Loggen in der Brandung Geocachen auf Madeira Teil 2
Weiter geht’s mit unserem Reise- und Dosenbericht über und auf Madeira. Nachdem wir im Teil Eins den Süden der Insel erforscht haben, wandern wir heute auf die Hochfläche und in den Norden. Außerdem haben wir uns mit luisftas unterhalten, einem der aktivsten Cacher im Atlantik. Und nicht zuletzt haben wir natürlich auch jede Menge Infos rund um die Insel, die im 19. Jahrhundert zuerst von den Engländern und ab 2001 dann von den Cachern erobert wurde. Michael Grupp wünscht euch dabei viel Spaß und wenige DNFs.
TRAVEL
Kingdom of the Ents
Wir machen uns von der Inselmitte auf in den Norden. Die Landschaft ändert sich damit fundamental: es wird grün, grasig, duster, finster. Wir betreten das Reich der Ents. Neben den Levadas ein absolutes Muss für Naturliebhaber. Solche Bäume haben wir wirklich noch nie gesehen. Teilweise schaut man sich verstohlen um, ob der mächtige Ast nicht doch nach einem greifen will. „Kingdom „Kingdom of the Ents“ Ents“ (GC3H7AA) entführt den staunenden Cacher in eine surreale Landschaft mit absonderlichen Lebensformen. Sollte man vielleicht extra bei schlechtem Wetter machen – kommt dann noch gruseliger rüber. In der Nähe ist noch der Multi „Fio“ (GC3H7A6). Sehenswert hier: die Kabelverbindung vom Gipfel bis ganz hinunter ins Tal. So haben früher die Bauern von der Hochfläche Holz und Futter ins Tal befördert. Nicht nachmachen! Dieser, wie auch schon einige vorher, stammen vom Owner luisftas – hmmmh, den sollten wir vielleicht mal treffen. Gedacht, gesagt, getan. Getroffen haben wir
uns in São Vicente im Norden der Insel. Was er uns so von der Madeira-Community erzählt hat, lest ihr auf den folgenden Sei-
Der Lorbeerwald auf Madeira wurde 1999 1999 von der UNESCO UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Der erste Cache folgte hier vier Jahre später.
64
Manche der uralten Lorbeerbäume standen schon hier, als Madeira 1419 entdeckt wurde. Am größten Baum liegt der Tradi "The Giant". Das passt ja genau.
ten. Vorher haben wir uns zwei Tage das Städtchen angeschaut. Es ist eines der wenigen auf der Insel mit einem fast schon mediterranen Flair, Cafés wie in der Provence und Souvenirläden wie in Palermo. Leider sind auch die mafiösen Preise ähnlich. Touristisches Highlight sind die „Gruta de São Vicente“. Natürlich liegt hier ein Earth: „The Sao Vincente Caves - As Grutas de Sao Vicente“ (GC2JCRB). Eintritt 8 Euro, Führung auf Portugiesisch und Englisch. Die Höhlen sind ehemalige Lavakanäle, in denen sich vor ungefähr 400.000 Jahren ein gewaltiger Strom aus flüssigem Stein den Weg an die Oberfläche gebahnt hat. Noch heute sind die Decken voller Tropfen – Steintropfen aus erstarrter erstarrter Lava. Lava. Hat schon was, wenn man sich vorstellt, was sich hier erdgeschichterdgeschichtlich vor kurzer Zeit ereignet hat.
TRAVEL
Bei den zahlreichen Wächtern war ein unbemerktes Loggen des Tradis „Caixa da Cal“ fast nicht möglich. Wir haben das Problem mit einer Packung Kekse gelöst.
Nach der geführten Tour endet man unweigerlich im Besucherzentrum; eine kuriose Mischung aus Klassenzimmer und Kirmes. Perfekt für Busladungen, die in 20 Minuten durchgeschleust werden. Weil die beste Cacherbraut von allen sich aber für Baryt, Bauxit und Blödit (doch, doch, das gibt’s wirklich, wie ich jetzt weiß. Cachen bildet!) interessiert, sind wir einfach nochmal rein. Das freundliche Personal winkte uns durch und dann hatten wir die Ausstellung ganz für uns alleine. Zumindest bis zur nächsten Busladung. Schnell raus und zurück in die Einsamkeit: „Caixa da Cal“ (GC1FADM) markiert die „Straße des Kalks“. Die Straße zur Dose ist ausgeschildert, der Weg zum Cache malerisch, aber passt auf die Wächter Wächter auf! Unterhalb liegt ein kleines, uriges Museum, in dem ganz sicher noch keine Busladung war. Hier wird die Geschichte des Kalkbrennens gezeigt. Auf dem Rückweg holen wir uns noch Beistand für die nächste Wanderung. Genau 81 Stufen führen zum „Holy Cache“ (GC2P1G7 ), bevor wir noch die naheliegende Levada besuchen: „Fajã do Rodrigues“ (GC38MFB). Der durchwanderte Tunnel ist diesmal endlose 1.000
Meter lang, aber mit Taschenlampe bequem begehbar – zumindest für Cacher, die nicht größer sind als 1.70 Meter. Von São Vicente schlängelt sich die alte Küstenstraße Richtung Osten. Das Durchschnittstempo liegt dabei rund 30 Kilometern pro Stunde – also Zeit mitbringen. Am östlichsten Punkt von Madeira warten zwei D5/T5er
auf einer Insel, die nur über eine Meerenge erreichbar sind. Bei unserem Besuch war es leider zu windig. So haben wir uns auf die Earths und den Anker „#PT Âncora“ (GC6KWD2) konzentriert. Diese Schiffsbremse "Holy Cache"! Der Aufstieg hatte wahrlich biblische Dimensionen, oben belohnte der fulminante Ausblick auf São Vicente.
65
TRAVEL Die Meerwasserpools von Porto Moniz. Das doppelseitige Einstiegsfoto unseres Beitrages wurde am nächsten Tag von fast der gleichen Kameraposition aus geklickt. Da war Baden dann leider verboten.
besteht aus 33 Mysteries, die leicht zu lösen und an einem Nachmittag zu finden sind. Vorsicht: Der Bonus hat Öffnungszeiten. Reintrauen, das Personal
On top of Porto Moniz. Links die Pools, rechts unser Hotel und in der Mitte die Dose am Miradour.
66
weiß Bescheid und ihr müsst auch keinen Eintritt berappen. Schöne Dose, Hint beachten! Schade, schon ist mehr als die Hälfte unserer Ferien vorbei. Zeit
auch noch den Nordwesten und damit Porto Moniz zu besuchen. Erstens weil hier die berühmten Meerwasserpools liegen – und der dazugehörende Earth „Piscinas Naturais do Porto Moniz“ (GC5PJAV). Für 1,50 Euro steht dem Badespaß nichts im Wege. Außer natürlich, wenn die Wellen zu hoch werden und direkt in den Pool branden. Dann nämlich hisst der Bademeister die rote Flagge. Zweitens wegen der Caches hier: Der D5/T5er „Limite Vertical“ sorgt regelmäßig für Übergepäck im Flieger, weil hier ohne Klettergeraffel gar nichts geht. Atemberaubend der Ausblick vom Miradouro do Redondo mit gleichnamiger gleichnamig er Dose (GC3WQKT). Ich empfehle dringend, von Porto Moniz aus nicht die alte Bergstraße zu nehmen, sondern lieber außen rum zu fahren. Wenn bei 27 % Steigung in den steilen Haarnadelkurven ein Auto entgegenkommt, wird’s – sagen wir mal – interessant für
TRAVEL
Klein- und Großsäuger bestaunen sich gegenseitig im Wal-Museum. Zeit mitbringen, im Museumskino laufen sehenswerte S/W-Filme aus Madeiras Historie.
alle Beteiligten. Spaß machen die beiden Multis „Transportes da Madeira“ (GC3VF6K) und „Fábrica da Manteiga do Porto Moniz“ (GC3W5QH) mit zwei schönen Dosenideen. Beide sind kurz mal zwischendurch machbar. Etwas mehr Ausdauer und Puste verlangt „Baleia à vista!“ (GC3B0JG) mit einer sensationellen Final Location. Wörtlich übersetzt heißt der Cache „Wal in Sicht“. Das dazugehörende und lohnende Baleia-Museum liegt genau auf der anderen Seite der Insel in Caniçal und zeigt die Geschichte des Walfangs auf Madeira zwischen 1940 und 1980, danach wurde der Fang verboten. Es lohnt ein Blick auf die tripadvisor-Einträge empörter deutscher Oberlehrer. Da wagen es die Museumsleute doch tatsächlich, historische Dokumentarfilme ohne zeitgenössisch korrekte Überarbeitung zu zeigen. So was aber auch. Und dann auch noch Eintritt verlangen! Eines der wenigen FinalInstallationen auf der Insel. Nebel und Salz fordern ihren Tribut. Wer sieht den Petling?
Die Seilbahn führt zu einer Faja, einem achen, fruchtba-
ren Küstenstreifen unterhalb der senkrecht abfallenden Felsen und wird heute heute noch noch überüber wiegend von Bauern Bauern genutzt. Touris ndet
man hier kaum - eher schon Cacher.
Eine gefährliche Nacht
Mein persönlich aufregendster Madeira-Cache war sicherlich „Ladeira da Vinha“ (GC55D5D). Von dieser Stelle aus nochmals herzlichen Dank an das Hotelpersonal, die Polizei und die Feuerwehr von Porto Moniz für die Suchaktion, die Hilfe und ärztliche Versorgung! Wie gesagt: Man sollte vorher genau das Listing lesen – unten an der Treppe entspricht die Entfernung zum Cache mal fünf den zurückzulegenden Höhenmetern. Das sagt alles über das Gelände. Und oben nicht zu früh nach rechts abbiegen, sondern tendenziell links dem Caminho folgen. Otherwise, it´s a trap!
Autofahren auf Madeira Eine Sache für sich. Wir waren froh, nicht die kleinste Mietfahrzeugklasse gewählt zu haben. Für ein paar Euro mehr gab es einen Golf und die zusätzlichen PS mehr machen sich am Berg allemal bezahlt. Unser Rekord lag bei 27 Prozent Steigung – da sieh t man vor der Moto Motorha rhaube ube nix mehr. Etwas beunruhigend ist dann nur, wenn es neben der Leitplanke gut und gerne hundert Meter senkrecht nach unten geht. Da wird die nächste Haarnadelkurve schnell mal zum Adrenalin-Highlight des Tages. Tipp: Das Navi führt (vor allem bei der Einstellung „kürzeste Route“) zwangsläufig über alte, steile und nicht unbedingt Sonntagsfahrer-kompatible Routen. Auf jeden Fall die Alternativen auf der Karte prüfen – zu (fast) allen Zielen gibt es inzwischen besser ausgebaute Altern Alt ernati ativen ven als die alt alte, e, ein einspur spur ige Bergstraße. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, besorgt sich einen Busfahrplan – wo Busse fahren besteht Hoffnung. Insgesamt dauert die Inseldurchquerung von West nach Ost eine gute Stunde – aber nur, wenn man die VE4 benutzt, die ungefähr in der Inselmitte senkrecht von Norden nach Süden führt. Die anschließenden Küstenstraßen sind gut ausgebaut, alle anderen nicht. Auch wenn eure Navi behauptet, dass eine Alternative schneller wäre – es lügt. Andererseits sind diese Sträßchen natürlich allemal einen Ausflug wert.
TRAVEL
"Farol" heißt Leuchtturm - wie der gleichnamige Cache. Von hier haben auch Landratten einen 30 Meilen-Weitblick. Danke luisftas für das Foto!
Wir fahren am nächsten Tag etwas lädiert auf der südlichen Uferstraße zurück Richtung Funchal. Ein wortwörtliches Highlight liegt, beziehungsweise schwebt am Weg: die Seilbahn bei Achadaz da Cruz. The real stuff for only three bucks. 450 Meter abwärts ohne eine einzige Tragesäule. Hmmmh. Etwas mulmig war uns schon. Um ehrlich zu sein: eigentlich nur mir. Die viel bessere Hälfte war
quietschfidel. Die Beweisfotos aus der Gondel habe ich deshalb beschlagnahmt. Die Gondelfahrt selbst ist ein echtes Erlebnis – man schwebt an einem dünnen Kabel hunderte von Metern über dem sicheren Tod. Wer sich nicht traut, kann in einer Stunde füßisch absteigen. Links neben der Bergstation hängt noch das erste Kabel aus dem letzten Jahrhundert. Das Café oben ist nett, die Snacks knusprig und wir
kommen mit dem "Gondeliere" ins Gespräch. Auf meine Frage, ob früher damit auch Menschen gefahren sind, meinte er trocken: „Only the dumb and the drunk“. Unten warten ein Earth (GC5KYCZ), zwei Tradis und drei Katzen auf die Überlebenden der Abfahrt. Weiter hinten (einfach dem Fußpfad zum Tradi folgen) zeigen Lavakamine am Berghang heute noch genau, wo früher der flüssige Fels aufstieg. Ein Eldorado
Auf dem dem Weg zum höchsten höchsten Punkt Punkt der der Insel: dem Pico Ruivo, 1862 Meter. Das Basislager (sprich Parkplatz) liegt aber schon bei 1.500 Meter, die Strecke beträgt einfach 2,6 Kilometer. Machbar.
69
TRAVEL Oben angekommen. 1862 Meter tiefer liegen sie jetzt am Pool und sonnen sich. Allerdings Allerdings ohne ohne Dose! Dose!
für Geocacher und Geologen. Da unten an der Talstation Self-Service angesagt ist, muss man sich per Knopfdruck bis spätestens 18 Uhr oben melden, sonst heißt es laufen. Etwas weiter Richtung Funchal biegen wir nochmals rechts Richtung Meer ab. Wie steht es im Listing so schön: „This canyoning is a real monument to verticality!“ Dem ist nichts hinzuzufügen: „Garganta Funda“, auch Deep Throat genannt (GC2PYP9), ist ein Wasserfall, der hier mitten im Nirgendwo 140 Meter in die Tiefe stürzt. Aber nicht nur das: Er hat sich im Lau-
70
fe der vielen, vielen Jahre einen Schlund gegraben, der seinesgleichen sucht. Wir konnten uns gar nicht sattsehen. Die Dose
liegt etwas im Abseits, Kinder sollten sie nicht alleine heben; da geht es doch ganz ordentlich runter. Die Dose selbst braucht Fin-
Manueller Navi-Koordinaten-Konverter Praktisch und absolut empfehlenswert ist ein fest installierte Autonavi auf Madeira. Es wäre fahrlässig, auf solchen Straßen auch noch mit Garmin und Co zu hantieren. Wir brauchen unsere Leser, also passt auf euch auf! Die Koords vom Cachelisting sind aber nicht immer kompatibel mit den Minuten- und Sekunden-Koordinaten vieler Autonavis. Das Umrechnen ist einfach. N32°38.250 W016°51.125
entspricht beispielsweise N32°38.15,0 W 016°51.07,5. Das Prinzip: nur die letzten drei Ziern müssen umgerech net werden – von Dezimal in Minuten. 1000° entsprechen 60 Minuten. Also gilt: geteilt durch Hundert, mal sechs. So wird aus der 500 die 30, aus 888 eine 53. Naja, so ungefähr zumindest. Das reicht aber allemal, um erstaunlich genau den angepeilten Parkplatz zu treen.
TRAVEL
luisftas feiert seinen 1.000 Fund im Osten der Insel. Obrigado! Próximo ano eu convido você para uma cerveja!
gerspitzengefühl. Aber mit dem Ausblick hat man ja Zeit. Vom Cache aus sieht man eine Bucht, weiter östlich schon den Leuchtturm. Hier liegt der Tradi „Farol“ (GC342EA). Der wahre Grund für unseren Besuch am westlichsten Punkt Madeiras ist aber der atemberaubende Blick – das Licht strahlt nachts fast 50 Kilometer weit. Im Inneren zeigt ein kleines Museum allerlei Kurioses und Historisches – der Eintritt ist frei, allerdings nur bis 16:30 Uhr; also weit vor Sonnenuntergang, den die Süddeutsche Zeitung als schönsten der Insel bezeichnet. Dann muss es ja stimmen. Die Küstenstraße entlang und schon wartet das nette Städtchen Jardim do Mar auf uns – wie gemacht für einen herrlich relaxten Nachmittag. Die Strandpromenade gehört zwar zu den eher hässlichen Beispielen, wie man mit EU-Geldern zum Infrastruktur-Ausbau ein ehemals malerisches Ufer zubetonieren kann (und selbst die beiden Tradis
liegen trostlos inmitten von Hundehaufen), aber das Städtchen selbst ist sehenswert. Ein Earth, eine Challenge (die ist machbar: In zwei Ländern dürfte eigentlich jeder Besucher schon mal eine Dose gefunden haben), ein Mystery (hier hilft nur googeln) und vor allem der Multi „Discovering Jardim do Mar“ (GC3JEB4) sind ein netter Zeitvertreib. Der Multi prunkt mit 100 Favs und die sind vor allem dem Weg zum Final geschuldet. Wer mag und kann, sollte sich in der Dämmerung aufmachen. Der Weg ist beleuchtet, es geht idyllisch an einer kleinen, wilden Levada entlang und von oben hat man einen herrlichen Blick auf die funkelnden Häuser. Wir lassen den Abend in dem kleinen Café bei (GC34AVZ) ausklingen. Die Betonpiste ist hier zu Ende, wir genießen den phantastischen Blick hinaus aufs Meer. Morgen fliegen wir heim. Via Stelzenflugplatz. Bis zum nächsten Mal, Madeira. Ein Cacherparadies. Ein raues.
Der Herr der Dosen
luisftas, einer der vielen aktiven Cacher auf der Insel, hat sich die Zeit genommen, uns über Cachen auf der Insel, über seine Lieblingsrestaurants und Lieblingstouren schlau zu machen. Schönen Dank, Luís! Hallo Luís, wann haben die Madeirer angefangen zu cachen?
Der erste Cache stammt von einem schwedischen Touristen und wurde schon im Juli 2001 gelegt. Leider ist er inzwischen archiviert. Die ältesten aktiven Caches sind „Vaca“ (GCHQ5N) und „Curral” (GCHZA1), gelegt Mitte Februar 2004 – leider auch von Touristen. Wir Madeirer haben später angefangen, der erste einheimische Cache ist „Praia das Fontes” (GC25YNV) von johnsbar aus 2010. Zum ersten Event 2009 kamen gerade mal fünf Aktive, heute cachen auf der Insel aber schon schätzungsweise 1.000 Portugiesen.
71
TRAVEL
Knapp 270.000 Portugiesen leben auf Madeira. 1.000 davon sind Geocacher. Geocache r.
Wir haben viele Caches auf der In sel gefunden, die meisten m eisten in spektakulärer Landschaft. Es waren aber nur wenige Final-Highlights dabei, die meisten Caches wa ren einfache Dosen oder Petlinge. P etlinge. Gibt es dafür einen Grund?
Ja, und sogar ein sehr einleuchtender: das Wetter. Unterschätze nicht die Gewalt von Wind, Wetter und der salzhaltigen Seeluft. Das hält keine Installation lange aus. Trotzdem gibt es tolle Finals hier auf der Insel. Ich mag die von ferofero. Seine Finals bestehen oft aus HolzschnitzereiHolzschnitzereien. Aber Du kannst auf der Insel auch mechanisierte Vogelhäuschen finden, Briefkästen mit Ton oder sogar ein komplettes Minion-Haus (GC63FB8). Die Topologie von Madeira ist gar nicht so ohne. Hast Du Tipps für sicheres Cachen?
Auch anderswo gibt es T5er, die „nicht so ohne“ sind. Auf Madeira sind eigentlich nur zwei Dinge zu beachten: Erstens kann das Wetter schnell umschlagen. Regenkleidung, Taschenlampe, Wasser und feste Schuhe sind im-
72
mer empfehlenswert. Und zweitens: 300 Meter Entfernung zum Final können pure Höhenmeter sein. Deshalb muss jeder Cache mit einer höheren T-Wertung gut vorbereitet werden. Einfach mal
schnell los ist zumindest außerhalb der Städte keine gute Idee. Bevor ich losgehe, schaue ich immer auch auf der lokalen Webcam, wie das Wetter im Zielgebiet ist.
Es gibt ein Leben jenseits der Dose Die Blumeninsel Madeira bietet allen dem nachgebauten Kolumbus-Flaggetwas – selbst den nichtcachenden schi Santa Maria de Colombo. Da Kids. Auf der Südseite der Insel kön- bei wird eine Bucht angesteuert, in nen die in einem Unterwasser-Natio- der man mit Delphinen baden kann nalpark abtauchen, der vor Artenviel- – sofern Wind und Tiere mitmachen. falt nur so strotzt. Rochen, Barsche, Der feuchte Spaß kostet 35 Euro. Für Robben, Papageienfsche. Klar, die die T5er-Fans unter uns: Canyoning Ris sind nicht so bunt wie im Ro - ist in ungefähr 150 Tälern und in unten Meer, aber die Fische! Cristiano terschiedlichen Schwierigkeitsgraden Ronaldo ist Madeirer. Ihr könnt im möglich. Allerdings: Es handelt sich gleichnamigen Hotel übernachten dabei um Hochgebirgstouren. Das und das nahegelegene Museum be- gleiche gilt für Mountainbiker – die suchen. Hauptevents der Insel sind Strecken sind allesamt anspruchsdas Blumenfestival im Mai und das voll. Für den normalen Fahrradfahlegendäre, vom Guinness-Buch aus- rer ohne Triathlon-Ambitionen nicht gezeichnete Feuerwerk an Silvester zu empfehlen. Sandstrände gibt es sowie das Atlantik-Festival im Juni. auf Madeira nur wenige – die meisWhale-Watching geht auch: Am bes- ten sind aufgeschüttet direkt vor eiten vom Hafen von Calheta aus, der nem Hotel (zum Beispiel in Calheta). liegt im Südwesten Madeiras (Zwi- Wer auf Sand im Po nicht verzichten schen 40 und 50 Euro). Etwas rus- mag, muss auf die Nachbarinsel Portikaler geht es auf der Piratenfahrt to Santo; da gibt es den 9 km langen zu. Die startet jeweils um 10:30 und Strand Campo de Baixo vor türkis15:30 in der Hauptstadt Funchal mit blauem Meer.
TRAVEL Egal wo und mit wem und bei welchem Wetter man im Norden Madeiras unterwegs ist, irgendwo und irgendwann kommt immer Wasser von oben runter.
Hast Du Ratschläge für einen per fekten Cachertag auf Madeira?
Aufstehen noch vor Sonnenaufgang und hoch auf den Pico do Arieiro. Das ist der dritthöchste Berg auf Madeira und man kann hinauffahren, einige Tradis einsammeln und den Tag begrüßen. Danach die kleinste Levada auf der Insel besuchen: „Balcões” (GC2KDRD). Anschließend den „Água D’Alto“ (GC46JDQ) bestaunen – einen 150 Meter hohen Wasserfall. Ein Espresso in einem kleinen Café und weiter zur Ostspitze der Insel, die Wanderung zum Ende aller Wege machen und danach den Sonnenuntergang genießen („Caniçal” (GC2N76Q)). Zurück nach Funchal und einen Absacker heben. Wo wanderst du besonders ger ne?
Das ist ganz unterschiedlich. Die Gipfeltour vom Pico do Arieiro zum Pico Ruivo ist zwar eine richtige Herausforderung, aber ich liebe diesen weiten Blick. Wenn ich Lust auf Schluchten habe, besuche ich den „Caldeirão Verde Earthcache“ (GC1A65W). Klippen und Steilhänge bietet der Earth „Cabo Girão“ (M9 GC1A4KZ). Du kennst dich hier aus. Welches sind Deine Lieblingsrestaurants?
che, die diesen Namen wirklich verdient. Fisch, vor allem den Kabeljau, esse ich besonders gerne in Prazeres im Solar dos Prazeres. Die traditionellen Fleischspieße macht das Viola in Camara de Lobos besonders gut. Caniçal ist heute noch ein verschlafenes Fischerstädtchen und hier kann man gut und günstig im Muralhas oder im Aquarium direkt unten am Meer essen.
Schönen Dank Luís, wir dürfen noch zwei unserer Favoriten dran hängen: das Sea View in Porto Moniz (edle Küche zu völlig nor malen Preisen) und die kleine nan a menlose Bar kurz vor Porto Moniz (N32° 51.232 W17° 9.237), in der auch ein Touri für einen Euro eine Meer zwei Restaurants mit Buf- Flasche Bier in die Hand gedrückt fets, die sich lohnen: der Xapa bekommt und nach zwei Minuten Grill and das Panoramik Ocean. mitten im Dorftratsch ist – oder In Ponta do Pargo gibt es im O auch im Ehestreit der Wirtsleute; Tageslaune von Madame. Forno original portugiesische Kü- je nach Tageslaune
Geocache-Empfehlungen Madeira Multi „Kingdom of the Ents“ (GC3H7AA) Multi „Fio“ (GC3H7A6) Earth „As Grutas de Sao Vicente“ (GC2JCRB) Tradi „Caixa da Cal“ (GC1FADM) Tradi „Holy Cache“ (GC2P1G7) Multi „Fajã do Rodrigues“ (GC38MFB) Trail „#PT Âncora“ (GC6KWD2) Trail „#PT Âncora“ (GC6KWD2) Earth „Piscinas Naturais do Porto Moniz“ (GC5PJAV) Tradi „Limite Vertical“ (GC5614H) Tradi „Miradouro do Redondo“ (GC3WQKT) Multi „Baleia à vista!“ (GC3B0JG) Multi „Transportes da Madeira“ (GC3VF6K) Multi „Fábrica da Manteiga do Porto Moniz“ (GC3W5QH) Tradi „Ladeira da Vinha“ (GC55D5D) Earth „EC18PM“ (GC5KYCZ) Tradi „Garganta Funda“ (GC2PYP9) Tradi „Farol“ (GC342EA) Multi „Discovering Jardim do Mar“ (GC3JEB4) ( GC3JEB4)
In São Vicente gibt es direkt am
73