HANDB UCH
DER ITALISCH EN
Begriindet von Emil Vetter
III. BAND
DIAL EKTE
JURGEN UNTERMANN
Worterbuch des Oskisch-Umbrischen
Universitatsverlag C. WIN TER Heidelberg
s a^4-«^g 0>) Die Deutsche Bibliothek - ciP-Ein heitsauf hahme Untermann, Jiirgen: Worterbuch des Oskisch-Umbrischen/Jiirgen Untermann. - Heidelberg: Heidelberg: Winter, Winter, 2000
INHALTSVER2EICHNIS
(Handbuch der italischen Dialekte; Bd. 3) (Indogermanische Bibliothek: Reihe 1, Lehr 1, Lehr- und Handbiicher) I S B N N 3-8253-0963-0
Vorbemerkungen Gedmckt mit Unterstiitzung derDeutschen Forschungsgemeinschaft
UMSCHLAGBILD : UMSCHLAGBILD : Loretta Loretta Del Tutto Palma (ed.): La Tavola di Agnone nel contestea italico (zwischen den Seiten xn und XIII) Leo S. Olschki editore, Firenze 1996
7
Zum Verlauf Verlauf der Arbeit
7
Zur Zur Anlage des Anlage des Worterbuchs Worterbuchs
8
Die Die Gliederung der Gliederung der Worterbuchartikel Worterbuchartikel
11
Zur Zur Bibliographic
14
Zu den Fundortangaben den Fundortangaben
14
Abkiirzungen
15
Abkiirzungen italischer Abkiirzungen italischer Sprachen, Sprachstufen und Dialekte und Dialekte
15
Abgekiirzte Bezeichnungen anderer Sprachen
16
Abkiirzungen grammatischer grammatischer Begriffe
18
Andere Wortabkiirzungen
20
Abkiirzungen von Abkiirzungen von Biichern Biichern und Aufsatzen Aufsatzen
21
Abkiirzungen von Abkiirzungen von epigraphischen epigraphischen Quellen Quellen aufierhalb
IA FWA F WA R O UNIVERSITY
des des Oskisch-Umbrischen
30
Abkiirzungen von Zeitschriften
31
LIBRARY
J UN 1 A ?.0Q0 I SB SB N 3- 82 8253- O9 O963-O AUe Rechte vorbehalten. © 2 000 Universitatsve Universitatsverlag rlag C. Winter Heidelberg GmbH Photomechanische Wiedergabe und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen nur mit ausdriicklicher Genehmigung durch den Verlag ., Imprime en Allemagne • Allemagne • Printed Printed in Germany Druc k: Strauss Offsetdruck Gmb H, 69509 Morlenbach
O O O / /
Abkiirzungen von Abkiirzungen von Serien, Sammelwerken Serien, Sammelwerken und und Kongrefiberichten Kongrefiberichten . . . 35 Abkiirzungen von Festschriften und Gedenkschriften Worterbuch Worterverzeichnis
38 41 871
s a^4-«^g 0>) Die Deutsche Bibliothek - ciP-Ein heitsauf hahme Untermann, Jiirgen: Worterbuch des Oskisch-Umbrischen/Jiirgen Untermann. - Heidelberg: Heidelberg: Winter, Winter, 2000
INHALTSVER2EICHNIS
(Handbuch der italischen Dialekte; Bd. 3) (Indogermanische Bibliothek: Reihe 1, Lehr 1, Lehr- und Handbiicher) I S B N N 3-8253-0963-0
Vorbemerkungen Gedmckt mit Unterstiitzung derDeutschen Forschungsgemeinschaft
UMSCHLAGBILD : UMSCHLAGBILD : Loretta Loretta Del Tutto Palma (ed.): La Tavola di Agnone nel contestea italico (zwischen den Seiten xn und XIII) Leo S. Olschki editore, Firenze 1996
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Zum Verlauf Verlauf der Arbeit
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Zur Zur Anlage des Anlage des Worterbuchs Worterbuchs
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Die Die Gliederung der Gliederung der Worterbuchartikel Worterbuchartikel
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Zur Zur Bibliographic
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Zu den Fundortangaben den Fundortangaben
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Abkiirzungen
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Abkiirzungen italischer Abkiirzungen italischer Sprachen, Sprachstufen und Dialekte und Dialekte
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Abgekiirzte Bezeichnungen anderer Sprachen
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Abkiirzungen grammatischer grammatischer Begriffe
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Andere Wortabkiirzungen
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Abkiirzungen von Abkiirzungen von Biichern Biichern und Aufsatzen Aufsatzen
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Abkiirzungen von Abkiirzungen von epigraphischen epigraphischen Quellen Quellen aufierhalb
IA FWA F WA R O UNIVERSITY
des des Oskisch-Umbrischen
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Abkiirzungen von Zeitschriften
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LIBRARY
J UN 1 A ?.0Q0 I SB SB N 3- 82 8253- O9 O963-O AUe Rechte vorbehalten. © 2 000 Universitatsve Universitatsverlag rlag C. Winter Heidelberg GmbH Photomechanische Wiedergabe und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen nur mit ausdriicklicher Genehmigung durch den Verlag ., Imprime en Allemagne • Allemagne • Printed Printed in Germany Druc k: Strauss Offsetdruck Gmb H, 69509 Morlenbach
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Abkiirzungen von Abkiirzungen von Serien, Sammelwerken Serien, Sammelwerken und und Kongrefiberichten Kongrefiberichten . . . 35 Abkiirzungen von Festschriften und Gedenkschriften Worterbuch Worterverzeichnis
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VORBEMERKUNGEN Zum Verlauf der Arbeit. Der Ausgangspunkt dieses Worterbuchs ist der zweite Band meiner Tiibinger Dissertation von 1954, 'Der Wortschatz des Cippus Abellanus und der Tabula Bantina', die ich unter der Leitung meines verehrten, unvergessenen Lehrers Hans Krahe verfaBt habe. In dieser Arbeit wurden das inhaltliche Anliegen und die aufiere Darbietung entworfen, die ich bis heute beibehalten habe. An der Erweiterung des Worterbuchs iiber die beiden genannten Inschriften hinaus habe ich seit meiner Ubersiedlung- von Tubing-en nach Kdln im Jahr 1965 - immer wieder unterbrochen durch andere dring-ende Aufg-aben - bis heute gearbeitet. Von 1984 an standen mir einige Jahre lang zwei von der Deutsche Forschungsgemeinschaft finanzierte Mitarbeiter zur Seite, Cornelia Meierbroker und Winfried Breidbach, die die bibliographischen Hilfsmittel unter anderem eine reiche Sammlung von Sonderdrucken und Photokopien - beschafft haben und viel viel zur Abfassung des Worterbuchs selbst beigetragen haben. Diese Tatigkeit wurde bald auf eine Arbeitsgemeinschaft ausgedehnt, die aus diesen beiden Mitarbeitern und in wechselnder Zusammensetzung aus Studenten und Stipendiaten des Instituts fur Sprachwissenschaft in Kbln bestand; ihre Mitglieder kamen bis 1993 zu zu regelmaBigen Sitzungen zusammen und haben sich mit groliem Einsatz an der Erstellung der Lemmata beteiligt. Unter alien Stichwbrtern, die von ihnen bibliographisch vorbereitet und inhaltlich konzipiert wurden, stehen abgekurzt ihre Namen: IA. Ignacio Adiego Lajara, jetzt Barcelona WBy. Walter Bayer, Dormagen Winfried Breidbach, jetzt Saarbriicken WB. Winfried BD. Barba ra Discher, jetzt Freiburg LG. Luisa Garcia Garcia, jetz t Sevilla Sevilla FH. Frank Heiderm anns, Kbln Kbln DK. Dorothee Krayer, Kbln CM. Cornelia Meierbrbker , Kbln AQ. Alberto Quintanilla Nino, jetzt San Sebastian AS. Antje Schafer -Casare tto, Kbln. Verstandlicherweise muliten alle diese Beitrage von mir selbst noch einmal vereinheitlicht, oft stark gekiirzt und, auch mit Riicksicht auf die seit 1993 erschienene Fachliteratur, standig neu iiberarbeitet werden. Alle nicht durch diese Siglen gekennzeichneten Lemmata habe ich selbst in den Jahr en von 1966 bis 1997 verfaftt. verfaftt. Vom Vom Beginn der letzten Redaktionsarbeiten im Friihjahr 1997 an hat sich meine Frau mit grenzenloser Geduld und Sorgfalt um die Reinschrift, um die Koordinierung und Priifung der Zitate und Abkiirzungen und um das
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Vorbemerkungen
'lay-out ' der L emmata verdient gemacht. Fur die vielen vielen noch verbliebene Fehler und Inkonsequenzen bin ich selbstverstandlich allein verantwortlich. Seit den ersten Vorstudien zu meiner Dissertation im Jahre 1951 bis zum heutigen Tag hat mir Helmut Rix als hbchst kompetenter Berater und standig verfugbarer kritischer Diskussionspartner zur Seite gestanden. Fast ebenso lange konnte ich meine altitalischen Probleme mit Eric Hamp und mit Carlo de Simone teilen und erbrtern. In den letzten Jahren kam Frank Heidermanns als guter Fachkenner und engagierter Heifer dazu; seine Habilitationsschrift, die als 'Nominale Wortbildungslehre' in dieses Handbuch integriert wird, hat die etymologische Information, die ich zu bieten versuche, entscheidend bereichert und prazisiert. Sehr viel an bibliographischer und inhaltlicher Vervollstandigung verdanke ich meinen italienischen Kolleginnen und Kollegen, alien voran Anna Marinetti, Aldo Prosdocimi und Paolo Poccetti, in grofcem Umfang aber auch Rosalba Antonini, Loretta Del Tutto Palma, Annalisa Franchi De Bellis, Maria Pia Marchese, Domenico Silvestri und meinem allzu friih verstorbenen Freund Enrico Campanile. Auch aus anderen Landern wurden wir reichlich mit Sonderdrucken und Informationen unterstutzt: stellvertretend fur viele weitere nenne ich Michel Lejeune, Gerhard Meiser und Emilio Nieto Ballester, die ihre Namen auf vielen Seiten dieses Buches wiederfinden werden. In letzter Minute konnte ich noch - wenn auch fast ohne Diskussion von Einzelheiten - auf die wertvolle Dissertation von Carlos Garcia Castillero iiber die oskisch-umbrischen Prasensstamme verweisen. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft d anke ich fur fur die bereit s genannt e Finan zierung von Hilfkraften un d fiir einen grolizugigen grolizugigen Druckkostenzuschufc. Mein besonderer Dank gilt schlieBlich dem Universitatsverlag Carl Winter und seinem Leiter Eilert Erfling, der die letzte technische Verwirklichung des Buches mit unermudlichem Rat und grofter Sachkenntnis betreut hat.
Vorbemerkungen
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den Sprachen und den sogenannnten 'kleinen' Dialekten in Mittelitalien (volskisch, palignisch, marsisch, marrucinisch, vestinisch) auch das Sudpikenische und die in zunehmender Zahl zutage kommenden archaischen Denkmaler gezahlt, fur die die Namen 'prasamnit isch', 'palaoumbr isch' und 'palaovolskisch' eingefiihrt worden sind. Nicht einbezogen sind, im Gegensatz zum ersten Band dieses Handbuchs, die friihen latinischen Inschriften und das Faliskische, aude rdem einige wenige wenige Teile der Inschriften Ve.1 83 und 184, in denen noch noch keine auch nur annah ernd zuverlassige Worttrennung gelungen ist. Die Sprachbezeichnung 'sabellisch' statt 'oskisch-umbrisch' vermeide ich (auder gelegentlich in Zitaten), da sie so aussieht, als bezbge sie sich auf die Sprache des Volkes der Sabeller, das in antiken Quellen mehr oder minder genau mit den Samniten identifiziert wird (Strabo 5,4,12, Plin.n.h. 3,107, Liv.8,1,7), also auf die Sprache einer Volksgruppe verweist, die zwar zweifellos oskisch, aber sicher nicht umbrisch sprach. Aufterdem hat 'sabellisch' durch seine zeitweilige Verwendung als Bezeichnung der 'kleinen Dialekte' (zuletzt Wallace The Sabellian Languages 1984) bereits genug Verwirrung gestiftet. Mit einem schwerfalligen zweiteiligen zweiteiligen Namen hat man sich sich auch beim 'Indo-I ranisc hen' abgefunden, nachdem der einfache Terminus 'arisch' in Verruf gekommen war. Nur begrenzt beriicksichtigt werden die literarisch uberlieferten Wbrter, die als oskisch-umbrisch (oft als sabinisch) gelten; erwahnt und erortert werden sie selbstverstandlich, wenn sie einem epigraphisch belegten Wort zugeordnet werden kbnnen; sie kommen aber nicht als eigene Lemmata vor. Ausgeschlossen bleiben Orts-, Vblker- und Personennamen, sob aid es sicher ist, daft sie als solche und nich t vielleicht auch als Appellativa zu deuten sind (z.B. im Fall von safinus). Fiir die Ortsund Vblkernamen kann auf das in Neapel laufende Projekt eines italischen Ortsnamenlexikons verwiesen werden. Fiir die Personennamen ist eine zusammenfassende Neubearbeitung des gesamten altitalischen Bestandes nbtig, die die Ernte aus der Fiille vorziiglicher Detailstudien der letzten 50 Jahre einbringt, die wir I.Kajanto, M.Lejeune, J.Reichmuth, H.Rix und H.Solin verdanken.
Zur Anlage des Wbrterbuchs Das Wbrterbuch soil iiber die Bedeutung, die vor- und inneritalische Geschichte und die Etymologie der Wbrter Auskunft geben, die in den oskisch-umbrischen Inschriften iiberliefert sind, und dabei moglichst illusionslos und ideologiefrei die Schwelle deutlich machen, an der die als ausreichend sicher annehmbaren Ergebnisse aufhbren und die noch immer unbefriedigenaen, weiterer kiinftiger Bemiihung anempfohlenen Experimente und Aporien beginnen. Zum Oskisch-Umbrischen werden hier neben den beiden namengeben-
Entsprechend meiner eigenen Ausbildung hatte ich bei der Arbeit an diesem Wbrterbuch standig drei Adressaten vor Augen, - Indogermanisten, Philologen und Althistoriker -, und es konnte nicht ausbleiben, dafi> ich keinem dieser drei Fachgenossen alles bieten kann, was er von einem Wbrterbuch des Oskisch-Umbrischen erwartet. Insbesondere werde ich die Anspriiche der Indogermanisten nur in begrenztem Umfang befriedigen, da es mir mir trotz aller Oberlegungen und Experimente nicht gelingen will, eine konsequente und inhaltlich abgesicherte Beziehung zwischen dem Oskisch-Umbrischen und dem Urindogermanischen herzustellen: zwischen der Phase, in der man 'das Urindogermanische' zu lo-
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Vorbemerkungen
Vorbemerkungen
kalisieren versucht, und dem Oskisch-Umbrischen klafft eine breite zeitliche und volks- und kulturgeschichtliche Spanne, in der unendlich viel geschehen sein kann, was in die Geschichte der Bedeutung und die Form der Wtirter eingegriffen hat. Das fuhrt dazu, dafc die auch in diesem Worterbuch oft und gern unternommenen Versuche zur Rekonstruktion indogermanischer Vorformen selten oder nie einen realen Ausgangspunkt in der Vorgeschichte oskisch-umbrischer Worter wiedergeben konnen, sondern sich ganz auf die Funktion beschranken, einen formalen Fixpunkt in der indogermanistischen Sprachvergleichung zu find en, den man brauc ht, um die Frage stellen und beantworten zu konnen, ob und in welchem Grade eine oskisch-umbrische Form 'uralt' ist oder ob sie rezenten formalen Veranderungen unterworfen war. Nur wenn ich aus zusatzlichen Griinden iiberzeugt oder geneigt bin anzunehmen, dad die rekonstruierte Form wirklich einer systematisch und koharent geordneten Grundsprache aller indogermanischen Einzelsprachen zuzuschreiben ist, wage ich es, das Etikett 'uridg.' zu verwenden. Trotz voller Anerkennung der Bemuhungen, mit denen man in den letzten Jahren - vor allem in den Arbeiten von Helmut Rix, Gerhard Meiser, Frank Heidermanns und Carlos Garcia Castillero - wieder eine uritalische Ebene plausibel gemacht hat, auf der die Gemeinsamkeiten zwischen dem Oskisch-Umbrischen und dem Lateinischen lokalisiert werden konnen, habe ich in der Praxis weiterhin grofie Schwierigkeiten mit dem Konzept 'Uritalisch', solange sich damit kein geordneter, mit einer naturlichen Sprache vergleichbarer Bestand morphologischer und lexikalischer Eigenheiten verbinden lafit, wie dies beim Urgermanischen oder Urgriechischen moglich ist, und solange wir keine Vorstellungen iiber Zeit und Ort dieser uritalischen Spracheinheit haben. Man ist immer noch iiberzeugt - sicher mit Recht, obwohl ein positiver Beweis dafur fehlt - , daft sie aufterhalb der Apenninenhalbinsel irgendwo im siidlichen Mitteleuropa zu lokalisieren und eine getrennte 'Einwanderung' (was immer man darunter verstehen mag) der Trager lateinischer und oskisch-umbrischer Sprache anzunehmen ist. Mit dieser Einwanderung war jedenfalls ein radikaler Wechsel des wirtschaftlichen und kulturellen Ambientes verbunden, und durch die Verflechtung mit der mediterran-etruskischen Welt seit dem 8.Jahrhundert v.Chr. wurde dieser Wechsel noch erheblich vertieft. Zugleich entstand damit fur die Trager der 'indogermanisch-italischen' Sprachzweige ein neuer, beiden gemeinsamer Rahmen fur gesellschaftliche und religiose Formen (oft, aber sicher zu vereinfachend 'etruski sche Koivfj' Koivfj' genannt), d er, wie man langst weifi, in groftem Umfang zu gleichartigen oder parallelen Neubildungen und zu eniem intensiven Lehnwortaustausch in der einschlagigen Terminologie gefiihrt hat. Fur die Geschichte des Wortschatzes ergibt sich daraus ein, wie ich furchte, nahezu unlbsb ares Problem: wir wir kenne n, durch die Art der
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Denkmaler bedingt, vom Oskisch-Umbrischen zwar recht gut den technischen Wortschatz, der die staatsrechtlichen und religibsen Vorstellungen und Institutionen der zweiten Halfte des letzten Jahrtausends v.Chr. widerspiegelt, aber so gut wie wie nichts, was mit Sicherheit einer a ltiiberkommenen privaten Sphare und einer kulturellen Vergangenheit in 'vor-a penninisc her' Zeit zuzuschreiben ist. Man Man wird deshalb in diesem Worterbuch verhaltnismaftig selten das Attribut 'uritalisch', aber recht oft das Attribut 'gemeinitalisch' oder, wenn eine prazisere Aussage moglich moglich ist, 'innerital isch' finden, mit dem auf Vorgange verwiesen wird, die mutmaftlich nicht alter als das 8.Jahrhundert v.Chr. sind. Das bedeutet zugleich, dad damit das Umfeld der etymologischen Einordnung oskisch-umbrischer Worter zu einem groften Teil mit dem Bereich zusammenfallt, fxir fxir den die Alte Geschichte zustandig ist, und mir lag vom ersten Anfang meiner Arbeit an sehr daran, die Fragen und Ergebnisse dieses Fachgebiets so intensiv wie moglich fur die Geschichte des oskisch-umbrischen Wortschatzes auszuwerten. Selbstverstandlich wird ungeachtet dieser besonderen Situation eine 'ursabellische' oder 'ur-oskisch-umbrische' Ebene in Rechnung gesetzt, auf die all die Neuerungen zu projizieren sind, die die oskisch-umbrischen Dialekte unter einan der, aber nicht mit dem Lateinischen gemeinsam haben. Auch hier bleibt freilich offen, wann und wo diese Ebene einer historischen Realitat entsprochen hat: immerhin verdichten sich seit der Entratselung des Siidpikenischen und nach den neu gewonnenen Einsichten in die archaische Phase der beteiligten Sprachen die Anzeichen dafur, daft daft es erst in Italien in der ersten Halfte des letzten Jahr tausends v.Chr. zur Ausgliederung der spater greifbaren oskisch-umbrischen Dialekte gekommen ist.
Die Glieder ung der Wor terbuc hartik el. Grundsatzlich sind alle Artikel des Worterbuchs in gleicher Weise untergliedert. Das Lemm a greift bei Wbrtern, von denen mehr als eine Form Form belegt ist, nach Mbglichkeit diejenige Form heraus, die einer iiblichen 'Nennform' (wie N.Sg. oder Inf.Pr.) entspricht oder am deutlichsten die Merkmale des betre ffenden Lexems erkennen laftt. Wenn ein Wort in mehreren Dialekten vorkommt, werden diese vor dem Lemma abgekurzt genannt, - als erst er der , aus dem die als Lemma Lemma ausgewahlte Form kommt, danach die iibrigen in alphabetischer Reihenfolge. Jedes Lexem mit eigenem Paradigma erhalt ein eigenes Lemma. Ausgenommen sind dementsprechend Praverbkomposita finiter Verben: sie sind unter dem Verbum simplex eingeordnet, und wenn es mehrere verschiedene Pra-
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Vorbemerkungen
verbkomposita zu einem Verbum simplex gibt, das nicht belegt ist (wie z.B. bei -t en tu ), werden sie trotzdem unter diesem aufgefiihrt. Bei der alphabetischen Ordnung der Lemmata werden r und d (zu rs s. unten) k, c, c, q und umbr.s' (s. unten; x in lat. Schrift gilt als ks) s, s, siidpik.s und umbr.s (zu umbr.s s. unten) i, i und 1 u, u, o, u, fern er v als. Diphthongbestandteil v in anderer Stellung und ante- oder intervokalisches u jeweils wie ein und ders elbe Buchst abe bet rac htet und unt er d, k, s, i, u und v eingereiht. Mit fetter Schrift werden Worter in 'nationalen' Schriften des Oskischen, Umbrischen, Faliskischen und Venetischen wiedergegeben, in Kursivschrift alle in lateinischem Alphabet iiberlieferten Belege dieser Sprachen, ebenso alle etruskischen und messapischen Worter. Ein umbrisches Wort, das in lateinischer Schrift die Folge rs enthalt, wird dann unter d eingereiht, wenn es daneben bei dem gleichen oder bei einem zweifelsfrei verwandten Wort Belege mit umbr.r oder osk. und siidpik.d, d oder I gibt; in diesem Fall wird im Lemma r in Klammern hinzugefiigt. Ebe nso steht s wie s unte r k, wenn es mit Sicherheit mit s oder q gleichzusetzen ist; im Lemma wird dies durch nachfolgendes (g) verdeutlicht. Unter Bl . = Bel eg e werden die belegten Formen aufgezahlt und so ubersichtlich wie mbglich geordnet nach paradigmatischen grammatischen Kategorien, die in der letzten Kolumne angegeben werden. Ein- oder angefugt sind allfallige Anmerkungen zu Problemen der Lesung, der grammatischen Kategorie oder der Zugehbrigkeit. Zitiert werden die Inschriften nach Vetter im ersten Band dieses Handbuchs (Ve.), (Ve.), nach des sen Erganzung dur ch Poccetti (Pocc (Pocc.) .) und, durch einen Schragstrich getrennt, nach der 'editio minor', die Rix diesem Handbuch beifiigt. Fur die sudpikenischen Inschriften wird die Numerierung bei Marinetti, Le iscrizioni sudpicene (1985), verwendet. Durch eigene Siglen werden die drei groden oskischen Inschriften bezeichnet CA Cippus Abellanus aus Avella AV TA Tavola di Agnone IS TB Tabula Bantina aus Banzi Banzi PZ. Auf die iguvinischen Tafeln wird durch eine rbmische Ziffer fur die Tafel und eine arabische Ziffer fur die Zeile verwiesen; wenn sich aus bestimmten Griinden die Notwendigkeit dafur ergibt, wird 'Iguvinische Tafeln' durch IgT abgekiirzt.
Vorbemerkungen
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Unter B d. = Be de ut un g steht die Ubersetzung des des Wortes, Wortes, falls falls sie als relativ sicher bekannt gelten darf. Abweichende Vorschlage oder bei nicht gesicherter Bedeutung - die mir bekannten und nicht zu absurd scheinenden Hypothesen zur Bedeutung stehen in den nachfolgenden Anmerkungen. Die Attribute 'unbekannt, nicht sicher ermittelt' o.dgl. werden hier und unter Et . immer dann verwendet, wenn die Bemuhung um um eine bessere Deutung noch als notwendig anzusehen ist. Unter Bf. = Bed eut ung sf eld wird wird auf auf oskisch-umbris oskisch-umbrische che Worter Worter gleigleicher oder ahnlicher Bedeutung, oder auf Bedeutungsopposita hingewiesen; umfangreichere Gruppen bedeutungsverwandter Worter werden jeweils unt er einem der zugehbr igen Lemma ta zusamme ngefalit , auf das bei den ubrigen Mitgliedern unter Bf. verwiesen wird. Unter Wf. = Wort fami lie erscheinen alle alle unter eigenem eigenem Lemmata behandelte Ableitungen des jeweiligen Wortes. Unte r Et. = Ety mol ogi c wird eine etymologi etymologische sche Hypothese vorgetragen, die, durch die Bedeutung gestiitzt, das Wort an andere Worter innerhalb oder auderhalb des Oskisch-Umbrischen anschliefit und damit seinen Ursprung sichtbar zu machen vermag. Dies ist auf Falle beschrankt, deren Bedeutung ich fur ausreichend sicher halte. Alle ubrigen erscheinen, ebenso wie die Abweichungen von akzeptierten Etymologien, in den Anmerkungen, und zwar soweit mbglich in einer Reihenfolge, die die Plausibilitat der jeweiligen Hypothesen widerspiegelt. Laryngalsymbole verwende ich in rekonstruierten Formen nur dann, wenn die Rekonstruktion iiber die Ebene des Uritalischen zuruckfuhr t, also yor die Zeit, in der Umfarbunge n, Laryngalschwund Laryngalschwund vor Vokal Vokal und der Ubergang von Laryngal zwischen Konsonanten zu urital.a bereits eingetreten waren. Auch ft, g und gh werden in der Regel nur in Rekonstrukten verwendet, die sicher oder mbglicherweise in voritalischer Zeit zu lokalisieren sind. Unter Wg. = Wor tge sch ich te wird wird einerseits die Aussage der EtymoloEtymologie iiber Alter und Geschichte des Wortes und iiber seine Stellung im Kreis verwandter Sprachen interpretiert und ausgewertet, und andererseits versucht, wo es sich ergibt, eine Beziehung des Wortes zur allgemeinen Geschichte aufzuzeigen. Der Pfeil •+ verweist auf Lemmata, die unter der ihm folgenden Form im Wbrterbuch zu finden sind.