PRÜFUNGSTRAINING – Leseverstehen
LESEVERSTEHEN Der Prüfungsteil Leseverstehen besteht aus vier verschiedenen Aufgaben mit jeweils unterschiedlichen Textsorten, Textsorten, Prüfungsanforderungen Prüfungsanforderungen und Prüfungsziele Prüfungszielen. n. Zum Lösen aller vier Aufgaben stehen Ihnen insgesamt 90 Minuten Zeit zur Verfügung. Verfügung. Wie Sie sich die Zeit zwischen den vier Aufgaben einteilen, liegt bei Ihnen.
Allgemeiner Tipp: Das Wichtigste ist, zu wissen, worum es in einem Text sinngemäß geht. Sollten Sie ein Wort oder eine Phrase nicht gleich verstehen, geraten Sie nicht in Panik. Schauen Sie sich nach Ihrem ersten Lesedurchgang in Ruhe noch einmal die Wörter und Passagen an, die Sie nicht verstanden haben. Sie müssen auch nicht bei Aufgabe 1 anfangen, sondern können mit jener Aufgabe beginnen, die Ihnen am leichtesten erscheint.
Leseverstehen, Aufgabe 1 Der Teil Leseverstehen, Aufgabe 1 ist ein längerer Text (ca. 1 Seite) aus einer Zeitung, einer Broschüre oder einem Magazin. Zu diesem Text werden Ihnen fünf Multiple-Choice-Aufgaben mit jeweils drei Antwortmöglichk Antwortmöglichkeiten eiten als Lösungsvorschläge vorgegeben. Sie müssen sich für den Lösungsvorschlag Lösungsvorschlag entscheiden, von dem Sie glauben, dass er die richtige Antwort enthält.
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TIPPS: • Lesen Sie zuerst den ganzen Text zügig durch. Denken Sie dabei noch nicht an die anschließenden Fragen. Es ist nicht notwendig, dass Sie den Text wortwörtlich verstehen! • Lesen Sie nun jede Multiple-Choice-Aufgabe genau durch und suchen Sie die dafür passenden Stellen im Text. Die Aufgaben sind grundsätzlich in der Reihenfolge des Textes angeordnet. Lesen Sie gezielt und genau und unterstreichen Sie die für die Lösung relevanten Passagen. Achtung: Auf den ersten Blick scheinen oft alle drei Lösungen einer MultipleChoice-Aufgabe passend. Sie müssen sehr genau lesen, um die richtige Lösung herauszu finden.
Leseverstehen, Aufgabe 2 Bei Aufgabe 2 erhalten Sie fünf Kurztexte aus Zeitungen, Zeitschriften oder Broschüren und dazu zehn Überschriften. Sie sollen jedem dieser fünf Kurztexte die passende Überschrift zuordnen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass jeweils zwei der Überschriften ziemlich ähnlich sind, jedoch nur eine davon wirklich passt. Sie erhalten bei dieser Aufgabe also 5 kurze Texte Texte (1–5) und 10 Überschriften (A–K) und müssen den jeweiligen Buchstaben dem entsprechenden Text zuweisen.
TIPPS: • Lesen Sie nicht alle Texte auf einmal, sondern arbeiten Sie Schritt für Schritt einen Text nach dem anderen durch. • Lesen Sie jeden Text zuerst eher schnell und global durch, um die Hauptaussage zu verstehen. • Überfliegen Sie nach jedem Text die Überschriften und notieren Sie sich jene, die auf den ersten Blick passen würden (im Normalfall zwei Überschriften). Lesen Sie den entsprechenden Text noch einmal genauer und gezielter durch und entscheiden Sie sich dann für die passende Überschrift. Ordnen Sie auf jeden Fall jedem Text eine Überschrift zu. z u. 5
em neu Hauptkurs • Prüfungstraining Prüfungstraining ÖSD – Österreichisch Österreichisches es Sprachdiplom • B2 Mittelstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–251695–5 • Hueber Verlag 2008
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Zeit insgesamt: 90 Minuten 5 Punkte
Aufgabe 1 / Blatt 1 Lesen Sie zuerst den folgenden Text und lösen Sie dann die 5 Aufgaben auf Blatt 2.
Sprachcafés Sprachen lernen einmal anders
Es ist allgemein bekannt, dass Lernen von sehr vielen äußeren und inneren Faktoren abhängig ist. „Selbstbestimmtes Lernen“, „angenehme Lernatmosphäre“, „Relevanz des Erlernten“, „reale Anwendbarkeit“, „Praxisbezug“ und „Freiwilligkeit“ sind nur einige Stichwörter, die für erfolgreiche Lernprozesse stehen. Daraus ergibt sich auch, dass effizientes Lernen nicht unbedingt in Schulen oder Universitäten stattfindet, sondern weit häufiger in realen Lebenssituationen und direkter Anwendung. Auf diese Faktoren setzen auch die sogenannten „Sprachcafés“, die seit Kurzem in ganz Europa zu finden sind und einen Treffpunkt für alle bieten, die ihre Fremdsprachenkenntnisse in ungezwungener Kaffeehaus-Atmosphäre Kaffeehaus-Atmosph äre auffrischen wollen. Ganz egal, ob Fremdsprachenstudierende, Sprachtrainer/ -innen oder einfach nur Sprachinteressierte, die weder Lust noch Zeit für reguläre Sprachkurse haben – alle sind hier willkommen, um gemeinsam zu lernen. Sprachcafés gibt es seit einigen Jahren z.B. in Belgien, Ungarn, Litauen, Lettland, Schweden, der Türkei und in Großbritannien. Neuerdings beteiligt sich aber auch Österreich an diesem Projekt – und dies gleich in zwei Varianten. Varianten. Einerseits gibt es auf Basis eines Konzepts für computergestützte informelle Lerninitiativen ein virtuelles Sprachcafé, das Lernkommunikation online im Cyberspace ermöglicht. Andererseits gibt es hin und wieder auch persönliche Treffen, bei denen in einer gemütlichen und entspannten Atmosphäre vor allem Slowenisch-, Italienisch- sowie Englischkenntnisse aufgefrischt und geübt werden können. Das „Sprachcafé“ baut als Konzept auf der Tradition der europäischen Kaffeehauskultur auf und möchte eine unterhaltsame, lernfreundliche Umgebung für Sprachinteressierte anbieten. Es ist weniger der Ort als vielmehr die Idee, all jene dafür zu begeistern, die lieber im geselligen Miteinander lernen als in herkömmlichen Klassenzimmern und Kursen. So kombiniert das Sprachcafé lebendige Kaffeehauskultur mit neuen Wegen der Fremdsprachenvermittlung und kann überall im öffentlichen Raum stattfinden: in Cafés, Büchereien, Gemein-
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dezentren, Kindergärten, auf dem Uni-Campus oder via Internet auch im Cyberspace – überall dort eben, wo Menschen gerne zusammenkommen und voneinander lernen wollen. Derzeit arbeiten neun internationale Partner in ihrem Bestreben zusammen, das Sprachlernen auch in den informellen, also nicht schulischen sozialen Bereichen zu fördern. Dabei werden Richtlinien entwickelt, die Sprachinteressierte methodisch darin unterstützen, initiativ zu werden und selbst organisierte Sprachlerntreffen zu arrangieren. Projektinteressenten können einen Leitfaden mit vielerlei Tipps und organisatorisch organisatorischen en Anleitungen abrufen. So zum Beispiel Antworten auf die Fragen: Wo finde ich Gleichgesinnte? Wo erhalte ich sprachdidaktische Unterstützung? Wie können wir gemeinsam lernen? Wo kann mein Sprachcafé stattfinden? Aufgabe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Teilnehmer ist es, Lerninteresse und Gesprächsthemen mitzubringen. Was, wann, wo und wie die Teilnehmenden lernen, ist je nach den eigenen Bedürfnissen und Neigungen ganz unterschiedlich. Ob nun in Alltagsgesprächen Konversation geübt oder ein Grammatikproblem bearbeitet wird, folgt keiner Vorgabe, sondern wird dem individuellen Lernstil und den gemeinsamen Entscheidungen der Gruppe angepasst. Eine Sprachcafé-Gruppe, die sich für Kino interessiert, wird sich vielleicht vor oder nach einem Film im Kinocafé treffen. Eine Lernrunde, die sich für Bücher interessiert, lädt vielleicht die gemeinsamen Lieblingsautoren zum Online-Chat ein. Ist es schwierig, einen gemeinsamen Termin zu finden, verlegt die Gruppe die Kommunikation in den Cyberspace und trifft sich via Internet, denn wie bereits erwähnt: Sprachcafés kann es überall geben, sogar im eigenen Wohnzimmer. Zur Anmeldung für regelmäßige Sprachlerntreffen bzw. die Aufnahme in die „Weblog-Community“ ist lediglich ein Anmeldeformular und ein OnlineFragebogen auszufüllen. Und abschließend noch ein Detail, das für viele auch nicht ganz unwichtig ist: Das Sprachlernen im Sprachcafé ist völlig kostenlos.
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Zeit insgesamt: 90 Minuten Aufgabe 1 / Blatt 2
5 Punkte
Lesen Sie zuerst den Text auf Blatt 1 und lösen Sie die folgenden Aufgaben, indem Sie die richtige Antwort (A, B oder C) ankreuzen (siehe Beispiel).
Bsp.: A B C
A B C
x
Erfolgreiches Lernen findet vor allem an pädagogischen Institutionen statt. muss in Institutionen durch pädagogische Konzepte erst trainiert werden. geschieht in Alltagssituationen automatisch und freiwillig. 1. Sprachcafés in Österreich gibt es schon seit vielen Jahren. können sowohl persönlich als auch online besucht werden. wenden sich nur an Personen aus Slowenien, Italien und englischsprachigen Ländern.
B C
2. Ziel der Sprachcafés ist es, Fremdsprachen anders als im herkömmlichen Unterricht zu lernen. sich über Sprachkurse zu unterhalten. Traditionen des Kaffeetrinkens kennenzulernen.
A B C
3. Interessenten an Sprachcafés bekommen Anleitungen, wie man Treffen selbst organisieren kann. erhalten methodische Richtlinien, wie man am besten im Internet lernt. müssen Fragen zu schulischen und sozialen Bereichen beantworten.
A
A B C
A B C
4. Besucherinnen und Besucher von Sprachcafés erhalten feste Vorgaben, wie ein Treffen ablaufen soll. konzentrieren sich hauptsächlich auf das Sprechen und weniger auf die Grammatik. sind nicht an einen bestimmten Lernort gebunden. 5. Für die Teilnahme an Sprachcafés ist keine Anmeldung erforderlich. ist kein Kostenbeitrag notwendig. werden kostenlose Internet-Anschlüsse angeboten.
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Aufgabe 2 / Blatt 1
Lesen Sie die 10 Überschriften auf Blatt 1 und die 5 Texte auf Blatt 2. Ordnen Sie dann den Texten (1-5) die passende Überschrift (A-K) zu und tragen Sie die Lösungen in die Kästchen unten ein. Pro Text passt nur eine Überschrift.
a Weibliche Führungskräfte immer noch benachteiligt b Zufriedenheit und Spaß am Arbeitsplatz c Immer mehr junge Menschen leiden an Selbstzweifel
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d Betriebsmanagement wird ständig verbessert e Zu viel Arbeit schadet Gesundheit der Frauen f Berufstätige Frauen im Durchschnitt gesünder g Immer mehr weibliche Manager h Verlorene Arbeitszeit durch schlechtes Management i Frauen sind am Arbeitsplatz überfordert k Chronische Erschöpfung bei älteren Arbeitnehmern nimmt zu
Text
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Überschrift
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Aufgabe 2 / Blatt 2
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2 Arbeit macht den Arbeitnehmerinnen in Österreich Spaß und hält sie fit. Laut einer Studie stufen 92 Prozent der Befragten ihre Arbeit als vielseitig und abwechslungsreich ein. Mehr als 80 Prozent behaupten, ihre Arbeit bringe ihnen Anerkennung und würde sie sowohl körperlich als auch geistig fordern und fördern. Über 70 Prozent der befragten Frauen würden weder den Beruf noch die Branche wechseln, auch wenn sie die Möglichkeit dazu hätten. Im Durchschnitt halten zwei Drittel der Frauen das Verhältnis von Arbeit, Familie und Freizeit für ausgewogen.
Im Gegensatz zu der allgemein üblichen Aussage, dass Frauen durch die Doppelbelastung in Job und Haushalt überfordert seien, bestätigen neueste Untersuchungen: Frauen, die in verschiedenen Rollen aktiv sind, klagen seltener über gesundheitliche Probleme als „Nur“-Hausfrauen. Zudem neigen sie im Alter weniger oft zu Fettleibigkeit. Auch konnte bei keiner dieser Frauen das so oft zitierte „Burn-out-Syndrom“ festgestellt werden. Vielmehr sind Frauen, die Beruf und Familie miteinander kombinieren, emotional stabiler und ausgeglichener.
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3 Frauen sind viel seltener in Führungspositionen zu finden als Männer. Und haben sie einmal die Karriereleiter erklommen, verdienen sie auch noch weniger Geld. Nur jede vierte Führungskraft in Unternehmen ist einer aktuellen Studie zufolge eine Frau. Bei Großbetrieben mit mindestens 500 Beschäftigten betrage der Anteil in der Leitungsebene sogar nur vier Prozent. Familie, Kinder und Beruf lassen sich für Frauen viel schwerer miteinander vereinbaren als für männliche Spitzenkräfte, so das Ergebnis der Umfrage. Folglich sei wenig überraschend, dass nur jede dritte Chefin Kinder habe. Bessere Angebote für die Kinderbetreuung könnten Ausfälle und längere Unterbrechungen im Job verhindern und damit die Karrierechancen für Frauen deutlich erhöhen.
4 „Burn-out“ – sprich „ausgebrannt sein“ – wird häufig als Problem von jungen Menschen gesehen, die durch zu hohe Erwartungen und zu viel Arbeit einen Punkt erreichen, an dem sie völlig erschöpft sind. Doch auch erfahrene, langjährige Mitarbeiter sind zunehmend von dem Zustand der totalen Erschöpfung bedroht. Völlig unvorbereitet merkt man plötzlich, dass man mit dem Tempo nicht mehr mithalten kann. Jüngere Kollegen kommen nach, und für einen selbst gibt es kein Weiterkommen. Selbstzweifel kommen auf. Das sind mögliche Ursachen für Burn-out, denn nicht nur zu viel Arbeit, sondern auch berufliche Stagnation kann diesen Zustand begünstigen.
5 Unvollständige Kundendaten, fehlende Montageteile, lange Informationswege, all das kostet Zeit und Geld. Aufs Jahr gerechnet, gehen in Österreich 79 Arbeitstage pro Mitarbeiter und bis zu 70 Milliarden Euro an möglichem Mehrumsatz verloren, weil zwei Drittel der Arbeitszeit „unproduktiv“ genutzt werden. Die Hauptursachen liegen nicht bei der fehlenden Motivation der Mitarbeiter. Vielmehr liegen die Gründe auf der Managementebene. Auch Manager selbst sehen laut Umfrage das größte Problem in ihrer eigenen, oft „mangelhaften Planung und Steuerung“. em neu Hauptkurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • B2 Mittelstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–251695–5 • Hueber Verlag 2008
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PRÜFUNGSTRAINING – Leseverstehen
LESEVERSTEHEN Leseverstehen, Aufgabe 3 Im Prüfungsteil Leseverstehen, Aufgabe 3 werden nicht nur Ihre Kenntnisse im Leseverstehen geprüft, sondern auch Ihre Wortschatz- und Grammatikkenntnisse. Sie erhalten einen Lesetext mit einer Länge von ca. 200 Wörtern, bei dem der rechte Rand abgeschnitten ist. Das heißt, in jeder Zeile fehlen am Ende jeweils bis zu drei Buchstaben, die Sie ergänzen müssen. Die fehlenden Buchstaben können das Ende eines Wortes (s. Bsp. a), aber auch der mittlere Teil eines Wortes sein. In diesem Fall müssen Sie einen Trennstrich setzen (s. Bsp. c). Manchmal fehlt auch ein ganzes Wort (maximal drei Buchstaben; s. Bsp. b). gen Experten bekla ______ von die geringe Qualität ______ Schulbildung in Entwicklu ______ ngsländern.
(a) (b) (c)
TIPPS: • Um einen Gesamtüberblick zu bekommen, lesen Sie den Text vor dem Ausfüllen zuerst einmal ganz durch, damit Sie ungefähr wissen, worum es geht. • Füllen Sie anschließend die Lücken aus und lesen Sie dann den gesamten Text nochmals zur Kontrolle.
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Leseverstehen, Aufgabe 4 Bei Aufgabe 4 werden wie bei Aufgabe 3 nicht nur Ihre Kenntnisse im Leseverstehen geprüft, sondern auch Ihr Wortschatz- und Grammatikwissen. Sie erhalten einen formellen Brief mit einer Länge von ca. 200 Wörtern. In diesem Text sind Lücken eingebaut, die jeweils mit einem Wort ergänzt werden müssen, z.B.: Sehr (0) Damen und Herren, liebe Studierende, eine Hochschule muss (1) sehr komplexes und auch dynamisches Unternehmen gesehen werden …
TIPPS: • Wie bei Aufgabe 3 können Sie die richtigen Lösungen nur finden, wenn Sie den Sinn des Textes verstanden haben. So ist es auch hier ratsam, den Text vor dem Ausfüllen bis zum Ende durchzulesen. • Anschließend fällt es Ihnen wahrscheinlich leichter, jene Bezugswörter zu finden, die für das Ausfüllen der Lücken behilflich sind (s. Beispiel).
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LESEVERSTEHEN
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Zeit insgesamt: 90 Minuten 5 Punkte
Aufgabe 3
Situation: Ein Freund schickt Ihnen folgenden Zeitungsartikel per Fax. Leider ist der rechte Rand abgeschnitten. Rekonstruieren Sie den Text, indem Sie die fehlenden Wörter bzw. Wortteile an den rechten Rand (siehe Beispiele a, b, c) schreiben. In jeder Lücke fehlen maximal 3 Buchstaben. ______________
(a)
______________
(b)
______________
(c)
Bildung ist das Fundament für auf ______________
1
klärte und selbstbewus ______________
2
Zivilgesellschaften. Das bestätigen Experten ______________
3
Entwicklungspolitiker. Die Qualität der Bild ______________
4
in Entwicklungsländern bereitet ihnen allerdi ______________
5
Sorgen. Auch wenn es heute mehr Möglichkei ______________
6
als früher gibt, eine Grundschulbildung zu bekom ______________
7
könnten viele Kinder nach eini ______________
8
Jahren immer n ______________
9
nicht lesen und schreiben. Weitere Probl ______________
10
sind die ausgeprägte Ungleichbehandl ______________
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von Jungen und Mädchen beim Zugang zur Bild ______________
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Auch eine mangelnde Attraktivi ______________
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von Bildungsangeboten, geringe Berufschan ______________
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und ein Mangel an gut ausgebildeten Lehr ______________
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führen zu einer ho ______________
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Abbrecherquote bei Schulabgängern. Um ______________
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Wert der Bildung ______________
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verbessern, fehlt es nicht ______________
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an Geld, sondern auch an entsprechen ______________
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Förderung lokaler Sprachen.
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PRÜFUNGSTRAINING – Leseverstehen
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Zeit insgesamt: 90 Minuten 5 Punkte
Aufgabe 4
Situation: Im folgenden Informationsschreiben fehlen einige Wörter. Lesen Sie den Text und ergänzen Sie die fehlenden Wörter (1-10). Achtung: Die Lösungen müssen sinngemäß, grammatikalisch und orthografisch passen. Pro Lücke fehlt ein Wort. Keine der Lücken darf leer bleiben. Sehr (0)
Damen und Herren, liebe Studierende,
eine Hochschule muss als sehr komplexes (1) ______________________ auch dynamisches Unternehmen gesehen werden. Kein akademisches Jahr ist (2) ________________ das andere. Ein Hochschulstudium kann in seiner Grundstruktur auch nicht (3) ___________ alle Studierenden gleich aufgebaut sein. Jedem und jeder Studierenden (4) ______________________ daher ein hoher Grad an individueller Gestaltungsmöglichkeit eingeräumt werden. Das betrifft nicht nur Studieninhalte, (5) ______________________ auch Studienzeiten. Kein ernst zu nehmender Fachmann würde behaupten, (6) ______________________ die besten Studentinnen und Studenten jene sind, die am schnellsten studieren. Schließlich bedeutet das Lernen eines bestimmten Fachgebiets mehr, (7) ______________________ sich lediglich Fachwissen anzueignen. Daher möchten wir Sie davon in Kenntnis setzen, dass ab kommendem Sommersemester geplant ist, unseren Studentinnen und Studenten ein neues Servicezentrum zur Verfügung zu stellen. (8) ______________________ anderen Worten: Studentensekretariat, Prüfungsamt, Studienberatung und akademisches Auslandsamt werden in den zentralen Eingangsbereich der Hochschule verlegt. (9) __________________ werden unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eigens geschult, um in Zukunft auf Fragen und Probleme noch schneller und effizienter eingehen zu können. In diesem Sinne wünschen wir (10) ______________________ viel Erfolg und Glück für das kommende Studienjahr.
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Mit freundlichen Grüßen
Dr. Josef Langmayer Vorstand der Fachhochschule
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PRÜFUNGSTRAINING – Hörverstehen
HÖRVERSTEHEN Der Prüfungsteil Hörverstehen besteht aus zwei Aufgaben und dauert insgesamt circa 30 Minuten. Sie hören zwei Texte von einer CD. Nach jeder Aufgabe haben Sie eine Minute Zeit, um Ihre Lösungen zu überprüfen und eventuelle Ergänzungen vorzunehmen. Hörverstehen, Aufgabe 1 Bei Aufgabe 1 hören Sie eine Radiosendung, aufgeteilt in vier Abschnitte und in einer Gesamtlänge von cirka 7-9 Minuten. Dazu sind 10 Richtig-Falsch-Aufgaben zu lösen. Geprüft wird Ihre Fähigkeit, längere Passagen sowohl in ihrer Gesamtaussage als auch im Detail zu verstehen. Sie hören den Text zweimal.
TIPPS: • Vor dem Hören haben Sie 90 Sekunden Zeit, um die Aussagen auf Ihrem Blatt aufmerksam durchzulesen. Markieren Sie dabei die Schlüsselwörter der einzelnen Sätze. Machen Sie sich schon beim Lesen Gedanken darüber, worum es im Text gehen könnte. • Hören Sie sich beim ersten Mal konzentriert den ganzen Abschnitt an und lassen Sie sich nicht davon irritieren, wenn Sie ein Wort oder eine kurze Passage nicht verstehen. Sie haben beim zweiten Hören noch einmal die Gelegenheit, sich besonders auf jene Stellen zu konzentrieren, die Ihnen zuerst noch unklar waren. Füllen Sie so weit wie möglich schon während des ersten Hörens das Aufgabenblatt aus und kontrollieren Sie Ihre Antworten beim zweiten Hören. • Falls Sie bei einer Aussage noch immer nicht sicher sind, entscheiden Sie sich aufgrund des Kontextes für die wahrscheinlichere Antwort. Das ist eine ganz natürliche Strategie, die man auch beim Hörverstehensprozess in der Muttersprache anwendet.
Hörverstehen, Aufgabe 2 Bei Aufgabe 2 hören Sie ein spontan gesprochenes Beratungs- bzw. Informationsgespräch, das insgesamt circa 7-9 Minuten dauert. Dazu müssen Sie in einer Tabelle Informationen ergänzen, die sowohl aus Mehrfachauswahl- und Ja-Nein-Aufgaben als auch aus Fill-In-Aufgaben bestehen. Hier geht es vor allem um zielgerichtetes, analytisches Heraushören einzelner Detailinformationen.
TIPPS: • Im Unterschied zu Hörtext 1 hören Sie diese Aufgabe nur einmal. Nutzen Sie daher besonders die 90 Sekunden Lesezeit vor dem Hören, um sich einen Überblick zu verschaffen. • Wenn Sie ein Wort oder eine Passage nicht verstehen, konzentrieren Sie sich auf den Rest des Hörtextes. • Falls Sie sich bei einer Aussage absolut nicht sicher sind, kreuzen Sie das Feld mit der für Sie wahrscheinlicheren Antwort an.
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PRÜFUNGSTRAINING – Hörverstehen
HÖRVERSTEHEN
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Zeit insgesamt: 30 Minuten Aufgabe 1
10 Punkte
Lesen Sie Aufgabe 1 gut durch. Sie haben 90 Sekunden Zeit.
Situation: Sie hören eine Radiosendung zum Thema „Irrweg Tierversuch“. Lesen Sie die folgenden Aussagen und entscheiden Sie, ob sie richtig oder falsch sind, indem Sie jeweils das entsprechende Kästchen ankreuzen. Sie hören den Text zweimal! Abschnitt 1
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1
Laut einer Expertin sind Tierversuche in der Realität völlig harmlos.
2
Tierversuche werden vor allem bei traditionellen Forschungsmethoden eingesetzt.
3
Die meisten Krankheiten können nur durch Tierversuche erkannt werden.
Abschnitt 2 4
Laut Leon Szemikar dienen Tierversuche der rechtlichen Absicherung von Arzneimittelproduzenten.
5
Nach dem Tierschutzgesetz sind Tierversuche immer verboten, auch wenn sie dem Menschen nutzen.
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6 Wissenschafter arbeiten in der Forschung mit Tierversuchen, um Anerkennung zu finden. Abschnitt 3 7
Nur durch Versuche mit Tieren kann man die Ursachen von Zivilisationskrankheiten erforschen.
8 Viele an Tieren erprobte Medikamente mussten wieder eingezogen werden, weil sie beim Menschen zu gefährlichen Nebenwirkungen führten. Abschnitt 4 9 10
Tierversuche schaden dem guten Ruf der Wissenschaft. Moderne Technik ermöglicht eine Forschung ohne Tierversuche.
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PRÜFUNGSTRAINING – Hörverstehen
HÖRVERSTEHEN
Name:
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Zeit insgesamt: 30 Minuten 10 Punkte
Aufgabe 2 Lesen Sie Aufgabe 2 gut durch. Sie haben 90 Sekunden Zeit.
Situation: Eine deutsche Studentin sucht einen Ferialjob in Österreich. Die Jobbörse an der Uni versität Innsbruck stellt ihr die folgenden drei Angebote zur Auswahl. Hören Sie gut zu und ergänzen Sie entweder die fehlenden Informationen oder kreuzen Sie die entsprechenden Kästchen an. Sie hören den Text einmal! Hotel Alpenblick Lage Aufgabenbereiche Arbeitsbeginn
Hotel Enzian
in Innsbruck außerhalb
Rezeption Restaurant/Bar
Hotel Seehof
in Innsbruck außerhalb
Rezeption Restaurant/Bar
in Innsbruck außerhalb
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Rezeption Restaurant/Bar
ab _________
ab _________
ab _________
flexibel vorgegeben
flexibel vorgegeben
Wochenstunden
________ Stunden
________ Stunden
________ Stunden
dienstfrei (Wochentag)
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________________
________________
Entlohnung
_______ Euro/Monat plus Provision plus Trinkgeld (fix)
_______ Euro/Monat plus Provision plus Trinkgeld (fix)
_______ Euro/Monat plus Provision plus Trinkgeld (fix)
Verpflegung
Verpflegung
Verpflegung
Arbeitszeiten
im Arbeitsvertrag enthalten erwünschte Sprachkenntnisse (außer Deutsch) Dienstkleidung Führerschein
flexibel vorgegeben
Unterkunft
Unterkunft
Unterkunft
Englisch _____________
Englisch _____________
Englisch _____________
notwendig
notwendig
notwendig
erwünscht erforderlich
erwünscht erforderlich
erwünscht erforderlich
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PRÜFUNGSTRAINING – Schreiben
SCHREIBEN Im Prüfungsteil Schreiben wird überprüft, ob Sie mit einem relativ umfangreichen Wortschatz längere Texte zu verschiedenen allgemeinen oder aktuellen Themen schreiben und dabei bestimmte Standpunkte vertreten können. Ihre Standpunkte müssen auch begründet werden. Dazu werden Ihnen zwei Aufgaben gestellt. In der Aufgabe 1 müssen Sie eine formelle Beschwerde schreiben, in der Aufgabe 2 müssen Sie zu einem von drei vorgegebenen Themen Ihre Meinung abgeben und begründen. Für diese beiden Aufgaben stehen Ihnen insgesamt 90 Minuten Zeit zur Verfügung. Schreiben, Aufgabe 1 Sie müssen auf einen Input-Text (Inserat) per E-Mail formell reagieren und dabei Vorgaben, welche die Form von persönlichen Notizen haben, berücksichtigen. Es sind mindestens 120 Wörter zu schreiben.
TIPPS: • Lesen Sie die Stellenanzeige und die vier kurzen Anmerkungen dazu genau durch. Überlegen Sie, wie Sie die vier Punkte logisch strukturiert in Ihrer E-Mail einbauen könnten. Achten Sie darauf, dass Sie in Ihrer E-Mail alle vier Punkte bearbeiten! • Ihr Schreiben soll mindestens 120 Wörter beinhalten. Das sind in etwa zwei Sätze zu jeder der vier Anmerkungen. Wichtig ist, dass Sie eine passende Anrede und angemessene Abschlussformeln verwenden (formelle Beschwerde).
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Schreiben, Aufgabe 2 Sie müssen anhand unterschiedlicher Input-Texte (Statements aus einer Diskussion, Zeitungsartikel, Schlagzeilen) schriftlich Ihre Meinung zu einem bestimmten Thema äußern und entsprechend argumentieren. Ihnen stehen jeweils drei Themen zur Auswahl. Es sind mindestens 120 Wörter zu schreiben.
TIPPS: • Lesen Sie zuerst die drei Auswahlthemen kurz durch und entscheiden Sie sich möglichst schnell für eines der Themen. • Sammeln Sie Ihre Ideen und Gedanken zuerst stichwortartig auf einem Extrablatt Papier und bringen Sie die Punkte dann in eine logische Reihenfolge und Struktur. • Die schriftliche Ausarbeitung sollte wiederum aus mindestens 120 Wörtern bestehen. Besonders wichtig ist es, dass Sie Ihre persönliche Meinung zu dem jeweiligen Thema auch begründen und eigene Erfahrungen einbringen.
Allgemeine Tipps zum Bereich Schreiben 1 und 2: • Bestimmte allgemeine Redemittel und Standardphrasen zu den Bereichen Meinungsäußerung und Argumentieren (Meiner Meinung nach; meines Erachtens …) sowie zur Textverknüpfung und Textstrukturierung (Wie bereits erwähnt …; einerseits – andererseits etc.) können Sie bereits zu Hause vorbereiten. Ebenso können Sie allgemeine Formulierungen für formelle Briefe und Standardphrasen zu dem Bereich „Beschwerde“ (Aufgabe 1) schon zu Hause vorbereiten.
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PRÜFUNGSTRAINING – Schreiben • Schlagen Sie nicht zu oft im Wörterbuch nach; das kostet viel Zeit. Wenn Sie unsicher sind, suchen Sie Umschreibungen oder markieren Sie die Wörter, die Sie am Ende beim Korrekturlesen noch nachschlagen wollen. Zeitdurchlesen insgesamt:und 90korriMinuten • Versuchen Sie, rechtzeitig fertig zu werden, um den Text nochmals gieren zu können. Kontrollieren Sie dabei, ob Sie alle vier Anmerkungen der Aufgabe in Ihrem Schreiben auch erwähnt haben. Wenn Sie Fehler in Rechtschreibung, Wortschatz Aufgabe 1 15 Punkte oder Grammatik entdecken, korrigieren Sie diese klar und eindeutig.
SCHREIBEN
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Zeit insgesamt: 90 Minuten 15 Punkte
Aufgabe 1
Situation: Sie haben in der Zeitung folgende Stellenanzeige gefunden und sich daraufhin bei der Firma Printmedia beworben. Stellenangebot
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rintmedia
Karrierechance für Studentinnen und Studenten
Ihre Aufgaben: Verkauf von Zeitungsabonnements
30-40 Stunden/Woche gearbeitet!!! durchschnittlich € 900,-/Monat verdient
Unsere Anforderungen an Sie: · Interesse an neuen beruflichen Herausforderungen und Perspektiven · Kommunikationsbereitschaft/Teamfähigkeit · hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Selbstständigkeit Unser Angebot: · flexible Arbeitszeiten, ca. 20 Stunden/Woche · durchschnittlich € 1.500,-/Monat (10 € Provision pro Abo) · hoch motiviertes Kollegium/nettes Arbeitsambiente · Fortbildungsmöglichkeiten (Schulungen, Seminare …)
Sie sind nun interessiert an dieser Stelle? Zögern Sie nicht, sich zu bewerben. Fügen Sie Ihren Lebenslauf als Word-Dokument der folgenden E-Mail-Adresse bei:
Arbeitsklima unter Mitarbeitern angespannt (viel zu wenig Personal) keine einzige Fortbildung erhalten
[email protected] • Frau Liselotte Krainz Primelgasse 8 • 80331 München • Deutschland
Nachdem Sie den Job angenommen haben und nun schon drei Monate in dieser Firma tätig sind, mussten Sie leider feststellen, dass einige Versprechungen aus der Anzeige nicht eingehalten wurden. Schreiben Sie nun eine Beschwerde-E-Mail an Ihre Arbeitgeberin, Liselotte Krainz. Gehen Sie in Ihrer E-Mail auf Ihre Notizen (siehe oben) ein und schreiben Sie mindestens 120 Wörter. Beachten Sie dabei auch die formalen Kriterien dieser Textsorte (Datum, Grußformeln).
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PRÜFUNGSTRAINING – Schreiben
SCHREIBEN
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Zeit insgesamt: 90 Minuten 15 Punkte
Aufgabe 2
Wählen Sie eine der folgenden Aufgabenstellungen (A, B oder C). Schreiben Sie mindestens 120 Wörter.
Variante A Situation: Sie haben im Deutschkurs über das Thema „Sprachen“ diskutiert. Dabei fielen folgende Äußerungen: Es ist heute nicht mehr notwendig, viele Sprachen zu sprechen. Englisch hat sich ohnehin schon als Weltsprache durchgesetzt.
Sprachen sind das Tor zur Welt. Jede neue Sprache ist wie ein neues Leben.
Sprachen sind wie Religionen: Sie verbinden und trennen Kulturen, sie können Frieden stiften und Kriege auslösen.
Schreiben Sie nun Ihre Meinung dazu und gehen Sie dabei auf die folgenden Punkte ein: • Wie denken Sie über diese Äußerungen? • Begründen Sie Ihre persönliche Meinung. • Beschreiben Sie eigene Erfahrungen (oder Erfahrungen von Freunden) zum Thema. • Wie schätzen Sie das Interesse an Sprachen in Ihrem Land ein?
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Variante B Situation: Sie haben in einer Zeitung folgenden Artikel gelesen:
„Alles inklusive“ im Kluburlaub – auch Land und Leute???? „All-inclusive“-Urlaube in isolierten Klubanlagen oder Hotelburgen werden immer beliebter. Abgesehen von der Möglichkeit, rund um die Uhr mit Essen und Getränken versorgt zu werden, ist einer der Gründe für diese Beliebtheit ein vollständig durchorganisiertes Freizeit- oder Wellnessprogramm. Viele Urlauber verlassen während des gesamten Aufenthaltes kein einziges Mal das Klubgelände – es sei denn, sie nehmen an einem vom Klubhotel organisierten Ausflug teil, mit Reiseführung in der jeweiligen Muttersprache un d drei-gängigem Touristenmenü.
Neben diesen Ausflügen gehört eventuell noch ein touristischer Folklore-Abend zum Programm, der den Urlaubern Land und Leute etwas näherbringen soll. Solche Folklore-Abende beschränken sich meist auf ein landestypisches Abendessen mit traditionellen Volkstanz- oder Musikdarbietungen. Zu Hause berichten diese Urlauber dann Freunden und Bekannten von ihren „kulturellen“ Erlebnissen. Aber was wissen sie wirklich von den Menschen, der Sprache und Kultur des Landes, das sie besucht haben?
Schreiben Sie nun Ihre Meinung dazu und gehen Sie dabei auf die folgenden Punkte ein: • Wie denken Sie über die Aussagen des Artikels? • Begründen Sie Ihre persönliche Meinung. • Vor- und Nachteile von „All-inclusive“-Urlauben in abgeriegelten Klub- und Hotelanlagen. • Beschreiben Sie eigene Erfahrungen, die Sie beim Reisen gemacht haben.
Variante C Situation: Sie haben in verschiedenen Zeitungen folgende Schlagzeilen gelesen: Sportvereine beklagen Rückgang an Mitgliederzahlen:
Gesundheitsexperten schlagen Alarm:
Junge Leute sitzen lieber vor dem PC
Auf Bewegung und Sport wird immer weniger Wert gelegt
Ärzte warnen: Immer mehr Jugendliche übergewichtig!
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Schreiben Sie nun Ihre Meinung dazu und gehen Sie dabei auf die folgenden Punkte ein: • Wie denken Sie über diese Schlagzeilen? • Begründen Sie Ihre persönliche Meinung. • Beschreiben Sie eigene Erfahrungen (oder Erfahrungen von Freunden) zum Thema. • Wie ist die Einstellung zu diesem Thema in Ihrem Land?
em neu Hauptkurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • B2 Mittelstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–251695–5 • Hueber Verlag 2008
PRÜFUNGSTRAINING – Sprechen
SPRECHEN Im Prüfungsteil Sprechen (mündliche Prüfung) wird überprüft, ob Sie sich in verschiedenen Gesprächssituationen inhaltlich, formal und im Ausdruck angemessen äußern können. Dazu werden Ihnen drei Aufgaben gestellt. Bei Aufgabe 1 geht es vor allem um ein spontanes Kennenlern- und Informationsgespräch. Aufgabe 2 ist ein längerer, monologischer Redebeitrag, das heißt, Sie müssen, ausgehend von einem Bildimpuls, länger über ein Thema sprechen. Bei Aufgabe 3 handelt es sich um einen Meinungsaustausch mit Ihrer Prüferin / Ihrem Prüfer. Für die gesamte mündliche Prüfung steht Ihnen eine Vorbereitungszeit von 15 Minuten zur Verfügung. Sprechen, Aufgabe 1 Stellen Sie sich bei Aufgabe 1 folgende Situation vor: Sie machen eine Reise zu einem Ihnen bekannten Ort (z.B. Ihre Herkunftsstadt, ein Ort in Ihrem Herkunftsland). Dabei lernen Sie eine Person kennen, die ebenfalls dorthin reist. Diese Person möchte so viel wie möglich über den Zielort erfahren und stellt Ihnen daher auch viele Fragen. In dem Gespräch sollen Sie zeigen, dass Sie – angemessen in Bezug auf die Situation und den/die Gesprächspartner/in – ein Kennenlerngespräch führen, Fragen stellen, auf Fragen reagieren und entsprechende Informationen weitergeben können. Es geht dabei auch darum, ob Sie mit einem ausreichend breiten Spektrum an passenden Redemitteln ein Gespräch beginnen, in Gang halten und beenden sowie angemessen zwischen Hörer- und Sprecherrolle wechseln können (vgl. GER / Profile Deutsch).
TIPPS: • Aufgabe 1 der mündlichen Prüfung ist ein Kennenlerngespräch mit anschließendem Informations- und Beratungsteil. Auch wenn der/die Gesprächspartner/in während des Gesprächs spontane Fragen stellt, können Sie schon zu Hause einige Standardphrasen vorbereiten (Schön, Sie kennenzulernen, …; Ach, so ein Zufall, ich fahre auch nach …; Ich kann Ihnen folgende Sehenswürdigkeiten, Restaurants etc. empfehlen …)! • Um den Dialog effektiv führen zu können, ist es besonders wichtig, sich nach dem Zweck und Ziel der Reise Ihres Gesprächspartners / Ihrer Gesprächspartnerin möglichst genau zu erkundigen und zu überlegen, ob und wie Sie der Person behilflich sein könnten. • Notieren Sie schon in der Vorbereitungszeit stichwortartig einige Sehenswürdigkeiten, Programmpunkte und Ähnliches. Was könnten Sie Ihrem Gesprächspartner / Ihrer Gesprächs partnerin empfehlen?
Sprechen, Aufgabe 2 Sie sollen bei der Prüfung zeigen, dass Sie wie in einem Kurzvortrag länger und zusammenhängend über ein Thema sprechen können. Dazu sollen Sie aus drei vorgelegten Bildern eines auswählen, Ihre Wahl begründen, das Bild beschreiben und anschließend interpretieren.
TIPPS: • Wählen Sie ein Bild, von dem Sie annehmen, dass Sie über das Motiv und das Thema länger sprechen können.
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PRÜFUNGSTRAINING – Sprechen • Sprechen Sie möglichst lange und zusammenhängend, indem Sie Ihren Redebeitrag folgendermaßen aufbauen: Begründen Sie zuerst, warum Sie das Bild gewählt haben, und beschreiben Sie es dann so detailliert und ausführlich wie möglich. Sprechen Sie anschließend über die Hauptaussage und das Thema des Bildes und begründen Sie dabei Ihre Inter pretation variantenreich. Versuchen Sie Ihre Äußerungen möglichst gut miteinander zu verknüpfen. • Auch hier gibt es Standardphrasen, auf die Sie sich bereits zu Hause vorbereiten können (Ich habe dieses Bild gewählt, weil …; Dieses Bild zeigt …; Meiner Meinung nach will uns das Bild sagen, dass …; Wie schon erwähnt, ist das Bild ein Symbol für …). • Üben Sie zu Hause solche Kurzvorträge, damit Sie ein gutes Zeitgefühl bekommen.
Sprechen, Aufgabe 3 Bei Aufgabe 3 sollen Sie sich zwischen zwei vorgegebenen Meinungen für eine Position entscheiden. Sie müssen dann in einer Diskussion diese Position überzeugend vertreten und dafür argumentieren sowie auf Argumente des Gesprächspartners/der Gesprächspartnerin, der/die die Gegenposition vertritt, adäquat eingehen.
TIPPS: • Lesen Sie zuerst beide Positionen genau durch und entscheiden Sie sich für jene Position, die Ihrer Einstellung mehr entspricht und für die Sie mehr Argumente finden. • Notieren Sie schon in der Vorbereitungszeit stichwortartig die Argumente und überlegen Sie auch, welche Argumente Ihr/e Gesprächspartner/in vorbringen könnte. • Bringen Sie Ihre Argumente ein, beziehen Sie sich aber auch auf die Argumente Ihres Gegenübers. • Nutzen Sie kleine Pausen Ihres Gegenübers, um das Wort zu ergreifen. • Bereiten Sie Redemittel und Standardphrasen vor, um das Gespräch in Ihrem Sinne zu lenken, das Wort zu ergreifen, Ihre Meinung zu sagen und Ähnliches (Ich gebe Ihnen völlig recht, aber aus meiner Sicht …; Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie hier unterbrechen muss, aber ich denke …).
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Allgemeine Tipps zum Sprechen: • Der Ablauf der Prüfungsaufgaben ist immer gleich. Sie können daher schon zu Hause allgemeine Standardphrasen vorbereiten. • Machen Sie in der Vorbereitungszeit Notizen, vor allem zu den Aufgaben 1 und 3. Notieren Sie für Aufgabe 1 stichwortartig einige Informationen über Ihr Reiseziel und für Aufgabe 3 die wichtigsten Argumente für Ihre Position. • Es gibt viele Möglichkeiten, einen Dialog in Gang zu halten. Beginnen Sie nicht jeden Satz gleich, sondern versuchen Sie ein möglichst breites Spektrum an Vokabeln und Phrasen anzuwenden. Das kann man vorbereiten, indem man sich von Standardphrasen wie zum Beispiel „Meiner Meinung nach ...“ möglichst viele Varianten einprägt (Meines Erachtens …; Aus meiner Sicht …; Ich bin der Meinung … etc.). • Wenn Sie eine Frage oder ein Argument Ihres Gesprächspartners / Ihrer Gesprächspartnerin nicht verstanden haben, fragen Sie einfach nach. • Wenn Sie Fehler bemerken, korrigieren Sie sich einfach selbst oder beginnen Sie den Satz nochmals von vorne. • Auch wenn Sie einmal mitten im Satz nicht mehr weiterwissen, sagen Sie einfach, dass Sie den Faden verloren haben und nochmals von vorne beginnen möchten. • Gehen Sie aus sich heraus und sprechen Sie deutlich und laut. Versuchen Sie, auch wenn Sie nervös sind, möglichst selbstbewusst aufzutreten. Die richtige Atmung kann dabei sehr helfen. 20
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PRÜFUNGSTRAINING – Sprechen
SPRECHEN
Name:
........................................................
Zeit insgesamt: ca. 15 – 20 Minuten
30 Punkte
Aufgabe 1 – Jemanden kennenlernen und beraten
Situation: Sie reisen gerade mit der Bahn in Ihre Heimatstadt und haben soeben die Person, die Ihnen im Zugabteil gegenübersitzt, kennengelernt. Dabei haben Sie erfahren, dass diese Person auch in Ihre Heimatstadt fährt. Daher beginnen Sie ein intensiveres Gespräch. Bereiten Sie nun das Gespräch vor, indem Sie sich folgende Punkte überlegen: • Erkundigen Sie sich nach dem Zweck und Ziel der Reise Ihres Gesprächspartners / Ihrer Gesprächspartnerin und überlegen Sie, ob und wie Sie der Person in Ihrer Heimatstadt behilflich sein könnten. • Überlegen Sie auch, was Sie gemeinsam unternehmen könnten. Aufgabe 2 – Ein Bild/Foto beschreiben und interpretieren
Situation: Sie bekommen bei der Prüfung drei Bilder/Fotos vorgelegt. Wählen Sie eines aus, beschreiben Sie das Bild und gehen Sie insbesondere auf die dargestellte Situation bzw. das Thema des Bildes/Fotos ein. 1
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Guten Morgen in der Großstadt!!!
Gemeinsam – einsam
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Wenn Kinder beim Kochen helfen …
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PRÜFUNGSTRAINING – Sprechen
SPRECHEN
Name:
........................................................
Zeit insgesamt: ca. 15 – 20 Minuten
30 Punkte
Aufgabe 3 – Meinungsaustausch
Situation: Sie haben folgende Stellungnahmen zum Thema „Gesundheitsministerin fordert fleischlose Speisen in Schulen und Kindergärten“ gelesen. Sie sollen nun mit Ihrem Gesprächspartner / Ihrer Gesprächspartnerin diskutieren, welche Position Sie prinzipiell bevorzugen, und sich dabei einer Position anschließen. Ihr Gesprächspartner / Ihre Gesprächspartnerin wird zu Beginn des Gesprächs genau die gegenteilige Position einnehmen. Versuchen Sie, Ihren Gesprächspartner / Ihre Gesprächspartnerin zu überzeugen, indem Sie auf die Vorteile der von Ihnen gewählten Position hinweisen und auf die Einwände Ihres Gesprächspartners / Ihrer Gesprächspartnerin reagieren.
Ich finde es skandalös, dass sich hier die Politik einmischt und Fleisch in Schulen und Kindergärten verbieten will. Jeder weiß, dass in Fleisch viele gesunde Vitalstoffe und Mineralstoffe wie Eisen und Zink enthalten sind. Auch den Eiweißbedarf kann kein pflanzliches Nahrungsmittel besser decken als Fleisch. Kinder brauchen Fleisch für ihr Wachstum! Abgesehen davon schmeckt Fleisch auch gut. Meine Kinder lieben zum Beispiel Grillwürste, essen aber kein Gemüse. Mir ist es daher lieber, sie essen zwischendurch Fleisch, statt immer nur Pommes oder Süßes.
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Norbert (39 Jahre)
Vegetarisch leben ist für mich nicht nur Ausdruck einer Lebensphilosophie, sondern bedeutet auch eine gesunde, vollwertige Ernährungsweise. Erwiesenermaßen leiden Vegetarier erheblich seltener unter Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck oder Übergewicht. Durch vegetarische Ernährung in Schulen könnten wir unsere Kinder nicht nur gesünder, sondern auch bewusster ernähren. Gleichzeitig werden damit auch ethische und moralische Werte vermittelt: Der Verzicht auf Fleisch ist ein aktiver Schritt, auch Tieren ein Recht auf ein würdiges Leben zuzugestehen. Schließlich kennen wir alle die Tierquälereien durch die Fleischindustrie. Doris (35 Jahre)
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PRÜFUNGSTRAINING – Transkriptionen
TRANSKRIPTIONEN Hörverstehen 1 Abschnitt 1 Wissenschaft bedeutet Innovation! Wissenschaft bedeutet Entwicklung! Wissenschaft bedeutet Wohlstand! Aber um welchen Preis? Bis ein Medikament in der Apotheke verkauft wird, bis eine Gesichtscreme im Drogerieregal steht, ist es ein langer Weg. Auf diesem Weg geschehen manchmal Dinge, die aus gutem Grund verschwiegen werden.
Irrweg – Tierversuch – Eine Sendung von Klaus Domreich Trotz gegenteiliger Behauptungen aus Industrie und Wissenschaft wird tierexperimentelle Forschung weitgehend geheim gehalten. Die Öffentlichkeit wird mit irreführenden und verharmlosenden Aussagen beruhigt. Die Wirklichkeit sieht jedoch völlig anders aus. Tierversuche sind keineswegs so harmlos, wie uns die Pharmaindustrie glauben machen will. Tiere würden nicht mehr leiden als ein Mensch bei einer Blutentnahme, heißt es. Doch die Realität ist eine andere, wie eine ehemalige Tierversuchsexpertin erzählt: „Ja, das fängt schon bei der unnatürlichen Haltung der Tiere an, in kleinen, sterilen Käfigen; zieht sich dann oft über Wochen oder sogar Jahre hin, bis dann zum qualvollen Tod. Man kann sagen, das Leben jedes einzelnen Versuchstiers ist von Leid geprägt.“
Vergiftet, verätzt, verstümmelt, infiziert, verkrebst – selbst für eine Vielzahl von Fachleuten sind Tierversuche aus den verschiedensten Gründen abzulehnen. Die Vereinigung „Wissenschaft gegen Tierversuche“, welcher Tierärzte, Naturwissenschafter, aber auch Psychologen angehören, setzt sich sowohl für Pflegeprodukte als auch für eine Medizin ohne Tierversuche ein. Das Besondere daran ist: Im Unterschied zu herkömmlichen Forschungsmethoden stehen bei der Wissenschaft gegen Tierversuche Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten im Vordergrund. Ziel ist eine ethisch vertretbare, am Menschen orientierte Medizin – eine Wissenschaft, die durch moderne und tierversuchsfreie Testmethoden zu wirklich relevanten Ergebnissen gelangt. Die Krankheiten des Menschen, so wird betont, könnten durch Tierexperimente weder in ihren wirklichen Ursachen erforscht noch geheilt werden. Wichtige Aspekte bei der Krankheitsentstehung wie Ernährung, Lebensgewohnheiten, schädliche Umwelteinflüsse, Stress, psychische und soziale Faktoren würden bei Tierversuchen außer Acht gelassen werden. Abschnitt 2 Dennoch werden Tierversuche durchgeführt, und das vordergründig nicht ganz unberechtigt: „Schauen Sie, Tierversuche dienen der Risikoabsicherung des Arzneimittelproduzenten. Kommt es also zu Zwischenfällen und unerwünschten Nebenwirkungen, dann ist der Hersteller laut Gesetz nicht haftbar, wenn er entsprechende tierexperimentelle Studien vorweisen kann“,
rechtfertigt sich der Arzneimittelproduzent Leon Szemikar. Laut Verfassung und Tierschutzgesetz werden Tiere als „Mitgeschöpfe“ anerkannt. Demnach ist es verboten, ihnen OHNE vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen. Und 23
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PRÜFUNGSTRAINING – Transkriptionen wenn es doch einen vernünftigen Grund dafür gibt? Als „vernünftiger Grund“ gilt alles, was dem Menschen irgendeinen Nutzen verspricht. Allzu verständlich, dass gegen dieses Gesetz Stimmen laut werden, die nicht nur aus ethischen Gründen gegen Tierversuche protestieren. Ihre Argumente: „Auch Tiere haben ein Recht auf artgemäßes Leben, das geachtet werden muss!“ – „Das Quälen und leidvolle Töten von Mitgeschöpfen ist unmoralisch!“ – „Bloßes Nützlichkeitsdenken kann und darf kein ärztliches Prinzip sein!“ – „Die Verwendung von wehrlosen Tieren aller Art als Wegwerf-Messinstrumente und Testsysteme für Forschung und Wissenschaft ist unmoralisch!“ Dennoch werden viele Tierversuche aus wissenschaftlicher Neugier oder aus Profilierungssucht durchgeführt. Bei Forschungsarbeiten zur Erlangung akademischer Titel sind Tierversuche gang und gäbe. Der Zwang, Forschungsergebnisse für wissenschaftliche Zeitschriften zu veröffentlichen, möglichst schnell Ruhm und Ehre zu erlangen, veranlasst Forscher dazu, sich immer abwegigere Versuche am lebenden Tier auszudenken. Abschnitt 3 Gewohnheit und Routine sind weitere Gründe für das Festhalten an der Methode „Tierversuch“. Die eingefahrenen Gleise sind bequemer als das Beschreiten neuer Wege. Und das im 21. Jahrhundert. Drängt sich da nicht die Frage auf, ob es überhaupt sinnvoll ist, das Tier als biologisches Modell für den Menschen anzusehen? Ist es überhaupt möglich, unter Verwendung des Tiermodells Gesundheitsrisiken und Krankheitszustände zu beurteilen? Eines steht in diesem Zusammenhang fest: Der tierexperimentell ausgerichteten Wissenschaft ist es trotz jahrzehntelanger Forschung und des Einsatzes von Abermillionen von Tieren nicht gelungen, Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Rheuma in den Griff zu bekommen oder gar zu besiegen. Ein Grund mehr, Tierversuche aus wissenschaftlichen Gründen abzulehnen! Eine Konsequenz daraus lautete, dass viele für wirksam gehaltene Medikamente trotz tierexperimenteller Erprobung wieder vom Markt genommen werden mussten, weil sie beim Menschen – im Gegensatz zum Tier – schwerwiegende oder gar tödliche Nebenwirkungen hervorriefen.
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Abschnitt 4 Und so schädigen Tierversuche das Image der Wissenschaft in der Gesellschaft. Die lange Liste von Fällen, in denen die Risikoeinschätzung bezüglich gesundheitlicher Gefahren versagte, hat in manchen Fällen sogar zu einer Feindseligkeit gegenüber der Wissenschaft geführt. Im Bereich der tierversuchsfreien Forschung hingegen konnten in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte verzeichnet werden: Arzneimittel können heute am Computer entwickelt und an menschlichen Zell- und Gewebekulturen getestet werden. Zur Prüfung der Erbgutschädigung eignen sich Bakterienkulturen. Die hautreizenden Eigenschaften von Chemikalien und kosmetischen Stoffen können an künstlicher Haut erprobt werden. Studierende der Biologie, Human- und Tiermedizin können physiologische Zusammenhänge in Filmen und Computersimulationen nachvollziehen. In Studien an kranken und gesunden Menschen wurde beispielsweise der Einfluss unserer Lebensweise auf die Entstehung und den Verlauf verschiedener Krankheiten untersucht. Dabei konnte eindeutig aufgezeigt werden, dass die heutigen Zivilisationskrankheiten weitgehend durch Faktoren wie Rauchen, Alkoholmissbrauch, falsche Ernährung, Stress, mangelnde Bewegung usw. bedingt sind. Alles Faktoren, für die kein Tier leiden oder sterben muss. Sie hörten eine Sendung zum Thema „Irrweg Tierversuch“. Gestaltung: Klaus Domreich
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PRÜFUNGSTRAINING – Transkriptionen Hörverstehen 2 A: B: A: B: A: B: A: B: A:
B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A:
Hallo, guten Tag. Kann ich Ihnen helfen? Ja, wunderschönen guten Tag. Ich bin Medizinstudentin in Innsbruck und wollte mich mal erkundigen, ob Sie vielleicht einen Ferialjob für mich hätten. Vielleicht so im Hotel-, Restaurantbetrieb. Mh, mh. Hotel-, Restaurantbetrieb. Lassen Sie mich einmal nachschauen. Eins, zwei, … ja, genau, ich hätte sogar drei Angebote für Sie. Mh. Und zwar hätte ich hier das Hotel Alpenblick, das ist gleich in Innsbruck, dann Hotel Enzian, ist auch noch im Stadtgebiet von Innsbruck, und ich hätt’ noch Hotel Seehof, das ist etwas außerhalb von Innsbruck, ungefähr dreißig Kilometer. Mh. Also Innsbruck hört sich schon einmal sehr gut an. Ist das mehr Zimmerservice oder Restaurantbetrieb? Äh, Hotel Alpenblick sucht jemanden für die Rezeption, äh, Enzian sucht jemanden für Restaurant-Bar-Betrieb, und auch Hotel Seehof sucht jemanden für Restaurant-Bar-Betrieb. Mh, also Restaurant hab’ ich schon so gewisse Vorkenntnisse. Ah, okay. Beginnzeiten, werden Sie wahrscheinlich wissen wollen, die hab’ ich auch hier verzeichnet. Das heißt, im Hotel Enzian, ah, müssten Sie am ersten Juli beginnen, und bis circa Ende Oktober suchen die jemanden im Hotel Seehof, ah, erster Juli bis Ende September … Geht das auch schon früher, oder … Früher, früher ... Hotel Alpenblick, die suchen jemanden ab fünfzehnten Juni … Mh, ach ja. … und nur bis Ende August. Bis Ende August. Wie lange arbeitet man da? Gibt’s da eine gewisse Wochenstundenanzahl? Wochenstundenanzahl? Wochenstundenanzahl wäre im Hotel Alpenblick dreißig Stunden, im Hotel Enzian nur zwanzig Stunden, aber im Hotel Seehof vierzig Stunden. Also da wär’ schon, ah … viel zu arbeiten. Vierzig Stunden im Restaurant-Bar-Betrieb. Ja, genau. Wahrscheinlich auch nachts zu arbeiten. Mh. Ah, und dann steht da noch, dass Sie sich im Hotel Alpenblick die Arbeitszeiten, ah, nicht aussuchen können, sondern da arbeiten Sie täglich fünf Stunden. Mh. In welcher Zeit? Ah, ungefähr, nein, nicht ungefähr, was steht hier: fünf Stunden, von acht bis dreizehn Uhr. Ach ja, das ist angenehm. Ah, im Hotel Seehof ist die Zeit auch vorgegeben, steht aber nicht dabei, von wann bis wann, nur im Hotel Enzian, da hätten Sie Gleitzeit, also, da ist die Arbeitszeit ganz flexibel. Haben Sie da ein Beispiel dafür? Ist das irgendwie festgelegt: Gleitzeit, oder? Ah, steht jetzt nichts dabei, aber ich kann mir vorstellen, das wird nach Bedarf sein. Mh. Gibt es überhaupt einen freien Tag, also, weil ich muss natürlich auch noch nebenher ein bisschen studieren und … Ja, ja, ja. Also im Enzian hätten Sie einmal Sonntag frei und, ah, Hotel Alpenblick, freier Tag wäre der Mittwoch … Ja, und Seehof? Und im Seehof dienstfrei am Montag. Mh, okay. Und dann werden Sie wahrscheinlich noch wissen wollen, wie viel Sie verdienen?
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PRÜFUNGSTRAINING – Transkriptionen B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B:
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A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B: A: B:
Ja … Ein zentraler Punkt. Das wär’ schön zu wissen. Ah, Entlohnung: im Hotel Alpenblick fünfhundertachtundfünfzig Euro im Monat. Is da das Trinkgeld drin schon, oder ist das extra? Ah, Rezeptionsjob, ich mein’ eventuell Trinkgeld … Ach so, Rezeption … Ich glaub’, da kann man nicht fix damit rechnen, dass man ein Trinkgeld bekommt. Mh. Ah, Hotel Enzian hat vierhundertzwanzig Euro im Monat … Ja. … plus Trinkgeld. Ja. Und Hotel Seehof, das ist natürlich, aber das sind vierzig Stunden, ist lukrativer, achthundertzehn Euro. Oh, das ist ja fast das Doppelte. Ja, plus Provision, plus Trinkgeld. Mh. Das hört sich sehr gut an. Ist nicht so schlecht. Ja, und dann, ist das für Sie wichtig, dass Sie auch im Hotel wohnen? Ja, wenn’s in Wörndl ist, dann schon, wenn’s in Innsbruck wäre, dann könnt’ ich natürlich auch bei mir zu Hause wohnen. Nur, ja, ich weiß nicht … Mh. Also im Hotel Seehof sind Verpflegung und Unterkunft … Okay, ja … … dabei. Im Enzian und im Alpenblick ist nur die Verpflegung dabei. Und das ist ja sowieso in Innsbruck, also von dem her wär’s nicht das Problem. Genau, genau. Ah, dann etwas, was vielleicht noch wichtig sein könnte für Sie, sind die Fremdsprachen, die sich die Hotels erwarten. Mh. Ah, Englisch einmal bei allen Dreien, das ist Grundvoraussetzung. Ja, das ist kein Problem. Ah, aber das Hotel Alpenblick möchte noch gerne Französischkenntnisse für die Rezeption. Ja, ich hab’ maturiert in Französisch. Ja, das wird also kein Problem sein. Nein. Ah, Hotel Enzian möchte Italienisch als Fremdsprache noch haben. Ja, das kann ich sehr, sehr gut. Auch noch sehr gut. Ja, also besser als Englisch, muss ich ehrlich gestehen, aber … Und dann, ah, steht hier, das Hotel Seehof hat sehr viele russische Gäste. Oh je, oh je, das ... am ... nein. Nicht so gut. Da muss ich Ihnen leider sagen … Ja, das wäre hier, das wäre hier Bedingung. Also die schreiben, die suchen jemanden, der Englisch und Russisch kann. Mh, da müsst’ ich erst noch einen Kurs belegen. Was wäre noch wichtig? Es gibt eine Dienstkleidung. Sie wissen ja, in den Hotels, ah, … Bluse, Rock … Schürze. Bluse, Rock … Was genau das ist, weiß ich nicht, das steht hier nicht, aber es steht jedenfalls: Hotel Alpenblick, am, im Hotel Alpenblick ist eine Dienstkleidung erforderlich. Heißt das dann, dass ich die bezahlen muss, oder bekomm’ ich die gestellt? Nein, die bekommen Sie zur Verfügung gestellt. Okay.
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PRÜFUNGSTRAINING – Transkriptionen A: B: A: B: A:
B: A: B: A: B: A: B: A: B: A:
Die bekommen Sie zur Verfügung gestellt, im Hotel Enzian brauchen Sie gar nichts, aber Hotel Seehof hat auch eine Dienstbekleidung, aber die bekommen Sie dort, ich denk’, das wird … es ist kein Problem für Sie. Mh. Und das kostet mich auch nichts und … Das kostet gar nichts, das kostet gar nichts. Ah, haben Sie einen Führerschein? Ja, hab’ ich. Weil, ah, im Hotel Seehof, ah, ist das erwünscht, dass Sie einen Führerschein haben, es ist auch außerhalb von Innsbruck, da müssen Sie auch hinkommen, wahrscheinlich, im Hotel Enzian ist es, ah, auch erwünscht, dass Sie einen Führerschein haben, aber nicht unbedingt notwendig … Mh. … und im Hotel Alpenblick, ah, ist es als notwendig angegeben, das heißt, ich denke, Sie müssen ab und zu einmal Gäste abholen vom Flughafen, und da müssten Sie dann einen Führerschein haben. Mh. Weil ich an der Rezeption sitze und so ein bisschen auch weiß, wann wer abfliegt und wieder ankommt. Genau, aber wenn Sie einen haben, ist das ja kein Problem. Mh, ist kein Problem, nein. Gut, das ist, was ich Ihnen anbieten kann. Mh, vielen herzlichen Dank für die Informationen, und ich werd’ mir jetzt das mal überlegen. Bitte, gerne. Alles Gute. Wiedersehen. Wiedersehen.
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PRÜFUNGSTRAINING – Lösungen
LÖSUNGEN 1. Leseverstehen Aufgabe 1 – (max. 5 Punkte)
Aufgabe 2 – (max. 5 Punkte)
1B; 2A; 3A; 4C; 5B
1F; 2B; 3A; 4K; 5H
Aufgabe 3 – (max. 5 Punkte) 1 = -ge-; 2 = -ste; 3 = und; 4 = -ung; 5 = -ngs; 6 = -ten; 7 = -men; 8 = -gen; 9 = -och; 10 = -eme; 11 = -ung; 12 = -ung; 13 = -tät; 14 = -cen; 15 = -ern; 16 = -hen; 17 = den; 18 = zu; 19 = nur; 20 = -der
Achtung: Fehlende Trennstriche und Satzzeichen werden nicht als Fehler gewertet. Aufgabe 4 – (max. 5 Punkte)
1 = sowie/und; 2 = wie; 3 = für; 4 = kann/muss/soll; 5 = sondern/aber; 6 = dass; 7 = als; 8 = Mit; 9 = Weiters/Überdies/Zusätzlich/Außerdem; 10 = Ihnen/allen/euch
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2. Hörverstehen Aufgabe 1 – (max. 10 Punkte)
1 = falsch; 2 = richtig; 3 = falsch; 4 = richtig; 5 = falsch; 6 = richtig; 7 = falsch; 8 = richtig; 9 = richtig; 10 = richtig Aufgabe 2 – (max. 10 Punkte)
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PRÜFUNGSTRAINING – Lösungen
LÖSUNGEN 3. Schreiben*
Sehr geehrte Frau Krainz, ich arbeite nun schon seit 3 Monaten bei Mediaprint. Leider muss ich Ihnen schreiben, dass einige Versprechen aus der Anzeige in der Zeitung nicht eingehalten werden. In der Anzeige habe ich gelesen, dass ich ungefähr 20 Stunden in der Woche arbeiten muss. Bisher musste ich aber immer 30-40 Stunden pro Woche arbeiten. Außerdem habe ich nicht wie versprochen, durchschnittlich € 1.500,im Monat verdient, sondern nur € 900,-. Dazu kommt das schlechte Arbeitsklima unter den Mitarbeitern. Wir haben viel zu viel Arbeit und viel zu wenig Personal. Außerdem gab es bis heute kein einziges Fortbildungsangebot. Aus diesen Gründen fehlt mir die Motivation. Ich arbeite sehr gern, aber ich möchte für meine Leistung entsprechend bezahlt werden, denn Arbeit sollte auch Spaß machen, aber das ist nicht möglich, wenn die Kollegen immer streiten. Ich hoffe, dass Sie mich verstehen und dass sich an dieser Situation bald etwas ändert. Sonst muss ich leider kündigen. Mit freundlichen Grüßen M.P.
P Meine Muttersprache ist Türkisch. Vor zwei Jahren habe ich einen Job in Deutschland bekommen. Das war der Grund, warum ich anfing Deutsch zu lernen. Für meinen Beruf war es nicht notwendig Deutsch zu können, ich bin mit Englisch gut ausgekommen. Trotzdem habe ich mich unter den vielen deutschsprachigen Menschen im Alltag nicht wohl gefühlt. Ich hatte fast keine Freunde und war wie ein Außenseiter. Dann habe ich an der Volkshochschule einen Deutschkurs besucht. Unsere Lehrerin versuchte uns zu erklären, dass man sich in eine Kultur nur dann richtig einleben kann, wenn man auch die Sprache spricht. Daher bin auch ich der Meinung, dass Sprachen das Tor zur Welt sind und Kulturen verbinden. Ich habe jetzt viele neue Freunde in Deutschland. Meine türkischen Freunde haben nicht verstanden, warum ich unbedingt nach Deutschland gehen und eine andere Sprache lernen wollte. Für sie war es genug, Englisch zu können.
Nachdem ich diesen Zeitungsartikel gelesen hatte, musste ich sofort an unseren Kluburlaub in Griechenland denken. Meine Familie fand alles super: das Essen, das Freizeit- und Wellnessprogramm, das Klubgelände. Ich aber war von diesem Urlaub ziemlich enttäuscht. Wenn ich in ein fremdes Land reise, dann möchte ich die einheimische Kultur intensiv kennen lernen. Dadurch, dass bei unserem Kluburlaub alle Ausflüge organisiert waren, konnte ich nicht die Plätze anschauen, die mich persönlich interessiert hätten. Auch das Essen war nicht typisch für Griechenland, sondern genau so, wie es im Zeitungsartikel steht: Touristenmenüs. Das einzige, das mir gut gefiel, war das Wellnessprogramm. Nur dafür muss ich nicht nach Griechenland fahren und viel Geld im Reisebüro ausgeben. Ich gebe mein Geld lieber im Urlaubsland aus. So unterstütze ich dort wenigstens die Wirtschaft und kann selbst bestimmen, wie und wofür ich mein Geld ausgebe. Zwar muss ich dann damit rechnen, dass ich nicht nur „die schönen Seiten“ von einem Land erlebe, aber ich glaube, genau das macht das Besondere von einem Land aus.
Für mich ist Bewegung und Sport sehr wichtig. Ich schwimme und laufe gerne. Im Winter gehe ich zusätzlich Ski fahren und Eis laufen. Zwei Mal in der Woche spiele ich auch Tennis. Da treffe ich mich mit meinen Kollegen aus dem Tennisverein und wir trainieren für unser nächstes Turnier. In den letzten Jahren sind aber viele meiner Tennisfreunde vom Verein weggegangen. Der Grund dafür wa r, dass das intensive Training für sie zu anstrengend war. Natürlich sind sie trotzdem meine Freunde und Freundinnen geblieben, aber ich habe mit ihnen nicht mehr so viel Kontakt wie früher. Während ich nämlich fleißig trainiere, sitzen sie meistens vor dem Computer oder vor dem Fernseher. Dabei essen sie jede Menge Süßigkeiten und Salzgebäck. Kein Wunder, dass sie dann Probleme mit ihrem Gewicht bekommen und in den Medien solche Schlagzeilen zu lesen sind wie: „Gesundheitsexperten schlagen Alarm: Auf Bewegung und Sport wird immer weniger Wert gelegt!“ *Die folgenden Beispiele sind lediglich als Orientierung gedacht, wie so eine Schreibaufgabe auf dieser Stufe gelöst werden könnte. (Diese Beispiele stammen von Deutschlernenden auf der Niveaustufe B2, Fehler wurden korrigiert). em neu Hauptkurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • B2 Mittelstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–251695–5 • Hueber Verlag 2008
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PRÜFUNGSTRAINING – Prüfungsübersicht
ÜBERSICHT Fertigkeit
Input(text)
Überprüfungsdomäne
Testformat und Aufgabentyp
Aufgabe 1
Zeitungsartikel (ca. 550 Wörter)
Global- und Detailverstehen
5
Aufgabe 2
5 Zeitungstexte/ 10 Überschriften (ca. 450 Wörter) Zeitungsartikel (mit fehlenden Textteilen am Zeilenende)
Verstehen der Kernaussagen Detailverstehen, Wortbildung, Wortschatz Grammatik
5 Items, rezeptiv; Mehrfachauswahlformat (3er-Multiple-Choice) 5 Items, rezeptiv; Zuordnungsformat (Text – Überschrift) 20 Items, reproduktiv; Fill-in-Format
Aufgabe 4
Werbebrief mit Lücken (ca. 200 Wörter)
Detailverstehen, Wortschatz, Strukturen
10 Items, reproduktiv; Fill-in-Format
5
Aufgabe 1
Radiosendung (2 Mal hören) Dialog (1 Mal hören)
Global- und Detailverstehen selektives Hörverstehen
10 Items, rezeptiv; Richtig/Falsch-Format 45 Items, rezeptiv + reproduktiv; Auswahlund Fill-in-Format
10
Aufgabe 1
Inserat + Notizen zur Wahl: A: Statements aus Diskussionen B: Zeitungsartikel C: Schlagzeilen schriftlich
offene Schreibaufgabe: Berücksichtigung von informellen Vorgaben offene Schreibaufgabe Argumentation und Meinungsäußerung verfassen
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Aufgabe 2
interaktives Schreiben Textsorte formeller Brief freies produktives Schreiben: Textsorte: Argumentation und Meinungsäußerung
Aufgabe 1
Situationsvorgabe (jemanden kennenlernen und beraten)
freies Sprechen, dialogisch
Aufgabe 2
Bildimpuls (1 von 3 zur Auswahl) 2 Kurztexte mit unterschiedlichen Positionen
interaktives Sprechen Informationsgespräch (Stadt/Land beschreiben, Reisetipps geben Beschreiben und Argumentieren interaktives Sprechen: Meinungsaustausch – Argumentieren und Diskutieren
Aufgabe 3
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Aufgabe 2
Aufgabe 3
Min.
Pkte
5 5
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freies Sprechen, (eher) mongolisch freies Sprechen, dialogisch
Die Lesetexte für alle Aufgaben werden deutschsprachigen Printmedien (Zeitungen, Zeitschriften, Prospekten etc.) oder elektronischen Medien aus Österreich, Deutschland und der Schweiz entnommen. Die Hörtexte aller Aufgaben werden von österreichischen, deutschen und Schweizer Sprecher/-innen gesprochen bzw. auditiven Medien aus Österreich, Deutschland und der Schweiz entnommen. 30
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