BONSAI TECHNIK
John Yoshio Naka
VERLAG BONSAI CENTRUM
Titel der amerikanischen Auflage Bonsai Techniques 1 erschienen im Bonsai Institute of Califomia deutsche Übersetzung von Benedikt Lesniewicz 4. Auflage 2009 (C) 1973 by John Yoshio Naka, USA © der deutschen Übersetzung 1985: Verlag Bonsai Centrum gedruckt 2009 in Germany ISBN: 3-924982-00-7 ISBN: 978-3-924982-00-3 Vertrieb: Bonsai Zentrum Geßner www.bonsai-zentrum.com
Symbol
Das Zeichen ist als KEN-UME-BACHI bekannt. Es handelt sich um das Familienwappen der Nakas. Wie der Name andeutet, ist das Zeichen zusammengefügt aus fünf KEN oder Schwertern und den fünf Blütenblättern von UME oder Prunus mume, einer Spezies der Japanischen Aprikose. UME, geschätzt wegen ihrer Einfachheit, ist im Osten ein traditionelles Symbol für Tapferkeit, weil die Aprikose als eine der ersten Bäume nach den strengen Winterfrösten blüht. KEN symbolisiert das Streben nach umfassender Erkenntnis, die Meisterschaft in der Kunst und den Geist der Samurai.
Inhalt
Werkzeuge und Material für die Bonsai-Gestaltung und -Pflege
1
Weitere Materialien
13
Pflege des Werkzeugs und des Geräts
14
Allgemeine Einführung in die Bonsaikunst
15
Hinführung zur Grundform, der streng aufrechten Form
18
Fehlerhafte Wurzeln
29
Interessante Wurzeln
31
Fehlerhafte Stämme
34
Interessante Stämme
37
Fehlerhafte Baumspitzen
39
Fehlerhafte Äste
41
Schneiden der Äste und Wurzeln
42
Kürzen oder Entfernen der Zweige, Triebe oder Knospen
48
Blattschnitt oder Entlauben
53
Entfernen von Nadeln oder Blättern
55
Künstliches Altern oder JIN, SHARI und SABAMIKI
56
Draht und Drahten
63
Formen der Äste
74
Behandlung eines gebrochenen Astes
79
Beachtenswertes vor und nach dem Drahten
80
Inhalt
Entfernen des Drahtes
81
Wahl der Schale
82
Mischung der Bonsai-Erde
88
Tabelle für die Erdmischung
90
Umpflanzen
97
Bonsaibord (BONSAI-TANA)
103
Wässern
104
Moos
105
Düngen
106
Tägliche Pflege
110
Tabelle der Umpflanz-Zeiten
117
Bonsai-Größen
121
Bonsai-Formen
123
Beispiele der streng aufrechten Form (CHOKKAN)
125
Beispiele für den geneigten Stamm (SHAKAN)
131
Beispiele von laubabwerfenden und immergrünen Bonsai
134
Gestaltung der Besenform (HOKI-ZUKURI)
137
Beispiele für die frei aufrechte Form (MOYOGI)
140
Gestaltung eines Schwarzkiefer-Bonsai
143
Pflege eines Schwarzkiefer-Bonsai
150
Inhalt
Beispiele für die windgepeitschte Form (FUKINAGASHI)
153
Beispiele für die Kaskaden-Form (KENGAI)
157
Beispiele für die Trauerweiden-Form (SHIDARE-ZUKURI)
161
Gestaltung der Trauerweiden-Form
163
Monatliche Pflege
167
Vermehrung für Bonsai
186
Sammeln von geeigneten Pflanzen
198
Ausgraben eines Kalifornisehen Wacholder
199
Beispiele für den Doppelstamm (SOKAN) und den Zwillingsstamm (SOJU)
202
Beispiele für die Mehrfachstamm-.Form (KABUDACHI)
211
Beispiele für die Wald- oder Gruppenpflanzung (YOSE-UYE)
215
Beispiele für die Floß-Form (IKADABUKI)
227
Beispiele für die Felsen-Form (ISHIZUKE)
234
Beispiele für weitere Bonsai-Formen
245
Literaten-Form (BUNJIN)
247
Biographie des Autors
255
Ehrungen
259
Register
263
Vorwort des Verfassers
In den vergangeneo Jahren verwendete ich eine vervielfältigte Broschüre in meinen meinen Bonsai-Kursen. Das erwies sich als vorteilhaft für den Gedankenaustausch Studenten. Das Interesse an Bonsai wuchs jedoch und ich gewann den Eindruck, daß meine Broschüre nicht mehr ausreichte. Auf diese Weise entstand die vorliegende Veröffentlichung.
mit
Zu danken habe ich meiner Frau Alice, die mich auf vielfache Weise unterstützt hat, meinen Freunden, die mich ermutigt haben, und meinen vielen Studenten, die das Entstehen des Buches ermöglicht haben. Ich hoffe, daß das Werk dem Bonsai-Freund zur Entdeckung neuer, nützlicher Techniken der Bonsaikunst verhilft. Ich weiß, daß meine Sprache, die Photos und die Zeichnungen immer noch unzureichend sind, vor allem, weil so viele Bonsai-Begriffe schwer erklärbar sind. Viele japanische Worte blieben daher unübersetzt. Ich weiß, daß mein Buch nicht alle Wünsche zu erfüllen vermag. Ich werde - wie Sie weiterforschen und nie aufhören zu lernen. Die Bonsai auf den Photos gehören zu meiner Sammlung. Sie wurden von mir in der Natur gesammelt und weitergestaltet John Yoshio Naka
Vorwort des Verfassers zur deutschen Ausgabe
Nach dem Erscheinen meiner Bonsai Techniques I wünschten sich viele BonsaiFreunde, das Buch in ihrer Sprache übersetzt zu lesen. Im Frühjahr 1980 lernte ich Paul Lesniewicz auf der Bonsaiweltausstellung in Osaka, Japan kennen. 1984 lud er mich zum Jahrestreffen des deutschen Bonsai-Clubs nach Mannheim ein. Beeindruckt von dem Enthusiasmus der deutschen Bonsai-Liebhaber, war ich dankbar, meinem Freund Paul, dem "Motor" dieser Bewegung, mein Manuskript übergeben zu können und freue mich, Ihnen nun die erste deutsche Ausgabe der Bonsai Techniques I vorzustellen. Möge sie Ihnen helfen auf dem Wege in die wundervolle Welt des Bonsai. John Yoshio Naka
Vorwort des Herausgebers zur deutschen Ausgabe
Die "Techniken der Bonsaikunst" von John Naka unterscheiden sich von zahlreichen Bon aibüchem, die in der letzten Z eit erschienen sind, durch die Art der Darstellung. Das Werk ist das Ergebnis vieler Jahre Lehrtätigkeit Alle wesentlichen Methoden der Bonsaikunst werden sehr anschaulich beschrieben. Viele Bonsaifreunde, die John Naka bei seinen Vorführungen auf der Internationalen Bonsai-Ausstellung in Mannheim erlebt haben, erinnern sich, wie einfach und eindrucksvoll er die Techniken des Bonsai zu vermitteln versteht. Schon seit einiger Zeit ist die amerikanische Ausgabe seines Buches sehr gefragt. Die deutsche Übersetzung von Benedikt Lesniewicz hält sich möglichst genau an die Originalausgabe. Dennoch mußten einige geringfügige Änderungen vorgenommen werden, zum Beispiel bei Maßeinheiten und Angaben, die sich auf amerikanische Verhältnisse beziehen. John Naka selbst wurde in frühen Jahren durch. seinen Großvater in die Kunst des Bonsai eingeführt. Sein Buch bietet eine Fülle von Anregungen für den Anfänger. Schrittweise kann er sich hinführen lassen zur Gestaltung der verschiedenen Bonsaiformen und Pflanzenarten. Aber auch der mit der Bonsaikunst Vertraute wird bei Schwierigkeiten und Fragen vom Altmeister John Naka nie im Stich gelassen. Zu den vielen Schülern, die er in den Vereinigten Staaten bisher hatte, wünschen wir ihm noch viele weitere in Europa. Heidelberg, im Frühjahr 1985
Paul Lesniewicz
Farbige Abbildungen
Abbildung 1 Bonsaitische, angefertigt aus rohem Wellingtonicnholz. Die Sammlung des Autors in seine m Anwesen im Jahre 1959.
Abh ilclung 2 Wacholder (J-IAI-SHIMPAKU)-Juniperus squamata 'prostrata'. Der Stamm ist außerordentlich stark gewunden. Der Bonsai ist in eine an tike Schale gepflanzt. Höhe: 72 cm . Gestalte t seit 1952. Photographicrt 1973.
Glyzine: (YA \1A -FUJI)-Wistcria brachybotrys Sieb. MOYOGI- Form. Gepflanzt in eine TOKONAME-Schale. Höhe: 70 cm Ges taltet seit J 958. PhotographiertMärz 1966.
Abbildung 4 Sumpfzypresse (HAGOROMO-MATSU)-Taxodium mucronatum. Ausgehöhlter Stamm CHOKKAN. In eine TOKONAME-Schale gepflanzt. Höhe: 117 cm. Gestaltet seit 1960. Photographiert 1971.
Abbildung 5 Sumpfzypresse (HAGOROMO-MATSU)-Taxodium mucronatum . Ausgehöhlter Stamm CHOKKAN. In eine TOKONAME-Schale gepflanzt. Höhe: 117 cm. Gestaltet seit 1960. Photographiert 1976 im Herbst.
Abbildung 6 Eiche (KIN PAI-KASHI)-Quercus chrysolepis Lie bmann. KOBUKO MOYOG,l-Form. Gepflanzt in eine TOKONAME-Schale. Höhe: 82 cm. Gestaltet seit 1.960. Photographiert April 1971.
\bbildung 7 Atlaszeder (GINBA-S UG I)-Cedrus atlantica ,glauca'. MOYOGl -Fo rm. Gepflanzt in eine TA MBA-YAK I-Schale. Höhe: 76 cm. Gestalte t seit 1950. Photographicrt 1972.
Abbildung 8 Azalee (TAIWAN TSUTSUJl)-Rhodode ndron indicum 'formosa'. KENGAI-Form. Gepflanzt in eine SHIGARAKI-Schale. Gesamthöhc: 87 cm. Gestaltet seit 1955. Photographicrt 1962.
\bbildung 9 Wacholder(HA I-SHIMPAKU)-Juniperus squamata 'prostrata'. KENGAJ-Form. Gepflanzt in eine trummei förm ige TOKONAME-Schale. Gesamthöhe90 cm. Gestalte t seit l 951. Photographiert Mai 1972.
Abbildung 10 Wacholder (KASHU-SH IMPAKU)-Juniperus californica 'carriere'. Gesammelt im April 1962 In eine TOKONAME ..SANSHU -YAKI"-Schale gcptlanzt. Der Bonsai trägt den Namen "TORA" , weil er im Jahr desTigersgesam melt wurde. Höhe: 84 cm. Photographicrt 1970.
Abbildung11
acholder(KASHU-SH IMP/\KU)-Juniperus california ,carriere'. Gesammelt im April 1952, 1985 photographiert und istnun im Bonsai Museum Heidelbergzu besichtigen. Photografiert 1985. Höhe118cm. Er wurde
Abbildung 12 Wacholder (HARI-SHIMPAKU)-Juniperus chincnsis 'foemina·. Zwillingsstamm-Form. Der Bonsai ist jetzt in den Wald ,.GOSH IN'· eingepflanzt. Höhe: 97 em . Gestal tet 1948. Photographiert J uni 1971.
Abbildung 13 acholder ( HA RI-SCHIMPA KU)-Junipcrus chinensis 'foemina'. Waldform mit siebenBäumen. "GOSHlN" genannt, Beschützer und Wächter des Geistes, siehe Abbildung 421. 1964 in e ine TOKONAME-Schale gepflanzt. Die Höhe des Hauptbaumes: 122 cm. Photographicrt 1968.
Abbildung 14 Ulme ( lREKEYA KI)-Ulmus parvifolia. Waldform mit 33 Bäumen. In eine verzierte TOKONAMJ::-Schalc gepflanzt. Höhe des größten Baumes: 28 cm. Beginn der Gestaltung 1966. Gepflanzt februar 1968. Photographicrt 1972.
Abbildung 15 :..iguster-Rain weide, Ligustrum obtusifoli um. MOYOGI-Form, Höhe des Baumes 38 cm. 3eginn der Gesta ltung 1970. Photographicrl 1980.
Abbildung 16 Granatapfelbaum (OMI-ZA KURO)- Punica granat um. Zwillingsstamm-Form. Gepflanzt in eine TOKONAME-Schale.
Die Höhe des Baumes und der Umfang des Stammes im unteren Teil beträgt 69 cm. Gestaltet seit 1963. Photographiert 1973.
Werkzeuge und Material für die Bonsai-Gestaltung und -Pflege Abbildung 1 Bonsaischere mit schmalen, langen Schne iden und mit einer Feder zwischenden H andgriffen. Zum Schneiden kleiner Ä ste und Wu rzeln .
Abbildung 2 Schma le. lange Bonsaisc here mit großem Handgriff. Zum Schn eiden kleiner Äste und Wurzeln.
Abbildung 3 Schmale, kurze Schere mit kleinem Griff, der eine Fingerkontrolle erlaubt. Zum Schneiden von Zweigen, verwelkten Blüten, vertrockneten Früchten oder für den Blattschnitt 1HAGARI ).
Abbildung 4
G roße, kräftige Sch ere (Rosensch ere). Zum Schneiden starker Äste und Wu rzeln.
I
Abbildung 5 KUIKIRI-Zange. Die Konkavschnittzange ist so konstruiert, daß nach dem Schnitt eines Astes oder e iner Wurzel kein Stumpf zurückbleibt. Es entste ht ein konkaver Schnitt, der schneller abheilt. Die Zange sollte nicht für den Formschnitt kleine r Zweige verwendet werden.
Abbildung 6 Die KUIKIRI-Zange kann auch e ingesetzt werden, um einen Ast in einer Gabelung abzuschneiden.
Abbildung 7 Große KUJKIRI-Zangc fü r de n Schnitt starker Äste , Wurzel n oder Stümpfe.
Abbildung 8 Zusammenklappbare Säge zur Entfe rnung eines Astes oder Stumpfes, dem mit anderen Werkzeugen nicht beizukommen ist.
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Abbildung 9
Z u ammenklappbare Säge für starke Wurze ln oder Äste.
Abbildung 10
Baumschere für de n Sch nitt starker Ä tc o de r Wurzeln.
Abbildung 11
Stecklingsmesser. Es ist vielseitig ve rwendba r, unter andere m zum Ve rede ln , Okulieren u.s.w.
Abbildung 12
Bolzen chneider mit zwei Gelenken. Zum Schneiden extrem starken D rah-
tes.
3
Abbildung 13
Große Drahtzange mit geradem Gri ff. Zum Schneiden von starkem und dünnem Draht.
Abbildung 14
Kleine Drahtzange mit ge radem Griff. Zum Schneiden von dünnem Draht . Das abgebildete Modell mit dem langen Griff liegt gut in der Hand.
Abbildung 15
Amerikanische Drahtzange mit geradem Griff.
Abbildung 16
Drahtschne ider in Form einer Sc here. Das Werkze ug ist so klein, daß man es beim Entdrahten kleiner Äste in der Hand behalten kann.
4
Abbildung 17
Japan i ehe Flachzange zum Biegen, Drehen und E nt fernen von starkem Draht. Nur die beiden Spitzen berühren ich.
Abbildung 18
NormaleFlachzange, bei der sich beidc H äl ften berühren.
Abbildung 19
Schere nfö rmiger Drahtentferner. Er hat vorn eine Biegung, um bei de r Entfe rnung des Dra htes eine Verletzung der Rinde zu vermeiden. Er ist so klein, daß man ihn be i der Arbeit in der Hand behalten kann.
Abbildung 20
J IN-Zange für Äste und Stämme.
5
Abbildung 21 He be l in zwe i Größen, fa lls e in Stamm ode r ei n Ast zu sta rk ist, um mit de r Hand ge bogen zu we rde n.
Abbildung 22 Zugespitzte Ba mbuseßstäbchen zum E ntfe rne n und zum Ve rdichten de r Erde be im Ve rpflanzen.
Abbildung 23 Stab aus Plastik für die oben a ngeführte Verwe ndung.
Abbildung 24 KUMADE . Kratzwe rkzeug in Form e iner Bärenkralle zum Entfe rne n der E rde und mit ei ne m Spate l a m andere n Ende zum Andrücken de r Erde nach de m Ve rpflanzen.
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Abbildung 25 Haken zum Entfe rnen der Erde und zum Auflockern dichter Wurzeln beim Verpflanzen.
Abbildung 26 Kelle zum Festdrücken von Erde oder Moos nach dem Ve rpflanzen, vor allem am Rand der Schale. Es gibt Ke llen mit geradem Rand fü r gerade Schalen und Ke llen mit gekrümmte m Rand für ovalen und runde Schalen.
Abbildung 27 Kleiner Handbesen zum Glätten der E rdoberfläche nach de m Ve rpflanze n.
Abbildung 28 Pinzette zum Entfernen von abgestorbenen Blättern und Nadeln, zur Bese itigung von Unkraut oder zum Ablese n von Insekten an e ine r Pflanze. De r Spate l am ande ren Ende ist be im Entfe rne n oder beim Andrücken von Erde nützlich.
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Abbildung 29 Kleine Sense zur Lockerung der Erde am Schalenrand.
Abbildung 30 Drehtisch mit Sperrvorrichtung. Er findet beim Verpflanzen und Gestalten größerer Bonsai Verwendung. Die Sperrung erle ichtert das Arbeiten am Dreh tisch.
Abbildung 31 Dreieckiger Holzblock, etwa 25 cm lang. Er hält die Pflanze in einer bestimmten Position.
Abbildung 32 Blechschere zum Schneiden von Drahtnctzen. Niemals dürfen Bonsaischeren für diesen Zweck verwendet werden.
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Abbildung 33 Blechschere zum Öffnen von Blechode r Plastikkontainern. Zum Schnei den von Ästen sind Blechscheren ungceignl!t.
Abbildung 34 Gießkanne mit feiner Brause zum Wässern von Bonsai.
Abbildung 35 Brause mit fe iner Düse zum Anschließen an einen Gartenschlauch .
A bbildung 36
Wasser-Bassin aus Ton
he Seite 104).
ode r Holz (sie-
9
Abbildung 37 Selbstverfertigte Siebe zum Herstellen verschiedener Körnung von Sand und Erde.
Abbildung 38 Siebe mit Maschen von 15mm, 8 mm , 3mm und 2mm.
Abbildung 39 Schnitzwerkzeuge.
Abbildung 40 Aus alten Feile n hergestell te Schnitzwerkzeuge.
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Abbildung 41 Meißel
und Hammer.
Abbildung 42
Elektrische Boh rmaschinen.
A bbildung 43
Ha mmer mit einem zugespitzten Ende, Körn er. Bleistücke (Angelgewichte) und Draht für die Gestaltung de r Felsenform (ISHI-ZlJKE).
Abbildung 44
Feuchtigke itsmesser.
11
Abbildung 45
Werkzeugkasten mit Extrafächern.
DerAnfänge r benötigt nicht alle angeführten Werkzeuge. Die wichtigsten sind d ie folgende n: Abbildung 1,2. 4, 5. 8, 11. 14 oder 15, 17 oder 18, 22, 28. 30. 31, 35. 37 und 38. Ist er mit der Bonsai-Kunst mehr vertraut, wi rd er sie sich nach und nach zulegen.
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Weitere Materialien
1. Zum Schließen de r Schnittwunden: Baumwachs, künstliche Rinde (Lae Balsam), E iweiß, Schlamm. Ba umharz, Bast. 2 Vitamin B l zum Ve rpflanzen, oder um einen geschwächten Baum zum Wachstum a nzuregen. 3. Bewurzelungshormon, Wurze l-Fix fü r Stecklinge und bei drastischen Wurzelrückchnittcn . 4. Schnur, Bast, Leine n, Klebeband, Gummiband zum Schutz der Rinde beim Drahten.
5. Zwei-Ko mponenten- Kleber fü r die Fixierung der Ösen be i der Felsen-Form.
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Pflege der Werkzeuge und des Geräts
I. Verwenden Sie zur Reinigung einen mit Alkohol getränkten Lappen. 2. Sparen Sie nicht mit Öl. 3. Bewahren Sie d ie Werkzeuge nicht draußen oder an eine m feuchten Platz auf. 4. Vergessen Sie nicht, die Werkzeuge regelmäßig zu schleifen.
5. Hängen Sie die Gießkanne richtig auf.
Abbildung 46
Ein Rest Wasser bleibt zurück und die Kanne kann rosten.
Abbildung 47
So kann das Wasser vollständig.abfließen.
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Allgemeine Einführung in die Bonsaikunst
Kennenlernen der Grundelemente in kleinen Schritten
1. Wählen Sie kräftige Pflanzen aus. Koniferen haben sich sehr bewährt, vot allem Wacholder, ausgenommen die bunten Sorten, die weniger robust sind. Die Familie der Kiefern ist widerstandsfähig, aber oft fehlen Äste , was eine gute Gestaltung erschwert. Außerdem wachsen Kiefern langsam und es gibt noch einige andere Nachteile, die sie für den Anfänger ungeeignet machen. Auch viele Laubbäume sind bonsaitauglich, aber ihre Gestaltung ist doch mehr eine Aufgabe für Fortgeschritte ne . 2 Es ist sinnvoll, mit einem kleinen Baum zu beginnen. Er sollte jedoch nicht zu klein ausfallen. Eine Höhe von ca. 15 - 30 cm erscheint mir richtig. 3. Fünf Elemente sind bei der Wahl einer Pflanze zu beachten. Die Wurzeln sollten sich nach allen Richtungen ausbreiten . Sie sollten sich am Fuß des Stammes teilen (siehe Seite 18). Stamm: Der Stamm sollte sich zur Spitze hin verjüngen . Weitere Elemente (siehe Seite 18). Baumspitze: Jeder Baum hat eine Spitze. Wenn die Spitze geschnitten werden muß, übernimmt der nächste größere Ast ihre Funktion (siehe Seite 18). Hauptäste: Sie sollten stark und voll sein im Bereich des Stammes und dünner und lichter zur Spitze hin werden. Die Äste sollten möglichst in alle Richt ungen wachsen und eine Menge Zweige angesetzt haben (siehe Seite 21). Kleinere Äste: Auch der zweite Ast sollte vom Stamm her stark belaubt sein. Bei Koniferen wählen Sie am besten eine Pflanze mit kurzen und kompakten Nadeln. Bei einem laubabwerfenden Baum achten Sie auf sein Erscheinungsbild im Wechsel der Jahreszeiten, beispielsweise auf Blüten, Früchte, Beeren oder das Laub, das seine Farbe im Frühjahr oder Herbst ändert. Auch im Winter kann die Struktur der Zweige attraktiv und interessant sein. Wurzeln:
4. Der Grundstil: Die grundlegende Form, mit der alle Anfänger beginnen sollten, ist die streng aufrechte, CHOKKAN genannt.
.5. Gestaltungsposition: Ein Bonsai muß so gestaltet werden, daß das Auge auf die Mitte der Ptlanze schaut. Wenn Sie die Pflanze bearbeiten, sollten Sie weder zu ihr aufschauen noch auf sie heruntersehen .
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6. Vorderseite: Jede r Bo nsai hat eine Vorderseite, d ie zugleich die Ansich tsseite de r Pflanze ist. 7. Symmetrie, Gleichgewicht und Propo rtion: D ie Gestaltung eines Bonsa i ist e ine hohe Kunst. Sie verlangt künstlerische Fähigke iten und praktische Erfahrung in der Pflege von Pflanzen. Wenn Sie einen schönen und natürlich en Bonsai gestalten wo llen, ist es notwendig, etwas von Symmetrie , Gle ichgewicht und Proportion zu ve rstehen. Symmetrie bedeute t be im Bonsai Wie d erholung der gleich en Form und Größe. Das bedeute t, daß von eine m bestimmten Gesichtspunkt aus nach rechts oder links, nach oben ode r unten, alles die gle iche Form und Größe aufweist Dies ist eine ve re infachende Darste llung, die dem Könne n eines Bo nsai meisters nicht ge recht wird. Für de n Anfänger ist es je doch le ichte r mit symmetrischen Formen zu beginne n, zum Be ispie l mit dem Quadrat, dem Kre is oder dem gleichseitigen Dreieck, um dann schwierige re und schönere Formen zu versuche n. Gle ichgewicht bede ute t A usgeglich enhe it. Beim Bonsai ist G leichgewicht e in Gefühl von Gleichheit, auch we nn die rechte Se ite verschieden ist von der linke n. Bei de r Proportion geht es um die Verhältnisse. D ie Proportio n ist ein wichtiges Element fiir die Gestaltung e ines Bo nsai. D er Goldene Schnitt. bei dem es um bestimmte Proportione n ge ht, ist in d e r Bonsaikunst anwe ndba r. Die Abbildungen 48 und 49 veranschauli che n den Goldenen Schnitt mehr technisch. Abbildung 50 ze igt die Positio n des e rsten Astes im Verhältnis zum gesamten Baum .
Abbildung 48 Eine Zahlenfolge, bekannt als die " Fibonacci-Folge" ist: 1, I , 2, 3, 5, 8, 13, 2 J, 34, 55, und so weiter. Jede Z ahl i t die Summe der beiden vorangegangene n Zahlen. 1+1 ist 2, 1+2 ist 3, 2+3 ist 5, und so weiter.
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Abbildung 49 A B ist e ine Strecke von 2 1 cm. C ist d ie Mitte dieser S trecke . Schlagen Sie e inen K re is u m B alsM ittel p unkt m it BC als Rad ius. Verhinden Sie B und D , inde m Sie ei ne n Win kel von 90° bilde n. Schlagen Sie e ine n Kre is um D als Mitte lpunkt mi t BD als Radius, ebe nso um A mit A E als Radius. D e r Sc hnittpunkt mit d e r Strecke AB, mit F bezeichnet, ke nnze ichne t den Go ldenen Schnitt. AF ( 13) + BF (8) = A B (2 1).
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Abbildung 50 Der Ba um ist 2 1 cm hoch. De r unte rsteAst setzt be i I i 3 der G esamthö he a n. Die Stre cke vom Fuß des Stammes beträgt 8 cm (vgl. Punkt F der Abbild ung 49) Die S trecke bi s zur Spitze be trägt 13 cm. Das Erge bnis: Ein gut proportio ni e rte r Baum.
13
F
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Hinführung zur Grundform, der streng aufrechten Form (CHOKKAN-KIHONGATA)
l. Wurze ln ( N E BAR!): Entfernen Sie alle Zweige, Schößlinge, Blätter, hochstehenden Wurzeln und Re isig vom Stamm beziehungsweise von der Erdobe rfläche . En tfernen Sie, beginnend beim Stam m, vorsichtig die Erde. Beachte n Sie die gut gewachsenen Wurze ln , die an die E rdoberfl äche komme n sollen. Wenn nicht genügend g ute Wurzeln vorh anden sind, können schwache Wurze ln, die sich noch entwickeln, für diesen Zweck genommen we rden.
2. Stamm ( MI K l): De r Stamm sollte ge rade sei n und aufrecht wachsen. Jede Biegung des Stammes wird durch Drahten korrigiert od e r als Rücksei te genomme n. Auf der Vorderse ite oll te der Stamm sich a llmä hlich zur Spitze hin ve rjü ngen. 3. Spitze (S HI N): Bestimmen Si e die H ö he des Bo nsai (siehe Abbildu ng 66). Wird der Baum verkle ine rt , e rsetzen Sie di e Spitze durch einen Vorde rast (ein Ast von der Sei te oder von d er Rückseite e igne t sich ni cht). Die Spitze wird hinte r dem Vorde rast abgeschn itt en. Der A st wird gedrahtet und aufgerichtet. We nn d ie gewü nschte H öhe immer noch überschritten ist, kann auch der Ast noch zurückgeschnitten werden.
Abbildung 51 Durch Abschn e ide n der Spitze wird die H ö he reduziert.
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Abbildung 52 Der Schnitt wird a u f d er Rückse ite desBa umes angebracht.
Abbildung 53 Der o be rste A st wi rd gedrahtet.
Abbildung 54 Der Ast wird hochgebogen und bildet die ne ue Spi tze .
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Abbildung 55 Das Ergebnis: Ein neuer BaumwipfeL
Abbildung 56 Wenn er zu hoch ist, wird noch ein Stück heruntergeschnitten, und zwar hinter einem Zweig, der nach vo rn wächst.
Abbildung 57 D ie Schnittwunde muß sich auf der Rückseite befinden.
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Abbildung 58 Drah ten Sie den Ast und biegen Sie ihn vorsichtig hoch. Auf diese We ise bekommt der Ba um e ine neue Spitze.
4. Die Stellung der Äste (sie he Abbildu ng 59). A. De r e rste oder unt erste A st (ICHI -NO-EDA) : Er kann rechts o d e r links ansc tLcn , abe r niema ls vo rn oder auf der Rückse ite des Stammes. E r ist d e r Ast, de r am weitesten he rausragt. Er mu ß sich im untere n Drittel oder unterhalb der Mitte befinden. D er H a uptast so llt e der lä ngste und stärkste As t se in, der a uch a m schönstcn geformt ist (sie he Seite 17). B. Der Ast auf der Rückse ite (US H I RO-E DA): E r folgt auf den ersten Ast und gibt dem Baum seine Tiefe. Erwächst nie mals direkt nach hinten. sonde rn ein wenig nach recht s oder links. Eine Se it e des Astes sollt e ma n von vorn sehen kö nne n. Fa lls es nach dem e rsten A st ke ine n passe nden fü r die Rückseite gibt, nimmt ma n den nächsten. der in d e r gewünschten R ich t ung wächst. C. De r zweite Ast ( NI-NO-E D A): Er so llte gegenübe r dem erste n Ast anse tzen . wenn das möglich ist. Fehlt e in entsprechender Ast, kann e iner gewählt werden , der in eine andere Ric htung wächst, n ur nicht nach vo rn . D er zwei te Ast sollte oberha lb des erste n ansetzen und er soll te auch ein we nig kkincr se in . D. De r dritte Ast {SAN -NO- EDA): E r sollte möglicherweise gegenüber dem zwei ten
ansetzen.
E . De r Vorde rast (M.A E-EDA): E r sollte s ich bei m Be trachten obe rhalb der Auge nhöhe befinden und n ie direkt nach vorn wachsen. so ndern e in wenig nac h rechts o der nach links. F. Di e übrige n Äste : Sie sollte n wechsel ständig ansetzen und e rst bei de r Spitze enden . G . Die Zahl der Äste: Es ist immer besser, am Anfang e ine größere Anzahl von Ästen zur Verfügung zu habe n und sie später zu redu zieren, je nach dem. wie sie si ch e ntwicke ln.
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-----Abbildung 59
Stellung der Hauptäste 1. Baumspitze 2. Wechselständige Äste 3. Dritte r Ast 4. Vorderast 5. Zwe ite r Ast 6. Ast auf der Rückseite 7 . E rste r Ast 8. Stamm 9 . Wurzeln
------ - ---6
----------7
-----------8
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Abbildung 60 Abstände zwi che n den Hauptästen Die Abstände sollten ungleich sein . Zwischen den unteren Ästen sollten sie weiter sein und zur Spitze hin allmähli ch e nger werden . Wenn der Abstand zu groß ist, empfiehlt es sich, Ä ste oberhalb he runter zu biegen, anstatt tie fe re Äste hinauf zu biegen.
-
Abbildung 61 Die Richtung der Äste Nr. 1, 5, 9, 13 Äste auf der rechten Seite N r. 2, 6, 10, 14 Äste auf der Rückseite Nr. 3, 7, 11 , 15 Äste auf d er linken Seite Nr. 4, 8, 12, 16 Äste auf der Vorderseite Hinten ist auf dem Z ifferblatt 12.00 Uhr. Links 9 Rechts ist 3.00 Uhr Vorne ist 6.00 U hr Links ist 9.00 Uhr Diese Einteilung ist jedoch kaum verwendbar, weil sie zu symmetrisch ist.
Rückseite
12
3 R<.
Vorderseite
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Abbildung 62 Neigungswinkel der H auptäste Wenn der erste Ast nach unten geneigt ist. soll ten die übrigen Äste im gleichen Winkel gene igt sein. Die gleiche Regel gilt fü r die horizontalen und für di e nach oben gerichteten Äste.
Abbildung 63 E ine Ausnahme Be i diese m Baum ist d er e rste A st extre m nach unten geneigt. Je weiter man nach oben geht, desto stärker ist der Winke l de r Aststellung nach oben ge ri chte t. In d e r fre ien Natur ist das ei n Hinwe is auf e inen jungen Baum.
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Abbildung 64
Länge der Ha uptäste Die Länge der Äste nimmt zur Baumpi tze hin ab, so daß die U mrißlini e e in Dreieck bildet. D ie Länge der Ä t c auf der Yorder- und Rückseite wird entspreche nd in der Form eines Dreiecks gehalten . Die Vorderseite ist e in we nig schmaler als die Rückseite .
Abbildung 65
Breite eines Bonsai D ie G esamtbreite der längsten Äste a uf beiden Seiten sollte die H älfte de r Baumhöhe ausmachen oder geringer sein a ls die Gesamthöhe des Bonsai. Die Regel g ilt nicht für einen Baum mit e inem extrem d icken Stamm.
\
l
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Abbildung 66 Die Höhe eines Bonsai Die ideale P roportion zwische n der D icke des Stammes und de r Höhe des Stammes ist ein zu sechs. Wenn de r Durchmesser des Stammes an der Basis 2 cm be trägt, sollte der Baum 12 cm hoch sein.
5. Form der Äste Die Umrißlinie sollte ein möglichst langgezogenes Dreieck, eine Raute oder eine Pfeilspitze bilde n und die Astfläche a nnä he rnd halb so brei t se in, wie sie la ng ist.
Abbildung 67 Dreiecksform eines Astes aus der Vogelperspe ktive . Sie zeigt die Struktur der Zweige.
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Abbildung 68 Von der Seite gesehen , bilden die erste n, die zweiten und die dritten Zweige e in Dre ieck.
Abbildung 69 E in raute nförmiger Ast aus der Vogelpe rspektive zeigt die entspreche nde Struktur de r Zweige.
Abbildung 70 Rau tenförmiger Ast von der Seite gesehen. Die ersten, zweiten und dritten Zweige bilden e be nfalls e ine Raute.
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Abbildung 71 Ein pfeilspitzenförmiger Ast aus der Vogelperspektive. Die Struktur der Zweige ist gut zu erkennen.
Abbildung 72 Pfeilförmiger Ast von der Seite gesehen. Die ersten, zweiten und dritten Zweige bilden ebenfalls die Form einer Pfeilspitze.
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Fehlerhafte Wurzeln
Abbildung 73 Gewu nde ne Wurzeln haben ei ne unnatürliche Form und sind unschön.
Abbildung 7 4 Befinden sich die Wurzeln unter der Erdoberfläche, hat man nicht den Eindruck. daß man es mit einem wachsenden Baum zu tun hat.
Abbildung 75 Senkrechte Wurzeln erwecken den Eindruckvon Unfestigkei t.
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Abbildung 76 Einseitige Wurzeln e rwecken den Eindruck von Unfestigkeit. Man kann de m begegnen, indem man den Baum an de n Rand der Schale pflanzt. Auf diese We ise wird das Gleichgewicht hergestellt. Starke Wurzeln sollten nicht nach vorn wach sen.
Abbildung 77 Die Stärke de r Wurzeln sollte der Stärke des Stammes e ntspreche n. Dünne Wurzeln wirken unharmonisch.
Es ist e rlaubt, mangelhaftes Wurzelwerk mit Hilfe e ines Steines zu ergänzen. Er sollte in Farbe, Größe und Form mit den Wurzeln ha rmo ni e ren. An den Fuß des Stamm es kann auch eine kle ine Pflanze gesetzt we rde n. Das Anhäufen von Erde kann den Fehler eben fa lls verbergen . Die Wurzelbildung kann durch Aufkratzen der Rinde und durch kleine Bohrlöcher am Fuß des Stammes angeregt we rden. Das Aufstre ue n eines Wurzelh ormons fördert das Wachstum.
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Interessante Wurzeln
Abbildung 78 Japanische Schwarzkiefer Wenn die Wurzeln beim Verpflanzen an der Obe rf1äche blei be n, beko mmen sie di e gle iche Oberflächenstruktur wie der Stamm.
Abbildung 79 Ulme
Abbildung 80 Eiche
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Abbildung 81
Japanische Rotk iefer
Abbildung 82 Kal iforniseher Wacholder
Abbildung 83
Sum pfzyprcssc
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Abbildung 84
Eiche
Abbildung 85 Zürgelbaum
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Fehlerhafte Stämme
Ve rna rbungen oder Wülste, wie sie durch tief einschneidenden Draht verursacht werden, sind nicht schön. Wenn möglich, sollte n diese Stellen nicht an der Vorderseite des Stammes sichtbar sein.
Abbildung 86 Taube nbrust (HATOMUNE) Die Krümmung eines Stammes sollte sich nicht wie eine Ta ubenbrust nach vorne wölben .
vorn
Abbildung 87 Boge nfo rm (YUMI-KAN) Der Stamm sollte nicht wie bei einem gespa nnten Bogen gekrümmt sein, weil das unschön wirkt.
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Abbildung 88 Gewehrlauf (TEPPO-MIKI) Ein zylindrischer Stamm ist keine Normalerscheinung in der Natur. Wenn man die unteren Zweige nicht abschneidet, so lange der Baum noch j ung ist, kann das helfen, den Fuß des Stammes z u verstärken.
''
Abbildung 89 Unnatürlich wirkt ein Stamm, dessen mittlerer Teil stärker ist als der Fuß. Achten Sie auch darauf, daß Draht nicht die Rinde einschneidet.
Abbildung 90 Z ick-Zack-Stamm (Gikkuri-Magari) Ein zick-zack-förmiger Stamm wirkt langwe ilig.
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Abbildung 91 Die Wiede rholung gle ichförmiger Krümmungen wirkt mono ton.
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Interessante Stämme
Abbildung 92 Wacholder m it ei nem ungewöhnlich gedreh ten und gekrümmten Stamm.
Abbildung 93 Wacholder mit einem seh r kn orrigen und geradezu verdrehten Stamm. der aber trotzdem in teressant ist.
Abbildung 94 Wacho lder mit einem stark gewundenen Sta mm.
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A bbildung 95
Die schöne Rindenstruktur einer Kiefer von den Kanarischen Inseln, die auf' eine japanische Schwarzk iefer aufgepfropft wurde.
Abbildung 96 Der Stamm wurde geschält, gebleicht und mit Kerben verse hen, um ibm das Aussehen eines alten Bau mes in der Natur draußen zu geben .
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Fehlerhafte Baumspitzen
Abbildung 97 We nn die Spitze eines Baumes abgeno mmen wird, dann muß der Ast, der ie e rsetzt, immer gedrahtet und in seine ne ue Stellung gebracht werden. Lassen Sie ihn nicht so, wie er gewache n ist.
Abbildung 98 Die Ba umspitze darf nicht durch einen kurzen, kleinen Ast e rsetzt werden , während ein stärkerer Ast herunte rgebunden wird. Die neue Spitze sollte immer kräftiger sein als der heruntergebogene Ast.
Abbildung 99 Wenn Sie die Baumspitze durch einen Ast ersetzen, lassen Sie nicht den Originalstamm stehen. Geben Sieihm ein älteres Aussehe n durch JIN , oder sch nei den Sie ihn ganz ab.
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Abbildung 100 Die lebende Baumspitze und die als J IN bearbeitete sollten nicht die gleiche Höhe haben. Gewöhnlich ist JIN an der Vorderseite und leicht nach rechts oder links versetzt und entweder länger oder kürzer als die belaubte Spitze.
-
Abbildung 101 Ein Wipfel, der spitz aus einer buschigen Krone herausragt, wirkt unnatürlich.
Abbildung 102 Ein Baum hat normalerweise eine Spitze und nicht meh rere. Es sei denn, Sie wollten die Besenform gestalten .
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Fehlerhafte Äste
Abbildung 103
Wenn di e angeführten Feh ler durch Drahten nicht beseitigt werden können, e ntfernt man die Äste ganz.
1. Ke ine Spitze (SHI NNASHI) 2. Verstümme lter Ast (SH INKIRE-EDA) 4. 3. Verkehrt gewachsene r Ast (GYAKU BOSORI-EDA) 4. Zurückgeboge ner Ast (GYAKU -EDA) 6. 5. Pa rallel wachsende Äste (KASANE-EDA) 6. Gegenständige Äste (KANNCKI-EDA) 7. Einge chlossener Ast (FU TOKORO-EDA) 8. Wagenspeichen-Äste (KURUMA-EDA) 9. Den Stamm überkreuzender Ast (MTKT KTRI-EDA) 10. Überkre uzende Äste (KOSA-E DA) 11. Y-förmiger Ast (FUTAMATA-EDA) 12. Bogenfönniger Ast (HA -EN-EDA) 13. U-förmiger Ast (KAER UMATA-EDA) 14. E llc nbogenfö rmige r Ast (HIJI TSUKI-EDA) 15. Senk recht nach oben wachsende r Ast (TACH T-EDA) 16. Nach unten wachsende r Ast (SAGARI-EDA) 17. Ve rschlungener Ast (KARAMI-EDA) 18. Nach vorn wachsende r Ast (MET SUK I- EDA)
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Schneiden der Äste und Wurzeln
1. Das Schneiden der Äste Je stärker die Ä ste zu rückgeschnitten we rde n, desto dichter werde n sie austre iben. Bei einem Baum, de r a ufrecht wächst, sollten die Z we ige im oberen Be re ich me hr zurückgeschnitten werde n als we ite r unten. Zwerg- ode r kriechende Arten vo n Pflanzen wachsen no rm ale rwe ise a n de r S pitze nicht stark. Ei nige Pflanzen , wie z. B. e inige Azale enSo rten , müssen von un te n he r stark zurückgeschnitte n werden.
Abbildung 104 Schneiden der Äste 1. De r Ko nkavsch nitt ist die beste Me thode, um einen Ast abzuschne iden. Die Wunde he ilt schnelle r. 2. Die Wunde des flach a m Stamm abgeschnitte ne n A stes heilt langsamer. 3. Stümpfe se he n nicht nur schlecht aus, sie bra uche n a uch länger, um zu heilen.
$
Abbildung 105 Schneide n de r Zwe ige 1. Konkavschnitt (beste Methode) 2. Flach abgeschnitte ner Zweig (gut) 3. Zurückbleibende r Stumpf (falsch)
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Abbildung 106 Wie kürzt man Äste 1. Mache n Sie ke ine n geraden Schnitt. De r H ei lungsprozeß da uert vie l lä nger. 2. Sc hne ide n S ie schräg, und zwar so , daß d e r Schnitt nach oben ze igt. So wi rd di e Wunde rasche r he ile n. 3. De r Schnitt d arf nicht nach unten ze igen.
Abbildung 107 Sägen von Ä sten Säge n S ie e ine n A st zue rst von un ten he r an.
A bbildung 108 Sägen Sie ihn d ann vo n obe n her ab, und geben Sie ihm dabe i e in wenig Druck vo n obe n. Sie verme iden auf d iese We ise e in Splitte rn.
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Abbildung l 09
So gebrauchen Sie KUIKIRI, die Konkavschn ittzangc, ri chtig.
Abbildung 11 0
Falsch. Halten Sie die Zange nicht senkrecht. weil sie so eine zu lange Wunde hinterläßt.
Abbildung 111 Gebrauch der großen KUIK IRI Zangc. Zue rst fassen Sie den Ast, der zu schneiden ist, mit der Zange.
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Abbildung 112 Drehe n Sie di e Zange hin und he r in die Rinde, und schne ide n Sie dann Jen Ast ab. Diese Met hode e mpfi e hlt sich für se hr starke Äste oder Wur-
zeln.
Abbildung 113 Nach der E ntfe rnung eines großen Astes schneide n Sie die Wunde so zu, Jaß si e nach unten hin kleiner wird und sich verjüngt. Dad urch wird der nat ürliche Heilungsvorgang gefördert. Alle rau hen Ste llen sind zu glät ten.
A bbildung 114 We nn die Mitte e iner se hr großen Wunde le icht e rhö ht bleibt, wird sie zu dieser Mitte hin zuheilen und d ie Oberfläche wird eben sei n .
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A bbildung 115 Wenn die Wunde, die durch den Schnitt eines großen Astes entsteht, durch ein R indenstück wieder verschlossen werden soll, m uß der E ingriff im Winter gemacht werden. Im Sommer trocknet die Rinde zu rasch und löst sich wieder vom K am bium. D as Rindenstück, das benötigt wird, sollte e twa die G röße des Astdurchmessers haben.
Abbildu ng 116 Wenn der Ast entfernt ist, bedecken S ie d ie Wunde mit dem Rindenstück.
A bbildung 11 7 und befestigen Sie es mit Band oder Bast bis zur H e ilung.
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2. Das Schneiden der Wurzeln
Falls e in Bonsai dichte r und buschige r we rde n soll, schneiden Sie die starken Wurzeln kräftig zurück. Der Eingriff wird die Bildung von kleinen und feinen Wurzeln anregen. Die vorhandenen fe ine n Wurzeln werden ein wenig an de n Spitzen gekürzt. Ein Bonsai, der einseitige Wurzeln hat, be kommt an de r Ste lle, an der sich die Wurzeln bilden sollen, eine kleine Kerbe, die mit eine m scharfen Messer gemacht wird .. Be decken Sie die Stelle mi t Sand. In wenigen Wochen werden sich ne ue Wurzeln e ntwicke ln.
Abbildung 118 Die starken Wurzeln werden zurückgeschnitten, damit die Pflanze dichte r und buschiger wird.
Abbildung 119 Ke rben Sie den Fuß des Stammes an der Stelle, an de r sich neue Wurzeln bilde n sollen, und bedecken Sie den Sta mm mit Sand.
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Kürzen oder Entfernen der Zweige, Triebe oder Knospen
Das Kürze n der Zweige und das Entfe rnen neuerTriebe ist notwendig zur Ve rfeinerung der Bonsaiform. Die gleiche Methode wi rd auch bei Nadelgehölzen angcweri.de t (siehe Seite 113).
Abbildung 120
Die richtige Schnittste lle.
A bbildung 121
Der neue Trieb wird in diese Richtung wachsen.
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Abbildung 122 Der neue T rieb wird wieder gekürzt.
Abbildung 123 Falsch. An d ieser Stelle sollten Sie nicht schneiden.
Abbildung 124 Weil sonst der neue Trieb senkrecht nach oben wächst.
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Abbildung 125 Auch mit Drahten ist keine Korrektur mehr zu erreichen.
Abbildung 126 Gegenständige Knospen. Entfernen Sie alle Knospen auf der Oberseite. Der Zweig kann hinter d er letzten Knospe geschnitten werden.
Abbildung 127 Die unte ren Knospen dürfen nicht entfernt werden.
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Abbildung 128 Achten Sie auf die Wuchsrichtung der Zweige und Triebe. Entfernen Sie nach innen sowie senkrecht nach oben oder nach unten wachsende Zweige, e benso alle sich überkreuzenden und parallel wachsenden oder U -Iörmigen Zwe ige.
Abbildung 129 Ergebnis des auf Abbildung 128 dargestellten Schnitts. D ie Zweige können auch noch gedrahtet werde n.
Abbildung 130 E ntfernen von Knospen. Entfernen Sie alle nach innen wachsenden Knospen.
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Abbildung 131 S ie sehen d ie Wuchsrichtung de r neuen T riebe nach de r Entfernung de r Knospen.
\
D ie angeführten Methoden sind nützlich, wenn Sie eine schöne Wuchsfo rm erreichen wollen, die auch im Winte r gut aussieht. Di e G rundlinien, die eine gute Form e rgeben, sind di e des Bu chslaben L , die weiche Lini e des Buchstaben C und d ie stre nge Linie des Buchstaben I (sie he Pho to-Abbildung 15).
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Blattschnitt oder Entlauben
Der Bla ttschnitt kann bei den meisten laubabwerfenden Bäumen und bei großblättrigen, immergrünen P flanzen angewendet werden. Er ist nicht brauchba r be i blühende n, früchte- und bee re ntragenden Bäumen und bei Nadelgehölzen. Die Me thode besteht darin, daß alle Blätte r e ntfernt we rden. Auf diese Weise wird e in Sche inh e rbst herbeige führt und die Pflanzen treiben nochma ls a us. Dies hat folgend e Vorte ile: I. 2. 3. 4.
D ie Blattgrö ße wi rd reduzie rt. Das neue Blatt wird im H erbst intensiver gefärbt sein. Es entste hen me hr kleine Äste. Falls in der aktiven Wachstumsperiode umge pflanzt we rden muß, wird so ein Schock vermieden.
Der Blattschnitt wird vo m Juni bis zur ersten Augusthälfte gemacht. Ve rsuchen Sie es nicht früher, sonst wird das neue Blatt größer a ls die entfernten und a ußerdem wird es nicht bis zum H e rbst grün bleiben. We nn Si e die Blätter zu spä t schne iden, wird kein neuer Austrieb e rfo lgen. We nden Sie den Blattschnitt nie mals an , we nn der Baum in einem schlechten Zustand ist. Nur junge und gesunde Pflanzen eignen sich. De r Blattschnitt fördert a uch das Wachstum im fo lgende n Jahr. Ein schwacher oder alter Baum hat mögliche rweise nich t meh r die nötigen Kräfte und geht e in. Lassen Sie kein e Blätter an der Pflanze. Wenn e inze lne Blätter zurückble ibe n, werden sie weiterwachsen und der Neuaustrieb unte rbleibt. Be i Laubbäumen, deren Blätter kurze Blattsti e le haben wie die U lme und der Granatapfelbaum , kann das Laub mit de r Hand abgestre ift werde n. H a iren Sie die Pflanze bis zum Austrieb an e inem schattigen Platz. Normalerweise dauert das e ine n Monat. Unmitte lbar vor und nach dem Blattschnitt sollte nicht gedüngt werde n. Achten Sie darauf, daß Sie di e Pfl anze nicht überwässern. Sie ve rdunstet im entlaubten Zustand vie l weniger Wasser.
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Abbildung 132 Die richtige Methode des Blattschnitts.
Abbildung 133 Falsch. Es darf kein Blattei l zurückbleiben und auch keine jungen Blätter.
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Entfernung von Nadeln oder Blättern
Eine weitere Methode zur Entfernung von Nadeln oder Blättern wird bei Kiefern und Podocarpus ahgewendet. Es sind jedoch dafür nur junge oder ungestaltete Bäume geeignet. Versuchen Sie es nicht mit Bonsai, die schon mehrere Jahre gestaltet sind. Wenn die Nadeln oder Blätte r de r Kiefer oder Podocarpus sehr lang und dicht oder lang und gekräuselt wachsen, kann folgende Technik angewendet werden: Die Nadeln bzw. Blätter werden auf ca. 2 cm zurückgeschnitten. Dies hat die Vorteile: 1. D ie Länge der künftigen Blätter wird reduziert. 2. Die innen wachsenden, kleinen Zweige erhalten mehr Sonnenlicht. Sie werden dadurch angeregt, neue Triebe zu bilden. 3. Das Schneiden, Drahten und Gestalten wird erleichtert. Der Eingriff kann da ganze Jahr über erfolgen, es sei denn , die Nadeln sind zu jung und zu weich. In diesem Fall sollte man warten oder die Nadeln bzw. Blätter ganz entfe rnen. Die zurückgeschnittenen Pflanzen sollten täglich mit Wasser e ingesprüht werden. Dadurch wird ein Braunwe rden der Spitzen vermieden. Die zurückgeschnittene n Nadeln werden in ein oder zwei Jahren abgeworfen. Wacholder, Zypresse und andere Bäume mit schuppenartigen Blättern sollten imme r gezupft werden. Wenn die Pflanzen sehr buschig und lang sind, können sie auch geschnitten werden, um die Dichte und Länge zu reduziere n. Geschnittene Stellen werden braun. Sie verschwinden je doch allmählich . Kurznadelige Laubgehölze wie Fichte, Tanne, Eibe, Zeder usw. sollte n nicht zurückgeschnitten we rden. Bei jungen, gesunden Kiefern könne n auch d ie Nadeln ausgezupft werden. Ach ten Sie darauf, daß nicht die jungen Nadeln entfernt werden. Wenn die jungen Nadeln fest geworde n si nd, können die älteren ausgezupft werden. Durch das Entfernen der ganzen Nadeln bleiben die Rinde und kleinere Zweige unverletzt.
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Künstliches Altern oder JIN, SHARI und SABA-MIKI
J IN ist die Bezeichnung für e ine abgestorbene Baumspitzc, e inen abgestorbenen Stamm oder A st. Manchmal kann e in
ganzerAst
zu J INgemacht werden.
Wenn die Hö he eine~ Baumes oder die Längee ines Astes reduzie rt werden muß. ka nn es effe kt voll se in. s ic als J IN zu gestalten. De r ß aum s ieht aus, a ls hätte de r Ulit z an ei ner ausgesetzten Ste lle in den Bergen oder an der Küs te ihn ge troffen. Normalerweio;c nimmt man für diese Technik Bäume mit hartem Holz. wie Wacholder und E iche . Aber auch Kiefer. Fichte. Tan ne. Zeder und Eibe eignen \ich. Selten ni m mt man laubabwe rfende Bäume. Be i H a rth o lz b leibt J IN länger erhalten. ohne zu faulen.
Abbildung 134 Der Stam m \vird bi!- zur M itte angeschnitten . Und dann nach vorn hinges palten.
Abbildung 135 Ziehen S ie nach unte n und reiße n Sie die Baumspitze ab.
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Abbildung 136 Normalerweise
b leibt
die
Spitze
!lach.
A bbildung 137 Mit e iner großen Sche re wird ein senkrechter Einschnitt angebracht.
Abbildung 138 Greife n Sie das angeschnittene Stück und reißen Sie es ab .
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Abbildung 139 Mit einer Flachzange greifen Sie herausragende Stammst ücke und schälen diese herunter.
Abbildung 140 Dre hen Sie dabei die Zange.
Abbildung 141 Fa hren Sie damit fort, bis sich eine Spitze bildet.
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Abbildung 142 Zum Lösen um.l Abschälen der Rinde \erwenden Sie am besten eine JINZange.
Abbildung 143 Schälen Sie a lles he runt er bis auf das feste Holz.
Abbildung 144 Schälen Sie weiter herunter.
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Abbildung 145 Entfernen Sie die Rinde bis zu einem lebenden Ast.
Ein J IN-Ast wird gestaltet, indem Sie die Spitze nach vorn abreißen. Die Maserung wird sichtba r und gibt dem Ast ein natürliches Aussehen. Ziehen Sie sc hmale Streifen ab, um e ine Spitze herzustellen. Wenn Sie bei einer Konifere alle Nadeln e ntfernen, stirbt der Ast von selbst ab. Auch die Rinde wi rd sich von selbst lösen. Ein JIN-Ast wird genauso gestaltet wie ein lebender Ast. Er kann gedrahtet und gebogen werden, bevor er a ustrocknet. Einmal trocken geworden, drahtet man den Ast zuerst. Dann umwickelt man ihn für einige Z eit mit einem in heißes Wasser getauchten Tuch . D e r JIN-Ast wird durch diese Technik weich genug, daß er gebogen werden kann. SHARI bedeutet, daß die Rinde von einem Stamm, einem Ast oder von einer Oberflächenwurzel abgeschält ist wie bei einem alten Baum, der viele Jahre Wind und Wetter getrotzt hat. E in Teil der gesunden Rinde muß erhalten bleiben. Der Ast ist nicht völlig abgestorben wie bei .JIN.
Abbildung 146 Wählen Sie e in e Pflanze, die be re its mehrere Jahre gestaltet wurde.
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Abb ildung 147 Entfe rnen Sie von allen Ästen. die als JIN gestaltet werden sollen, die Rlätter. Rcginncn Sie bei einem JIJ\Ast und schälen Sie vorsich tig die Rinde ab, indem Sie der Maserung fo lge n. Auf d iese Weise werden keine lebe nden Äste verletzt.
Abbildung 148 SctLcn Sie den Schälvorgang fort bis zum Fuß des Stammes. Die Rinde läßt sic h in der Zeit des Wachstums besser ablösen. weil das Kambium dann weich ist. Lassen Sie JIN und SHAR I erst einmal trocknen. bevor Sie es weiter be hande ln.
Die Nachbehandlung von JIN oder SHARI Eine gute Zeit für die Behandlung von J IN und SHARI mit eine r KalkSchwefelmischung sind die Monate Juni , Juli oder August. Die Mischung bewahrt die geschälten Stellen vor Fäulnis und hält auch Ungeziefer fern. Wenden Sie das Mittel an se hr heißen Tagen um die Mittagsze it an. Die Stellen, auf die es aufgetragen wird, müssen vollständig trocken sein. Verwenden Sie das Bleichmittel unverdünnt und tragen Sie es mit einer kleinen Bürste auf. Die Erdoberfläche wird vorher mit einem Stück Plastikfolie abgedeckt. damit kein Tropfen auf die Wurzeln oder in die Erde gelangt. De r Vorgang sollte zweimal im Jahr wiederholt werden, im Abstand von e in em Monat während des Sommers. Führen Sie die Behandlung für zwei Jahre durch und wiederholen Sie diese dann nach Bedarf. JIN und SHARI werden nach dem Auftragen der KalkSchwefelmischung stark aufgehellt sein. Mit der Zeit jedoch nehmen die geschälten Stellen wieder ihre natürliche Färbung an.
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SABA-MIKI bedeutet ausgehöhlter oder gespaltener Stamm. Blitzschlag oder jahrelange Witterungseinflüsse haben solche Wirkung. SABA-MIKI wird be i laubabwerfenden und bei immergrünen Bäumen angewendet.
Abbildung 149 E in unerwünschter Ast an der Vordersei te des Stammes wurde entfernt. Anstatt die Heilung der großen Wunde abzuwarten, wird sie mit einem Stemmeisen ausgeweitet.
Abbildung 150 D er Stamm wird ebenfalls gekerbt und mit Aushöhlungen versehen, um den Eindruck von Natürlichkeit zu ver tärken.
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Draht und D rahten
l . Draht Kupferdraht eignet sich für die Gestaltung von Bonsai am besten. Er ist nicht so leicht zu handhaben. Kupferdraht kann jedoch wiederverwendet werden, wenn man ihn erhitzt oder ausglüht. Verzinkter Draht besitzt eine zu starke Spannung und kann daher zur Beschädigung von Zweigen führen. Aluminiumdraht wurde lange als zu hell und störend empfunden. Seitdem dunkel eloxierter Aluminiumdraht im Handel ist, wird er am häufigsten verwendet. Bonsaidraht gibt es in allen möglichen Größen, und jede Größe wird für eine entsprechende Aststärke gebraucht. Die Größe 1, 1,5, 2, 2,5, 3, 3,5, 4, 4,5, 5 und 7 sind die am häufigsten benötigten. 2.
Drahten Wählen Sie zuerst die richtige Drahtstärke für den Ast, den Sie formen wollen. Nach einer Faustregel sollte er 1/ 3 der Stärke des Astes oder des Stammes haben. Messen Sie dann die Länge des Astes oder Stammes, der gedrahtet werden soll. Der Draht sollte etwa 1/ 3 länger sein. Beginnen Sie mit dem Drahten immer am Stamm. Dann folgen die Hauptäste und die Nebenäste oder die Zweige. Drahten Sie immer nach vorn und nicht nach der Seite oder nach hinte n. Mit anderen Worten: Sie stehen immer vor dem Ast, den Sie drahten wollen und drahten vorwärts. So vermeiden Sie, daß Blätter oder Zweige unter den Draht kommen .
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Abbildung 151 Sie beginnen am Fuß des Stammes und drahten anschlie ße nd die Äste, Sie die entsprechende inde m Dra htstärke verwe nde n. Sie beende n Ihre Arbe it schließlich an de r Baumspi tze.
Abbildung 152 Dra hten des Stammes Beginn en Sie auf de r Rückse ite des Stamm es, indem Sie de n Draht 3 - 5 cm diagonal in die Erde schieben, damit de r Draht gesiche rt ist.
Abbildung 153 De r Winkel der Dra htschle ifen sollte etwa 45° betragen.
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Abbildung 154 Nicht zu weit auseinander.
Abbildung 155 Nicht zu eng zusammen.
Abbildung 156 Nicht ungleich .
Abbildung 157 Nicht zu straff.
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Abbildung 158
Nicht zu locker. Wird der Draht zu locke r gewunden, entsteht beim Biegen eine Spannung und der Ast kann breche n.
Abbildung 159
Drahte n Sie nur in einer Richtung. Rechts he rum .
Abbildung 160 Links he rum.
Abbildung 161
Ve rmeiden Sie das Überkreuzen des Dra htes.
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Abbildung 162 Falls Sie keinen entsprechenden Draht zur Verfügung haben, können Sie auch mehrere dünnere Drähte verwenden. Sie können zwei oder drei Drähte nehmen. Drahten Sie jedoch jeweils mit einem. Lassen Sie keinen Zwischenraum zwischen den einzelnen Drähten.
Abbildung 163 Legen Sie die Windunge n der Drähte e ng zusammen.
Abbildung 164 Drahten Sie nicht an einer extrem dünnen Stelle des Astes, auch wenn Sie noch Draht übrig haben, weil der Ast sonst beschädigt wird.
Abbildung 165 Lassen Sie die Drahtenden nicht herausstehen. Schneiden Sie sie ab.
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Abbildung 166 Schneiden Sie den Draht nicht auf der Vorderseite eines Stammes oder eines Astes ab. D ie Schnittstelle sollte auf der Rückseite sein.
Abbildung 167 Vermeide n Sie, daß Blätte r unter den Draht geraten.
Abbildung 168 Vermeiden Sie das Eindrahten von kleinen Zweigen.
Abbildung 169 Drahten Sie nicht i.iber Kiefernnadeln hinweg.
es
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Abbildung 170 Drahten Sie nicht zwei oder drei Äste zur gleichen Zeit.
Abbildung 171 Drehen Sie nicht Drähte zusammen.
verschiedene
Abbildung 172 E in Ast kann auch doppelt gedrahtet werden. Achten Sie auf gleiche Enden.
Abbildung 173 Befestigen Sie das Drahtende nicht am Stamm.
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Abbildung 174 Ha lte n Sie den Draht am Astansatz fest und winden Sie ihn in raschen Windungen, wobei Sie ihn straff anspannen. So ist er gut gesichert.
Abbildung 175 We nn de r D raht am Astansatz nicht richtig gesichert wird, ka nn der Ast nicht in der gewünschte n Position gehalte n werde_n.
Abbildung 176 Wenn Sie mit zwei gleich starken Drähten arbeiten, beginnen Sie beim Sta mm und fixiere n Sie die Drähte getrennt.
Abbildung 177 Beginnen Sie mit dem Dra hten nicht a m Ansatz e ines Seitenastes. Der Dra ht hat sonst zu wenig H alt.
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Abbildung 178 Mit einem Draht sollten Sie nicht zwei gegenüberliegende Äste drahten. Der Draht wird wackeln und den einen oder den anderen beschädigen.
Abbildung 179 Der Ast sollte zusammen mit dem nächsten gegenüberliegenden Ast gedrahtet werden. Auf diese Weise bekommen beide mehr Halt.
Abbildung 180 Wenn der Ast heru ntergebogen werden soll, beginnen Sie oben mit den Windungen.
Abbildung 181 Beginnen Sie nicht von unten her zu drahten, weil der Ast sonst hochschnappen kann, wenn er herüntergebogen wird.
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Wenn ein Baum e ine dünne und empfindliche Rinde hat wie die Birke, die Myrte und der Ahorn , ode r we nn der Ast, der ge drah te t werde n soll, noch sehr jung ist, soll ten Sie de n Draht mit Band von Kreppapier umwickeln, um die Rinde zu schützen. Umwickeln Sie nicht de n Ast mit dem Band, we il sonst die Knospen bedeckt werde n. Ve rwende n Sie kei nen Isolie rdraht. E r ist nicht fest genug und zu a uffällig. Wenn ein dicke r Ast nicht durch e ine n starken Draht gebogen werden kann , verwenden Sie zwei, drei oder me hr, falls es e rforderlich ist, b is der Ast in seine r Posit ion b'leibt. Die fo lge nden Abbildungen zeige n e ine we itere Methode, wie man eine n kräftigen Stamm oder Ast fo rme n kann.
Abbildung 182 E ine Polste rung a us Bast oder Schnur verhinde rt e in Brechen oder Splittern des Astes. Das Mate rial wird zue rst aufge legt und festgebunden.
Abbildung 183 Dann wird es um den Stamm und den Ast gewunde n.
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Abbildung 184 Legen Sie mehrere Lagen von starkem Draht parallel zum Ast und befestigen diese am Ast oder Stamm.
Abbildung 185 Ein besonders großer Ast kann mit Hilfe eines Stahlstabes oder eines Rohrstückes geformt werden.
Abbildung 186 Biegen Sie mit Vorsicht, bis die gewünschte Form erreicht ist.
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Formen der Äste
1. Die beste Zeit zum Formen von Ästen
Beachten Sie die Jah reszeit. D ie Äste mancher Pflanzenarten brechen leicht, andere sind biegsam. Die meisten Nadelgehölze werden am besten während der Wachstumsperiode geformt. Wenn größere Eingriffe nötig sind, vermeiden Sie diese im Hochsommer. Es könnte sich die Rinde lösen und das Kambium könnte beschädigt werden. Die Pflanze ist dadurch gefährdet. Die meisten Laubbäume sollten im frühen Frühjahr vor dem Austrieb oder im H erbst kurz vor der Ruheperiode geformt werden. Wä hrend der Winte rruhe werden die meisten Bäume sehr spröde. Wä hrend der Wachstumsperiode ist wegen de r Belaubung nicht viel von der Gestalt des Baumes zu sehen. Auch löst sich in dieser Zeit die Rinde sehr leicht. Die Zeit de r Blüte ist ungeeignet für das Forme n. Warten Sie, bis die Blüte vorbei ist. Einige Laubbäume wie der Ahorn, die Ulme und einige andere können nach einem Blattschnitt geformt werden (siehe Seite 53). Wenn Sie die Pflanze zwei oder drei Tage vor dem Formen weniger gießen, werden die Äste biegsamer sein. Ve rpfla nzen Sie nie einen Baum vor dem Formen. Und achten Sie darauf, daß der Wurzelballen nicht gelöst wird.
2. Die Technik des Formens Zuerst sollten Sie darauf achten, daß der Ast richtig gedrahtet wurde (siehe Abbildung 180 und 181). Biegen Sie den gedrahteten Bereich und unte rstützen Sie den Vorgang von unten mit den Daumen. Je tzt biegen Sie den Ast langsam aber m it Kraft in die gewünschte Richtung. Der Gegendruck durch die Daumen verhindert ein Brechen des Astes.
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Abbildung 187 Vermeiden Sie form.
die
Regenbogen-
Abbildung 188 Beziehen Sie natürliche Biegungen in die Gestaltung ein.
Abbildung 189 Biegen Sie den Ast nicht gegen eine ursprüngliche Krümmung.
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Abbildung 190 Die Starre eines Astes kann bei Kiefern und Wacholdern vermindert werden, wenn die Rinde an der Außenseite der Biegung entfernt wird.
Abbildung 191 Die Rinde darf nicht an der Innenseite der Krümmung entfernt werden.
Abbildung 192 Vermeiden Sie die Spaltung eines Astes, weil die Wunde nur sehr schwer heilt.
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Abbildung 193 Die erste Biegung eines Astes sollte nahe am Stamm gemacht werden. Oft erleichtert ein kleiner Einschnitt den Vorgang.
Abbildung 194 Die Biegung am Astansatz darf nicht rund sein.
Abbildung 195 Biegen Sie den Ast leicht nach vorn und nach unten.
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Abbildung 196 Biegen Sie nicht zu stark nach vorn. Überlegen Sie genau, wie weit Sie biegen wollen, und biegen Sie nicht hin und her.
Abbildung 197 Falls einer der unteren Äste an einem bereits geformten Baum schwach geraten ist, schneiden Sie ihn nicht ab . Drahten Sie den Ast und biegen Sie ihn nach oben.
Abbildung 198 Wenn der Ast kräftig genug geworden ist, können Sie ihn zurückschneiden und nach unten biegen.
78
Behandlung eines gebrochenen Astes
Einen abgebrochenen oder aufgesplitterten Ast sollten Sie so rasch als möglich.mit Baumwachs, künstlicher Rinde oder auch Schlamm behandeln. E in Verband aus Bast unterstützt den Heilungsvorgang.
Abbildung 199 Wenn der Schaden sehr groß ist, entferne n Sie einen Teil des abgebrochenen Astes.
Abbildung 200 Entfernen Sie alle Bruchstücke eines angebrochenen Astes.
79
Beachtenswertes vor und nach dem Drahten
l. Vor de m Dra hten
Befolgen Sie die Anweisungen auf Seite 74. Wenn eine Pflanze schwach ist ode r gerade versetzt wurde, sollte n Sie mit de m Drahte n und Formen warten . Das gleiche gilt, wenn eine Pflanze sich e rst akklimatisie ren muß, weil sie aus einer ande ren Region gekommen ist.
2 . Nach de m Drahten Schützen Sie die Pflanze für einige Tage vor dire kte r Sonne und vor Wind. Warten Sie etwa zwei Wochen, bevor Sie in de r Wachstumspe riode wieder dü ngen. Die Pflanze sollte gut gegossen werden, vor allem , we nn sie vor dem Drah ten trocke n ge halte n wurde. Auch das Einsprühe n de r ganzen Pflanze trägt zu ihrer E rh olung bei .
80
Entfernen des Drahtes
Es ist nicht leicht, den Zeitpun kt zu bestimmen. zu dem der Draht wieder cn'tfernt ~verden muß. In erste r Lin ie hängt das von der Wachstumsgeschwindigkeit des Baumes ab. Wenn der Draht in die Rinde einzuschneiden beginnt, wird es Zeit, ihn zu en tfernen. Der Draht verblei bt in der Regel zwisch en sechs Mo nate n und e ine m Jahr. Der Draht wird entweder abgewickelt. oder man schneidet ihn in kleine Stücke. Wichtig t. daß der tamm od er die Äste nicht verletzt werden.
Abbildung 201 Verwenden Sie keine Drahtschere, d ie m it einer Zange kombinie rt ist. Sie kann einen Zweig verletzen, während Sie den Draht abschneiden (sie he Abb. 13 und 14).
Wenn d er Draht schon eingewachsen i t, entfernen Sie ihn mit aller Sorgfalt. Wende n Sie kei ne Gewalt an, weil sonst di e Rinde abgelöst wird. Beim Abwickeln fo lgen Sie der Richtung, in der gedra htet wurde. Wenn eine Verletzung entsteht, behandeln Sie d ie Wunde mit Baumwachs oder künstlicher Rinde. Las e n Sie den Draht nie mals in der . arbe, weil dadurch eine Schwellung entsteht, die unschön aus icht. We nn der Ast nach dem E ntfernen des Drahtes in die alte Positi on zurückgeht, wiederholen Sie den Vorgang. Drah te n Sie jedoch in de r umgeke hrten Richtung. Sie können a uch in der gleichen Richtung d ra hten , wenn sich in der Ri nde keine Spuren abgebi ldet haben. Es gibt sehr elastische Pflanzenarten, bei d enen die Äste mit der Zeit wieder in die alte te lJung zurückgehen. Hi er hilft eine kl ei ne Kerbe, die nach dem Abheile n verhindert. daß de r Ast in die alte Position zurückfällt. D e r Ast wird durch den Eingriff steifer und behält seine Form. Es ist erlaubt. auf Ausstellungen gedrahtete Pflanzen zu zeigen.
81
Wahl der Schale
Die Wahl der richtigen Bonsaischale ist sehr wichtig. Sie sollte immer für di e gestaltete Pfla nze a usgewählt werden. Wählen Sie nicht zuerst die Schale, um anschließend d ie Pflanze zu gestalte n. Nach der Formung kann eine Pflanze direkt in e ine Bonsaischale oder in e in vorläufiges G efäß gepflanzt we rde n. Ve rpfla nzen Sie nie mals den Baum zuerst, um ihm anschließend zu forme n. Die Wurzeln werden e ntsprechend der Schalengröße zurückgeschnitten. Im allgemeinen werden senkrecht wachsende Wurzeln stark gekürzt oder zur Seite gebogen. Wurzeln, die nach oben wachsen, werden abgeschnitten oder umgeformt. Die Wurzeln sollte n sich nach allen Richtungen ausbreiten. Die Farben, die mit den meisten Bäumen harmoniere n, sind Braun , Grau und Terrakotta. Die unglasierten Schalen mit der matten, dunklen Oberfläche e ignen sich am besten für die meisten Nadelgehölze. Die glasierten Schalen werden in der Regel für die Laubbäume genommen.
Abbildung 202 Die Proportion zwischen Baum und Schale. In den meisten Fällen sollte die Länge der Schale etwas mehr als 2/3 der Baumhöhe be tragen.
82
Abbildung 203 Wenn der Baum breiter als hoch ist, sollte die Schale etwas mehr als 2/3 der breitesten Stelle des Baumes lang sein. Die Länge der Schale sollte nie mit der Höhe des Baumes genau übereinstimmen.
Abbildung 204 Die H öhe der Schale sollte der Stärke des Stammes entsprechen, ausgenommen ist d ie Kaskaden- und die Mehrfachstamm-Form. Gesammelte Pflanzen machen Ausnahmen erforderlich, weil sie oft einen größeren Wurzelballen besitzen und manchmal Pfahlwurzeln haben.
Abbildung 205 Die Breite der Schale sollte ein wenig ge ringer sein als die Weite der Hauptäste. D ie Breite der Schale kann nicht gewählt werden. Sie ist genormt.
83
Abbildung 206 Die Schalenform sollte dem Charakter der Pflanze entsprechen. Der aufrechte Sti l harmoniert gut mit einer rechteckige n Schale.
Abbildung 207 Gebogene Stämme und weiche re Baumformen passen in eine ovale, runde, an de n Ecken abgerundete Schale oder in eine rechteckige Schale.
Abbildung 208 Ein kräftiger, wild aussehender Baum braucht e ine e ntsprechende Schale.
84
Im allgemeinen sollte die Schale für die Kaskaden-Form tief bzw. hoch sein. Manchmal kann auch eine Schale von mittlerer Höhe verwendet werden . Pflanzen Sie jedoch nie einen Kaskadenbonsai in eine flache Schale. Die Höhe des Baumes von der Spitze bis zum Fuß des Stammes und die Höhe der Schale sollten niemals gleich sein. Die Baumspitze darf über den Fuß der Schale herabhängen. Wenn die Pflanze auf einem Bonsaitisch steht, kommt die Spitze hoch genug, um das Arrangement ausgeglichen wirken zu lassen. Die Baumspitze darf jedoch nie den Bonsaitisch berühren. Für den Doppelstamm- und den Zwillingsstammbonsai, für den gewundenen Wur.ze lund den Floßformbonsai sowie für Gruppenpflanzungen sollten Sie eine lange, schmale Schale wählen. Beachten Sie das Verhältnis zwischen dem größten Baum und der Länge der Schale. Die Schale sollte ungefähr 1/ 3 kürzer sein als die Höhe des größten Baumes. In Ausnahmefällen kann die Schale sehr groß gewählt werden, wenn sie eine freie Landschaft oder ein freies Feld darstellen soll. Bei der Mehrfachstammform soll te die Länge der Schale etwa 2/ 3 der Höhe des größten Baumes ausmachen. Die Schale für die Felsenform kann dem Schalentyp des Mehrfachstammes entsprechen; sie sollte zusätzlich in Größe und Farbe mit dem Felsen harmonieren. Eine Schale für den BUNJTN-Bonsai kann sehr klein, rund und flach sein, um die Wirkung des Baumes zu unterstreichen. Kunsthandwerkliche Keramik eignet sich ebenfalls, wenn sie nicht zu bunte Farben hat. Sie sollte SHIBUI sein. (SHIBUI bedeutet hier auf das Wesentliche beschränkt). Die meisten laubabwerfenden und großblättrigen immergrünen Pflanzen können in eine glasierte Schale gepflanzt werden. Wählen Sie eine Farbe, die zur Farbe der Blätter, Blüten, Früchte, Beeren usw. paßt. Pastellfarbene Schalen harmonieren mit Pflanzen, die im Frühjahr schöne Blüten haben und dunkle Farben mit Pflanzen, die eine schöne Herbstfärbung bekommen. Antike glasierte Schalen aus Korea, China und Japan können sowoh l für Koniferen als auch für Laubbäume verwendet werden. Für Laubbäume eignen sich immer unglasierte Schalen. Einige Laubbäume brauchen eine größere und tiefere Schale wegen der Form ihrer Wurzeln.
85
Ein Bonsa i kann auch auf einen Felsen ge pflanzt werden anstatt in eine Schale. Dies ist dann kein ISHIZU KE oder Felsenbonsai. Die Gestaltung der Felsenform wird später noch beschrieben. Der Stein, der anstatt e in e r Scha le verwendet wird , sollte folgende Eigenschaften besitzen: 1. Er sollte aus ha rtem Material bestehe n und e ine ra uhe O berfläche haben. Versuche n Sie nicht. den Stein zu glätten. 2. Seine Farbe sollte zur P flanze passen . D unkle Farben wie Braun, Dunkelrot, Grau eignen sich besser als weiße Steine und helle Kalksteine. 3. Der Fels sollte nicht größer sein als die Pflanze. Belie bt sind vor alle m lange Formen wie die Bootform (FUNA-GATA). Symme trische Formen, etwa runde, quadratische und dre ieckige, die dazu noch dick sind, sollten nicht genommen werden. 4. Was di e Größe, Länge, Breite und H öhe betrifft, so gelte n hie r die gle ichen Regeln wie bei de n Schale n. Schale n mit aufgemalten Blumen oder Szenen eignen sich für die Bonsaigestaltung weniger, wenn sie vom Baum ablenken. Ein tiefe Schale mit kalligra phische n Z e ichen , die mit de r Baumform harmonieren, sind dagegen zu empfehlen .
Die Wahl der Vorderseite bei runden, quadratischen, sechseckigen und ähnlichen Schalen
Abbildung 209 Beide Stellungen der Füße sind möglich.
Abbildung 210 Sie können eine ode r beide Vertiefungen nach vorn dre he n.
i 86
Abbildung 211 Bei einer quadratischen Schale kann eine Seitenfläche oder auch eine Ecke nach vorn schauen.
Abbildung 212 Bei einer tiefen, quadratischen kann eine flache Seite oder eine Ecke vorn sem.
Abbildung 213 Eine flache sechseckige Schale wirkt besser, wenn eine der Seitenflächen ganz zu sehen ist.
r
Abbildung 214 Bei einer tiefen, sechseckigen Schale schaut immer eine Ecke nach vorn .
87
Mischung der Bonsai-Erde
Die Erdmischung für Bonsai sollte sauber, gesund und durchlässig sein. SiesollteWasser spe ichern können, o hne Staunässe zu bilden. Die Erde muß auch locker·genug sei n, damit der le bensnotwendige Sauerstoff eindringen kann. Auf der anderen Seite soll te n Sie sorgfältig darauf achten, uaß keine Hohlrä ume e ntstehe n. Am Anfang der G estaltung wird e ine Erdmischung benötigt, die das Wachstum unu die Entwicklung fördert. Fü nf oder sechs Jahre nach de m Fo rmen braucht die Pfla nze e ine ande re Zusamme n e tzung der Erde. Die Erdmischung sollte immer de n Bedürfnissen der Pflanzen e ntspreche n. Ko mmt es auf rasches Wachstum an, oder ist der Baum nicht gesund , sollte die Erdmischung grob sein. Ve rwe nde n Sie also mehr groben Sand, der die Erde durchlässiger macht. Die Erde kann feiner sein, we nn es nicht auf schne lles Wachstum ankommt. Fügen Sie nicht zuvie l To rf bei. Je mehr Torf verwendet wird, desto dichter muß die Erde angedrückt werden. Laubabwe rfe nde und imme rgrüne Bäume wollen me hr E rde und Torf als Sand. Nadelgehölze gedeihen besser, wenn sie mehr Sand und wenige r Erde und Torf bekom men . D ie Erdm ischung sollte auf die jewe ilige Pflanze nart abgestimmt sein. Richten Sie sich nach der Mischungstabelle a uf Seite 90. Sie können Pflanzenerde kaufen oder G arte nerde verwenden, die Sie an Stellen mit gut wachsenden Pflanzen ausgraben. Wenn Sie Erde in den Berge n, a m Flußufer ode r auf dem freien Feld sam meln, sollten Sie auf das Wachstum der Pflanzen in der nächsten Umge bung achten. Die Erde ist brauchbar, wenn die Pflanzen gesund a ussehe n. Wenn Sie Ihre Bonsaierde selbst herstellen wolle n, ne hme n Sie ei nen Schubkarre n Gartene rde, zu dem ein weiterer Schubkarren Sand und e in Schubkarre n Kompost ge mischt wird. Breiten Sie die Mischung in e iner Schicht von etwa 10 cm aus und stre ue n Sie etwa 12 kg organischen Dünger (Hornspäne , Knochenmehl , Blutme hl, Rapsschro t und · Fischmehl) darüber. Anschließend wird die Erdm ischung gut gewässert. Bre iten Sie die Erde auf e inem festen Untergrund aus. Sie können sie seitlich durch Backsteine absichern. Lage rn Sie d ie Erde e twa zwei bis drei Mo nate. G e legentli ch könn en Sie die Mischung mit kochende m Wasser übergießen oder mit ei nem Insektizid und Fungizid e insprühen. Auf diese Weise werden E ier und Larven von Insekten abgetöte t.
88
Verwe nde n Sie nie ma ls a lte Erde von To pfpflanzen, wie sie be im Umtopfe n anfä llt. Diesc Art von E rde besitzt ke ine rlei Nährwe rt und kann deshalb e ine n Bonsai nicht ausrei chend mit Na hr ung versorgen. Für gesammelte Pflanzen ist die E rde aus dem Bereich, aus dem sie ausgegraben wurden, nicht unbedingt gut, weil sich ihre L ebensbedingungen nach dem Verpflanzen geändert haben. Samm eln von Sand: Bausand, Flußsand, verwitterter G ranit und ä hnliches sollten jeweils auf ihre n G e ha lt an Salz und Laugensalz untersucht werden. Manche Gebie te wurden mit U nkrautvertilg ungsmitte ln behande lt. Z ur Siche rhe it sollte n Sie die Vegetatio n der Umgebung ko ntrollie re n. Ve rwende n Sie ni emals Meersand ode r Aq ua riumsand. Katzenstre usand kann Verwendung finden, wenn keine Chemikalien beigemischt sind. Lesen Sie sorgfältig die Angabe n auf der Verpackung. Das Sieben: De r Sand muß zuerst gesiebt werden, um verschiedene Körnungen zu gewinne n (siehe Seite 10). De r Stau b, de r noch d urch die feinsten Maschen fällt, sollte nicht me hr fü r die E rd mischung benutzt werden. Er kann nach dem VerpOanzen noch auf die E rdo berfläche gestre ut werde n. H umus: Den besten H umus kö nnen Sie a us Eichenlaub gewinne n. Selbstgemachter Humus (Ko mpost) sollte sterilisiert werden. Sie können ihn mit chemischen Mitteln be handeln oder ihn mit kochendem Wasser übergießen, um Insekten und Pilze abzutöten. Si eben Sie alle groben Teile heraus. Torfm ull oder im H andel er hältliche Pflanzene rde ist ebenfalls e mpfehle nswert. Die Tabellen auf de n nächsten Seiten gebe n die Bestandteile für die Grundmischungen an, die für die me iste n Bo nsaiarte n bra uchbar sind . Die Angaben gehen von e iner Mischung aus gleichen Teilen aus. Anmerkung: Wenn in de n Tabe lle n Sand angeführt wird, ist das oben angefü hrte Material oder einfach im Handel erhältliche r "scharfe r Sand" gemeint. Vergewissern Sie sich, daß der pH-Wert neutral ist und daß der Sand etwa 20% Fe uchtigkeit absorbiert. Wenn das Mater ial näm lich zuviel Feuchtigkeit absorbiert, wird die E rdmischung zu naß und Sie be ko mmen Schwie rigkeiten mit den Wurzeln . Alle oben angefüh rten Materialien müssen mit den a uf Seite 10 und Seite 90 angeführten unterschie dliche n Sie ben in verschiedene Kö rnungen getre nnt we rde n.
89
Tabelle für Erdmischungen Erklärung der TabeUe:
Be chaffenheit des Bonsai:
Größe des Bonsai:
JU G
j 4- 5 Jahre nach der Gestaltung und nach dem Umtopfen
ÄLTER
wenn der Bonsai nich t mehr vie l wächst.
GROSS
zwischen 75em und l20cm.
KLEIN
75cm oder kleiner.
Mischung: Sandkörnung:
Erde, Torf. Sand und I lolzkoh le.
G
G rob:
; Mitt el: 1,6mrn bis
M
3,1rnm
Fe in: 0.6 mrn bis I ,6rnrn Fe inere Körnung (Staub) sollte nicht ve rwendet we rden.
F
Beschaffenheit des Bonsai
JUNG KLEIN
GROSS
Größe des Bonsai MISCHUNG
3,1 bis 6.3 rnrn
Sand
Erde Torf
KÖRNUNG
'G
Sand
!
'G M F
M F
AHO RN
I
2
1
l
APFEL
1
I
1
l
AZA LEE
Erde Torf
4
1
l
I
!
1
2
1
1
1
1
I
1
4
1
1
1
4
2
1
1
1
1
1
BAMBUS
1
4
BIRK E
1
1
I
1
1
1
BUCHSBAuM
1
1
1
1
1
1
90
'
'
Tabelle für Erdmischungen
Beschaffenheit des Bonsai
JUNG
G rö ße des Bo nsai MISCHUNG
GROSS Erde
Torf
KÖRNUNG E IB E
KLEIN Sand
G
M
E rde
Torf
F
Sand G M
F
1/2
2
2
1
1/2
2
2
1
E IC H E
1
3
1
1
1
3
1
2
FELSENM ISPEL
1
2
2
1
1
2
2
1
FEUERDO R N
1/2
2
2
1
1/2
2
2
1
FICHTE
1/2
2
2
1
1/2
2
2
1
FÖ HRE
1/ 2
2
2
1
1/2
2
2
1
G IN KG O
1
1
1
l
1
1
1
1
G LYZI NE
2
2
1
2
2
G RANATAPFEL
3
2
1
1
3
2
G UMMIBAUM
1
1
1
1
1
1
1/ 2
1
1
2
1/2
1
J UNIPE RUS CHINENSIS
1
KAM E LIE
i
1
1
1
2 2
2
3
1 1
2
3
1
2
2
3
1
1/2
2
2
1
1/ 2
2
2
1
LAGE RSTROEMIA INDICA
1
2
2
1
1
2
2
1
sonst. LAU BBÄ UME
1
1
1
1
1
1
1
1
2
3
1
2
2
1
KI EFERN (andere als aufgef.) onst. KONI FEREN
MÄ DC H EN KIEFER O LIVE
1
1
1
1
1
1
1
1
PALME N
1
1
1
1
I
1
l
1
91
Tabelle für Erdmischungen
Beschaffenheit des Bonsai
JUNG
G röße des Bonsai M ISCH U NG
G ROSS Erde
Torf
KÖRNUNG
KLEIN Sand
Erde
Torf
Sand
G
M
1
1
1
1
I
1
1
1
SCHEINZYPR ESSE
2
2
SCHWARZ KIEFER
2
3
1
1
1
1/2
2
1
TAMA RISKE
l
2
1
1
1
2
1
1
T ROPISCHE PFLAKZEN
1
2
1
1
1
3
1
1
ULME
1
1
1
1
1
1
1
1
1/ 2
1
1
2
1/2
1
1
2
WEIDE
2
2
1
1
2
2
1
1
WEISS- ODE R HA IN BUCHE
1
2
1
1
1
2
1
1
Z EDE R
1
2
1
2
1
2
1
2
ZITRONENBAUM
2
2
' 1
2
2
2
1
2
ZYPRESSE
1
2
1
1
1
2
1
1
PRUNUS MUM E Q UITTE
STECH PALM E ST EI NEIB E
WACH OLDE R
1
92
G
M
F
I
1
1
1
1
1
1
2
2
1
1 1
2
3
1
1
1
1
F
1 1/2
2
2
1
Tabelle für Erdmischungen
Beschaffenheit des Bonsai
ÄLTER
G röße des Bonsai MISCHUNG
GROSS Erde
Torf
KÖRNUNG
KLEIN Sand
G
Erde
M
F
Torf
Sand G IM
F
AHORN
1
2
1
1
1
2
1
1
APFE L
1
1
1
1
1
1
1
1
4
1
1
4
2
2
AZALEE BAMBUS
1
4
2
1
1
4
2
1
BIRKE
1
1
1
1
1
1
1
2
BUCHSBAUM
1
1
1
2
1
1
1
2
1/2
2
2
1
1
1/2
2
2
2
1
1
1
3
1
1
3
2
1
3
2
1
1
1/2
3
2
1
1/ 2
2
2
1
1/2
2
2
1
1
1
E IBE EICHE
1
FELSENMISPEL FEUERDORN
1/2
3
2
FICHTE
1/2
2
2
FÖHRE
1/2
2
2 1
GI NKGO
1
1
1
1
1
1
G LYZINE
2
2
2 1
2
2
GRANATAPFEL
3
2
1
3
2
93
11
1
1
2
1
1
Tabelle für Erdmischungen
Beschaffenheit des Bonsai
ÄLTER
Größe des Bonsai MISCHUNG
Erde Torf
KÖRNUNG GUMMIBAUM
KLEIN
GROSS
1
1
Erde Torf
Sand G
M
1
1
F
Sand G
1
M
2
1 1
F
1
3
JUNIPERUS CHINENSIS
1
KAMELIE
3
1
2
3
KIEFERN (andere als aufgef.)
2
3
2
2
3
2
2
2
1
1/2
2
2
1
! 2
2
2
1
2
2
2
1
1
1
1
1
1
1
2
3
1
2
3
2
sonst. KONIFEREN LAGERSTROEMIA INDICA
1/2 1
'
sonst. LAUBBÄUME MÄDCHENKIEFER
1
3
1
1/2 2
OLIVE
1
1
1
2
1
1
1
2
PALMEN
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
PRUNUS M UME QUITTE
1
SCHEINZYPRESSE
2
3
2
2
2
2
SCHWARZKIEFER
2
3
2
2
3
2
1
1
1 ! 1
1
1
1
1
1/2
2
2
1
1/2
2
2
2
TAMARISKE
1
2
1
2
1
2
1
2
TROPISCHE PFLANZEN
1
2
1
1
1
2
1
1
ULME
1
1
1
1
1
1
1
1
STECHPALME STEINEIBE
94
1
Tabelle für Erdmischungen (Fortsetzung)
Beschaffenheit des Bonsa i
ÄLTER
Größe des Bonsa i MISCHU NG
GROSS Erde
Torf
KÖRNUNG
Erde
Sand G
WACHOLDER
KLEIN
M
F
1
I
Torf
I
Sand G M
F
1
3
WEIDE
2
2
I
1
2
2
WEISS- OD E R HAINBUCHE
I
2
1
1
I
2
1
1
1/2
2
2
1
1/2
2
2
1
ZITRONENBAUM
I
2
2
1
1
2
2
1
ZYPRESSE
1
2
1
2
ZEDER
95
1
2
2
A bbildung 2 15
Die Anordnung der Erde in einer Schale 1. Frisch es oder getrocknetes Moos. 2. Ei ne dünne Schicht von fei nem Staub , wi e sie bei m Sieben übrigble ibt (siehe Sei te 89). 3. Di e entsprechende Erdmischung. 4. Sand zur Drainage . 3 mm fü r kl eine Bonsa i. 6mrn für große Bonsai.
96
U mpflanzen
Es ist sehr wichtig, daßdie Drainageöffnungen einer Bonsa ischa le bedeckt !.ind. Einen 3 mm Maschendraht in quadratische Stücke von 5 - 8 cm zu schnei den, ist die einfachste Methode, die unterschi edlich großen Öffnungen abzudecken. Die Ma~chcn dürfen nicht kleiner sein als 3 111m , weil sonst das Wasse r zu langsam abfl ießt. und wenn Sie größere Maschen verwenden, wird die Erde ausgeschwemmt.
Abbildung 216 Biegen Sie ei n Drahtstück von l ,5 oder 2 111111 Stärke zu einem U und schieben Sie es in die Mitte des Netzes.
::
Abbildung 217 Legen Sie das Netz auf die Öffnung. so daß die Drahtenden am Schalenboden herausschauen und biegen Sie den Draht um .
97
..
Abbildung 218 So wird die Abdeckung der Drainageöffnung an ihrem Platz festge haltc n.
Abbildung 21 9 Aus Japan importierte Abdeckungen für die D rainageöffnungen aus Ton.
Abbildung 220 Sehr praktische Abdcckungen von Drainageöffnungen sind Scherben von zerbrochenen Tontöpfen.
98
A bbildung 221
Streuen Sie Ki es von 6- 12 mm Körnung in die Schale. so daß der Boden bedeckt ist. Füllen Sie darauf eine Schicht der entsprechenden Erdmischung und lassen Sie an der Stelle, an der die Pflanze gesetzt wird, eine kleine Erhöhung entstehen.
Abbildung 222
Die Pflanze sollte rechts oder linksau ßerhalb des Mittelpunktes gesetzt werden . und zwar hinter der Mittellinie. Der Baum sol lte dabe i leicht nach vorn geneigt se in. Die offenen Krei se zeigen die ri chtige Position an, die Kreuze die falsche.
t
Abbildung 223
Wenn die Schale flach ausfällt wird die Erdoberfläche erhöht. Oie Erhebung kann ungefähr die Höhe der Schale aufwei sen. Diese r Baum sitzt et\\a~ zu hoch.
99
Abbildung 224 Der Baum ist zu tief gepflanzt.
Abbildung 225 Die richtige Plazie rung. Die Fortsetzung der Oberflächenneigung führt zu einer Stelle e twas unterha lb de r Schalenecke n.
Abbildung 226 We nn de r Baum zu groß ist, sollte er in der Schale be festigt werde n.
100
Abbildung 227 Der Baum kann zusätzlich noch a uße rha lb fixiert werden.
Wählen Sie ei nen schattigen Platz, wenn Sie ans Umtopfen gehe n. Lockern Sie d ie Wurze ln d es ursprüngliche n Wurzelba llens. Lassen Sie die Wurzeln nie au~trocknen. Vor dem Ve rpflanzen sollte n Sie d en Bo n ai we niger wässern. Nehmen ic e twa ~- 6 cm E rde von a lle n Seiten weg. Die stärke re n Pfa hlwurzeln und die wuchernden Wurzeln werde n abgeschnitten. Das Zurückschneiden der Wurzeln regt die Bi ldung kleinere r Wurzeln an und auch das verstärkte Wachsen der Äste (siehe Seite 47). Direkt unterhalb des Stammes befindet ~ich meist eine Ansa mmlung von verbrauchter Erde und ve rrotte te n Wurzeln. Di ese werden herausgeschnitte n. Dabe i bildet sich e ine kle ine Ve rtie fung . Alle hcrausragenuen Wurzeln we rde n ~chräg abgeschnitten. Die Wurze ln dürfen nicht abgehauen vvcn.kn. Große Schnittwunden werden mit Bau mwachs od e r künstliche r Rin de ve rschlo!.sen . We nn die Bildung klei ne rer Wurzel n angeregt werden soll , stre uen Sie e in Bewu rzel ungshormo n auf.
Abbildung 228 Entfernen Sie die verbrauchte Erde und abgestorbene Wurzd n direkt unter dem Stamm . Di ese Stelle sollte a usgehö hlt werden.
Die E rdmisch ung muß den richtigen Fe uchtigkei tsgehalt ha be n. D ie Erde sollt e weder zu trocken noch zunaß sein. Ve rwe nden Sie e ine n zugespitzten Stab a us Ba mbus o de r normalem H olz. um die Erde in das Wurze l ystcm hineinzuarbe iten. Neh m e n Si e nicht die H ä nde dazu, weil sonstleicht Lufttaschen entste hen. Die Erde muß durchlässig blcihen. damit der Saucrstoff zirkulieren kann .
101
Glätten Sie die Erdoberfläche mit e inem kleinen Besen und drücken Sie d ie E rde mit ei nem kleinen Schäufelche n oder mit den Fingern fest an (siehe Abbildung 26). Heften Sie die stärkeren Wurzeln , die hoch ragen. mit einer Klammer fest und schneiden Sie die feinen H aarwurzcln, die noch aus der Erde ko mmen. ab. Streuen Sie getrocknetes Moos auf. Sie kö nne n dazu ein 3 mm Sieb ve rwe nden. Drücken Sie das Moos an. Stre ue n Sie schließlich t_;ine dünne Schicht fe iner E rde auf.
A bbildung 2 29 Heften Sie die starken Wurzeln, die noch hochragen, mit ei nem haarnadelförmigen Stück D rah t fest.
Jetzt können Sie noch ei ne dünne Schicht fe inen , feuchten Torf aufstreuen, den Sie in trockenem Zustand durch ein 3 mm Sieb gesch üttelt haben. Auch ein Stück Sackleinen kann verhindern, daß die E rde weggeschwem mt wird. Benutzen Sie zum Wässern ei ne fei ne Brause und gehen Sie dabei behutsam vor. Gießen Sie nicht in einem Schwall, weil dadurch das aufgestreute Moos ausgewaschen wird . Wässern Sie grü ndlich und sprühe n Sie auch die Unterseite der Ä ste und Blätter e in. Die Anwendung von Vitamin B-1 kann dem Baum helfen, über den Schock des Umpflanzens hinwegzukomm en. Halten Sie sich dabe i genau an die Vorschrift. Unterlassen Sie für e in oder zwei Mona te das Düngen. Anwe isungen für das weitere Wässern finden Sie unter den Anweisungen zu r tägliche n Pflege Seite 110.
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Bonsaibord (BONSAI-TANA)
We nn ein Bonsai bereits gestaltet ist oder sich in einem fortgeschrittenen Stadium befindet, sollte er auf einem besonderen Bord oder Tisch aufgestellt werden. Es gibt viele Möglichkeiten, ein Bonsaibord zu bauen. Es sollte praktisch sein, so daß Sie leicht Zugang zu den Pflanzen haben. Der Tisch hat dienende Funktion; er sollte in keiner Weise a uffalle n. Denn das, worauf es ankommt, sind die Bonsai (siehe Photo-Abbildung 1). Das Aufstellen der Pflanze: Nach dem Verpflanzen wird ein Bonsai sofort gewässert. Es ist besser, die Pflanze sofort auf ihren Platz zu stellen, damit man sie nach dem Gießen nicht me hr bewegen muß. Wird die Pflanze zu oft herumgestellt, setzt sich die Erde zu stark und wird hart, wenn sie trocknet. Die Durchlässigkeit der Erde leidet darunter. Wählen Sie einen Platz im Halbschatten, an dem die Pflanze Morgensonne erhält. Der Baum sollte auße rdem windgeschützt stehen. Plazieren Sie ihn nie mals unter einem Dach , wo e r keine Sonne, keinen Regen, keinen Tau und keine frische Luft bekommt. Wenn Sie noch kein Bonsaibord besitzen, sollte n Sie die Pflanzen niemals auf die Erde stellen. Legen Sie Bretter oder Ziegelsteine unter die Schale.
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Wässern
atürliches, sauberes Regenwasser e igne t sich am be ten zum Wässern von Bonsai. Sam meln Sie es in einem Faß aus Ke ramik oder H o lz. Plastik- ode r Metallbe hälte r eignen sich weniger. Ein paarTropfen eines Insektizids verhindern da Aufkomme n von Inscktenlarven. Norma les Lei tungswasser e nthält oft Ch lor, das de n Pfla nze n schade t. We nn das Wasse r e twa 24 Stunden abgestande n ist, kann e s gefahrlo. ve rwendet werden. Wasse r von e ine m Te ich, e ine m See, e inem Bach o de r von e ine m Fluß eigne t sich gut zum G ießen, wenn es nicht verschmutzt ist. O ft wird in Flaschen abge fülltes Wasser verwendet.
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Moos
Moos wirkt schön auf der Erdoberfläche eines Bonsai. Es hält auch die feine Erde .fest. Be i de r Anpflanzung von Moos sollte auch die H a rmonie berücksichtigt werden. Ein neu gestalteter Bonsai mit einer festen Moosschicht sieht nicht natürlich aus. E s ist besser, wenn man das Moos sich zusammen mit dem Baum entwickeln läßt. Es sie ht besser aus, wenn die Erdo berfl äche nur teilwe ise mit Moos bedeckt ist. D er Bonsai wird älter und wächst. Mit der Zeit wird e r auch buschiger. Im Schatten, de n e r wirft, gedei ht das Moos von selbst Es ist für e ine n Baum weniger gut, wenn die gesa mte E rdobe rfläche mit Moos bedeckt ist, we il dies die Luftzirkulation e inschränkt und die E rde zu naß hält. Wi e das Wachstum von Moos angeregt wird: Wässern Sie die Erdoberfläche behutsam und verwe nde n Sie e ine n sehr milden Dünger. Sie kö nnen zum Be ispiel ein Teil Buttermilch a uf dre i o de r vie r Te ile Wasser ne hmen. We nn di e Erde alkalisch ist, stre uen Sie feinen To rf a uf. Es gibt vie le Arte n von Moos. Die samtartigen Sorten e igne n sich a m besten. D as gesamme lte Moos wi rd getrocknet. Dann wird es durch e in fe ines Si eb ge riebe n und in einem luftve rschlossenen ßehälter gelagert. Wenn es gebrauch t wird , streuen Siees auf die Obe rfläche und bedecken es mit feiner E rde. D e r Erfolg ist nicht so gut, wenn Siedas Moos in kleinen Stücken aufl egen. Entweder es trocknet aus und wölbt sich, oder es wird nach dem Anwachsen klumpig.
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Düngen
Zum Düngen von Bonsai eignet sich organische r Dünger besser als anorganischer. Künstli ch hergestel lt er Dünge r erzielt zwa r oft rasche Ergebnisse bei schwachen Böden. er ist jedoch sehr gefährlich für die Pflanzen, wenn er nicht richtig angewendet wird. Blutmehl, Knochenmehl , Hornspäne, Fi schmehl und gut verrotteter Mist sind für Bonsai se hr zu e mpfehlen. Verschieden Arten von Dünger: I. Feste Form
Mischen Sie zwei Teile Rapsschrot und ein Teil Blutmeh l oder Knoc hen mehl mit Wasser zu einem Teig. der etwa so weich ist wie ein Ohrläppchen. Die Masse darf nicht zu trocken und nicht zu naß sei n. Fo rm en Sie den Teig w kleinen millenvon der Größe eines Tischtennisballs (e in gehäufter Teelöffel). Si e können die Bälle auf 3 - 5 cm Hö he abfl achen und auf die Erdobe rfl äc he jedes Ihrer Bonsai legen. Sie können dem Te ig auch die Form eine r Wurst von ca. 3 cm Durchm esser gebe n, die Sie in kleine Scheiben von 3 cm schne iden. Eine weitere Mögli chkei t ist. einen Kuchen von 40 x -W x 3 cm zu formen und in ca. 3 cm große Stücke zu teilen. Bewahren Sie den Dünger in einem luftdicht ver. chlosscnen Behälter auf und sprühen Sie ein Insektizid darüber. Er darf nicht länger als ein bis zwei Monate gelagert werden.
Zur Anwendung legen Sie den Dünger an jede Ecke der Schale oder hinter den Stamm zwischen Pflanze und Schale. Legen Sie den Dünger nicht in die unmittelbare Nähe des Stammes. In einem Bereich ohne Wurzeln wird der Dünger die Wurzelbildung an regen.
A bbildung 230
Düngem ischung in kleine Kugel n geformt.
106
A bbildung 23 1 Gerollter Teig in kleine Teile geschnitten.
A bbildung 232 Fe ter Dünger zu einem Kuchen gefo rmt und in Stücke geschnitten.
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2. Düngemehl Mischen Sie zwei Teile Rapsschrotmehl und ein Teil Blutmehl ode r Knochenmehl in einem Gefäß. We nn Sie die Mischung anwenden, sollte sie nicht übe r die gesamte Erdoberfläche gestre ut werden. Denn das Me hl wird beim Gießen weggeschwemmt und auße rdem wird die Moosschicht zerstö rt . Legen Sie kleine Hä ufl e in an die Ecken de r Schale. 3. Flüssigdünger Es gibt organischen Flüssigdünger, de r sich für Bonsai gut eignet. Bitte beachten Sie die Anwendungsvorschrift. 4. Dünger aus ve rrottetem Tierdung Der Dünger sollte gut verrottet sein, bevor e r ve rwendet wird. Fülle n Sie de n Dung in einen Sack und hängen Sie ihn in ein Wassergcfäß. Verdünnen Sie die Flüssigkeit und gießen Si e da mit die Pflanzen. Die Düngelösung darf nicht zu ko nzentriert sein, -.veil sie sonst die Wurzeln der Pflanze n ve rbrennt. 5. Knoche nme hl Knochenme hl sollte vor der Anwendung für blühende Bo nsai , wie Glyzine und Granatapfelbaum, mit Erde gemischt werden. Die Mengen: Kleinere Dosierunge n und häufigere Anwendungen sind besser als größere Mengen und längere Zeiträum e zwischen den einzelne n Düngegaben. Eine Pfl anze, die krank ist, sollte nie gedüngt we rde n. Ve rwenden Sie e in Düngestück oder eine n Eßlöffe l Düngemehl für e twa vie r Lite r Erde. Halten Sie sich genau an die Anweisungen , we nn Sie im H andel erhältliche n Flüssigdünge r verwenden. Das D üngen: Die Pflanzenart , das Alter des Baumes und sein Gesundheitszustand muß be im Düngen beachtet werde n. Die meisten Nadelge hölze benötigen nicht so vie l Dünge r wie Laubbäume.
1. D ie Düngesaison beginnt im April und daue rt bis Oktober. Düngen Sie nur während der aktiven Wachstumsperiode. 2. Setzen Sie de n Dünger ein oder zwei Monate nach dem Verpflanzen ab. 3. Düngen Sie e inmal im Monat oder kleinere Mengen alle zwei Wochen. 4. Kamelien, Azaleen, Gardenien und Rh ododendren brauchen eine n e igenen Dünge r. Nehmen Sie e inen sauren, e isenhaltige n Typ. Verwenden Sie eine n größeren Anteil an Knochenme hl und Rapsschrotmehl für alle früchte -, bee ren- und blüte ntragenden Pflanzenarten. Blutme hl und Rapssch rotmehl ist fü r alle Nade lgehölze und für Bäume, die ihres schönen Laubes wille n kulti vie rt werde n, zu e mpfe hlen.
108
5. Falls di e Erde zu sa ue r ist, könne n Sie Kalkste inme hl , H o lzasche o der H o lzkohle a ufstre ue n, um der Erde d ie Säure zu ne hme n. 6. Wenn der Ba um Anze ichen des Mangels an Mineralien zeigt (gelbe Blätter, Bla ttfl ekke n, verfärbte Blattspitzen, sollten Sie e inen Dünge r anwe nde n, de r Spurenelemente wie Kup fe r, E isen, Mangan, Zink u. a. enthält. H alte n Sie sich genau an d ie Anweisung.
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Tägliche Pflege
1. Wässern: Kontrollieren Sie Ihre Bonsai täglich. Wenn sie trocken sind, müssen sie gewässert werden. Sind die Pflanzen noch feucht, genügt ein leichtes Übergießen der Erde. Ein schwacher Regen bringt oft nicht genügend Feuchtigkeit. Der Morgen oder frühe Abend ist die beste Zeit zum Gießen. Niemals dürfen die Pflanzen in der größten Mittagshitze gewässert werden. Falls es Frost gegeben hat, sollten Sie warten, bis die Erde aufgetaut ist. Machen Sie auch den Stamm und die Äste naß. Das wird die Moosbildung und die Entwicklung von Flechten fördern. Vergewissern Sie sich, daß die Erde auch hinter dem Stamm und an Stellen, die durch die Äste geschützt sind, feucht geworden ist. Bei großer Hitze sollten Sie die ganze Umgebung der Pflanzen befeuchten, also auch den Boden, die Tische und die Wände. Auf diese Weise wird die Luftfeuchtigkeit im Bereich der Pflanzen erhöht. Kontrollieren Sie die Feuchtigkeit der Erde besonders an windigen Tagen. Wenn eine Pflanze in der heißen Jahreszeit auch nach zwei oder drei Tagen nicht trocken wird, sollten Sie nach den Ursachen forschen. Normalerweise ist die Pflanze in solchen Fällen falsch gedüngt worden, oder die Erde ist nicht durchlässig genug. Wenn eine Pflanze stark ausgetrocknet ist, geben Sie ihr nicht zuviel Wasser auf einmal. Gießen Sie nur leicht und stellen Sie die Pflanze an einen feuchten und schattigen Platz. Der Nachttau wird dann die feinen Haarwurzeln wieder beleben. Am nächsten Tag können Sie wieder stark wässern. Manchmal ist es auch empfehlenswert, den ganzen Bonsai in Wasser zu tauchen, aber nur während des Sommers und auch nicht jeden Tag. 2. Formen und Schneiden: In der Bonsaikultur ist es sehr wichtig, daß die Pflanze durch das Zurückschneiden· weiter gestaltet wird. Sie können zum Beispiel eine Baumspitze oder die Spitze eines Astes zurücknehmen und sie durch einen schwächeren Seitenast, durch einen Trieb oder durch eine Knospe ersetzen. Äste werden immer von außen her gekürzt. Wenn Sie die Zweige innen zurückschneiden, wird der Ast zu lang werden und er verliert seine KompaktheiL Halten Sie den Baum auch nicht zu buschig. Er bekommt sonst im Innern zu wenig Sonnenlicht und die Zweige zum Stamm hin sterben ab. Nadelgehölze, großblättrige, immergrüne Bäume und Laubbäume wollen jeweils verschieden behandelt werden.
110
Kiefern: Im Früh ling, nach dem Märzanfang, können die neuen Triebe de r Kiefern zurliekge zupft werden. Achten Sie dabei auf die Fo rm , die Sie anstreben. Im Herbst (September, Oktober, November) schneiden Sie di e Triebe, die im Frühjahr nicht be~eitigt worden sind. Kürzen Sie auch alles andere . das zu lang geworden i~t. La~sen Sie einige Nadeln übrig. Die Zweige werden chräg abgesch nitten mit der Schnittstelle nach oben. Von der Bau mform hängt es ab, wieviele adeln belassen werden.
Abbildung 233
So wird ein Zwe ig geschnitten. Der Schn itt muß schräg gemacht werden.
Abbildung 234
Die Schnittste lle sollte oval sein und nach oben schauen.
Abbildung 235
So darf ni cht geschnitten werden.
111
Abbildung 236 Der A~t sollte nicht gerade abge. chnitten we rden. Ei ne runde Schnittste lle he ilt auch langsa me r.
Wacholde r: Äste und to te Zweige kann man imme r schneide n. Alles, wa~ zustarkgewachsen ist. muß ge kürzt we rde n. Die Spitzen der Nadeln mü~scn ständigabgezupftwerden. dami t sie dicht ble ibe n. E in kräftiger Ast, de r abgestorben ist kann als J I behandelt werden (siehe Seite 60).
A bbildung 237 Di e jungen Nade ln de Wacholder werden mit den Fingern ode r mit de r Pinze tte abgezupft.
Abbildung 238 So werden die Nadeln des Wacholder gc chnittcn.
112
Abbildung 239 Die Nadeln dürfen nicht in Bündeln abgeschnitten werden.
Andere Nadelgehölze: Fichte, Zeder, Sicheltanne , E ibe, Zypresse, H e mlocktanne, Steineibe usw. , so llten leicht gekürzt werden, wenn die Wuchsform des Baumes durch allzu sta rkes Wachstum übe rdeckt wird. Laubabwerfende Bäume: Laubbäume und großblättrige, imme rgrüne Pflanze n werden zuri.ickgeschnittcn. wenn der ne ue Austrieb fest geworden ist. Größere Gestaltungseingriffe soll ten imme r während der Ruheperiode vorgenomme n werden. Blattschnitt und Entlauben (siehe Seite 53): Ve rwe lkte Blüten, Früchte, Beeren und Same nkapse ln sollten mit Stiel e ntfernt werden . Belassen Sie Früchte und Beeren nicht zu lange, we il sie den Baum schwächen. Abgestorbene Zweige und ve rwe lkte Bl ätter müssen entfe rnt werden. Ein Zweig wird immer am lebende n Holz zu rückgeschn ittcn. Die Wunde he ilt schne lle r und ne ues Wachstum wird angeregt. Alle Schößlinge, die am Stamm austre ibe n, werden beseitigt. e benso jeder neue Austrieb an e iner Astgabe lung. Eine Ausnahme besteht nur, we nn e in E rsatzzweig gebraucht wird ode r wenn Sie das Wachstum des Astes reduzieren wollen.
Abbildung 240 A lle Tri ebe, d ie am Stamm ansetzen , we rde n entfe rnt.
113
3. Umpflanzen: Wechseln Sie die Erde jährlich, wenn der Baum noch wachsen soll (siehe Seite 117). Hat der Bonsai bereits eine gute Form erreicht, können Sie wen iger häufig umpflanzen. Nadelgehölze werden alle drei bis fünf Jahre umgetopft. Es kommt dabei auf die jeweiligen Bedingungen an. Laubabwerfende Bäume verpflanzt man nach ein oder zwei Jahren, junge Nadelgehölze alle zwei bis drei Jahre. Verwenden Sie eine grobcre und kantigere Sandkörnung für Bonsai, die rauh und wild aussehen sollen. Für gefäll igere Wuchsformen verwenden Sie besser eine feinere Erdmischung. Beseitigen Sie die verbrauchte Erde direkt unter dem Stamm (siehe Seite 101). Bei den meisten Laubbäumen wird fast die gesamte E rde entfernt, bei Nadelgehölzen nur ein Teil davon. Schneiden Sie die Wurzeln an zwei oder drei Stellen weit zurück, so daß ein spitzwinkliges Dreieck entsteht. Schneiden Sie das Wurzelwerk an diesen Stellen bis zum Fuß des Stammes zurück, und zwar möglichst entlang e iner kräftigen Wurzel.
Abbildung 241 Entfernen Sie das Wurzelwerk in Form eines spitzwinkligen Dre iecks entlang e iner kräftigen Wurzel.
4. Soforthilfe für einen kranken Baum: Läßt die Pflanze Zeichen von Schwäche erkennen oder sieht sie krank aus, sollte das. Düngen unterlassen werden. Auch ein schattiger Platz ist für kranke Pflanzen ungeeignet. Nehmen Sie die Pflanze mit Sorgfalt aus der Schale und dünnen Sie die Wurzeln aus, die aus dem Ballen herausragen. Pflanzen Sie den Bonsai in eine größere Schale und stellen Sie ihn an einen halbschattigen Platz. Oder pflanzen Sie den Invaliden im Halbschatten direkt in die Erde. Wenn die Pflanze sich in einem sehr schlechten Zustand befindet, kann als letzte Maßnahme folgendes versucht werden: Waschen Sie die E rde völlig aus den Wurzeln und pflanzen Sie den Baum in puren Sand. Geben Sie ihm Halbschatten, bis er wieder zu treiben beginnt. Unterlassen Sie das Düngen.
114
). Spritzmittel gegen Inse kten und Pilze: Behandeln Si e die Bonsai während de r Ruheze it mit im Handel erhältlichen Insekti ziden oder Fungiziden. Während d e r Wachstumspe ri ode sollten Sie nur bei Bedarf spritzen. Das Vorkommen von Ameisen ist h ä ufig e in Hin weis au f Blatt- und Schildläuse . In vielen Fällen muß der Baum dann behande lt werden. 6. Di e Pfl ege von JIN , S H ARI und SABA-MIKI: Nach dem Glä tten der be hande lte n Fläche n warte n S ie . bis die JI N -Ste llen völl ig trocken sind und Anzeichen von kleine n Rissen erken nbar werde n. An heiße n Sommertagen tragen S ie um die M ittagszeit ei ne flüssige Kal k-Schwefel-Mischung auf, die Sie wenigstens zweimal im Jahr für die Zeit von zwei o d e r drei Jahren wie derholen . Schmi rgeln Sie imme r die alte Lösung ab, bevor Sie die neue auft ragen. 7
Verschiedenes: Um e inse itige Entwicklung zu ve rme ide n . müssen die Bonsai auf ih re m Bord öfter gedre ht werden. D ie Trie be und Blä tte r brauche n regelmäßig Sonnen licht. wei l sie sonst mit der Zeit abste rben. Ste llen Sie d ie Nadelge hö lze a uf e in höheres Bord a ls d ie Laubbäu me . de nn d ie hö her ste he nde n Pflan zen werden rasche r trocke n. Falls e in Ast im unte ren Bereich schwach wird , schneide n Si e ihn nicht zurück. Drahten Sie den A st und biegen Sie ihn aufw~irts, b is e r sich e rh o lt hat.
Abbildung 242 Manchmal wachsen lange Wurze ln aus den Drainageöffnungen.
Abbildung 243 Kontrollie re n Sie rege lmäßig die Öffnunge n und beseitigen Sie die herausragenden Wurzeln.
115
Ko ntrollie re n Sie die Drainageöffn ungen regelmäßig. Denn Wurzeln und Erde können die Offnunge n verstopfen. Re inige n Sie die Löche r mit Draht oder der Rückseite e ine r Pinzette. He ra usragende Wurzeln we rde n abgeschnitten. Nach schwere n Regenfällen oder wenn de r Wasserdruck beim Gießen zu hoch war, muß d ie ausgeschwem mte Erde e rsetzt werden. Falls Wurzeln an der Obe rfläche oder de r Fuß des Sta mm es mit e inem weißen Be lag bedeckt sind, legen Sie e ine Schicht Torf oder feinen Humus darüber. We nn die Schicht zu stark ist, muß der Baum ve rpflanzt und für e in ha lbes Ja hr tief e ingegraben we rde n. Ein weißer Belag aus Alkalisalz an der Schale wird mit e iner Mi schung aus Essig und Wasser beseitigt. Ble ibt die Be handlung erfolglos, muß die Schale für e inige Monate e ingegraben we rde n. Schützen Sie Ihre Bonsai gegen e xtreme We tte rbedingungen, beispielsweise Hitze- und Kä ltewell en , starke Winde u. ä. H alte n Sie die Date n e ines jeden Ihrer Bonsai mit Hilfe von Sch ildchen oder mit Numme rn versehenen Anhängern fest, wichtig sind vor allem die Angaben übe r das Umpflanzen. Die e inzelnen Gestaltungsphasen der Bäume könne n durch Photos dokumentiert werden, wie man in Bilde rn die Entwicklung de r e igenen Kinder festhält. Photos sind auch hilfreich im Fa ll e ines Di e bstahls.
116
Tabelle für das Umtopfen oder für das Wechseln der Erde X = Umtopfmonat 0 = Umtopfen nach Blattschnitt 3 4
5 6
7
8
9 10 11 12
Erde wechseln: alle
X X
1- 3 Ja hre
X
1-3 Jahrc
Specics AHORN (M OMIJI, KAE D E) APFEL (RINGO)
X X X X X X
AZAL EE (TSUTS UJI )
1-2 Jahre
X X X
BAMBUS (TAKE)
X X X X X X
2- 3 Jahre
BIRKE (SHIRAKABA)
X X X
X
1-2 Jahre
BUCHSBAUM (TSUGE)
X X X
X X
1-2 Jahre
X X
X
3 Jahre
X
1-4 Jahre
FELSENM ISPEL (BEN ISHITAN)
X X X X X X X X
1-2 Ja hre
FEUERDORN (TACH IBANA-MODOKI)
X X X X X
1- 2 Jahre
E IBE (TCHIJ ) E ICHE (KASHI , SHI I. KU NUG I)
FICHTE (EZO-MATSU )
X X
X X X
X X X X
3-6 Jahre
FÖHRE (MOMI)
X X X
X X
3-5 Jahre
GIN KGO (ICHO, G INNAN )
X X X
X X
1-3 Jahre
X X
X
GLYZINE (FUJ I)
117
3 Jahre
Tabelle für das Umtopfen oder für das Wechseln der Erde X
=
Umtopfmonat
=
Umtopfen nach Blattsch nitt 1
]1
7 8 9
4
s
Erde wechseln: alle
G RA .ATAPFEL (ZAKURO)
X X X X
X X
GUMMIBAUM (ICHIJIKU)
X X X X
X
l-2 Jahre
X X
3-6 Jahre
X
t-2 Jahre
J UNIPERUS C HINENSJS (SH IMPAK U)
X X
KAMELIE (TSU BAKJ )
X X X X
Jahre
KIEFRN (andere ab aufgeführt) (N ISHIKI- MATSU)
X X X
X X
4-7 Jahre
sonst. KONIFE R E N (TOKIWA, SHOHAKU)
X X X
X X
3- 5 Jahre
LAGERSTROEMIA I iDJCA (SARUS U BERI)
X X X X
sonst. LAUBBÄUME (RAKUYOJU, ZOG T)
X X X
1-2 Jahre X
1- 2 Jahre
X X X
X X
3-5 Jahre
OLIVE (GEKKEIJ U)
X
X X
I-3 Jahre
PALM EN (SOTETSU, SHU ROCHIKU)
X X X X X
MÄDCH ENK IEFER (GOYO- MATSU)
PRUNUS MUM E (UME, SUMO MO , ANZU) X X X QUITTE (BüKE, KARIN)
X X X X
SCHEINZYPRESSE (H INOKI. C HABOHJBA)
X X X
118
t -4 Jahre X
1-2 Jahre
X X
1-2 Jahre
X X
2-4 Jahre
120
Bonsai-Größen
So etwas wie die richtige oder falsche Größe eines Bonsai gibt es nicht. Die Größe ~.iner Pflanze hängt vom persönlichen Geschmack, von der Wuchsform und vom Platz ab, an dem sie aufgestellt ist. Der erste Eindruck von Bonsai vermittelt die Vorstellung, daß es sich um kleine Bäume handelt, die wenig Platz beanspruchen und den Alltag schöner machen. Ein Bonsai muß jedoch nicht auf eine bestimmte Größe gebracht werden. Es geht vielmehr darum, daß sich durch die Gestaltung die besten Eigenschaften der Pflanze entwickeln. Das richtige Verhältnis zwischen der Größe eines Bonsai und dem Platz, den er beansprucht, ist folgendes: Einem Bonsai von5 - 7 cm Größe entspricht der Platz einer Tatamimatte, deren Größe 90 x 180 cm beträgt. Einem Bonsai von 12 cm Höhe entspricht der Platz von zwei Tatami matten . Ein 100 cm hoher Bonsai würde einen Platz von 20 Tatamimatten erfordern. Das ist eine Fläche von 6 x 5,50 m. Die Größe eines Bonsai zu bestimmen, ist sehr schwierig. Normalerweise gilt die folgen de Grundeinteilung: 1. Großer Bonsai (ÖMONO BONSAI): Die maximale Größe eines Bonsai beträgt ohne Schale 130 cm. Man spricht von einem Bonsai für zwei Leute, für drei Leute und für vier Leute, je nachdem wieviele zum Tragen nötig sind. Ein Bonsai, rler größer ist als 130 cm, wird HACHI-UYE genannt und in der Regel in einem Hof oder für kurze Zeit in einem großen Gebäude aufgestellt. Ein gestalteter Baum, der nicht in eine Schale sondern im Garten ausgepflanzt ist, wird nicht als Bonsai bezeichnet. Man nennt ihn NIWA-GI, auch wenn er kleiner ist als 130 cm. 2. Mittlerer Bonsai (CHUMONO BONSAI): Ein Bonsai von dieser Größe kann ohne weiteres von einem durchschnittlich starken Mann getragen werden. Er besitzt die Größe von 45-90 cm. Diese Art von Bonsai läßt sich sehr effektvoll aufstellen und ist gleichzeitig leicht zu transportieren . 3. Bonsai für eine Hand (KATADE-MOCHE BONSAI): Ungefähr 20 - 40 cm hoch ist diese Art von Bonsai, abhängig von der Form des Baumes. Die Felsenform gehört nicht zu dieser Kategorie. Die Größe für eine Hand ist die beliebteste bei den Bonsaifreunden.
121
Bonsai-Größen
4. Kleiner Bonsai (KOMONO BONSA I): Bäume mit einer H öhe von 12-18 cm gehören zu dieser Größe. Es ist nicht e infach , e ine n Baum , der so kle in ist, mit allen Ei nzelh e iten , die zu e ine m ri chtige n Baum gehören, zu kultivieren. Bestimmte Pflanzen wie die U lme oder de r Cotoneaster besitzen eine sehr feine Struktur, so daß sie als kleine Bonsai gestaltet werden können. 5. Mini aturbonsai (MAME BONSA I): Die kleinste Bonsaiart. Vier oder fünf Miniaturbonsai haben auf e ine r H and Platz. Die .,Größe·· der Pflanzen ist faszinieren d . Ihre Pflege ist jedoch sehr schwierig. Und es ist nic ht einfach, die Miniaturen zu gestalte n. Manchmal we rden sie auch TaschenBonsai genannt. Schließlich gibt es noch e ine mikroskopische, auch Mohnsamen-G röße, KESHITSUBU , genannt. De r Samen dieser Pfl anze n wird direkt in die winzigen Schalen gesät. Auf diese Weise werden sehr gute Ergebnisse e rzie lt .
122
Bonsai-Formen
Es ist faszinie re nd, draußen in der Na tur die Baumforme n zu studie re n und sie sich als Bonsai vorzuste lle n. Ke ine zwei Bäume gle iche n sich. Es gibt e ine bestimmte Ähnlich keit zwischen den Bä ume n der gleiche n Spezies . Und die Unterschie de, die Sie feststellen, hängen hauptsächlich von der Lage und de n Umwelteinflüssen a b. Dennoch bilden die Bäume ein charakte ristisches Ersche inungsbild aus, an dem sie auch vom oberflächlichen Be trachte r e rkannt werden. Die Einte ilung de r japanischen Bonsaifo rmen gehen vom unterschiedliche n E rscheinungsbild de r Bä ume in der Natur aus. Und we il viele Bonsai Grenzfälle sind, we rden ·sie dort e ingeteilt, wohin sie nach ihren Merkmale n ge höre n. Im folge nde n werden e inige mehr a llgeme ine Bonsaiformen angeführt, zusammen mit den Merkmale n, von denen sie geprägt sind: BONJU TACHI-GI C H OKKA N SHAKAN SHO-SHAKA N C HU-S HA KAN DAI-SHAKAN MOYOGI FUKINAGASHI BUNJIN BANKAN NEJIKAN SABAKAN KOB U KAN SHARIKAN
Bonsai a ufrecht gerader Stamm geneigter Stamm se hr wenig geneigter Stamm mäßig geneigt extre m geneigt frei a ufre cht windge pe itscht abstra kter und frei e r Stil knorriger Stamm verdre hte r Stamm gespalte ne r ode r ausgehöhlter Stamm knotiger Stamm abgeschälte Rinde
KENGAI KENGAI HAN-KE NGAI DAI-KENGAI GA ITO -KENGAI
Kaskade gewöhnliche oder normale Kaskade mä ßige oder Halbkaskade e xtre me, fast senkrechte Kaskade Klippen- oder gewölbte Kaskade
123
TAKI-KENGAI ITO-KENGAI
Wasserfall-Kaskade Stamm und Äste fa llen kaskadenförmig wi e ein Bündel Fäden drei- und mehrstämmige Kaskade Doppelstamm Zwillingsstamm Me hrfachstamm mehrfache Triebe a us einem Stamm oder "aus einem Schildkrötenpanzer \\iachsend" kriechende Form, Sprößlinge aus eine r langen Oberflächenwurzel Sprößlinge aus einem abgefallene n Zapfen Floßform Gruppenpflanzung Pflanzu ng über den Fels T intenfisch-Form Stelzwurzel- Form Gruppenpflanzung mit Bäumen, Felsen, Pflanzen und Moos, gestaltet zu einer natürlichen Landschaft Forme n oder Umrisse des Bonsai traditionelle Kiefernform Besenform Ball- oder Eiform Flammenform Schirmform übertriebene MATSU -ZU KU RI oft als Hintergrund für NO H-Spiele verwende t
TAKAN-KENGAI SOKAN SOJU KABUDACHI KÖRABU KI NETSURANARI YAMA-YORI IKADABUKI YOSE-UYE I SHI-ZUKE TAKO-ZUKURI NE-AGARI SAIKE I JUKEI MATSU-ZUKURI HÖKI-ZUKURI TAMA-ZU KURI RÖSOK U-ZU KURI KASA-ZUKURI HÖSHÖ-ZUKURI
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Beispiele der streng aufrechten Form (CHOKKAN)
Die folgenden Beispiele sind Variationen der streng aufrechten Form:
Abbildung 244 Wenn es möglich ist, wird der Hauptast auf der Rückseite zwischen dem e rsten und dem zweiten Ast plaziert.
Abbildung 245 Die Äste sind aufwärts gerichtet. Es sind die Kennzeichen eines jungen Baumes.
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Abbildung 246 Die Äste wachsen horizontal. Nur die Astspitzen sind leicht aufwärts gerichtet.
Abbildung 247 Mehr nach unten gerichtete Äste lassen den Baum groß und schlank erscheinen.
Abbildung 248 Die Äste sind stark nach unten gerichtet und unterstreichen dadurch die Stärke des Stammes.
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Abbildung 249 Di e Äste bilden eine beinahe flache Krone. Die Rinde des Stammes ist teilweise abgeschält und als JIN getaltet. Es entsteht der Eindruck, als seien dies die Folgen eines großen Sturmes.
Abbildung 250 Sehr kräftiger Stamm. Der erste und dritte Ast sowie die Spitze wurden als J IN gestaltet.
Abbildung 251 Der Stamm ist ausgehöhlt (SABA MIKI) und die nächsten Ä ste sind als JIN gestaltet.
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Abbildung 252 Die Äste sind extrem abwärts gerichtet. Der Baum wirkt wie ein geschlossener Regenschirm.
Abbildung 253 Die breiten Äste sind weit oben und sehr eng beisammen. Sie wirken wie ein geöffneter Regenschirm.
Abbildung 254 Die Äste wachsen auf einer Seite. Die Spitze und der Gegenast sind als JIN gestaltet.
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Abbildung 255 Der ursprüngliche Stamm war abgetorben. Ein Ast hat seine ursprüngliche Funktion übernommen.
i
Abbildung 256 Die Rinde eines gedrehte n Stammes wurde abgeschält (SHARI). Siehe Seite 60.
Abbildung 257 De r Baum ist größtenteils abgestorben. Nur ein Ast von Bede utung ist übrig geblieben.
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Abbildung 258 Der Stamm auf der rechten Seite ist tot. Die Rinde wurde abgeschält, und die Äste wurden als JIN gestaltet.
Abbildung 259 Nur ein Ast ist übrig geblieben und hat auf sei ne Weise die Form eines Baumes angenommen.
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Beispiele für den geneigten Stamm (SHAKAN)
Die geneigte Stamm-Form wird in drei Typen eingeteilt. Die Einordnung hängt von, der Stärke der Neigung ab (siehe Seite 123). Die Ausgeglichen heit des Baumes wird dadurch erreicht, daß sich die Spitze in die Gegenrichtung neigt. Auch der erste Ast kann auf vielfach e Weise für den Ausgleich sorgen.
Abbildung 260 SH 0 -SHAKAN. Der erste Ast befindet sich auf der geneigten Seite des Stammes. Die Äste auf dieser Seite sind leicht aufwärts gerichtet, während sie sich auf der Gegenseite leicht nach unten neigen.
Abbildung 261 SHO-SHAKAN. Der erste Ast setzt auf der Gegenseite der Neigung an.
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Abbildung 262 C H U-SHAKA N. D e r erste Ast ist hinabgebogen zum Fuß des Stammes, um ein Gegengewicht zu schaffe n.
Abbildung 263 DA I-SHAKAN. Der erste A st setzt an der Vorderseite des Stammes an. Er breitet sich nach be ide n Seiten aus, ohne zu stören.
Abbildung 264 Beispie l ei nes SH AKAN- KOBOKU. Geneigte Stamm-Form. De r Baum hat e ine n alten, unte rsetzten Stamm. Eiche, Quercus chrysolepis Liebmann. Gesammelt 1960.
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Abbildung 265 Der gleiche Baum zwei Jahre später.
Abbildung 266 Der gleiche Baum nach fünfjähri ger Gcstalt ungsarbcit.
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Beispiele von laubabwerfenden und immergrünen Bonsai
Abbildung 267 TAMA-ZUKURI. Aufrechter Stamm mit nahezu kugelförmiger Umrißlinie.
Abbildung 268 ROSOKU-ZUKURI. Aufrechter Stamm. Die Krone hat den Umriß einer Kerzenflamme. Ginkgo-Bäume sind normalerweise in dieser Form gestaltet.
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Abbildung 269 H OKI-Z UKU RI. Besenform. Die Familie der Ulmen wird gern in der Besenform gestaltet.
Abbildung 270 SHIZEN-ZUKURI. Eine natürliche Baumform. A chten Sie nicht zu genau auf die Anordnung der Äste.
Abbildung 271 MATSU-ZUK URI. D ie Kiefernform wird häufig für laubabwerfende Bonsai verwendet.
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Abbildung 272 E in we ite res Be ispie l für MATSU ZUKURI oder die Kie fe rnform.
Abbildung 273 KOBO KU. Große r, a lte r Stamm. Di ese Fo rm wird bei La ubbä ume n und bei immergrüne n Bonsai angewende t. Die Äste we rden gestaltet, je nachde m, wie sie ansetzen.
Abbildung 274 SABA-MlKl. Ein a lte r Stamm wird so bearbeitet, daß e r wie e in gespaltene r Stamm aussie ht.
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Gestaltung der Besenform (HOKI-ZUKURI)
E ine fre i wachse nde Ulme mit einem hohen Stamm , hoch ansetzenden Ästen und guten Wurzeln kann als Bese nform gestaltet werden . ..
A bbildung 275 Mache n Sie außerhalb der Mitte des Sta mm es e ine n V-förmigen Ein~chnitt, und zwar in der dreifachen Höhe des Stammdurchmessers.
Abbildung 276 We nn der Stamm stark ist, kö nnen Sie das Ke rnholz zie mlich tief ausschneiden. Ve rle tzen Sie jedoch nicht das Kambium. E s trägt dazu bei, daß die Wunde schne lle r heilt.
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Abbildung 277 Der angeschnittene Bereich wird mehrmals mit Band oder Bast umwikkelt. Dadurch wird eine Knotenbildung verhindert. In einem Ja hr werden sich eine Menge Triebe gebildet haben.
Abbildung 278 Wenn der Stamm nicht richtig eingebunden wurde, bilden sich Knoten, wenn die Pflanze austreibt.
Abbildung 279 Im Herbst wird der ne ue Austrieb auf die halbe Länge des Stammes zurückgeschnitte n. Achten Sie darauf, daß die Schnittstellen innen sind und die neuen Triebe nach außen wachsen. Der Mitteltrieb bleibt ste hen. Er regt das weitere Wachstum an und sorgt für das Gleichgewicht mit dem ursprünglichen Sta mm.
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Abbildung 280 Im He rbst de folgende n Jahres werden di e neue n Triebe, ausgenommen de r mittle re , wieder zurückgeschnitten. Diesmal wird jedoch weniger zu rückge nommen. Auch die nächsten Jahre wird jeweils nicht ganz so viel wie im Vorjahr gekürzt.
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Beispiele für die frei aufrechte Form (MOYOGI)
MOYOGI ist di e verbreitetste aller Bonsaiformen. Vor allem Eichen , Kiefern, Wacholder und andere Nadelgehölze werden im frei a ufrechten Stil gestaltet. Auch G ranatapfelbäume, Ahorn, Aprikose und Apfelbäume e ignen sich. Der frei aufrechte Bonsai hat einen leicht geschwungene n Stamm , und zwar so, daß er de n Be trachte r anspricht. Jede Übertre ibung ist zu vermeiden. Der frei aufrechte Stil ist in den meisten Bonsaisammlungen zu sehen.
Abbildung 281 Der populäre MOYOGI-Stil.
Abbildung 282 Die Ausgewogenheit der Wuchsform wird dadurch sichtba r, daß sich die Spi tze genau über dem Mittelpunkt des Stammansatzes befindet.
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Abbildung 283 Geneigt aufrechte Fo rm. SH A K A NMOYO G I. Eine breite, a usgegliche ne Fo rm mit e ine m stabile n Stammansatz.
Abbildung 284 Ein gene igter Stam m, a usgeglichen durch ei ne n krä ftigen erste n Ast, de r stark nach unten gene igt ist.
A bbildung 285 Ein schwere r, tämmiger e rster Ast bilde t ein G egengewicht zu den k räftig sich ausbre itenden Wurzeln.
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Abbildung 286 Ein frei aufrechter Bonsai mit gebogenem Stamm und abwärts weisenden Linien im Bereich der Äste und der Wurzeln.
Abbildung 287 MOYOGI mit sehr schön geschwungenem Stamm. Der starke erste Ast neigt sich zur Wahrung des Gleichgewichts nach unten.
Abbildung 288 Die Biegungen des Stammes weisen nach oben. Die Krümmungen der Äste dagegen gehen nach unten zum Stamm hin.
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Gestaltung eines japanischen Schwarzkiefer-Bonsai
Mit der japanischen Schwarzkiefer lassen sich die meisten Bonsaistile gestalten, denn sie kann verschiedene Wuchsformen annehmen. 1. Sämling: Einen Bonsai aus dem Sämling zu entwickeln, ist allgemein üblich. Nur dauert es viele Jahre, bis ein wirklicher Bonsai daraus entsteht. Im Alter von zwei oder drei Jahren kann mit der Formung der Pflanze begonnen werden. Sie wird in die Erde oder in ein großes Pflanzgefäß gesetzt, damit sie sich gut entwickeln kann. Die Formung wird über mehrere Jahre fortgesetzt (siehe Seite 150). Wenn der Stamm kräftig genug geworden ist und die Äste gut entwickelt sind, bekommt der Baum eine Bonsaischale. Die eigentliche Gestaltung kann jetzt beginnen. 2. Baumschulpflanze: Im Gegensatz zur Gestaltung eines Sämlings, benötigen Sie zur Formung einer Baumschulpflanze bedeutend weniger Zeit. Wählen Sie eine Baumschulpflanze mit guten Wurzeln, einem starken Stamm, kompakten Ästen und mit dichten und kräftigen Nadeln. Vor allem sollte die Gestalt des Stammes beachtet werden, denn er ist bereits kräftig und schwer zu formen . 3. Auf dem Feld oder im Garten gewachsene Pflanzen: Manche Baumschulen pflanzen Schwarzkiefern auf Feldern aus. Diese sind das beste Ausgangsmaterial für die Kultivierung eines Bonsai. Suchen Sie eine Pflanze mit einem schön gebogenen, kräftigen Stamm. Warten Sie wenigstens ein Jahr, nachdem der Baum in ein Pflanzgefäß gesetzt worden ist. In dieser Zeit können sich die Wurzeln entwickeln. Wenn die Nadeln zu lang sind , zu buschig oder gekrümmt, werden sie auf ca. 3 cm zurückgeschnitten. Diese Methode der Beschaffung von Pflanzen kann auch bei anderen Nadelgehölzen und laubabwerfenden Pflanzen angewendet werden.
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Abbildung 289 Wählen Sie e ine POanze mit einem starken Stamm , kräftigen Wurzeln und mit besonderen Äste n, die sich später für die Gestaltung de r Spitze e ignen.
Abbildung 290 Entfe rnen Sie zwei Äste unten und zwei Ä te oben auf jeder Seite und schneiden Sie die Baumspitze ab. Entfernen Sie auch die H auptäste an belassenen Ästen.
Abbildung 291 Alle Äste soll ten im H inblick auf die künftige Baumform geschnitten werden. Belassen Sie die Äste an der Außensei te der Biegungen des Stammes.
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Abbildung 292 Die richtige Anordnung der Äste.
Abbildung 293 Falsche Stellung d e r Äste. Sie widerpricht dem G efühl für Fo rm und Natürlichkeit.
Abbildung 294 Jede r Ast wird gedrahte t.
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Abbildung 295 Biegen Sie die Äste in ihre Position. De r erste Ast wird nach links gebogen, der zweite nach rechts und die Spitze leicht nach links.
Abbildung 296 Im He rbst wird der D raht entfernt, falls e r in die Rinde einschneidet. Wenn die neuen Triebe länger sind als 3 cm, werde n sie zurückgeschnitten (sie he Seite 151).
Abbildung 297 Im nächsten Frühjahr werden ne ue Triebe zwischen den Nadeln entstehen, und zwar an den Stellen, die im H e rbst gekürzt worden sind. Die Äste werden dadurch buschiger anstatt lang und aufgeschossen.
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Abbildung 298 Drahte n Sie jeden Ast und biegen Sie ihn flach, nach dem Vorbild des ersten Astes. Alle ersten Äste haben eine besondere Stellung.
Abbildung 299 Im Frühjahr we rden alle Kerzen gekürzt, wenn sie lä nger als 3 cm sind . Beim Frühlingsschnitt sollten die Kerzen ganz entfernt werden.
Abbildung 300 Im zweiten Jahr wird der Baum in eine Bonsaischale gepflanzt (siehe Seite 82).
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Abbildung 301 Mit den Jahren wi rd de r Baum volle r werden und schöne re und kürzere Nade ln bekommen . Alle we lken Nadeln we rden e n tfernt.
Abbildung 302 Japani sche Schwarzk iefer (P inus t hunbcrgii Pari.), gesta ltet vom Autor. Der Ba um wurde m e hre re Jahre in e ine m no rmale n Pflanzengefäß kultivie rt. Dann wurde die Spitze abgenomme n und e ine ne ue geformt. Photographie n im Juni 1960.
Abbildung 303 Jedes Ja hr wurde de r Austrieb gekürzt. um dichtere Nadeln zu e rhalten. Ph otographic rt im Ja nuar 1962.
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Abbildung 304 Mit d e r G esta ltung wird bei untere n Äste n a ngefange n. Die Hö he des Pnanzgefäße~ wi rd so redu zie rt , daß ~~zur Höh e des Baumes paßt. Photographien im Juli 1964.
Abbildung 305 G ebe n Sie d e r Baumspitze d ie Form eine r Kro ne. Jede Frühja hr und jede n He rbst we rde n die Ke rzen gekürzt, um di e Gestalt und die Größe des Bo nsai zu e rhalten. Achten Sie auf den Dra ht. d aß e r nicht in die Rinde einschneidet. Ph o tographi e n im Juli 1966.
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Pflege eines Schwarzkiefer-Bonsai
1. Wässern Ein junger Schwarzkiefer-Bonsai wird gegossen wie jeder andere Bonsai. Er bekommt weder mehr noch weniger Wasser. Wenn e r jedoch voll entwickelt ist und seine Form e rreicht hat, sollte er nur noch eine Mindestrnenge an Wasser e rhalten, sonst wird die G estaltungsarbeit durch üppiges Wachsturn zunichte. Das Übergießen der Krone darf nur noch zur Reinigung der Nadeln von Staub e rfolgen. Zuviel Feuchtigkeit verursacht überlange Nadeln, die den Baum aus der Form bringen.
2. Düngen Auch hier gilt: Solange die Pflanze sich noch entwickelt, wird sie ebenso oft gedüngt wie andere Bonsai. Ist die endgültige Form e rreicht, erhält sie nur noch so viel Dünger, wie sie zur Erhaltung der Gesundheit benötigt. Wieviel das ist, müssen Sie selbst herausfinde n. Es hängt vom einzelne n Baum und seinen Bedürfnissen ab. Eine ausgereifte Schwarzkiefer wird nur noch drei- oder viermal im Jahr gedüngt. Im ersten Jahr der Gestaltungjedoch wird sie jeden Monat von April bis Oktober gedüngt. Eine empfehlenswerte Dünge mischung besteht aus einem Teil Blutmehl und zwei Teilen Rapsschrot oder Fischmehl. Di e richtige Menge ist ein E ßlöffel auf vier Liter Erde (siehe Seite 106). 3. Schneiden Der klassische Schwarzkiefer-Bonsai besitzt dichte und kräftige Nadeln. Man erreicht dies durch sorgfältiges Kürzen während bestimmter Wachsturnsperioden. Im Frühjahr setzen die Triebe bündelwe ise an. Den einzelnen Trieb in eine m Bündel nennt man Ke rze. Wenn sie weiterwächst, wird ein langer dünner Zweig daraus. Entfernen Sie den Trieb zwischen April und Mai, wenn er länger als 3 crn geworden ist. Neue Triebe werden an der gleichen Stelle erscheinen und während des Sommers neue Bündel bilden. Wichtig ist, daß die Ke rze im Frühjahr ganz e ntfernt wird und nicht nur e in Teil davon. Im Oktober oder November wird das neue Kerzenbündel fest genug geworden sein für ein erneutes Kürzen, das die Dichte der Nadeln erhöht. Neh me n Sie von jeder Kerze ein Drittel oder die Hälfte weg, je nachdem, wie der Baum gestalte t werden soll. Es ist besser, e twas kürzer zu schneiden, als zuviel zu be lassen. Lassen Sie die restlichen Nadeln ste he n. Schneiden Sie nur dort, wo Nadeln wachsen. Die Kerzen , die im Frühjahr weniger als 3 crn lang waren, können jetzt e ingekürzt werden. Aus dem He rbstschnitt werden im nächsten Frühjahr neue Bündel entstehen. Dieser Vorgang kann immer von neuernwiederholt werden, bis der Bonsai die gewünschte Form
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erreicht hat. Ein kurzer Ast kann dadurch verlängert werden, daß man eine Kerze nicht schneidet. E ine Kiefe r, die in geschwächtem Zustand oder krank ist, sollte ni emals stark zurückgeschnitte n werden. Ganze Äste könnten absterben oder unfähig werden, in der nächsten Saison auszutreiben. Alte, ausgereifte Bäume setzen im Frühling nicht so viele Triebe an. Die vorhandenen Kerzen werden Jahr für Jahr immer länger. In diesem Stadium wird die Bonsaiform dadurch erhalten , daß die einzelnen Zweige bis zum nächsten Nebenzweig gekürzt werden. Achten Sie darauf, daß der Schnitt. jeweils hinte r dem Nebenzweig gemacht wird, weil er sonst sichtbar ist. Wä hlen Sie e inen Zweig, der sich in die nach außen kleiner werdende Gesamtform des Astes einfügt. Die günstigste Zeit ist die aktive Wachstumsperiode, weil sich die Wunden von selbst schließen. Im Herbst werden alle gelben und braunen Nadeln e ntfernt, aber auch solche, die nach unten wachsen und störend wirken. Drahten Sie alle Astspitzen, die nach oben oder nach unten gerichtet sind. 4. Umpflanzen Normalerweise wird die Schwarzkiefer nur alle drei bis sieben Jahre umgepflanzt. Ein ausgereifter, gesunder Baum kann bis zu zehn Jahre in der gle ichen Erde bleiben. Ein junger Baum jedoch wird in seinem Wachstum angeregt werden , wenn Sie ihn das eine über das andere Jah r umpflanzen. Wenn eine Kiefer schwach oder ungesund aussieht, wenn die Nadeln sich verfärben, wenn die Astspitzen absterben und wenn der Austrieb im Frühjahr sehr schwach ausfällt, oder wenn di e Drainageöffnungen zugewachsen sind und/oder wenn die Erde sich über den Schalenrand hochwölbt, ist es Zeit für das Umpflanzen. Die Methode des Umpflanzens ist die gleiche wie be i anderen Bäume n (siehe Seite 101 ). Be i einer alte n Schwa rzkiefer werden die Wurzeln nur noch schwach zurückgeschnitten. Nehmen Sie nur die alten dünnen, schwarzen, schnurartigen Wurzeln heraus und belassen sie die neuen, braune n Wurzeln. Wenn e ine Kiefer scheinbar ohne Grund ei ne Schwächung e rleidet, waschen Sie unabhängig von der Jah reszeit die gesamte Erde aus den Wurzeln und pflanze n Sie den Baum in groben Sand. Halten Sie die Pflanze im Halbschatten, bis sich eine Besserung abzeich ne t. Sie läßt sich an der Farbänderung der Nadeln oder am neuen Austrieb erke nnen (siehe Seite 114). 5. Gestalten Der Hauptast muß kräftig gehalten werden. Wenn er anfängt, schwach und dünn zu wirken, werden zunächst einma l a lle Äste in de r Umgebung geschnitten, die belassen worden waren, um den Stamm zu entwickeln . Lassen Sie niemals einen Ast kerzengerade wachsen. Durch Drahten und Schneiden können Krümmungen und eine charakte ristische Wuchsform entstehen. Die rauhe Rinde, die von den Japanern KAMENO-KO (Schildkrötenpanzer) genannt wird, e ntsteht e rst im hohen Alter des Baumes. Sie kann jedoch angeregt und nachgeahmt werden, indem man den Stamm durch senkrechte Ke rben mit e inem scharfen Messer verletzt. Die rauheste Rinde wird auf der Sonnenseite entste he n. Deshalb sollten Sie den Bonsai jeden Abend dre-
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he n. Bei je de m Umpfla nzen muß auch an de r Wurze lfo rmung gearbeitet we rde n. Die verkrümmte n Wurzeln werde n gerade geri ch tet o de r abgeschn itten . 6. Krankheiten und ande re Schwie rigke iten E ine Schwa rzkie fer , die zulange im Schatte n gestanden hat ode r geschwächt ist, we il sie nicht a usreichend ve rsorgt wurde, wird a nfä llig für Krankhei ten und Insektenbe fall, beispie lsweise Schildlaus, Wo lla us, Wurzellaus und Spinnmilbe . Die Insekten sitze n am Ansatz von jungen Nadeln oder an weichen Trie be n, manchmal au ch an den Wurzeln. Ne hme n Sie die Pflanze aus d e r Schale und ko ntrollie re n Sie d ie Wurzeln . We nn die Wurzelspitzen we iß sind und ke ine n Befall von Insekte n ze igen, ist die Pflanze gesund , schwarze Wurzelspitzen lassen auf e ine Krankh e it schlie ße n. Als wirksam e Ma ßnahme gegen Insekten ist das E insprüh en mit eine m entspreche nden Insektizid zu e mpfe hlen. Auch fehle nde Luftzirkul atio n ka nn das Au ftre ten von Insekte n o de r Krankhe ite n begünstigen.
Wenn die Nadeln gelb oder braun werden, kann das verschiedene Ursachen haben: Die Durchlässigke it d e r E rde kann zu gering sein. Wenn Sie d iesen E indruck haben, soll te die Kiefer be i nächster G e legenhe it im H e rbst oder im Frühling umge pflanzt we rden. Befindet sich die Pflanze in einem schlimmen Zustand, wird sie für e inige Monate direkt in d ie Erde gepflanzt. Zu große Hitze e ntsteht im Somme r, we nn die E inwirkung des Sonne nlichtes g rö ßer ist. D as Licht und die Wärm e we rden o ft vo n eine r Wand o de r von eine r be malte n O berfläche in d e r Nähe de r Pflanzen refle ktiert. Gefäh rdete Pflanze n bra uchen da nn e inen ande re n Stando rt. Ma ngelersche inungen: Wenden Si e in diesem Fall den e mpfohle nen Dünge r während d er aktiven Wachstumspe rio de von April bis O ktober an, jed och in kle ineren Mengen und öfter a ls gewöhnlich. Wichtig ist dies vo r allem für di e jungen Kie fern. We nn Sie nach e inigen Wochen noch keine Reaktion beobachten kö nnen , ve rsuchen Si e es mit e ine r Lösung vo n e inem Teelö ffel schwefelsaure m Ammo ni ak auf e ine n Lite r Wa ser. Ge-. ben Sie d e r Kie fer d avon e inmal p ro Woche, bis die Nadeln wied e r Fa rbe bekomme n. Schwefe lsaure r Ammonia k ist ein sehr starkes Mittel. Wenn der Ba um zuviel d avon bekommt , geht e r e in. Schlechte Erde: Kann keiner d e r genannte n G ründe für d en schlechte n Zustand d e r Kie fe r verantwo rtlich ge macht we rden, ist möglicherwe ise e ine zu schwe re Erde mit zuvie l Lehm die Ursache . Ode r beim letzten Ve rpflanze n wurde die alte Erde unterhalb d es Stammes nicht e nt fe rnt. Zuvie l Sä ure ode r Laugensalze ha be n sich angesamme lt. W ähre nd d e r nächsten Umpflanzperio de sollte das be hoben werde n (siehe Seite 101, 114).
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Beispiele für die windgepeitschte Form (FUKINAGASHI)
De r windge pe itschte Bonsai gehört zum Typ d e r ge ne igte n Fo rm. Es gibt jedoch ~weh Bä ume, di e aufrecht wachsen und windgepeitschte Ä ste ha ben. Diese Bonsaiform eignet sich g ut zum Kennenlernen der Anordnung von Ä sten. Es gibt zwei Typen von windgepeitschten Bäumen. Die einen sehen aus, als würde gerade der Wind hineinwehen und di e andere n se hen aus, als wären sie schon viele Jahre im Wind gestanden. Der Stamm nimmt jedoch nie eine horizontale Position e in.
Abbildung 306
Windgepe itschte r Bonsai mit der typische n Ano rdnung de r Ä ste, die wege n de tä ndigen W indes nur auf eine r Seite an e tzen. Die Umrißlinie de r Äste bilde t e in Dre ie ck.
Abbildung 307
Die Äste sind vom Wind se hr stark he rgeno mme n. Es ist vor alle m daran e rkennbar, d aß die Äste bereits am A nsatz gebogen sind.
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Abbildung 308 Ein aufrechter Stamm. Nur die Äste sind vom Wind in eine Richtung gezwungen. Einige Äste sind als JIN gestaltet.
Abbildung 309 Ein leicht windbewegter Bonsai im MOYOGf-Stil. Die Äste sind auf der einen Seite länger als auf der anderen.
Abbildung 310 Ein Ast, der den gebogenen Stamm kreuzt, ist ein ausgefallenes Beispiel der windgepeitschten Form .
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Abbildung 311
Vom Wind bewegt und gedreht. JI N wurde durch Abschälen der Rinde vom gesunden Ast erreicht. Gleich anschließend wurde gedrahtet. Auf diese Weise entstand die Wirkung.
Abbildung 312
Ei ne windgepeitschte Kiefer auf dem Gi pfe l eines Berges in Kali fo rnien.
Abbildung 313
Ein windgepeitschter Wacholder an der Meeresküste?
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Abbildung 314 N ein' Es ist ein Wacho lder als Bonsai gestaltet. Gesammelt im Februar 1960. Photographiert im März 1963
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Beispiele für die Kaskadenform (KENGAI)
Es gibt verschiedene Unterteilungen des K ENGAI. Sie sind beispielsweise abhängig vom Grad der Stammneigung. Erinnert der Stamm mit seinen Ästen an einen Wassetfall (TAKI-KENGAI) oder hängen sie wie Schnüre he rab (ITO-KENGA I)? Be im normalen KENGAI neigt sich der Stamm im Winkel von etwa 45°. We nn der Stamm nach rechts und nach links schwingt und eine Baumspitze dire kt unterhalb des Stammes endet, e rhält der Baum dadurch me hr Ausgegliche nheit. Bei manchen Kaskade nbonsai biegt sich die Spitze nicht hinab zum Fuß des Stammes. Wählen Sie als Baumspitze e in en Ast, der nahe an den F uß des Stammes heranreicht, und halten S ie ihn kürzer als den Rest des Baumes. Verwenden Sie für die Kaskadenfo rm immer e ine tiefe Schale . Wenn mögl ich, wird de r Baum in d ie Mitte oder leicht nach hinte n gepflanzt. Achten Sie darauf, daß der Stamm nicht die Schale be rü hrt.
Abbildung 315 Halbkaskadenfo rm (HAN-KENGAI). Sie ähnelt stark der geneigten Stammform. Die Baumspitze ist hier die höchste Stelle des Baumes. Für die Halbkaskade eignen sich besonders halbtiefe Schale n.
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Abbildung 316 Eine Kaskade im strengen Stil.
Abbildung 317 Die Mittellinie ve rläuft von der Spitze des Bonsai zur Mitte der Schale, zur Mitte des Stammes und zur oberen Spitze des Baumes.
Abbildung 318 GA ITO-KENGA I e rinnert an einen Baum, de r a uf einem Berggipfel wächst und teilweise über einen Felsen he rabhä ngt und gleichzeitig zur Seite gewe ht wird.
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Abbildung 319 Se nkrechte Kaskade (DAI-K ENG A I). Der Stamm neigt sich fast senkrecht he rab. Der Baum besitzt keine Krone. Sie ließe sich hinzufügen, wenn entsprechende Äste verfügbar wäre n.
Abbildung 320 Knorriger Stamm in Kaskadenform.
Abbildung 321 Eine sehr eigenartige Kaskade. Der Stamm neigt sich hinab und biegt sich dann wieder zurück. Ein Baum, den die Natur zur Biegung gezwungen hat, und der dennoch ums Dasein kämpft.
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Abbildung 322
Die zerstörte Wuchsform eines aufrecht wachsenden Baumes, der in die Kaskadenform hineingezwungen wurde, der aber nie mals die Suche nach dem L icht der Sonne aufgegeben hat und sich be reits wieder aufrichtet.
L
..
Abbildung 323
Die Biegungen dieser Kaskade sind unrege lmäßig aber apart. Durch gute Wurzeln hält sich der Baum in der Schale.
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Beispiele für die Trauerweidenform
(SHIDARE-ZUKURI)
Für die Trauerwe ide n-Form sollte entsprechendes Material verwendet we rden, dessen Wuchsform in diesem Stil am besten zur G e ltung kommt. Einige Eichenarte n oder. Ulmen können im Sem i-Trauerweiden-Stil geformt werden. Die G lyzine gehört nicht zu den Pflanzen im Traue rstil, denn bei ihr hängen die Blüten herab und nicht die Äste. Z ur klassische n Form gehört das Herabhänge n der Äste.
Abbildung 324 Der Stamm ist streng aufrecht, im C HOKKAN-Stil gehalten , während die Äste " traue rn " . Die oberen Äste· hänge n über die unteren herab. Die Umrißlinie bildet e in Dreieck.
Abbildung 325 Ein geneigter Stamm Bonsai mit trauernden Ästen.
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Abbildung 326 Ein " trauernder" MOYOGI-Bonsai mit ausgehöhltem Stamm.
Abbildung 327 Halbkaskade HAN-KENGAI herabhängenden Ästen.
mit
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Gestaltung der Trauerweidenform
De r Baum in dieser Gestaltungsreihe ist eine Tamariske. So lange sie jung ist, wächst sie sehr rasch . Die von Natur herabhängenden Äste machen di e Tama riske besonde rs ge.c ignct für die Trauerwe idenform.
Abbildung 328 E ine Tamariske im ursprünglichen Z ustand.
Abbildung 329 Beginnen Sie mit dem Drahten von o ben. Die Äste werden halbkreisförmig herabgebogen. Die Spitze bleibt senkrecht und die Zweige hängen dann herab.
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A bbildung 330
Alk Ä-.te. die nach unten wachsen, werden entfernt.
A bbildung 331
l licr wird ein neuer Halbkrci begonnen. Die Wiederholung des Vorgangeslüßt die T rauerwe idenform entstehen.
A bbildung 332
Oie Zweige, die auf der Oberse ite der Ä~tc wachse n. we rden gedrahtet.
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Abbildung 333
Drahten Sie den Zweig und biegen Sie ihn so, daß er einen schönen Halbkrl:!is bildet.
Abbildung 334
Sc hneiden Sie alle Zweige, die am Hauptast nach unten wachsen .
Abbildung 335
Beseitigen Sie auch alle unteren Blätter.
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Abbildung 336
Di e gerade Spitz.c des Hauptastes wi rd ent fern t. Ne hmen Sie an eine Ste lle einen Sci tenast. de r sich zum Ende hin verjüngt.
Abbildung 337
Das Ergebnis nach dem abschließenden Sc hneiden und Drahten. Die unteren Äste kö nn en über die Schale herabhängen. Ben utzen Sie ke ine flache Schale. Eine mittelho he oder eine tiefe Schale eignet sich besser.
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Monatliche Pflege
Die Angaben in diesem Kapitel beziehen sich auf das Wetter in Südkalifornien . Sie müssen an die klimatischen Verhältnisse des jeweiligen Landesangepaßt werden. Je nach Wetter können sich diese Angaben um etwa einen Monat verschieben.
Januar In der kalten Jahreszeit ist fast genauso viel Pflege nötig wie in der Wachstumspcriode. Ein Bonsai ist zwar e ine Pflanze, e r gleicht jedoch mehr e inem Haustier, das jeden Tag seine Pflege braucht. Der Winter ist übrigens auch die Jahreszeit, in der Sie in der Natur die Wuchsformen der Laubbäume am besten studieren können. Wässern:
Wegen des kalten und regnerischen Wetters müssen die Bonsai im Januar nicht täglich gegossen werden . In Gebieten mit kaltem Klima müssen die Pflanzen vor strengem Frost geschützt werden.
Düngen:
In diesem Monat wird nicht gedüngt. Man kann jedoch Material in den Boden einarbeiten, das die Erde locker macht. Auch kann alkalihaltige Erde neutralisiert werden.
Schädlingsbekämpfung:
Laubbäume und Nadelgehölze können mit e inem Spritzmitte l gegen überwinternde Schädlinge behandelt werden. Das Mittel sollte kein Öl enthalten.
Gestalten:
Je tzt können vor allem Laubgehölze gut gestaltet werden, denn sie sind frei von jeder Belaubung. Die Gestaltungseingriffe dürfen nicht zu drastisch sein, weil die Äste in dieser Periode besonders spröde sind . Kontrollieren Sie die Pflanzen, ob der Draht nicht irgendwo zu fest sitzt.
Umpflanzen:
In dieser Ja hreszeit darf nicht umgepflanzt werden, solange sich keine Anzeichen vom ncucn Austrieb zeigen.
Verschiedenes: Sie können Erdmischungen für de n späteren Gebrauch herstelle n (siehe Kapitel übe r die Erdmischung). Achten Sie darauf, daß die Pflanze n nicht zu warm und sonnig ste hen, weil sie sonst auszutreiben beginnen. Das gilt vor allem, wenn sie im Kalthaus unte rgebracht sind.
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Tropi!-.chc und halbtropische Pflanzen sollten geschüttt stehen , etwa in einem Gewächshaus oder in einem hellen Kellcrraum. Sie dürfen auf keinen Fall Frost abbekommen. Bonsai sindjetzt i m Ruhczustand. Sie kön nen o hne Gefa hr für kurze Ze it in der Wohnung aufge tellt werden. Bringen Sie d it: Pflanzen nicht zu nahe an den Heizkörper oder den Ofen. Stellen Sie die Bäume in die Nähe des Fensters. wo '>ie et\\US Sonne bekommen. Veredeln:
Sie können jetzt K iefern und andere Nadelgehöl e pfropfen ( iehe K api tel überdie Ve rm ehrung) .
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Februar
Im allgemeinen gelten für den Februar die gleichen Regeln in der Bonsaipflege wie im Januar. Die Wetterbedingungen sind sich ziemlich ähnlich. Es gibt jedoch manchmai gegen Ende des Monats bereits wärmere Tage. Aus diesem Grund sollte für bestimmte Bonsai besondere Vorsorge getroffen we rden . Wenn ein Laubbaum auszutreiben oder zu blühen beginnt, sollte er stufenweise an das Sonnenlicht gewöhnt werden. Bleibt der Baum im Schatten, werden die neuen Triebe zu lang und zu dünn. Der Bonsai sieht dann schwach und ungesund aus. Auch die blühenden Bonsai werden in die Sonne gebracht, sonst bekomme n sie Blüten von schwacher, kränke lnder und unnatürlicher Farbe. Die ersten warmen Tage im Jahr bringen oft auch das erste Auftreten von Blattläusen. Kontrollieren Sie die Pflanzen. Spritzen oder stäuben Sie, falls es nötig ist, gegen die Schädlinge. Das letztere ist besonders empfehlenswert, weil der Februar die Zeit der späten Regen und des starken Taus ist. Eine Spritzung mit einem Insektizid und einem Fungizid ist, unmittelbar bevor die Knospen austreiben, angebracht. Düngen:
Auch im Februar wird noch nicht gedüngt. Sie können die Erde wieder auf ihren normalen pH-Wert bringen. Wenn sie zu alkalisch geworden ist, zum Beispiel mit Hilfe einer Lösung von 0,1% Oxalsäure, die den Pflanzen einmal alle zwei Wochen gegeben wird. Falls die Erde zu sauer ist, wird Holzasche, Kalkmehl oder kohlensaurer Kalk aufgestreut
Schneiden:
Sie können die früchtetragenden Bäume schneiden. Auch wenn sie erst die Blüte abwarten wollen, gilt: Je früher Sie schneiden, desto bessere und gesünde re Früchte werden wachsen.
Stecklinge:
Im Februar können Sie bereits beginnen, Stecklinge zu schne ide n (siehe Kapitel über die Verme hrung).
Veredeln:
Mit dem Veredeln der Laubbäume kann in diesem Monat angefangen werden (siehe Kapitel über die Vermehrung). Auch die Kiefern und andere Laubgehölze können in diesem Monat noch gepfropft werden. Es ist allerdings die letzte Gelegenheit.
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März
Die meisten Bonsai beginnen ihr Wachstum in diesem Monat. Sie brauchen d,eshalb etwas mehr Beachtung und Pflege als während der Ruhezeit. Wie der Februar, ist der März oft ein Monat mit großen Temperaturschwankungen. Falls sie auftreten, benötigen die Pflanzen besondere Pflege. Standort:
Jetzt werden alle Bonsai, die bisher geschützt untergebracht waren, ins Freie gebracht, wo sie mehr Sonnenlicht erhalten. Dies gilt vor allem für die Laubbäume, die bisher noch keine neuen Triebe angesetzt haben. Sie sollten die Pflanzen zunächst im Halbschatten aufstellen, bis die Triebe fest geworden sind. Denn an ungewöhnlich heißen Tagen könnten die weichen Triebe Sonnenbrand bekommen. Die Bäume dürfen auf keinen Fall im Schatten gehalten werden, weil die Triebe sonst zu lang und zu dünn werden. Stellen Sie die Bonsai nicht zu dicht zusammen auf dem Bonsaibord. Sie sollten frei wachsen können. Deshalb dürfen sich die Äste nicht berühren.
Wässern:
Im März gelten die normalen Regeln fü r das Wässern von Bo nsai. Besondere Beachtung verdienen jedoch die Laubbäume. Die meisten von ihnen wachsen jetzt sehr stark. Deshalb und auch wegen der höheren Temperaturen trocknet die Erde viel schneller aus als sonst. Während der Frühlingsmonate können Sie das Wachst um der Bonsai kontrollieren, wenn Sie mit dem Wässern zurückhaltend sind . Diese Methode ist nicht ohne Risiko. Sie sollten mit jeder Ihrer Pflanzen vertraut sein, bevor Sie es damit versuchen. Die Pflanze wird trocken gehalten, bis die jungen Triebe zu welken beginnen. Dann wird sie in den Schatten gestellt und nicht gegossen. Am Abend wird das Laub leicht eingesprüht. Am folgenden Morgen wird der Bonsai normal gewässert: Wenn der Baum im Frühjahr überwässert wird, können die Äste und Triebe im Sommer absterben.
Schneiden:
Oie früchtetragenden Bonsai werdenjetzt blühen. We nn 80% der Knospen verblüht sind, werden die verwelkten Blüten und die restlichen Knospen beseitigt. Dadurch wird verhindert, daß die Pflanze zuviel Kraft für die Blüten verbraucht. Den früchtetragenden Bäumen werden einige Blüten belassen, damit sie zum Schmuck einige Früchte entwikkeln. Beeren können am Baum bleiben.
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Lange Triebe, die die vorgesehe ne Bonsaiform stö re n, we rden auf zwei oder dre i kräftige Knospen zurückgeschnitten. Würde n sie zu früh gekürzt, kö nnte n die Triebe absterben. Düngen:
Im Mä rz ist es imm er noch zu früh fürs Dünge n, jedenfalls mit einem stickstaffhaltigen D ünger. Fa lls in den vorangegangene n Mo na te n zu wenig Regen gefalle n ist, wird die Erde wa hrsche inlich von de m vielen Leitungswasser alka lisch gewo rden sein. Sie kann durch O xalsäure neutralisiert we rden. Für eine bessere He rbstfärbung von Aho rn, Ginkgo, Eiche, Ulme, E ssig ba um u. a. e mpfie hlt sich die Anwe ndung von Eisengelat. Die vorgeschriebene Me nge sollte genau eingehalten we rde n. Der e rhöhte Alkaligehalt de r Erde verringert die Farbe der Blätte r. Wenn durch za hlre iche Regenfä lle die E rde sa uer gewo rden ist, wird H olzasche, Kalkmehl ode r kohlensaurer Ka lk aufgestre ut
Umpflanze n:
Im allgemeinen ist d ie Z eit von März bis Juni die beste Z e it für Umpflanza rbeite n. Keine Pflanze gle icht der anderen in ihre n Bed ürfnissen. De nnoch gibt es eine Faustrege l: Es ist besser, e twas später umzupflanzen als zu frü h. Das gilt für die meisten laubabwerfende n Bäume und auch für die Kiefer, de n Wacholder und di e Z ypres e. Warte n Sie besser, bevo r Sie die Wurzelentwicklung de r Z ede r, Fichte, Tanne, Hemlocktanne, Lärche, E ibe oder Ste ineibe stö re n. Das Umpflanzen von e iner Scha le in eine a ndere ge schi e ht me istens aus ästhe tischen Gründen. Die Erneuerung der E rde ist jedoch wichtig für die Gesundhe it eines Bo nsai. Schnell wachsende La ubbäume we rden jährlich umgepflanzt. Sehr schne ll wachse nde Pflanzen, wie di e Weide ode r die Tamariske, be ko mme n zweimal im Jahr ne ue Erde, im Frühjahr und im Spätsomme r. Die la ngsamer wachsenden Nadelgehölze und imme rgrüne n Pflanzen we rden e rst nach drei ode r fün f Jahren umge pflanzt. Nicht die Z e it, sonde rn die Bedürfnisse der Pflan ze zeigen die No twendigkeit des Umpflanzens an. E in gut a ussehender und gesunder Bonsai muß nicht verpflanzt werden. E r sollte in seiner Entwicklung nicht ge stö rt we rden . Denn das Umpflanzen bri ngt immer auch Probleme mit sich. Es kö nnen ne ue Triebe e rsche inen, die die Wuchsfo rm stö re n. D ie ne ue E rde kann so anrege nd a uf die Pflanze wirken, daß sie zu große Nadeln oder Blätte r entwicke lt. E in alt wirkender Stamm kann sein bisheriges Aussehen ve rlie ren. Es ist also besser, wenn die E rde nur wegen de r G esundheit de r Pfla nze gewechselt wird.
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Stecklinge:
Es ist immer noch eine gute Zeit für Stecklinge. Vor allem eignen sich größere Zweige der Aprikose, der Weide und des Granatapfelbaumes (siehe K apitel über die Vermehrung).
Veredeln:
Jetzt ist
di~
beste Zeit für die Veredelung von Laubbäumen.
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April
Jm wesentlichen gelten im April die gleichen Regeln für die Bonsaipflege wie im März. De r einzige Unterschied besteht darin, daß das Wachstum bereits weiter vorangeschritten ist. Standort:
Fast alle gesunden Bonsa i haben jetzt neue Triebe bekommen. Die Bäume sollten an einem sonnigen, luftigen Platz gehalten werden. Drehen Sie die Pflanzen oft, damit sie von allen Seiten gleichmäßig Licht bekommen. Wird dies versäumt, entwickeln sich die Pflanzen einseitig.
Wässern:
Gießen Sie wie bisher. Nur an sehr warmen Tagen, wenn noch Wind hinzukommt, brauchen die Bonsai mehr Wasser. Verlassen Sie sich nicht auf leichte Regenfälle. Kiefern, die nicht mehr wachsen , können trocken gehalten werden, bis die Kerzen welk werden. Auf diese Weise halten Sie die Nadeln der Kiefer kurz und kräftig.
Schneiden:
Die lang gewordenen Triebe der Laubbäume werden jetzt gekürzt. Nur zwei oder drei Knospen werden belassen. An den älteren Laubbäumen läßt man die Triebe ungeschnitten, bis sie das Wachstum abgeschlossen haben und fest geworden sind. Je länger sie am Baum bleiben , desto mehr Kraft geben sie dem Baum. Am besten entfernt man sie erst vor der nächsten Ruheperiode. Die neuen Kerzen älte rer Kiefern werden im April gekürzt. Die Ke rzen von jungen Ki efern und von kräftigen älteren Kiefern sollte man noch einen Monat belassen. Das starke Wachstum in dieser Jahreszeit bewirkt a uch einen raschen Heilungsprozeß. Desha lb sollte man jetzt die Rinde abschälen für JIN.
Veredeln:
Der Apri l ist der beste Monat für die Veredelung der Pflaume und andere im späten Frühling austreibende Laubbäume.
Umpflanzen:
Für den April gilt das gleiche wie für den März. Wenn Sie eine Kiefer verpflanzen, bewahren sie etwas von der weißen Pilzmasse auf. Mischen Sie Mykorrhiza, die mit der Kiefer in e ine r Symbiose lebt, in die neue Erde.
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Düngen:
Der April ist der erste Monat, in dem gedüngt wird (siehe Kapitel über das Düngen). Düngen Sie keine früchte - und beerentragenden Bonsai mit stark stickstoffhaitigern Dünger wie BlutmehL Nehmen Sie stattdessen Knochenmehl, das die Früchte und Beeren davor bewahrt, abzufallen. Auch anderer phosphathaltiger Dünger eignet sich für diesen Zweck (siehe Kapitel über das Düngen).
Schädlingsbekämpfung:
Wenn die neuen Triebe erscheinen , sollten Sie auf Läuse und andere Schädlinge achten. Wählen sie keine zu hohe Dosierung des Insektizids, weil sonst mehr als die Insek ten vernichtet wird.
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Mai
Standort:
Behalten Sie das regelmäßige Drehen der Pflanzen bei. Beobachten Sie mit den wärmer werdenden Tagen die Pflanzen mit weichen Blättern wie die Rotbuche, Birke, Ulme und den Amberbaum. Zuviel Sonne trocknet die Blätter aus und läßt sie braun werden. An sehr heißen Tagen brauchen die Pflanzen einen Platz mit gefiltertem Sonnenlicht. Das bedeutet, daß ein Kompromiß geschlossen werden muß. Denn zuviel Schatten macht die Triebe schwach und dünn. Mit einiger Erfahrung werden Sie herausfinden , wieviel Schatten und wieviel Sonne möglich ist.
Wässern:
Wärmeres Wetter bedeutet, daß mehr gegossen werden muß. Bei einem e ntwickelten Bonsai muß die richtige Menge möglichst genau ermittelt werden. Geben Sie der Pflanze soviel, wie sie braucht und nicht mehr. Zu häufiges Wässern regt das Wachstum zu stark an und schadet der Form. Kontrollieren Sie auch die Drainage-Öffn ungen. Die Wurzeln können herauswachsen und den Abfluß des überschüssigen Wassers verhindern.
Sch neiden:
Die meisten Arbeiten sind die gleichen wie im April. Die neuen Triebe der älteren Laubbäume sind jetzt fest geworden und können geschnitten we rden, falls sie die Wuchsform stören. Lassen Sie zwei oder drei Augen (Blätter) stehen und entfernen Sie den Rest des Triebes. Achten Sie auf eine dichte Krone ringsum. Nur die Spitze darf etwas lichter sein. Die Kiefer und der Wacholder werden ausgezupft, um dem neuen Austrieb seine Dichte zu nehmen. Mit der Pinzette oder mit den Fingern wird die neue Spitze an der Gabelung abgezwickt. Benutzen Sie keine Schere, sonst werden nämlich die Enden braun. Ende Mai können Sie den jungen und den kräftig wachsenden älteren Kiefern die Kerzen abzwicken. Beginnen Sie beim unteren Teil des Baumes, denn er hat die Neigung, langsamer zu wachsen und schwächer zu werden. Die Spitze wird vorläufig noch belassen, denn sie würde sehr viel schneller wachsen, wenn sie gekürzt wird.
Drahten:
Achten Sie darauf, daß der Draht nirgendwo einschneidet.
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Umpflanzen:
Es ist bereits zu spät, um früh austreibende Laubbäume wie Apfel und Aprikose zu verpflanzen. Dafür ist jetzt die Zeit für die Spätentwickler, beispielswe ise den Granatapfelbaum, den Feuerdorn und die Zwergmispel. Nade lgeh ö lze werden jetzt verpflanzt.
Düngen:
Im Mai werden die rasch wachsenden Laubbäume häufiger gedüngt, es sei denn, sie hätten bereits ihre Form erreicht. Trifft das letztere zu, werden die Pflanzen nur e inmal gedüngt. Ände rn Sie die Artdes Düngers. Nehmen Sie zum Beispiel beim ersten Mal Blutmehl und bci-r:n zwei ten Mal Knochenme hl. Immergrüne Pflanzen und Nadelgehölze benötigen nur eine Düngung.
Schädlingsbekämpfung:
Verwenden Sie ke ine allzu starken Insekti zide . Der Mehltaubefall beginnt in diesem Monat. Be kämpfen sie den Mehltaupilz mit Schwefelstaub o der e ine m anderen Fungizid.
Verschiedenes: D er kommende Monat bringt mehr Hitze. Die Bonsai so llten in einem möglichst guten G esundhe itszustand sein, um den schl imme n Folgen der heißen Tage standhalten zu können .
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Juni
Von jetzt an ste he n alle gesunden Bonsai in vollem Laub. Der neue Austrie b hat sich gefestigt. Standort:
Vergessen Sie nicht, die Bonsai imme r wieder zur Sonne hin zu drehen. Im 1uni kann es he iße Tage geben. Schütze n Sie also die Pflanzen gegen Sonnenbrand. Sie können in dieser Zeit die Pflanzen alle ze hn bis vierzehn Tage abwechselnd in der vollen Sonne und im Halb chatte n aufstellen. Einige Blattspitzen mögen braun werden , aber di e Gesundheit der Pflanze ist dieses Opfer wert.
Wässern:
Auch im Juni gelten die a llge meinen Regeln für das Wässern , ausgenommen, daß die Pflanzen wegen der zune hmenden Wärme mehr Wasser brauchen. An sehr heißen Tagen, und die meisten Tage sind sehr heiß, e mpfiehlt es sich, die Umgebung de r Pflanzen zu befeuchte n. Spritzen Sie die Tische, den Boden, die Wände, die Bäum e usw. Verwenden Sie eine feine Brause und sprühen Sie die Blätter der Bonsai ein und a lles Gebüsch ringsum. Alles, was die Feuchtigke it e rhöht, ist nützlich. Fürchten Sie sich nicht vor zuviel Nässe. Alles wird schneller trocken, als Sie es erwarten. Wenn die Durchlässigkeit de r E rde gut ist, wird die e rhöhte Wassermenge keinen Schaden anrichte n.
Schneiden:
De r Juni ist der Monat fü r den Blattschnitt (siehe Kapitel über den Blattschnitt).
Gestalten:
Die neuen Triebe der Laubbäume haben sich gut entwicke lt, aber sie stehen senkrecht. Sie werden jetzt in horizontale Richtung ge bracht. Binden Sie die Zweige nicht herunter. Drahten Sie ke ine weichen, neue n Triebe. Überha upt ist jetzt keine gute Zeit für das Drahten, weil die Äste mit Laub bedeckt sind. E s sei denn, Sie wenden den Blattschnitt an.
Düngen:
D er J uni ist der Monat , in dem alle schnell wachsenden Bäume gedüngt werden wollen, ausgenommen die blühenden, früchte - und beerentragenden. Nadelgehölze werden sparsam gedüngt.
Umpflanzen:
Jetzt ist e ine gute Zeit fü r das Umpflanzen vor allem von Kiefern und Azaleen.
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Anmerkung:
Wenn Sie einen kräftigeren und kompakteren Wuchs ihrer Bonsai erreichen wollen, sollten Sie auf fo lgende Elemente achten: 1. 2. 3. 4. 5.
Sonne Wasser Luft Erde Organischer Dünger
Sie kö nne n die sogenannte "Spartanische Methode'' anwenden. Das heißt: ein Bonsai darf nicht verwöhnt werden durch Überwässern , Überdüngcn, allzu starkes Schattieren, durch Ve rsä ume n desSchneidensaus Furcht vor den Folgen usw.
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Juli
Schützen Sie die Pflanzen gegen die große Hitze dieses Monats. Sie kann Ihren Pflanzen irreparable Schäden zufügen. Standort:
Behalten Sie das regelmäßige Drehen der Pflanzen und den Wechsel des Standortes von der vollen Sonne in den H albschatten und umgekehrt bei. Die Schale können Sie kühl halten, indem Sie die Bonsai mit der Schale in Erde einsenken und mehr gießen. Die erhöhte Feuchtigkeit setzt die Gefahr herab, daß die Blätter verbrannt werden. Eine andere Möglichkeit wäre, die Erdoberfläche mit Torfmoos oder mit nassen Zeitungen abzudecken. Dadurch kann zwar die Moosschicht auf der Erdoberfläche zerstört werden, aber sie haben andererseits einen wirksamen Schutz gegen die große Hitze. Halten Sie Ihre Bonsaisammlung in erreichbarer Nähe. Das erleichtert die Pflege.
Wässern:
Um die Mittagszeit sollten Sie nie die Baumkrone einsprühen. Gegossen wird in der Frühe oder am späten Nachmittag. Wässern Sie nicht mehr am späten Abend, weil sonst die Blätter anfällig werden für Mehltau , wenn sie vor Einbruch der Dunkelheit nicht abgetrocknet sind.
Düngen:
Wechseln Sie die Art des Düngers. Wenn Sie bisher Blutmehl verwendet haben, nehmen Sie jetzt Fischmehl oder umgekehrt.
Schneiden:
Der Blattschnitt kann noch in diesem Monat vorgenommen werden, dann nicht mehr (siehe Kapitel über den Blattschnitt). An den blühenden Bonsai werden die welken Blüten e ntfernt und auch einige Blütenknospen. Lassen Sie den Baum nicht bis zur letzten Knospe verblühen, weil das die Pflanze schwächt. E inige Kraft sollte für das nächste Jahr erhalten werden. Bei einem früchtet ragenden Bonsai sollten genügend Blüten bleiben, damit er eine bis fünf Früchte trägt. Die Zahl der Früchte ist abhängig von der Größe des Baumes. Nicht alle Früchte sollten an einem Ast wachsen. Und denken Sie daran, daß jede Frucht dem Bonsai eine Kraftanstrengung abverlangt.
Umpflanzen:
Das Umpflanzen jeglicher Art von Bäumen ist im Juli riskant. Einige wenige Pflanzenarten können verpflanzt werden. Rechnen Sie jedoch
179
mit einigem Laubverlust. Eigent li ch sollten jetzt nur die schnellwüchsigen Pflanzen wie die Weide und die Tamariske umgesetzt werden. Selbstverständlich muß ein Bonsai in schlechtem Zustand sofort verpflanzt werden (siehe Kapitel über die tägliche Pflege). Okulieren:
Jetzt ist ei ne gute Zeit für das Okulieren (siehe Kapitel über die Vermehrung).
Schädlingsbekämpfung:
Kontrollieren Sie vor allem die Bonsai mit rauher Rinde auf Drahtwürmer, Rüsselkäfer. Schildläuse, Wolläuse, Spinnmilben u. ä. Achten Sie dabei besonders auf die Kerben des Stammes, ob Sie dort nicht Fäulnis und Schädlingsbefall entdecken. Die Schädlinge können Sie mit einem Inse ktizid bekämpfen oder mit der Pinzette entfernen.
Sie können jetzt. in der aktiven Wachstumsperiode, auch abmoosen und Abmoosen oder Absenken: absenken ( ·iehe Kapitel über die Vermehrung).
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August
Vieles an der Bonsaipflege wird in diesem Monat durch die Temperatur und die Tatsache beeinflußt, daß das Wachstum langsam zurückgeht oder bereits beendet ist. Standort:
Drehen Sie die Pflanzen weite rhin auf ihrem Bord, damit sie von allen Seiten genügend Sonne bekommen. Di e Morgensonne ist willkommener als die Nachm ittagssonne.
Wässern:
Versäumen Sie nicht, regelmäßig zu wässern. Das Übergießen der ganzen Pflanze ist imme r e mpfehlenswert. Falls die Erdoberfläche in einer Schale nach einem heißen Augusttag immer noch naß ist, stimmt etwas nicht mit der Durchlässigkeit der Schale oder der Erde. Suche n Sie nach den Ursachen. Es ist Fe ri enzeit. Suchen Sie eine zuverlässige Pe rson, die das Wässern der Pflanzen in Ih rer Abwesenheit übernimmt. Automatische Bewässerungsanlagen sind nicht völlig verläßlich. Sie haben die Tendenz, die Pflanzen zu überwässern. Au ßerdem hat ja jede Pflanze ihre eigenen Bedürfnisse.
Schneiden:
Das Wachstum ist jetzt bei den meiste n Pflanzen abgeschlossen. Mit starkem Zurückschneiden sollten Sie deshalb vorsichtig sein . We nn Sie jetzt blühe nde Bonsai zurückschneiden, e ntfernen Sie die Blüte nknospen für das komme nde Jahr.
Drahten:
Kleine re Äste können gedrahte t und geformt werden.
Düngen:
Düngen Sie, wie es in diesem Monat üblich ist.
Umpflanzen:
Ausgenommen in Notfällen, sollte zu dieser fortgeschrittenen Jahreszeit nicht mehr umgetopft we rden.
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September
Mit diesem Monat beginnt der Herbst. Dennoch können die Temperaturen hoch sein, höher sogar als in den Sommermonaten. Diese Bedingungen sollten in de r Bonsaipflege Beachtung finden. Standort:
Im allgemeinen können Sie die Regeln, die für die heiße n Tage im Juli und August gelten, weiterhin befolgen. Wenn bei Bonsai mit weichem Laub Verbrennungen zu beobachten sind und ein verfrühtes Abwerfen der Blätter einsetzt, stellen Sie den Bonsai an den kühlsten und schattigsten Platz, der verfügbar ist. Halten Sie die E rde so fe ucht und so kühl als möglich. Dies wird e in en neuen Austrieb verhindern und die kommende Ruheperiode einleiten.
Wässern:
D ie Wachstumszeit nähert sich ihrem Ende. Die Bonsai benötigen daher nicht mehr so viel Wasser. Achten Sie darauf, daß die Pflanzen nicht überwässert werden. Sie sollten ein Gleichgewicht herstellen zwischen dem Minimum an Wasser, das die Pflanze braucht und de m Wasserverlust, der durch die Verdunstung entsteht, wie sie an heißen Tagen zu beobachten ist.
Schneiden:
Lange Trie be an einem jungen Bonsai sollten nicht völlig abgeschnitten werden. Sie werden vielmehr behutsam gekürzt, nachdem die Triebe fest geworden sind.
Düngen:
Jungen Bonsai sollte die Häl fte der normale n Düngung gegeben werden , wenn es Anzeichen dafür gibt, daß sie noch im Wachstum ste he n.
Umpflanzen:
Mitte oder gegen Ende des Monats können sowohl Nadelgehölze wie Kiefern, Wacholder u. a. als auch die meisten Laubbäume umgetopft · werden. Ein radikale r Wurzelschnitt darf jedoch nicht mehr vorgenommen werden. Wenn das Wetter weiterhin warm bleibt, sollten Sie mit dem Verpflanzen bis zum Oktober warten. Die schnellwüchsigen Bäume, wie die Weide und die Tamariske, können im September ein zweites Mal umgepflanzt werden (siehe Tabelle für das Umpflanzen).
Ve rschiedenes: Sie können jetzt bonsaigeeignete Pflanzen sammeln und umpflanzen, vorausgesetzt, es hat im Gebiet der Fundstelle genügend geregnet. Nur dann hat die Pflanze die nötigen Wurzeln entwickelt.
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Oktober
Der Herbst gleicht de m Frühling, was die Länge der Tage und die Temperaturen anbetrifft. Für beide Jahreszeiten gelten fa st die gleichen Regeln in der Bonsai-Pflege. Bo~sai haben auch ähn lich intensive Farben wie im Frühjahr. Dort sorgten die Blüten für die Farbenpracht, jetzt sind es die Blätter. Im Oktober begin nen bereits die Vorbereitungen für den kommenden Winte r. Standort:
Ein plötzlicher Wechsel von kühlem zu warmem Wetter kann den Neuaustrieb von Laubbäumen zur Folge haben, die bereits angefangen haben, ihre Blätter zu verlieren. Beugen Sie dem vor, indem Sie die Pflanze an einem möglichst küh len Ort unterbringen. Man sollte ungewöhnlich heiße n und ungewöhnlich kalten Tagen in gleicher Weise Rechnung tragen. Es besteht bereits die Möglichkeit von frühen Frösten. Die halbtropischen Pflanzen sollten deshalb nachts gegen Kälte geschützt werden.
Wässern:
Im großen und ganzen gilt das gleiche wie im September. Das Wachstum verlangsamt sich und kommt zur Ruhe. Die Menge des benötigten Wassers wird daher geringer.
Schneiden:
Der starke Austrie b im oberen Bereich von Nadelgehölzen wird gekürzt. Kiefern werden geschnitten. Die abgestorbenen Nadeln der Nadelgehölze werden entfernt. Nachdem die Laubbäume die Blätter abgeworfen haben, wird der Austrie b des Jahres gekürzt und die Wuchsform verbessert. Kleine Äste können Sie drahten. Denken Sie jedoch daran, daß die Äste jetzt weniger biegsam sind. Am Ende des Monats werden alle Früchte und Samenkapseln entfe rnt. Die Bee ren können bis zum Frühjahr am Baum bleibe n, fa lls der Baum gesund ist.
Entfernen des Drahtes:
Der Draht an Laubbäumen sollte entfernt werden, we nn er einzuschneiden beginnt. Wird der Draht belassen, kann er das Absterben der Äste während des Winters bewirken.
Dünge n:
Düngen Sie nur so viel, wie es in der Ruhezeit erforde rlich ist. Die Ruhe der Pflanzen sollte erhalten und nicht neues Wachstum angeregt werden .
Umpflanzen:
Es gelten die gleichen G rundsätze wie im September. In diesem Monat können Bonsai zum letzten Mal gefahrlos umgepflanzt werden. 183
November
Alle Bonsai sollten sich jetzt im Ruhezustand befinden. Wenn jedoch das Wetter oder die Unterbringung der Pflanzen zu warm gewesen ist, besteht die Gefahr eines erneuten Austriebs. Sie sollten dann Vorkehrungen treffen, um einen zweiten Austrieb zu verhindern. Standort:
Beachte n Sie das gleiche wie im Oktober. Schützen Sie die Pflanzen gegen kalte Winde, Frost und Schneestürme, aber auch vor Wärmeeinbrüchen .
Wässern:
Reduzieren Sie die Wassermenge beim Gießen. Vermeiden Sie aber auch das Austrocknen der Pflanze n während der Ruhezeit. Die Pflanzen sind in der Ruhe besonders empfindlich und gefährdet. Achten Sie auf die Durchlässigkeit der Erde. Gießen Sie niemals einen Bonsai, wenn die Erde gefroren ist.
Schneiden:
Entfernen Sie alle Blätter, die auf Laubbäumen zurückgeblieben sind. Auch die Früchte und Samenkapseln werden vollends abgenommen. Sie haben jetzt eine gute Gelegenheit, Kiefernnadeln mit brauner Spitze und auch die besonders langen, zweijährigen adeln auszuzupfen. Sie können außerdem das zweite Kürzen bei den Schwarzkiefern vornehmen (siehe Kapitel über die Schwarzkiefern).
Gestalten:
Die Äste sind jetzt für das Drahten und Biegen zu starr.
Düngen:
In diesem Monat wird nicht gedüngt.
Umpflanzen:
Im November wird normalerweise nicht verpflanzt.
Verschiedenes: In südlichen Ländern können Pflanzen gesammelt werden, die frostfrei überwintert werden müssen.
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Dezember
Alle Bonsai sollte n jetzt in vollständigem Ruhezustand sein. In kälteren Gebi~ten können sie in Frühbeete gebracht werden oder in ähnlicher Weise vor Kälte geschützt werden. Standort:
Schützen Sie die Pflanze n vor allen Folgen des winterlichen Wetters.
Wässern:
Die Regeln des letzten Monats gelten auch im Dezember. Gießen Sie bei Frost vorsichtig. We nn die Erde zu naß ist, kann die Schale durch die Kälte gesprengt werden .
Schneiden:
Bei Beachtung einiger Vorsichtsmaßregeln kann auch im Dezember geschnitten werden.
Düngen:
Entfällt.
Umpflanzen:
Im Winte r sollten Sie keine Pflanze ohne Wurzelballen umtopfen. Warten Sie damit bis zum Frühjahr.
Veredeln:
Dezember, Januar und Februar sind die besten Monate für die Veredelung von Nadelgehölzen (siehe Kapitel über die Vermehrung), denn in der kalten Ja hreszeit befinden sich die Pflanzen in völliger Ruhe. Jetzt könne n Sie auch die Pfropfreise für die Veredel ung schneiden.
Verschiedenes: In südlichen Ländern können Pflanzen gesammelt werden .
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Vermehrung für Bonsai
Sämlinge:
Abbildung 338 Wenn die Sämlinge groß genug sind, um verpflanzt zu werden, schneiden Sie die Pfahlwurzeln zurück und legen Sie einen kleinen, runden Kiesel an die Stelle. Auf diese Weise werden die Wurzeln richtig geformt.
Stecklinge: Das Frühjahr ist die beste Zeit für die Vermehrung durch Stecklinge. Die folgende Methode ist für Bonsai gebräuchlich.
Abbildung 339 Wenn Sie Stecklinge sammeln, brechen Sie den Trieb ab, anstatt ihn abzuschneiden. Er splittert dann in seiner natürlichen Faserung ab.
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Abbildung 340 Schneiden Sie den Ast auf 10 -12 cm zurück und spalten Sie ihn unten in der Mitte, damit der Stamm an dieser Stelle später breit wird. Belassen Sie die Knospen an beiden Enden. Pflanzen Sie die Stecklinge so dicht wie möglich zusammen, um zu verhinde rn, daß sie sich beim Gießen Iokkern.
Vom Granatapfe lbaum, de r Weide und von de r Prunus-Gattung lohnt es sich, Stecklinge oder Äste von 5 - 12 cm Durchmesser zu pflanzen. Der Ast wird dann der spätere Stamm des Bonsai. Es ist deshalb wichtig, seine Wuchsform vorher genau zu betrachten. Wählen Sie einen Ast mit altem Ausse hen und mit einer charakteristischen Form. Der Ste ckling sollte 40 - 50 cm lang sein. Machen Sie e inen schrägen Schnitt und streichen Sie ihn mit Ba umwachs ein. Graben Sie den Ast zu 2/ 3 seiner Länge in eine Kiste mit grobem Sand. Halten Sie den Sand fe ucht und stellen Sie den Behälter an einem halbschattigen Platz auf.
Abbildung 341 Pflanzen Sie den Ast in e inen Behälter mit grobem Sand. Achten Sie darauf, daß er in einem Winkel von 45° eingegraben ist, und daß die Schnittstelle nach unten schaut.
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Wurzelstecklinge können Sie von der Ulme, dem Ahorn und der Quitte machen.
Abbildung 342 Wenn beim Umpflanzen eine lange Pfahlwurzel anfällt, kann sie in 5- 8 cm cm lange Stücke geschnitten werden.
Abbildung 343 Pflanzen Sie die Stecklinge in Sand. Sie sollten 1,5 cm aus der Erde herausschauen .
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Veredeln: Die verschiedenen Vermehrungstechniken sind so zahlreich und nehmen so viel Raum ein, daß ich Sie auf die entsprechende Literatur verweisen möchte. Einige Beachtung verdienen die Techniken, die für die Bonsaikultur wichtig sind. Eine sichtbare Veredelungsnarbe beeinträchtigt die Schönheit eines Bonsai. Wählen Sie Material, bei dem die Größenverhältnisse zwischen Unterlage und Reis sich entsprechen. Die beste Unterlage für Laubbäume ist ein Sämling von der gleichen Spezies. Wenn ein Unterschied besteht, wird sich die Unterlage und das Reis in verschiedener Geschwindigkeit entwickeln. Dadurch wird das natürliche Aussehen gestört. Bei Kiefern und anderen Nadelgehölzen fällt der Unterschied nicht so sehr ins Gewicht.
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Eine Mädchenkiefer ode r eine dickrindige Schwarzkiefer kann beispielsweise auf eine Österreichische Schwarzkiefer gepfropft werden. Eine Schwarzkiefer kann immer mit einer Schwarzkiefer kombiniert werden .
Abbildung 344 Das Reis und die Unterlage müssen von der gleichen Spezies sein . Das Reis sollte in der Größe der Unterlage entsprechen. Veredeln Sie an einer möglichst tiefen Stelle. Links und in der Mitte erkennen Sie die Methode der Spaltpfropfung und rechts das Anplattieren.
Abbildung 345 Achten Sie beim Einfügen des Reises darauf, daß das Kambium sich berührt und verbinden Sie die Stelle mit Veredelungsband. Bedecken Sie die Pflanze oder die Veredelungsstelle mit einem Glas oder einem Plastikbeutel.
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Abbildung 346 Beim Pfropfen der Kiefern werden die Nadeln der Unterlage belassen, um das Reis zu bedecken.
Abbildung 347 Ein dünner Ast, der einen Nebenast näher beim Stamm braucht.
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Abbildung 348 Biegen Sie den Ast zurück und pfropfen Sie ihn beim Ansatz in der Nähe des Stammes auf, indem Sie ihn auf beiden Seiten aufschlitzen. Binden Sie beide Teile fest zusammen.
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Abbildung 349 Ein Ast kann von einem anderen Baum angepfropft werden.
Abbildung 350 Warten Sie ein Jahr, bis Sie den Ast abschneiden. Die gepfropfte Stelle sollte ein weiteres Jahr eingebunden bleiben, um sicherzustellen, daß sie zusammenwächst.
Abbildung 351 Das Seitenpfropfen wird angewendet, wenn Äste am Stamm benötigt werden oder Zweige an einem Ast.
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Abbildung 352 Wenn ein R eis an e ine m Stamm mit rauher Rinde aufgepfropft werden soll , wird zuerst die Rinde entfernt. Nachdem der Pfropfvorgang beendet ist, wird das Reis e ntweder von einer Schraubzwinge ode r von e ine r Klammer festgehalte n.
Abbildung 353 Wenn ein Baum e inen sehr langen Stamm besitzt und ke ine unteren Äste hat, kann ein junger Baum angepfropft werden. De r junge Baum wird den älteren "ado ptieren".
Abbildung 354 Etwa e in Jahr später werden beide Stämme zusammengewachsen sein. Das Ergebnis ist, daß der Stamm kürzer ist, weil die Wurzeln des jüngeren Baumes viel we ite r oben ansetzen. Der junge Baum hat außerde m den e rsten Ast beigetragen.
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A bbildung 355
Sie können auch Wurzeln anpfropfen, wenn ein langer Stamm verkürzt we rde n sol l. Binden Sie di e Wurzeln mit Bast oder Veredelungsband fest. Die Methode ist bei Laubbäumen sehr e rfolgreich.
A bbildung 356
Eine Mischung aus e inem Teil Sand und e inem Teil Le hm-To rf-Gemisch wird um die gepfropfte Stelle gelegt und mit einer Plastikhülle versehen.
Okulieren:
Der Juli ist die beste Zeit für das Okulieren, weil die Bäume in diesem Monat in vollem Saft stehen. Ein Auge (eine ausgeschnittene Knospe), das zwischen Ke rnholz und Kambium eingefügt wird, hat in der vorbere ite ten Öffnung fe ten Halt und beginnt inne rhalb eines Monats anzuwachsen und zu treiben.
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Abbildung 357 Schneiden Sie die Rinde auf in Form eines T.
Abbildung 358 Lösen Sie die Rinde, damit Sie das Auge einfügen können.
Abbildung 359 Schieben Sie das Auge in die geöffnete Rinde.
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Abbildung 360 Verbinden Sie die Stelle mit Veredelungsband.
(
Abbildung 361 Brechen Sie den Ast darüber ab und schützen Sie damit das Auge vor der Sonne. Wenn das Auge angewachsen ist, wird der Ast direkt oberhalb des Auges abgeschnitten .
Abmoosen: Diese Vermehrungsmethode wird angewendet, um Wurzeln an einer bestimmten Stelle des Stammes entstehen zu lassen . Wenn sich die Wurzeln entwickelt haben, wird die Pflanze knapp unte rhalb abgeschnitten. Auf diese Weise entstehen zwei kleinere und kompaktere Pflanzen. Der J uli ist die beste Zeit für das Abmoosen.
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Abbildung 362 Kerben Sie einen Ring direkt unterhalb e iner Knospe.
Abbildung 363 Oder befestigen Sie in diesem Bereich einen Drahtring, der fest angezogen wird.
Abbildung 364 Befestigen Sie ein Stück Plastikfolie direkt unterhalb der Knospe.
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Abbildung 365 An der Schnittstelle kann ein Bewurzclungshormon aufgestreut werden. Legen Sie feuchtes Moos auf. Ziehen Sie die Folie darüber und binden Sie die Schutzhülle oberhalb fest.
Absenken: Eine einfache Art des Absenkens besteht darin, daß ein Ast heruntergebogen und mit Erde bedeckt wird. Die Spitze des Astes muß frei bleiben wegen der Luftzirkulation. Der Ast wird so lange bedeckt gehalten, bis e r neue Wurzeln gebildet hat.
Abbildung 366 Kerben Sie die Stelle ein, an der die Wurzeln wachsen sollen. Graben Sie den Ast mindestens 7 cm tief ein. Legen Sie einen Kieselstein unter den Ast, der ihn an seinem Platz hält, und beschweren Sie die bedeckte Stelle mit einem größeren Stein.
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Sammeln von geeigneten Pflanzen Um e ine Pflanze auszugraben, benötigen Sie die Erlaubnis des Besitzers. Die Zeit von Februar bis Ende Mai ist eine bevorzugte Zeit, um Pflanzen zu sammeln, die sich eventue ll als Bonsai eignen . In dieser Zeit ist meistens die E rde um die Wurze ln feucht und kompakt gen ug, daß sich die Wurzeln mit dem Erdballen ausgraben lassen. Wenn die Bäume bere its stark ausgetrie ben haben, ist es zu spät. Im folgenden einige Grundregeln, wie Sie beim Sammeln von Pflanzen vorgehen können und wo rauf es dabei ankommt. 1. Di e Pflanze sollte immer mit einem entsprechend großen Wurzelballe n herausgenommen werden. Je größer die Menge de r Muttere rde ist, in der die Pflanze aufwuchs, desto größer sind die Chancen einer erfolgreichen Verpflanzung. 2. We nn eine größere Menge Wurzeln geschnitten werden muß, sollten Sie die gleiche Menge von Ästen und Zweigen kürzen. Schneiden Sie die größe re n Äste nicht direkt am Stamm ab. Belassen Sie e inen Teil davon für JIN . 3. Pfa hlwurzeln werden entfern t, wenn sie stören. Streichen Sie Baumwachs auf alle Schnittstellen. 4. Erhalten Sie so vie le feine Wurzeln als möglich. Wickeln Sie den Wurze lballen entweder in Sackleinen oder in einen Plastiksack und verschnüren Sie ihn gut mit starken Schnüren. Außerdem empfiehlt es sich, die Erde des Wurzelballens mit Torfmoos oder nassen Z eitungen zu bedecken, um das Austrocknen zu vermeiden. 5. We nn die Erde sehr kle brig und ausgelaugt ist, entfernen Sie diese ganz und pfl anzen Sie den Baum in groben Sand. 6. Pflanzen Sie den Baum in e inen entsprechend großen Behälter und stellen Sie ihn im Halbschatten auf. Oder pflanzen Sie ihn an einer Ste lle im Halbschatten mit guter Bodendurchlässigkeit aus. Achten Sie darauf, daß die Krone genügend Sonnenlicht bekommt. 7. Sorgen Sie dafür, daß die Erde sich völlig mit Wasser vollsaugen kann, und sprühen Sie die Blätter e in . Die Anwendung von Vitamin B-1 kann helfen, den Schock der Verpflanzung zu überwinden. Kontrollieren Sie an den fo lgenden Tagen die Erde. Wenn sie naß ist, gießen Sie nicht, sondern sprühen Sie die Blätter ein. 8. Wenn es Anzeichen für Schädlingsbefall gibt, können Sie ein Insektizid spritzen. Sprühen Sie e in starkes Insektizid auf die Stellen, die als JIN und SHARI gestaltet wurden, so daß es in die Vertiefungen e indringt. Falls es sich um einen kleinen Ba um handelt, kann er ganz in e ine Insektizid-Lösung eingetaucht werden.
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Ausgraben eines kaliforniseben Wacholder Das Sammeln von gee igneten Pflanzen ist eine der besten Methoden, um gutes Pflanzenmaterial für die Bonsaikultur zu bekomm en. Pflanzen , die im gleich en Klima aufgewachsen sind , akklimatisi eren sich schnell. Sie haben den Vorteil. daß Sie di e Qualität der Pflanze, ihre Größe und ihre Form auswählen können. Sie bekommen eine alte Pflanze und !->parcn Zeit in der Entwicklung.
Abbildung 367
Schauen Sie sich in einem Gebiet um , in dem die Pflanzen ein natürliches, wildes Aussehen haben, und in dem Sie gut ausgraben können.
A bbildung 368
Wenn Sie den Baum ausfindig gemacht haben, begutachten Sie die Wu rzeln, den Stamm, die Spitze, die Äste und die Blätter.
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A bbildung 369 Entfe rne n Sie abgestorbene Äste, lose Rindenstücke und welke Blätte r.
A bbildung 370 Reduzieren Sie die Länge des Stammes, inde m Sie den o be ren Te il absägen. Dabe i sollte n Sie die künftige Spitze vor A ugen haben.
A bbildung 371 Be lassen Sie e in Stück des Stammes, das späte r gebleicht werden kann und dem Stamm e in Aussehen gibt, a ls sei e r abgebroch e n. Bese itigen Sie di e herabgefallene n Reste von der Erdoberfläche.
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Abbildung 372 Stechen Sie einen Wurzelballen aus, der ungefahr ein Drittel der Baumhöhe mißt. Schneiden Sie die Pfahlwurze l ab.
Abbildung 373 Auch in der T iefe sollten Sie den gleichen Durchmesser erreichen . Wenn es eine große Z ahl O berflächenwurzeln gibt. kann di e Tiefe geri nger se in. W ickeln Sie den Ballen in Sack leinen und verschnüren Sie ihn fest.
Abbildung 374 Ein seh r glücklicher Augenblick.
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Beispiele für den Doppelstamm (SOKAN) und den Zwillingsstamm (SOJU)
Ein Doppel- oder Zwill ingsstamm wird im Japan ische n A IOI genannt, das.. bedeutet: Zwei Stämme und zwei Bäume wachsen von de r gleichen Stelle aus. Wenn sie die gleichen Wurzeln haben, werden sie SOKAN genannt. Wenn es sich um zwei versch iedene Bäume handelt, nennt man sie SOJ U. Bei den Kiefern spricht man oft von A IO I-NOMATSU und M E OTO-MATSU oder Herrn und Frau Kiefer. Doppe lstamm und Zwillingsstamm werden als miteinander verträglich angesehen. Sie müssen gemeinsam der feindlichen Natur trotzen. Es sollte vermerkt werden, daß a ußer de m Doppelstamm und dem Zwillingsstamm kei ne gerade Zahl von Pflanzen in ei ne Schale gesetzt wird . Bei m Zwillingsstamm ist es be sser, nicht zwei Pflanzen verschiedener Spezies zusammenzupflanzen. D ie allgemeine n Regeln für diese Baumformen sind die gleichen wie die für Einzclbäume.
Abbildung 375 D ie Hö he und Breite von beiden Bä umen sollte verschieden sein. Wenn de r eine Baum dre imal höh er ist als der ande re, dann sollte er auch die dre ifache Breite haben.
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Abbildung 376 We nn die Hö he der beiden Bäume angegliche n wird, sollten die Schnittstelle n nach innen schauen.
Abbildung 377 Oder die Schnittstellen weisen in die gleiche Richtung. Die neuen Triebe werden dann richtig a nsetzen.
Abbildung 378 Die Flächen der Schnittste llen sollten nie in die Gegenrichtung schauen, weil sonst die Äste e inander kreuzen. Sie werden auch nach dem D rahten nicht natürlich wirken.
203
Abbildung 379 Perfekte Proportionen sind nicht nötig. Der größere Baum sollte jedoch auch den stärkere n Stamm besitzen. Das Gegenteil wird GUYAKUSO KAN oder umgeke hrter Doppelstamm genannt. E r sieht unnatürlich aus.
Abbildung 380 Die Stellung jedes Stammes sollte ein wenig diagonal sein. We nige r wichtig ist, welcher Baum im Vordergrund steht, wenn nur die Wirkung von Tiefe erre icht wird.
Abbildung 381 Nie mals darf ein Baum direkt vor dem anderen stehen.
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Abbildung 382 Sie sollten auch nicht direkt nebeneinander stehen, weil dadurch keine Tiefe entsteht.
Abbildung 383 Der Stamm muß sich a m Fuß des Stammes oder an der Erdoberfläche teilen .
Abbildung 384 Ein Baum, der sich erst im oberen Drittel des Stan:mes te ilt, e ignet sich weniger als Bonsai. Er kann jedenfalls nicht Doppelstamm genannt werden. Er wird als Einzelbaum betrachtet.
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Abbildung 385 Die Wuchsrichtung des und der Spitze ist die gleiche. Dies ist die gewöhnliche und gebräuchlichste Form.
Abbildung 386 Es ist nicht wünschenswert, daß die Stämme a ufeinande r zuwachsen und dann wieder a useinande r strebe n.
Abbildung 387 Es gibt je doch e ine Ausnahme: Die Ve rbindung des Doppelstammes mit de r Kaskadenform. Hie r wächst der e ine Stamm aufwärts, während sich der andere nach unten ne igt.
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Abbildung 388 Bei diesem Doppelstamm wird der erste Ast zu einem Halbstamm. Dies kommt in der Natur vor.
..
Abbildung 389 Ein windgepeitschter Doppelstamm, bei dem sich die Stämme in verschiedene Richtungen biegen. Die Spitzen jedoch weisen in die gleiche Richtung.
Abbildung 390 Ein MOYOGI-Doppelstamm nach dem gleichen Vorbild . Die Stämme wachsen in verschiedene Richtungen, die Spitze jedoch zeigt in die gleiche Richtung.
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Abbildung 391 Die Bäume sollten harmonisch wirken in der Biegung des Stammes, in den Ästen und in der JIN -Gestaltung. Selbst die Oberflächenstruktur der Stämme sollte einheitlich sein, das heißt, wenn bei einem Stamm die Rinde abgeschält wird, sol lte der andere auf die gleiche Weise behandelt werden.
Abbildung 392 Wenn bei einem Doppel- oder Zwillingsstamm die Bäume dicht beisammen stehen, werden die Äste wie bei einem Einzelbaum gestaltet. Den ersten Ast haben beide Bäume gemeinsam. Er ist daher proportional größer und länger, und zwar e in Drittel der Höhe des größeren Baumes.
Abbildung 393 Die Äste der beiden Bäume sollten nicht auf der gleichen Höhe ansetzen.
Abbildung 394 Der erste Ast des größeren Baumes darf nicht tiefer ansetzen als der erste Ast des kleineren Baumes. Der e rste Ast des größeren Baumes ist immer höher plaziert.
Abbildung 395 Die Äste sollten den a nderen Stamm nicht kreuzen. Wenn es nicht zu umgehen ist, sollte es auf der R ückseite des Stammes geschehen. Oder der Ast wird als Vorderast genommen .
Abbildung 396 Der erste Ast des größeren Baumes darf nicht über der Spitze des kleineren Baumes stehen. In der Natur würde der kleinere Baum daran vo rbeiwachsen, um an die Sonne zu kommen. Vermeiden Sie deshalb diese unnatürliche Anordnung.
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Abbildung 397 Die Bäume ei nes Doppel- oder Zwillingsstammes sollten eine gemeinsame Umrißlinie haben. Sie kann ein Dreieck bilden, e iförmig oder rund sein.
Abbildung 398 Die Wurzeln werde n richtig angeordnet. Sie sollten sich weder überkreuzen noch einseitig sein. Ein Stamm, der den andere n überkreuzt, ist ebenfa lls unansehnlich.
Abbildung 399 Die Stämme dürfe n keine U-Form anne hmen. Die beiden Stämme formen vielmehr e in V.
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Beispiele für die Mehrfachstamm-Form (KABUDACHI)
Die Begriffe KABUDACH I, KABU-BUKI und M US HA-DATE beschreiben einen Bo nsai, der mehrere Stämme gebildet hat. Sie haben alle e ine gemeinsame Wurzel uund im Grunde handelt es sich um einen e inzelnen Bonsai. Außerdem gibt es noch den KORABUKI, bei de m alle Stämme a us e inem Stumpf wachsen, der a ussie ht wie e in Schildkrötenpanzer. Als YAMAYORI und YAMAYOSE wird ein Me hrfachstamm bezeichnet, bei dem verschi edene Stämme zusammengewachsen sind. Sie können von Samen stammen, die an den gleichen Pla tz gefallen sind. Die Bäume sind so eng zusammengewachsen, daß sie zusam men einen Stamm bilden. Di es kann sich ereigne n, wenn eine Sam enkapsel in die Erde fä ll t und die Samen gleichzeitig aufge hen. A lle Pfla nzungen dieser Art haben das gle iche Aussehen. Im allgeme inen gelten die gleichen R egeln wie für die Doppelstamm- und die Zwillingsstammfo rm. Es gibt noch e inige zusätzliche R egeln: Die Stämme haben immer e ine ungerade Zahl. Es können drei Stämme (SANKAN), fünf Stämme (GOKAN), sieben Stämme (S HICHIKA N) usw. sein. Nur we nn es sich um eine so große Anzahl von Stämmen handelt, daß man sie nicht o hne weiteres zähle n kann, spielt es keine Rolle me hr, ob es sich um eine gerade oder ungerade Zahl handelt. Zählen Sie nur die Stämme und nicht etwa die oberen Baumte ile. Die beliebtesten Zahlen sind die Primzahlen 5, 7, I 1, 13, 17 und 23.
Abbildung 400 Die Stämme gehe n o be n auseinande r. Jeder Stamm kann von vorn gesehen werden. Die Abstände zwische n den einzelnen Stämmen sollten ver:schieden sein. Die Stämme dürfen sich nicht überkreuze n.
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Abbildung 401 Be im Dre ifachstamm mu ß der mittlere e ntweder der höchste oder der kle inste Baum sein. Auch sollte e r le ic ht im Hintergrund ste he n, um de n E indruck von Tiefe zu e rwecken.
Abbildung 402 D ie Stä mme müssen sich be im Ansatz tei le n. damit sie a ls e inzelne Bäume ersche ine n.
Abbildung 403 Jede r Baum sollte e ine unte rschiedliche H ö he haben, die im Verhältnis zur Stärke des Stammes ste ht. Es gelten die gleiche n Regeln wie be im Doppelstamm-Bo nsai.
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Abbildung 404 Die Spitzen der einzelnen Bäume muß man unterscheiden können. Die Umrißlinie nimmt die Form eines Dre iecks, eines Eies oder eines Kreises an. Der Umriß darf nie genau symmetrisch sein. Die Seitenansicht sollte die gle iche sein wie die Frontansicht. Di e Spitze ist, wie be i e inem Einzelbaum , leicht nach vo rn geneigt.
Abbildung 405 Durch das Anpflanzen kleinerer Bäume im Hintergrund e ntsteht eine größere Tiefenwirkung.
Abbildung 406 Ein Mehrfachstarnm -Bonsai kann durch das Abmoosen e iner Stelle erreicht werden, an de r sich viele Äste teile n (siehe Kapite l über die Vermehrung).
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Abbildung 407
Falls die Stämme ge kürzt werden. sollten die Schnittstelle n nach innen zeigen. Auf diese We ise we rden d ie neucn Tri ebe angeregt, nach a ußen zu wachsen.
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Beispiele für die Wald- oder Gruppenpflanzung (YOSE-UYE)
Die YOSE-UYE oder Waldform ist technisch gesehen eine Gruppenpflanzung. Man kann sie als einen Wald in kleinem Maßstab bezeichnen. Es besteht die Neigung, dabei zu übertreiben. An Bonsai wird die Einfachheit bewu ndert. Sie so llte mit den geringsten Mitteln erre icht werden und die Schönheit der Natur versinnbildlichen. Wenn man den Wald mit Felsen, Steinen, Kieseln und Sand oder mit anderen Materialien wie Tiere , Häuser, Pagoden, Brücken usw. bereichert, wird zwar auf die Realität angespielt. die der Natur eigene Wirkung jedoch vermindert oder au geschlossen. Sie kommt viel besser ohne die künstlichen Hil fen zur Geltung. Es wäre ri chtiger, unse rer Vorstellungskraft zu erlauben, sich die Größe der Natur im YOIN ) vor Augen zu führen . Ein Wald-Bonsai sollte etwas von der Schönheit der Natur ausstrahlen. Es gibt zahllose Möglichkeiten, eine Waldform zu gestalten. Im folgenden lernen Sie einige der bekanntesten Beispiele und Methoden kennen. Material: Die meisten Baumarten können verwendet werden. Es ist empfehlenswert, wegen der drastischen Verpflanzung und wegen der großen Eingriffe robuste Pflanzen zu nehmen. Wählen Sie Pflanzen, die ähnliche Eigenschaften im Wachstum besitzen. Die Bäume sollten im Frühjahr zur gleichen Zeit austreiben, im Sommer mit der gleichen Geschwindigkeit wachsen und im Herbst die Blätter zur gleichen Zeit abwerfen. Auch die Blätter müßten ähnlich geformt sein und die gle iche Größe aufweisen. Wenn Sie verschiedene Baumarten verwenden , wählen Si e am besten Pflanzen, di e ähnliche Eigenschaften bezüglich des Wachsens und der Bedürfnisse nach Wasser, nach Nährstoffen und Licht besitzen. Ki efern und Azaleen sind zum Beispiel keine gute Kombination. Kiefern mit Wacholder, Ulmen oder anderen Nadelgehölzen , sind eine bes ere Wahl. In der Gruppenpflanzung können einse itige Bäume und fehl erh afte Pflanzen noch wirkungsvoll verwendet werden. Ideal ist es, wenn Sie für eine Gruppe Pflanzen verwenden, di e als Stecklinge vom gleichen Baum genom men wurden. Sämlinge besitzen nicht immer die gleichen Eigenschaften wie die Pflanze, von der sie abstammen. G röße und Anzahl:
Die Größe jedes Baumes soll te verschieden sein. Es gibt jedoch keine Einschränkung, was die Anzahl der Bäume betrifft. Nur drei Bäume in eine Schale gepflanzt, können nicht als Wald bezeichnet werden; sie si nd allenfalls eine Gruppe. Wählen Sie ungerade Zahlen wi e 7, 11, 13, 17 usw. )jap.: starke, lebhafte Erinnerung
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Pflanzgefäße: Die Schale kann e ine ähnliche Form wie be im Mehrfachstamm oder der Floßform haben. Zeitweise kann e in selbstgefertigter H o lzbe hälter genommen we rden. Die Bäume können aber auch direkt in e ine Bonsaischa le gepflanzt werden (sie he Kapitel über die Wahl der Schale). Anordnung: D ie Perspektive, die Abwechslung und die Ab tände sind wichtige Elemente bei der G estaltung eines Waldes oder einer Baumgruppe.
Abbildung 408 Die Zwischenräume zwischen den Baumgruppen und den Frei räumen sollte sich entsprechen. Der Vordergrund nimmt mehr Raum ein. Die Bä ume sind im Hinte rgrund gepflanzt. Die Zwischenräume sind ungle ich .
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A bbildung 409 D ie Seite, auf der die kleineren Bäume stehen, ist weiter. Die Bäume werden zum fre ien Ra um hin imme r kleine r. Auf de r Seite der größeren Bäume gibt es wenige r Platz. D e r Winkel de r Umrißlinie ist auf dieser Seite steiler.
Abbildung 410 Die Baumgruppe wurde hintere Ecke gep fl anzt.
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2 16
-
- - - - -
Abbildung 411 Zwe i Baumgruppen, die so angepflanzt sind , da ß e ine Kre isbewegung entste ht, d ie vo n de r e inen Gruppe auf di e ande re übe rgeht.
Abbildung 412 Dre i Baumgruppe n, die nach der gle iche n Vo rste llung von Bewegung angelegt sind.
Abbildung 413 Die großen Bä ume im Vordergrund, die mitte lgro ße n in de r Mitte und die kleine n im Hinte rgrund gepfla nzt, gebe n dem Wald e ine bessere Perspe ktive.
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Abbildung 414 Die Nahsicht e ines Waldes. Sie entsteht, wenn die größe ren Bäume im Hintergrund gepflanzt werden und die kle ineren im Vorde rgrund.
.
Abbildung 415 Mit H ilfe des Schriftzeichens (HIN), das W ürde oder Ve rvollkommnung be de utet, wurde ein traditionelle r Wald a us fünf Bäumen gestalte t mit Zwische nrä umen und mit einer Vie lfa lt in der Anordnung de r Bä ume.
_____
Abbildung 416 Der Sie be n-Bä ume-Wald wurde nach dem Vo rbild des Schriftzeichens (SH IN) gepfla nzt. SH IN bedeutet Herz, Ve rstand ode r Geist.
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__
:__
__
__
Abbildung 417 Die Größenve rhältnisse der Bäume sollten ausgeglichen wirken. Die Zahlen an den Bäume n der Zeichnung sind nicht Größenangaben, sondern gebe n di e H öhe nproportionen an. Der größte Baum (S HINGI) ist 10 im Ve rhä ltnis zum zweitgrößten (SOEG I) mit 8 und dem drittgrößten (HAN E DASHI-GI) mit 7. Diese Kombination gilt als gut proportioniert. Alle weiteren Bäume (ASHIRA IGI) sollten kleiner sein als 7. Sie bekommen die Höhe 5 oder 4.
1
5
+
Abbildung 418 Be i dieser Anordnung sind die hinzugekomme nen Bäume 4 und 3.
\
r. Abbildung 419 Die unterstützende n Bäume (ASHIRATG I) sind hier 3 und 2. Sie stehen im entspreche nde n Größenverhältnis zu 10, 8 und 7.
-
8
219
Abbildung 420 Wacholde r. Der größt e Baum des Sieben-Bä um e-Waldes. H ö he: 122 em . Gestalte t se it 1954. Pho tograph ie n 1963 .
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A bbildung 421 Sieben- Bäume-Wald mit dem angeführten Wacholder als Hauptbaum. Gestaltet 1964. Die Pflanzung trägt die Bezeichnung ( M E IGO) GüS H IN, Beschützer des Geistes. Photographiert 1969. 1973 wurde der Wald auf e lf Bäume ve rgrößert. Verwendet wurde n die zwe i Bäume auf der Photoabbildung 12 und zwei weitere.
A bbildung 422 Beispiel eines Sieben-Büume-Waldcs. Die größten Büume stehe n vorn, die mittelgroßen in der Mitte und d ie kleinsten zwischen den mittleren und den großen Bäumen im Vordergrund. Auf diese We ise e ntsteh t der E indruck von Tiefe.
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Abbildung 423 Ein Neun-Bäume-Wald bietet ein ähnliches Erscheinungsbild wie der Sieben-Bäume-Wald. Im Osten betrachtet man die Neun, obwohl sie eine ungerade Zahl ist und durch drei geteilt werden kann, als uninteressant. Neun wird als KU ausgesprochen und bedeutet Schmerz und Leid. Nach abergläubischer Auffassung bringt die Neun nichts Erfreuliches, es sei denn in Philosophie und Kunst.
Abbildung 424 Beispiel eines windgepeitschten Waldes. Eine ungewöhnl iche Anordnung. Die weite Fläche gegenüber den Bäumen ist Sinnbild für das Meer.
Abbildung 425 Ein windgepeitschter Wald in der gewohnten Anordnung.
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Abbildung 426 Ein Wald mit mehreren Pflanzenarten . Verschiedene Nadel- und Laubbäume eignen sich für eine Kombination. Man sollte jedoch nur eine Spezies mit den Pflanzen der gleichen Spezies mischen und nicht etwa Laubbäume mit Nadelbäumen.
Abbildung 427 Beispiel eines "gemischten" Waldes aus Nadelgehölzen mit Laubbäumen im Hintergrund.
Abbildung 428 Mischwald mit Nadelbäumen im Hintergrund.
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Abbildung 429 Zwei oder drei Nadelbäume können zusammengepflanzt werden, um einen besonderen Akzent zu setzen.
Abbildung 430 Beispiel eines BUNJIN-Waldes. Die angestrebte Einfachheit und Klarheit dieser Form ist schwer zu erreichen.
Abbildung 431 Kümm ern Sie sich nicht um die Anzahl der Bäume. Der Akzent liegt hier auf der Masse der Stämme (MORIN). Der einzelne Baum ist nicht um seiner selbst willen gepflanzt. Es wurde e infach eine Handvoll Bäume genommen und als Wald gepflanzt. Diese Art von Pflanzung (TSUKAM I-UYE) ist häufig erfolgreicher als eine bewußt geplante.
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Anordnung der Äste: Der Stamm wird bei der Waldform besonders betont. Die Äste werden etwas weniger beachtet, normalerweise nur die äußeren Äste gestaltet und die nach innen wachsenden abgeschnitten. Die Äste werden vor der Anordnung der Bäume geschnitten und nicht nachher. Die Anzahl der Äste richtet sich nach folgendem Verhältnis: Je mehr Bäume, desto weniger Äste.
Abbildung 432 Im allgemeinen bleiben an den Bäumen im Vordergrund nur die vorderen Äste, an den hinteren Bäumen nur die hinteren Äste. Auch auf den Seiten werden die äußeren Äste gestaltet. Die nach innen wachsenden Äste werden geschnitten .
Abbildung 433 Die äußeren Äste sind wichtig für die Gestaltung der Umrißlinie.
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Abbildung 434 Eine Drei-Gruppen-Pflanzung. Jede Gruppe hat eine eigene Umrißlinie wie auch die gesamte Pflanzung.
Abbildung 435 Kürzen Sie die Wurzeln bei der Gestaltung. Wurzeln und Krone sollten sich in der Größe entsprechen. Dieses Gleichgewicht ist für die Pflanzen lebenswichtig.
Abbildung 436 Auf der Seite der Bäume, auf der die Äste geschnitten werden, um sie näher zusammenzubringen, können auch die Wurzeln entsprechend geschnitten werden.
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Beispiele für die Floßform (IKADABUKI)
Die Worte IKADABUKI, IKADAZUKURI, IKADABUSE und IKADAUYE beschreiben das Fallen e ines Baumes, der allmählich mit Erde bedeckt wurde und de.ssen Äste sich zu Stämme n entwickeln , die senkrecht aufwärts wachsen. I KA DJ\ bedeutet Floß. Diese Fo rm ist ungewöhnlich in der Natur. NETSU RANARI ist der Floßform ähnlich. Nur wachsen die Stämme ni cht aus dem Stamm e ines umgestürzten Baumes, sondern aus e ine r langen Obe rflächenwurzcl, die Triebe angesetzt hat. Der Unterschied zwischen der Floßform und einer Gruppenpflanzung ist folgender: Bei der Floßform wurde ein einzelner Baum horizontal gelegt und seine Äste wurden zu einzelnen Bäumen gestaltet. Be i der Gruppenpflanzung dagegen pflanzt man verschiedene ei nzelne Bäume zusammen in eine Gruppe. Die Kultivierung e iner Floßform ist leichter, handelt es sich doch um e ine e inzelne Pflanze. Dafür ist jedoch di e Wahl der Baumposition begrenzt. Man kann den Platz für eine n Baum in der Gruppe nicht me hr ändern. In dieser H insicht ist e ine Gruppenpflanzung leichter, weil die Anordnung der einzelnen Bäume frei gewählt werden kann. Die meisten Bä ume können in der Floßform gestaltet werden. Sie sollten jedoch wissen, daß Kiefern e twa fünf bis zehn Jahre brauchen, um Wurzeln a us dem eingegrabenen Stamm zu entwickeln. Am Horyu-ji-Tempel in Nara gibt es einen berühmten IKADABUKI. Die fo lgende Anwe isung zeigt, wie ein Floß-Bonsai gestaltet wird. Im allgeme inen gelten ähnliche Regeln wie bei de r Mehrfachstammform .
A bbildung 437 Wählen Sie eine Pflanze mit zahlreichen Ästen von unterschiedlicher Länge. Vor a llem am Fuß des Stammes sollte ein Ast ansetzen, der nicht zu lang ist. E in zu langer Ast wäre nicht le icht zu gestalten. Ideal ist ein Baum, der nur auf ei ner Seite Äste hat. Wählen Sie keine Pflanze mit mehre re n Stämmen. Ein Floß-Bonsai kann, außer im Winte r, immer gestaltet werden.
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Abbildung 438 Schneide n Sie alle Äste und T riebe, die länger als 7 cm sind. Die Wurze ln werden belassen.
Abbildung 439 Wähle n Sie die Unterseite. Sie sollte wenige Äste aufweisen, vor allem keine lange n Äste. Di e Krümmung des Stammes sollte nach hinten weisen. Dadurch gewinnt die künftige Pflan zung ne ue Dime nsio nen.
Abbildung 440 Binde n Sie einen starken Draht an den Stamm , um ihn in der gewünschte n Form zu halte n. Die Drähte, mit denen e r befestigt wird, sollten aus der E rde ragen. Auf diese Weise könne n sie späte r le icht e rka nnt werden .
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Abbildung 441 Schne iden Sie die Äste in der unteren Hälfte um 1/3 oder 1/ 2 zurück. Ein Floß-Bonsai sollte mindestens fünf Stä mme (Äste) haben, weil er sonst nicht wie ein Wald a ussie ht. Der letzte Ast sollte e in ode r zwe i Se itenäste in der Nähe der Spitze haben.
Abbildung 442 Befestigen Sie au ßer de m großen Dra ht noch weite re kle inere Drähte für di e Gestaltung de r Äste. R ichten Sie die Äste aufwärts. Die Äste werden nicht gekürzt, sonde rn ausgeli chte t.
Abbildung 443 We nn der starke Draht nicht als Veranke rung benutzt wird, drahten Sie die Äste einze ln.
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Abbildung 444 D rahten Sie nicht zwei Äste mit einem D rahtstück , denn es wird später, wenn sich die Wurze ln entwickelt haben, schwer zu entfernen sein.
Abbildung 445 E ntfe rne n Sie an der Unterseite des Stamm es die Rinde um etwa ein Drittel des Stammumfanges. Feuchten Sie die Stellen an und streuen Sie e in Bewurzelungshormon auf. Dies wird die Bildung neuer Wurzeln anregen.
Abbildung 446 Pflanzen Sie den Baum in e inen Be hälter, so daß der Stamm etwa 5 cm mit Erde bedeckt ist. Pflanzen Sie nicht zu tief, wei l sich sonst an den Äste n Wurzeln bilden und nicht am Stamm . Wenn es nötig ist, befestigen Sie die Pflanze am Boden des Be hälters. D ie E rdmischung sollte viel Sand enthalten. Die Pflanzung wird an einen sonnigen Platz gestellt.
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Abbildung 447 Die neuen Wurzeln werden sich in ein oder eineinhalb Jahren bilden. Entfernen Sie vorsichtig den Behälter und schneiden Sie die ursprüngliche Wurze l am Fuß des Stammes ab.
Abbildung 448 Sie können die Pflanzung in eine flache Schale oder in e in tieferes Gefäß pflanzen, fa lls sich noch mehr Wurzeln bilden sollte n. Nehmen Sie wenigstens zwei Monate keine weiteren Gestaltungseingriffe vor. De r Stamm sollte teilweise sichtbar sein. Das ist wichtig wegen der weitere n Gestaltung zur Floßform.
Abbildung 449 Es gibt drei verschiedene Ansichten. Die nahe Sicht (KINKEI), die mittlere (CH UKEI) und die entfernte (ENKEl). Der längste Ast am ursprünglichen Fuß des Stammes ist in der Regel für die Nahsicht gestaltet. Die mittleren und mittellangen Äste für die mittlere Sicht. Und die kürzesten Spitzenäste für die Fe rnansicht.
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Abbildung 450 Eine andere Möglichkei t, um Tie fe e ntstehen zu las en: Der größte Ast wird in der Mitte im Vordergrund gestaltet und d ie kle ineren Äste kommen in den H intergrund.
Abbildung 451 Eine Kiefern fl oßform ist außero rdentlich schwer in der Perspektive der e ntfern ten Sicht zu kultivieren. Sie wird besser in der Nahsicht gestaltet.
Abbildung 452 Prüfen Sie die Pflanzung von vorn und von der Seite, um he rauszufinden , ob kein Baum den anderen überkreuzt
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Abbildung 453
Wacholder als Floßform mit elf Bäumen gestaltet. Auf einen mexikanischen Fels gepflanzt. Mit der Formung wurde 1955 begonnen. Photographiert 1965.
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Beispiele für die Felsenform (ISHIZU KE)
ISHIZUKE bedeutet das Entstehen eines Landschaftsbildes aus Bäumen, Pflanzen und Felsen. Wird ein Baum auf einen Stein gepflanzt anstatt in eine Schale, so wird.das ISH IUYE genannt. Jede dieser Formen hat ihren eigenen Reiz. ISH IZUKE wird häufig mit BONKEI verwechselt, einer Schalenlandschaft, bei der künstliche Materialien zum Gestalten von Bergen, Flüssen, Bäumen, Häusern, Brücken u. a. verwendet werden. Material für die Felsenform : Wählen Sie aus ehr widerstandsfähigen Baumschul pflanzen einen jungen adel - oder Laubbaum. Er sollte eine große Anzahl kräftiger Wurzeln haben für die Gestaltung eines Bonsai, der mit seinen Wurzeln einen Fels umklammert. ehmen Sie ei ne Pflanze, die auch unten viele Äste hat. Auch eine gesammelte Pflanze hat oft di e e Eigenschaften.
Abbildung 454 Falls besonders lange Wurzeln benötigt werden, können Sie einen Behälter aus Latten he rstellen. Der Baum wird für wenigstens ein Jahr in eine sandige Erdmischung gepflanzt.
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Abbildung 455 Alle drei bis vier Monate werden die Latten Schicht um Schicht abgetragen . Mit der Verkleinerung des Pflanzengefäßes werden die Wurzeln freigelegt und zu weiterem Wachsturn angeregt.
Abbildung 456 Wählen Sie einen Felsen aus festem Gestein mit einer rauben Oberfläche. Eine dunklere Farbe ist empfehlenswerter als ein kalkiges Weiß oder ein helles Grau. Die Größe sollte so gewählt werden, daß der Stein noch handlich ist. Die Form darf nicht zu rechtwinklig ausfallen. Außerdem sollte er keine frischen Bruchstellen haben.
Oben
Oben
Abbildung 457 Der Fels sollte sechs Flächen haben: Spitze und Boden, Vorder- und Rückseite sowie rechte und linke Seite. Alle Seiten des Felsens müssen gut geformt sein. Quadratische, runde, dreieckige oder andere symmetrische Forme n sind jedoch nicht empfehlenswert.
Unten
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Abbildung 458 Ein Fels, dessen Form einen Berg symbolisiert (YAMAGATA).
Abbildung 459 Manche Steine eignen sich für eine Inselform (SHIMA-ISHI).
Abbildung 460 Hochragender Stein, der eine Felsklippe darstellt (DANGAI-JEPPEK I-ISHI).
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Abbildung 461 Kliff oder Berg mit einem Wasserfall (TAKI-ISHI). Der Wasserfall darf nicht künstlich aufgemalt oder eingekerbt werden. Er muß bereits vorhanden sein. Ein trockener Wasserfall regt die Vorstellungskraft stärker an.
Abbildung 462 Ein Baum , der auf einer felsigen Kuppe wächst (IWAYAMA).
Abbildung 463 Fels, e ine rauhe, felsige Küste darstellend (ARA-ISO).
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Abbildung 464 Die Form des Felsens erinnert an einen alten Baumstamm (INSHOGATA-ISHI). Der Baum auf der Spitze hat einen gebogenen Stamm. Er wiederholt die gleiche Bewegung wie der Fels. Die Äste entsprechen der Kaskadenform.
Abbildung 465 Ein weiteres Beispiel für INSHOGATA-ISHI.
Abbildung 466 Abstrakte Felsenformation (CHUSHO-GATA-ISHI). Es handelt sich um eine interessante Gestalt, die nichts Bestimmtes aussagt.
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ISHIZUKE kann mitj eder Anzahl von Bäumen und jeder Pflanzenart gestaltet werden. Jede Kombination von Pflanzenarten ist möglich. Doch übt ein einzelner Baum auf einem Fels immer eine besondere Faszination aus. Eine Baumgruppe des Mehrfachstammes, der Floßform, des Doppelstammes oder eines Waldes wird nach den Regeln gestaltet, die für diese Formen gelten. Bei Pflanzenkombinationen sollten Sie die Gesetzmäßigkeilen der Natur vor Auge haben . Wenn Nadelbäume und Laubgehölze zusammengepflanzt werden, setzt man die Nadelbäume oberha lb der Laubbäume. Azaleen, Farne und Gräser werden unten am Fuß des Felsens gepflanzt. Beachten Sie die Größenverhältnisse zw ischen Fels und Pflanzen. In den meisten Fällen wird die Pflanze kleiner sein als der Stein, zumal wenn er einen Berg oder ei ne Insel darstellt. Es sollte immer eine Harmonie zwischen Fel s und Pflanze angestrebt werden. Die Form eines Baumes und die Gestalt des Fel sen sol lten eine möglichst kunstvolle und natürlich wirkende Einheit bilden. Im folgenden einige Be ispiele zur Erklärung:
Abbildung 467 Die Wuchsrichtung des Baumes und die Struktur und Oberflächenform des Felsens müssen harmonieren. Ein Geneigter-Stamm-Bonsai beispielsweise wird der Gestalt des Felsens angeglichen.
Abbildung 468 Ein windgepeitschter Baum wird seinen Platz auf der Spitze des Felsens finden, weil er auch in der Natur dort am meisten Wind bekommt.
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Abbildung 469
Ein Kaskadenbaum wird im mitt leren oder oberen Bereich des Felsens gepflanzt und nicht im unteren.
Für die Felsenform benötigen Sie folgendes Material: l. Torf und Torfmoos, das gut angefeuchtet wird. 2. Lehm oder schwere. klebrige Erde, die mit Wasser gemi scht wi rd. bis sie weich genug gewo rden ist. um am Felsen zu haften. 3. Dünner Draht in den Größen 1- 1,5 mm und ein Knäuel Schnur. 4. Etwa 6 mm starke Ange lgew ichte aus Blei. 5. Zwei kornponentenk leber, der anstelle der Bleistücke verwendet werden kann. 6. Körner und Hammer. 7. Ein Eimer Wasser. 8. Ei n Pflanzgefäß, das g roß genug ist, den Felsen mit der Pfl anze aufzunehmen. 9. No rma le Erdmi sc hun g für Bonsai und grober Sand zum Bedecken des Schalenbodens.
Nun folgt die deta illierte Darstellung einer Gestaltung der Felsenform.
Abbildung 470
Betrac hten Sie den Felsen, um herauszu finden, welches die Vorderseite des Steins ist und wie di e Ansichtsseite der Pflanze dazu paßt. Der Stein sollte vor den Arbeiten angefeuchtet werden (tiberbrausen).
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A bbildung 47 1
Entfernen Sie alle Erde von den Wurzeln und überlegen Sie, wiie Sie diese am Felsen befestigen können. Schneiden ie die kle inen Wurzeln am Fuß des Stammes ab und vertei len Sie die anderen in die verschiedenen Rich tungen rec hts. links. nach vorn und nach hinten .
Abbildung 472
Schneiden Sie einige Drahtstücke in der Länge von etwa 8 cm und biegen Sie diese in der Mitte zusammen. Die Dräht e werden mit Zweikomponentenkleber in den Bereichen befestigt, in denen die Wurzeln den Fels umklammern. Falls Sie Angelgewichte ~:um Fixieren Verwenden. wird an die entsprechende Stelle ein Loch gebohrt. Der Draht wird dann zu am mcn mit einem Bleistück mit Hilfe des Körners festgeschlagen.
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A bbildung 473
Setzen Sie de n ßaum auf den Fels und binden Sie ihn gut fest. Die Wurzeln werde n mit dem geklebten Draht gehalten . Halten Sie währe nd der Arbeit di e Wurzeln mit einem Wasserze rstäuber naß.
A bbildung 474
Stelle n Sie eine Mischung her aus einer Hälfte Le hm und ein wenig mehr als der Hälfte Torf. Kneten Sie d ie Masse gut durch. Sie darf nicht zu fe st und ni cht zu we ich werden. Sie sollte jedoch gut fe ucht se in. Bedecke n Sie di e Wurze ln mit ci'ner ca. 1,5 cm dikke n Sch icht der Masse .
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A bbildung 475 Die Wu rzelspitzen der Pllanze werden in eine no rmale Erdmischung in einer vorlä ufigen Schale eingegraben.
A bbildung 476 D er gesamte Fels und die WurLcl n werden in To r fmoos eingehüllt, das mit Schnu r festgebunden wi rd.
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A bbildung 477
Grahen Sie die ganze Pflanzung in einem entsprechend großen Pflanz!!elaß 111 Erde ein. Das Gcfüß oll tc bis zum Stamm der Pflanze reichen.
Abbildung 478
ach frühestens sechs Monaten wird das Torfmoos ent fe rnt und die TorfLehmmischung abgewaschen. Jetzt werden di e Wurze ln sichtba r, wie sie den f-el~ umklammern. Kontrollieren Sie den Draht, um sicher zu sein , daß di e Wurzeln keinen Schaden leide n. Im Frii hjahr wird die Pflanzung rn eine passende Schale gese tzt.
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Beispiele für weitere Bonsaiformen
Abbildung 479 Die Wurzeln frei in der Luft, sie wurden zu e ine m Te il des Stammes, so präsentie rt sich NE-AGA RI. Eine Form, die nicht mehr populär ist.
Abbildung 480 TAKO-ZUKU R I, die Oktopusform. Der Stamm und die Äste sind fast in übertriebener Weise gewunden und erinnern an den Oktopus.
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Abbildung 481 GOZA-KAKE oder MINO- KA KE. Tatamimatte oder Regenmantelhaken. Der e rste Ast ist sehr lang ausgestreckt. E ine e igenartige Form, die jedoch oft als Bonsai gestaltet wi rd.
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Literatenform (BUNJIN)
Ein H öfling, der seine r glänzenden Stellung den Rücken ke hrte, um das freie Leben zu suchen, ist der Begründe r von BUNJIN. Bei uns im Weste n ist die kulture lle Bewegung als die südliche Schule chinesischer Landschaftsmalerei unter dem Namen NANGA bekannt. Die Maler dieser Schule waren keine professione llen Künstler. Sie lernten Religion, Philosophie und Kunst. Abgestoßen von der steifen Formalität ihrer verfeinerten Welt, wurden sie Wande rer und Eremiten. Sie lebten in abgelegenen Be rg hütten und widmeten sich der Meditation, dem Buddhismus, der Kalligraphie, der Dichtkunst und de r Malere i. Die Suche nach Freiheit kommt in den Darstellungen der Bäume in ihren Landschaftsgemälden zum Ausdruck. Einige Bäume zeigen überl ange Stämme mit wenigen Ästen, die e igenartig ansetzen. Die Linienführung ist kräftig mit überraschenden Ric htungsänderungen, die an die Kunst der Kalligraphie erinnern, der Pinselschrift, die allen Gebildeten vertraut war. De r BUNJIN-Stil in de r Bonsaikunst ist so frei, daß er alle Regeln der Bonsaigestaltung zu ve rle tzen scheint. BUNJIN ist ein so offener Stil, daß er keine spezifisch en Formen hat und schwer zu beschre iben ist. D e nnoch ist seine Aussage einfach und ausdrucksstark. Ohne Zweife l sind seine charakteristischsten Formen bei den Bäumen zu finden, die durch Alter und extre me Wetterbedingungen geprägt sind. Ein Bonsaimeister, der unter außerordentlich genauen Gestaltungsregeln litt, suchte eine n fre ieren Stil und e r fand BUNJIN. Vor ungefähr zweihundert Jahren gab es zwe i große Künstler, die erfolgreich die japanische Landschaft malten. H okusai Katsushika (1760-1849) und H iroshige Ando ( 1797 -18 58). Die Bä ume auf ih ren Bilde rn hatten überkreuzende Stämme und Äste, wi e sie bei jedem anderen Bonsaistil abgelehnt würden. Für den BUNJIN sind sie jedoch annehmbar. Bei e inem streng aufrechten Bonsai, bei dem der Ast sich zum Stamm zurückkrümmt und ihn überkreuzt, würde ein Stilbruch dieses Ausmaßes ve rworfen. Beim BUNJIN kann eine ähnliche Biegung eine faszini e rende Spannung hervorrufen und d ie Freiheit der Natur unterstreiche n. Durch BU NJI N le rnten die Bonsaimeister die befreiende E infachheit des Literatenstils. Im folgenden einige Beispiele der BUNJIN-Form.
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Abbildung 482 Scheinbar zufällig wirkt der stark gekrümmte und schwingende Stamm. Hauptast überkreuzt de n Der Stamm.
Abbildung 483 Ein überlanger Stamm, unausgegliche n, o hne Äste im unte ren Bereich. Und doch zeigt der Baum ein hohes Maß an Stabilität, E infachheit und Originalität mit seiner stark geschwungenen Spitze.
Abbildung 484 Der Bonsai besitzt e ine erstaunliche Ausgeglichenheit, die durch den senkrecht hinabtauchenden Ast erreicht wird.
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Abbildung 485 De r Baum wirkt wie von e inem Pinselstrich hingeworfen. Es scheint hoffnungslos, da ß der Stamm noch einmal ins G le ichgewicht kommt - doch ein Windstoß von der anderen Seite biegt die Krone zurück, die in einer sanft geschwungene n Linie endet.
Abbildung 486 Biegungen und ve rwegene Schwünge. Und doch zeigt de r Stamm e ine sanfte Linie nführung.
Abbildung 487 Be im windge peitschten Baum fühlen wir geradezu, was die Abweichung von de r no rmalen Wuchsform verursacht. Wir spüre n, aus we lche r Richtung de r Wind we ht.
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Abbildung 488 Der Baum wollte nicht in dieser Richtung wachsen, aber es war die e inzige M öglichkeit, zu übe rle ben. Der Gedanke und die Fo rm e rinne rn an das bekannte Dharma. Deshalb trägt der Bonsai den Namen "DARUMA".
Abbildung 489 De r Baum hat nur wenige Äste, die wirkungsvoll angeordnet sind. Zusammen mit der geringen Belaubung unterstreichen sie den frei e n Stil.
Abbildung 490 Ein abstrakter BUNJIN, geformt wie ein kunstvolles kalligraphisches Zeichen.
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Abbildung 491 BUNJIN kommt, wenn auch selten, in der Natur vor. Dieses Exemplar wurde in Si.idkalifornien gesammelt.
Abbildung 492 Man hört die Vögel singen. Es ist nicht nötig, die Bedeutung zu verstehen. Die Bewegung des Stammes - ohne Grund , ohne Bedeutung - nur schön.
Abbildung 493 Ein aus dem Weltraum herabschießender Stern. Der BUNJIN rägt den Namen RYUSEI.
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Abbildung 494 Die Wuchsform ve rletzt unbekümmert alle Regeln: De r Stamm krümmt sich in eine m Winkel von 90°, ein Ast überkre uzt de n Stamm, Radspeichenäste , gegenständige Äste. Und doch gibt es diesen Ba um. Es ist eine berühmte alte Kie fe r. Sie steht am Mount Chichibu in Japan (Kane-notematsu).
Abbildung 495 Doppelstamm ode r ZwillingsstammBUNJIN. Er trägt den Namen IKARI-JIN oder Anke rförmiger.
Abbildung 496 Me hrfachstamm-BUNJI N.
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Abbildung 497 Ein BUNJI N-Wald mit Bäume n der Schirm fo rm arrangiert (KASAZU KUR I).
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Blick an einem Regentag vom Gipfel des Mount Hici über den ßiwakosce. Das Land war Yom ebel bedeckt. Mi t einem Mal wurde die berühmte alte östli che Landschaft (SUM IE} gegenwärtig. denn durch den Nebel erschienen die Kiefern als BU Jl . Beginnend beim CHOKKAN als Hinführung zu r Bonsaiwelt schließen wir mit BUNJlN, dem Stil, der ohne Begrenzung ist. wissend daß darin die vielen Formen der Bäume in der Natur eingeschlossen sind .
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Biographie
Biographie
John Yoshio laka wurde am 16. August 1914 in Ft. Lupton, Colorado, geboren. Als er acht Jahre alt war, entschieden sich seine Eltern, nach Japan zurückzukehren, um die Eltern des Vaters zu betreuen. John wurde sehr vertraut mit seinem Großvater. Durch ihn lernte er Bonsai kennen. Selbstverständlich tat er in diesem Alter nur Dinge, zu denen er angewiesen wurde, etwa gießen, Unkraut ausz iehen u.ä. , bis er ä lter wurde. John blieb bis zu seinem 21. Lebensjahr in Japan. 1935 kehrte er wieder an seinen Geburtsort in Colorado zurück, wo er eine Landwirtschaft betrieb. Gegen Ende 1946 ging er mit seiner Frau Alice und seinen drei Söhnen Eugen, Robert und Richard nach Los Angeles in Kalifornien. 1946-1968 übte er den Beruf eines Landschaftsgärtners aus. Bald nach seiner Ankunft in Los Angeles begann er seine Bonsaisamm lung. die heute mehr als 300 Exemp lare umfaßt. Di e erste Ausstellung seiner Miniaturbäume fand 1950 im Fannie E. Morrison Gartenbauzentrum in Pasadena, Kaliforni cn, statt. Im gleichen Jahr gründete John Naka zusammen mit vier Freunden den Southern Cali-
fornia Bonsai Club, der jetzt The California Bonsai Society lnc. genannt wird. Er war außer 1959 und 1960 immer auch der Präsident dieses Clubs.
Trotz seines viele Jahre andauernden Widerstandes wurde er dann doch daftir gewonnen, die Kunst des Bonsai zu lehren. Seine ersten Schüler waren se ine Freunde, später kamen andere. Einige von ihnen wurden spä ter se lbst zu be kannten Bonsailehrern. Seit 1958 veranstaltet die Southcrn Calif'ornia Bonsai Society ihre jährlichen Bonsaishows im California Museum of Science and lndustry. John aka sorgt zusammen mit sei nen Kollegen dafür, daß die Bäume und die täglichen Lehrgänge von höchster Qualitiit sind.
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Im folgenden eine unvollständige Liste von Lehrveranstaltungen, die John Naka gegeben hat: 1957 1957 1958 1962 1965 1969
1970- 1973 1971' 1973 1971 -1 973
1971 , 1972
1971 1973 1973
Bonsaidemonstration im Fernsehen Kanal 5 KTLA. In der Sendung Garlengespräche mit Joe Littlefield. Lehrveranstaltung bei der Japanisch-Amerikanischen-StaatsbürgerVereinigung. Lehrveranstaltung des kaliforniseben Gärtnerverbandes. Lehrveranstaltung der Japanisch-Amerikanischen Gesellschaft. Fernsehsendung, Kanal 4 KNBC , Überblick über das Jahr 1965 mit Bob Wright. Berater für das Drehbuch des Fernsehfilms "Herrn Ozaki 's Baum" für die Don Fedderson Productions. Regelmäßige Lehrveranstaltungen bei der Pennsylvania-GartenbauVerein igung in Philadelphia, Pennsy lvan ia. Lehrveranstaltungen aufKanal23 , in der Garden Magie Show als Gast von Dr. William Benette, einem berühmten Botaniker aus Pensacola, Florida. Lehrveranstaltungen am Garden Center of Creater Cleveland, Ohio. Lehrveranstaltungen am New Yorker Botanischen Garten. Lehrveranstaltung beim nationalen Bonsaikongress in Norfolk, Virginia. Lehrveranstaltung beim nationalen Bonsaikongress in Atlanta, Georgia. Lehrveranstaltung, Kanal 4 KABC, west-östliche Ausdrucksformen, "Bonsai-Nature's Echo".
Außer den genannten Aktivitäten reiste John Naka zu Workshops und Lehrveranstaltungen bis nach Hollis, New Hampshire, und bis nach Miam i in Florida, weit im Süden und bis nach Seattle, Washington. Durch seine Vorlesungen und Demonstrationen hatte John Naka viele Schüler in den gesamten Vereinigten Staaten. John Naka bestritt viele Lehrveranstaltungen für Schulen, Kirchen, Gartenbau-Clubs und Rotanische Gärten in der Umgebung seines Wohnorts in Südkali fornien. Er trat auch immer wieder im Fernsehen bei der Veanstaltung der jährlichen Bonsai-Show auf.
1971 und 1973 veranstaltete er eine Bonsaireise nach Japan. Auf dieser Reise gelang es
ihm, mit vielen Bonsaimeistern Kontakt aufzunehmen und ihre Sammlungen zu besichtigen. Danach hielt er weltweit Vorträge über die Bonsai-Kunst, unter anderem in Indien, Südafrika, Spanien, Deutschland und England.
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Ehrungen
Ehrungen
Zwei Au!>zcichnungcn (A und B) erhielt John Naka von der japanischen Regierung für dieFörde rung der frt:und~chaftlichen Beziehungen zwi chen Japan und den Vereini-gten Staaten.
( A ) Ehrenurkunde überreicht am 23. M ai 1960 durch den japanischen Au ßenmin istcr Shunich iro Fujiyama.
( 8) Orden und Eh renurkunde überreicht am 24. Nove mber 1967 durch den Präsidenten des japanischen L andwirtschaftsmin istcriums, Prinz Norihi to Takamatsu und Eiki chi H iratsuka.
261
COUNTY OF LOS ANGELES
\YHEßtAS,JW
ru
SltlU
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.. -
Diese lcs, Mr.
Dcbs. übe rre icht.
Mai 1972
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upcrvisor
or Los
Index A Ahmooscn . 180. 195- 197.213 Absenken. 197 Ahsprühc n, 114 Sie he a uch mo natliche Pflege, lo7, 174, 176. l llO Aho rn , 72, 74, 188 A lko hol, 14 Alum ini umd ra ht, 63 Angclgcwichtc, 11, 240 Anord nun g. sie he Platzierung in der Schale Äste, 15 Absägen, 43 Abstand zwischen, 23 Anordnung, 225-22o Drahte n, 63- 73, 145, 147 Ent ferne n d e r Kn ospen, 48, 50- 52 Entferne n der Rinde, 76 Fehle r ( Liste). 41 Form, 26-28 Fo rm en der Äste. 6. 74-78. 146 gebrochener Ast. 79 gespli tte rte r Ast, 79 Ge taltung, 1- 3, 42-46, 48- 51 Kürze n. 43 Länge. 25 Narbe n (Be handlung). 45-46 Position, 2 1- 22 Ri cht ung de r Äste, 23 Schne iden, 42- 46 Splittern des Astes, 76, 79 Win ke l, 24 At laszedcr, (Abbi ldung 7) Aufstelle n der Pflanze . 103, 115, 121 Sie he a uch monatlic he Pllege ;\ uswah I de r Pflanzen. 15 Auswa hl der Schale, 82-87, 157. 2 16, Siehe auch Schalen Auswa hl des Baumes. 143, 144, 198-201 Azaleen . (Abbi ldung 8). 42. 215
Gestaltung. 15 Höhe. 26 Ba umsche re, 3 Baumsc h ulpflanze n. 143 Ba umspitze, 15. 18-2 1, 13 1. 140, 157,213 fe hle rh afte, 39-40 Sie he auch JI N Baumwac hs. 13, 7
B Bast, 13. 72 Baum Bre ite. 25 Sie he a uch Bo nsai Siehe auch Pfla nzen Formung. 112
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Kiefernform (MATSU -ZU KURI ), 135. 136 Mehrfachstamm (KABUDACHI), 2 11 -2 14.227 atürliche Form (SHIZEN-ZUKURI), 135 Trauernder Ast (SH IDARE-ZUKURI) 16 1- 166 Waldform (YOS E-UYE). (Abbildungen 13, 14), 2 15-226 Windgepeitscht (FUKI 1 AGASHI). 153- 156,222. 239 Zwillingsstamm (SOJU), Abbildung 12), 202-2 10, 211 Bonsaibord (Regal), (Abbildung 1), 103. 110 Siehe auch Aufstellen der Pflanzen Bon~aigrößen, 121-1 22 Bonsaischeren lang + schmal, 1 Bonsaistilrichtungen, 123 124 Siehe auch Bonsai Bre ite der Schale, 83 Siehe auch Schalen BU Jl . 85, 224. 247- 254
175, 177. 179. l XI. IX2- IX5 Do!>ierung. I08 DüngemehL I 08 Düngen, I 02. 108. 109 Flüssigdünger, I 08 Jap. Schwarzkiefer. 150 Knochenmehl, I 08 Pa~te.
I 06
Sorten, I 06- 108 Tierdung, 10
E Eibe. 55. 1 13 Eiche (Abbildung 6). 33. 132- 1.13 Eicht:. 3 1 Einpflanzen, 99-100 Befestigen. 10 1 Gruppenpllanzung, 224 Mischpllanzung. 223 Siehe auch Plazierung in der Schale Eiweiß. 13 Elektrobohre r. II Entdrahten. 8 1, I 46 Ent fernen der Knospen, 48. 50-52 Erde , 10 Alte Erde, 101 , 11 4 Anordnung, %, 99, 10 I, I 02 Arten, 88-89 Siehe auch Tabellen Entfernen der Erde. 6. 7, 18. 101. 114 Erdmischung. 88- 95 Feuchtigkeitsgehalt, I 0 I Kclorige Erde. 198, 240 Mist. 240 Sand. 10, 89. 96. 11 4. 187, 188, 193. 198, 240 Saure Erde, I09 Schlechte Erde. I 14, I 17- 120 Torf. 10 , 89, 11 6 Verwitterter Granit, 89 Eßstäbche n, 6
c Cali forn ia Bonsai Soeicty, lnc., 257 CHOKKAN, 15, 125- 130, 161
D Dickrindige Schwarzkiefer, 189 Doppelstamm (SOKAN). 202-2 10 Draht , I I, 63, 80, 240 Aluminiu m, 63 Anwendung, 63-73 Entdrahten, 81. 146. 183 Galvanisiert, 63 Größen, 63 Kupfer, 63 Rohrstüek, 73 Stahlstab, 73 Zeitpunkt, 74, 80 Siehe auch monatliche Pflege Drah tschneider, 3, 4, 81 Drahtstärke, 63 Drahtzange, 5 Drainage, 96-98, 115, 152 Drchtisch, 8 Dünger. 106-109 Siehe auch monatliche Pflege. 171. 174,
F Farbe, 13 Fehlerhafter Äste, 4 1 Fehlerhafter Sritze, 39- 40 Fe hlerhafter Stamm, 34- 36 Fehlerhafter Wurzeln, 29- ~0 Felsenform (ISH IZUKE), D4 Festcr Dünger. 106- 107
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Fcuchtigkeit~messer. 11 Fichte, 55, I 13 Floßform ( IKADABU KI ), (Abbildung 15), 227- 233 Fllis. igdlinger, I 08 Foemina Wacholde r. (Abbildungen 12, 13), 220 Pöh re. 11 3 Forrnosa A.wlee. (Abbildung 8) Frei aufrecht (MOYOKI), (Abbildungen 5, 7) 140- 142, 154, 162,207
Imme rgrüne Pflanzen. 134 Immergrüne Pflanzen. 82- 85 Interessante Wurzeln. 3 1- 33 Interessanter Stamm, 37-38
J Japanische Rotkiefer, 32 Ja panische Schwarzkiefer, 31, 38 Gestaltung, 143- 149 Pflege, 150- 152 Ja panische Wörte r: AIOI, 202 AIOI-NO-MATSU. 202 ARA-ISO. 237 ASHIRAIGI , 21 lJ 80 SA I-TANA. 103 BUNJ I , 85. 224. 247-254 CHOKK AN, (Abbildung 4), 125. 161, 254 C HO KK A -KIH O GATA. 18 CHU-SHA KA . 132 CHU KEI. 231 CH UMO 0. 12 1 CH US HO-GATA-ISH I. 238 DAl-KF. GA I. 159 DAI-SHAKAN, 132 DANGA I-J EPPEKI -ISHI , 236 DARUMA . 250 E NKEl. 23 1 FUKINAGASHI. 153 FUNA-GAlÄ, 86 GAITO-KE NGAI. 158 G IKKUR I-MAGAR I, 35 G INßA-SUGI. (Abbi ldung 7) GO KAN. 2 11 GOSH I , (Abbildungen 12. 13), 221 GOZA-KAK E, 246 G YAKU-SOKAN , 204 HAC HI-U YE, 12 1 HAGA RI , I HAGO RO MO-MATSU. (Abbildung 4) HAI -S HIMPAKU, (Abbildungen 2, 9) HA - KE GA I. 157, 162 HARI-SHIYIPAK U. (Abbildunge n 12, 13) HATOMUNE. 34 HIN, 2 18 HO KI -ZU KU RI. 135. 137 ICHI -NO-EDA. 2 1 IKADA . 227
G Ga n e npflanze. 143 Ga rte nschlauch, 9 Gefäße. sie he Schalen Geneigter Stamm (SHAKAN), 131-133. 161 Gesamme he Pflanzen, 198-20 1 Gestaltung tler Äste, 1-3, 42-46, 48-5 1 Gestahung des Baumes. 110- 113, 147-1 50, 225 Siehe auch monatliche Pflege Geswltung. . 151. 167 Siehe auch monatliche Pflege Gc~taltung~position. 15 Gießen. 55 Gkl!kannc, 9 . 14 G inkgo. 1)4 Gleichgewicht, 16 Glyzine. (Abbiltlung 3), 16 1 Granatapfe lbaum . (Abbildung 16) GroßbWurige, imme rgrüne Pflanzen, 85, 11 3, 134
Grupre nrflanzung (YOSE-U YE), 2 15- 226 Gu mmiband, 13
H Hake n. 7 Hamme r. II Ha mme r. 240 Handbesen. 7, 102 Harz, 13 Hebel. 6 He mlocktanne. I 13 Hiroshige Ando. 247 Höhe der Pflanze, 26 Höhe der Schale. 83 Hokussai Katsushika. 247 Hol7.block, dreieckig. 8 Ho ryu-j i (Tempel). 227
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IK ADA-UYE, 227 IKADABUKI. 227 IKADAB USE. 227 IKADAZUKURI, 227 IKAR I-JIN, 2 52 INS HO-GATA-ISHI, 238 ISHI ZU KE, 11 , 86, 234- 244 ITO-KE GAI. 157 IWAYAMA. 27>7 JI N, 5, 39. 40, 56-61. 112, 115, 127, 128, 130, 154, 198, 208 KABU-BU KJ, 21 1 KAB UDA C HI, 2 11 -2 14 KAM E- NO-KO , 15 1- 152 KAN E-NOT E -MATSU, 252 KASA-ZUKURI, 253 KAS H U-S HIMPAKU, (Abbildungen 10, II ) KATAOE-MOCHI, 12 1 K ENGA I, (Abbildunge n 8, 9), 157- 160 KESH ITSUBU, 122 KINK E I, 23 1 KINPA1 -KASHI. (Abbildung 6) KOBO K U MOYOG!. (Abbildung 6) KOM ONO, 121 KORABUKI. 21 1 K U, 222 KU IKIR I, 2, 44 , 45 KUMAOE, 6 MAE-EDA, 2 1 MAM E. 122 MAR UBA-Gt.;MI, (Abbildung 3) MATSU-ZU KURL 135. 136 M E IGO. 22 1 M EOTO-MATSU, 202 M I KI , 18 MI NO-KA KE, 246 MORI . 224 M OYOG I, (Abbildungen 5, 7), 140-142, 154, 162, 207 M US HA- DATE, 2 11 NAN GA, 247 N E- AGAR1, 245 NEBARI , 18 NETSU RA ARI. 227 N I- 0-EDA, 21 N IREKEYAKI, (Abbildungen 14. 15) N IWA-GI, 12 1 OMI-ZAKURO, (Abbildung 16) OMONO, 121 ROSOK U-Z U K U RI, 134 RY U , (Abbildung 1 I}
RY USEI. 251 SABA-MIKI , 56. 62. 115. 127, 136 SAKASA-MI KI , 35 SAN-NO-EDA, 2 1 SANKAN, 2 11 SA SHU-YAKI, (Abbildung 10) SHAKA , 13 1, 16 1 SHAKA '- KOBOKU. 132 SHAKAN-MOYOGI. 141 SHARI, 56, 60- 61. 115. 129. 19~ SH1BU I, 85 SHIC I IIK A N, 2 11 SH IDARE -ZUKURI, 161 - 166 SHIGARAKI , (Abbildu ng 8) SHIMA-IS HI. 236 SHI .18, 218 SHI NG I, 219 SHIZE . -ZU KU RI. 135 SHO-S HAKAN , 131 SOEG I, 2 19 SOJU . 20 2 SOKAN, 202 SUMI E. 254 TAIWA TSUTSUJI. (Abbildung 8) TAKI- ISIII. 237 TAKI-K c NGA I, 157 TAKO-ZU KU RI, 24 5 TAMA -ZUKURI, 134 TAMAß UC HI , (Abbildung 15) TAMBA· YAK I , (Abbildung 7) TEPPO-MIK I. 35 TOKO 1AME. (Abbildungen 4, 5, 6. 9. 10, 13, 14, 15, 16) TORA. (Abbildungen 10 , t I ) TSUKAMI -UYE, 224 USHIRO-EDA , 2 1 YAMA-FUJI, (Abbildung 5) YAM AGATA, 236 YAMAYORI, 211 YAMAYOSE, 211 YOI . 2 15 YOS E -UYE, 2 I 5 YUMI-KAN , 34 Sie he auch Liste Bonsaistilrichtungen, 123, 124 Siehe auch Liste fehlerhafter Äste, 41 Siehe auch Tabellen, 91 , 94, 117- 120 JIN , 5. 39, 40.56- 6 1. 11 2, I 15. 127, 128. 130. 154, 198, 208 J IN-Zange, 5 Junipe rus squamata var. p rostrata (Abbildungen 2. 9), 233
266
K
Mo unt Ch ichibu , 252 Mount H iei, 254
Ka lk-Sch wefclmi5chung, 6 1, 167 Kambium, 59, 6 I , 74. 137 , I 89 , I 93 Kanari5che Kiefe r. 38, 189 Katzenstreusand . 89 Ke rzen, 11 0, 147, 149 Kiefer, 155 Kiefe rn, 15, 76. 11 0 - 112. IRS- 189. 2 15 Klebeband , 13 Kleber, 13, 240 Kleine Schere, I Knochenme hl , I 08 Knos pe n (Entfern e n), 48, 50- 52 Ko nife re n, 15, 48, 55, 74, I 13, 114, 115, 188, 215, 223, 224 Kö rn e r. II . 240 Kranke r Bau m. 114 Kratzer (KU MAOE), 6 KU IKIRI (Z ange). 2. 44- 45 KUMAD E (Kratze r), 6 Künstliche Rinde, 13 Kunststoffban d , I 3 Kupfe rdra ht, 63 Kürzen des Stammes, I 93
N Nachbe handlung vo n J l 1 SHA RI adeln Ge lbfa rbung. 109, 152 Schneide n. 55, I I 1- 1 13, 148 7.upfen. 7. 55 Na ka . John Yosh io Ehrunge n, 26 1 E hrunge n, 26 1 Vorwort des Verfasscrs (vo r Farb ta fcln) Nara, Ja pa n, 227 Narben (Be handlung), 34, 45, 46 Okuliere n, 3, 177, 193- 195 01. 14 Pe rspekti ve. 2 31, 232 rna nze n Arte n Aho rn, 72 . 74. 188 A tlaszeder (Abbild ung 7) Aza leen, 42, 2 15 Crypto rn eria (Sic heltanne ), I 13 Dickrin dige Schwarzki e fe r. 189 E ibe, 55 , 11 3 Eiche (Abbildu ng 6), 33. 132, 133 Glyzine (A bbild ung 5), 161 G ranatapfe l (A bbild ung 16). 53, 187 Immergrüne Pnanzen, 82, 85 Japanische Ro tkicfe r, 32 Japan ische Schwarzk ie fe r. 3 1, 38 , 143- 149, 150. 152 Juniperus C hine nsis foe mina (Abbildunge n 12, 13), 220 Junipe rus squa ma ta var. prostrata (Abbildungen 2, 9), 233 Kalif. Wacholde r (Abbildungen 10. I 1), 32, 37, 155, 156, 199- 20 1 Ka na rische Kiefer, 38, 189 Kie fer, 15, 76, 11 0- 112. 188- 189, 2 15
L Länge de r Äste. 25 Lange Wurzeln. 234 . 235 Laubge hö lzc , 15, 74, 85, I 13- 115. 134. 135, 193, 2 23, 224 Lehm, 13 Le ine n, l :l Liguster, (Abb ildung 15)
M Mädchcnkicfe r, 189 Maschend ra ht. 8. I 0, 97 Me hltau. 6 1 Siehe au ch mo na tliche Pnege Me hrfach-S tamm-f o rm (KABUDAC HI). 2 11-2 14, 227 Me ißel, II Mincralmangel, I 09 Mischungen (Erde ), 90- 95 Mischwald , 22:\ Mist, 108 Mist, 240 Moos. 96. 102. 105 Moos. 96. 102. 105
Koniferen. 15, 48, 55, 74, 113. 11 4 , 115. 188, 21 5, 223, 224 Myrte, 72 Pnaume, 187 Rh ododendro n indiu rn formosa (Abbildung 8) Sch warzkiefer, 189 Sie he auch mo natliche Pnege Sie he auch Ta bellen Ste ineibe . 113
267
Sumpfzypresse (Abbildung 4), 32 U lme (Abbildungen 14, 15). 34, 74, 137.
Tiefe. 83. 85, 149. 157 Schwarzkiefer, 189 Scheren Blechschere, 8, 9 lang, chma l, I Schmirgelpapier, 14 Schmutz, 13. 115 Schneiden Äste , I, 42, 43, 48- 5 1 Blätt er, 53- 54, 11 3 Nade ln, 55, II I , 148 Wu rzeln , I , 4 7 Schne ide n. 42- 46, II 0- 113 Sie he auc h mo natli che Pflege 169, 170, 173,
16 1. 188.2 15
Wacho lde r. 15, 32, 37. 55. 76. 112, 113,
115. 156. 199.215,220
Weide, 187 Wc ißbirke, 72 Zürgelba um, :n Zypresse, SS, I 13 f-ünf E le mente, 15 Gesta ltung, I 5, 18 Wah l, IS
175, 177, 179. 18 1. 183, 184. 185
p
Schnittstellen , 13. 186- 188 Siehe a uch mo na tliche Pflege Schnitzwerk ze uge, I 0 Schutz des Sta mmes, 13 Schwere E rd e, 240 SHARI, 56. 60, 61. 11 5, 129, 198 Sicheltanne. I 13 Sieb. 10 Sphagnum-moo . 89, I 02 , 198. 240 Stahlrohr, 73 Stahlstab, 73 Stamm, 15. 18 ausgehöhlter ( Konservierung), 62 Dra ht en . 64 feh le rh a ft. 34- 36 interessa nte r. 37- 3R Staub, 96, 108 Stein, 30. l 86 Stellung de r Ä!'te, 2 1, 22 Stum pf, 2, 34, 138 Sum pf7yp resse (Abbildungen 4, 5), 32 Symet rie, 16
Pflege (monatlic h), 16 7- 185 Plastiksüibchen, 6 Plaz icrung in d e r Schale. 99-100,216-219.
239
Podocar pus. I 13 Propo rtio n. 16, 17. 25. 26
Q Quitte. 188
R Regenwasse r, 104 Ro~enschere, I
s S/\BA-MIKI , 56, 62. 11 5, 127. 136 Sack rupfen , I02 Sämling, 143, 186.215 Sand, 10. 89,96, I 14, 187. 188, 193, 198,240 Sie he a uch Tabe llen Schäd linge, 7. 104. 114-115, 152. 180. 198 Sie he auch mon atliche Pflege Schale n. 7, !l Ausw-.thl, 82- 7, 157, 216 Brei te. 83 Drainage, 152 Falsche Schale, 86 Farbe, 82, 85, 86 Form, 84, 86, 87 H ö he . 83. 85 Materia l, HS, H6
T Tabelle n Erdmisc hung. 90-95 Umtopfen, 117- 120 Wec hseln der Erde. 11 7- 120 T ägliche Pflege. I I 0- 1 16 Tarnaris he , 163 Taschenme~ser,
3
Tatamimatt e, 121 Torf. 89, 11 6, 193 Traue rnd er A st , (S HIDARE-ZU K U RI ),
16 1- 166
TSUKAM I-U Y E. 224
268
u
für Äste, X groß, 1 klein, 1 K UI KIR l, 2. 44, 45 Gießkan ne. 9, 1-1 Hammer. 11 Handsic hcl, 7 Kelle. 7 Kleber, 13, 2-10 Kratzer ( KU\IIAD E), 6 Meißel, 11 P inze u e, 7. 112 Plastikstäbc hen, 6 Sack rupfe n, I0 2 Scheren. 9 Blechschcre, 8. 9 lang. schmal. 1 Schlauch, 9 Schnitzwerkzeuge, 10 Schnur. 13. 72. 240 Sense, (Klein). 8 Sieb, 10 Spatel, 7 Werkzeugp fl cgc. 14 W ichti ges Werkze ug, 12 Zusammenklappbare Säge. 2, 3, 43 Werkzeugkasten, 12 Wetter, 110, 1 16. 152, 170 Wichtiges Werkzeug, 12 Windgepeitscht. 153- 155. 156. 222 Wurzelhormon. 13, 30. I0 I Wurzeln, 15. 18 f-ehlerhafte Wurzeln , 29- 30 Gestalte n, 1-3. 82 Inte ressa nte Wurzeln , 31 - 33 Lange Wurzeln, 234- 235 Lockern, 7, 114 Schneiden, 13, 4 7 Wachstumsbeschränkung. 30. -17
Überwässerung, 116 U lme (Abbildung 14). 31. 74. 137, 161. IRR. 2 15 Umtopfen, 7. X, t:l, 74. 82. 97-102, 147, 151 Drainage. lJ7. lJ8. 1 15 Siehe auch monatliche Pflege Tabellen. 1 17- 120 Unkra ut. 7
V Verbrauchte Erde. 10 1. 114 Veredelung, 3, 46, 161!. 161}. 172, 173, 188-195 Siehe auch monatliche Pflege Vcrletwngen. 30, 81 Verwitterter Granit. 89 Vitamin-S., 13, 102. 198
w Wacholder. {Abbildunge n 2, 1}, 10, 11, 12, 13), 32. 37, 155, 156, 199- 201 Wacholder. 15, 32, 37. 55. 76, 112. 113, 156, 199, 215, 220 Waldform (YOSU-UYE), 215, 22 1-226 Wasser. 74. 104 Arten. 104 Drainage. 1 16 Gießen. 55. 102 Menge. 102. 11 0 Wasse rhassin, 9 Z uvie l Wasse r, 116 Siehe auch monat liche Pflege Wasser-Bassin , 9 Wasserfaß a us Holz, 9 Weide, 187 Werkzeug Angelgcwichtc, 11. 240 Bambusstiibchen. 101 Besen. (kl e in). 7 Block (dreieckig. Holz), 8 Bohrer, {elek trisch), 11 D rah tschne ider, 3, 4 Eßstäbchen. I I Gcstaltungswcrb.cugc
Zange zum Entdrahtcn. 5 Zürgelbaum, 33 Zusammenkla ppbare Säge, 2, 3, 43 Zwei-Komponente n-Kl eber, I 3 Zwilli ngsstamm (SOJU). 20 1-2 11 Zypresse, 55, 1 I 3
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