www.kicker.de Schweiz 3,50 sFr., Österreich € 2,00, Benelux € 2,20, Frankreich € 2,50, Italien € 2,50, Portugal (cont.) € 2,60, Spanien € 2,50, Kanaren (Luftfracht) € 2,70, Griechenland € 2,90, Ungarn Ft 730, Slowenien € 2,50
Fotos: imago, Witters (2), defodi, firo, Ulmer, Getty Images, Schmidt
Nr. 5 / 2. Woche 12. Januar 2012
€ 1,80
Deutschland
KAMPF UM DIE KINDER
13-Jährige im Visier
Die kicker-Spielerumfrage
DAS SAGEN DIE PROFIS
Feldspieler: Reus klar vor Götze
Torhüter: Neuer knapp vor Leno
Trainer: Favre der Gewinner
SCHALKE
GLADBACH
HSV
Huntelaar: „Natürlich können wir Meister werden“
Dante: „Mein Berater regelt, ob ich bleibe“
Drobny: „Adler ist nicht mein Thema“
Der Weltfußballer im Interview
Messi: „Die Leidenschaft verliere ich nie“
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BUNDESLIGA
EINWURF VON
KLAUS SMENTEK
Der kicker-Chefredakteur zur Spieler-Umfrage und der Frage nach dem schwächsten Schiedsrichter
UMFRAGE
Das Votum der Profis hat ein besonderes Gewicht
H
eute veröffentlichen wir zum 24. Mal die kicker-Umfrage unter den Erstliga-Profis. Wir bedanken uns herzlich bei allen 228 Spielern, die mitgemacht haben! Es ist hochinteressant, die Meinung der Spieler zu erfahren. Für alle Beteiligten ist es eine besondere Wertschätzung, von den Profis eine positive Rückmeldung zu bekommen. Und es stimmt den einen oder anderen natürlich nachdenklich, wenn er schlecht wegkommt. In die Diskussion geriet im November unsere Frage „Wer ist der schwächste Schiedsrichter?“ Nach dem Selbstmordversuch Babak Rafatis wurde das Thema „Druck“ für die Referees kontrovers diskutiert. Rafati hatte bei unserer Umfrage viermal als Schwächster abgeschnitten, zuletzt im Sommer 2010. Schiedsrichterchef Herbert Fandel ereiferte sich – ausgerechnet in dem Blatt, das den Schiris gerne mal Tomaten auf die Augen montiert: „Diese Wahl ist demütigend – sie gehört sofort abgeschafft. Hier werden Schiedsrichter vorgeführt, ihre Persönlichkeit beschädigt.“ Dieser Argumentation schließen wir uns nicht an. Wir halten es zudem für absolut überzogen, einen Zusammenhang zwischen Babak Rafatis verzweifelter Handlung und
!
2011/12
den Umfrageergebnissen herstellen zu wollen. Dennoch haben wir bei der aktuellen Umfrage auf diese Frage verzichtet. Weil wir der ernsthaften Auseinandersetzung mit diesem Thema Rechnung tragen möchten. Aber auch, weil wir die Spieler wegen der Rafati-Diskussion nicht in Konflikte bringen wollten. Und auch, weil wir den gesamten Fragebogen nach Saisonende einmal auf den Prüfstand stellen werden. Etliche Profis haben sich zum Verzicht auf diese Frage kritisch geäußert: „Bei Spielern und Trainern fragt ihr weiter nach den Absteigern, bei den Schiedsrichtern nur nach den Besten. Das ist schwer nachvollziehbar.“ Ein berechtigter Einwand. Dass wir bei den Spielern nach den Absteigern fragen, stört die übrigens nicht. Falls wir die Umfrage weiterführen, werden wir auch bei den Schiedsrichtern nicht nur nach dem Besten fragen können. Die Referees stehen (freiwillig) im Rampenlicht und müssen mit Bewertungen leben. Diese, und das ist weitaus existenzieller für sie, bekommen sie auch von ihren Beobachtern – und zwar nach jedem Spiel.
Wer ist der beste Torhü
Die Grafik der Woche
René Adler und Diego – die Seriensieger vergangener Jahre Sie drückten unserer Spielerumfrage in den letzten Jahren ihren Stempel auf: Leverkusens Schlussmann René Adler (links) wurde von seinen Profikollegen viermal zum besten Torhüter gewählt, der Brasilianer Diego dreimal zum besten Feldspieler.
Die besten Torhüter: Neuer Neuer Neuer Adler Enke Adler Adler Adler Neuer Enke
70,0% 54,2% 30,0% 34,7% 18,9% 61,6% 40,7% 35,8% 26,3% 37,1%
Sommer 2011 Winter 10/11 Sommer 2010 Winter 09/10 Sommer 2009 Winter 08/09 Sommer 2008 Winter 07/08 Sommer 2007 Winter 06/07
Sahin Sahin Robben Özil Dzeko Ribery Ribery Diego Diego Diego
46,1% 32,6% 71,2% 38,1% 25,8% 54,1% 57,8% 44,9% 50,7% 49,6%
kickerinfografik
Sommer 2011 Winter 10/11 Sommer 2010 Winter 09/10 Sommer 2009 Winter 08/09 Sommer 2008 Winter 07/08 Sommer 2007 Winter 06/07
A
Die besten Feldspieler:
ller guten Dinge sind – vier. Zum vierten Mal in Serie wurde Nationaltorhüter Manuel Neuer von seinen Kollegen zum besten Schlussmann der Liga gewählt. So knapp wie diesmal freilich war’s noch nie: Nachdem der 25-Jährige vor einem halben Jahr, nach seiner letzten Halbserie im Trikot von Schalke 04, noch 70 Prozent der Stimmen eingeheimst hatte, sprachen sich nun nur noch 27,7 Prozent der Spieler
für den inzwischen zum FC Bayern gewechselten Neuer aus. Zwei aufstrebende, jüngere Torhüter lieferten ihm einen harten Kampf: Bernd Leno und Marc-André ter Stegen. Der zunächst vom VfB Stuttgart an Bayer Leverkusen nur ausgeliehene Leno bewältigte den Umstieg von der 3. in die 1. Liga mit einer fast schon unglaublichen Leichtigkeit, ter Stegen hatte großen Anteil am sensationellen Mönchengladbacher
kicker, 12. Januar 2012
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Das sagt die Bundesliga Gut eine Woche vor Rückrundenbeginn melden sich die BUNDESLIGAPROFIS zu Wort: 228 Spieler beteiligten sich diesmal an unserer großen Umfrage. In Teil 1 küren sie den besten Torhüter, Feldspieler und Schiedsrichter der Hinrunde, Gewinner und Verlierer unter den Trainern und sie verraten, ob sie Angst vor Gewalt haben.
ter der Hinrunde? Neuer 27,7%
Leno 20,5% ter Stegen 18,6%
Wer ist der beste Feldspieler der Hinrunde? I
n unserer Sommer-Umfrage erhielt er noch keine einzige Stimme. In der abgelaufenen Hinrunde aber startete Marco Reus durch und zeigte überragende Leistungen; der 22-jährige Mönchengladbacher erzielte selbst zehn Tore, stürmte mit der Borussia völlig überraschend in die Spitzengruppe der Bundesliga und gab im Oktober 2011, beim 3:1-Erfolg gegen die Türkei in Istanbul, sein Länderspieldebüt. Fast logisch also, dass ihn mehr als ein Drittel der Profis zum besten Feldspieler des Halbjahres wählte. Sein künftiger Dortmunder Mannschaftskollege Mario Götze konnte seinen zweiten Platz aus dem Sommer – damals hinter dem zu Real Madrid abgewanderten Nuri Sahin – knapp verteidigen, wird jedoch von einem prominenten Münchner Quartett hart bedrängt: Franck Ribery, Bastian Schweinsteiger, Mario Gomez und Toni Kroos belegen geschlossen die Ränge 3 bis 6.
Götze 12,7%
Reus 35,7%
Ribery 12,2% andere Schwein22,3% steiger 9,0% Gomez 8,1%
Der letzte Gewinner Sommer 2011:
Nuri Sahin 46,1%
andere 19,2%
Ulreich 9,5%
Fotos: imago (2), getty images
Weidenfeller 4,5%
Höhenflug. Der Schlussmann, der in dieser Saison den Sprung zu Joachim Löw schaffte, landete nicht unter den ersten zehn: Hannovers Ron-Robert Zieler, der beim 3:3 in der Ukraine sein Länderspieldebüt feierte, erhielt nur zwei Stimmen.
Der letzte Gewinner Sommer 2011: Manuel Neuer 70,0%
Barcelona 54,4%
Wer gewinnt 2012 die Champions League? W
enn das keine Überraschung ist. Nein, verblüffend ist weniger, dass mehr als die Hälfte der Bundesligaprofis Titelverteidiger FC Barcelona auch in der aktuellen Champions-LeagueSaison als Top-Favoriten ansieht, als vielmehr die Tatsache, dass rund ein Viertel der Spieler dem FC Bayern den großen Coup zutrauen – den Sieg im Finale am 19. Mai 2012 in der heimischen Allianz-Arena. Auch Barcas spanischem Erzrivalen Real Madrid werden gute Chancen auf den Gewinn des begehrtesten Titels im europäischen Klubfußball eingeräumt.
Bayern 25,6%
andere 3,7% Real 16,3%
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BUNDESLIGA
kicker, 12. Januar 2012
Wer ist der Gewinner unter den Trainern?
Favre 67,6%
V
om Fast-Absteiger zum Spitzenklub – die wundersame Wandlung der Mönchengladbacher Borussia binnen weniger Monate schreiben die Profis in erster Linie Trainer Lucien Favre zu, der diese Wahl mit gewaltigem Vorsprung gewann. Auch der Zweitplatzierte Thorsten Fink verdiente sich seine ersten Trainersporen in der Schweiz; als neuer HSV-Trainer scheint er den BundesligaDino wieder in die Spur zu bringen. Und Jürgen Klopp mischt mit der Dortmunder Borussia im Jahr eins nach der Meisterschaft wieder oben mit.
andere 6,7%
Der letzte Gewinner
Klopp 5,9%
Sommer 2011: Jürgen Klopp 40,4%
Wer ist der Verlierer unter den Trainern?
Kircher 22,3% Gräfe 17,3%
Meyer 25,1% andere 21,4%
Brych 8,9%
Stevens 5,4%
Magath 55,7%
D
iese Titelverteidigung wird ihn kaum erfreuen. Der Wolfsburger Felix Magath gilt für die Bundesligaspieler nun schon zum dritten Mal in Folge als der große Verlierer unter den Trainern; mehr als die Hälfte der Profis schrieb seinen Namen auf ihren Stimmzettel. Doch auch der beim Hamburger SV geschasste Michael Oenning, der Mainzer Thomas Tuchel, Leverkusens Robin Dutt und der kürzlich in Freiburg entlassene Marcus Sorg büßten an Ansehen ein.
Heynckes 4,9%
Fink 9,5%
andere 7,1% Oenning 13,8%
Der letzte Verlierer
Dutt Tuchel 8,1% 8,6%
Sommer 2011: Felix Magath 34,2%
Sorg 6,7%
Wer ist der beste Schiedsrichter der Hinrunde? K
napp war’s, am Ende aber war der Hattrick perfekt. Florian Meyer wurde von den Bundesligaspielern zum dritten Mal in Folge zum besten Schiedsrichter gekürt; immerhin jeder vierte Profi sprach sich für den Burgdorfer aus. Auch die Namen auf den Plätzen hinter Meyer blieben fast die gleichen. Thorsten Kinhöfer, Felix Brych und Manuel Gräfe tauchten auch im Sommer schon ganz oben auf, damals auf den Rängen 3, 4 und 5. Lediglich der Zweitplatzierte unserer letzten Umfrage, Wolfgang Stark, fiel diesmal aus den Der letzte Gewinner ersten fünf heraus; seinen Platz als Nummer 2 unter den deutschen Schiedsrichtern schnappte Sommer 2011: Florian Meyer 34,3% sich der Rottenburger Knut Kircher.
Haben Sie Angst vor Fan-Ausschreitungen und einer zunehmenden Gewalt rund um den Fußball?
D
ie Zahlen lassen sich so und so lesen. Natürlich kann man es so sehen: 77,5 Prozent der Profis, die klare Mehrheit also, haben keine Angst vor zunehmender Gewalt rund um den Fußball. Aber man kann’s auch so sehen: Fast jeden vierten Spieler überkommt beim Anblick der Bilder von prügelnden Hooligans und bengalischen Feuern auf den Rängen ein mulmiges Gefühl. „Nur auswärts“ habe er Angst, schrieb ein Profi auf seinen Fragebogen, „nur, wenn es eskaliert“ zwei andere. Das Verhindern einer solchen Eskalation, darin sind sich alle einig, wird zu den vordringlichsten Aufgaben des deutschen Profifußballs in den kommenden Monaten und Jahren gehören.
Ja 22,5%
Nein 77,5%
AM NÄCHSTEN MONTAG IM KICKER: Teil 2 der großen Umfrage. Die Profis küren den Aufund Absteiger der Hinrunde, sagen Meister, Absteiger und Europameister voraus und sprechen über Depression und Burn-out.
Fotos: firo, imago/Team 2, imago/Cremer
Kinhöfer 5,0%
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kicker, 12. Januar 2012
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Schlechte Karten für Kapitän Delpierre AU S S T U T T G A RT S TRAININGSLAGER IN BELEK BERICHTET FRANK LINKESCH
D
as Ende ist in Sicht. Nach einer letzten, knackigen Einheit im Fitnessbereich geht es am Freitag zum Flughafen und zurück in die Heimat. Dort wartet als Belohnung ein freies Wochenende auf den Kader von Trainer Labbadia. Fredi Bobic (40) verließ die Mannschaft bereits am Mittwoch. Zuvor hatte er sich mit dem seit Montag in Belek weilenden Präsidenten Gerd Mäuser (53) über die Verlängerung seines auslaufenden Vertrages als Sportdirektor unterhalten. Bobic möchte gerne bleiben, will aber auch eine vernünftige Perspektive aufgezeigt bekommen, den nicht auf Rosen gebetteten Verein nach vorne zu bringen. Der Präsident ist zuversichtlich, dass man sich einigen wird: „Ich bin optimistisch, dass wir im Februar zu einem positiven Abschluss kom-
men werden.“ Ursprünglich sollte es im Trainingslager so weit sein, nun dauert es eben etwas länger. Mäuser weiter: „Wir sind um eine langfristige Lösung bemüht.“ Heißt: Bobic soll bis 2016 verlängern. Ähnliches gilt für Bobics Kollegen Jochen Schneider (41). „Die beiden sind ein sehr gutes Team, aber die Gespräche laufen natürlich separat ab“, sagt Mäuser. Die Pläne über das Saisonende hinaus sind Zukunftsmusik, aktuell legt Labbadia die Grundlagen, um von Platz acht aus noch weiter in der Tabelle nach oben zu kommen. „Wir haben es verpasst, die Ausgangslage in der Vorrunde so zu gestalten, dass wir nur nach oben schauen können. Die Bundesliga ist aber so extrem geworden, dass wir leider in beide Richtungen gucken müssen.“ Trotzdem herrscht Zuversicht, auch wegen der Flexibilität, die der Kader hergibt. Labbadia ließ viel im 4-4-2 mit zwei Sechsern und zwei offensiven Außenbahnspielern üben. Gut möglich, dass Cacau (30) und Julian Schieber (22) künftig das Sturmduo bilden werden, auch wenn noch ein Neuzugang kommen soll. Auf den Außen ist Martin Harnik (24) rechts gesetzt, links kämpft sich Timo Gebhart (22) heran. „Wir werden variieren, die Mannschaft kann das“, fordert der Trainer seine Stürmer, aber auch die Mittelfeldspieler. Neben dem
Wolfsburgs Stürmer ist der Wunschkandidat
Lakic-Deal ist schon weit gediehen 1Srdjan Lakic (28,
Foto) heißt der Wunschkandidat des VfB Stuttgart für den Angriff. Der beim VfL Wolfsburg ausgemusterte Angreifer und die Schwaben sind nach kicker-Informationen sehr weit in ihren Verhandlungen. Perfekt ist der Transfer freilich noch nicht, auch eine Einigung mit dem VfL Wolfsburg steht aus. Während Lakics Berater den VfB unter den Interessenten offen als Favoriten bezeichnet, sagt VfBPräsident Gerd Mäuser zum Thema Neuzugänge: „Wir sind absolut
handlungsfähig.“ Ein wichtiger Satz, besitzt Lakic in Wolfsburg doch einen sehr gut dotierten Vertrag, wird also auch für den VfB keine BilligLösung. Lakic, der vergangene Saison für Kaiserslautern 16-mal traf, gilt als kopfballstarker Stürmer, der auch Bälle mit dem Rücken zum Tor verarbeiten kann. Für Trainer Bruno Labbadia wäre Lakic die gewünschte Alternative zu Cacau, Julian Schieber und Pavel Pogrebnyak. Der Russe allerdings wird sich spätestens im Sommer verabschieden, sein Vertrag läuft aus und wird nicht verlängert.
4-4-2 schwebt ihm das gewohnte 4-2-3-1, aber auch ein 4-1-3-2 vor. Am besten sieht Labbadia die Innenverteidigung aufgestellt. Serdar Tasci (24) und der Mexikaner Maza (30) haben eine gute Hinrunde gespielt, Georg Niedermeier (25) hat sich wieder herangekämpft und auch Matthieu Delpierre (30, Foto) ist fit. Das Problem des Kapitäns? Er braucht nach fast acht Monaten Verletzungspause ohne Einsatz Spielpraxis, die kann ihm Labbadia aber nicht geben. „Er ist körperlich so gut drauf wie lange nicht. Aber ob man spielt oder nicht, liegt nicht immer nur an der eigenen Leistung“, lässt Labbadia durchblicken, dass er weiterhin Tasci und Maza vertraut. Delpierre soll möglicherweise Spielpraxis in der 2. Mannschaft in der 3. Liga sammeln. Also keine guten Karten für den Franzosen, dessen gut dotierter Vertrag im Sommer ausläuft.
Bundesliga 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
(1) (2) (3) (4) (5) (6) (8) (7) (9) (10) (11) (14) (13) (12) (16) (15) (17) (18)
Bayern München Borussia Dortmund (M) FC Schalke 04 (P) Bor. Mönchengladbach Werder Bremen Bayer Leverkusen Hannover 96 VfB Stuttgart 1899 Hoffenheim 1. FC Köln Hertha BSC (N) VfL Wolfsburg Hamburger SV 1. FSV Mainz 05 1. FC Nürnberg 1. FC Kaiserslautern FC Augsburg (N) SC Freiburg
Foto: Baumann
Endspurt für den VfB und BRUNO LABBADIA (46) in Belek. Neben der Fitness geht es auch um Personalplanung.
Sp.
g.
17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17
12 10 11 10 9 7 5 6 6 6 4 6 4 4 5 3 3 3
u.
v.
1 4 4 3 1 5 3 4 2 6 5 5 8 4 4 7 4 7 3 8 8 5 2 9 7 6 6 7 3 9 7 7 6 8 4 10
Tore
Diff.
Pkt.
43:10 35:12 38:22 25:11 30:31 22:22 20:24 23:20 19:19 27:35 24:26 23:34 21:27 22:29 17:28 13:21 15:28 21:39
+ 33 + 23 + 16 + 14 -1 0 -4 +3 0 -8 -2 - 11 -6 -7 - 11 -8 - 13 - 18
37 34 34 33 29 26 23 22 22 21 20 20 19 18 18 16 15 13
18. SPIELTAG Freitag, 20. Januar (20.30 Uhr) Mönchengladbach – FC Bayern Samstag, 21. Januar (15.30 Uhr) FC Schalke 04 – VfB Stuttgart 1. FC Nürnberg – Hertha BSC SC Freiburg – FC Augsburg 1899 Hoffenheim – Hannover 96
(1:0) (0:3) (1:0) (2:2) (1:2)
VfL Wolfsburg – 1. FC Köln Samstag, 21. Januar (18.30 Uhr) Kaiserslautern – Werder Bremen Sonntag, 22. Januar (15.30 Uhr) Hamburger SV – Borussia Dortmund Sonntag, 22. Januar (17.30 Uhr) Bayer Leverkusen – 1. FSV Mainz 05
(3:0) (0:2) (1:3) (0:2)
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BUNDESLIGA
Schweinsteiger bald wieder auf Topniveau Es läuft richtig rund bei BAYERN MÜNCHEN . Nach dem Trainingslager in Doha und der Testspielreise nach Indien ist der Herbstmeister wieder daheim. Die wichtigsten Erkenntnisse der bisherigen Vorbereitung auf einen Blick.
A
m Montag der Flug von Doha nach Neu-Delhi, einen Tag später das Testpiel gegen die indische Nationalmannschaft (4:0) und am Mittwoch der Rückflug Neu-Delhi-München: Der Bayern-Tross hat zum Abschluss seiner Trainingstournee noch mal kräftig Meilen gesammelt. Aber die Spieler durften nur am Mittwoch nach der Rückkehr kurz verschnaufen. Bereits am heutigen Donnerstag bittet Jupp Heynckes wieder zum Training. Hoch konzentriert setzen die Bayern ihre Vorbereitung auf die Rückrunde fort. Der Münchner Coach zeigte sich sehr zufrieden mit der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs seit dem 2. Januar. „Man kann mit sehr viel Optimismus nach Hause fahren“, sagte er. Ab morgen hat der Trainer des Herbstmeisters noch eine Woche Zeit, den Rückrundenauftakt in Mönchengladbach vorzubereiten. Die wichtigsten Erkenntnisse bisher: Toni Kroos (22) wird in Gladbach Franck Ribery auf der linken Seite ersetzen. „Ich kenne die Position aus Leverkusen“, so Kroos, der die Rolle aber ganz anders interpretiert als der Franzose. „Wenn ich links spiele, spiele ich ja nicht links, sondern eher zentral“, sagt er. Das hat Folgen. Lahm muss verstärkt die Linie entlangwetzen, Müller verstärkt auf links ausweichen. „Kroos ist kein Bandenspieler, der Einsgegen-eins-Situationen an der Bande spielt“, erklärt Heynckes. Der Nationalspieler fühlt sich mittig am wohlsten. „Mich zieht es einfach in die Mitte und man hat ja auch im Test gegen Kairo gesehen, dass das was bringt.“ Doch sehr lange will und wird er nicht auf links aushelfen. „Es geht
nur um ein Spiel, das ist okay, aber dann geht es wieder in die Mitte“, so Kroos. Bastian Schweinsteiger (27, Foto) und Arjen Robben (27) sind gesund ins neue Jahr gestartet. Bislang sind bei beiden keine schwerwiegenden Probleme an Schulter oder Leiste aufgetaucht, so dass Heynckes frohen Mutes ist, dass die zwei bald (nach den ersten Spielen) wieder auf Topniveau sind.
Anatoliy Tymoshchuk (32) wird wohl in Gladbach den Part neben Schweinsteiger ausfüllen. Der Ukrainer hat derzeit Vorteile gegenüber Luiz Gustavo (24). Beide müssen aber fürchten, dass Heynckes bei Anwesenheit aller Akteure Kroos möglicherweise als „Zwischenspieler“ auf ihre Position stellt. Breno (22), der sich durchaus vorstellen kann, bei Bayern über den Sommer hinaus zu bleiben, ist zwar in den täglichen Trainingsprozess eingegliedert worden, aber derzeit ist es noch nicht denkbar, dass er sofort der Mannschaft helfen kann. Er braucht Spielpraxis, doch da er nicht für die Amateure spielen darf, sind die Möglichkeiten dafür nicht so üppig. Ivica Olic (32) hat bewiesen, dass er seinen Torinstinkt (7 Tore in zwei Testspielen) nicht verloren hat. Dazu hat er seine Fitness wieder, die für sein laufintensives Spiel so wichtig ist. Nils Petersen (23)ist momentan sehr weit weg von der Stammelf. Der Ex-Cottbuser hat Elan und Selbstsicherheit vom Beginn der Saison verloren. Heynckes: „Nils braucht einfach ein wenig mehr Zeit, um sich oben zu akklimatisieren und auf einem ganz hohen Niveau zu spielen.“ Franck Ribery (28) ist motiviert wie lange nicht mehr. „Er hat überragend gearbeitet und trainiert, mit einer Wahnsinnsklasse“, lobt Heynckes. Auffällig: Der Franzose ist auf dem Weg, in der mannschaftlichen Hierarchie eine wichtige Rolle zu übernehmen. MOUNIR ZITOUNI
MÜNCHEN: Der
Nerlinger: „Ich 1Natürlich wird die Frage auch
in den kommenden Wochen und Monaten brandaktuell bleiben. „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist das stärkste Team im ganzen Land?“ Für die Spieler und Verantwortlichen des FC Bayern muss man für die Antwort nicht nur auf die Tabelle schauen, wo derzeit der Rekordmeister vorne liegt. „Es liegt letztlich immer an uns, wie die Titel entschieden werden. Wir wissen, dass Dortmund eine gute Mannschaft hat, aber ich denke, dass Bayern immer eine qualitativ bessere Mannschaft haben wird“, sagte beispielsweise Nationalspieler Bastian Schweinsteiger forsch im Trainingslager der Bayern. Das Selbstverständnis der Münchner hat sich über die Jahre nicht ver-
kicker, 12. Januar 2012
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„Das Risiko gehe ich ein“
Nach seinem doppelten Kieferbruch greift SVEN BENDER (22) wieder an, wird seinen Stil nicht ändern – und hofft auf die EM.
Foto: DeFodi
AU S D O RT M U N D S T R A I N I N G S L A G E R IN LA MANGA BERICHTET THOMAS HENNECKE
kicker: Vor sieben Wochen brach Ihr Kiefer doppelt. Stürzen Sie sich jetzt wieder ohne Angst ins Getümmel, Herr Bender? Sven Bender: Gegen Lüttich habe ich mich bei den Standards noch zurückgehalten. Aber das ist jetzt vorbei. Irgendwann muss ich mir die Sicherheit wieder holen. Außerdem hatte ich beim Training am Montag den ultimativen Test. kicker: Wie sah der aus? Bender: Ich habe einen deftigen Schlag abbekommen. Und der Kiefer hat gehalten. Durch die ganzen Trainingseinheiten und die Zweikämpfe, die ich bestritten habe, bin ich vom Kopf her wieder frei. kicker: Werden Sie trotzdem das eigene Risiko zu vermindern versuchen? Bender: In keiner Weise. Mich so ins Spiel zu verbeißen, das ist doch das, was ich sehr gerne mache und was mich auszeichnet. Würde ich anders reingehen, würde mir selber das gute Gefühl eines gewonnenen Zweikampfes fehlen. Das dabei vorhandene Risiko gehe ich gerne ein. kicker: Die Statistik weist in dieser Saison wettbewerbsübergreifend immerhin fünf Tor-Beteiligungen für Sie aus. Spüren Sie jetzt auch den Stürmer in sich? Bender: Ich habe auf jeden Fall mehr Offensivdrang als in den Jahren zuvor. Dass ich of-
fensiver agieren möchte, hatte ich schon im Sommer angekündigt. Die Sicherheit, auch mal mit nach vorne zu gehen, habe ich jetzt einfach. Und wenn dabei dann ein Tor oder eine Vorarbeit herauskommt – umso besser. kicker: In der Vorrunde gab es die unterschiedlichsten Zusammensetzungen auf Dortmunds „Doppel-Sechs“. Bietet die Ausrichtung mit zwei defensiv denkenden Sechsern wie Sebastian Kehl und Ihnen die besten Erfolgschancen? Bender: Selbst mit Sebastian und mir war die Ausrichtung doch gar nicht so defensiv, wie das vielleicht rüberkam. Kehli ist ein Spieler, der mit viel Tempo in den Strafraum geht, wenn er sich darauf verlassen kann, dass er entsprechend abgesichert wird. In dieser Konstellation können wir genau so offensiv sein wie in anderen Formationen auch. kicker: Und Mats Hummels eröffnet das Spiel von hinten? Bender: Er hat inzwischen einen großen Anteil an der Spieleröffnung. Seit dem Weggang von Nuri Sahin beteiligen sich viel mehr Spieler am Aufbau. Ich habe doch an mir selbst gemerkt, dass ich auf einmal viel mehr Bälle hatte als zu Zeiten von Nuri. Natürlich ist es so, dass Mats mittlerweile den richtig guten, tödlichen Ball spielen kann. Diese Waffe nutzen wir gerne. kicker: Sie stehen noch immer bei nur einem Länderspiel. Welche Erwartungshaltung haben Sie in Bezug auf die Nationalmannschaft?
Entspannt: Sven Bender mit kickerReporter Thomas Hennecke. Bender: Da bin ich relativ entspannt. Ich weiß doch, was für Spieler Joachim Löw zur Verfügung stehen. Es ist nicht so einfach, da reinzurutschen. Für mich ist es schon schön zu wissen, dass ich auf dem Zettel des Bundestrainers stehe. Ich bin ja nicht in Vergessenheit geraten. kicker: Wer fährt mit zur EURO? Sven und Lars Bender, Sven oder Lars Bender – oder keiner von beiden? Bender: Das werden wir sehen. Mein Bruder und ich werden auf jeden Fall so viel Gas geben, dass es die Möglichkeit gibt, nominiert zu werden. kicker: Sie laufen mit 12,3 km nach Shinji Kagawa im Schnitt am meisten, haben die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit. Wären Sie ein guter Mittel- oder Langstreckler? Bender: Ich weiß nicht. Die Position verlangt es eben von mir, so viel zu laufen. Ich bin ein Spieler, der gerne viel in Bewegung ist. Ein Marathon wäre nichts für mich. kicker: Und die 10 000 Meter? Bender: Da laufe ich lieber zwei Kilometer mehr und spiele Fußball.
Tabellenführer beschäftigt sich intensiv mit dem ärgsten Verfolger
freue mich auf die Kraftprobe mit Dortmund“
Foto: Sampics/Matzke
ändert: Die einzige Konstante auf Spitzenniveau ist der FC Bayern. Das denkt auch Trainer Jupp Heynckes. „Der FC Bayern wird immer eine so kompetitive Mannschaft haben, dass wir nicht nur in der Bundesliga dominieren, sondern
„Dortmund macht einen guten Job“ – sagt Christian Nerlinger.
auch auf der europäischen Ebene Erfolg haben können.“ Das Zeug dafür haben nur wenige, glauben sie in München. „Wir gehören zu den fünf Teams in Europa, die die Champions League gewinnen können“, sagt Schweinsteiger. Dortmund gehört für ihn da nicht dazu. Bei den Bayern ein weiteres Indiz für ihren Führungsanspruch, auch wenn Schweinsteiger es einfach nur „schade“ findet, dass der BVB aus der Königsklasse ausgeschieden ist. Großzügig hört sich das an, wenn so ein Satz vom ärgsten Konkurrenten kommt. Interpretationen, dass das Ende der Doppelbelastung für den BVB ein Vorteil wäre, widerspricht Trainer Jupp Heynckes. „Dass man im großen Fußball nicht dabei ist, ist psychologisch ein großer Nach-
teil für Dortmund. Ich kenne das Innenleben einer Mannschaft“, entgegnet er. Doch auch wenn die Westfalen nicht mehr europäisch spielen, der Respekt vor der sportlichen Stärke des Klubs, seiner Philosophie und seinem wirtschaftlichen Haushalten ist in München groß. Der aktuelle Meister wird von allen als der „große Rivale“ in den nächsten Jahren wahrgenommen. Dass der Gladbacher Marco Reus ausgerechnet dorthin wechselte, fuchst die Bayern. „Dortmund macht einen guten Job, aber jetzt muss man abwarten, wie lange sie sich auf dem Niveau bewegen“, sagt Heynckes. Und Sportdirektor Christian Nerlinger erhöht den Druck auf den Meister: „Der BVB hat es in den
?
FRAGE DER WOCHE
Dortmund – auf Dauer auf Augenhöhe mit den Bayern? Ja
52,9%
Nein
47,1%
22 567 Teilnehmer
www.kicker.de
letzten Jahren sehr erfolgreich mit seinem Understatement verstanden, die Dinge zu verfolgen. Das ist mit diesem Transfer vorbei, das ist schon ein neuer Schritt. Ich freue mich auf die Kraftprobe.“ Bayern kontra Dortmund – in den nächsten Monaten dürfte es noch mehr davon geben. M O U N I R Z I T O U N I
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„Natürlich können wir Meister werden“ 15 Tore hat KLAAS JAN HUNTELAAR (28) für Schalke in der Hinrunde erzielt. Er spricht über seinen Klub, seinen Vertrag – und über den Gewinn des Titels. AU S S C H A L K E S TRAININGSLAGER IN DOHA BERICHTET THIEMO MÜLLER
Fotos: firo
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kicker: Sie betonen stets, alles gewinnen zu wollen. Spüren Sie diese Mentalität auch im Team, Herr Huntelaar? Klaas Jan Huntelaar: Wir haben Spieler mit dieser Mentalität, ja. Ich denke da etwa an Papadopoulos und Jones. Und wir haben erfahrene Profis wie Raul und mich, Metzelder, Schober. Gleichzeitig haben wir auch eine junge Mannschaft. Es ist unsere Aufgabe, die Winner-Mentalität der ganzen Truppe zu vermitteln. Dann können wir etwas Schönes erreichen auf Schalke. Vielleicht schon in den nächsten sechs Monaten, vielleicht später. kicker: Kann Schalke schon diese Saison Meister werden? Huntelaar: Natürlich können wir Meister werden. Wir sind nach der Hinrunde punktgleich mit dem BVB und nur drei Punkte hinter Bayern. Das zeigt, dass wir über viele Spiele hinweg stabil gepunktet haben. Also haben wir die Chance – wenn wir so weitermachen. Dann kann ein positiver Flow entstehen. kicker: Andersherum: Welches Abschneiden wäre eine Enttäuschung? Huntelaar: Enttäuscht wäre ich, wenn wir am Ende Fünfter würden. kicker: Sie zählen als Führungsspieler nicht zum Mannschaftsrat. Huntelaar (lacht): Dafür bin ich nicht der richtige Typ. Da musst du Politiker sein und Verhandlungen führen können. Ich will immer sofort Resultate sehen. kicker: Wie passt Gelb-Rot beim Pokal in Gladbach zum Winnertypen Huntelaar, als Sie dem Linienrichter nach korrekter Entscheidung den Vogel zeigten?
Huntelaar: Na ja, es war für mich so eine 50-50-Szene, ob der Ball wirklich aus war. Und ich hatte mich vorher schon mal geärgert. Ein bisschen Emotion gehört eben auch dazu. Aber mein Verhalten war nicht schlau, und die Schuld dafür muss ich nur bei mir suchen, bei keinem anderen. kicker: Trainer Stevens hat Sie knallhart öffentlich kritisiert: Sie hätten für Schalke das Spiel verloren. Huntelaar: Das finde ich nicht knallhart, es ist einfach die Wahrheit. Ich habe kein Problem damit, dass der Trainer das auch öffentlich sagt. Es ist mir lieber, als wenn um etwas herumgeredet wird. kicker: Haben Sie also die Geldstrafe bereitwillig gezahlt? Huntelaar: Nein, eine Geldstrafe gab es nicht. Aber eine Spende für einen guten Zweck. Wofür genau, ist noch offen. kicker: Sie erklärten mehrfach Ihre Gesprächsbereitschaft zur Vertragsverlängerung über 2013. Ist diese für Sie wirklich vor der EM vorstellbar, wo Sie sich voll ins Rampenlicht spielen könnten? Huntelaar: Ich habe gesagt, dass ich gelesen habe, Schalke wolle verlängern. Und dass es mir hier sehr gut gefällt. Über alles Weitere öffentlich zu reden, bringt nichts, bevor die Gespräche begonnen haben. kicker: Ist Horst Heldts Hoffnung berechtigt, dass Sie nach den negativen Erfahrungen bei Real und Milan nicht mehr zu solchen ganz großen Klubs wollen? Huntelaar: Das stimmt so nicht. Auch dass ich jetzt in Holland wohnen kann, ist für mich nicht entscheidend. Ich bin nach Madrid gezogen und nach Mailand. Ich bin kein Typ, der damit Probleme hat. kicker: Was ist für Sie entscheidend? Huntelaar: Wertschätzung und Stabilität, ich will spielen. Und Titel gewinnen.
kicker, 12. Januar 2012
SCHALKE
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LEVERKUSEN: Michael Ballack zu Messi, Barca und Bayers Ziele
Holtby droht „Das ist eine Einstellungssache“ lange Pause haben, sind erreicht“, behauptete Huub Stevens (58) am Mittwoch zum Abschluss des Trainingslagers in Doha/Katar. Zufrieden wirkte Schalkes Coach allerdings keineswegs. Denn: Die Besetzung des defensiven Mittelfelds stellt ihn vor Probleme. Jermaine Jones (30) ist sechs Spiele gesperrt, bei Lewis Holtby (21) brach die alte Kapselverletzung am linken Sprunggelenk erneut auf. „Vielleicht hat er zu früh angefangen“, sagt Stevens. Nach der Rückkehr am heutigen Donnerstag soll eine Kernspintomografie Aufschluss über die Schwere der Blessur geben. „Es kann länger dauern“, fürchtet Holtby, womöglich sogar sechs bis acht Wochen. Kyriakos Papadopoulos (19) und Joel Matip (20) sollen weiter das Abwehrzentrum bilden, keiner der beiden ins Mittelfeld vorrücken. Aber: „Ob wir das hinkriegen, wird man sehen“, rätselt Stevens. Im Test gegen Al Sadd (1:2) wurde Sechser-Kandidat Christoph Moritz (21) nach einer halben Stunde ausgewechselt. „Taktisch bedingt“, wie Stevens glaubhaft versichert. Bessere Karten scheint Marco Höger (22) zu besitzen. Aber: Nach dem geplatzten Sofort-Transfer von Gladbachs Roman Neustädter (23, kommt im Sommer ablösefrei) schließt Vorstand Horst Heldt (42) Verstärkungen plötzlich nicht mehr aus : „Es wäre idiotisch, sich jetzt festzulegen. “ T H I E M O M Ü L L E R
Aliaksandr Hleb (30) als Trainingsgast in Augsburg – das weckt Fantasien. Der zuletzt von Barcelona nach Wolfsburg ausgeliehene Mittelfeldstar will sich beim Aufsteiger fit machen für ein neues Engagement, Jan-Ingwer Callsen-Bracker (27) indes verhehlt nicht, dass sich die FCA-Profis mehr vorstellen könnten: „Wenn er hier eine Weile mit uns trainiert und merkt, was für eine tolle Truppe wir sind – wer weiß …?“ Hleb indes betont nach seinem Kurz-Gastspiel unter Felix Magath (58), dass es weder um einen Vertrag in Augsburg noch um Konditionbolzen geht: „Für mich ist es wichtig, dass ich hier wieder fußballspezifisch trainieren kann. Gelaufen bin ich in Wolfsburg genug ...“
1 Wenn der designierte DFB-
Präsident Wolfgang Niersbach am Freitag bei den Feierlichkeiten zum 60. Geburtstag von BayernPräsident Uli Hoeneß mit Michael Ballack spricht, dürfte der große Schritt zur Versöhnung zwischen dem 98-maligen Nationalspieler und Bundestrainer Joachim Löw vonseiten des 35-jährigen Profis ausbleiben. „Sicherlich wird man in der nächsten Zeit, zeitnah, in ein paar Wochen, ein paar Monaten oder auch gar nicht reden – darüber möchte ich mich aber jetzt nicht
äußern“, erklärte Ballack vieldeutig im Trainingslager. Allerdings fügte er zu den Bemühungen der BayerBosse um einen ordentlichen Abschied Ballacks eher gleichgültig an: „Wenn man meine Karriere in der Nationalmannschaft sieht, wenn man sieht, was ich geleistet habe in den letzten Jahren und Jahrzehnten, dann ist es aus meiner Sicht nur selbstverständlich, dass der eine oder andere versucht, für mich einen würdigen Abschied zu finden.“ Dabei stellte er aber klar: „Das hat mit meiner Sichtweise aber nichts zu tun. Das sind persönliche Dinge von Rudi Völler und Wolfgang Holzhäuser. Das lassen wir mal so stehen.“ Keine Bewegung Richtung Löw also? Ballack, der zum Saisonende Bayer verlassen wird, legt den Fokus auf seinen Klub: „Mein Job ist jetzt Bayer Leverkusen. Da will ich all meine Kraft reinlegen.“ Wohin er im Sommer wechselt, lässt er offen. Konkreter wird der Ex-DFBKapitän bei anderen Themen: Foto: KSmedianet.de
1„Die Ziele, die wir uns gesetzt
AU S L E VE R KU S E N S TRAININGSLAGER I N L AG O S BERICHTET S . VO N N O C K S
Top versorgt: Michael Ballack nach einem leichten Trainingsunfall, der folgenlos blieb.
REAL-TRAINER JOSÉ MOURINHO: „Ich habe unter ihm in Chelsea sehr viel gelernt, wie ein Trainer eine Mannschaft pu-
KICKER-KULISSE NOTIERT VON Das Trainingslager seines Ex-Klubs FC Basel in Marbella hat HSV-Trainer Thorsten Fink (44) noch selbst geplant. Seit Montag sind die Schweizer nun in Spanien und trainieren nicht nur in Rufweite ihres früheren Chefs, sie werben auch noch mit Fink. Auf dem Baseler Mannschaftsbus prangt unverändert ein großes Foto des Blondschopfs. Dass der seinen Job auf dem Schleudersitz in Hamburg schon wieder los sei, war indes nur ein Scherz seines Mediendirektors Jörn Wolf (35). Mitten
SEBASTIAN WOLFF in einen Fan-Abend mit Fink war nämlich Peter Neururer (56) geplatzt. Wolfs Ansage, „Thorsten, du kannst jetzt gehen, das ist unser neuer Trainer“, erwies sich jedoch als haltlos. Marbella-Urlauber Neururer wollte lediglich seinen langjährigen Freund und Fink-Assistenten Frank Heinemann (47) besuchen. 2
Macht dagegen Fritz Pleitgen (73) ernst, oder war sein Denkanstoß nur ein Versuch, den FC Bayern zu schwächen? Der langjährige
shen und motivieren kann. Im taktischen Bereich hat er große Stärken.“ MESSIS WAHL ZUM WELTFUSSBALLER: „Das ist mehr als verdient. Er ist mit seiner Genialität der Spieler, der weltweit die Aufmerksamkeit auf sich zieht.“ DIE CHAMPIONS-LEAGUE-SPIELE GEGEN BARCELONA: „Da werden nicht nur meine Augen leuchten. Das ist es einfach wert, sich hier im Trainingslager zu quälen.“ DIE ZIELE MIT BAYER 04: „Wir sind Sechster – das entspricht nicht unseren Ambitionen. Letztes Jahr waren wir Zweiter. Wir wollten mindestens das Gleiche erreichen – wenn nicht sogar mehr. Wir wollen in der Tabelle klettern, im Optimalfall wieder in die Champions League.“ DIE PROBLEME BEI BAYER 04: „Wir müssen wieder Fußball spielen, guten Fußball, attraktiven Fußball. Wir müssen unseren Anspruch nicht nur formulieren, sondern auch umsetzen. Wir müssen im Training noch mehr tun, noch mehr die Grenze ausloten, im Fitness-Bereich auf einem Toplevel sein. Gerade nach Spielen in der Champions League müssen wir die Motivation hochhalten. Das ist einzig eine Einstellungssache.“ DIE ZWEI JAHRE BEI BAYER 04: „Es gab Verletzungen und Schwierigkeiten. In kürzester Zeit wurde ich aber auch in der Öffentlichkeit verschieden gesehen. Das hat mir einiges gezeigt. Es war relativ viel los. Diese Erfahrungen möchte ich nicht missen.“
WDR-Intendant hatte zum Ende der TV-Sendung „Hart aber fair“ am Montag augenzwinkernd Uli Hoeneß (60) als Bundespräsidenten vorgeschlagen. Interessant daran: Hoeneß hatte tatsächlich unlängst im kicker-Interview Christian Wulff (52) kritisiert, und: Pleitgen outete sich während der Diskussion als Dortmund-Fan ... 2
Wolfsburgs Brasilianer Chris (33) will Deutscher werden. Das hat er nun im Dubai-Trainingslager verraten. „Ich bin seit neun Jahren in diesem Land, habe mir die Sprache selbst mit Büchern beigebracht. Noch in diesem Jahr will ich den Einbürgerungstest machen.“ Da behaupte noch einer, der VfL setze nicht ausreichend auf deutsche Spieler …
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BUNDESLIGA AU S G L A D BA C H S TRAININGSLAGER IN BELEK BERICHTET JA N LU S T I G
kicker: Der Rückrundenstart gegen Tabellenführer München rückt näher. Wie sehr ärgert es Sie, dass Sie sich noch eine Gelbsperre eingefangen haben und den Auftakt somit verpassen, Dante? Dante: Es ärgert mich gewaltig, weil es jedes Mal ein Traum ist, gegen den FC Bayern zu spielen. Aber okay, dann drücke ich den Kollegen eben die Daumen, dass sie ein gutes Spiel machen. kicker: Im Hinspiel landete die Borussia mit dem 1:0-Sieg einen Sensationserfolg. Ist dieser Coup zu wiederholen? Dante: Es ist immer besser, gleich am ersten Spieltag gegen die Bayern zu spielen. Vielleicht haben sie da noch nicht ihr höchstes Niveau. Wir müssen auf jeden Fall eine TopLeistung abliefern, wenn wir etwas holen wollen. kicker: Wird Sie Roel Brouwers gewohnt zuverlässig vertreten? Dante: Natürlich, ich habe das vollste Vertrauen. Er kann auch gerne wieder mal ein Tor machen – aber vielleicht nicht gerade zwei, sonst sitze ich die Woche danach nur auf der Bank. kicker: Was ist wahrscheinlicher: Dass Gladbach über die Liga oder über den Pokal in den Europacup einzieht? Dante: Im DFB-Pokal geht es wesentlich schneller. Mit zwei Siegen sind wir schon in Berlin. Deshalb wollen wir im Viertelfinale bei der Hertha unsere Chance nicht leichtfertig verspielen. kicker: Igor de Camargo sagt, dass die Mannschaft die Qualität für Europa besitze. Sie auch? Dante: Ja, das glaube ich auch. Das heißt allerdings nicht, dass wir den Europacup tatsächlich erreichen. Wir müssen immer auf dem Boden bleiben, die Spiele – wie im Abstiegskampf – als Endspiele betrachten und auch Rückschläge einkalkulieren. kicker: Teile der Anhänger träumen sogar vom Einzug in die Champions League. Dante: Unsere Fans dürfen ruhig von der Champions League träumen. Ist doch schön, solange sie dann nicht enttäuscht sind, wenn es nicht klappt. kicker: Sind zehn Punkte Vorsprung auf Platz sieben ein komfortabler Vorsprung? Dante: Das ist viel, aber keine Garantie. Auch wenn es die Leute immer noch für Understatement halten:
Abwehrchef DANTE (28), gelbgesperrt beim Auftakt, warnt vor zu hohen Ansprüchen, hat aber den großen Traum von Europa.
„Mein Berater regelt, ob ich bleibe“ Wir kommen aus einer ganz, ganz Herz, sein Verstand hat ihm gesagt, gehe. Aber ich bin geblieben und schwierigen Situation in der vergan- dass es jetzt soweit ist. Persönlich sehr zufrieden. Ich fühle mich genen Saison. Das dürfen wir nie bin ich natürlich enttäuscht. Es ist wohl und bringe wie der Rest vergessen. Trotzdem: Ich spüre den einfach geil, mit Marco Fußball zu der Mannschaft meine Leistung. Hunger in der Mannschaft, etwas spielen. Er ist überragend, nicht erst Mein Berater regelt, ob ich bleierreichen zu wollen. seit dieser Saison. Aber wir müssen be oder nicht. Ich weiß nur, dass kicker: Der Wechsel von Marco Reus ihn verstehen. mein Vertrag in Gladbach bis 2014 löste viel Wirbel aus. Beeinträchtigt kicker: Fürchten Sie, dass mit dem läuft und konzentriere mich auf das die Mannschaft und die Vorbe- Weggang von Reus und Roman meinen Job. reitung? Neustädter die Borussia zerbrechen kicker: In Ihrem Vertrag existiert Dante: Nein. Wir mussten ja damit könnte oder bauen Sie darauf, dass eine Klausel, wonach Sie für rund rechnen, dass er uns verlässt. Ich mit den 17 Millionen Euro Trans- fünf Millionen Euro gehen können. sehe es als Vorteil, dass er die Sache fererlös der Kader sehr gut verstärkt Dante: Da müssen Sie andere Persoso früh entschieden hat und nicht wird? nen fragen. am 30. Juni. Sonst hätten sich die Dante: Ich bin Spieler, nicht der kicker: Die Europacup-Teilnahme Spekulationen monatelang hinge- Manager. Ich sage auch nicht: Jetzt und eine starke Mannschaft in der zogen. Und er pernächsten Saison – sönlich ist jetzt frei wären das Argumen„Eins ist klar: Ich will nicht gegen den Abstieg spielen. im Kopf. te für Sie zu sagen: kicker: Trauen Sie Ich sehe eine PersAußerdem will doch jeder Profi um Titel spielen, oder?“ ihm zu, dass er seipektive, ich bleibe ne Leistungen aus gerne. der Hinrunde noch einmal toppen muss der Klub drei Stars holen. Wir Dante: Eins ist klar: Ich will nicht kann? werden sehen, wie es sich entwi- gegen den Abstieg spielen. Ich Dante: Natürlich. Ich bin sicher, ckelt. habe hohe Ziele, und die möchte dass sich Marco im Sommer mit kicker: Bleiben Sie bei der Borussia? ich auch erreichen. Dafür arbeite einem Europapokalplatz verab- Dante: Meine Erfahrung sagt mir: ich jeden Tag. Außerdem will doch schieden will. Dafür wird er alles Ich spiele besser, wenn ich mir über jeder Profi um Titel spielen, oder? tun. solche Dinge keine Gedanken ma- kicker: Schaffen Sie 2012 den Sprung che. Das heißt: Nicht viel über die in die brasilianische Nationalmannkicker: Können Sie seine Entscheidung nachvollziehen oder Zukunft reden, sondern auf dem schaft? hätten Sie ihm geraten, lieber Platz Gas geben und Leistung brin- Dante: Das kann nur unser Natiodoch noch ein Jahr in Gladbach gen. So habe ich das auch in der naltrainer beantworten. Ich weiß, zu bleiben? vergangenen Saison gehandhabt. dass es schwer wird, aber ich bin ein positiv denkender Mensch und Dante: Im Fußball ist es schwer, kicker: Und dann wollten Sie im hoffe weiter darauf. den richtigen Zeitpunkt für solche Sommer weg. Entscheidungen abzupassen. Sein Dante: Ja, ich dachte, dass ich I N T E RVI E W : JA N LU S T I G
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MAINZ: Die EM ist das Ziel, doch kein Argument für Tuchel
AUS DEM MAINZER TRAINING SL AGER AU F M A L L O R C A BERICHTET UWE RÖSER
Foto: Getty Images/Bongarts
1Wieder böse sein und unange-
Starker Neuzugang
Ring ist beeindruckt und braucht Geduld 1Es gibt Spieler, die neu zu einem
Verein kommen und sich an die neue Umgebung gewöhnen müssen. Und es gibt Alexander Ring (20). Der Finne legt in Belek geradezu einen Katapultstart hin. Doppelpack beim 3:2 gegen Nürnberg, ein Treffer beim 3:2 gegen Darmstadt – der flinke Mittelfeldspieler beeindruckt nach wenigen Tagen. „Er zeigt, dass er vor dem Tor Selbstvertrauen besitzt. Das ist wichtig“, lobt Trainer Lucien Favre (54). Vor einer Woche war Ring in die Türkei nachgereist. Gladbach lieh den Nationalspieler bis 2013 von HJK Helsinki und sicherte sich eine Kaufoption. Sein Ziel: „Ich bin nicht gekommen, um mir nur alles anzuschauen und nur Spaß zu haben. Ich will möglichst oft spielen.“ Ring braucht trotzdem etwas Geduld. Die Erfolgself steht. Und durch den Verbleib von Roman Neustädter (23), der ab Sommer bei Schalke spielt und dort einen Vierjahresvertrag erhält, wird auch kein Platz auf seiner Lieblingsposition im Mittelfeldzentrum frei. Schalkes Versuch, Neustädter schon jetzt zu verpflichten, wurde abgeblockt. jan
nehm. Auch fies und einschüchternd. Sich wehren, das Gefühl bekommen, etwas verteidigen zu müssen. All diese Eigenschaften hat sich Mainz 05 für die Rückrunde in einer langen Sitzung im Trainingslager auf Mallorca vorgenommen. Der fußballerische Ansatz, den Gegner über Ballbesitz zu dominieren, soll nicht aufgegeben werden. Aber er ist eine Zugabe. Man kann es auch eine Akzentverschiebung nennen. Jan Kirchhoff (21) formuliert es so: „Die Gegner müssen wieder merken, dass Mainz eine Drecksmannschaft ist, die läuft, ackert und extrem unangenehm zu spielen ist. Gegen uns darf es keinen Spaß machen.“ Zurück zu jenen Tugenden also, die den Vierzehnten in den ersten beiden Spielzeiten unter Thomas Tuchel (38) ausgezeichnet haben und die zuletzt etwas untergegangen sind. Den Ballbesitz beibehalten und gleichzeitig ein rohes, rotziges Element draufpacken, dieser Ansatz scheint wie gemalt für Eugen Polanski. Weil der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler einerseits ein totaler Verfechter der Tuchel’schen Ballbesitzlehre ist, dank derer sich Mainz spielerisch enorm weiterentwickelt hat. Aber auch weil Polanski durch seine Körpersprache ebenjenes aggressive Element einbringt, das nun gefordert ist. Er hasst es zu verlieren, selbst im Training. Und Niko Bungert (25) imponiert es, dass ihm ebendiese Wut im Spiel anzusehen ist. Kirchhoff findet „seine sehr aggressive Art absolut mitreißend“. Diesen absoluten Willen hat allerdings noch nicht jedes Mitglied dieser jungen Mannschaft verinnerlicht. „Wir haben manchmal ein Gegenpressing, das wünsche ich keinem. Der Gegner ist an einem von uns vorbei und dann stehen dort schon die nächsten drei“, erzählt Polanski. Aber eben nur manchmal. Und sobald einer aus der Gruppe ausschert, funktioniert es nicht mehr. Der einstige Kapitän
diverser deutschen Junioren-Auswahlmannschaften vermisst „das Quäntchen, noch etwas mehr zu tun, den Gegner so lange zu bearbeiten, bis er keinen Bock mehr hat, mir hinterherzulaufen“. Für Polanski könnte demnach alles gut sein. Ist es aber nicht. In der vergangenen, so erfolgreichen Spielzeit noch Schlüsselspieler, verbrachte er den zweiten Teil der Hinserie meist auf der Bank. Oder wegen einer Rotsperre auf der Tribüne. Polanski war schon besser in Form als in dieser Halbserie, das weiß er selbst. „Er hat sportlich darunter gelitten, dass wir viel mit Raute gespielt haben und sich Kirchhoff mit seiner Präsenz und der damals besseren Form den Platz geschnappt hat“, erläutert Tuchel, der ihn auf der Doppelsechs ideal aufgehoben sieht. „Pola hatte ein paar unglückliche Spiele und individuelle Fehler und konnte sich auf dem Spielfeld danach nicht so frei machen, wie wir das gewohnt waren. Er hat viel gegrübelt und wurde zum Ende der Saison wieder ein bisschen freier.“ Anfangs hat Polanski nicht verstanden, warum er nicht spielte. Mittlerweile glaubt er es zu wissen. Er wollte in der Phase, als die Mannschaft nicht funktionierte, an allen Ecken helfen und hat sich dabei etwas verheddert. Er wollte schlichtweg zu viel. Die Fehlerquote stieg, die Passquote sank. Während seines Reservistendaseins gab es keine öffentlichen Aussagen von ihm. „Pola hat es sehr professionell hingenommen“, lobt Tuchel.
Foto: imago
Polanski drängt auf Einsätze
Die Zeit drängt: Eugen Polanski, Mittelfeldspieler der 05er. Stattdessen arbeitete er an seiner Fitness, schob während seiner Rotsperre unzählige Zusatzschichten mit Reha-Trainer Axel Busenkell und trainierte so viel und so gut wie lange nicht mehr. Als er nach abgelaufener Sperre trotzdem gegen Köln draußen bleiben musste, empfand er dies als Keulenschlag. Und in drei von vier Spielen nach Ablauf der Sperre auf der Bank zu sitzen als schwer nachvollziehbar. Für den polnischen Nationalspieler steht viel auf dem Spiel. Im Sommer findet die Europameisterschaft in seiner Heimat statt. „Das ist ein extrem wichtiges halbes Jahr für mich. Deshalb muss ich die nächsten fünf Monate spielen. Ich brauche Spielpraxis und will nicht dabei sein, um auf der Bank zu sitzen“, sagt Polanski. Sein Trainer hat registriert, dass er auf dieses Ziel „total konzentriert und fokussiert ist und dem räumen wir auch Gewicht ein. Es kann aber kein ausschlaggebendes Argument sein, weil jeder Spieler individuelle Ziele hat. Seines erreicht er nur Schritt für Schritt.“
Ausgebooteter Müller will Klarheit
„Bonus für Wetklo – warum?“ 1Die Ausbootung von Heinz Mül-
ler (33) erfolgte nach Spieltag zehn. Wegen „fehlenden Matchglücks“ hatte Thomas Tuchel dessen Kontrahenten Christian Wetklo (32) den Vorzug gegeben. Nun äußerte sich der Torhüter erstmals öffentlich. „Anfangs war der Frust groß, aber ich habe ihn in Motivation umgemünzt. Ich denke, ich stehe in absehbarer Zeit im Tor“, sagte Müller. Dass der Trainer verkündete, Wetklo werde auch in der Rückrunde das Tor hüten, „hat mich überrascht. Als ich die Nummer 1 war,
rief der Trainer stets ein Duell aus. Nun ist der Spieß umgedreht und Wetklo erhält einen Bonus. Keine Ahnung, warum.“ Ein Gespräch mit Tuchel oder Manager Christian Heidel gab es noch nicht. Davon macht Müller, dessen Vertrag im Sommer endet, wenn er eine gewisse Einsatzzahl nicht erreicht, seine Zukunft abhängig. „Ich warte auf den Schritt des Vereins. Kommt der nicht, hat sich das hier erledigt. Das Paket des nächsten Vertrages muss passen. Ich sehe mich klar als Nummer 1.“
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BUNDESLIGA
ORESTE LEONE: Seit 1998 für den BVB am Herd
Götze und Co. lieben seine Nudeln 1Andere in seinem Alter träumen
vom Ruhestand. Oreste Leone ist 65, es wäre Zeit für die Rente, für Rotwein oder Grappa, für ein paar ruhige Jahre in Alassio/Ligurien, seiner italienischen Heimat. Aber Leone denkt gar nicht daran, sich in den Schaukelstuhl zurückzuziehen, er ist mit Leib und Seele Koch. Und er ist Fußball-Fan, ein leidenschaftlicher dazu. Zu Hause jubelt er Juventus Turin zu, in Deutschland gehört Borussia Dortmund sein Herz. „Solange es Spaß macht“, sagt Leone, werde er weiter für den BVB kochen. Seit 1998 macht er das schon, in allen Winter-Trainingslagern wie gerade erst wieder im spanischen La Manga und bei den Dortmunder Europapokal-Reisen steht er am Herd, seine Spaghetti sind die besten auf diesem Planeten, behaupten die Spieler. Ex-Trainer Michael Skibbe gewann Leone für die Borussia; der Experte für Nudeln, Fleisch (ohne Sauce) und Fisch hat Stefan Reuter, Jürgen Kohler, Andreas Möller und Julio Cesar bekocht, die aus Italien ins Ruhrgebiet kamen, und jetzt sind es Mats Hummels, Mario Götze
Foto: DeFodi
Schöpfkelle statt Schaukelstuhl: BVB-Koch Oreste Leone.
oder Marcel Schmelzer, die sich von ihm verwöhnen lassen. „Sie sind nett zu mir, und ich versuche, nett zu ihnen zu sein“, sagt Leone. Im heute, Donnerstag, zu Ende gehenden Trainingslager in La Manga arbeitete der Koch in zwei Schichten, die erste von 8.30 bis 14 Uhr, die zweite von 17 bis 21.30 Uhr. Das ist gar nicht so viel anders als sein normaler Tagesablauf in Duisburg, wo sein Restaurant „Mamma Leone“ in seiner Abwesenheit von Ehefrau Gudrun sowie den beiden Söhnen Oreste und Martin geführt wird. Seit vorigen Mittwoch schon mussten sie ohne den Chef auskommen: Leone fliegt immer einen Tag vor der Mannschaft – um die Hotelküche zu inspizieren und sich dem Küchenchef vorzustellen. Aus gutem Grund: „Ich kann nicht irgendwo hinkommen und die Leute kommandieren.“ THOMAS HENNECKE
Der MeisterKoch und fünf weitere Spezialisten
Während die Profis im TRAININGSLAGER schwitzen, sorgen Experten für das Wohl der Fußballer und einen reibungslosen Tagesablauf. Der kicker hat ihnen vor Ort über die Schulter geschaut.
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Foto: firo
Foto: Witters
Foto: nordphoto
kicker, 12. Januar 2012
Doppeljobber: Miro Zadach ist auch Zeugwart.
Fanversteher: Julia Ebert (l.) und Till Schüssler.
Kameramann: Lars Kornetka filmt die Profis.
MIRO ZADACH
JULIA EBERT & TILL SCHÜSSLER
LARS KORNETKA
Busfahrer ohne Bus
Duo für 100 Anhänger
Mann für Videobeweise
1 Sein Hauptarbeitsgerät ist
1„Sebastian, da steht das Geburtstags-
1Nach dem Trainingsspiel ist Lars
ausnahmsweise in Hamburg geblieben. Der HSV-Bus. „Normalerweise“, sagt Miro Zadach (51), „fahre ich ein, zwei Tage vor der Mannschaft mit unserem Bus und sämtlichem Trainingsmaterial an den jeweiligen Ort und empfange die Jungs.“ In Marbella aber ist alles anders. „Ich hätte für die 3000 Kilometer drei Tage vorher losfahren müssen.“ Denn: Zadach benötigt vor Ort immer noch einen Tag Vorlauf. Der gebürtige Danziger ist nämlich nebenbei auch erster Zeugwart. Und darum in Spanien auch ohne Bus gut beschäftigt. Ganz ohne Fahren vergeht sein Tag in Marbella nicht. Zadach kutschiert die Trainingsutensilien. Zweimal am Tag steuert er den VW-Transporter die rund 15 Kilometer vom „Gran Hotel Guadalpin“ zum „Marbella Football Center“, hat zudem im Blick, dass die Wäsche pünktlich fertig ist. Um sieben Uhr beginnt sein Tag. Und der Feierabend? „Wenn ich mit Mario mein Bierchen aufmache, so gegen 22 Uhr.“ Mario ist Mario Mosa (44), der zweite Zeugwart. „Ein Pole und ein Italiener“, sagt Zadach grinsend, „das passt.“ Ganz im Gegensatz zu seiner Vergangenheit: Zadach, seit 2005 beim HSV, fuhr zuvor acht Jahre die Profis des Stadtrivalen FC St. Pauli. Der für einen Spieler brisante Transfer hatte für ihn einen simplen Grund. „Mein Vertrag bei St. Pauli galt nur für die 1. und 2. Liga. Nach dem Abstieg 2003 war ich sozusagen ablösefrei ...“ Der HSV griff zu und ist zufrieden mit Zadach. „Bislang hat sich noch kein Trainer beschwert.“ Dann ein schelmisches Grinsen und der Nachsatz: „Es ist ja nicht so, dass seit 2005 nicht genug dagewesen wären ...“ S E BA S T I A N W O L F F
kind!“ Kurze Aufforderung, kurzer Blickkontakt – und Sebastian Prödl weiß Bescheid. Der Werder-Profi erfüllt artig die Bitte der beiden Fanbetreuer. Er steuert auf Lisa Broig zu, die an diesem Tag 23 wird. Ein Glückwunsch und ein Foto mit dem Idol als Geschenk für die Anhängerin aus Lüdenscheid, die zur Bremer Fangruppe im Trainingslager zählt. Julia Ebert (33) und Till Schüssler (27) registrieren die Szene mit Wohlwollen. Es sind diese kleinen Episoden, die den Alltag in ihrem Job ausmachen. Das Duo, seit August 2010 im Einsatz, betreut in Belek knapp 100 Anhänger. Etwa 65 haben die offizielle Fanreise mitgemacht, die der Klub angeboten und bezuschusst hat. „Viele alte Bekannte sind dabei“, sagt Ebert, die Leiterin der Abteilung. „Gut die Hälfte sind sozusagen Stammgäste.“ Rund um die Uhr sind die hauptamtlichen Fanbetreuer für die Kunden da, sind Ansprechpartner, helfen in jeder Hinsicht. „Werder zum Anfassen“ wollen sie bieten. Fahrten zum Training und zu den Spielen, ein Ausflug nach Antalya. Höhepunkt ist ein Besuch im Mannschaftshotel, Gespräche mit Manager Allofs und den Profis inklusive. Ebert war zuvor Mitarbeiterin des SPD-Bundestagsabgeordneten Garrelt Duin, hat Politik studiert und ein Zeitungsvolontariat absolviert. Ihr Kollege Schüssler ist Sozialarbeiter, studiert noch in Bremen. Sie bilden ein gutes Gespann. Schüssler betreut das Fanprojekt um die Ultras. „Zum Glück ein geringes Gewaltpotenzial“, sagt er, verweist auf eine Anti-Diskriminierungs-AG. Und in der Türkei sind die Fans ohnehin alle friedlich. HANS-GÜNTER KLEMM
Kornetka (33) im Schalker Camp der gefragteste Mann. Vorstand Horst Heldt, Coach Huub Stevens, Assistenztrainer und Betreuer – alle scharen sich um den Videoanalysten. Kurz zuvor hat ein Zweikampf zwischen Timo Hildebrand und Chinedu Obasi für Debatten gesorgt: Elfmeter oder nicht? Kornetka hat die Szene sofort auf dem Schirm. Und der zuvor als Schiedsrichter eingeteilte Co-Trainer Markus Gisdol darf aufatmen: Hildebrand hatte Obasi am Fuß getroffen, der verhängte Strafstoß war korrekt. Episoden wie diese sind ein hübscher Nebeneffekt von Kornetkas eigentlicher Aufgabe. Der Diplom-Sportwissenschaftler, von Ex-Trainer Ralf Rangnick vergangenen Sommer aus Hoffenheim geholt, filmt jede Schalker Übungseinheit und jedes Spiel und erstellt besonders prägnante Sequenzen für die taktische Schulung von Raul und Co. Vor jeder Einheit präsentiert Kornetka in Zusammenarbeit mit Stevens die entsprechenden Szenen. Welches Standing er sich intern inzwischen erarbeitet hat, belegt, dass Kornetka nach Absprache mit Stevens immer wieder auch unter vier Augen Spieler zur Seite nimmt, um ihnen visuell bestimmte taktische Verhaltensweisen zu verdeutlichen. „Sozusagen auf kameradschaftlicher Ebene“, sagt Kornetka, „ich gehöre zwar zum Trainerstab, bin aber kein Vorgesetzter.“ Nach dem Studium mit dem Schwerpunkt Medien hatte Kornetka als freier Mitarbeiter bei der Sportschau angefangen, Ex-Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters entdeckte ihn dann fürs Projekt Hoffenheim. Der Zugang zum „wahren Traumjob“ für Kornetka. T H I E M O M Ü L L E R
DR. ANDREAS AUST: Im Trainingslager ist sein Improvisationstalent gefordert
1Der Arbeitstag von Dr. Andreas Aust (40) im
Trainingslager des SC Freiburg im andalusischen Costa Ballena beginnt um kurz vor 8 Uhr. Spätestens im Frühstücksraum will Trainer Christian Streich (46) vom Mannschaftsarzt wissen, wie es um das Befinden der angeschlagenen und verletzten Sorgenkinder bestellt ist. Von früh morgens bis zur Nachtruhe um 23 Uhr arbeitet die medizinische Abteilung, zu der neben dem Arzt die drei Physiotherapeuten Uwe Vetter, Torge Schwarz und Markus Behrens zählen, durch. „Trainingslager organisieren heißt auch improvisieren“, sagt Dr. Aust. In knapp acht Jahren als Team-Doc gab es schon manchmal Situationen, die Improvisationstalent erforderten.
„Einmal haben wir kurzfristig einen Kieferchirurgen benötigt, weil nach einer Weisheitszahn-OP eine Entzündung auftrat“, erinnert er sich. Dieses Malheur war 2008 Torhüter Alexander Walke widerfahren. Für die Alltagsfälle braucht die medizinische Abteilung des Sportclubs indes keine fremde Hilfe. In „etlichen großen Kisten“ (Dr. Aust) ließ der Verein mobile Geräte für Elektrotherapie, Tiefenwärme, Verbands- und Tapematerial sowie zahlreiche Medikamente (von Mediziner mit Koffer: der Kopfschmerztablette bis zum Teamarzt Dr. Andreas Aust.
Foto: Schön
Anruf um 3 Uhr nachts: „Doc, darf ich Viagra nehmen?“ Durchfallmittel) nach Andalusien transportieren. Zudem ist Dr. Aust, der bei der Uniklinik Freiburg angestellt ist, Hauptverantwortlicher für die Einhaltung der Dopingrichtlinien. Weshalb sein Handy das ganze Jahr auf Empfang steht. „Einmal rief ein Spieler um 3 Uhr nachts an und fragte: ‚Doc, darf ich Viagra nehmen?‘“ Die Bestimmungen sprachen nicht dagegen – und da es nicht im Trainingslager war, auch der Doc nicht. M I C H A E L E B E RT
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BUNDESLIGA
kicker, 12. Januar 2012
Hamburgs TORHÜTER ist weiter in Top-Form. Das Werben des Klubs um den Bayer-Keeper ist für ihn kein Thema.
Im Training explodiert er: Hamburgs Torwart Jaroslav Drobny.
Foto: Witters
AU S H A M B U R G S TRAININGSLAGER IN MARBELLA BERICHTET S E BA S T I A N W O L F F
Drobny: Adler lässt ihn kalt auf alles. „Es ist nicht mein Thema.“ Still hat er sich in der persönlichen Krise zum Saisonstart verhalten, ruhig war er nach seinem Aufschwung geblieben, sparsam bleibt er auch jetzt mit Worten. „Zu Beginn der Serie, als es nicht lief, brauchte ich ein wenig Ruhe. Jetzt, da es läuft, will ich mich nicht gleich hinstellen und den Lautsprecher machen.“ Teamintern steht der Keeper hoch im Kurs, ist im Kreise der Kollegen deutlich kommunikativer als in der Öffentlichkeit. Die Verantwortlichen registrieren ebenso den Formanstieg und die Ausstrahlung Drobnys auf seine Mitspieler. Den Kontakt zu Adler aber haben sie geknüpft, als der Ex-Herthaner bedenklich gewackelt hat. Nun geht es um die Zukunft: Drobnys Vertrag
endet 2013, Adler ist fünfeinhalb Jahre jünger, könnte auf Dauer die Torwart-Position in Hamburg besetzen. Milliardär Klaus-Michael Kühne soll zwar wieder einsteigen an der Elbe, eher aber im Sommer Finks Wunschspieler Granit Xhaka (19, FC Basel) ermöglichen. In der Personalie Adler ist der Unternehmer und HSV-Fan offenbar keine Triebfeder, vielmehr spielt nach kicker-Informationen HSVAusrüster und Adler-Partner Adidas eine große Rolle bei dem geplanten Transfer. Konkrete Gespräche zwischen HSV-Sportchef Frank Arnesen (55) und dem Nationalkeeper sowie dessen Berater Jörg Neubauer sind verbrieft, abgeschlossen ist der Deal noch nicht, eine vorzeitige Verkün-
dung soll zudem den Aufschwung von Drobny nicht gefährden. Der aber wirkt ohnehin gefestigter denn je. „Am Anfang wollte ich zu viel. Jetzt mache ich einfach nur meinen Job. Viel mehr zu sagen habe ich nicht. Ich will die Leute ja nicht langweilen.“
Foto: firo
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igentlich ist alles wie immer. Wenn Jaroslav Drobny (32) Pause hat, dann geht der Tscheche nicht, er schlurft. Vom Trainingsplatz. Durch die Lobby des Gran Hotel Guadalpin Banus. Nur zwischen den Pfosten explodiert er. In jeder Einheit, in jedem Testspiel, jüngst mehrfach am Dienstag beim 2:1 gegen Den Haag. Auch das ist ein gewohntes Bild vom Hinrunden-Ende. Thorsten Fink (44) konstatiert deshalb trocken: „Er ist richtig gut drauf. Aber ich bin nichts anderes von ihm gewohnt.“ Dennoch naht das Ende des Status der Unantastbarkeit. Der Grund: René Adler (26, der kicker berichtete). Drobny antwortet auf die Frage nach dem im Sommer ablösefreien Leverkusener so unaufgeregt wie
Im Juli ablösefrei: René Adler.
Problemzone Doppel-Sechs: Kacar ist angeschlagen und hinkt hinterher – die Chance für Tesche
Finks Suche nach dem Partner für „Fighter“ Rincon Tomas Rincon (23) bereits vor dem Abflug nach Marbella errungen. In Spanien nun untermauerte der resolute Mittelfeld-Abräumer seine Position. Der Venezolaner präsentiert sich unverändert griffig und widerborstig, ist bei Thorsten Fink gesetzt. „Tomas ist ein Spieler, der mich überrascht hat. Er hat das Herz am rechten Fleck, ist ein echter Fighter, mit ihm kann ich mich identifizieren“, lobt der Coach. Probleme bereitet ihm nur die Suche nach Rincons Partner auf der Doppel-Sechs. Ab dem kommenden Sommer soll möglichst Basels Granit Xhaka (19) die Rolle als spielstarker Nebenmann von Kampfmaschine Rincon einnehmen, kurzfristig fahndet Fink noch nach der passenden Lösung. Klar ist: Den abwanderungswilligen Ex-Kapitän David Jarolim (32) sieht er aufgrund ähnlicher Vorzüge und Defizite als Rincon-Ersatz, nicht aber als dessen Partner. Gojko
Kacar (24), unter dem neuen Coach bislang gesetzt, avancierte derweil zum Verlierer des am heutigen Donnerstag endenden Trainingslagers. Grund: Wegen einer Fußprellung verpasste der Serbe sämtliche wichtigen Testspiele – angesichts
Foto: Witters
1Den Titel Gewinner des Trainerwechsels hatte
Der Gewinner des Trainerwechsels: Tomas Rincon (rechts) ist bei Thorsten Fink gesetzt.
des Umstands, dass er ohnehin seit Monaten um die nötige Fitness ringt, ein aktuell schier uneinholbarer Rückstand. Fink nüchtern: „Für Gojko ist die Situation nicht glücklich.“ Nutznießer ist derzeit Robert Tesche (24). Dem bescheinigte bislang jeder HSV-Trainer das nötige Potenzial, aber eben auch ein gewisses Phlegma. Fink stuft den Ex-Bielefelder, immerhin schon im dritten Jahr bei den Hanseaten, ganz offensichtlich ähnlich ein. „Gegen Den Haag“, lobte er nach dem 2:1 im letzten Härtetest von Marbella, „ist Robert aus sich rausgegangen. Das muss er jetzt dauerhaft zeigen.“ Gegen die Holländer überzeugte Tesche tatsächlich mit intelligenter Spieleröffnung, war deutlich sichtbar um Präsenz bemüht und unterstreicht seinen Anspruch: „Natürlich will ich die Chance nutzen und spielen.“ Zumindest zum Saisonstart bekommt er Gelegenheit dazu und vorerst den letzten freien Platz in Finks Startelf.
BUNDESLIGA
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Ohne Naldo: Notplan mit Sokratis AU S B R E M E N S TRAININGSLAGER IN BELEK BERICHTET H.-G. KLEMM
Der Abwehrchef ist verletzt. THOMAS SCHAAF (50) muss improvisieren.
Foto: nph/Kokenge
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eine Anweisungen drangen bis auf die FanTribüne vor, die eigens auf dem Trainingsgelände der Bremer in letzter Sekunde errichtet worden ist. „Wenn wir so verteidigen, ist es okay“, hielt Thomas Schaaf eine kurze Ansprache an seine Spieler bei einer der vielen Unterbrechungen des Übungsbetriebs, „im Spiel nach vorn können wir es ohnehin.“ Originalton Schaaf in Belek. Mehr Lob als Tadel verteilte der Sportlehrer an seine Schützlinge. Im Gespräch mit dem kicker beim Fazit des achttägigen Aufenthalts in der Türkei brachte der Perfektionist zwar nicht Worte der Zufriedenheit über seine Lippen, doch er würdigte Engagement und Lernwillen seiner Truppe: „Es gefällt mir, wie die Spieler es angingen und umsetzten, was wir im Defensivverhalten verbessern wollen. Wir haben die Zeit genutzt.“ Verteidigen stand auf dem Stundenplan. Abwehrarbeit in allen Mannschaftsteilen. Automatismen wurden eingeübt, zudem Disziplin und Verhaltensformen, damit die Ordnung nicht verloren geht, wie bei den hohen Niederlagen in Gladbach oder Schalke. Die Werder-Profis wissen, dass sie in dieser Hinsicht enormen Nachholbedarf haben. „Wir haben viele taktische Fehler gemacht, die uns viele Gegentore gekostet haben“, sagt Claudio Pizarro (33). Der Führungsspieler aus Peru versteht daher, dass es Nachhilfe in Sachen Defensive gab.
Und sieht sich und seine Kollegen in der Pflicht: „Verteidigen fängt schon vorne an.“ Hinten ist Schaaf gezwungen zu improvisieren – auch durch die Zwangspause für Naldo (29, Foto). Mit einer Außenbanddehnung am linken Knie fehlte dieser ebenso wie der Kreativspieler Aaron Hunt (25, Adduktoren) in der Vorbereitung. „Es geht mir besser. Am Freitag werde ich untersucht“, berichtet Naldo. Dann entscheide sich, wann er einsteigen kann. „Ärgerlich“, sagt Manager Klaus Allofs (55) über die Ausfälle, „wenn man etwas probieren will.“ Also wurde der Notfall geprobt: Sokratis (23) im Zentrum neben Prödl (24), Fritz (31) als rechter Verteidiger. Ob Sokratis die neue Rolle gefällt? „Innen habe ich schon immer gespielt, auch in der Nationalelf“, sagte der Grieche. Ob er diesen Part bevorzuge, wollte er nicht sagen. „Der Mister entscheidet.“ Mit „Mister“ meint er Schaaf. „Ich bin nicht so fixiert“, ließ dieser vieles offen, wenngleich es durchaus sein könnte, dass Sokratis neben einem gesunden Naldo die Zentrale der Abwehr bilden könnte. Das neue Bollwerk gegen die Flut an Gegentoren, sage und schreibe 31 Stück in der ersten Halbserie. Einem würde dies nicht schmecken: Sebastian Prödl, im Sommer ablösefrei. Er bestätigte Kontakte zu italienischen Klubs, zu Lazio Rom und zu AC Florenz. Doch noch ist die Zukunft offen beim Österreicher, den Allofs schätzt: „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir mit ihm weiterarbeiten.“ Gesprächsstoff genug in der Werder-Deckung, der Schaaf nach dem Test gegen Alkmaar „gute Stabilität“ bescheinigte. Vor fast genau vier Jahren hatten die Norddeutschen zuletzt in Belek gewonnen, danach begann der Belek-Fluch, der am Mittwoch endete: 2:1 gegen den niederländischen Spitzenreiter, bei dem der junge Tom Trybull (18) sich bewährte. Endlich wieder ein Erfolgserlebnis auf türkischem Boden, das die Zuversicht von Hans Schulz, Ex-Profi aus dem Aufsichtsrat und Berobachter vor Ort, nährte: „Ich habe viele positive Dinge gesehen.“
NEUSTART I: Boenisch spielt auf Bewährung
NEUSTART II: Ekici zeigt nun mehr Aktivität
„Ich will auch rechts Gas geben“
„Ich will zum Stammspieler reifen“
1Auch Profi-Fußballer können
1Alles auf null. So sieht Mehmet Ekici (21) seine Situation zum Jahreswechsel. Der Deutsch-Türke will in der zweiten Halbserie einen Neustart hinlegen: „Ich will bei Werder zum Stammspieler reifen. Ich habe das Ziel und den Anspruch, zu einem großen Spieler zu werden.“ Ganz oben auf seinem Wunschzettel steht die Bitte um Gesundheit. Im Sommer zwickte die Leiste. Ekici musste das Trainingslager abbrechen. Nun in Belek, in seiner Heimat, lief es besser, er übte ohne Probleme. Und trumpfte auf.
sich mitunter freuen wie kleine Kinder. Bei Sebastian Boenisch (24), seit September 2010 auf der Krankenliste wegen seiner Knieprobleme, ist dies der Fall – erst recht nach seinem Comeback gegen Alkmaar nach 16 Monaten Pause. „Ich bin ganz einfach happy“, drückt der Abwehrspieler seine Glücksgefühle aus, „dass ich wieder dabei bin.“ Für ihn sei es ein „Neustart, weil ich lange draußen war“. Nun hofft er, „dass mein Knie hält“. Natürlich horcht der polnische Nationalspie-
ler, der auf die EM-Teilnahme hofft, genau hinein in sein lädiertes Gelenk: „Alles ganz auszublenden, dies gelingt nicht.“ Der Anfang fiel schwer. Die Jungen hätten viel Tempo drauf. Während der Tage in der Türkei wollte er den Grundstein legen, um sich heranzuarbeiten. „Ich will Gas geben, auch auf rechts.“ Notfalls will er dort verteidigen. „Von Haus aus bin ich Rechtsfüßer.“ Dass er um einen Vertrag spielt, somit auf Bewährung, ist ihm bewusst. „Normal, dass ich auf dem Prüfstand stehe.“
Sonderlob von Trainer Schaaf: „Er zeigte Aktivität und war effektiver.“ Nur 14 Einsätze, keinen über die volle Distanz, nur ein Tor, kickerNote 3,93 bislang. Als Flop wurde er eingestuft. „Damit beschäftige ich mich nicht. Ich habe noch vier Jahre Vertrag.“ Mit Werder will er in die Champions League. Auch in der türkischen Nationalelf hofft er auf einen Neubeginn unter dem Neu- Coach Avci. Dieser sandte seine Assistenten Tayfun Korkut und Orkan Buruk nach Belek, um Kontakt aufzunehmen.
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Maroh
Wichtig: Nürnbergs Innenverteidiger Maroh (links) und Wollscheid.
Die Abwehr bereitet DIETER HECKING (47) Sorgen. Alternativen zu den beiden gesetzten Innenverteidigern hat der Trainer derzeit nicht. AU S NÜ R N B E R G S TRAININGSLAGER IN BELEK BERICHTET FRANK LINKESCH
Foto: imago
1Dienstende nach 45 Minuten ge-
gen de Graafschap (4:1), Dominic Maroh durfte zum Duschen. Eine Vorsichtsmaßnahme, der Hüftbeuger zwickte etwas. Danach verteidigte Timmy Simons (35) neben Philipp Wollscheid. Der etatmäßige Sechser als Notlösung, der am Dienstag seinen Vertrag bis 2014 verlängerte (kicker online berichtete). Vier gelernte Innenverteidiger stehen im Kader. Alternativen hat Trainer Dieter Hecking aktuell nicht. Und im Sommer gibt es sicher Veränderungen. Ein Überblick: Philipp Wollscheid (22): Die einfachste
HANNOVER: Kein Neuer, Absagen auch aus Wolfsburg – Belastungsprobe für das Duo
Slomka drängt – Schmadtke beruhigt 1Auch am achten Tag an der por-
tugiesischen Algarve war bei 96 kein neuer Sürmer in Sicht. Das Ringen um Verstärkung für den Angriff gerät in Hannover mehr und mehr zur Belastungprobe der Hauptverantwortlichen, Mirko Slomka (44) und Jörg Schmadtke (47). Verständlich erscheint der Ruf des Trainers nach mehr Stabilität durch zusätzliches Personal. Nach der Verletzung und dem vorübergehenden Ausfall von Moa Abdellaoue (26, Adduktoren), den deutlich sichtbaren Defiziten von Artur Sobiech (21) und in Abwesenheit von Didier Ya Konan (27, Afrika-Cup) ist die Spielerdecke qualitativ wie quantitativ für Slomka zu dünn.
Seinem Drängen, einen (Bundesliga-)erfahrenen Mann zu holen, um in der Liga die oberen Plätze wirklich attackieren und in der Europa League weiterzukommen, wollte Jörg Schmadtke grundsätzlich durchaus nachkommen. Selbst wenn der Manager betont: „Ich mache nur Sachen, die vernünftig sind und bei denen es nicht so viele Fragezeichen gibt.“ Auf dem deutschen Markt aber blitzte Schmadtke mehrfach ab: „In der Bundesliga geht nichts, einige Spieler wollte der Trainer nicht.“ Und als ob er die Schwierigkeiten verdeutlichen wollte, riet Schmadtke Slomka, sich doch selbst einen Einblick zu verschaffen – etwa auf der Wolfsburger Abschussrampe mit zunächst noch Srdjan Lakic (28) oder Patrick Helmes (27). Tatsächlich telefonierte Slomka Sonntag und Dienstag mit seinem VfLKollegen Felix Magath (58). „Aus
unterschiedlichen Gründen gibt Wolfsburg keine Spieler an Hannover ab“, berichtete der 96-Coach und kündigte an, sich nach klarer Formulierung seiner Anliegen nunmehr zurückkhalten wolle. Aber auch Spieler wie etwa Jan Schlaudraff (28) betonen, dass frisches Blut und neue Qualität dem Kader guttäten. Jörg Schmadtke unterdessen hofft, dass sich die aktuelle Aufregung wieder legt. Er beruhigt: „Reden wir über Fakten. Wie lange fehlt ein Moa Abdellaoue noch verletzt? Nur noch ein paar
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AU S H A N N O VE R S TRAININGSLAGER I N V. N. D E C AC E L A BERICHTET M. RICHTER
Gelassen: Manager Schmadtke.
Tage.“ Und Ya Konan? Schmadtke kritisch: „Er hat keine gute Hinrunde gespielt! Jetzt klingt es so, als sei er der wichtigste Spieler.“ Wenn der Ivorer von seinen Länderspielen zurück sei, habe man „den identischen Kader wie vor der Winterpause zusammen“. Einen Kader, mit dem Hannover sich in der Bundesliga und international in der Hinrunde ordentlich verkaufte. Um dessen Aufstockung es nun jedoch einigen Zündstoff gibt. Und weitere Bemühungen über den bekannten Top-Kandidaten Mushaga Bakenga (19, Trondheim) hinaus. Mittwochnachmittag nahm Schmadtke den 320-Kilometer-Trip von Vila Nova de Cacela nach Lissabon in Kauf, um vielleicht beim Pokalspiel Sporting gegen Nacional Funchal fündig zu werden. Damit aus der Belastungsprobe keine Zerreißprobe für die 96-Oberen wird.
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mit Perspektiven Heckings Kritik an Chandler NÜRNBERG: US-Nationalspieler ist verletzt
mir hat und was ich kann“, sagt er selbstbewusst. Timm Klose (23): Hecking setzte lange auf den Schweizer, der sogar in der Nationalelf debütierte. Doch dann verursachte er die Niederlage gegen Freiburg (1:2) in der Schlussminute. Nach dem Schlusspfiff flossen öffentlich Tränen. Seitdem sitzt Klose draußen, nun verpasst er wegen eines Muskelfaserrisses zumindest die ersten zwei Spiele. „Meine Pläne haben anders ausgesehen.“ Per Nilsson (28): Der Schwede spielte wegen einer Achillessehnen-OP in dieser Saison noch keine Minute. In Belek tastet er sich wieder an die Mannschaft. „Ich fühle mich gut, es wird immer besser.“ Vor Mitte Februar ist ein Einsatz jedoch unrealistisch. Hecking baut mittelfristig auf ihn und zieht einen Vergleich zu Bremens Naldo: „Der war noch länger verletzt, dann hat er ganz schnell wieder seine Form gefunden.“ Und wenn alle Stricke reißen, gibt es ja noch den unverwüstlichen Simons. Oder die Option, noch jemanden zum Ende der Transferperiode zu verpflichten, ausgeschlossen ist das nicht.
Pinola von Buenos Aires via Paris in Belek ein. Nach einer Schambeinentzündung geht es dem Linksverteidiger besser, mit einem Comeback ist dennoch erst Mitte, Ende Februar zu rechnen. Im Gepäck hat er eine Anfrage des argentinischen Ex-Meisters CA Lanus. „Da ist nichts dran. Es gibt immer wieder Anfragen aus der Heimat, aber dafür fühlt sich Pino noch zu jung, er will beim FCN bleiben“, dementiert sein Berater Marcelo Carracedo. Sein Pendant auf rechts, Timothy Chandler, sitzt im ersten Rückrundenspiel gegen Hertha BSC das letzte seiner drei Spiele Sperre ab. Zudem verletzte sich der USNationalspieler im Test gegen de Graafschap am linken hinteren Oberschenkel. Eine Einblutung, auch ein Muskelfaserriss konnte am Mittwoch nicht ausgeschlossen werden. Richtig in Form präsentiert sich Chandler derzeit ohnehin nicht, auch Dieter Hecking zeigte sich in den Tagen von Belek eher unzufrieden mit ihm. „Der Trainer erwartet mehr von mir, das versuche ich umzusetzen“, sagt Chandler, der sich eine längere Winterpause gewünscht hätte:
Foto: Zink
1Am Mittwochabend traf Javier
Personalie. Er ist gesetzt in seinem letzten halben Jahr beim Club, ehe er nach Leverkusen wechselt. „Ich will mich erfolgreich verabschieden, wir werden nicht absteigen“, verspricht er. Dominic Maroh (24): Die kurioseste Personalie. Lange außen vor, ohne Perspektive, wollte er nur noch weg. Doch als Timm Klose patzte, erhielt Maroh seine Chance und wird auch zum Rückrundenauftakt spielen: „Ich muss meine Chance beim Schopf packen. Spielen wir als Mannschaft gut, dann gibt es auch keinen Grund, mich wieder rauszunehmen“, sagt Maroh, dessen Vertrag ausläuft. Eine Verlängerung galt beiderseits lange als nahezu ausgeschlossen, doch die Situation hat sich verändert: „Es ist alles offen, man muss die nächsten Wochen abwarten. Ich lebe und liebe diesen Verein.“ Allerdings hat Maroh nicht vergessen, dass er lange das vierte Rad am Wagen war. Und seine Verhandlungsposition gegenüber dem Club und anderen Vereinen hat sich mit den Einsätzen schlagartig verbessert. „Ich glaube, dass man nach dreieinhalb Jahren in Nürnberg weiß, was man an
Erste Hilfe: Chandler mit Dr. Brem. „Ich habe fast immer 90 Minuten gespielt, dazu die Reisen mit der Nationalmannschaft.“ Über das Angebot des VfB Stuttgart mache er sich derzeit keine Gedanken. Trotzdem gut möglich, dass es ihn im Sommer gen Schwaben zieht, auch wenn der Club mit einer Ausdehnung des Vertrages um zwei Jahre bis 2015 lockt und ihn nicht für weniger als 2,5 Millionen Euro gehen lassen dürfte. Für den Fall eines Abgangs sieht sich der FCN um, nach kicker-Informationen soll Stefano Celozzi (23) ein Kandidat sein. Dessen Vertrag beim VfB Stuttgart läuft am Saisonende aus.
BERLIN: Die ersten Eindrücke nach der Schnupperphase mit dem neuen Trainer
Skibbe gibt sich als Gute-Laune-Onkel 1Die Schnupperphase ist vorbei.
Neun Trainingstage, erste Testspiele, viele Gespräche, somit eine Menge Eindrücke, die Michael Skibbe (46) in seiner ersten Arbeitswoche bei seinem neuen Arbeitgeber gewinnen konnte. Der Neu-Trainer der Berliner Hertha gibt sich in jeder Hinsicht als Gute-Laune-Onkel, wenn er rund um das Luxus-Hotel Cornelia seinen Job verrichtet. Immer ansprechbar für Akteure und Anhänger, auch für die Medien. „Ich bin in vielerlei Hinsicht bestätigt worden“, sagte Skibbe dem kicker, befragt zu den ersten Eindrücken. „Der Kader ist gut besetzt. Die Elf spielt homogen, steht kompakt.“ Viele neue Erkenntnisse, gibt
der Coach zu, habe er noch nicht gewinnen können. Was nicht von Nachteil sein muss: Sein Bild von der Hertha, das er mit an die Spree gebracht hat, hat sich bewahrheitet. Der Babbel-Nachfolger kann als neuer Kapitän weitgehend den Kurs beibehalten, mit dem der Aufsteiger in der Hinrunde mehr als erfolgreich durch die erste Liga segelte. Keine gewaltige Kurskorrektur durch Skibbe, aber doch schon leichte Akzentverschiebungen, die im Mannschaftskreis aufmerksam registriert werden. Der neue Vorgesetzte mache „Lust auf Mehr“, betont Peter Niemeyer, wenn er über die Anfänge der Zusammenarbeit spricht. Skibbe und Babbel – erste Vergleiche zwischen den beiden Vorarbeitern werden angestellt. Die Differenz, die alle Beobachter des Treibens bei der Berliner Hertha ansetzen und die auch von den Profis bestätigt wird: Babbel war mehr
der Beobachter, Skibbe ist nicht nur dabei, sondern mittendrin. Er mischt sich ein, greift mehr ein, leitet die Übungsstunden. Dieses unterschiedliche Erscheinungsbild hat auch Änis Ben-Hatira (23) gewonnen, der ansonsten dieses Urteil fällt: „Beide lassen viel mit dem Ball arbeiten und machen einen ruhigen Eindruck.“ Der Offensivspieler zählt zu den Hertha-Akteuren, die sich einen Aufschwung durch den neuen Coach erhoffen. Wie Fabian Lustenberger (23), wie Tunay Torun (21), wie Ronny (25),
Foto: imago/Camera4
AU S H E RT H A S TRAININGSLAGER IN BELEK BERICHTET H.-G. KLEMM
Gut drauf: Michael Skibbe.
unter Babbel nicht erste Wahl. „Alle fangen wieder bei null an“, glaubt der Deutsch-Tunesier nach dem Wechsel. „Natürlich hoffen einige, dass sie nun zum Zuge kommen – ich auch.“ Eine Personalfrage hat Skibbe derweil schon geklärt: Ein neuer Innenverteidiger wird im Winter nicht geholt, was nach der Verletzung von Maik Franz zumindest diskutiert worden ist. Skibbe stuft die Hertha in diesem Bereich als „gut besetzt“ ein. Auch die Lage bei den angeschlagenen Spielern stellt sich aus Skibbes Sicht momentan nicht dramatisch dar. Zuletzt absolvierten Andre Mijatovic (32, Sprunggelenk), Pierre-Michel Lasogga (20, Probleme am Syndesmoseband), Christian Lell (27, Wadenverhärtung) und Thomas Kraft (23, Rückenbeschwerden) nur ein reduziertes Programm. Keine Gefahr, dass sie lange ausfallen.
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kicker, 12. Januar 2012
Magaths Kampf um Mandzukic Begehrter Torjäger: Wolfsburgs MARIO MANDZUKIC (25) steht bei einigen Topklubs auf dem Einkaufszettel. Der Stürmer aber signalisiert, dass er seinen Vertrag gerne verlängern würde. Der VfL gibt deshalb Gas.
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as erste Trainingslager-Testspiel des VfL Wolfsburg am Dienstag in Dubais Nachbar-Emirat Abu Dhabi gegen Al Jazira Club (3:1) verfolgte Mario Mandzukic (25) etwas überraschend von der Tribüne aus. Dabei handelte es sich jedoch weder um eine Strafaktion oder einen Denkzettel für den Stürmer, sondern vielmehr um eine Belohnung. „Mario ist konditionell sowieso top“, erklärte Trainer Felix Magath (58) die Pause für Mandzukic, der bei den intensiven Einheiten in der Hitze Dubais wie immer einen enorm fitten Eindruck hinterließ. Einen Verzicht auf seinen Torjäger kann und will sich der VfL sowieso nicht erlauben. Im Gegenteil: Magath, gleichzeitig auch der Manager, bemüht sich um eine Vertragsverlängerung mit dem Kroaten. Denn es ist bekannt: Längst buhlen zahlreiche internationale Topklubs um die Dienste des Angreifers (der kicker berichtete). Der VfL aber hat offenbar gute Chancen. Mandzukic sendet positive Signale: „Ich fühle mich wohl in Wolfsburg, ich will hier bleiben.“ Die Gefahr für den VfL sind jedoch die Ambitionen des Kroaten. Mandzukic macht keinen Hehl daraus, dass er lieber heute als morgen international spielen möchte. Kann ihm Wolfsburg das bei derzeit sechs Punkten Rückstand auf Platz sechs in der nächsten Saison bieten? Und was ist, wenn sich Mandzukic im Sommer bei der EM noch mehr in den Blickpunkt europäischer Spitzenklubs spielt? Deswegen gibt Felix Magath Gas, könnte schon zu Rückrundenbeginn eine Verlängerung des 2014 auslaufenden Kontrakts Mandzukics inklusive Anhebung dessen Gehalts ausgehandelt haben. „Wenn der Trainer meint, dass wir das machen sollen, dann freut mich das“, sagt der Torjäger in Dubai im Gespräch mit dem kicker. Gleichwohl dürfte auch ihm nicht
entgangen sein, dass er sich auf die Einkaufszettel anderer Vereine gespielt hat. Allen voran Tottenham Hotspur ist heiß auf den Stürmer. Der kicker weiß: Am letzten Hinrundenspieltag gegen Stuttgart (1:0) saß ein
Beobachter auf der VfL-Tribüne, auch in den Play-off-Spielen der Kroaten gegen die Türkei (3:0, 0:0) wurde Mandzukic intensiv unter die Lupe genommen. „Natürlich freut mich das, wenn Interesse besteht“, sagt Mandzukic,
Wolfsburgs Torgarant: Mario Mandzukic.
„dann weiß ich, dass ich etwas gut gemacht habe.“ In den vergangenen Monaten hat er sogar sehr viel gut gemacht. Mit seinen Treffern bewahrte er den Klub zunächst vor dem Abstieg, nicht auszudenken, wo Wolfsburg nun ohne die acht Mandzukic-Tore in der Hinrunde stehen würde. Obendrein schoss er Kroatien zur Europameisterschaft. Dort sieht er im Sommer seinen vorläufigen Karrierehöhepunkt. „Das wird mein erstes großes Turnier. Ich bin jetzt Stammspieler in der Nationalmannschaft, diesen Platz will ich behalten.“ Und mit Wolfsburg? Da will er hoch hinaus, natürlich. Das internationale Geschäft bleibt sein Ziel, mit den WinterVerstärkungen sieht er seinen Klub nun besser aufgestellt. „Ich lebe jeden Tag im Glauben, dass wir die internationalen Plätze noch erreichen können.“ Und wenn nicht? „Schwer zu sagen …“ Der VfL Wolfsburg täte wohl gut daran, Leistungsträger Mandzukic noch länger an sich zu binden. Nicht, dass dieser noch auf andere Gedanken kommt …
WOLFSBURG: Klarheit auch bei Pilar
Rodriguez ist gelandet
Foto: imago/Simon
AU S W O L F S B U R G S TRAININGSLAGER I N D U BA I BERICHTET THOMAS HIETE
1Das zähe Ringen zahlt sich aus. Der VfL Wolfsburg schlägt wie erwartet noch einmal auf dem Transfermarkt zu und verpflichtet die voraussichtlich letzten beiden Spieler dieses Winters. Geeinigt hat sich Trainer-Manager Felix Magath mit dem FC Zürich über einen Transfer von Linksverteidiger Ricardo Rodriguez (19). Die Schweizer kamen dem VfL in ihren Forderungen entgegen, sodass sich die Transfersumme nun auf rund 7,5 Millionen Euro beläuft. Rodriguez soll am heutigen Donnerstag im VfL-Teamhotel in Dubai seinen bereits ausgehandelten Vertrag bis 2016 unterschreiben. „Bei Wolfsburg hatte ich das Gefühl, dass man mich unbedingt will. Zu-
dem war die Bundesliga ein Traum von mir“, sagte Rodriguez dem Blick vor seinem Abflug in Richtung VfL. Der Schweizer Nationalspieler war Wolfsburg kurz vor Weihnachten angeboten worden. Zahlreiche Vereine, unter anderem Paris St.Germain, buhlten um das Talent, das beim VfL aufgrund der hohen Ablöse als Vorgriff auf den Sommer gesehen wird. Deutlich billiger, nämlich 1,5 Millionen Euro, ist dagegen Vaclav Pilar (23). Der Tscheche erhält einen Vertrag bis 2015, seine Klubs Hradec Kralove und Viktoria Pilsen, wohin der offensive Außenbahnspieler verliehen ist, haben sich geeinigt. Am Mittwoch waren die Verträge vorbereitet, Pilar wird VfL-Neuzugang Nummer neun in diesem Winter.
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kicker, 12. Januar 2012
Kapitän findet Konzept
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Auftaktspiel fraglich
Podolski: „Ich habe einen Bänderanriss“
Mit der Taktik von Stale Solbakken (43) tat sich GEROMEL (26) anfangs schwer. Jetzt will Kölns Spielführer wieder der Alte werden.
1Eine Verletzung, nach FC-Angaben an
AU S KÖ L N S TRAININGSLAGER I N P O RT I M A O BERICHTET S T E P H A N V. N O C K S
der Haltestruktur der Strecksehne des Fußes, bremst Lukas Podolski (26). kicker: Herr Podolski, wann können Sie wieder spielen? Lukas Podolski: Ich habe einen Bänderanriss. Ich habe das Ziel, gegen Schalke wieder richtig fit zu sein. kicker: Haben Sie also den Rückrundenauftakt in Wolfsburg abgehakt? Podolski: Nein, natürlich lässt man sich ein Hintertürchen offen. kicker: Sie trainierten bislang nicht mit dem Team. Wie problematisch ist dies? Podolski: Ich hoffe, dass ich bald wieder mit der Mannschaft trainieren kann. Wann ich wieder einsteige, ist aber nicht so wichtig. Ich habe nicht viel verloren. Aber es ist mein linker Fuß, mit dem ich alles mache. Da muss ich vorsichtig sein. Ich kann der Mannschaft nur helfen, wenn ich fit bin.
Foto: Bopp
1Seit dem Sommer ist er FC-Kapitän – und erlebte wie einst Youssef Mohamad mit der Übernahme des Amts einen Leistungseinbruch. Eine Meniskusoperation sorgte zudem dafür, dass Pedro Geromel, der Optimistisch: Pedro Geromel (r.), im Duell mit Kevin McKenna. 2008 zum FC kam, zum zweiten Mal wie zuvor im Sommer 2010 nicht in der kicker-Rangliste auftauchte. benötigte, hatte der Klub dem UnSein Wellental erklärt er mit der ternehmer ein Angebot zugeschickt. taktischen Umstellung unter Stale Dieses wurde von Wernze nicht unSolbakken: „Alle diese neuen Din- terschrieben. Und so zog der FC ge und das neue Konzept waren sechs Monate später die Offerte schwierig für mich. Man hat viel per Brief, der nun öffentlich wurde, gedacht. Wir hatohne Rücksprache ten anfangs große mit Wernze zurück, Probleme damit, „Handschlaggeschäfte kann der sich dazu kriaber jetzt ist es au- ich nicht abschließen.“ tisch äußerte. ats Hummels (23) und Thomas Müller (22) in tomatisiert“, gibt Hauptgeschäftssich der Abwehrführer Claus HorstLebensgröße. Der kicker macht’s möglich. CL AUS HOR S T MANN In der Montag-Ausgabe vom 19. 12. fiel der chef optimistisch. mann, der das Ver„Wir können auf dem nächsten säumnis des Telefonats einräumt, Startschuss, da gab es den ersten Star-Point. Level arbeiten, werden eine gute erklärt: „Die Reaktion ist irritieHeute und in den nächsten drei Rückrunde spielen.“ rend.“ Und fügt an: „Handschlaggekicker-Ausgaben drucken wir noch je eiTrotz der Probleme bewertet er schäfte kann ich in meinem Bereich nen Star-Point ab. Acht Star-Points müsdie Kapitänszeit positiv: „Ich habe nicht abschließen.“ Wernze, auch sen an das kicker-sportmagazin (Kennwort mehr Verantwortung. Das war bei den Transfers von Lukas Podolkicker-Starschnitt, Badstraße 4–6, 90402 wichtig für meine Entwicklung.“ ski und Slawomir Peszko engagiert, Nürnberg) geschickt werden, Die des FC soll kommende Spielzeit sieht den Ablauf kritisch: „So bedann senden wir Ihnen den Richtung Europacup-Plätze gehen. endet man keine angedachte Hilfe. fertigen kicker-Starschnitt „Das kann nächste Saison das Ziel Das ist eine Frage des Stils.“ Ein weikostenfrei nach Hause. sein. Der FC hat alles für einen gro- teres Engagement schloss das Mitßen Klub.“ Der er (noch) nicht ist. glied des Verwaltungsrats dennoch Will Geromel (Vertrag bis 2014), nicht aus: „Darüber habe ich noch A U F G E PA S S T ! der im September 27 wird, den nicht nachgedacht, aber ich habe In den folgenden kickerSprung zu einem Spitzenklub schaf- das nicht für Herrn Horstmann, Ausgaben gibt’s die fen, muss dieser bald erfolgen. „Das sondern für den FC gemacht.“ weiteren Star-Points: Nicht mitfinanzieren soll Wernist klar“, weiß der Brasilianer, „aber Am 16., 19. und 23. Januar. ich muss in der Gegenwart arbei- ze den neuen Stürmer. Dies würde Verschickt werden die ten.“ Um wieder der Alte zu sein, auch für Stefano Okaka (22) gelten, kicker-Starschnitte ab Anfang Februar. dem nur dann mit seinem Potenzial ein Talent, das beim AS Rom um viele Türen offenstehen würden. den Durchbruch kämpft. Berater Sollte er wechseln, würde der Giampero Pocetta nennt Köln für FC nicht die komplette Ablöse kas- den schnellen Dribbler „eine sehr Ausschneiden sieren, da Franz-Josef Wernze bei interessante Option“. Doch Okaka STAR und loslegen der Finanzierung des Technikers „steht noch nicht in der engeren mitwirkte. Eine weitere Beteiligung Wahl“, so Sportdirektor Volker Findes Investors scheiterte: Als der FC ke. So gut wie fix dafür: Stürmer im Sommer für den Kauf von Sa- Alexandru Ionita (22) wird bis Juli scha Riether und Mato Jajalo Geld an Rapid Bukarest verliehen.
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Hier Star-Point zum Sammeln:
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kicker, 12. Januar 2012
KINDER Mit 13 von Berlin nach Hoffenheim: Nico Franke.
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Hoffenheim holt NICO FRANKE (13), Wolfsburg ALEXANDER LAUKART (13). Mit harten Bandagen wird um immer jüngere Talente gestritten. Die DFL will dem Treiben ein Ende setzen.
ico Franke von TeBe Berlin nach Spieler“, pflichtet ihm der Bremer Hoffenheim, Alexander Laukart Kollege Klaus Allofs bei, „allerdings im Sommer von St. Pauli nach würde ich meinen Sohn mit 13 Wolfsburg. Zwei Transfers 13-jähri- nicht in eine andere Stadt geben.“ Bei Nico Franke handele es sich ger Talente, die die Diskussion um Sinn und Unsinn solcher Maßnah- um „einen ganz speziellen Fall“, men wieder neu befeuern. Ist es argumentiert Tanner, der zugleich zu vertreten und zu verantworten, gesteht: „Eigentlich ist das zu früh, Kinder aus ihrem sozialen Umfeld denn eine seriöse Aussage über die zu reißen? Dazu in einem Alter, das sportliche Entwicklung lässt sich selbst eine halbwegs zuverlässige in dem Alter überhaupt noch nicht Karriere-Prognose nicht zulässt? treffen.“ Auch nicht von anderen Diese Kernfragen seien grund- Bundesligisten. Dennoch bemühsätzlich zu verneinen, betont DFB- ten sich einige um den jungen StürSportdirektor Matthias Sammer, mer, der zuletzt für TeBe Berlin in „eine heimatnahe neun Spielen 19 Tore Ausbildung ist klar schoss. „Nico war jezu bevorzugen, „Wird es zur Regel, wäre weils eine Woche bei man kann nur ge- das eine Katastrophe.“ Bayern, Wolfsburg und Hoffenheim, gen eine solche MAT T HIAS S AMMER Entwicklung sein“. dann drei Tage beim Einzelfälle seien HSV“, erzählt seine noch hinnehmbar, „wird es zur Re- Mutter Kerstin, eine alleinerziegel, wäre das eine Katastrophe“. hende Frau von vier Kindern aus In der Einzelfallprüfung etwa Berlin-Spandau, „in Hoffenheim am Beispiel des Nico Franke fällt hatte er das beste Gefühl. Hier kann zunächst auf, dass die in den Me- er sich ganz auf Schule und Fußball dien zitierten kritischen Stimmen konzentrieren.“ Wegen der Verlo(Babbel/Hieronymus) bereits zehn ckungen und Gefahren in der GroßMonate alt sind. Seinerzeit hatte stadt bat sie die Hoffenheimer gar, Hoffenheim gleich zwei 15-Jährige ihren Sohn nicht erst wie zunächst von Hertha BSC abgeworben. Also vereinbart im Sommer 2013, sonnur ein Berliner Reflex? In der Bran- dern bereits jetzt im TSG-Internat che ist die TSG 1899 Hoffenheim als aufzunehmen. Dort ist der Hype enorm, als er durchaus resoluter Mitbewerber bekannt. Gut ein Dutzend Talente im am Dienstag erstmals mit seinen Alter von 15 bis 18 Jahren holte Hof- neuen Kollegen aus der C-Jugend fenheim vorigen Sommer aus der trainierte. Gleich drei Kameragesamten Republik in seine schmu- teams filmten jede Bewegung des cke Nachwuchsakademie, was bei Buben, der nun bei einer Gastfader Konkurrenz für mächtig Ärger milie wohnt, die bereits drei Nachund sogar ein Hausverbot bei der wuchskräfte der TSG umsorgt. In Hertha sorgte. „Andere Klubs ma- der Sinsheimer Theodor-Heusschen das doch haargenau so. Nur Hauptschule soll er in den kombei uns ist der Aufschrei jedes Mal menden eineinhalb Jahren seinen riesengroß“, verteidigt sich Manager Abschluss machen. Nur UnterErnst Tanner. „Man muss aggres- kunft, Verpflegung und regelmäsiv sein, sonst bekommt man keine ßigen Heimfahrten zahle man dem
Mit 13 von Argentinien zu Barcelona: Lionel Messi.
Fotos: pixathlon (2), Träber
KAMPF um die
Jungen, darüberhinaus fließe kein tisch, dass wir eine Lösung finden“, Geld, beteuert Tanner „wir haben sagt Hieronymus, „die große Mehrkeinerlei vertragliche Bindung“. heit ist ohnehin dafür.“ Derzeit arWäre auch nicht zulässig, denn beitet die Kommission daran, „den sogenannte Förderverträge dürfen kleinsten gemeinsamen Nenner“, so derzeit erst mit 16-Jährigen abge- Rettig, zu formulieren, um ein neuschlossen werden. Was es auch für es Gentlemen’s Agreement zu verden heimatnahen Verein erschwert, abschieden. Ende Februar treffen die Talente in der Region zeitig an sich dazu erneut die Leiter der sich zu binden. Für Andreas Ret- Nachwuchsleistungszentren. tig eine Möglichkeit, regulierend Selbst Klubs wie Bayern Münin den Markt einzugreifen. Ebenso chen, Werder Bremen oder Borussia etwa ein Mindestalter für vertragli- Dortmund, die eine bereits besteche Bindungen an Spielerberater. hende Übereinkunft 2005 aufkünWie DFL-Boss Holger Hieronymus digten, haben offenkundig wieder wäre auch dem Vorsitzenden der Kooperationsbereitschaft signali„Kommission Leistungszentren“ siert. Das damalige Argument, ausder DFL ein generelles Abwerbever- ländische Klubs würden das innerbot zwischen allen Nachwuchsleis- deutsche Abwerbeverbot dankend tungszentren der Lizenzvereine am ausnutzen und sich in Deutschland liebsten. Doch solcherlei Maßnah- bedienen, hat sich relativiert. „Seitmen sind juristisch nicht durchsetz- her hat sich viel getan, die Wertigbar. „Man kann weder Eltern noch keit der Ausbildung hierzulande Jugendlichen die freie Wahl des ist stark gestiegen“, erklärt Rettig. Vereins verwehren“, erklärt Tanner. Wer heute seinen Sprössling zur „Wenn Spieler tatfußballerischen Ausbilsächlich gut sind und sie dung ins Ausland schivielleicht schon mit 17 cke, sei eher am schneloder 18 in den Profikalen Geld interessiert, der kommen, muss man so Leverkusens Manasie rechtzeitig holen, um ger Michael Reschke. sie auszubilden“, erklärt Traumkarrieren wie die Wolfsburgs Trainer Felix des Lionel Messi, der mit 13 aus ArgentiniMagath, „ich weiß nicht, was jetzt diese Heucheen zum FC Barcelona lei wieder soll. Die Entkam, bleiben Ausnahscheidung ist von allen men von Ausnahmegetroffen worden, dass talenten. Meistens läuft man Leistungszentren es anders. Dennis Krol einrichtet und auf die köderte Barca mit 14 Jugend setzt. Und das aus Leverkusen. Vier Jahre später war der ist die Konsequenz.“ Traum ausgeträumt. Die einzige Möglichkeit wäre eine freiwilliHeute spielt Krol in der ge Selbstbeschränkung Regionalliga bei Fortuna Düsseldorf II. aller Profiklubs. Genau daran wird derzeit ge- Mit 14 von Bayer zu M A R T I N G RU E N E R , feilt. „Ich bin optimis- Barca: Dennis Krol. MICHAEL PFEIFER
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FREIBURG: Das Schlusslicht steht vor einem Haufen personeller Probleme
Streich bremst die Euphorie von Dufner 1 Dem SC Freiburg ist in der Winterpause ein Neuanfang gelungen. Zumindest in den Köpfen der Spieler und Verantwortlichen. Personell steht das Bundesligaschlusslicht zehn Tage vor dem Kellerduell gegen den FC Augsburg vor großen Problemen. Bei zwei von drei Neuzugängen sind die Verträge nicht unterschrieben, Papiss Demba Cissé (26) und Garra Dembelé (25) weilen beim Afrika-Cup (bis 12. Februar), zu den Rekonvaleszenten Mensur Mudjza (27, Mittelfußbruch) und Oliver Barth (32, doppelter Bänderriss im Knöchel) kommen die Ausfälle von Julian Schuster (26, Reizung im Knie) und Jan Rosenthal (25, grippaler Infekt), die deswegen in Costa Ballena (Andalusien) keine Trainingseinheit mit der Mannschaft absolvierten. „Wir haben turbulente Zeiten hinter uns, dementsprechend war es unheimlich wichtig, aus Freiburg raus zu kommen. Es war eines der besten Trainingslager, die wir in den vergangenen Jahren hatten“, wirkte Sportdirektor Dirk Dufner (43) am Ende regelrecht euphorisiert. Was vermutlich auch daran lag, dass die Sportclub-Führung ziemlich unter
Foto: Heuberger
AU S F R E I B U R G S TRAININGSLAGER I N R O TA BERICHTET MICHAEL EBERT
Realist: Freiburgs neuer Trainer Christian Streich mal nachdenklich. Seine Ansprache an die Spieler ist laut und deutlich. Druck steht, ob sich die einschneidenden Maßnahmen auszahlen. Schließlich wurden in der Winterpause Trainer Marcus Sorg (46) und sechs Spieler (Butscher, Bastians, Nicu, Yano, Salz, Abdessadki) freigestellt. „Das Training war sehr intensiv mit vielen, lauten, guten Ansprachen von Christian Streich (46). Das haben die Spieler unheimlich gut angenommen“, befand Duf-
ner. Während des einwöchigen Aufenthalts in Spanien trafen drei vermeintliche Neuzugänge ein. Wobei allerdings nur der Wechsel von Innenverteidiger Fallou Diagné (22, FC Metz) perfekt ist. Bei Linksverteidiger Michael Lumb (23, Zenit St. Petersburg) und dem defensiven Mittelfeldspieler Karim Guedé (27, Slovan Bratislava) sind noch letzte Details zu klären.
Angesichts von nur 13 Hinrundenpunkten blickt der Sportdirektor ungewohnt optimistisch in die Zukunft: „Ich bin überzeugt, dass die Qualität im Kader ausreicht, um in der Liga zu bleiben.“ Die Rückkehr der Afrika-Cup-Starter und der verletzten Spieler sei absehbar, darüber hinaus zeigten im Trainingslager einige Nachwuchsspieler, dass sie den Etablierten Druck machen können. „Da spielt es auch keine Rolle, ob wir im Abstiegskampf sind oder nicht – auch das ist ein Stück weit SC Freiburg“, betonte Dufner. Am nächsten dran am Profikader scheint Rechtsverteidiger Oliver Sorg (21, nicht verwandt mit dem Ex-Trainer). Der neue Chefcoach Christian Streich zog am Ende des einwöchigen Trainingscamps ein differenziertes Fazit. „Die Ausgangssituation war schwierig und ist schwierig.“ Gleichwohl sei die Mannschaft eindeutig wieder enger zusammengerückt. Diese ursprüngliche Stärke der Freiburger hatte in der Hinrunde gelitten, was unter anderem zur Trennung von sechs Spielern und dem Trainer führte. Der neue Teamspirit beim Sportclub ist bereits so weit entwickelt, dass Streich demnächst die Mannschaft den Kapitän wählen lassen will – vor dem Trainingslager sollte er noch vom Trainerteam bestimmt werden.
HOFFENHEIM: Stanislawski nimmt seinen Star in die Pflicht – Abschied von Ibertsberger?
1Eine kleine Finte, schon war Ryan Babel (25) an zwei Mann vorbei. Auch beim ersten Hoffenheimer Testspiel des Jahres, dem eher müden 2:2 gegen den FSV Frankfurt, deutete er wieder mal an, welch große Fähigkeiten er besitzt. Sein explosiver Antritt hob ihn gegen den Zweitligisten in einigen Szenen ebenso hervor wie seine exzellente Ballbehandlung. Nun nimmt ihn sein Trainer für die Rückserie besonders in die Pflicht. „Ihm packe ich mehr auf die Schultern als den anderen“, sagt Holger Stanislawski, „bei seinen Qualitäten muss er diese Last auch tragen können.“ In der Hinserie allerdings ließ der vielseitige Offensivmann diese Qualitäten zu oft
Foto: APF
„Babel packe ich mehr auf die Schultern“ Hohe Erwartungen: Ryan Babel. ungenutzt. Nach starkem Start und vier Toren in sechs Spielen tauchte der oft recht nachdenkliche Niederländer immer mehr ab, nur noch zwei Assists kamen hinzu. „Dieser Abschwung ist ein echtes Rätsel“, grübelt Manager Ernst Tanner. Auch nach einem kompletten Jahr in Hoffenheim mit insgesamt 32 Bundesligaspielen wirkt Babel
noch immer nicht so stabil, um sein Team auch in schwachen Momenten mitzureißen. Den Sonderstatus, den ihm der Coach zuschieben will, gibt Babel ohnehin gleich weiter: „Ich habe keine besondere Rolle, sondern bin immer auch auf die anderen im Team angewiesen.“ Dabei hat er körperlich enorm aufgeholt, seit er zuvor in Liverpool nur selten auf dem Platz stand. „Spielpraxis und Fitness sind jetzt optimal. Also hoffe ich schon, dass wir in der Tabelle noch klettern werden.“ Und im Sommer bleibt Babels Ziel die EURO. In Hollands Nationalelf hatte er es via Hoffenheim nach einem Jahr Pause wieder geschafft. „Es liegt an mir, ob ich weiterhin nominiert werde“, sagt Babel,
„aber natürlich möchte ich bei der Revanche gegen Deutschland für das 0:3 dabei sein.“ Auf Hoffenheims Defensiv-Allrounder Andreas Ibertsberger (29) hingegen warten demnächst womöglich ganz andere Aufgaben. Der Österreicher ist seit Sommer 2008 bei der TSG, hatte dabei aber immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, zuletzt zwickte der Rücken. 83-mal spielte er insgesamt für die TSG, doch in der Hinserie hat ihn Stanislawski nur ein einziges Mal eingesetzt; eine Verlängerung des im Sommer endenden Vertrags scheint ausgeschlossen. Nun soll ein Zweitligist intensiv um Ibertsberger buhlen. M A RT I N G RU E N E R
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Bundesliga
kicker, 12. Januar 2012
„13 Tore werden nicht reichen“ AU S L AU T E R N S T R A I N I N G S L AG E R I N C A M P OA M O R BERICHTET ULI GERKE
kicker: Herr Kurz, der FCK muss besser werden.Wie ist das möglich bei fast gleichem Personal? Marco Kurz: Jeder muss sich steigern. Wir haben genügend luft nach oben, viele spieler, die in der Hinrunde ihr leistungsvermögen nicht komplett abgerufen haben. kicker: Konkret, von wem erwarten sie eine deutliche steigerung? Kurz: Von allen. im deckungsverhalten, was gegentore betrifft, sind wir viel stabiler geworden gegenüber der Hinrunde 2010. Häufig aber fielen gegentore durch leichtsinnigkeiten, grobe Fehler. und wir müssen torgefährlicher werden. Klar ist: 13 Tore werden nicht reichen, um die liga zu halten. kicker: gegen gent und algier ließen sie 4-4-2 spielen. ein Zugeständnis an itay shechter, damit seine stärken besser zum Tragen kommen? Kurz: itay fehlt gegen Bremen und in
augsburg gesperrt. Mit einer spitze Kurz: ich glaube nicht. aber es ist hatten wir zuletzt eine tolle Raum- nicht gut, wenn wir in zwei spielen aufteilung, ein klares Chancenplus. undiszipliniertheiten zeigen. auch aber nicht die effektivität beim ab- wenn beiden Fällen klare Fouls schluss. Zwei spitzen stehen nicht vorausgingen. da muss ich mich zwangsläufig für mehr Torgefahr. schlauer anstellen und darf mich Wir halten das system offen. nicht provozieren lassen. das ist kicker: shechter rackert, bereitet grob fahrlässig. Tore vor, trifft aber nicht, nicht ein- kicker: Wie wirken sie auf spieler mal per elfmeter. ein? er wirkt nach der Kurz: ich habe der Roten Karte gegen „Simunek kämpft um einen Mannschaft erklärt, Hannover gefrus- Startplatz gegen Bremen.“ dass es ganz wichtig ist, im abstiegstet. Was macht er falsch? kampf kühlen Kopf Kurz: stürmer brauchen erfolgserzu bewahren. Vor allem mental lebnisse. Bei den Chancen, die er müssen wir stärker als der gegner gegen algier hatte, muss er eine sein. das darf uns in der liga nicht ganze anzahl von Toren erzielen. passieren. Weil wir diese Qualität kicker: sie kritisierten, was er an an spielern nicht ersetzen können. Chancen vergab, war kein Pech. kicker: Zur abwehr. ist Jan simunek schon eine alternative? Kurz: Bei den Chancen, die er hatte, darf man auch Tore erwarten. itay Kurz: Jans leidenszeit war enorm. muss im abschluss dominanter nun steht er keinem abwehrspieler werden. und sich in solchen spie- nach. ich denke, simunek kämpft len mit Toren sicherheit holen. um einen startplatz gegen Bremen. kicker: shechter sah Rot in der liga, kicker: Was versprechen sie sich dorge Kouemaha im Test gegen vom 19-jährigen swierczok? gent. ein Zeichen von Frust, weil Kurz: Jakub haben wir nicht geholt, sie nicht treffen? weil wir glauben, dass er uns mit
Foto: GES/Prang
Trainer MArco Kurz (42) identifiziert sich voll und ganz mit dem 1. FC Kaiserslautern. auch mit seinen geringen finanziellen Mitteln.
seinen Toren die liga erhält. Wir trauen ihm aber zu, uns zu helfen. kicker: im sommer wollte der FCK Jan Morawek behalten. nun verstärkt er augsburg, einen Konkurrenten im abstiegskampf. Hätte lautern nicht zugreifen müssen? Kurz: Wir brauchen nicht zu jammern, denn wir hatten nicht die Möglichkeit, Jan zu verpflichten. kicker: nicolai Jörgensen und swierczok sind Talente. nürnberg verpflichtete den erfahrenen Balitsch. Wäre Routine im abstiegskampf nicht wichtiger? Kurz: schon. aber die muss finanzierbar sein. Wir versuchen alles, müssen in manchen Fällen aber erfahren, dass wir noch nicht konkurrenzfähig sind. Balitsch wäre für uns schwer zu stemmen gewesen. kicker: Oft fällt der name srdjan lakic, der in Wolfsburg ausgemustert ist. Wäre es keinen Versuch wert, ihn zur Rückkehr zu bewegen? Kurz: das ist finanziell nicht realisierbar. selbst wenn wir es wollten: das sind dimensionen, in denen wir nicht mitspielen können.
Für Klubchef Kuntz ist Kaiserslauterns abschlussschwäche nicht nur ein stürmerproblem
Jörgensen und Swierczok sind Alternativen für den Auftakt bis spät in den abend unterwegs. sonderschicht in sachen spielersuche. „es waren sehr gute gespräche.“ der Klubchef ist zuversichtlich, bald einen abschluss vermelden zu können. Klar ist, es wird neben nicolai Jörgensen (20) und Jakub swierczok (19) weitere neuzugänge geben. ein Heilsbringer für den angriff lässt auf sich warten. das dilemma abschlussschwäche ist in den täglichen einheiten und Testspielen auch in spanien im Trainings-
Foto: imago
1am dienstag war stefan Kuntz
Neuzugang: Nicolai Jörgensen. camp Campoamor gegenwärtig. am Mittwoch war es beim Üben einmal mehr wie so oft zuvor. Bestens von alexander Bugera oder Konstantinos Fortounis vorbereitete Chancen
konnten die Kollegen nicht in Tore umsetzen. Mal war es Olcay sahan, der über das Tor zielte, mal dorge Kouemaha. Jeweils freistehend. itay shechter, adam nemec oder Richard sukuta-Pasu stellen sich vor dem Tor kaum besser an. angst vor dem abschluss. die muss lautern schnellstens verlieren, sonst … nur wie? Kuntz nimmt, was das Toreschießen angeht, alle Profis in die Pflicht: „es ist nicht nur ein stürmerproblem. aus dem Mittelfeld haben wir nicht mehr so klare assists und Tor-
gefahr. und auch nach standards gelingt uns kein Kopfballtor.“ soforthilfe von den neuen ist nicht zu erwarten. Bei Jörgensen will Trainer Kurz gegen eindhoven testen, ob er die elf als zweite spitze oder auf der linken außenposition bereichen kann. die sprunggelenkblessur ist auskuriert. Jörgensen: „ich habe ein gutes gefühl.“ swierczok fällt durch unbekümmertheit auf, könnte von shechters Zwangspause profitieren und bereits eine alternative im angriff beim auftakt gegen Weder Bremen sein.
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AUGSBURG: Callsen-Bracker nennt acht Gründe
„Darum steigen wir nicht ab“ 1Sein vergangene Woche bis
2013 verlängerter Vertrag beim FC Augsburg gilt zwar auch für die 2. Liga, doch Jan-Ingwer Callsen-Bracker ist „felsenfest davon überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen“. Hier nennt der 27-Jährige Gründe: Die Spielweise: „Wir haben viel mehr Stabilität in unser Spiel bekommen. Das Pressing funktioniert viel besser, wir agieren jetzt mehr, egal ob zu Hause oder auswärts. Anfangs haben wir oft nur reagiert.“ Das Selbstvertrauen: „Wir brauchten einige Zeit, um uns an die Liga zu gewöhnen. Aber zuletzt lieferten wir richtig gute Spiele ab. Unser Glaube an uns ist enorm gewachsen.“ Das Personal: „Wir haben unser Verletzungspech schon abgearbeitet. In der Hinserie mussten wir viele wichtige Ausfälle verkraften: Jentzsch, de Jong, de Roeck, Verhaegh, Ndjeng, Rafael, Oehrl, Hain, Bah, Bellinghausen, Möhrle, Sinkala. Oder auch durch Sperren wie bei Langkamp und Oehrl. Jetzt sind alle wieder fit, zudem haben wir mit Jan Moravek eine Verstärkung bekommen.“
Der Start: „In den wichtigen ersten vier Spielen gegen Freiburg, Kaiserslautern, Hoffenheim und Nürnberg holten wir im ersten Versuch nur zwei Punkte, da haben wir in der Rückrunde viel Luft nach oben.“ Der Spielplan: „Wir haben noch neun Heimspiele, allein fünf gegen direkte Konkurrenz aus Lautern, Nürnberg, Berlin, Mainz und Köln. Und in Augsburg wird es für jeden Gegner schwer, weil unsere Fans hundertprozentig hinter uns stehen. Sogar nach Niederlagen gibt’s Standing Ovations. Das ist einmalig.“ Das Umfeld: „Beim FCA gibt es keine Nebenkriegsschauplätze. Alle sind ganz ruhig, der Trainer sitzt fest im Sattel, wir sind uns absolut bewusst, der Underdog schlechthin zu sein. Der FC Bayern hat einen elfmal höheren Etat als wir. Umso größer ist unser Wille, es allen zu zeigen und es trotzdem zu schaffen.“ Das Kollektiv: „Ich habe schon in einigen Mannschaften gespielt. Aber so einen Teamgeist habe ich noch nicht erlebt. Alle sprechen im wahrsten Sinne die gleiche Sprache. Nur Hosogai tut sich noch ein bisschen schwer . . . Es herrscht absolut positive Kommunikation. Selbst in kritischen Phasen. In der Hinrunde haben wir uns nach dem miesen Start auch mal intern zusammengesetzt und alles konstruktiv besprochen, prompt haben wir in Mainz das erste Mal gewonnen.“ Die Formkurve: „Trotz des schweren Starts haben wir den Anschluss in der Tabelle gehalten und gerade zuletzt auch gegen namhafte Gegner gepunktet. Dabei haben wir bei einigen Unentschieden noch Punkte liegen lassen. Ich bin absolut sicher, dass wir in der Rückrunde deutlich mehr Punkte sammeln.“
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Er ist von Augsburgs Klassenerhalt fest überzeugt: Jan-Ingwer Callsen-Bracker.
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PERSONALIEN Bayern München Daniel van Buyten (33) musste wegen einer leichten Muskelverhärtung in der linken Wade im Testspiel in Indien passen.
FC Schalke 04 Chinedu Obasi (25, Kapseldehnung im Knie) und Sergio Escudero (22, Knöchelprellung) fehlten im Test gegen Al Sadd (1:2). Beide fallen nicht länger aus. + + + Die Verpflichtung von Gladbachs Roman Neustädter (23, Vertrag bis 2016) wurde offiziell bestätigt.
Borussia Mönchengladbach Yuki Otsu (21) musste wegen eines Schlags auf die Wade im Test gegen Darmstadt vorzeitig ausgewechselt werden. Eine schwere Verletzung liegt nicht vor.
Werder Bremen Philipp Bargfrede (22) erlitt im Testspiel gegen Alkmaar eine Beckenprellung.
Bayer Leverkusen Die Sprunggelenkverletzung, die Simon Rolfes (29) im Testspiel gegen RKC Waalwijk erlitten hatte, stellte sich als nicht schwerwiegend heraus.
Hannover 96 Henning Hauger (26) begab sich wegen seiner Leistenbeschwerden nochmal zu Operateur Prof. Hoffmann und Spezialistin Dr. Muschawek nach München. + + + Mohammed Abdellaoue (26, Adduktorenzerrung) trainierte am Mittwoch individuell. + + + Mario Eggimann (30) trat wegen muskulärer Probleme vorübergehend etwas kürzer. + + + Auf Arbeit im Kraftraum beschränkt sich weiterhin Christian Schulz (28, Muskelfaserriss in der Wade), der am Wochenende wieder mit dem Lauftraining beginnen will.
VfB Stuttgart William Kvist (26) fehlte am Montag und Dienstag wegen eines grippalen Infekts, am Mittwoch stieg der Däne wieder ein. + + + Georg Niedermeier (25) setzte am Mittwoch wegen einer Verhärtung im Oberschenkel aus.
1899 Hoffenheim Fabian Johnson (24) soll nach Problemen mit dem Hüftbeuger an diesem Donnerstag wieder trainieren. + + + Stefan Thesker (20) wird wegen der gleichen Verletzung noch einige Tage pausieren müssen.
1. FC Köln Tomoaki Makino (24) wird, wie der kicker am Montag exklusiv berichtete, für ein Jahr an die Urawa Red Diamonds ausgeliehen.
VfL Wolfsburg Sebastian Polter (20, krank) musste im Trainingslager das Bett hüten. + + + Ja-Cheol Koo (22, Verdacht auf Gehirnerschütterung) fehlte beim Test gegen Al Jazira Club (3:1). Ebenfalls nicht zum Einsatz kamen Diego Benaglio (28), Hasan Salihamidzic (35), Mario Mandzukic (25), Josué (32), Chris (33), Michael Schulze (22) und Polter.
1. FSV Mainz 05 Mittelfeldspieler Florian Heller (29) hat seinen bis 2012 datierten Vertrag aufgelöst und wechselt zu Zweitligist FC Ingolstadt (s. S. 38).
1. FC Nürnberg Markus Feulner (29) konnte wegen einer Nagelbettentzündung drei Tage nur im Fitnessraum arbeiten, er soll am heutigen Donnerstag ins Mannschaftstraining zurückkehren. + + + Hanno Balitsch (31) kann wegen Problemen im Oberschenkel nur individuell trainieren, wird gegen den FC Kostulani am Freitag fehlen. + + + Markus Mendler (19) kann wegen eines MagenDarm-Virus’ nicht trainieren.
1. FC Kaiserslautern Christian Tiffert (29) hat nach wie vor Schmerzen am lädierten linken Knöchel. Der Kapitän war wie Neuzugang Nicolai Jörgensen (20) umgeknickt; beide konnten zwischenzeitlich nur laufen, sind inzwischen aber wieder im Training. Jörgensen will am Freitag im Abschlusstest gegen Eindhoven sein Debüt geben, Tifferts Mitwirken ist fraglich. + + + Gil Vermouth (26), der ausgeliehen werden soll, war aus privaten Gründen zwei Tage daheim in Israel.
AM MONTAG IM KICKER Vor dem Rückrundenstart
Die letzten Tests
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+++ BAYERN-GIFTPFEILE? +++
„Das ist unfair gegenüber Reus“ kicker: Sind Ihre Truppen nach der Zittersaison reif für Europa? Bobic: Das liegt an uns selbst. Ich betrachte unsere Hinrunde als zweigeteilt. Unsere Anfangsphase verlief sehr gut. Dann waren die spielerischen Leistungen in Ordnung, aber wir konnten nicht mehr gewinnen. Wir benötigen Stabilität, müssen effizienter werden. Dann ist vieles möglich.
der Liga, wenn Fast-Absteiger oben mitmischen oder spricht es für eine gewisse Schwäche? Allofs: Die Diskussion führen wir schon länger. Ich glaube, wir haben unsere Liga eine Zeit lang schlechter gemacht, als sie ist. Natürlich gibt es außer Bayern keine Klubs wie ManUnited, Real oder Barca, bei denen extrem viel Geld eingesetzt wird. Aber gerade das vernünftige Wirtschaften ist ein Plus der Bundesliga. „In diesem Geschäft ist kicker: Am BranWerder ein Vorzeigemodell.“ chenprimus Bayern MA X EBERL , Mönchengladbach orientieren sich alle. Kann es zur Gefahr werden, wenn Vereine im Hauruckverfahren an dieser Allofs: Reif für Europa? Nach jedem Heimspiel hätte ich gesagt: Jawohl! Vormachtstellung kratzen wollen? Nach den Auswärtsspielen zuletzt Bobic: Alle, die es probiert haben, hätte ich geantwortet: Daran müs- sind gnadenlos gescheitert. Ich sen wir nicht denken. habe es als Spieler bei Borussia kicker: Doch sie schnuppern dran. Dortmund selbst erlebt. Es wurde Allofs: Sicher, doch dafür dürfen wir mit einem finanziellen Kraftakt vernicht mehr diese zwei Gesichter sucht. Am Ende war der Klub ganz kicker: Reus zu Dortmund, nicht zu zeigen. Bleibt es bei den Extremen, unten. Den Bayern nachzueifern, Bayern – eine Überraschung? reicht es nicht mal für die Europa sie zu kopieren, dies ist ein großer Bobic: Eigentlich nicht. League. Fehler. Sie zu jagen macht doch viel Allofs: Ich hatte Bayern eigentlich als kicker: Klaus Allofs lobt die Arbeit in mehr Spaß. Favoriten gesehen. Trotzdem bin Mönchengladbach. Freut Sie diese kicker: Stichwort Reus-Transfer: Ist ich nicht aus allen Wolken gefallen. Anerkennung, Herr Eberl? Dortmund erneut auf diesem Weg? Eberl: Marco hat sich für seine PerEberl: Natürlich, weil besonders spektive, vermutlich Werder ein Paradebeispiel für konweniger für das Geld tinuierliches, nachhaltiges Arbeiten „Vernünftiges Wirtschaften entschieden, das muss man ihm zuist. Ich sehe Werder als Vorzeigeist ein Plus der Bundesliga.“ gutehalten. Emotimodell in diesem schnelllebigen Geschäft. In diese Richtung wollen onal ist es eine ganz KL AUS ALLOF S, Bremen auch wir als Verein gehen, ohne andere Geschichte, wenn seine Familie Bremen zu kopieren. kicker: Wir groß sind die HoffnunBobic: Das muss Max beantworten, und seine Freundin in Dortmund gen auf den Europacup? bei ihm geht es um die Kohle … wohnen, und er dort begonnen hat. Eberl: An das Große und Ganze, an kicker: … die Dortmund zahlt … Wir hatten eine gute Chance, haben Europa, denken wir nicht. Für uns Eberl (lacht): … hoffentlich. uns gewaltig gestreckt, um ihn zu zählt nur das erste Spiel gegen den Bobic: Jetzt macht Dortmund es cle- halten. Aber seine Entscheidung FC Bayern. Unsere Ausgangslage verer, weil sie eine sehr gute Gene- respektiere ich. aber ist gut. ration haben, besitzen Gegenwerte. kicker: Nun kolportieren die Münchkicker: Bleibt Gladbach vorn dabei? Klar sind 17,5 Millionen Euro für ner, warum sie Reus eigentlich gar Allofs: Sie spielen konstant. Ich glauReus eine Menge Geld. Dafür ha- nicht wollten. Arjen Robben schoss be, dass nicht nur wir, sondern auch ben sie Spieler wie Götze, Barrios, Giftpfeile Richtung Reus ab. Wie die Konkurrenz mit Anerkennung Hummels und Subotic, die alle ih- nehmen Sie das wahr? ren Marktwert haben. Ich sehe da Eberl: Das ist nicht meine Aufgabe, auf Mönchengladbach schaut. kein großes Risiko. kicker: Ist es ein Qualitätsmerkmal das zu kommentieren. Ich finde Foto: nordphoto/Kokenge
kicker: Herr Bobic, erinnern Sie sich noch, wie sich Frankfurts Manager Heribert Bruchhagen beim letztjährigen kicker-Treffen in Belek von Ihnen verabschiedete? Fredi Bobic: Bitte helfen Sie mir auf die Sprünge. kicker: Bruchhagen meinte: Bleib ruhig, Fredi, Ihr steigt nicht ab! Bobic: Dann habe ich hoffentlich nicht geantwortet: Viel Spaß in Europa. Nein, im Ernst: Das Beispiel Frankfurt zeigt doch, wie eng es in der Bundesliga zugeht. Die Eintracht stieg nach 26 Punkten zur Pause noch ab. kicker: Auch für Sie, Herr Allofs, gilt: Vor einem Jahr war hier das Wetter besser, aber die Perspektiven weitaus schlechter. Klaus Allofs: Richtig, wir befanden uns in einer für uns neuen Situation, waren überall ausgeschieden und standen in der Tabelle nicht gut da. kicker: War Belek die Wende? Allofs: Absolut, es war wie eine Art Neustart. Wir hatten Ruhe, konnten konzentriert arbeiten. Und es entstand damals ein anderer Geist. kicker: Kommen bei Ihnen, Herr Eberl, Erinnerungen an das Trainingslager vor einem Jahr in Spanien hoch, als die Borussia vor dem Absturz in die 2. Liga stand? Max Eberl: Natürlich. 10 Punkte damals und 33 Punkte heute sind ein eklatanter Unterschied. Ich denke, wir haben bewiesen, was möglich ist in dieser Liga, wenn man hart arbeitet und an sich glaubt. kicker: Als überaus erfolgreich erwies sich dann der Trainerwechsel. Eberl: Mit Martin Stranzl, Mike Hanke und Havard Nordtveit gelangen uns gute Einkäufe. Verletzte Spieler kamen zurück. Mit der Entscheidung für Lucien Favre haben wir den entscheidenden Schritt getan. Bobic: Uns ging es ja nicht viel besser, wir standen nur zwei Punkte vor Gladbach. Auch uns halfen die Winterzugänge Tamas Hajnal und Shinji Okazaki. Sie brachten neue Qualität und Mentalität.
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Der kicker brachte MAX EBERL (38), KLAUS ALLOFS (56) und FREDI BOBIC (40) an einen Tisch. Vor einem Jahr standen die Sportlichen Leiter mit ihren Klubs im Keller. Heute kämpfen sie um Europapokalplätze.
dennoch, dass es unfair gegenüber Marco ist. Er hat sich immer korrekt und sauber verhalten, ist respektvoll mit den Vereinen umgegangen, die an ihm interessiert waren. Allofs: Dass sie enttäuscht reagieren, wenn sie einen Spieler nicht bekommen, kennen wir. kicker: Kommt es in den nächsten Jahren zum großen Zweikampf zwischen Bayern und Dortmund? Allofs: Ganz sicher nicht. Situationen verändern sich immer. Bobic: Das sehe ich genauso. Allofs: Dennoch hat Dortmund sehr gute Chancen, sich für einen längeren Zeitraum oben festzusetzen bei diesem Potenzial. kicker: International bleibt der FC Bayern nach dem Dortmunder Aus das Aushängeschild. Bobic: Das war doch immer so. Sie haben mit Abstand die meiste Erfahrung. Allofs: Für die Bayern ist dieser Wettbewerb Normalität. Sie gehen da mit einem ganz anderen Selbstverständnis in die Spiele.
kicker: Können sie in diesem Jahr die Champions League gewinnen? Eberl: Ja. Das Finale im eigenen Stadion ist ein riesiger Ansporn. Für das Lebenswerk von Uli Hoeneß wäre es die Krönung. kicker: Das nächste Highlight im
Allofs: Emotionen gehören dazu, über Fehlentscheidungen darf man sich auch mal aufregen. Dennoch müssen wir uns unter Kontrolle haben, das Miteinander verbessern. kicker: Braucht es eine Torkamera, um die Fehlerzahl zu reduzieren? Allofs: Diese lasse ich mir noch gefallen, „Thema Schiris? Da lehne ich aber ein Videobeweis oder Ähnliches mich erst mal zurück.“ ist der falsche Ansatz. Bobic: Im Großen FREDI BOBIC, Stuttgart und Ganzen ist das Verhältnis okay. Sommer ist die Europameister- Tatsache ist aber auch: Das ganschaft. Holt Deutschland den Titel? ze Schiedsrichterwesen muss zur Bobic: Den Anspruch muss die NaRuhe kommen. Es ist zuletzt zu viel tionalelf haben. Es wird Zeit, dass passiert. Deutschland mal wieder einen Ti- Eberl: Die Schiedsrichter bekomtel holt. Die Mannschaft bringt das men viel um die Ohren. Wir müssen Können und die Reife mit, hat diese uns Gedanken machen, dass man Breite im Kader. Denn nur mit der sie nicht alleine lässt. ersten Elf gewinnst du kein Turnier. Bobic: Ganz klar. Bei allen Emotikicker: Ein Thema der Hinrunde: Die onen am Spieltag müssen wir am Schiedsrichter. Ende ein gutes Miteinander haben. Bobic (atmet tief durch): Da lehne ich kicker: Wäre der Profi-Schiedsrichter mich erst mal zurück. eine Lösung?
Eberl: Es müsste geprüft werden, ob das vielleicht der richtige Weg ist. kicker: Ein Profi könnte sich zumindest ganz auf seinen Schiedsrichterjob konzentrieren. Allofs: Da nennen Sie den positiven Aspekt. Aber wird der Druck nicht noch größer, wenn er als Vollprofi einen schweren Fehler macht? Der Vollprofi ist keine Patentlösung, zumal Referees im internationalen Einsatz fast schon Profis sind. kicker: Sauwetter, das Aus für Belek. Oder treffen Sie sich hier wieder? Allofs: Wir sind das elfte Mal hier, die Trainingsbedingungen könnten besser nicht sein, deshalb ist es weiter eine Option. Bobic: Ich war schon mehrmals hier, aber so ein Wetter habe ich noch nie erlebt. Damit muss man allerdings klarkommen. Eberl: Wir wollten nach Spanien etwas anderes machen. Ich finde es schön hier. Und die Plätze sind fantastisch – das ist das Wichtigste. I N T E RVI E W : H A N S - G Ü N T E R K L E M M / JA N LU S T I G
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FAN-KONGRESS: Hieronymus und Große Lefert setzen Dialog fort und hoffen auf Einsicht
„Wir bleiben im Gespräch – nur nicht über Pyrotechnik“ 1Das Machtwort hatten die Präsidenten zwar bereits Anfang November gesprochen, doch Holger Hieronymus (52) stellte am Dienstag für DFL und DFB noch einmal klar: „Wir bleiben im Gespräch, nur nicht über Pyrotechnik.“ Die Debatte darüber ist den Verbänden im vergangenen Jahr aus dem Ruder gelaufen, das hat die ohnehin prob-
lematische Kommunikation mit den Fankurven neu belastet. Gleichzeitig häuften sich dort die Verstöße. Der Geschäftsführer Spielbetrieb der DFL und der DFB-Sicherheitsbeauftragte Hendrik Große Lefert (37) werden am Wochenende am Fan-Kongress in Berlin teilnehmen. Sie appellieren an die Einsicht der weitgehend uneinsichtigen Ultra-
TESTSPIELE UD Marbella – Hamburger SV Tore: Arslan (2), Lam
1. FC Kaiserslautern – MC Algier Tore: Sahan (2), Walch, Amedick
Leverkusen – SC Heerenveen 2:4 Tore: Derdiyok, Bellarabi – Flagveer (2), Hakim, Zomer
4:0
Nationalelf Indien – FC Bayern 0:4 Tore: Müller (2), Gomez, Schweinsteiger Mönchengladbach – Darmstadt 3:2 Tore: Ring, Dante (Foulelfmeter), Cigerci – Steegmann, Baier 2:0
1899 Hoffenheim – FSV Frankfurt 2:2 Tore: Roberto Firmino, Ibisevic – Wunderlich, Benyamina Xerez CD – SC Freiburg 1:3 Tore: José Mari – Lumb, Ginter, Brandstetter Al-Sadd Doha – FC Schalke 04 2:1 Tore: Majid Mohammed Hassan, Jorge – Pukki Al Jazira Club – VfL Wolfsburg 1:3 Tore: Bargash – Dejagah (Foulelfmeter), Jönsson, Orozco Hamburger SV – Ado Den Haag Tore: Guerrero (2) – Chery
2:1
1. FC Nürnberg – De Graafschap 4:1 Tore: Bunjaku, Mak, Didavi, Wießmeier – De Leeuw Gladbach – Heracles Almelo 3:2 Tore: Hanke, Arango, Rupp – Overtoom, Duarte Werder Bremen – AZ Alkmaar 2:1 Tore: Ekici, Prödl – Elm (Foulelfmeter) FC Augsburg – Karlsruher SC Tore: Davids, Oehrl, Moravek
3:0
RCD Mallorca II – 1. FSV Mainz 05 1:2 Tore: Flores – Szalai, Malli 1. FC Köln – FC Utrecht
„Bei den fan-freundlichsten Bedingungen weltweit“ (Große Lefert) könnten gemeinsam mit den Fans „bestimmte Dinge der Fankultur verteidigt werden“ (Hieronymus), gerade auch gegen überzogene Forderungen aus der Politik, wie die Begrenzung von Auswärtskontingenten. Für Pyrotechnik aber gebe es „keinen Spielraum“. J. JA KO B
NACHRICHTEN
Werder Bremen – RSC Anderlecht 1:2 Tore: Rosenberg – Yakovenko, Praet
Hertha BSC – 1. FC Heidenheim Tore: Ramos, Djuricin
Szenen: Jede Form von Zündelei ist in einem Stadion viel zu gefährlich und eine „Legalisierung“ kontrollierten Abbrennens rechtlich nicht möglich. Eine von DFL und DFB in Auftrag gegebene, repräsentative Umfrage habe zudem ergeben, dass 84,4 Prozent der Fußball-Interessierten gegen Pyrotechnik seien.
0:0
0:3
FC Elche – Borussia Dortmund 1:5 Tore: Subotic (Eigentor) – Zidan (3), Perisic, Kringe
Geplante Testspiele Donnerstag, 12. Januar Stuttgart – Pakhtakor Tashkent/Usb. 14.30 Uhr in Belek Freitag, 13. Januar Hertha BSC – FC Thun 14 Uhr in Belek Nürnberg – FC Kostulani/Moldawien 15 Uhr in Belek 1. FC Kaiserslautern – PSV Eindhoven 16 Uhr in Lomas de Campoamor Kickers Offenbach – 1. FSV Mainz 05 19 Uhr, Sparda-Bank-Hessen-Stadion 1. FC Köln – Alemannia Aachen 20.15 Uhr, Aachener Tivoli Samstag, 14. Januar SC Freiburg – FC Winterthur 14.30 Uhr, Mage-Solar-Stadion Hannover 96 – SC Heerenveen 17 Uhr in Vila Real de Santo Antonio/ Portugal Arminia Bielefeld – Hamburger SV 15.30 Uhr, Schüco-Arena
Ersatz für Babak Rafati?
Holzhäuser will aufhören
Von Freitag bis Sonntag treffen sich Deutschlands Erst- und Zweitligaschiedsrichter in Mainz zur Vorbereitung auf die Rückrunde. Beim Themenkreis Regelkunde steht die zu Saisonbeginn geänderte Interpretation des Passiven Abseits im Vordergrund. Am Rande des Lehrgangs tagt auch die Kommission unter Vorsitz von Herbert Fandel. Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob für den psychisch erkrankten Babak Rafati ein Unparteiischer aus der 2. Liga in die Bundesliga aufsteigt.
Wolfgang Holzhäuser, Klubchef von Bayer Leverkusen, hat seinen Rückzug für das Jahr 2014 angekündigt. Der 61-Jährige erklärte, dass er dann nicht mehr im operativen Geschäft tätig sein will. Holzhäuser, früher Ligasekretär des DFB, ist seit 1998 für Leverkusen tätig. Er ließ offen, ob für seine Nachfolge eine externe oder interne Lösung in Betracht kommt, will aber seinen Nachfolger noch einarbeiten.
Gündogan Integrations-Pate Neue Aufgabe für Ilkay Gündogan. Der Nationalspieler von Borussia Dortmund wird Integrations-Pate der BundesligaStiftung. „Als Profi steht man im Mittelpunkt des Interesses, das sollte man nutzen, um anderen Menschen zu helfen“, sagte Gündogan im Trainingslager der Dortmunder in La Manga. Neben repräsentativen Aufgaben wird er die Stiftung künftig beim Thema Integration unterstützen.
Ansturm auf Bayer-Tickets Riesiger Ansturm auf die Tickets für das Chemapions-League-Heimspiel von Bayer Leverkusen gegen den FC Barcelona. Allein am Dienstag versuchten innerhalb von nur 15 Minuten rund 200 000 Fans telefonisch bei den Leverkusenern durchzukommen. Für die Partie des Achtelfinals am 14. Februar stehen allerdings nur noch 10 000 Eintrittskarten zur Verfügung, die zunächst den 27 000 Mitgliedern vorbehalten sind. Von diesen haben bereits 25 000 eine entsprechende Anfrage gestartet. Insgesamt stehen nur 28 500 Plätze in der Bay-Arena zur Verfügung.
TV FUSSBALL
Das komplette Sportprogramm finden Sie unter www.kicker.de/tv
Sonntag, 15. Januar Rot-Weiß Erfurt – FC Bayern München 14 Uhr, Steigerwaldstadion Wintercup in Düsseldorf Fort. Düsseldorf – Borussia Dortmund Mönchengladbach – Werder Bremen anschließend Spiel um Platz 3 und Finale ab 14 Uhr, Esprit Arena FC St. Pauli – 1899 Hoffenheim 14.30 Uhr, Stadion am Millerntor FC Augsburg – SpVgg Greuther Fürth 15 Uhr, SGL-Arena Schalke 04 – Vitesse Arnheim 15.30 Uhr, Aachener Tivoli FC Bunyodkor/Usbekistan – Wolfsburg Zeit und Ort offen Alle Zeitangaben MEZ
FREITAG 20.15 Uhr Sport1: Alemannia Aachen – 1. FC Köln (Testspiel)
SAMSTAG 14.30 Uhr Sport1: Hallenturnier in Berlin 16.00 Uhr Sky: Manchester United – Bolton Wanderers (England) 21.00 Uhr Eurosport: Paris Saint-Germain – FC Toulouse (Frankreich) SONNTAG 13.30 Uhr Sport1: Turnier in Düsseldorf mit Werder Bremen, Borussia Dortmund, Fortuna Düsseldorf, Borussia Mönchengladbach 14.00 Uhr MDR: Rot-Weiß Erfurt – Bayern München (Testspiel) 14.30 Uhr Sky: Newcastle United – Queens Park Rangers (England) 17.00 Uhr Sky: Swansea City – FC Arsenal (England) 20.45 Uhr Sky: AC Mailand – Inter Mailand (Italien)
ITALIEN
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Der Stadtrivale sieht sich einem ähnlichen Problem gegenüber. Inter erhöhte am Dienstag sein Angebot an den englischen Spitzenreiter Manchester City auf 27 Millionen Euro, aus Klubkreisen ist zu vernehmen, dass man sich wohl bei 30 Millionen Euro treffen könnte. Das Angebot gilt allerdings nur für den Sommer, die erhoffte Leihgebühr im Winter wird ManCity wohl nicht bekommen. Kommt es aber zu einer Einigung, würde der erst im Sommer für rund 20 Millionen Euro geholte Mauro Zarate flugs wieder abgescho-
Kann Inter seine Aufholjagd im 277. DERBY fortsetzen? Milan ist der Favorit. AU S I TA L I E N B E R I C H T E T O L I VE R B I R K N E R
W
eißer Hai gegen Panzer, Aufholjäger gegen Tabellenführer: Am Sonntagabend beim Mailänder Stadtduell wird sich entscheiden, ob Inter seinen waghalsigen Husarenritt tatsächlich fortzuführen in der Lage ist. Noch vor zehn Spieltagen lag man als Viertletzter an Punkten scheinbar hoffnungslos abgeschlagen, dann startete Inter allerdings eine Serie von sieben Siegen aus den vergangenen acht Partien und könnte mit einem „Dreier“ im Derby auf fünf Punkte zum Spitzenreiter aufschließen. Kapitän Javier Zanetti verglich seine Elf daraufhin mit dem laut- und gnadenlosen Weißen Hai, Trainer Claudio Ranieri erzählte, das Team habe sich nun endgültig von der tristen Malaise zu Saisonbeginn entgiftet. Gegen den bisher lückenlos gepanzerten AC, der sich zusammen mit Juventus in der Liga kaum einen Fehltritt leistet, könnte Inter bei der Aufholjagd
110. Sieg für Milan? 276 Spiele: 109 Milan-Siege, 72 Unentschieden, 95 Inter-Siege, 438:407 Tore Das erste Spiel: 18. 10. 1908 Milan – Inter * 2:1 Das letzte Spiel: 6. 8. 2011 Milan – Inter ** 2:1 Der höchste Milan-Sieg: 3. 3. 1918 Milan – Inter 8:1 Der höchste Inter-Sieg: 6. 2. 1910 Milan – Inter 0:5 Das torreichste Spiel: 6. 11. 1949 Inter – Milan 6:5 Das schnellste Tor: 24. 2. 1963 Sandro Mazzola (Inter) nach 13 Sek. zum 1:0 (Ende 1:1) *) = Freundschaftsspiel in Chiasso/Schweiz **) = Italienischer Supercup in Peking/China
Fotos: imago/Gribaudi, imago/Buzzi
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INTERNATIONAL
GIFT UND GALLE
Hohe Erwartungen: Inters Lucio muss gegen Milans Ibrahimovic fighten.
jedoch an seine Grenzen stoßen. In den bisherigen 24 Pflichtspielen gelangen den Rot-Schwarzen neben neun Zu-null-Spielen stolze 50 Treffer, der drittbeste Start in 26 Jahren der BerlusconiDynastie. „Für Inter wird das eine ganz harte Nuss, denn wir haben mit Ibrahimovic vorne und Thiago Silva hinten zwei stratosphärische Kicker“, sagte der wiedergenesene Gennaro Gattuso. Lediglich 2005/06 (24 Spiele/54 Tore) und das legendäre Team um Stürmer Marco van Basten 1992/93 (24/67) begannen erfolgreicher. Damals ging die Trefferkurve nach der Verletzung des Niederländers rapide in den Keller – eine Gefahr, die die aktuelle Mannschaft kaum läuft, da sich schon 13 Spieler in die Torschützenliste eintrugen. Manch einer munkelt bereits,
man könne in diesem Jahr den Vereinsrekord von 118 Treffern (1949/50) überbieten. Absonderlich scheint es also, dass sich der AC vor dem sportlichen Derby im galligen Wettbieten mit Inter um Carlos Tevez duelliert. Natürlich fehlt Milan bis zum Sommer Stürmer Antonio Cassano, doch mit Robinho, Alexandre Pato, Zlatan Ibrahimovic (17 Pflichtspieltore), Reserve-Ass Filippo Inzaghi und dem interessanten Youngster El Shaarawy sind die Rot-Schwarzen in der Offensive im Grunde ausreichend besetzt. Carlos Tevez wäre dementsprechend also ein Prestige-, kein notwendiger Einkauf, zumal man den Transfer nur mit einem Verkauf von Pato stemmen könnte, den man für eine Ablöse zwischen 35 und 40 Millionen Euro nach Paris ziehen ließe.
Zwei Niederländer in Mailand: van Bommel gegen Sneijder. ben. Die Schwarz-Blauen verfügen im Sturm über Altgediente wie den Champions-League-Helden von 2010, Diego Milito, die sich in Form schießen, und junge Talente, in die man angeblich große Zukunftshoffnungen setzt. Gerade in Zeiten des Financial Fairplay wären sowohl Milan als auch Inter besser beraten, ihre geplanten Millionen anstelle in Tevez in benötigte Erfrischungen für Defensive und Mittelfeld zu setzen. Beide Klubs wissen sicher, dass beispielsweise die Verträge der Nationalspieler Daniele de Rossi (AS Rom) und Riccardo Montolivo (Fiorentina) im Sommer auslaufen. Zwei Neue wird Inter am Sonntag auf alle Fälle präsentieren. „Sneijder und Forlan sind endlich völlig fit – nach langen Monaten ohne die beiden, fühle ich mich wie nach zwei frischen Top-Transfers“, sagte Coach Ranieri. Wer braucht da noch einen Carlos Tevez?
M
ENGLAND
ärchen. Sie klingen in etwa so: Es war einmal ein großer Fußballer, der hatte von 1999 bis 2007 für seinen Verein in 370 Einsätzen stolze 226 Tore erzielt. Er verließ den Klub, ging danach sogar ganz weit weg. Nun ist er wieder da, und traf gleich in seinem ersten Match – nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung. Der Unterschied zu einem Märchen: All dies stimmt. Und der Held dieser Geschichte heißt, na klar, Thierry Henry. Der Franzose, der bis zum 16. Februar von seinem aktuellen Klub, New York Red Bulls, an den FC Arsenal ausgeliehen ist, weil in den USA derzeit die Liga ruht, markierte am Montagabend im FA-Cup-Match der dritten Runde gegen Leeds United als Joker tatsächlich den 1:0-Siegtreffer. Es hätte gar nicht dieses Treffers bedurft, damit die Fans der „Gunners“ ihren alten Liebling gleich wieder zum neuen kürten, doch danach kannte der Jubel im Emirates-Stadium keine Grenzen mehr. Ein einfaches Pokalspiel wurde so zu einem unvergesslichen Erlebnis für Spieler und Fans. Einmalig, dieser Henry! Doch in gewisser Weise auch wieder nicht. Denn dieses Tor, dieses wichtige zudem, soll keinesfalls eine Eintagsfliege gewesen sein. Seine Erfahrung, sein Stellenwert und nicht zuletzt seine Gabe, aus wenig viel machen zu können, lassen ihn in den Planungen von Trainer Arsene Wenger eine wichtige Rolle spielen – auch wenn er nur für wenige Wochen da ist. „Ich liebe diesen Verein, ich habe das schon oft gesagt. Wenn der Boss mich für 30 Sekunden braucht, ist es auch okay. Und wenn er mich gar nicht braucht in einem Spiel, dann will ich den Jungs in der Kabine helfen“, so Henry. Doch ehrgeizig ist er natürlich auch, er will spielen, wann immer
kicker, 12. Januar 2012
EINMALIG ? Er ist zurück, und wie! THIERRY HENRY (34) traf gleich für Arsenal. Aber jetzt will er mehr.
EINMALIG ?
es geht. Das schätzt der „Boss“, Arsene Wenger, so an ihm: „Für unsere jungen Spieler ist er doch ein tolles Vorbild. Da kommt einer wieder wie er, der alles erlebt hat, bereitet sich hundertprozentig vor, wärmt sich auf, ist fokussiert auf das Match, kommt rein und will mit großer Leidenschaft sein Bestes geben.“ An der Vormachtstellung des aktuellen Top-Torjägers Robin van Persie aber kann und will Henry, der zwar noch die Torgefährlichkeit, aber logischerweise nicht mehr ganz die Power seiner ersten Arsenal-Zeit hat, gar nicht kratzen. Schon am Sonntag, beim Gastspiel in Swansea (mit dem Ex-Hoffenheimer Gylfi Sigurdsson) wird van Persie wieder am Ball sein. Im FA Cup gegen die Altmeister aus Leeds hatte Wenger seinem Topscorer aus den Niederlanden (17 Treffer) eine Pause gegönnt, die der zu einem Kurzurlaub in Dubai nutzte. Denkbar ist natürlich auch, dass van Persie zentral spielt und Henry über links kommt. Übrigens auch in der Champions League. Am 15. Februar gastieren die Londoner in Mailand beim AC. „Da wäre ich natürlich gerne mit von der Partie.“ Und steigt er dann zwei Tage später wieder ins Flugzeug Richtung New York? Nicht, wenn es nach Henry geht. Der möchte seinen Aufenthalt gerne um zehn Tage verlängern, theoretisch ist das sicherlich möglich. Und wenn die formalen Hürden in dieser Sache genommen sind, kann er das tun, was ein Arsenal-Profi am liebsten tut: Am 25. oder 26. Februar treffen die Londoner daheim auf den lokalen Erzrivalen aus Tottenham, und da möchte Thierry Henry natürlich mit dabei sein. Ein Tor gegen die Spurs wäre der krönende Abschluss seines Aufenthalts im Norden Londons. Oder anders gesagt: ein Märchen. K . R A D N E D G E / T. B Ö K E R
Publikumsliebling: Thierry Henry ist für die Fans Auf dem Sprung: In der 68. Minute Vollstrecker: . . . um zehn Minuten später in typischer Henry-Manier von halblinks das Siegtor zu erzielen. der „Gunners“ immer noch eine große Attraktion. kam er gegen Leeds aufs Feld . . .
Fotos: Witters/Offside (3), Witters/AMA
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SPANIEN
kicker, 12. Januar 2012
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Böses Erwachen Foto: imago/Ulmer
Nur vier Wochen nach dem 3:1 gegen Real hat der FC BARCELONA seine gute Ausgangsposition im Titelrennen verspielt.
Kein Durchkommen: Cesc Fabregas und Barca erleben beim 1:1 im Stadtderby gegen Espanyol Barcelona eine böse Überraschung.
A
Xabi Alonso und Cristiano Ronaldo „nur“ auf vier Spieler in die FIFA/ FIFPro-Elf, José Mourinho wurde zudem als bester Trainer des Jahres entthront – von Pep Guardiola. Der aber musste jetzt die Realität anerkennen: „Real ist fünf Punkte vor uns, weil es aktuell besser ist.“ Dass in der Schweiz Mourinho und seine Mannen wegen des Malaga-Spiels nicht vor Ort gratulierten, legten die im Erfolg stets großzügigen Katalanen nicht auf die Goldwaage, zumal sich Mourinho Asche aufs Haupt streute: „Ich hätte Guardiola gerne gratuliert, er hat die Auszeichnung mehr verdient als ich. Ich habe nur den Pokal gewonnen.“ Den brauchte „Mou“ 2011 dringend, um die Real-Saison zu retten. Die Frage ist: Braucht 2012 Pep Guardiola den Pokal?
Mourinho wiegelt vorerst ab, erklärte vor dem Ligaspiel am Samstag auf Mallorca: „Fünf Punkte verspielten wir diese Saison schon einmal in wenigen Tagen, drei in Levante, zwei in Santander.“ Zudem zog sich Sami Khedira gegen Malaga eine Bänderdehnung im rechten Knöchel zu, der Ex-Stuttgarter droht bis zu vier Wochen auszufallen. Dennoch – in der Liga muss Barca auf einen derzeit eher unwahrscheinlichen Patzer Reals warten. Im Pokal aber kann man die Hackordnung wohl bald selbst wieder herstellen. Zumal auch ManUniteds Alex Ferguson in Zürich sagte: „Barca hat derzeit das mit Abstand beste Team der Welt.“ Reals Xabi Alonso griff den Ball gerne auf und heizte den sich abzeichnenden „Clasico“ in der Copa an: „Wir sind bereit.“
Hält das Gesetz der Serie, dann wird Real Madrid Meister Seit der Saison 2007/08 holte immer der Klub den Titel, der nach 17 Spieltagen Tabellenführer der Primera Division war.
?
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Platz 2 Platz 1
Platz 1 Platz 3
Platz 1 Platz 2
Platz 1 Platz 2
Platz 2 Platz 1
41 34 Punkte Punkte
32 44 Punkte Punkte
41 43 Punkte Punkte
44 46 Punkte Punkte
43 38 Punkte Punkte
07/08
08/09
09/10
10/11
11/12
kickerinfografik
ten seit 2007/08 nach 17 Spieltagen Tabellenführer war, holte am Ende auch den Titel (s. Grafik). Selbst Carles Puyol gibt zu: „Unlles ist angerichtet. Spanien freut sich auf zwei weitere Klassiker ser Spielraum wird enger.“ Nach zwischen Pokalsieger Real Madrid der FIFA-Gala in Zürich mit Lionel und Meister Barca – Nummer neun Messis Hattrick als Weltfußballer, und zehn in der erst anderthalb wohin auch Xavi, Gerard Piqué, Jahre kurzen Ära Andres Iniesta José Mourinhos bei und Dani Alves den „Königlichen“. „Real ist fünf Punkte vor uns, als Spieler der Titelverteidiger Real weil es aktuell besser ist.“ FIFA/FIFProElf des Jahres schaffte am Dienstag P EP GUARDIOL A , Barca-Coach e n t s c h w e b t in Malaga im Pokalwaren, lag es Achtelfinale ein 1:0 (Tor Karim Benzema auf Pass von am Barca-Kapitän, die Katalanen Mesut Özil) und damit den Einzug aus ihren Träumen zu reißen. Auch Messi (Interview S. 30/31) ins Viertelfinale, wo am 18. und 25. Januar wohl der FC Barcelona war- kam in Zürich nicht umhin, dem tet. Der muss an diesem Donners- Kontrahenten Respekt zu zollen: tag ein 4:0 aus dem Hinspiel gegen „Real macht seine Sache gut und Osasuna über die Bühne bringen. hat sich den Vorsprung verdient.“ Wohl kein Problem. Aber, klar, man habe „SelbstvertrauDoch just jetzt stellt sich in der en, den Rückstand aufzuholen“. Liga die Frage: Ist der König tot, Doch während die Madrilenen leben nur noch die „Königlichen“? beim 5:1 gegen Granada zu ihrem Denn ganze vier Wochen nach dem 14. Sieg im 17. Spiel (bei zwei Nie3:1 im „Clasico“ bei Real gab es für derlagen) eilten, gewann Barca zum Barca mit dem 1:1 am Sonntag bei insgesamt sechsten Mal nicht und Espanyol das böse Erwachen. verharrt bei elf Siegen, fünf Remis Die Folge: Real hat fünf Punkte und einer Niederlage. Wie auswärts Vorsprung auf die Katalanen, denen so oft diese Saison fehlte dem Titelnun in der Rückrunde nicht mal ein verteidiger die Durchschlagskraft. weiterer Sieg im Liga-Klassiker zu Selbst Messi blieb stumpf. Immerhin: In Zürich gab es sie Hause den Weg zur Titelverteidigung ebnen würde. Auch das Ge- noch, die seit drei Jahren eingeübsetz der Serie spricht für Real: Wer ten Kräfteverhältnisse: Real brachte immer von den beiden Konkurren- es mit Iker Casillas, Sergio Ramos, AU S S PA N I E N B E R I C H T E T P E T E R S C H WA R Z - M A N T E Y
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WELTFUSSBALLER DES JAHRES 2011
„Die Leidenschaft ver
Der Erste: Matthäus Die FIFA führt die offizielle Wahl des Weltfußballers seit 1991 durch. Weltfußballer
Land
2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 1991
Lionel Messi Argentinien Lionel Messi Argentinien Lionel Messi Argentinien Cristiano Ronaldo Portugal Kaka Brasilien Fabio Cannavaro Italien Ronaldinho Brasilien Ronaldinho Brasilien Zinedine Zidane Frankreich Ronaldo Brasilien Luis Figo Portugal Zinedine Zidane Frankreich Rivaldo Brasilien Zinedine Zidane Frankreich Ronaldo Brasilien Ronaldo Brasilien George Weah Liberia Romario Brasilien Roberto Baggio Italien Marco van Basten Niederlande Lothar Matthäus Deutschland
Er selbst wählte Xavi, Andres Iniesta und Sergio Aguero – doch wie erwartet gewann LIONEL MESSI (24) zum dritten Mal in Serie. Der Weltfußballer über Antrieb, eine Herzensangelegenheit und ein Novum.
Foto: Witters
Jahr
Ehre für den Sir: FIFA-Boss Blatter zeichnet Alex Ferguson aus.
DER EHRENPREIS
Sir Alex für sein Lebenswerk geehrt 1Er ist seit mehr als 25 Jahren
Trainer von Manchester United. Er hat in dieser Zeit stolze 36 Titel gewonnen. Er ist ein Botschafter des Fußballs in aller Welt. Kein Wunder, dass Sir Alex Ferguson, der am 31. Dezember zudem seinen 70. Geburtstag feierte, am Montag von der FIFA den „Presidentional Award“ erhielt und damit für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Der Sir sagte: „Es ist eine Ehre! Ich verdanke das dem Klub, er gibt mir die besten Spieler. Heute verbindet man mit Manchester United immer den Mut zu spielen und den Willen immer zu gewinnen. Ich habe immer versucht, Erfolg zu haben. Das ist das Motto meiner Karriere.“ Es ist ihm meistens gelungen.
kicker: Lionel Messi, mit dem nun dritten Titel sind Sie endgültig in den Olymp der ganz Großen aufgestiegen wie Ronaldo und Zidane. Was bedeutet Ihnen das? Lionel Messi: Natürlich ist das eine Genugtuung, aber mit solchen Gedanken halte ich mich nicht groß auf. Die Arbeit geht weiter, diesen Donnerstag das Pokalspiel bei Osasuna. Da will ich mich bei den Kollegen auf dem Platz bedanken. kicker: Sie verweisen immer sofort auf die Mannschaft. Nur ein Reflex oder wirklich ein Bedürfnis? Messi: Auch persönliche Titel kann ich nicht alleine gewinnen, dazu brauche ich die Mannschaft. Deshalb habe ich den Jungs auch gleich ein Video aufgenommen, in dem ich mich bei ihnen bedanke. kicker: Aber Sie sind schon auch der Ansicht, dass der geniale Spieler da auf dem Platz Messi heißt? Messi: Die Wertschätzung ehrt mich. Aber Fußball wird nun mal im Kollektiv gespielt, und ich steuere meinen Teil dazu nur bei. kicker: Was bedeutet es Ihnen, Teil dieser Barca-Mannschaft zu sein, die sich nun schon seit Jahren in die Geschichtsbücher spielt? Messi: Irgendwann wird man nicht mehr wissen, welche Titel Barca genau in dieser Ära gewonnen hat, aber man wird sich noch in Jahrzehnten an unseren Stil erinnern. Das ist schön. Wir haben Großes erreicht, aber wir wollen uns darauf nicht ausruhen. Daher ist auch das Rückspiel bei Osasuna wichtig. Es gibt immer Herausforderungen.
Die FIFA/FIFPro World XI: 5 von Barca, 4 von Real, 2 von United Cristiano Ronaldo Portugal Real Madrid
Wayne Rooney England Manchester United
Lionel Messi Argentinien FC Barcelona
Andres Iniesta Spanien FC Barcelona
Xabi Alonso Spanien Real Madrid
Xavi Spanien FC Barcelona
Nemanja Vidic Serbien Manchester United
Sergio Ramos Spanien Real Madrid
Gerard Piqué Spanien FC Barcelona Iker Casillas Spanien Real Madrid
Dani Alves Brasilien FC Barcelona
kicker, 12. Januar 2012
Er schwebt über allen: Weltfußballer Lionel Messi.
kicker: Im Hinspiel wollten Sie, kaum aus dem Weihnachtsurlaub aus Argentinien zurück, unbedingt spielen und trafen beim 4:0 zweimal. Woher dieser Hunger? Messi: Die Leidenschaft zu spielen verliere ich nie. Fußballer zu sein ist herrlich, und noch viel herrlicher ist es, dies beim FC Barcelona zu sein. kicker: Barca-Sportdirektor Andoni Zubizarreta sagt, dass er sich nicht vorstellen kann, dass Sie je den Verein wechseln könnten. Ist es so? Messi: Man weiß im Leben nie. Aber Stand jetzt, kann ich es mir nicht vorstellen. Ich liebe Barca. kicker: In der Elf des Jahres stehen fünf Barca-Spieler. Wird das für die nächsten Jahre zur Regel?
Foto: Witters
liere ich nie“ Messi: Warum nicht? Wir werden ja nicht schlechter, auch wenn jetzt Real Madrid einen Vorsprung in der Tabelle hat. Für uns ist die FIFAWahl eine Ehre und zugleich auch ein großer Spaß. kicker: Wie in den Vorjahren verwiesen Sie Ihren Kollegen Xavi auf Platz drei. Auf der Bühne bedankten Sie sich diesmal explizit bei ihm, und nicht wie oft in solchen Momenten bei Ihren Eltern oder bei der „Barca-Familie“. Warum? Messi: Da sprach mein Herz. Xavi ist ein exzellenter Spieler, eine großartige Person und ein guter Freund. Und an seiner Seite zu spielen, ist sowieso ein Traum. kicker: Als Argentiniens Kapitän wählten Sie selbst Xavi, Andres Iniesta und Sergio Aguero. Messi: So sehe ich es. kicker: Xavi indes bezeichnete Sie als „besten Athleten des Planeten“. Was sagen Sie zu so einem Lob? Messi: Das zeigt nur erneut, was für ein großzügiger Mensch Xavi ist. Ich kann mich nur bei ihm bedanken. kicker: Sie scherzten bei der Preisverleihung mit UEFA-Präsident Michel Platini. Was sagte er Ihnen? Messi: Er meinte nur, dass er ja in den Achtzigern auch dreimal in Folge den Ballon d’or gewann, dass er damals aber „nur“ als Europas Fußballer des Jahres ausgezeichnet wurde. Und er sagte mir auch, dass ich ihn mit einem vierten Titel noch überflügeln werde. kicker: Ende 2011 gab es für Sie ein Novum. Sie wurden erstmals in Argentinien Sportler des Jahres. Warum dauerte es in Ihrer Heimat so lange, bis man Sie dort so schätzte wie sonst auf der ganzen Welt? Messi: Wenn ich das wüsste. Es heißt, weil ich seit vielen Jahren in Barcelona lebe. Aber egal. Seit langem schon spüre ich, dass mich auch die Argentinier lieben. Darauf bin ich stolz. kicker: Was sagen Sie denen, die Ihnen weiter vorhalten, dass noch immer ein Titel mit Argentinien fehlt? Messi: Diese Leute haben ja recht, aber ich bin doch noch jung. Ich bin sicher, eines Tages wird das auch mit der Nationalelf klappen. Zuletzt gab es dort viele Trainerwechsel und damit verbunden auch ständig wechselnde Systeme und Spieler. Unser großes Ziel ist die WM. Aber aktuell ist Argentinien weit weg von der Weltspitze. I N T E RVI E W : S E R G I O L E VI N S K Y
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Özil als bester Deutscher auf Platz elf Platz Name
Land
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.
Argentinien Portugal Spanien Spanien England Uruguay Uruguay Kamerun Spanien Brasilien Deutschland Niederlande Deutschland Spanien Deutschland Spanien Argentinien Frankreich Brasilien Frankreich Spanien Portugal Spanien
18. 19. 21. 22. 23.
Lionel Messi Cristiano Ronaldo Xavi Andres Iniesta Wayne Rooney Luis Suarez Diego Forlan Samuel Eto’o Iker Casillas Neymar Mesut Özil Wesley Sneijder Thomas Müller David Villa Bastian Schweinsteiger Xabi Alsonso Sergio Aguero Eric Abidal Dani Alves Karim Benzema Cesc Fabregas Nani Gerard Piqué ungültige Punkte Gesamt
Total
Trainer Kapitäne Medien
47,88 % 16,03 14,45 17,40 21,60 % 6,84 7,46 7,31 9,23 % 3,02 3,46 2,75 6,01 % 2,07 2,74 1,21 2,31 % 0,90 0,58 0,83 1,48 % 0,31 0,22 0,95 1,43 % 0,64 0,17 0,62 1,34 % 0,57 0,61 0,17 1,29 % 0,50 0,61 0,19 1,12 % 0,21 0,22 0,69 0,76 % 0,45 0,24 0,07 0,72 % 0,33 0,36 0,02 0,64 % 0,43 0,19 0,02 0,53 % 0,05 0,17 0,31 0,50 % 0,33 0,17 0,00 0,48 % 0,09 0,31 0,07 0,48 % 0,07 0,24 0,17 0,36 % 0,09 0,12 0,14 0,34 % 0,00 0,27 0,07 0,34 % 0,12 0,05 0,17 0,29 % 0,00 0,27 0,02 0,26 % 0,09 0,07 0,09 0,22 % 0,09 0,07 0,05 0,40 % 0,09 0,29 0,01 100 % 33,33 33,33 33,33
Schon zum zweiten Mal stimmten neben den Nationaltrainern und den Kapitänen auch Journalisten bei der aktuellen Wahl zum Weltfußballer ab. Die Vorschläge, unterteilt in Platz eins, zwei und drei, von 156 Nationaltrainern, 153 Kapitänen und 166 Medienvertretern aus aller Welt gingen am Ende mit jeweils 33,33 Prozent in das Endresultat ein. Auffällig ist erneut die Dominanz der Spieler aus Spanien, dem Land des amtierenden Weltmeisters und des Champions-League-Siegers FC Barcelona. Erfreulich aber auch, dass sich mit Mesut Özil (Real Madrid), Thomas Müller und Bastian Schweinsteiger (beide FC Bayern) gleich drei deutsche Nationalspieler unter den besten Fußballern der Welt platzieren konnten. Der deutsche Kapitän Philipp Lahm votierte übrigens für Messi, Xavi und Cristiano Ronaldo. Bundestrainer Joachim Löw, selbst auf Rang sechs platziert, wählte Xavi vor Messi und Iniesta. Kaum eine Rolle spielen dagegen erstmals seit Jahren die deutschen Frauen – kein Wunder bei den enttäuschenden Leistungen, dem Desaster bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land.
Trainer: Löw auf Rang sechs
„Pep“ Guardiola
Pl. Name
Land
1 2 3 6
Spanien Schottland Portugal Deutschland
Josep Guardiola Sir Alex Ferguson José Mourinho Joachim Löw
Total
41,92 % 15,61 % 12,43 % 4,40 %
Frauen: Eine Weltmeisterin gewinnt Pl. Name
Land
1 2 3
Japan Brasilien USA
Homare Sawa Marta Mary Abigail Wambach
Total
28,51 % 17,28 % 13,26 %
Homare Sawa
Trainer Frauen: Japan auch hier vorne
Norio Sasaki
Pl. Name
Land
1 2 3 4
Japan Schweden Frankreich Deutschland
Norio Sasaki Pia Sundhage Bruno Bini Maren Meinert
Total
45,57 % 15,83 % 10,28 % 7,42 %
32
INTERNATIONAL
kicker, 12. Januar 2012
KULISSE INTERNATIONAL Ein Weltstar drückt die Schulbank. Zinedine Zidane (39), der bei Real Madrid schon als Direktor firmiert, macht im französischen Limoges seinen Lehrgang in „Recht und Wirtschaft im Sport“. Mit 17 weiteren Kollegen büffelt „Zizou“ die unterschiedlichen Fächer (u. a. auch Steuern, Versicherungen, Buchhaltung und Marketing) im Rahmen der Ausbildung zum Generalmanager. „In den Unterrichtsstunden wird Zizou genauso auf die Rolle genommen wie alle anderen auch“, erzählt sein Mitschüler Olivier Dacourt (37), einst selbst Nationalspieler (21 Länderspiele) und Legionär in Italien, England und Belgien.
MARTIN GRUENER Wie viele einstige Topstars hält es auch Christian Vieri (38) nicht ganz ohne Rampenlicht aus. Also tritt der einst teuerste Stürmer der Welt (Inter zahlte 1999 umgerechnet 45 Millionen Euro an Lazio Rom) in der italienischen Aus-
Foto: imago/Lars Ronbog
NOTIERT VON
Fassungslos vor der Bank: Trainer Roland Nilsson (re.) wurde vom FC Kopenhagen nach nur sechs Monaten schon wieder entlassen.
2
Kommt es knüppeldick für SevillaPräsident José Maria del Nido (54)? Die Staatsanwaltschaft jedenfalls will den zu mehr als sieben Jahren Haft verurteilten Funktionär schon vor der Berufungsverhandlung hinter Gitter bringen – am liebsten sofort. Fluchtgefahr, zu viel kriminelle Energie, zu großes Vermögen, zu viele Auslandsreisen. So lauten die Gründe. Die Entscheidung fällt wohl in diesen Tagen. Geht es glimpflich für del Nido aus, könnte er gegen Kaution auf freiem Fuß bleiben. Für 500 000 Euro, heißt es. Ob man ihm Auslandsreisen noch gestattet, ist die Frage. Del Nidos Verteidiger: „Alle Argumente sind falsch, es besteht keine Fluchtgefahr.“ Ob ihm der Richter glaubt? Im Dezember war del Nido für schuldig befunden worden, als Rechtsanwalt in der Stadtverwaltung von Marbella zwischen 1999 und 2003 den Fiskus um knapp sieben Millionen Euro geprellt zu haben.
DÄNEMARK: Sportchef Jensen übernimmt
„Ich war Weltmeister und Europameister. Aber was hier auf mich wartet, kann das alles noch toppen.“ DAVID T RE ZEGUE T, FrancoArgentinier, kehrt mit 34 erstmals nach 16 Jahren in seine Heimat zurück. Um mit River Plate aus Buenos Aires in der 2. Liga zu spielen. gabe von „Let’s Dance“ im Fernsehen auf. Gleich zur Premiere begeisterten Vieri und seine Tanzpartnerin, die russische Ballerina Natalia Titova (37), mit einer flotten Blues-Brothers-Einlage. Marco Delvecchio (38) und Gianni Rivera (68), ebenfalls in der Show am Start, blieb nur eine Statistenrolle.
NEWS Mark Hughes (48) ist neuer Trainer der Queens Park Rangers. Der ExStürmer des FC Bayern war im Sommer bei Fulham zurückgetreten. Vincent Kompany (25), Kapitän von Manchester City, wurde für seine Rote Karte im FA-Cup-Match gegen ManUnited (2:3) für vier Spiele (inkl. Liga) gesperrt. United muss am 28. Januar in der vierten Runde des FA Cup in Liverpool antreten. Miroslav Klose (33) hat mit Lazio Rom durch einen 3:2-Sieg über Hellas Verona das Viertelfinale im italienischen Pokal erreicht.
In Neapel hat der Prozess gegen Diego Maradona (51) wegen Steuerhinterziehung begonnen. Italiens Fiskus fordert vom Ex-Star des SSC Neapel insgesamt 38 Millionen Euro. Roberto Donadoni (47), Ex-Nationaltrainer Italiens, ist neuer Coach des FC Parma. Rigobert Song (35) wird neuer Generalmanager der Nationalmannschaft des Kamerun. Song, der früher auch für den 1. FC Köln spielet, absolvierte 137 Länderspiele für die „Löwen“.
Solbakkens Nachfolger Nilsson ist schon am Ende 1Das Double haben sie noch fest im Visier, die Profis des FC Kopenhagen. Die Titelverteidigung ist bei vier Punkten Vorsprung nach 18 von 33 Spieltagen gegenüber dem FC Nordsjaelland ebenso möglich wie ein Erfolg im Pokal – immerhin steht Kopenhagen im Halbfinale gegen Sönderjysk, während Titelhalter Nordsjaelland schon die Segel streichen musste. Doch für den Rest der Saison müssen die Profis des letztjährigen Champions-LeagueAchtelfinalisten mit einem neuen Übungsleiter leben. Als sich am Montag der Kader des FC Kopenhagen zum Trainingsstart nach der Weihnachtspause versammelte, war der schwedische Trainer Roland Nilsson (48) trotz Vertrags bis 2014 schon entlassen. Als Nachfolger des zum 1. FC Köln abgewanderten Trainers Stale Solbakken hatte Nilsson, der in Schweden immerhin Malmö FF zum Meistertitel führte, ein schweres Erbe angetreten. Vor allem, weil er in Kopenhagen einen personellen Neuaufbau starten musste. Schließlich verließen eine Reihe von wichtigen Leistungsträgern der fünf Jahre währenden Ära des Erfolgstrainers Solbakken den Klub. So fehlte dem Schweden nicht nur die ordnende Hand des Kapitäns William Kvist, der zum VfB Stuttgart in die Bundesliga wech-
selte. Darüber hinaus verlor Kopenhagen mit dem Neu-Gladbacher Oscar Wendt, dem Neu-Mainzer Zdenek Pospech, den Schweden Mikael Antonsson (FC Bologna) und Peter Larsson (Helsingborg) die komplette Abwehrreihe. Zudem musste das große Talent Mathias „Zanka“ Jörgensen (21) langfristig verletzungsbedingt passen. Was aber letztlich den Ausschlag gegen Roland Nilsson gab, war die Tatsache, dass offensichtlich die Chemie zwischen der Mannschaft und dem Trainer nicht stimmte. „Wir hatten seit längerem Diskussionen“, gesteht Nilsson, „weil wir die Dinge unterschiedlich gesehen haben. Aber es hat nicht richtig funktioniert. Die Trennung war die beste Lösung, es hatte keinen Zweck, so weiterzumachen.“ Der Schwede Nilsson arbeitete zurückhaltender als der omnipräsente Norweger Solbakken. Zudem drückte das Aus in der Europa League (u. a. gegen Hannover 96) aufs Gemüt. Nachfolger von Nilsson wird der Sportchef und ehemalige Assistenzcoach Carsten Vagn Jensen (48). Dem fehlt zwar die nötige Trainerlizenz, mit deren Erwerb er Ende Januar beginnt, doch hat er nach Auffassung des Vorstands die Visionen, den FCK nicht nur erfolgreich, sondern auch attraktiv spielen zu lassen. S T E E N A N K E R DA L
INTERNATIONAL
kicker, 12. Januar 2012
33
ISRAEL: Manipulation über Schiedsrichter-Ansetzungen? – Anklage der Staatsanwaltschaft?
Verbandspräsident Avi Luzon in der Mangel der Polizei Am Dienstag bohrte die Polizei weitere zehn Stunden nach. Bis Mitternacht. Avi Luzon, Präsident des israelischen Fußball-Verbandes, wird der Manipulation von Spielergebnissen verdächtigt. Konkret wird dem 56-Jährigen vorgeworfen, er habe versucht, die Spiele durch die Ansetzung von Schiedsrichtern zu manipulieren. Seit 2007 ist Avi Luzon im Amt, erst kürzlich wurde der Präsident für vier Jahre in seiner Funktion bestätigt. Doch den Beginn des neuen Jahres hatte er sich sicher anders vorgestellt. Auch wenn die ersten Verdächtigungen schon seit dem vergangenen Mai in den Medien die Runde machten und es bereits damals erste Anhörungen gab. Doch nicht nur Avi Luzon ist betroffen, sondern auch der Vorsitzende des
England Nachholspiel: Tottenham Hotspur - FC Everton *. 1. Manchester City (P) 20 56:16 48 2. Manchester Utd. (M) 20 49:20 45 3. Tottenham Hotspur 19 36:20 42 4. FC Chelsea 20 39:25 37 5. FC Arsenal 20 36:28 36 6. FC Liverpool 20 24:18 34 7. Newcastle Utd. 20 29:25 33 8. Stoke City 20 22:31 29 9. Norwich City (N) 20 30:35 25 10. AFC Sunderland 20 27:23 24 11. FC Everton 19 20:22 24 12. Swansea City (N) 20 20:23 23 13. Aston Villa 20 22:26 23 FC Fulham 20 22:26 23 15. West Bromwich 20 19:28 22 16. Wolverhampton 20 22:36 17 17. QP Rangers (N) 20 19:35 17 18. Bolton Wanderers 20 25:43 16 19. Wigan Athletic 20 18:41 15 20. Blackburn Rovers 20 29:43 14 Samstag, 14. Januar (16 Uhr): Aston Villa - FC Everton Blackburn Rovers - FC Fulham FC Chelsea - AFC Sunderland FC Liverpool - Stoke City Manchester United - Bolton Wanderers Tottenham Hotspur - Wolverhampton W. West Brom - Norwich City Newcastle U. - QP Rangers (So., 14.30) Swansea City - FC Arsenal (So., 17.00) Wigan Athletic - ManCity (Mo., 21.00) FA Cup, 3. Runde, Ergebnis vom Montag: FC Arsenal - Leeds United Ligapokal, Halbfinale, Hinspiele: Crystal Palace - Cardiff City Manchester City - FC Liverpool (Rückspiele am 24./25. Januar)
1:0 1:0 *
Spanien Nachtrag vom Sonntag: FC Villarreal - FC Valencia Betis Sevilla - Dporting Gijon Espanyol - FC Barcelona 1. Real Madrid (P) 17 2. FC Barcelona (M) 17 3. FC Valencia 17 4. UD Levante 17 5. CA Osasuna 17 6. FC Malaga 17 7. FC Sevilla 17 8. Espanyol 17 9. Athletic Bilbao 17 10. Betis Sevilla (N) 17 11. Atletico Madrid 17 12. FC Getafe 17 13. Rayo Vallecano (N) 17 14. RCD Mallorca 17
2:2 2:0 1:1 61:16 43 51:9 38 28:18 34 25:19 30 21:28 26 20:22 25 19:19 24 18:21 24 23:19 23 19:22 22 23:27 20 17:23 20 19:26 19 15:22 19
Foto: REUTERS
1Acht Stunden wurde er am Sonntag verhört.
Inmitten der Prominenz: Avi Luzon mit Michel Platini (li.) und Joseph S. Blatter. Schiedsrichter-Ausschusses, weitere Funktionäre und auch ein Trainer. Avi Luzon war lange Jahre Präsident von Maccabi Petah Tikva, Tabellenelfter der Liga. Seit seinem Wechsel zum Verband hat sein Bruder Amos die Klubführung übernommen. Der Ver-
15. FC Granada (N) 17 11:21 19 16. Real Sociedad 17 16:23 18 17. Racing Santander 17 12:21 17 18. FC Villarreal 17 15:25 16 19. Sporting Gijon 17 16:29 15 20. Real Saragossa 17 13:32 10 Samstag, 14. Januar (18 Uhr): Real Saragossa - FC Getafe FC Granada - Rayo Vallecano FC Sevilla - Espanyol Barcelona RCD Mallorca - Real Madrid (20.00) FC Valencia - Real Sociedad (22.00) Atl. Madrid - FC Villarreal (So., 12.00) CA Osasuna - Santander (So., 16.00) Ath. Bilbao - UD Levante (So., 18.00) Sport. Gijon - FC Malaga (So., 19.45) FC Barcelona - Betis (So., 21.30) Pokal, Achtelfinale, Rückspiele: RCD Mallorca - Real Sociedad (0:2)6:1 Rac. Santander - CD Mirandes (0:2) 1:1 FC Malaga - Real Madrid (2:3) 0:1 UD Levante - AD Alcorcon (1:2) * Espanyol - Cordoba CF (1:2) * FC Sevilla - FC Valencia (0:1) * Athletic Bilbao - Albacete (0:0) Do. CA Osasuna - FC Barcelona (0:4) Do. (Hinspielergebnisse in Klammern)
Italien Nachtrag vom Sonntag: US Palermo - SSC Neapel 1:3 1. AC Mailand (M) 17 37:16 37 2. Juventus Turin 17 28:11 37 3. Udinese Calcio 17 24:10 35 4. Lazio Rom 17 24:17 30 5. Inter Mailand (P) 17 27:19 29 6. SSC Neapel 17 32:19 27 7. AS Rom 17 23:19 27 8. Catania Calcio 17 20:25 22 9. AC Florenz 17 18:15 21 10. Cagliari Calcio 17 15:17 21 11. US Palermo 17 19:23 21 12. CFC Genua 1893 17 19:27 21 13. Atalanta Bergamo (N) 17 23:21 20 14. AC Chievo 17 13:20 20 15. FC Parma 17 21:31 19 16. AC Siena (N) 17 18:16 18 17. FC Bologna 17 16:24 18 18. Novara Calcio (N) 17 17:32 12 19. AC Cesena 17 9:24 12 20. US Lecce 17 17:34 9 Sonntag, 15. Januar (15 Uhr): Catania Calcio - AS Rom (Sa., 20.45) Lazio Rom - Atalanta Bergamo (12.30) AC Cesena - Novara Calcio AC Chievo - US Palermo AC Florenz - US Lecce CFC Genua 1893 - Udinese Calcio Juventus Turin - Cagliari Calcio FC Parma - AC Siena AC Mailand - Inter Mailand (20.45) Neapel - Bologna (Mo., 20.45)
Pokal, Achtelfinale: Lazio Rom - Hellas Verona Udinese Calcio - AC Chievo AS Rom - AC Florenz SSC Neapel - AC Cesena
3:2 * * Do.
Frankreich 1. Paris St.-Germain 19 31:17 40 2. SC Montpellier 19 39:23 37 3. Lille OSC (M, P) 19 33:19 36 4. Olympique Lyon 19 31:21 35 5. Stade Rennes 19 29:23 32 6. Olymp. Marseille 19 27:18 31 7. Toulouse FC 19 20:17 31 8. AS St.-Etienne 19 23:21 30 9. FC Lorient 19 18:21 24 10. Girondins Bordeaux 19 20:22 23 11. Evian TG (N) 19 27:29 22 12. Stade Brest 19 19:19 21 13. Valenciennes FC 19 18:21 20 14. SM Caen 19 24:29 20 15. AJ Auxerre 19 26:30 19 16. Dijon FCO (N) 19 20:35 19 17. OGC Nizza 19 21:23 18 18. AS Nancy 19 17:26 18 19. FC Sochaux 19 21:34 18 20. AC Ajaccio (N) 19 20:36 15 Samstag, 14. Januar (21 Uhr): AC Ajaccio - AJ Auxerre Bordeaux - Valenciennes FC Stade Brest - OGC Nizza SM Caen - Stade Rennes Dijon FCO - Evian TG SC Montpellier - Olymp. Lyon AS Nancy - FC Lorient Paris SG - Toulouse FC AS St.-Etienne - FC Sochaux Ol. Marseille - Lille OSC (So., 21.00)
Portugal Ergebnis vom Montag: SC Beira-Mar - Sporting Braga 1:2 Nachtrag vom Sonntag: Uniao Leiria - Benfica 0:4 Guimaraes - CD Feirense 1:0 1. Benfica Lissabon 14 34:11 36 2. FC Porto (M, P) 14 32:8 34 3. Sporting Lissabon 14 26:12 28 4. Sporting Braga 14 26:13 28 5. Maritimo Funchal 14 20:17 25 6. Academica Coimbra 14 18:18 18 7. Vitoria Guimaraes 14 19:16 17 8. SC Beira-Mar 14 12:10 16 9. FC Gil Vicente (N) 14 13:23 15 10. Nacional Funchal 14 12:24 15 11. SC Olhanense 14 15:19 14 12. FC Rio Ave 14 13:19 14 13. CD Feirense (N) 14 11:20 14 14. Vitoria Setubal 14 10:20 14 15. Uniao Leiria 14 14:27 12 16. Pacos de Ferreira 14 13:31 8
ein ist wie ein großes Familienunternehmen. Ganz nebenbei ist der Guy Luzon, der Neffe des Verbandspräsidenten, auch noch Trainer der U-21-Mannschaft von Israel. Und Avi Luzon gilt nicht nur in Israel als ein „Hans-Dampf-in-allen-Gassen“, der überall mittendrin statt nur dabei ist. Er ist befreundet mit UEFA-Präsident Michel Platini wie auch mit DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger. Nicht von ungefähr gelang es ihm, die EM-Endrunde der U-21 im Jahr 2013 nach Israel zu holen. Doch vorher muss er noch die Ermittlungen der Polizei überstehen. „Es gab keine kriminellen Absichten“, konstatierte ein Polizei-Offizier nach dem Verhör am Dienstag – ethisch aber gilt das Verhalten als zweifelhaft. Ob die Staatsanwaltschaft Anklage erhebt, ist offen. JOSSI BROMBERGER
Sonntag, 15. Januar (17 Uhr): Pacos Ferreira - Maritimo (Fr., 21.15) CD Feirense - Gil Vicente (Sa., 17.00) Benfica - Vitoria Setubal (Sa., 19.30) FC Porto - FC Rio Ave (Sa., 21.30) Nac. Funchal - Uniao Leiria SC Olhanense - SC Beira-Mar Acad. Coimbra - Guimaraes (19.00) Sporting Braga - Sporting (21.15)
Türkei Ergebnis vom Montag: Fenerbahce - Gaziantepspor 3:1 Nachtrag vom Sonntag: Ankaragücü - Besiktas 0:0 1. Galatasaray 19 35:14 43 2. Fenerbahce (M) 19 28:16 39 3. Besiktas (P) 19 27:17 36 4. Eskisehirspor 19 20:18 31 5. Trabzonspor 19 28:22 30 6. Genclerbirligi Ankara 19 27:23 29 7. Sivasspor 19 30:30 28 8. Mersin I. Y. (N) 19 21:19 27 9. Bursaspor 19 21:18 25 10. Kayserispor 19 21:20 25 11. Manisaspor 19 17:18 25 12. Antalyaspor 19 14:17 24 13. Istanbul BB 19 22:26 24 14. Gaziantepspor 19 16:21 19 15. Orduspor (N) 19 15:22 19 16. K. Karabükspor 19 20:31 15 17. Samsunspor (N) 19 15:27 13 18. Ankaragücü 19 17:35 11 Sonntag, 15. Januar (15 Uhr): Genclerbirligi - Eskisehir. (Sa., 15.00) Galatasaray - Karabükspor (Sa., 18.00) Orduspor - Istanbul BB (12.00) Sivasspor - Ankaragücü (12.00) Trabzonspor - Samsunspor Mersin I. Y. - Antalyaspor Besiktas - Bursaspor (18.00) Manisaspor - Fenerbahce (Mo., 19.00) Kayserispor - Gaziantep (Mo., 19.00)
Griechenland Nachtrag vom Sonntag: Doxa Dramas - Olympiakos 1. Olympiakos Piräus (M) 16 2. Panathinaikos 14 3. AEK Athen (P) 16 4. PAOK Saloniki 16 5. Atromitos Athen 15 6. Skoda Xanthi 16 7. AE Ergotelis 16 8. OF Iraklion (N) 16 9. Aris Saloniki 15 10. Panionios Athen 16 11. Panetolikos Agrinio (N) 14
36:12 31:15 24:16 23:14 16:14 22:16 17:20 16:16 12:14 14:18 11:16
0:0 37 33 32 26 26 25 21 20 17 16 16
12. Asteras Tripolis 14 8:17 15 13. PAS Ioannina (N) 14 12:19 11 14. AO Kerkyra 14 8:20 10 15. Levadiakos (N) 10 6:14 9 16. Doxa Dramas (N) 10 1:16 3 Sonntag, 15. Januar (14 Uhr): AEK Athen - Skoda Xanthi (Sa., 16.15) OF Iraklion - Doxa Dramas (Sa., 16.15) Olympiakos - Levadiakos (Sa., 18.30) AO Kerkyra - Asteras Tripolis Atromitos - Aris Saloniki Panionios Athen - Panetolikos (16.15) PAOK Saloniki - AE Ergotelis (16.15) PAS Ioannina - Panathinaikos (18.30)
Israel Ergebnis vom Montag: Maccabi Haifa - Bnei Sachnin 0:0 Nachtrag vom Sonntag: Macc. Tel Aviv - Ramat HaSharon 0:1 1. Ironi Kiryat Shmona 20 25:8 45 2. MS Ashdod 20 29:20 39 3. Hapoel Tel Aviv (P) 20 34:13 36 4. Hapoel Bnei Sachnin 20 30:21 32 5. Maccabi Tel Aviv 20 29:23 30 6. Ramat HaSharon (N) 20 24:25 30 7. Bnei Yehuda Tel Aviv 20 25:18 29 8. Maccabi Netanja 20 28:26 29 9. Hapoel Akko 20 31:25 28 10. Maccabi Haifa (M) 20 33:30 27 11. Maccabi Petah Tikva 20 19:31 21 12. Hap. Beer Sheva 20 20:34 19 13. Beitar Jerusalem 20 14:28 18 14. Hapoel Haifa 20 18:25 17 15. Hap. Rishon Lezion (N)20 21:41 15 16. Hapoel Petah Tikva 20 16:28 10
Zypern Ergebnis vom Montag: Omonia Nikosia - Aris Limassol 3:0 Nachtrag vom Sonntag: Alki Larnaka - APOEL Nikosia 2:1 1. Omonia Nikosia (P) 15 27:9 34 2. AEL Limassol 15 20:3 34 3. APOEL Nikosia (M) 15 26:7 32 4. Anorthosis Famagusta 15 20:7 31 5. AEK Larnaka 15 17:12 24 6. Apollon Limassol 15 17:20 22 7. Nea Salamina (N) 15 16:22 19 8. Alki Larnaka 15 18:26 19 9. Olympiakos Nikosia 15 16:21 17 10. Ethnikos Achnas 15 10:14 16 11. EN Paralimni 15 9:15 15 12. Aris Limassol (N) 15 13:20 14 13. Anagennisi Derynia (N)15 10:25 7 14. Ermis Aradippou 15 6:24 6 *) bei Redaktionsschluss nicht beendet
Weitere Tabellen finden Sie auf unserer Website unter
www.kicker.de/tabellen-international
2. BUNDESLIGA
kicker, 12. Januar 2012
Fotos: imago (4), Zink
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2. BUNDESLIGA
Mann mit Emotionen: Als Jungprofi in Hannover 1998, auf Schalke 2005, bei der WM 2006, als Absteiger mit St. Pauli 2011 – nun in Fürth.
Ein neues Sommermärchen?
Sieben Monate war GERALD ASAMOAH (33) ohne Verein, nun soll der zweimalige WM-Teilnehmer der SpVgg Greuther Fürth dabei helfen, erstmals den Sprung in die Bundesliga zu schaffen.
N
ormal ist es nicht, dass ein gestandener Nationalstürmer, auch wenn sein letzter Auftritt fünf Jahre zurückliegt, den Weg in die 2. Liga geht. 43 Länderspiele hat Gerald Asamoah absolviert, war Vizeweltmeister 2002 und beim Sommermärchen 2006 dabei. Nur Oliver Neuville wagte mit mehr Auftritten im DFBTeam (69) den Schritt ins Unterhaus, nach Bielefeld. Normal ist es nicht, dass sich ein ambitionierter Tabellenzweiter eines 33-Jährigen bedient, der nach seiner Vertragsauflösung auf Schalke seit sieben Monaten ohne Wettkampfpraxis ist und
sich beim Fünftligisten VfB Hüls sowie einem Personal Coach fit hielt. Zumal die Fürther bereits einmal, im Januar 2005, mit der Verpflichtung eines prominenten Namens, Jörg Albertz (drei Länderspiele), danebenlagen. Dessen Fitness damals: fatal. Normal ist es auch nicht, da mit Olivier Occean und Christopher Nöthe (beide zehn Treffer) zwei Topleute im Kader stehen. Und dennoch: Die Verpflichtung Asamoahs, der einen Kontrakt bis Juni 2013 unterschrieb, der für beide Ligen Gültigkeit hat, macht Sinn. Gerade weil der gebürtige Ghanaer sich seiner
Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live und kostenfrei über kicker.de und Twitter
DÜSSELDORF: Stürmer Furuholm verpflichtet
Röslers Zukunft bleibt offen 1Sascha Rösler sieht dem Vertragsende im Sommer ganz gelassen entgegen. Als bester Fortuna-Torschütze in dieser Saison mit elf Treffern in 18 Spielen hat der Stürmer natürlich beste Argumente. Aber die Düsseldorfer Verantwortlichen müssen auch abwägen, ob dem 34-Jährigen eine derartige Leistung erneut gelingen kann. Das weiß „der alte Fahrensmann“, wie er von Trainer Norbert Meier gerne bezeichnet wird, auch selbst. Er werde genau in seinen Körper „hineinhorchen“, bevor er sich entscheide, sagt Rösler. Spätestens im Sommer, aber sicher auch in diesen Tagen. „Die Vorbereitung absolviert wohl keiner gerne“, sagt Rösler. Der Urlaub sei so schnell vergessen, wie bei jedem anderen
Arbeitnehmer auch. „Man freut sich lange auf die Auszeit, und dann steht man schon wieder hier.“ Daher freue er sich jetzt besonders auf die 15 verbleibenden Spiele in der 2. Liga – vielleicht seine letzten als Profi? Eine offensive Konkurrenz für Rösler verpflichtete der Spitzenreiter bereits: Der finnische Mittelstürmer Timo Furuholm (24, 5 A-Länderspiele) wechselte ablösefrei vom Erstligisten FC Inter Turku an den Rhein und unterschrieb einen Vertrag bis Juni 2014. Er freue sich auf die Herausforderung, betont Furuholm, der in der ersten finnischen Liga in 83 Einsätzen auf 39 Tore kam und am Dienstnachmittag mit den Düsseldorfern in die Saisonvorbereitung einstieg. M AT T H I A S G O E R G E N S
Situation bewusst ist: „Ich bin ja nicht naiv. Es wird schwer da mitzuhalten. Aber es ist der Reiz mitzuhelfen, etwas Großartiges zu schaffen.“ Den ersten Fürther Aufstieg, ein Sommermärchen 2011. Wer Asamoah lauscht, sieht das Feuer in seinen Augen. Die Lust, wieder zu spielen. Und ist überrascht von der Fitness des Stürmers, der für Kingsley Onuegbu einspringen soll, der mit seiner Knöchelverletzung noch lange ausfallen wird. So ist auch Präsident Helmut Hack ganz Realist: „Wir können keinen Messi holen, aber er könnte der letzte Mosaikstein sein.“
Ein Mosaikstein, der mit seiner Erfahrung helfen soll, das junge Team zu führen, „egal, wie viele Minuten er spielt“ (Hack). Damit der Routinier sich einbringen kann, „werden wir ihm alle Zeit der Welt geben“. Sagt Mike Büskens, Trainer der SpVgg, einst mit Asamoah bei Schalke am Ball und später auch dessen Trainer. Böte sich also eine Fahrgemeinschaft nach Gelsenkirchen an, um die Familien zu besuchen? „Ich muss mir was anderes ausdenken, werde zu oft geblitzt.“ Sagt der Neuzugang und grinst – das hingegen ist bei der Frohnatur normal. AXEL HEIBER
2. Bundesliga TABELLE
Sp.
g.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19
12 12 11 12 11 10 9 8 7 6 6 5 4 2 3 2 1 3
(1) Fortuna Düsseldorf (3) Greuther Fürth (2) Eintracht Frankfurt (A) (4) FC St. Pauli (A) (5) SC Paderborn 07 (7) TSV München 1860 (6) 1. FC Union Berlin (8) Eintr. Braunschweig (N) (11) VfL Bochum (9) Energie Cottbus (10) Dynamo Dresden (N) (12) MSV Duisburg (13) Erzgebirge Aue (14) Alemannia Aachen (16) FC Ingolstadt 04 (15) FSV Frankfurt (18) Hansa Rostock (N) (17) Karlsruher SC
20. SPIELTAG Freitag, 3. Februar (18 Uhr) Dynamo Dresden – Greuther Fürth SC Paderborn – 1. FC Union Berlin MSV Duisburg – FSV Frankfurt Samstag, 4. Februar (13 Uhr) Alemannia Aachen – FC St. Pauli
(0:1) (0:3) (0:0) (1:3)
u.
v.
6 1 4 3 6 2 3 4 6 2 2 7 4 6 5 6 3 9 5 8 4 9 5 9 7 8 9 8 5 11 8 9 9 9 3 13
Tore
Diff.
Pkt.
43:20 41:14 41:19 38:21 29:15 40:28 30:29 25:22 25:29 20:30 33:34 24:27 16:31 17:26 21:39 18:36 13:30 19:43
+ 23 + 27 + 22 + 17 + 14 + 12 +1 +3 -4 - 10 -1 -3 - 15 -9 - 18 - 18 - 17 - 24
42 40 39 39 39 32 31 29 24 23 22 20 19 15 14 14 12 12
FC Ingolstadt – Fortuna Düsseldorf (1:4) Sonntag, 5. Februar (13.30 Uhr) Karlsruher SC – Erzgebirge Aue (2:0) Eintracht Frankfurt – Braunschweig (3:0) VfL Bochum – Hansa Rostock (0:0) Montag, 6. Februar (20.15 Uhr) 1860 München – Energie Cottbus (5:0)
2. BUNDESLIGA
kicker, 12. Januar 2012
„Ich bin da, um Blockaden zu lösen“ Neues Jahr, neues Team. RUDI BOMMER (54) über die Zeit mit Wacker und die Zukunft in Cottbus.
Foto: Koch
kicker: Sie kritisierten Ihr neues Team als zu leise und lieb. Was bedeutet das, Herr Bommer? Rudi Bommer: Die Jungs sind willig, spielen einen gepflegten Ball – zwischen den Strafräumen. Dort kannst du aber keine Spiele gewinnen. Auch 30 Gegentore sind zu viel. Es fehlt die letzte Konsequenz. kicker: Wie wollen Sie das ändern? Bommer: Wenn du aggressiver ins Pressing rein gehen willst, brauchst du Hilfestellung vom Mitspieler. Auch verbal. Die fehlt oft. Man merkt auch, dass einige Spieler verunsichert sind. Ich bin da, um Blockaden zu lösen. kicker: Werden Sie mit einem Mentaltrainer zusammenarbeiten? Bommer: Nein, es ist meine Sache, das dem Spieler beizubringen. Das mache ich gerne. Aber ich werde damit behutsam umgehen. kicker: Quantität ist im Kader vorhanden, auch genügend Qualität? Bommer: Ich gehe nach den ersten Einheiten davon aus. Abwarten, wie sich das über einen längeren Zeitraum und im Wettkampf darstellt. kicker: Sie wollen mit einem 24-Mann-Kader arbeiten. Was ist, wenn es keine Abgänge mehr gibt? Bommer: Das ist alles mit dem Präsidenten abgesprochen. Es wird keiner in das Reserveteam verbannt, wenn er nicht weggehen will. Wir ziehen das dann bis Sommer durch. kicker: Und dann? Bommer: Machen wir einen harten, ehrlichen Schnitt. Aber oft explodieren manche unter einem neuen Trainer ja – es liegt an jedem selbst, was er aus der Situation macht. kicker: Nach dem Aus in Duisburg pausierten Sie drei Jahre. Warum?
Neue Wirkungsstätte: Coach Rudi Bommer in Cottbus.
Bommer: Die Zeit in Doppelfunktion dort war interessant, aber heavy. Mein Akku muss voll sein, damit ich Dinge umsetzen kann. Lange Zeit war ich nicht so weit. kicker: Zuletzt führten Sie Abstiegskandidat Burghausen in Liga 3 bis auf drei Punkte an Platz 3 heran. Wollten Sie nicht die Früchte Ihrer Arbeit ernten? Bommer: Es hat aber die sportlich bessere Perspektive gelockt. Das war mit Wacker auch so fixiert. In Cottbus wurde bereits gesät, nun wollen wir gemeinsam ernten. kicker: Ihr Abgang ging nicht geräuschlos über die Bühne. Wieso?
Bommer: Ich bekam den Schwarzen Peter und sollte stillhalten wie bei 1860. Ich wurde als Abzocker hingestellt, dabei habe ich alles getan, damit es bei Wacker wieder läuft. Irgendwann muss man sich wehren. kicker: Sie kehren nach drei Jahren in die 2. Liga zurück. Ist Cottbus nun auch ein Sprungbrett zurück nach ganz oben? Bommer: Der FC Energie ist kein Sprungbrett, sondern eine reizvolle Perspektive. Aber erst müssen wir in der 2. Liga unsere Aufgaben erledigen. Das wird schwer genug. Dem Ganzen habe ich entgegengefiebert.
kicker: Er gilt als der Impulsive, Emotionale, Sie als der Ruhige, Bodenständige. Nervt der Vergleich mit Claus-Dieter Wollitz? Bommer: Das interessiert mich nicht. Ich bin ich. Und man muss mich so nehmen, wie ich bin. kicker: Wünschen Sie sich einen Manager an Ihrer Seite? Bommer: Das haben der Präsident und ich bereits grob besprochen. Ich hätte kein Problem damit. Es ist immer eine Hilfe, aber auch eine finanzielle Frage. Beim MSV und bei 1860 habe ich das ja auch in Doppelfunktion gemacht. I N T E RVI E W : MARCUS LEHMANN
EINTRACHT FRANKFURT: Sorge um Djakpa
ST. PAULI: Weitere Anfragen für Hennings
Butscher passt perfekt
Zambrano verspätet sich
1Am Samstag bricht die Eintracht
1Vom norddeutschen Schmud-
ins Trainingslager nach Katar auf. Am liebsten hätte Armin Veh (50) bis dahin zwei weitere Neuzugänge mit an Bord, einen Stürmer und einen Verteidiger. „Zu 90 Prozent“, so Veh, klappt es bis zum Abflug zumindest mit der Verpflichtung eines Linksverteidigers, der auch innen spielen kann. Nach kicker-Informationen ist das der in Freiburg ausgemusterte Heiko Butscher (31), den der Bundesligist ablösefrei ziehen lassen würde. Die Verpflichtung von Butscher stünde den Frankfurtern gut zu Gesicht, zumal Linksverteidiger Constant Djakpa (25) das Training am Mittwoch wegen einer Knieverletzung (Diagnose steht noch aus) abbrechen musste.
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Unter der Wüstensonne will Veh seine Spieler auf den Aufstiegskampf einschwören. Trotz der 39 Punkte ist er nicht rundum zufrieden. Der Coach fordert: „Wir müssen noch stärker werden. Die Mannschaft muss mehr darauf hinfiebern aufzusteigen, mehr Leidenschaft und Emotionen reinbringen und die letzten paar Prozentpunkte rauskitzeln.“ Mit Blick auf die beiden ärgsten Konkurrenten Düsseldorf und Greuther Fürth konstatiert Veh: „Ich habe das Gefühl, dass da wesentlich mehr Euphorie herrscht. Wenn meine Mannschaft aufsteigt, hat sie etwas Großes erreicht. Mir wird das zu nüchtern gesehen. Das haben uns die anderen ein bisschen voraus.“ JULIAN FRANZKE
delwetter hat Andre Schubert nicht viel mitbekommen. 14 Tage lang hatte der Trainer des FC St. Pauli in wärmeren Gefilden geurlaubt, mit frischer Energie bat der 40-Jährige am Montag zur ersten Einheit – und durfte dort 25 Profis begrüßen. Neben Charles Takyi (27, mit Ghana bei der Vorbereitung zum Afrika-Cup) und Philipp Tschauner (26, Schulter-OP) fehlte zunächst auch Carlos Zambrano. Der 22-Jährige kehrte erst am gestrigen Mittwoch, also zwei Tage zu spät, aus seinem Heimaturlaub zurück. „Aus privaten Gründen“, erklärte Schubert, der die Entschuldigung des lange verletzten Innenverteidigers als glaubwürdig empfand. „Den-
noch können wir das nicht vollständig unter den Tisch fallen lassen“, sagte der Coach und kündigte eine „nicht dramatische Konsequenz“ an: „Vielleicht muss er etwas für die Mannschaft machen.“ Die tritt am Sonntag zum ersten Testspiel 2012 gegen Ex-Coach Holger Stanislawski und seine Hoffenheimer an, um sich einen Tag später ins Trainingslager gen Spanien zu verabschieden. Wohl schon früher vollzieht Rouwen Hennings (24) einen Tapetenwechsel. „Es kann sein, dass wir ihn ausleihen“, erklärte Schubert und sprach von „ein, zwei Anfragen“. Wahrscheinlich trägt das längst publik gewordene Interesse des VfL Osnabrück nun doch noch Früchte. S T E FA N K R AU S E
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Heidrich und der Imagewandel
Mit dem neuen Sportdirektor soll in AUE wieder vermehrt auf Talente und den eigenen Nachwuchs gesetzt werden.
rstmals seit dem Weggang von Manager Lutz Lindemann im Jahr 2002 hat FC Erzgebirge wieder einen Sportdirektor. Steffen Heidrich (44) soll ab sofort dafür sorgen, dass der Zweitligist professionellere Vereinsstrukturen erhält. Der neue Mann ist im Erzgebirge bestens bekannt, obwohl er nie das Trikot der Auer getragen hat. Heidrich (32 Bundesliga- und 231 ZweitligaSpiele) und Aues Trainer Rico Schmitt kennen sich noch aus gemeinsamen Zeiten beim Auer Erzrivalen FC Karl-Marx-Stadt in den achtziger Jahren. Nun, viele Jahre später sollen beide gemeinsam für ein Ziel kämpfen: Aue über möglichst viele Jahre hinweg in der 2. Liga zu halten. „Auf mich wartet keine einfache, aber eine sehr reizvolle Aufgabe. Ich bin noch immer oft zu Hause in Beierfeld und weiß, wie die Menschen im Erzgebirge ticken und wie sehr sie sich mit dem Verein identifizieren“, betont Heidrich und ergänzt: „Wer mich kennt, der weiß, dass ich die neue Aufgabe mit voller Leidenschaft und Herz angehen werde.“ Vereinspräsident Bernd Keller hatte vor Weihnachten noch von einer „mittelfristigen Lösung“ in Sachen Sportdirektor gesprochen. Seinen Sinneswandel begründet er so: „Wenn ein Mann wie Heidrich zu haben ist, muss man zügig handeln.“
KARLSRUHE
Foto: imago/Picture Point
E
Alte Bekannte: Aues Trainer Rico Schmitt (li.) und der neue Sportdirektor Steffen Heidrich. Heidrich war bis August 2009 Manager beim Ligakonkurrenten Cottbus. Die vergangenen Monate habe er genutzt, um nach 30 Jahren als Profi und Manager eine Pause einzulegen. Den FC Erzgebirge will er in den kommenden Monaten professioneller aufstellen, die Nachwuchsarbeit spürbar voranbringen, ein Scouting-System auf-
DUISBURG
bauen. „Auch die Außendarstellung muss positiver werden“, betont der 44-Jährige. Heidrich lobte bei seinem Amtsantritt ausdrücklich die erfolgreiche Arbeit von Trainer Schmitt: „Was er 2010 mit dem Aufstieg und dem darauf folgenden fantastischen Jahr geleistet hat – davor kann ich nur den Hut ziehen.“ O L A F M O R G E N S T E R N
UNION BERLIN
AACHEN
Soumaré verstärkt Hoffmann verzichtet die Innenverteidigung auf die Bundesliga
Polenz rückt wieder in Neuhaus’ Fokus
Engelbrecht bekommt endlich seine Chance
1 Der Karlsruher
1 Der MSV hat
bereits vor dem Rückrundenstart gepunktet: Und zwar bei der Vertragsverlängerung von Junioren-Nationalspieler Andre Hoffmann (Foto). Der 18-Jährige (elf Spiele) gilt als Entdeckung der laufenden Saison und war von mehreren Bundesligisten umworben. Am gestrigen Mittwoch verlängerte Hoffmann seinen bis 2013 laufenden Vertrag vorzeitig bis 2015. „Hoffmann ist zielstrebig, fußballerisch stark und hat einen tollen Charakter“, lobt Manager Ivica Grlic den Youngster. „Ich bin sehr froh, dass Andre bei uns bleibt. Ich traue ihm eine große Karriere zu“, sagt Trainer Oliver Reck. Die langfristige Planung mit dem Defensivspieler soll auch ein Signal an die zahlreichen Talente sein, sich an den MSV zu binden. THOMAS TARTEMANN
1Für Jerome Polenz (Foto) ist es die erste Vorbereitung, seit Trainer Uwe Neuhaus den Außenbahnspieler wieder als vollwertiges Kadermitglied betrachtet. Dass der 25-Jährige vor einem Jahr und in der Sommerpause den Verein eigentlich verlassen sollte, ist längst vom Tisch. In der Hinrunde kam der gelernte Rechtsverteidiger schon zu vier Kurzeinsätzen. Die Aussichten auf die Startelf stehen nicht schlecht. „Dafür muss ich im Training hart arbeiten und in den Testspielen gut spielen. Ich schaue jetzt nach vorn“, gibt sich Polenz, der zuletzt im Mittelfeld spielte, kämpferisch. Neuhaus setzt wieder auf Polenz, ohne ihm aber mehr zu versprechen. „Seine Aussichten sind leistungsabhängig, wie bei jedem anderen Spieler.“ M AT T H I A S KO C H
1Zu einem Zweit-
SC rüstet weiter für die Rückrunde auf: Vorerst bis Saisonende wird Bakary Soumaré (26, Foto) ausgeliehen. Bei Klassenerhalt verlängert sich das Engagement des Mannes aus Mali automatisch. Der Abwehrspieler verteidigte zuletzt beim französischen Zweitligisten US Boulogne und soll zusammen mit dem rumänischen Neuzugang Ionut Rada (29) die neue Innenverteidigung bilden. Gerade im Abwehrzentrum offenbarte der KSC in der Hinrunde große Schwächen. Diese Baustelle hofft man nun geschlossen zu haben. „Wir haben viel gearbeitet, haben uns aber Zeit gelassen und genau hingeschaut und überlegt, wen wir in den Wildpark holen“, zeigte sich Trainer Jörn Andersen zufrieden. P E T E R PU T Z I N G
liga-Einsatz hat es für Daniel Engelbrecht (Foto) bislang noch nicht gereicht, obwohl er in den Testspielen der 1. Mannschaft und bei Alemannias Amateuren in der NRW-Liga (16 Spiele, 14 Tore) seine Treffsicherheit bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. „Er wirkt in seiner Spielweise noch ein bisschen grob“, sagt Erik Meijer, Geschäftsführer Sport, über den Angreifer. „Wenn wir den Feinschliff bei ihm hinbekommen, dann ist er eine echte Alternative für die Rückrunde.“ Die Möglichkeit zum Feinschliff bietet sich Trainer Friedhelm Funkel (58) im anstehenden Trainingslager in der Türkei (vom 15. bis 23. Januar), in welches Funkel das 21-jährige Talent mitnehmen möchte. HOLGER RICHTER
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Minge und der Imageschaden Sportlich ist bei DYNAMO DRESDEN alles im Lot – und doch schreibt die Führung des Aufsteigers dieser Tage Negativ-Schlagzeilen. Ihr Mahnbescheid über 270 000 Euro für das Dynamo-Idol schlägt Wellen. ffensichtlich können die Verantwortlichen bei Dynamo mit Ruhe im Verein nicht viel anfangen. Wie eine Bombe schlug Anfang der Woche die Nachricht ein, dass der Aufsichtsrat drei Mahnbescheide gegen den ehemaligen Sportdirektor Ralf Minge sowie die ExGeschäftsführer Bernd Maas und Markus Hendel verschickt habe. Die Forderung: 270 000 Euro! Dabei geht es um „Aufstiegsprämien“, die für die Drittliga-Qualifikation nach der Saison 2007/08 an die Spieler gezahlt wurden. Diese waren von der „Arbeitsgruppe Aufarbeitung“ infrage gestellt worden, weil letztendlich mit der Qualifikation nur der Abrutsch in die Viertklassigkeit verhindert worden war. Minge, der jüngst bis zum 11. April 2011 die deutsche U 19 trainierte und bei den Dynamo-Fans immer noch als Idol gilt (222 Punktspiele, 103 Tore), traf der Mahnbescheid wie ein Blitz aus heiterem Himmel: „Ich hätte mir gewünscht, dass man vorher mal miteinander gesprochen hätte. Es gibt sicher andere Lösungen, um eine Verjährung aufzuschieben.“ Der 51-Jährige legte Einspruch gegen den Bescheid ein. Die überstürzte Aktion, die dem Verein wieder einmal einen Image-
Foto: Dehli-News
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Böse überrascht: Ralf Minge, Dynamo-Idol und ehemaliger Sportdirektor, erhielt einen saftigen Mahnbescheid vom Aufsteiger. schaden zufügt, war offensichtlich aus der Not heraus geboren, da ein möglicher Anspruch zum 31. Dezember 2011 erloschen wäre. In einer nachgereichten Presseerklärung versuchte der Aufsichtsrat die Wogen zu glätten: „Wir be-
dauern, dass es im Vorfeld nicht gelungen ist, eine anderweitige Möglichkeit der so genannten Verjährungsunterbrechung herbeizuführen, so dass der Mahnbescheid zwar die letzte, aber nicht die optimale Lösung zur Unterbrechung
der Verjährung war.“ Der Verein betonte, dass die persönliche Integrität des Trios nicht infrage stehe, es sich aber „um einen klaren Auftrag der Mitgliederversammlung handelt”, der die Aufarbeitung der Zeit zwischen 2007 und 2009 und den Mahnbescheid notwendig gemacht habe. In den beiden Spielzeiten hatte Dynamo erhebliche Verluste eingefahren. Sportlich bewegen sich die Sachsen dagegen in ruhigem Fahrwasser. Beruhigende acht Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Cheftrainer Ralf Loose, der mit 24 Spielern ins Trainingslager nach Antalya flog, legt weiterhin sein Augenmerk auf die Abwehr. Der 24-jährige Mislav Leko vom kroatischen Erstligisten NK Karlovac, der zur Probe in Dresden weilte, flog nicht mit. Loose schickte den 1,93-Meter-Verteidiger wieder nach Hause. In Antalya sollen endlich auch die ersten Tests – gegen den VVV Venlo (1. Liga Niederlande) und FC Metalurg Donezk (1. Liga Ukraine) – stattfinden, nachdem die geplanten Partien gegen RW Erfurt und Germania Halberstadt witterungsbedingt hatten ausfallen müssen. JÜRGEN S CHWAR Z
ROSTOCK
PADERBORN
BRAUNSCHWEIG
1Noch in dieser Woche will
1Der Kader des SC Paderborn ist nicht sehr üppig bestückt. In den ersten 19 Saisonspielen kamen beim Tabellen-Fünften gerade mal 18 Akteure zum Einsatz. Seit Beginn dieser Woche aber hat Trainer Roger Schmidt eine Alternative mehr. Mit Diego Demme (Foto) wechselte ein talentierter Mittelfeldmann vom Drittligisten DSC Arminia Bielefeld an die Pader. Der 20-jährige Deutsch-Italiener erhielt einen Vertrag bis zum Sommer 2014. „Diego hat schon bewiesen, dass er in der 2. Liga bestehen kann“, sagt Paderborns Sportmanager Michael Born über den 1,70-Meter-Mann, der für Bielefeld jeweils zehn Zweitund zehn Drittligapartien bestritt. In Paderborn muss sich Demme im defensiven Mittelfeld allerdings erst einmal hinter den etablierten Kräften Markus Krösche (31) und Enis Alushi (26) anstellen. Sollte jedoch einer der beiden „Sechser“ ausfallen, so hat Schmidt nun mehr Möglichkeiten. J O C H E M S C H U L Z E
1Nur Matthias Henn (26) und Steffen Bohl (28) konnten nach ihren Kreuzbandoperationen am gestrigen Mittwoch die Reise ins Trainingslager nach Oliva nicht antreten. Der restliche Kader soll in Spanien vor allem an taktisch-technischen Feinheiten arbeiten, zudem sollen die Neuzugänge schnell integriert werden. „Auf einigen Positionen ist der Konkurrenzkampf neu entfacht“, freut sich Trainer Torsten Lieberknecht mit Blick auf die Wintertransfers von Abwehrspieler Ermin Bicakcic (21, VfB Stuttgart) und dem 21-jährigen Stürmer Randy Edwin-Bonsu (AC Oulu/Finnland). Auch der Kampf zwischen den Pfosten verspricht Hochspannung, nachdem Aufstiegsheld Marjan Petkovic (32, Foto) seine Verletzung völlig auskuriert hat und sich den Stammplatz im Tor von Daniel Davari (24) zurückerkämpfen will. In den zwei geplanten Testspielen werden sich beide beweisen dürfen. T H O M A S F R Ö H L I C H
Borg macht Eindruck Klubchef Bernd Hofmann bei der DFL nachweisen, dass auch nach der vom Bundesfinanzhof verfügten Steuernachzahlung von 4,5 Millionen Euro zumindest bis Saisonende die Zahlungsfähigkeit gewährleistet bleibt. Dies ist Voraussetzung, damit die schwer angeschlagenen Rostocker in der Winterpause Spieler verpflichten dürfen. Zwei Offensivkräfte sollen noch kommen, aussichtsreicher Kandidat für die Planstelle im Sturmzentrum ist Freddy Borg (28, Foto). Der 1,86 Meter große, robuste Schwede hinterließ im Probetraining einen vielversprechenden Eindruck, auch als Torschütze beim 2:1-Testspielsieg gegen Oberligist Germania Schöneiche. Am Samstag gegen Babelsberg soll Borg, der in den vergangenen sieben Jahren für den Zweitligisten Östers Växjö 28 Tore in 140 Spielen erzielte, erneut vorspielen. Da Borgs Vertrag zum Jahresende auslief, ist er ablösefrei. O L I VE R H A RT M A N N
Demme neu im Kader
Petkovic greift neu an
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BOCHUM: Bergmanns Mut macht sich bezahlt
1860 MÜNCHEN: DFL droht mit Punktabzug
Toski überzeugt im neuen Job Maurer hofft weiter auf Nicu
INGOLSTADT
FSV FRANKFURT
Heller macht Linke „glücklich“
Klandt drückt auf den „Reset-Knopf“
1Der FC Ingolstadt ist auf der Suche nach Verstärkungen fündig geworden. Pünktlich vor der heutigen Abreise ins Trainingslager in der Türkei verpflichteten die Oberbayern Mittelfeldspieler Florian Heller ablösefrei vom Bundesligisten Mainz. Der 29-jährige Rosenheimer erhält einen Vertrag bis 2013. „Wir sind glücklich, dass so ein Spieler kommt“, sagt FC-Sportdirektor Thomas Linke, der Heller noch aus seiner aktiven Zeit bei Bayern München kennt. „Florian glaubt an die Perspektive des Vereins. Er kann auf beiden Außenbahnen spielen, eventuell sogar im Zentrum“, meinte Linke weiter. Der 1,79 Meter große Mittelfeldspieler war seit 2008 bei den Mainzern, stieg mit ihnen auf und bestritt für sie 49 Bundesliga-Spiele (ein Tor) – in dieser Saison kam er allerdings nicht mehr zum Zug.
1 Abstiegskampf ist für Patric
Klandt (28) kein Fremdwort. Schon vor zwei und vor drei Jahren stand er mit dem FSV Frankfurt zur Winterpause im Tabellenkeller. Mit jeweils 13 Punkten waren die Aussichten ähnlich trüb wie jetzt; seit zehn Spielen ist der FSV sieglos. In der Rückrunde gelang jedoch jeweils die Trendwende und der Ligaerhalt. Vergleichen möchte Klandt die aktuelle Situation mit der von damals jedoch nicht. „Wir sind jetzt ein jüngeres Team. Nichtsdestotrotz haben wir mehr fußballerische Qualität“, sagt der Keeper. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Qualität reicht.“ An das sportlich enttäuschende vergangene Jahr will er nicht mehr zurückdenken: „Ich habe das Jahr 2011 vergessen und den Reset-Knopf gedrückt. Wir sind alle total motiviert. Unser großes Ziel ist der Klassenerhalt, darauf freue mich.“ J U L I A N F R A N Z K E
Notartermin beim TSV 1860. Es ging um die 2,3 Millionen Euro, die die DFL bis Freitag als Liquiditätsnachweis fordert. Mit einer Finanzspritze von Investor Hasan Ismaik wollen die Löwen einen Punktabzug vermeiden. Jener Darlehensvertrag war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe jedoch noch nicht unterschrieben. Wie so oft bei 1860 München „steckt der Teufel im Detail“, so Präsident Dieter Schneider. Trotz der Komplikationen werden die Löwen am kommenden Freitag ins Trainingslager fliegen. Das Programm für die neun Tage an der türkischen Riviera ist penibel geplant: „22 Spieler, elf Einheiten, drei Testspiele“, zählt Trainer Rainer Maurer auf. Vor allem „Standards, Spielverlagerungen und schnelles Umschalten“ sollen dann trainiert werden. Nicht mit dabei sein wird Heiko Butscher. Nach Wunschkandidat Felix Bastians (zu Hertha) sagte nun auch der nächste ausgemusterte Freiburger ab. Zu Maximilian Nicu (29, Foto), einem dritten SC-Profi, besteht aber Kontakt. Maurer hofft, dass mindestens noch eine Verstärkung für die Defensive nachreist: „ Ausgeschlossen ist nichts“. R I C H A R D R Ö S E N E R
Foto: Keller
Feste Größe im Abwehrverbund: Bochums Verteidiger Faton Toski.
GOTTFRIED STERNER
1 Am gestrigen Mittwoch war
Foto: imago/Revierfoto
1 Etwas Überzeugungsarbeit musste Andreas Bergmann (52) leisten, natürlich. „Eigentlich ist Faton Toski von seinen Anlagen her ein zentraler Spieler“, findet der Bochumer Trainer. Im Zentrum aber ist der VfL derzeit stark besetzt, mit Christoph Kramer als Sechser, den erfahrenen Federico und Dabrowski auf den Halbpositionen der Raute sowie Takashi Inui als Spielmacher. Kein Platz für Toski also? Mitnichten. Der Ex-Frankfurter hat ein neues Betätigungsfeld gefunden, links in der Viererkette. Als Arbeitsplatz nicht gerade sein Traum, doch der 24-Jährige scheint immer besser in seine Rolle hineinzufinden. Nach langer Pause wegen einer Schulterluxation hat er als linker Verteidiger den schwächelnden Matthias Ostrzolek (21) abgelöst und sich in der Startelf festgespielt. „Der Auftakt war für ihn natürlich wie gemalt“, findet Bergmann; sein Mut, Toski in neuer Rolle auszuprobieren, macht sich bezahlt. Denn sogleich trumpfte Toski beim 6:0 gegen Aue mit zwei Toren und drei Assists überragend auf, und enttäuschte auch anschließend nicht. Im Mittelfeld wär’s für ihn schwer, – in der Abwehr ist er momentan fast unverzichtbar. O L I VE R B I T T E R
Vielleicht schon bald ein „Löwe“: Der Freiburger Maximilian Nicu.
PERSONALIEN EINTRACHT FRANKFURT
MSV DUISBURG
Marcos Alvarez (20), Marcel TitschRivero (22) und Dominik Schmidt (24) wurden in die eigene Reserve versetzt. Dagegen sind Anthony Jung (20) und Elia Soriano (22), bisher im Regionalligateam, zu den Profis aufgerückt und fliegen mit nach Katar.
Klub-Ikone Bernard Dietz (63) steht dem neuen Vorstandsteam um Präsident Andreas Rüttgers (45) als Berater zur Seite. Ex-Profi Uwe Weidemann (48) fungiert als Vorstandsmitglied und neuer Jugendchefscout.
ENERGIE COTTBUS Martin Fenin (24), der sich nach einem Fenstersturz zu Depressionen bekannt hatte, soll am Sonntag mit ins Trainingslager nach Antalya reisen, um näher bei der Mannschaft zu sein. + + + Uwe Möhrle (32, Augenverletzung), Alexander Bittroff (23, Grippe), Konstantin Engel (23) und Dimitar Rangelov (28, beide Knöchelprellung) können derzeit nicht trainieren.
FC ERZGEBIRGE AUE Nach sechseinhalb Jahren trennte sich der Verein von Teamkoordinator Günter Boroczinski (53).
FSV FRANKFURT Sven Kmetsch ist neuer Co-Trainer. Der 41-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis Juni, der sich beim Klassenerhalt um ein Jahr verlängert. + + + Mario Fillinger (27, Knöchelbruch) fällt zehn Wochen aus. + + + Philipp Heithölter (29, vereinslos, zuletzt SC Paderborn) absolviert ein Probetraining.
DYNAMO DRESDEN Das Trainingslager in Antalya findet ohne Dennis Eilhoff (29, FingerOP) sowie Muhamed Subasic (23, Leisten-OP) und Martin Stoll (28, Innenbandverletzung) statt.
KARLSRUHER SC Für Andrei Cristea (27, Knorpel-Probleme im Knie) ist die Saison bereits beendet. Der Stürmer muss weitere vier Monate aussetzen.
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Neustart
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rank Kontny kommt nicht aus der Abteilung Rhetorik. Deshalb verwundert es nicht, dass der Sportleiter von Rot-Weiß Oberhausen die mit bisweilen großen Überraschungen gespickten letzten Wochen nur nüchtern und knapp zusammenfasst. Dass der Schwede Freddy Borg („Wir waren mit ihm ziemlich einig“) plötzlich beim FC Hansa Rostock auftaucht, der gar keine Transfers vornehmen darf, sieht er gelassen: „Es gibt Spieler, die wissen nicht, was ihre Berater tun.“ So versucht es Kontny nun mit einem anderen Akteur: „Ich habe David Jansen ins Trainingslager bestellt.“ Der 24-jährige Stürmer kam beim SC Paderborn noch zu keinem Einsatz und soll
sich Trainer Mario Basler empfehlen. Das kann sich auch immer noch Momo Diabang, der allerdings am Samstag für Eintracht Trier gegen Oberhausen spielt. Die Stürmersuche geht also weiter. Erst sieben Spiele hat der Tabellenachtzehnte unter Trainer Basler absolviert und dabei acht Punkte geholt. Das ist nicht wirklich viel. Dennoch glauben viele bei RWO wieder an einen positiven Saisonausgang. Auch weil der Trainer eine Reihe von unkonventionellen Maßnahmen eingeleitet hat. Das Auffrischen des Kaders, auch mittels Aussortieren, gehört dazu. Zudem trug der 2:0-Sieg gegen Burghausen vor der Winterpause enorm zur verbesserten Stimmung bei. „Ich
Fotos: Reichwein, firo
Noch steht ROT-WEISS OBERHAUSEN auf Rang 18. Doch es geht ein Ruck durch den Verein.
Geht voran: Trainer Mario Basler bringt frischen Wind in die alte Vereinslethargie von Rot-Weiß Oberhausen. erwarte, dass die Mannschaft am 21. Januar gegen Münster an dieses 2:0 anknüpft“, fordert Kontny: „Es ist noch manches drin.“ Immerhin soll die Nachlizenzierungsthematik weitestgehend vom Tisch sein. Die DFB-Aufla-
TRAINER MARIO BASLER
Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live und kostenfrei über kicker.de und Twitter
„RWO ist eine Herkulesaufgabe“ kicker: Mal ehrlich: Wie wichtig wäre für Sie persönlich der Nichtabstieg, Herr Basler? Mario Basler (43): Bei der Angelegenheit geht es überhaupt nicht um meine Person, sondern ausschließlich um den Verein. Oberhausen hat eine Geschichte, der Verein hat eine Geschichte, und für ihn ist es sehr wichtig, in der Liga zu bleiben. kicker: Sie sind hier in der Vereinsführung auf Leute gestoßen, die nicht gerade die typischen Funktionäre sind. Basler: Das ist doch wunderbar für einen Trainer! Aber im Ernst: Hier wird Herzblut investiert von Präsident Hajo Sommers, der im VIP-Zelt Möbel aufstellt, bis zum Aufsichtsratschef Hartmut Gieske, den man immer fragen kann, der immer hilft. Das sind Leute, für die es sich zu arbeiten und zu kämpfen lohnt. Ohne solche Leute gäb’s gar keinen Fußball mehr. kicker: Nun geht’s im Fußball auch um Punkte. Davon hat RWO nicht genug.
Optimistisch: Coach Basler. Basler: Stimmt, wir sind fünf Punkte zurück, aber der 2:0-Sieg gegen Burghausen hat zum Jahresausklang gute Stimmung verbreitet. Die wollen, die müssen wir nutzen. kicker: Wie? Basler: Mit dem Kader haben wir gleich nach Weihnachten sehr intensiv gearbeitet und sind jetzt in ein Trainingslager gefahren. Dazu haben wir uns bereits mit Benjamin Weigelt und Anel Dzaka personell verstärkt, ein Stürmer soll noch kommen. kicker: Als Sie Ende Oktober kamen, sagten Sie, die Mannschaft hätte hinreichend Potenzial. Jetzt gibt es doch einen personellen Neustart. Was ist los?
Basler: Potenzial ist da, es ist nicht abgerufen worden, vielleicht war es auch nicht abrufbar aus anderen Gründen. Ich habe den Kader nicht zusammengestellt und habe gesehen, wo es Verbesserungsbedarf gibt. kicker: Da geht es auch um Finanzen. Ist die Lage hier schlimmer als erwartet? Basler: Was heißt schlimmer? Die Verhältnisse hier sind sehr ordentlich, bestimmte Probleme haben alle Vereine. Ich liebe Herausforderungen, das habe ich schon als Spieler getan. Einfache Dinge sind für andere. Und die Leute hier packen alle mit an. Sonst wären Trainingslager und Verstärkungen nicht möglich gewesen. Hier wird – und das finde ich ganz toll – mit dem gewirtschaftet, was man hat. kicker: Wenn der Klassenerhalt geschafft ist, wird Mario Basler in Oberhausen verlängern? Basler: RWO ist eine Herkulesaufgabe. Aber mein Interesse ist da, klar! I N T E RVI E W : G U S TAV W E N T Z
gen machen Neuverpflichtungen schwer, ihre Kosten müssen extern gedeckt werden. Das ist bei Benjamin Weigelt gelungen, bei Anel Dzaka und dem noch zu findenden Stürmer soll das auch klappen. G U S TAV W E N T Z
TABELLE 1.Jahn Regensburg 2.SV Sandhausen 3.1. FC Saarbrücken 4.Kickers Offenbach 5.1. FC Heidenheim 6.VfR Aalen 7.VfB Stuttgart II 8.VfL Osnabrück (A) 9.Wacker Burghausen 10.Rot-Weiß Erfurt 11.SpVgg Unterhaching 12.SV Babelsberg 03 13.Preußen Münster (N) 14.Arminia Bielefeld (A) 15.Chemnitzer FC (N) 16.SV Wehen Wiesbaden 17.SV Darmstadt 98 (N) 18.RW Oberhausen (A) 19.Carl Zeiss Jena 20.Werder Bremen II
21 20 21 21 21 20 21 21 21 21 21 21 21 21 21 20 21 21 21 20
36:19 28:18 37:27 27:23 25:21 22:19 25:26 22:17 31:28 24:22 36:30 31:30 21:24 27:30 22:28 23:24 25:29 18:27 23:42 19:38
38 37 32 32 31 31 30 29 29 29 28 28 27 26 26 25 24 19 17 14
22. SPIELTAG Samstag, 21. Januar (14 Uhr) Oberhausen – Pr. Münster (13.30) (0:1) SV Darmstadt 98 – SV Sandhausen (0:2) Carl Zeiss Jena – 1. FC Saarbrücken (1:2) SV Babelsberg 03 – W. Burghausen (1:1) Werder Bremen II – Rot-Weiß Erfurt (0:1) VfB Stuttgart II – Jahn Regensburg (0:2) VfL Osnabrück – SV Wehen (1:2) VfR Aalen – Arminia Bielefeld (1:0) Unterhaching – Kickers Offenbach (4:1) Chemnitzer FC – 1. FC Heidenheim (2:3)
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SANDHAUSEN: Der Torschützenkönig der Saison 2009/10 hat Knieprobleme
1Vor tiefen Böden war Sandhausen geflohen, doch auch im Trainingslager im türkischen Belek spielte das Wetter nicht so richtig mit. Häufiger Regen zwang Gerd Dais zum Improvisieren. „Wir konnten unser Programm dennoch durchziehen“, wollte der Trainer nicht meckern. Vor allem habe die Woche das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. „Alle sind sehr willig und fleißig“, freut sich Dais. Nico Klotz, der bislang einzige Neuzugang des Tabellenzweiten, habe sich sehr gut eingefügt: „Er ist eine gute Option – und er heizt auch den internen Konkurrenzkampf an.“ Im ersten Testspiel gegen Göztepe Izmir ließ Dais den 25-Jährigen eine Halbzeit lang auf dem linken Flügel wirbeln. Eigentlich war Klotz für die rechte Seite verpflichtet worden. Gegen den Fünften der 2. türkischen Liga verlor Sandhausen zwar mit 2:3 (2:0), trotzdem war Dais zu-
frieden. „Wir hätten frühzeitig den Sack zumachen können“, fand er. Frank Löning und Marco Pischorn hatten eine 2:0-Führung herausgespielt, ehe der Trainer die zweite Garde aufs Feld schickte. Geschont wurde lediglich Regis Dorn, der Torschützenkönig der Saison 2009/10 klagt über Probleme im Knie. Roberto Pinto und Nico Klotz kehren heute Abend leicht angeschlagen zurück. Dais geht aber davon aus, dass sie ihre muskulären Probleme bis zum Testspiel am Samstag gegen Regionalligist Elversberg bzw. bis zum eigenen Hallenturnier um den Sparkassen-Cup am Wochenende auskuriert haben. Zerschlagen haben sich die Wechselabsichten von Michael Schick nach Chemnitz. Der Defensivspieler, der unter Dais noch nicht zum Zug kam, hatte beim Ligakonkurrenten ein Probetraining absolviert.
Foto: imago/nanopixx
Fast alle fit – Trainer Dais muss nur Dorn schonen
C L AU S W E B E R
Das Knie bereitet ihm Kopfzerbrechen: Stürmer Regis Dorn konnte als Einziger bei Sandhausens Test gegen Izmir nicht mitwirken.
BURGHAUSEN: Trainer Stumpf hat Personalsorgen
Loboué reist ab, Zielinsky spielt vor 1 Die kurze Zeit zwischen Trai-
ningsauftakt und Rückrundenstart hätte der neue Wacker-Trainer Reinhard Stumpf nutzen wollen, um „Automatismen einzustudieren“. Doch da tut sich der 50-Jährige momentan schwer. Jeden Tag gibt es aus dem Trainingslager in der Türkei neue Meldungen zum immer größer werdenden Lazarett. Beim jüngsten Test gegen eine argentinische Universitäts-Auswahl (1:2) fehlten gleich sechs Stammkräfte.
Mittelfeldspieler Christian Brucia ist sogar frühzeitig abgereist, um sich in Burghausen untersuchen zu lassen. Allerdings hat sich die Befürchtung Muskelfaserriss nicht bestätigt: Es handelt sich lediglich um eine Entzündung im Fuß, die ihn zu einer einwöchigen Pause zwingt. Abgereist ist auch Stephan Loboué. Der vereinslose Torhüter, der sich beim SVW anbieten wollte, soll ein Angebot eines südafrikanischen Teams erhalten haben. Sein
Bett ist aber schon wieder belegt: Der vereinslose Sebastian Zielinsky, zuletzt beim FC Ingolstadt unter Vertrag, spielt vor. Ein mögliches Engagement des 23-jährigen Mittelfeldspielers soll sich in den kommenden Tagen entscheiden. Möglicherweise wird er nach der Rückkehr aus dem Trainingslager am Samstag beim Test zu Hause gegen den Regionalligisten Bayern München II zum Einsatz kommen. A L E X A N D E R N Ö BAU E R
JENA: DFB-Auflagen verzögern Verpflichtung
Der neue Kandidat: Nelson
Foto: imago/Koch
1 Beim FC Carl Zeiss Jena ist man
Im Test: Rechtsverteidiger Mickael Nelson vom SV Babelsberg 03.
weiter auf der Suche nach einem Rechtsverteidiger. Neuester Kandidat ist Mickael Nelson vom LigaKonkurrenten SV Babelsberg 03. Der 21-Jährige durchlief bis zur U 19 sämtliche Nationalmannschaften Frankreichs. Gestern beim Test gegen den Regionalligisten ZFC Meuselwitz bekam er seine Einsatzchance – genauso wie Danko Boskovic. Die Jenaer sind gewillt, mit Boskovic, Nelson und Christian Demirtas über Arbeitsverträge zu reden. „Aber zunächst müssen wir
die vom DFB gestellten Auflagen für die Nachlizenzierung erfüllen“, sagt Präsident Rainer Zipfel. Die Thüringer müssen bis zum 20. Januar eine sechsstellige Summe nachweisen. Danach könne es in Sachen Neuverpflichtungen sehr schnell gehen, wie Zipfel betont. Dass die Notwendigkeit besteht, sei keine Frage – trotz der prekären Lage des Thüringer Traditionsvereins. Trennen will man sich weiterhin von Mittelfeldmann Christoph Siefkes und Stürmer Velimir Jovanovic. MICHAEL ULBRICH
PERSONALIEN 1. FC SAARBRÜCKEN Beim Regionalligisten SV Elversberg siegte das Team von Trainer Jürgen Luginger am Dienstag mit 3:0. Die Tore erzielten Ziemer (28.), Bach (44.) und Sökler (76.)
KICKERS OFFENBACH
Christopher Lamprecht (26) hat sich beim Test gegen die TuS Koblenz (2:0) schwer am Knie verletzt. Der Abwehrspieler war auf die scharfkantige Betonumrandung des Spielfeldes gestürzt und hatte sich das Knie aufgeschlitzt. Er erlitt einen Anriss der Quadrizepssehne, wurde bereits zweimal operiert und fällt bis Saisonende aus.
1. FC HEIDENHEIM
Die Stürmer Dieter Jarosch (31) und Scipon Bektasi (21) gehören nicht mehr dem Drittliga-Kader an. Ihnen wurde angeboten, die zweite Mannschaft (Verbandsliga) bis Saisonende zu verstärken.
VFL OSNABRÜCK
Niels Hansen (28, Mittelfeld) laboriert an einem grippalen Infekt, dürfte aber zum Liga-Start fit sein.
PREUSSEN MÜNSTER
Am Freitag lässt Trainer Marc Fascher (43) beim Zweitligisten MSV Duisburg (14.30 Uhr) testen, zwei Tage später geht es gegen NRWLigist Viktoria Köln (14 Uhr).
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HEIDENHEIM: Thurk nicht fit – viele krank
1 Nachdem in der Winterpause
insgesamt fünf erfahrene Akteure verpflichtet wurden, ist die bisherige Zurückhaltung in Heidenheim einem klaren Bekenntnis gewichen: Der Aufstieg in die 2. Bundesliga – eigentlich erst mittelfristig bis 2015 geplant – soll schon in dieser Saison angepeilt werden. Als Tabellenfünfter sind die Heidenheimer noch gut im Rennen. Sie könnten noch besser dastehen, wenn sie in der Vorrunde nicht derart vom Verletzungspech gebeutelt worden wären. Auch im derzeitigen Trainingslager in Antalya-Lara sind nicht alle Spieler von Trainer Frank Schmidt gesund. Die Grippewelle erfasste Tobias Schilk, Mathias Wittek, Alper Bagceci und Torhüter Frank Lehmann. Aufgrund einer muskulären Überbelastung konnte auch der mit Spannung erwartete Neuzugang Michael Thurk nicht voll trainieren und kam beim 0:2 im Test gegen Bundesligist Hertha BSC Berlin in Belek noch nicht zum Einsatz. Auch wenn der Rhythmus noch fehle, habe „das Spiel gezeigt, dass wir schon gut dabei sind“, bilanzierte Manager Holger Sanwald. Vor allem im Sturm muss sich in Heidenheim etwas tun. Der per-
sonelle Nachschlag wurde nicht zuletzt aufgrund der Verletzungen von Nico Frommer (Innenbandriss) und Andreas Spann erforderlich. Spann wird am 23. Januar operiert und kommt wegen seines Kreuzund Innenbandrisses wohl in dieser Saison gar nicht mehr zum Einsatz. Derweil wurde ein zweiter Test auf türkischem Boden für Samstag mit Zweitligist Ingolstadt vereinbart – wenn das Wetter mitspielt. Eine weitere Trainingseinheit musste nach einem Blitzeinschlag in die Flutlichtanlage abgesagt werden. T H O M A S G RÜ N I N G E R
Foto: imago/Eibner
Schmidt kämpft mit der Grippewelle
Klare Ansprache: Heidenheims Trainer Frank Schmidt (links) – hier mit Stürmer Bastian Heidenfelder – treibt sein Team weiter Richtung 2. Liga.
OSNABRÜCK: Auch Kapitän Costa und Abwehrchef Hudec fallen aus
Geduldsprobe für Trainer-Rückkehrer Wollitz 1 Claus-Dieter Wollitz gehen die
Spieler aus: Eine gute Woche vor dem Spiel gegen Wehen Wiesbaden fehlen sieben Profis im Training. „Eigentlich gehöre ich nicht zu denen, die herumjammern, aber aktuell hat es uns schlimm erwischt“, sagte der Trainer-Rückkehrer. Seit dem gelungenen Testspiel bei Hertha BSC (2:3) gibt es zwei
weitere Krankenakten: Kapitän Claus Costa laboriert an einer Kapselbandverletzung im Sprunggelenk und muss ebenso pausieren wie Abwehrchef Martin Hudec (Haarriss im Mittelfußknochen). Der tschechische Routinier präsentierte sich in den letzten Wochen formstark. „Man kann noch nicht sagen, wie lange es bei Martin dauern wird“, so
Wollitz. Ähnlich ungewiss ist es bei Verteidiger Stephan Salger (Sprunggelenk) und Mittelfeldmotor Kevin Kampl (Abszess): Für beide dürfte die Wehen-Partie zu früh kommen. Auf keinen Fall dabei sind sie beim Abschlusstest am Samstag, wenn der VfL gegen die Junioren des niederländischen Erstligisten Twente Enschede spielt. A L F O N S BAT K E
MÜNSTER: Kommen Grote und Hergesell?
REGENSBURG: Schweinsteiger ist verletzt
Unruhige Zeiten für Fascher
Offensivmann Dedola kommt
1 Eigentlich war
eine ruhige Vorbereitung geplant, Transfers in der Winterpause wurden Anfang Dezember noch kategorisch ausgeschlossen. Nun haben die Entwicklungen den SC Preußen Münster überrollt. Mit Dennis Grote (25/zuletzt RW Oberhausen) und Fabian Hergesell (26), der bei NRW-Ligist Viktoria Köln bereits um die Freigabe gebeten hat, stehen zwei Verpflichtungen kurz bevor. Die sind auch nötig, denn Trainer Marc Fascher (43, Foto) steht derzeit vor einer Vielzahl personeller Fragezeichen. Der ehemalige Oberhausener Hergesell ist eine Alternative für Verteidiger Patrick Huckle (Hüftentzündung). Der frühere Bundesligaspieler Gro-
te (VfL Bochum), seit Saisonbeginn ohne Verein, soll die Lücke von José Pierre Vunguidica füllen. Der 21-jährige Mittelfeldspieler bereitet sich mit der angolanischen Nationalelf auf die Afrikameisterschaft vor und fehlt im schlechtesten Fall bis Mitte Februar. Mittelfeldkollege Massimo Ornatelli wird am Freitag an der Leiste operiert und fällt lange aus. Auch Angreifer Daniel Chitsulo, der seit vier Monaten nicht mehr gespielt hat, droht eine Leisten-OP in der kommenden Woche. Nicht nachgebessert wird derweil im Tor, obwohl die langjährige Nummer 1 David Buchholz zu Regionalligist Lotte gewechselt ist. Max Schulze Niehues genießt das Vertrauen von Trainer Fascher als zweiter Mann hinter Platzhirsch Daniel Masuch. A L E X A N D E R H E F L I K
1Die Winterpause stand bislang unter keinem guten Stern beim SSV Jahn. Zuerst brach sich Michael Klauß zu Hause bei einem unglücklichen Sturz das Schlüsselbein. Jetzt zog sich Top-Torjäger Tobias Schweinsteiger einen Bänderriss im Sprunggelenk zu, der seinen Einsatz zum Start sehr infrage stellt. Yusuf Emre hat Knieprobleme, Sebastian Hofmann stürzte so unglücklich auf den Ellenbogen, dass er ins Krankenhaus musste. Der 28-Jährige Angreifer, der zuvor eine langwierige Bänderverletzung hatte, ist damit zum erklärten Pechvogel geworden. Sportchef Franz Gerber hat sofort reagiert und mit dem Franzosen Romain Dedola (23, Foto) vom
FC Ingolstadt einen vielseitigen offensiven Mittelfeldspieler geholt. Dennoch sagt Trainer Markus Weinzierl: „Jeder Ausfall tut unserem sowieso sehr engen Kader weh. Wir haben momentan Sorgen.“ Indes sieht er auch eine Chance für die Spieler in der zweiten Reihe: „Die können jetzt beweisen, dass sie echte Alternativen sind.“ Beim souveränen 4:0 über Mönchengladbach II hatten gleich Jürgen Schmid (2) und Benedikt Schmid nicht nur als Torschützen geglänzt. Den Schlusspunkt hatte Thomas Kurz gesetzt. Gerber kündigte an, „dass wir sicher personell noch etwas machen werden“. Auf der Wunschliste steht ein Defensiv- oder Offensivmann, mehr als einen weiteren Neuzugang lässt das Budget nicht zu. H E I N Z R E I C H E N WA L L N E R
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AALEN: Auch Sauter auf einem anderen Platz
1Weil ausgerechnet Heidenheim
seine Offensive prominent verstärkt hat, blicken viele Aalener Fans neidisch in die Nachbarstadt. Nicht so VfR-Trainer Ralph Hasenhüttl: „Für uns war das kein Grund, unsere Philosophie zu überdenken.“ Und so kam bisher nur Zweitligastürmer Cidimar aus Dresden. Im Trainingslager in Belek, das am Mittwoch endete, war ein Probespieler dabei: Innenverteidiger David Urban (19) von Energie Cottbus II. Dass der defensivstarke VfR über die Verpflichtung eines weiteren Abwehrspielers nachdenkt, geschieht nicht ohne Grund: „Wir haben mit Tim Kister, Jürgen Mössmer und Sascha Herröder nur drei Innenverteidiger. Fällt einer aus, sieht’s schon schlecht aus“, sagt Hasenhüttl. In Belek haben einige Spieler aus der zweiten Reihe auf sich aufmerksam gemacht, und das sogar auf ungewohnten Positionen: Enrico Valentini als Vertreter des verletzten Andreas Hofmann im zentralen defensiven Mittelfeld oder Stürmer Christoph Sauter auf der rechten offensiven Außenbahn. „Die Spieler haben gezeigt, dass sie die Qualität haben, dort zu spielen“, sagt der Trainer. „Ich habe beim
1. FC Nürnberg schon auf der Sechs gespielt. Mir liegt die Position, weil ich mich da viel bewegen und mir die Bälle holen kann“, so der 22-jährige Valentini. Verrückt machen lässt sich in Aalen übrigens keiner von der glänzenden Ausgangsposition zur Winterpause mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz drei bei einem Spiel weniger. Der Trainer jedenfalls verspürt keinen Druck: „Nein, weil der Verein nicht den Anspruch hat, aufsteigen zu müssen. Davon sind wir noch meilenweit entfernt.“ ALEXANDER HAAG
Die Hoffnung ruht auf Rückkehrer Stallbaum 1„Wir haben zehn Punkte Rück-
stand auf einen Nichtabstiegsplatz. Insofern starten wir unsere ganz besondere Mission impossible“, so Thomas Wolter vor dem Start in die Rückrunde. Der Werder-Coach war im ersten Test beim 5:1 gegen Heidkrug (Landesliga) „mit dem Tempo“, nicht jedoch mit „der Torausbeute“ seiner Elf zufrieden. Zwar traf Rück-
Zieglers Ziel ist Offenbach Personalsorgen geplagte Spielvereinigung Unterhaching kann etwas aufatmen. Mit Patrick Ziegler (Foto) und Roland Sternisko sind zwei wichtige Akteure wieder in das Vorbereitungstraining der SpVgg eingestiegen. Beide sind somit Alternativen für das Auftaktspiel gegen Offenbach. Der von einer Hüftverletzung betroffene Roland Sternisko befindet sich im Aufbautraining und absolvierte bereits erste Teile vom regulären Mannschaftstraining. Sternisko, der in den letzten beiden Spielen im vergangenen Jahr passen musste, möchte in der Rückrunde seine konstanten Vorstellungen (kicker-Notenschnitt 3,32) mit der
Überzeugt auf der Sechser-Position: Aalens Enrico Valentini, der schon beim 1. FC Nürnberg diese Rolle gespielt hat.
BREMEN II: Der routinierte Kapitän soll die Abwehr stabilisieren
UNTERHACHING: Verletzte kehren zurück
1 Die zuletzt von
Foto: Eibner
Valentini überzeugt in ungewohnter Rolle
Mannschaft fortsetzen. „Wir wollen wieder an die Leistungen zu Beginn der Saison anknüpfen und mal wieder eine Siegesserie hinlegen“, so der 23-Jährige. Vor allem die Rückkehr Zieglers nach seiner Sprunggelenkverletzung ist für die Defensive des Tabellenelften eine gute Nachricht. Ziegler hat seine Verletzung nach seinen starken 15 Ligaspielen (kicker-Notenschnitt 2,96) gut verdaut und trainiert wieder eifrig mit. „Es läuft ganz gut“, sagt der Verteidiger. Auch wenn Ziegler sich nach zehn Wochen Pause erst zurückkämpfen muss, könnte der 21-Jährige die Innenverteidigung bald wieder stabilisieren. „Von null auf 100 klappt noch nicht alles. Aber mein Ziel ist es, gegen Offenbach zu spielen“, so Ziegler. R O B E RT F R A N K
kehrer Onur Ayik gleich zweimal bei seinem Comeback. Doch ansonsten? Einer, der vielleicht helfen könnte, wäre Stürmer Gökhan Aktas (20) vom FC Oberneuland. „Wir wollen ihn genauestens beobachten“, so Wolter, der Aktas zur Probe mittrainieren lässt. Zudem ist der Kapitän Sandro Stallbaum (30) nach knapp drei
Monaten wieder dabei. Der einzige Routinier unter den Feldspielern fiel nach einer komplizierten Schulter-OP lange aus. Mit dem Kapitän dürfte die zweitschlechteste Abwehr der Liga (38 Gegentore) stabiler werden. Auch wenn Jerome Reisacher (20, Tor) ein halbes Jahr aufgrund eines Knorpelschadens fehlen wird. B E R N H A R D KÜ N N I N G
DARMSTADT: Ein Stürmer wird gesucht
Kessler fordert Soforthilfe 1 Am
Samstag kehrt Darmstadt 98 aus dem Trainingslager in der Türkei zurück. Bis dahin stehen täglich zwei Einheiten auf dem Programm, morgen zudem der Test gegen Borussia Dortmund II. Am Dienstag ließen die „Lilien“ gegen eine andere Borussia aufhorchen: Sie führten gegen Mönchengladbach mit 2:0 (Tore: Steegmann mit Foulelfmeter, Baier), ehe der Bundesligist in der Schlussphase noch zu einem 3:2-Sieg kam. Trainer Kosta Runjaic war mit der Leistung zufrieden, auch wenn Mönchengladbach weitestgehend eine B-Elf aufbot. Positiv sieht bislang auch Team-Manager Tuncay Nadaroglu den Türkei-Trip: „Die Bedingungen sind optimal.“
Dabei ist auch Testspieler Benjamin Pintol (21, zuletzt FSV Frankfurt II), der für die Außenbahnen im Mittelfeld verpflichtet werden könnte. Unabhängig davon soll noch ein Stürmer kommen. Präsident Hans Kessler (Foto) fordert: „Es muss einer sein, der uns sofort weiterhilft.“ Finanziell stehen die 98er gut da, auch wegen des Zuschauerschnitts von mehr als 7000. Der Aufsteiger hatte mit der Hälfte kalkuliert. Von der Gehaltsliste runter ist seit Beginn der Winterpause Joel Samaké (25, Tor). Hinzu kommt Fabian Broghammer (21, Mittelfeld) und wohl auch Jonas Grüter (25, Verteidigung). „Wenn die beiden in einem halben Jahr den Sprung ins Team nicht geschafft haben, warum sollten sie es jetzt schaffen?“, fragt Runjaic rhetorisch. JE N S D Ö R R
REGIONALLIGA
REGIONALLIGA
kicker, 12. Januar 2012
SC FREIBURG II
HESSEN KASSEL
Xaver Zembrods gelungener Umbruch
Wolf will noch einige Plätze gut machen
1 Mit einem Unentschieden bei Tabellenführer Stuttgarter Kickers verabschiedete sich der SC Freiburg II in die Winterpause. Das Team von Trainer Xaver Zembrod (44) konnte damit eine wechselvolle Halbserie mit einem positiven Ergebnis abschließen. Der kräftige Umbruch im Sommer zeigte bei den Breisgau-Fohlen Wirkung. Von den elf Neuzugängen kamen deren sechs aus den eigenen A-Junioren. Der 22-jährige Gabriel Gallus war quasi zum Oldtimer unter den Feldspielern aufgestiegen. Gegen tiefer stehende Mannschaften taten sich die ZembrodKicker schwer. Aufgrund der offensiv ausgerichteten Spielweise war man für Konter anfällig und kassierte für Freiburger Verhältnisse fast zu viele Gegentreffer (32). Mit einer noch besseren Trefferquote in der Rückserie scheint ein Rang im oberen Tabellendrittel nicht unerreichbar.
1Der KSV Hessen Kassel ent-
Positiver Ausblick: SCF-Coach Xaver Zembrod. Mit der Talentelf des SCF muss 2012 gerechnet werden. Alle Einsätze, alle Tore: Lais (21 Spiele/0 Tore), Sorg (20/0), Höhn (19/1), Albutat (17/0), Endres (17/3), Sautner (17/4), Zangl (17/4), Lorenzoni (15/0), Bouziane (13/2), Brandstetter (13/5), Gallus (12/2), Schmid (12/4), Schwolow (12/0), Bickel (11/4), Laprevotte (10/0), Tedesco (10/2), Budak (9/0), Hezel (8/0), Lienhard (8/1), Abdel Aziz (7/0), Russ (5/0), Batz (4/0), Klein (4/0), Salz (4/0), Rosenthal (3/0), Caligiuri (2/1), Butscher (1/0), Dembelé (1/1), Hinkel (1/0), Jäger (1/0). S T E FA N S P RU N G
REGIONALLIGA NORD
Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live und kostenfrei über kicker.de und Twitter
TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
RB Leipzig Holstein Kiel Hallescher FC Hannover 96 II Berliner AK 07 (N) Hertha BSC II TSV Havelse VFC Plauen Hamburger SV II ZFC Meuselwitz Germ. Halberstadt (N) VfL Wolfsburg II FC St. Pauli II (N) SV Wilhelmshaven 1. FC Magdeburg VfB Lübeck SV Meppen (N) Energie Cottbus II
täuschte bislang restlos. Anstatt um den Aufstieg mitzuspielen, überwintern die Nordhessen auf Tabellenplatz zehn. Nach einer 1:4-Niederlage beim 1. FC Nürnberg II am 13. Spieltag musste Trainer Christian Hock gehen, der vor der Saison einen radikalen Umbruch eingeleitet hat. Unter Interimstrainer Holger Brück stabilisierte sich das Team und holte aus den letzten acht Spielen immerhin 13 Punkte. Aus einer ansonsten enttäuschenden Mannschaft ragte bisher nur Torwart Erik Domaschke heraus, der ein zuverlässiger Rückhalt war. Für den neuen Trainer Uwe Wolf (44) geht es nun darum, schon jetzt die Saison 2012/13 zu planen. „Ich will sehen, auf welche Spieler ich mich verlassen kann“, kündigt der frühere Bundesliga-Profi vom 1. FC Nürnberg an: „Fast alle Verträge laufen aus, jeder kann sich zeigen.“ In
REGIONALLIGA WEST
40:16 45:17 23:8 25:27 26:25 16:27 29:24 19:21 28:23 24:35 25:23 22:25 23:28 29:34 13:18 23:31 21:30 20:39
42 41 39 28 25 25 24 23 22 22 21 20 19 18 17 17 17 14
NACHHOLSPIEL
vom 17. Spieltag Samstag, 4. Februar (14 Uhr): FC St. Pauli II – Hamburger SV II ( - , - )
19. SPIELTAG Freitag, 10. Februar (18.30 Uhr) 1. FC Magdeburg – VFC Plauen Samstag, 11. Februar (14 Uhr) TSV Havelse – FC St. Pauli II VfB Lübeck – Energie Cottbus II Hannover 96 II – Hertha BSC II Sonntag, 12. Februar (13.30 Uhr) Hamburger SV II – RB Leipzig SV Wilhelmshaven – ZFC Meuselwitz Hallescher FC – Berliner AK 07 VfL Wolfsburg II – Germ. Halberstadt SV Meppen – Holstein Kiel (14.00)
(0:0) (1:2) (5:3) (2:0) (2:1) (1:3) (1:0) (1:0) (1:3)
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19.
Sportfreunde Lotte Eintracht Trier Bor. M‘gladbach II Fortuna Köln (N) SC Wiedenbrück 2000 Borussia Dortmund II 1. FSV Mainz 05 II 1. FC Köln II FC Schalke 04 II Wuppertaler SV 1. FC Kaiserslautern II SC Verl Rot-Weiss Essen (N) SV Elversberg VfL Bochum II Fortuna Düsseldorf II Bayer Leverkusen II SC Idar-Oberstein (N) TuS Koblenz (A)
Plant schon für die neue Saison: Der neue Trainer Uwe Wolf. der Tabelle will Wolf noch einige Plätze gut machen und „so gut abschneiden, wie es geht“. Alle Einsätze, alle Tore: Knipping (20 Spiele/1 Tor), Mayer (19/7), Nguyen (19/0), P. Wolf (19/3), Damm (18/6), Hajdarovic (18/7), Metin (18/4), Gerdes (17/0), Wehrendt (17/1), Domaschke (16/0), Riske (15/1), Murawski (12/0), Ochs (12/0), Kwak (11/0), Gaede (10/1), Grembowietz (10/1), Herpe (9/0), Gundelach (8/0), Hoffmeister (5/0), Maresca (4/0), Weingarten (4/0), Zepek (3/0), Joedecke (2/0), Preuss (2/0), Pforr (1/0). O L I VE R Z E H E
REGIONALLIGA SÜD
TABELLE 18 18 18 18 18 17 17 17 17 18 18 18 16 17 17 17 18 17
Foto: Eibner
Foto: Seeger
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PERSONALIEN
TABELLE 18 19 18 18 19 17 18 18 18 17 18 18 18 18 17 17 18 18 18
37:14 31:16 35:23 27:27 22:26 34:21 26:21 28:27 25:32 31:27 29:30 22:25 22:29 18:25 18:27 22:24 20:25 20:37 13:24
39 37 35 27 26 25 25 25 24 23 23 23 21 21 20 18 17 17 12
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
Stuttgarter Kickers SGS Großaspach Eintracht Frankfurt II Wormatia Worms Greuther Fürth II FC Ingolstadt 04 II (N) 1899 Hoffenheim II Karlsruher SC II SC Freiburg II Hessen Kassel Waldhof Mannheim (N) Bayern München II (A) 1860 München II 1. FC Nürnberg II FC Memmingen FSV Frankfurt II SC Pfullendorf Bayern Alzenau (N)
21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21
36:17 43:26 37:22 38:31 33:27 35:34 47:19 30:26 35:32 32:40 27:30 30:34 17:33 35:42 24:33 32:43 26:44 22:46
20. SPIELTAG
22. SPIELTAG
Freitag, 20. Januar (19 Uhr) SV Elversberg – SC Verl (4:1) Fortuna Köln – VfL Bochum II (20.00) (1:1) Samstag, 21. Januar (14 Uhr) SC Idar-Oberstein – Spfr. Lotte (0:0) Schalke 04 II – Bayer Leverkusen II (3:3) Bor. Dortmund II – Kaiserslautern II (2:0) Fort. Düsseldorf II – Wuppertaler SV (0:0) 1. FSV Mainz 05 II – Rot-Weiss Essen (1:2) 1. FC Köln II – Bor. M‘gladbach II (4:3) Bereits am 14. Dezember ausgetragen SC Wiedenbrück – Eintracht Trier 0:0 spielfrei: TuS Koblenz
Freitag – Sonntag, 2. – 4. März 1899 Hoffenheim II – FC Memmingen Bayern Alzenau – Stuttgarter Kickers FSV Frankfurt II – FC Ingolstadt 04 II Eintracht Frankfurt II – SC Pfullendorf Greuther Fürth II – Hessen Kassel 1860 München II – Wormatia Worms Waldhof Mannheim – Karlsruher SC II SGS Großaspach – Bayern München II SC Freiburg II – 1. FC Nürnberg II
45 42 41 37 37 36 33 31 30 27 25 24 22 21 21 20 19 17
(2:0) (0:4) (1:3) (3:1) (0:4) (0:5) (0:2) (3:2) (1:2)
BAYERN ALZENAU Die Unterfranken haben Paolo Cavallo (21) vom SV Wilhelmshaven verpflichtet. Der Mittelfeldspieler erhält einen Vertrag bis zum 30.06.2013.
SV ELVERSBERG Bei der Testspielniederlage gegen den Drittligisten 1. FC Saarbrücken (0:3) kam mit Simon Maurer (21, Abwehr, 1. FC Nürnberg II) ein Gastspieler zum Einsatz.
ROT-WEISS ESSEN Die Abwehrspieler Sebastian Jansen (24,Faserriss im Adduktorenbereich) und Vincent Wagner (25, Sehnenverletzung im Kniegelenk) können derzeit nicht am Training teilnehmen. + + + Der österreichische Gastspieler Florian Leitner (23, Sturm) ist wieder abgereist.
HOLSTEIN KIEL Mittelfeldspieler Florian Meyer (24) ist nach seiner Schulteroperation wieder im Training.
SPORTMAGAZIN
kicker, 12. Januar 2012
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weimal hat Ulli Wegner (66) in den letzten 14 Monaten Arthur Abraham (31) der Feigheit bezichtigt. Das ist so ziemlich der ehrenrührigste Vorwurf, den ein Trainer seinem Boxer machen kann. „Es ist eine Schande, was du hier ablieferst. Du bist richtig feige“, hatte der bärbeißige Berliner in den Rundenpausen gebrüllt. Das war am 27. November 2010 in Helsinki, als sich sein Schützling wehrlos in die Punktniederlage gegen den Engländer Carl Froch ergab. Feige sei es, zurück ins Mittelgewicht zu gehen, schimpfte Wegner im vergangenen Sommer. Abraham hatte nach den Blamagen im Super-Six-Turnier des Supermittelgewichts (Limit 76,203 kg) mit drei Niederlagen gegen Andre Dirrell (USA), Froch und Andre Ward (USA) sein Comeback im Mittelgewicht (Limit 72,574 kg) angekündigt. In jener Klasse, in der er unbesiegt in 31 Kämpfen mit zehn erfolgreichen Titelverteidigungen seinen Weltmeistertitel (IBF) niedergelegt hatte. Abraham war die wochenlange Schinderei leid, zu hungern, zu dürsten, zu schwitzen, um bis zu zehn Kilo abzuNach seinem Absturz nehmen. will Ex-Champion „The Comeback“, wie der Kampf AbARTHUR ABRAHAM (31) rahams am Samstag am Samstag den in der Baden-Arena in Offenburg (22.45 Grundstein für einen Uhr, live in der ARD) WM-Kampf legen. gegen den Argentinier Pablo Oscar Natalia Farias (24) angekündigt wird, ist indes keine „feige“ Angelegen- gemacht. Ich habe zu passiv geboxt. Ich habe heit mehr. Wegner hat sich durchgesetzt und mich zu sehr auf die Stärken der Gegner konseinen Fighter überzeugt: Der gebürtige Ar- zentriert und alles mit mir geschehen lassen.“ menier, der in Berlin lebt, boxt weiterhin im Aber das sei Vergangenheit. „Ich fange wieder Supermittelgewicht, wird in dieser Gewichts- von vorne an.“ klasse bis zu seinem Karriereende bleiben und vorher einen Titelkampf anstreben. Die Ausrede, die Gegner seien in der hö- „Ich fange wieder von vorne an.“ heren Klasse zu schwer, physisch, wohlgeAR T HUR ABR AHAM, Ex-Weltmeister merkt, hat sich Arthur Abraham mittlerweile selbst ausgeredet. Für seinen Absturz in den letzten zwei Jahren habe er nur „eine ErkläBuchstäblich. Denn Farias, der von seinen rung gefunden“, wie er in einem Interview 20 Kämpfen nur den letzten durch Disqualifider Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung kation verlor, zählt dennoch zu jenem Kaliber mitteilte. „Ich war im Kopf nicht hundertpro- von Aufbaugegnern, wie sie Abraham einst zentig bereit und habe große taktische Fehler bei seinem Aufstieg vor die Fäuste gesetzt
Das
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Foto: picture-alliance
Comeback worden waren: ein statistisch eindrucksvoller, aber nur relativ respektabler Kampfrekord. Die ausnahmslos südamerikanischen Gegner taugten nicht viel. Abrahams Ziel heißt WM-Kampf, nicht etwa gegen Andre Ward als Revanche. Der DoppelSuperchampion der WBA und des WBC ist ebenso zu stark wie der in Kanada lebende IBF-Weltmeister Lucian Bute (Rumänien). Die Strategie ist schon in Offenburg vorgegeben. Im Programm von Sauerland Event verteidigt WBO-Weltmeister Robert Stieglitz (30) vom Magdeburger SES-Boxstall seinen Titel gegen das Berliner Greenhorn Henry Weber (23). Also Stieglitz–Abraham demnächst bei „Boxen im Ersten“. H A RT M U T S C H E R Z E R
NACHRICHTEN Australian Open ohne Petkovic
Neuner läuft aufs Podest
Hübner beendet Karriere
Ziemer nach Hannover-Burgdorf
Tennis: Die Weltranglisten-Zehnte Andrea Petkovic (24) hat ihre Teilnahme an den Australian Open in Melbourne (16. – 29. Januar) wegen eines Ermüdungsbruchs im unteren Rückenbereich abgesagt. Die Ärzte raten der Darmstädterin zu einer Pause von sechs bis acht Wochen.
Biathlon: Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner (24, Wallgau) hat am Mittwoch beim Weltcup im tschechischen Nove Mesto im Einzel-Wettkampf Platz drei belegt und trägt weiter das Gelbe Trikot der Führenden im Gesamtweltcup. Es siegte die Finnin Kaisa Mäkäräinen.
Volleyball: Der 245-fache Nationalspieler Stefan Hübner (36) vom Bundesligisten evivo Düren muss seine sportliche Laufbahn beenden. Verein und Spieler einigten sich darauf, den Vertrag zum 31. Januar vorzeitig zu lösen. Grund sind anhaltende Verletzungsprobleme.
Handball: Nationaltorwart Martin Ziemer (28) wechselt zur nächsten Saison von BalingenWeilstetten zum Bundesliga-Rivalen Hannover-Burgdorf. Der Rostocker hatte sich auf die EM in Serbien vorbereitet, wurde aber am Dienstag aus dem Aufgebot gestrichen.
HANDBALL
kicker, 12. Januar 2012
„Es gibt nur Endspiele für uns“ Vor der Handball-EM in Serbien spricht Kapitän PASCAL HENS (31) über Baustellen und Hoffnungen im deutschen Team.
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as Team will und muss er führen – am liebsten zur Olympia-Qualifikation: Pascal Hens ist mit Abwehrchef Oliver Roggisch (33) der erfahrenste Spieler der deutschen Handballer. Am Sonntag (ab 17.20 Uhr, live im ZDF) beginnt für den Kapitän und seine Mitspieler die Europameisterschaft in Serbien gleich mit dem vorentscheidenden Spiel gegen Tschechien. kicker: Erstmals in Ihrer Karriere ist nicht Heiner Brand, sondern Martin Heuberger Ihr Bundestrainer bei einem großen Turnier. Wie sehen Sie seine bisherige Arbeit, Herr Hens? Pascal Hens: Er hat viele neue Trainingsinhalte eingebracht. Wir haben alle Respekt vor ihm, wer das nicht hätte, wäre fehl am Platz.
BRAND AKTUELL
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or Beginn der EM in Serbien melde ich mich in neuer Rolle: nicht mehr als Bundestrainer, sondern als DHB-Manager. Ich habe mich an diese neue Position längst gewöhnt, der Umstellungsprozess ist mehr als abgeschlossen und ich fühle mich auch auf der Tribüne, fernab der Trainerbank, sehr wohl. Genauso verhält es sich sicher auch im Zusammenwirken zwischen meinem Nachfolger Martin Heuberger, dem ich sehr viel Glück wünsche, und der Mannschaft. Auch hier erachte ich den Umgewöhnungsprozess als lange erledigt. Nach den beiden letzten Tests gegen Ungarn – ein Sieg und eine Niederlage – war die öffentliche
kicker: Wie ist angesichts des großen Drucks die Stimmung? Hens: Sehr gut, wir haben trotz des harten Trainings viel Spaß. Aber so langsam steigt natürlich die Anspannung. Wir sind alle froh, dass es endlich losgeht. kicker: Die EM ist die letzte Chance, auf den Olympiazug aufzuspringen. Wissen Sie genau, was passieren muss, damit sich Deutschland ein Ticket für eines der Qualifikationsturniere sichert? Hens: Natürlich, ich habe mich nicht nur als Kapitän sehr intensiv damit befasst. Aber man kann im Vorfeld eben nicht sagen, welchen Platz wir belegen müssen. Alles hängt davon
ab, wen wir hinter uns lassen. Das wird ein richtig harter Kampf, schon in der Vorrunde gegen Schweden, Tschechien und Mazedonien. kicker: Wie lauten in diesem Zusammenhang Ihre EM-Ziele? Hens: Wir konzentrieren uns nur auf unsere erste Partie gegen die ebenfalls noch nicht qualifizierten Tschechen. Das ist wegweisend und wird eine richtige Schlacht. Gewinnen wir, sind wir eigentlich schon in der Hauptrunde, dann gibt es neue Ziele. So blöd es klingt, wir denken wirklich nur von Spiel zu Spiel. Die Partie gegen Tschechien ist unser erstes Endspiel, und in Serbien gibt es nur Endspiele für uns.
kicker: Die Ziele und die Erwartungshaltung sind also deutlich niedriger als vor einigen Jahren? Hens: Wir müssen doch realistisch sein. Spätestens nach der schwachen EM 2010 und der WM 2011 (Plätze zehn und elf, d. Red.) wissen wir, dass wir nicht mehr ganz oben dabei sind. Also ist London unser übergeordnetes Ziel. kicker: Wo liegen kurz vor der EM die größten Baustellen? Hens: Ganz klar im Angriff, in unseren Abläufen und in der Konzentration. Wir müssen in den entscheidenden Szenen die richtigen Entscheidungen treffen, müssen einfach einen kühleren Kopf bewahren und uns nicht so unter Druck setzen. IN TE RVIEW: BJÖRN PA Z E N
Stimmung eher pessimistisch. Ich schließe mich da nicht an. Es besteht kein Grund zur Panik. Einige Kritiker trauen unserer Mannschaft zwar nicht viel zu, ich aber meine: Kann sie die Konzentration hoch halten und gelingt es ihr, konstanter zu werden, nicht nur von Spiel zu Spiel, sondern auch innerhalb einer Partie, ist vieles möglich. Sie hat noch Reserven, die sie in den Ungarn-Spielen nicht ausschöpfte.
vor allem die Leistungen von Pascal Hens, der beim 36:33 im ersten Ungarn-Spiel sehr stark und beim 21:22 in Partie Nummer zwei auch noch gut drauf war, Holger Glandorf oder auch Torwart Carsten Lichtlein mit seinem sehr starken Auftritt im zweiten Spiel sowie die vielversprechende Entwicklung von Kreisläufer Patrick Wiencek geben Anlass zu Optimismus. Ebenso wie der junge Patrick Groetzki, der solide spielt
Die Mannschaft hat schließlich in der EM-Qualifikation beim Spiel in Österreich und in den Begegnungen mit Island gezeigt, dass mit dem vorhandenen Potenzial durchaus etwas zu bewegen ist und sie auch mit Druck umgehen kann. Zudem denke ich, dass unsere Vorrundengruppe mit den Gegnern Tschechien, Schweden und Mazedonien zwar keineswegs ein Selbstläufer ist, die Auslosung aber diesmal nicht so ungnädig war wie häufig zuvor. Unser Team sollte also zuversichtlich ins Turnier gehen. Olympia ist absolut in Reichweite! Ich drücke den Jungs und Martin Heuberger die Daumen.
„Olympia ist in Reichweite!“ Auf den beiden Abwehr-Halbpositionen zum Beispiel herrscht noch Verbesserungsbedarf. Und wie schon erwähnt: Vor allem die Konzentrationsmängel müssen abgestellt werden – das ist elementar. In den bisherigen Spielen unter Martin Heuberger gab es einige gute, pfiffige Neuerungen im spielerischen Bereich, nur wurde dann noch zu oft die Linie verloren. Aber
und in der ersten Partie sogar einige technische Highlights lieferte. Hens und Glandorf waren ja zuletzt auch in ihren Vereinen sehr beständig. Daher muss man auch die Diskussion um fehlende Führungsspieler nicht wieder aufwärmen. Dass Michael Kraus aufgrund seiner Verletzungs- und der daraus resultierenden Fitnessprobleme nicht mit nach Serbien reist, ist richtig.
Ihr Heiner Brand Heiner Brand (59), Weltmeister 1978, war von 1997 bis Ende Juni 2011 Bundestrainer der deutschen Männer-Nationalmannschaft. Seit dem 1. Juli 2011 ist er Manager beim Deutschen Handballbund (DHB).
Foto: Getty Images/Pollex
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SPORTMAGAZIN
kicker, 12. Januar 2012
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Hallo, Dieter Burdenski. Was machen Sie eigentlich?
Olympia-Verlag GmbH Badstraße 4 – 6, 90402 Nürnberg
[email protected]
Hochbetrieb: Der Bremer organisiert die Winter-Trainingslager in der Türkei. Als Geschäftsmann ist er so erfolgreich wie früher als Torwart des SV Werder.
Fotos: imago/kicker, imago/Rust, Getty Images/Humphries
kicker: Hallo, Sie sind frühzeitig aus Belek abgereist. Wo erwische ich Sie, Herr Burdenski? Dieter Burdenski (61): Am Gepäckband auf dem Bremer Flughafen. Doch eine Gegenfrage: Wie ist das Wetter in der Türkei? kicker: Wieder Regen. Haben Sie Angst, dass Ihre Kunden im nächsten Winter woanders ihre Trainingslager abhalten? Burdenski: Nein, das Unwetter war die große Ausnahme. Auch in Spanien oder Portugal kannst du Pech haben und Dauerregen erwischen. Die Südtürkei bleibt für die Klubs das Hauptreiseziel. kicker: Warum? Burdenski: Gute Hotels, exzellente Plätze, beste Bedingungen, genügend Gegner für Testspiele. kicker: Sie sind der Cheforganisator in Belek. Welche Mannschaften haben Sie diesmal hierher gebracht? Burdenski: Drei von fünf Erstligisten – Werder Bremen, VfB Stuttgart und Nürnberg. Dazu noch Aue. kicker: Sind Aufenthalte in der Türkei kostengünstiger? Burdenski: Die Preise haben auch hier schön angezogen, befinden sich auf einem Level mit Südeuropa. Für Exklusivität und Komfort muss auch hier bezahlt werden. Doch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Die Anlagen sind in einem ausgezeichneten Zustand. Selbst nach dem Dauerregen konnten alle perfekt trainieren. kicker: Sie wollten mit Werder zurückreisen. Warum sind Sie eher nach Deutschland? Burdenski: Ich habe am Donnerstag einen wichtigen Geschäftstermin
So kannten und liebten ihn Werders Fans: Dieter Burdenski ballsicher. im Volkswagen-Konzern, für den ich seit elf Jahren Veranstaltungen auf hohem Niveau organisiere. kicker: Seit wann sind Sie in diesem Bereich tätig? Burdenski: Schon als Spieler, bereits 1985, habe ich mein Reisebüro gegründet. „Burdenski event“. Wir planen Incentive-Reisen, aber auch Otto Normalverbraucher kann bei uns eine Reise buchen. kicker: Wie groß ist Ihre Firma? Burdenski: Zehn Mitarbeiter. Inzwischen habe ich mit meinem türkischen Partner Mustafa Tontu die Tochterfirma Bluebird gegründet, spezialisiert auf Golf-Reisen, für Kunden aus Israel und Libanon. kicker: Ein Geschäftsmann, früher Profi. Mit Ihrer Karriere zufrieden?
Burdenski: Ja, ich habe zwölf Länderspiele bestritten und saß etwa 30-mal auf der Bank. Als Sepp Maier zurücktrat, war ich sein Nachfolger. Pech, dass ich mit Werder abstieg, eine schlechte Phase hatte. Toni Schumacher hat mich überholt. kicker: Schafft Werder die Champions League? Burdenski: Wenn die Elf einen guten Rückrunden-Start erwischt, ja. Sechs Punkte aus den ersten drei Spielen, und Werder ist dabei. kicker: Sie stehen immer noch im Tor. Burdenski: Ich habe immer gerne gefeiert, aber auch stets Sport betrieben. So bin ich fit geblieben. I N T E RVI E W : HANS-GÜNTER KLEMM
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Box-Legende: Cassius Clay alias Muhammad Ali wird 70 Jahre.
Direktwahl für Redaktion: +49 911 216 22 42 Abonnement: +49 911 216 22 22 Anzeigen: +49 911 216 22 13
DONNERSTAG, 12. JANUAR Trainer Ottmar Hitzfeld wird 63 Jahre, Matthias Döschner (40 A DDR) 54. FREITAG, 13. JANUAR Trainer Eckhard Krautzun 71, Hartmut Weiß (168 BL-Spiele VfB Stuttgart, Braunschweig) 70, Monika Steinmetz (22 A) 52, Markus Bott (Boxen, ProfiWM 1993) 50, Alfred Schön (180 BL-Sp. Waldhof, Stuttgarter Kickers) 50, Karsten Schmeling (RuderOS 1988, WM 1986 + 1987) 50, Stefan Beinlich (5 A) 40, David Möller (4 x Rodel-WM 2004–07) 30. SAMSTAG, 14. JANUAR Peter Nogly (4 A) 65, Trainer Dietmar Demuth 57, Dieter Strozniak (6 A DDR) 57, Roswitha Bindl (22 A, EM 1989) 47, Dennis Aogo (9 A) 25.
SONNTAG, 15. JANUAR Werner Görts (391 BL-Sp. Neunkirchen, Bremen) 70, René Adler (10 A) 27. MONTAG, 16. JANUAR Trainer Udo Lattek 77, Wim Suurbier (60 A NL) 67, Trainer Reinhold Fanz 58, Petra Landers (15 A, EM 1989) 50. DIENSTAG, 17. JANUAR Karl-Heinz Spickenagel (29 A DDR) 80, Muhammad Ali (USA, Boxen, OS 1960 Profi-WM 1964–67 + 1974–78) 70. MITTWOCH, 18. JANUAR Trainer Werner Olk (1 A) 74, Wim Rijsbergen (28 A NL) 60, Ivan Zamorano (69 A Chile) 45, Nia Künzer (34 A, WM 2003) 32.
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kicker, 12. Januar 2012
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AALEN: Auch Sauter auf einem anderen Platz
1Weil ausgerechnet Heidenheim
seine Offensive prominent verstärkt hat, blicken viele Aalener Fans neidisch in die Nachbarstadt. Nicht so VfR-Trainer Ralph Hasenhüttl: „Für uns war das kein Grund, unsere Philosophie zu überdenken.“ Und so kam bisher nur Zweitligastürmer Cidimar aus Dresden. Im Trainingslager in Belek, das am Mittwoch endete, war ein Probespieler dabei: Innenverteidiger David Urban (19) von Energie Cottbus II. Dass der defensivstarke VfR über die Verpflichtung eines weiteren Abwehrspielers nachdenkt, geschieht nicht ohne Grund: „Wir haben mit Tim Kister, Jürgen Mössmer und Sascha Herröder nur drei Innenverteidiger. Fällt einer aus, sieht’s schon schlecht aus“, sagt Hasenhüttl. In Belek haben einige Spieler aus der zweiten Reihe auf sich aufmerksam gemacht, und das sogar auf ungewohnten Positionen: Enrico Valentini als Vertreter des verletzten Andreas Hofmann im zentralen defensiven Mittelfeld oder Stürmer Christoph Sauter auf der rechten offensiven Außenbahn. „Die Spieler haben gezeigt, dass sie die Qualität haben, dort zu spielen“, sagt der Trainer. „Ich habe beim
1. FC Nürnberg schon auf der Sechs gespielt. Mir liegt die Position, weil ich mich da viel bewegen und mir die Bälle holen kann“, so der 22-jährige Valentini. Verrückt machen lässt sich in Aalen übrigens keiner von der glänzenden Ausgangsposition zur Winterpause mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz drei bei einem Spiel weniger. Der Trainer jedenfalls verspürt keinen Druck: „Nein, weil der Verein nicht den Anspruch hat, aufsteigen zu müssen. Davon sind wir noch meilenweit entfernt.“ ALEXANDER HAAG
Die Hoffnung ruht auf Rückkehrer Stallbaum 1„Wir haben zehn Punkte Rück-
stand auf einen Nichtabstiegsplatz. Insofern starten wir unsere ganz besondere Mission impossible“, so Thomas Wolter vor dem Start in die Rückrunde. Der Werder-Coach war im ersten Test beim 5:1 gegen Heidkrug (Landesliga) „mit dem Tempo“, nicht jedoch mit „der Torausbeute“ seiner Elf zufrieden. Zwar traf Rück-
Zieglers Ziel ist Offenbach Personalsorgen geplagte Spielvereinigung Unterhaching kann etwas aufatmen. Mit Patrick Ziegler (Foto) und Roland Sternisko sind zwei wichtige Akteure wieder in das Vorbereitungstraining der SpVgg eingestiegen. Beide sind somit Alternativen für das Auftaktspiel gegen Offenbach. Der von einer Hüftverletzung betroffene Roland Sternisko befindet sich im Aufbautraining und absolvierte bereits erste Teile vom regulären Mannschaftstraining. Sternisko, der in den letzten beiden Spielen im vergangenen Jahr passen musste, möchte in der Rückrunde seine konstanten Vorstellungen (kicker-Notenschnitt 3,32) mit der
Überzeugt auf der Sechser-Position: Aalens Enrico Valentini, der schon beim 1. FC Nürnberg diese Rolle gespielt hat.
BREMEN II: Der routinierte Kapitän soll die Abwehr stabilisieren
UNTERHACHING: Verletzte kehren zurück
1 Die zuletzt von
Foto: Eibner
Valentini überzeugt in ungewohnter Rolle
Mannschaft fortsetzen. „Wir wollen wieder an die Leistungen zu Beginn der Saison anknüpfen und mal wieder eine Siegesserie hinlegen“, so der 23-Jährige. Vor allem die Rückkehr Zieglers nach seiner Sprunggelenkverletzung ist für die Defensive des Tabellenelften eine gute Nachricht. Ziegler hat seine Verletzung nach seinen starken 15 Ligaspielen (kicker-Notenschnitt 2,96) gut verdaut und trainiert wieder eifrig mit. „Es läuft ganz gut“, sagt der Verteidiger. Auch wenn Ziegler sich nach zehn Wochen Pause erst zurückkämpfen muss, könnte der 21-Jährige die Innenverteidigung bald wieder stabilisieren. „Von null auf 100 klappt noch nicht alles. Aber mein Ziel ist es, gegen Offenbach zu spielen“, so Ziegler. R O B E RT F R A N K
kehrer Onur Ayik gleich zweimal bei seinem Comeback. Doch ansonsten? Einer, der vielleicht helfen könnte, wäre Stürmer Gökhan Aktas (20) vom FC Oberneuland. „Wir wollen ihn genauestens beobachten“, so Wolter, der Aktas zur Probe mittrainieren lässt. Zudem ist der Kapitän Sandro Stallbaum (30) nach knapp drei
Monaten wieder dabei. Der einzige Routinier unter den Feldspielern fiel nach einer komplizierten Schulter-OP lange aus. Mit dem Kapitän dürfte die zweitschlechteste Abwehr der Liga (38 Gegentore) stabiler werden. Auch wenn Jerome Reisacher (20, Tor) ein halbes Jahr aufgrund eines Knorpelschadens fehlen wird. B E R N H A R D KÜ N N I N G
DARMSTADT: Ein Stürmer wird gesucht
Kessler fordert Soforthilfe 1 Am
Samstag kehrt Darmstadt 98 aus dem Trainingslager in der Türkei zurück. Bis dahin stehen täglich zwei Einheiten auf dem Programm, morgen zudem der Test gegen Borussia Dortmund II. Am Dienstag ließen die „Lilien“ gegen eine andere Borussia aufhorchen: Sie führten gegen Mönchengladbach mit 2:0 (Tore: Steegmann mit Foulelfmeter, Baier), ehe der Bundesligist in der Schlussphase noch zu einem 3:2-Sieg kam. Trainer Kosta Runjaic war mit der Leistung zufrieden, auch wenn Mönchengladbach weitestgehend eine B-Elf aufbot. Positiv sieht bislang auch Team-Manager Tuncay Nadaroglu den Türkei-Trip: „Die Bedingungen sind optimal.“
Dabei ist auch Testspieler Benjamin Pintol (21, zuletzt FSV Frankfurt II), der für die Außenbahnen im Mittelfeld verpflichtet werden könnte. Unabhängig davon soll noch ein Stürmer kommen. Präsident Hans Kessler (Foto) fordert: „Es muss einer sein, der uns sofort weiterhilft.“ Finanziell stehen die 98er gut da, auch wegen des Zuschauerschnitts von mehr als 7000. Der Aufsteiger hatte mit der Hälfte kalkuliert. Von der Gehaltsliste runter ist seit Beginn der Winterpause Joel Samaké (25, Tor). Hinzu kommt Fabian Broghammer (21, Mittelfeld) und wohl auch Jonas Grüter (25, Verteidigung). „Wenn die beiden in einem halben Jahr den Sprung ins Team nicht geschafft haben, warum sollten sie es jetzt schaffen?“, fragt Runjaic rhetorisch. JE N S D Ö R R
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REGIONALLIGA
kicker, 12. Januar 2012
WOLFSBURG II: Gesondertes Training und keine Testspiele
PERSONALIEN
Helmes und Co. stehen hinten an
SV WILHELMSHAVEN Nach Toni Gänge (23) und Patrick Bärje (25) hat mit Paolo Cavallo (21) der dritte Spieler von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch gemacht. Der Mittelfeldakteur spielt ab sofort beim Tabellenletzten FC Bayern Alzenau in der Regionalliga Süd.
Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live und kostenfrei über kicker.de und Twitter
VfL Wolfsburg II wieder im Training. Während die Profis sich im sonnigen Dubai auf den Rückrundenstart vorbereiten, muss das Team von Trainer LorenzGünther Köstner derzeit mit dem nasskalten Wetter in Wolfsburg vorliebnehmen. Mit dabei, wenn auch nur eingeschränkt, sind die von Felix Magath ausgemusterten Profis Patrick Helmes, Mateusz Klich, Hrvoje Cale und Sotirios Kyrgiakos. Während Ex-Nationalspieler Helmes von Beginn an dabei war, stießen die anderen drei Spieler erst zu Wochenbeginn dazu. Nur eingeschränkt mitmachen heißt, „dass wir in der Vorbereitung vor allem auf unsere Mannschaft achten müssen“, so der Trainer. „Sie müssen einsehen, dass sie bei uns nicht alles mitmachen können und auch gesondert trainieren müssen.“ Wie am Sonntag, als Köstner seine Schützlinge auf den Hügel der Leiden an der VW-Arena bat. „Wir waren auf dem Hügel der Freude“, sagt Köstner schmunzelnd. „Es war eine willkommene Abwechslung. Sonst laufen die Jungs im Wald. So konnten wir variablere Übungen machen.“ Rund 80 Minuten dauerte die Einheit. Kurze und lange Sprints bergauf sowie Treppenläufe und Sprünge standen auf dem Pro-
TSV HAVELSE
Foto: imago/MiS
REGIONALLIGA
1 Seit einer Woche ist der
Nachdenklich: Patrick Helmes darf beim Wolfsburger RegionalligaTeam nur eingeschränkt mittrainieren. gramm. Am Dienstag durften die Ausgebooteten immerhin beim Sieben-gegen-sieben-Spielchen und bei der Zweikampfschulung mitmischen. Bei den geplanten Tests werden Helmes und Co. ebenfalls fehlen. Dagegen wird mit Angelo Vaccara ein Testkandidat vorspielen. Der 30-jährige Stürmer, der bis zum Winter beim Oberligisten SSV Reutlingen unter Vertrag stand, ist seit dem Trainingsstart in Wolfsburg. „Wir brauchen in der Offensive einen erfahrenen und cleveren Spieler“, sagt Köst-
ner. „Da könnte uns Angelo helfen.“ Ob aber der Italiener unter Vertrag genommen wird, steht noch nicht fest. Köstner: „Das werden wir mit Felix Magath abstimmen.“ Eingeplant für die kommende Saison sind indes die A-Jugendlichen Nils Winter, Jonas Sonnenberg und Giovanni Millemaci, die Amateurverträge bis 2014 unterschrieben haben. Noch ein Jahr länger wurde der 17-jährige Innenverteidiger Hendrik Hansen an den Klub gebunden. DIETER KRACHT
Der TSV bezieht vom 29. Januar bis zum 5. Februar ein Trainingslager im türkischen Belek. „Das wird extern über Sponsoren finanziert“, freut sich Manager Stefan Pralle (45). Im letzten Winter mussten sich die Spieler des Regionalligisten noch an der Finanzierung beteiligen.
FC St. PAULI II Die Mannschaft von Trainer Jörn Großkopf (45) testet am 21. Januar gegen den BV Cloppenburg, am 24. Januar gegen Eintracht Norderstedt und am 28. Januar gegen den TuS Middels.
KSV HOLSTEIN KIEL Mittelfeldspieler Florian Meyer (24) ist nach seiner Schulteroperation wieder ins Training eingestiegen.
BERLINER AK 07 Mittelfeldspieler Sükrün Caliskan (19) wurde an den BerlinLigisten Hertha 03 ausgeliehen. + + + Torwart Robin Carly (19) kommt vom Oberligisten Brandenburg Süd 05.
LÜBECK: Teammanager verlässt den VfB
HALLENMASTERS: Randale wirken nach
Rinal unterstützt Yildirim
Sicherheit steht im Fokus
1 Nach Chefcoach Ramazan Yil-
1Für viele schleswig-holsteinische Fußballer ist es der Saisonhöhepunkt. Am Samstag steigt in der Kieler Sparkassen-Arena die 14. Auflage des SHFV-Hallenmasters, der Hallenlandesmeisterschaft im hohen Norden. Die acht stärksten Teams in Schleswig-Holstein nehmen das Rennen um ein Gesamtpreisgeld in Höhe von 8700 Euro auf. Alleine der Sieger streicht 5000 Euro ein. Jener hieß im Vorjahr VfB Lübeck. Der Regionalligist bekommt es diesmal in der Vorrunde mit den SH-Liga-Clubs NTSV Strand 08, ETSV Weiche und SV Eichede zu tun. In der Parallelstaffel spielen DFB-PokalViertelfinalist Holstein Kiel, SH-
dirim ist auch ein neuer Co-Trainer beim VfB Lübeck an Bord: Serkan Rinal. Der ehemalige VfB-Spieler, der mit der Empfehlung von acht Zweitliga-Partien und 47 Regionalliga-Einsätzen für die Grünweißen nach Lübeck zurückgekehrt ist, einigte sich mit dem Regionalligisten auf eine längerfristige Zusammenarbeit. Dafür löste der noch ohne Trainerlizenz ausgestattete 34-Jährige auch seinen Vertrag beim FC Schönberg 95 (6. Liga) vorzeitig auf, beendete abrupt seine aktive Laufbahn. „In meinem Alter weiß man, dass die Zeit selbst zu spielen nicht mehr unendlich dauern wird“, sagt
Rinal, dem auch die Möglichkeit, sofort ins Trainergeschäft einzusteigen, die Entscheidung erleichterte. Dabei will der VfB auch in Zukunft verstärkt mit jungen Talenten arbeiten. So absolvieren mit Emanuel Bento und Sebastian Jakubiak (eigene U 21) aktuell zwei 18-Jährige die Vorbereitung unter Yildirim. Dafür mussten die Lübecker einen anderen personellen Rückschlag hinnehmen: Teammanager Jörg Franke, der sich drei Jahre lang erfolgreich um das Scouting kümmerte, löste seinen Vertrag auf. Seine brachliegende Arbeit soll nun auf mehrere Schultern verteilt werden. S T E P H A N RU S S AU
Liga-Spitzenreiter VfR Neumünster sowie dessen Ligarivalen FC Sylt und Flensburg 08. Etwaige Sicherheitsbedenken, insbesondere nach den Ausschreitungen am vergangenen Freitag beim Turnier in Hamburg, räumt der Verband aus. „Natürlich sind wir durch die dortigen Geschehnisse zusätzlich alarmiert. Doch wir verfolgen seit Jahren in Kiel ein umfangreiches Sicherheitskonzept, das immer funktioniert hat. Der Schutz unserer Zuschauer steht über allem. Diesbezüglich sind wir sehr gut aufgestellt “, betonte Dr. Tim Cassel, Projektleiter der SHFVAktion „Schleswig-Holstein kickt fair“. ARNE SCHMUCK
3. LIGA
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AALEN: Auch Sauter auf einem anderen Platz
1Weil ausgerechnet Heidenheim
seine Offensive prominent verstärkt hat, blicken viele Aalener Fans neidisch in die Nachbarstadt. Nicht so VfR-Trainer Ralph Hasenhüttl: „Für uns war das kein Grund, unsere Philosophie zu überdenken.“ Und so kam bisher nur Zweitligastürmer Cidimar aus Dresden. Im Trainingslager in Belek, das am Mittwoch endete, war ein Probespieler dabei: Innenverteidiger David Urban (19) von Energie Cottbus II. Dass der defensivstarke VfR über die Verpflichtung eines weiteren Abwehrspielers nachdenkt, geschieht nicht ohne Grund: „Wir haben mit Tim Kister, Jürgen Mössmer und Sascha Herröder nur drei Innenverteidiger. Fällt einer aus, sieht’s schon schlecht aus“, sagt Hasenhüttl. In Belek haben einige Spieler aus der zweiten Reihe auf sich aufmerksam gemacht, und das sogar auf ungewohnten Positionen: Enrico Valentini als Vertreter des verletzten Andreas Hofmann im zentralen defensiven Mittelfeld oder Stürmer Christoph Sauter auf der rechten offensiven Außenbahn. „Die Spieler haben gezeigt, dass sie die Qualität haben, dort zu spielen“, sagt der Trainer. „Ich habe beim
1. FC Nürnberg schon auf der Sechs gespielt. Mir liegt die Position, weil ich mich da viel bewegen und mir die Bälle holen kann“, so der 22-jährige Valentini. Verrückt machen lässt sich in Aalen übrigens keiner von der glänzenden Ausgangsposition zur Winterpause mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz drei bei einem Spiel weniger. Der Trainer jedenfalls verspürt keinen Druck: „Nein, weil der Verein nicht den Anspruch hat, aufsteigen zu müssen. Davon sind wir noch meilenweit entfernt.“ ALEXANDER HAAG
Die Hoffnung ruht auf Rückkehrer Stallbaum 1„Wir haben zehn Punkte Rück-
stand auf einen Nichtabstiegsplatz. Insofern starten wir unsere ganz besondere Mission impossible“, so Thomas Wolter vor dem Start in die Rückrunde. Der Werder-Coach war im ersten Test beim 5:1 gegen Heidkrug (Landesliga) „mit dem Tempo“, nicht jedoch mit „der Torausbeute“ seiner Elf zufrieden. Zwar traf Rück-
Zieglers Ziel ist Offenbach Personalsorgen geplagte Spielvereinigung Unterhaching kann etwas aufatmen. Mit Patrick Ziegler (Foto) und Roland Sternisko sind zwei wichtige Akteure wieder in das Vorbereitungstraining der SpVgg eingestiegen. Beide sind somit Alternativen für das Auftaktspiel gegen Offenbach. Der von einer Hüftverletzung betroffene Roland Sternisko befindet sich im Aufbautraining und absolvierte bereits erste Teile vom regulären Mannschaftstraining. Sternisko, der in den letzten beiden Spielen im vergangenen Jahr passen musste, möchte in der Rückrunde seine konstanten Vorstellungen (kicker-Notenschnitt 3,32) mit der
Überzeugt auf der Sechser-Position: Aalens Enrico Valentini, der schon beim 1. FC Nürnberg diese Rolle gespielt hat.
BREMEN II: Der routinierte Kapitän soll die Abwehr stabilisieren
UNTERHACHING: Verletzte kehren zurück
1 Die zuletzt von
Foto: Eibner
Valentini überzeugt in ungewohnter Rolle
Mannschaft fortsetzen. „Wir wollen wieder an die Leistungen zu Beginn der Saison anknüpfen und mal wieder eine Siegesserie hinlegen“, so der 23-Jährige. Vor allem die Rückkehr Zieglers nach seiner Sprunggelenkverletzung ist für die Defensive des Tabellenelften eine gute Nachricht. Ziegler hat seine Verletzung nach seinen starken 15 Ligaspielen (kicker-Notenschnitt 2,96) gut verdaut und trainiert wieder eifrig mit. „Es läuft ganz gut“, sagt der Verteidiger. Auch wenn Ziegler sich nach zehn Wochen Pause erst zurückkämpfen muss, könnte der 21-Jährige die Innenverteidigung bald wieder stabilisieren. „Von null auf 100 klappt noch nicht alles. Aber mein Ziel ist es, gegen Offenbach zu spielen“, so Ziegler. R O B E RT F R A N K
kehrer Onur Ayik gleich zweimal bei seinem Comeback. Doch ansonsten? Einer, der vielleicht helfen könnte, wäre Stürmer Gökhan Aktas (20) vom FC Oberneuland. „Wir wollen ihn genauestens beobachten“, so Wolter, der Aktas zur Probe mittrainieren lässt. Zudem ist der Kapitän Sandro Stallbaum (30) nach knapp drei
Monaten wieder dabei. Der einzige Routinier unter den Feldspielern fiel nach einer komplizierten Schulter-OP lange aus. Mit dem Kapitän dürfte die zweitschlechteste Abwehr der Liga (38 Gegentore) stabiler werden. Auch wenn Jerome Reisacher (20, Tor) ein halbes Jahr aufgrund eines Knorpelschadens fehlen wird. B E R N H A R D KÜ N N I N G
DARMSTADT: Ein Stürmer wird gesucht
Kessler fordert Soforthilfe 1 Am
Samstag kehrt Darmstadt 98 aus dem Trainingslager in der Türkei zurück. Bis dahin stehen täglich zwei Einheiten auf dem Programm, morgen zudem der Test gegen Borussia Dortmund II. Am Dienstag ließen die „Lilien“ gegen eine andere Borussia aufhorchen: Sie führten gegen Mönchengladbach mit 2:0 (Tore: Steegmann mit Foulelfmeter, Baier), ehe der Bundesligist in der Schlussphase noch zu einem 3:2-Sieg kam. Trainer Kosta Runjaic war mit der Leistung zufrieden, auch wenn Mönchengladbach weitestgehend eine B-Elf aufbot. Positiv sieht bislang auch Team-Manager Tuncay Nadaroglu den Türkei-Trip: „Die Bedingungen sind optimal.“
Dabei ist auch Testspieler Benjamin Pintol (21, zuletzt FSV Frankfurt II), der für die Außenbahnen im Mittelfeld verpflichtet werden könnte. Unabhängig davon soll noch ein Stürmer kommen. Präsident Hans Kessler (Foto) fordert: „Es muss einer sein, der uns sofort weiterhilft.“ Finanziell stehen die 98er gut da, auch wegen des Zuschauerschnitts von mehr als 7000. Der Aufsteiger hatte mit der Hälfte kalkuliert. Von der Gehaltsliste runter ist seit Beginn der Winterpause Joel Samaké (25, Tor). Hinzu kommt Fabian Broghammer (21, Mittelfeld) und wohl auch Jonas Grüter (25, Verteidigung). „Wenn die beiden in einem halben Jahr den Sprung ins Team nicht geschafft haben, warum sollten sie es jetzt schaffen?“, fragt Runjaic rhetorisch. JE N S D Ö R R
REGIONALLIGA
MANNHEIM
MAINZ II
Sebert plant schon für die neue Saison
Malli prägt die jüngste Elf der Liga
REGIONALLIGA
1Nach zwei Jahren, in denen
die Liga-Zugehörigkeit erst am letzten Spieltag entschieden wurde, hat der SV Waldhof Mannheim in der aktuellen Saison frühzeitig die Möglichkeit, die Planungen für die Zukunft in den Fokus zu stellen. „Wir haben diesmal nicht den Zeitdruck bei der Kaderplanung“, will der Sportliche Leiter Günter Sebert (63) die Gelegenheit nutzen, um in den kommenden Wochen die Weichen für eine erfolgreiche Spielzeit 2012/13 zu stellen. Mit Massih Wassey (23, zuletzt Eintracht Rheine, davor FC Schalke 04 II) hat man bereits einen Offensivallrounder für die Rückrunde verpflichtet. Weitere Transfers sind möglich, wenn Akteure aus dem aktuellen Kader von der Gehaltsliste gestrichen werden können. Neben Christopher Hock (27), mit dem bereits Gespräche geführt wurden, soll zwei bis drei
Hat den BFV-Cup im Visier: Mannheims Günter Sebert. weiteren Spielern ein vorzeitiger Abschied nahegelegt werden. Bei ihnen wurde in der Vorrunde deutlich, dass sie in der Regionalliga an ihre Grenzen stoßen. In der aktuellen Spielzeit nimmt der Verbandspokal eine wichtige Stellung ein. Deshalb sind die Planungen des SVW auf den 25. Februar ausgerichtet. Dort trifft man im Viertelfinale des BFV-Cups auf den Oberligisten SpVgg Neckarelz. „Das Duell ist wichtig, wir wollen so weit wie möglich kommen“, so Sebert. Eine Qualifikation für den DFBPokal würde die aktuelle Saison zu einer erfolgreichen machen. MICHAEL WILKENING
REGIONALLIGA NORD
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TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
RB Leipzig Holstein Kiel Hallescher FC Hannover 96 II Berliner AK 07 (N) Hertha BSC II TSV Havelse VFC Plauen Hamburger SV II ZFC Meuselwitz Germ. Halberstadt (N) VfL Wolfsburg II FC St. Pauli II (N) SV Wilhelmshaven 1. FC Magdeburg VfB Lübeck SV Meppen (N) Energie Cottbus II
1 Noch nie zuvor hat der
1. FSV Mainz 05 II einen so jungen Kader in den RegionalligaWettbewerb geschickt, wie in dieser Saison. „Wir wollten mutig sein und ein Zeichen für unsere Nachwuchsarbeit setzen“, erklärt Trainer Martin Schmidt (44) den Sinn der starken Verjüngung. Gegenüber dem Vorrundenabschluss der Saison 2010/11 hat sich das Team bei einem Spiel weniger um drei Ränge verbessert: Vor Jahresfrist standen die Mainzer auf Platz neun, aktuell sind sie Sechster. Dabei musste das Team auch die verletzungsbedingten Ausfälle von Peter Perchtold (26, Knorpelschaden im Knie) und Niki Wiedmann (22, Kreuzbandriss) verkraften. Yunus Malli (19), als Perspektivspieler für die Profis geholt, prägte in der Vorrunde die Aktionen aus dem Mittelfeld, gehörte aber zuletzt dem Bundesligakader an. Seine Qualitäten
REGIONALLIGA WEST
40:16 45:17 23:8 25:27 26:25 16:27 29:24 19:21 28:23 24:35 25:23 22:25 23:28 29:34 13:18 23:31 21:30 20:39
42 41 39 28 25 25 24 23 22 22 21 20 19 18 17 17 17 14
NACHHOLSPIEL
vom 17. Spieltag Samstag, 4. Februar (14 Uhr): FC St. Pauli II – Hamburger SV II ( - , - )
19. SPIELTAG Freitag, 10. Februar (18.30 Uhr) 1. FC Magdeburg – VFC Plauen Samstag, 11. Februar (14 Uhr) TSV Havelse – FC St. Pauli II VfB Lübeck – Energie Cottbus II Hannover 96 II – Hertha BSC II Sonntag, 12. Februar (13.30 Uhr) Hamburger SV II – RB Leipzig SV Wilhelmshaven – ZFC Meuselwitz Hallescher FC – Berliner AK 07 VfL Wolfsburg II – Germ. Halberstadt SV Meppen – Holstein Kiel (14.00)
(0:0) (1:2) (5:3) (2:0) (2:1) (1:3) (1:0) (1:0) (1:3)
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19.
Sportfreunde Lotte Eintracht Trier Bor. M‘gladbach II Fortuna Köln (N) SC Wiedenbrück 2000 Borussia Dortmund II 1. FSV Mainz 05 II 1. FC Köln II FC Schalke 04 II Wuppertaler SV 1. FC Kaiserslautern II SC Verl Rot-Weiss Essen (N) SV Elversberg VfL Bochum II Fortuna Düsseldorf II Bayer Leverkusen II SC Idar-Oberstein (N) TuS Koblenz (A)
Spielt inzwischen Bundesliga: Mittelfeldakteur Yunus Malli. waren nicht zu ersetzen, auch wenn im Angriff Erik Durm (19) mit neun Treffern überzeugte. In vielen Spielen geriet der FSV zudem durch frühe Gegentore in Rückstand. „Das Problem der Jungs liegt nicht im spielerischen Bereich, sondern in den Köpfen. Sie lassen oft in der Anfangsphase die nötige Konzentration vermissen“, weiß Schmidt. Da das geplante Trainingslager in Belek/Türkei wegen Verletzungen und Erkrankungen ausfällt, bittet Schmidt zweimal täglich zum Training auf dem Kunstrasen. Außerdem sollen kurzfristig Testspiele vereinbart werden. HEINZ BENDER
REGIONALLIGA SÜD
TABELLE 18 18 18 18 18 17 17 17 17 18 18 18 16 17 17 17 18 17
Foto: imago/Hoffmann
kicker, 12. Januar 2012
Foto: imago/Sportsword
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PERSONALIEN
TABELLE 18 19 18 18 19 17 18 18 18 17 18 18 18 18 17 17 18 18 18
37:14 31:16 35:23 27:27 22:26 34:21 26:21 28:27 25:32 31:27 29:30 22:25 22:29 18:25 18:27 22:24 20:25 20:37 13:24
39 37 35 27 26 25 25 25 24 23 23 23 21 21 20 18 17 17 12
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
Stuttgarter Kickers SGS Großaspach Eintracht Frankfurt II Wormatia Worms Greuther Fürth II FC Ingolstadt 04 II (N) 1899 Hoffenheim II Karlsruher SC II SC Freiburg II Hessen Kassel Waldhof Mannheim (N) Bayern München II (A) 1860 München II 1. FC Nürnberg II FC Memmingen FSV Frankfurt II SC Pfullendorf Bayern Alzenau (N)
21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21
36:17 43:26 37:22 38:31 33:27 35:34 47:19 30:26 35:32 32:40 27:30 30:34 17:33 35:42 24:33 32:43 26:44 22:46
20. SPIELTAG
22. SPIELTAG
Freitag, 20. Januar (19 Uhr) SV Elversberg – SC Verl (4:1) Fortuna Köln – VfL Bochum II (20.00) (1:1) Samstag, 21. Januar (14 Uhr) SC Idar-Oberstein – Spfr. Lotte (0:0) Schalke 04 II – Bayer Leverkusen II (3:3) Bor. Dortmund II – Kaiserslautern II (2:0) Fort. Düsseldorf II – Wuppertaler SV (0:0) 1. FSV Mainz 05 II – Rot-Weiss Essen (1:2) 1. FC Köln II – Bor. M‘gladbach II (4:3) Bereits am 14. Dezember ausgetragen SC Wiedenbrück – Eintracht Trier 0:0 spielfrei: TuS Koblenz
Freitag – Sonntag, 2. – 4. März 1899 Hoffenheim II – FC Memmingen Bayern Alzenau – Stuttgarter Kickers FSV Frankfurt II – FC Ingolstadt 04 II Eintracht Frankfurt II – SC Pfullendorf Greuther Fürth II – Hessen Kassel 1860 München II – Wormatia Worms Waldhof Mannheim – Karlsruher SC II SGS Großaspach – Bayern München II SC Freiburg II – 1. FC Nürnberg II
45 42 41 37 37 36 33 31 30 27 25 24 22 21 21 20 19 17
(2:0) (0:4) (1:3) (3:1) (0:4) (0:5) (0:2) (3:2) (1:2)
FC BAYERN ALZENAU Mittelfeldspieler Paolo Cavallo (21, vom SV Wilhelmshaven) erhält einen Vertrag bis 30. Juni 2013. Der Linksfuß gilt als einer der schnellsten Spieler der Regionalliga Nord.
SV ELVERSBERG Bei der 0:3-Testspielniederlage gegen den 1. FC Saarbrücken wurde Innenverteidiger Simon Maurer (21, 1. FC Nürnberg II) getestet.
EINTRACHT TRIER Das Engagement von Gouiffe à Goufan (27, derzeit im Probetraining beim österreichischen Bundesligisten SV Kapfenberg) ist nach nur vier Monaten beendet. Die finanziellen Vorstellungen lagen zu weit auseinander.
SC WIEDENBRÜCK Der am Saisonende auslaufende Vertrag von Trainer Thomas Stratos (45) wird nicht mehr verlängert.
2. BUNDESLIGA
kicker, 12. Januar 2012
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„Unterstützen, nicht reinreden“
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kicker: Sie sind gebürtig aus dem Erzgebirge. Ist Ihr Engagement in Aue auch so etwas wie eine Rückkehr nach Hause, Herr Heidrich? Steffen Heidrich: Das kann man so sagen. Ich bin ja nur 15 Kilometer entfernt in Erlabrunn aufgewachsen. Meine Eltern leben noch da, ich habe auch eine Wohnung dort und weiß, wie die Leute ticken. kicker: Wie ticken diese Leute? Heidrich: Bescheiden, zurückhaltend und ein bisschen stur. Aber ehrlich. Tugenden, die mir nicht fremd sind. Das macht es mir einfacher, mit ihnen umzugehen. kicker: Ihr Lebensmittelpunkt bleibt aber weiterhin Dresden?
„Für die Offensive müssen wir noch etwas tun.“ Heidrich: Ja. Meine Frau ist dort Rechtsanwältin und Partnerin einer Kanzlei. Ins Erzgebirge ist es ja nicht so weit. kicker: Warum gerade Aue? Warum jetzt, nach zwei Jahren? Heidrich: Mein Vertrag in Cottbus ist im Sommer ausgelaufen. Die vorherigen Angebote waren nie passend. Ich hatte nicht das Gefühl, viel bewirken zu können. Und das ist das Entscheidende: Jeder Manager will was bewegen. kicker: Das ist in Aue möglich? Heidrich: Absolut. Den ersten Kontakt gab es kurz vor Weihnachten. Letzten Freitag habe ich mich mit dem Vorstand dann zwei Stunden unterhalten. kicker: Und dann? Heidrich: Ging alles schnell. Das macht klar, dass alle unbedingt wollten. Es muss passen, dann kann man im Team Berge versetzen – auch mit wenigen Mitteln. kicker: Wie sehr schränkt das einen Macher ein? Heidrich: Solch eine kleine Stadt wie Aue ist in der 2. Liga – das muss man mehr raustragen. Die Leute können stolz sein, was in diesem Traditionsklub über Jahrzehnte aufgebaut und erreicht wurde. Das wollen wir jetzt ausbauen und weiter verbessern. kicker: Wo liegen Ihre zukünftigen Aufgabengebiete?
Foto: imago/Picture Point
FUSSBALL IM OSTEN
Nach über 30 Jahren kehrt er beruflich in seine Heimat zurück. Seit diesem Montag ist STEFFEN HEIDRICH (44) neuer Sportdirektor beim FC Erzgebirge. Im Interview spricht er über seine Vergangenheit, Trainer Rico Schmitt und die neue Aufgabe in Aue.
Neue Aufgabe: Steffen Heidrich will den FC Erzgebirge in der 2. Bundesliga etablieren. Heidrich: Es sollen Strukturen aufgebaut und alles noch mehr professionalisiert werden – gerade die Nachwuchsarbeit. Da kommt mir meine Erfahrung und Ausbildung in der Kinder- und Jugendsportschule zugute. Wir wollen uns insgesamt noch besser aufstellen, und für diesen Schritt müssen wir Überzeugungsarbeit leisten. kicker: Was heißt das? Heidrich: Der FC Erzgebirge kann zum Beispiel vermehrt jungen Spielern in der 2. Liga eine Plattform bieten. Hier können sie sich auf einer Zwischenstation weiterentwickeln und wir vielleicht später eine Ablöse einfahren. kicker: Aus der Jugendsportschule von Erzrivale FC Karl-Marx-Stadt kennen Sie auch Rico Schmitt. Heidrich: Richtig. Er war ein Jahrgang jünger, aber danach ging jeder seinen eigenen Weg. kicker: Aue hatte neun Jahre keinen Sportchef. Muss Schmitt Sie nun als Aufpasser sehen?
Heidrich: Völliger Quatsch. Ich will ihm mit meiner Erfahrung zur Seite stehen und ihn unterstützen, nicht reinreden. kicker: Was wurde in der kurzen Zeit schon auf den Weg gebracht? Heidrich: Wir hatten bereits ein sehr angenehmes Vier-AugenGespräch. Wir gehen in fast allem konform. Jetzt geht es daran, das zu verfeinern. Rico bekommt von mir volle Unterstützung. kicker: Woran haperte es zuletzt beim FC Erzgebirge? Heidrich: Die Bürde der letzten Saison ist zu schwer. Das gute Abschneiden hatte man einem Aufsteiger nicht zugetraut. Bei manchem hatte sich im Unterbewusstsein vielleicht festgesetzt, dass es so weitergeht. kicker: Was ist aktuell noch drin? Heidrich: Der Klassenerhalt, nicht mehr. Darauf ist jetzt aber jeder eingestellt: Jeder weiß, dass er Gas geben muss. Wir werden die Kurve bekommen und nicht da unten hineinrutschen.
kicker: Wo hat Aue bis zum Ende der Transferperiode personell noch Bedarf? Heidrich: Wir möchten ein, zwei Leute verpflichten. Aber nicht auf Teufel komm raus, sondern nur dann, wenn es Sinn macht. kicker: Auf welcher Position macht es Sinn? Heidrich: Für die Offensive müssen wir noch etwas tun. 16 Tore in 19 Spielen sind einfach zu wenig. kicker: Wer soll noch gehen? Heidrich: Stürmer Alban Ramaj würden wir abgeben – wenn er etwas anderes findet. kicker: Ihr Vertrag ist unbefristet. Heidrich: Korrekt. Das zeugt von einem absoluten Vertrauensbeweis. Das zeigt mir auch: Man hat hier einiges vor. kicker: In Cottbus ist man sauer, weil Sie Ihren Ex-Klub wegen vermeintlich ausstehender Pokalprämien verklagt haben ... Heidrich: Dazu werde ich mich nicht äußern. I N T E RVI E W : MARCUS LEHMANN
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REGIONALLIGA
kicker, 12. Januar 2012
LEIPZIG: Kapitän und Torjäger Daniel Frahn über persönliche Ziele und Perspektiven des Klubs
kicker: Die Vorbereitung ist der natürliche Feind des Fußballers. Wie leidet der Kapitän in diesen Tagen? Daniel Frahn (24): Überhaupt nicht. Sie werden es nicht glauben, aber ich habe mich zum ersten Mal in meiner Karriere aufs erste Training gefreut. Dass nicht jeder Tag während der Vorbereitung Spaß macht, das liegt in der Natur der Sache. kicker: Die ersten Einheiten finden im Wald und im Gymnastikraum statt. Wann endet die Ball-Abstinenz? Frahn: Der Ball kommt schon noch. Wir tasten uns langsam an die hohen Belastungen ran. Wenn man im ersten Training gleich ein Trainingsspiel macht, ist die Verletzungsgefahr groß. kicker: Coach Peter Pacult will den erfahrenen Stürmer Roman Wallner von RB Salzburg holen. Wallner spielt Ihre Position. Frahn: Gute Spieler sind immer willkommen, erhöhen den Konkurrenzdruck. Dass jeder um seinen Platz kämpft, ist erwünscht. kicker: Wie nötig sind neue Spieler? Frahn: Der Trainer hat das ganz gut ausgedrückt. Der aktuelle Kader hat dafür gesorgt, dass wir Erster sind. Wir brauchen also nicht zig Neue, um aufzusteigen. Die Truppe ist gut beieinander. Und mit den wieder
gesunden Pekka Lagerblom, Max Watzka und Daniel Rosin haben wir ja schon drei Jungs, die als Neuzugang durchgehen. kicker: Kiel glänzt in der Punktrunde und im DFB-Pokal, Halle hat in Leipzig sensationell gut gespielt. Macht Ihnen die Konkurrenz Angst? Frahn: Respekt haben wir, aber keine Angst. Wir stellen uns dem Dreikampf, sind selbstbewusst genug, um zu sagen: Wenn wir unser Potenzial abrufen, kann der Aufsteiger nur RB Leipzig heißen. kicker: Sie selbst sind seit Jahren der beste Torschütze in der Regionalliga. Zufrieden, froh und glücklich? Frahn: Ich freue mich über jedes Tor, weiß aber auch, dass ich endlich höherklassig spielen und den nächsten Schritt gehen muss. kicker: Ihr Vertrag läuft im Sommer 2013 aus. Was passiert, wenn zwischendrin ein Verein aus Liga eins oder zwei anfragt? Frahn: Damit beschäftige ich mich nicht, ich fühle mich bei RB super wohl, bin Kapitän und anerkannt. Ich kann mir eine Vertragsverlängerung gut vorstellen. kicker: In welcher Liga spielt RB Leipzig in der Saison 2012/13? Frahn: Wir spielen die nächste Saison 3. Liga. I N T E RVI E W : GUIDO SCHÄFER
BAK: Der Kader für die Rückrunde ist komplett
Foto: imago/Contrast
„Wir spielen die nächste Saison 3. Liga“
Führt mit 15 Saisontreffern die Torjägerliste der Regionalliga souverän an: Leipzigs Angreifer Daniel Frahn.
HALLE: Mittelfeldspieler Boltze kann gehen
Härtel schürt Konkurrenz David auf Abschiedstour 1„Die Spieler haben ihre
Strafe bezahlt, und das soll es dann auch gewesen sein. Sie werden bei täglich zweimaligem Training schnell wieder ihr Idealgewicht haben“, lächelt Jens Härtel (42, Foto) darüber, dass drei seiner Schützlinge den Verlockungen über die Feiertage nicht so viel entgegenzusetzen hatten wie in der Hinrunde den Gegnern auf dem Platz. Nach einem ausgezeichneten fünften Rang hat der Trainer mit nahezu unverändertem Kader das Unternehmen Rückrunde gestartet. Lediglich Sükrü Caliskan (19, Mittelfeld, ein Einsatz) wurde an den Berlin-Ligisten Hertha 03 ausgeliehen. Der einzige Neuzugang ist Torwart Robin Carly (19) vom Oberligisten Brandenburg Süd 05. Doch genau gesehen ist dies nur die halbe Wahrheit. Denn in
der ersten Saisonhälfte fiel bei den Berlinern nach und nach eine ganze Reihe potenzieller Stammkräfte aus. „Dadurch konnten sich andere Akteure in den Vordergrund spielen und ihre Regionalligatauglichkeit unter Beweis stellen“, gewinnt Härtel im Nachhinein der Misere sogar noch eine positive Seite ab. Doch spätestens im Trainingslager im türkischen Antalya (20. bis 29. 1.) soll sein Kader nahezu komplett sein. „Für mich sind es schöne Voraussetzungen. Jeder muss nun im Training richtig Gas geben und kann sich keine Schwächen erlauben“, freut sich Härtel. Bei den Zielen hält sich der Coach noch bedeckt: „Wir wollen erst einmal die 44 Punkte, die für den Nichtabstieg reichen würden. Danach sehen wir, was weiter machbar ist.“ M A RT I N E I S E N
1Mit großem Hallo wurde
er vor dem Testspiel gegen den Drittligisten Rot-Weiß Erfurt (1:0/Torschütze Kanitz) von seinen derzeitigen wie auch einigen früheren Kollegen aus Thüringen begrüßt: Pavel David (33, Foto), den sie in Halle nur „Bronco“ nennen. Der Tscheche hatte verlängerten Genesungsurlaub und wird in den nächsten Tagen seine Reha beginnen. „Für das Trainingslager wird es wohl noch nichts“, glaubt der offensive Mittelfeldspieler, dem im Knie eine Zyste entfernt sowie der Meniskus geglättet wurde. Für David wäre es schon optimal, wenn er ab März wieder seine Normalform erreichen und noch einige Spiele für die Rot-Weißen bestreiten könnte. „In dem neuen Stadion macht das natürlich viel mehr Spaß“, sagt der Routinier, der sich in Sachen
Vertragsverlängerung nichts vormacht: „Im Sommer werde ich mich wohl aus Halle verabschieden. Ich habe ja auch vor meiner Verletzung nur wenig gespielt. Ich bin seit dem 17. Jahr Profi – das fordert nun wohl seinen Tribut.“ Er würde aber gern „in der Region um Leipzig“ ein wenig weitermachen. „Ein, zwei Klassen tiefer als Spiellenker, das könnte ich mir schon vorstellen“, sagt der Rechtsfuß. Ähnliches trifft auf Benjamin Boltze zu, dem bereits mitgeteilt wurde, dass sein Engagement zu Ende geht. Der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler war auch im derzeit schmalen Kader als defensiver Mittelfeldspieler nur dritte Wahl und könnte deshalb sofort gehen. Dennoch will sich Boltze nach letzten Aussagen „in Halle durchsetzen“. K L AU S B LU M T R I T T
3. LIGA
kicker, 12. Januar 2012
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AALEN: Auch Sauter auf einem anderen Platz
1Weil ausgerechnet Heidenheim
seine Offensive prominent verstärkt hat, blicken viele Aalener Fans neidisch in die Nachbarstadt. Nicht so VfR-Trainer Ralph Hasenhüttl: „Für uns war das kein Grund, unsere Philosophie zu überdenken.“ Und so kam bisher nur Zweitligastürmer Cidimar aus Dresden. Im Trainingslager in Belek, das am Mittwoch endete, war ein Probespieler dabei: Innenverteidiger David Urban (19) von Energie Cottbus II. Dass der defensivstarke VfR über die Verpflichtung eines weiteren Abwehrspielers nachdenkt, geschieht nicht ohne Grund: „Wir haben mit Tim Kister, Jürgen Mössmer und Sascha Herröder nur drei Innenverteidiger. Fällt einer aus, sieht’s schon schlecht aus“, sagt Hasenhüttl. In Belek haben einige Spieler aus der zweiten Reihe auf sich aufmerksam gemacht, und das sogar auf ungewohnten Positionen: Enrico Valentini als Vertreter des verletzten Andreas Hofmann im zentralen defensiven Mittelfeld oder Stürmer Christoph Sauter auf der rechten offensiven Außenbahn. „Die Spieler haben gezeigt, dass sie die Qualität haben, dort zu spielen“, sagt der Trainer. „Ich habe beim
1. FC Nürnberg schon auf der Sechs gespielt. Mir liegt die Position, weil ich mich da viel bewegen und mir die Bälle holen kann“, so der 22-jährige Valentini. Verrückt machen lässt sich in Aalen übrigens keiner von der glänzenden Ausgangsposition zur Winterpause mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz drei bei einem Spiel weniger. Der Trainer jedenfalls verspürt keinen Druck: „Nein, weil der Verein nicht den Anspruch hat, aufsteigen zu müssen. Davon sind wir noch meilenweit entfernt.“ ALEXANDER HAAG
Die Hoffnung ruht auf Rückkehrer Stallbaum 1„Wir haben zehn Punkte Rück-
stand auf einen Nichtabstiegsplatz. Insofern starten wir unsere ganz besondere Mission impossible“, so Thomas Wolter vor dem Start in die Rückrunde. Der Werder-Coach war im ersten Test beim 5:1 gegen Heidkrug (Landesliga) „mit dem Tempo“, nicht jedoch mit „der Torausbeute“ seiner Elf zufrieden. Zwar traf Rück-
Zieglers Ziel ist Offenbach Personalsorgen geplagte Spielvereinigung Unterhaching kann etwas aufatmen. Mit Patrick Ziegler (Foto) und Roland Sternisko sind zwei wichtige Akteure wieder in das Vorbereitungstraining der SpVgg eingestiegen. Beide sind somit Alternativen für das Auftaktspiel gegen Offenbach. Der von einer Hüftverletzung betroffene Roland Sternisko befindet sich im Aufbautraining und absolvierte bereits erste Teile vom regulären Mannschaftstraining. Sternisko, der in den letzten beiden Spielen im vergangenen Jahr passen musste, möchte in der Rückrunde seine konstanten Vorstellungen (kicker-Notenschnitt 3,32) mit der
Überzeugt auf der Sechser-Position: Aalens Enrico Valentini, der schon beim 1. FC Nürnberg diese Rolle gespielt hat.
BREMEN II: Der routinierte Kapitän soll die Abwehr stabilisieren
UNTERHACHING: Verletzte kehren zurück
1 Die zuletzt von
Foto: Eibner
Valentini überzeugt in ungewohnter Rolle
Mannschaft fortsetzen. „Wir wollen wieder an die Leistungen zu Beginn der Saison anknüpfen und mal wieder eine Siegesserie hinlegen“, so der 23-Jährige. Vor allem die Rückkehr Zieglers nach seiner Sprunggelenkverletzung ist für die Defensive des Tabellenelften eine gute Nachricht. Ziegler hat seine Verletzung nach seinen starken 15 Ligaspielen (kicker-Notenschnitt 2,96) gut verdaut und trainiert wieder eifrig mit. „Es läuft ganz gut“, sagt der Verteidiger. Auch wenn Ziegler sich nach zehn Wochen Pause erst zurückkämpfen muss, könnte der 21-Jährige die Innenverteidigung bald wieder stabilisieren. „Von null auf 100 klappt noch nicht alles. Aber mein Ziel ist es, gegen Offenbach zu spielen“, so Ziegler. R O B E RT F R A N K
kehrer Onur Ayik gleich zweimal bei seinem Comeback. Doch ansonsten? Einer, der vielleicht helfen könnte, wäre Stürmer Gökhan Aktas (20) vom FC Oberneuland. „Wir wollen ihn genauestens beobachten“, so Wolter, der Aktas zur Probe mittrainieren lässt. Zudem ist der Kapitän Sandro Stallbaum (30) nach knapp drei
Monaten wieder dabei. Der einzige Routinier unter den Feldspielern fiel nach einer komplizierten Schulter-OP lange aus. Mit dem Kapitän dürfte die zweitschlechteste Abwehr der Liga (38 Gegentore) stabiler werden. Auch wenn Jerome Reisacher (20, Tor) ein halbes Jahr aufgrund eines Knorpelschadens fehlen wird. B E R N H A R D KÜ N N I N G
DARMSTADT: Ein Stürmer wird gesucht
Kessler fordert Soforthilfe 1 Am
Samstag kehrt Darmstadt 98 aus dem Trainingslager in der Türkei zurück. Bis dahin stehen täglich zwei Einheiten auf dem Programm, morgen zudem der Test gegen Borussia Dortmund II. Am Dienstag ließen die „Lilien“ gegen eine andere Borussia aufhorchen: Sie führten gegen Mönchengladbach mit 2:0 (Tore: Steegmann mit Foulelfmeter, Baier), ehe der Bundesligist in der Schlussphase noch zu einem 3:2-Sieg kam. Trainer Kosta Runjaic war mit der Leistung zufrieden, auch wenn Mönchengladbach weitestgehend eine B-Elf aufbot. Positiv sieht bislang auch Team-Manager Tuncay Nadaroglu den Türkei-Trip: „Die Bedingungen sind optimal.“
Dabei ist auch Testspieler Benjamin Pintol (21, zuletzt FSV Frankfurt II), der für die Außenbahnen im Mittelfeld verpflichtet werden könnte. Unabhängig davon soll noch ein Stürmer kommen. Präsident Hans Kessler (Foto) fordert: „Es muss einer sein, der uns sofort weiterhilft.“ Finanziell stehen die 98er gut da, auch wegen des Zuschauerschnitts von mehr als 7000. Der Aufsteiger hatte mit der Hälfte kalkuliert. Von der Gehaltsliste runter ist seit Beginn der Winterpause Joel Samaké (25, Tor). Hinzu kommt Fabian Broghammer (21, Mittelfeld) und wohl auch Jonas Grüter (25, Verteidigung). „Wenn die beiden in einem halben Jahr den Sprung ins Team nicht geschafft haben, warum sollten sie es jetzt schaffen?“, fragt Runjaic rhetorisch. JE N S D Ö R R
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REGIONALLIGA
kicker, 12. Januar 2012
LOTTE: Gelassenheit vor DFB-Anhörung – Schon drei Zugänge
PERSONALIEN
Assauer ist der neue Angreifer den, die Sportfreunde Lotte. Mit Jerome Assauer vom Wuppertaler SV hat der Regionalliga-Spitzenreiter den Nachfolger für den verletzten Marcus Fischer (31, Kreuzbandriss) gefunden. Der 23-Jährige hat am Mittwoch einen zunächst bis zum Saisonende laufenden Vertrag unterschrieben. Der Offensivmann, der einige seiner neuen Mitspieler noch aus seiner Zeit bei Preußen Münster kennt, erzielte für den WSV in der vergangenen Saison zwölf Treffer. In der Hinrunde dieser Saison traf er bei zwölf Einsätzen zweimal ins Schwarze. Assauer ist nach Torhüter David Buchholz (27, Preußen Münster) und Mittelfeldspieler Oliver Zech (24, VfL Bochum II) bereits der dritte Lotter Winter-Neuzugang. Alle drei waren am Mittwochabend im Testspiel gegen den Drittligisten VfL Osnabrück dabei und werden es auch am Sonntag beim Hamburger SV II sein. Dort steigt
die Generalprobe für den Rückrundenstart am 21. Januar beim SC Idar-Oberstein. Ein mindestens ebenso wichtiger Termin wartet auf die Sportfreunde am morgigen Freitag in der
REGIONALLIGA NORD
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RB Leipzig Holstein Kiel Hallescher FC Hannover 96 II Berliner AK 07 (N) Hertha BSC II TSV Havelse VFC Plauen Hamburger SV II ZFC Meuselwitz Germ. Halberstadt (N) VfL Wolfsburg II FC St. Pauli II (N) SV Wilhelmshaven 1. FC Magdeburg VfB Lübeck SV Meppen (N) Energie Cottbus II
Foto: Mrugalla
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1 Sie sind endlich fündig gewor-
Will die hohen Erwartungen erfüllen: Jerome Assauer.
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NACHHOLSPIEL
vom 17. Spieltag Samstag, 4. Februar (14 Uhr): FC St. Pauli II – Hamburger SV II ( - , - )
19. SPIELTAG Freitag, 10. Februar (18.30 Uhr) 1. FC Magdeburg – VFC Plauen Samstag, 11. Februar (14 Uhr) TSV Havelse – FC St. Pauli II VfB Lübeck – Energie Cottbus II Hannover 96 II – Hertha BSC II Sonntag, 12. Februar (13.30 Uhr) Hamburger SV II – RB Leipzig SV Wilhelmshaven – ZFC Meuselwitz Hallescher FC – Berliner AK 07 VfL Wolfsburg II – Germ. Halberstadt SV Meppen – Holstein Kiel (14.00)
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Sportfreunde Lotte Eintracht Trier Bor. M‘gladbach II Fortuna Köln (N) SC Wiedenbrück 2000 Borussia Dortmund II 1. FSV Mainz 05 II 1. FC Köln II FC Schalke 04 II Wuppertaler SV 1. FC Kaiserslautern II SC Verl Rot-Weiss Essen (N) SV Elversberg VfL Bochum II Fortuna Düsseldorf II Bayer Leverkusen II SC Idar-Oberstein (N) TuS Koblenz (A)
Zentrale des Deutschen FußballBundes. Der DFB-Kontrollausschuss hat Vertreter der SF Lotte und von Eintracht Trier zu einer Anhörung gebeten. Dabei geht es um Rassismus-Vorwürfe. Während der Partie am 10. Dezember (2:3) sollen die dunkelhäutigen Trierer Jeremy Karikari (24) und Marc Gouiffe à Goufan (27) von Lotter Spielern beleidigt worden sein. 45 Minuten nach dem Abpfiff soll zudem Karikari SFL-Mittelstürmer Martin Hess (24) geschlagen haben, woraufhin der Strafanzeige erstattete. Am morgigen Freitag sollen zunächst beide Seiten sowie FIFA-Schiedsrichter Michael Weiner, der die Partie geleitet hatte, gehört werden. Erst danach wird entschieden, ob es zu einer Anklage kommt. „Wir haben uns nichts vorzuwerfen“, stellt Trainer Maik Walpurgis klar. „Rassistische Beleidigungen hat von meinen Spielern ganz sicher niemand von sich gegeben.“ A L F R E D S T E G E M A N N
REGIONALLIGA SÜD
TABELLE 18 18 18 18 18 17 17 17 17 18 18 18 16 17 17 17 18 17
SC WIEDENBRÜCK
37:14 31:16 35:23 27:27 22:26 34:21 26:21 28:27 25:32 31:27 29:30 22:25 22:29 18:25 18:27 22:24 20:25 20:37 13:24
39 37 35 27 26 25 25 25 24 23 23 23 21 21 20 18 17 17 12
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
Stuttgarter Kickers SGS Großaspach Eintracht Frankfurt II Wormatia Worms Greuther Fürth II FC Ingolstadt 04 II (N) 1899 Hoffenheim II Karlsruher SC II SC Freiburg II Hessen Kassel Waldhof Mannheim (N) Bayern München II (A) 1860 München II 1. FC Nürnberg II FC Memmingen FSV Frankfurt II SC Pfullendorf Bayern Alzenau (N)
21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21 21
36:17 43:26 37:22 38:31 33:27 35:34 47:19 30:26 35:32 32:40 27:30 30:34 17:33 35:42 24:33 32:43 26:44 22:46
20. SPIELTAG
22. SPIELTAG
Freitag, 20. Januar (19 Uhr) SV Elversberg – SC Verl (4:1) Fortuna Köln – VfL Bochum II (20.00) (1:1) Samstag, 21. Januar (14 Uhr) SC Idar-Oberstein – Spfr. Lotte (0:0) Schalke 04 II – Bayer Leverkusen II (3:3) Bor. Dortmund II – Kaiserslautern II (2:0) Fort. Düsseldorf II – Wuppertaler SV (0:0) 1. FSV Mainz 05 II – Rot-Weiss Essen (1:2) 1. FC Köln II – Bor. M‘gladbach II (4:3) Bereits am 14. Dezember ausgetragen SC Wiedenbrück – Eintracht Trier 0:0 spielfrei: TuS Koblenz
Freitag – Sonntag, 2. – 4. März 1899 Hoffenheim II – FC Memmingen Bayern Alzenau – Stuttgarter Kickers FSV Frankfurt II – FC Ingolstadt 04 II Eintracht Frankfurt II – SC Pfullendorf Greuther Fürth II – Hessen Kassel 1860 München II – Wormatia Worms Waldhof Mannheim – Karlsruher SC II SGS Großaspach – Bayern München II SC Freiburg II – 1. FC Nürnberg II
EINTRACHT TRIER Marc Gouiffe à Goufan (27, Mittelfeld) hat den Klub nach vier Monaten wieder verlassen. + + + Getestet werden Angreifer Mamadou Diabang (32) und die Außenbahnspieler Emil Miljkovic (23, NK Karlovac) und Tim Erfen (29, zuletzt Jahn Regensburg).
1. FC KÖLN II
TABELLE 18 19 18 18 19 17 18 18 18 17 18 18 18 18 17 17 18 18 18
Der SCW wird den am Saisonende auslaufenden Vertrag von Trainer Thomas Stratos (45) nicht verlängern. „Seine Vorstellungen von einem neuen Vertrag möchten wir nicht erfüllen“, erklärte Vorstandsmitglied und Hauptsponsor Burkhard Kramer. In der nächsten Saison will Stratos die Lizenz zum Fußballlehrer erwerben und stünde nur eingeschränkt zur Verfügung. Der Ex-Profi arbeitet seit 2008 in Wiedenbrück und führte den Klub mit zwei Aufstiegen in Folge in die 4. Liga.
45 42 41 37 37 36 33 31 30 27 25 24 22 21 21 20 19 17
Gastspieler Christian Braun (22, SpVgg Schramberg/ Bezirksliga) und ThiemoJerome Kialka (23) trafen zum 2:1-Sieg gegen Alemannia Aachen II. Sein Debüt gab Neuzugang Aias Aosman (19, Angriff, SC Wiedenbrück).
WUPPERTALER SV Eine Verpflichtung des polnischen Mittelfeldspielers Michal Protasewicz (26, seit Montag im Probetraining) ist kein Thema. Interesse besteht dagegen weiter an Stürmer Marco Quotschalla (23, Schalke 04 II).
ROT-WEISS ESSEN (2:0) (0:4) (1:3) (3:1) (0:4) (0:5) (0:2) (3:2) (1:2)
Die Abwehrspieler Sebastian Jansen (24, Faserriss im Adduktorenbereich) und Vincent Wagner (25, Sehnenverletzung im Kniegelenk) nehmen derzeit nicht am Training teil. Wagner könnte aber Ende der Woche wieder einsteigen. + + + Der österreichische Gastspieler Florian Leitner (23, USK Anif) ist wieder abgereist.