empfindung ohne Triebimpuls und Mitanheben einer motorischen Aktion gibt, muß da, wo das Machtsystem fehlt, auch ein System von Empfindungen fehlen. Die Mannigfaltigkeit der Sinnesqualitäten, die ein tierischer Organismus besit»t, ist nie größer als die Mannigfaltigkeit seiner spontanen Beweglichkeit — un undd eine F u n k t i o n der l et zte zt er en. Die w e s e n h a f t e Richtung des Le Lebbens, ns, die die das W ort „pfl anzlic li ch“ , „veget „veget at i v“ be beze zeichne ichnett — da daß ß wi r es hie hi er nicht mit m it empi rischen Begriffen zu tun haben, beweisen die mannigfachen Übergangserscheinungen zwischen Pflanze und Tier, die schon Aristoteles kannte —, ist ein ganz nach außen gerichteter Drang. Dahe Daherr sp sprec reche ich ich bei de der Pfla Pflanze nze von von „ e k s t a t i s c h e m “ Ge fühlsdrang, um dieses totale Fehlen einer dem tierischen Leben ei gene nenn Rückm ück m el du dung ng von Or O r ga ganzus nzustt änd ndeen an eein in Zentr Zent r um, um , die di eses völl völ l i ge Fe Fehl hl en eeii ner Rü Rü ckwen ck wendu dunn g de dess Lebens Lebens i n sich selbst, einer noch so primitiven reflexio, eines noch so schwach „bewußten“ Innenzustandes zu bezeichnen. w i r d erst rst in der der pri pri miti mi ti ven ven re r eflexio flexio der der Empfindun Empfindungg, und und zwar stets gelegentlich auftretender Widerstände — alles Bewußts wußt sein gründe gründ et in i n Le Leid ideen und un d all allee höheren höheren St St ufen des des Bewi Bew i ^ t sei ns i n st ei ge gend ndeem Leiden Lei den — ge gege genü nüber ber der der urs ur sprüngli prü ngliche chenn Jesregyng* Mit dem Bewußtsein, mit der Empfindung fehl feh l t de derr Pfla Pfl anze al al le Lebens„w Lebens„waachhe chh ei t “ , die die ja aus de derr W ächte cht erfunktion der Empfindung erst herauswächst. Empfindungen zu entbehren aber vermag die Pflanze wie gesagt nur darum, weil sie — der größte Chemiker unter den Lebewesen — ihr organisches Aufbaumaterial aus den anorganischen Substanzen selber bereitet. So geht in Ernährung und Wachstum, Fortpflanzung und Tod (ohne artspezifizierte Lebensdauer) ihr Dasein auf. Jedoch findet sich bereits im pflanzlichen Dasein das Urphäno men men de des A u s d r u c k s , eine gewiss wisse Physiog hysiognomik nomik ihre i hrerr Innenzustände, der Zuständlichkeiten des Gefühlsdrangs als des Innenseins ihres' Lebens, wie matt, kraftvoll, üppig, arm. Der „Ausdruc „Ausdruck“ k“ ist ist eb eben ein ein U r p h ä n o m e n des Leben Leben s— keine keiness
wegs, wie Darwin meinte, ein Inbegriff atavistischer Zweckhandlungen. Was dagegen der Pflanze ganz fehlt, das sind die Kundgabefunktionen, die wir bei allen Tieren finden, die allen Verkehr der Tiere miteinander bestimmen, und die das Tier bereits weitgehend unabhängig machen von der unmittelbaren Anwesenheit der Dinge, die für es lebenswichtig sind. Erst beim Menschen baut sich auf Ausdrucks und Kundgabefunktionen die Darstellungs und Nennfunktion der Zeichen auf. Das für alle Tiere, die in Gruppen leben, wesentliche Doppelprinzip von Pionier und Gefolgschaft, Vormachen und Nachmachen, finden wir in der pflanzlichen Welt nicht. A u f Gr u n d der m a n g e l n d e n Z e n t r a l i s i e r u n g des pflanzlichen Lebens, besonders des Fehlens eines Nervensystems, ist die Abhängigkeit der Organe und Organfunktionen bei der Pflanze von Hause aus inniger als bei dem Tiere. Jeder Reiz ändert auf Grund des reizleitenden Gewebesystemes der Pflanze i n höherem höherem Maße Maße de denn g a n z e n Le Lebe bens nszus zustt and, als als es be beii m Tiere der Fall ist. Einer mechanischen Lebenserklärung ist die Pflanze daher schwerer, nicht leichter zugänglich als das Tier (im allgemeinen). Denn erst mit der Zunahme de|f Zentralisierung des Nervensystems im Tiere wächst auch die Unabhängigkeit seiner Teilreaktionen — und damit eine gewisse Annäherung des tierischen Körpers an die Maschinenstruktur. Da die Pflanze keiner aktiven Anpassung an die tote und lebendige Umwelt fähig ist, darf man bei den gleichwohl bestehenden teleoklinen Beziehungen, die sie zur anorganischen Zusammensetzung ihres Milieus, ferner zu Insekten, Vögeln etc. hat, sagen, daß die Pflanze für die hinter allen morphologischen Bilderscheinung nu ngeen ste stehe hennde E i n h e i t d es L e b e n s im me metap taphysisc ischen Sinne und für den allmählichen Werdecharakter aller Arten von Formbildungen des Lebens an geschlossenen Stoff und Energiekomplexen in höherem Maße bürge als das Tier. Ganz und gar versagt für ihre Formen wie für ihre Verhaltungsweisen das von den Darwinisten wie den Theisten so maßlos überschätzte Nützlichkeitsprinzip — als sei in einem objektivteleologischen Sinne die Pfla fl anze '„ f ü r “ da dass Ti er, da dass T i er „ f ü r “ de denn Mens Menscche henn da da,, als sei ein z w e c k haft haftees St rebe rebenn in de derr N at ur auf de denn M enschen hin —, ganz und gar auch der Lamarckismus. Die überaus reichen Formen ihrer blättrigen Teile weisen in ihrer Fülle noch 15
eindringlicher als die Formen und Farbenfülle der Tiere auf ein phantasievoll spielendes, aber ästhetisch geregeltes Prinzip in der unbekannten Wurzel des Lebens hin. Diese_erste .Stufe der Innenseite des Lebens, der Gefühlsdrang, ist ist nicht nicht nur in alle allenn Tieren, Tieren, sondern ondern au auch im M e n s A e n no nocch vorhanden: Es gibt keine Empfindung, keine Wahrnehmung, keine Vorstellung, hinter der nicht der dunkle Drang stünde, die er mit seinem die Schlaf und Wachzeiten kontinuierlich durchschneidenden Feuer nicht unterhielte — selbst die einfachste Empfindung ist nie bloß Folge des Reizes, sondern immer auch Funktion einer triebhaften Aufmerksamkeit. Gleichzeitig stellt der Drang die E i n.h e i t allerreich gegliederten Triebe und A f f ekt e de dess M ensche nschenn dar. Nach neuer neuer en Forschern Forschern dür dü r ft e er er im Gehirnstamm des Menschen, der wahrscheinlich auch Zentralstelle für die die leiblichen und seelischen Vorgänge vermittelnden endokrinen Drüsenfunktionen ist, lokalisiert sein. Der Gefühlsdrang ist auch im Menschen das Subjekt jenes primä ren ren W i d e r s t a n d s erle rl ebn bnis issses, das das die W urzel urzel alles lles H abe bens ns : von ..Re ..Realit ali t ät “ , von ..W ..Wii r kl ichk ich k ei t “ ist, ist, insbe insbessondere ondere auch uch der der 1 Ei nh nheei t und de des di en vorst vorst elle ll enden Fun Funkt kt ione ion en vor vo r angäng ngängii gen Eindr indruucks der W i r k l i c h k ei t . Vors Vorste telle llenn uund nd mitte mittelba lbares res Denken (Schließen) können uns nie etwas Anderes als das „So sein“ und „An „ Anders dersssei n“ dies dieser W i r kli kl i chkeit indi in diziere zieren. n. Sie Sie selbst lbst als „Wirklichsein“ des Wirklichen ist uns nur in einem mit Angst verbundenem allgemeinen Widerstande, bzw. einem Erlebnis des Widerstandes gegeben.* Organologisch stellt das vor allem die Nahrungsverteilung regelnde vegetative Nervensystem, wie schon sein Name sagt, im Menschen die noch in ihm vorhandene Pflanzlichkeit dar. Eine periodische Energieentziehung am animalischen, das äußere Machtverhalten regelnden System.m...G.unstcn.d&s._.yegetatiye.n .. i st wahr wahrsschein cheinll i ch die di e Gr un undbedi dbedingun ngung g .der .der .Rhyth .Rhythmi mik... k... .der __ Schlaf Schlaf und Wachzustände. Insofern ist der Schlaf ein relativ pflanzlicher Zustand des Menschen. Im Weibe, bei ausgeprägten Ackerbaustämmen (im Gegensatz zu Tierzüchtern und Nomaden), in dem ganzen (nichtjüdischen) Asien scheint das pflanzliche Prinzip (wie schon Fechner bemerkt) im Menschen zu überwiegen. Als rliV 7nrriip speli'crhp. Wesensform, die dem undifferenzierten
ekstatischen Gefühlsdrang in der objektiven Stufenordnung des seelischen Lebens folgt, haben wir das anzusehen, was wir als „ I n s t i n k t “ bezeichn ichneen — ein ein se seiner iner Deutung Deutung un undd sseeinem inem Si nn nnee na nacch sseehr ums um st r i t t enes dunkl dun klees W ort or t . W i r entg nt gehe henn die di eser Dunkelheit dadurch, daß wir uns aller Definition mit psychologischen Begriffen zunächst enthalten und den Instinkt (wie auch die folgenden Wesensstufen) ausschließlich vom sogenannten Verh Ver h alt en des des Le Lebe bewe wessens aus de deff i nie ni er en. Das „ V erh er h alt al t en“ ei ne ness Lebewesens ist immer Gegenstand äußerer Beobachtung und möglicher Beschreibung. Es ist unabhängig von den physiologischen Bewegungseinheiten, die es tragen, feststellbar, und ebenso fest fest st el l bar, ohne ohn e da daß ß ( ph phys ysii kali kal i sche • oder chemi chemissche) che) Rei Rei zbezb egriffe bei seiner Charakteristik eingeführt werden. Wir vermögen unabhängig und vor aller sei es physiologischen, sei es psychologischen kausalen Erklärung Einheiten und Veränderungen des Verhaltens eines Lebewesens bei veränderlichen Umgebungsbestandteilen festzustellen und gewinnen damit gesetzliche Beziehungen, die insofern bereits sinnerfüllt sind, als sie ganzheitlichen teleoklinen Charakter tragen. Es ist ein Irrtum der „Be „ Behavi haviour ourii st en“ , wenn sie sie i n den den Begr Begrii ff de dess Verhalt ens bereits den physiologischen Hergang seines Zustandekommens aufnehm uf nehmeen. W ert vol l an dem dem Begri f f is i st ger ger ade di di es, daß daß eess ei n p s y c h o p h y s i s c h i n d i f f e r e n t er Be Begr i ffff is ist . D . h. jede jedess Verhalt Verh alten en i st i m mer auch uch Ausdr Ausdruck uck von I nn nneenzust nzust änden; denn de nn .Ä . Ä gibt. gibt . kei kei rLInji rLI njieerse rseel i sche hess^ .da .das^jdi^md ^j di^md]LL ]LL i xiL.Ji xiL.Ji 6£ 6£rlrlii aken .unmit t elbar oder oder mit m it t elbar „a „ ausdr usdrückt ückt “ . Es kann und muß dahe daherr immer doppelt erklärt werden, psychologisch und physiologisch zugleich; es ist gleich falsch, die psychologische Erklärung der physiologischen wie die letztere der ersteren vorzuziehen. Das jde jd em I wir wi r Jauszuge uszugell i fia fi a..haben,. ..haben,. . I n dies diesem Sinn Sinnee ne nenne nnenn wi r „ i n st i nk t i v“ ein Verhalte Verhalt en, da dass fol fo l ge genn de M erk er k m al e besi besi t zt: zt : Es m uß erstens s i n n g e m ä ß sei n, d. d. h. es es muß muß so so sei n, da daß ß es es f ü r da dass G a n z e de dess Lebensträgers selbst, seine Ernährung sowie Fortpflanzung, oder das Ganze anderer Lebensträger teleoklin, d. h. eigendienlich oder fre fr em dd ddii enli nl i ch i st . Un U n d es muß. muß..ji .jiaach.. h..e em£ m£m. m. fest fest en,..lmyer en,..l myeräänd ndeej : Ji chen ch en R b .yxiu .yxi u r LU s .abla .ablaufe ufen. n. Au A u f de denn fes fest en Rhythm Rhyt hmus us komm k ommtt es an, nicht etwa auf die Organe, die zu diesem Verhalten benutzt
2 Soheler, Stellung
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werden und die bei Wegnahme dieses oder jenes Organs wechseln können; auch nicht auf die Kombination einzelner Bewegungen, die je nach der Ausgangslage des tierischen Körpers bei gleicher Aufgabe und Leistung wechseln können. Die ame dianische Natur des Instinktes, die Unmöglichkeit, ihn auf kombinie bini ert e Ei nzel nzel oder oder Kett Ket t enr efle fl exe (wie Loeb Loeb auf auf „ Tropi Tr opissm en“ ) zurückzuführen, ist dadurch gesichert. Solchen Rhythmus, solche Zeit Zeit gest gest alt alt , deren der en Tei T eill e si sich ge gege gense nseii t i g fnr fn r r W n, hp hp.sit.y. it.y.e.n. die di e durch Assoziation, Übung, Gewöhnung — nach dem Prinzip, das Jenn nnii ngs da das von „ Versuch Versuch und I r r t um “ ge gena nann nntt hat — e r w o r b e n e n gleichfalls si nn nnvoll volleen . Bewegun wegunge genn n i ch t . Di e Sinnbewegung braucht nicht auf gegenwärtige Situationen zu gehen, sondern kann auch auf zeitlich und räumlich weit entfernte abzielen. Ein Tier bereitet z. B. für den Winter oder für die Eiablage etwas sinnvoll vor, obgleich man nachweisen kann, daß es als Individuum ähnliche Situationen noch nie erlebte, und daß auch Kundgabe, Tradition, Nachahmung von Artgenossen dabei ausgeschaltet ist; es verhält sich so, wie sich nach der Qua Qu ant ent heor heor i e schon da dass Elekt Elek t r on verh ver h ält : „als „ als ob“ es ei ne nenn künftigen Zustand vorhersähe. Ein weiteres Merkmal des instink jd j d xfi xf i oJf oJf cxbaU cxb aUssn s.. s.. i st .es, da daß ß es nu nurr auf solche olche t ypi yp i sch wi eder _ ...ke ...kehrende hrende Sit ua uatt ionen ionen anspri nspriccht, die für fü r da dass A r t l eb en al s _sol jh j h ss». ss».nicht nicht für fü r . ,dk , S&nde &nd er er fahrimg fahri mg de dess Indi In divi viduu duum m s bede bedeut utssam. and. Der Instinkt ist stets artdienlich, sei es der eigenen, sei es der fremden Art, mit der die eigene Art in einer wichtigen Lebensbeziehung steht (Ameisen und Gäste; Gallenbildungen der Pflanzen; Insekten und Vögel, die die Pflanzen befruchten). Dieses Merkmal scheidet das instinktive Verhalten erstens scharf von „Se „Selbst lbst dre dr essur“ ur “ durch durch „Ve „ Vers rsuch uch und Ir I r r t um “ und allem allem „ Lern Ler n en“ , zwei zwei t ens von alle ll em „ Verst Verst and ndees“ gebrauc brauch, h, die beide beide,, wie wir sehen werden, primär individual und nicht artdienlich sind. Das instinktive Verhalten ist daher niemals eine Reaktion Inhalte der Umwelt, sondern ie nur auf eine ganz besondere welrreilf....Während die speziellen Inhalte weitgehendst ausgewechselt werden können, ohne daß der Instinkt beirrt wird und zu Fehlhandlungen führt, wird die kleinste Änderung der Struktur Beirrungen zur Folge haben. Das ist es, was man 18
als »St »St ar r heit hei t “ des des I nsti nst i nkt nk t es be beze zeii chnet chnet , i m Unte Unt er schie chi ed zu > den über über aus pla pl ast ische ischenn Ver Ver halt hal t un ungs gsweise weisen, n, die di e auf auf Dre Dr essur, ur , Selbstdressur und auf Intelligenz beruhen. In seinem gewaltigen W erke erk e „Souveni „Souveni r s Ent omol om ologiqu ogiquees“ hat Jul Julees Fabre br e eine eine überwältigende Mannigfaltigkeit solch instinktiven Verhaltens mit größter Präzision gegeben. Dieser Artdienlichkeit entspricht es, daß der der Jnsti n k t in se seinen inen Grundz rundzüg ügeen a n g e b o r e n un undd e r b 1 i ch ist, und zwar als spezifiziertes Verhaltungsvermögen selbst, nicht nur als allgemeines Erwerbungsvermögen von Verhaltungsweisen, wie es natürlich auch Gewöhnbarkeit, Dressier barkeit und Verständigkeit sind. Die Angeborenheit besagt indessen nicht, daß das instinktiv zu nennende Verhalten sich sogleich nach der Geburt abspielen müßte, sondern bedeutet nur, daß es bestimmten Wachstums und Reifeperioden, evtl. sogar verschiedenen Formen der Tiere (bei Polymorphismus) zugeordnet ist. Sehr wichtig als Merkmal des Instinktes ist endlich, daß da ß er er ein ein Verhalt Verhalt en da dars rstt el lt, lt , das das von der der Z a h l de derr Ver _ suche, die ein Tiermacht, um einer Situation zu begegnen. unabhängigisti. in diesem Sinne kann er als. von vornherein ..f e r t i g“ be beze zeichne ichnett werden. So we w enig ni g wi w i e die di e eige eigent ntll iche O r ganisation des Tieres durch kleinp differentielle Variationsschritte entstanden gedacht werden kann, ebensowenig der Instinkt durch Addition erfolgreicher Teilbewegungen. Wohl ist der Instinkt durch Erfahrung und Lernen spezialisierbar, wie man z. B. an den Instinkten der Jagdtiere sieht, denen zwar das Jagen auf ein bestimmtes Wild, nicht aber die Kunst, es erfolgreich auszuüben, angeboren ist. Das aber, was Übung und Erfahrung hier leistet, entspricht immer nur gleichsam den Variationen einer Melodie, nicht der Erwerbung einer neuen. Der Instinkt ist also schon der Morphogenesis der Lebewesen sel bst bst ei ngeg ngegl i ede deii t t ._,md,i ._,md,im_j;ixgs m_j;ixgstt en Zusa Zusamme mm enh nhaangjxi ng jxiii t den gestaltenden physiologischen Funktionen tätig, welche, die Struk «JEur «JEur fo r m c^ bild bildeen. düngen, zur Tätigkeit der Sinnesfunktionen und Organe, auch zum Gedächtnfs. Daß Instinkte erst durch äußere Sinneserfahrungen entstehen (Sensualismus), ist ausgeschlossen. Der Empfindungsreiz löst den rhythmisch festen Ablauf der instinktiven Tätigkeit nur aus, ohne seinen SoAblauf zu determinieren.
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Geruchsempfindungsreize, optische Empfindungsreize können dabe da beii d i e s e l b e Tät Tätii gkeit auslös uslöseen — es es müss müssen als alsoo nicht einmal Empfindungen derselben Modalität, geschweige denn derselben Qualität sein, die diese Auslösung besorgen. Wohl abe berr gi gi l t de derr umge um gekehrt kehrt e Satz: W as ein Ti T i er vorstelle vorstell en und empfinden kann, ist durch den Bezug seiner angeborenen In stinkte zur Umweltstruktur alpriqri beherrscht und bestimmt. Dasselbe gilt von seinen Gedäcntnisreproduktionen: sie erfolgen stets im Sinne und im Rahmen seiner vorherrschenden Instinkt __ __ aufgaben, aufgaben, ihrer Oberdetermination, und erst in sekundärer W eise ise i st die di e H äufi äuf i gke gk ei t der as assoziative oziati venn Verk V erknn üp üpfu funn ge genn der der bedingten Reflexe und der Übungen von Bedeutung. Das Tier, das sehen und hören kann, sieht und hört nur das, was für sein instinktives Verhalten bedeutsam ist — auch bei gleichen Reizen und sensorischen Bedingungen der Empfindung. Alle afferenten Nervenbahnen und Rezeptionsorgane für Reize haben sich auch entwi nt wickl cklungs ungsge gesschichtl chi chtlii ch erst nach nach der Anl An l ag agee von effe ff er ent en Nerve Ner venbahn nbahneen uund nd Erfol Erf olgs gsor orga ganen nen ge gebi bill de dett . N och och iim m Mensche Menschenn liegt dem Sehen der Trieb zum Sehen und diesem der allge __ __ meine meine Wachtrieb zu Grunde:.,d« ,d«r ...&W ...& W Äi sJi _SßeCTt _SßeCTt„„ Si n n j sSE gane und Funktionen zu. So ist Gedächtnis wie Sinnesleben ganz vom Instinkt gleichsam umschlossen, in ihn eingesenkt. D i e sogenannt ogenannteen „T „ T r i eb eb““ handlunge handl ungenn des des Mensche Menschenn si si nd dair dairin in das absolute Gegenteil der Instinkthandlung, daß sie, ganzheitlich betrachtet, ganz sinnlos sein können (z. B. die Sucht nach Rauschgift). Jede Ableitung instinktiver Verhaltungsweisen aus mechanisch gedachten Tropismen und Taxen (Loeb) — die selbst vielmehr einfachste Instinkte sind —, jede Rückführung auf kombinierte Einzelreflexe motorischer Bahnen (die e$ nach neueren Forschungen überhaupt nicht gibt; nicht einmal der Patellaroder der Augenlidschlußreflex ist ein solch rein mechanischer Reflex) und auf Kettenreflexe hat sich als unmöglich erwiesen (Jennings — Alverdes). Ebensowenig aber ist..SS..BKklidl^deiX. Instinkt auf Vererbung von Verhaltungsweisen zurückzuführcn, die auf ..Gewoh ..Gewohnh nheei t “ und „Sg „Sgl b^ b^tt dre dr essur“ ur “ beruhe beru henn (Spe (Spence ncerr ), d. h. in letzter Linie auf assoziative Gesetzlichkeit und bedingten Reflex, oder ihn als nachträgliche Automatisierung verständigen, „intelligenten“ Verhaltens anzusehen (Wundt). Das Werden des Instinktes einer Art ist durchaus ein Teilprodukt
der Artbildung selbst; in „reinen Linien“ ist der Instinkt ganz
der Artbildung selbst; in „reinen Linien“ ist der Instinkt ganz unveränderlich. Teilschritte, wie es solche der Gewöhnung und Übung sind, können ihn nicht verändern, so wenig wie den „Bauplan“ eines Tieres. Der Instinkt ist ohne Zweifel eine pri _.mi _.mitt i vere vere Form or m de dess Seins in s und Gesche hehe hens ns als die di e durch Ass Assozi ozi a^ tionen bestimmten seelischen Komplexbildungen. Wir sind in der Lage zu zeigen, daß die psychischen Abläufe, die der assoziativen (gewohnheitsmäßigen) Gesetzmäßigkeit folgen,, im Nervensystem erheblich höher lokalisiert, also genetisch später sind als die insti instinkt nkt iven iven Ve Verhaltung rhaltungssweis weiseen. Gerade rade die s i n n e i n h e i t lichen Verhaltungsweisen (Greifen nach einem Ding, Singen einer Melodie) können in pathologischen Ausfallserscheinungen noch stattfinden, wo weniger Sinngegliedertes (Einzelbewegungen, wie das Bewegen eines einzelnen Fingers; oder das Singen der Tonleiter) nicht mehr hervorzubringen ist. Diese festgegliederten Sinneinheitlichkeiten des Verhaltens sind wesentlich sub cortikal bedingt. Die Großhirnrinde ist wesentlich ein D i s s o z i a t i o n s orga or gann ge gege genüb nübeer de denn biologis bi ologisch ch ei nh nheei t l i cheren cheren un undd tiefer lokalisierten Verhaltungsweisen, nicht ein Assoziationsorgan. W i r dürfen sagen, da daß. das H eraus raustt reten reten rel rel at iver iver E i n z e l —g —gglßfixL lßfi xLdua duaggien ien und - V o r s t e l l u n g e n aus diffusen Komplexen und —die— —die—ass.Q2i at KC„ KC„ Y.ei .ei :knü :k nüp.£ p.£ii i ng... ng.... zwis zwi schen chen die di esen Ei nze nz el ge gebi bill den, desgleichen das Heraustreten eines bestimmten nach Befriedigung ver ver l angend ngendeen „ Tri Tr i ebes“ bes“ aus de dem m ins in st i n k t i ven ven Si Si nn nnve verb rbaand de dess Ver Ver halt ens, ns, wie wi e andere nderers rseeit s die Anfänge An fänge de derr „ I n t el l i ge genn z“ , die den nun erst sinnentleerten Automatismus wieder „künstlich“ sinnvoll zu machen sucht, beiderseits genetisch gesehen g 1e i ch u r s p r ii n g 1 i c li p F n t w i r l t 1 li.n li .n gt prndn Wp (Zerf (Zerfaall sprodukt duk t e — nic ni cht i m We W ert si nne)_des nne)_des.Ja .Jast i nkt nk t i vet vet i ..Ye ..Yerha rh aJl &ns..s &ns..sii nd* Sie gehen im allgemeinen streng gleichen Schritt sowohl miteinander wie mit der Individuierung der Lebewesen, dem Herausfallen des Einzelwesens aus der Artgebundenheit; halten ferner gleichen Sdhritt mit der Mannigfaltigkeit der individuellen Sondersituationen, in die das Lebewesen gelangen kann. S ch ö p t hese hese“ (W un undt dt ) ei nzelne nzeln er St ücke, ist. ist.... al so de der. Gr u n dvor dv orga gann g. der psychischen Entwicklung. Und dasselbe gilt auch physiologisch: yp.r Organismus gleirht anrh physisch umso weniger einem Me .
Eintritt des Todes und der Zytomorphose der Organe immer mehr phänomenal mechanismenartige Gebilde und Verhaltungsweisen selbst hervor. Es dürfte wohl nachweisbar sein, daß die I nt elli ell i ge genz nz keine kein eswegs wegs er st auf ei ner höheren h öheren St St ufe uf e des des Le Lebe bens, ns, wie z. B. Karl Bühler meint, zum assoziativen Seelenleben (und seinem physiologischen Analogon, dem bedingten Reflex) .hinzutr .hin zutrii t t ; si febi feb i l df i t .sie .sieb.. b..vielm vielmeehr st reng gleichm leichmääßig ßi g..und parallel zum...as.s.Qziatiy.ei). .Seelenleben aus, und sie ist, wie jüngst Alverdes und Buytendyk gezeigt haben, keineswegs erst bei den höchsten Säugetieren, sondern schon im Infusorium vorhanden handen JEsJst EsJst aläL al äLjj ab abjj Jas». as». und artgebunden ist, in der Intelligenz beweglich und individuel duel l be bezog zogeen wür wü r de, da dass abe aber, r, was was im I n st i nk t automa ut omatt i sch ist, in der Assoziation und dem bedingten Reflex ..mechanisch, also lso rel rel ati v s i a t i i x e l ,.e:r s t w ü r d e, gleich leichzzeitig it ig.. ..a ..aher heraaud udLL mannigfaltiger kombinierbar. Daß also die Instinkte keine automatisch gewordenen Verstandes und Willkürhandlungen sind, das läßt auch verstehen, daß die Gliedertiere, welche auch morphologisch eine ganz andere und viel starrere Grundlage ihrer Organisation besitzen als die höheren Tiere, die Instinkte am vollkommensten besitzen, kaum aber Zeichen eines verständigen (intelligenten) Verhaltens von sich geben, dagegen der Mensch als plastischer Säugetiertypus, bei dem die Intelligenz und nicht minder das assoziative Gedächtnis am höchsten entwickelt ist, stark zurückgebildete Instinkte besitzt. Auf alle Fälle jst j st„„ .di .d i e, seelis li sche Gru Gr u n dfor df orm m de dess I n st i nkt nk t es an die t i erkdi erk di e und in ata3[istisdb.eiL.ResLen^^ disjiifi.mdbEA£jQniijisA.Ld 3ens.. geknüpft. Versucht man das instinktive Verhalten psychisch zu deuten, so stell telltt es es ei ne u ntre tr en n bare Ei n h ei t v o n V o r V i s s e a u n d H a n d l u n g da dar, r, sodaß niema niemals ls m e h r Wiss Wissen ggeegeben ist, als in den nächsten Schritt der Handlung gleichzeitig eingeht. Zwar liegt schon der Anfang der Trennung von Sensation und Reaktion vor (Reflexbogen), aber es besteht noch der engste Zusammenhang beider in der Funktion. Ferner ist das Wissen, . das im Instinkte Hegt, nicht sowohl ein Wissen durch Vorstel lungen und Bilder oder gar durch Gedanken, sondern ein Füh JaXJKAX XJKAXLb Lbfifitt onl fir fi r , und na nacch W ert ein drücken drücken _diff di ffeer enzie nzi er t e;,
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anzie nzi ehender hender und un d abs abstt oßender oßender Wi W i derst derst än de. V on ei ngeborene ngeborenenn „ Vor st el l un unge gen“ n“ be beii Ins In st i nkt nk t en zu re r ede den, n, wie wi e es Rei m ar us get an hat, hat also keinen Sinn. —Im —Im.. Verhä Verh äl t n i s zum Gefühl fü hlssdra dr ang i st de derr I n st i n k t zwa zw ar be bereit reitss '— auf auf .art .ar t mäßigJ mäßigJbä bä.üfi .üfi^^ _ wi ed£rk£hr ed£rk £hrend endee. aber aber doch spe spezi zififissche — inhaltlich verschiedene, daher nicht ohne Wahrnehmung gegebene —„Bestandteile der Umwelt gerichtet. Er stellt als solcher eine zunehmende Spezialisierung des Gefühlsdrangs und seiner Qua Qu alit li t ät en da dar. r. J Y, J Unter den zwei Verhaltungsweisen, die, wie wir sahen, beide ursprünglich aus dem instinktiven Verhalten hervorgehen, dass „ gewohnhe da wohnh eit smäßige“ mäßige“ un undd da dass „int „i nt el l i ge gent nt e“ Ver Ver halt en, st el l t da dass „ gewohnheit wohn heit smäßige mäßi ge““ — die di e dri dr i t t e ps psychisc hische Form For m , die wir unterscheiden — den Inbegriff der Tatsachen der Assoziation, Reproduktion, des bedingten Reflexes, d. h. jene Fähigk ei t dar , di e w i r al s „ a s s o z i a t i v e s G e d ä c h t n i s “ (Mneme) bezeichnen. Diese Fähigkeit kommt keineswegs allen Lebewesen zu; sie fehlt den Pflanzen, wie schon Aristoteles gesehen hat. Zusprechen müssen wir sie jedem Lebewesen, dessen Verhalten sich auf Grund früheren Verhaltens gleicher Art in einer iner lebe lebens nsdie dienli nlidie dien1 n1 also lso sinnvolle sinnvollenn We Weis isee l a n g s a m u n d s t e t i g a b ä n d e r t, t , d. h. so, da daß ß da dass je j eweil weilige ige Ma M aß, i n welche hem m sei n V er halt en sisi n n voll vol l er wir wi r d, in i n st st r enger nger Abhä Abh ängigk ngi gkeeit. it . ste teht ht von der Z a h l d er V e r s u c h e ode oderr der sog. Probie robierrbewe be wegunge gungen. n. D aß ei n Ti T i er überha überh aupt spont an Pr Pr obie obi er bewe bewe " gunge gun genn macht macht (a ( auch uch die di e spont pon t an en Spie pi el bewegun bewegunge genn z. B. der der junge ju ngenn H un unde de und Pferde fer de lass lassen sich da dazu zu r echnen), hnen), da daß ß es ferner diese Bewegungen zu wiederholen tendiert, gleichgültig, ob sie Lust oder Unlust im Gefolge haben, beruht nidit auf dem Gedächtnis, sondern ist aller Reproduktion Voraussetzung — ein gel bst bst ei ngebor ngeboreener T r i eb fW i ederhol derh olun ungs gstt r i eb). b) . Daß es aber diejenigen Bewegungen, die hierbei Erfolg hatten für irgend eine positive Triebbefriedigung, später häufiger zu wiederholen sucht — sodaß sodaß si e si ch iinn iihm hm »fixi »fi xieer en“ — al al s die di ej enige ni gen, n, die di e Mißerfolg hatten, ist eben die Grundtatsache, die wir mit dem Prinzip von „Erfolg und Irrtum“ bezeichnen. Wo wir solche Tatt sachen Ta chen fi nd ndeen, spre sprecche henn wi r von „ Ü bu bunn g“ , w o es es sich nu nurr um dass Qua da Qu ant it at ive ha hande ndeltlt , von von „ Er w er bu bunn g“ von Gewohnhe wohnh ei
ten in qualitativer Hinsicht, je nachdem von Selbstdressur oder, wenn der Mensch eingreift, von Fremddressur. Diese Diese psyc psychis hiscche und physiol physiolog ogisc ische he Fähigkeit hi gkeit a l l e m organi organi schen Leben zuzusprechen (wie Hering und Semon wollten), wäre richtig nur, wenn man damit sagen will, daß das Verhalten alles Lebendigen niemals nur von dem zeitlich unmittelbar vorgehenden Zustand des Organismus, sondern von seiner ganzen Vorgeschichte abhängig ist, daß Lebendiges — im Unterschied vom (phä (ph änome nom enal) Tot To t en — keine kein e st r eng sose osei nsi nsi de dent ntii schen chen Zust Zust ände bes besi t zt, zt , daß daß al al so gleiche gleiche Urs Ur sachen chen uund nd gleiche W i r k u n gen hier nicht vorkämen. Es ist aber falsch, wenn man damit meint, daß spezielle sensomotorische Verhaltungsweisen bei allem Lebendigen einen bestimmenden Einfluß auf den jeweilig leichteren Ablauf ähnlicher Verhaltungsweisen besitzen. Denn in diesem Sinne besitzt das gesamte pflanzliche Leben keine obiger Tatsachen, und kann es auch nicht, da es, ganz nach außen ergossen, jene Rückmeldung von jeweiligen Organzuständen an ein Zentrum (= Empfindung) und ein Motorium n i ch t hat. Die Grundlage des assoziativen Gedächtnisses ist der von Pawlow so be benannte nannte „bedingt „bedi ngtee Ref Ref l ex“ : Ein H un undd z. B. sondert nic ni cht nur bestimmte Magensäfte ab, wenn das Fressen in seinen Magen gelangt, sondern auch schon, wenn er das Fressen sieht, oder sogar, wenn er nur die Schritte des Mannes hört, der ihm das Fressen zu bringen pflegt; der Mensch sondert die Verdauungssäfte sogar schon dann ab, wenn ihm im Schlaf suggeriert wird, daß er die betreffende Nahrung einnehme. Läßt man bei einem solchen Verhalten, das durch einen Reiz ausgelöst wird, gleichzeitig mehrmals ein Signal erklingen, so kann auch ohne den adäquaten Reiz bei Auslösen des Signals das betreffende Verhalten eintreten. Solche und ähnliche Tatsachen nennt man „bedingt di ngteen Refl Refl ex“ . Nu N u r die di e psy psychis hi sche Analogi An alogiee da dazu zu ist die di e sog. „ assozia ozi at i ve Gesetzli etzl i chkeit “ , na nacch de derr ein erl erl ebte bt er Ge Gesamt komplex von Vorstellungen sich wiederherzustellen und seine fehle fehl enden Gl i eder zu ergänzen rgänzen st rebt, rebt , wenn ein Tei T eill dies dieses Komplexes, z. B. ein Teil der Umwelt, sensorisch oder motorisch wiedererlebt wird. Zerfällt ein Komplex in mehrere Teilstücke, so können sich auch diese Einzelvorstellungen wieder verbinden nacch dem na dem Ges Geset z von „ Ber Ber üh ührr un ungg und Ähnl Äh nlii chkeit “ . Di e sog og..
Assoziationsgesetze für die Reproduktion von Vorstellungen resultieren hieraus. So sicher hier eine eigentümliche Gesetzlich-
Assoziationsgesetze für die Reproduktion von Vorstellungen resultieren hieraus. So sicher hier eine eigentümliche Gesetzlichk eit de dess psyc psychi hissche henn Lebe Lebenn s vor vo r l i egt, egt , die di e be beii eini ein i ge genn höhe höh er en Tierar Ti erartt en, be bessonder onder s de denn W i r bel bel un undd Sä Säuget uget i er en, ei ne sehr große Rolle spielt, so hat doch die Forschung gewiß gemacht: vollständig strenge* Assoziationen von Einzelvorstellungen, die n u r dies dieser Ge Geset zmäßig mäßigke keitit von „ Berühr rü hrun ungg und Ähnli Ähnl i chkeit“ hkeit “ , d. h. partieller Identität der Ausgangsvorstellungen mit früheren Komplexen unterliegen, dürften niemals Vorkommen, so wenig wie ein völlig isolierter immer gleicher Reflex eines einzelnen örtlich bestimmten Organs, so wenig auch wie eine streng reizproportionale „reine“ Empfindung unabhängig von allen wechselnden determinierenden Triebeinstellungen und allem Gedächtnis ni smateri ater i al . ( Jede Empf Emp f i n d u n g i st im i m mpr rin< rin<> FnnW nnWua uan— n—ddes _ Reiz Rei zes u n d de derr t r i ebh bhaaft en Auf Au f m erks erk samke amk ei t .) So wenig weni g es ein einee „ r ei ne“ isoli isolieer t e st reng reng reizproport reizpr oport i onale onale Em pfi nd ndun ungg giht , so so weni wenigg eine in e „ r eine ein e“ Assozi Assoziaat i on on.. All Al l es as assoziat oziat i ve Gedä dächtn chtnii s steht unter der determinierenden Kraft von Trieben, Bedürfnissen und deren Aufgaben, die diese selbst (oder der Zwang dess Dre de Dr esseurs ur s) set zen. zen. Es ha h an delt del t sich bei al l en Assozi Assoziat atii on onss gesetzen — genau so wie bei den Naturgesetzen der Physik, die Gesamtvorgänge betreffen — nur um statistische Regelmäßigkeite keit en, n i c h t um Eleme Element ntaar geset ze de dess Seel enle nl ebe bens ns (wie (wi e Loke, Hume, Mill, die gesamte Assoziationspsychologie mein ten). Alle Begriffe wie „reine“ Empfindung, assoziativer Reflex. '' haben daher .. de denn Charakt Charak t er v o n .. G r e n.z b e g r i.f i .f f e n , die nur die Richtung einer gewissen Art von psychischen respektive physischen Veränderungen andeuten. Annähernd reine Assoziati ziatione onenn finde fi ndenn sich ich wohl woh l nur be beii ganz be bestimmt ti mmteen A u s f a l l s ersc rsche heinung inungeen geda dankl nkliche icherr Oberd Oberdeet ermin rm inaant nteen, z. B. bei äußeren Klangassoziationen der Sprachworte im Zustande der Ide Id een flucht fl ucht . So wenig weni g i st die di ese Verk Ver k n üp üpfu funn gsw gsw ei se ge genenetis ti sch eleme element ntaar, da daß ß ers erstt i m A l t e r de derr seelis li sche V o r st el lung lu ngss verla verl au f (als (als Folge de derr St St ärke rk em i nd ndeerung ru ng und de derr D i ffe ff er en zie zi e rungsabnahme des Trieblebens) sich dem Assoziationsmodell mehr und mehr annähert, wie die Veränderungen der Schrift, dess Ze de Zeii chnens chnens,, de derr Ma M al er ei , der Spra pr ache i m hohe hoh en A l t er be zeugen: sie erhalten alle einen zunehmend additiven, nicht
ganzheitlichen Charakter (d. h. die Assoziationsgesetze gelten angenähert für den senilen Schwachsinn). Analög nähert sich im Akern die Empfindung der Reizproportionalität der „reinen“ Empfindung. Gerade so wie der leibliche Organismus im Laufe des Lebens immer mehr einen relativen Mechanismus hervorbringt, bis er im Tode ganz in einen solchen versinkt, so bringt auch unser psychisches Leben immer mehr rein gewohnheitsmäßige Verbindungen von Vorstellungen und Verhaltungsweisen hervor: der Mensch wird im Altern immer mehr der Sklave der Gewohnheit. Genau so wie die nüchterne "Wahrnehmung von Tatbeständen ohne Phantasieüberschuß bzw. ohne mythische Verarbeitung ein Spätphänomen der seelischen Entwicklung ist für den Einzelnen bzw. für ganze Völker — das ganze Leben der Völker in ihrer mythologischen Jugendperiode, nicht minder das seelische Leben des Kindes ist überwuchert und zuge zugede decckt von de derr sponta pont anen urs ur sprüngli prü ngliche chenn Tr i eb und un d Wunsc Wunsch p h a n t a si e —. so ist ist au auch die ( gehirnphysiQiogisch.3£hr..hach. gehirnphysiQiogisch.3£hr..hach. l okal okal i si er t e) ass assoziat oziat i ve Verbi Verb i nd ndun ungg ein ein so solches lches Sp ä t phänome phänomen.* n.* Sie ist also nichts weniger als ein Elementarphänomen, zu dem . später synthetisierende Bindungen durch ein sogenanntes „beziehendes hendes D enken“ enk en“ oder eine „ O bersee berseel e“ t r ät en. Da D as assozia ozi at i ve . Gedächt dächtni niss i st auch uch dari dar i n ni n i e „r „ r ein ei n “ , daß daß es es, wi w i e si si ch geze gezeii gt hat, fast keine Assoziation gibt, die ganz ohne intellektuellen Einschlag ist. Niemals findet sich der Fall, daß der Übergang von assoziativer Zufallsreaktion zu sinnmäßiger Reaktion streng stetig mit der Zahl der Versuche wächst. Die Kurven zeigen fast immer Unstetigkeit, und zwar in dem Sinne, daß die Wendung von Zuf Zufaal l zu Sinn Sinn sc scho honn etwas twas f r ü h e r eintr in tr it t , als als das reine reine Prinzip von „Versuch und Irrtum“ nach den Wahrscheinlichkeitsregeln erwarten läßt — so, als sei durch die Zahl der Versuche uche so et was wie wi e „Ein „Ei n si cht “ ge gewec weckk t wor w orden. den. Das Pr i n zip zi p de dess assozia ozi at i ven ven Gedä dächt chtni nissses i st i n i r ge gend nd ei nem Grade bereits bei allen Tieren tätig und stellt sich als unmittel Jbare Folge des des Auf Au f t r etens et ens des des Re R e f 1 e x b o g e n s, der Sche hei-idung des sensorischen “vom motorischen Systeme dar. In der Größe seiner Verbreitung gibt es aber gewaltige Unterschiede. Die typischen Instinkttiere (Gliedertiere) mit kettenartig geschlossenem Bau zeigen es am wenigsten, die Tiere von plasti-
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scher, wenig starrer Organisation mit großer breiter Kombinierbarkeit immer neuer Bewegungen aus Teilbewegungen (Säuge und Wirbeltiere) zeigen es am schärfsten. Im Menschen nimmt das Prinzip der Assoziation, Reproduktion, die größte Ausde Ausdehn hnun ungg an. En g ver ver bin bi n det sich sich da dass Pr i nzip nzi p vom erst rst en Augenblick seines Auftretens an mit der Handlungs und Be w eg eguu n gsn gs n ad i ah m u n g auf Grund de des Affekta Affektaus usdruc drucke kess un undd derr Si de Si gna nall e de derr Art Ar t ge genos nosssen. „Na „N achahmun chahm ung“ g“ und „Ko „ Kopi pi er en “ sind nur Spezialisierungen jenes Wiederholungstriebes.angewan dt au au f f r e m d e s V e r h a l t e n u n d E r l e b e n , der zu zu nächst eigenen Verhaltungsweisen und Erlebnissen gegenüber tätig ist und sozusagen den Dampf alles reproduktiven Gedächtnisses darstellt. Durch die Verknüpfung beider Erscheinungen bil bi l de dett sich er st die wic wi chti ht i ge Ta Tatt sache der der „ T r a d i t i o n “ , die zu zu derr biolog de biologisc ische henn „ Vererbung“ Vererbung“ eine eine ganz ne neue D i m e n s i o n de derr Bestimmung des tierischen Verhaltens durch die Vergangenheit dess Le de Lebe bens ns de derr Art Ar t ge genoss nosseen hin hi n zubr zub r i ngt, ngt , jedoc jedochh von all al l er freifreibewußt be wußt en „ Er i n nerun ner ung“ g“ an Vergange Vergangenes nes (Anamne (Anamnessi s) und von alle ll er Überli Überl i eferung ferun g auf Gr Gr un undd von Zei Zei che hen, n, Quell Quell en, D oku ok u menten (allem Geschichtswissen) aufs allersdiärfste geschieden werden muß. Während jene letzteren Formen nur dem Mensche henn ei ei gentümli nt ümlicch si nd, tr t r i t t die Tra Tr adit di t i on sc scho honn in de denn H or den, Rudeln und sonstigen Gesellschaftsformen der Tiere auf: audi hier „lernt“ die Herde, was die Pioniere vormachcn, und vermag es kommenden Generationen zu überliefern. Ein gewisser .„ For t schrit hri t t M st ^ da dahgiL hgiL durch durch die. ie...Tradition mögl mögl i ch. Doch be berr uht al l e ,ec ,echte ht e mens menscchlic hli che Entw Ent w i ckl un ung. g. wes wesentl nt l i ch auf ei nem, zune zun eh mende mend en. AbJ A bJbb a u, jder: jder: Tradit TraditLo Lon^ n^.. Bewußte wußt e „ Er i nn nneer un ung“ g“ an an i ndividu ndi vidueel le, ei nmalig nmali g erle erl ebte bt e' Ge schehnisse und stetige Identifikation einer Mehrheit von Erinnerungsakten untereinander auf ein und dasselbe Vergangene hin ist nur dem Menschen eigen; sie stellt stets die Auflösung, ja j a die di e ei gentli nt licche Tö Tött u n g de derr l ebe bendi ndiggen Tradi Tr aditt i on da darr . Die Di e tradierten Inhalte sind uns ja gleichwohl stets als „gegenwärtige“ gegeben, als zeitlich undatiert; sie erweisen sich als wirksam auf unser gegenwärtiges Tun, ohne aber selbst dabei in einer bestimmten Zeitdistanz gegenständlich zu werden: die Vergangenheit suggeriert uns mehr in der Tradition, als daß wir um sie *7
„wi ssen“ .1 Die Di e Abtr agung der der Tra Tr adit ionsge ionsgewalt walt schreit hreiteet i n de derr menschlichen Geschichtezunehmend fort: sie ist eine Leistung der Ratio, die stets in ein und demselben Akte einen tradierten Inhalt ha lt o b j e k t i v i e r t un undd in die Verga rgang ngeenh nheeit, in die die er ge ge hört, hö rt, gleic leichhsam z u r ü c k w i r f t — damit den Bode denn freifreimachend für je neue Entdeckungen und Erfindungen. Die sehr langsame Abtragung der Wirksamkeit all dieser Mächte, welche „die Gewohnheit zur Amme des Menschen machen“., ist ein wesentlicher Teil aller Geschichte. Der Drude, den die Tradition auf unse unser Ve V er halt en vor be bewußt wußt ausübt usübt,, ni n i m m t i n de d er Geschicht chichtee durc du rchh die fortsc fortschreit hreit ende Ge Geschichts hichts W i s s e n s c h a f t zune zunehhmend ab. — Die Wirksamkeit des assoziativen Prinzips bedeutet im Aufbau der psychischen Welt zugleich Zerfall des Instinktes und seiner A r t von „Sin „Sin n“ u n d Fortschri ortschri tt de derr Zentr Zentr ali sierung ierung und gle gleic ichhzeitigen Mechanisierung des organischen Lebens, bedeutet ferner zunehme unehmende nde Hera Heraus uslös lösung ung des orga rganisc nische henn I n d i v i d u u m s aus der Artgebundenheit und der anpassungslosen Starrheit des Instinktes. Denn erst durch den Fortschritt dieses Prinzips vermag mag da dass Individuum In dividuum sich ich je n e u e n , d. h. nidit nidi t art art t ypisdien ypisdien Situationen anzupassen. Es hört damit auf, nichts weiter zu sein als ein Durchgangspunkt von Fortpflanzungsprozessen. Ist das Prinzip der Assoziation im Verhältnis zur praktischen Intelligenz (wie wir sehe henn we werden) rden) noc noch ein ein r e l a t i v e s Prinzip der Starrheit und Gewohnheit — ein „konservatives Prinzip“ —, so ist es im Verhältnis zum Instinkt also bereits e:n mächtiges W erkzeug rkzeug de derr B e f r e i u n g . Es scha hafft fft eine eine ganz ne neue ue Dime Dim en tion des Reicherwerdens des Lebens. Das gilt auch für die Triebe, Gefühle, Affekte. Der vom Instinkt entbunde nt bundene ne T r i e b ersc rsche heint int re r el at i v sc scho honn bei bei den den höhere höherenn Tieren — damit freilich auch der Horizont der Maßlosigkeit:
Die Suggestion, nach P. Schilder wahrscheinlich auch die Hypnose, ist eine schon in der Tierwelt weit verbreitete Erscheinung; letztere dürfte als Hilfsfunktion der Begattung entstanden s«m und diente wohl zuerst dem Ziele, das Weibchen in den Zustand der Lethargie zu versetzen. Die Suggestion ist eine primäre Erscheinung gegenüber der „Mitteilung" z. B. eines Urteils, dessen Sach-Sinnverhalt selbst im „Verstehen" erfaßt wird. Dieses letztere Verstehen von gemeinten Sachverhalten, die in einem sprachlichen Satz beurteilt werden, findet sich nur beim Menschen. 1
er wird schon hier mögliche Lustquelle, unabhängig vom Ganzen der Lebenserfordernisse. Nur solange z. B. der Sexualimpuls eingebettet ist in die tiefe Rhythmik der mit dem Wandel der
er wird schon hier mögliche Lustquelle, unabhängig vom Ganzen der Lebenserfordernisse. Nur solange z. B. der Sexualimpuls eingebettet ist in die tiefe Rhythmik der mit dem Wandel der Natur einhergehenden Brunstzeiten, ist er ein unbestechlicher D i e n e r des Le Lebe bens ns.. H eraus rausggelöst löst aus de derr ins in st inkt in kt i ven ven Rhyt Rhy t h mik, wird er mehr und mehr selbständige Quelle der Lust — und kann schon bei höheren Tieren, insbesondere bei gezähmten, den biologischen Sinn seines Daseins weit überwuchern (z. B. Onanie bei Affen, Hunden). Wird das Triebleben, das ursprünglich durchaus auf Verhaltungsweisen und Güter, und keineswegs auf die Lust als Gefühl gerichtet ist, vom Menschen prinzipiell als Lustquelle benutzt, wie in allem Hedonismus, so haben wir es mit einer späten Dekadenzerscheinung des menschlichen Lebens zu tun.* Die rein auf die Lust gerichtete Lebenshaltung stellt eine ausgesprochene Alterserscheinung des individuelle duell en wie wi e des des Vol Vo l k erLebens er Lebens da darr , wie wi e et wa de derr al al t e „ den Trop Tr opff en kost kost ende“ nde“ Tr T r i n k er und ana nall og ogee Ersc rsche heii nunge nungen i m Erotischen bezeugen. Ebenso ist die Trennung der höheren und niederen seelischen Funktionsfreuden von der Zustandslust der Triebbefriedigung und das Überwuchern der Zustandslust über die vitalen und geistigen Funktionsfreuden eine Alterserscheinung. Das „Lustprinzip“ ist also nichts Ursprüngliches, wie der Hedonismus, ein Bruder des Sensualismus, meint, sondern Folge erst gesteigerter assoziativer Intelligenz. Erst im Menschen nimmt diese Isolierbarkeit des Triebes aus dem instinktiven Verhalten und die Trennbarkeit von Funktions und Zustandslust die ungeheuerlichsten Formen an, sojdaß man mit Recht gesagt hat, der Mensch könne immer mehr oder weniger als ein Tier sein, niemals aber — ein Tier. W o iim m m er die di e N atu at u r die di ese neue psyc psychi hissche Form For m de dess assozia ozi a tiven Gedächtnisses aus sich hervorgehen ließ, hat sie, wie ich schon andeutete, zugleich das Korrektiv für ihre Gefahren schön in die ersten Anlagen dieser Fähigkeit mithineingelegt. Dieses Korrektiv ist nichts Anderes als die prinzipiell noch „organisch gebundene p r ak t i sc h e I n t e l l i g e n z“ , wie wir wi r si si e nennen wollen — die vierte Wesensform des psychischen Lebens. Eng mit ihr einher geht die ebenso noch organisch gebundene Wahlfähigkeit und Wahlhandlung, die Vorzugsfähigkeit zwischen Gü-
tern und die über den bloßen Geschlechtstrieb hinausgehende Vorzugsfähigkeit zwischen den Artgenossen im Prozeß der Fortpflanzung (Anfänge des Eros).* Auch das „intelligente“ Verhalten können wir definieren zunächst ohne Hinblick auf die psychischen Vorgänge. Ein Lebewes wesen ver ver h ält sich „ i n t elli ell i ge genn t “ , wenn es es ohne Probie robi er ver ver suche oder je neu hinzutretende Probierversuche ein sinngemäßes — sei es „ k l u ge gess“ , se sei es da dass Ziel Zi el zwar zw ar verfehl ver fehleend ndees, aber aber doch merk m erkbar bar anst nst rebe rebende ndess, d. h. „t „ t öri chtes“ chtes“ („t („ t öricht öri cht““ kann nur sein, wer wer in tell tellig igeent ist) ist) — Verhalten Verhalten n e u e n , wede wederr art art noc noch individualindividualtypischen Situationen gegenüber vollzieht, und zwar p 1 ö t z 1 i ch und vor alal l em u n a b h ä n g i g v o n d e r A n z a h l der vorher gemachten Versuche, eine triebhaft bestimmte Aufgabe zu l öse ösen. Wi W i r spre spreche chenn von „ organi organissch ge gebunde bun dener“ ner“ I nt el l i ge genz, nz, solange als das innere und äußere Verfahren, welches das Lebewes wesen ei nschläg nschlägtt , i m Die Di enste ei ner Tri Tr i ebreg ebr eguu n g oder ei ner Be dürfnisstillung steht, und wir nennen diese Intelligenz auch „prakti „prakti sch“ , da ihr Ends Endsinn inn immer immer ein ein H a n d e l n ist, ist, ddur urcch das der Organismus sein Triebziel erreicht (bzw. verfehlt). Dieselbe Intelligenz kann beim Menschen in den Dienst spezifis fi sch g e i s t i g e r Ziele Zi ele ge gesst el l t werden wer den;; er st dann er h ebt si e sich über Schlauheit und List. Gehen wir auf die psychische Seite hinüber, so können wir Intelligenz definieren als die' plötzlich aufspringende Einsicht in einen zusammenhängenden Sach und Wertverhalt innerhalb der Umwelt, der weder direkt wahrnehmbar gegeben ist noch auch je vorher wahrgenommen wurde, d. h. reproduktiv verfügbar wäre. Positiv ausgedrückt: als E i n s i ch t in einen Sachverhalt (seinem Dasein und zufälligen Sosein nach) auf Grund eines Beziehungsgefüges, dessen Fundamente zu einem Teil in der Erfahrung gegeben sind, zum anderen Teile antizipatorisch in der Vorstellung, z. B. auf einer bestimmten Stufe optischer Anschauung hinzu ergänzt werden. Für dieses nicht reproduktive, sondern produktive Denken ist also kennzeichnend immer die A n t i z i p a t i o n , das Vorhe VorherHa rHabe benn eein inees ne neuuen nie erleb rlebten ten Tatt be Ta besst andes (provi (pr ovident dentii a, prüdenti pr üdenti a, Klugheit Kl ugheit , Schlauheit hlauheit , List). Der Unterschied der Intelligenz gegenüber dem assoziativen Gedächtnis liegt klar zu Tage: Die zu erfassende Situation, der im Verhalten praktisch Rechnung zu tragen ist, ist nicht
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nur artne rt neuu und atypis typiscch, sond sondeern vor vo r alle ll em a u c h d e m I n d i v i d u u m „neu“ „neu“ . Ein so solch lches objekti bjekti v sinn sinnvvolles lles Verha Verhal-ltenn erfo te erfolg lgtt p l ö t z l i c h , und ze zeitlic itlichh v o r neuen Pro Probie bierrver suchen und u n a b h ä n g i g v o n d er Z ah l der vorhe rh ergehenden Versuche. Schon im Ausdruck drückt sich diese Plötzlichkeit aus, z. B. im Aufleuchten des Auges des Tieres, was Wolfg Wolf gang Köh Kö h l er sehr plas plast isc isch als Ausdr Ausdruck uck eines ines „ A h a“ Erlebnisses deutet. Ferner: Nicht Verbindungen von Erlebnissen, die nur gleichzeitig gegeben waren oder in ihren Teilen partiell identisch d. h. ähnlich sind, rufen hier die neue Vorstellung h ervor , die di e ei ne Lösun Lösungg de derr Auf Au f ga gabe be ent ent hält häl t ; auch uch nicht fest fest e typisch wiederkehrende Gestaltstrukturen der Umwelt lösen das intelligente Verhalten aus — vielmehr sind es vom Triebziel dete de termi rminie niert rtee, gleic leichs hsaam ausg usgewählt wähltee Sac h b e Z i e h u n g e n der wahrgenommenen einzelnen Umweltteile zueinander, welche das Aufspringen Auf springen der neuen Vorstellung zur Folge haben: Beziehungen wie gleich, ähnlich, analog zu x, Mittelfunktion zur Erreichung von Etwas, Ursache von Etwas. O b da dass T i er, er , i nsbe nsbessondere die di e höchs höch st orga or gani nissi er t en M ensche nschennaffen, die Schimpansen, die hier geschilderte Stufe des psychischen Lebens erreicht haben oder nicht, darüber herrscht heute ein verwickelter und unerledigter Streit, der hier nur oberflächlich berührt werden kann. Seit W. Köhler seine auf der deutschen Versuchsstation in Teneriffa mit erstaunlicher Geduld, Genauigkeit und Ingeniosität vorgenommenen langjährigen Versuche mit Schimpansen veröffentlicht hat, ist dieser Streit nicht verstummt, an dem sich fast alle Psychologen beteiligt haben.* Mit vollem Recht spricht meines Erachtens Köhler seinen Versuchstieren einfachste Intelligenzhandlungen im oben definierten Sinne zu. Andere Forscher bestreiten sie — fast jeder sucht mit anderen Gründen die alte Lehre zu stützen, es komme den Tieren nichts weiter zu als assoziatives Gedächtnis und Instinkt, und es sei Intelligenz auch schon als primitive Schlußfol fo l ge gerr un ungg (ohne Zei Zei che hen) n) ein, in , ja d a s M onopol ono pol de dess Mens Mensch cheen. D i e Köh K öhll er sehe henn Versuche Versuche bes best anden dari n, da daß ß zwische zwischenn T r i ebziel (z. B. eine Frucht) und Tier steigend verwickelte Umwege oder oder H i nderni ndern i sse oder oder als mögli mögliche che „ W er k zeuge“ zeuge“ die di ene nende nde Ge genstände (Kisten, Seile, Stöcke, mehrere ineinander schiebbare Stöcke, Stöcke, die erst herbeizuschaffen oder als solche zu
präparieren waren) eingeschoben wurden und dann beobachtet wurde, ob, wie und mit welchen vermutlichen psychischen Funktionen das Tier nun sein Triebziel zu erreichen wisse und wo hier die genau bestimmbaren Grenzen seiner Leistungsfähigkeit liegen. Die Versuche erweisen nach meiner Ansicht klar, daß die Leistungen der Tiere nicht alle aus Instinkten und, dazutretenden assoziativen Vorgängen (Gedächtniskomponenten vorhandener Vorstellungsverbindungen) abgeleitet werden können, ddaaß vielme vielmehr hr in einige inigen Fällen llen echte I n t e l l i g e n z handlufigen vorliegen. Was an solch praktischorganisch gebundener Intelligenz vorzuliegen scheint, sei kurz skizziert: Indem das Triebziel, z. B. eine Frucht, dem Tiere optisch aufleuchtet und sich gegenüber dem optischen UmweltFelde scharf abhebt und verselbständigt, bilden sich alle Gegebenheiten, die die Umwelt des Tieres enthält, eigenartig um, insbesondere das ganze optische Feld zwischen Tier und Frucht. Es strukturiert sich in seinen Sachbezügen so, erhä rh äl t ein de derr art i ges r el ati v „a „ abst bst r ak t es“ Rel Rel i ef, daß daß Dinge Di nge,, die, die, für sich wahrgenommen, dem Tier entweder gleichgültig oder als „ etw et w as zum Bei Bei ße ßen“ n“ , „e „ et was zum Spi Spieel en“ , „ et was zum Schla chl afen“ erschei chei nen (z. B. ei ne Deck Decke, die di e da dass T i er aus sei nem Schlafraum holt, um eine direkt nicht erreichbare, außerhalb des Käfigs liegende Frucht heranzuziehen), den abstrakten dynamischen Bezugscharakter „Ding zum Fruchtholen“ erhalten; nicht also nur wirkliche Stöcke, die den Ästen ähnlich sind, an denen im normalen Baumleben des Tieres Früchte hängen — das könnte noch als Instinkt gedeutet werden —, sondern auch ein'Stück Draht, Strohhalme, eine Strohhutkrempe, eine Decke, kurz alles, was die abstrakte Vorstellung „beweglich und langgestreckt“ erfüllt. Die Triebdynamik im Tiere selbst ist es, die sich hier zu ver s a ch liehen und in die Umgebungsbestandteile hinein hinein zu zu e r w e i t e r n be begginnt. Der Der be betre tr effe ffende nde Gegensta nstand, nd, den das Tier gebraucht, erhält den (allerdings nur okkasionellen) v dyna dynamis miscche henn Funkt Funk t i onswert onswert eines ines „ W er kzeugs“ kzeugs“ , eines ines „ Et w as zur zur Annä Ann ähe herr ung der der Frucht “ ; er er erhält erhält de denn Char Charaak t er de derr sinnsinnmäßigen Gerichtetheit auf das optisch gegebene stark aufleucht ende Zie Zi el hi h i n : da das Seil, il , der der St ock ock s e l b s t sche heint int sich ich dem dem Tie Ti er e auf auf da dass Zie Zi el hi n zu „ri „ ri chte cht en“ , wenn wenn nicht hinzube hi nzubewe wege gen. n. Bei der viel größeren Nachgiebigkeit des tierischen (auch des
kindlichen und primitivmenschlichen) optischen Komplexes für Begierden, Triebe, Wunschziele ist es nicht ausgeschlossen, daß dies diese Verlag Verl ageer un ungg gleichs gleichsaam de dess Tri Tr i ebimpu bi mpull ses i n d i e U m w e l t d i n g e h i n e i n (als „wollte „wolltenn dies iese selbe lber all allee zur* Fruc rucht hin“ hi n“ , nicht ni cht nu nurr das das Ti er) er ) auc auchh optisc opt ische he Bewegungs wegungseer schei chei nunge nun genn des Stockes in die Richtung der Frucht auftreten läßt (eine Erschein cheinung, ung, die di e E. R. Jae aenn sd i f ü r die di e opt op t i sdien di en Anschauungs Anschauungs bilder bei Kindern nachwies). Das Kausal oder Wirkphänomen — ein dynami dynamissches ches Phänomen, Phänomen, da dass ke k ei ne nessweg wegs i n ein r ege gell mäßiges Nacheinander der Erscheinungen aufgeht, wie Hume vermeinte — dürften wir hier in seinöm ersten Ursprung belausdien: dien: als als ein Phä Phäno nome men, n, das in der der V e r g e g e n s t ä n d l i d i u n g d er er l e b t e n T r i e b h a n d l u n g s k a u s a l i t ä t auf die Dinge der Umwelt beruht und hier mit „Mittel“ sein noch vollständig zusammen fällt. Gewiß findet die beschriebene Umstrukturierung beim Tiere nicht durch bewußte reflexive Tätigkeit statt, sondern durch eine Art anschaulich sachlicher Umstellung der Umweltgegebenheiten selbst. Aber es ist doch echte Intelligenz, Erfindung, und nicht nur Instinkt und Gewohnheit. Der große Unterschied der Begabung der Tiere zu solchem Verhalten bestätigt übrigens den intelligenten (nichtinstinktiven) Charakter dieser Handlungen. Für Wahl und Wahlhandlung gilt Ähnliches. Es ist irrig, dem Tiere die Wahlhandlung abzusprechen, zu meinen, daß immer nur der je stärkere Einzeltrieb es (nach dem Resultantenprinzip) bewege. Das Tier ist kein Triebmedianismus, so wenig als es ein Instinktautomatismus und Assoziations und Reflexmechanismus ist. Nicht nur sind seine Triebimpulse nach führenden Obertrieben und ausführenden Unter und Hilfstrieben, ferner nach Trieben zu allgemeineren und spezielleren Leistungen bereits scharf gegli gegli edert , es verm ver m ag darüb dar über er hinaus hi naus auch von vo n se sei nem Tri Tr i eb Z e n t r u m he her, r, das das es (im Ge Gegensa nsat z zur Pflanz Pflanzee) ent entsspre chend dem Maß der Einheitsstruktur seines Nervensystems hat, spontan in seine Triebkonstellation einzugreifen und, bis zu einer gewissen Grenze, nahe winkende Vorteile zu meiden, um zeitlich entferntere und nur auf Umwegen zu gewinnende, aber größere Vorteile zu erreichen. Das, was das Tier sicher n i ch t hat, ha t, ist ist ers erstt jene jeness Vorzie Vorziehe henn zwis zwiscche henn W e r t e n s e l b s t — z. B. das Vorziehen des Nützlichen als Wert vor dem Ange
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nehmen als Wert, unabhängig von den einzelnen konkreten G ü t e r d i n g e n , un undd die eng dazug ugeehö hörig rigee „Ge „Gesinnung“ innung“ *. In allem Affektiven steht das Tier dem Menschen sogar noch viel näher als in Bezug auf Intelligenz. Geschenk, Hilfsbereitschaft, Versöhnung und Ähnliches kann man bereits bei Tieren finden.
Hier aber erhebt sich nun die für unser ganzes Problem entscheidende Frage: Besteht dann, wenn dem Tiere bereits Intelligenz zukommt zukom mt , über über haupt no nocch mehr mehr als ei n ' nur graduel raduel ler U n t er schie hi ed*zwisc d*zwische henn M ensch nsch und T i er — be besst eht da dann nn noch ei ei n W e s e n s u n t e r s c h i e d ? Oder Oder ab aber gibt gibt es es üb übeer dies iese bishe isherr behandelten Wesensstufen hinaus noch etwas ganz Anderes im Menschen, ihm spezifisch Zukommendes, was durch Wahl und Intelligenz überhaupt noch nicht getroffen und erschöpft ist? Hier scheiden sich die Wege am schärfsten. Die einen wollen dem Menschen Intelligenz und Wahl Vorbehalten und sie dem Tiere absprechen: sie erkennen zwar einen überquantitiven Unterschied, einen Wesensunterschied an, behaupten ihn aber da, wo nach meiner Ansicht kein Wesensunterschied vorliegt. Die anderen, insbesondere alle Evolutionisten der Darwin und La marckschule, lehnen mit Darwin, G. Schwalbe und auch mit W. Köhler, einen letzten Unterschied zwischen Mensch und Tier ab, eben weil das Tier auch bereits Intelligenz besitze; sie hängen damit in irgendeiner Form der großen Einheitslehre vom Menschen an, die ich als als T h eori eor i e de dess „ h om o fa f aber“ be beze zeii chne, hne, und un d ke k enn nneen selbstverständlich dann auch keinerlei metaphysisches Sein, keine Metaphysik des Menschen, d. h. kein ausgezeichnetes Verhältnis, das der Mensch als solcher zum Weltgrunde besäße. Was mich betrifft, so weise ich beide Lehren zurück. Ich behaupte: Das Wesen des Menschen und das, was man seine „ Son onder dersst el l un ung“ g“ nennen kann kann,, steht hoch hoch über über de dem, m, was was man man Intelligenz und Wahlfähigkeit nennt, und würde auch nicht erreicht, wenn man sich diese Intelligenz und Wahlfähigkeit quantitativ beliebig, ja bis ins Unendliche gesteigert vorstellte. 1
Zwischen einem klugen Schimpansen und Edison, dieser nur als Tech niker niker geno genomme mmen, n, besteht nur ein ein — alle allerd rdiings sehr sehr großer großer — g r a d u eller Unterschied. 3
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Aber auch das wäre verfehlt, wenn man sich das Neue, das den Menschen zum Menschen macht, nur dächte als eine zu den psychischen Stufen Gefühlsdrang, Instinkt, assoziatives Gedächtnis, Intelligenz und Wahl noch hinzükommende neue Wesensst ufe psyc psychis hiscche her, r, de derr V i t a l Sph phääre angehöri ngehörige gerr Funkt unk t ione ion en und Fähigkeiten, die zu erkennen also noch in der Kompetenz der Psychologie und Biologie läge. Das Das ne neue ue Pr i nzip nzi p st eht a u ß e r halb halb alle ll es de desssen, was was w i r „ L eben" im weitesten Sinne nennen können: Das, was den Mensche henn alle all ei n zum zu m „ M ensche nschen“ n“ macht macht;; ist ist nic ni cht eine in e ne neue ue St ufe uf e dess Le de Lebe bens ns — ers erstt rec recht nicht nur n ur eine St ufe der der e i n e n M ani fest fest ati at i on onssf orm or m dies dieses Lebens, Lebens, der der „ Psyche“ ych e“ — , son ondern dern es i st ei n al l em und j e d e m L e b e n ü b e r h a u p t , au a u ch ch d em em L e b e n i m M e n sc s c h en e n , e n t g e g e n g e s e t z t e s Pr Pr i n z i p , eine echte neue Wesenstatsache, die als solche überhaupt nicht auf die „na „n at ürli ürl i che Lebe Lebens nseevolut ion“ ion “ zurückgefüh zurückgeführt rt werden werden kann, sondern, wenn auf etwas, nur auf den obersten einen Grund der Dinge selbst zurückfällt: auf denselben Grund, dessen ei ne große M anif ni f est at i on da daä „ Leben“ Leben “ i st . Schon die Griechen behaupteten ein solches Prinzip und nannten es „ Vern Ver n un ft “ .* W i r wolle woll en li ebe berr ein umfas umfassendere nderess W ort or t für fü r jene jenes X gebrauc brauche hen, n, ein W ort or t , da dass wohl woh l de denn Begr Begrii ff „ V ern er n u n f t “ mitumfaßt, mitumfaßt, aber ne neben de dem „ I d e e n d e n k e n “ auch ein einee be st i mmt e A r t de derr „ A n s ch a u u n g“ , die von Urphänome Ur phänomene nenn oder Wesensgehalten, ferner eine bestimmte Klasse v o 1 i t i v e r und e m o t i o n a l e r Akte wie wie Güte, üte, Lie Liebbe, Reue ue,, Ehrf Ehrfurc urcht, ht, geistige Verwunderung, Seligkeit und Verzweiflung, die freie Entsc ntsche heidung idung mitumfaß mit umfaßt: t: — das W ort or t „ G e i s t “ . Das Das Akt Ak t zenzentrum aber, in dem Geist innerhalb endlicher Seinssphären erscheint, bezeichnen wir als „ P e r s o n“ , i n sc scha harr fem fem Unt Un t er schie chi ed zu allen funktioneilen Lebenszentren, die nach innen betrachtet auch uch „s „ seel i sche Zent r en“ heißen. heißen. W as i st nu nunn je j ener „ Geist Gei st““ , j ene ness neue un undd so so ent entsschei chei de dende nde Prinzip? Selten ist mit einem Worte so viel Unfug* getrieben worden, einem Worte, bei dem sich nur wenige etwas Bestimmtes denken. Stellen wir hier an die Spitze des Geistesbegriffes seine besondere Wissensfunktion, eine Art Wissen, die nur er geben kann, dann ist die Grundbestimmung eines geistigen Wesens,
wie imme imm er es es psy psycho holog logis iscch be besscha haffe ffenn sseei, s e i n e e x i s t e n t i e l l e E n t b u n d e n h e i t v o m O r g a n i s c h e n , sei ne Freiheit, Ablösbarkeit — oder doch die seines Daseinszentrums — von de dem m Bann nn,, von vo n de dem m Druck, Dr uck, von de derr Abhängi Ab hängigkeit gkeit vom „ L e b e n“ und all alleem, was was zum Lebe Lebenn ge gehört hört — als alsoo auc auchh von derr eige de eigene nenn tri tr i ebhaften „ I nt el l igenz“ igenz“ . Ein „geistiges Wesen ist also nicht mehr trieb und umwelt gebunden, sondern „umweltfrei“ und, wie wir es nennen wollen, „ w e 1 1 o f f e n “ . Ei n solches olches W esen hat „ W elt el t “ . Ein solche olchess Wesen vermag ferner die auch ihm ursprünglich gegebenen „Widerstands“ und Reaktionszentren seiner Umwelt, die das Ti er alle ll ein ha h at und in i n die es eksta kstatitissch aaufge ufgeht ht,, zu „ G e g e n s t ä n d e n “ zu erhebe rheben, und da dass S o s e i n dies dieser Gegenst nst ände prinzipiell selbst zu erfassen, ohne die Beschränkung, die diese Gegenstandswelt oder ihre Gegebenheit durch das vitale Triebsystem und die ihm vorgelagerten Sinnesfunktionen und Sinnesorgane erfährt. Geist ist ist ist da dahe herr Sac h l i c h k e i t , Bestimmba ti mmbarke rkeitit du durc rchh ddaas So u sein von v on Sachen chen sseel bst bst . Gei Gei st „ h at“ at “ nu nurr ei n zu voll vol l endeter endet er Sa Sachl i chke chk ei t fähige fähi gess Lebewes Lebeweseen. Schärfe chärf er ge gessag agtt : N u r ei n solche solchess W esen ist ist „ T r äger“ äger “ de dess Gei st es, des dessen »prinzi »pri nzipi pieel l er Ver V erkk eh ehrr m i t der Wirklichkeit außerhalb seiner wie mit sich selber sich im Verhältnis zum Tiere mit Einschluß seiner Intelligenz dynamisch gerade radezzu u m g e k e h r t ha hat. t. Was Was ist ist die diesse „Um kehrung“ kehrung“ ? Beim Tiere — ob hoch oder niedriger organisiert — geht jede Handlung, jede Reaktion, die es vollzieht, auch die „intelligent ge ntee“ , von ei ne nerr phys ph ysii ologische ologischenn Zust Zust änd ndll i chkeit seines ines N er vensystems aus, der auf der psychischen Seite Instinkte, Triebimpulse und sinnliche Wahrnehmungen zugeordnet sind. Was für die Instinkte und Triebe nicht interessant ist, ist auch nicht gegeben, und was gegeben ist, ist dem Tier gegeben nur als Widerstandszentrum für sein Verlangen und sein Verabscheuen, d. h. für das Tier als biologisches Zentrum. Der Ausgang von der p h y s i o l o g i s c h p s y c h o l o g i s c h e n Z u s t ä n d l i c h k e i t ist ist als alsoo imme im merr der der ers erste te A k t des Dramas Dramas eines ines t ierischen Verhaltens zu seiner Umwelt. Die LJtf^eltstruktur ist dabei der physiologischen und indirekt der morphologischen. Eigenart des Tieres, seiner Trieb und Sinnesstruktur, die eine strenge funktionelle Einheit bilden, genau und vollständig „ge
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schlos chl osssen“ angemes ngemesssen. All Al l es, es, was da dass T i er m erken erk en und u nd fass fassen kann von seiner Umwelt, liegt in den sicheren Zäunen und Grenzen dieser seiner Umweltstruktur. Der zweite Akt des Dramas des tierischen Verhaltens ist irgendeine Setzung realer Veränderung der Umwelt durch eine Reaktion des Tieres in Richtung auf sein leitendes Triebziel. Der dritte Akt ist die dadurch mitveränderte physiologischpsychische Zuständlidikeit Der Verlauf des tierischen Verhaltens hat stets die Form:
T^ U Gan Gan z anders anders ei ei n We W esen, das das „ Geist Gei st““ hat. hat . Ein Ei n solches olches i st — wenn wen n und soweit es sich seines Geistes sozusagen auch bedient — eines Verhaltens fähig, das eine genau entgegengesetzte Verlaufsform besitzt. Der erste Akt dieses neuen Dramas, des menschlichen Drama Dramass ist: ist: das das Verha Verhaltlt en wird wi rd vom vom p u r e n So s e i n eine ines zum Gegenstand erhobenen Anschauungs oder Vorstellungskomple kompl exes xes „ m ot i vie vi er t “ , und dies dies pri nzipie nzipi ell unabhä unabhäng ngig ig von der der physiologischen und psychischen Zuständlidikeit des menschlichen Organismus, unabhängig von seinen Triebimpulsen und der gerade in ihnen aufleuchtenden, stets modal (optisch oder akustisch usw.) bestimmten sinnlichen Außenseite der Umwelt. D er zweit zweit e A k t des Dra Dr amas mas ist ist f r e i e , d. h. h. vom Pe Personrsonzentrum ausgehende Hemmung eines Triebimpulses, bzw. Enthemmung eines zuerst zurückgehaltenen Triebimpulses (und einer entsprechenden Reaktion). Der dritte Akt ist eine als selbstwertig und endgültig erlebte Veränderung der Gegenständlichkeit einer Sache. Die Form eines solchen Verhaltens ist die der „W elt offenhei offenhei t “ , der der prinzipie pri nzipielllleen Abs Abschütt elung des des U m welt bannes: Dieses Verhalten ist, wo es einmal konstitutionell vorhanden ist, seiner Natur nach unbegrenzt erweiterungsfähig — so weit eben, als di di e „ W elt el t “ vorha vorh and ndeener Sa Sache henn re r ei cht. ht . D e r M en e n sc s c h i s t d as a s X, da d a s si ch ch i n u n b e g r e n z t e m M a ß e „ w e l t o f f e n “ v e r h a l t e n k a n n . M enschwer dung ist Erhebung zur Weltoffenheit kraft des Geistes. Das Das T i er ha hatt keine „ Gege genständ nständee“ : es es l ebt i n se seine U m w el t 3?
ekstatisch hinein, die es gleichsam wie eine Schnecke ihr Haus als Struktur überall hinträgt, wohin es geht — es vermag diese U m welt wel t nic ni cht zum Ge Gege gens nstt and zu mac mache hen. n. Die Di e eigenart igenartii ge F e r n St ellung ll ung,, dies diese Dis Di st anzie nzi erung ru ng de derr „ U m w elt “ zur „ W elt “ (resp. zu einem Symbol der Welt), deren der Mensch fähig ist, vermag das Tier nicht zu vollziehen, nicht die Umwandlung derr affekt und t rie de ri ebumgrenzten bumgrenzten „W ide id erst rst ands“ nds“ zent zentre renn zu „ Gege Gegenst nstään den“ . Ge Gege genstand nstandS Sei n i st al so die di e f orm or m al st e Kat Kat e • gori gor i e der log logiischem chem Sei Seitt e des des Geis eist es. es. Ich I ch möcht möcht e sag agen, en, das das T i er hängt zu wesentlich an und in der seinen organischen Zuständen entsprechenden Lebenswirklichkeit drin, um sie je „gegenständlic li ch“ zu fas fassen. W oh ohll l ebt da dass T i er nic ni cht mehr mehr absolu bsolutt ekst kst at i sch in seine Umwelt hinein (wie der empfmdungs, vorstellungs und bewußtlose Gefühlsdrang der Pflanze in ihr Medium hinein, ohne alle Rückmeldung der Eigenzustände des Organismus nach innen); es ist sich sfelbst durch die Trennung von Sensorium und <>Motorium und durch die stete Rückmeldung seiner jeweiligen sensuellen Inhalte gleichsam zurückgegeben: es besitzt ein „Leibsche hema ma““ . Der U m w elt ge gege genüber nüber abe berr verh ver h ält sich da das T i er immer noch ekstatisch — auch da noch, wo es sich „intelligent“ verhält. Und seine Intelligenz bleibt organischtriebhaftpräktisch gebunden. Der geistige Akt, wie ihn der Mensch vollziehen kann, ist im Gegensatz zu der einfachen Rückmeldung des tierischen Leibschemas und seiner Inhalte wesensgebunden an eine zweite Dimension und Stufe des Reflexaktes. Wir wollen diesen Akt „ Samml amm l u ng“ nennen und ihn i hn und un d sei n Ziel, Zi el, das das Ziel Zi el dies dieses „ Si chsam chsammelns eln s“ , zusamm zusammenfas enfasssend „Be „Bewu wußt ßt sein ei n des des ge geii st i ge genn Aktze ktzentrum ntrumss von sic sichh selbs lbst“ oder „ Se l b s t b e w u ß t se i n “ nennen. Das Tier hat Bewußtsein, im Unterschied von der Pflanze, ‘aber es hat kein Selbstbewußtsein, wie schon Leibniz gesehen hat. Es besitzt sich nicht, ist seiner nicht mächtig — und deshalb auch seiner nicht bewußt. Sammlung, Selbstbewußtsein und Gegenstandsfähigkeit des ursprüng rünglic liche henn Trieb Trieb wider wider stand tandees bilde bildenn ei n e e i n z i g e u n z e r r e i ß b a r e St r u k t u r , die al s solch lche erst rst dem Men Men sche henn ei ei ge genn is i st . M i t die di esem Selbst Selbstbewuß bewußtt werde werd en , mi m i t die di eser neuen Zurückbeugung und Zentrierung seiner Existenz, die der
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/ Geist möglich macht, ist das zweite Wesensmerkmal des Menschen chen gege gegeben. Kr K r aft af t sei nes Gei Gei st es verm ver m ag da dass W esen, esen, das w i r „M ensch“ nsch“ ne nenne nnen, n, nic ni cht nur die U m welt in die di e Dime Di mens nsion ion des W el t sei ns zu er weit er n un undd Widers Wi derstt änd ndee ge gege gens nständli tändlich ch zu machen, machen, son sondern dern es verm ver m ag auch — und un d das das i st da dass M erk er k w ü r digs di gstt e — seine e i g e n e physi physi ologische ologische und psyc psychi hissche Be schaffenheit und jedes einzelne psychische Erlebnis, jede einzelne seiner iner vita vitale lenn F Funktio unktione nenn se selbs lbst wiede wiederr g e g e n s t ä n d l i c h zu machen. Nur darum vermag dieses Wesen auch sein Leben frei von sich zu werfen. Das Tier hört und sieht — aber ohne zu wissen, daß es hört und sieht. Die Psyche des Tieres funktioniert, lebt — aber das Tier ist kein möglicher Psychologe und Ph ysiol ysio l oge! W i r müss müssen an se sehr sel t ene ekstati ekstatissche Zust Zust ände de dess Menschen denken — bei abebbender Hypnose, bei Einnahme bestimmter Rauschgifte, bei gewissen den Geist bewußt (d. h. schon mit Hilfe des Geistes) inaktivierenden Techniken z. B. orgias orgiast ische ischerr Kul Ku l t e al l er A r t — , i m uns eini in i ge gerr maßen maßen i n den den Normalzustand des Tieres hineinzuversetzen. Auch seine Triebimpulse erlebt das Tier nicht als seine Triebe, sondern als dynamisc mische Züge Züge und Abstoßunge Abstoßungen, n, die die von den den D i n g e n d e r U m w e l t selber lber ausg usgehe hen. n. Sog ogaar de derr prim pr im i t ive Mens Menscch, der der in in gewissen seelischen Eigenschaften dem Tiere noch nahe steht, sagt noch nicht, nicht , „ich „i ch verabs verabsche cheue ue dies dieses D i n g“ , son sondern dern „ das D i n g is i st t abu“ . Für Für da dass t i er ische ische Be Bewußt wu ßtssei n gibt gib t es n u r dies diese von den Umweltgebilden ausgehenden Lockungen und Abstoßungen. Der Affe, der plötzlich hierhin, dann dorthin springt, lebt sozusagen in lauter punktuellen Ekstasen (Pathologische Ideenflucht des Menschen). Einen die Triebimpulse und ihren Wecchse We hsel überda überdaue uern rnde denn „W „ W i l l en“ , de derr Kont i nu nuii t ät im W andel ndel seiner psychophysischen Zustände bewahren kann, hat das Tier nicht. Ein Tier kommt immer sozusagen wo anders an, als es urs ur sprüng prün gli ch „ w i l l “ . Es ist ist t i ef und richt r ichtig, ig, wenn wenn Nietzs N ietzsche che sagt „ d er Me M ensch nsch i st das das T i er, er , das das ver ver spre pr echen chen kann k ann““ . V i e r W esensst ufen uf en sind si nd es, in i n denen alle all es Sei end ndee in in Bezug auf sein Inne Inne und und Selbs lbstse tsein ers erscche heint. int. A n o r g a n i s c h e Ge bilde haben.ein solches Inne und Selbstsein überhaupt nicht; sie haben kein Zeptrum, das zu ihnen ontisch gehörte, daher auch kein Medium, keine Umwelt. Was wir in dieser Gegenstandswelt als Einheit bezeichnen, bis zu Molekülen, Atomen
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und Elektronen, ist ausschließlich abhängig von unserer Macht, die Körper realiter oder doch gedanklich zu zerteilen. Jede anorganische Körpereinheit ist es nur relativ auf eine bestimmte Gesetzlichkeit ihres Wirkens auf andere Körper,. Die unräumlichen, aber die Erscheinung der Ausdehnung in der Zeit setzenden Kraftzentren, die wir den Körperbildern metaphysisch zugrunde zu legen haben, sind Zentren gegenseitig aufeinander wirkender Kräftepunkte, in denen die Kraftlinien eines Feldes zusa zusammenlaufe mmenlaufen. n. Ei Ei n L e b e w e s e n da daggegen ist ist ste stets ts ein o n t i s ch e s Ze Zenn t r um und bil bi l det stets „sei „sei ne“ raumzei raumzei t l i che Einheit und Individualität; sie stammt nicht wie beim anorganischen Gebilde von Gnaden unserer selbst biologisch bedingten Zusammenfassung. Es ist ein X, das sich selbst begrenzt; es hat „ I nd ndii vidu vi duaal i t ät “ — es zert zerteeil en he heißt ißt es vern vernicht ichteen, sein W esen und Da Dasein aufhebe ufheben. n. Dem Dem Gefühlsdra fühlsdrang ng der der P f l a n z e ist ist ein Zentrum zu eigen und ein Medium, in das, relativ in seinem Wachstum ungeschlossen, das pflanzliche Lebewesen hineinge s^etzt ist ohne Rückmeldung seiner verschiedenen Zustände an sein Ze Zenn t r um ; abe aberr ein „I nn nneesei n“ überhaupt und da dami mitt Be seeltheit ltheit be bessitzt it zt die Pflanze flanze. Im T i e r e jedo jedocch ist ist Empfindun mpfi ndungg und Bewußtsein, und damit verbunden eine zentrale Rückmeldestelle der wechselnden Zustände seines Organismus und eine Modifizierbarkeit seines Zentrums durch diese Rückmeldung vorhanden: es ist sich schon ein zweites Mal gegeben. Der M e n s c h abe berr i st es k r aft seines ines Geistes istes noch noch ein ein dri t t es M al: im Selbstbewußtsein und in der Vergegenständlidnmg seiner psychischen Vorgänge und seines sensomotorischen Apparates. Die „ Per Per son on““ i m M ensche nschenn muß mu ß dabe dabeii als das das Zentr Zent r um geda dacht cht werden, das über dem Gegensatz von Organismus und Umwelt erhaben ist. Ist das nicht, als gäbe es eine Stufenleiter, auf der ein urseiendes Sein sich im Aufbau der Welt immer mehr auf sich selbst zurückbeugt, um auf immer höheren Stufen und in immer neuen Dimensionen sich seiner inne zu werden —' um schließlich im Menschen sich selbst ganz zu haben und zu erfassen? Aus dieser Seinsstruktur des Menschen — seiner Selbstgegebenheit, seiner Fähigkeit, seine Umwelt und sein ganzes psychisches und physisches Sein und beider Kausalrelation sich zum Gegenstände zu machen — lassen sich eine Reihe menschlicher Besoa
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derheiten verständlich machen, von denen ich einige kurz anführe.
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derheiten verständlich machen, von denen ich einige kurz anführe. N u r de derr Mens Menscch ha hatt die voll vollaausg usgepräg prägt e konkr konk r et e D i n g u n d Su b s t a n z k a t e g o r i e . Das Tier Tier be besitzt itzt sie sie nich icht. Eine ine Spinn pi nnee, die di e l aue uerr nd in ihr i hreem Netze Net ze,, i n de desssen Knot Kn oteen pu punn k t sitzt, stürzt sich sofort auf die Mücke, die sich entfernt von ihr in das Netz verfängt, und deren Anwesenheit sich ihr wahrsche heii nli nl i ch an ei ne nem m l ei sen Zu Zugg durc dur ch de denn T a s t si nn verr ver r ät; ät ; bringt man aber die Mücke in eine Entfernung, die innerhalb des Reiches ihrer S e h weite liegt, so ergreift die Spinne sofort die Flucht (Volkelt (Vol keltss Spinnenve pinnenvers rsuc uch): h): Es Es ist ist ein a n d e r e s Wesen für, sie, was sie sieht, — und was sie tastet, und sie vermag Sehraum und TastHandlungsraum (kinästhetischen Raum) ebensowenig zu identifizieren wie die darin befindlichen Dinge. Auch die höchsten Tiere haben die Dingkategorie nicht vollständig. Ein Affe, dem man eine Banane halbgeschält in die Hand gibt, flieht vor ihr, während er sie ganz geschält frißt, ungeschält aber selber schält und dann frißt: das Ding „Banane“ hat sich ich nic ni cht für fü r da dass T i er „ veränd verän d ert “ , es es hat sic sichh in i n ei ei n ande andere ress „ ver ver wandelt “ . Offe Off enbar nbar fe f ehlt hl t de dem m Tie Ti er ein Zent Zentru rum, m, von de dem m aus es die psychophysischen Funktionen seines Sehens, Hörens, Riechens, Greifens, Tastens und die sich in ihnen darstellenden Seh, H ör ör , Sc Schmec hmeck, Ge Geruchs ruchs und Tast Tast dinge di nge auf e i n u n d d a s s e l b e konkr kon kreet e Gegenst nst andsDi ndsDing, ng, auf eeine inenn identi identissche henn Realitätskern zu beziehen vermöchte. D er Mens Menscch hat hat ferne fern er von vornh vor nheerein eine einenn einig ini gen R a u m . Was z. ‘B. der operierte Blindgeborene lernt, ist nicht eine Zusamme mm ense nset zung urs ur sprün pr üngli glich ch ges geschiede chiedene nerr „ Räu Räu m e“ wie wi e Tast Tast raum, raum, Se Sehraum, hraum, Höfr H öfraaum, um , kinäs kinäst he hett isc ische herr Raum zu e i n e r Raumanschauung, sondern nur die Identifizierung seiner Sinnesdaten als Symbole und Eigenschaften für das an einem Ort seiende iende e i n e Ding. Di ng. Dem Tie Ti er e abe berr fehlt fehl t wie wi ede deru rum m die zenzentrale Funktion, die einen einigen Raum als eine feste Form v o r de denn .einzelne inzelnenn Din D inggen und ihr i hreer W ahrne hrn ehmung gibt gibt.. Vor Vo r allem aber: es fehlt eben jene besondere Art von Selbstzen triertheit, die alle Sinnesdaten mit ihren zugehörigen Triebimpuls pul sen zusa zusamme mm enfa nf aßt und sie sie auf eeii n e subst ubst anzar nzar t i g ge geor orddnete ne te „W e 1 1“ be bezzieht ieht.. Dem Dem Ti er e fehl fehl t ein eige eigentl ntliche icherr „ W elt r aum“ aum “ , de derr unabhä u nabhängi ngigg von de dess Tieres Ti eres ei ge gene nenn Ort Or t sbewegunge bewegungenn
als stabiler Hintergrund verharrte. Es fehlen ihm ebenso die „Leerformen“ von Raum und Zeit, in die hineingesetzt der Mensch die Dinge und Ereignisse primär auffaßt. Sie sind nur einem inem (ge (geistig istigeen) Wes Wesen mög möglich, lich, de dessen T r i e b u n b e f r i e d i g u n g s t et s ü b er sc h ü ss i g ist ist über se seine ine Befrie frieddigu igung. „ Leer Leer “ ne nenne nnenn wi r ursprünl ursprünlich ich da das Unerfüll Unerfü ll t bleiben unse unserer rer t ri ebhafte bhaft en Er wart un ungg — die erst rst e „ Leer Leer e“ is i st gleichs leichsaam die Leere unseres Herzens. Die Wur W urze zell de derr alle ll en äußere ußerenn Se Sensa nsat ionen ionen v o r h e r gehe hende ndenn menschlichen Raum und Zeitanschauung liegt in der organischen spontanen Bewegungs und Tunsmöglichkeit in einer bestimmten Ordnung. Die Tatsache, daß, wie man an bestimmten Ausfallerscheinungen nachweisen konnte, der Tastraum dem optischen Raum nicht direkt zugeordnet ist, sondern die Zuordnung nur durch die Vermittlung der kinästhetischen Empfindungen erfolgt, weist auch darauf hin, daß die Leerform ^ de dess Raume um es weni wenigs gstt ens als als noch noch ungeform t e „R „ Räuml äum l i chkeit chk eit “ i m Mensch Menscheen sscchon v o r de dem m Bewu Bewußt ßtwerden werden irge i rgendwelche ndwelcherr Sensatione tionen erle erlebt bt wird wir d auf auf Grund Grund der der erle erlebte btenn B e w e g u n g s antriebe und des Könnenserlebnisses, sie hervorzubringen (denn es sind ja jene Bewegungsantriebe, die an erster Stelle die kinästhetischen Empfindungen zur Folge haben); dieser primitive Bewegungs wegungsraum raum,, das das „ H er umbewuß um bewußtt sei n“ , ble bl ei bt auch uch noch noch be stehen, wenn der optische Raum, in dem allein die stetige gleichzeitige Mannigfaltigkeit „Ausdehnung“ gegeben ist, vollständig abgebaut wird. Im Übergang vom Tier zum Menschen finden wir also lso eine eine volls voll st ändige ndi ge Umkehr Um kehrun ungg von „lee „l eerr “ und „ vol vo l l “ , und zwar sowohl der Zeit als dem Raume nach. Obgleich die höheren Tiere raumartige Mannigfaltigkeiten besitzen (die primitivsten haben wohl nur zeitliche Eindrücke), sind diese doch nicht homogen, d. h. so, daß die Orte als vorgegebenes Stellensystem in der optischen Sphäre fix bleiben und sich von den sie erfüllenden Qualitäten und Bewegungen der Umweltgebilde scharf loslösen. Nur die höchste Optik des Menschen (aufrechter Gang!) besitzt dies System; er kann es aber in pathologischen Fällen verlieren, sod odaaß nur de derr sozus ozusaagen „U „ U r r aum “ , da das „ H erum ru m er lebnis lebni s“ übrig übr ig bleibt. Das Tier vermag die Leerformen des Raumes und der Zeit so wenig von bestimmten Inhaltlichkeiten der Umweltdinge loszulös loszulöseen wie wi e die di e „ Zahl Zah l “ von eine in er als größer größer oder oder kle kl ei ner in in 42
den Dingen den Di ngen se sel bst bst l i ege genden nden „A „ A n zahl zah l “ . Es l ebt ganz ganz in i n die k o n k r e t e W irkli chkeit hkeit se seiner iner jew jeweilige iligen Ge Gegenwart nwart hine hinein. Erst Wenn — im Menschen — die in Bewegungsimpulse sich umsetzenden Trieberwartungen das Übergewicht haben über all das, was faktische Trieberfüllung in einer Wahrnehmung oder Empfindung ist, findet das überaus seltsame Phänomen st at t , daß daß die di e räumlic räumli che „Lee „L eerr e“ , und ana nall og di di e zei zei t l i che he,, al al l en möglichen, Inhalten der Wahrnehmungen und der gesamten Dingwe Di ngweltlt als v o r h e r gehe hend, nd, als als „ zu Grunde run de lie li egend“ erscheint. So blickt der Mensch, ohne es zu ahnen; seine eigene H erzensleer erzensleer e al s ei ne „ un uneen dli dl i che Leer Leer e“ de dess Raumes aum es un undd der Zeit an, als ob diese auch bestünden, wenn es gar keine Dinge gäbe! Erst sehr spät korrigiert die Wissenschaft diese ungeheure Täuschung der natürlichen Weltanschauung, indem sie lehrt, daß Raum und Zeit nur Ordnungen, nur Lage und Sukzessionsmögli möglicchkeit hkeit en de derr D i n g e sind, und auß außeer und unabhä unabhängig ngig von diesen keinen Bestand haben. Auch Auch den den „ W el t raum“ raum “ , sa sagte ich, ich, ha hatt das das Ti er kons k onstt i t ut i v nic ni cht. Ein Hund mag jahrelang in einem Garten leben und an jeder Stelle des Gartens schon häufig gewesen sein — er wird sich niemals ein Gesamtbild des Gartens und der von seiner Körperlage unabhängigen Anordnung der Bäume, Sträucher usw. machen können, wie klein und groß der Garten auch sei. Er hat nur nu r m i t seinen inen Beweg wegungen ungen wec wechse hselnde „Um „U m welt wel t r äume äum e“ , die er nicht auf den ganzen, von seiner Körperstellung unabhängigen Gartenraum zu koordinieren vermag. Der Grund ist eben der, daß das Tier seinen eigenen Leib und dessen Bewegungen sich nicht zum Gegenstand zu machen im Stande ist, sodaß er seine eigene Körperlage als, veränderliches Moment in seine Raumanschauung einbeziehen könnte und mit dem Zufälle seiner Stellung gleichsam instinktiv so rechnen lernte, wie es der Mens Mensch ch auc auchh o h n e W i ssenscha nschaftft ver ver m ag. Die Di ese Leistung Leistu ng des Menschen ist nur der Anfang dessen, was er in der Wissenschaft fortsetzf. Denn das ist das Große der menschlichen Wissenschaft, daß der Mensch in ihr mit seiner Zufallsstellung im Universum, mit sich selbst und seinem ganzen physischen und psychischen Apparat gleichwie mit einem fremden Dinge, das in strengen Kausalverknüpfungen zu anderen Dingen steht, i m mer umfas um fasssender zu r e ch n e n l ernt ern t un undd damit dami t l angsa ngsam
ei n Bil Bi l d der W elt sel bst bst ,zu ge gewi winn nen weiß, wei ß, da dass un undd de desssen Gegenstände und deren Gesetze von seiner psychophysischen Organi ga nissat i on, sei nen mens menschli chliche chenn Si nn nneen un undd deren Schwelle chwell en, seinen Bedürfnissen und deren Interessen an den Dingen ganz ,un undd ga gar u n a b h ä n g i g sind, ind, die also lso im We Wecchse hsel all all se seiner iner Stellungen im Universum, seiner Zustände, Artorganisationen und Sinneserlebnisse konstant bleiben.* Der Mensch allein — so'fern er Person ist — vermag sich über sich ich — als als Lebewes wesen — e m p o r z u s c h w i n g e n und von einem Zentrum gleichsam jenseits der raumzeitlichen Welt aus alles, darunter auch sich selbst, zum Gegenstände seiner Erkenntnis zu machen. So ist der Mensch als Geistwesen das sich selber als Lebewe Lebewessen und u nd der W elt el t überl über l ege gene ne We W esen. A l s solche solchess i st er auc auchh der der I r on onii e un undd des des H umor um orss fähig, fähi g, die di e st et s .eine .eine Er hebung über das eigene Dasein einschließen. Das Zöntrum aber, von dem aus der Mensch die Akte vollzieht, durch welche er seinen Leib und seine Psyche vergegenständlicht, die Welt in ihrer räumlichen und zeitlichen Fülle gegenständlich mac macht — es es kann nicht ni cht's 'seel bst bst ein „ T eil ei l “ ebe benn die di eser W elt sein, kann also auch kein bestimmtes Irgendwo und Irgendwann besitz itzen — es kann kann nu nurr im o b e r st e n Se i n s g r u n d e selbs lbst gelegen sein. Schon Kant hat in seiner tiefen Lehre von der transzendentalen Apperzeption jene neue Einheit des cogitare, die „Bedingung ist aller möglichen Erfahrung und darum auch aller Gegenst ände de derr Erfahr Erf ahrun ung“ g“ — ni n i cht nur nu r de derr äußeren, ußeren, sondern sondern auc auchh jener jener i nn nneer en Er fahr un ung, g, durch die uns unse unser eigene igeness I nn nneenleben zugänglich wird — im wesentlichen klargestellt. Er hat dami da mitt zuer zuer st de denn „Ge „ Geii st “ über die di e „ Psyche“ er hoben hoben und aus drücklich geleugnet, daß der Geist nur eine Funktionsgruppe ei ner soge sogenannt nannt en „S „ See eell ensubst nsubst anz“ sei — die nur nu r unberec un berecht htii gter V e r d i n g l i c h u n g der aktu aktuaalen len Einh Einheeit des Geiste istess ihre ihre fiktive Annahme verdankt. Damit haben wir eine dritte wichtige Bestimmifng des Geistes bezeichnet: Der Geist ist das einzige Sein, das selbst gegen stan tands u n f ä h i g ist, ist, — er er ist ist ,rein reinee, pu pure A k t u a l i t ä t , hat sei n Sei n n u r i m f r e i e n V o l l z u g s e i n e r A k t e . Das Zentr Zent r um de dess Gei st es, die di e „ Per Per son on““ , is i st weder weder ge gege gens nstt ändliches, noch dingliches Sein, sondern nur ein stetig selbst sich 44
vollziehendes (wesenhaft bestimmtes) Ordnungsgefüge von Akt Ak t en. Die Di e Pe Person rson ist ist nu nurr i n ihren ih ren Ak t en und d u r ch sie. ie. Seelis li sche hess voll vol l zieht zi eht „ si ch se sel bst bst “ nicht ni cht:: es i st ei ne Er ei gnis gni sr ei he „ i n “ de derr Zeit Zei t , der der wi r ebe benn aus aus de dem m Zent r um unse unseres res Geistes istes heraus noch prinzipiell zuzuschauen vermögen, die wir in der inneren "Wahrnehmung und Beobachtung noch gegenständlich machen können. Alles Seelische ist gegenstandsfähig — nicht aber der Geistesakt, die Intentio, das die seelischen Vorgänge selbst noch Schauende. Zum Sein unserer Person können wir uns nur s a m m e l n , zu ihm hin uns uns konz konzeentri eren ren — nic nicht ht abe aberr es objektivieren. Auch fremde Personen sind als Personen nicht gegenstandsfähig. (In diesem Sinne sagt Goethe von Lili, er habe „sie „si e zu se sehr ge gell i ebt“ bt “ , al al s+daß +daß er si si e habe „ beobachten“ beobacht en“ können). Nur dadurch können wir an ihnen wissenden Anteil gewinnen, daß wir ihre freien Akte nach und mitvollziehen durch dur ch da dass, was was ein armes W ort or t „ Gefo Gefoll gschaft gschaft “ ne nenn nntt , oder oder durch jenes jenes nu nurr durch die H al t un ungg der ge geii st igen igen Lie Li ebe mögli mögliche che „ V er st ehen“ , da dass äußers ußerstt es Gege Gegenn t ei l al l er Vergege Vergegenn st ändli ändl i chung chun g i st , d. h. dadurch, daß wir uns mit dem Wollen, der Liebe einer Person — und dadurch mit ihr selbst — wie wir zu sagen pfleg pflegen, „ide „i dent nt ifi if i zieren“ zieren“ . Auch an den Akten jenes übersingulären Geistes — den wir auf Grund des unverbrüchlichen Wesenszusammenhanges von Akt und Idee anzunehmen haben, wenn wir überhaupt eine i n die di eser W elt el t sich rea real i si er end ndee Ide I deeen Ordnung una un abh bhäängig ngi g vom v om menschlichen Bewußtsein annehmen und dem Urseienden selbst als eines seiner Attribute zuschreiben — können wir nur durch M i t v o l l z u g Te Teilil ge gewinnen: winnen: an einer iner We Wessenso nsordnun rdnungg, so weit wei t es sich um de denn er k en nende nend en Ge Gei st , an ei ner objekt obj ekt i ven Wertordnung, soweit es sich um den liebenden Geist, an einer Zielordnung des Weltprozesses, soweit es sich um den Geist als wollenden handelt. Die ältere seit Augustinus herrschende Ideenphil phi l osophi osophiee ha hatt t e „ i deae deae ante nt e res res“ angenommen, ngenommen, eine „ V o r sehung“ und eine in en Plan der W el t schöpfung chöpfu ng sc schon vor de dem m W irkl ir klichs ichseein der der We W elt . Aber Aber — die di e Idee Ideen sind sind nicht nicht „ vo r “ , nic nicht ht „in“ und nicht „nach“ den Dingen, sondern „m i t“ ihnen und werden nur im Akte der stetigen .Weltrealisierung (creatio con tinua) im ewigen Geiste erzeugt. Darum ist auch unser Mitvoll . zug die di eser A k t e nicht ni cht ein bloßes bloßes Auf Au f fi n den oder oder Entde nt decke ckenn
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eines von uns unabhängig Seienden und Wesenden, sondern ein wahr wahrees M i t hervor brin br inge gen, n, ein M i t erzeugen rzeugen de derr de dem m ewigen wigen Logos und der ewigen Liebe und dem ewigen Willen zugeordneten Wesenheiten, Ideen, Werte und Ziele aus dem Zentrum und Ursprung der Dinge selbst heraus. * Wollen wir uns die Besonderheit, die Eigenartigkeit dessen, was was wi r „ Gei Gei st “ ne nennen, nnen, im Einzelne Einzeln en kl k l arer mach macheen, so so k nü nüppfen wir am besten an einen spezifisch geistigen Akt an, den Akt derr I d e i e r u n g. Es is de i st ein von al l er t echnische chnischenn I nte nt el l i ge genz, nz, alle ll em mit mi t t elba lb ar en schlußfol schlußfolge gern rnde denn „D „ D enken“ enk en“ , de dessen ers erstt e A n fänge wir schon dem Tiere zuwiesen, völlig verschiedener Akt. Ein Problem der Intelligenz wäre beispielsweise folgendes: Ich '’habe jetzthier Schmerz im Arm — wie ist er entstanden, wie k ann er er bese besei t i gt werden? Das fest fest zust zust el l en, wär wär e ei ne A u f gabe ga be der der '' posit posi t i ven W i ssenschaft nschaft,, der Phys hy si ologi ol ogie, e, der der Psychologie, der Medizin. Ich kann aber denselben Schmerz in einer distanteren, besinnlichen, kontemplativen Haltung zu diesem sel be benn Er l ebnis ebni s auc auchh al al s „ Bei Bei spiel“ pi el“ fass fassen fü f ü r den höchst höchst sel sel t samen men und höc höchst hst verw verwunderl underlichen ichen W e s e n s ver ver halt, halt , da daß ß dies diese Welt überhaupt schmerz, übel und leidbefleckt ist; dann werde ich ich anders nders fra fr age gen: n: was was i st , de denn nn eigent igentlilicch „ der Sc h m e r z s e l b s t “ — abg abgeesehe henn davon, davon, daß daß ich ihn ih n jetzt hie hi er habe habe?? und wie muß der Grund der Dinge beschaffen sein, daß so etwas wie wi e „ Schme chm er z überha überh aupt “ möglich mögli ch i st ? Ein großar großar t i ge gess Bei spie pi el für solch einen ideierenden Akt gibt die bekannte Bekehrungsgeschichte hichte Buddhas uddhas: Der Prinz ri nz sieht ieht ei n e n Arme Arm en, e i n e n Kra Kr anke nk en, e i n e n Tot en, nac nachdem hdem er er im Pa Palas last e de dess Vaters jahrelang jahrelang alle ll en ne nega gatt ive iv en Ei ndrücken ndr ücken ferngehalt ferngehalteen ward; war d; er erfaßt aber jene drei zufälligen „jetzthiersoseienden“ Tatsachen sofort ais bloße Beispiele für eine an ihnen erfaßbare essentielle Weltbeschaifenheit. Descartes suchte sich die essentia des Körpers und seinen Wesensaufbau an einem Stück Wachs klär zu machen — das ist eine andere Frage, als wenn z. B. ein Chemiker einen bestimmten Körper auf seine Bestandteile hin untersucht. Eindringliche Beispiele für Fragen essentieller Art bietet
die di e ges gesamt mtee Ma M at hema hem at i k . Das T i er hat vage vage Meng Mengtt enVors Vor st el
die di e ges gesamt mtee Ma M at hema hem at i k . Das T i er hat vage vage Meng Mengtt enVors Vor st el lungen, die aber ganz an den wahrgenommenen Dingen, ihrer Gestalt, Gruppierung etc. haften bleiben. Der Mensch erst vermag mag die Dre Dr ei heit als „A „ A n zahl “ von dre dr ei Dinge Di ngenn Von Von die di esen Dinge Di ngenn l o s zulös zul öseen und mi m i t de derr „Zah „ Zah l “ 3 als eine in em se selbst lbst ändige ndi genn Ge Gege gennstand nach dem inneren Erzeugungsgesetz der Reihe solcher Gegenstände zu operieren. Was so die Mathematik findet an Sätzen über die Beziehungen der unsinnlichen Mannigfaltigkeiten, die sie untersucht, das ist — wenn heute nicht, so morgen — seltsamer Weise der strengsten Anwendung fähig auf alle realen Dinge, die in der (in Axiomen definierten) Mannigfaltigkeit stehen. Das alles sind Fragen, wie sie der Geist als solcher stellt, nicht die schlußfolgernde Intelligenz, die nur Mittel geben kann, sie zu lösen. Nichts dergleichen vermag das Tier. Ideieren heißt also, unabhängig von der Größe und Zahl der Beobachtungen, die wir machen, und von induktiven Schlußfolge folgerunge rungen, wie sie die Int elli genz anst nst ellt , die die e s s e n t i e l l e n Beschaff chaffeenhei nhei t en und Aufb Au fbaaufor uf orm m en de derr W elt an je e i n e m Beispiel der betreffenden Wesenregion miterfassen. Das Wissen aber, das wir so gewinnen, gilt, obschon an einem Beispiel gewonnen, in unendlicher Allgemeinheit von allen möglichen Dingen, die dieses Wesens sind, und ganz unabhängig von unseren menschlichen Zufallssinnen und der Art und dem Maße ihrer Erregbarkeit für alle möglichen geistigen Subjekte, die über dasselbe Material denken. Einsichten, die wir so gewinnen, gelt en als alsoo h i n a u s über über die Grenze Grenzenn unse unserer rer sinnlic innli che henn Er fahrungen, sie gelten nicht nur für diese wirklich daseiende W el t , ssonde ondern rn für fü r all allee mögli möglich cheen W Weelt en. W i r ne nenne nnenn sie sie in derr Schulspra de hulspracche „ a p r i o r i“ i“ . Z w e i vers verscchie hi ede dene ne Fun unkk t i onen erf erfül ülll en so solche lche W esense nserke rk enn nntt niss nisse: Für die die positive it ivenn W i s s e n s c h a f t e n , de dere renn Feld du durch rch die Prüfbarkeit ihrer reduzierten Sätze vermittels Beobachtung und Messung streng umgrenzt ist, bilden sie die obersten Vorausset zung zungeen, die A x i o m e , die in den den Gr Gr enzen nzen der der all allggemeinmeinsten Gegenstandslogik für alle Gebiete je besondere Gruppen ausmachen und die Richtung einer fruchtbaren Beobachtung, Induktion und Deduktion durch Intelligenz und diskursives Denke Denkenn all alleerers rerstt weis weiseen. Für die philoso hilosoph phis iscche M e t a p h y s i k
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aber, deren Endziel die Erkenntnis des absolut seienden Seins i st , bilde bil denn di d i e W esense nser kennt nis ni sse die di e „Fens „Fenstt ei r ins i ns Abs Ab solut ol ut e“ , wie Hegel treffend und bildhaft sagt. Denn jedes echte Wesen, dass die Vern da Ver n un ft i n der der W el t fif i ndet, ndet , kann kann weder weder selbst lbst , noc nochh k ann das das Dase Dasei n von „ etw et w as“ as“ solche ol chenn We W esens au f empir empi r i sche Ursachen endlicher Art zurückgeführt werden: es kann nur, soweit es Wesen ist, dem einen übersingulären Geiste als dem Attribut des übersingulären seienden Ens a se zugeschrieben werden, und alles Dasein eines solchen Wesens überhaupt als eine Setzung des ewigen Dranges als seines zweiten Attributs aufgefaßt werden. Di ese Fäh i gk ei t d e r T r e n n u n g v o n W e se se n u n d D a s e i n mac macht da dass G r u n d merkma merkm al des mens menscchliche hlichen Ge Geistes istes aus, das alle anderen Merkmale erst fundiert. Nicht daß er Wissen hat, ist dem Menschen wesentlich, wie schon Leibniz •Sagte, sondern daß er aprioriWesen hat oder es zu erwerben fähig ist. Eine „konstante“ Vernunftorganisation, wie sie Kant angenommen hat, gibt es dabei keineswegs; sie unterliegt vielmehr prinzipiell dem geschichtlichen Wandel. Nur die Vernunft selbst als Anlage und Fähigkeit, durch Funktionalisierung neuer Wesenseinsichten — welche führende Pioniere der Menschheit an den erfahrbaren Tatsachen finden und von der Menge nach und mitvolkogen werden — auch immer neue Denk und Anschauungs, Liebens und Wertungsf o r m e n zu bilden und zu gestalten, ist konstant. Wollen wir von hier aus tiefer in das Wesen des Menschen dringen, so haben wir uns das Gefüge der Akte vorzustellen, die zum A k t de derr Ideie Ideierung rung f ü h r e n . Bewußt ode oder unbe unbewußt wußt vollzieht der Mensch dabei eine Technik, die man als (versuchswei se) A u f h e b u n g d es es W i r k l i c h k e i t s c h a r a k t e r s de derr Din D ingge, de derr W el t be bezzeichne ichnenn kann. kann. In die diessem Versuch, in dieser Technik der Wesenserfassung, schält sich der Logos der Wesenheiten aus der konkreten, sinnfälligen Dingwelt wel t — sofern si e schon „Ge „ Gege genn st and“ ge gewor worden den — he heraus raus.. Das Tier, wir sahen es, lebt ganz im Konkreten und in der Wirklichkeit. Mit aller Wirklichkeit ist jehachdem eine Stelle im Raum und eine Stelle in der Zeit, ein Jetzt und Hier, ferner ein zufälliges Sosein verbunden, wie es die sinnliche Wahrnehmung je von einem „Aspekt“ aus gibt.
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Mens Menscch se sein heißt: heißt : dies dieser A r t W i rkl rk l i chkei chkei t ein krä kr äfti ft i ges „ N e i n“ entgegenschleudern. Das hat öadsAa* gewußt, wenn er sagt: „herrlich sei es, jedes Ding zu schauen, furchtbar es zu sein“ und eine Technik der Entwirklichung der Welt und des Selbst entwickelte. Das hat Bbsen gewußt, wenn er die Ideenschau an eine Abwendung der Seele von dem sinnlichen Gehalt der Dinge knüpft und an eine Einkehr der Seele in sich selbst, um hier die „Ursprünge“ der Dinge zu finden. Und nichts anderes meint auch ^EdiBBWfeisfesserl, wenn er die Ideenerkenntni kennt niss an eine „phänome „phänomenologis nologische che Redu dukk t i on on““ , ei ei ne „ D urchur chst reichung“ reichung“ oder oder eine „Eink „Ein k l am m er un ung“ g“ de dess zufäll zufäll i ge genn D a seinsKoeffizienten der Weltdinge knüpft, um ihre „essentia“ zu gewinnen. Freilich kann ich der Theorie dieser Reduktion bei Husserl im Einzelnen nicht zustimmen, wohl aber zugeben, daß in ihr der Akt gemeint ist, der den menschlichen Geist recht eigentlich definiert. Will man wissen, wie dieser Akt der Reduktion erfolgt, so muß man man zunächst wis wisssen, worin worin uns unser W i r k l i c h k e i t s erlebnis eigentlich besteht. Es gibt für den Wirklichkeitseindruck nicht eine besondere angebbare Sensation (hart, fest, etc.). Auch die Wahrnehmung, die Erinnerung, das Denken und alle möglichen perzeptiven Akte vermögen uns diesen Eindruck nicht zu verschaffen: was sie geben, ist immer nur das (zufäll fäl l i ge ge)) S o sei n der D i n ge ge,, nie ni emals ih i h r D a sei n. W as uns das das Dasein (= Wirklichsein) gibt, das ist vielmehr das Erlebnis des W i d e r s t a n d e s der schon erschlossenen Weltsphäre — und diesen Widerstand gibt es nur für unser strebendes, für unser t r i e b h a f t e s Leben, für un unsseren ren ze zentrale ntralenn Leb Lebensdra nsdrang ng..* Nicht ein Schluß führt z. B. zur Realsetzung der Außenwelt (die als Sphäre z. B. auch im Traume besteht), nicht der anscha haulich ulichee Gehalt de derr W ahrnehmun hr nehmungg (wie (wi e die „Form „For m en“ , „Ge„ Gest al t en“ ) gibt gib t uns da dass Real i t ät ser l ebn bnii s, nnii cht die di e Gege gens nstt ändli ndl i chkeit (die ja auch Phantasiertes hat), nicht die fixe Stelle im Raume in der Bewegung der Aufmerksamkeit usw. —, sondern der erlebte Widerstandseindruck gegen die unterste, primitivste^ wie wir sahen, selbst der Pflanze noch zukommende Stufe des seel i schen chen Lebens Lebens,, den „Gefü „ Gefühh l sdran sdr ang“ g“ , ge gege genn uns un ser na nach al al l en Richtungen ausgreifendes, immer, auch im Schlafe und in den letzten Stufen der Bewußtlosigkeit noch tätiges Triebzentrum.
4 ScJieler, Stellung
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I n de derr st r eng ge gereg regeel t en Ordn Or dnun ungg sei ner Best andt ei l e (Far (Far be be,, Gestalt, Ausdehnung etc.), in der sich, sowohl objektiv wie bei seiner Wahrnehmung für uns, irgendein körperliches Ding auf baut — eine Ordnung, die wir z. B. beim pathologischen Abbau der Wahrnehmungsfähigkeit studieren können —, ist keines ursprünglicher als die Realität resp. das erlebte Realitätsmoment. Lasset für ein Bewußtsein alle Farben und sinnlichen Materien verbleichen, alle Gestalten und Beziehungen zergehen, alle dinglichen Einheitsformen verschweben — das, was schließlich gleichsam nackt und vor jeder Art der Beschaffenheit frei und ledig noch bleiben wird, das ist der machtvolle Eindruck der Realiei ndr uck de der We W el t . tät, der W i r k l i c h k e i t s ei Das ursprüngliche Wirklichkeitserlebnis als Erlebnis des Widerstandes der Welt geht also allem Bewußtsein, geht aller Vorstellung, aller Wahrnehmung vorher. Auch die aufdringlichste sinnliche Wahrnehmung ist niemals bloß bedingt durch den Reizend den normalen Vorgang im Nervensystem: eine triebhafte Zuwendung, sei §s Verlangen oder Abscheu, muß vorhanden sein, wenn es auch nur zur einfachsten Empfindung kommen soll. Da also ein Impuls des Lebensdranges unumgäng nglilicche he Mit M it bedingung, bedin gung, i st für fü r alle ll e mögli mögliche chenn Empfi mp findu ndunge ngenn und Wahrnehmungen, können die Widerstände, welche die den Körperbildern der Umwelt zugrundeliegenden Kraftzentren und Felder — die „Sinnesbilder“ selbst sind ja' gänzlich unwirksam — auf unseren Lebensdrang ausüben, bereits an einer Stelle des zeitlichen Prozesses einer werdenden möglichen W ahrnehmung hr nehmung erl erl ebt werden, werden, wo es zu einer einer bewußt bewußteen „ Bil d“ wahrnehmung noch nicht gekommen ist. Das Realitätserlebnis ist also all unserer „Vorstellung“ der Welt nicht nach, sondern v o r gegebe ben. n. W as abe berr he h ei ßt da dann nn dies dieses „N ein ei n “ , von de dem m ic i ch spra sprach? ch? W as heißt he ißt es es, die die W elt „entwi „ent wirk rk li chen“ chen“ oder oder die W elt „i de deiere ieren“ n“ ? Es heißt n i ch t, wie fiaSSerl meint, das (schon in jeder natürliche lichenn W ahrnehmung hrnehmung lie li egende) nde) Exis Existenz tenz u r t e i l zurückha zurückhaltlt en; das Urteil: „A ist real“ fordert ja in seinem Prädikat selbst eine Erl ebnis bni s f ü 11 u n g, wenn „real“ nicht ein leeres Wort sein soll. Es he heißt ißt vie vi elm ehr, hr , das das Reali t ät smome mom ent s e l b s t vers versuc uchs hswe weis isee (für un unss) a u f h e b e n, jene jenenn ga ganzen, nzen, unge unget eilt il t en machtvo machtvolllleen Realitätseindruck mit seinem affektiven Korrelat annihilieren
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,— he h ei ßt ßt,, je j ene „ A n gst des des I r dis di schen“ chen“ be bessei t i gen, di d i e, wie wi e SäSt f esr sagt, „dahin“ nur ist „in jenen Regionen, wo die reinen Formen wohn n“ De ll W i rkli rk li chkei chkei ho il ie W i rkli rk li chkei chkei
,— he h ei ßt ßt,, je j ene „ A n gst des des I r dis di schen“ chen“ be bessei t i gen, di d i e, wie wi e SäSt f esr sagt, „dahin“ nur ist „in jenen Regionen, wo die reinen Formen wohne wohn en“ . Denn Denn alle ll e W i rkli rk li chkei chkei t , ssccho honn weil weil sie W i rkli rk li chkei chkei t ist, und ganz gleichgültig, was sie ist, ist für jedes lebendige Wesen zunächst ein hemmender, beengender Druck und die „reine“ Angst (ohne jedes Objekt) ihr Korrellat. Dieser im Grunde asketische Akt der Entwirklichung kann, wenn Dasein „Widerstand“ ist, nur in der Aufhebung, in der Außerkraftsetzung tzung eben jen jenes L e b e n s d r a n g e s be besste tehe hen, n, im Verh Verhäält nis zu dem die Welt vor allem als Widerstand erscheint, und der zugleich die Bedingung ist aller sinnlichen Wahrnehmung dess zufälli de zufäll i gen Je Jet ztH zt H i er So. So. Darum, Darum , wei wei l T Trr i ebe und Si Si nne zusa zusam m engehör ngehöreen, m ei nt es sei Ph i l osoph osophii er en ei n „ewiges Ersterben“ — und darum ist jeder ausgeprägte Rationalis nali smus mu s l et zte zt en End Endees auf das das „ ask et i sche I deal deal “ ge gegrü gründ ndeet . Diesen Akt der Entwirklichung aber kann nur eben jenes Sein voll vol l zie zi ehen, das das wi r „ Gei Gei st “ ne nennen. nnen. Nu N u r der der Gei st in i n se seine in er Form als rei rei ne nerr „ W i l l e“ kann kann durch einen inen W i ll ensa nsakt — und das he heißt ißt H e m m u n g s a k t — die die Inaktua Inaktualis lisie ierun rungg jene jeness Ge fühlsdrangzentrums bewirken, das wir als den Zugang zum Wirklichsein des Wirklichen erkannten. Der Mensch ist das Lebewesen, das kraft seines Geistes sich zu seinem inem Lebe Leben, n, das das hefti heft i g es es durchs durchsccha haue uert rt,, prinzi pri nzipi pieell a s k e t i sch sc h — die eige igene nenn Trie Tri ebimpu bi mpulse lse unte unt erdrücke rdr ückend nd und ver ver drä dr ängend, d. h. ihnen Nahrung durch Wahrnehmungsbilder und Vorstellungen versagend — verhalten kann. Mit dem Tiere vergliche hen, n, däs däs i m m er „ Ja“ zum W i r k l i chse chsei n sa sagt — auc auchh da noch, noch, w o es ver ver absche bscheut ut und fli fl i eht — , i st de derr Mens Mensch ch de derr „ N e i n s a g e n k ö n n e r “ , der „ A s k e t d e s L e b e n s“ , der ew ewi ge Protestant gegen alle bloße Wirklichkeit. Das ist ganz unabhängig von Weltanschauungs und Wertfragen, ob man (etwa im Sinne Buddhas, der auf alle Fälle diese Frage wie kaum ein anderer tief beantwortet hat) diesen Aufschwung des Geistes zur unwirklichen Sphäre der Essenzen als Endgültigkeitsziel sucht, weil man Realität selbst schon als Übel wertet („omne ens est m alum alu m “ ), ode od er ob man m an aus der Sph phäär e der Ess Essenzen — wie wi e ich es f ü r r echt ha hall t e — i mme mm er wie wi eder zurück zur ück zur Wirklichkeit und ihrem JetztHierSosein zu kehren sucht, um sie besser zu machen (Dasein zunächst indifferent nehmend
gegenübe gege nüberr gut und u nd schlec hlecht), ht) , un undd in i n die di eser ewige wi genn Rhyt Rhy t h m i k zwisc zwische henn I deeRe deeReaal i t ät , Gei Gei st D r ang — i n de dem m A u s g 1 e i ch ihrer immerwährenden Spannung — das wahre Leben und die wahre wahre B e s t i m m u n g des Mens Menscche henn sie siehht. Auf alle Fälle ist der Mensch im Verhältnis zum Tiere, dessen Das Dasei n das das verkör verk örper pertt e Phil hi l i st er i um is i st , der der ewige „ Fa Faust ust““ , die bestia cupidissima rerum novarum, nie sich beruhigend mit der ihn umringenden "Wirklichkeit, immer begierig, die Schranken seines JetztHierSoseins zu durchbrechen, immer strebend, die Wirklic Wirklichh keit, keit, die ihn ihn umg umgib ibt, t, zu t r a n s z e n d i e r e n — da darunter auch seine eigene jeweilige Selbstwirklichkeit. In diesem Sinne sieht auch Sigmö«dJFreud im Menschen den „Triebverdrä dr än ge gerr “ *. Un U n d nur n ur weil er da dass i st , durch dies dieses nicht ni cht gel gel ege gent nt l i che he,, sondern k o n s t i t u t i o n e 11 e „Nein“ zum Triebe, kann der Mensch seine Wahrnehmungsweit durch ein ideelles Gedankenreich überbauen, und eben hierdurch seinem ihm'einwohnenden Geiste die in den verdrängten Trieben schlummernde Energie steigend zuführen. D. h. der Mensch kann seine Triebenergie zu geistiger Tätigkeit „s u b 1 i m i e r e n“ . *
Hier aber erhebt sich wiederum eine entscheidende Frage: Entspringt durch diese Askese, Verdrängung, Sublimierung, erst der Geist, oder erhält er durch sie nur seine Energie? Ist diese innere Technik — wenngleich durch das „non fiat“ des triebhemmenden Wollens selbst schon bedingt'— nur eine Dispositionsschaffung für die Manifestation des Geistes im Menschen, o d e r abe berr ent spri ngt de derr Gei st sei ne nem m Wese Wesen, se seinen Pr i nzipien und seinen Gesetzen nach erst durch diese Art Verdrängung, Sublinlierung? Nach meiner Überzeugung ist durch jene negative Tätigkeit, jenes „Nein“ zur Wirklichkeit, jene Abstellung, Inaktivierung der Wirklichkeit und Bild gebenden Triebzentre tr en k e i n es w e g s das Sei n d es Gei st es, sonder n nur gle gleic ichs hsaam sseeine Beli eferun ferungg mi t E n e r g i e und da dami mitt seine M a n i f e s t a t i o n s f ä h i g k e i t bedi ngt . D er Gei st is ist , wi e wir bereits sagten, in letzter Linie ein Attribut des Seienden selbst, das im Menschen manifest wird, in der Konzentrations-
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einheit der sich zu sich sammelnden Person. Aber — als solcher ist der Geist in seiner reinen Form ursprünglich schlechthin o h n e al l e „M ach t“ , „K r a f t“ , „ T ä t i g k e i t“ . Um irgendeinen noch so kleinen Grad von Kraft und Tätigkeit zu gewinnen, muß jene Askese, jene Triebverdrängung und gleichzeitige Sublimierung hinzukommen. Von hier aus gewinnen wir Einsicht in zwei Möglichkeiten der Auffassung des Geistes, die in der Geschichte der Menschidee eine fundamentale Rolle spielen. Die erste dieser Theorien, die die Griechen ausgebildet haben, spricht dem Geiste selbst nicht nur eine eigentümliche "Wesenheit und Autonomie, sondern auch Kra Kr aft und Tät Tät igkeit igkeit {roig non]Tix 6 das Höchstmaß von Macht 6c),}a. des Geistes zu. Sie ist Bestandteil einer Gesanitweltanschauung, die behauptet, daß das von vornherein bestehende und durch den W er deproze depro zeß ß de derr Geschichte hi chte un unve verr änd ndeer l i che Se Sei n de derr W elt so gebaut sei, daß die je höheren Formen des Seins von der Gottheit bis zur materia bruta auch die je mächtigeren, kraftvolleren, die kausierenden Seinsweisen sind. Der Höhepunkt einer solchen Welt ist der geistige und allmächtige, der eben d u r ch sei ne nenn Geist auch uch al l mächt mächtii ge Got t . D i e zwe zw ei t e entge ent ge geng ngeesetzte tzte Lehre, re, die die wir die die „ n e g a t i v e T h e o r i e “ des Geistes nennen, vertritt umgekehrt die Meinung, daß der Geist — sowei owei t dies dieser Begr Begrii ff da dann nn überh überhaaupt zuge zugelass lassen wi r d —, daß zum mindesten alle „kulturerzeugenden“ Tätigkeiten des M ensche nschen, n, al al l e l ogische ogischen, n, mor m oraal i schen, äst äst he hett i schschaue chschauenden nden und künstlerischbildenden Akte ausschließlich durch jenes „ N ei n “ erst rst er e r s t e h e n . Beide Theori Theorieen we weise ise ich ich zurück. urück. Ich Ich behaupte, daß der Geist zwar eigenes Wesen und Gesetzlichkeit hat, aber keinerlei ursprüngliche Eigenenergie; daß zwar durch jenen jenen ne nega gatt i ven ven A k t de dess (se (sel bst bst scho honn ge geii st igen) igen) t rie ri ebhemmenden Wollens Wollens die E n e r g i s i e r u n g des von von Haus Hausee aus ohn mäc mächtige ht igen, n, nur in ein eineer Gr uppe upp e von rei rei ne nenn „I „ I nt ent i onen“ be besst e henden Geistes erfolge — nicht aber hierdurch der Geist allererst rst „entspri „entspri nge“ nge“ . Für d i en e g a t i v e T h e o r i e des Men Menschen ne nenn nnee ich ich ein einig igee (in sich allerdings recht verschiedenartige) Beispiele: Buddhas Er l ösun ösungs gsll ehre hr e, "Sdi "Sdiope openh nhaauees uees Lehr Leh r e von de derr „ Sel bstneg bstn egat atii on de dess W i l l ens zum Leben“ Leben“ , f erner ern er da dass be beaachte cht enswe nswerr t e Buch von Pr Als Al sberg",,,D ber g",,,Das as M enschheit nschheit sr ät sel “ , endl endlii ch auc auchh die di e Spät Spätll ehre hr e 53
S.;l 3 * ud udss, besonde besonders rs in „J „ Jenseit enseit s de des Lu Lusst pri pr i nzi ps“ . Für Bud uddh dhaa, der mit unvergleichlicher Tiefe erkannte, daß Wirklichkeitsgegebenheit Leiden am Widerstande ist, endet der Sinn des menschlichen Daseins in der Erlöschung seiner als Begierdesubjekt, respektive in der Erwirkung einer nur noch geschauten Wesenswelt, d. h. der Nichtsheit, oder mythologisch ausgedrückt dr ückt : des des „ N i r w an ana“ a“ . Ei ne posi posi t i ve Idee Idee de dess Geist ist es bes besi t zt Buddha nicht, weder im Menschen noch im Weltgrunde. Nur eine Technik der Erkenntnis und des leidenüberwindenden „heiligen Wissens“ und die kausale Ordnung, in der, bei Ausübung der Technik der Entwirklichung, durch innere Aufhebung der Begier, dessen, was er den „Durst“ nennt, die sinnliche Wirklichkeitswelt und die Leib und Seelenvorgänge dahinschwinden — die sinnlichen Qualitäten, die Gestalten, die Relationen, Räumlichkeit und Zeitlichkeit des Seins Stück für Stück wegfallen —, hat er tiefsinnig erkannt. — Schopenhauer sieht das Wesensmerkmal der Verschiedenheit von Tier und Mensch ausschließlic li ch darin, dari n, dgß dgß da dass T i er jene „erl öse ösend ndee“ Negat Negat i on de dess W i l l ens zum Leben nicht zu vollziehen vermag, die der Mensch in seinen höchsten Exemplaren vollziehen kann —, jene Negation, die Schopenhauer wie seinem Lehrer Bouterweck der Quell ist aller „ höhe höh er en Formen“ Form en“ de dess Bewußts wußt sei ns und Wi ssens i n Me M et aphysi aphysi k , Kunst, Mitleidsethos. — Alsberg, ein Schüler Schopenhauers, erkennt sehr richtig, daß weder ein morphologisches, noch ein physiologisches noch ein empirischpsychologisches Merkmal die allgemeine Überzeugung der Kulturwelt von einem Wesensunterschied von Mensch und Tier rechtfertigen kann. Er hat Schopenhauers Lehre zu der These erweitert, das „Prinzip der M enschl nschlii chkeit“ chkeit “ l i ege aus aussschlie chli eßlich ßli ch darin, dari n, da daß ß der Me M ensch nsch se sei ne Organe aus dem Lebenskampf der Individual und Arterhaltung „auszus „auszuscha chall t en“ ge gewußt wußt ha habe be zu Gunsten des Werkzeugs, der Sprache, der Begriffsbildung, welch letztere er auf die Ausschaltung der Sinnesorgane und Funktionen und auf das Machsche Prinzip einer möglichsten „Ersparnis“ sinnlicher Inhalte zurückführt. Ausdrücklich weist Alsberg es ab, den Menschen durch Geist und Vernunft erst zu definieren. Die Vernunft, die er fälschlich — wie sein Lehrer Schopenhauer — nur als diskursives Denken, insbesondere als Begriffsbildung kennt, ist ihm eine F o l g e de derr Spra Sprache che,, nicht ni cht ihr i hree W u r zel; die Sprac prache selbst lbst
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si eht er als „im „i m m at er i el l es We W er k zeug“ zeug“ zwecks zwecks Auss Ausschal chal t un ung. g.de derr Arbeit der Sinnesorgane an. Als Grund für die Entstehung diese dieses „ Pri Pr i n zips zi ps der der M enschl nschlii chke chk ei t “ , di di ese Tendenz Tend enz des des Lebens, Lebens, sei ne Orga Or gane ne auszus uszusccha hall t en und un d „W „ W erkzeuge“ erk zeuge“ und „ Ze Zeii chen“ an die Stelle der lebendigen Organfunktionen zu setzen, damit auch uch als als Grund Gru nd de derr st st ei ge gende ndenn „ Vergehi Vergehirr nli nl i chung“ chu ng“ de dess M enschen im morphologischen und physiologischen Sinne, sieht Alsberg be rg die be bessond ndeers m a n g e l h a f t e Organa Organanpa npasssung des M enschen an seine Umwelt an: Mangel an Greiffuß, Kletterfuß, Klauen, Eckzähne, Haarkleid usw., d. h. den Mangel an jenen spezifischen Organanpassungen, die seine nächsten Anverwandt en, die di e M ensche nschenaffen, naffen, besi besi t zen. zen. Das, Das, was was man „Geist „ Geist““ nennt, nennt , ist also für Alsberg nur ein spät entstandenes Surrogat für mangelnde Organanpassung — man könnte im Sinne lyfeatAdiers, der auf diese Weise gewisse Hochbegabungen des Menschen erklärt, sagen: eine Überkompensation konstitutioneller Organminderwertigkeit der Menschenart. Auch die Spätlehre Freuds gehört, wie ich sagte, in den Kreis der negativen Theorie des Menschen. Die Worte „Trieb und Affektverdr verd r ängun ängu n g“ hatt hat t e sogar ogar scho schonn Schopenhaue Schopenhauerr ausdr ausdrückl ücklii ch ge ge braucht, um, wie er sich ausdrückt, bestimmte „Wahnformen“ zu erklären. Es ist bekannt, wie großartig Freud diesen Gedanken für die Entstehung der Neurose ausgebaut hat. Aber nach Freud soll ol l en die di ese se sel be benn T Trr i eb Veränderunge Veränderu ngen, n, die di e nach nach der eine ein en Ri ch tung die Neurose erklären sollen, für den Fall, daß die verdrängte Energie der Triebe „sublimiert“ wird, nicht weniger hervorbringen als die Fähigkeit zu jeder Art höherer Kulturgestaltung, ja, wie wi e Freud ausdrückli usdrücklicch sagt , die Spezifi pezif i t ät de derr mens menscchlic hli che henn Konstitution selbst. So heißt es ausdrücklich: „Die bisherige Entwicklung des Menschen scheint mir keiner anderen Erklärung zu bedürfen als die der Tiere, und was man an einer 'Minderzahl von menschlichen Individuen als rastlosen Drang zu weiterer Vervollkommnung beobachtet, läßt sich ungezwungen als Folge der Triebverdrängung verstehen, auf welcher das W er t voll st e aann der der mens menscchlic hli che henn Kul Ku l t ur auf geba baut ut ist ist “ . M an hat noch viel zu wenig darauf geachtet, daß der späte Freud, seit Aufstellung seiner dualistischen Lehre von den zwei Grundtrieben Libido und Todestrieb, nicht nur mit Schopenhauer, 55
sondern selbst direkt mit Buddhas Lehre einen seltsamen, zuweilen zu kl k l arer Bewußt wu ßthh ei t ge gell angenden ngenden Zusa Zusamme mm enh nhaang* ge winnt. Nach beider Lehre sind im Grunde alle Formen des Daseins, von materiellen Dingen an über Pflanze, Tier, Mensch bis zu dem das das „h „ h eili eil i ge Wis Wi ssen“ besi besi t zen zen den "Weis "Weiseen, ggll ei chsa chsam Gruppen eines erstarrten Festzuges in die stille Nichtsheit, in den ewigen Tod. Ist doch nach Freud — der fälschlich, wie ich glaube, dem Organismus überhaupt eine Tendenz schlechthin ni ge gerr Sose osei ns e r h a 1 1 u n g, ei ne Tenden Ten denzz Zur Ru h elage, elage, zu Reizschutz und Reizverweigerung beilegt — schon das Machtsystem, das beim Tiere (im Gegensatz zur Pflanze) zu den Er nährungs, "Wachstums und Fortpflanzungssystemen hinzutritt und sich zwischen sie und die Umwelt einschaltet, eine relative Leistung des im Grunde sadistischen, zerstörerischen Todestriebes als der der Urs Ur sehn hnssucht de dess Le Lebe bens ns „i n s Anorga Anor gani nissche zur ück“ ück “ .* Auch nicht einer dieser Thesen der „negativen Theorie“ des Geistes kann ich meine Zustimmung geben. Es sind lauter Thesen ei ei nse nsei t i ger, nur n ur auf Lebenswe Lebenswerr t e be bezoge zogener ner „ Psychi k er “ — wenn ich den alten Unterschied von Psychiker und Pneumatiker hier anwenden darf. Selbst Buddha war ein ausgeprägter Psychiker. Ich bin sogar der Meinung, daß die gesamte indische Kultur die spezifisch griechische und abendländische Kategorie dess „ Gei de Gei st es“ es“ nicht ni cht bes besaß. Al A l l e iindi ndisschen chen Syst yst em e si si nd ent weder positiver oder negativer Biologismus, und dies sowohl der Eigenart des Anorganischen gegenüber, wie der Eigenart des Geistigen. Doch dies nebenbei. Der Grundmangel jeder Art von negativer Theorie des Geistes ist die Tatsache, daß sie keine Spur Antwort auf die fundamentalen Fragen gibt: "Was denn im Menschen negiert, was denn verneint den "Willen zum Leben, was verdrängt Triebe? Aus welchem verschiedenen Letztgrunde wird die verdrängte Triebenergie das eine Mal Neurose, das andere Mal zu kulturgestaltender Tätigkeit sublimiert? "Wohin wird sublimiert? Und wieso stimmen die Prinzipien des Geistes (zum mindestens partiell) mit den Seinsprinzipien überein? Endlich: "Wozu wird sublimiert, verdrängt, der Lebenswille negiert — um welcher Endwerte und Endziele willen? Auch Alsberg muß man fragen: "Was ist es denn, was die Organausschaltung leistet, was die materiellen und immateriellen "Werkzeuge erfindet? Und werden die Organe denn wirklich „ausge 56
schaltet“ — und nur um derselben Werte und Ziele willen, die auch dem Tiere eigen sind: zur Individual und Arterhalt ung auf dies dieser Er dri dr i nd ndee? Das „ Bedü Bedürr fni fn i s“ al lein, das das schon «äSWSMBMtk f ü r die di e Or ga gann n eubi eubi l dun g so so maßlos maßl os ü bersch er schät ätzt zt e,' wenn er es als letzte Ursache auch seiner eigenen Befriedigung ansieht, genügt keineswegs als Erklärung. Und warum starb denn diese organisch so schlecht angepaßte Art, die „Mensch“ heißt, nicht aus, wie Hunderte anderer Arten auch ausstarben? Wie war es möglich, daß sich dieses schon fast zum Tode verurteilte Wesen, dieses kranke, zurückgebliebene, leidende Tier mit der Grundhaltung ängstlicher Selbstumhüllung, des Selbstschutzes seiner schlecht ängepaßten überverletzlichen Organe, in das „Prinzip der Menschlichkeit“ und damit in die Zivilisation und Kultur rettete — und das heißt doch: in das Prinzip eines objektiven Fortschritts und Wachstums der Sinngebilde des objektiven Geistes? Wie rettete es sich aus dieser „ Sackga ckgassse“ (di (di e i ch al s solche olche r ei n biol bi ologi ogissch zugebe) zugebe) ei ei ner LeL ebensrichtung? Sicher doch nicht durch Vernunft, durch Geist, der ja erst durch Askese, Verdrängung, Organausschaltung entsprungen sein soll! Man hat gesagt, der Mensch habe einen Triebüberschuß als ursprüngliches Artmerkmal und daher habe er verdrängen müssen (A. Seydel); aber dieser Triebüberschuß dürfte docch wohl gera do gerade de umge um geke kehr hrtt erst rst die F o l g e de derr ber ber eit s vol l zogenen Triebverdrängung sein und keineswegs ihre Ursache! Die negative Theorie setzt eben in jeder Form, in der sie auf t r i t t j das das, was was durch durch sie sie er k l är t werden soll, imm i mmeer sc scho honn v o r a u s : de denn Gei st , die di e V ernu ern u n f t , eine eine ei ei gene se sel bst bst ändige ndi ge Geset zlichkeit des Geistes und die Identität seiner Prinzipien mit denen dess Sei ns selbst de lbst . Ebe Ebenn der G e i s t i st es, der be berr ei t s die di e Tr i ebverdrä verdräng ngung ung e i n l e i t e t , indem indem der der ide idee und und wertge wertgele leititeete geistige „Wille“ den ideewertwiderstreitenden Impulsen des Trieblebens die zu einer Triebhandlung notwendigen Vorstellun ' ge genn ver ver sagt, gt , andere andererr sei t s de denn lauer lauer nd ndeen Tri Tr i eben idee idee und wer w ertt angemessene Vorstellungen gleichsam wie Köder vor Augen stellt, um die Triebimpulse so zu koordinieren, daß sie das geistgesetzte Willenprojekt ausführen, in Wirklichkeit überführen. Dies Diesen Grundvorg Grundvorgaang nenne nennenn wir wi r „ L e n k u n g“ , die in eine einem m „Hemmen“ (non fiat) und „Enthemmen (non non fiat) von Tri ebimpulse bim pulsenn durch durch de denn ge geisti istiggen Wi W i lle ll en bes best eht, und „ L e i
t u n g“ die Vor V orhal haltt un ungg — gleichs gleichsaam — de derr I de deee und de dess Wertes selbst, die dann je erst durch die Triebbewegungen sich verwirklichen. Was aber der Geist nicht vermag, ist dies: selbst irgendwe irgendwelche lche Trie Tri ebe bene nergie rgie e r z e u g e n oder oder auf he hebe ben, n, vergrößern oder verkleinern. Er vermag nur je verschiedene Triebgestalten hervorzurufen, die eben das den Organismus handelnd vollzi voll zieehen las lassen, was was er, er, de derr Gei st , „ w i l l “ . Abe Ab er nicht nur diese durch die Vorstellungsregulation vermittelte, vom Geiste ausgehende Triebregulation, auch dis Endziel ist wieder etwas Positives: die Macht und Tätigkeitsgewinnung des Geistes, das innere Freier und Selbständigerwerden, sagen wir kurz: — die V e r l e b e n d i g u n g d e s G e i s t e s . Das al l ei n ver di di en t rechtmäßig „Sublimierung“ genannt zu werden — nicht aber ein myst myst i scher cher Vor Vo r ga gann g, der de d en Geist eist aus der Tr T r i ebVer Ver drä dr ängung entspringen lassen und neue geistige Qualitäten schaffen soll. Damit Damit komme kommenn wir zur zur „ k l a s s i s c h e n “ Theorie Theorie des Geiste istess zurück. Sie istpwie ich schon sagte, ebenso falsch wie die negative; da sie aber fast die gesamte Philosophie des Abendlandes beherrscht, ist ihr Irrtum ein viel gefährlicherer. Diese Theorie mit ihrem Ursprung im griechischen Geist und Ideenbegriff ist ist die die Lehre von de der S. el b st m a c h t der Ide Idee, ihre ihrerr u r s p r ü n g l i c h e n Kraft Kraft und Tätigke tigkeit, it, ihre ihrerr Wirkfä Wirkfähig higke keit, it, die die Griechen zuerst konzipierten und die durch sie hindurch zu einer Grundauffassung des größten Teiles des abendländischen Bürgertums geworden ist.* Ob diese klassische Theorie des Geist ist es auft uf t r i t t be beii Bt at on und Äns Än st öte öt eles, les, wo die „ I deen“ deen“ res respe pekt ktive ive die „ Form or m en“ zug ugle leich ich als gest alte lt ende K r ä f t e ov respektive dem „Möglichsein“ auftreten, die aus einem der prima materia die Weltdinge formen; ob sie in der theisti schen Form jüdischchristlicher Religiosität erscheint, die Gott nur „reinen Geist“ sein läßt und ihm als solchen nicht nur Leitung und Lenkung, sondern einen positiven schöpferischen, ja sog ogaar al lmä lm ächtige chti genn W i l l en be beii l egt; ob sie i n mehr pa pant nthei hei stischer Form auftritt, wie bei Fichte oder in Hegefe“ Panlogismus, nach welchem die Weltgeschichte auf der Selbstexplikation der göttlichen Idee nach einem Gesetz der Dialektik beruhen soll ol l , de derr Mensch Mensch i n sei nem Kern Ker n e nu nurr das das werde werd end ndee Sel bstbewußtsein, das werdende Bewußtsein der Freiheit ist, das die ewige geistige Gottheit von sich selbst in ihm, in seiner Geschichte
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gewinnt — überall und immer krankt die klassische Theorie an demselben Irrtum, den abzutun der Menschheit die schwersten Er fahrung fahrun gen kost kost et : eess be bessitze it ze Geist ist und Idee Idee eine u r s p r ü n g 1 i di e Sel Se l b st m ach ac h t ; er sei auch o h n e de denn Le Lebe bens nsdra drang ng ein mächtiges, ja allmächtiges Prinzip. Hier beginnt das relative Recht der großen Gegner der klassischen Lehre, der Triebnatura natur al i st en, von Epik pi k ur, ur , H obbes obbes, Mac Mach iaveil, iaveil, Lamettrie bis zu Schopenhauer* Marx und Freud, die aber in ihrer reaktiven O pp pposit osit i on ge gege genn die di e kla kl assi sche Lehr Leh r e i hre hr er sei t s ger ger ade d i e Wahrheit preisgaben, die in dieser Lehre liegt: die Autonomie des Geistes in seiner Essentia und seinen Gesetzen, — damit aber ihre eigene Theorie, wie jede Theorie überhaupt, entwertend. Denn die Autonomie des Geistes ist die oberste Voraussetzung für die Idee der „Wahrheit“ und ihre mögliche Erkennbarkeit. Die klassische Lehre tritt vor allem in zwei Hauptformen auf: in der Lehre von der geistigen Seelensubstanz im Menschen und jene jenenn Le Lehr hreen, na nacch de dene nenn nu nurr ein ei nzig nzi ger Gei Gei st exis xi st i ert , i m Ver V er hältnis zu dem alle einzelnen Geister nur Modi oder Tätigkeitszent zentre renn dies ieses Geist ist es sind. sind. ' ( A v er f ^ s^ ^ i ao z ap i t ar i t , Fichte ichte,, Heg Hegel» Seh ell el l i i ag,..v ag, ..v .Ä SBäm i .) ’ Die Di e Subst ubst anzlehre nzlehre de derr Se Seele beruht auf der unberechtigten Anwendung der äußeren Ding kategorie oder, in ihrer älteren Form, der organismenhaften Sche heidung idung und Anwendung A nwendung der der Kat Kat ego goririeen von „ St of f “ un undd „Form“ auf das Verhältnis von Leib und Seele (Thomas von Aquin). Beide Anwendungen kosmologischer Kategorien auf das zentrale Sein des Menschen verfehlen ihr Ziel. Das geistige Aktzentrum, die Person des Menschen, ist keine Substanz, sondern eine monarchische Anordnung von Akten, unter denen je einer die Führung und Leitung besitzt und auf denjenigen Wert und die Idee gerichtet ist, mit denen der Mensch sich je „identifi zie zi er t “ . Abe Ab er sehe henn wir wi r von de derr Kr i t i k de derr Ei Ei nzelge nzelgesst alt ungen ungen dies dieser Lehre ab. ab. Der Der G r u n d i rr t um, um , aus aus de dem m die „kl „k l assische ische““ Theorie in ihrer Gesamtheit stammt, ist ein tiefer, grundsätzlicher, mit dem ganzen "Weltbild zusammenhängender Irrtum: anzunehmen, daß diese Welt, in der wir leben, von Hause aus und konstant so geordnet sei, das die höheren Seinsformen nicht nur an Sinn und Wert, sondern — hier beginnt der Irrtum — auch a n K r a f t u n d M a c h t zunehmen, je hö höhher sie sie sind ind. Für uns ist es ein ebenso großer Irrtum, die je höhere Seinsform —
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z. B. das Leben gegenüber dem Anorganischen, das Bewußtsein gegenüber dem unbewußten Leben, den Geist im Verhältnis zu den untermenschlichen Bewußtseinsformen im Menschen selbst und außerhalb des Menschen — genetisch entsprungen zu denken aus Pr ozes ozessen, die di e zu den ni edri dr i ge gerr en Seins ein sf orm or m en ge gehör höreen (Materialismus und Naturalismus), wie umgekehrt anzunehmen, die höhere höherenn Se Seins in sformen se seien ien U r s a c h e de derr nie ni edrig dri geren, ren, eess gäbe z. B. B. ein einee Lebens k r a f t , eine ine Bewuß wußtse tseins t ä t i g k e i t , einen inen vvon on Haus Hausee aus m ä c h t i g e n täti tätiggen Ge Geist ist (Vitalismus (Vitalismus und Idealismus). Führt die negative Theorie zu falscher mechanistischer Allerklärung, so führt die klassische Lehre zu dem haltl ose osen Un U nS Si nn eine in er sog og.. „t „ t el eologis ologi schen“ chen“ W el t ansc nschauung, hauung, wi wie sie die gesamte theistische Philosophie des Abendlandes beherrscht. Sehr treffend drückt den gleichen Gedanken, den ich bereit be reitss in mein meineer „ Eth Et h i k “ ver ver t r et en ha habe be,, Nife Nif e«iat‘ i äart r fta ft aRn aus:' „Die höheren Seins und Wertkategorien sind von Hause aus die di e schwächer chwächer en“ . _ Der Kräfte und Wirkstrom, der allein Dasein und zufälliges Sosein zu setzen vermag, läuft in der Welt, die wir bewohnen, nicht von ob obeen na nacch unten, sonde ondern v o n u n t en n ach ob obeen . In stolzester Unabhängigkeit steht die anorganische Welt in ihrer Eigengesetzlichkeit da — an ganz» wenigen Punkten so etwas wie „Lebendiges“ enthaltend. In stolzer Unabhängigkeit steht Pflanze und Tier dem Menschen gegenüber, wobei das Tier weit mehr vom Dasein der Pflanze abhängig ist als umgekehrt; die tierische Lebensrichtung bedeutet gegenüber der pflanzlichen Richtung nicht nur einen Gewinn, sondern auch einen Verlust, da sie den direkten Verkehr mit dem Anorganischen nicht mehr besitzt, den die Pflanze durch ihre Art der Ernährung hat. In analoger Unabhängigkeit steht in der Geschichte des Menschen die Masse als solche da in der Eigen gesetzlichkeit ihrer historisch trägen Bewegungen gegenüber den höheren Formen des menschlichen Daseins. Fast nur wie ein glückhafter gnadenreicher Zufall erscheint es zunächst unseren endlichen Augen, wenn die Erde oder irgendein ferner Stern „lebensreif“ wird, reif, Leben zu tragen, oder wenn der eigengesetzliche Zug menschlicher Massenbewegungen in eine Richtung gerät, in der die Masse den Genius auch nur zu dulden vermag — geschweige denn darüber hinaus ihre Interessen und
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Leidenschaften seine Ideen und Werte aufzunehmen vermögen, um sich durch sie befruchten zu lassen! Welch seltener Glücks fall, wenn in dieser Welt der sittlich Gutwillige und Gutgesinnte auch Erfolg hat — das erreicht, was wir „historische Größe“ nennen, d. h. erhebliche Wirkmacht auf die Geschichte. Kurz und selten sind die Blüteperioden der Kultur in der menschl ich ichen Geschich ichte te.. K u r z u n d se l t en das Sc h ö n e i n sei n e r Z a r t h e i t u nd V er l e t z l i c h k e i t . Das ursprünglich aller Macht, aller Wirksamkeit Bare ist gerade der Geist, je reiner er Geist ist. Die wahre, ursprüngliche Anordnung der Beziehungen, die zwischen den höheren, respektive niederen Seinsformen und Wertkategorien und den Kräften und Mächten bestehen, in welchen sich diese Formen verwirklichen, ist gekennzeich ichnet mit mit ddeem Sa Satze tze: „M ä c h t i g i st u r s p r ü n g l i c h d as as N i e d r i g e , o h n m ä c h t i g d a s H ö c h s t e“ . Jede höhe h öhere re Sei nsfor nsform m i st i m Ver Ver hält häl t n i s zu der der nie ni edri dr i ger en r e l a t i v k r aft lo s— und und sie verwirkli cht sich ich nicht nicht du durch rch ihre ihre eigenen Kräfte, sondern durch die Kräfte der niedrigeren. Der Lebensprozeß, an sich ein gestalteter Vorgang in der Zeit von eigener Struktur, wird verwirklicht ausschließlich durch die Stoffe und Kräfte der anorganischen Welt. Ganz analog steht der Geist zum Leben: Wohl kann der Geist durch den Prozeß derr Sublim de Sublimie ierung rung Mac Macht g e w i n n e n , können können dd__ie Le Lebe bens nstr trie iebe be in seine Gesetzlichkeit und in die Ideen und Sinnstruktur, die er leitend ihnen vorhält, eingehen und im Verlaufe dieses Eingehens und Durchdringens in Individuum und Geschichte dem Geiste Kraft ver -1 e i h e n — von vo n H ause aus aus und un d urs ur sprün pr üngli glich ch hat der Ge Gei st keine kein e ei ge gene ne En er gie. gi e. D i e höhere höh ere Sei n sf orm or m „ determ det erm i n i ert “ wohl wo hl sozusa ozusagen das das W esen und un d die di e W esensr nsr e gionen der Weltgestaltung, verwirklicht aber werden sie durch ein anderes Prinzip, das ebenso ursprünglich wie das geistige dem Urseienden eigen ist: durch das realitätschaffende und die zufäll fäll igen igen Bi Bi lde ld er bes best immende immende Pri nzip, das das wir wi r „ D r a n g“ , bild bi ldeerschaff chaffeende „ D r an gphant asi asi e“ nennen. nennen. Das M ächti cht i gst e, was was es i n der W elt gibt , sin sindd die di e i de deeen, n , for f orm m en und ges gest al t „blin „bl inde den“ n“ Kra Kr aft zent zent r en der anorga anorgani nisschen chen We W elt als unterste Wirkpunkte dieses Dranges. Nach einer immer stärker sich verbreitenden Auffassung unserer heutigen theoretischen Physik unterliegen diese^ Zentren wahrscheinlich überhaupt
keiner ontischen Gesetzlichkeit in ihrem Zu und Gegeneinander, sondern nur einer Zufallsgesetzlichkeit statistischer Art Erst der Mensch als Lebewesen bringt — nicht aus rationaler, sondern biologischer Notwendigkeit, d. h. um handeln zu können — dadurch, daß seine Sinnesorgane und Funktionen mehr die regelmäßigen als die unregelmäßigen Vorgänge der Welt indizieren, jene „Naturgesetzlichkeit“ in die Welt hinein, die der Verstand nachher abliest. Nicht das Gesetz ist es, das hinter dem Chaos von Zufall und Willkür im ontologischen Sinne liegt, sondern das Chaos ist es, das sich hinter dem Gesetz formalmechanischer Art türmt. Würde sich die Lehre, daß alle Naturgesetzlichkeiten im letzten Grunde nur statistische Bedeutung haben, daß alle Naturvorgänge (auch in der Mikrosphäre) schon Gesamtvorgänge sind, die aus der Wechselwirkung willkürlicher Krafteinheiten resultieren, durchsetzen, so würde unser gesamtes Naturbild eine ungeheure Wandlung erfahren: als die wahr wahreen o n t i s c h e n Geset ze erwie rwi esen sich sich da dann die sog. G e s t a l t geset ^e ^e,, d. h. Ge Gesetze, tze, die eine ge gewiss wisse Ze Zeii t r hyt hm i k des Geschehens und, von ihr abhängig wieder, gewisse statische Gestalten des körperlichen Daseins vorschreiben.* Und da innerhalb der Lebenssphäre, sowohl der physischen wie der psychischen, si che cher nu r Geset ze .von .von de derr A r t der Gestaltgesetze (obzwar nicht notwendig nur die materialen Gesetze der Physik) gelten, so würde die Gesetzlichkeit der Natur durch diese Auffas fassun ungg wiede wiederr ein ein stre streng ng ei n h ei t l i c h e. Dann aber wäre es nicht ausgeschlossen, den Begriff der „Sublimie mi erung“ auf a l l e s Weltges Weltgesche hehe henn zu forma form ali sieren. ieren. Subli Sublimi miee rung fände dann in jedem Grundvorgang statt, durch den Kräfte einer niedrigeren Sphäre des Seins im Werdeprozeß der Welt allmählich in den Dienst eines höher gestalteten Seins und Wer ^ de dens ns ge gesst el l t wür wü r den, wi w i e z. B. die zwi zwisschen chen den den El El ekt r on onen en sich abspielenden Kräfte in den Dienst der Atomgestalt, oder jdie jdie i nn nneer halb de derr anorgani norganisschen W el t t ät i ge genn Kr äft e i n de denn Dienst der Lebensstruktur. Die Menschwerdung und die Geist werdu werdung ng müßte dann dann als als de derr bi sl an angg l et zt e Subli Sublimierung mierungss vorga vor gang ng der N atu at u r ange angessehe henn werde werd en — gleichzei gleichzei t i g sich äußernd in der immer größeren Zuwendung der vom Organismus aufgenommenen äußeren Energien an die kompliziertesten Prozesse, 4 je j e w i r kennen, die Erre rr egungspr gungsproze ozessse de derr Gehi Gehirr n
rind ri ndee, u n d i n de dem m analogen nalogen psyc psychi hissche henn Vor V orga gann g de derr T r i ebsublimierung als Umsetzung der Triebenergie in geistige
rind ri ndee, u n d i n de dem m analogen nalogen psyc psychi hissche henn Vor V orga gann g de derr T r i ebsublimierung als Umsetzung der Triebenergie in geistige „Tätigke „Tätigkeit“ it“ . Den gleichen Vorgang der Auseinandersetzung von Geist und Lebe Le benn tre tr effe ffenn wir in i n de derr Men M en sch sc h en gesc h i c h t e an. an. Siche icherr gilt für sie nicht die These Piegsk, daß sie auf einer Explikation bloßer Ideen auseinander beruhe, vielmehr durchaus der Satz von iSjEgP'iferx, daß Ideen, die keine Interessen und Leidenschaften hinter sich haben — und das heißt: Mächte, die aus der Vital und Triebsphäre des Menschen stammen —, sich in der Weltgeschichte unweigerlich zu „blamieren“ pflegen. Trotzdem aber zeigt die Geschichte eine im großen und ganzen zunehm ne hmeend ndee E r m ä c h t i g u n g der Ve Vernunft, rnunft, ab aber eb eben nu nurr durch und auf Grund einer zunehmenden Aneignung der Ideen und Werte durch die großen triebhaften Gruppentendenzen undd die un di e I nte nt er essenverzahnun nverzahn unge genn zwische zwischenn i hn hneen. Audi Au di** hie hi er müssen wir uns eine weit bescheidenere Auffassung von der Bedeutung des menschlichen Geistes und Willens auf den Gang geschichtlicher Dinge zu eigen machen: Geist und Wollen des Menschen kann nie mehr bedeuten als „ Le Leii t un ung“ g“ und „Le „L en kung“ ku ng“ . U nd das das be bede deute utett imme imm er nur, daß daß der Geist als solcher den Triebmächten Ideen .vorhält, und das Wollen den Triebimpulsen — die schon vorhanden sein müssen — solche Vorstellungen zuwendet oder entzieht, die die Verwirklichung dieser Ideen konkretisieren können. Ursprüngliche determinierende Lenkdetermination hat also das zentrale geistige Wollen nicht auf die Triebe selbst, sondern auf die Abwandlung der Vorstellungen. Ein direkter Kampf des reinen Willens gegen die Triebmächte, d. h. ohne solche Vorhaltung von Ideen bzw. Zuwendung oder Entziehung von Vorstellungen ist ist ein einee Unmö Unmögglichk lichkeeit. W o eerr i n t e n d i e r t wird, wird, reg regt er er im Gegenteil die Triebe weit mehr in ihrer einseitigen Richtung auf. Das ist schon die Erfahrung des Paulus gewesen, wenn er sagt, das Gesetz gehe umher wie ein brüllender Löwe, um die Menschen mit Sünde anzufallen. (In jüngster Zeit hat u. a. William James über diesen Punkt tiefe Bemerkungen gemacht.) Das Wollen erwirkt immer das Gegenteil von dem, was es will, wenn wenn es es sich ich, ans ansta tatt tt einen inen h ö h e r e n W e r t zu inte intendie ndiere ren* n* desssen Verwi de Ver wi r k l i chu ch u n g da dass Schlecht chlechtee ver ver ge gesssen l äßt un undd die di e
En er gie gi e de dess Me M ensche nschenn a n z i e h t , auf die di e bloße bl oße Bek Bek ämpf ämp f un ung, g, N eg egii erun eru n g eein inees Tri Tr i ebes ebes r i chte cht et , de desssen Zi el als als „schlec „schlecht ht““ vor vo r dem Ge Gewis wi ssen steht. steht . So So muß der Me M ensch nsch auch uch sich sich sel be berr d u l d e n l er nen — auch auch die di ej enige ni genn Ne N ei gunge gun genn , die er er al al s schlecht hlecht und verderblich in sich erkennt. Er darf sie nicht durch direkten Kampf angreifen, sondern muß sie indirekt überwinden lernen durch Einsatz seiner Energie für wertvolle Aufgaben, die sein Gewissen als gut und trefflich erkennt und die ihm zugänglich si nd. I n de derr Lehr Lehr e vom „ N i cht wi ders der st an d“ gegen da dass Böse öse schlummert chlum mert,, wie schon Spi »«£a »«£a i n se sei ne nerr „ Eth Et h i k “ t i efsi fsi nn nnii g aus aus geführt hat, eine große "Wahrheit. U n t er . diese diesen Begr Begrii f f de derr Subl Sublii mi erung ru ng ge gebrac bracht ht,, st el l t die Menschwerdung, wie ich schon sagte, die uns bekannte h ö ch s t e S u b l i m i e r u n g — und zugl ei ch ddii e i nni gste te Ei n i g u n g a l l e r W e s e n s r e g i o n e n d e r N a t u r dar . D en n der Mensch faßt alle "Wesensstufen des Daseins überhaupt, insbesonderr e de de dess Lebens Lebens in i n sich sich zusa zusamme mm en — weni wenigs gstt ens de denn W e s e n s regionen, nicht dere|i zufälliger Ausgestaltung und noch weniger quantitativer Verteilung nach. Vor einem Weltbild, wie es hier angedeutet ist, zergeht der Gegensatz, der so viele Jahrhunderte beherrscht hat: der Gegensatz einer „teleologischen“ und ^mec ^mecha hanis niscche hen“ n“ Er kl är un ungg der der W elt wir wi r kli kl i chkeit .* Dieser Gedankengang kann auch vor dem höchsten Sein, dem Weltgrunde, nicht stille halten. Auch das Sein, das nur „durch sich sel bst bst “ i st und u nd von v on dem alle all es andere abhängt abhängt,, kann, kann , sofern i hm da dass A t t r i bu t de dess „ Gei Gei st es“ es“ zuge zugesprochen prochen wi w i r d, als ge gei st iges iges Sein keinerlei ursprüngliche Macht oder Kraft besitzen. Es ist jenes jenes andere A t t r i bu butt , die di e „ n atu at u r a natur nat uraans“ i m höchs höchstt en Sei n, derr allmä de ll mäcchtige ht ige,, mi m i t unendliche unendli chenn Bildern Bil dern geladene ladene „D „ D r ang“ , der der die Wirklichkeit und das durch Wesensgesetze und Ideen niemals eindeutig bestimmte zufällige Sosein dieser Wirklichkeit zu verantworten hat. Nennen wir das rein geistige Attribut im ober ober st en Grund Gru ndee all allees endliche ndli chenn Se Seins in s „ deit as“ , so kom m t i hr, hr , komm kom m t dem, dem, was was wi r den den „Ge „ Geii st “ und die die „Got t h eit “ in dies diesem Grunde nennen, keinerlei positive schöpferische Macht zu. Der Geda dank nkee eeii ne nerr „ W elt schöpfung chöpfu ng aus aus nic ni chts ht s“ zer zer fäll t vor vo r dies dieser Foll ge Fo gerr un ung. g. We W enn i n de dem m „ Sein durch sich sich sel bst bst “ die di ese Ur spannung von Geist und Drang gelegen ist, dann muß das Verhält nis ni s dies dieses Sei ns zur W elt ei n anderes nderes sei n. W i r drücken dr ücken die di es
aus, wenn wir sagen: der Grund der Dinge mußte, wenn er seine de deititaas, die i n ihr i hr ang ngeelegt legt e Ide Id een und un d We W er t fül fü l l e v e r w i r k l i eh en wollt wollt e, den den welts weltsccha haffe ffende ndenn Drang Drang enthe enthemme mmen, n, er mußte den Weltprozeß sozusagen in Kauf nehmen, um in und durch den zeithaften Ablauf dieses Prozesses sein Wesen zu verwirklichen. Und nur in dem Maße wird das „Seindurchsich“ zu ein eineem Se Sein, in , da das wür wü r dig di g wäre, wäre, gött göttliliche chess D a s e i n zu heiße heißen, n, al s es i m D r an ge der Ges Geschichte chicht e der W elt el t i m M ensche nschenn uund nd durch den Menschen die ewige deitas verwirklicht. Und nur im selben Maße kann dieser — an sich zeitlose, sich für endliches Erleben zeithaft darstellende — Prozeß seinem Ziele, der Selbstverwirklichung der Gottheit näher rücken, als das, was wir die „ W elt el t “ ne nenne nnen, n, der der voll vol l kom m ene Lei Lei b de derr ewi ewiggen Subs Substt anz geworden sein wird. Erst in der Bewegung dieses gewaltigen Wettersturmes, der die „ W elt “ ist, ist, kann eine eine Angle Angleii chung der der Ord O rdnun nungg de derr Seins in sfor men und der Werte an die tatsächlich wirksamen Mächte und umgekehrt dieser an jene erfolgen. Ja, im Verlauf dieser Entwicklung kann eine allmähliche Umkehrung des ursprünglichen Verhältnisses eintreten, nach welchen die höheren Seinsformen di e schwächeren, die niedrigeren die stärkeren sind. Anders ausged r ück t : D i e g e g e n s e i t i g e D u r c h d r i n g u n g des ursprünglich ohnmächtigen Geistes und des ursprünglich dämonischen, d. h. gegenüber allen geistigen Ideen und Werten blin den Drang Drangees du durc rchh die werde werdende nde Ideie Ideierun rungg un undd V e r g e i s t i g u n g d er D r an g sa l e, die hinte hinterr de den Bilde ildern der Ding Dingee stehe tehen, n, und die gleichz leichzeeitige it ige Ermä rm ächtigung, ht igung, d. h. h. V e r i e b e n d i g u n g d es G e i s t e s ist ist das Ziel iel un undd End ndee endlich lichen Seins und Geschehens — der Theismus stellt es fälschlicherweise an seinen Ausgangspunkt. * Wir sind ein wenig hoch gestiegen. Kehren wir zurück zu dem derr Erfahrun de rfahrungg nä nähe herr lie li egend ndeen Proble Problem m de derr m e n sc h l i c h en N a t u r .
Für die Neuzeit hat die klassische Theorie des Menschen ihre wir wi r k samste amst e For Form m ge gefu funn den in i n der d er Lehr Leh r e des des^^@ ^^ @@HMMN$.s HMMN$.s,, di di e
5 Scheler, Stellung
wir eigentlich erst in jüngster Zeit abzuschütteln begriffen sind. Dadurch, Dadur ch, da daß ß er al l e Substanzen ubstanzen in i n „den „ denkk ende“ oder „a „ ausge usge dehnt de hntee“ ei nte nt ei lt e und le l ehrt hr t e, daß daß der der Mens Menscch al al l ei n von vo n al len Wesen aus diesen beideii in Wechselwirkung stehenden Substanzen bestehe, hat Descartes in das abendländische Bewußtsein ein ganzes Heer von Irrtümem schwerster Art über die menschliche Natur eingeführt. Mußte er doch auf Grund dieser Einteilung selbst den UnSinn in Kauf nehmen, allen Pflanzen und Tieren die psychische Natur abzusprechen und den „Schein“ der Beseelung von Tier und Pflanze, den die ganze Zeit vor ihm für Wirklichkeit genommen hatte, durch anthropopathi sche „ Einf Ein f üh ühll un ung“ g“ unse unser er Le Lebe bens nsge gefüh fühll e i n die di e äuße äußeren ren Bi Bi l der der organischen Natur erklären und alles, was nicht menschliches Bewußtsein und Denken ist, rein mechanisch erklären. Nicht nur die wide wi derr si nnig nni gst e Über Über st ei ge gerr ung der der „ Sonderst onderst el l un ung“ g“ de dess Menschen, seine Herausreißung aus den Mutterarmen der Natur war die Folge, auch die Grundkategorie des Lebens und seiner Urphänomene wurde dadurch mit einem Federstrich einfach aus der Welt herausgeworfen: die Welt besteht für Descartes aus nic ni chts ht s al s aus „ denkend denk endeen “ Pun unkk t en und ei ne nem m gewalt gewalt i ge genn mathe math emat mat i sch zu er er fors for schend chendeen Mechanis Mechanismus mus.. W Wert ert vol vo l l an der Lehre Le hre Des Descarte rt es ist ist nur Eine Einess: die ne neuue A u t o n o m i e und Souveränität des Geistes (allerdings bei ihm auf Ratio reduziert und diese mit Intelligenz vermischt) — die Erkenntnis der Ü b e r l e g e n h e i t d es G e i s t e s ü b e r a l l e s O r g a n i sc h e und NurLebe Nur Lebendi ndi ge, die er bei bei der der mi m i t t elalte lalt erliche rl ichenn IdenIdentifizierung der forma corporeitatis mit der Geistseele nicht besaß, Alles andere ist größte Verkehrtheit. Daß es eine örtlich bestimmte Seelensubstanz, wie sie Descartes annimmt (Zirbeldrüse), nicht gibt, ist schon aus dem Grunde selbstverständlich, daß es weder im Gehirn noch sonstwo im menschlichen Leibe eine Zentralstelle gibt, in der alle sensiblen Nervenfasern zusammenlaufen und sich alle nervösen Prozesse treffen. Auch das ist grundfalsch an der Descartes'sdien Lehre, daß da ß das das Psychi ychissche n ur i n „ Bew Bew u ßt sein“ ein “ be besst ehe und un d auss usschlie chli eßlich an die Großhirnrinde gebunden sei. Eingehende psychiatrische Forschungen haben gezeigt, daß die für die Grundlage des mens menschl chlii chen chen „Ch „ Char arak aktt ers“ er s“ auss usschla chl agg ggeebe benden nden psyc psychi hisschen chen Fun Fu n k tionen, insbesondere alles, was zur Affektivität und zum Trieb-
leben gehört (das wir ja als Grund und Urform des Psychischen erkannt haben), seine physiologischen Parallelprozesse überhaupt nicht im Großhirn, sondern in der Hirnstammgegend hat, teils im zentralen Höhlengrau des dritten Ventrikels, teils im Thalamus, der als zentrale Schaltung zwischen den Sensationen und dem Triebleben Vermittelt. Ferner hat sich das System der Blutdrüsen ohne Ausgang (Schilddrüse, Keimdrüse, Hypophyse, Nebenniere), deren Funktionsart das menschliche Triebleben und die Affektivität, ferner Höhen und Breitenwuchs, Riesen und Zwergwuchs, wahrscheinlich auch die Rassencharaktere determiniert, als die eigentliche Vermittlungsstelle zwischen dem ganzen Organismus samt seiner Gestaltungsform und jenem kleinen anhängenden Teil des Seelenlebens erwiesen, denn wir „Wac de „Wachbewu hbewußts ßtseein“ ne nenne nnen. n. Es ist ist der der g a n z e K ö r p er , de derr heute wieder wieder da dass physi physi ologische ologische Pa Par al l el feld der se see lischen Geschehnisse geworden ist, keineswegs nur das Gehirn. Von einer so äußerlichen Zusammenbindung einer Seelensubstanz mit einer Körpersubstanz, wie sie Descartes annahm, kann gar nicht mehr ernstlich die Rede sein. Die Philosophen, Mediziner, Naturforscher, die sich heute mit dem Problem von Leib und Seele beschäftigen, konvergieren immer mehr zur Einheit einer Grimdanschauung. Ein und dasselbe Leben ist es, das in seinem Innesein psychische, in seinem Sein für Andere leibliche Formgestaltung besitzt. Man führe gege ge genn die di ese Ei nh nheei t nicht ni cht als als Argum Ar gument ent an, daß daß da das „ I ch“ „ ein ei n fach“ und eins sei, der Körper aber ein verwickelter „Zellenstaat.“ Die heutige Physiologie hat die Zellenstaatvorstellung vollständig abgebaut, wie sie auch mit der Grundanschauung gebrochen hat, daß die Funktionen des Nervensystems nur summativ, also nichtganzheitlich zusammenträfen und jeweilig streng örtlich und morphologisch in ihrem Ausgangspunkte bestimmt seien. Hält man freilich wie ßescSSfces den physischen Organismus für eine Art Maschine, und zwar in dem starren Sinne der alten, heute schon von der theoretischen Physik und Chemie selber überwundenen und zum alten Eisen geworfenen mechanischen Naturlehre des GalileiNewtonZeitalters, übersieht man andererseits wie Descartes und alle, die ihm folgten, auf der psychischen Seite die Selbständigkeit und (sicher nachgewiesene) Priorität des gesamten Trieb und Affektlebens vor
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al len „be „b ewußt wu ßteen “ Vors Vor st el l un ungs gsbi bill dern; dern ; schrä chr änkt nk t man all allees See lenleben auf das ¥adibewußtsein ein, die gewaltigen Abspaltungen ganzer zusammenhängender Funktionsgruppen des seelischen Geschehens vom BewußtseinsIch, vom einheitlichen Ichganzen übersehend, leugnet man ferner die Affektverdrängung und übersieht man die für ganze Lebensphasen möglichen Amnesien — dann kommt man allerdings auf den falschen Gegensatz: hier Einheit und Einfachheit ursprünglicher Art — dort nur Vielheit erst sekundär verbundener Körperteile und in ihnen erst fundierter Prozesse; hier eine Seelensubstanz — dort unendlich viele körperliche Einzelsubstanzen. Dieses überzentralistische Seelenbild ist genau so irrig wie das übermechanistische Sild des physiologischen Geschehens, das sich die ältere Physiologie gemacht hat. Im äußersten Gegensatz zu all diesen Theorien dürfen wir sagen: Der physiologische und psychische Lebensprozeß sind ontolog logisc isch s t r e n g i d en t i sc h (wie (wie es scho honn Kant Kant ve vermutet rmutet hatte). Sie sind nur phänomenal verschieden, aber auch phänomenal menal st st r eng i de dent ntis iscch i n de den St r ukt uk t urge ur gesset zen zen und i n de derr Rhythmik ihres Ablaufs: Beide Prozesse sind amechanisch, die physiologischen sowohl wie die psychischen, beide sind teleoklin und auf Ganzheit eingestellt. Die physiologischen Prozesse sind es um so mehr, je niedriger, nicht also je höher die Segmente des Nervensystems sind, in denen sie ablaufen; die psychischen Prozesse sind gleichfalls um so ganzheitlicher und zielhafter, je primitiver sie sind. Beide Prozesse sind nur zwei Seiten des nach seiner Gestaltung und nach dem Zusammenspiel seiner Fun unkt kt ione ion en e i n e n überme übermeccha hanis niscche henn Lebe Lebens nsvorg vorgaanges ngesl W as wi r also lso „ ph phys ysii ologis ol ogisch“ ch“ und „ psychologisc psychologisch“ h“ ne nenn nneen, si si nd nur zwei Seiten der Betrachtung eines und desselben Lebensvorgang ngees. Es Es gibt eine in e „ Biol ogie ogi e von i nn nneen“ und eine in e „ Biologi Biol ogiee von auße außen“ n“ . Die Bi Bi ologie ologi e von außen ußen sc schreite hreit et in de derr Er kennt nis ni s von der Formstruktur des Organismus zu den eigentlichen Lebensprozessen fort, darf aber nie vergessen, daß jede lebendige Forr m von de Fo denn l et ztunt zt unt erscheidba rscheidbarr en Ze Zell l el emente ment en an über über Zellen, Gewebe, Organe bis zum ganzen Organismus hinauf in jedem jedem Auge Au genbl nbl i ck dynami dynamissch ge gett r age genn und ne neuu ge gefo forr m t ist ist durch den Lebensprozeß, und daß in der Entwicklung die von den Betriebsfunktionen der Organe scharf zu scheidenden „ge-
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st al t end ndeen Funk Fun k t i on onen“ en“ es si nd, wel wel che die st st at i schen chen (anat (anat omischen) Formen des organischen Stoffes unter Mitwirkung der che hemis miscchphys hphysika ik alis li schen chen „S „ Si t uati uat i on on““ erst rst hervorbr hervor brin inge gen. n. M i t Recht haben der Heidelberger Anatom Braus und von der Physiologie her E. Tschermack diesen Gedanken in den Mittelpunkt ihrer Forschungen gestellt. Man darf sagen, daß sich diese Auffassung in allen Wissenschaften durchsetzt, die es mit dem berühmten Problem zu tun haben. Der alte „psychomechanische Par al l el i smus mu s“ von „ Leib Lei b und Seel e“ ge gehör hörtt he heut utee ge genau nau so zum alten Eisen wie die durch Lotze aufgefrischte „Wechselwir wi r k un ungs gsll eh r e“ oder die sc scholas holast i sche Lehr Leh r e von vo n der Se Seel e aals ls „forma corporeitatis.“ Die Kluft, die ÜEsSäffces durch seinen Dualismus von Ausdehnung und Bewußtsein als Substanzen zwischen Körper und Seele aufgerichtet hatte, hat sich heute fast bis zur Greifbarkeit der Einheit des Lebens geschlossen. Wenn ein Hund ein Stück Fleisch sieht und derweil bestimmte Magensäfte sich in seinem Magen bilden, so ist das für Descartes, der aus der Seele das gesamte Trieb und Affektleben herauswarf und gleichzeitig eine rein chemischphysikalische Erklärung der Lebenserscheinungen auch ihren Strukturgesetzen nach forderte, ein absolutes Wunder. Warum? Weil er auf der seelischen Seite den Triebimpuls des Appetites ausschaltet, der im selben Sinne eine Bedingung für das Zustandekommen der optischen Wahrnehmung des Fressens durch das Tier ist, wie es auch der äußere Reiz ist (der überdies dies niemals niemals,, wie wi e Des Descart cart es gl aubt, ubt , Bedingung di ngung des des I n h a l t s der Wahrnehmung, sondern nur der JetztHierWahrnehmung dies dieses I nhalt s i st , der der als T eil ei l de dess Kör per per „ bil bi l des“ des“ von al l em „ Bewußt wu ßtssei n“ ga ganz nz unabhängi unabhängigg be besst eht) ht ) — und u nd we w ei l er auf der anderen, physiologischen Seite die Magensaftbildung, die dem Appetit entspricht, nicht für einen echten, in der physiologischen Funktionseinheit und ihrer Struktur verwurzelten Lebensvorgang ga ng hä h äl t , 'sondern 'sond ern f ü r ei ne nenn Vor ga gann g, der der ga ganz nz unabhängig unabhängig vom zentralen Nervensystem rein chemikalisch im Magen abläuft, sobald nur die Speise in den Magen gelangt ist. Was aber würde Descartes dazu sagen, wenn man ihm Heyders Feststellung vor Augen führte, daß sogar die bloße Suggestion des Essens ei ner Spe Speii se die di e gleiche W i r k u n g nach nach sisich ziehe zi ehenn kann k ann wie das wirkliche Essen?! Man sieht den Fehler — Descartes'
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Grundfe rundfehle hler: r: da das T r i e b s y s t e m in Me Mensch und und Tier Tier (trotz sei ne nerr Schr Schrii ft üb übeer die di e „ Passi ones“ ones“ ) völl völ l i g zu überse übersehen, das das eben die E i nh e i t ausmacht und und die V e r m i t t l u n g bildet ildet zwischen jeder echten Lebensbewegung und den Inhalten des Bewußtseins. Er und alle ältere Physiologie hält die physiologische Funktionseinheit für ein Punkt für Punkt im Sinne eines formalmechanischen Nahewirkungsprinzips von irgendwelchen morphologisch schon vollständig bestimmten starren Teilen des organischen Körpers je ausgehendes und so gut wie völlig mechanisch determiniertes Geschehen. Das aber ist sie eben nicht. Die physiologische „Funktion“ ist ihrem Grundbegriff nach eine selbständige rhythmisierte Ablaufsgestalt, eine dynamische Zeitgestalt, die keineswegs von Hause aus örtlich starr gebunden ist, die sich vielmehr weitgehend an den vorhandenen Zellsubstraten ihr Funktionsfeld aussondern, ja allererst gestalten kann. Eine summative Organreaktiqn bestimmter und starrer Ari besteht auch bei denjenigen physiologischen Funktionen nicht, die keinerlei Bewußtseinskorrelat besitzen; ja sie besteht, wie man neuerdings gezeigt hat, nicht einmal für so einfache Reflexe wie den Patellarreflex (Kniescheibenreflex). Auch physiologisch kann der Organismus dieselben Ziele erreichen bei weitgehender Auswechslung der körperlichen Strukturen und Substrate, mit denen er arbeitet, auch bei Ablenkung durch eine neue Ursache. Phänomenologisch ist das physiologische Verfahren genau so „sinngemäß“ ge mäß“ wi e da dass psyc psychi hissche bzw. bzw . di d i e bewußt en Abl Ab l äufe, äuf e, un undd dies diese oft of t gena nauu so so „du „ dum m m “ wi e die di e organi organisschen chen Abl Ab l äufe. W enn z. B. bei Regenerationsvorgängen des Organismus an der Wundstelle zwei Köpfe anstatt eines entstehen, so finden wir das selbe in Fällen der Wiederherstellung eines psychischen Komplexes nach Gegebenheit eines Teiles, in dem blinden Wiederholungstrieb, z. B. analoge Szenen immer wieder herzüstellen (der (der st st et s „ Bet Bet r ogen ogen e“ , da dass ewig wi ge „O „ O p f er“ er “ usw.). usw.). Nach meiner Meinung ist der Forschung heute geradezu das methodische Ziel zu stellen, im weitfesten Maße zu prüfen, wie weit wei t die di e g I e i ch e n Verhal Ver haltt un ungs gswei weissen de dess Or O r ga gani nissmus mu s einmal ein mal durch physikalischchemische Reize von außen her, ein andermal durch psyc psychi hissche Reizun eizu n g, Sugg Suggeest i on, H ypnos ypn osee, al al l e A r t von vo n Psychotherapie, Veränderung der gesellschaftlichen Umgebung
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(von der viel mehr Krankheiten abhängen, als man ahnt), herbeigeführt und abgeändert werden können. Hüten wir uns also gar sehr vor einer falschen Übersteigerung ausschließlich physiologischer Erklärungen. Es kann ein Magengeschwür nach unserer heutigen Erfahrung ebensowohl psychisch bedingt sein wie durch einen gewissen chemischphysikalischen Prozeß — un undd nicht ni cht nu nurr N ervenk r an k h ei t en, sondern auch uch orga organis ni sche Erkrankungen haben je ganz bestimmte psychische Korrelate. Auch Auch qu ant i t ati v' könne könn en w i r be beide ide Ar A r t en unse unseres res Ein Einflflus ussses auf den eigentlichen einheitlichen Lebensprozeß — den durch den Korridor des Bewußtseins und den durch den Korridor der äußeren Reizung (P. Schilder) — so abwägen, daß wir in dem selben Maße mit der einen Reizung sparen, als wir die andere mehr verwenden. Sexuelle Erregung kann durch Einnahme gewisser Mittel ebensowohl herbeigeführt werden wie durch unzüchtige Bilder und Lektüre. Selbst der fundamentale Lebens be nsvorga vorgang, ng, der der „ T o d “ he heißt ißt,, kann dur ch eine einenn plötzl pl ötzlii che henn Affektschok ebensowohl herbeigeführt werden wie durch einen Pistole istolens nscchuß. huß. Da Das alles lles sind nur ve versc rschiede hiedene ne Z u g a n g s w e i sen, die wir in unserer Erfahrung und Lenkung zü ein und dem sel ben o n t i s c h e i n h e i t l i c h e n L e b e n s p r o z e ß haben. Auch die höchsten psychischen Funktionen wie das sogenannte beziehende Denken entziehen sich einer strengen physiologischen Parallelisierung nicht. Endlich müssen nach unserer Lehre auch die geistigen Akte, da und sofern sie ihre ganze Tätigkeitsenergie aus der lebendigen Triebsphäre beziehen und ohne irg ir gendeine „E „ En er gie“ sich ich für fü r unse unsere Er Er fahrun fahr ung, g, auc auchh für fü r die eigene, nicht manifestieren können, stets ein physiologisches u n d psychisches Parallelglied besitzen. Daß sich die abendländische Wissenschaft vom Menschen als Naturwissenschaft und Medizin vor allem mit der Körperseite des Menschen beschäftigt, die Lebensvorgänge in erster Linie durch den Korridor von außen her zu beeinflußen gesucht hat, ist eine Teilerscheinung des überaus einseitigen Interesses, das der abendländischen Techn i k über über ha haupt upt eigen igen ist ist . We W enn u n s die di e Le Lebe bens nsvorgä vorgänge nge von außen her um so viel zugänglicher erscheinen als über den Korridor des Bewußtseins, so braucht das eben nicht auf dem tatsächlichen Verhältnis zwischen Psyche und Physis zu beruhen,
sondern kann in einem jahrhundertelang einseitig eingestellten Interesse begründet sein. Die indische Medizin etwa zeigt die entg nt gegeng ngeeset zt e, nicht nicht min m inde derr einse inseitige it ige p sy c h i sc h e Ei nstellung. Das psyc psychophys hophysii sche Leben Leben is i st e i n s — und u nd dies diese Ei nh nheit eit i st ei ne Ta Tatt sache, che, die für fü r a l l e Le Lebe bewe wessen gilt gil t , also also auch uch für fü r de denn Menschen. Den Menschen seinem Seelenleben nach mehr als gradweise vom Tier zu trennen, seiner Leibseele eine besondere Art von Herkunft und künftigem Schicksal zuzuschreiben, wie es der theistische Kreatianismus und die herkömmliche Lehre von der Unsterblichkeit tut, dazu besteht nicht der mindeste Grund. Die Mendelschen Gesetze bestehen für den Aufbau des psychischen Charakter in dem selben Maße wie für irgend welche körperlichen Merkmale. Die vorhande/ten Verschiedenheiten zwisc zwische henn Mens Menscch und Ti T i er i m Abl Ab l auf de derr psyc psychi hissche henn Fun Funkt kt i on oneen sind allerdings sehr erheblich — aber sehr erheblich, und zwar weit erheblicher als die morphologischen Unterschiede zwischen Tier und Mensch, sind auch die physiologischen Unterschiede. Es wird beim Menschen im Verhältnis zum Tier ein unverhältnismäßig großer Mehrteil des gesamten Assimilationsmaterials zur Bildung nervöser Substanz verbraucht; die Ausbeute aber dieses Materials für Form und Strukturbildung anatomisch sichtbarer Einheiten ist dabei auffällig gering: ein im Verhältnis zum Tier sehr großer Teil dieses Materials wandelt sich in rein funktionelle Gehirnenergie um. Dieser Vorgang stellt aber nur das physiologische Korrelat für eben den Vorgang im Menschen dar, den wir in psychologischer Sprache „Verdrängung“ und „ Subl i m i erung“ erun g“ ne nennen. nnen. Wä W ähre hr end der mens menscchlic hli che Or ga nismus in seinen sensomotorischen Funktionen dem Tiere nicht wesentlich überlegen ist, ist die Energieverteilung zwisdien seinem Großhirn und allen sonstigen Organsystemen eine vollständig andere. Das menschliche Gehirn genießt den unbedingten Vor Vo r zug in i n der der Er Er nährun nähr ungg i n ei ei ne nem m viel ausg usgede dehnt hnteeren Maße Maße al s da dass t i er i sche Geh Geh i r n — ge geni nieeßt i hn hn,, da es die di e i nt ensivste nsivst en und vielseitigsten Energiegefälle besitzt und eine Verlaufsform seiner Erregungen, die rein örtlich viel weniger starr umgrenzt ist (Goldstein.) Bei allgemeiner Assimilationshemmung wird das Gehirn zuletzt gehemmt und, verglichen mit anderen Organen,
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am wenigsten. Die Rinde des menschlichen Großhirns bewahrt und konzentriert die ganze Lebensgeschichte des Organismus und seine Vorgeschichte. Da jeder Sonderablauf der Erregungen im Gehirn hir n je die die g a n z e Err Erreegungss ungsst rukt ruk t ur wande wandeltlt , kann kann nie „derselbe“ Verlauf physiologisch wiederkehren, ein Tatbestand, der genau dem Grundgesetz psychischer Kausalität entspricht, pricht, daß daß nur die g a n z e Erle rl ebnis bni sket ket t e in de derr Verga Vergange ngennheit, niemals ilur der zeitlich vorangehende Einzelvorgang das folgende psychische Geschehen erklärt. Da die Erregungen in der Rinde nie aufhören, auch im Schlafe nicht, und die Strukturelemente in jedem Augenblick neu auferbaut werden, so ist ein mächtiger Phantasieüberschüß — der auch ohne äußere Reize weiterströmt, bei Abbau des Wachbewußtseins und seiner Zensur (Freud) sofort hervortritt und als durchaus ursprünglich anzusehen ist, und der durch die Sinneswahrnehmung nur zunehmend eingeschränkt, nicht aber hervorgebracht wird — auch psychologisch zu erwarten: der seelische Strom läuft ebenso kontinuierlich (nicht unterbrochen wie das Wachbewußtsein) wie die physiologische Erregungskette durch den Rhythmus von Schlaf und Wachzuständen hindurch. Das Gehirn scheint beim Menschen auch in höherem Maße als beim Tiere das eigentliche Todesorgan zu sein, wie es bei der viel stärkeren Zentralisierung und Gebundenheit aller seiner Lebensvorgänge an die Gehirntätigkeit auch zu erwarten ist. Wissen wir doch durch eine Reihe von Untersuchungen, daß der künstlich großhirnlose Hünd oder das großhirnlose Pferd noch eine Fülle von Leistungen vollziehen kann, die beim, Menschen in diesem Zustande ausfallen. Diese und ähnliche Tatsachen sind voll genügend erklärt klärt du durch rch die g e s t e i g e r t e E i n h e i t des menschlic lichen Seelenlebens gegenüber dem tierischen, ohne daß man dafür eine besondere Seelensubstanz beim Menschen anzunehmen hätte. Nicht also Leib und Seele oder Körper und Seele oder Gehirn und Seele im Menschen sind es, die irgend einen ontischen Gegens ge nsaat z bil bi l de den. n. W i r dü dürr fen he h eute ut e sagen, da daß ß das das Pr oble obl em von v on Leib und Seele, das so viele Jahrhunderte in Atem gehalten hat, für uns seinen metaphysischen Rang verloren hat. Der Gegensatz, den wir im Menschen antreffen und der auch subjektiv als solcher erlebt wird, ist von viel höherer und tief ergreife ergreif en 73
der1 Ord Or dnu nung ng:: es es ist ist der G e g e n sa t z v o n Ge i st u n d Leben.1 Wenn wir Psychisches und Physisches nur als zwei Seiten ein und desselben Lebensvorganges nehmen, denen zwei Betrachtungsweisen desselben Vorganges entsprechen, dann muß das X, das eben diese beiden Betrachtungsweisen selbst vollzieht, dem Gegensa nsat z von Lei Lei b und Se Seele ü b e r l e g e n sein. Dies Dieses X ist ist nichts anderes als der, wie wir sahen, selber nie« gegenständlich wer wer de dende, nde, alle ll es „ ver ver ge gege genständl nständlii chend chendee" Ge G e i s t . I st sscchon da dass Leben unräumliches Sein, wohl aber zeitliches Sein — „der Org Or ganis ni smus i st ein Vor V orga gang“ ng“ , be bemerk merktt Jenn nnii ngs t r effe ff end nd,, und alle scheinbar ruhende Form des Körpers ist von diesem Lebensvorgang in jedem Augenblick getragen und unterhalten —, so ist ist da das, w^s wi r „ Geist ist “ ne nenne nnen, n, nicht nicht nur ü b e r r ä u m l i eh , sondern auch ü b e r z ei t l i c h . Die Die In Inte tenn tion tion en des Geistes schneiden sozusagen den Zeitabliuf des Lebens. Nur indirekt ist der geistige Akt, sofern er Tätigkeit beansprucht, auch abhängig von einem zeitlichen Lebensvorgang und gleichsam in ihn eingebettet. So wese wesensve nsversc rschi hieede denn auc auchh „ Leben“ Leb en“ un undd „ Geis Gei st “ si nd, so so si si nd doch beide Prinzipien im Menschen aufeinander angewiesen: d er Gei st i d ei er t das L eb en — de den Geist ist ab aber von seiner einfachsten Aktregung an bis zur Leistung eines Werkes, dem wir geistigen Sinngehalt zuschreiben, in Tätigkeit zu setzen un d zu v e r w i r k l i c h e n , v e r m a g d as as L e b e n a l l e i n . Das Verhältnis von Geist und Leben, wie wir es soeben umschrie chri ebe benn haben, haben, i st von vo n ei ner •ga ganzen nzen Gru Gr u pp ppee ph phii l osophi osophisscher cher Grundauffassungen des Menschen verfehlt und mißachtet worden. Hier seien zunächst alle jene Theorien des Menschen andeutungsmäßig charakterisiert, die man als „ri ä tn f a I i s t i £#be“ £#b e“ Theeori Th or i en be beze zeii chnen k ann. ann . I n n er h al b die di eser lass lassen sisi ch zwei Grundarten unterscheiden: eine einseitig formalmedianische Auffassung des menschlichen Verhaltens und eine einseitig vitalistische.
1 Dieser Gegensatz dürfte auch viel tiefer in den Grund aller Dinge hin einreichen als der Gegensatz von Leben und Anorganischem, den in neuerer Zeit besonders H. Driesch in falscher Weise übersteigert hat. 74
Die f o r m a l m e c h a n i sc h e n Auffa fasssu n gen ddees Verh Verhäältnisses von Geist und Leben übersehen an erster Stelle die Eigenart der Lebenskategorie und müssen daher auch den Geist mißverstehen. Sie treten in der abendländischen Geschichte in zwei , Formen auf: Die eine kommt aus dem Altertum, aus den Lehren eines Demokrit, Epikur und Lucretius Carus, und hat ihre vollkommenste Darstellung wohl in Lamettries „L'homme ma chine“ chi ne“ ge gefu fund ndeen, i n de dem, m, wie wi e schon chon der Name N ame de dess Buches uches sagt , versucht wird, die psychischen Erscheinungen, ohne sie vom Geistigen zu scheiden, auf Begleiterscheinungen der im Organismus waltenden physikalischchemischen Gesetzlichkeit zurückzuführen. Die andere Form ist im englischen Sensualismus am schärfsten ausgebildet: der „Traktat über die menschliche Nat ur “ von Da D avid H ume st el lt ihre ih re vollkomm vollk ommeenste nste Ausprä Auspräggung dar. In neuester Zeit ist Ernst Mach einer solchen Auffassung des Menschen am nächsten gekommen, wenn er das Ich als einen Knot Kn oteen pu punn k t auf faßt faßt,, i n welche welchem m die sensua nsualen len W Weel t element lementee i n be bessonde ond er er Di D i chte cht e Zusa Zusamme mm enhänge nhängen. IInn beiden Lehre Lehr en, hhii er » wie wi e dor t , wi w i r d da dass forma form al mecha mechani nissche Pr Pr i nzi p bis bis auf die äußerste Spitze getrieben, nur mit dem Unterschied, daß das eine in e M al die Em pfi pf i nd ndun ungs gsvor vorgä gänn ge aus Vor gä gänn ge genn ver ver st and ndeen werden sollen, die nach den Prinzipien der physikalischen Mechanik verlaufen, während das andere Mal die Grundbegriffe der anorganischen Naturwissenschaft aus den als letzte Gegebenheiten geltenden Empfindungsdaten und aus den Gesetzen der Vorstellungsassoziation (mit Einschluß aller Substanz und Kausalbeg lbegriffe ri ffe)) alle ll erers rerstt he herge rgele leitit et werde werden. n. De D er Fehle hl er b e i d e r Typen der mechanistischen Theorie aber ist es, das Wesen des L e b e n s in se seiner iner Eige Eigena nart rt und Eige Eigeng ngeesetzli chkeit hkeit zu übe übersehen. Die zweite weite Aba Abart de derr natura naturalis listis tiscche henn Theorie Theorie,, ddie ie v i t a l i s t i sche, macht im Gegensatz zum formalmechanischen Typus die Kateg Kat egor orii e de dess „ Leben Leben s“ zur zu r Ur U r k ateg at egor orii e der der Gesamt auffas uf fasssun ungg des Menschen und damit auch des Geistes — die Tragweite des Lebensprinzips weit überschätzend. Der menschliche Geist soll sich in letzter Linie aus dem menschlichen Triebleben als dessen spä pätt es „ En t wi ckl un ungs gspr prod oduk uktt “ voll vol l st änd ndii g ver ver st eh en la l assen. So So will der englischamerikanische Pragmatismus (erst Pierce, dann William James, F. C. Schiller und Dewey) die Denkformen und
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Denkgesetze aus den jeweiligen Arbeitsformen des Menschen ableiten. So will Wrewsehe in seinem „Willen zur Macht“ die Denkformen als notwendige lebenswichtige Funktionen aus dem Machttrieb des Lebens verständlich machen; in etwas verändert er We W ei se i st ihm i hm hie hi eri n neuerd neuerdii ngs H ans Va V aihifi ihi figgCr ge gefol folgt.* gt.* Überblickt man die Gesamtheit der hierher gehörigen Auffassungen, so findet man drei Untertypen dieser naturalistisch vitalistischen Menschenidee, je nachdem das System der N ah r u n g s trie triebbe, das de der F o r t p f l a n z u n g s und Ge schlec hlechtstri htstrieebe oder oder das de derr M a ch t trie tri ebe für da dass u r s p r ü n g l i c h e und u nd lleei t ende Sys Systt em des des mens menscchliche hl ichenn Tri Tr i eble bl ebe bens ns überhaupt ge gehalt halteen wir wi r d. „ D er Mensc Mensch ist, ist, was was er i ßt“ ßt “ hat Vag Vagfc grob erklärt. Unvergleichlich vertieft und in die Hegersche Geschichtslehre hineingearbeitet, hat insbesondere K st H M r s : die di e analoge Auffassung vertreten, daß der Mensch nicht sowohl die Geschichte mache, als vielmehr die Geschichte den Menschen je j eweili weil i g vers verscchie hi ede denn ge gesst al t e, und zwar an erster rster St el le die 0 W i r t s c h a f t s ge geschichte hichte,, die die Ge Geschichte hichte de derr „materi „materieelle ll en ProProdukt duk t i onsve onsverr hältni hält nissse“ . Nach Nach die di eser Auffas Auf fasssun ungg kom ko m m t de derr Geschichte der geistigen Hervorbringungen in Kunst, Wissenschaft, Philosophie, Recht usw. eine innere Eigenlogik und Kontinuität überhaupt nicht zu. Diese Kontinuität und eigentliche Kausalität ist ganz und gar in den Ablauf der Wirschaftsformen ver ver l eg egtt , von vo n denen denen na nach ch Marx M arx jede ausge usgepr präägte his hi st oris ori sche Form For m eine in e ei ei gentüml nt ümlii che ge gei st i ge ge.. W elt als den den bekann bekanntt en „ Ü berbau ber bau““ zur Folge hat.* Die Auffassung des Menschen als eines primär vom M a c h t t ri eb und Gelt Gelt ungst ungst rie ri eb behe beherr rrsschten chten We Wessens ist ist geschichtlich besonders von Madiiavelli, Thomas Hobbes und den großen Politikern des absoluten Staates ausgegangen und hat in Neuzeit und Gegenwart ihre Fortsetzung in der Machtlehre Friedrich Nietzsches und, mehr nach der medizinischpsychologischen Seite hin, in Alfred Adlers Lehre vom Primat des Geltungstriebes gefunden. Die dritte mögliche naturalistische Auffassung ist diejenige, die das geistige Leben als Form sublimierter L i b i d o auffaßt, als deren Symbolik und luftigen Überbau, und damit die ganze menschliche Kultur und ihre Erzeugnisse als Produkt verdrängter und sublimierter Libido ansieht. Hatte schon Schopenhauer die Geschlechtsliebe als den „Brennpunkt dess W i l l en zum Leben“ de Leben“ be beze zeichne ichnett , ohne ohne inde ind eß de dem m Natu N aturr al i s i
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mus vollständig zu verfallen — daran hinderte ihn seine nega-
mus vollständig zu verfallen — daran hinderte ihn seine negative Theorie d^s Menschen —, so hat der frühe Freud, der noch keinen selbständigen Todestrieb annahm, diese Auffassung des Menschen bis in die äußersten Konsequenzen ausgebaut.* Alle diese naturalistischen Lehren, seien sie des mechanischen oder des vitalistischen Typus, müssen wir vollständig zurückweisen. Zwar kommt dem vitalistischen Typus das hohe Verdienst zu, zur Einsicht gebracht zu haben, daß das, was im Merischen im eigentlichen Sinne schöpferisch mächtig ist, nicht dass i st , was da was w i r „ Geist“ Geist “ (und (u nd die höheren höheren Be Bewußt wuß t sei nsfor nsformen) men) nennen, sondern die dunklen unterbewußten Triebmächte der Seel e, un undd da daß ß die di e mens menschl chlii che Schicks chi cksaal sbil bi l du dung ng des des Ein Ei n zel wesens wie die der Gruppe vor allem von der Kontinuität dieser Vorgänge und ihrer symbolischen Bildkorrelate abhängt — wie auch der dunkle Mythos nicht sowohl ein Produkt der Geschichte ist, als vielmehr er den Gang der Geschichte weitgehend b e s t i m m t . Alle All e dies iese Theorie Theorienn jedo jedocch ha habe benn darin darin geirrt ir rt,, daß sie nicht nur die Tätigkeit, die Kraftgewinnung des Geistes und seiner Ideen und Werte, sondern auch diese Ideen selbst nach ihrem inhaltlichen Sinnbestande, ferner die Gesetze des Geistes und sein inneres Wachstum aus diesen Triebmächten herleiten wollten. Wenn der Irrtum des abendländischen Idealis li smus de derr „kl „k l assischen“ ischen“ Th Theeori or i e mit mi t sei ne nerr mä m ächtige chti genn Über Ü ber schätzung des Geistes die tiefe Wahrheit Spinozas übersah, daß die Vernunft unfähig ist, die Leidenschaften zu regeln, es sei denn, daß sie — kraft Sublimierung, wie wir es heute nennen wür wü r den — se sel bst bst zu eine ein er „ Leidensc Lei denschh af t “ werde, werd e, so hat hat der sog sog.. Naturalismus seinerseits die Ursprünglichkeit und Selbständigkeit des Geistes vollständig mißachtet. Im Gegensatz zu all diesen Theorien hat ein neuerer Schriftsteller, der eigenwillig, aber nicht ohne Tiefe ist, den Menschen ähnlich hnlich wie wir wi r se selbst lbst 1 unt er den den beide beidenn irre ir reduzible duziblenn Grund Gru nd kategorien von „Leben und Geist“ zu verstehen gesucht — ich meine .Ludwig, Kiaiges. Er ist es vor allem, der in Deutschland jene pa panr nroma omant ntii sche D enkart enk art über da dass W esen de dess Mensche Menschenn
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1 Die Scheidung von „Geist und Leben" liegt schon meiner Erstlingsschrift ,,D;e transzendentale und die psychologische Methode“, fermer meiner ..Ethik“ zu Grunde. Mit den Begriffen von Klages deckt sie sich nicht, da Klages Geist = „Intelligenz", „Ich“, „W ollen" setzt.
philosophisch fundiert hat, die wir heute bei so vielen Forschern verschiedenster Wissenschaften antreffen, z. B. bei Edgar Dacqu6, Dacqu6, Leo Frobe rob eni us, us, Ju Ju n g, Pr i nzhor nzh ornn , Theodo Th eodorr Le Lesssi ng1, ng1, in einer gewissen Richtung auch bei Oswald Spengler. Die Eigenart dieser Auffassung, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann, besteht vor allem in zwei Punkten: Der Geist wird zwar als ursprünglich angenommen, aber durchaus wie bei den Positivisten und Pragmatisten mit Intelligenz und Wahlfähigkeit gleichgesetzt. Daß der Geist primär nicht nur vergegenständlicht, sondern auch Schau von Ideen und Wesenheiten auf Grund ru nd von Ent wir kli kl i chung ist, ist, wird wi rd von Klag Klages nicht nicht ananerkannt. Der so seines eigentlichen Wesens und Kernes beraubte Geist wird sodann völlig bei ihm entwertet: Er befindet sich nach Klages mit allem Leben und was zu ihm gehört, mit allem Seel enle nl ebe benn schli schlicht chteen automati aut omati schen chen „Au „ Aussd r u cks ck s“ , i n ein eineem ursprüng ursprünglilicche henn und grundsä rundsätzlic tzli che henn K a m p f zzus usta tand nd — nicht nicht in einem Verhältnis gegenseitiger Ergänzung. In diesem Kampfzustande erscheint der Geist als das im Ablauf der menschlichen Geschichte hichte Lebe Lebenn und Seele immer immer ti efer fer z e r s t ö r e n d e Prinzip, sodaß die menschliche Geschichte als eine decadence, ja j a als eine in e fort for t schreit end ndee Er kra kr ankun nk ungs gseerschein rscheinun ungg de dess im i m M ensche henn sisi ch darstell darst ellenden enden Lebens er schei chei nt. nt . W äre Klag Kl agees ga ganz nz konsequent — was er nicht ist, da er seltsamer Weise den Geist erst nach der Menschwerdung an einer bestimmten Stelle der Geschicht chi chtee „ herein her einbr brec echh en“ l äßt, ßt , ssoda odaß ß de derr Geschicht chi chtee de dess ho hom mo sapiens schon eine gewaltige Vorgeschichte vorhergeht, die mit Bachofen'schen Augen gesehen wird —, so müßte er den Beginn gi nn die di eser „ T r agödi agöd i e“ de dess Lebens, Lebens, die di e na nacch iihm hm der Me M ensch nsch i st , schon i n die di e M enschwerdun nschwerdungg selbst lbst hi ne neii nle nl ege gen. n. Einen solchen dynamischen und feindlichen Gegensatz zwischen Leben und Geist anzunehmen verbietet uns schon die eine Tat-
1 T i. Lessing Lessing bring t im im Buche „ Geschichte Ge schichte als Sinngebung des Sinn losen" den Grundgedanken der Theorie auf den Ausdruck: „So verfestigte sich immer mehr mein Grundgedanke, daß die Welt des Geistes und seiner Norm nur die unentbehrliche Ersatzwelt eines am Menschen erkrankten Lebens sei, nur das Mittel zur Errettung einer in sich frag würdig gewordenen, nach kurzem Wachbewußtsein spurlos wieder ver sinkenden Gattung durch Wissenschaft größenwahnsinnig gewordener Raubaffen“. 78
sache, daß dem Geist als solchem überhaupt keinerlei Kraft und
sache, daß dem Geist als solchem überhaupt keinerlei Kraft und Macht, keine ursprüngliche Tätigkeitsenergie zukommt, durch die er diese „Zerstörung" allererst vollziehen könnte. Was Klages in seinen an feinen Beobachtungen reichen Schriften an wirklich beklagenswerten Erscheinungen geschichtlicher Spätk ul t ur anführ nfü hrtt , is i st nicht dem dem „G „ Gei st e“ zur La Lasst zu leg legen, sonsondern in Wirklichkeit auf einen Vorgang zurückzuführen, den ich ich „ Ü b e r s u b l i m i e r u n g “ nenne* —• —• auf ein eineen Zusta tand nd so übermäßiger Vergehirnlichung des Menschen, daß auf Grund seiner und als Reaktion auf ihn jeweilig eine bewußt romantische Flucht in einen (vermeintlich meist in der Geschichte gefundenen) Zustand einsetzt, in welchem diese Ubersublimierung, insb insbesond ndeere das Übe Übermaß rmaß de derr dis diskurs kursive ivenn i n t e l l e k t u e l 1 e n Tätigkeit noch nicht vorliegt. Eine solche Fluchtbewegung war schon die dionysische Bewegung in Griechenland, war ferner die. hellenistische Dogmatik, die das klassische Griechentum mit ähnlichen Augen sah, wie die deutsche Romantik das Mittelalter gesehen hat. Daß solche Geschichtsbilder weitestgehend auf einer durch die eigene Überintellektualisierung geborenen Sehnsucht nach Jugend und Primitivität beruhen, daß sie mit der geschichtlichen Wirklichkeit nie übereinstimmen, das scheint mir Klages nicht genug zu würdigen. Auch verkennt er, daß überall da, wo das Dionysische und die dionysische Form des menschlichen Daseins ursprünglich und naiv ist — und das ist sie vollständig niemals, da, wir sahen es, die ausdrückliche Triebenthemmung ebensosehr vom Geiste aus eingeleitet ist wie die rationale Triebaskese (das Tier kennt einen solch enthemmten Zustand nicht) —, der dionysische Zustand selber auf einer kompliz komplizie ierte rtenn b e w u ß t e n Wille Will enste nstecchn hnik" ik" be beruht, ruht, d. d. h. h. mit dems de mseel be benn „ Gei Gei st e“ ar beite beit et , de derr ausg usgescha hall t et werde werd en soll. oll . Eine andere Gruppe von Erscheinungen, die Klages als Folgen der zerstörerischen Macht des Geistes ansieht, besteht darin, daß überall, wo gegenüber gemeinhin automatisch ablaufenden Tätigkeiten der Vitalseele geistige Tätigkeiten eingesetzt werden, erstere in der Tat weitgehend gestört werden. Einfache Grundsymptome solcher Art sind z. B. die Störung des Herzschlags, des Atems und anderer ganz oder halb automatischer Tätigkeiten durch die Aufmerksamkeit; ferner Störungen, die entstehen, wenn sich der Wille direkt gegen die Triebimpulse 79
richtet, anstatt sich je neuen wertbetonten Inhalten zuzuwenden. Das Das abe ber, r, was Kla Kl age gess hie hi er „ Gei Gei st “ ne nennt nnt , da dass i st i n W i rkl rk l i chke chk ei t nicht der Geist, sondern nur die komplizierte technische „Intelligenz“ (im Sinne unserer vorhergehenden Ausführungen). Gerade er, der schärfste Gegner aller positivistischen Menschenauffas uf fasssun ung, g, alle all er Auf A ufff ass assu n g des des M ensche nschenn al al s „ h om o ffaber“ aber“ , wird in diesem fundamentalen Punkte ein unkritischer Schüler der Grundanschauung, die er im übrigen so scharf bekämpft. G e i s t u n d L e b e n si si n d a u f e i n a n d e r h i n g e o r d n e t — es es ist ist ein Grund Gru ndii r r t um , sie sie in eine urs ursprüng prünglilicche Feindin dschaft, in einen ursprünglichen Kampfzustand zu bringen: „ W e r d as T i e f s t e g e d a c h t , l i e b t d as L e b e n d i g s t e.“ *
Es ist Aufgabe einer Philosophischen Anthropologie, genau zu zeigen, wie aus der Grundstruktur des Menschseins, wie sie in diesen unseren Ausführungen nur kurz umschrieben wurde, alle spe pezif zifii schen chen Mon M onopo opoll e, Lei Lei st un unge genn un undd W erk e de dess M ensche nschenn herh ervorgehen: so Sprache, Gewissen, Werkzeug, Waffe, Ideen von Recht und Unrecht, Staat, Führung, die darstellenden Funktionen der Künste, Mythos, Religion, Wissenschaft, Geschichtlichkeit und Gesellschaftlichkeit. Darauf kann hier nicht eingegangen werden. Wohl aber soll noch der Blick gelenkt sein auf die Folge ol gerr un unge gen, n, die di e sich aus aus dem dem Gesagtem für fü r da das V e r h ä l t n i s d e s M e n s c h e n z u m G r u n d e d er er D i n g e ergeben. Es ist eine der schönsten Früchte des sukzessiven Aufbaus der menschlichen Natur aus den ihr untergeordneten Daseinsstufen, wie er hier zu geben versucht wurde, daß man zeigen kann, mit welch innerer Notwendigkeit der Mensch in demselben Augenblicke, in dem er durch Welt und Selbstbewußtsein und durch Vergegens Vergegenstt ändli ändl i chung chu ng auch sei ner ei ei ge genen nen psychophy psychophyssi schen Natur — den spezifischen Grundmerkmalen des Geistes — „M ensch“ nsch“ ge gewor worden den is i st , auc auchh die form for m al st e I de deee eines ines üb übeer welt wel t liche lichenn un unend ndlic liche henn und ab s o l u t e n Sei n s erfas rfassen mu muß. H at sich sich de d er Me M ensch nsch — da dass ge gehh ört ör t j a zu sei nem W Weesen, is i st der 80
A k t der M enschwe nschwerr dung dun g se sel bst bst — ei nma nm al aus de derr ge gessamt mteen N atu at u r heraus herausggest el l t und si e zu se sei ne nem m „Ge „ Gege genst nstäänd ndee“ gemacht, macht, so muß er sich gleichsam erschauernd umwenden und fragen: „ W o st st ehe i ch de denn nn sel bst bst ? W as i st de denn nn mein St St andor ando r t ?“ Er kann nicht eigentlich mehr sagen: „Ich bin ein Teil der Welt, bin bi n von v on i h r umschlos umschlosssen“ — denn da dass ak t uale ual e Se Sei n sei ne ness Gei st es dieser und seiner Person ist sogar den F o r m e n des Seins dies „ W el t “ in Raum und Ze Zei t üb übeerle rl egen. So schaut er gleichsam bei dieser Umwendung hinein ins Nichts: er entdeckt in diesem Blicke gleichsam die Möglichkeit des „a b so l u t e n N i c h t s “ — und dies ies treib treibtt ihn ihn w eiter iter zu zu der Frag rage: „W arum ist ist ü b e r h a u p t eine ine W elt, wa warum und wies ieso bin ,ich’ überhaupt?* M an an er erf asse di e st re renge W e s e n s n o t w e n d i g k e i t d i e ses Z u s a m m e n h a n g s , der zwisc ischen dem We Welt, lt, dem Selbst und dem (formalen) Gottesbewußtsein des Menschen besst eht, — wob be obeei „ Got t “ hie hi er nur als ein mit de dem m Präd Prädii kat kat „ heil hei l i g“ ver ver sehe hene ness „ Sei n durch sich sich selbst lbst “ er faßt w i r d, das das tausendfältige bunteste Ausfüllungen annehmen kann. Die S p h ä r e abe berr eines ines absolut bsoluteen Se Sei ns überh überhaaupt, upt , gl gl ei chg hgült ültig, ig, ob sie dem Erleben oder dem Erkennen zugänglich ist, gehört ebe bens nsoo kons kon st i t ut i v zum W e s e n de dess Mensc Mensche henn wie wi e sein Selbst lbst bewußt be wußtssei n und se sein W el t be bewußt wußt sei n. W as W.—von vo n Mom M ombol boldt dt von der Sprache gesagt hat, daß der Mensch sie darum nicht habe „ erfi erf i n d en“ können, kön nen, da de derr Me M ensch nsch nur durc dur ch die di e Spra pr ache Mens Menscch ist, das gilt mit genau derselben Strenge für die formale Seinssphäre eines alle endlichen Erfahrungsinhalte und das zentrale Sein des Menschen selbst überragenden, schlechthin in sich selbständigen Seins von Ehrfurcht gebietender Heiligkeit. Versteht man unter den Worten „Ursprung der Religion“ und „Ursprung der Metaphysik“ nicht nur die Erfüllung dieser Sphäre mit bestimmten Annahmen und Glaubensgedanken, sondern den Ursprung rung d i es er Sp h ä r e se l b st , so fie fiele also lso dies ieser ihr Ursprung mit der Menschwerdung selbst vollständig in eins zusammen. Der Mensch muß den eigenartigen Zufall, die Kontingenz der Tat sache, „ daß ü b e r h a u p t W e l t i s t u n d n i c h t v i e l m e h r n i c h t i s t “ und „ d aß a ß e r se s e l b s t i s t un d n i c h t v i e l m e h r n i c h t i s t “ * mit an anschaulic licher Notwe Notwend ndig igke keit it in
6 Scheler, Stellung
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demselben Augenblicke entdecken, wo er sich überhaupt der Welt und seiner selbst bewußt geworden ist. Daher ist es ein vollständiger Irrtum, das „Ich bin“ (Descartes) oder das „Die Welt ist“ (Thomas von Aquin) dem allgemeinen Satz „Es gibt absol bsolut utees Sein“ ein “ vor h ergehen ergeh en zu l assen uunn d die di e Sph Sphäär e des des A bsoluten allererst durch Schlußfolgerung aus jenen Seinsarten erreichen zu wollen: Welt, Selbst und Gottesbewußtsein bilden e i n e unzerreißbare Struktureinheit — genau so wie Transzendenz des Gegenstandes und Selbstbewußtsein in eben dem selben lben A k t e, de derr „ dr i t t en Refl Refl exio“ exi o“ , ents nt sprin pr inge gen. n. I m selben lben Augenblicke, da jenes „Nein, Nein“ zur konkreten Wirklichkeit der Umwelt eintrat, in welchem sich das geistige aktuale Sein und seine ideellen Gegenstände konstituierten; genau in dem selben Augenblicke, da das weltoffene Verhalten und die nie ni e ruhende Sucht ent entsst and, grenze grenzenl nlos os i n die ent entde deckt cktee W elt sphäre vorzudringen und sich bei keiner Gegebenheit zu beruhigen; genau im selben Augenblicke, da der werdende Measch »die Methoden alles ihm vorhergehenden tierischen Lebens, der Umwelt angepaßt zu 'werden oder ihr sich anzupassen, zerbrach und die umgekehrte Richtung einschlug, die Anpassung der entdeckten Welt an sich und sein organisch stabil gewordenes Leben; in genau dem selben Augenblicke, da sich der „Mensch“ aus de derr „ N at u r “ herauss herausst el l t e un undd si si e zum Gege genstand nstand se sei ne nerr Herrschaft und des neuen Kunst und Zeichenprinzips machte — in eben d em sel b en A u ge n b l i c k e m muußt e der Mensch auch sein Zentrum irgendwie außerhalb und jenseits der Welt verankern. Konnte er sich doch nicht mehr! als einfachen „Teil“ oder als als ei ei nfache nfachess „ Gli Gl i ed ed““ der Welt W elt erfa rf assen, über üb er die di e er sich so kühn gestellt hatte. Nach dieser Entdeckung der Weltkontingenz und des seltsamen Zufalls ufalls se seine ines nu nunn w e i t e x z e n t r i s c h geword wordeene nenn Seins ins kernes war dem Menschen noch ein doppeltes Verhalten möglich: Er konnte sich darüberverwundern (y-avf/d&iv) und seinen erkennenden Geist in Bewegung setzen, das Absolute zu e r f a s s e n un u n d s i c h i n e s e i n z u g l i e d e r n — das ist der Ursprung Ursprung de derr M e t a p h y s i k jede jederr Ar t ; se sehr sp spät ers erstt in de derr Geschichte ist sie aufgetreten und nur bei wenigen Völkern. Er kon k onnt nt e abe berr auch uch aus aus de dem m unbez u nbezwi wingli ngliche chenn Dr D r an g nac nach Be Ber g u n g nicht ni cht nu nurr seines ines Ei nzel nzel Se Seins in s, ssonde ondern rn zuvörders zuvör derstt seiner iner
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ganzen nzen Gr uppe* uppe* auf Grund Gru nd und mit mi t H i l fe de dess ungehe ungeheuren uren Phantasieüberschusses, der von vornherein im Gegensatz zum Tiere in ihm angelegt ist, diese Seinssphäre mit beliebigen Gestalten bevölkern, um sich in deren Macht durch Kult und Ritus hineinzubergen, um etwas von Schutz und Hilfe „hinter sich“ zu bekommen, da er im Grundakt seiner Naturentfremdung und Vergegenständlichung — und dem gleichzeitigen Werden seines Selbstseins und Selbstbewußtseins — ins pure Nichts zu fallen schien. Die Überwindung dieses Nihilismus in der Form solche lcher Be Bergunge rgungen, St St ützung üt zungeen ist ist da dass, was was wi r R e l i g i o n nennen. Sie ist primär Gruppen und Volksreligion. Sie ward erst später, gemeinsam mit dem Ursprung des Staates, „Stifterreligion“ religion“ . So sich icher, wie die W elt primä prim är als als W i d e r s t a n d für unser praktisches Dasein im Leben gegeben ist, früher denn als G e g e n s t a n d de derr Erk Erkeennt nis ni s, eb eben so so siche icherr mußten mußten au auch alle diese Gedanken und Vorstellungsgebilde über die neuentdeckte Sphäre, die dem Menschen Kraft leihen, sich in der Welt zu behaupten — solche Hilfe leistet der Menschheit prim är de d er „M „ M yt h os“ , spä pätt er die sich aus i hm he heraus raussschäl chäl ende „Re „Religion“ —, geschichtli hichtlicch v o r h e r g e h e n allen llen vornehmlic rnehmlichh auf Wahrheit ausgerichteten Erkenntnissen (oder Versuchen zu solchen) von der Art der Metaphysik. Nehmen wir ein paar Haupttypen der religiösen Ideen, die sich der Mensch von dem Verhältnis zwischen sidi und einem obersten GrundSein der Dinge gebildet hat, und beschränken wir uns dabei auf die Stufe des abendländischkleinasiatischen Monotheismus. Da finden wir Vorstellungen wie die,daß der Mensch einen inen „ Bun und“ d“ mit mi t Gott Got t schloß hloß, nac nachdem hdem Gott Got t ein Vol V ol k be stimmter Art zu dem seinigen erkoren hatte (Älteres Judentum). Oder: der Mensch erscheint je nach der Struktur der Gesel l scha haftft als „ Sk l ave Got Gottt es“ , de derr mi m i t Lis Li st und nie ni edri dr i ger Pröstration sich vor ihm niederwirft, ihn durch Bitten und Drohungen oder mit magischen Mitteln zu bewegen suchend. In etwas höherer Form erscheint er sich als der „getreue Knecht“ dess .obe de .obers rstt en souve souveräne ränenn „ H err er r n “ . D i e höc höchst hst e und r ei nst nst e V o r stellung, die in den Grenzen des Monotheismus möglich ist, erre rr ei cht die Idee Idee de derr „ Kind Ki ndsschaft“ chaft “ alle ll er Mens Menscche henn im i m Verhält nis ni s zu Gott Got t „ Vat er “ , verm verm i t t el t durch den den we wesensg nsgleiche leichenn „Sohn „Sohn““ , der den Menschen Gott in seinem inneren Wesen verkündigt
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und selber mit göttlicher Autorität ihnen gewisse Glaubensmei mei nunge nun genn und Gebote ebot e vors vor schre chr ei bt. bt . A l l e I de deeen solcher olcher Ar t müssen wir für unsere philosophische Betrachtung des Verhältnisses des Menschen zum obersten Grunde zurückweisen; müssen es schon darum, weil wir die theistische Voraussetzung leugnen: einen geistigen, in seiner Geistigkeit allmächtigen persönlichen Gott Got t . Für uns l i egt das das Grund Gru ndverh verhääl t n i s de dess Mens Mensche chenn zum W elt grund grun d dari dari n, da daß ß dies dieser Grund Gru nd sich ich im Mens Menscche henn — ' der als solcher sowohl als Geist wie als Lebewesen nur je ein Teilzent zent r um de dess Gei st es und Drange Dr angess de dess „ Dur Du r chs ch si chSe chSei end ndeen“ i st — ich sage ge:: sich i m M ensche nschenn selbst lbst un unm m i t t el ba barr er faßt und verwirklicht. Es ist der alte Gedanke Spinozas, Hegels und vieler Anderer: das Urseiende wird sich im Menschen seiner selbst inne in dem selben Akte, in dem der Mensch sich in ihm gegründet schaut. W i r müss müssen nnur ur dies diesen bisher bisher viel vi el zu ei ei nse nsei t i g int in t el l ektua kt uall i st i sch vert r etenen Gedank Gedanken en da d ahin hi n umges umgest al t en, da daß ß dies dieses Sk h g eg ründetwi ssen er er st ei ei ne Fo l g e ist ist de der a k t i v e n E i n s e t z u n g u n s e r e s S e i n s z e n t r u m s f ü r di di e i deal e For derung der Deitas und des Versuches, sie zu vollstrecken, und i n dieser Vollstreckung den aus dem Urgründe werdenden „Gott“ al s di e s t e i g en e n d e D u r c h d r i n g u n g v o n G ei ei s t u n d D r an g al l er er st m i t z u er z e u gen . Der Ort dieser Selbstverwirklichung, sagen wir gleichsam jener Selbstvergottung, die das DurchsichseiendeSein sucht und um deren de ren W erde rd en wi w i l l en es es die di e W elt als eine „Ges „Geschicht chi chtee“ i n Kauf nahm na hm — d as eb en i st d er M e n s c h , das menschlich liche Selbst und das menschliche Herz. Sie sind der einzige Ort der Gottwerdung ottwerdung,, ddeer uns uns zug ugääng nglic lichh ist ist — a b e r ei n w a h r e r T e i l d i e s e s t r a n s z e n d e n t e n Pr P r o z e ss s s e s s e l b st st . Denn Denn obzwar obzwar a l l e Dinge D inge im Sinne einer iner kontinuie kontinui erliche rl ichenn Kr K r eation in jeder Sekunde aus dem DurchsichseiendenSein her . vorgehen, aus der funktionellen Einheit des Zusammenspiels von Drang und Geist, so sind doch erst im Menschen und seinem Selbst diese beiden — uns erkennbaren — Attribute des Ens per se lebendig aufeinander bezogen. Der Mensch ist ihr Treffpunkt, und in ihm wird der Logos, „nach“ welchem die W elt gebilde bil dett ist, ist, m i t vollziehba voll ziehbarer rer A k t . Von V on vornhe vornh erein also lso ist nach unserer Anschauung Mensch und Gottwerdung gegen
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seitig aufeinander angewiesen. So wenig der Mensch zu seiner
seitig aufeinander angewiesen. So wenig der Mensch zu seiner Bestimmung gelangen kann, ohne sich als Glied jener beiden Attribute des obersten Seins und dieses Seins sich selbst ein wöhn wöh n end zu wis wi ssen, ssoo wenig weni g das das En s a se ohne ohn e M i t w i r k u n g ddees Menschen. Geist und Drang, die beiden Attributte des Seins, sie sind, abgesehen von ihrer erst werdenden gegenseitigen Durchdringung — als Zie Zi el — , abe berr auch uch i n sich nic ni cht fert fer t i g: sie w a c h s e n an s i c h s e l b s t eben in dies diesen ihren ihren Manife Manifessta tatiti onen onen in der der Ge Ge schi :ht :htee de des mens menscchli hl i che henn Gei st es u n d i n ddeer Evolu Evol u t i on de dess Lebe Le bens ns de derr W el t . — “ Man wird mir sagen und man hat mir in der Tat gesagt, es sei dem Menschen nicht möglich, einen unfertigen Gott, einen werdenden Gott zu ertragen! Meine Antwort darauf ist, daß Metaphysik keine Versicherungsanstalt ist für schwache, stützungs zun gsbe bedü dürr ft i ge M ensche nschen. n. Si e set zt ber ber ei t s ei nen k r äft i ge genn , hochgemuten Sinn im Menschen voraus. Darum ist es auch wohlve wohl verr st änd ndll i ch, da daß ß der der Mens Mensch ch erst rst im i m Lauf Laufee sei ne nerr En En t wicklung und seiner wachsenden Selbsterkenntnis zu jenem Bewußtsein seines Mitkämpfertums, seines Miterwirkens der Gottheit kommt. Das Bedürfnis der Bergung und der Stützung in ei ne außer ußer men men schlic hli che und u nd außer ußer wel wel t l i che All Al l m acht, cht , die di e m mii t Güte und Weisheit identisch "gesetzt wird, ist zu groß, als daß es in Zeiten der Unmündigkeit nicht alle Dämme des Sinnes und de derr Besi nn nnung ung durchbroche dur chbrochenn hä h ät t e. W i r set zen zen an die di e St el l e jener halb kindl ki ndlii ch, halb schwäc hwächlic hli ch dis di st anzie nzi er enden Bezie zi ehung hun g des Men Menschen zur Go Gottheit, ttheit, wie sie in de den o b j e k t i v i e r e n d e n und daru darum m auswe usweiche ichende ndenn Be Beziehun ziehunggen der Kont Ko nt em pla pl a tion, der Anbetung, des Bittgebetes gegeben sind, den element ar en A k t d e s p e r s ö n l i c h e n E i n s a t z e s des M en schen für die Gottheit, die Selbstidentifizierung mit ihrer geistigen Aktrichtung in jedem Sinne. Das letzte, wirkliche „Sein“ des DurchsichSeienden ist nicht gegenstandsfähig — so wenig wie das Sein einer Fremdperson: man kann an seinem Leben und seiner iner geisti istiggen Akt Ak t uali t ät t eilha il habe benn nur durch durch M i t V o l l z u g , nu nurr du durch rch den Akt de des Ei n sa t z e s und der täti tätiggen Identifizierung. Zur Stützung des Menschen, zur bloßen Ergänzung seiner Schwächen und Bedürfnisse, die es immer wie-
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der zu einem „Gegenstände“ machen wollen, ist das absolute Sein nicht da. W ohl aber aber gibt gib t es es auch uch f ü r uns eine „ St ü t zun zu n g“ : es es i st die St ützung üt zung auf auf da dass gesamt mtee W erk de derr W er t ver ver wir wi r kl i chung chun g der der bisherigen Weltgeschichte, so weit es das Werden der „Gottheit“ zu einem „Gotte“ bereits gefördert hat. Nur suche man in letzter Linie nie theoretische Gewißheiten, die diesem Selbsteins insatz vorhe rherge rgehe henn ssoollen. llen. E r s t i m E i n s a t z d er P e r so n s e l b s t i s t d i e M ö g l i c h k e i t e r ö f f n e t , u m das Sein des Durc.hsichSeienden auch zu „ w i s s e n“ .
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ANMER ANMERKUNGE UNGEN ZUR ZUR VORREDE MAX SCHELERS
1. Die Abhandlung „Zur Idee dies; Menschen“ ist zuerst erschiene» in der Zeitschrift „Summa" 1914; auf genommen g enommen in die Gesammelten Aufsätze und Abhandlungen „Vom Umsturz dier Werte'’ Bd. I (3. Aufl. Leipzig 1927). Die Abhandlung „Das Ressentiment im Aufbau der Moralen" 1913; ebenfalls auf genommen g enommen in „Vom Umsturz der Werte“. 2. „Der Formal Formalisismus mus in dei deir E t h i k und* die m ateriale ateriale W erteethik“ 1913/1916. {3. Aufl. Halle 1927). Zu beachten sind Mer u. a. die Ab schnitte über Realitätserfahrungs- und Wahrnehmungslehre S. 109 fl.; über die Ablehnung der naturalistischen Lehre vom Menschen S. 278 ff,; über 'die Schichtung des emotionalen Lebens S. 340 ff. und über die Person S. 384 ff. Vigl. auch nach dem eingehenden Sachregister zur 3. Auflaige die Hinweise unter den Stichworten „Mensch", „Physisch“,. „Psychisch" etc. „Wesen und Formen der Sympathie“ 1. Aufl. 1913 (2. bis 4. vermehrte Auflage 1923, 1927 und 1931, Bonn;. 5. Aufl, Frankfurt 1947.) 3. „Mensch u nd G eschichte" wurde wu rde zuerst zue rst 1926 in ,(Neue (Neue Rundschau” Rund schau” veröffentlicht. Das Werk „Di6 Wissensfonnem und die Gesellschaft" enthält die Ab handlungen „Probleme eimer Soziologie des Wissens" und ,.Erkenntnis und Arbeit” (Leipzig 1926). 4. „Die Form F orm en des W issens und u nd d ie Bildung" (Bonn 1925; 1925; 3.3. Aufl. Frank Fr ank furt 1947). Vgl. Vgl. hier hie r vor allem allem die eingehenden eingeh enden Anmerkungen Anm erkungen im Anhang, die nach verschiedenen Richtungen den Text ergänzen und auf die geplanten Werke „Philosophische Anthropologie" und „Metaphysik" aufschlußreiche Perspektiven eröffnen. (Dieser Aufsatz und der unter 3 erwähnte Aufsatz „Mensch und Geschichte“ ist nach dem Tode des Verfassers in dem Band „Philosophische Welt anschauung" Bonn 1929 erschienen). 5. Der Vortrag „Der Mensch im Weltalter des Ausgleichs" (1927) ist zuerst erschienen unter dem Titel „Ausgleich als Aufgabe und Schick sal“ in der Reihe „Politische Wissenschaft“, herausgegeben von der Deutschem Hochschule für Politik, Berlin 19.28. Er ist auch laufgenommen in den Band ,(Philosophische Weltanschauung“ '{Bonn 1929). «7
ANME ANMER RKUNGE KUNGEN ZUM ZUM TEX TEXT
Seite 11 Vgl. Vgl. die Abhandlung Ab handlung „Zur Idee de s M enschen a. a. 0 . H ier ist nachgewiesen, daß der traditionelle Begriff des Menschen durch die Ebenbildlichkeit mit Gott konstituiert ist, daß er al§p die Idee Go ttes als Bez ugszentrum ugszentrum voraussetzt. 16 Vgl Vgl. die Abhandlung „E rkenntnis und un d A rbeit“ rbe it“ in dem Buch« Buch« „Die Wisisensformen und die Gesellschaft", und ,,1-de.alismus — Realismus“ im „Philosophischen Anzeiger“, 2. Jahrgang, Heft 3, Bonn 1927. 26 Vgl Vgl. die Abhandlung Ab handlung „Problem e einer Soziolo Soziologie gie des Wissens" und „Erkenntnis und Arbeit", beide in dem Band« „Die Wissens formen und die Gesellschaft". 29 Vgl. Vgl. zur K ritik des Hedonismus Hedonismu s — Eudämonismus „Der „De r Form alis mus in der Ethik und die materiale Werterthik“. 30 Vgl. Vgl. über G eschlechtstrieb esch lechtstrieb un d Geschlech Gesc hlechtsts Lieb-e in „Wesen „W esen und Formen der Sympathie"; ferner in der Abhandlung „Über Scham und Schamgefühl", Nachlaßband I 1933. 31 Vgl Vgl. Wolf Wolf gang gang Köhler, Köhler, Abhandlungen de r Preußischen Ak adlm ad lm ie der Wissenschaften. 34 Vgl Vgl. über übe r den Un terschied von „W ert“ und „Gut" in „Der Formalismus in der Ethik 'etc”. 35 Vgl Vgl, Julius Stenzel „Der Ursprung des de s Geistb Geistbeig eigririffffes es bei d ea Griechen" im der Zeitschrift „Die Antike". 44 Eingehender nachgewiesen in de r Abhandlung „Ideal „Idealismus ismus — Realismus“ a. a. O. 49 Vgl. Vgl. „Erkenntnis „Erken ntnis und un d A rbeit" rbe it" an d „Idealismus „Idealismus — Realismus“ a a. O. 52 Vgl. Vgl. S. Fre ud „Jens „Je nseits eits de s Lustpri Lustprimzips mzips".". 56 Vgl. Vgl. eben eb enda da Seite Se ite 40. 40.
Seite 58 Soziologisch Soziologisch ist die klassische T he od e ein. ein.«« einseitige eins eitige Klassen Klass en ideologie, die Ideologie einer Oberklasse: des Bürgertums. Vgl. hierzu „Probleme einer Soziologie des Wissens“ Seite 203 ff. und den Aufsatz „Der Mensch im Weltalter des Ausgleichs" La „Philosophische Weltanschauung", Bonn 1929 S. 74. 62 Vgl Vgl. die Abhandlung Ab handlung „Erkenntnis „Erke nntnis und und A rbeit" rbe it" a. a. 0 . 64 Vgl. Vgl. „Probleme „Prob leme einer Soziologie de» W issens” a. a. O. 76 Ebenda. 76 Vgl. Vgl. zur Kritik de® historischem M aterialismus aterialismu s „Problem e einer Soziologie des Wissens" a. a. O. 77 Vgl Vgl. die Kritik Kritik d er Freud Fre ud sch en Liebestheo rie in „Wesen „W esen und Formen der Sympathie“. 79 Vgl. Vgl. zu den de n Problem Pro blem en d e r Resublimieruni Resublimierunigg und un d Übersublimierung Übersublim ierung „Der Mensch im Weltalter dies Ausgleichs" a. a. O. 81 Vgl Vgl. hierzu in dem Bande „Vom „Vom Ewigen Ew igen im M enschen" ensche n" aus der Abhandlung „Vom Wesen der Philosophie", das Kapitel „Vom Gegenstand der Philosophie und die philosophische Erkemntnishaltung“.
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NAMENVERZEICHNIS
Adler A. 55, 76. Al&bemg P. 54, !f. Augustinus 45. A l verdes ve rdes 20, 20, 22. 22. Aristoteles 14, 23, 58. Averroes 59 Backofen 78. Blaaiuw 13. Bouterweck 54. Braus 69, Buddha 46, 49, 51, 53 ff., 56. Buhler, K. 22. Buytendyk 22. Darwin Ch. 10, 15, 34 Dacque E. 78. Demokrit 75. Descartes 46, 65 ff, 82. Dawey 75. Driesch, H. 74, Epikur 59, 75. Fabre, J, 19. Fechaer, Th. 12, 16. Fichte, J. G. 59. Freud, S, 52, 54 ff, 59, 73, 77. Frobenius, L. 78. Galilei 67. Goethe 45. Goldstern, K. 72.
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Haberlandt 13. Marx, K. 59, 63, 76. Hartmarm, E. v. 59. Mendel 72. Hartmanin, iN. 60, Mill, J. St. 25. Newton 67. Hegel 48, 58, 59, 63, 76, 84. Nietzsche 76. Hering, W. 24. Paulus 63. Heyder 69. Pawlow; 24. Hobbeis, Th. 59, 76. Piierce 75. Hölderlin 80. Platon 49, 51, 58, Humboldt, W. v. 81. Prinzhorn 78. Hume, D. 25, 33, 75. Reimarus 23. Huss'erl, E. 49 ff. Schelling. 59. Jaensch, E. R. 33. . Schilder, P. 28, 51, 71, James, W. 63, 75. Schiller, Fr. 51. Jennings 18, 20, 74. Schiller, F. C. 75. Jung, C. G. 78. Schopenhauer, A. 53, Kant, I. 44, 48, 59, 68. ff., 59, 76. Klages, L. 77 ff. Schwalbe, G. 34. Köhter, W. 31 ff, 34. Sem'on 24. Lamarck 15, 34, 57,Seydel, A. 57. Lametta© 59, 75. Spencer, H. 20. Leibniz 38, 48. Spengler, O. 78, Lessing, Th, 78. Spinoza 59, 64, 77, 84 Limine Stenzeil, J, s. Anm. Thomas v.Aquin59,82. Loke.J, 25. Tischermack, E. 69. Loetz 18, 20. Lotze, H. 69. Vaiihingier, H. 76. Vogt 76. Lucretius Carus 75. Mach, E. 54, 75. Volkart, H. 41. Wundt, W. 20, 21. Machiavelli 59, 76.
N A C H W O R T D E S V ER E R L A GS GS
Die wesentliche Eigenheit der meisten denkerischen Bemühungen im 19. Jahrhundert besteht in ihrem relativierenden Charakter. Was insbesondere verlassen wurde, stellt sich dar als der umfassende Seinsbegriff der Antike, der OrdoGedanke des Mittelalters und die großen rationalistischen Konzeptionen des 17. und 18. Jahrhunderts. Das 19. Jahrhundert leitete mit seinen verschiedenartigen Determinationslehren, in dieser Hinsicht schon vom Denken des 18. Jahrhunderts angeregt, den auffälligen Relativierungsprozeß ein, indem es das geistig Absolute. wie auch immer es —definiert auf anorganische, ........... .1 n1 1 ..r. . . — • wurde, ~~~ ~ .. —.......... ............... .......... ..... * organische, ■ ,^^ ,^^ n gesellschaftliche oder psychologische Gegebenheiten zurückführte. Dadurch wurde das Erkennen, insbesondere in den historischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen, gefördert, und das nicht nur, weil die selbständige Kritik der Wissenschaft und die technischen Ansprüche diese Bereicherung anregten. Allein schon die verstärkte Intention; auf verabsolutierte Seinsfragmente wie anorganische und organische Natur, Geschichte, BildungsSysteme, Gesellschaft, Psyche usw. hat jeweils in diesen einzelnen Bezirken erstaunlichen Fortschritt, verursacht. Diese bedeutsame Erschütterung jeglicher Form bindenden und verbindenden Seinsbezugs hatte — um das Positive weiterhin zuvörderst zu vermerken — innerhalb der eigentlichen metaphysi physi sche henn Auslegung Auslegung der W elt de denn Vor V ortt eil , ra r adik di k al eres res Fr agen ___jau _ jausz«lö£ lö££n» .der .der ar t vor vo r al l em, da daß ß da dass Verhä Verh äl t n i s von Gei st und _ _ Leben gl ei di sam. z w i s c h_e n .m d ob exh d h ^ — zu pol pol i t i sche henn I de deol olog ogii en we w er de dende ndenn fra fr agmenta ment ar i schen chen W el t _ deutungen neu zu erhellen versucht wurde. Diese sogenannten Lebensphilosophien mit insbesondere Kierkegaard, Nietzsche und Bergson bildeten dann die Voraussetzung für das zeitgenös .
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sische Bemühen der schöpferischsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, nicht nur erneut ein für sich seiendes und alles Fragmentarische umschließendes Sein auszulegen, sie überwanden damit zugleich auch die Vielheit fragmentarischer Ansichten, die bisher die geistige Voraussetzung für die vielen ideologischen Antagonismen in Europa und damit für den Zerfall des europäischen Geistes bildeten. (In dieser Hinsicht ist also auch das geistige Chaos im heutigen Europa ein unmittelbares Ergebnis verschiedener Denkformen des 19. Jahrhunderts.) Die neuen Erkenntnisse, auf die hier hingewiesen werden soll, können eine neue Epoche auch im Leben der menschlichen Gruppen einleiten, wenn der an sich ohnmächtige, nur „leitende und lenk en de" Geist „le „l eide id enscha nschaftftlilich“ ch“ mi t dem dem „D „ D r ang“ na nacch einem inem solchen Ziel verbunden wird. Fest steht, daß erst in diesen neuen philosophischmetaphysischen Schöpfungen das 20. Jahrhundert zum erstenmal eine ihm ganz eigene „Ideierung“ erfährt. Die seinsaufsplitternden verabsolutierten Teilansichten der Welt im 19. Jahrhundert ergaben sich aus einem unkritischen, m angel ngel hafte haft en on t ol r gi schen chen W i ssen un undd aus ei ei nem de d ekadent kadenteen metaphysischen Defaitismus. Ob man demzufolge Staat, Gesellschaft, Wirtschaft, Blut, Rasse, Libido, Vernunft, Entwicklung usw. aus dem umfassenden Seinszusammenhang absplitterte und deifizierte, ist für das tatsächliche Ergebnis, nämlich daß sie in ihrer Isoliertheit zu ebenso einseitig massenbewegenden Idola fori wurden, gleichgültig. Erst im Ansatz zu einer neuen vertieften, weil metaphysisch verbindenden Seinslehre ergibt sich die schöpferische Hoffnung auf eine Zukunft, die das. Dämonische des bloßen Lebens mit dem wertevermittelnden Geiste weiser und eindringlicher vollzieht. Unsere Zeit befindet sich stärker als irgendeine ähnliche Situation der Menschheit in ihrer Geschichte genau an der Grenze zwischen dem in seiner Endkatastrophe in konkreten Trümmern entfalteten Alten und der möglichen Wirksamkeit einer neuen, aus dem Wissen um die Einheitlichkeit des absoluten Seins und des Lebens entstehenden H offn of fn un ung. g. Das Unbe Un behag hageen gege gegenüber nüber dem dem „Gest „Gest ern“ ern “ (nic (ni cht gegenüber der gesamten Tradition) und die Hoffnung (nicht die utopistische Weltfremdheit) sind die eigentlich in jedem zeitgenössischen Ahnen wirkenden existentiellen Gestimmtheiten. Gefahr ist, wo das Unbehagen in die völlig pessimistische Aus92
l egung de dess Das Dasei ns als „si „si nn nnll ose ose W el t “ oder wo die di e H off of f n un ungg in einen neuen rhetorischsentimentalen Optimismus abgleitet. Die richtige Mitte heißt heilignüchterne, ganz im Sein wurzelnde humane Zuversicht. Ansätze für diese umfassende, bindende Seinsauslegung findet man heute ober ober halb der der vie vi el fach fach noch i n ge gest ri ge genn Kat Kat egorie gori en geführten Tagesdiskussionen in der ganzen Welt. Was Deutschland angeht, so sind in erster Folge als bedeutsam zu nennen die Namen von Max Scheler, Karl Jaspers, Nikolai Hartmann und Martin Heidegger. —M ax Scheler cheler ge gebüh bührr t m i t sei ne nerr nu nunm nmeehr vor vo r zwan zwan zig zi g Jah r en entstandenen philosophischen Anthropologie, von der bisher nur ein Kernstück: „Die Stellung des Menschen im Kosmos“ erschien, das hier in einer neuen Ausgabe vorgelegt wird, nachdem Schelers Werk unter der Diktatur nicht verlegt wurde, dass Verdi da Verd i enste nst e, jenen jenen ffun undr drhent hentaal en Aus A usgleich gleich von vo n Gei Gei st und _ Le Leben ben i n eine in er ne neue uenn und be bessonderen onderen Form metaphys metaphysisc ischh vol vo l l zogen zu haben. Scheler hat damit dem europäischen Denken eine Wendung gegeben, deren Bedeutung jetzt erst durch ihre Nachwirkungen im zeitgenössischen Denken klarer erkannt wird. Die Grundprobleme einer philosophischen Anthropologie . sind.y_oralle y_orall em durch M ax Sche heler ler in i n Fluß ge gekom kom m en. . W i e in Max Schelers Vorrede hervorgehoben wird, hat Scheler schon i n dem Aufsa Au fsatt z „ Zu r I de deee de dess M ensche nschen“ n“ i m Jahr Jahree 19 19 14 die wesentlichen ersten Elemente einer philosophischen Anthropologie eindeutig formuliert. Grundsätzlich auf Ausgleich bedacht, den er geradezu das Kennzeichen des Zeitalters nannte, verlegte er nicht nur die einzigartige. Vereinigung von T.ehen und Geist ...in_ ...in_....eein„hes in„hestimmte ti mmteaa^ „ W esen“ ; er de demon monsst rie ri ert e, daß. si ei n i hm daß da ß si ch in dies dieser gege gens nse eit igen igen Ver wi r k l i chu n g das das. Llr seiend e-i e-i a
diesem _ dies
„ W esen “ ccihtt iht t innp i nnp w i rA Dieses Wesen aber ist der Mensch, dessen Sonderstellung in der Kette aller Lebewesen Max Scheler in diesem Kernstück seiner philosophischen Anthropologie definiert, nachdem er die Fragwürdigkeiti des Theismus, des antiken Logosgedankens und des Materialismus und Vitalismus aufzuweisen bestrebt war. Daß das Urseiende sich im Menschen erst inne wird (womit der Mensch radikal von aller bloßen Natur, von Pflanze und Tier 93
unterschieden wird), ist, wie Scheler selbst hervorhebt, nicht neu. Es ist daher seine Ansicht, daß man diesen einseitig vertretenen Gedanken dahin umgestalten müsse, „daß dieses Sichgegründet issen er st ei ei ne Fo l g e ist ist de der a k t i v e n Ei n se t z u n g un ..wiss ___seres res Se Sei nsze nszent ntrr ums f ü r die di e ide i deaal e Forderu For derung ng de derr Dei Dei t as und de dess Versuches, sie zu vollstrecken, und in dieser Vollstreckung den _ aus de dem m U rgr ünde ünde werde werdende ndenn „ Got t “ als als die st ei g er n d e Du r c h d r i n g u n g v on Ge i s t u n d D r a n g al l er ..e r s t m i t z u e r z e u g e n .“ Schelers Sdirift führt Schritt um Schritt in einer differenzierten Analyse zu dieser Erkenntnis. Aufbau, Dichte, methodische Abgrenzungen und theoretische Folgerungen machen diese Sdirift, ähnli hnl i ch wie wi e Jaspe pers rs,, Schri chr i f t „ I d ee und Exis Exi st enz“ , zu einem Dis Di s cours de la Methode unserer Zeit. Es soll hier nur noch vermerkt werden, daß diese neue, in Anbetracht der einstigen und heute noch nachwirkenden gänzlichen Relativierung des Menschen chen ents nt schloss chlossen wagem wagem ut i ge Zentr Zent r alis ali si erun eru n g der der St St el l un ungg de dess Menschen im Kosmos einen fest umrissenen Charakter hat. Es handelt sich um einen, metaphysischen Humanismus mit deutlicher moralischer Voraussetzung. Das naive Vertrauen auf die s e l b s t t ä t i g e Mac Macht des des bloße bloßenn Ge Geiste istess (Ra (Ratio ti ona nalis lismus mus)) ist ist ebe bens nsoo überwun überwunde denn wie wi e da dass na naive ive Vert r auen auf auf die s e l b s t t ä t i g e schö höpfe pferis riscche Kr aft de dess Le Lebe bens ns (Vita (Vit alis li smus und Ma M at e ^ / ri r i al i smus). Es Es bedarf bed arf daher, nach nach Sche Schell er , des des el ement ar en A k t s •A „ d es persönl persönlii chen chen Ei Ei nsat nsat zes zes de dess Mensche Menschenn fü f ü r die di e Gott Got t h eit “ . Wenn sich aus diesem metaphysischen Humanismus, der diese nun schon klassische Sdirift Max Schelers durchpulst, Elemente zur Überwindung der geistigen Krise der Gegenwart ergeben, so liegen sie zunächst darin begründet, daß Irrationalismus und Rationalismus mit ihren einseitigen Verabsolutierungen und den daraus entstandenen großen Ideologien der Zeit nicht nur als gebrechlich erkannt, sondern durchschaut sind. Seinserkenntnis und aktive Mitverwirklichung des erkannten Seinsgrundes vermögen es, die unheilvollen Spannungen des geistigen Zerfalls auf eine höhere Ebene des schöpferischen Ausgleichs zu heben. Es wird jedem einleuchten, daß es um die Zukunft Europas schlecht bestellt ist, wenn dieses moralische Vorzeichen, das auch i n Schelers chelers Buch „V „ V o m Ewige Ewi genn im i m Me M ensche nschen“ n“ so wes wesentl nt l i ch ist ist , nicht beachtet wird, wenn also die wertvermittelte Seins .
erkenntnis nicht mit moralischer Leidenschaft dem Drang nach
erkenntnis nicht mit moralischer Leidenschaft dem Drang nach Verwirklichung verbunden wird. Uber diese „moralische“ Vorauss usset zung äuße äußerr t sich Max M ax Sche Schell er in i n sei ne nem m Buch „ V o m Ewi Ew i genn im ge i m Me M ensche nschen“ n“ ( 1920) wie wi e fol fo l gt: gt : „ Es bedar bedarff eine in es be bessonderen Gefüges zunächst moralischer Akte, um für den erkennende ne ndenn Gei st die di e B a n d e na nacch M ög ögll i chke hk ei t zu bes besei t i gen, die die seinen möglichen Gegenstand innerhalb der natürlichen Umweltanschauung überhaupt (der gemeinen wie der „wissenschaft chaftll i chen“ chen“ ) sei nsrel nsrel at i v auf da dass Le Lebe ben, n, sei nsrel nsrel at i v auf die V i t a l i t ä t überha rhaupt un d ddaarum rum au c h notwe twend ndig ig auf irgendein besonderes leiblichsinnliches Triebsystem machen. Es beda be darf rf dies dieser Akt e, um den den Ge Geist ist das nur vit vi t al r e l a t i v e Sein, das Sei n f ü r d as L e b e n (un (und in ihm ihm für de den Men Menschen als Lebewes wesen) prinzipiell prinzipiell v e r l a s s e n zu mac mache hen, n, um ihn mit dem Sein, wie es an sich selbst und in sich selbst ist, in Teilnehmung treten zu machen. (Aufsatz: „Vom Wesen der Philosophie und der moralischen Bedingung des philosophischen Er kennens“ p. ioj.) Von diesen, „die philosophische Erkenntnis wes wesensmä nsmäßig ßig dis di sponie poni er enden Gr un undakt dakt en “ nennt Sche hell er f ol ol | gende: nde: „ 1. Die Di e L i e b e de derr ganze ganzenn ge gei st i gen Per son zum abs abso o ; luten Wert und Sein. 2. D i e V e r d e m ü t i g u n g des n a t ü r ; l i e h e n I ch un d Sel bst . 3. D i e Se Se l b s t b e h e r r s c h u n g und dadurch erst mögliche Vergegenständlichung der, die natürliche sinnliche Wahrnehmung stets notwendig mitbedingenden T r i e b i m p u l s e des als „leiblich“ „leiblich“ gegebenen und und als leib leib j lie li eh f un undi dieer t erl ebte bt en Lebens Lebens““ (o. c. p. 106.). Diese moralische Intentionalität als Voraussetzung schöpferischen Philosophierens steht im innigsten Zusammenhang nicht nur mit Schelers Lehre von der Erkenntnis vermittelnden und Werteinsicht schenkenden Kraft der Liebe. Diese Stelle seines zeitlich noch frühen Philosophierens fügt sich, wenigstens hinsichtlich dieses Problems, in seine Lehre von der Sonderstellung .des .des M enschen nschen i m Kosmos, na nach ch der ebe benn der M ensch, nsch, „ das ^ mens menschli chliche che Sel bst bst un undd da dass m ensc nschlic hli che H erz“ er z“ de derr „ einzi ein zigge O r t _ \ „Jaött W £r dü berr ein , dfir „Ja dün n g“ i st , »»der,, r,,, u n s.j s.j zugängli zugängl i ch Js j l — abe wahr wah r er T ei l die di eses t r ansze anszen n dent en Pr Pr ozes ozesses sel bst bst “ .
Fragt Fr agt m an abe berr _na nach ch dem mi m i t t el bare bar en Ziel Zi el dies dieses Phi Phill osoph osophii erens im Heute,, Jetzt und Hier, so ergibt sich, daß diese in der sich ausgleichenden Spannung von Drang und Geist sich voll 95
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ziehende Selbstverwirklichung des Seins die Person und damit auch ihre Schöpfungen zutiefst erfassen und bestimmen muß, ist doch in dieser Korrelation Ideierung zugleich konkrete Verwirklichung. Und wenn 'NXj'erte es sind, in die der Geist den verwirklichenden Drang lenkt, so müssen diese Werte oberhalb aller wechselnden, von politischhistorischen Zusammenhängen abhängenden Ideologien ihren festen, unantastbaren, ja, auf das W ort kommt kom mt es du durc rcha haus us an, ew e w i g e n Sinn habe haben. n. Faßt man das noch enger, im Hinblick auf den „kulturellen W i ederaufba deraufb au Eur Europas opas““ ( Ti t el eines eines von Scheler cheler 19 17 ge gehalhaltenen Vortrages, o. c. p. 204 ff.), so findet man nun allerdings Beispiele, die weniger das Periphere betreffen als eben dieses Zentrale im Menschen, in dem das Sein sich selbst inne wird. Kein Zweifel kann ja daran bestehen, daß Änderungen weittragender Art im menschlichen Mittelpunkt selbst erfolgen müssen, soll endlich über die augenfällige Brüchigkeit von Ideologien, Idolen, sonstigen fragmentarischen Anschauungen und endlosen Polypragmasien hinaus hingelenkt werden in eine Welt auch des menschlichen Zusammenlebens, die ihren Kodex solchen echten Seinskategorien und nicht bloß ideologischen Slogans entnimm ni mmt. t. „ D i e wahr wahreen posit posit i ven ven Kr äft äftee des des W i ede deraufba raufbaus us““ , ererklärt Scheler in diesem zuletzt genannten Text, „liegen in den frei wollenden Menschen, in der Gesellschaft, im Sinneswandel des europäischen Menschen und in der Art und Richtung der kult ku lt urbi ur bild ldeenden Mächt Mächtee, die ge gesst ärkt rk t werd werdeen sollen. — All Al l e großen Dinge einer machtvollen Kooperation wie solcher Wiederaufbau derauf bau •— habe habenn eine ein e mora mor al i sche Be Bedingun di ngungg zuerst zuerst““ . Scheler fordert daher zunächst Einsicht in die universale Schuld der Preisgabe von wesentlich und überrelativ Bindendem und darauffolgende Reue. „Es gibt keine so hellseherische, in die Tiefen der Vergangenheit menschlichen Seins schärfer eindringende ge nde See eell enkr enk r aft aft,, keine kein e größere größere Heil H eil k r aft als die Reue, als diese befreiende und hellsichtige Entdeckerin unserer inneren Wesenheit an unserer Geschichte. Ja, sie erst ermöglicht historische Erkenntnis, die nicht nur Vergangenheit schildert, sondern die das Wichtigste tut, was historische Erkenntnis tun kann — die vön Vergangenheit entlastet und zu neuer Zukunft und Tatkraft unsere Seelen frei und kräftig macht“ (o. c. p. 225). Wiedergewonnen werden müßten für den Aufbau, so lehrt er
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weiter, die wahren Kräfte, die Europas Einheit als Kulturkreis ausmachen. „Nicht also bloße Wiederherstellung, sondern Um-
weiter, die wahren Kräfte, die Europas Einheit als Kulturkreis ausmachen. „Nicht also bloße Wiederherstellung, sondern Umkehr, ein radikaler Sinneswandel ist notwendig und der ernste W i l l e hie hi er zu, soll soll die di eser A u f bau mögl mögl i ch sein“ in “ (o. c. c. p. 22 228, 22229). „Erst hier wird über das Automatische der Interessenverzahnung hinaus der bewußte heilige Wille ebenso zur Bewahrung des besten Eigenen als der Achtung des besten Frepiden, ebenso zu gegenseitigen Ergänzung als zur gegenseitigen positiven Befruchtung ein notwendiges Erfordernis zum Aufbau der europäii sche pä henn Kult Kul t ure ur ei n heit “ (o. c. p. 231 231,, 232) . — „ V o n de derr Em Em pfindung der Gemeinschuld also durch Gemeinreue und büße zu solidarisch gemeinsamer Achtung jeder europäischen Nation \ und jedes europäischen Volkstums und zu solidarischem Aufbauwillen gemäß dem eben genannten Prinzip: das zusammen nenne ich .d .daas „ mora mor al i sche Er f ord or d er n i s“ zu die di esem gr oßen oßen Zi Zieel e“ — (o. c. p. 232). „Wahre Kultur des Menschen wird wieder heißen: A l l e Di D i nge zu ihr i hreem je be besonderen onderen Si Si nne und un d Zie Zi el e fü führ hreen he h elfe lf en durch dur ch Er k enn nntt ni s, Lie Li ebe und Schaff chaffeen“ (o. c. c. p. 27 278). — Wenn man bedenkt, daß diese Sätze noch während des vorvorigen Weltkrieges, im Jahre 1917 geschrieben wurden, wenn man also diesen eindeutigen Warnungen an das ideologisierende Denken, an den individuellen und staatlichen Egoismus, an den Europa auflösenden Nationalismus, die während dieser und der folge ol gend ndeen Jah ahrr e aus aus der der Fe Feder der M ax Sche Schell er s st ammen, erne ern eut begegnet, so wird man die Notwendigkeit einer solchen grundsätzlichen Klärung, wie die hier vorgelegte Schrift Max Schelers sie bringt, nun ganz in ihrem besonderen und aktuellen Sinne verstehen. Trotz der fraglos stets proklamierten Leitziele näml i ch, die di e de dem m Gei st e die di e l enke nk end ndeen W er t e zur Ide I deii er un ungg de dess bloßen Dranges vermittelten, ist das Ungeheuere möglich geworden: noch keine Generation verging, und erneut zerfiel die W elt durch eine in en völl völ l i g ge gei st ent entfr freemdeten D r an g nac nach dämodämonischer Fremd und Selbstvernichtung. Im gesteigerten Sinne einer doppelten Bedrängnis müßte somit gerade heute jeder, der noch nicht verzweifeln oder in die dumpfe Passivität des bloßen Stoffes absinken will, „wirklich und wahrhaft mit den Ohren der Seele“ hören auf die Möglichkeit einer Erneuerung Europas aus einem vertieften, auf das absolute Sein bezogenen Bild des Menschen.
Schelers hier vorgelegte Schrift muß durch ihre Lehre die Sinne dafür schärfen, daß der einzige weltbestimmende und welttragende Ort für diese Wandlung in allerletzter Stunde eben dort liegt, wo das Sein sich selbst inne wird — im Menschen. Daß, wenn der Mensch zu keiner Stunde der Geschichte ^ / „sich „sich so problema pr oblematt i sch ge gewor worden den ist“ wie wi e j et zt, zt , nu nurr ei ns die di e \ / W and ndll ung hervor her vorrr ufen uf en k an n : die di e gei gei st i ge Ei Ei nsi nsi cht i n die di e wes wesent X liehe Stellung des Menschen im Kosmos und der Drang, die In / \ halt e de dess lenk lenkeenden Geistes istes auch auch zu verwi verw i r k l i chen — oder sonst onst mit allem, was europäisches Menschentum heute noch verzagt ausmacht, würdelos unterzugehen.
INHALT
Seite 5 Aus der Vorrede Max Schelers ................................................................ 1 Prob Pr ob lem atik d er Idee Id ee d es M e n s c h e n .... ................................................................................................................ 9 Stufenfolge des psychophysischen Seins und Pflanze, Tier, Merasch Ji Wesen des Geistes: Freiheit, Welt- und Selbstbewußtsein, A k tual tu alitä ität.t. T ier ie r und M e n s c h ...... ................. ...... .......... ...... .......... ...... ...... ...... .......... ...... ...... .......... ...... ...... ...... ... 34 Ideierende W esenserk enntniä enntniä als als ein G rundak t des G eistes . . 46 Problem der Sublimierung, Kritik der .^klassischen“ und der „negativen“ Theorie. Sublimierung als Welt.varg.anig . , . . 52 Einheit Leib — Seele und der m etaphysische Dualis Dualismus mus G eist-Lebea , Kritik Descartes; der naturalistischen Lehren; der Lehr Lehree L, K la g e s .............................................................................. 65 Zur metaphysischen Sonderstellung des Menschein .......................... 80 Anmerkungen zur Vorrede Max Schelers .......................................... 87 A nm erkun erk unge genn zum T e x t ..... ........ ...... ...... .......... ...... .......... ...... .......... ...... .......... ...... ...... ...... ...... .......... ...... .......... ...... ...... ...... ...... ...... ... 88 90 91
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