DIE BIBLIOTHEK DER TECHNIK
231
Mineralguss für den Maschinenbau Herstellung und Eigenschaften eines modernen Werkstoffs für hochpräzise Maschinengestelle
VERLAG MODERNE INDUSTRIE
EPUCRET
Die Bibliothek der Technik Band 231
Mineralguss für den Maschinenbau Herstellung und Eigenschaften eines modernen Werkstoffs für hochpräzise Maschinengestelle Utz-Volker Jackisch
verlag moderne industrie
Inhalt Mineralguss im Überblick
4
Ein vielseitiger Verbundwerkstoff........................................................... Vom Metallersatz zum etablierten Gestellwerkstoff ...............................
4 5
Grundlegendes zum Mineralguss
8
Bestandteile ............................................................................................. Herstellung .............................................................................................. Normung..................................................................................................
8 11 14
Eigenschaften des Mineralgusses
16
Dynamische Kenngrößen ........................................................................ Thermisches Verhalten ........................................................................... Statische Kenngrößen.............................................................................. Medienbeständigkeit ............................................................................... Umweltbilanz .......................................................................................... Sonstige Eigenschaften ...........................................................................
16 19 21 25 26 28
Maschinengestelle aus Mineralguss
30
Konstruktion............................................................................................ Gießform ................................................................................................. Eingießteile.............................................................................................. Gestaltungsregeln .................................................................................... Genauigkeitsverfahren ............................................................................ Design und Oberfläche............................................................................ Qualitäts- und Projektmanagement ......................................................... Kosten......................................................................................................
30 31 34 38 43 49 51 59
Industrielle Anwendungen
62
Zukunftsperspektiven
68
Literatur
69
Der Partner dieses Buches
71
30
Gießform 31
Maschinengestelle aus Mineralguss Konstruktion
Drei Schlagwörter
Für jeden Konstruktionswerkstoff gelten spezifische Gestaltungsregeln. Die mineralgussgerechte Konstruktion von Maschinengestellen erfordert Kenntnisse der Werkstoffeigenschaften, des Fertigungsverfahrens und des Gießformenbaus sowie Erfahrungen mit der statischen, dynamischen und thermischen Auslegung [26]. Im Folgenden sollen einige Hinweise, Regeln und Richtlinien für die werkstoffgerechte Gestaltung von Maschinengestellen aus Mineralguss vermittelt werden. Mineralgusskonstruktionen sind [27, 28]: 1. Massivkonstruktionen: Basis fast jeder Mineralgusskonstruktion ist eine quaderförmige Grundstruktur. Funktionsräume und -flächen sowie Gewichtsreduzierungen werden durch das Abtragen quaderförmiger oder zylindrischer Strukturen erreicht. Aufgrund minimaler innerer Spannungen des Werk-
stoffs sind Wandstärkenunterschiede und Materialanhäufungen möglich (Abb. 17). 2. Verbundkonstruktionen: Weitere Funktionen an Maschinengestellen (z.B. Befestigungsgewinde, Durchbrüche, bearbeitbare Metallflächen) können durch den Verbund von so genannten Eingießteilen mit Mineralguss realisiert werden. 3. Fertigkonstruktionen: Durch die Integration von Eingießteilen (z.B. Gewindeanker, Lastanker, Versorgungsleitungen, Kabelkanäle) entstehen hoch integrierte, weitgehend montagefertige Mineralgussteile.
Gießform Mineralgussteile werden in Formen gegossen. Dies setzt eine eindeutige Eingussfläche voraus. In der Regel wird dafür die Gestellunterseite verwendet (Abb. 18). Die Gießformen
Abb. 17: Wandstärkenunterschiede in einem Maschinengestell für eine Rundtaktmaschine
80 mm
300 mm
Brücke
Gestelloberseite
Gestellunterseite (Eingussfläche)
Seitenwand
sind aus einer Bodenplatte, den Seitenwänden und Brücken aufgebaut. An den Brücken können Konturteile oder Eingießteile hängen. Als Werkstoffe kommen Holz, Blockkunststoff, Aluminium, Metallguss und Stahl in Frage. Hauptkriterien für die Auswahl des richtigen Gießformwerkstoffs sind:
32 Maschinengestelle aus Mineralguss
• die Prototypenform (aus Holz bzw. Kunststoff; Genauigkeiten je nach Teilegröße ± 0,5 mm; fünf bis zehn Abgüsse möglich), • die Kleinserienform (aus Holz, das mit Aluminium beplankt ist; Genauigkeiten je nach Teilegröße ± 0,2 bis ± 0,3 mm möglich; 30 bis 40 Abgüsse), • die Kombiform (Bodenplatte meist aus Stahl, Seitenwände und Konturteile aus Holz, Kunststoff bzw. Aluminium), • die Stahlform (bestehend aus Stahl und Vollformguss; Genauigkeiten ± 0,1 mm; 300 bis 1000 Abgüsse).
Richtlinien …
• Hinterschneidungen im Gussteil erfordern geteilte Formsegmente und sind deshalb möglichst zu vermeiden. • Befestigungsmöglichkeiten der Gießform auf dem Rütteltisch sind einfach und sicher auszuführen. • Zur Reduzierung des Montage- und Demontageaufwands sind in einer Gießform möglichst viele Formsegmente (z.B. für funktio-
Abb. 18: Gießform für das abgebildete Schleifmaschinengestell
Abb. 19: Stahlgießform – Hauptkontur des Mineralgussteils auf der Bodenplatte
Vereinfacht kann man vier Formentypen unterscheiden [29]:
Die Anforderungen an die Genauigkeit, Steifigkeit und Dauerstabilität von Mineralgussformen sind sehr hoch und bei der Dimensionierung zu berücksichtigen. Das Eigengewicht der Gießform, das Füllgewicht, die Schwingungsbelastung auf dem Rütteltisch sowie die Wärmebelastung durch die exotherme Reaktion sind wesentliche Eingangsgrößen für die Auslegung der Form. Für eine wirtschaftliche und maßgenaue Mineralgussfertigung sind weitere Richtlinien der Gießformkonstruktion einzuhalten:
Bodenplatte
Gießform 33
• die Zahl der geplanten Abgüsse, • die geforderte Genauigkeit der Rohlinge, • die geforderte Oberflächengüte der Rohlinge.
Vier Formentypen
Eingussfläche
•
•
•
•
•
nelle Hohlräume) fest mit den Seitenwänden und der Bodenplatte zu verbinden. Dabei ist die Hauptkontur des Gussteils auf der Bodenplatte abzubilden (Abb. 19). Separat zu montierende Formsegmente sowie Formwände und die Grundplatte werden miteinander verschraubt und verstiftet. Alle Einzelteile der Gießform müssen entsprechend ihrem Gewicht mit Hebezeugen handhab- und montierbar sein. Die Zugänglichkeit zu Befestigungsbohrungen in den Formsegmenten für Eingießteile ist zu gewährleisten. Zur rationellen Entformung des Gussteils sind ausreichend Abdrückelemente in den Formsegmenten vorzusehen. Man unterscheidet zwischen mechanischen und hydraulischen Abdrückstrategien. Die Rauigkeit der Formsegment-Innenflächen ist je nach der geforderten Oberflächengüte des Rohlings zu wählen. Die Außenseiten der Gießformen sind durch Lackierung gegen Korrosion zu schützen. Vor dem Gießen sind die Flächen der Form, die mit dem Mineralguss in Kontakt kommen, mit einem Trennmittel zu beschichten.
Gießformen für die Mineralgussfertigung sind änderungsfreundlich. Zusätzliche Aufnahme-
… für die Konstruktion der Gießform
32 Maschinengestelle aus Mineralguss
Gießform 33
• die Zahl der geplanten Abgüsse, • die geforderte Genauigkeit der Rohlinge, • die geforderte Oberflächengüte der Rohlinge.
Vier Formentypen
Abb. 19: Stahlgießform – Hauptkontur des Mineralgussteils auf der Bodenplatte
Vereinfacht kann man vier Formentypen unterscheiden [29]: • die Prototypenform (aus Holz bzw. Kunststoff; Genauigkeiten je nach Teilegröße ± 0,5 mm; fünf bis zehn Abgüsse möglich), • die Kleinserienform (aus Holz, das mit Aluminium beplankt ist; Genauigkeiten je nach Teilegröße ± 0,2 bis ± 0,3 mm möglich; 30 bis 40 Abgüsse), • die Kombiform (Bodenplatte meist aus Stahl, Seitenwände und Konturteile aus Holz, Kunststoff bzw. Aluminium), • die Stahlform (bestehend aus Stahl und Vollformguss; Genauigkeiten ± 0,1 mm; 300 bis 1000 Abgüsse).
Richtlinien …
Die Anforderungen an die Genauigkeit, Steifigkeit und Dauerstabilität von Mineralgussformen sind sehr hoch und bei der Dimensionierung zu berücksichtigen. Das Eigengewicht der Gießform, das Füllgewicht, die Schwingungsbelastung auf dem Rütteltisch sowie die Wärmebelastung durch die exotherme Reaktion sind wesentliche Eingangsgrößen für die Auslegung der Form. Für eine wirtschaftliche und maßgenaue Mineralgussfertigung sind weitere Richtlinien der Gießformkonstruktion einzuhalten: • Hinterschneidungen im Gussteil erfordern geteilte Formsegmente und sind deshalb möglichst zu vermeiden. • Befestigungsmöglichkeiten der Gießform auf dem Rütteltisch sind einfach und sicher auszuführen. • Zur Reduzierung des Montage- und Demontageaufwands sind in einer Gießform möglichst viele Formsegmente (z.B. für funktio-
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nelle Hohlräume) fest mit den Seitenwänden und der Bodenplatte zu verbinden. Dabei ist die Hauptkontur des Gussteils auf der Bodenplatte abzubilden (Abb. 19). Separat zu montierende Formsegmente sowie Formwände und die Grundplatte werden miteinander verschraubt und verstiftet. Alle Einzelteile der Gießform müssen entsprechend ihrem Gewicht mit Hebezeugen handhab- und montierbar sein. Die Zugänglichkeit zu Befestigungsbohrungen in den Formsegmenten für Eingießteile ist zu gewährleisten. Zur rationellen Entformung des Gussteils sind ausreichend Abdrückelemente in den Formsegmenten vorzusehen. Man unterscheidet zwischen mechanischen und hydraulischen Abdrückstrategien. Die Rauigkeit der Formsegment-Innenflächen ist je nach der geforderten Oberflächengüte des Rohlings zu wählen. Die Außenseiten der Gießformen sind durch Lackierung gegen Korrosion zu schützen. Vor dem Gießen sind die Flächen der Form, die mit dem Mineralguss in Kontakt kommen, mit einem Trennmittel zu beschichten.
Gießformen für die Mineralgussfertigung sind änderungsfreundlich. Zusätzliche Aufnahme-
34 Maschinengestelle aus Mineralguss
Funktionalität ohne Nachbearbeitung
Eingießteile 35
bohrungen für Eingießteile lassen sich sowohl in Holz- als auch in Stahlformen einfach und schnell einbringen. Auch Konturänderungen sind problemlos möglich.
Adhäsion durch Vergrößerung der Oberfläche des Eingießteils, meist durch Sandstrahlen), • an der Gießform zu fixieren (erreichbare Genauigkeit in präzisen Stahlgießformen ± 0,1 mm).
Eingießteile
Aus Kostengründen ist die Realisierung maximaler Funktionalität mit der minimalen Anzahl standardisierter Eingießteile ein grundsätzliches Ziel jeder mineralgussgerechten Konstruktion. In der Regel werden von Mineralgusslieferanten drei Arten von Standardeingießteilen angeboten: Gewindeanker, Lastanker und Fußplatten.
Wesentliches Merkmal einer Mineralgusskonstruktion ist der Verbund von Mineralguss und Eingießteilen. Bestimmte Funktionen, die bei konventionellen Gestellwerkstoffen erst durch nachträgliche Bearbeitung oder Montage realisierbar sind, lassen sich in der Mineralgusstechnologie durch Eingießteile wie z.B. Befestigungsgewinde, Medienzuführungen und
Lastaufnahmen erzielen, die direkt in den Gussrohling eingebracht werden. Wegen der niedrigen Gusstemperatur können neben metallenen Teilen auch verschiedene Eingießteile aus Kunststoff eingesetzt werden (Abb. 20). Eingießteile sind: • optimal durch Formschluss und Adhäsion im Mineralguss zu verankern (Formschluss durch Hinterschnitte und Ankerelemente;
Standardisierte Eingießteile
Gewindeanker Gewindebohrungen in Mineralguss sind durch mechanische Bearbeitung nicht direkt realisierbar. Deshalb werden Standardgewindeanker (Abb. 21) positionsgenau eingegossen. Sie sind durch formschlüssige Gestaltung (Sechskantform) gegen Verdrehen und Herausziehen gesichert. Auf ausreichende Einbettung in den Mineralguss ist zu achten (Faustformel: Mindestwandstärke = dreifacher Außendurchmesser des Ankers). Bei besonderen Anforderungen sind spezielle Ausführungen möglich:
Abb. 20: Eingießteile (Gewindeanker, Rohre u.a.) fixiert an einer Stahlgießform
… für die Konstruktion der Gießform
• • • • •
Anker für hochfeste Schrauben, Anker aus nichtrostendem Stahl, Anker als Auflage für Maschinenfüße, Anker mit Passbohrungen, Anker mit Befestigungsgewinde für Massebänder.
Das Einbringen von Befestigungsgewinden in ein Gussteil ist auch nach dem Entformen möglich durch: • Einpressen von Innengewindedübeln in eine Kernbohrung, • Einkleben von Gewindeankern in Bohrungen.
Abb. 21: Standardgewindeanker (Formschluss gegen Verdrehen und Auszug)
34 Maschinengestelle aus Mineralguss
Funktionalität ohne Nachbearbeitung
Eingießteile 35
bohrungen für Eingießteile lassen sich sowohl in Holz- als auch in Stahlformen einfach und schnell einbringen. Auch Konturänderungen sind problemlos möglich.
Adhäsion durch Vergrößerung der Oberfläche des Eingießteils, meist durch Sandstrahlen), • an der Gießform zu fixieren (erreichbare Genauigkeit in präzisen Stahlgießformen ± 0,1 mm).
Eingießteile
Aus Kostengründen ist die Realisierung maximaler Funktionalität mit der minimalen Anzahl standardisierter Eingießteile ein grundsätzliches Ziel jeder mineralgussgerechten Konstruktion. In der Regel werden von Mineralgusslieferanten drei Arten von Standardeingießteilen angeboten: Gewindeanker, Lastanker und Fußplatten.
Wesentliches Merkmal einer Mineralgusskonstruktion ist der Verbund von Mineralguss und Eingießteilen. Bestimmte Funktionen, die bei konventionellen Gestellwerkstoffen erst durch nachträgliche Bearbeitung oder Montage realisierbar sind, lassen sich in der Mineralgusstechnologie durch Eingießteile wie z.B. Befestigungsgewinde, Medienzuführungen und
Gewindeanker Gewindebohrungen in Mineralguss sind durch mechanische Bearbeitung nicht direkt realisierbar. Deshalb werden Standardgewindeanker (Abb. 21) positionsgenau eingegossen. Sie sind durch formschlüssige Gestaltung (Sechskantform) gegen Verdrehen und Herausziehen gesichert. Auf ausreichende Einbettung in den Mineralguss ist zu achten (Faustformel: Mindestwandstärke = dreifacher Außendurchmesser des Ankers). Bei besonderen Anforderungen sind spezielle Ausführungen möglich:
Abb. 20: Eingießteile (Gewindeanker, Rohre u.a.) fixiert an einer Stahlgießform
Lastaufnahmen erzielen, die direkt in den Gussrohling eingebracht werden. Wegen der niedrigen Gusstemperatur können neben metallenen Teilen auch verschiedene Eingießteile aus Kunststoff eingesetzt werden (Abb. 20). Eingießteile sind: • optimal durch Formschluss und Adhäsion im Mineralguss zu verankern (Formschluss durch Hinterschnitte und Ankerelemente;
• • • • •
Anker für hochfeste Schrauben, Anker aus nichtrostendem Stahl, Anker als Auflage für Maschinenfüße, Anker mit Passbohrungen, Anker mit Befestigungsgewinde für Massebänder.
• Einpressen von Innengewindedübeln in eine Kernbohrung, • Einkleben von Gewindeankern in Bohrungen.
kerung der Fußplatten im Mineralguss erfolgt durch entsprechende geometrische Gestaltung oder durch Ankerschrauben (Abb. 23).
Lastanker
Sondereingießteile
Für Anhängepunkte an Mineralgussteilen werden Lastaufnahmeelemente (Abb. 22) eingegossen. Als besonders geeignet haben sich zugelassene Lastanker (Transportanker) aus der Betonfertigteilindustrie erwiesen. Durch die Angabe von Laststufen (in Kilogramm) wird die zulässige Tragfähigkeit bei senkrechter Zugkraft und vorschriftsmäßiger Einbettung (Mindestwandstärke und Mindestabstand vom Rand) beschrieben. Bei schräg angreifender Zugkraft halbiert sich die Tragfähigkeit. Zur Aufnahme von Lastmitteln (Ketten, Seile) werden zugelassene Seilschlaufen oder Ringschrauben (DIN 580) handfest eingedreht.
Nicht immer lassen sich alle Funktionen eines Mineralgussgestells mit standardisierten Eingießteilen realisieren. Durch Sondereingießteile können Komponenten mit sehr hohem Integrationsgrad hergestellt werden.
Zum Aufstellen und Befestigen von Mineralgussgestellen auf Maschinenfüßen (Keilschuhen, Nivellierelementen) bzw. auf speziellen Fundamenten werden in die Gestellunterseite oft Fußplatten eingegossen. Diese sichern eine definierte Auflagefläche sowie verschiedene Möglichkeiten der Verschraubung. Die Veran-
Abb. 23: Fußplatte mit Ankerschrauben zur Aufstellung und Befestigung von Mineralgussgestellen
Eingießteile 37
Diese Alternativen sollten jedoch ausschließlich in der Prototypenphase zur Anwendung kommen.
Fußplatten
Abb. 21: Standardgewindeanker (Formschluss gegen Verdrehen und Auszug)
Das Einbringen von Befestigungsgewinden in ein Gussteil ist auch nach dem Entformen möglich durch:
36 Maschinengestelle aus Mineralguss
Abb. 22: Zugelassener Lastanker für Anhänge punkte an Mineralgussteilen
Standardisierte Eingießteile
• Eingegossene Rohre und Rohrsysteme aus Stahl oder Kunststoff dienen als Medienzubzw. -abführungen im Maschinenbett. Das Einbringen von Hydraulik-, Pneumatik-, Kühlmittel-, Druckluft-, Schmier- und Elektroleitungen ist auf diese Weise sehr effizient und wirtschaftlich. Eingegossene Heiz- und/oder Kühlkreisläufe ermöglichen die Gestelltemperierung und damit die Erhöhung der thermischen Stabilität von Maschinen. Rohrsysteme werden meist vorkonfektioniert beschafft und sind sehr einfach in der Gießform montierbar. • Für den Fall einer anschließenden Fräsbearbeitung von Flächen des Mineralgussrohlings können Metallplatten oder -leisten (Abb. 24) eingegossen werden. Außer auf die formschlüssige Verankerung im Mineralguss ist auf eine spannungsarme Herstellung durch ausreichende Wärmebehandlung zu achten. Zur exakten Positionierung in der Gießform ist eine hinreichend genaue mechanische Vorbearbeitung der Eingießteile notwendig. • Flächen am Mineralgussgestell mit hoher und stetiger mechanischer Beanspruchung der Oberfläche, z.B. durch Späneförderung, können durch das Eingießen von Blechen oder Behältern geschützt werden. Aus Gründen des Korrosionsschutzes werden oft Edelstahlbleche verwendet.
Hoher Integrationsgrad
Abb. 24: Metallleiste als Eingießteil für eine anschließende Fräsoder Schleifbearbeitung
36 Maschinengestelle aus Mineralguss
Abb. 22: Zugelassener Lastanker für Anhänge punkte an Mineralgussteilen
Eingießteile 37
Diese Alternativen sollten jedoch ausschließlich in der Prototypenphase zur Anwendung kommen.
kerung der Fußplatten im Mineralguss erfolgt durch entsprechende geometrische Gestaltung oder durch Ankerschrauben (Abb. 23).
Lastanker
Sondereingießteile
Für Anhängepunkte an Mineralgussteilen werden Lastaufnahmeelemente (Abb. 22) eingegossen. Als besonders geeignet haben sich zugelassene Lastanker (Transportanker) aus der Betonfertigteilindustrie erwiesen. Durch die Angabe von Laststufen (in Kilogramm) wird die zulässige Tragfähigkeit bei senkrechter Zugkraft und vorschriftsmäßiger Einbettung (Mindestwandstärke und Mindestabstand vom Rand) beschrieben. Bei schräg angreifender Zugkraft halbiert sich die Tragfähigkeit. Zur Aufnahme von Lastmitteln (Ketten, Seile) werden zugelassene Seilschlaufen oder Ringschrauben (DIN 580) handfest eingedreht.
Nicht immer lassen sich alle Funktionen eines Mineralgussgestells mit standardisierten Eingießteilen realisieren. Durch Sondereingießteile können Komponenten mit sehr hohem Integrationsgrad hergestellt werden.
Fußplatten Zum Aufstellen und Befestigen von Mineralgussgestellen auf Maschinenfüßen (Keilschuhen, Nivellierelementen) bzw. auf speziellen Fundamenten werden in die Gestellunterseite oft Fußplatten eingegossen. Diese sichern eine definierte Auflagefläche sowie verschiedene Möglichkeiten der Verschraubung. Die Veran-
Abb. 23: Fußplatte mit Ankerschrauben zur Aufstellung und Befestigung von Mineralgussgestellen
• Eingegossene Rohre und Rohrsysteme aus Stahl oder Kunststoff dienen als Medienzubzw. -abführungen im Maschinenbett. Das Einbringen von Hydraulik-, Pneumatik-, Kühlmittel-, Druckluft-, Schmier- und Elektroleitungen ist auf diese Weise sehr effizient und wirtschaftlich. Eingegossene Heiz- und/oder Kühlkreisläufe ermöglichen die Gestelltemperierung und damit die Erhöhung der thermischen Stabilität von Maschinen. Rohrsysteme werden meist vorkonfektioniert beschafft und sind sehr einfach in der Gießform montierbar. • Für den Fall einer anschließenden Fräsbearbeitung von Flächen des Mineralgussrohlings können Metallplatten oder -leisten (Abb. 24) eingegossen werden. Außer auf die formschlüssige Verankerung im Mineralguss ist auf eine spannungsarme Herstellung durch ausreichende Wärmebehandlung zu achten. Zur exakten Positionierung in der Gießform ist eine hinreichend genaue mechanische Vorbearbeitung der Eingießteile notwendig. • Flächen am Mineralgussgestell mit hoher und stetiger mechanischer Beanspruchung der Oberfläche, z.B. durch Späneförderung, können durch das Eingießen von Blechen oder Behältern geschützt werden. Aus Gründen des Korrosionsschutzes werden oft Edelstahlbleche verwendet.
Hoher Integrationsgrad
Abb. 24: Metallleiste als Eingießteil für eine anschließende Fräsoder Schleifbearbeitung
Der Partner dieses Buches EPUCRET Polymertechnik GmbH & Co. KG Daimlerstraße 18–26 D -73117 Wangen bei Göppingen Tel.: +49 7161 9 58 89-0 Fax.: +49 7161 9 58 89-29 Internet: www.epucret.de E-mail:
[email protected] EPUCRET ist der Spezialist für Mineralguss innerhalb der RAMPF Holding, Grafenberg. Die Produkte des Unternehmens repräsentieren eine neue Dimension der Mineralgusstechnologie. Seit über 25 Jahren ist EPUCRET auf diesem Gebiet weltweit führend tätig. Mitten im Zentrum des Maschinenbaus – im Südwesten Deutschlands – setzt EPUCRET die entscheidenden Impulse für die weitere Integration des Hightech-Gestellwerkstoffs Mineralguss in innovative, zukunftsorientierte Maschinen- und Gerätekonzepte. Führende Hersteller profitieren von den hervorragenden Eigenschaften und überzeugenden Vorteilen von EPUCRET-Mineralguss. Durch die untrennbare Einheit von chemisch-physikalischer Grundlagenforschung und ingenieurtechnischer Anwendungsentwicklung wird der technologische Vorsprung stetig ausgebaut.
Der Partner dieses Buches EPUCRET Polymertechnik GmbH & Co. KG Daimlerstraße 18–26 D -73117 Wangen bei Göppingen Tel.: +49 7161 9 58 89-0 Fax.: +49 7161 9 58 89-29 Internet: www.epucret.de E-mail:
[email protected] EPUCRET ist der Spezialist für Mineralguss innerhalb der RAMPF Holding, Grafenberg. Die Produkte des Unternehmens repräsentieren eine neue Dimension der Mineralgusstechnologie. Seit über 25 Jahren ist EPUCRET auf diesem Gebiet weltweit führend tätig. Mitten im Zentrum des Maschinenbaus – im Südwesten Deutschlands – setzt EPUCRET die entscheidenden Impulse für die weitere Integration des Hightech-Gestellwerkstoffs Mineralguss in innovative, zukunftsorientierte Maschinen- und Gerätekonzepte. Führende Hersteller profitieren von den hervorragenden Eigenschaften und überzeugenden Vorteilen von EPUCRET-Mineralguss. Durch die untrennbare Einheit von chemisch-physikalischer Grundlagenforschung und ingenieurtechnischer Anwendungsentwicklung wird der technologische Vorsprung stetig ausgebaut. EPUCRET stellt seinen Partnern technisch und wirtschaftlich überlegene Produkte zur Verfügung. Die Anforderungen und Erwartungen der Maschinen- und Gerätebauer werden frühzeitig ermittelt und verstanden – alle Aktivitäten werden daran ausgerichtet. Mit dem Erfolg seiner Produkte und Dienstleistungen schafft und sichert EPUCRET attraktive Arbeitsplätze. EPUCRET bietet seinen Kunden einen kompetenten Komplettservice für Systemlösungen aus Mineralguss: • Erfahrene Chemiker und Mineralogen optimieren und modifizieren den Werkstoff. • Qualifizierte Ingenieure begleiten Sie vom ersten Entwurf bis zur detaillierten Zeichnung Ihres Mineralgussteils. • Spezialisten konstruieren die Gießform und bauen sie gemeinsam mit erfahrenen Fachfirmen. • In modernsten Fertigungseinrichtungen werden Prototypen sowie Serienteile mit optisch anspruchsvoller Oberfläche gegossen. • Hochgenaue Flächen werden abgeformt, gefräst oder geschliffen, komplexe Strukturen werden aus Einzelteilen gefügt. Das Ergebnis sind Maschinengestelle und -komponenten als einbaufertige Baugruppen oder komplette Systeme in höchster Präzision.