kurs po germanski jazik , osnovno nivoDescription complète
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einige Briefen für C1 PrufungDescripción completa
Eine Film- oder Buchkritik im DaF-Unterricht schreiben.Full description
einige Briefen für C1 Prufung
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Deutsch als FremdspracheFull description
Zu diesem Buch Dieses Buch regt alle Schreibenden - ob Anfänger oder Fortgeschrittene an, ihren kreativen Fähigkeiten zu vertrauen und ihr natürliches Ausdrucksvermögen zu entfalten. Es geht von der These aus, daß wir viel ungezwungener und müheloser schreiben, wenn wir lernen, das rhythmische Zusammenspiel der beiden Gehirnhälften nicht zu blockieren, sondern ungehindert geschehen zu lassen. So entdecken wir unsere natürliche Ausdrucksfähigkeit und werden insgesamt kreativer. Die Autorin Gabriele L. Rico wurde in Deutschland geboren und arbeitet als Dozentin für Anglistik und Kunstpädagogik an der San Jose State University in den USA. Sie gibt Kurse und Workshops, in denen sie die Kunst, «natürlich zu schreiben» unterrichtet.
Gabriele L. Rico
Garantiert schreiben lernen Sprachliche Kreativität methodisch entwickeln - ein Intensivkurs Aus dem Amerikanischen von Cornelia Holfelder-von der Tann, Hainer Kober und Lieselotte Mietzner
Rowohlt Taschenbuch Verlag
Die Originalausgabe erschien 1983 unter dem Titel «Writing the Natural Way. Using Right-Brain Techniques to Release Your Expressive Powers» im VerlagJ. P. Tarcher, Inc., Los Angeles Lieselotte Mietzner übersetzte das Vorwort sowie die Kapitel 1 bis 3 und 5 bis 7, Hainer Kober die Kapitel 4 und 12, Cornelia Holfelder-von der Tann die Kapitel 8 bis 11. An einigen Stellen wurden amerikanische durch analoge deutsche Textbeispiele ersetzt.
Vorwort 7 1. Der Autor in uns - Sie entdecken Ihr Schreibtalent 13 2. Clustering - dem bildlichen Denken auf der Spur 27 3. Kindheitsmuster - die Ursprünge des natürlichen Schreibens 50 4. Begriff und Bild - die Wörter und das Gehirn 64 5. Ein Entwurf wird erkennbar — das Versuchsnetz 91 6. Wiederkehrende Elemente - der einende rote Faden 116 7. Sprachrhythmen - die Musik in den Worten 141 8. Vors teil ungsbild er - mit dem inneren Auge sehen lernen 162 9. Metaphern - die Verschmelzung von Wort und Bild 196 10. Impuls und Gegenimpuls - kreative Spannung 221 11. Weniger ist mehr - die Überarbeitung 250 12. Der Kreis schließt sich 277 Anhang 297 Photographie - Zwei Gedichte Dank 300 Bibliographie 301 Bildquellenverzeichnis 305 Die Autorin 306
299
Für P. N., ohne den es dieses Buch nicht gäbe
Etwas bis auf den Grund kennen heißt fähig sein, schöpferisch damit umzugehen. Elliot Eisner Professor für Kunstpädagogik Stanford University
Vorwort
Mit diesem Buch möchte ich alle Schreibenden - ob Anfänger oder Fortgeschrittene — dazu anregen, ihren kreativen Fähigkeiten zu vertrauen und ihr natürliches Ausdrucksvermögen zu entfalten. Den Plan, einen eigenen Schreibkursus zu entwickeln, faßte ich während meiner Jahre als Lehrerin. Obwohl ich mich damals noch mehr oder minder genau an die traditionellen Regeln des Aufsatzunterrichts hielt, wunderte ich mich immer wieder, warum ein großer Teil der Schüler zaghaft, unlustig und oft sogar mit ausgesprochenem Widerwillen an das Schreiben heranging. Ich versuchte, sie mit vielen unterschiedlichen Arbeitstechniken zu motivieren, doch meine Bemühungen hatten kaum Erfolg: Es war nicht zu übersehen, daß die Schüler meine Kurse genauso verließen, wie sie sie angetreten hatten: mit großem, durchschnittlichem oder geringem Schreibtalent. Als ich 1973 in Stanford mit meiner Doktorarbeit begann, stieß ich zufällig auf einen Artikel des Neurochirurgen Joseph E. Bogen, in dem dieser sich mit der Frage auseinandersetzt, welche Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Funktionsweisen der beiden Gehirnhälften und der Kreativität bestehen. Dieser Aufsatz eröffnete mir den Zugang zu jenem faszinierenden wissenschaftlichen Neuland, zu dem die jüngsten Arbeiten in der Hirnforschung vordringen. Je mehr ich über die Hypothese nachlas, daß wir die Welt infolge der «hemisphärischen Spezialisierung» unseres Großhirns auf zwei verschiedene Arten erfassen, desto stärker wuchs in mir die Überzeugung, daß es mit Hilfe dieses Denkansatzes möglich sein mußte, sich der Mängel unseres Schreibunterrichtes bewußt zu werden. Ich erkannte, daß - wie ich es nenne - «natürliches Schreiben» in erster Linie mit dem Streben nach Ganzheitlichkeit zusammenhängt, genauer gesagt, mit unserem Drang, die Vielfalt des Wahrgenommenen und Er-
lebten zu bedeutungsvollen, in sich geschlossenen Ganzheiten zu ordnen. Offenbar hatte der herkömmliche Schreibunterricht es bisher versäumt, die besonderen Fähigkeiten der rechten Großhirnhemisphäre in den komplexen Schreibprozeß, den Umgang mit sprachlichen Symbolen einzubeziehen. Das Buch des Psychiaters Anton Ehrenzweig, das ich zu jener Zeit las, enthält ein kompliziertes, an eine Straßenkarte erinnerndes Schaubild, mit dem Ehrenzweig verdeutlichen will, was bei einer schöpferischen Ideensuche in unserem Gehirn geschieht. Als ich darüber nachdachte, wie man einen solchen Suchprozeß auf dem Papier darstellen könnte, und dabei verschiedene Möglichkeiten durchspielte, stieß ich auf das Verfahren, das ich «Clustering»* genannt habe. Beim Betrachten von Ehrenzweigs Schemazeichnung schrieb ich das erste Wort, das mir in den Sinn kam, in die Mitte eines leeren Blattes, zog einen Kreis darum - und fügte, wie elektrisiert durch die Gedankenverbindungen, die sich in meinem Kopf um diesen Mittelpunkt herum sammelten und in alle Richtungen ausstrahlten, immer neue Einfälle, Assoziationen zu diesem einen Wort, hinzu (Abb. i). Während ich noch damit beschäftigt war, mein «Cluster»* weiter auszuspinnen, verlagerten sich auf einmal die Gewichte: Das Gefühl, ziellos umherzuschweifen, machte trotz des bunten Durcheinanders einer ersten Orientierung Platz, und ich fing an zu schreiben. Voller Eifer ging ich am nächsten Tag in meinen ErstsemesterSchreibkursus** und berichtete den Studenten von dem neuen kreativen Ideenfindungsprozeß. Er beziehe, erzählte ich ihnen, einen Teil des Gehirns ein, dessen Fähigkeiten sie beim Schreiben bisher kaum genutzt hätten. Er könne deshalb ihre Einstellung zum Schreiben grundlegend ändern. Die Studenten sahen zwar etwas skeptisch drein, folgten aber meinen Anweisungen. Seit dem Tag machten sie rasch deutliche Fortschritte, und seither baue ich meine Schreibkurse nur noch auf diesem nichtlinearen Clustering-Verfahren auf. Nach einiger Zeit begann ich, die kurzen «Zehn-Minuten-Texte» genau zu untersuchen, die die Teilnehmer meines Kurses täglich aus den Clustern entwickelten. In fast allen Fällen ließen diese Schreibproben ein Gefühl für inneren Zusammenhang, für Geschlossenheit, für Ganzheit erkennen. Die Wiederaufnahme von * Cluster — Büschel, Traube, Gruppe, Haufen, Anhäufung; to cluster bedeutet entsprechend: anhäufen, zusammenballen, zu Büscheln anordnen. ** An den amerikanischen Hochschulen werden Kurse in «Composition» und «Creative Writing» angeboten.
Wörtern und Wendungen, Gedanken und Bildern deutete auf ein Gespür für die Möglichkeiten innerer Strukturierung hin. Eine erstaunliche Sensibilität für die rhythmischen Schwingungen der Sprache, ein reger und ungekünstelter Gebrauch von sprachlichen Bildern und Metaphern und eine deutlich spürbare «kreative Spannung» waren weitere Eigenschaften, die mir an den meisten dieser Texte auffielen. Ein weiteres Nebenprodukt dieser spontanen Ideenverknüpfung bestand darin, daß Fehler in der Zeichensetzung, Ungeschicklichkeiten im Ausdruck und sogar Rechtschreibfehler deutlich abnahmen. Erst nach einigem Nachdenken wurde mir klar, wie es zu diesen positiven Ergebnissen hatte kommen können: Wenn die Studenten einmal ein Thema oder zumindest eine ungefähre
Wir schreiben . . . um unser Bewußtsein vom Leben zu vertiefen . . . Wir schreiben, um das Leben zweimal zu kosten: im Augenblick und in der Ruckschau . . . Wir schreiben, um unser Leben zu transzendieren, um darüber hinauszugreifen . . . um uns selbst zu lehren, mit anderen zu sprechen, um die Reise in das Labyrinth aufzuzeichnen . . . um unsere Welt zu erweitern, wenn wir uns stranguliert fühlen, eingeengt und einsam . . . Wenn ich nicht schreibe, iuhle ich, wie meine Welt schrumpft, ich fühle mich in einem Gefängnis. Ich empfinde, wie ich mein Feuer und meine Farben verliere. Anajs Nin
Orientierung gefunden hatten, trat diese Zielvorstellung so sehr in den Vordergrundj daß sie viel weniger darauf achteten, wie die einzelnen Sätze und Satzteile zusammenhingen oder ob sich vielleicht Fehler einschlichen. Statt dessen konzentrierten sie sich ausschließlich darauf, ihren Gedankengang als Ganzes wiederzugeben. Neben meinem Schreibunterricht beschäftigte ich mich ausgiebig mit dem kreativen Prozeß. Vor allem interessierten mich die ersten Versuche kleiner Kinder, zu schreiben und Geschichten zu erzählen. Zu meiner Überraschung fand ich viele Eigenschaften, die ich in den aus Clustern entwickelten Texten meiner Studenten entdeckt hatte, in den frühen Schreibversuchen von Kindern wieder, zum Beispiel das Empfinden für die Einheit des Geschriebenen, den Sinn für Sprachrhythmus und Wiederholungen, die häufige Verwendung von Bildern und Metaphern, und einiges mehr. Angeregt durch alle diese Entdeckungen und die vielfältigen Verbindungen zwischen ihnen, schrieb ich meine Doktorarbeit. Ich führte meine eigenen Lese- und Schreiberfahrungen und die Ergebnisse meiner Auseinandersetzung mit dem kreativen Prozeß und neurophysiologischen Forschungen zu einer Synthese, die es ermöglichte, das Schreiben aus einer neuen Perspektive zu betrachten. 1976, fünf Monate nach Abschluß meiner Dissertation, erfuhr ich gleichermaßen aufgeschreckt und ermutigt, daß der englische Pädagoge Tony Buzan ein Verfahren zur Förderung kreativer Fähigkeiten entwickelt hatte, das dem Clustering ähnelte. Er hat seine «Mapping» genannte Methode in einem Buch mit dem Titel