A.WARBURG 1 GESAMMELTE SCHRIFTEN HERAUSGEGEBEN VON DER BIBLIOTHEK WARBURG BAND II UNTER MITARBEIT VON FRITZ ROUGEMONT HERAUSGEGEBEN VON GERTRUD BING
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DIE ERNEUERUNG DER HEIDNISCHEN ANTIKE KULTURWISSENSCHAFfLICHE BEITRAGE ZUR GESCHICHTE
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INHALTSVERZEICHNIS Die italienische Antike in Deutschland.
Tezt Anhang Seite Selte
Durer und die italienische Antike (1905) . . . . . . . . . 443 Die antike Gotterwelt und die Friihrenaissance im Siiden und im Norden (1908) . . . . . . . . . . . 451 Kirchliche und hofische Kunst in Landshut {1909) . . . . . 455
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Die olympischen Gotter als Sterndamonen. ltalienische Kunst und internationale Astrologie im Palazzo Schifanoja zu Ferrara (1912). . . . . . . . . . . . . . 'Ober Planetengotterbilder im niederdeutschen Kalender von 1519 (1908). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten (1920) . . . . . . . . . Orientalisierende Astrologie (1926) . . . . . . . . . . . .
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Amerikanische Chap-books (1897) . . . . . . . . . . Die Wandbilder im hamburgischen Rathaussaale (1910). Die Bilderausstellungen des Volksheims (1907). . . . . . Eine heraldische Fachbibliothek (1913) . . . . . . . . Ein neuentdecktes Fresko des Andrea del Castagno (1899). Begrii.Bungsworte zur Eroffnung des kunsthistorischen Instituts im Palazzo Guadagni zu Florenz am 15. Oktober 1927 (1927) . . . . . . . . . . . . . . Zum Gedachtnis Robert Miinzels ·(1918) Das Problem liegt in der Mitte (1918)
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Verzeichnis der Abbildungen Register . . . . . . , ••
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Kulturpolitische Gelegenheitsschriften.
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DORER UND DIE ITALIENISCHE ANTIKE
Warburg, Gesammelte Schriften Bd.2
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Durer und die italienische Antike
Hi.Bt sich, was bisher iibersehen wurde, nachweisen, daB der Tod des Orpheus, wie er auf dem italienischen Kupferstiche erscheint, in der Tat als von echt antikem Geiste erfiillt anzusehen ist, denn die Komposition geht, wie der Vergleich mit griechischen Vasenbildern (vgl. Abb. gg, 100. Roscher, M. L., Orpheus, Abb. IO, n) lehrt, unzweifelhaft auf ein verloren gegangenes antikes Werk zuriick, das den Tod des Orpheus oder etwa den Tod des Pentheus darstellte. Die typische pathetische Gebardensprache der antiken Kunst, wie sie Griechenland fiir t dieselbe tragische Szene ausgepragt hatte, greift mithin hier unmittelbar stilbildend ein. t Derselbe Vorgang laBt sich auf einer Zeichnung aus dem Kreise der Pollajuoli in Turin beobachten (Abb. 102), worauf mich Prof. Robert hinwies: EinMann, der dem hingesunkenen Feind den FuB auf die Schulter setzt undihnamArme packt, ist offenbar der Agave nachgebildet, wiesie auf dem Sarkophag in Pisa in dionysischem Wahnsinn Pentheus, ihren Sohn, zerreiBt. Auch andere, ganz verschiedenartige Kunstwerke mit Bildern vom Tode des Orpheus, wie z. B. das oberitalienische Skizzenbuch (im Besitz von Lord Rosebery), die Orpheus-Teller der Sammlung Correr, eine Plakette im Berliner Museum und eine Zeichnung (Giulio Romano [ ?]) im Louvre zeigen fast vollig iibereinstimmend, wie lebenskriiftig sich dieselbe archaologisch getreue Pathosformel, auf eine Orpheus- oder Pentheusdarstellung zuriickgehend, in Kiinstlerkreisen eingebiirgert hatte; vor allem beweist dies aber der Hoizschnitt zur Venet zianischenOvidausgabe von 1497 (Abb. 1o1),der Ovids dramatische Erzahlung vom tragischen Ende des Sangers begleitet, da diese Illustration gleichfalls, vielleicht in unmittelbarem AnschluB an den oberitalienischen Kupferstich, auf dasselbe antike Original zuriickgeht, das sogar in seiner vollstandigeren Fassung- vgl. die von vorn gesehene Maenade- vorgelegen zu haben scheint. Hier ertont zum Bild die echt antike, der Renaissance vertraute Stimme, denn daB der Tod des Orpheus nicht nur ein rein formal interessantes Ateliermotiv, sondern ein wirklich im Geiste und nach den Worten der heidnischen Vorzeit leidenschaftlich und verstandnisvoll nachgefiihltes Erlebnis aus dem dunkeln Mysterienspiel der Dionysischen Sage war, beweist das friiheste italienische Drama Polizians, sein in ovidianischen Weisen sprechender ,Orfeo", der 1471 in Mantua zuerst aufgefiihrt wurde. Dadurch empfiingt der ,Tod des Orpheus" seinen nachdriicklichen Akzent, denn in diesem tragischen Tanzspiel, dem Erstlingswerk des beriihmten florentinischen Gelehrten, trat das Leiden des Orpheus unmittelbar dramatisch verkorpert und im Wohlklang der eigenen italienischen Sprache eindringlich redend vor die Sinne der Renaissancegesellschaft in Mantua, der eben jener anonyme
Tafel LV
Ahb. 97. Diirer, Tod des Orpheus, Zeichnung, Hamburg, Kunsthalle (zu Seite 445).
Abb. 99- Tod des Orpheus, Vase aus Nola, Paris, Louvre (Ausschnitt) (zu Seite -H6).
Abb. 98. Tod des Orpheus, oberitalienischer Kupferstich. Hamburg, Kunsthalle (zu Seite -145).
Abb. roo. Tod des Orpheus, Vase aus Chiusi, Cmril3zeichnung nach .-\nnali 187 r (zu Sl'ite +f(>).
Tafel LVI
Abb.
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Pathossteigerung durch antike Vorbilder
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Kupferstecher den ,Tod des Orpheus" im Bilde vor Augen gefiihrt hatte. Mantua und Florenz treffen hier in ihrem Versuche zusammen, die echt antiken Formeln gesteigerten korperlichen oder seelischen Ausdrucks in den Renaissancestil bewegter Lebensschilderung einzugliedern. Die Florentiner unter Polizians EinfluJ3 gelangen hierbei, wie Botticellis Werke und vor allem einige Hochzeitstruhen des Jacopo del Sellaio (Abb. I03) t die Legende von Orpheus nach Polizian schildernd beweisen, zu einem unausgeglichenen Mischstil zwischen realistischer Naturbeobachtung und idealisierender Anlehnung an beriihmte antike Muster in Kunst und Dichtung. Antonio Pollajuolo dagegen schafft sich im Geiste Donatellos einen einheitlicheren antikisierenden Stil durch seine uberlebendige Muskelrhetorik, die im bewegten nackten Korper sich verkiindet. Zwischen Polizians zierlichen Beweglichkeiten und Pollajuolos vehementem Manierismus steht das heroische theatralische Pathos, mit dem sich Mantegnas antike Gestalten vortragen. Mantegna und Pollajuolo sind aber nun zu gleicher Zeit wie der ,Tod des Orpheus" ebenfalls vorbildlich an Diirer herangetreten: er kopierte 1494 Mantegnas Bacchanal mit dem Silen und den sog. Tritonenkampf, und zeichnete 1495 auch zwei frauenraubende nackte Manner, die ohne Zweifel auf eine verlorene Vorlage Antonio Pollajuolos zuriickgehen. Fiir Diirers Auffassung vom heidnischen Altertum gewinnen diese vier Pathosblatter aus den Jahren 1494 und 1495 deshalb eine prinzipielle Bedeutung, weil Diirer nach diesen Vorlagen jene Figuren bis ins einzelne ausfiihrte, die auf einem seiner friihesten mythologischen Kupferstiche t (B. 73), den man falschlich Herkules nennt, erscheinen. Wahrscheinlich liegt eine humanistische Version der Legende von Zeus und Antiope zugrunde; am zutreffendsten aber ist die alte Bezeichnung von Bartsch: ,Die Eifersucht", denn Diirer wollte eben vor allem ein antikisches Temperamentsbild geben und hierbei in Ubereinstimmung mit den Italienern der Antike das gebiihrende stilbiidende Privilegium in der Darstellung mimisch gesteigerten Lebens einraumen. Daher kam auch jene affektierte Lebendigkeit in einem der friihesten mythologischen Holzschnitte Diirers, der den Zorn des ,Ercules" darstellt (B. 127). Seitdem 1460 die Pollajuoli die Taten des Herkules auf groJ3en Leinwandbildern in den Palast der Mediceer als Wandschmuck eingefiigt hatten, war Herkules zum idealisierenden Symbol entfesselter Ubermenschlichkeit geworden, und deshalb findet auch 1500 ein Herkules des Pollajuolo als Vorbild seinen Weg in Diirers Leinwandbild ,Herkules und die Harpyien" in Niirnberg. Obgleich also auf dem Kupferstich ,Die Eifersucht" keine Figur die Originalerfindung Diirers ist, bleibt der Stich in einem hoheren Sinne
Durer und die italienische Antiks
doch Eigentum Diirers; denn wenn auch Durer die mod erne Asthetenangst urn die SelbsHindigkeit des eigenen Individuums fern lag und ihn kein Artistendiinkel hinderte, das Erbe der Vergangenheit durch Neuerwerb zu seinem eigensten Besitz zu machen, so setzte er doch der paganen siidlichen Lebhaftigkeit den instinktiven Widerstand seiner bodenstandigen Niirnbergischen Gelassenheit entgegen, die sich seinen antikisch gestikulierenden Figuren wie ein Oberton ruhiger Widerstandskraft mitteilt. Aber das Altertum kam ihm ja auch durch Italiens Vermittlung nicht nur dionysisch anstachelnd, sondern auch apollinisch abklarend t zu Hilfe: Der Apollo von Belvedere schwebte ihm vor Augen, als er nach dem IdealmaB des mannlichen Korpers suchte, und an Vitruvs Proportionen verglich er die wirkliche Natur. Dieses faustische Griibeln tiber das MaB hat Durer mit steigender Intensitat zeit seines Lebens in Bann gehalten; dagegen hater bald an jenem barocken antikischen Bewegungsmanierismus keinen Gefallen mehr gefunden. Die Italiener fanden 1506, als er in Venedig war, sein Werk nicht ,antikisch Art, und darum sei es nit gut"; daB den jiingeren Venezianern in demselben Jahre, wo Lionardo und Michelangelo in ihren Reiterschlachten das heroische Kampferpathos kanonisierten, etwa eine Figur wie Diirers ,GroBes Gluck" als niichterner Versuch, dem Geiste ihrer Antike wesensfremd, vorkommen muBte, erscheint uns selbstverstandlicher, als es Durer erscheinen mu.Bte, der gerade diese Figur nicht nur nach Vitruvischem MaB konstruiert hatte, sondern auch - eine erstaunliche durch Giehlow 1) entdeckte Tatsache - durch die Gestalt der Nemesis ein lateinisches Gedicht Polizians bis in alle Einzelheiten illustrierte. Was aber die Italiener vermiBten, das dekorative Pathos, das wollte t Durer selbst damals ganz bewuBt nicht mehr; so erklart sich wohl auch jene Stelle in demselben Briefe Diirers: ,Und das Ding, das mir vor eilf Johren so wol hat gefallen, das gefiillt mir itz niit mehr. Und wenn ichs nit selbs sach, so hatteichs keimAnderengeglaubt." Das Dingvor I I Jahren war eben, meiner Meinung nach, die ich spater noch ausfiihrlicher begri.inden werde, jene Reihe gestochener italienischer Pathosblatter, die er 1494-95 in dem Glauben kopieren mochte, daB dies die echte antikische Manier der graBen heidnischen Kunst sei. Durer gehorte fiiglich zu den Kampfern gegen jene barocke Gebardensprache, zu der die italienische Kunst schon seit der Mitte des 15. Jahrhunderts hindrangte; denn ganz falschlich sieht man in der Ausgrabung des Laokoon im Jahre IS06 eine Ursache des beginnenden romischen 1) [Polizian und Durer, in:] Mitteilungen d. Gesellschaft f. vervielfalt. Kunst (1902),
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Tafel LVIII
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Polaritiit der Antike
Barockstils der grof3en Geste. Die Entdeckung des Laokoon ist gleichsam t nur das auf3ere Symptom eines innerlich bedingten stilgeschichtlichen Prozesses und steht im Zenit, nicht am Anfang der ,barocken Entartung". Man fand nur, was man lii.ngst in der Antike gesucht und deshalb gefunden hatte: die in erhabener Tragik stilisierte Form fiir Grenzwerte mimischen und physiognomischen Ausdrucks. So hatte z. B. - urn nur ein unbekanntes iiberraschendes Beispiel herauszugreifen - Antonio Pollajuolo fiir die erregte Gestalt eines David (bemalter Lederschild in Locko Park [Abb. I04]) ein echt antikes Bildwerk, den Pii.dagogen der Nio- t biden, bis auf Einzelheiten des bewegten Beiwerks zum Vorbild genommen, und als 1488 eine kleine Nachbildung der Laokoongruppe bei nii.chtlichen Ausgrabungen in Rom gefunden wurde 1 ), da bewunderten die Entdecker, ohne vom mythologischen Inhalt Notiz zu nehmen, in heller kiinstlerischer Begeisterung den packenden Ausdruck der leidenden Gestalten und ,gewisse wunderbare Gesten" (certi gesti mirabili); es war das Volkslatein der pathetischen Gebii.rdensprache, das man international und iiberall da mit dem Herzen verstand, wo es galt, mittelalterliche Ausdrucksfesseln zu sprengen. Die ,Bilder zum Tode des Orpheus" sind somit wie ein vorlii.ufiger Fundbericht tiber die ersten aus!!e!!rabenen Etanneno - o - - - ------ Stationen ------------ iener .a. straf3e anzusehen, auf der die wandernden antiken Superlative der Gebii.rdensprache von Athen tiber Rom, Mantua und Florenz nach Niirnberg kamen, wo sie in Albrecht Diirers Seele EinlaB fanden; Diirer hat diesen eingewanderten antikischen Rhetorikern zu verschiedenen Zeiten verschiedenes Recht zugestanden. Keinesfalls dad man im Geiste der ii.lteren kriegspolitischen Geschichtsauffassung diese stilpsychologische Frage mit einem: ,entweder Sieger oder Besiegter" bedrangen. Durch eine derartige groblich befriedigende ScPJuBformel mag sich immerhin heroenverehrender Dilettantismus lastigen Einzelstudien tiber Abhangigkeiten der grof3en Individuen entziehen; es entgeht ihm freilich damit das weittragende stilgeschichtliche, bisher allerdings kaum formulierte, Problem vom Austausch kiinstlerischer Kultur zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Norden und Suden im rs. Jahrhundert; dieser Vorgang Hif3t nicht nur die Friihrenaissance als Gesamtgebiet europaischer Kulturgeschichte klarer begreifen, er enthullt auch bisher ungewiirdigte Erscheinungen zu allgemeinerer Erklii.rung der Kreislaufvorgange im Wechsel kiinstlerischer Ausdrucksformen. ~
I) Vgl. Jak. Burckhardt, Beitrtige S. 351. [Gesamtausg. XII, S. 349f.].
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DIE ANTIKE GOTTERWELT UND DIE FROHRENAISSANCE IM SODEN UND IM NORDEN (1908)
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Der Vortragende begriindete seinen Versuch, Norden und Siiden zusammen in der Verarbeitung antiker Einfliisse zu betrachten, damit, daB man Stellung nehmen miisse gegen die allgemein iibliche asthetisierende Auffassung der Renaissance, deren neue Formenwelt nicht als Geschenk einer elementaren Revolution des zum Gefiihl seiner Personlichkeit erwachten befreiten kiinstlerischen Genies zu feiern sei und auch nicht einseitig als Geschenk der italienischen Kunstentwicklung dieser Epoche. Die Renaissance beruhe vielmehr auf einer bewuBten und schwierigen Auseinandersetzung mit der spatantik-mittelalterlichen Tradition, und ferner seien die Machte, mit denen diese Auseinandersetzung stattfindet, im Norden und im Siiden die gleichen gewesen. Da diese Betrachtungsweise der Wissenschaft neu ist, konnte der Vortragende keinen allgemeinen Uberblick geben, sondern muBte, durch Lichtbilder unterstiitzt, auf einzelne von ihm seibst freigeiegte Etappen hinweisen. Er hatte dazu die antiken Gottertypen gewahlt und veranschaulichte die stilistische Wanderung speziell an den Planetengottern Saturn und Venus. Das Fortleben der antiken Gottervorstellungen lieB sich erstens in den Gotterbeschreibungen nachweisen, die, auf spatantike Schriftsteller zuriickgehend, sich wahrend des Mittelalters in dem gravitatischen Gewande moralischer Allegorien erhalten haben, besonders a1s Einleitung zu der allegorischen Interpretation des Ovid. Eine zweite, ganz konstante ikonographische Tradition zeigt sich sodann auf dem Gebiete der Astrologie. Denn die Gotterdarstellungen der italienischen Friihrenaissance hangen samtlich mehr oder weniger von solchen Gotterkatalogen der Spatantike ab: selbst Botticellis Geburt der Venus ist eine durch die wiedererweckte antike Kunst bewirkte Umformung mittelalterlicher Illustrationen. Und jenen heraldisch erstarrten Sternsymboien der Tradition verlieh man ebenfalls durch Entlehnungen aus der antiken Plastik neues Leben. Das beweisen z. B. die Sternfiguren der Sakramentskapelle in Rimini, die durch das spatantike Pathos der Sarkophagplastik belebt sind; auf ebensolche Pathosformeln geht auch ein den Tod Orpheus' darstellender oberitalienischer Kupferstich zuriick, dessen einziges Exemplar bekanntlich die Hamburger Kunsthalle aufbewahrt. Charakteristisch fiir diese "Obergangsepoche ist endlich, daB auch "Obergangsstufen zwi-
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Die antike Gotterwelt und die Fruhrenaissance im Suden und im Norden
schen mittelalterlich-wortlicher Illustration und antikisierender Idealform existieren; zu ihnen gehort ein oberitalienisches Kartenspiel - die Kunsthalle besitzt ein besonders gutes Exemplar-, wo z. B. die Venus noch nach mittelalterlicher Darstellungsweise erscheint, wahrend der Merkur [Abb. n6] schon die Formen antiker Plastik angenommen hat. Den erwahnten Stich vom Tode des Orpheus hat bekanntlich Durer neben anderen Vorbildern zu dem bekannten Blatte ,Die Eifersucht" benutzt; seine Zeichnung besitzt gleichfalls die hiesige Kunsthalle. "Oberaus merkwiirdig ist in diesem Zusammenhange die von Giehlow gefundene Tatsache, daB auch noch jener Kupferstich, den man als das bedeutendste Monument von Durers deutscher, von italienischer Muskelrhetorik befreiter Art feiert, die Melencolia I, im engsten Zusammenhang steht mit der horoskopischen Praktik der Spatantike. Mittelbar auf die Antike, direkt auf das oben erwahnte Tarockspiel, gehen ebenfalls die Planetenfiguren eines plattdeutschen Kalenders zuriick, der von einem Hamburger, Stephan Arndes, in Lubeck 1519 gedruckt wurde. Arndes ist in Perugia 1482 als Drucker italienischer Bucher nachweisbar, woraus sich schon seine Bekanntschaft mit italienischen Kunstwerken erkHirt. Ferner hat ein Theodor Arndes, vielleicht ein Verwandter des Stephan, Ende des 15. Jahrhunderts in Perugia und Rom gelebt; er war spater Dechant in Braunschweig und wurde 1492 Bischof von Lubeck. Diese nach Niedersachsen fiihrende Spur der Familie Arndes ist wertvoll, da rlie Figuren des Kalenders von 1519 an dem Demmertschen Hause in Braunschweig und an dem bekannten ,Brusttuch" in Goslar wiederkehren; sogar auf den Wandmalereien eines Hauses in Eggenburg in Nieder-Osterreich finden sich diese Kalenderholzschnitte kopiert. So gewinnen der Kalender von 1519 und sein hamburgischer Drucker eine tiber das lokalgeschichtliche Interesse hinausgehende Bedeutung fiir den Kreislauf der Formen im Austausche kiinstlerischer Kultur zwischen Norden und Siiden in jener Epoche internationaler Bilderwanderung.
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KIRCHLICHE UND HOFISCHE KUNST IN LANDSHUT
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Beim Gang durch die Residenz gab Prof. Warburg (Hamburg) interessante Mitteilungen tiber den Kamin in dem italienischen Saal. Das Relief (von 1542 [Abb. I05]) stellt die sieben Planeten dar, und zwar in einer Form, die vollkommen der mittelalterlichen Dberlieferung entspricht. Die Darstellungen sind wortliche Illustrationen eines Malertraktates aus dem 13. Jahrhundert, welcher unter dem Namen des Albricus geht. Er enthalt die Anweisungen zu 23 Gotterdarstellungen, die einen sehr groBen EinfluB auf die Gottervorstellungen des ausgehenden Mittelalters der Frtihrenaissance gehabt haben. So schlieBen sich zumBeispiel die Illustrationen der moralisierten Ovidausgaben eng an diese Beschreibungen an; ebenso einige Figuren des auch von Durer kopierten oberitalienischen Kartenspieles. Von da aus ist zum Beispiel der Merkur in eine Holzschnittfolge Burgkmairs [B. 41-47] iibergegangen, die im 16. Jahrhundert sehr verbreitet war und in einem Liibecker Kalender von 1519 und an Hiiuserfassaden in ganz Deutschland kopiert worden ist. Zu allen diesen indirekten Auslii.ufern der Albricus-Illustrationen kommt der Landshuter Kamin als Beispiel des unmittelbaren Zuriickgreifens auf mittelalterliche Vorstellungen in der Renaissance.
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ITALIENISCHE KUNST UND INTERNATIONALE ASTROLOGIE IM PALAZZO SCHIFANOJA ZU FERRARA
Der folgende Vortrag gibt nur die vorlaufige Skizze einer ausfiihrlichen Abhandlung wieder, die demnachst erscheinen und eine ikonologische Quellenuntersuchung des Freskenzyklus im Palazzo Schifanoja enthalten soli. Warburg, Gesammelte Scbrilten. Bd. 2.
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Die romische Formenwelt der italienischen Hochrenaissance verkiindet uns Kunsthistorikern den endlich gegliickten Befreiungsversuch des kiinstlerischen Genies von mittelalterlicher illustrativer Dienstbarkeit; daher bedarf es eigentlich einer Rechtfertigung, wenn ich jetzt hier in Rom an dieser Stelle und vor diesem kunstverstandigen Publikum von Astrologie, der gefahrlichen Feindin freien Kunstschaffens und von ihrer Bedeutung fiir die Stilentwicklung der italienischen Malerei zu sprechen unternehme. Ich hoffe, daB eine solche Rechtfertigung im Laufe des Vortrages von dem Probleme selbst iibernommen werden wird, das mich durch seine eigentiimlich komplizierte Natur- zunachst durchaus gegen meine, anfanglich auf schonere Dinge gerichtete Neigung- in die halbdunkeln Regionen des Gestirnaberglaubens abkommandierte. Dieses Problem heiBt: Was bedeutet der EinfluB der Antike fiir die kiinstlerische Kultur der Friihrenaissance? Vor etwa 24 Jahren war es mir in Florenz aufgegangen, daB der EinfluB der Antike auf die weltliche Malerei des Quattrocento - besonders bei Botticelli und Filippino Lippi - heraustrat in einer Umstilisierung der Menschenerscheinung durch gesteigerte Beweglichkeit des Korpers und der Gewandung nach Vorbildern der antiken bildenden Kunst und der Poesie. Spater sah ich, daB echt antike Superlative der Gebardensprache ebenso Pollaiuolos Muskelrhetorik stilisierten, und vor allem, daB selbst die heidnische Fabelwelt des jungen Diirer (vom ,Tod des Orpheus" bis zur ,groBen Eifersucht") die dramatische Wucht ihres Ausdrucks solchen nachlebenden, im Grunde echt griechischen ,Pathosformeln" verdankt, die ihm Oberitalien vermittelte.l) Das Eindringen dieses italienischen antikisierenden Bewegungsstiles in die nordliche Kunst war nun nicht etwa die Folge ihrer mangelnden eigenen Erfahrungen auf heidnisch-antikem Stoffgebiet; im Gegenteil: es wurde mir durch Inventarstudien tiber die weltliche Kunst urn die Mitte des rs. Jahrhunderts klar, daB z. B. auf flandrischen Teppichen I) Cfr. Botticcllis Gcburt dcr Venus und Friihling (1893) [s. S. 19 ff., 33 ff.] und Diircr und die italicnische Antike in Verhandl. der 48. Versammlung deutschcr Philo!. in Hamburg (1905) [s. S. 445 ff.]; vgl. auch Jahrbuch der preu13. Kunstslgn. (1902) [s. S. r88]. 30*
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ltalienische /(unst urzd internationale Astrologie im Palazzo Schifanoja zu Ferrara
und Tuchbildem Figuren im zeitgenossischen Trachtenrealismus
Olympische und astrale Gotterlehre
Buchkunst der Kalendarien, die im Anfang des rs. Jahrhunderts von stiddeutschen Ktinstlern ausgemalt worden sind. Sie bringen, der hellenistisch-arabischen Auffassung folgend, typisch sieben Planetenbilder, die, obwohl sie die Lebensgeschichte der heidnischen Gotterwelt wie eine harmlose Zusammenstellung zeitgen6ssischer Genreszenen priisentieren, dennoch auf den astrologisch GHi.ubigen wie Schicksalshieroglyphen eines Orakelbuches wirkten. Es ist klar, daB von dieser Art der Gottertiberlieferung, in der die griechischen Sagenfiguren zugleich die unheimliche Macht astraler Diimonen gewonnen hatten, ein Hauptstrom ausgehen muBte, mit dem die nordisch kosttimierten Heiden sich im rs. Jahrhundert urn so Ieichter international verbreiteten, als ihnen die neuen beweglicheren Bilderfahrzeuge der im Norden entdeckten Druckkunst zur Verftigung standen. Daher bringen gleich die allerfrtihesten Erzeugnisse des Bilddruckes, die Blockbticher, in Wort und Bild die sieben Planeten und ihre Kinder, die durch ihre tiberlieferungsgetreue Stofflichkeit auf ihre Weise zur italienischen Renaissance der Antike beitrugen. Schon seit liingerer Zeit wares mir klar, daB eine eingehende ikonologische Analyse der Fresken im Palazzo Schifanoja diese zweifache mittelalterliche Uberlieferung der antiken Gotterbilderwelt aufdecken mtiBte. Hier konnen wir sowohl die Einwirkung der systematischen olympischen Gotterlehre, wie sie jene gelehrten mittelalterlichen Mythographen von Westeuropa tiberlieferten, als auch den EinfluB astraler Gotterlehre, wie sie sich in Wort und Bild der astrologischen Praktik ungest6rt erhielt, bis ins einzelne quellenmiiBig klarlegen. Die Wandbilderreihe im Palazzo Schifanoja zu Ferrara stellte die zwolf Monatsbilder dar, von denen uns seit ihrer Wiederaufdeckung unter der Ttinche (r84o) sieben zurtickgewonnen sind. Jedes Monatsbild besteht aus drei parallel tibereinander angeordneten Bildfliichen mit selbstiindigem Bildraum und etwa halblebensgroBen Figuren. Auf deren obersten Fliiche ziehen die olympischen Gotter auf Triumphwagen einher, unten wird das irdische Treiben am Hofe des Herzogs Borso erziihlt; man erblickt ihn, wie er sich in Staatsgeschiiften betatigt oder zu frohlicher Jagd auszieht; der mittlere Streifen gehort der astralen Gotterwelt; darauf deutet schon das Tierkreiszeichen, das von je drei ratselhaften Gestalten umgeben, in der Mitte der FHiche erscheint. Die komplizierte und phantastische Symbolik dieser Figuren hat bisher jedem Erkliirungsversuch widerstanden; ich werde sie durch Erweiterung des Beobachtungsfeldes nach dem Orient als Bestandteile nachlebender astraler Vorstellungen der griechischen Gotterwelt nachweisen. Sie sind tatsachlich nichts anderes als Fixsternsymbole, die allerdings die Klar-
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Italienische Kunst und internationale Astrologie im Palazzo Schifanoja zu Ferram
heit ihres griechischen Umrisses auf jahrhundertelanger Wanderung von Griechenland durch Kleinasien, Agypten, Mesopotamien, Arabien und Spanien grtindlich eingebtiJ3t haben. Da es unmoglich ist, in dem mir hier zugemessenen Zeitraum die ganze Freskenreihe durchzuinterpretieren, werde ich mich auf drei Monatsbilder beschranken und auch hier im wesentlichen nur die heiden oberen Gotterregionen ikonologisch analysieren. Ich will mit dem ersten Monatsbilde, dem Marz (der den Jahreszyklus nach italienischer Chronologie eroffnet), den von den Gottern die Pallas und von den Tierkreiszeichen der Widder beherrscht, beginnen, mich darauf dem zweiten Monatsbilde, dem des April, zuwenden, der von der Venus und dem Stier regiert wird, und schlieJ3lich die Darstellung des J ulimonats herausgreifen, weil dort eine wenigcr widerstandsfahige Kiinstlerpersonlichkei t das gelehrte Programm am greifbarsten durchscheinen laJ3t. Danach soil versucht werden, durch einen Ausblick auf Botticelli die antike Gotterwelt in Ferrara stilgeschichtlich als Dbergangstypus vom internationalen Mittelalter zur italienischen Renaissance zu begreifen. Aber ehe ich zur Analyse des Erinnerungsvermogens an die heidnische Gotterwelt im Palazzo Schifanoja schreite, muJ3 ich noch versuchen, im groben UmriJ3 Instrumentarium und Technik der antiken Astrologie zu skizzieren. DasHauptwerkzeug der Sterndeuterei sind die Sternbildernamen, die sich auf die heiden durch ihre scheinbare Bewegung verschiedenen Gruppen von Stemen beziehen: auf die Wandelsterne mit ihrem ungleichmaJ3igen Lauf und die zueinander stets gleich gelagert erscheinenden Fixsterne, deren Bilder je nach dem Sonnenstande beim Aufgang oder Untergang sichtbar werden. Von diesen Sichtbarkeitsverhiiltnissen und von der Stellung der Gestirne zueinander machte die wirklich beobachtende Astrologie den EinfluJ3 der Sternenwelt auf das Menschenleben abhangig. Im spateren Mittelalter wich die reale Beobachtung jedoch zurtick zugunsten cines primitiven Sternnamenkultes. Astrologie ist im Grunde eben nichts anderes als auf die Zukunft * projizierter Namensfetischismus: Wen z. B. bei seiner Geburt im April Venus beschien, der werde, den Venusqualitiiten der Gottermythe entsprechend, der Liebe und den leichten Freuden des Daseins Ieben; und wer etwa unter dem Zodiakalzeichen des Widders zur Welt kam, dem stiinde bevor - das sagenbertihmte wollige Fell des Widders verbtirge * es - ein Weber zu werden. Dieser Monat ware denn auch besonders gtinstig zum AbschluJ3 von Wollgeschaften. Durch solche pseudomathematische Trugschliissigkeit wurden die Menschen jahrhundertelang im Banne gehalten bis auf den heutigen Tag.
Planeten und Fixsterne in der wahrsagenden Astrologie
Mit der fortschreitenden Mechanisierung der zukunftsforschenden Astrologie entwickelte sich nun - den praktischen Bediirfnissen entsprechend - ein illustriertes Handbuch der Astrologie fiir jeden Tag. Die Planeten, die fiir 360 Tage- so rechnete man das Jahr - nicht geniigend Abwechslung boten, traten dabei schlieBlich ganz zuriick zugunsten einer erweiterten Fixsternastrologie. Arats (urn 300 v. Chr.) Fixsternhimmel ist auch heute noch das primare Hilfsmittel der Astronomie, nachdem es strenger griechischer Naturwissenschaft gelungen ist, die aufgeregten Geschopfe religioser Phantasie zu diensttuenden mathematischen Punkten zu vergeistigen. Der hellenistischen Astrologie freilich bot dieses uns schon iiberreich erscheinende Gewimmel von Menschen, Tieren und Fabelwesen nicht genug Vorrat an Schicksalshieroglyphen fiir ihre Tagesweissagungen; dadurch entstand * eine riicldaufige Tendenz zu eigentlich polytheistischen Neubildungen, die schon in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung zu einer wahrscheinlich in Kleinasien von einem gewissen Teukros verfaBten <
fiihrte; sie ist nichts anderes als eine durch agyptische, babylonische und kleinasiatische Gestirnnamen bereicherte Fixsternhimmelbeschreibung, die den Gestirnkatalog des Arat fast urn das Dreifache iibertrifft. Franz Boll hat sie in seiner Sphaera (1903) mit genialem Scharfsinn rekonstruiert, und -was fiir die moderne Kunstwissenschaft von gr6Bter Bedeutung ist - die Hauptetappen ihrer marchenhaft anmutenden Wanderung nach dem Orient und zuriick nach Europa nachgewiesen, z. B. bis in ein kleines mit Holzschnitten illustriertes Buch hinein, das uns tatsachlich noch einen solchen kleinasiatischen astrologischen Tageskalender bewahrt hat: das von dem deutschen Gelehrten Engel herausgegebene und zuerst von Ratdolt in Augsburg 1488 gedruckte Ast rola bi urn Magn u m 1 ): derVerfasser aber ist ein weltbekannter Italiener, Pietro d' Abano, der paduanische Faust des Trecento, der Zeitgenosse Dantes und Giottos. Die Sphaera barbarica des Teukros lebte noch in dner anderen, dem erhaltenen griechischen Text entsprechenden, Einteilung nach Dekanen fort, d. h. nach Monatsdritteln, die je ro Grade des Tierkreiszeichens umfassen, und dieser Typus wurde dem abendlandischen Mittelalter durch die Sternkataloge und Steinbiicher der Araber iiberliefert. So enthalt die ,groBe Einleitung" des Abu Ma'schar (gest. 886), der die Hauptautoritat der mittelalterlichen Astrologie war, eine dreifache Synopsis von anscheinend ganz eigenartigen, verschiedenen Nationalitaten angehorigen Fixsternhimmelsbildern, die aber genauerer wissenschaftlicher Betrachtung verraten, daB sie sich nur aus dem Bestande jener 1)
Andere Ausgaben 1494 und
1502
(Venedig).
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Italienische Kunst und internationale Astrologie im Palazzo Schifanofa zu Ferrara
barbarisch erweiterten griechischen Sphaera des Teukros zusammensetzen und ihre Reiseabenteuer lassen sich gerade bei diesem Werke des Abu Ma'schar wiederum bis zu Pietro d'Abano verfolgen: von Kleinasien tiber Agypten nach Indien gelangt, geriet die Sphaera, wahrscheinlich tiber Persien, in jenes Introductorium majus des Abu Ma'schar, das dann in Spanien ein spanischer Jude Aben Esra (gest. n67) ins Hebdiische tibersetzte. Diese hebraische Ubersetzung wurde dann 1273 von dem jtidischen Gelehrten Hagins in Mecheln fiir den Englander Henry Bates ins Franzosische tibersetzt, und diese franzosische Ubersetzung lag endlich einer 1293 angefertigten lateinischen Version unseres Pietro d' Abano zugrunde; sie ist mehrfach, z. B. 1507 in Venedig gedruckt [r. Aufl. Erhard Ratdolt, Venedig 1485]. Auch die Stein bticher, die den magischen EinfluB der Dekangestirngruppen auf bestimmte Steinsorten lehren, sind auf derselben WanderstraBe: Indien-Arabien nach Spanien gekommen. Am Hofe des Konigs Alfonso el Sabio zu Toledo erlebte ja urn 1260 die hellenistische Naturphilosophie eine eigenartige \Viedergeburt: in spanischen Bilderhandschriften erstanden aus arabischer Ubersetzung die griechischen Autoren wieder, die die hermetisch-heilende oder orakelnde Astrologie Alexandriens zum fatalen Gemeingut Europas machen soilten. Pietro d' Abanos Astrolabium ist allerdings in seiner monumentalsten Ausgabe noch nicht von Boll in den Kreis seiner Studien einbezogen worden. Die Wande des Salone in Padua sind gleichsam GroBfolioseiten aus einem astrologischen Wahrsagekalender fiir jeden Tag, von Abano im Geiste der Sphaera barbarica inspiriert. Die kunstwissenschaftliche Erklarung dieses einzigartigen Monumentes 1 ) einer spateren Abhandlung vorbehaltend, will ich hier nur auf eine Seite aus dem Astralabium hinweisen, die uns endlich zu den Fresken von Ferrara selbst ftihrt (Abb. ro6). Man erblickt auf der unteren Hii.lfte unten zwei kleine Figuren eingepaBt in ein horoskopisches Schema: ein Mann mit einer Sichel und einer Armbrust; er soU erscheinen beim erst en Grade des Widders; es ist niemand anderes als der tatsachlich zugleich mit dem Widder aufgehende Perseus, dessen Harpe sich in die Sichel verwandelt hat. Dariiber steht lateinisch zu lesen: ,Im ersten Grade des Widders steigt ein Mann auf, der in der rechten Hand eine Sichel halt und in der linken eine Armbrust." Und darunter als Weissagung ftir den unter diesem Zeichen Geborenen: ,Er arbeitet manchmal, und manchmal zieht er in den 1) Bei dem vorbildlich regen Eifer der italienischen Photographen ist es unverstandlich, da.l3 erst n ur ganz wcnige Wand bilder des Salone photogra phiert sind ; ein u nfl berwindliches Hindernis fUr das bisher verabsaumte vergleichende Studium I (vgl. jetzt Barzon. I cieli e la lora influenza negli affreschi del Salone in Padova, Padova 1924).
Takl LIX
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Die .\ries-Dekane aus: :\strolal>ium :\I;J~IILIIll. ed. En!.!el, :\u~shur~I qXS (zu S<·itc 4(,(, f.).
Tafel L.\
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Tafel LXI
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1 O
J'lanisphaerium
llianc'lJI~i.
Paris, Louvre (zu Seitc 467).
Nachleben der ,.Sphaera barbari.::a"
Krieg." Also nichts als platter auf die Zukunft bezogener Namensfetischismus! Dariiber stehen drei Figuren, die in der Astrologensprache ,Dekane" 1) heiOen; sie verteilen sich zu je drei, im ganzen also 36, auf die Tierkreiszeichen. Diese Einteilung ist dem System nach uragyptisch, wenn auch die auBere Form der Dekansymbole deutlich verrat, daB hinter dem Mann mit der Miitze und dem Krummschwert eben wieder der Perseus steckt, der hier als prima facies nicht nur den ersten Grad, * sondern die ganzen ersten zehn Grade des Widders beherrscht. Ein Blick auf den echt antiken Perseus in der Germanicus-Handschrift in Leiden (Abb. ro8) beweist ohne weiteres, daB Krummschwert und Turban des ersten Dekans die Harpe und die phrygische Miitze des Perseus getreulich konserviert haben. 2) Auf einer astrologischen Marmortafel der romischen Kaiserzeit, dem bekannten Planisphaerium Bianchini, * das 1705 auf dem Aventin in Rom gefunden und der franzosischen Akademie von Francesco Bianchini (r66z-1729) geschenkt wurde (heute im Louvre. 58 em im Geviert, genau zwei romische FuB), treten aber die agyptischen Dekane noch in echt agyptischer Stilisierung auf: der erste Dekan tragt ein Doppelbeil (Abb. 109). Mittelalterliche Loyalitat hat uns sogar diese Version des Dekans mit dem Doppelbeil getreulich bewahrt; das Steinbuch fiir Alfonso el Sabio von Castilien zeigt als erstes Dekansymbol des Widders einen dunkelfarbigen Mann im gegiirteten Opferschurz, der wirklich ein Doppel- * beil tragt.s) Aber erst eine dritte Version der Dekanreihen, und zwar die jenes Arabers Abu Ma'schar fiihrt uns endlich unmittelbar zu den ratselhaften Figuren der mittleren Reihe im Palazzo Schifanoja. Abu Ma'schar gibt in dem fiir uns in Betracht kommenden Kapitel seiner ,GraBen Einleitung" eine Synopsis von drei verschiedenen Fixsternsystemen: dem landlaufigen arabischen, dem ptolomaischen und schlieBlich dem indischen. In dieser Reihe der indischen Dekane glaubt man sich zunachst von Ausgeburten echtester orientalischer Phantasie umgeben (wie denn iiberhaupt die Entschalung des griechischen Urbildes bei dieser kritischen lkonologie ein fortwahrendes Wegraumen unberechenbarer Schichten nicht verstandlicher Zutaten verlangt). So ergibt eine Nachpriifung der ,indischen" Dekane das nicht mehr iiberraschende Resultat, daB wirkI) Cfr. auBer Boll. I. c. das grundlegende Buch von Bouche-Leclercq, L' Astrologie grecque (1899). 2) Dieselben Nachweise werde ich fiir die anderen Dekane erbringen; so z. B. ist die sitzende lautenspiclende Frau die Kassiopeia, vgl. Abb. bei Thiele, Antike Himmelsbilder (1898), S. 104. 3) Cfr. die Abb. im Lapidario del Rey Alfonso X (1879) und bei Boll, p. 433·
*
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Italienische Kunst und internationale Astrologie im Palazzo Schifanofa zu Ferrara
lich indisches Beiwerk urspriinglich echt griechische Gestimsymbole iiberwuchert hat. * Denn der Inder Varaha Mihira (6. Jahrhundert), Abu Ma'schars ungenannter Gewiihrsmann, verzeichnet in seinem Brhajjataka als ersten Dekan des Widders ganz richtig einen Mann, der ein Doppelbeil tragt. Er sagt: ,Zum ersten Dekan des Widders erscheint ein urn die Lenden mit einem weifien Tuche gegiirteter, schwarzer gleichsam zum Beschiitzen tahiger furchtbarer rotii.ugiger Mann, er halt ein Beil aufrecht. Dies ist ein Mann-Dreskana (Dekan) bewaffnet und von Mars (Bhauma) · · abhangig." 1 ) Und bei Abu Ma'schar heiBt es (Boll, Sphaera S. 497): ,Die Inder sagen, daB in diesem Dekan ein schwarzer Mann aufsteigt mit roten Augen, von grol3er Statur, starkem Mute und grol3er Gesinnung; er tragt ein grol3es weil3es Kleid, das er in der Mitte mit einem Strick zusammengebunden hat; er ist zomig, steht aufrecht da und bewacht und beobachtet." Die Figuren stimmen also iiberein mit der Dberlieferung bis auf eine Nuance: beim Araber hat der Dekan sein Beil verloren und nur * das mit einem Strick gegiirtete Gewand behalten. Als ich vor vier Jahren den arabischen Text des Abu Ma'schar in der deutschen Dbersetzung las, die Dyroff dem Buche von Boll in iiberaus dankenswerter Weise beigegeben hat2), fielen roir plotzlich die so oft und seit vielen Jahren vergeblich befragten Riitselfiguren von Ferrara ein, und siehe da: eine nach der anderen 3) enthiillte sich als indischer Dekan des Abu Ma'schar. Die erste Figur der mittleren Region auf dem Mii.rzfresko mul3te sich demaskieren: hier steht der schwarze zornige beobachtende aufrechte Mann in seinem gegiirteten Gewand, dessen Strickgiirtel er demonstrativ erfaBt hat (Abb. no u. rn). Damit lii.J3t sich nun das ganze astrale System des mittleren Streifens eindeutig analysieren: Dber die unterste Schicht des griechischen Fixsternhimmels hatte sich zunii.chst das iigyptisierende Schema des Dekankultes gelagert. Auf dieses setzte sich die Schicht indischer mythologischer Umformung ab, die sodann - wahrscheinlich durch persische Vermittlung- das arabische Milieu zu passieren hatte. Nachdem weiter durch die hebriiische Dbersetzung eine abermalige triibende Ablagerung stattgefunden hatte, miindete, durch franzosische Vermittlung in Pietro d'Abanos lateinische 1) Ich kam durch Thibaut, GrundriB dcr Indo-Arischen Philologie III, 9, S. 66 auf die englische "Obersetzung des Chidambaram Jycr (Madras x885), die sich dann im NachlaB Opperts an die Hamburger Stadtbibliothek fand; die deutsche Dbersetzung verdanke ich Dr. Wilhelm Printz. 2) S. 482-539. Eine vollstandige Textausgabe der Werke AbO. Ma'schars mit "Obersetzung gehort zu den dringlichsten Erfordernisscn der Kulturgeschichte. 3) Darliber eingehenderes in der spateren Abhandlung [s. Zusatz S. 63off.).
lndische Dekane f Manilius
Ubersetzung des Abu Ma'schar, der griechische Fixsternhimmel schlieBlich in die monumentale Kosmologie der italienischen Friihrenaissance ein, in der Gestalt eben jener 36 ratselhaften Figuren des mittleren * Streifens aus den Fresken von Ferrara. Wenden wir uns jetzt der oberen Region zu, wo die Gotterprozession stattfindet. Mehrere und sehr ungleichmaBige Kiinstler haben an der ganzen * Freskenfolge mitgearbeitet. Fritz Harck 1) und Adolfo Venturi 2) haben die schwierige stilkritische Pionierarbeit geleistet, und Venturi verdanken wir auch die einzige Urkunde, die Francesco Cossa als Schopfer der ersten drei Monatsbilder (Marz, April, Mai) festlegt, namlich einen eigenhandigen inhaltsreichen und fesselnden Brief Francesco Cossas vom 25. Marz 1470. Oben (Abb. no) erblicken wir auf einem von Einhornen gezogenen Festwagen, dessen Behang im Winde flattert - zwar zerstort, aber deutlich erkennbar ~ Pallas mit der Gorgo auf der Brust und der Lauze in der Hand. Links sieht man die Gruppe der Junger der Athena, A.rzte, Dichter, Juristen (die eindringendere Forschung vielleicht einmal mit Personen der damaligen Universitat zu Ferrara identifizieren konnte), rechts dagegen sehen wir in ein ferraresisches Handarbeitskranzchen hinein: im Vordergrunde drei stickende Frauen, dahinter drei Weberinnen am Webstuhl, von einer Schar eleganter Zuschauerinnen umgeben. Diese anscheinend so harmlos dasitzende Damengesellschaft gab den astrologisch Glaubigen die antike Weissagung fiir die Widder-Kinder: Wer im Marz unter dem Zeichen des Widders geboren ist, der wird eben ein besonderes Geschick fiir kunstreiche Hantierung mit Wolle entwickeln. So besingt Manitius in seinem astrologischen Lehrgedicht - dem einzigen groB durchdachten Denkmal astrognostischer Poesie, das die lateinische Dichtkunst des kaiserlichen Rom hervorbrachte - den psychischen und beruflichen Charakter der unter dem Widder Geborenen folgendermaBen: << et mille per artes uellera diuersos ex se parientia quaestus: nunc glomerare rudis, nunc rursus soluere lanas, nunc tenuare leui filo, nunc ducere telas, nunc emere et uarias in quaestum uendere uestes. 3 ) Die 'Obereinstimmung mit der Dichtung des Manitius ist, was der bisherigen Forschung vollig entgangen, keine zufillige: Manilius' SternI) Jahrb. d. Preu!3. Kstsmlgn. V (1884), 99ff. 2) Attie Mem. Stor. Patr. d. Romagna (1885), p. 381 ff. 3) Ed. Breiter {1908) IV, 128-136.
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Italietzische Kunst nnd internationale Astrologie im Palazzo Schifanoja zu Ferrara
gedicht geh6rte seit 1417 zu den von gelehrten italienischen Humanisten neu entdeckten und mit liebevollem Enthusiasmus wiedererweckten Klassikern 1 ); er fiihrt ja an einer beriihmten Stelle die Schutzg6tter der Monate in folgender Weise auf: «lanigerum Pallas, taurum Cytherea tuetur, formosos Phoebus geminos; Cyllenie, cancrum, Iupiter et cum matre deum regis ipse leonem, spicifera est uirgo Cereris, fabricataque libra Vulcani, pugnax Mauorti scorpios haeret; uenantem Diana uirum, sed partis equinae, atque angusta fouet capricorni sidera Uesta, et louis aduerso Iunonis aquarius astrum est, agnoscitque suos Neptunus in aequore pisces)>. 2) A bsol u t w6rtlich entsprechen nun die sieben vorhandenen Gottertrionfi - wie wir noch an einem anderen Beispiel genauer sehen werden dieser Reihenfolge, die ja sonst auch durch keinen anderen Schriftsteller bezeugt ist. Pallas beschiitzt Marz, den Widdermonat, Venus den Stier und April, Apollo die Zwillinge und den Mai, Mercur den Krebs und seinen Junimonat; Jupiter und Kybele zusammen- eine ganz charakteristische und sonst nicht nachweisbare Allianz - das Zeichen des Lowen und den Monat Juli, Ceres die Jungfrau und den Monat August und der Vulcan die Waage, die zum September geh6rt. Es kann also nicht mehr fraglich sein, welche literarischen Quellen fiir den gedanklichen Grundrif3 des ganzen Bilderzyklus in Betracht kommen. Unten im halbdunkeln Zwischenreich herrschen in internationaler mittelalterlicher Verkleidung hellenistische Stern damon en; oben hilft der lateinische Dichter den Heiden* g6ttern bei dem Versuche, die angestammte h6here Atmosphare des griechischen Olympos wieder zu gewinnen. Wenden wir uns jetzt dem April zu, den der Stier und die Venus regieren (Abb. no). Frau Venus, die in ihrem von Schwanen gezogenen Fahrzeug, dessen Behang so Iustig im Winde flattert, durch den Strom gleitet, verrat auf3erlich keinen griechischen Stil. Sie scheint sich zunachst nur durch ihr Kostiim, die offenen Haare und den Rosenkranz von der Bev6lkerung der heiden Liebesgarten zu unterscheiden, die recht weltlich rechts und links ihr Wesen treibt. Ja wenn man die Gruppe von Mars und Venus auf ihrem Wagen allein betrachtet, so erweckt der von Schwanen gezogene kettenumr) Sabbadini, Le scoperte dei codici Iatini e greci ne' sccoli XIV e XV (1905), p. So u. B. Soldati, La poesia astrologica nel Quattrocento (rgo6). 2) L. c. II, 439-447.
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Venusfresko
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schniirte Troubadour, der so schmachtend vor seiner Herrin kniet, eine nordische Lohengrinstimmung, wie sie etwa aus der niederHindischen Miniatur spricht, die die sagenhafte Geschichte desHauses Cleve illustriert (vgl. den Chevalier au Cygne in der Hs. Gall. 19 der Hof- und Staats- t bibliothek zu Miinchen); bei dem ausgesprochenen Interesse des ferrarischen Hofes fiir franzosisierende ritterliche Kultur ware ein Verstandnis fiir solche aus dem N arden importierte Seelenmode durchaus vorauszusetzen. Trotzdem hat Francesco Cossa die Venus nach dem strengen Programm gelehrter lateinischer Mythographie dargestellt: Der vorhin genannte Albericus schreibt in seinem Gottermalerbuch folgende Gestaltung der Venus vor, die ich Ihnen als aus einer illustrierten italienischen Handschrift zeigen kann. 1 ) Der lateinische Text lautet in der ubersetzung etwa so: ,Die Venus hat unter den Planeten den 5· Platz. Darum wurde sie an fiinfter Stelle dargestellt. Die Venus wurde gemalt als allerschonste Jungfrau, nackt und im Meere schwimmend, [in der rechten Hand hielt sie eine Muschel,] mit einem Kranz aus weiBen und roten Rosen war ihr Kopf geschmiickt, und von Tauben, die sie umflatterten, war sie begleitet. Vulcan, der Feuergott, roh und scheuBlich, war ihr angetraut und stand zu ihrer Rechten. Vor ihr aber standen drei kleine nackte J ungfraulein, die die drei Grazien genannt t wurden, und von denen zwei ihr Gesicht uns zugewandt hatten, die dritte aber sich vom Riicken zeigte; auch ihr Sohn Cupido, gefliigelt und blind, stand dabei, der mit Pfeil und Bogen auf Apollo schoB, worauf er sich [den Zorn der Gotter fiirchtend] in den SchoB der Mutter fliichtete, die ihm ihre Linke hinreichte." (Abb. II2). Sehen wir uns nun wieder Cossas Aphrodite an: Der Kranz von roten und weiBen Rosen, die Tauben, welche die auf dem Wasser fahrende Gottin umflattern, Amor, der auf dem Gurtel seiner Mutter dargestellt ist, wie er mit Pfeil und Bogen ein Liebespaar bedroht, unJ vor allem die drei Grazien, die sogar sicher nach antikem kiinstlerischem Vorbild geschaffen sind, beweisen, daB hier der Wille zu echt antiker Rekonstruktion hestand. Es gehort nur etwas Abstraktionsfahigkeit dazu, urn in dieser franzosischen Miniatur vom Ende des 14. Jahrhunderts (Abb. II3) die Anadyomene des Albericus auf ihrer Reise durch das mittelalterliche Frankreich wiederzuerkennen. So steigt sie in dem <> aus dem Meere auf. 2) Die Situation und die Attribute sind klar: Amor hat sich 1) Rom Vat. Reg. lat. 1290, in Oberitalien urn 1420 geschrieben. 2) Das Gedicht wurde von einem unbekannten franzosischen Geistlichen (vor 1307) verfallt; cf. Gaston Paris, La litterature fran~aise au moyen-age. 4· Auf!. (1909), p. 84. Die Abb. entstammt der Hs. 373, anc. 6g86, der Bib!. Nat. zu Paris (fol. 207 V).
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Jtalienische Kunst und internationale Astrologie im Palazzo Schifanoja zu Ferrara
zwar zu einem gefliigelten thronenden Konig entwickelt, und die Schaum-
t geborene scheint in ihrem Teiche eine Ente statt der Muschel erfaBt zu
haben; aber sonst sind ganz eindeutige mythische Rudimente auWillig: weiBe und rote Rosen schwimmen im Wasser, drei Tauben flattern, und eine von den drei Grazien versucht sogar die vorschriftsmaBige Stellung von riickwarts einzunehmen. Bis in die franzosische Buchillustration des 15. und 16. Jahrhunderts halt sich dieser Albericus-Olymp und ebenso in dem sag. MantegnaTarockkarten-Spiel, das urn 1465 in Oberitalien in Kupfer gestochen wurde. Wenden wir uns jetzt zu den Olympiern als Astral-Damonen, wie sie in jenen Planetenkalendarien fortdauern. Man betrachte z. B. das Schicksalsblatt der ,Venuskinder" auf einer burgundischen (aber wahl auf deutsche Vorbilder zuriickgehenden) Blockbuchseite von ca. 1460. 1 ) Sehr unheimlich damonisch geht es hier nicht zu; die schaumgeborene Herrin von Cypern ist zur Besitzerin einer vergniigten Gartenwirtschaft umgewertet: Liebesparchen baden und scherzen bei Musik auf blumiger Au; schwebte nicht eine nackte Frauengestalt auf Wolken, einen Spiegel in der Rechten und Blumen in der Linken, zwischen ihren Tierkreiszeichen oben in der Luft, man wiirde die unten auf der Erde nicht fiir das hal ten, was sie sind: astrologisch brauchbare Bilderscholien zu den mythischen Eigenschaften der kosmischen Venus, die in Natur und Menschen alljahrlich die Lebensfreude wiedererweckt. Die Planetenastrologie tritt in Ferrara, da die Zwolfgotter des Manitius die Wandelsternregion einnehmen, zugunsten der Dekan-Astrologie zuriick. Trotzdem wird man sich der Einsicht nicht verschlieBen konnen, daB der Liebesgarten und die Musizierenden auf dem Fresko Cossas angeregt sind von den traditionellen ,Venuskindern". Freilich Cossas packender Wirklichkeitssinn (von dem die Galleria Vaticana ein so unvergleichliches Zeugnis bewahrt in der Fredella mit Szenen aus dem Leben des hi. VincenzoFerrer) iiberwindet das unkiinstlerischeElement des literarischen Einschlags, der hingegen urn so klarer bei den Monatsbildern im Palazzo Schifanoja hervortritt, wo die schwachere kiinstlerische Personlichkeit das trockene Programm nicht durch Belebung zu iiberwinden vermag. Eine solche Personlichkeit ist der Maier des Juli-Freskos. Nach *Manitius gehort der Monat dem Gotterpaar Jupiter-Kybele. Nach der spatantiken Planetentheorie dagegen ware Sol-Apollo der Regent des Juli und des Tierkreiszeichens des Lowen. I) Cf. Lippmann, Die sieben Planeten (1895), Taf. C. V.
T.ti.·l !..\. V
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TafC'l LXVI
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115.
Schema dl'r Freskenanonlnung im Palazzo Schifannja zu F(·rrara (zu Seitc .J76).
Planetenkinder- und M ythogl'aphentradition
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Nun sieht man auf dem Fresko (Abb. II4} oben in der Ecke rechts betende Monche, die in einer Kapelle vor einem Altarbilde knien; diese Vorstellung ist aus dem Planetenkinder-Zyklus des Sol-Apollo in die hier sonst maBgebende Zwolfgotterreihe des Manilius hineingeraten. Schon seit 1445 sind in Stiddeutschland diese frommen Beter als typischer Bestandteil der ,Sonnenkinder" nachgewiesen. 1 } Der deutsche Vers aus einem Planetenblockbuch lautet dazu: <
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ltalienische Kunst 1md inlernationale Astrologie im Palazzo Schifanofa zu Ferrara
Der Maler des Julifreskos, dessen Gestaltungskraft nicht wie Cossas lebensvolle Figurenwelt den illustrativen Hintergrund vergessen Hi.Bt, ist ein Ausliiufer mittelalterlicher Kunstanschauung, die zum Absterben reif ist. Die Hochzeitsszene links soil die Heirat der Bianca d'Este, * einer Tochter Borsos, mit Galeotto della Mirandola vorstellen. Ein Bruder dieses Galeotto war Pico della Mirandola, der tapfere Vorkiimpfer gegen astrologischen Aberglauben, der sich iiberdies in einem besonderen Kapitel gegen die unsinnige arabische Doktrin von den Dekanen ereiferte. Man begreift, daB ein Renaissance-Mensch, in dessen engsten Kreis hinein diese astrologischen Diimone spukten - auch der astrologiefeindliche Savonarola war in Ferrara geboren - sich gegen solche barbarische Schicksalsgotzen zur Wehr setzte. Wie stark muBte aber die antike Gotterwelt am Hofe der Este noch mit spiitantik-mittelalterlichen Vorstellungen und Praktiken verflochten sein, daB noch 1470 von einer durchgreifenden kiinstlerischen Restitution des Olymps sich nur die ersten Symptome finden, die wir eben in dem Ersatz der Planetengotter durch die Zwolfgotterreihe des Manitius erblicken. Wer konnte nun der gelehrte Inspirator gewesen sein? Am Hofe der Este spielte die Astrologie eine groBe Rolle: von Leonello d'Este wird z. B. berichtet, daB er, wie die alten ssabischen Magier, an den sieben Wochentagen Gewander in den betreffenden Planetenfarben * trug 1); Pietro Bono Avogaro, einer der Hoiastroiogen, schrieb Prognostica fiir jedes J ahr und ein gewisser Carlo da Sangiorgio befragte sogar durch Punktierkunst, der letzten entarteten Ausliiuferin antikastrologischer Divination, die Zukunft. 2) Nicht jener Avogaro, wohl aber der andere Professor der Astronomie an der Universitiit Ferrara ist der' iibergelehrte Inspirator der Monatsbilder im Palazzo Schifanoja gewesen: Pellegrino Prisciani, der Bibliothekar und zugleich Hofhistoriograph der Este war. Wir konnen dies durch einen quellenkritischen Indizienbeweis feststellen. GewiB, auch Avogaro zitiert wiederholt in seinen Prognostiken Abu Ma'schar. Jener Pellegrino Prisciani 8) aber (dessen Portriit uns das Titelblatt seiner Orthopasca in der Bibliothek zu Modena bewahrt), zitiert in einer astrologischen Auskunft gerade denjenigen eigentiimI) Gardner, Dukes and Poets in Ferrara (1904), p. 46 verweist auf Decembrio, Politiae Litterariae (1540) fol. I: «Nam in veste non decorem et opulentiam sol urn, qua caeteri principes honestari solent, sed mirum dixeris pro ratione planetarum, et dierum ordine, colorum quoque coaptationem excogitauit.t 2) Cf. seinen Bericht vom Jahre 1469 bei A. Cappelli, Congiura contro il duca Borso d'Este, in «Atti e Memorie d. RR. Dep. Stor. Patr. p. I. provincie Modenesi e Parmensi&, 2 (1864), p. 377 ss. 3) "Ober ihn Bertoni, La Biblioteca Estense {1903) [bes. p. 194 sq.] und Massl!ra, Archivio Muratoriano {I9II).
Pellegrino Prisciani als Urheber des Programms
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lichen Gelehrtendreibund als seine Autoritaten, die wir eben als die Haupt-Vorstellungsquellen unserer Fresken nachwiesen: Manilius, Abu Ma'schar und Pietro d'Abano. Ich verdanke die Abschrift dieses bisher unbekannten, flir mich so bedeutsamen Dokuments der Gtite des Archivars von Modena, Herrn Dallari.I) Leonora von Aragon, die Gemahlin des Herzogs Ercole, hatte ihn, den astrologischen Vertrauensmann der Familie, urn Angabe der besten Stern-Konstellation gebeten, bei der unbedingt in Erftillung gehe, was man sich wtinsche. Er stellt mit Freude fest, daB diese Konstellation gerade jetzt vorhanden sei: Jupiter mit dem Drachenkopf in Konjunk- * tion bei gtinstigem Stand des Mondes unter demZeichen des Wassermanns, under beruft sich bei seinem gelehrten Gutachten, das ich im Anhange [S. 479] publiziere, aufAbuMa'schar'sAphorismen und auf denKonziliator des Pietro d' Abano. Den autoritativen SchluBakkord aber lii.Bt er Manilius singen: (IV. 570-571) <. Dieser Indizienbeweis dad, wie mir scheint, durch ein zweites urkundliches Zeugnis als endgilltig abgeschlossen gelten; der vorhin erwahnte Brief des Francesco Cossa 2} ist eine Beschwerde tiber schlechte Behandlung abseiten des herzoglichen Kunstintendanten, tiber dessen Kopf weg er seine Klage tiber schlechte Behandlung und Bezahlung an den Herzog Borso personlich richtet. Der Kunstinspektor im Palazzo Schifanoja war aber unser Pellegrino Prisciani. Francesco sagt zwar nur, daB er sich an den Ftirsten selbst wende, weil er Pellegrino Prisciani nicht belii.stigen wolle: << • • • non voglio esser quello il quale et a pellegrino de prisciano et a altri vegna a fastidio>>, doch geht aus dem Zusammenhange deutlich hervor, da.l3 er den gelehrten Mann vermied, weil dieser ihn auf dieselbe Stufe der Bezahlung stellen wollte, wie die anderen Monatsbildermaler, die Francesco Cossa- wir begreifen heute seine berechtigte vergebliche Emporungals <> bezeichnet. Ich glaube dem Andenken des Pellegrino nicht zu nahe zu treten mit der Annahme, daB er die anderen Maler schon deshalb mindestens so hoch schatzte wie Francesco Cossa, weil jene die Finessen des Gelehrtenprogramms so schon deutlich verkorperten. Wir dtirfen jedoch nicht vergessen, daB das Programm des Prisciani- mochte es immerhin in der malerischen Ausftihrung durch Oberladung mit Einzelheiten zu unktinstlerischer Zersplitterung ftihren - in der Grundanlage einen Gedankenarchitekten verrii.t, der mit den tiefr) R. Archivio di Stato in Modena-Cancellaria Ducale-Archivi per materie; Letterati· Prisciani Pellegrino. 2) Venturi, I. c., p. 384-385. Warburg, Gesammelte Schriften Bd. 2 31
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ltalienische Kunst und internationale Astrologie im Palazzo Scliifanofa zu Ferrara
sinnig harmonischen Elementen griechischer Kosmologie taktvoll umzugehen weiB. Sehen wir uns daraufhin vermittelst einer fliichtigen Skizze die Riickiibersetzung des ganzen Bilderzyklus von Ferrara ins Spharische an, so springt es in die Augen, daB der dreifache Bilderstreifen im Palazzo Schifanoja eigentlich ein auf die Ebene iibertragenes Spharensystem ist, in dessen Anlage sich der Spharentypus des Manitius mit dem der Bianchinitafel vermischt (Abb. ns). Den innersten Kern der Erdsphare symbolisiert der illustrierte Hof.und Staatskalender des Duca Borsa; in der obersten Reihe schweben dann - dem Glauben des Manilius entsprechend - die zwolf olympischen Gotter als Beschiitzer der Monate; von ihnen sind in Ferrara noch vorhanden: Pallas, Venus, Apollo, Mercur, Jupiter-Kybele, Ceres und Vulcan. Manitius hat die 12 Gotter an Stelle der Planeten zu Regenten der rz Monate eingesetzt und verehrt. In Ferrara ist diese kosmologische Theorie in der Grundidee beibehalten; es lieBen sich nur an einzelnen Stellen versprengte Stiicke aus der alteren mittelalterlichen PlanetenAstrologie aufzeigen, wahrend die gelehrt beschreibende Mythographievor allem Albericus - iiberreichlich zu kleinlicher Ausmalung des Hintergrundes beisteuerte. Die Tierkreissphare ist dem Manitius, dem Planispharium Bianchini und dem Monatszyklus im Palazzo Schifanoja gemeinsam. Du:rch die Ausgestaltung des Dekansystems aber, das auf der Bianchinitafel sich als besondere Region zwischen Fixsterne und Planeten einschiebt, ist die Sphara des Prisciani dem Kosmos auf der Bianchinitafel blutsverwandt; denn die indischen Dekane des Abu Ma'schar, die die mittlere Region im Palazzo Schifanoja beherrschen, verrieten - allerdings erst bei exakter Auskultation - daB unter dem siebenfachen Reisemantel der vielgepriiften Wanderer durch Zeiten, Volker und Menschen ein griechisches Herz schlagt.
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Turas Gemalde in der Bibliothek des Pica della Mirandola sind uns Ieider nur noch in Beschreibungen erhalten; sie wiirden uns vielleicht schon in der gleichzeitigen ferraresischen Malerei selbst zeigen, wie sich das stilistische Hauptereignis, das die Wende der Friihrenaissance zur Hochrenaissance symbolisiert, anbahnt: die Restitution eines hoheren * antikisierenden Idealstils fiir die graBen Gestalten der alten Sage und Geschichte. Zu diesem antikisierenden ldealstil hoherer Humanitat scheint allerdings vom Palazzo Schifanoja keine Briicke zu fiihren. Wir sahen, daB
Restitution der olympischen Antike
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1470 die Kybelesage in der Prosa eines StraBenaufzuges die Pflicht mittelalterlich-illustrativer Dienstbarkeit erfi.illt - denn noch hatte Mantegna nicht gelehrt, wie man die Gottermutter im Triumphalschritt des romischen Triumphbogens festlich einhertragt - und auch die Venus * Cossas schickt sich noch nicht an, aus der niederen Region des Trachtenrealismus <> zum lichten Ather der <> in der Villa Farnesina aufzufahren. Trotzdem besteht eine Dbergangssphare zwischen Cossa und Raffael: Botticelli. Denn auch Alessandro Botticelli hat seine SchOnheitsgottin erst befreien mi.issen aus mittelalterlichem Realismus banaler Genrekunst <>, illustrativer Horigkeit und astrologischer Praktik. Ich babe vor Jahrenl) schon den Nachweis zu fi.ihren versucht, daB die Kupferstiche des sogenannten Baldini-Kalenders ein Jugendwerk Botticellis sind und jedenfalls charakterisieren sie seine Vorstellungswelt von der Antike. Der Kalender hat in unserem Zusammenhang ein doppeltes Interesse: durch seinen Text und durch die Darstellung. Der Text ist eine direkte Gebrauchsanweisung fi.ir Planetenglaubige; eine * eingehendere Betrachtung wird ibn als ein richtiges Kompendium hellenistischer angewandter Kosmologie - und zwar ebenfalls durch Abu Ma'schar vermittelt- nachweisen. An die Darstellung kni.ipft sich nun durch den scheinbar nebensachlichen Umstand, daB wir auch eine spatere Auflage desselben Kalenders besitzen, eine stilgeschichtlich wertvolle Einsicht; wir konnen durch eine Nuance der auBeren Gestaltung das neue Stilprinzip antikisch idealisierender Beweglichkeit in statu nascendi beobachten. Die erste, etwa 1465 anzusetzende Auflage (Abb. 22) dieses Kalenders, schlieBt sich im Typus genau an jene nordischen Planetenblatter an. In der Mitte der Venusgesellschaft steht ein steifes weibliches Tanzfigiirchen: eine Frau in burgundischer Tracht, die den unverkennbaren franzosischen Rennin mit der Guimpe auf dem Kopfe tragt; sie beweist dadurch schon * auBerlich, daB Baldini-Botticelli sich an eine burgundische Version des nordischen Vorbilds gehalten haben muB. Tendenz und Wesen der Stilumformung der florentinischen Fri.ihrenaissance enthi.illt nun die zweite, wenige Jahre spater anzusetzende, Auflage dieses Stiches (Abb. 23). Aus der engumsponnenen burgundischen Raupe entpuppt sich der florentinische Schmetterling, die ,Nynfa" mit dem Fli.igelkopfputz und der flatternden Gewandung der griechischen Manacle oder romischen * Victoria. In unserem Zusammenhange wird es jetzt deutlich, daB Botticellis 1) Delle imprese amorose nelle piu antiche incisioni fiorentine in Rivista d'Arte (1905) Luglio. [S. S. 86£.].
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Italienische Kunst und intemationale Astrologie im Palazzo Schifanofa zu Fer1:ara
Venusbilder, ,Die Geburt der Venus" und der sogenannte ,Friihling", der vom Mittelalter zweifach, mythographisch und astrologisch, gefesselten Gottin die olympische Freiheit wiedererringen wollen. Rosenumflattert erscheint Venus, eine entschalte Anadyomene, auf dem Wasser in der Muschel; ihre Begleiterinnen, die drei Grazien, verbleiben in ihrem Gefolge auf dem anderen Venusbilde, das ich vor Jahren das ,Reich der Venus" nannte. Heute mochte ich wohl eine etwas andere Nuance derselben Erklarung vorschlagen, die das Wesen der Schonheitsgottin und der Herrin der wiedererwachenden Natur zugleich dem astrologisch gebildeten Beschauer des Quattrocento ohne weiteres erschloB: << V enere Pianeta>>, die Planetengottin Venus in dem von ihr regierten Aprilmonat erscheinend. * Simonetta Vespucci, zu deren Erinnerungskult beide Bilder m. E. gehOren, - starb ja auch am 26. April 1476. Bottice!li empfing also von der bisherigen 'Oberlieferung die stofflichen Elemente, aber zu eigenster idealJscher Menschenschopfung, deren neuen Stil ihm die wiedererweckte griechische und lateinische Antike, der homerische Hymnus, Lucrez und Ovid (den ihm Polizian, kein moralisierender Monch, deutete), pragen half, und, vor allem, weil die antike Plastik selbst ihn schauen lieB, wie die griechische Gotterwelt nach Piatons Weise in hoheren Spharen ihren Reigen tanzt.
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Kommilitonen! Die Auflosung cines Bilderratsels - noch dazu wenn man nicht einmal ruhig beleuchten, sondern nur kinematographisch scheinwerfen kann - war selbstverstandlich nicht Selbstzweck meines Vortrages. Mit diesem hier gewagten vorlaufigen Einzelversuch wollte ich mir ein Plaidoyer erlauben zugunsten einer methodischen Grenzerweiterung unserer Kunstwissenschaft in stofflicher und raumlicher Beziehung. Die Kunstgeschichte wird durch unzuHingliche allgemeine Entwicklungs-Kategorien bisher daran gehindert, ihr Material der allerdings noch ungeschriebenen ,historischen Psychologic des menschlichen Ausdrucks" zur Verfiigung zu stellen. Unsere junge Disziplin versperrt sich durch allzu materialistische oder allzu mystische Grundstimmung den weltgeschichtlichen Rundblick. Tastend sucht sie zwischen den Schematismen der politischen Geschichte und den Doktrinen vom Genie ihre eigene Entwicklungslehre zu finden. Ich hoffe, durch die Methode meines Erklarungsversuches der Fresken im Palazzo Schifanoja zu Ferrara gezeigt zu haben, daB eine ikonologische Analyse, die sich durch grenzpolizeiliche Befangenheit weder davon abschrecken laBt, Antike, Mittel-
Grenzerweitevung der Kunstgesclnchte
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alter und Neuzeit als zusammenhangende Epoche anzusehen, noch davon, die Werke freiester und angewandtester Kunst als gleichberechtigte Dokumente des Ausdrucks zu befragen, daB diese Methode, indem sie sorgfa.Itig sich urn die Aufhellung einer einzelnen Dunkelheit bemiiht, die groBen allgemeinen Entwicklungsvorgange in ihrem Zusammenhange beleuchtet. Mir war es weniger zu tun urn die glatte Losung, als urn die Heraushebung eines neuen Problems, das ich so formulieren mochte: ,Inwieweit ist der Eintritt des stilistischen Umschwunges in der Darstellung menschlicher Erscheinung in der italienischen Kunst als international bedingter Auseinandersetzungs-ProzeB mit den nachlebenden bildlichen Vorstellungen der heidnischen Kultur der ostlichen Mittelmeervolker anzusehen ?" Das enthusiastische Staunen vor dem unbegreiflichen Ereignis kiinstlerischer Genialitat kann nur an Gefiihlsstarke zunehmen, wenn wirerkennen, daB das Genie Gnade ist und zugleich bewuBte Auseinandersetzungsenergie. Der neue groBe Stil, den uns das kiinstlerische Genie Italiens beschert hat, wurzelte in dem sozialen Willen zur Entscha.Iung griechischer Humanitat aus mittelalterlicher, orientalisch-lateinischer ,Praktik". Mit diesem Willen zur Restitution der Antike begann ,der gute Europaer" seinen Kampf urn Aufklarung in jenem Zeitalter internationaler Bilderwanderung, das wir - etwas allzu mystisch - die Epoche der Renaissance nennen. ANHANG Briefl) des Pellegrino de'Prisciani aus Mantua vom 26. Oktober 1487 an die Herzogin [Leonora] von Ferrara. Illustrissima Madama Mia I Racordandomi spesse fiate del ragionamento hebbi adi passati cum vostra Excellentia per quello debbo fare ala mia ritornata a casa: etc. Et mettendossi hora a puncta: cossa molto notabile et maravelgiosa: et grandemente al proposito de V. S 1a se bene mi renda certo da qualche altro lato: sij stato porta a quella non dimeno per ogni mia debita demonstratione: non ho dubitato hora per mio messo a posta scriverli: et aprirli il tuto: non tacendo che forsi la oltra ancora: poteria per qualch uno esser preso qualche pocho di errore come anche si faceva in questa terra dale brigate. Nel tempo qua di sopto annotato: corre quella constellatione de cui non tanto 1i doctori moderni: rna li anti qui ancora: fano festa: et la I) R. Archivio di Stato in Modena - Cancelleria Ducale- Archivi per materia Letterati. Ich wurde durch Bertoni, 1. c., p. 172 auf die Spur des Briefes gefiihrt. Pellegrino Prisciani erteilte eine ganz llhnliche Weissagung noch 1509 der Isabella Este-Gonzaga; cf. Luzio-Renier, Coltura e relazioni letterarie d'lsabella d'Este, 222ff.
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Italienisclie I
qual da mi da molti anni in qua: come credo an cora da molti altri: estato cum grandissimo desiderio expectata. Et e quella de la qual scrive uno notabilissimo doctore chiamato Almansore 1) neli soi aphorismi al rro: et dice. Si quis postulaverit aliquid a Deo: Capite existente in medio C!(li cum Jove: et luna eunte ad eum non praeteribit qum adipiscatur breviter qu~situm: Et quella ancora di cui parla il Conciliatore 2 ) et prima a la dif.a II3 dove scrive queste parole. Quo etiam modo quis potest fortunari aut infortunari ad bona fortun~: honores: Scientiam: etc. unde invocation em ad Deum per me factam: percepi ad Scientiam conferre: capite cum Jove in medio celi existente: et luna eunte ad ipsum: Quod et Reges grecorum cum volebant suis petitionibus exaudiri observabant : albu. in Sadan. Et ancora ala dif.a 154 dicendo in questo modo. Praeterea similiter et astronomi~ oratione placantur: et in subsidium concitantur nostrum ut orationum epilogus insinuat planetarum: unde albumasar in Sadam: Reges graecorum cum volebant obsecrare deum propter aliquod negotium: ponebant caput Draconis in medio c~:li cum Jove aut aspectum ab eo figura amicabili. et lunam conjunctam Jovi: aut recedentem ab ipso et conjunctionem cum domino ascendentis petentem: adhuc autem et cum capite amicabili figura: Tunc qui dicebant ipsorum petitionem audiri unde almansor in aphorismis: Si quid (sic) postulaverit aliquod a deo etc. Et ego quidem in huius Orbis revolutione quandoque configuratione scientiam petens apprime visus sum in illa proficere. 3 ) Et perche JUma Madama mia alcuni qualche volte soleno in questo tempo fare sculpire in argento on alcuno metallo la situatione del cielo in quello tempo: per non mi parere necessario: piu presto ho ordinato certe parole molto al proposito previe ala Oratione: le quale pari modo mando ad V. Excelta la qual se dignara narrare il tuto allo mio IUmo Sigre suo consorte: et monstrarli ogni cossa dicendoli: che non mi ha parso scrivere a Sua Celsitudine: a cio le lett ere non vadano per li banchi dela Cancellaria: et la Cossa transcora per bocha de molti quali come homini grossi de tal mirabile facto lo biasemariano piu presto: Vostra Jllma Sigla adonche: a dui di de novembre proxhuo futuro che sera de Venere di: la sira sonate le vintiquatro hore et tri quarti posta I) Almansoris Propositio zo8 (Ausg. Basil. 1533), p. 98). 2) Conciliator Petri Aponensis medici ac philosophi celeberrimi Liber Conciliator differentiarum philosophorum precipueque medicorum appellatus etc. In der Ausg. von 1509 tl'agen die betr. Differentiae die Nrn. IIJ und 156, S. 158 v.o und 201 v.o 3) "Ober Sadan cf. Boll, S. 421; die Stelle geht auf den Conciliator I. c. zurll.ck.
Brief des Pellegrino Prisciani
in sua bona devotione et loco apto: ingenochiata incomenciara la Oratione sua dicendo: Omnipotens et Eterne Deus qui de nihilo cuncta visibilia et invisibilia creasti: et celos ipsos tam miro ordine collocatis: errantibus et fixis stellis sic mirabiliter decorasti: radios insuper: lumina: motus: potestatem: et vim earn illis tribuens: quam tibi libuit: et quos intelligentijs separatis et angelis sanctis tuis animasti: Quique nos homines ad imaginem tuam (licet de limo terrae) plasmasti: ut et ex celis ipsis plurimos etiam fructus: commoditates et beneficia (pietate tua intercedente) consequeremur: Te supplex adeo: devoteque sempiternam maiestatem tuam deprecor: et si non ea qua debeo: saltern qua possum animi contritione ad immensam misericordiam et miram benignitatem tuam humiliter confugiens: Ut postpositis delictis inscipientiyet pravitatis m~: pietate tua exaudire me digneris: Et sicut mirabili stella ilia praevia et ductrice: Guaspar: Melchior: et Baldasar: ab oriente discedentes ad optatum praesepe Domini nostri Jhesu christi filij tui pervenerunt: Ita nunc Stella Jovis cum capite draconis in medio celi existente et luna ad eum accedente: ministris quidem tuis cum sanctis angelis suis mihi auxiliantibus et ducibus. Oratio haec mea ad te pervenire possit: Et mihi concedere: et largiri digneris etc. et quivi dica la V. S. la gratia che la desidera da ipso aeterno Dio: Et stagi cusi reiterando la Oratione insino chel sonera una hora di nocte: Et tenga per fermo che non passaran troppo giorni vedera per effecto haver consequito la adimandata gratia. Et habbi certo che questa Constellatione non venira in tanta bontate ad grandissimo tempo: perche si fa in lo signo de aquario; El quale e proprio signo de tal sanctitate: et in tanto che quando uno homo nasce et vene in questo mondo ascendendo ipso signo de aquario quellui e homo sancto et tuto da bene: Dove Marco Manilio non dubito scrivere in questo modo: Quod si quem sanctum essevelis: castumque probumque. Hie tibi nascetur: cum primus Aquarius exit. Et sic valeat et exaudiatur JUma D. tua ali pedi di la quale per mille volte me racomando- Mantue die 26 octobris 1487. Eiusdem Ducalis Dominationis Vestrae Fidelis et devotus Servitor: Peregrinus Priscianus. Ala Mia Illustrissima Madama Madam a la Ducessa de Ferrara Ferrarie Subito
OBER PLANETENGOT1 tRBILDER IM NIEDERDEUTSCHEN KALENDER VON 1519
Tafel LXVII
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Abh. I ril. Merkur, llolzschnitt von Hans Burgkmair (zu Seite 4H6).
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117.
:\1<-rlwr aus: .:\ygc Kah·nder, Lubeck
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(zu Scite .fil.)).
Die Holzschnitte, Planetengotter darstellend, im niederdeutschen ,Nyge-Kalender", den Steffen Arndes 1519 in Lubeck gedruckt hat, verraten grundlicherer Betrachtung italienische Vorbilder; zwei Planeten- Merkur und Saturn -lassen sich sogar auf ganz bestimmte Vorlagen t zuriickfiihren, auf die Planetengotter des beriihmten Tarock-Kartenspiels, einer Kupferstichfolge, die urn 1465 in Oberitalien entstand (vgl. Abb. n6, II7und 127, 128). Schon urn 1490 waren diese Planetengotter in Nurnberger Holzschnitten nachweisbar verwertet worden; auch Durer hat sie kopiert. 1) Im niirnbergischen Humanistenkreise der Schedel und Celtes * sind wohl deren Vermittler zu suchen, fiir die ja Padua Sammelplatz und Ausfuhrstelle humanistischer Bildung war. Fur den hamburgischen Drucker Steffen Arndes kommt jedoch eine andere Humanistenstatte, Perugia, zunachst in Betracht. Er hat dart, wenn er nach Langes 2) einleuchtender Vermutung mit Stefano Aquila identisch ist, schon seit 1476 seine bei Gutenberg erlernte Kunst ausgeiibt. Ein mit prachtvollen Holzschnitten geschmiicktes, bisher unbeachtetes Meisterstiick seiner Presse, die gluckliche Zusammenwirkung von nordischer und italienischer Druckkunst veranschaulichend, ist Lorenzo Spiritos ,libro delle sorti", das er 1482 zusammen mit Paul Mechter und Gerhard von Buren in Perugia druckte. 3) In Perugia wirkte auch urn diese Zeit als Rechtsprofessor der Hamburger Jacob Langenbeck, ein Bruder unseres bekannten hamburgischen Biirgermeisters Heinrich Langenbeck. Er hat dort jene erste Ausgabe der ,Digesten" herausgegeben, di2 der Kompagnon t von Arndes, Wydenast, 1476 druckte. Perugia war eben fiir hamburgische Studenten, die tiber Erfurt nach Italien zogen, die hohe Schule der neuen humanistischen Bildung. Auch die Familie Arndes besaB in Italien weilende rechtsgelehrte Familienmitglieder: Theodor Arndes vertrat urn r) Vgl. Loga im Jahrb. d. PreuB. Kstslgn. (1895) S. 236ft. 2) Vgl. H. 0. Lange, Les plus anciens imprimeurs a Perouse in Kgl. Danske Vidensk. Selsk. Forhandl. (1907). Die Vermutung Langes unterstO.tzt die auf gefl. Auskunft des Hamburgischen Staatsarchivs zurilckgehende Feststellung, daB die Familie Arndes den Adler im Wappen ffthrte. Eine direkte Verwandtschaft zwischen Steffen und Theodor Arndes ist jedoch bis jetzt nicht nachweisbar. 3) Der Vortragende berichtete ausfll.hrlich tiber dieses Druckwerk in einer Sitzung 1910. S. Abb. 119 und 120; Expl. in Ulm, Seite ca. 27 X 19 em.
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Vber Planetengotterbilder im Niederdeulschen Kalender von ISI9
1475 Hamburg in Rom bei einern Prozesse und wurde dann, nachdern er Dechant in Hildesheirn und Braunschweig gewesen war, Bischof in Lubeck (1492), wo ja auch Steffen Arndes spater seine Hauptwirksarnkeit entfaltete. Die Annahrne niiherer Beziehungen zwischen diesen heiden Arndes schien so die merkwtirdige Tatsache zu erkliiren, daB sich, bisher unbeachtet, die Planetengotter genau im Stile des Kalenders an nieder* siichsischen Hiiuserfassaden in Braunschweig (1536) und an dem ,Brusttuch" in Goslar (1526) vorfinden. Ebenso liiBt sich nachweisen, daB Mars und Venus, Saturn und Luna, die lebensgroB gemalt an den Wiinden der Rathauslaube in Liineburg auftauchen (urn 1529), auf dieselben Gottertypen zuriickgehen. Und doch haben wir an einen anderen Planeten* Vermittler zu denken, an Hans Burgkrnair 1) in Augsburg, dessen Holzschnittfolge der Planeten das gemeinsame Vorbild (vgl. Abb. n8) nicht nur dieser nordischen Planetengotter gewesen ist, sondern auch, der Lage Augsburgs entsprechend, die in Italien wiedererweckte Gotterwelt nach Ostdeutschland vorbildlich verbreitete, wie die Fassade am bunten * Haus in Eggenburg (1547) in Niederosterreich beweist. Es ist sogar * wahrscheinlich, daB Burgkmair solche Planeten wirklich an einer Hausfassade am Markt in Augsburg selbst gemalt hat. Das wiirde die nachdriickliche Einwirkung dieser Figuren im allgemeinen und zugleich ihre Erscheinung an Hiiuserfronten erkHi:ren. Die Planeh::ngotter Burgkmairs konnten ihrerseits wiederum auf ein verloren gegangenes monumentales italienisches Werk zuriickgehen, von dem dann die heiden Planeten des oberitalienischen Tarockspiels nur seitliche Ausliiufer wiiren. 2) Mogen sich nun immerhin Einzelheiten bei genauerer Nachforschung spiiter anders darstellen, so ergibt sich doch fiir die wissenschaftliche Bibliophilie als sicheres Ergebnis, daB dieser Kalender von 1519, der nur ein naives Erzeugnis volkstiimlicher Literatur zu sein scheint, vielmehr ein entwicklungsgeschichtlich sehr bemerkenswertes Kunsterzeugnis ist, dem eine tiber das lokalgeschichtliche Interesse weit hinausgehende kulturgeschichtliche Bedeutung zufiillt. Denn durch ihn liiBt sich die verschollene EtappenstraBe nachweisen, auf der jene Bilder hin und her wandern konnten, die, durch die Druckkunst befreit und mobil gemacht, eine neue Epoche des Austausches kiinstlerischer Kultur zwischen Norden und Siiden anbahnten und vermitteln. 1) Cand. phil. Hubner wies den Vortragenden zuerst auf Burgkmair hin.
2) Der Vortragende sprach eingehend iiber diese Beziehungen auf dem Intern. kunsthistor. KongreLl 1909 in Milnchen.
Tafel LXVIII
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Tafel LXIX
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HEIDNISCH-ANTIKE WEISSAGUNG IN WORT UND BILD ZU LUTHERS ZEITEN
VORBEMERKUNG Auf Veranlassung seines Freundes Boll hat der seit Ende Oktober 1918 schwer erkrankte Verfasser in die Drucklegung des vorliegenden Fragmentes eingewilligt, obgleich es ihm nicht moglich war, notige Verbesserungen, geschweige- wie er es sich vorgenommen hatte- wesentliche Erweiterungen aus einer unbekannten Fiille friiher durchgearbeiteten und vorbereiteten Materials beizubringen. Er lieB aber dieses Bruchstiick doch hinausgehen, weil er sich einerseits vorhielt, daB dieser Versuch einem Spurenfolger spater doch helfen konne, und daB andererseits die Moglichkeit, auslandisch lagernde Faden einzuspinnen- mochte der bisherige Weber gut oder schlecht sein - , technisch unserem forschenden Deutschland fiir lange geraubt ist. Er bittet deshalb die Freunde und Kollegen, die ihm jahrelang unermi.idlich halfen, allen voran Franz Boll, diese Zustimmung zur Veroffentlichung einer UnzuHinglichkeit als DankesauBerung aufzufassen. Ohne die weitgehende jahrelange Hilfe der Bibliotheken und Archive- sie alle zu nennen, ist dem Verfasser zurzeit unmoglich - , erwahnt seien nur vor allem Berlin, Dresden, Gottingen, Hamburg, Konigsberg, Leipzig, Miinchen, Wolfenbiittel, Zwickau und Madrid, Oxford, Paris, Rom - waren seine Studien unausfiihrbar geblieben. Weit iiber die nachste Amtspflicht hinaus halfen dem Verfasser auBer seinem verstorbenen Freund Robert Miinzei, Prof. Paul Flemming in Pforta, Prof. Ernst Kroker in Leipzig, Dr. Georg Leidinger in Miinchen, P. Franz Ehrle (friiher in Rom), Prof. Richard Solomon in Hamburg und Prof. Gustav Milchsack t in Wolfenblittel. Wilhelm Printz und Fritz Saxl, die ihm jahrelang bis zuletzt treulich beigestanden haben, gebiihrt an dieser Stelle sein herzlicher Dank. Den Mitgliedern der H.eligionswissenschaftlichen Vereinigung zu Berlin konnte er !eider das Referat in der versprochenen Form nicht mehr liefern. Sie mogen dennoch diese Schrift als Zeichen seines aufrichtigen und steten Dankes fiir die Sitzung vom 23. April 1918 ansehen. Meiner lieben Frau sei diese Schrift zur Erinnerung an den Winter 1888 in Florenz zugeeignet. Hamburg,
26.
Januar 1920.
I. REFORMATION, MAGIE UND ASTH.OLOGIE Es ist ein altes Buch zu blat tern: Vom Harz bis Hellas immer Vettern Faust I I.
Dem fehlenden Handbuch ,.Von der Unfreiheit des aberglaubigen modernen Menschen" mtil3te cine gleichfails noch ungcschriebene wissenschaftliche Untersuchung vorausgehen tiber: ,.Die Renaissance der damonischen Antike im Zeitalter der deutschen Reformation". Als ganz vorlaufiger Beitrag zu diesen Fragen sollte ein Vortrag dienen, den der Verfasser in der Religionswissenschaftlichen Vereinigung in Berlin tiber .,Heidnisch-antike Weissagung zu Luthers Zeiten in Wort und Bild" gehalten hat.l) Dieser Vortrag liegt dem vorliegenden Versuch zugrunde. Die dabei untersuchtcn Bilder gch6ren 1m weitesten Sinne wohl zum Beobachtungsgebiet der Kunstgeschichte (soweit namlich alles Bildschaffen in ihr Studiengebiet einbegriffcn ist), aber sie entstammen (bis auf das Bildnis Carions 2), Abb. rzr) dem Kreise der Buchkunst oder der druckenden Kunst und sind deshalb ohne das zugehorige \Vort - es mag nun dabeistehen oder nicht- fUr die rein formale Betrachtung der heutigen Kunsthistorie um so weniger ein naheliegendes Objekt, als sie neben ihrer seltsamcn inhaltlich illustrativen Gebundenheit asthetisch nicht anziehend sind. Aus dem Kuriosum den geistesgeschichtlichen Erkenntniswert herauszuholen, liegt aber Religionswissenschaftlcrn von vornherein naher als den Kunsthistorikcrn. Und doch geh6rt die Einbeziehung dieser Gebildc aus der halbdunklen Region geistespolitischer Tendenzlitcratur in gri.indliche historische Betrachtung zu den eigentlichen Aufgaben der Kunstgeschichte; denn cine der Hauptfragen der stilerforschenden Kulturwissenschaft - die Frage nach dem Einflul3 der Antike auf die europaischc Gesamtkultur der Renaissancezeit - kann nur so in ihrem ganzen Umfange begriffen und zu beantworten versucht werden. Erst wenn wir uns entschlie13en, die Gestalten der heidnischcn Gotterwelt, wie sic in der Frtihrenaissance im Norden und Stiden wiederauferstehen, nicht nur als ktinstlerische Erscheinungen, sondern auch als religiose Wesen aufzufassen und zu untersuchcn, lernen v..-ir allmii.hlich begreifen, welche Schicksalsmacht der Fatalismus der hellenistischen Kosmologie auch fUr Deutschland war, selbst noch im Zeitalter der Reformation; der heidni.:.che Augur, der noch dazu unter dem DeckI) Vgl. Prof. Paul Hildebrandt in der Voss. Ztg. 306 vom r8. Juni 1918. 2) Siebe unten S. 53z, Anm. 3·
Olympische und diimonische Anltke
mantel der naturwissenschaftlichen Gelehrsamkeit auftrat, war schwer zu bekii.mpfen, geschweige zu besiegen. Die klassisch-veredelte, antike Gotterwelt ist uns seit Winckelmann freilich so sehr als Symbol der Antike iiberhaupt eingepriigt, daB wir ganz vergessen, daB sie eine Neuschopfung der gelehrten humanistischen Kultur ist; diese ,olympische" Seite der Antike muBte ja erst der althergebrachten ,diimonischen" abgerungen werden; denn als kosmisch.:: Diimonen gehorten die antiken Gotter ununterbrochen seit dem Ausgange des Altertums zu den religiOsen Miichten des christlichen Europa und bedingten dessen praktische Lebensgestaltung so einschneidend, daB man ein von der christlichen Kirche stillschweigend geduldetes Nebenregiment der heidnischen Kosmologie, insbesondere der Astrologie, nicht leugnen kann. Durch getreue Oberliefcrung auf der WanderstraBe vom Helienismus he1 iiber Arabien, Spanien und Italien nach Deutschland hinein (wo sie schon von 1470 ab in der neuen Druckkunst in Augsburg, Niirnberg und Leipzig in Wort und Bild eine wanderlustige Renaissance vollfiihren) waren die Gestirngotter in Bild und Sprache lebendige Zeitgottheiten geblieben, die jeden Zeitabschnitt im Jahreslauf, das ganze Jahr, den Monat, die Woche, den Tag, die Stunde, Minute und Sekunde, mathematisch bezeichneten, zugleich aber mythisch-personlich beherrschten. Sie waren diimonische \Vesen von unheimlich entgegengesetzter Doppelmacht: als Sternzeichen waren sie Raumerweiterer, Richtpunkte beim Fluge der Seele durch das Weltall, als Sternbilder Gotzen zugleich, mit denen sich die arme Kreatur nach Kindermenschenart durch ehrfi.irchtige Handlungen mystisch zu vereinigen strebte. Der Sternkundige der Reformationszeit durchmiBt eben diese dem heutigen Naturwissenschaftler unvcreinbar erscheinenden Gegenpole zwischen mathematischer Abstraktion und kultlich verehrender Verkni.ipfung wie Umkehrpunkte einer einheitlichen weitschvv1.ngenden urtiimlichen Seelenverfassung. Logik, die den Denkraum- zwischen Mensch und Objekt- durch begrifflich sondernde Bezeichnung schafft, und Magie, die eben diesen Den kr au m durch abergliiubisch z us am men zi ehen de- ideelle oder praktische- Verkniipfung von Mensch und Objekt wieder zerstort, beobachten wir im weissagenden Denken der Astrologie noch als einheitlich primitives Geriit, mit dem der Astrologe messen und zugleich zaubern kann. Die Epoche, wo Logik und Magie wie Tropus und Metapher (nach den Worten Jean Pauls 1) ,auf einem Stamme geimpfet bliihten", .,Doppelzweig des bildlichcn Witzcs. Der bildliche Witz kann entweder den Korper beseelen, oder den Geist verkorpern. UrsprUnglich, wo der Mensch noch mit dcr Welt auf eincm Stamme geimpfet bliihte, war dieser Doppel-Tropus noch keiner; jener verglich nicht Uniihnlichkeitcn, sondern 1)
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Warburg, GesammoJte Schriften. Bd.
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Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
ist eigentlich zeitlos, und in der kulturwissenschaftlichen Darstellung solcher Polaritat liegen bisher ungehobene Erkenntniswerte zu einer vertieften positiven Kritik einer Geschichtsschreibung, deren Entwicklungslehre rein zeitbegrifflich bedingt ist. Die Astrologen des Mittelalters trugen das hellenistische Erbe von Bagdad tiber Toledo und Padua nach Norden; so gehOrten in Augsburg die Werke der arabischen und italienischen Astrologen zu den ersten illustrierten Erzeugnissen der Buchdruckerpresse. Daher stehen sich urn die Wende des 15. Jahrhunderts sowohl in Italien wie in Deutschland zwei Auffassungen der Antike gegeniiber: die uralte praktisch-religiose und die neue kiinstlerisch-asthetische. Wahrend die letztere in I tali en zunachst zu siegen scheint und auch in Deutschland Anhanger findet, erfahrt die astrologische Antike eine hochst eigentiimliche, bisher noch gar nicht geniigend beachtete Renaissance in Deutschland dadurch, daB die in der Weissagungsiiteratur fortlebenden Gestirnsymbole- vor allem die menschengestaltigen sieben Planetenaus der kampfdurchtobten sozialen und politischen Gegenwart eine Bluterneuerung erfahren, die sie gewissermaBen zu politischen Augenblicksgottern macht. Neben diesen menschenfOrmigen Schicksalslenkern, die als Gestirnsymbole der methodischen Sterndeutekunst der ,kiinstlichen" (d. h. wissenschaftlichen) Weissagung unterliegen, muB man auch die irdischen Monstra als Schicksalskiinder der ,wunderlichen" Weissagung in die Betrachtung einbeziehen. Diese Scheidung zwischen ,ktinstlicher" und ,wunderlicher" Weissagung 1 ) miissen wir begreifen und uns deshalb besonders vor Augen halten, weil sich hier - wie gezeigt werden wird - die Wege von Luther und Melanchthon trennen. Als Ausgangspunkt soil hierbei ein bisher unbekannter Brief Melanchthons an den Astrologen und Historiker Johann Carion a us Bietigheim dienen, der am kurbrandenburgischen Hofe eine einfluBreiche Stellung einnahm. verkiindigte Gleichheit; die Metaphern waren. wie bei Kindern. nur abgedrungene Synonymen des Lcibes und Geistes. Wie im Schreiben Bilderscbrift friiher war als Buchstabenscbrift, so war im Sprechen die Metapher. sofcm sie Verbll.ltnisse und nicht Gegenstande bezeichnet, das friihere Wort, welches sich erst allmahlich zum eil!entlichen Ausdruck entfll.rben mu13te. Das tropische Beseelen und Beleiben fie! noch in Eins zusammen, wei! noch Ich und Welt verscbmolz. Daher ist jede Sprache in Riicksicbt geistiger Bezeichmmgen ein Wtlrterbuch erblasseter Metaphern." (Vorschule der Asthetik §50.) I) Die Kernfrage, inwieweit im Kreis der reformatorischen Humanisten eine unmittelbare Kenntnis oder bewuBte Abwandlung der antiken, stoischen Theorie von den zwei Arten der Mantik (artificialis und naturalis; -re'X_vtxfj und ftTEXvoc; bei den gricchischen Stoikern) vorliegt. kann bier nicht eingehend behandelt werden. Vgl. dazu Caspar Peucer (Melanchthons Schwiegersohn), Comm. de praecip. generibus divinationum (Ausg. \Vittenberg 158o), Bl. 6.
Kunstliche und wunderliche Weissagung
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II. HEIDNISCH-ANTIKE ELEMENTE IN DER KOSMOLOGISCHEN UND POLITISCHEN WELTAUFFASSUNG DER REFORMATIONSZEIT: ASTROLOGIE UND TERATOLOGIE IM UMKREISE LUTHERS I. DER BRIEF MELANCHTHONS AN CARlON OBER DEN KOMETEN VON 1531 ~.t\uf der Suche nach Car ions Briefen verv.ries mich die Sammlung von Johannes Voigt!) auf das Staatsarchiv zu Konigsberg und diesem verdankte ich die Moglichkeit, eine Reihe von seinen Briefen in der Hamburgischen Stadtbibliothek studieren zu konnen. Dabei fand sich als Beilage ein lateinisches Schreiben, das Me Ian c h tho n am 17. August 1531 an ihn richtete. Dank der Freundlichkeit von Prof. Flemming in Pforta konnte ich den lateinischen Text (s. Beilage A. I.) unter Benutzung der Textverbesserungen von Nikolaus Muller t sicherstellen. Ich gebe hier den ganzen Inhalt in freier 'Obersetzung wieder, weil uns jede Einzelheit Melanchthon iiberaus anschaulich in seinem fiir Deutschland so schicksalbestimmenden Zwiespalt zwischen humanistischer Intellektualitiit und theologisch-politischem Reformationswillen zeigt. Aufschrift: Dem hochgelehrten Herrn Johann Carion, dem Philosophen, seinem Freund und lieben T ~ndsmann, ,zu eigen handen". , ... Ich habe versucht, (den Text) mit den angesehensten Zitaten auszustatten. Was ich erreicht habe, mogen andere beurteilen. Der Spruch des Elias kommt nicht in der Bibel vor, sondern bei den Rabbinen und ist sehr beriihmt. Burge n sis (Paulus) 2) zitiert ihn und verficht unter Berufung auf ihn gegen die Juden (die Ansicht), daB der Messias schon erschienen sei. Den Hebriiern ist dieser Ausspruch sehr geliiufig und von mir an den Anfang Deiner Historia (Car ions Chronic a) gesetzt, urn allgemeiner bekannt zu werden und Deinem \Verke Empfehlung zu verschaffen. Solche Zitate werde ich spiiter noch viele hi:l.zusetzen. Du siehst (aber), wie die prophetische Stimme vorausweist; so zutreffend (concinna; harmonisch ?) ist die Verteilung der Zeitalter. Die Historia werden wir diesen Winter, wie ich hoffe, vollenden, denn bis jetzt wurde ich durch die 'Oberarbeitung meiner Apologie, die ich an einzelnen Stellen verbesserte, daran verhindert. Du glaubst kaum, wie schwach meine Gesundheit ist; ich werde auch durch Sorge und Arbeit aufgerieben. Meine Frau genas mit Gottes Hilfe einer Tochter, deren Geburtszeit 1) Briefwechsel der beriihmtesten Gelehrten des Zeitalters der Reformation mit Herzog Albrecht von PreuBen. (K
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/le·idnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
(Thema) ich Dir schicke, nicht etwa, urn Dir Miihe zu machen. Ich sehe niimlich, daB sie Nonne werden wird.l) Seit mehr als acht Tagen sehen wir einen Kometen. W1e urteilst Du dariiber? Er scheint tiber dem Krebs zu stehen, da er gleich nach der Sonne untergeht und kurz vor Sonnenaufgang aufgeht. Wenn er eine rote Farbe hiitte, wiirde er mich mehr erschrecken. Ohne Zweifel bedeutet er den Tod von Fiirsten, er scheint aber den Schweif nach Polen zu wenden. Aber ich erwarte Dein Urteil. Ich wiire Dir von ganzem Herzen dankbar, wenn Du mir mitteiltest, was Du meinst. Nun komme ich zu den heutigen Mitteilungen. Wenn ich etwas tiber die Versuche unserer Gegner wiiBte, so wiirde ich Dir alles schreiben, was daran ware, denn wir brauchen die Plane unserer Gegner nicht zu verbergen; fiir uns ist im Gegenteil niitzlicher, sie zu enthiillen. Ich babe namlich schon lange nichts Sicheres tiber irgend welche Vorbereitungen gehOrt, au13er Beftirchtungen, die die Unsrigen hegen wegen jener (nicht ?) kleinen Anzahl von FuBsoldaten, die in Friesland sind. Vielleicht denken sie daran, unter dem Vorwand des diinischen Krieges auch tiber uns herzufallen. Aber der PfaJzer und der Mainzer verhandeln mit den Unsrigen schon tiber friedliche Beilegung, obwohl ich keine Friedenshoffnung habe. Ich werde namlich nicht allein durch astrologische Vora ussagen beeindruckt, sondern auch durch Weissagungen. HaBfurt sagte dern Konig Christian eine ehrenvolle Riickkehr voraus. Schepperus leugnet, daB er zuriickkommen wiirde. Auf mich macht Schepperus keinen Eindruck. Er tauscht sich oft. HaBfurt sagte auch dem Landgrafen die groBten Siege voraus, und ein Burger in Schmalkalden, der mir bekannt ist, hatte ein Wundergesicht tiber diese (politischen) Unruhen, cine Weissagung, auf die ich den groBten Wert lege. Sie enthalt die Voraussage auf eine glimpflich verlaufende Katastrophe, deutet dabei aber doch an, daB unsere Gegner, von Schrecken gepackt, jenem Lowen (dem hessischen Landgrafen) weichen. Ein Weib in Kitzingen hat Schreckliches tiber Ferdinand vorausgesagt. Er werde Krieg gegen uns fiihren, der fur ihn aber ungliicklich verlaufen werde. In Bclgien hat eine J ungfrau dem Kaiser auch geweissagt, was ich aber noch nicht geniigend nachgepriift habe. Im ganzen meine ich, daB irgendeine Bewegung auftreten wird, und ich flehe zu Gott, daB er sie zu gutem Ende lenkt und ihr einen der Kirche und dem Staate giinstigen Ausgang verleiht. Ich arbeitete schon vor Jahresfrist cifrig daran, daB sie mit uns Frieden machten. Hatten sie es getan, dann wiirde es weniger Aufruhr 1) Vgl. 1\Ielanchthon an Camerarius 26. Juii 1531 (Corpus Reformatorum = CK II, 516). Pcucer, der diese Tochter (Margarethe) heiratcte, hat die Weissagung ad absurdum gefiihrt.
Melanchthons Brief an Carion
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in Schwaben geben, das (jetzt) zum grol3en Teil der Schweizer Theologie und Vermessenheit (licentia) anhangt. Aber Campeggi will den Kaiser in einen deutschen Krieg hineinreil3en und verstricken, urn seine Macht zu erschtittern, und die Ratschlage des Camp egg i bill1gen einige a us personlichem HaB gcgen die Unsrigen. Gottes Auge aber ist gerecht. Wir haben sicherlich nichts Schlechtes gelehrt und befreiten viele fromme Seelen von vielen verderblichen Irrlehren. Sabin us schickt dir meine Vorrede iiber das Lob der Astronomie und Astrologic, tiber die ich Dein Urteil erwarte. Lebe wohl. Am Donnerstag nach Mariae Himmelfahrt 1531. Ich schicke Dir die Briefe zuriick ...
Heidnisch-antike Weissagung in Wol't und Bild ztt Luthers Zeiten
Kometen beruhigen, der im August erschien- es warder Halleysche -, der ganz Deutschland und Melanchthon noch ganz besonders erschreckte, weil es der erste war, den er je gesehen hatte. Dafiir teilte er ihm auch mit, was andere beriihmte Astrologen seiner Zeit zur allgemeinen Lage prophezeiten. Johann Virdung aus HaBfurt, den er nennt, iiberschattet Melanchthons Leben ja schon seit seiner Geburt mit seinen Warnungen; denn er hatte ihm damals auf Wunsch des Vaters gleich die NativWit gestellt, die z. B. die Warnung vor dem Norden und der Ostsee enthielt, die Melanchthon tatsachiich verhinderte, wie er 1560 gestand, nach Danemark zu reisen.l) Es sind aber nicht allein die wissenschaftlichen Voraussagen, sondern, wie Melanchthon ja ausdriicklich hervorhebt, die Vaticinia, die unmittelbar inspirierten, 'unwissenschaftlichen' Weissagungen, die ihn am meisten erregten. Da ist der Mann von Schmalkalden und das Weib von Kitzingen. Von diesen horen wir schon sehr viel friiher. Schon Ende Marz hatte Melanchthon sowohl an Corda tus wie an Ba umgartner iiber letztere geschrieben, sie weissage innerhalb von sechs Monaten einen graBen Krieg gegen die Evangelischen mit Unterstiitzung Frankreichs. 2) tiber den Kaiser wuBte sie weniger Schlechtes als iiber den Konig Ferdinand. Auch das furchtbare Gesicht des Burgers von Schmalkalden erwahnt Melanchthon schon am II. April in einem Briefe an Camerarius. 3 ) So steht der geistliche Fuhrer des evangelischen Deutschlands gerade in einem Augenblick, wo nur ein unerschiitterlicher Wiiie zur inneren Abkehr von den gewissenbedriickenden Machten dieser Zeitlichkeit die Lage retten konnte, wie ein heidnischer Zeichendeuter da, der durch Himmelszeichen und Menschenstimmen von unbedingt wehrhafter EntschluBfreudigkeit abgelenkt wird. Wenigstens lieBen ihm die Prophetenstimmen noch einige Siegeshoffnung auf den Leo, den hessischen Lowen. Melanchthon konnte freilich den inneren Widerspruch seines kritischphi1ologischen Tatsachensinnes dadurch beschwichtigen, daB fiir ihn in der astrologischen Methode jene harmonisierende Weltanschauung der Alten praktisch fortlebte, die eben die wesentliche Grundlage seines kosmologisch gerichteten Humanism us war. 4) 1) 30. Juli 1557 an Joh. Matthesius (CR. IX, 189), dazu Brevis narratio ed. Nikolaus Mliller (in: Ph. Melanchthons letzte Lebenstage usw. (Leipzig 1910), S. 2. 2) CR. II, 490 und 491. 3) CR. II, 495· 4) Vgl. z. B. CR. XI, 263, dazu Karl Hartfelder, Der Aberglaube Ph. Melanchthon's (Histor. Taschenbuch, 6. Folge, 8. Jahrg., 1889), S. 237f.
Luthers und Melanchthons Stellung zur Astrologie
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!!. GESTIRNBEOBACHTENDE WEISSAGUNG. -
LUTHERS UND MELANCHTHONS GEGENSATZLICHE STELLUNG ZUR ANTIKEN ASTROLOGIE
Die italienische Kultur der Renaissance hatte im Siiden und Norden Typen der heidnisch-antiken Weissagung bewahrt und wiederbelebt, deren Wesen in einer so lebenskraftigen Mischung heterogener Elemente, von Rationalismus und Mythologik, von rechnendem Mathematiker und prophezeiendem Augur hestand, daB sich selbst die Hochburg des mit Rom urn die innere Befreiung ringenden christiichen Deutschland, der Wittenberger Kulturkreis, mit ihnen auseinandersetzen muBte. Selbst hier, wo man christliches Heidentum zu Rom so leidenschaftlich bekampfte, fanden dennoch der babylonisch-hellenistische Sterndeuter wie der romische Augur EinlaB und eigentiimlich bedingte Zustimmung. Luther und Melanchthon enthiillen hierbei den Grund dieser fiir geradlinig denkende Geschichtsauffassung so paradoxen Anteilnahme an den fortlebenden mysteriosen Praktiken heidnischer Religiositat, weil sie sich mit diesem zukunfterforschenden Aberglauben auf ganz verschiedene Weise auseinanderzusetzen versuchten. Luther beschrankte sich durchaus auf die Billigung des mystischtranszendentalen Kernes des naturwunderlichen kosmologischen Ereignisses, das die Allmacht des christlichen Gottes souveran und unberechenbar als vorbedeutende Mahnung aussendet, wahrend Melanchthon die antike Astrologie als intellektuelle SchutzmaBnahme gegen das kosmisch bedingte irdische Fatum handhabte und von seinem Sternglauben so erfiillt war, daB er hier den sonst so gern vermiedenen Widerspruch seines machtigeren Freundes andauernd herausforderte; denn selbst als ein italienischer Astrologe - Lucas G auric us - personlich und sachlich bis in das eigenste Gebiet des Reformators vorstieB, indem er willkiirlich dessen Nativitat durch erfundene Geburtstagsdaten ,rektifizierte", fand er hierbei Verstandnis und Riickhalt bei Melanchthon, Carion und anderen sternkundigen Wittenberger Gelehrten, obwohl die zugrundeliegende astrologische Politik sich ohne Zweifel gegen Luther wendete und dieser sich auf das scharfste zur Wehr setzte gegen jenen zweiten, mythischastrologischen Geburtstag: den 22. Oktober 1484. Luther im Kampf mit italienischen und deutschen Nativitatspolitikern. - Melanchthons Stellung zu Lucas Gauricus. Von Italien her, besonders von Padua, wo in dem Riesensaal des Salone sich die Sterndeuter noch bis auf den heutigen Tag einen Kultplatz fiir Sternfiirchtige erhalten haben, stromte durch das studierende Deutschland immer von neuem astrologische Praktik und Lehre nach
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Heidnisch-antike Weissagung in Woyt und Bild zu Luthef'S
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dem Norden. Und die Italiener kamen gelegentlich wohl selbst iiber die Alpen. So wurde gerade 1531, im Jahre des Melanchthon-Briefes an Carlon, der beriihmte siiditalienische Astrologe Lucas Gaur i c us vom Kurfiirsten Joachim I. nach Berlin berufen 1 ) und reiste von da a us nach Wittenberg, wo er vier Tage verweilte und von Melanchthon, wie aus dessen Briefen an Camera r ius hervorgeht, freudig begriiBt und verehrt wurde. Das wird im April 1532 gewesen sein, denn im Mai fertigte MeIanchthon bereits ein Empfehlungsschreiben fiir den abgereisten Gauricus an Camerarius in Niirnberg aus. 2 ) Schon Anfang Miirz hatte er der ,Norica" seines Freundes Camerarius 3 ) (einer Schrift iiber die Bedeutung der Wunderzeichen) einen Widmungsbrief an Lucas Gauricus mitgegeben, in dem er ihm in ganz iiberschwenglicher Weise, als dem ,Fiirsten der gesamten Philosophie", seine Verehrung bezeugt und sich dabei besonders dafiir bedankt, daB er seinen Briefen Horoskope beigegeben habe, die ihm, Melanchthon, fiir seine Studien unbedingt erforderlich gewesen seien. 4) Welche unmittelbare Bedeutung diese Horoskope fiir die Politik batten, erkennt man aus einem Brief Melanchthons aus demselben Jahre 1532 vom 29. Juni 5) an Camerarius, dem er auf seinen Wunsch die Nativitiiten Kaiser Karls und Konig Ferdinands iibersendet. Dabei erfiihrt man, daB er NativiHitensammlungen des Gauricus mit denen Carions und de Scheppers zum Vergleich heranzog. Solche Sanunlungen haben sich z. B. in Miinchen und Leipzig 6 ) erhalten. Beide Sammlungen zeigen, wenn man sie genauer durcharbeitet, wie Gauricus durch Horoskope, die nur z. T. in der Ausgabe Venedig 1552 abgedruckt sind, den Grundstock lieferte. Das ist bedeutsam, da die Leipziger Handschrift, die Reinhold, Professor der Mathematik an der Universitat Wittenberg etwa 1540 bis 1550 anlegte, wie E. Kroker sehr einleuchtend im einzelnen nachgewiesen haF), mitten in den Kreis der Reformatoren hineinfiihrt, und I) Hierzu vgl. Georg Schuster und Friedrich Wagner, Die Jugend und Erziehnng der Knrfilrsten von Brandenburg und Konige von PreuBen, I (Monnm. Germ. Paedag. 34, Berlin 1906), S. 496. Seine handschriftlichen Horoskope brandenbnrgischer Filrstlichkeiten bewahrtdas prenBische Staatsarchiv. Nach LntherlieLJ Joachim Ganricus kommen, umihnals Tenfelsbanner zu konsultieren. Vgl. Tischreden (Weim. Ausg.) III. S. 515 und Anm. ebda. 2) CR. II, 585 (2. Mai) nnd 587f. (18. Mai). 3) Eine Monographic Uber diesen flihrenden Geist nnter den iriihen deutschen Philologen steht Ieider noch aus. 4) CR. II, 570 (Anfang Mi!.rz 1532): Extat enim carmen quoddam tuum, in quo insunt vaticinia de futuris Europae motibus, quae ita comprobavit eventus, ut non solum 7tpoyv(l)anx.6v, sed etiam historiam harum rerum multo ante scripsisse viclearis ..... quodque literis aclcliclisti themata, quorum mihi cognitio pernecessaria est ... 5) Vgl. Beil. A. II. 6) Cod. Monac. lat. 27003 unci Leipzig, Stadtbibl. Cod. DCCCCXXXV. 7) Nativitl!.ten unci Konstellationen a us der Reformationszeit (in: Schriften des Vereins fiir die Geschichte Leipzigs, 6. Bd., Igoo).
Tafel LXX
Ahb. 121. Schute des Lucas Cranach, Johann Carion. Berlin, Preuf3. Staatsbibliothek (zu Seite 490 unci 532).
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Tafel LXXI
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23. :\'ativiti\t ! .uthcrs von Lucas Gauricus, Tractatus Astrfllogicus, \'ened ig 1 55 2. Blatt hq " (zit Sl'ite ·l'i'J und 51/).
L11ther-Nativitiit des Gauricus
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zwar zu Luther selbst. Denn hier griindet sich die einzige Nativitat Luthers, die Reinhold mitteilP) (vgl. Abb. 122), nicht auf denIO. November 1483, sondern auf jenen 22. Oktober 1484, wie Gauricus wollte. Der heidnisch-astrologische Geburtstag darf also, trotz vollen BewuBtseins seiner nur vermutungsweisen Berechtigung - wie Reinholds Unterschrift ,Coniecturalis" beweist -, das kalendarisch-wirkliche Datum verdrangen * und ersetzen. In der Ausgabe der Gauricus-Nativitat von 1552 (Abb. 123) ist das Horoskop Luthers noch dazu von einem maBlos-haBerfiillten gegenreformatorischen Text begleitet.2) Und wenn wir auch anzunehmen haben, daB Gauricus bei seinem Wittenbergischen Besuche diese Tonart der spaten, fanatischen, kirchenpolitischen Stimmung - auch abgesehen vom bosartigen Hinweis auf Luthers Sterben- nicht anwenden konnte, so wird man doch nicht daran zweifeln, daB seine Astrologie Luther auch zu jener Zeit als ein jedenfalls gefahrliches Element auffaBte. Denn 1525 hat er- worauf man bisher kaum geachtet hat- dem Papst Clemens VII. den Untergang Luthers als Ketzer prophezeit 3) und darum wendet sich sicher die AuBerung Luthers vom 23. Marz 1524 in seiner Auskunft tiber seine Nativitat an Spalatin schon gegen Gauricus 4): Genesin istam meam jam ante videram ex Italia hue missam, sed cum sic sint hoc anno hallucinati astrologi (in bezug auf die gefiirchtete Siindflnt s. n.), nihil mirum, si sit, qui et hoc nugari ausus sit. Und wahrscheinlich auch jene andere in einem Brief Luthers an Veit Dietrich vom 27. Februar 1532 5 ): Sed ... astr ... quam ominoso Mathem(atico) quem toties falsum con- t vici, convincam adhuc saepius falsum. Diese Stellungnahme gegen Gauricus beruht auf der in Luthers Religiositat tief begriindeten Ablehnung der gesamten Astrologie, die ihn notwendig ganz besonders zu scharfem Widerspruch gegen seinen Freund Melanchthon fiihren mu.Bte. Im August 1540 sagt er: ,Nemo mihi persuadebit nee Paulus nee Angelus de coelo nedum Philippus, ut r) Leipzig, Stadtbibl. Cod. DCCCCXXXV, Bl. 158. Vgl. E. Kroker, a. a. 0. S. 31. 2) Gauricus, Tractatus astrologicus, Venetiis 1552, B. 69v: ,Martinus fuit imprimis Monachus per multos annos, demum expoliauit habitum monialem, duxitque in vxorem Abbatissam altae staturae Vittimbergensem, et ab illa suscepit duos liberos. Haec mira satisque horrenda. 5· Planetarum coitio sub Scorpij asterismo in nona coeli statione quam Arabes religioni deputabant, effecit ipsum sacrilegum hereticum, Christianae religionis hostem acerrimum, atque prophanum. Ex horoscopi directione ad Martis coitum irreligiosissimus obijt. Eius Anima scelestissima ad Inferos nauigauit, ab Allecto, Tesiphone, ct Megera flagellis igneis cruciata perenniter." 3) Vgl. Carlo Piancastelli, Pronostici ed almanacchi (Roma 1913), S. 43· Gauricus an Papst Clemens VII: , Lutheri perfidiam pessumdabis." 4) Briefwechsel (Enders) IV. 309. 5) Briefwechsel (Enders) IX. 155. Die lftckenhafte Stelle ist etwa so zu ergll.nzen: sed (non admodum mihi terrorem mouet ista coniunctio) astr(orum).
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Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu L11thers Zeiten
credam astrologiae divinationibus, quae toties fallunt, ut nihil sit incertius. Nam si etiam bis aut ter recte divinant, ea notant; si fallunt, ea dissimulant." 1) Im selben Jahre sagt er, daB Melanchthon ihm hatte zugeben miissen, daB es eine sichere Sterndeutekunst nicht gabe; deshalb HiBt er ihn ruhig damit spielen. ,Es ist ein dreck mit irer kunst." 2) Versuchte Magister Philippus .aber doch einmal, z. B. wenn ihm das Reisen bei Neumond allzugefiihrlich schien, den Doktor Martinus astrologisch zu betreuen (1537), so gedenkt Luther noch spiiter iirgerlich eines solchen Einmischungsversuches, der ,heilosen und schebichten astrologia" .3 ) Wie wares unter diesen Umstanden moglich, daB sich die Freunde Luthers iiberhaupt mit dieser iibergrifflichen Datumsverschiebung abfinden, geschweige denn fiir sie eintreten konnten? Denn aus einer Mitteilung Luthers bei Heydenreich geht hervor, daB selbst Melanchthon zur Partei der Geburtstags-Mythologiker gehorte, sie enthiillt aber auch zugleich den Grund, warum die astrologisch GHi.ubigen mit gutem Gewissen so verfahren konnten. Heydenreich berichtet von einem Gespriich folgendermaBen'): ,Domine Doctor, multi astrologi in vestra genitura consentiunt, constellationes vestrae nativitatis ostendere, vos mutationem magnam allaturum." Tum Doctor: 'Nullus est certus de nativitatis tempore, clenn Philippus et ego sein der sachen umb ein jar nicht eins. Pro secundo, putatis hanc causam et meum negotium positum esse sub vestra arte incerta? 0 nein, es ist ein ander ding I Das ist allein Gottes werck. Dazu solt ir mich niemer mer bereden I' Hier sieht man, daB die Astrologie von einem Jahr, tiber das sich Luther und Melanchthon uneins sind, die kirchlich-revolutionare Sendung abhiingig machen wollte, was Luther aufs scharfste bestreitet. Diese Differenz 'umb ein jar' aber gilt eben dem Jahre 1484, fiir das Melanchthon- an Stelle von 1483- nach Gauricus' Vorgang eintritt. Denn dieses war ein J ahr des groBen Zusammentreffens der Planeten, von dem seit Generationen im voraus berechnet, eine neue Epoche in der abendHi.ndischen religiosen Entwicklung eintreten sollte.5) Die Reinholdsche Gestirnstellung aber steht, was bisher der Forschung entgangen ist, in en!istem Zusammenhang mit astrologi..schen KompromiBversuchen Melanclithons aus jener Periode, wo er, nach dem Heydenreichschen Bericht, noch im Kampf mit Luther urn das Geburts1) Tischreden (Weimar) IV. 668. 2) Ebda. S. 613.
3) Luthers Tischreden i. d. Math. Sammlung, herausg. von E. Kroker (Leipzig 1903), S. 177 Mathesius Nr. 292. 4) Ebda. S. 320. Heydenreich 1543, Nr. 625. 5) Nllheres dariiber im folgenden Abschnitt.
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Melanchthon iiber Luthers Nativitiit
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jahr stand. Spater hat Melanchthon freilich in der Biographie und im Dekanatsbuch der UniversWit Wittenberg das Jahr 1483 als das offizielle Geburtsdatum Luthers festgelegtl), trotzdem sehen wir ihn noch im Jahre 1539 in einem Briefe an Osiander im Schwanken. Er schreibt: , Ober Luther s Geburtszeit sind wir im Zweifel. Der Tag ist zwar sicher, auch beinahe die Stunde, Mitternacht, wie ich selbst aus dem Munde seiner Mutter gehOrt habe. 1484 meine ich, war das J a hr. Aber wir haben mehrere Horoskope gestellt. Gauricus billigte das Thema von 1484." 2) Er hatte also die Mutter Luthers selbst befragt. Dadurch stand der Tag fiir ihn fest, auch die Stunde- urn Mitternacht, wenn auch mit der Einschrankung: beinahe-; er entscheidet sich a her damals noch fiir das Jahr 1484, ganz unwiderleglich unter dem EinfluB des Gauricus. Das Bruchstiick der Abschrift eines bisher unbekannten Briefes Melanchthons an Schoner in jener Miinchner Handschrift (Cod. lat. 27003, vgl. Abb. 124) 3 ) - der Brief wird wahl ungefiihr in die Zeit des Besuches von Gauricus in Wittenberg zu datieren sein - zeigt Melanchthon nur noch viel deutlicher zu einschneidendem astrologischen Eingriff in der Geburtstagsfrage geneigt, und zwar unter dem EinfluB Carions. Die Briefstelle lautet: Philippus ad Schonerum Genesim Lutheri quam Philo 4 ) inquisiuit transtulit Carion in horam 9· Mater enim dicit Lutherum natum esse ante dimidium noctis (sed puto earn fefelli {i)). Ego aHeram figuram praefero et praefert ipse Carion. Etsi quoque haec est mirrifica (/)est propter locum 0+ (Martis) eta- (coniunctionem) in domos (/)5° quae habet coniunctionem magnam cum ascendente Caeterum quacunque hora natus est hac (/) mira o- (coniunctio) in nt (scorpione) non potuit non efficere uirum acerrimum. DaB Carion bei Auspragung dieser vermittelnden, aber im Grunde heidnisch-italienischen Willkiir die Vermittlerrolle spielte, stimmt damit iiberein, daB er urspriinglich Luther gegeniiber eine abweisend-nichtglaubige Stellung eingenommen hat. Luther selbst bezeugt ja, daB er ihm einmal friiher, als er noch sein Feind war, Tag und Stunde seiner Verbrennung als Ketzer prophezeite. 6 ) Carion dachte also iiber Luther zu einer friiheren Zeit im Sinne des Gauricus. Wie der Brief zeigt, war Carion der Hauptgewahrsmann Melanchthons fiir die Geburtstagsverschiebung und Carion stiitzte sich dabei r) Dariiber vgl. J. K. F. Knaake, Stoffsichtung z. krit. Behandlung des Lebens Luthers. r. Luthers Geburtsjahr (Ztschr. f. d. ges. luth. Theol. und Kirche XXXIII, (1872), s. g6 ff.). 2) CR. IV, 1053. 3) Fol. r6. 4) Philo ist der Arzt Joh. Pfeyl (1496-1541) - ein Nachweis, den ich der steten Hilfsbereitschaft Prof. Flemmings verdanke. 5) Tischreden (Weimar) II, 445, Anfang Januar 1532.
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seinerseits wiederum auf den Arzt Johann PfeyP), der lange in Italien war- beide in deutlichstem AnschluB an Lucas Gauricus. Carlon und Pfeyl schlagen Abweichungen nur in bezug auf die Geburtsstunde vor- Carion ist fur 9 Uhr, Pfeyl fur 3 Uhr 22 entgegen Gaurlcus, der I Uhr IO vorschlagt -, lassen aber im Horoskop den 22. Oktober 1484 als Tagesdatum bestehen. Philo behalt noch die Planeten-Konjunktion des Gauricus im wesentlichen bei (im neunten Haus), Carlon kommt dagegen durch seine Verschiebung auf die neunte Stunde zu wesentlich einschneidenderer Anderung. Die fatale Planeten-Konjunktion kommt aus dem neunten Haus in das funfte, und der Mars ist nicht mehr im ersten Haus, sondern im zehnten. So wurde Luthers Geburt das Odium der damonischen Sendung genommen, ohne dem Hinweis auf seine Eigenschaft als religioser Umgestalter etwas an Nachdruck zu nehmen. Melanchthon billigte also Carlons Nativitatsstellung, so daB wir anzunehmen haben, daB er eine Zeitlang geneigt war, auch dieses zweite hypothetische, astrologische Geburts- Tages-Datum durchaus in ernsthafte Erwagung zu ziehen. Stand Melanchthon dieser Geburtstagsverschiebung schlieBlich, wohl wegen Luthers Gegnerschaft, ablehnend gegenuber, so offenbart uns die Stellungnahme Reinholds, des offizie!!en Wittenberger Mathematikers, die ganze Starke einer noch andauernden Parteinahme fiir jenes falsche Gaurlcusdatum im Horoskop des Carlon, das, wie ein genauer Vergleich mit der Munchener Handschrift ergibt- washier nur angedeutet werden kann -, Reinhold einfach bis ins Kleinste in der Redaktion von Carion und Pfeyl ubernahm (Abb. 127). 2) Das Wesentliche dieser verbesserten Willkur, das wir oben bei Carlon schon angedeutet haben, geht nun aus den Zusatzen bei Reinhold am deutlichsten hervor: Er weiB zwar, wie die Unterschrift ,Coniecturalis" beweist, daB dieses Horoskop nur vermutungsweise besteht, aber er fiihrt es ein, weil darln die groBe PlanetenKonjunktion, an die er glaubt, fiir Luther giinstiger erscheint als bei Gauricus. Jupiter und Saturn stehen so im Skorpion zusammen, daB sie ,heroische Manner hervorbringen" und der abgesonderte Mars ruft unschii.dlich im gunstigen elften Haus der Zwillinge die Beredsarnkeit hervor. 3 ) Der augenscheinlichste Beweis fiir die nachdriickliche, selbstverVgl. Pfeyls Nativitll.t Luthers im Monac. lat. 27003 fol. 17, die bis auf die Stunde statt I Uhr zo) mit der des Gauricus identisch ist. 2) Bl. 158 der Leipziger Handschrift. 3) :4 (Jupiter) et b (Saturnus) facit heroicos Viros. et bonum est~. (Martem) non esse coniunctum. ~. (Mars) in):( (geminis). Jnde est ilia Eloquentia. 1)
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Freundliche und jeindliche Auslegung der Luther-Nativitiit
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sUindliche Lebenskraft dieses urspriinglich italienischen Horoskopes ist, daB noch Garcaeus 1 ), der endlich den richtigen Geburtstag Luthers bringt, den 10. November 1483, doch als Gestirnstellungs-Thema einfach das von Reinhold-Carion umstilisierte Gauricus-Horoskop beibehalt. 2) Dafiir, daB von der Gauricus-Nativitat zur Zeit seines Wittenberger Besuches und spater eine mildere Redaktion in Umlauf war, entweder von Gauricus selbst oder - was wahrscheinlicher ist - in der hier nachgewiesenen reformierten Fassung von Carion-Reinhold, spricht auch der Text der Luther-Nativitat des italienischen Astrologen Cardanus, der das auf Gauricus zuriickgehende Datum in bezug auf das Jahr- 1483 * anstatt 1484 - abandert und in dem Text zum Horoskop, das nun er Luther stellt, ausdriicklich den Mangel an auBerster gegenreformatorischer Schade in der gelaufigen Nativitat des Jahres 1484 feststellt. 3 ) Deshalb verteilt er die Planeten-Konjunktion aus dem Hause des Skorpions auf andere Hauser, unter anderem das der religionbeherrschenden Jungfrau. Jedenfalls ist also anzunehmen, daB der haBerfiillte Text des Gauricus in der Ausgabe von 1552 eine spatere, unter dem Druck der Gegenreformation erfolgte Redaktion ist. Auch diese kirchenpolitisch so feindselige Nativitat des Cardanus war Luther personlich bekannt, er verurteilte sie natiirlich unbedingt. 1543 legt ihm ein Tischgenosse seine Nativitat, zugleich mit der Ciceros und anderer zu Niirnberg gedruckt (vgl. Bell. B III. 3; es muB die von Cardanus•) gewesen sein) vor: ,lch halte nichts davon, eigene ihnen gar nichts zu, aber gerne wollt ich, daB sie mir diess Argument solvireten: Esau und Jacob sind von einem Vater und einer Mutter, auf eine Zeit, und unter gleichem Gestirn geborn, und doch gar widerwartiger Natur, Art und Sinn. Summa, was von Gott geschicht, und sein Werk ist, das r) Johannis Garcaei Astrologiae methodus, (Basileae I5i4). 2) Wissenschaftlich erledigt wurde von protestantischer Seite bei der ersten Centenarfeier r6r7 die Angelegenheit durch eine gelehrte Abhandlung des IFaac Malleolus, Professors in Stra!lburg, der unter Benutzung des ganzen Apparats astrologischer Gelehrsamkeit mit dem falschen italienischen Datum aufraumte. Seine Abhandlung wurde wieder abgedruckt in der 200 jahrigen J ubilaumsschrift von Ern. Sal. Cyprian, Hilaria Evangelica (Gotha 1719) p. 932-936. (So lebhaft war der Streit damals noch .,aktuell"; vgl. auch Bayle, Diet. crit., Art . .,Luther".) tiber die ganze Frage unterrichtet immer noch sehr gut J. K. F. Knaake a. a. 0. - Eine Synopsis der Luther-Nativitaten hatte der Verf. vorbereitet. 3) Liber de exemplis geniturarum (in: Hieronymi Cardani medici Mediolanensis libelli dvo. Vnus, de Supplemento Almanach. Alter, de Restitutione temporum & motuum coelestium. Item Geniturae LXVII. insignes casibus & fortuna, cum expositione. Norimbergae 1543). Der Begleittext zur Nativitll.t ist in Beil. B. III. 3· abgedruckt. 4) Die Luther vorgelegte Nativitat kann deshalb nur aus jenem Werk des Cardanus von den 67 Geniturae gewesen sein, da dieses im Gesprachsjahr 1543 in Nurnberg erschien und gerade neben der Nativitat Ciceros (fol. N III V) diejenige Luthers (fol. N IVr) abdruckt.
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soil man dem Gestirn nicht zuschreiben. Ah, der Himmel fraget nach dem nicht, wie auch unser Herr Gott nach dem Himmel nicht fraget. Die rechte christliche Religion confutirt und wider1egt solche Mahrlin und Fabelwerk allzumal." Wir stehen also vor der Tatsache, daB italienische Astrologen, Gauricus und Cardanus, das Geburtstagsdatum willkiirlich verandern, urn damit mehr oder weniger feindselige Politik zu betreiben; daB also bei Lebzeiten Luthers zwei Geburtsdaten nebeneinander herliefen und es fiir Luthers Biographen gleichsam zwei kalendarische ,Wahrheiten" eine historische und eine mythische - gab und ebenso zwei Arten von Geburtstagsschirmherrn: einen deutsch-christlichen Heiligen, den hl. Mar* tin, und ein Paar heidnischer Planetendamonen, Saturn und Jupiter. 1 ) Und fast noch merkwiirdiger ist die Tatsache, daB sogar Melanchthon und seine Freunde sich fiir diese Datumverschiebung auf das Konstellationsjahr 1484, gegen das sich Luther selbst mit solcher Entschiedenheit wendet, eingesetzt haben. Das Phanomen dieses zahen Festhaltens heidnisch-astrologischer Praktik im nachsten Umkreis der Freunde des sterndeuterfeindlichen Reformators verliert etwas an Unbegreiflichkeit, wenn man- auf den hier gefiihrten Nachweis der Carion-Reinhold-Nativitat als reformierenden astrologischen Vermittlungsversuches gestiitzt- auch alle jene ahnlichen Bemiihungen der Luther befreundeten Gelehrten als personliche, sehr ernsthafte Bestrebungen ansieht, die durch die Italiener feindselig stilisierte, nach Wittenberg getragene Geburtskonstellation dadurch zu entkraften, daB man durch willkiirliche Geburtszeitenverschiebung eine Milderung des kosmologischen Dekretes, das ja auch jenen deutschen Astrologen durch cine grol3e Planeten-Konjunktion verhangt erschien, zu erzielen trachtete. Als Wahrzeichen des unbestreitbaren Vberlebens und Eingreifens paganer Kultur bleibt dabei urn so unwiderleglicher bestehen, daB diese Wittenberger Astrologen- vollig in dem spatmittelalterlichen Sternglauben ·cines Gauricus wurzelnd - durch solche Zeitenverschiebung mehr oder weniger radikaler Art einen Willkiirakt begehen, bei dem sie die objektive Feststellungspflicht historischer Forschung der mythologisierenden Verursachung als relatives Element I) Krankheit verhinderte den Verfasser, diese Januskopfigkeit historischen Empfin* dens als erstaunliche Selbstverstlindlichkeit tragischer Polaritll.t in der Entwicklung des
modernen «Homo non-sapiens& darzustellen; Luthers korrigierter Geburtstag zeigt uns nur einen unwiderleglich sprechenden Fall: den Durchbruch urtfimlichen totemistischen Verknfipfungszwanges (in der Form heidnischen Geburtstagskultes) bei den Fil.hrern im Ringen urn den Denkraum klaren historischen BewuBtseins, noch dazu zur selben Zeit und am selben Ort, wo gerade der Entscheidungskampf urn das freie deutsche DenkGewissen entfacht war und loderte.
M ythologisicrende Geschichtsaujjassung
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unterordnen miissen. Die kosmologisch bedingte, echt hellenistische, spatmittelalterliche Geschichtsauffassung war eben in ihrer Epochenlehre so entscheidend an das Auftreten von gewissen Planeten-Konjunktionen in bestimmten Zeitraumen gekniipftl), daB ein neuer Prophet erst durch das Zusammentreffen von oberen Planeten, vor allem von Saturn und Jupiter, seine kosmologische Weihe erhielt: wie plastisch-glaubig solche Saturnkindschaft gefiihlt war, wie aber Luther sich diesen Saturn auch nicht als patronisierende Einzelgottheit aufdrangen lieB, zeigt eine AuBerung zwischen dem 26. und 31. Mai 1532, also gerade aus jenen Tagen, die sich an die Gegenwart des Gauricus in Wittenberg anschlossen. Luther sagt: ,Ego Martin us Luther sum infelicissimis astris natus, fortassis sub Saturno. Was man mir thun vnd machen soil, kan nimermehr fertig werden; schneider, schuster, buchpinder, mein weib verzihen mich auffs lengste." 2) Aus diesem Spott tiber saturninische Einfliisse durch seine Geburtskonstellation erfahrt man, wie Luther sich damals auch im guten Humor gegen jenen Versuch zu wehren hatte, den er so grundsatzlich und leidenschaftlich zuriickwies, ihn zu einem Planetenkinde zu machen. Um zu verstehen, was ein Widerspruch gegen den damaligen Planetenglauben und besonders gegen die Saturnfiirchtigkeit bedeutet, muB man, von Bildern unterstiitzt, sich zunachst zu vergegenwartigen suchen, worauf die Machtstellung der Planetengotter im System der spatmittelalterlichen Weltvorstellung beruhte, die bis zu jener Lehre fiihrte, die - noch im Zeitalter der Reformation __:__ dem historischen Gewissen und Wahrheitssinn durch das ,Als ob" der astrologischen Fiktion eine doppelte Wahrheit chronologischer Feststellung entgegensetzen durfte. Die Lehre von den Planeten-Konjunktionen als Kernstiick astrologischer Weissagung im Spiegel der illustrativen deutschen Kunst.- Saturnfiirchtigkeit in Wort 11nd Bild.- Ausblick auf Italien. In der Astrologie haben sich in unwiderleglicher Tatsachlichkeit zwei ganz heterogene Geistesmachte, die logischerweise einander nur befehden miiBten, zu einer ,Methode" zusammengetan (vgl. Abb. 129}: Mathematik, das feinste Werkzeug abstrahierender Denkkraft, mit Damonenfurch t, der primitivsten Form religioser Verursachung. Wahrend der Astrologe das Weltall einerseits im niichternen Liniensystem klar und harmonisch erfaJ3t und die Stellungen der Fixsterne und Planeten I) S. U. S. 508ff. 2) Tischreden III (Weimar 1914), S. 193.
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Heidnisch-antike Weissagung in WoYt und Bild zu Luthers Zeiten
zur Erde und zueinander genau und im voraus zu berechnen versteht, beseelt ihn vor seinen mathematischen Tafeln doch eine atavistische abergliiubische Scheu vor diesen Sternnamen, mit denen er zwar wie mit Zahlzeichen umgeht, und die doch eigentlich Di.imonen sind, die er zu ftirchten hat. Man muB versuchen, sich durch einige Abbildungen jene mathematisch-linearen und mythisch-bildhaften Elemente der Weltanschauung im Kopfe eines mittelalterlichen Astrologen klar zu machen: Nach welcher Verfassung regieren sie die Welt und wie sehen sie aus? Planeten k6nnen einzeln oder zusammen regieren; als Einzelbeherrscher beschtitzen sie nach einem von den antiken Sterndeutern wohl ausgekltigelten Teilungsprinzip wechselweise die einzelnen Monate mit den in diesen erscheinenden Tierkreiszeichen. Aile diese Planeten, bis auf Sonne und Mond, erhalten die Schirmherrschaft tiber zwei Monate; der Saturn z. B. den Dezember mit dem Steinbock und den Januar mit dem Wassermann - und den Saturn wollen wir uns bei dieser Wanderung durch das Labyrinth der astrischen Di.imonen zum Leitstern wi.ihlen, weil eben die Saturnftirchtigkeit auch im Reformationszeitalter im Mittelpunkte des Sternglaubens steht. Jeder Planet beherrscht weiterhin, tabellarisch wohl verzeichnet, bestimmte Tage und Stunden- und die Woche und ihre Tage tragen ja heute noch das antike Sk!avenhalsband: Saterdag, Saturday - untersteht, wie der Name zeigt, dem Einflusse des Saturn. -Von diesem nicht mathematischen, dem mythisch-bildlichen Wesen der Planeten, wie sie die Astrologen anfochten, geben uns nun die mittelalterlichen illustrierten Planetenkalender ein deutliches Bild. Unser zu frtih verstorbener Freund Hauber 1) hat in seinem Buch tiber Planetenkinderbilder vortrefflich dargestellt, wie sich in Wort und Bild im Mittelalter die alte antike Kalenderillustration erhiclt und cntwickelte. Eine Seite (Abb. 125) aus einer deutschen Ttibinger Handschrift zeigt den Saturn als Monatsbeherrscher; der griechische Zeitgott und der romische Saatendiimon haben sich hier zu einem Bauernunhold verdichtet, der mit Karst, Schaufel und Sichel hantiert; seine irdischen Schtitzlinge mtissen, seiner erdigen Natur entsprechend, aile mtihselige Arbeit verrichten, die mit der Erde zusammenhi.ingt: pfliigen, hacken, graben und das Brotkorn verarbeiten. Diese schwabische, etwas ruppige Bauernfamilie scheint zunachst weder mit klassischem noch mit damonischem Altertum etwas zu tun zu haben. Indessen ist die Sternherrscher1) A. Hauber (t g. Juni 1917), Planetenkindcrbilder und Sternbilder. Zur Geschichtc des menschlichen Glaubens und Irrens. (Studien zur dcutschen Kunstgcschichtc 194, StraBburg 1916.) Vgl. dazu Fritz Sax!, Probleme der Planetenkinderbilder, in: Kunstchronik LIV., 1919 (N. F. XXX), S. IOIJ-Io2r.
Tafc>l LXXI I I
Abb. rzs. Saturnkinder, Ttibingen, Cod. i\1. d. fol. 2bC> v (zu Seite so0 f.).
2,
Tafel LXXIV
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Abb. 126. Chronograph von 35-t. Dezember, SaturnalienspidPr (zu S<'ite 507).
Abb. I 27. Saturn aus: Nyge 1\.alender, Liibeck 1519 (zu Seite 41\5 unci 507).
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:\bh. I .!X. Saturn aus d<'n Tarocchi. olwritali('nischer Kupkrstich, Serie E (zu Sl·ite 4-"5 und 507).
A hh. I 2<). Astrolog. 1\osmos und l'\ativitii.tssdwma, nach: Ad. lln·chsler, :\strolog. \'ortr~igl', I ln·s
Planeten und Planetenkinder
qualitiit des Saturn doch echt antik schon dadurch angegeben, daB er sich zwischen seinen heiden Tierkreiszeichen, dem Steinbock und dem Wassermann, befindet. Den Steinbock erblicken wir deutlich rechts; der Wassermann verbirgt allerdings sein allegorisches Wesen etwas unter praktischer Hilfeleistung: er gieBt dem Backer das notige Wasser in seinen Zuber. In der linken Hand halt er aber drei Wiirfel: es ist iiberraschenderweise, ganz wie es das altromische Saturnalienfest verlangt, der Wiirfelspieler der Saturnalienfeier, wenn auch in etwas epigonaler Entartung. Das wird dadurch bewiesen, daB uns ein echter Saturnalienspieler zufillig in dem antiken Kalender von 354 (Abb. rz6) als Symbol des Dezember erhalten ist; er steht vor dem Tisch mit den Wiirfeln. Mit dieser Einzelheit laBt sich an einem anschaulichen Beispiel dartun, mit welcher Bestandigkeit der antiken Uberlieferung wir auch im bildlich anscheinend so ,naiven" mittelalterlichen Volkskalender zu rechnen haben. In einem Kalender, den der Hamburger Arndes ZU Lubeck rsrg, also in der Zeit von Luthers erstem Wirken, druckte, hat der Saturn (Abb. r27) schon ein etwas echteres Aussehen. Er halt die Zeitdrachenschlange im Arm in Erinnerung seiner Eigenschaft als griechischer Chronos, und ist damit beschaftigt, wie es die Sage von dem Urvater der Heidengotter verlangt, sein Kind zu verschlingen. Der plattdeutsche Vers darunter faBt zusammen, welch unfreudiges Leben und widerwartiges Temperament die Dezember- und Januarkinder zu erwarten haben. Seine antikischeren Manieren verdankt dieser Saturn iibrigens Italien: ein oberitalienischer Kupferstich (Abb. rz8) war das Vorbild, das (tiber Burgkmair in Augsburg) nicht nur diesen niederdeutschen Kalender, sondern auch die monumentalere Kunst der deutschen Renaissance weitgehend beeinfluBte. So finden wir diese italienischen Planetendamonen etwa I529 lebensgroB an den Wanden der Rathaushalle in Liineburg, rsz6 am Brusttuch-Haus in Goslar, in Hildesheim, in Braunschweig, am Junkerhause in Gottingen. 1) Das allzu deutsche oder allzu italienische Auftreten dar£ uns eben nicht dariiber hinwegtauschen, daB die wesentlichen Ziige des unheimlichen alten Damons im Bilde lebendig fortdauern, und daB sie dadurch verstarkt worden waren, daB sein Name auf jenen Planeten iibertragen worden war, der durch seine groBte Erdferne, das matte Licht und die langsame Bewegung den Menschen am ratselhaftesten erschien. Von diesem Stern erhielt er riickwirkend noch einen Zusatz von schwerer Tragheit; die christliche Todsiinde der Acedia verkniipft sich deshalb mit ihm. Hamlet ist auch Saturnkind. 2) Zu Luthers 1) Vgl. Jahresbericht der Gescllschaft der Biichcrfreunde zu Hamburg (1908 bis 1909), S. 48 [unsere S. 486]. 2) Vgl. Rochus von Liliencron, Die siebente Todsiinde (1903), S. 158. Warburg, Gesammelte Schriften Bd. 2 33
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spottischer Bemerkung vom Jahre 1532 erhalten wir so den bildlichen
* Hintergrund ,volkstiimlich" gewordener hellenistischer Anttke. Hatten die Planeten schon in regelmaBiger, gemeinschaftlicher Jahresregentschaft, aber gleichsam mit wechselndem Prasidium einen starken EinfluB, so wurden sie geradezu zu ,aktuellen" Weltbeherrschern und Augenblicksgottern, wenn sie als gleichzeitig und zusammenwirkend beobachtet oder verrechnet wurden, d. h. wenn sie in Konjunktion standen. Nur in graBen Zeitumlaufen, die man Revolutionen nannte, waren solche Konjunktionen zu erwarten. Man unterschied in sorgfa.Itig ausgekliigeltem System groBe und groBte Konjunktionen; die letzteren waren durch das Zusammentreffen der oberen Planeten Saturn, Jupiter und Mars die gefahrlichsten, ereigneten sich aber auch nur in langen Zwischenraumen. J e mehr Planetenkonj unktionen dann zusammentrafen, desto erschrecklicher war es, wenn auch der Planet vom besseren Charakter den schlechteren giinstig beeinflussen konnte. Diese segensreiche Einwirkung fiel z. B. dem Jupiter, den man sich ungefahr wie einen giitigen gelehrten geistlichen Herrn dachte, dem Saturn gegeniiber zu. Entscheidend fiir die Wirkung der Konjunktion war ferner der Himmelsort. Man zerschnitt die gauze Himmelskugel mathematisch in 12 Abteilungen, die man als Hauser bezeichnete. Diesen 12 Bezirken entspricht auf dem iiblichen Nativitatssc.hema je ein Dreieck 1) (vgl. Abb. 129). Diese Ha userwurden, wie man auf einem N ativiUitskalender des Leonhard Reymann (Abb. 130) von 1515 2) am deutlichsten sieht, aufgeteilt unter die verschiedenen Bezirke des Menschenschicksals: das erste Haus gehOrte z. B. dem Leben, das zweite dem Geschaft, das dritte den Briidern, die folgenden den Eltern, den Kindem, der Gesundheit, dem Ehestand, dem Tod, der Religion, der Regierung, der WohWitigkeit, dem Gefangnis. 3) Die Aufteilung des Weltalls unter die Sternenhierarchie ist zugleich veranschaulicht.
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In der deutschen Zeitschrift fiir Geschichtswissenschaft (VIII. 1892) hat Friedrich von Bezold in einem Aufsatz iiber ,Astrologische Geschichtskonstruktion im Mittelalter" ') uns in mustergiiltiger Wissen1) Wer sich fiber Grundbegriff und Wesen der Astrologie genau unterrichten will, dem kommt das BUchlein von F. Boll, Sterngtaube und Sterndeutung (Aus Natur und Geisteswelt, Nr. 638, 2. Aufl. 1919) meisterhaft zu Hilfe (3. u. 4· Aufi. besorgt von Gundel, Leipzig 1926 und 1930]. 2) Reymann, Leonh., Natiuitet-Kalender, Nnrnberg, Friedr. Peypus (1515). 3) Vita lucrum fratres genitor nati valetudo Uxor mors pietas regnum benefactaque career. 4) Jetzt wieder abgedruckt in: Aus Mittelalter und Renaissance. Kulturgeschichtliche Studien von Friedrich von Bezold (Mftnchen 1918) S. 165 ff.
Tafel LXXV
Abb. 130. Titelholzschnitt von Erhard Schein, zn Leonhard
Reymanns NativiUH-Kalendcr, Niirnberg 1.~15 (zn St·itl· 5oR).
Abb. 131. Titd zu Leonhard H'i~ymann, l'ractica fiir 1524, Stuttgart, L. B., !Is. :\lath. <.). 3 (zu Sl'itc so
Tafel LXXVI
1~1nnnnftiratio unll tr-
flcrh n~ bee groff(n wefferung ;2luc{> anberee erfc~r~clenlic~enrt wiircf!ungett.So fi'b 6cgc6en n4d)(CI):ifli ~nf(r& lielim l}nn gctJurt/ Sunffr:;cl}enl}unbert~ii~~iiij.jar.l)urcl}mfc~ tl34giftrii Jol}anem ([:arion ~o ~uetifa~m/a:l}u' fiirfllicber gnaben S3U l,;:anbenlfurg 2l(trono mii/mitflcyfTign~ arieit13Ufame geG:a·c~t. QJanJJ er6ermlicl) 13ulefht1in nu~ \?ii
l\1"mnng aller G:l)dffgl4uLJi-.
sen me;tc~cn ~c.
Ahl>. lj.!. Titd z11 Johalln Carion, l'rognosticatio, Leipzig 1521 (zu Sl·itl' 510).
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Sundflutpanik von I524
schaftlichkeit belehrt, wie ernsthaft und durch die christliche Kirche unterstiitzt, der Glaube an die Wirksamkeit solcher Planetenkonstellation die internationale europaische Geschichtsauffassung im Mittelalter bestimmte. Schon vorher hatte Joh. Friedrich in einer Schrift ,Astrologie und Reformation" 1) zum erstenmal den schwierigen aber hochst dankenswerten Versuch gemacht, sich durch die unendlich weit verstreute und schwerverstandliche lateinische und deutsche Wahrsagungsliteratur durchzuarbeiten, in der er geradezu die Ursachen der sozialen und kirchlichen Unruhen zu finden glaubte, die zur Reformation und zum Bauernkrieg fiihrten. Erganzt werden diese Studien neuerdings in willkommener Weise durch G. Hellmann, der uns in seinem Aufsatz ,Aus der Bliitezeit der Astrometeorologie" 2) einen scharfen und genauen Einblick in jene Massenliteratur schenkt, die die Siindflutpanik von 1524 hervorrief. * Sie wurzelte eben in krasser Planetenfiirchtigkeit, denn man glaubte schon Jahre vorher, daB 20 Konjunktionen, davon r6 im wasserigen Zeichen der Fische, im Februar 1524 eine Weltiiberschwemmungskatastrophe bewirken miiBten. Die gelehrtesten astrologischen Naturwissenschaftler der Zeit stimmten mit pathetischer GewiBheit zu oder widersprachen ebenso nachdrucksvoll, urn im Auftrage der hochsten weltlichen und geistlichen Obrigkeiten die aufgeregte Menschheit zu besanftigen. indem sie offiziose Beruhigungsschriften erlieBen. Derselbe Reymann, der den NativWitskalender von rsrs verfaBte, gehort zu den Weherufern auf das Jahr 1524.3 ) Die Illustration zu seiner Practica {Abb. r3r) zeigt einen Riesenfisch mit einem bestirnten Bauch (das sind die in Konjunktion befindlichen Planeten) und aus diesem Bauch stromt der vernichtende Orkan hernieder auf eine durch Bauwerke angedeutete Stadt. Unter dem Eindruck des elementaren Ereignisses haben sich rechts der Kaiser und der Papst versammelt; von links kommen die Bauern, Hans mit der Karst, gefiihrt von einem Fahnentrager mit Stelzbein und Sense: der alte Saatengott war wie geschaffen * zum Sinnbild seiner aufriihrerischen Kinder. 1) Johann Friedrich, Astrologie und Reformation Oder Die Astrologen als Prediger der Ref. und Urheber des Bauernkrieges (Milnchen 1864). 2) In seinen ,.Beitragen zur Geschichte der Meteorologic", Nr. 1-5 (VerC>ffentl. d. Kgl. Preul3. Meteorol. Instituts, Nr. 273), (Berlin 1914). Nach einem kurzen, aber ausgezeichneten Dberblick Uber die griechisch-arabische Herkunft der planetarischen Geschichtsphilosophie gibt er ein Verzeichnis der ihm bekannt gewordenen Unmenge von illustrierten Druckschriften (56 Autoren in 133 Druckschriften), die schon seit dem Anfange des 16. Jahrhunderts, von Stoefflers Kalender ausgehend, Grauen und Furcht vor dieser Slindflut durch ganz Europa trugen. 3) Vgl. Georg Stuhlfauth, Neues zum Werke des Pseudo-Beham (Erhard SchC>n ?), Amtl. Berichte aus den preull. Kunstsammlungen, 40. Jg., Nr. II (Aug. 1919), Sp. 251 bis z6o, Abb. 131.
33*
sro
Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
Zur offiziellen Beschwichtigungsliteratur dagegen gehOrt die dem Erzherzog Ferdinand gewidmete Widerlegung des kaiserlichen Astrologen Georg Tannstetter. 1 ) Die sieben Planeten, die aus der Regenwolke wie aus einer Theaterloge auf die Bauern unten herabsehen, werden durch die gottliche Hand, die oben aus den Wolken kommt, im Zaume gehalten (Abb. 133). Auch unser Johann Carion, der Hofmathematikus der Brandenburger, trat schon I52I in seiner ,Prognosticatio vnd erklerung der groBen wesserung", obwohl er allerhand Unheil zu prophezeien hatte, doch als Beruhiger auf.2) Auf dem Titelblatt der ersten Ausgabe dieser Schrifts), die zu den Schatzen der Berliner Bibliothek gehort, befindet sich ein Holzschnitt, der drei getrennte Darstellungen zeigt (Abb. 132): links sehen wir das drohende Unwetter, rechts einen Kometen, der eine Stadt bescheint mit der Jahreszahl rszr, darunter fiinf Figuren in Zeittracht in anscheinend kriegerischem Konflikt, ein in die Knie gesunkener Papst wird von einem Ritter mit geziicktem Schwert bedroht, dem sich ein anderer barhauptiger Mann mit erhobenem Schwert zugesellt; ein Kardinal erhebt wehklagend die Arme, der Kaiser mit Zepter und Krone bedeckt bestiirzt das Gesicht mit der Hand. Ohne den Text im Buche wiirde man etwa denken, daB hier bereits die Pliinderung Roms durch die deutschen Landsknechte dargestellt sei; sieht man aber genauer zu, so entdeckt man neben dem Kaiser das Planetenzeichen fiir die Sonne, auf dem Mantel des Papstes das Jupiterzeichen und hinter dem Ritter das Symbol des Mars. Tatsachlich sind diese Figuren, wie aus dem im Text abgedruckten allegorischen Gedicht: ,Reymen der Planeten" unwiderleglich hervorgeht, Illustrationen der Planetenkonstellation, unter der I52I jener Komet erschien. Dabei werden - hierin liegt augenfallig beweisende Deutlichkeit- die Planetenfiguren in bezug auf die politische Weissagung tatsachlich mit den Typen der gleichzeitigen politischen und einander bekampfenden Miichte identifiziert: Sol ist der Kaiser, Jupiter * der Papst, Mars der Ritterstand und in dem Mann mit dem Schwert haben wir einen miBverstandenen Saturn, den Bauem, zu erkennen. Carion gibt uns in dieser Schrift auch eine pressegeschichtlich hOchst bemerkenswerte Notiz: er wendet sich gegen die illustrierte Sensationspresse, wie sie auf dem Reichstage zu Worms durch die Siindflut-Stim1) Libellus consolatorius (Wien 1523). Vgl. Hellmann a. a. 0. S. 55 f. 2) ,.wirt es (Regen und Wasser) doch Iangsam sich begeben". Wie sich das mit der
Notiz bei Haftiz und Gronau (vgl. Hellmann a. a. 0. S.
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zusammenreimt, daB er im
* Juli 1525 den Kurfiirsten Joachim zur Flucht auf den Tempelhofer Berg veranlal3te, ist mir noch unklar. 3) Leipzig (Wolfgang Stoeckel?) Diese erste Ausgabe wurde durch Dr. Rudolf Hoecker unter den Dubletten der Preull. Staatsbibliothek wieder ausfindig gemacht.
A nthropomorphismus der Gestirndiimonen
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mungsmache eines Seytz 1 ) zu wirken suchte. Man fiihlt, wie die Holzschnittillustration als machtiges neues Agitationsmittel fiir die Bearbeitung der Ungelehrten eingriff. Wi.irde der Historiker nicht durch unwiderlegliche Zengnisse gezwungen, solche Ansammlungen banaler Trachtentypen religionswissenschaftlich ernst zu nehmen, so wi.irde er eine derartige Illustration iiberlegen Hichelnd bald aus der Hand legen - urn sich damit, wie so haufig, das Kuriosum als tiefreichendste Quelle volkerpsychologischer Einsicht zu verschi.itten. Denn diese Sterndamonen wurden als wirkliche Gewalten empfunden und offenbarten sich eben deswegen anthropomorph. Es klingt eben nur paradox, wenn man sagt, daB dieser Gotterversammlung eine starkere gottliche Augenblicksgewalt innewohnte, als den Olympiern an der Decke der Villa Farnesina, die ungefiihr urn diese Zeit Rap h a e 1 erscheinen lieB. Freilich stellt die italienische Renaissance die Gotterfiguren ihres Altertums in so freier selbstverstandlicher Schonheit vor unsere Augen hin, daB jeder Kunsthistoriker dem leisesten Versuch, in den Gestalten Raphaels nurnoch eine Spur real wirkender heidnischer Gottlichkeit zu suchen, wohl als einer antiquarischen philologischen Abwegigkeit verstandnislos gegeni.iberstehen wiirde; er sollte sich aber erinnern, daB ihn ein Schritt in jenen Nebensaal der Farnesina fiihrt, wo Agostino Chigi zu gleicher Zeit als Gegenstiick die ganze Decke von Peruzzi mit heidnischen Gestirngottheiten bemalen lieB, Planeten und Fixsternen, in* verschiedenen Stellungen zueinander, die nicht etwa ki.instlerisch bedingt sind; sie sollen den Stand der Gestirne am Geburtstage Chigis verkiinden, der sich unter dem Schutze seines giinstigen Horoskopes, das ihm betri.igerisch - ein langes Leben verhieB, auch in den Stunden seiner t landlichen Erholung wissen wollte. Und noch tiber seinen Tod hinaus ist Agostino ein Mazenas astrologischer Kunst geblieben; aus der lichten Kuppel, die sein Grab in S. Maria del Popolo i.iberwolbt, schauen ja, nach einem Entwurf Raphaels, heute noch die sieben antiken Planetengotter herab, deren heidnisches Temperament freilich gebandigt wird durch christliche Engel, die ihnen unter der Oberleitung Gottvaters zur Seite * gestellt sind. Die formale Schonheit der Gottergestalten und der geschmackvolle Ausgleich zwischen christlichem und heidnischem Glauben darf uns eben doch nicht dariiber hinwegtauschen, daB selbst in ltalien etwa 1520, also zur Zeit des freiesten, schopferischsten Ki.instlertums die Antike gleichsam I) ,Alexander Seytz von Marpach der loblichen Fursten von Beyrn Phisic." In den neueren Biographien (Pagel und Bolte ADB. 33· 653/55 und G. Linder, Zs. f. allg. Gesch. (r886), 224/32) dieses vielseitigen Arztes klafft fur die Jahre 1516--25 eine Lucke, die durch Carions bislang ubersehene Erw!lhnung teilweise ausgeftillt wird.
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Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
in einer Doppelherme verehrt wurde, die ein diimonisch-finsteres Antlitz trug, das abergliiubischen Kult erheischte, und ein olympisch-heiteres, das iisthetische Verehrung forderte. Luther und die Lehre von den Konjunktionen: Die Siindflutpanik von 1524.- Luther und Johann Lichtenbergers Weissagung auf den ,kleinen Propheten" fiir die Konjunktion von !484. Luther hat diese Siindflutpanik seelisch mit durchlebt. Seine Stellung war unbedingt ablehnend, soweit wissenschaftliche Astrologie in Betracht kam. Aus spiiteren Jahren besitzen wir dariiber eine humorvoile, sehr abfiillige AuBerung 1): ,D. M. L. sagte von der Narrheit der Mathematicorum und Astrologorum, der Sternkiicker, die von einer Siindfluth oder groBem Gewiisser hiitten gesagt, so Anno 1524 kommen sollte, das doch nicht geschach; sondern das .folgende 25. J ahr stunden die Bauren auf, und wurden aufriihrerisch. Davon sagte kein Astrologus nicht ein Wort. Er redete aber vom Biirgermeister Hohndorf: derselbe lieB ihm ein Viertel Bier in sein Hans hinauf ziehen, wollte da warten auf die Sindfluth, gleich als wiirde er nicht zu trinken haben, wenn sie kame. Aber zur Zeit des Zorns war ein Conjunctio, die hieB Siinde und Gottes Zorn, das war ein ander Conjunction, denn die im 24. Jahre." Zur Zeit der Siindflutpanik selbst war er daher nicht geneigt, an eine astrologisch bedingte Siindflut zu glauben, wohl aber meinte er doch, daB das Zusammentreffen der vielen Gestirne das Eintreten des jiingsten Tages bedeuten konnte, und wenn Luther auch nie die Sternkunde als Wissenschaft hat gelten lassen, so richtete sich sein Widerstand grundsatzlich eben gegen das intellektuelle, nicht so sehr eigentlich gegen das * mystische Element der Astrologie (vgl. Tischreden, Erl. Ausg., a. a. 0., S. 320): , ... Denn die Heiden waren nicht so narrisch, daB sie sich vor Sonn und Monden gefurcht batten, sondern fur den Wunderzeichen und ungeheuren Gesichten, Portenten und Monstris, dafur furchten sie sich, und ehreten sie. Zudem, so ist Astrologia keine Kunst2), denn sie hat keine principia und demonstrationes, darauf man gewiB, unwankend fuBen und griinden konnte ... " a) I) Erlanger Ausg. Bd. 62, S. 327. z) Wir wfirden sagen: ,.kcine sichere Technik". Dazu vgl. Widman, Georg Rudolff, Warhafftige Historien ... So D. Johannes Faustus ... hat getrieben (Hamburg 1599): Streit zwischen Henr. Moller und Joh. Gartz (Garcaeus), ob Astrologie cine Ars oder nur Scientia sci, gewissc Kunst oder blo13e Wissenschaft; Melanchthon dazu: sive sitars, sive scientia; est certe pulchra Phantasia. I. Cap. 28, S. 222f. 3) Vgl. Beil. B. I und V. Man muB diese AuBerung im Gedi!.chtnis behalten, wenn man Luthers VerM.ltnis zu den kosmischen Wundern richtig verstehen will.
Luther und die Prognostica-Literatur
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Die Furcht vor den wahrsagenden Naturwundern am Himmel und auf Erden, die ganz Europa teilte, wurde durch die Tagespresse in ihren Dienst genommen: War schon durch den Druck mit beweglichen Lettern der gelehrte Gedanke aviatisch geworden, so gewann jetzt durch die Bilderdruckkunst auch die bildliche Vorstellung, deren Sprache noch dazu international verstiindlich war, Schwingen, und zwischen Norden und Siiden jagten nun diese aufregenden ominosen Sturmvogel hin und her, wiihrend jede Partei versuchte, diese ,Schlagbilder" (wie man sagen konnte) der kosmologischen Sensation in den Dienst ihrer Sache zu stellen. Es scheint nun, als ob auf protestantischer Seite Spa 1at in, der Vertrauensmann Luthers und des Kurftirsten Friedrich des Weisen, diese Pressepolitik durch astrologische oder monstrologische Warnungsbilder ausdrticklich forderte als ,ktinstliche" oder ,wunderliche" Weissagung. Schon daB er sich bereits 1519 ein Gutachten tiber die groBe . Konstellation von 1484 kommen lieB 1 ), sowie ferner, daB er von Luther selbst jene Auskunft tiber seine italienische Nativitiit verlangte 2), weist darauf hin, daB Spalatin sich in dem Ideenkreise bewegte, dem jene Weissagungsflugschrift von Johann Lichtenberger angehort, die Luther mit einer eigenen Vorrede herausgegeben hat. Sie erschien, von Stephan Roth aus dem Lateinischen iibersetzt, mit Holzschnitten von Lemberger bei Hans Lufft zu Wittenberg I527. 3 ) In dieser Vorrede 4) wird der unzweifelhaft astrologische Charakter ausdrticklich in den Hintergrund geschoben. Die 43 Bilder sollen eigentlich nur als selbstiindiges Warnungszeichen ftir schlechte Christen gelten, urn vor allem die Pfaffen aufzurtitteln, die, seitdem nun auch der Bauernkrieg 1525 an ihnen gliicklich vorbeigegangen sei, sich vor den Strafandrohungen nicht mehr iingstigen. - Die Geistlichen und ebenso die Fiirsten, aile die ,groBen Hansen", hatten allerdings Grund, dieses Buch zu ftirchten, da es die Ideen der Reformation in Kirche und Staat in einem wunderlichen Gemisch von dunklen Riitselbildern und klar ausgesprochenen Drohungen und Forderungen vortrug. Seit etwa 1490 ist diese Schrift, die zuerst lateinisch erschien, unziihlige Male, auch in Ubersetzungen, wieder aufgelegt und ernsthaft als Orakel in schwierigen Zeitr) Joh. Erh. Kapp, Kleine Nachlese einiger ... zur Erll!.uterung der ReformationsGeschichte nfttzlicher Urkunden (Leipzig 1727), II. 5II. 2) Vgl. S. 499 und Anm. 4· 3) Die weissagunge J ohannis Lichtenbergers deudschfzugericht mit vleys. Sampt einer nutzlichen vorrede vnd vnterricht D. Martini Luthers f Wie man die selbige vnd der gleichen weissagunge vernemen sol. Wittemberg, Hans Lufft (1527). 4) Siehe den vollstl!.ndigen Textabdruck in Beil. C. Die Vorrede ist in der Weimarer Ausg. Bd. 23, S. 1-12 enthalten.
Heidnisch-antihe Weissagung in Wort und Bild zu LutheYs Zeiten
liiuften befragt worden. Noch 1806 nach der Schlacht bei Jena hat man dieses sibyllinische Buch befragt.I) Diese Prophezeiung wurzelt tief in astrologischem Erdreich; fanatischer Sternglaube kniipft an eine ganz bestimmte Planetenkonjunktion von Jupiter und Saturn im Zeichen des Skorpions, die fiir den 23. November 1484 vorausgesagt war, die Erwartung des Auftretens eines Geistlichen an, der eine kirchliche Revolution hervorrufen wiirde. Im 15. Jahrhundert hatte nach dem Zeugnis Pico della Mirandolas 2) in Italien diese Prophezeiung jahrzehntelang vorher iihnlich die Gemiiter bedriickt und aufgeregt, wie die Siindflutprophezeiung von 1524- Als dieser geistliche Prophet nun dama.ls ebensowenig erschien wie die Siindflut, trat, wie Pico bezeugt, zunachst eine Entspannung ein, aber Astrologen sind unblamierbar; es fand sich in Padua ein Professor der Astrologie, P a u 1us v o n * Middel burg ein (vgl. Abb. 134), von Herkunft ein holliindischer Geistlieber, der den EinfluB der Konstellation von 1484 einfach auf 20 Jahre ,streckte" und sie auf aile Bezirke des menschlichen Lebens, nicht etwa nur auf den erscheinenden Monch, ausdehnte. 3 ) Die Erscheinung dieses revolutionaren ,kleinen Propheten" wird unter stellenweiser sklavischer Benutzung des Arabers Abu M a •sa r') (gest. 886) deutlich vorausgesagt. So soli er z. B. 19 Jahre nach 1484, d. h. 1503 geboren werden, 19 Jahre lang wirken und sein Vaterland - weil doch die Bibel sagt, daB ein Prophet in seinem Vaterlande nichts gelte- verlassen miissen. Fur die Geschichte der Weissagungsliteratur ist es psychologisch und philologisch gleichermaBen aufkliirend, daB Lichtenberger, worauf man bisher nie geachtet hat, wiederum seine Prophezeiung dem Paulus von Middelburg wortlich entlehnt hat. Sein geheimnisvoller Bau ruht also auf einem gestohlenen Grundstein. Paulus von Middelburg hat dies selbst 1492 in der Invectiva 5), die wohl eine der friihesten gedruckten Streitschriften wegen Plagiats ist, zornig festgestellt und Lichtenberger, von dessen Personlichkeit man iiberhaupt wenig Sicheres weiB 6 ), scheint nicht geantwortet zu haben. Das Schreckgespenst der groBen KonjunkI) Vgl. Ebert, Allg. bibliogr. Lexikon, I. Bemerkung zu Nr. II972 (einer hoi!. Lichtenberger-Ausg. von x8xo). 2) De astrologia disputationum I. V. cap. I. Op. omnia, Basil. (1572) I. 551. 3) Paulus von Middelburg, Prognostica ad viginti annos duratura. Hain I I 141 f. 4) "Ober Abii-Ma' sars Bedeutung vgl. F. Boll, Sphaera (1903) und Sternglaube (1919), ebendort meinen Nachweis zu den Fresken in Ferrara S. 77 [unsere S. 468 f.]. V gl. Albumasar, de magnis coniunctionibus, Aug. Vind., Ratdolt (1489) Tract. I. Speziell: Differentia tercia in scientia coniunctionum significantium natiuitates prophetarum ... et signa prophetie eorum et quando apparebunt et vbi et quantitates annorum eorum- und diff. IV. 5) Ausg. Lubeck 1492. Antwerpert 1492. Invectiva in superstitiosum quendam astrologum. 6) J. Franck, ADB. 18, 538-42.
,ngrana rermiffimiacporeclffimi 1btin1 cipis&dni,diiiFERDINANDI Principis Hifpaniaru,
Tafel LXX\'II
Ardtidods Auflrlf,duci•Burgiidts,&f.Crf.& catholic< Ma.locii tm1u~ gilalis f!Zc.& ad cl5folationi' populolJt fua-.S. ac po.do.dltion! fubic,'lol)l. Grorgij T ANNSTETTER Collimitij Lycorip
~~~~~~~~~~~tr~r?a~p~a~x~h~omlnlbus
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Cum C~f.Maidl.gr a & priuilcgio.
Abh. 133. Titel zu Georg Tannstett('r, Libellus consolatorius, \\'ien 1523 (zn Scitc 510).
lnani!fti_pauli be mibbelburgo pnnollicw
abornuutaruw.ebarawra.:.
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rua;z particulam amplecti Nilem : fcio ,pfec:o q> ntcdmi~IUe oeftcem insenni.cti ror ranrecn fmr q> anschcam poriueq> ~u ma111iozarionc requiranr ;lticcnoa erso 'l ftlemio pon9 pmen oa arbirroz.cu ampliwomi rue paz( ozatioi'i pzellare no poff! mue.oubuoetil nc ranrli auolcnnb• 11ia; viocri facia: quanra ipfe verbis referee qneli.cti in verirare louse fir maioz.o.ccula• muecrso 1: filemto pmam•. :.llo reersoreocooUJ:umicrif lime ome.aF.>a:rm•iliaueoi ut rc~immi omniureluccaruem plar:perseu ccptni era bono,ppofiro:oefifiere noli.oocris fane.fiuoiofoeaomua. oebtlca rnnenra.afirolosoeobferua. foli ttnumr uncr mozralee:qui re fianiqltuti incolume pzefer uare pnr.~hlll nanqlbenisni!Tim9 er io_em oprim9 acfap1en• riff1n19 oeue:bomrariaerfapientiefue otfpofirionc in rcb9 : R fecunOt>J! cat1fa¥ moruaarql ittfln;r9 ira ollenoere:_vr folie ip• peafirolo!liB oe"'» oelicria innorefcerer \D.ue cii 1m finr ou;: clari!Tuncquia intuo pwoze ipfe hberaleeanee:lpfa ~era fa jlienria:iJ1fl1 o~mti ca~~ae in,~biranr:a te l>ncipe 1\lUnificcn• nffimotOIJil'li!Orntmo· grai1111mo:munus~oc pero fuautffi• mti:l7l mequan§'iin :]ralia refioenrc:intuojlnumcro fioelif• fimop feruitO!l collocare oisnerie.t: mee;rcdlenrie tue oeoitl fftmu: meacu fcjlraCquan~ rnoua oz incullll::>hbcnti ammo fu fcipiae.ID.noo fia re mun l!OC!lflltifftmti imperraffe me fen• fero:ruam increoibilem ~umanirarc:inauoitamcnclementlli: pzeoicarenonoefizzam:'I)Gie. JEoirum per plum oc6'3iooelburso Z:danoie bonarum arri11m 'l meoimtt oocro rem illufiriffimi oucie "zbinip~iflcu :]n mar curialioppiooanrwerpienfiimpzdTum.lPcr me .6~eraroum leeu :Bnno feluris.ta@,""' .lmtilj.quanokalcnoae\Dctobz19.
Abb. 13-1· Titd und l<'lztc Seite aus: l'aulus von ;\liddelhurg, l'rognostica, .\nt\\'l'l'(lt'll qll.J (zu Scitc 514). -
Tafel LXXVIII
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Jupiter und Saturn. aus: Johann Lichtenlll"rger, v\'l'issagung<'ll, \\'itt(•Jl})(•rg I 527 (zu SPitl' .'i !_";).
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I lit· heiden .\liinclw a us rler gleichPil
:\usgalw Lichlt'nl)('rgers (zu Seite 515\.
Abb. 137. Die beiden .\liinchc aus dcr Ausgahe Lichtenbergers, .l\Iainz l.J()2 (Expl. der S1aats- und {'niversiUUsbibl. Hamburg) (zu Sl·itc 515 f.).
Paulus von Middelburg und Lichtenberger
SIS
tion zwischen Saturn und Jupiter (Abb. I35), ebenso wie die Figur des* ,kleinen Propheten", gehorten also zum ganz alten Bestande der vorreformatorischen Zeit. Trotzdem muBten sie zu Luthers Zeiten aus den verschiedensten Grunden mit erneuter Kraft wirken. In der Zeit des Konfliktes zwischen Obrigkeit und Bauern wirkte der Saturn und der Jupiter, wenn sie nebeneinander auftraten, wie Augenblicksaufnahmen aus der * Zeit des Bauernkrieges, und der astrologische Text klang auch seltsam menschlich mit, wenn er von den Bewegungen der gH.i.nzenden kosmischen Korper wie von streitenden Menschen erzahlte. Die damonische Antike empfing hier von dem leidenschaftlich pulsierenden Leben der Reformation selbst eine ganz spontane, unheimlich wirkliche Wiederbelebung, die in den Zeiten der eigentlichen kirchlichen Revolution vor allem auch das Lichtenbergerische Bild vom Monchspropheten erfuhr (Abb. I36). Mochte immerhin weder die Geburtsstunde noch das Auswandern aus der Heimat stimmen, noch die Male und Flecken an bestimmten Korperteilen, die schon im Handbuch des Abu Ma' sar zu lesen sind, die Hauptsache stimmte doch mit Luthers Erscheinung: ein Monch war aufgestanden und den Geistlichen zuleibe gegangen. Luther selbst kannte sehr wohl die Gefahr, daB die Abbildungen des Weissagungsbuches auf ihn bezogen werden konnten; dem ist wenigstens an einer Stelle dadurch vorgebeugt, daB dem Bilde eines falschen Propheten bei Lichtenberger ausdriicklich die Unterschrift verliehen wird: ,Dieser Prophet sihet dem Thomas Muntzer gleich". 1 ) Urn so weniger haben sich Freund und Feind die Beziehung der Monchsbilder auf Luther und Melanchthon entgehen lassen. 2 ) Die Hamburger Stadtbibliothek besitzt die alte lateinische Mainzer Ausgabe von I492 (Abb. I37). Den heiden Figuren -einem groBen Monch, dessen Kapuzenzipfel bis auf den Erdboden reicht, sitzt ein Teufel auf der Schulter 3 ), neben ihm steht ein kleiner Monch, von vorn gesehenr) Holzschnitt zu Cap. XXIX. 2) Holzschnitt zu Cap. XXXIII. 3) Ich mi>chte nicht daran zweifeln, daB hinter dem Mi>nch mit dem Teufel im Nacken und dem schlangenartig bis auf den Boden verlll.ngerten Kapuzenzipfel zwei Sternbildererinnerungen stecken: der Asklepios-Schlangentrll.ger und der Skorpion, die ja beide im Oktober-November paranatellontisch zueinander gehi>ren. Das fiktive Geburtsdatum Luthers fll.llt also in eine Zeit, wo die Fixsterne fiir eine Heilbringerkonstellation der Planeten wie geschaffen sind. Wie weit hier hellenistisch-arabische Tradition einwirkt, bleibt zu untersuchen; Picatrix (vgl. Sax!, Beitrll.ge usw. Islam III (1912), S. 172 1) schreibt z. B. dem Jupiter-Verehrer ein weiBes Mi>nchsgewand mit Kapuze vor. Fiir die unmittelbare, eigentliche, antikisierende Fixsternbild-"Oberlieferung sei hier nur darauf hingewiesen, daB Lichtenberger von dem Propheten sagt: «Vnd wie ein Scorpion I der des Martis haus ist ynn dieser Coniunction vnd finsternis I wird er die gifft I so er ym schwantz hat/ offt ausgieBen" (Wittemberg 1527, fol. PV). In der Ausgabe von Modena (Maufer 1492, Berlin, Staats bib!.) hat der Kapuzenzipfel ein auffallig stachelartiges Ende. Erganzend sei
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Heidnisch-antike Weissagung in Wol't und Bild zu Luthers Zeiten
ist von alter Hand, die wohl noch aus dem 16. Jahrhundert stammt, plattdeutsch hinzugefiigt: ,Dyth is Martinus Luther" und .,Philippus Melanton". Ohne kulturwissenschaftliche Zusammenhangskunde wiirde man in diesen Beischriften zu einem vom Teufel besessenen Monch nichts als die haBerfiillte .AuBerung eines abgesagten Gegners Luthers sehen. Das stimmt nicht ganz. Auch die Freunde konnten, auf Luther selbst gestiitztl), das Bild zugunsten des Reformators interpretieren, wenn es auch bekannt ist, daB die papistischen Streiter wider Luther zu allen Zeiten den Teufel bis zum Ekel mit Luther in hochst personliche Verbindung gebracht haben; er sollte ja sogar als Incubus sein leiblicher Vater gewesen sein. So besitzen wir von dem streitbarsten Antilutheraner Cochlaeus eine giftige Verquickung von Luther mit diesem Lichtenbergischen Monch. Schon 1534 flucht er in seinen neuen ,Schwarmereien" folgendermaBen: ,Hoff auch I er ((Luther)) sols auf XX. Jahr nicht bringen f Sander im XIX. jar (wie Liechtenberger von jm schreybt) sol er zu baden gehen I der vnselig M&nch I der den Teuffel auf£ der achseln tregt I in Liechtenbergers Practica". 2) Cochlaeus wendet also Bild und Inhalt auf Luther an wie in einer ganz gelaufigen Anspielung, die sich sogar anhort, als ob er einer anderen, Luther giinstigen Auslegung entgegenwirken wolle. darauf hingewiesen, dall eine astrologische Bilderhandschrift aus dem Kreise des Konigs Alfonso, deren Entdeckung im Jahr 19II in der Vaticana zu Rom (Reg. 1283) der Verf. der steten Hilfsbereitschaft von Pater Ehrle und Bartolomeo Nogara verdankt, die Briicke zwischen deutschen spi!.tmittelalterlichen Vorstellungen und dem arabisierenden, antikischcn Gelebrtenkreis zu Toledo scblligt. In dieser Handschrift ist unter anderem ein wahrsagender Monatskalender (vgl. Abb. 138) enthaltcn, der in Kreisform, auf 30 Grade radial verteilt, Figuren mit Wahrsagespriichen enthlilt, die, obgleich bis zur Unkenntlichkeit realistisch mittelalterlich auftretend, Nachlliufer der Sphaera des Teukros sind, also aus echt antiker, astraler oder kultlicher Glltterverehrung stammen. So ist, was ich our streiflichtweise im Zusammenhang mit dem Asklepios-Luther erwl!.hnen will, auf Bl. 7 der Scorpio als Beherrscher seiner 30 Grade aufgefallt. Hier finden sich in den einzelnen Abteilungen, aus dem Asklepioskult unbewullt iiberlebend, aber deutlich erkennbar, die Schlange, die Kuchen, der Brunnen, der Tempelschlaf und der Kopf des Asklepios selbst. Diese Schicksalshieroglyphen fiir jeden Tag des Monats mUnden nun iiber Pietro d'Abano, den Inspirator des Salone zu Padua, in das Astrolabium planum, das Johann Engel zuerst bei Ratdolt in Augsburg 1488, spliter in Venedig herausgab, ein (Job. Angelus: Astralabium planum in tabulis ascendens, Augsburg, Erhard Ratdolt (1488); Venedig, Johann Emerich de Spira (1494); vgl. dazu die Bilderhandschrift des Leovitius fur Ottheinrich in der Bibliothek von Heidelberg Palat. germ. 833 Bl. 65V). Der Mann mit dem Scorpion in der Hand findet sich z. B. (vgl. Abb. 139) beim II. Grad, der mit der Schlange beim 13. identisch im Astrolabium unter Grad II und 12. Es darf also die Wanderstralle solcher heidnischer, kosmologischer Orakel als ganz gesichert gelten fiir den, der das Problem der ,.dlimonologischen Bilderwanderung von Osten nach Westen und vom Siiden nach Norden" in den Grundziigen- was der Verf. bier nur noch fliichtig zu skizzieren vermagerfassen will. r) Siebe weiter unten S. 518f. 2) Johafi Cocleus, Von newen Schwermereyen sechs Capite!. Leiptzig, Michael Blum (1534). Bl. dij.V.
Tafel LXXIX
:\bb. r 38. Skorpion. ]{om, Cod. VaL
. lat. 1283, fol. 7v (zu Seite 516).
Tafel LXXX
Uirjfco:pioni tenis cii colo.
eerpente megmi mufcepusentett. (Ibomopmbis erit feb tn41us.
(['bomo inuibus erit.
Xurrie pukb~a ac foms.
~uteuseJ quo manat aqua.
(I'bomo inflabilis erit feu111.
tiioztislabozatoz ait.
Scor.pio
11-14 Abb. 139. Skorpio-\Vahrsagcbilckr 11 u -14", aus: Astrolabium :\lagnum, ed. Engel, Augsburg q88 (zu Scitc 51Ci).
Lichtenberger und Gauricus
5!7
Ein Jahr spiiter hat der Kardinal Vergerio den gefiihrlichen und gebannten Monch in Wittenberg aufgesucht und seinen Eindruck mit folgenden Worten beschrieben. Er schreibt an Ricalcati am 13. November 1535: , ... et veramente che quanto piu penso a quel che ho veduto et sentito in quel monstro et alia gran forza delle sue maladette operationi, et coniungendo quello che io so della sua nativita et di tutta la p~ssata vita da persone che li erano intimi amici sino a quel tempo che se fece frate, tanto piu mi lascio vincere a credere che egli habbia qualche demonio adosso I" 1) Die Beschreibung Vergerios wirkt schon rein iiuBerlich wie eine verbliiffend getreue Unterschrift zum Monchspropheten bei Lichtenberger; Vergerio selbst aber gibt noch einen weiteren Beweis dafiir, daB er auch den Text Lichtenbergers gleichzeitig im Kopfe hatte. Er hat, wie er schreibt, iiber die ,nativita" allerlei Verdiichtiges gehort. Mit ,Geburt" ist das m. E. nicht richtig iibersetzt; es bedeutet hier vielmehr die Nativitiit, d. h. die Geburtskonstellation Luthers. Diese aber wurde ja gerade damals in Wittenberg, noch dazu von einem italienischen Astrologen, in Verbindung gebracht mit jener Lichtenbergerschen Monchsprophezeiung, und eben desbalb setzte wohl Lucas G auric us, als er 1532 Wittenberg besuchte, das Geburtsdatum auf den 22. Oktober I484 an (vgl. Abb.I23).VergeriowirdbeiUmfragenumsoleichterdavongehorthaben,als hinter dieser Datierung (s. o. S. 499f.) von vornherein antireformatorische Tendenzpolitik steckte, die sich bei Gauricus freilich erst in der Ausgabe von 1552 zu jenem haBerfiillten Begleittext zur Luther-Nativitiit steigerte. Dieser Zusammenhang zwischen Lichtenberger und Gauricus liiBt sich auch im einzelnen feststellen. Denn wenn man, was hier nur angedeutet werden kann, das Wesentliche des Gauricus-Horoskopes genauer untersucht, so erkennt man, daB hier eine unzweifelliafte tibereinstimmung mit den astrologischen Angaben vorliegt, die sich in der Prophezeiung des Lichtenberger finden. Diese "Obereinstimmung ist moglicherweise so :zu erkliiren, daB hier ein Zuriickgehen auf eine gemeinsame Quelle vorliegt, die gleichfalls nordischen Ursprungs ist. Denn jener Paulus von Middelburg, die verheimlichte Vorlage des Lichtenberger (s. o.),lebte in Italien und stand in personlichster Beziehung zu Lucas Gauricus, da er ebenso wie dieser von Papst Leo X. beauftragt war, den julianischen Kalender zu reformieren. 2) Wir wissen auch, daB Gauricus die Werke I) Nuntiaturberichte ans Deutschland ... herausgeg. durch d. k. preull. hist. Inst. in Rom, I. Abt., I. Bd. Walter Friedensburg, Nuntiaturen des Vergerio 1533-I536 (Gotha 1892), S. 541. 2) Ben. Soldati, La poesia astrologica nel Quattrocento (Bibl. stor. del rin. III). (Firenze I9o6), p. II5.
SI8
Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu
Luthe~s
Zeiten
des Paul von Middelburg gekannt und hochgeschatzt hat. Denn er zitiert ihn in seinem Encomion astrologiae als eine der Leuchten dieser Wissenschaft.l) Die Grundidee der Prophezeiung ist bei Gauricus einfach umgebogen zuungunsten Luthers, indem bei ihm nicht nur zwei Planeten, wie bei Lichtenberger, sondern aile Planeten mit Ausnahme des Mars im Hause des Skorpions zusammentreffen. Auch darin wirken die Vorstellungen von der Prophetenkonstellation bei Gauricus nach, als Jupiter und Saturn sich im neunten Haus - der Religion - versammeln und der schadliche Mars in seinem ,koniglichen Hause" steht, dem Widder, wie Lichtenberger es ausdriicklich verlangt. Hinzu kommt bei Gauricus die Ansammlung der iibrigen Planeten im neunten Hause. Ob die Erzielung dieser Anhaufung oder eine besondere astronomische Berechnung der Grund dafiir gewesen ist, daB er das Datum Lichtenbergers vom 25. (oder 20.) November nicht iibernimmt, sondern statt dessen den 22. Oktober einsetzt, bedarf weiterer Untersuchung. 2 ) Luther tiber Weissagen des ,bosen Feindes" bei Johann Lichtenberger. Urn der Astrologie willen hatte also Luther gewiB eine Beziehung zwischen sich und dem Monchsbilde abgelehnt, wie er denn ja auch in der Vorrede ganz ausdriicklich die Unzulanglichkeit der Sternwissenschaft betont, und, das sollte man denken, erst recht wegen des Teufelchens, das er im Nacken tragt (Abb. 136, 140). Eine Nachricht, die Herberger3) zwar erst am Anfang des 17. Jahrhunderts mitgeteilt hat, die aber offenbar auf gute Quellen, die er ausdriicklich nennt, zuriickgeht, besagt etwas ganz anderes: 1) E. Percopo, Pomp. Gaurico (Estr. Atti dell'Accad. di archeol. lett. e belle arti di Napoli). (Napoli 1894), p. 136. 2) Die Konstellation von Jupiter und Saturn im Skorpion wird von Lichtenberger in der von Luther mit einer Vorrede versehenen deutschen Ausgabe von 1527 gesetzt auf den 25. Tag Novembris .,des Weinmondes" 1484; damit sind hier zwei Monatsdaten gegeben, da der Weinmonat der Oktober ist. Eine weitere Verschiedenheit findet sich in der Ausgabe von 1549, BI. 28, wo statt des 25. November vielmehr der 20. genannt wird. Fur Gauricus wird man indessen (wenn ihm fiberhaupt Lichtenberger und nicht etwa Paul von Middelburg als QueUe gedient hat) sicher nicht die Benutzung eines deutschen Textes anzunehmen haben - es sei denn, durch Vermittlung seiner deutschen Freunde- sondern vielmehr eines lateinischen oder italienischen; in diesen steht, so viele uns bisher zuganglich waren, iiberall das Datum des 25. November. Aus Lichtenberger wird sich also die Verschiebung des Datums auf den 22. Oktober, die Gauricus hat, schwerlich erkHl.ren lassen, wenn nicht noch eine uns unbekannte Ausgabe existiert, die dieses Datum bringt. 3) Valerius Herberger, Gloria Lutheri (Leipzig 1612), S. 41-45.
Luthers Teufelsglaube
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Von S. Martini vnd D. Martini Feinden. S. Martino haben die b~sen Geister viel schalckheit angeleget I wenn sie jhm in mancherley form vnd gestalt sind erschienen. Vornemlich hater geklaget I daB Mercurius vnter dem hauffen der schlimmeste sey. Jedermann hat seine plage 1wie es Christus selbst muB erfahren IMatth. 4· Zur zeit kam S. Martino der Teufel entgegen Ida er wolte sein Ampt verrichten I vnd sprach: Aile Welt wird dir gram werden: Da antwortet Martinus eben wie Ritter Gordius: Dominus mecum, non timebo mala, ist Gott mit vns I wer wil wider vns: Also hat der Teufel auch D. Martino viel schalckheit durch seine Werckzeug angeleget I Vornemlich die Mercurialischen geschwinden Kopffe vnd Sophisten haben jhn greulich geplaget. Hier muB ich etwas denckwirdiges erzehlen. Herr Johan Lichtenberger hat geweissagt I es wurde ein Munch kommen I der wurde die Religion scheuren vnd pantzerfegen 1 demselben Munch hat er einen Teufel auff den nacken gemalt I nu macht sich Lutherus ein mal vber Lichtenbergers Buch I vnd wiles verdeutschen I D. Iustus Ionas kompt dazu 1vnd fragt was er vorhabe: D. Luther sagets. Da spricht D. Ionas: Warumb wolt jhr jhn deutschen I ist er doch wider euch. Lutherus fraget vrsach. D. Ionas sagt: Lichtenberger sagt I jhr habt den Teuffel I nu habt jhr ja keinen Teuffel. Da lachelt der Herr Lutherus, vnnd spricht: Ey Herr Doctor I sehet nur das Bild ein wenig besser an 1wo sitzt der Teuffel? Er sitzt nicht dem Munche im hertzen I sondern auff dem nacken I ey wie fein haters troffen I Jm hertzen da wohnet mein HErr JESVS I da sol mir der Teufel nu vnnd nimmermehr hinein kommen I aber ich meyne er sitzt mir auff dem nacken I durch Bapst I Keyser vnd grosse Potentaten I vnd alles was in der Weit wil klug seyn. Kan er nicht mehr f so macht er mir im Kopff ein abschewlichs sausen. Wie Gott wil I er mag mich eusserlich plagen I es ist I Gott lob vnnd danck I nur ein auBgestossener auBgeworffener Teuffel I wie Christus redet I der Furst dieser Welt werde jetzt auBgestoBen I Ioh. 12. . Diese wort hat D. Iusti Ionae Diener I welcher hernach ein benilimbter Prediger worden I ad notam genommen vnd offt erzehlet. Es ist war I der Teufel gehet herumb von aussen I I. Pet. 5· LaB jhn prUuen wie er wil I im hertzen gleubiger Christen hat er nichts zu schaffen I vnser Hertz ist Christi Koniglicher eigner Sitz f da wil er Regent vnd Platzmeister bleiben. Diese Oberlieferung klingt sehr echt. Wir haben von Luther ganz a.hnliche AuBerungen iiber den Kampf mit dem Kopfwehteufel, der fiir
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Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
ihn ein hochst personliches Wesen war.l) Die humorvolle Tonung bei Herberger kann das nicht verschleiem; denn so scharf Luther auch die menschenartigen Stemdamonen ablehnte, so bildhaft fest umrissen und unanzweifelbar lebte fiir ihn der bose Feind. Er gestand ihm sogar in der Vorrede zu Lichtenberger 2) gelegentliche Treffsicherheit in Weissagungen zu, wenn auch nur soweit, als weltliche Zustande in Betracht kamen. Gerade iiber Lichtenbergers Verhaltnis zum Teufel besitzen wir noch eine sehr willkommen erganzende AuBerung Luthers. Er wurde gefragt, ob Lichtenberger einen guten oder bOsen Geist gehabt hatte. ,Fuit spiritus fanaticus et tam en multa praedixit; denn das kan der Teufel woll thun, quod novit corda eorum quos possidet. Praeterea novit conditionem mundi, er siehet wie es gehe." 3 ) Er hielt also den besessenen, verteufelten Charakter Lichtenbergers fiir durchaus vereinbar mit zutreffender Wahrsagergabe in irdischen Dingen. Ganz entsprechend heiBt es in der Vorrede: ,Denn Gotts zeichen vnd der Engel wamunge I sind gemenget mit des Satans eingeben vnd zeichen I wie die wellt denn werd ist / das es wust vntemander gehe vnd nichts vnterschiedlich erkennen kan." So konnte das Teufelsbild von den Freunden Luthers in dem Bilderpressefeldzug ruhig verwertet werden, da Luther den Lichtenberger in jener Zeit leidenschaftlicher Scl>Jagbilderpolitikfreilich nur als Kiinder naturwunderlicher Vorzeichen- gelten IieB. III. WUNDERDEUTENDE WEISSAGUNG: ANTIK-TERATOLOGISCHES IN DER LUTHERISCHEN PRESSEPOLITIK
Das Bildnis Luthers in der ,Wunderlichen Weissagung" des Joachim von Hans Sachs unddasleoninischeOrakel. -Luthers und Melanchthons politische Monstra: Papstesel und Monchskalb. Auf diesem Gebiete arbeiteten allerdings Luther und seine Freunde mit noch ganz anderen Darstellungen, deren parteimaBige Leidenschaft nur die N otwendigkeit der literarischen Gegenoffensive entschuldigt. 1) Goethe schenkt uns in der Geschichte der Farbenlehre eine eigentlimliche Polaritl!.tspsychologie dieser Teufelsflirchtigkeit Luthers: ,.Wie viel falsche Formeln zur Erkll!.rung wahrer und unleugbarer Phl!.nomene finden sich nicht durch aile Jahrhunderte bis zu uns herauf. Die Schriften Luthers enthalten, wenn man will, viel mehr Aberglauben als die unser's englischen MOnchs (Bacon). Wie bequem macht sich's nicht Luther durch seinen Teufel, den er iiberall bei der Hand hat, die wichtigsten Phl!.nomene der allgemeinen und besonders der menschlichen Natur auf eine oberfll!.chliche und barbarische Weise zu erkll!.ren und zu beseitigen; und doch ist und bleibt er, der er war, au13erordentlich fiir seine und fiir klinftige Zeiten. Bei ihm kames auf Tat an; er flihlte den Konflikt, in dem er sich befand, nur allzu ll!.stig, und indem er sich das ihm Widerstrebende recht h11.01ich, mit HOrnern, Schwanz und Klauen dachte, so wurde sein heroisches Gemiit nur desto lebhafter aufgeregt, dem Feindseligen zu begegnen und das GehaOte zu vertilgen." Werke, Cotta Jub.-Ausg., Bd. 40, S. 165-66. 2) Vgl. unten S. 550. 3) Gg. Loesche, Analecta Lutherana et Melanthoniana (Gotha x8gz), S. 301, Nr. 493·
Tafel LXXXI
A hh. 140. Die heiden Illiinche a us: l'rophcn·ien unci \\"cissagen ... Doctoris l'aracelsi, J oh. Lichtenbcrgers, \1. Joseph Griinpcck, Joan. Carionis, Der Sihyllen und andcrcr, Augsburg 15·1<1 (zu Seite .)IR).
Abb. 141. Luther mit Sichel unci H.osc, aus: Osiander und Hans Sachs, \\'undcrliche 'vVeissagung, Niirnberg 1527 (zu Seite 52r).
-------------·------------
mntt:.1 falctfe~l q:n:utuor
erit.f.Principatus 3Ut que pfum1 pfofli cu gladro 111 Temp lis dolorum poll paululum refufcirabis:trcs o.mos in . m•mJo uiues:fc11ex uaJde in i11fimum dwbus tnbulatiouiblls in mcdio cou rues. ·
:\hb. r.p. l>icsellll' l>arstellung aus: \'aticinia Joachimi, Bononiae I.')f,'j, \Volfcnbtith>l, Hihliothek (zu Seite 521).
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Srt co!Jarenlis qn:trtus ab vrra:rorrns gladiis:rt holtlo ltlouens incifB ucm"ro(T:um·rn ficcabunrur rieur rofa:etincidens rofilm :tunis montts
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Jirtr.[:t terria:f't re~tiuf!l rlrmenrum illud
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principiu:ur intidcret Aorem nonnufrrebirur rui:quis in principoru maneJS Vide enim iflr mctpir colligere roram:ailferens in hominibus habem finem• in quo !ewe mu1tun1 fiuftra,
0
Abb. '43· Jupiter, Satum, Sol ( () a us dem glcichcn Buch (zu Seitt" 521 ).
ii
Tafel LX X X II
Abb. 144· Oraculum Vaus: Leonis Oracula, ed. Lambecius, Paris 1655 (zu Seite 521).
Abb. 145a, b. l'apstesd und :\liinchskalb. nach Johann \Volf, Lcctiones mPmorabiles, Lauingen 1hoS (zu Seite 522 f.).
,Wunderliche Weissagung" des Hans Sachs
S2I
Spalatin ist auch hier im Hintergrunde als Forderer bemerkbar. So interessiert er sich IS2I 1) besonders fiir das ,Passional Christi und Antichristi", das damals, mit Illustrationen von Lucas Cranach, erschien und den Papst als Antichrist anzugreifen wagte. Und im nachsten Jahre hort er auch schon 2) von dem italienischen Vorbild der ,wunderlichen Weissagung", die.. Osiander und Hans Sachs erst IS27 zu Niirnberg herausgaben, unter Benutzung eines italienischen Druckes, der auf einen zu Wahrsagungszwecken erfundenen pseudo-joachimitischen Papstkata- t log zuriickging. Die Erscheinung Luthers bei Hans Sachs mit der Sichel in der Rechten und der Rose in der Linken (Abb. 141) hat Luther selbst sehr gefallen. Er schreibt am rg. Mai IS27 an Wenceslaus Link in Niirnberg: , ... libellus vester imaginarius de Papatu, in quo imaginem meam cum falce valde probo, ut qui mordax et acerbus tot annis ante praedictus sum futurus, sed rosam pro meo signo interpretari dubito, magis ad officium etiam pertinere putarim." 8 ) Das italienische Buch mit Holzschnitten (Bologna ISIS), das als Vorlage gedient hat (Abb. 142), befindet sich noch mit den Versen des Hans Sachs, von Osianders Hand geschrieben, in der Bibliothek zu Wolfenbiittel.') Auf Einzelheiten einzugehen, muB Ieider unterbleiben. Es sei nur auf das Menschenbein hingewiesen, das ja auch bei Luther erscheint. Hier ist in unserem historischen Papstkatalog das sprechende Wappen fiir den Papst Johann XXIII. (Coscia), der Schenkel, iibriggeblieben. Man hat bisher noch nicht bemerkt, daB dieses Bild wiederum einem byzantinischen Kaiserbildnis a us den bekannten Leoni n is chen Orakeln desrz.Jahrhunderts nachgebildetist (Abb. 144).5) Bei dem astrologischen Charakter dieser Weissagungen ist es nicht ausgeschlossen, * daB eine Saturnvorstellung irgendwie noch dahintersteckt. 6 ) Luthers und Melanchthons Weissagungspolitik hat bekanntlich im Jahre IS23 einen gemeinsamen Ausdruck geiunden in den Flugschriften vom Papstesel von Melanchthon und dem Monchskalb von Luther. Der Fundbericht tiber eine scheusilige Chimare, die der Tiber I495 ans I) Luthers Briefwechsel (Enders) III, 107. Brief Luthers an Spalatin vom 7· Marz 1521. 2) Vgl. Melanchthon an Spalatin und Michael Hummelberger 4· bzw. 12. Marz 1522 (CR. I, 565). 3) Briefwechsel (Enders) VI, 52. 4) Sign. 127-19 Th. 4· Vgl. Rud. Genee, Hans Sachs u. s. Zeit. (Leipzig 1894), s. 485. 5) ed. Lambecius, Paris 1655 in: Georgii Codini ... excerpta de antiquitatibus Constantinopolitanis p. 251 (vgl. Krumbacher, Geschichte d. byz. Lit.s, S. 628). Die anderen Orakelbilder ben1itzt die Bologneser Ausgabe ebenfalls. 6) Ob nicht die mit der Beischrift .,Lutherus" versehene GOtzenstatuette mit Sichel (Abb. 143) Saturn (zwischen Jupiter und Sol?) ist?
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Heidnisch-antike Weissagung in Wort u11d Bild zu Luthers Zeiten
Ufer geworfen haben soil (Abb. 145 a) und iiber die Mil3geburt einer deut-
* schen Kuh 1523 in Sachsen (Abb. 145 h) wird durch politische Ausdeutung zu einer Angriffswaffe von ungehemmter Derbheit.I) III. DIE WEISSAGUNG DURCH ANGEWANDTE HELLENISTISCHE KOSMOLOGIE IM ZEITALTER LUTHERS IM ZUSAMMENHANG MIT DER WIEDERBELEBUNG DER ANTIKE IM DEUTSCHEN HUMANISMUS: ORIENTALISCHE VERMITTLER UND QUELLEN Luther im teratologischen und astrologischen Ideenkreise der Gelehrten und Kiinstler a us der Umgebung Maximilians I.: Weissagende Monstra von Sebastian Brant bis Diirer. Babylonische Praktiken. Solche fliegende Blatter oder Einzelschriften iiber Monstra sind gleichsam herausgerissene Blatter aus der groBen, im Geiste echt antiken, annalistischen Prodigien-Sammlung 2), wie sie im 16. Jahrhundert der gelehrte Lycosthenes 3), der ja auch der Herausgeber des illustrierten Julius Obsequens') war, gesammelt hat. Hier finden sich wirklich sowohl der Papstesel wie auch das Monchskalb 6 ) wieder; aber neben dem Papstesel - das ist quellengeschichtlich weithin aufkliirend - noch andere Monstra zur Epoche Maximilians, wie sie dementsprechend tatsiichlich in zeitgenossischen Bildern und Texten aus dem niichsten geistigen Umkreise des Kaisers z. B. durch Brant, Mennel 6 ), Griinpeck und Diirer erhalten sind. DaB aber Luther eben diese Monstra, und zwar in ihrer historischen Zusammengehorigkeit unter dem EinfluB der deu tI) Vgl. Jul. Kostlin, Martin Luther, 5· Auf!. ed. Gust. Kawerau (Berlin I903).I.,
s. 646. 2) So bewertet Luther auch das Erscheinen eines gestrandeten Wals zu Haarlem im Brief an Speratus vom 13. Juni 1522 (Enders III, 397): oHoc monstrum habent ex antiquis exemplis (also ausdriickliche Berufung auf die Antike) pro certo irae signo>>) vgl. Grisar, Luther II, 120).- Vgl. weiter den Brief vom 23. Mai 1525 an Job. Riihel (Erlanger Ausg. 53· Bd., S. 304, vgl. Enders V, 178): .. Das Zeichen seines (des Kurfiirsten Friedrichs des Weisen) Todes war ein Regenbogen, den wir, Philips und ich, sahen ... und ein Kind allhie zu Wittemberg ohne H!l.upt geboren, und noch eins mit umbgekehrten FiiBen." 3) Lycosthenes, Conrad (eig. Wolffhardt aus Ruiiach im OberelsaB, 1518-1561), Prodigiorum ac ostentorum chronicon (Basileae 1557). 4) Julius Obsequens, Prodigiorum Liber, nunc demum per Conr. Lycosthenem restitutus (Basileae 1552). 5) a. a. 0. S. CCCCLX bzw. CCCCLXXIIJ. 6) Der Hofhistoriker Jakob Menne I (vgl. Cod. Vind. Palat. 4417 *) stellte eine derartige Wundersammlung als Begleiterscheinung des weltgeschichtlichen Ablaufs schon im Jahre 1503 fiir den Kaiser zusammen. Hier offnet sich der Weg, der zu Wolfs Lectiones memorabiles fi.ihrt (s. u.).
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Prodigienglaubs
schen Fr iihrenaissance der damonischen An tike wohl als antikischer Augur auffaBt, sie zugleich jedoch christlich-eschatologisch umdeutet im AnschluB an jenen Spruch des Hauses Elia, zeigt uns iiberraschend deutlich eine Stelle aus seiner ,Chronica deudsch". 1) Zur Periode I500-I5IO (5460-5470 ,von anfang der welt") heiBt es: ,Eine newe kranckheit f die Frantzosen I von etlichen aber I die Hispanische seuche genant I komet auff I Vnd wie man sagt I sie ist aus den newgefundenen Jnsulen in Occidente I in Europam gebracht. Ist eins von den groBen Zeichen vor dem Jiingsten tage. Vnd vnter diesem Maximiliano sind im himel wunderbarliche zeichen I vnd derselben viel I geschehen I dazu auch auff erden I vnd in wassern I von welchen Christus sagt I Es werden grosse zeichen sein etc. Also I das von keiner zeit gelesen wird I darin mehr vnd groBere zugleich geschehen weren I Die vns gewisse hoffnung geben I das der selige tag hart fur der th~r sey." Ein Blatt wie das von Griinpeck 2), auf dem sich eine Gruppe von Monstrositaten aus der Zeit Maximilians (der- bildnisgetreu dargestellt - als Zuschauer dabeisteht) vereinigt vorfinden, konnte Luther dabei unmittelbar als Grundlage gedient haben. Freilich blieben die auf die Welt gerichteten Divinationskiinste der Menschen bei Luther trotz allem doch nur ein untergeordnetes Hilfsmittel, der hochsten Weissagungsform gegeniiber, dem von innen berufenen und religios erlebten Prophetentum, wie er es seinen Feinden in Augenblicken hochster Gefahr entgegensetzte: ,weil jch der Deudschen Prophet bin (Denn solchen hoffertigen namen mus jch mir hinfurt selbs zu messen, meinen Papisten und Eseln zur lust und gefallen)." So sprach er 1531 in der ,Warnung an seine lieben Deutschen", als er den Zaghaften Mut zum Widerstand gegen die kaiserliche Dbergrifflichkeit einfloBen muBte. Die spatere protestantische Geschichtschreibung war in denLectiones memorabiles des Johannes Wolf3) freilich doch noch so tief und heidnisch in die aberglaubisch verehrende Bewertung der Monstra versunken, daB sie die Weltgeschichte gleichsam auf Schienen ablaufen laBt, an denen die Weltmirakel wie Warterhauschen stehen. Im Zeitalter des deutschen Humanismus fiihrte nun von dieser weissagenden Bilderpraktik, die man hochstens als ein religionswissenschaftI) Zit. nach der Ausgabe Wittenberg. Hans Lufft (1.559). z) In einem Codex von 1502 der Innsbrucker Univ.-Bibl. Vgl. Beschr. Verz. d. ill. Handschr. in Osterr., herausgeg. von Fr. Wickhoff. I. Bd.: Herm. Jul. Hermann, Die ill. Handschr. in Tirol (Leipzig 1905), Nr. 314. Abb. ebda. S. 194. 3) Lectiones memorabiles, (Lauingen 16oo). I. Bd. 1012 Seiten; II. Bd., der sich auf das 16. Jahrh. bezieht, 1074 Seiten- die umfangreichste und kirchengeschichtlich wertvollste Universalhistorie dieser Art. Warburg, Gesammelte Schriften Bd.2
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1-Ieidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild ztt Luthers Zeiten
lich oder volkskundlich bemerkenswertes 'Oberlebsel anzusehen gewohnt ist, das zwar mit Bildern hantiert, aber mit Kunst nichts zu tun hat, doch ein Weg zum Kunstwerk und zur graBen Kunst eines Albrecht Diirer. Seine Sch6pfungen wurzeln teilweise so tief in diesem Urmutterboden heidnisch-kosmologischer GHiubigkeit, daB uns ohne deren Kenntnis z. B. der innere Zugang zum Kupferstich der ,Melencolia. I", die man als die reifste, geheimnisvolle Frucht der maximilianeischen kosmologischen Kultur bezeichnen kann, verschlossen bleibt. Daher ftihren uns auch die Maximilians-Wunder, wie sie Luther geschichtlich spater verwertet hat, schon zu den Friihwerken Diirers, die zugleich einen Beitrag fiir seine Vertrautheit mit der ,modernen", * wiedererweckten antiken Weissagungspraktik liefern. Der Typus eines Mannes, der an der Franzosen-Krankheit litt, von Durer zu einer medizinischen Weissagung des Uisenius aus dem Jahre 1496 fiir den Holzschnitt gezeichnet, geh6rt ganz in den Bannkreis ebensosehr monstrologisch wie astrologisch-fiirchtender Weissagung: Wir sind zugleich in der Sphaere der groBen Konjunktion Lichtenbergers vom Jahre 1484 (Abb. 146). Das obere Drittel des Raumes nimmt eine Himmelssphare ein, in der man die Zahl 1484 erblickt. Sieht man sich nun den Skorpion im Zodiakus genauer an, so sind auf ihm die gefa.hrlichen Planeten versammelt: wir sind wieder in der unheimlichen Sphare der groBen Konjunktion von 1484, wie sie Paul von Middelburg sternwissenschaftlich in der Prognostica bearbeitete, denn der lnhalt des Buches deckt sich ich verweise auf Sudhoffl), der dies zuerst festgestellt hat- mit dem Kapitel der Prognostica, das sich mit den medizinischen Folgen der graBen Konjunktion befaBt. Auch die zunachst sehr wenig poiitisch oder ominos aussehende MiBgeburt einer Sau (Abb. 147) zeigt, wie Diirer zur selben Zeit auch in der Region der wahrsagenden Monstra zu Hause war. Der Kupferstich stellt die Wunder-Sau von Landser dar, die 1496 im Sundgau geworfen wurde. 2) Nur einen Kopf hatte das Scheusal, aber zwei Leiber und acht FiiBe. Man hat nachgewiesen, daB Diirer als Vorlage ein fliegendes Blatt benutzte (Abb. 148), das Sebastian Brants), der gelehrte Friihhumanist, 1496 lateinisch, und deutsch veroffentlichte. Es ist, wie noch andere 1) Stud. z. Gesch. d. Med. Heft 9 (Leipzig 1912) und: Graphische und typographische Erstlinge (Alte Meister der Med. u. Naturkunde 4, Miinchen 1912). 2) E. Major, Diirers Kupferstich .,Die wunderbare Sau von Landser" im ElsaB, Monatshefte fiir Kunstwissenschaft VI. (1913), S. 327-330, Taf. Sr. Sie ist auch auf Griinpecks Sammelblatt zu sehen. Siehe o. S. 523. 3) Flugbl!itter des Sebastian Brant, hrsgeg. v. Paul Heitz (Jahresgaben d. Ges. f. els11B. Lit. III), (StraBburg 1915). Blatt 10 und rr.
Tafel LXXXIII
AI> b. r 46. \Vcissagung des lJisenius mit Holz.,;cltnitt von I Hirer, Einblattdruck, Niirnlwrg 149f' ( zu Seite 52-f)·
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Abb. q;. Diirer, Sau von Landser, Kupfcrstich B.
M onslra bei Duret'
ahnliche Blatter, Kaiser Maximilian I. gewidmet und unterstiitzt dessen Politik durch Weissagungen. Im Texte tritt Brant - das ist fiir den hier entwickelten Ideengang bedeutsam - ganz bewuBt als antiker Augur auf, er stellt seine politische Ausdeutung unter den Schutz der vergilischen, dem Aeneas geweissagten Wundersau: Was wil diB suw vns bringen doch Gdacht in mir eygentlich das noch Das man durch Suw in der geschicht LiBt / kunfftiger ding syn bericht Als die Su die Eneas fandt Mit jungen an des Tybers sandt ... Es ist wirklich ein ,Naturgreuel-Extrablatt" im Dienste der Tagespolitik. Sebastian Brant hatte sich fiir seine Kiinste auf noch viel altere und ehrwiirdigere Ahnen berufen konnen; sein ,aktuelles" Greuelblatt war ebenso in Keilschrift auf assyrischen Tontafeln zu lesen. Wir wissen, daB etwa urn die Mitte des 7· Jahrhunderts v. Chr. dem Konig Asarhaddon der Wahrsagepriester Nergal-etir von der MiBgeburt eines Schweines mit acht FiiBen und zwei Schwanzen berkhtet; er prophezeite daraus, daB der Furst das Konigtum und die Herrschaftsmacht ergreifen wird und fiigt hinzu, der Schlachter Uddanu habe das Tier eingesalzen, wohl urn es fiir das Archiv des koniglichen Hauses aufzubewahren.1) Es ist wissenschaftlich Hingst festgestellt, daB die romischen Wahrsagekiinste durch Etrurien unmittelbar mit der babylonischen Wahrsagetechnik zusammenhangen. DaB a her die Verbindung von Asarhaddon zu Kaiser Maximilian tiber 2000 Jahre sich so lebendig hielt, liegt neben der Sorgfalt der gelehrten Antiquare vor allem an dem inneren urmenschlichen Zwang zu mythologischer Verursachung. lndessen ist die "Ober- * windung .des babylonischen Geisteszustandes auf Diirers Stich doch eigentlich schon vollzogen: Die Inschrift fehlt, Nergal-etir =Brant finden keinen Raum mehr fiir ihre Weissagungsdeutung. Das naturwissenschaftliche Interesse an der Erscheinung fiihrt den Stichel. l} Bruno Meillner, Babylonische ProdigienbUcher (in: Festschrift zur Jahrhundertfeier der Univ. zu Breslau, Mitt. d. Schl. Ges. f. Volkskunde, hrsg. von Th. Siebs, Bd. XIII/XIV, Breslau 19ll}, S. 256. -Morris Jastrow jr., Babylonian-Assyrian BirthOmens and their cultural significance (Religionsgesch. Versuche und Vorarbeiten XIV, 5. Giellen 1914}, S. 10; ebendort S. 73ff. 'iiber Lycosthenes.
Heidnisch-antil1e Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
Das arabische astrologische Handbuch ,Picatrix" und der Planetenglauben bei Albrecht Durer: Saturn und Jupiter in der ,Melencolia. I", in Lichtenbergers Prophezeiung und bei Luther. Wir verdanken es der entsagenden Gelehrsamkeit meines zu friih verstorbenen Freundes Carl Giehlow 1 ), wenn wir eine hellenistisch-astrologische, durch die Araber vermittelte Idee als einen gemeinsamen Grundgedanken zwischen Diirers Melancholie (Abb. 149) und Lichtenbergers Practica aufdecken konnen. Saturn und Jupiter in ihrer Gegenwirkung geben das verbindende Glied. Zunachst ein nur auBerer Anhaltspunkt der ZusammengehOrigkeit: Maximilian war IDit dem Geist Lichtenbergers schon dadurch vertraut, daB dessen Quelle, jene Prognostica des Paul von Middelburg ihm gewidmet war. Und zu der Frage der Heilung der saturninischen Melancholie Stellung zu nehmen, gab ihm auch rein auBerlich die Frage nach dem Wesen seines mythischen Vorfahren, des agyptischen Hercules, iiber den Peutinger ihm ein Gutachten im AnschluB an die Problemata des Aristoteles erstattete, Veranlassung; in spateren Jahren 2) aber muBte ihn eine bedrohliche, ungiinstige Saturnstellung 3 ), an der er, wie Tannstetter, der behandelnde Arzt meint, auch wirklich starb 4), beschaftigen. Aber ganz abgesehen von diesen Voraussetzungen unmittelbarer, personlichster Beziehungen, hat Giehlow den Nachweis gefiihrt, worauf denn zur Zeit Maximilians sich die Heilmedizin gegen die saturninische Melancholie griindete. Es gab nach der Lehre der antiken Arzte zwei Formen, eine schwere und eine leichte Form der Melancholie; die schwere war auf die schwarze Galle zuriickzufiihren, sie erzeugte maniakalische Zustande - das aber war der Fall des rasenden Hercules. Der florentinische Philosoph und Arzt Marsiglia Ficino schlug gegen sie ein gemischtes Verfahren von seelischer, wissenschaftlich-medizinischer und von magischer Behandlung vor 5): Seine Mittel sind innere geistige Konzentra tion auf der einen I) Dtirers Stich ,.Melencolia. I" und der maximilianische Humanistenkreis, in: Mitteilungen d. Ges. f. vervielHl.lt. Kunst I903, S. 29{4I; I904, S. 6{18, 57{78. Der Neudruck dieser Studie wird hoffentlich- wie versprochen- erfolgen [vgl. statt dessen PanofskySaxl, Durers Melencolia I, Leipzig 1923). 2) Sieber seit ISIS, wahrscheinlich schon frtiher. Vgl. Edmund Weill, AlbrechtDtirers geogr .• astron. und astral. Tafeln (Jahrb. d. allerh. Kaiserhauses VII, I888, S. 220) und dazu Giehlow a. a. 0, V, S. 59. 3) "Ober die feindliche Rolle des Saturn im Horoskop Maximilians vgl. Melanchthons Brief an Camerarius, I3. Jan. I532 (CR. II, 563): *Meus frater amisit suum filium, puerum elegantissimum ... Habet pater in quinto loco Saturnum, quem eadem loco habuit Maximilianus, cuius quae fnerit domestica fortuna, non ignoras.t 4) Vgl. Giehlow a. a. 0. V, S. 595 • 5) ZusammengefaBt in oDe vita triplich, (Florenz 1489) u. o.
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Abb. L~8. Wmici'ersau von Lant!ser, Flugblatt des Sebastian Brant, q96 (zu Seite 524 f.).
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Saturn und jupiter auf Darers ,Melancholie"
Seite; durch diese kann der Melancholische seinen unfruchtbaren Trubsinn umgestalten zum menschlichen Genie. Andererseits ist, abgesehen von rein medizinischen MaBregeln gegen die Verschleimung, den ,Pfnusell", zu dieser Gallenumwandlung erforderlich, daB der giitige Planet Jupiter dem gefahrlichen Saturn entgegenwirkt. Fehlt dieser in der wirklichen Konstellation, so kann man sich doch diese gunstigere Konjunktion durch das magische Bild des Jupiter aneignen, fiirdas nach der Lehre Agrippas auch dessen Zahlenquadrat eintreten kann. Deshalb erblicken wir bei Durer in die Wand eingelassen das Zahlenquadrat des Jupiter (s. u.). Giehlow, der auf so scharfsichtige und einfache Weise den Gedanken der planetarischen Konjunktions-Heilmethode wider die Melancholie bei den abendlandischen Okkultisten der Renaissance aufwies, scheute schlieBlich doch davor zuruck, die letzte Folgerung a us seiner Entdeckung zu ziehen. Er will die Zahlentafel des Jupiter bei Durer trotz Ficino und Agrippa weniger als antisaturninisches Amulett, sondern ,in erster Linie" als Symbol der genialen Erfindungskraft des saturninischen Menschen gelten lassen. Giehlow konnte die letzte, recht eigentlich aufklarende Folgerung aus seiner eigenen Entdeckung nicht ziehen, weil ihm ein wesentlichstes Dokument der Vorgeschichte dieser Ideen, das gleich zu besprechende Buch ,Picatrix" als typischer Vertreter der arabischen "'Oberlieferung spatantiker, astrologisch-magischer Praktik in seiner uberwaltigenden Bedeutung fur die gesamte europaische Geheimwissenschaft, wie sie Ficino und Agrippa betrieben, unbekannt war. In Erganzung von Giehlows Forschungen konnte der Verfasser, unterstutzt von Printz, Grafe t und Saxl 1) den Nachweis fuhren, daB dieses Jateinisch geschriebene Hauptwerk spatmittelalterlichen, kosmologischen Okkultismus, das unter dem Namen ,Picatrix" geht, die "'Obersetzung eines Werkes ist, das ein' Araber in Spanien im ro. Jahrhundert schriel:> und dem nur dieser pseud-epigraphische Titel (rniBverstanden aus Hippokrates) vorgesetzt wurde: Es ist die Gayat-al-hakim des Abu' 1-Kasim Maslarna b. Ahmad ai-M agrrp.2) · · · Von dem Werke besaB auch Maximilian in seiner Bibliothek zwei Handschriften, darunter eine illustrierte Prachthandschrift, von deren 1} Vgl. F. Sax!, Beitrll.ge zu einer Geschichte der Planetendarstellungen im Orient und im Okzident, in: Der Islam, 3· Jg. (1912}, S. 151-177, und ders.: Verz. astrol. ... Handschr. [Rom] (Sitzungsber. d. Heidelb. Akad. d. W., Philos.-hist. Kl. 1915, Abhdlg. 6-7}. (Heidelberg 1915), S. XIII£. 2} Aus Cordova, gest. 398 A. H. (1007{8 n. C.) Vgl. Heinr. Suter, Die Mathematiker und Astronomen der Araber und ihre Werke, Abhdlgn. z. Gesch. d. math. Wiss. X. Heft (Leipzig 1900), S. 76.
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Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
Wesen uns eine Handschrift in Krakau 1 ) eine Vorstellung zu machen gestattet. Ficino verweist selbst in seinem Kapitel iiber die magischen Bilder auf jene arabischen Vermittler hellenistisch-hermetischer Heilmagie durch astrologische Amulette, wie sie die Steinbiicher das ganze Mittelalter hindurch als ganz wesentlichen Teil der Iatro-Astrologie lebendig erhielten. Zu diesen gehort aber vor allem der ,Picatrix" 2}, der Ficino die Bildbeschreibungen der heilkraftigen Planetenfiguren geliefert hat. In einer Handschrift in Rom, erganzt durch die Manuskripte in Wien, Wolfenbiittel und Krakau 3 }, die auf ,Picatrix" zuriickgehen, finden sich nun neben diesen entarteten, im Kern jedoch deutlich antiken Figuren-Bildern eben jene Zahlentafeln mit genauer Anweisung des Gebrauchs als direkt zusammengehOrig. Ficinos Bildermagie und Agrippas Zahlenquadrate gehOren also als spate Auslaufer uralter, heidnischer Praktik wesentlich zusammen, da sie eben in der durch die Araber vermittelten hermetischen Heilmagie einheitlich wurzeln. Weiterhin ware gegen Giehlows Zurlickhaltung einzuwenden, daB, wenn der saturninische Mensch diese Zahlentafel mit ihren eigentiimlichen mathematischen Rhythmen gleichsam nur als Symbol seines Erfinder-Genies zur Schau stellen sollte, er doch die Zahlentafel des Saturn zeigen miiBte und nicht die des Jupiter. Denn diese erhalt jedenfalls erst durch den Gedankenkreis der Iatro-Astrologie ihren eigentlichen Sinn an dieser Stelle. Der recht eigentlich schOpferische Akt, der Diirers ,Melencolia. I" zum humanistischen Trostblatt wider Saturnfiirchtigkeit macht, kann erst begriffen werden, wenn man diese magische Mythologik als eigentliches Objekt der kiinstlerisch-vergeistigenden U mformung erkennt. Aus dem kinderfressenden, finsteren Planetendamon, von dessen Kampf im Kosmos mit einem anderen Planetenregenten das Schicksal der beschienenen Kreatur abhangt, wird bei Diirer durch humanisierende Metamorphose die plastische Verkorperung des denkenden Arbeitsmenschen. DaB wir mit dieser Analyse der ,Melencolia. I" aus dem Geist der Zeitgenossen heraus sprechen, dafiir findet der Verfasser nachtraglich 1) Cod. 793 DD III. 36. Eine Abb. daraus bei Saxl, Verz. [Rom] S. XIII [Edition in Vorbereitung, vgl. S. 630 ff., 640, 657; Abb. I6o, r6r). 2) Ihn und den sogenannten 'Utarid (s. Ruska, Griechische Planetendarstellungen in arabischen Steinbiichern, S. 24f. und Steinschneider, Arabische Lapidarien, Zeitschr. d. D. M. G., Bd. 49, S. 267f., und ders., Zur Pseudepigraphischen Literatur, Nr. 3 der ersten Sammlung der Wissenschaftlichen Bll!.tter aus dcr Vcitel Heine Ephraimschen Lehranstalt (Berlin 1862), S. 31, 47, 83) zitiert Alfonso ausdriicklich als Gewlihrsmann in dem oben (S. 515, Anm. 3) genannten Libro de los Ymagines (Reg. 1283) und im Lapidario. 3) Reg. 1283, Codex Vind. 5239 und Codex Guelferbit. 17. 8. Aug. 4°. Im Text zum Jupiterquadrat heil3t es im Vind. Bl. 147V: Et si quis portauerit earn qui sit infortunatus fortunabitur de bono in melius Eficiet.
Humanistische Umwandlung_d_er_S_at_u_rn..::.f_u_rc_h_tig"-k_e_it_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ______.:5::_2__::;9
eine BesHitigung bei Melanchthon, der Durer s Genie als erhabenste Form der durch gunstige Gestirnstellung vergeistigten, eigentlich trubsinnigen Melancholie auffaBt. Melanchthon sagt: De Melancholicis ante dictum est, horum est mirifica uarietas. Primum ilia heroica Scipionis, uel Augusti, uel Pomponij Attici, aut Dureri generosissima est, et uirtutibus excellit omnis generis, regitur enim crasi temperata, et oritur a fausto positu syderum. 1 ) Diese Auffassung von Durers kunstlerischem Genie konnte schlechthin als Unterschrift unter die ,Melencolia. I" gesetzt werden. Denn wir erfahren aus einer zweiten Stelle von Melanchthon selbst, welchen Gestirnkraften er jene umwandelnde Macht zuschrieb. Als Ursache der erhabeneren Melancholie des Augustus bezeichnet er dort das Zusammentreffen von Saturn und Jupiter in der Waage: Multo generosior est melancholia, si coniunctione Saturni et louis in libra temperetur, qualis uidetur Augusti melancholia fuisse. 2} Wir blicken jetzt in das Wesen des Erneuerungsprozesses, den wir Renaissance nennen, hinein. Die klassische Antike beginnt sich wieder gegen die hellenistisch-arabische aufzurichten. Die mumifizierte Acedia des Mittelalters wird wiederbelebt durch die erneuerte Kenntnis der antiken Schriftsteller. Denn des Aristoteles Problemata waren die Grundlage des Gedankenganges bei Ficino ebensowohl vv-ie bei Melanchthon.
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Die Geschichte des Einflusses der Antike, betrachtet in dem Wandel ihrer uberlieferten, verschollenen und wiederentdeckten Gotterbilder, enthalt unaufgeschlossene Erkenntniswerte zu einer Geschichte der Bedeutung der anthropomorphistischen Denkweise. In dem Dbergangszeitalter der Friihrenaissance empfing die kosmologisch-heidnische Kausalitat ihre Auspragung in antikisierenden Gottersymbolen, von deren · Sattigung mit Menschenhaftigkeit die Art der Auseinandersetzung abhangt, die vom religiosen Damonenenkult zur rein kunstlerisch-vergeistigten Umgestaltung fuhrte. Lichtenberger, Durer und Luther zeigen drei Phasen des Deutschen im Kampf wider heidnisch-kosmologischen Fatalismus. Bei Lichte nberger (Abb. 150) erblicken wir zwei entartete, haJ3liche Sterndamonen im Kampf urn die Oberherrschaft der menschlichen Schicksalslenkung; ihr Objekt aber, der Mensch selbst, fehlt. Bei Durer dagegen werden r) De anima fol. 82 rO. Die Stelle findet sich nur in den Ausgaben vor 1553, in den spll.teren Ausgaben - die dem Verf. zug~nglich waren - fehlt sie. Das obige Zitat nach der Ausg. Vitebergae (1548). 2) Ebda. fol. 76 vo.
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sie umgeformt durch Wiedergeburt im Sinne einer klassischen Formensprache1}, behalten jedoch aus ihrer hellenistisch-arabischen Wanderschaft die Zeichen der schicksalhaften Gebundenheit. Der kosmische Konflikt klingt als Vorgang im Innern des Menschen selbst wieder. Die fratzenhaften Damonen sind verschwunden, der finstere Triibsinn des Saturn ist humanistisch vergeistigt in menschliche Nachdenklichkeit. Die tief in sich versunkene gefliigelte Melancholia sitzt, den Kopf auf die Linke gestiitzt, einen Zirkel in der Rechten, inmitten technischer und mathematischer Gerate und Symbole; vor ihr liegt eine Kugel. Zirkel und Kreis (und also auch die Kugel) sind nach der alten O'bersetzung des Ficino 2) das Denksymbol der Melancholie: ,Aber die natiirlich ursach ist, das zu erfolgung und erlangung der weiBheit und der lere, besunder der schweren Kunst, ist not das das gemiit gezogen werd von den aussern dingen zu dem innern zu gleicher weiB als von dem umblauff des zirkels hinzu zu dem mittelpuncten, centrum genannt, und sich selbs dar zu fiigen und schicken." Sinnt sie auf ein Mittel gegen das Unheil, das der Komet im Hintergrunde tiber dem Wasser droht? a) Oder spielt schon die Sintflutangst hinein? Bei Durer wird also der Saturndamon unschadlich gemacht durch denkende Eigentatigkeit der angestra:bJten Kreatur; das Planetenkind versucht sich durch eigene kontemplierende Tatigkeit dem mit der 'unedelst complex'") drohenden Fluch des damonischen Gestirns zu entziehen. Der Zirkel des Genies, kein niedriges Grabscheit (siehe Abb. I25: die Saturnkinder), ist in der Hand der Melancholie. Der magisch angerufene Jupiter kommt durch seine giitige und besanftigende Wirkung auf den Saturn zu Hilfe. Die Errettung des Menschen durch diesen
*
I) Es sei hervorgehoben, dal3 in der ,.Melencolia. I" auch rein ,.formal" antike "Oberlieferung nachklingt. Das zeigt das Sternsymbol cines Dekans zu den Fischen im Steinbuch des Alfonso (Lapidario del rey D. Alfonso X., (Madrid 1883), B. qqv). Dieses Dekangestirnbild ist in Form und lnhalt die transponierte Figur cines liegenden FluLlgottes mit aufgestOtztem Kopf, der eben als ,.Eridanos" (vgl. Abu Ma 'sar bei Boll, Sphaera S. 537) als mitaufgehender Stern zum Zeichen der saturnbeherrschten, wasserigen Fische gehort. Eine ganz :!.hnliche Stellung weist nun die mlinnliche antikc Zwickelfigur auf, die - mit einer weiblichen zusammen - DOrer auf einem frlihen Holzschn_itt in einem Torbogen angebracht hat (Die heil. Familie, Holzschnitt B. xoo. Abb. bei Val. Scherer, DUrer. Klass. d. Kunst, Bd. IV, S. 189 [4. Aufl. 1928, S. 238]). So darf man die ,.Melencolia" in Stoff und Form als Symbol der humanistischen Renaissance ansprechen. Sie wiederbeseelt eine antike FluLlgott-Pose in hellenistischem Geiste, hinter dem aber das neue Ideal der befreienden, bewu13ten Energie des modernen Arbeitsmenschen aufdlimmert. 2) Von MOlich, abgedruckt bei Giehlow a.. a. 0. (1903), S. 36. 3) Ein sonst unbekannter Komet wird bei der Geburt Maximilians als ausnahmsweise gllickbringend erkHirt. Vgl. Giehlow a. a. 0. V., S. 6o. 4) Nach der Bezeichnung im «regimen sanitatis» Cod. Vind. 5486. Vgl. Giehlow a. a. 0. I., S. 33·
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Abb. 150. Jupiter und Saturn, aus derselben Ausgah•_· Johann Lichtenbergers wic ;\bb. qo (zu Seitl' 52'J).
Abb. 151. Schwl'rtformigl'r Komd aus l'inl'r franzibischl'n ll.tnds.-hrift urn r 587, Hamburg, Bibliothek War burg (zu Seitl' 5.Bl·
Tafel LXXXVII
Tafel LXXXVIII
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Abb. 153. Kurfiirst,
lunam in 1 2 signis zoriiaci, Berlin,Staatsbibl. Lat. 4 ° 322 (zu Seite 532).
aus
Bejreiung vom astrologischen Fatalismus
Gegenschein des Jupiter ist auf dem Bilde gewissermaBen schon erfolgt, der Akt des damonischen Zweikampfes, wie er bei Lichtenberger vor Augen steht, ist voriiber und die magische Zahlentafel hangt an der Wand wie ein Ex-Voto zum Dank fiir Dienste des giitigen, siegreichen Sterngenius. Demgegeniiber ist Luther in seiner Ablehnung dieses mythologischen Fatalismus ebenso ein Befreier wie er gegen die feindliche Nativitatsstellerei vorgeht, und die Anerkennung des Anspruches auf die damonische Dbermenschlichkeit der Gestirne wird von ihm als siindhafter heidnischer Gotzendienst zuriickgewiesen. Luther und D ii r e r treffen also his zu einem gewissen Punkte in ihrem Kampfe gegen die Mythologik der groBen Konjunktion zusammen. Wir stehen mit ihnen schon im Streite um die innere intellektuelle und religiose Befreiung des modernen Menschen, freilich erst am Anfang: denn wie Luther noch die kosmischen Monstra fiirchtet (und die antiken Lamien dazu), so weiB sich auch die ,Melencolia" noch nicht vollig frei von antiker Damonenfurcht. Ihr Haupt ziert nicht der Lorbeer, sondern das Teukrion, die klassische Heilpflanze gegen die Melancholie 1) und sie schiitzt sich im Sinne Ficinos durch jenes magische Zahlenquadrat vor dem bosartigen EinfluB des Saturn. Wie eine spate Bilderscholie zur Ode des Horaz an Maecenas 2) mutet uns diese echt antike astrologische Idee an te J ovis impio tutela Saturno refulgens eripuit volucrisque Fati tardavit alas .•. Carion und Zebel.- Melanchthon und Alkindi. Bei unserem Versuch, die verschollene WanderstraBe der antiken astralen Gotterwelt freizulegen, fanden wir ein weiteres Kapitel aus jenen Handbiichern angewandter Kosmologie, deren enzyklopadischer Zusammenhalt in der Kultur des Hellenismus zu suchen ist. Wie der ,Picatrix" zu Maximilian und Durer fiihrt, so leitet das Weissagungsbuch des Arabers Z e be I zu Carlon und Joachim I. Eine deutsche Dbersetzung ist uns in einer Prachthandschrift erhalten (Berlin, PreuB. Staatsbibl., Lat. 4°. 322). In richtiger Wiirdigung ihrer kiinstlerischen Kostbarkeit 1) Bitters!iBer Nachtschatten (Solanum dulcamara). Vgl. Paul Weber, Beitr. zu Dfirers Weltanschauung (Stud. z. deutsch. Kunstgesch., Heft 23) (StraBburg xgoo), S. 83 und Ferd. Cohn, Die Pflanzen in der bild. Kunst (Deutsche Rundschau 25 [1898), I, 64). 2) II. 17. 22ff. Zuletzt behandelt von F. Boll, Sternenfreundschaft. Ein Horatianum in .,Sokrates" V (tg17), S. I-Io u. 458.
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Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
gab 1914 der Verein der Freunde der Berliner Bibliothek eine Seite davon in Farbendruck heraus. 1 ) Es ist ein Vorzeichenbuch, zuriickgehend auf Abu 'Otman Sahl b. Bisr b. Habib b. Hani 2), der urn die Mitte des 9· Jahrhu~derts in Bagdad lebtei latinisiert wird er Ze bel der Araber genannt. Die Bilder (vgl. Abb. 152) sind Illustrationen zu 42 Omina, die fiir jeden Monat anders ausgelegt werden, z. B.: ,Wenn ein Hahn kraht, so bedeutet das keine gut en neuen Nachrichten, Aufstand im Volk und Furcht" oder: ,Wenn das Auge zwizzert und vipert, dann gibt es gute und angenehme Nachrichten". - Diese Prachthandschrift war nun fiir den brandenburgischen K u rf ii r s ten Joachim I. geschrieben, wie die Wappen beweisen. Er ist auch wohl als Kurfiirst, wenn auch nicht portriitahnlich, auf einer Seite abgebildet (Abb. 153). Das Buch erschien mehrfach mit Kupferstichen En de des 16. Jahrhunderts. In einer Ausgabe (Prag 1592) wird ausdriicklich gesagt, daB unser C arion eigenhiindig ein Exemplar fiir den Kurfiirsten geschrieben habe, das nachher weiter verschenkt worden sei. Das ist bei seiner vielseitigen Stellung als Magier und Hofastrolog Joachims- seit 1521, wie aus der Prognosticacio ersichtlichdurchaus wahrscheinlich. Johann Car ion ist bisher durchaus nicht nach Gebiihr gewiirdigt. Nicht einmal sein Bildnis aus der Cranachschule war beachtet, obgleich es sich in der PreuB. Staatsbibliothek befindet 3) (Abb. 121). Der Verfasser verdankt den Hinweis darauf schon seit langem Prof. Emil Jacobs (jetzt in Freiburg i. Br.), der ihn auch zuerst auf den Zebel aufmerksam machte. So sah also der biedere Schwabe aus, dessen Leibesfiille Luther ja in einem Briefe sehr humorvoll als ,'Oberfracht fiir den Nachen Charons" bespottelte. Prof. Otto Tschirch') hat 1906 die Vermutung ausgesprochen, daB Carlon ein griizisierter Joh. Niigelin gewesen ware, der 1514 an der Universitiit von Tiibingen immatrikuliert war. Diese Vermutung findet ihre unzweideutige Bestiitigung durch das Wappen, auf dem drei Nelken (Niigelein = Caryophyllon) ,sprechend" angegeben sind.- Aus dem ernsthaften miinnlichen Gesicht und besonders aus dem Auge Carions spricht kluge Beobachtungskraft; und man begreift, daB die Hohenzollern und die Reformatoren ihn gleichermaBen als diplomatischen Vermi ttler schiitzten. I) Jahresgabe f. d. Ver. d. Freunde d. Kgl. Bibl., (1914). Das Rankenwerk und die Figuren, die den Text einrahmen, sind wahrscheinlich von Schll.uffelein. 2) Vgl. Suter a. a. 0. S. 15 [s. unsere S. 632]. 3) Vgl. jetzt fiber ein anderes Carion-Bild Max Friedeberg, Das Bildnis des Philosophen Johannes Carion von Crispin Herranth, Hofmaler des Herzogs Albrecht von PreuBen; Zs. f. bild. Kunst, 54· Jahrg., Heft 12 (Sept. 1919), S. 309-316. 4) Johannes Carion, Kurbrandenburgischer Hofastrolog, in: 36.(37· Jahresbericht des Histor. Vereins zu Brandenburg a. d. H. (rgo6), S. 54--62.
johann Carion / Kometenfurcht
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Luther hat ihn nach seinem Tode als Magier bezeichnetl) und auch Reinhold 2) nennt ihn ausdrticklich ,insignis necromanticus". Aber dieser Verdacht der Magie hatte ja auch Melanchthon, wie aus seinem erwahnten Briefe an Camerarius 3 ) hervorgeht, nicht verhindert, ihn astrologisch zu befragen, wie denn auch Camerarius 1536 das Urteil des historischen Dr. Faustus tiber die politischeLagewissenwill, obgleichdieserin Wittenberg bei Luther und Melanchthon als nekromantischer Schwindler in Verruf war. Camerarius muBte ja sogar in Konkurrenz mit Dr. Faustus den Welsem ein Horoskop ftir die Expedition nach Venezuela stellen, was Dr. Faust besser gemacht zu haben scheint als Camerarius.4) In unserem Zusammenhange gewinnt auch die von Kilian Leib 5) bezeugte A.uBerung des Dr. Faust aus dem Jahre 1528 besondere Bedeutung, daB eine bestimmte Planetenkonjunktion (in diesem Faile Sonne und Jupiter) mit dem Auftreten von Propheten im engsten Zusammenhange stande. Melanchthon, Carion, Camerarius, Gauricus, Faust und Sebastian Brant konnten zu einem geheimen Augurenbund ,Nergal-etir" gehort haben. Denn auch in der Kometenlehre sind die Araber, die in dem hellenistischen Erbe doch sicher babylonisches Ureigentum tiberliefem, die Vermittler. Melanchthon fragt bei seinem Camerarius angstvoll an 6 ), ob der Komet auch nicht zur schwertformigen Klasse gehore, wie Plinius sie aufstellte. Ftir das VerhaJ.tnis der Araber zur Antike und zum Abendland ist es charakteristisch, daB noch im Text zu einer franzosischen Schwertkometen-Illustration (nach Plinius) von 1587 (vgl. Abb. 151) der Araber Alkindi ausdriicklich als Quelle genannt wird. Den Brief an Camerarius schrieb Melanchthon am 18. August, einen Tag spater als den an Carlon, und am selben Tage teilte auch Luther dem Wenceslaus Link die Erscheinung des Kometen mit. Er schreibt ihm Naheres tiber die Richtung des Schweifes und zweifelt auch nicht daran, daB er Ungliick bedeutet.?) - So versuchte Melanchthon durch eine I) Brief an Jonas u. andere vom 26. Februar I540. Briefwechsel (Enders) XIII, 4· 2) In der S. 498, Anm. 6 zit. Leipziger Handschr., fol. I09. 3) Vgl. Beil. A. II. 4) Vgl. Friedrich Kluge, Bunte Bl!l.tter (Freiburg I908), S. 7-10. 5) Vgl. Karl Schottenloher in der Riezler-Festschrift (Gotha 1913), S. 92f., und Leybs ,.Griindliche Anzeygung" (I557), Bl. 140 selbst, die tiber Lichtenbergers Personlichkeit und astrologische Weltanschauung hochst Bemerkenswertes enth!l.lt. 6) Brief an Camerarius vom IS. 8. I53I (CR. II, 5I8f.): Vidimus cometen, qui per dies amplius decem iam se ostendit in occasu Solstitiali ... Mihi quidem videtur minari his nostris regionibus ... Quidam affirmant esse ex illo genere, quos vocat Plinius ~t
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Luthe1's Zeiten
zweifache Vermenschlichung die Himmelserscheinung in Umfang und Richtung zu erfassen. Der drohende Umfang lOst die Erinnerung an ein geHihrliches Menschengerat, an das Schwert, aus und dem Schweif gibt er als Zielrichtung das irdische Landgebiet seiner Partei. So kommt es, daB Melanchthon durch seine mythenbildende Furchtsamkeit das Schwert am Himmel fiirchtet, gerade als er dem Schwert der Reformation, dem Landgrafen, hatte vertrauen sollen. Apia n, der Astronom, hat freilich schon urn diese Zeit dem Kometenumfang das Diimonische genommen, indem er den Schweif in Beziehung zur Sonne setzte. Aber erst Halley, indem er die GesetzmaBigkeit der Kometenerscheinung feststellte, entzog sie anthropozentrischer Beschranktheit. SCHLUSSWORT Damit fiihrt die exegetische Rundreise wieder an den Ausgangspunkt, den Kometenbrief Melanchthons, zuriick und zugleich zu einem Kuriosum des heidnisch-antiken Aberglaubens, aus dem der Erkenntniswert fiir die Geschichtsauffassung der Reformationszeit herauszuholen versucht wurde. Wie die Himmelserscheinungen mensd·Jich umfal3t vv-urden, urn ihre diimonische Macht wenigstens bildhaft zu begrenzen, so wurde ein damonischer Mensch wie Luther verstirnt (und zwar, wie wir sahen, schon bei Lebzeiten durch eine fast totemistische Verkniipfung seiner Geburt mit einem Planetenpaar), urn fiir seine sonst unbegreifliche, iibermenschlich erscheinende Macht eine hohere, kosmische, gotterhaft benannte GroBe als Ursache bildhaft zu verstehen. Die Wiederbelebung der damonischen Antike vollzieht sich dabei, wie wir sahen, durch eine Art polarer Funktion des einfiihlenden Bildgedachtnisses. Wir sind im Zeitalter des Faust, wo sich der moderne Wissenschaftler- zwischen magischer Praktik und kosmologischer Mathematik- den Denkraum der Besonnenheit zwischen sich und dem Objekt zu erringen versuchte. Athen will eben immer wieder neu aus Alexandrien zuriickerobert sein. Unter diesem Gesichtspunkte sind die hier behandelten Bilder und Worte - nur ein Bruchteil von dem, was zur Verfiigung hatte stehen konnen - etwa als bisher ungelesene Urkunden zur tragischen Geschichte der Denkfreiheit des modernen Europaers aufzufassen; es sollte zugleich medium usque inter tropicum et ursae caudam. Nihil boni significat.»- Noch viel deutlicher in einem Brief an Spalatin vom 10. Okt. 1531 (a. a. 0. IX, ro8): «Cometa mihi cogitationes facit, tam Caesari, quam Ferdinando impendere mala, eo quod primo caudam torsit ad aquilonem, deinde ad meridiem mutavit, quasi utrinque fratrem (?) significans.t
K ulturwissenschajtliche Bildergeschichte
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an einer positiven Untersuchung aufgezeigt werden, wie sich bei einer Verkniipfung von Kunstgeschichte und Religionswissenschaft die kulturwissenschaftliche Methode verbessern HiBt. Die Unzuliinglichkeiten dieses Vorversuches kannte der Verfasser selbst nur zu genau. Aber er meinte, daB das Andenken Useners und Dieterichs von uns fordert, dem Problem, das uns kommandiert (wie den Verfasser die Frage nach dem EinfluB der Antike) auch dann zu gehorchen, wenn es uns in Gebiete schickt, die noch nicht urbar gemacht sind. Mogen sich Kunstgeschichte und Religionswissenschaft, zwischen denen noch phraseologisch iiberwuchertes Odland liegt, in klaren und gelehrten Kopfen, denen mehr zu leisten vergonnt sein moge, als dem Verfasser, im Laboratorium kulturwissenschaftlicher Bildgeschich te an einem gemeinsamen Arbeitstisch zusammenfinden. ,Ein groBer Tell dessen, was man gewohnlich Aberglauben nennt, ist aus einer falschen Anwendung der Mathematik entstanden; deswegen ja auch der Name eines Mathematikers mit dem eines Wahnkiinstlers und Astrologen gleich galt. Man erinnere sich der Signatur der Dinge, der Chiromantie, der Punktierkunst, selbst des Hollenzwan_gs; aile dieses Unwesen nimmt seinen wiisten Schein von der klarsten aller Wissenschaften, seine Verworrenheit von der exaktesten. Man hat daher nichts fiir verderblicher zu halten, als daB man, wie in der neuern Zeit abermals geschieht, die Mathematik aus der Vernunft- und Verstandesregion, wo ihr Sitz ist, in die Region der Phantasie und Sinnlichkeit freventlich heriiberzieht. Dunklen Zeiten sind solche MiBgriffe nachzusehen; sie gehOren mit zum Charakter. Denn eigentlich ergreift der Aberg!aube nur falsche Mittel, urn ein wahres Bediirfnis zu befriedigen, und ist deswegen weder so scheltenswert, als er gehalten wird, noch so selt~n in den sogenannten aufgekliirten J ahrhunderten und bei aufgekliirten Menschen. Denn wer kann sagen, daB er seine unerliiBlichen Bediirfnisse immer auf eine reine, richtige, wahre, untadelhafte und vollstiindige Weise befriedige; daB er sich nicht neben dem ernstesten Tun und Leisten, wie mit Glauben und Hoffnung, so auch mit Aberglauben und Wahn, Leichtsinn und Vorurteil hinhalte." (Goethe, Materialien zur Geschichte der Farbenlehre, Roger Bacon. Cottasche Jub.-Ausg. Bd. 40. S. I65).
Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
BEILAGEA. MELANCHTHON UND DIE ASTROLOGIE I. DER BRIEF MELANCHTHONS AN CARlON "OBER DEN KOMETEN VON 1531
Adresse auf der AuBenseite, fol. zvo: Viro doctissimo D. I Johann, Carioni 1philosopho, amico J et conterraneo suo I Carissimo. I Zu eigen handen I fol. 1ro •••• a ornare honestissimis laudibus conatus sum. Quid I assecutus sim aliorum sit iudicium. I Dictum Heliae extat non in Biblijs. sed apud / Rabinos, et est celeberrimum. Burgensis 1} allegat, et disputat ex eo contra Judeos I quod z} Die Stelle findet sich bei Paulus de. S. Maria gen. Burgensis in seinem 1434 vollendeten Scrutinium Scripturarum (Hain Io 762 ff.) in dcr Dist. III Cap. IIII. Die Distinctio trligt die "Oberschrift: Distinctio tertia de scrutinio scripturarum circa tempus aduentus christi an sitpraeteritum vel futurum et continet quatuor capitula.-Das Kapitel: Capitulum. iiij. in quo ostenditur quod secundum omnes magistros seu doctores et expositores famosiores iudeorum qui de tempore primi aduentus Christi determinando locuti sunt idem aduentus iam transijt in praeteritum. Der Text selbst lautet: ... Fuit alius vt ibidem habetur qui dicitur de domo helie prophete qui posuit ibidem expresse scilicet in libro de ordine mundi quod per sex milia annorum debebat mundus durare. quiquidem anni erant per tres partes diuidendi isto modo . quia per duo milia annorum prima mundus erat quasi sub vacuo . per hoc designans tempus ante legisdationem quod vocat vacuum. quia non erat aliquis populus sub lege diuina . duo milia vero annorum sequencia vocat tempus legis. asserens quod hoc tempus debebat fluere a datione legis usque ad messiam . duo vero milia tercia sen vltima asserit esse sub messia. quia secundum cum ab aduentu messie vsque ad finem mundi debebant fluere duo milia annorum . Constat autem quod iuxta computationem hebreorum que in hijs regionibus hyspanie et vbique terrarum communiter tenetur a creatione mundi vsque ad presentem annum domini . M.cccc.xxxij . fluxerunt quinque milia et centum et nonaginta et duo anni. Vnde secundum predictum doctorem tempus aduentus Christi a mille .c.xcij.annis transijt in praeteritum. Et sic babes tres principales de numero eorum qui dicuntur thanayn. Dem entsprechend heil3t es in der ,Chronica" Carious (zit. nach der Ausg. von Wittenberg, Georg Ehaw s. a. Bl. B vo. f.): Der spruch des hauses Elia. Secbs tausent jar ist die welt I vnd darnach wird sic zubrechen. Zwey tausent oed. Zwey tausent I das gesetz. Zwey tausent I die zeit Christi. Vnd so die zeit nicht gantz erfullet wird I wird es feilen vmb vnser sunde willen I wilche gros sind. Das ist I zwey tausent jar sol die welt stehen oed I das ist one ein gefasset regiment durch Gottes wort I Dar nach sol die beschneidung vnd das gesetz komen I vnd ein regiment vnd Gottes dienst I durch Gottes wort von new geordnet werden I das sol auch zwey tausend jar weren I Darnach sol Christus komen 1 vnd die zeit des Euangelij sol auch bey zwey tausent jaren haben I doch werden etliche jar daran abgehen I Denn Gott wird eilen zum ende I wie Christus spricht I Matthei .xxiiij., Wo diese zeit nicht verkurtzet wti'rde 1 wurde nicmands selig. In der lateinischen Ausgabe der Chronica, die durch Melanchthon erfolgte (s. u.), heil3t es dann ausfti.hrlicher (zit. nach der Ausgabe: Chronicon Absolvtissimum ... Jn quo non Carionis solum opus continetur, verum etiam alia multa ... Philippo Mclanthone Avtore s. 1. 1560, p. 24sq.): TRADITIO DOMVS ELIAE. SEx millia annorum
Brief M elanchtkons an Carion
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Messias apparuerit. Receptissima apud I Ebreos sentiencia est, et a me posita 1 in principia tuae historiae [Carions Chronica), vtb omnibus I fieret notissima et afferret commendationem I tuo operi. Tales locos multosc dein I ceps admiscebo. vides autem prorsus esse I propheticam vocem. Tam concinna temporum / distributio est. I Historiam, vt spero, hac hyeme absoluemus I Nam hactenus fui impeditus recognitione 1 meae Apologiae 1), quam in certis locis I feci meliorem. Sed vix credas quam I tenui valetudine vtar, consumor enim I curls, et laboribus. I Mea vxor, dei beneficia filiam enixa est, I cuius Thema tibi mitto, non vt faciam I tibi negocium, video enim monacham fore I •••• a Cometen vidimus die bus plus octod. Tu 1quid iudicas. videtur fol. supra cancrum I constitisse occidit enim statim post solem, I et paulo ante solem exoritur.e I Quod si ruberet, magis I me terreret. Haud dubie principum I rmortem significat. Sed videtur I caudam vertere versusg mundus, et deinde conflagratio. Duo millia inane. Duo millia Lex. Duo millia dies Et propter peccata nostra, quae multa et magna sunt, deerunt anni, qui deerunt. Hoc modo Elias de duratione generis humani vaticinatus est, et praecipuas mutationes distinxit. Duos primos millenaries nominat Inane, quod simplicissime sic interpreter: nondum homines procul dissitas regiones occupasse ante conditam Babyionem. Aiij dicunt, nominari Inane, quia nondum certa politia EccleSi~;J constituta fuit, et nondum segregata fuit Ecclesia a caeteris gentibus. Nondum etiam erant Imperia, qualia postea in Monarchiis fuerunt. Sed quaecunque causa est, quare sic dixerit Elias, hoc non dubium est, primam aetatem fuisse florentissimam, quia natura hominum minus languida fuit, quod ostendit longaeuitas. Et fuit excellens decus, quod sapientissimi Senes, pleni diuinae lucis, simul vixerunt, et de Deo, de creatione, de edita promissione testes fuerunt, et multi artes inuenerunt et illustrarunt. Secundum tempus a Circumcisione numeratur, vsque ad natum Messiam ex virgine, quod non multo minus duo bus millenariis continet. De tertia tempore significat fore, vt non compleantur duo millenarij, quia nimium crescet impietas, propter quam citius delebitur totum genus humanum: et Christus se palam ostendet in iudicio, vt inquit: Propter electos dies illi breuiores erunt. Distribuemus igitur Historiam in tres libros, iuxta dictum Eliae. Uber QueUe und Herkunft des Spruches des Elias aus cer talmudischen Literatur und dessen grundlegenden EinfluB auf die eschatologische Periodenlehre auch bei Luther (in der Supputatio annorum mundi, wo er den Burgensis ausdriicklich zitiert) siehe KOstlin-Kawerau, Martin Luther II. S. 589 und S. 690; ferner J. Kostlin, Ein Beitrag zur Eschatalogie derReformationenin: Theol. Studien und Krit. Bd. LI (1878), S. 125-135. - DaB Melanchthon sogar die hebrl!.ische QueUe des Spruches eigenhl!.ndig aufzeichnete, entdeckte 0. Albrecht ebda. Bd. LXXX (1907), S. 567f., der ferner nachweist (ebda. Bd. LXX (1897), S. 797£.), daB Melanchthon- den Spruch des Elias mit der Weissagung des Monches Johannes Hilten verkniipfend- diesen in unmittelbare Verkniipfung bringt mit dem Versuch, die neue Zeit der Reformation als prophezeite Periode festzustellen. Zur allgemeinen, bedeutsamen Frage der Mitarbeit Melanchthons an Carions Chronica, die er ja auch spll.ter lateinisch als .,Chronicon Carionis" (s. o.) ausgestaltete, siehe aufler H. Bretschneider, Melanchthon als Historiker (Progr. Insterburg 188o), S. 12ff. auch E. Menke-Gliickert, Die Geschichtschreibung der Reformation und Gegenreformation (Leipzig 1912), S. 23ff. r) CR. z8, S. 39· Messi~.
1vo
Heidnisch-antike Weissagung in Woyt und Bild zu Luthef's Zeiten
poloniam. 1 Sed expecto tuum indicium. Amabo te I significa mihi quid sencias. I Nunc venia ad hodiernas lit eras. Si I scirem ali quid de nostrorum aduersariorum 1conatibus,h tatum tibi scriberem, I quidquid illud esset. Nihil enim opus I est nost celare aduersariorum 1) consilia, I magis prodest nobis ea traducere. I Nihil itaque certi audiui diu iam de I vllo apparatu, preter suspiciones quas I concipiunt nostri propter ilium exiguum numerum I peditum qui sunt in Frisia. Fortasse I pretextu belli Danici, nos quoque fol. zro adoriri lk cogitant. At Palatinus et Moguntinus I iam agunt de pacificatione cumi nostris, etsi I ego spem pacis nullam habeo, moueor enim non I solum astrologicis predictionibus sed etiam vaticiniism. 1Hasfurd predixit Regi christierno 2) reditum hone I stum, Schepperus negat rediturum esse. Sed I me non mouet Schepperus. Sepe enim fallitur. I predixit item Hasfurd Landgrauio maximas vi I ctorias. Et quidam ciuis Smalcaldensis I mihi notus habuit mirabile visum, den I his motibus quod vaticinium plurimi I facio. Catastrophen satis mollem habet. I Sed tamen significat perculsos terrore I aduersarios nostros illi Leoni cedere. Quaedam I mulier in Kizingen de Ferdinanda f horribilia predixit,o quomodoP bellum I contra nos moturus sit, sed ipsi infoelix I In Belgico quaedamq virgo Caesari I edam vaticinata est, quae tamen non satis I habeo explorata. Omnino puto motum I aliquem fore. Et deum oro, vt ipse guber I net, et det bonum exitum vtilem Ecclesiae I et reipublicae. Ego ante annum laborabam I diligenter vt nobiscum pacem facerent. Quod. I si fecissent, minus esset turbarum in Sue I uia, quae magna ex parte iam amplectitur I Helueticam theologiam et licentiam. Ses Campegius I cupit inuoluere et implicare Caesarem germanico 1 bello, vt vires eius labefactent, et Campegij I consilium probant nonnulli odio nostri priuato. 1 Sed deus habet iustum oculum. Nos enim certe I nihil mali docuimus. etr Iibera I uimus multas bonas mentes a multis I perniciosis erroribus. Sabinus mittit tibi prefaci I onem 3 ) meam de laudibus astronomiae et Astra I logiae. de qua expecto quid sencias. Bene vale 1 donerstag post Assumptionem b. Mari~ 1531 I Remitto tibi literas (hierauf folgen zwei his drei ausgestrichene Worter:). 4>(/w;rno~. 1 Die mit* versehenen Noten enthalten von Melanchthons Hand gestrichene Worte und Wortanfange des Textes. a Der obere Blattrand ist beschnitten, daher fehlt der Anfang b ai* c su* I) Carion wird eben zur Partei der Reformatoren gerechnet. 2) HaJ3furt wurde nach GUnther (vgl. ADB. XL. 9) zu Konig Christian berufen. 3) Zu Joh. de Sacro Busto? vgl. CR. II, 530; geschr. Aug. 1531.
Melanchthon an Carion und Camerarius
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d 'plus octo' beschnitten, daher in der Lesung nicht ganz sicher e zuerst f inte* g orien* h plan ices* k no* Hoc I mihi, dann Na* 1 nostri* m dazu setzte eine andere Hand ,tuis" n victotia* o sed* p nos q mulier* r multos per* s Vielleicht bezogen sich diese Worte auf Sabinus, da eine andere Hand fast darunter schrieb: Sabini tuas. Original, 2 FoliobHitter mit erhaltener Siegelabdruckstelle.t) Bei dem ersten Blatt fehlt das oberste Stuck mit etwa 4-5 Zeilen auf jeder Seite. Konigsberg, Herzogliches Briefarchiv A. Z. 3. 35· I25 (II).
II. MELANCHTHON "OBER GAURICUS UND CARlON AN CAMERARIUS Melanchthon, Opera. Vol. II. Sp. 6oo--6o2. Nr. 1064. Ioach. Camerario. Epist. ad Camerar. p. 190.
29. Iun. 1532.
Viro optimo Ioachimo Camerario Bambergensi, amico suo summo, S. D. Tuas literas accepi hodie, in quibus Genesin Regiam petis. Quod autem de Gaurico significas, quale sit, non plane potui intelligere. Aberat enim epistola illa, nescio cuius amici tui, quam te mittere ais de illius sermonibus.ll) Id eo scribo, ut scias earn periisse, nisi consulto retinuisti. Quicquid autem est, non valde moror, novimus enim totius illius gentis ingenia et voluntates erga nos .... Mitto tibi geneses eorum, quorum petiisti, ac alterius quidem 8) et altera circumfertur, sed Gauricus affirmabat hanc veram esse, si recte memini. Mars erat in fovea, in eo catalogo, quem Cornelius Scepperus hifbebat. Neque hie multo aliter se habet. Cation habet 't'ou xpo\l(wvoc; 4), quae paululum ab hac differt, in qua Saturnus et Mars sunt in Quinta, sed exemplum non habeo; misissem enim alioqui. Postremo, ut etiam laeti aliquid scribam, vidi carmen cuiusdam Itali, quem Gauricus dicebat fuisse Pontani praeceptorem 6), in quo planetarum motus mirifice describuntur. In fine addit vaticinium de coniunctione quadam magna, in qua de his ecclesiasticis discordiis satis clementer vaticinator, caetera quo pertineant, (.LIXV't'Lxrjc; U.pyo\1 ••• I} Siegel selbst nicht mehr vorhanden. 2) Gesprii.che in Niirnberg, wo Gauricus war?
3) Ferdinandi C. W. Nach glitiger Mitteilung von Prof. Flemming lautet jedoch die Stelle im Original des Briefes (nach der Kollation von Nik. MUller) folgendermaBen: Mitto tibi geneses Caroli et Fernandi ac Fernandi quidem et altera circumfertur, sed ... 4) TI)v Caroli (Flemming). 5) Bonincontri, De rebus coelestibus ed. Lucas Gauricus Ven. (1526). Warburg, Gesammelte Schrlften Bd. 2 35
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Heidnisch-antike Weissagung in Wot't und Bild zu Luthers Zeiten
Pontani praeceptor Laurentius Miniatensis. Ast quoque quae nostris iam iam ventura sub annis Est melior, nostrae legis vix pauca refringet. Aspera quae nimium sacris et dura ferendis, Et genus omne mali toilet, pompasque sacrorum, Ac regem dabit innocuum, qui terminet orbem. Hie reget Imperio populos, gentemque rebellem Imperio subdet, toti et dominabitur orbi. Philippus. BEILAGEB LUTHER UND DIE KONSTLICHE UND NATORLICHE WEISSAGUNG
*
I. LUTHER GEGEN DIE ,.WISSENSCHAFT" DER ASTROLOGIE
Dr. Martin Luthers s!tmtliche Werke; E. A. Bd. 62, S. 322.
Da einer D. M. L. eine Nativitiit (wie mans nennet), zeigete, sprach er: ,Es ist eine feine lustige Phantasei, und gefiillt der Vernunft wohl, denn man gehet immer fein ordentlich von einer Linien zu andern. Darumb ist die Art und Weise, NativWiten zu machen und auszurechnen und dergleichen, dem Papstthum gleich, da die ausserlichen Ceremonien, Gepriinge und Ordnung, der Vernunft wohl gefiillt, als, das geweihete Wasser, Kerzen, Orgeln, Zimbeln, Singen, Lauten und Deuten. Es ist aber gar keine rechte Wissenschaft und gewisse Erkenntniss, und diejenigen irren gar sehr, die a us diesem Dinge eine gewisse Kunst 1) und Erkenntnis machen wollen, da doch keine nicht ist; denn es gehet nicht aus der Natur der Astronomei, die eine Kunst ist; diess ist Menschensatzung. Luthers Tischreden in der Mathesischen Sammlung. Hrsg. Ernst Kraker. S. 164, Nr. 259. Ut sint in signa. 2. bis 7· August 154a.
'Deus intelligit certa signa, ut sunt eclipses solis et lunae, non ilia incerta. Praeterea, signa heist nicht, ut ex iis divinemus. Hoc est humanum inventum.' II. LUTHER GEGEN MELANCHTHONS STERNGLAUBEN Luthers Tischreden in der Mathesischen Sammlung. Hrsg. Ernst Kraker. S. 164, Nr. 258. De astralagia. 2. bis 7· August 154a.
'Nemo mihi persuadebit nee Paulus nee Angelus de caelo nedum Philippus, ut credam astrologiae divinationibus quae toties fallunt, ut 1) Siehe aben S. 512 und Beil. B. V.
54 I
LutheY gegen die Astyologie
nihil sit incertius. Nam si etiam bis aut ter recte divinant, ea notant; si fallunt, ea dissimulant. Tum qui dam: ,Domine Doctor, quomodo est solvendum hoc argumentum: Divinatio est in medicina, ergo etiam est in astrologia ?" ,Medici, inquit, habent certa signa ex elementis et experientia et saepe tangunt rem, etiamsi aliquando fallunt; sed astrologi saepissime fallunt, raro veri sunt." 21. Mai bis u. Juni 1540.
Ebda. S. 124, Nr. 156.
Ego dixi: ,Foris nihil habent argumenti pro astrologia nisi autoritatem Philippi." - Tum Doctor: ,Ego saepe confutavi Philippum ita evidenter, ut diceret: ,Haec quidem vis est I" Et confessit, esse scientiam, sed quam ipsi non teneant. Quare ego sum contentus, si non tenent ·earn artem; so la.B ich in damit spilen. Y..ihi nemo persuadebit, nam ego facile possum evertere ipsorum experientiam incertissimam. Saltern observant, quae consentiunt; quae fallunt, praetereunt. Es mag einer so lang werffen, er wirfft auch ein Venerem 1), sed casu fit. Es ist ein dreck mit irer kunst. Seine 2) kinder haben aile lunam combustam l' 8) Ebda. S. 177. Nr. 292. Astrologia.
7· bis 24. August 1540.
'Dominus Philippus, inquit Doctor, der hielt mich zu Schmalkalden') ein tag auf mit seiner heilosen und schebichten astroiogia, quia erat novilunium. 5) Sic etiam wolt er ein mahl nicht uber die Elb faren in novilunio. Et tamen nos sum us domini stellarum.' III. LUTHERS NATIVITAT I.
Seine Geburtstagsplaneten. Sol.
Luthers Tischreden in der Mathesischen Sammlung. Hrsg. Ernst Kroker. S. 303, Nr. 599· Magna molestia regere. \X/inter von 1542 auf 43·
'Im haus ist nur ein knecht der herr . . . . . . . . . . So hats das ansehen mit den regenten auch. Es scheint, als wer es was kostlichs; wenn mans aber ansehet, so sihet man, was es ist. Ich regire nicht gem. Es giebts meine natur nicht.' I) Venus, im Wurfelspiel der gliicklichste Wurf, bei dem aile Wiirfel verschiedne Zahlen zeigen. 2) Melanchthons. 3) Combustus dicitur planeta, cum a sole plus minutis 16. distat, minus vero medietate sui orbis. J. Garcaeus, Astrologiae method us 399· 4) 1537, als Luther wegen seiner schweren Krankheit abreisen wollte. 5) Irrt sich Luther bier? Es war wohl eine andere Konstellation, die Melanchthons Bedenken erregte. Luther reiste am 26. Februar 1537 von Schmalkalden ab, der Neumond aber war auf den 14. Februar gefallen. Doch scheinen auch Bugenhagen und Myconius vom Neumond = 25. Februar gesprochen zu haben. Vgl. Keil, Luthers merkwiirdige Lebens-Umsti!.nde (Leipzig 1764), 3, 101.
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Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
Tum Dominus Philippus: ,Ir habt [solem in nativitate]". 1) Doctor: 'Ei, ich frag nicht nach euer astrologia! Ich kenne mein natur und erfar es. Staupitzius sole bat hanc sententiam cant. 8: , Vinea mea coram me est", sic interpretari: ,Gott hats regiment zu sich genumen, das nicht iderman stoltzirn mocht." .. .' Saturn. Nr. 3148.
D. Martin Luthers Werke. W. A. Tischreden, Bd. III, S. 193. 26. bis 31. Mai 1532.
Ego Martinus Luther sum infelicissimis astris natus, fortassis sub Saturno. Was man mir thun vnd machen soU, kan nimermehr fertig werden; schneider, schuster, buchpinder, mein weib verzihen mich auffs lengste. 2.
Luther und die Nativitatspolitik im AnschluB an Johann Lich ten bergers Prophezei ung.
Luthers Tischreden in der Mathesischen Sammlung. Hrsg. Ernst Kroker. S. 320, Nr. 625. Heydenreich, Frfihjahr 1543.
Tum quidam: ,Domine Doctor, multi astrologi in vestra genitura consentiunt, constellationes vestrae nativitatis ostendere, vos mutationem magnam allaturum." Tum Doctor: 'Nullus est certus de nativitatis tempore, denn Philippus et ego sein der sachen umb ein jar nicht eins. Pro secundo, putatis bane causam et meum negotium positum esse sub vestra arte incerta ? 0 nein, es ist ein ander ding! Das ist allein Gottes werck. Dazu solt ir mich niemer mer bereden !' Valerius Herberger, Gloria Lutheri, Leipzig 1612 (S. 94).
Vmbs Jahr Christi 1483. hat Johan Hilden zu seinen Munchen gesaget: Mercket das Jahr 1516. da wird einer kommen I der mich vnd aile die I welchen jhr habt vnrecht gethan I wird rechnen. Eben vmb dieselbe zeit hat auch gelebet Johan Lichtenberger 1 welcher den Herrn Lutherum vnnd ein klein Mannlein hinter jhm 1 welchs jhm zu seinem vorhaben sehr dienstlich seyn solte (das ist Philippus Melanchthon gewesen) gemahlet hat f wie droben condone prima gedacht worden. r) Text: solemnitatem; Math. N.: solennitatem, was :USsche in solennium korrigiert, mir nicht recht verstll.ndlich; FB.: .,solem inne". Die Oberlieferung scheint mir auf ein solem in nativitate der Vorlage hinzuweisen (Kroker).- Diese Konjektur Krokers wird aufs einleuchtendste besta.tigt durch die Lehre von der Planeten-Kindschaft, da eben die Sonne die Regenten hervorbringt und beherrscht. Vgl. Hauber a. a. 0. S. 131ff.
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Luther uber seine Nativitiit
3· Luther und Cardanus. Der Begleittext der Cardanus-NativiHi.t. Cardanus, Hieronymus. Libelli dvo ... item geniturae LXVII. (Niirnberg 1543). fol. N 1vvo.
HAnc ueram genituram Lutheri, non earn quae sub anno r484 publice circumfertur 1 ), esse scito. Nee tanto negotio minor genitura debetur, aut tali geniturae minor euentus. Existimo autem non interngentes huius artis fundamenta, earn corrupisse: nam nee ilia robore huic aequalis est, nee si damnare uelis, deest hie quod possis accusare. Nam Mars, Venus, Iupiterque, iuxta uirginis spicam coeunt ad coeli imum ad unguem, ut ex horum conspiratione regia quaedam potestas decernatur, sine sceptro: sunt enim erraticae sub terra. Porro quod ad religionem pertineat, iam saepius adeo dictum est, propter spicam uirginis 2), ut repetere pigeat. Incredibile igitur quantum augmenti breui tempore habuerit hoc dogma: nam Germaniae maximam partem adegit, Angliam totam, multasque alias regiones, cum adhuc uiuat, nee ulla est prouincia ab huius sectatoribus immunis, praeter Hispanias. Feruet mundus huius schismate, quod, quia Martem admixtum habet & caudam, soluitur in seipso, infinitaque reddit capita, ut si nihil aliud errorem conuincat, multitude ipsa opinionum ostendere tum possit, cum ueritas una tantum sit, plurimos necessario aberrare. Porro firmitatem dogmatis Sol & Saturnus cum lance meridionali 3), in loco futurae coniunctionis magnae ostendunt, cum diu trigonus ille iam dominaretur. At Luna iuxta ascendens, longitudinem decernit uitae: uerum cum Soli Saturnus adiungatur, pro tanto rerum motu, nullam dignitatem decernit. Luther gegen Cardanus. Dr. Martin Luthers sl\mtliche Werke (1543); E. A. Bd. 62, S. 321.
D. M. L. ward seine Nativitat, Ciceronis und vieler Andern zu Niirnberg gedruckt bracht 4); da sagt er: ,Ich halte nichts davon, eigene ihnen gar nichts zu, aber gerne wollt ich, daB sie mir dieB Argument solvireten: Esau und Jacob sind von einem Vater und einer Mutter, auf eine Zeit, und unter gleichem Gestirn geborn, und doch gar widerwartiger Natur, Art und Sinn. Summa, was von Gott geschJcht, und sein Werk ist, das soli man dem Gestirn nicht zuschreiben. Ah, der 1) Handschriftlich verbreitete des Gauricns, dessen Tractatus erst 1552 gedruckt wurde. 2) Nach Abii Ma'sar. 3) Lanx meridionalis, d. h. die sudliche Krone ('Bettlerschussel', bei den Arabern), zunl!.chst dem Skorpion. 4) Vgl. Anm. 4· S. 503.
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Heidnisch-antike Weissagung in Wot't und Bild zu Luthefs Zeitlin
Himmel fraget nach dem nicht, wie auch UilSer Herr Gott nach dem Himmel nicht fraget. Die rechte christliche Religion confutirt und widerlegt solche Mahrlin und Fabelwerk allzumal. IV. DIE SONDFLUT-PANIK VON 1524 Dr. Martin Luthers Wcrke E. A. Bd. 62, S. 327f.:
D. M. L. sagte von der Narrheit der Mathematicorum und Astrologorum, der Sternkiicker, ,die von einer Siindfluth oder grossem Gewasser batten gesagt, so Anno 1524 kommen sollte, das doch nicht geschach; sondern das folgende 25. Jahr stunden die Bauren auf, und wurden aufriihrrisch. Davon sagte kein Astrologus nicht ein Wort." Er redete a her vom Biirgermeister Hohndorf: ,derselbe liess ibm ein Viertel Bier in sein Haus hinauf ziehen, wollte da warten auf die Sindfluth, gleich als wtirde er nicht zu trinken haben, wenn sie kame. Aber zur Zeit des Zorns war ein Conjunctio, die hie3 Sunde und Gottes Zorn, das war ein ander Conjunction, denn die im 24. Jahre." V. LUTHER 0BER DIE WEISSAGUNG AUS NATURWUNDERN Dr. Martin Luthers Werke E. A. Bd. 62, S. 327:
.... denn Gott hat sie geschaffen und an das Firmament gesetzet und geheftet, daB sie das Erdreich erleuchten, das ist, frohlich sollen machen, und gute Zeichen sein der Jahre und Zeiten ..... Sie aber, die Sternkiicker, und die a us dem Gestirn wollen wahrsagen und verkiindigen, wie es einem gehen soU, erdichten, dass sie die Erde verfinstern und betriiben und schadlich sein. Denn aile Creaturen Gottes sind gut, und von Gott geschaffen, nur zum guten Brauch. Aber der Mensch machet sie bose mit seinem MiBbrauchen. Und es sind Zeichen, nicht Monstra, Ungeheuer. Die Finsternisse sind Ungeheuer und Monstra, gleichwie MiBgeburten." Dr. Martin Luthers Werke E. A. Bd. 62, S. 319f.:
Am 8. Decembris 1542 hatte einer von Minkwitz eine Declamation offentlich in der Schule, darinnen er lobete die Astronomiam und Sternkunst. Da nun Doctor Martin Luthern solches angezeiget ward, wie er diesen Spruch Jeremia am zehenten widerlegt hatte: lhr sollt euch nicht fiirchten fiir den Zeichen des Himmels tc., gleich als ware dieser Spruch nicht wider die Astrologiam, sondern redte nur von den Bildern der Heiden; sprach der D.: ,Spriiche kann man wohl confutiren, widerlegen, aber nicht erlegen und niederlegen. Dieser Spruch redet von allen Zeichen am Himmel, auf Erden und im Meer, wie auch Moses thut. Denn die Heiden waren nicht so narrisch, daB sie sich vor Sonn und Monden gefurcht batten, sondern fur den Wunderzeichen und ungeheuren Ge-
Luther iiber Wunderzeichen
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sichten, Portenten und Monstris, dafur furchten sie sich, und ehreten sie. Zudem, so ist Astrologia keine Kunst, denn sie hat keine principia und demonstrationes, darauf man gewiB, unwankend fuBen und griinden konnte; ... BEILAGEC VORREDEN UND TEXTPROBEN AUS: DIE WEISSAGUNGE JOHANNIS LICHTENBERGERS deudsch I zugericht mit vleys. Sampt einer nutzlichen vorrede vnd vnterricht D. Martini Luthers I Wie man die selbige vnd der gleichen weissagunge vernemen sol. Wittemberg. M.D.xxvij. AmEnde: Verdeutscht durch Stephanum Rodt. Getruckt zu Wittemberg durch Hans Lufft. M.D.xxvij.VORRHEDE MARTINI LUTHERS. AUFF DIE WEISSAGUNG DES JOHANNIS LICHTENBERGERS
WEil dis buch des Johannis Lichtenbergers mit seinen weissagungen I nicht alleine ist weit auskomen I beyde ynn latinischer vnd deudscher sprache I sondern auch bey vielen gros gehalten I bey etlichen auch veracht ist I Sonderlich aber die geistlichen sich itzt des hoch trosten vnd frewen. Nach dem aus diesem buch ein fast gemeine rede ist entstanden gewest I Es wurde ein mal vber die pfaffen gehen I vnd darnach widder gut werden I Vnd meinen I es seynu geschehen I sie seyen hindurch I das yhr verfolgung durch der bauren auffrur vnd des Luthers lere sey von diesem Lichtenberger gemeinet. Vmb des alles willen bin ich bewogen I mit dieser vorrhede den selbigen Lichtenberger noch eins aus zu lassen 1 mein vrteil druber zu geben I zu vnterricht aller I die des begeren f Ausgenomen die geistlichen I wilchen sey verboten I sampt yhrem anhang I das sie mir ia nichts gleuben I Denn die mir gleuben sollen I werden sich doch on sie wol finden. Erstlich sind etliche Propheten I wilche alleine aus dem heiligen geiste weissagen I wie Zacharia. 7· spricht. die wort die der HERR Zebaoth durch seinen geist sandte ynn den Propheten 1 Wie auch Petrus zeuget. 2. Pet. r. Die weissagung der schrifft I kumpt nicht aus eigener auslegunge I denn es ist noch nie keine weissagung aus menschen willen erfurbracht I Sondern I die heiligen menschen Gottes haben geredt I getrieben vom heiligen geist. Diese weissagung ist gericht vnd gehet darauff I das die gottlosen gestrafft I die £rumen erloset werden I vnd [A ij] treibt ymer dar I auff den glauben an Gott vnd die gewissen zu sichern vnd auffzurichten I Vnd wenn not vnd trubsal da ist odder komen sol I trostet sie die frumen 1 Vnd gehet auch die frumen alleine
Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
an 1 mit den gottlosen hat sie nichts zu thun I denn das sie yhn drewet vnd sie straffet I Nicht aber trostet noch verheist. Widder diese weissagung hat der Satan auch seine weissagunge I das sind die falschen Propheten 1 rotten I secten vnd ketzer I durch wilche er den glauben an Gott verderbet I die gewissen zustoret vnd verfuret I mit lugen trostet f mit falscheit drewet I Vnd ficht also on vnterlas widder die reyne weissagunge vnd lere Gottes. Dieser art ist der Lichtenberger keiner I denn er berumbt noch berufft sich nicht auf£ den heiligen geist I wie die rechten vnd falschen Propheten thun I sondern grundet seine weissagung ynn des hymels lauff vnd naturliche kunst der gestirne mit yhren einflussen vnd wirckunge. Auch so nympt er sich widder des glaubens noch der gewissen an I widder leret noch verfuret I widder trostet noch straffet 1 Redet aber schlecht daher von zukunfftigen dingen I es treffe gottlosen odder frumen I wie es yhm seine kunst ym gestirne gibt. Er redet wol auch von der Christlichen kirchen I aber nicht anders I denn wie sie eusserlich stehet ynn leiblichen geberden vnd gutern vnd hirschafften I Gar nichts 1 wie sie ym glauben vnd trost des heiligen geistes stehet I Das ist I er redet nichts von der rechten Christlichen kirchen I Sondern gleich wie die selbige Sternkunst von allen andern heidnischen hirschafften vnd konigreichen pflegt zu reden. Darumb er auch der Hussiten 1 als feinde der kirchen gedenckt I Vnd des geschlechts Dan I daraus der Endechrist komen solle. Vnd stehet seine reformation darynn 1 das man die Iangen har verschneyte I die schnebel an den schuchen abthut vnd bretspiel verbrennet I das sind seine Christen 1 Also das gar eine leibliche weissagung ist I von eitelleiblichen dingen. Summa f seine weissagung ist nicht eine geistliche offinba- [A ij vo] runge I denn die selbige geschicht on die sternkunst 1 vnd ist auch der sternkunst nicht vnterworffen I Sondern es ist eine heidnische alte kunst f die bey den Romern vnd auch zuuor bey den Chaldeern fast herlich vnd gemein war I Aber sie kundten dem konige zu Babilon seine trewme nicht sagen noch deuten I Daniel muste es thun durch den geist 1 So feileten die Romer auch gar offte. Darumb ist zu sehen 1ob die selbige kunst auch etwas vermuge vnd konne zutreffen 1 denn ich selbs diesen Lichtenberger nicht weis an allen orten zuuerachten 1 Hat auch etliche ding eben troffen I sonderlich mit den bilden vnd figuren nahe hin zu geschossen I schier mehr denn mit den worten. Hie ist zu mercken I das Gott der alleine alles gemacht hat 1 auch selbs alles regiret I auch alleine zukunfftigs weis vnd sagen kan 1 Hat er doch zu sich genomen I beyde seine Engel vnd vns menschen I durch wilche er wil regiren I das wir mit yhm I vnd er mit vns wircke I Denn
Li4lhers Vorrede zu Liclttenbergers Weissagung
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wie wol er kundte J weib vnd kind J haus vnd hof I on vns regiren I neeren vnd beschirmen J so wil ers doch durch vns thun I vnd setzet ein den vater odder hausherrn vnd spricht J Sey vater vnd mutter gehorsam. Vnd zum vater J Zeuch vnd lere deine kinder. Jtem also kundt er auch wol on konige f fursten J herrn vnd richter J weltlich regiren J fride halten vnd die bosen straffen f Er wil aber nicht J sondern teilet das schwerd aus vnd spricht J straffe die bOsen J schutze die frumen vnd handthabe den friden. Wie wol ers doch selbs durch vns thut I vnd wir nur seine laruen sind J vnter wilcher er sich verbirget vnd alles ynn allen wirckt f wie wir Christen das wol \vissen. Gleich wie er auch ym geistlichen regiment seiner Christen J selbs alles thut fleret I trostet I straffet I vnd doch den Aposteln das wort I ampt vnd dienst eusserlich befilhet das sie es thun sollen. Also braucht er vns menschen Jbeyde ynn leiblichem vnd geistlichem regiment J die wellt vnd alles was drynnen ist I zu regiren. Eben so braucht er auch der Engel/ wie wol wir nicht wissen [A iij] wie dasselbige zugehet J denn er befilhet yhn nicht das schwerd I wie der weltlichen obirkeit f noch das eusserliche wort I wie den predigern I noch das brod vnd kleid I vihe vnd haus J wie den haushaltern vnd eltern. Denn wir sehen noch horen der keines von den Engeln J wie wirs von den menschen sehen vnd horen. Dennoch sagt die schrifft an viel orten I das er die wellt durch die Engel regire I Eym yglichen keyser I konige I fursten I herrn I ia eym yglichen menschen seinen Engel zuuerordent I der sein bestes bey yhm thu I vnd fodder yhn ynn seim regiment vnd hirschafft I Wie Danielis .x. der Juden Engel klagt I das der Persen engel yhm widderstanden habe 1Aber der Kriechen Engel kome yhm zu hulffe. Wie aber die lieben Engel hieruber eins bleyben fur Gott I vnd doch widdernander sind fur den menschen J gleich wie die konige yhn befolhen I widdernander sind I las ich hie dis mal anstehen vmb der satsamen geister willen 1wilche ynn einem augenblick konnen lernen 1 alles was Christus vnd aile notige artikel des glaubens foddern I vnd damach auff fragen fallen 1 sich bekiimmem I was Gott fur der wellt gemacht habe I vnd der gleichen 1 auff das sie hie auch yhren furwitz zu bussen haben mit den lie ben Engeln I Sondem wollen das fur nemen I das aller leichteste I wilchs sie auch so bald sie es Mren I kostlich wol verstehen. Nemlich das I Weil Gott die gottlosen ynn welltlicher obirkeit durch sich vnd seine Engel regirt (wie gesagt ist) allermeist vmb seines worts willen I das es muge gepredigt werden I wilchs nicht kondte geschehen I wo nicht fride ynn landen were f So nympt er sich auch desselbigen mit ernst an I Vnd lest sie zu weylen durch seine Engele furen vnd gluck haben I zu weylen auch wunderbarlich dem vngluck entgehen I wie denn
Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
aile Heiden selbs bekennen I das streit vnd sieg stehe schlechts nicht ynn menschen krafft noch witze I sondern ym gluck I Wilchs also zu gehet 1 das die lieben Engel da sind vnd durch ynnwendige anregen plotzlich einen rad odder synn eingeben I odder eusser- [A iijvo]Jich ein zeichen vnd anstos ynn weg legen I damit der mensch gewarnet odder gewendet wird dieses zu thun I das zu lassen I diesen weg zu zihen I diesen zu meyden I auch offt widder den ersten fursatz. Denn I weil sie mit worten nicht reden zu vns f thun sie das mit synn eingeben I odder eusserliche vrsache plotzlichen furlegen I gleich wie wir pferde vnd ochsen anschreyen 1 odder holtz vnd steyn ynn weg legen I das sie nicht ynn graben fallen. Solche eusserliche zeichen odder vrsache I nennen die Heiden Omina I das ist I bose anzeigung odder warnunge I Dauon yhr bucher vol sind 1 denn sie sehen wolf das es geschicht f sie wissen aber nicht I wer es thut I Dauon were wol viel zu schreiben vnd exempel anzuzeigen. Solchs thun die Engel auff erden i Vber das thut Gott ym hymel auch seine zeichen I wenn sie ein vngluck treffen sol I vnd lest schwantzsterne entstehen I odder Sonn vnd Mond schein verlieren I odder sonst ein vngewonliche gestalt erscheinen. Jtem auff erden grewliche wunder geborn werden I beyde an menschen vnd thieren I Wilchs alles die Engel nicht machen I sondern Gott selbs alleine f Mit solchen zeichen drewet er den gottlosen I vnd zeigt an zukunfftig vnfal vber herrn vnd Iande I sie zu warnen. Vmb der frumen willen geschicht solchs nichts I denn sie durffens nicht I drumb wird yhn auch gesagt. Sie sollen sich fur des hymels zeichen nicht furchten I als Jeremias spricht f denn es gilt yhn nicht I sondern den gottlosen. Hiraus ist nu komen die sternkunst I vnd warsager kunst I denn weil es war ist I das solchs geschicht I vnd die erfarung beweiset I das vngluck odder gluck bedeut I Sind sie zu gefaren I vnd habens wollen fassen vnd ein gewisse kunst draus machen i da sind sie gen hymel gefaren vnd habens ynn die sterne geschrieben I Vnd weil sie feine gedancken gehabt I das sichs mit der sternen art reymet I mussens nu die sterne vnd natur thun I das Gott vnd die Engel thun I Gleich wie die ketzer zu [A IV] erst yhre gedancken finden I darnach die selbigen ynn die schrifft tragen I vnd mus denn schrifft heissen I was yhn trewmet. Da ist denn der teuffel zu geschlagen I hat sich drein gemenget I vnd wie er ein herr der wellt ist widder Gotts herschafft I hat er auch des gleichen zeichen viel angericht auff erden I die sie Omina heissen I Vnd hat an manchen orten warsager erweckt I als zu Delphis vnd Hammon I die solche zeichen gedeutet 1 vnd kunfftige ding haben gesagt. Nu er denn der wellt furst ist vnd aller gottlosen konig vnd herrn sampt yhren lendern 1synn vnd wesen fur yhm hat I dazu alle erfarung von anfang der wellt gesehen I hat
Luthers Vorrede zu Lichtenbergers Weissagung
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er leichtlich konnen sehen I wo er mit yhn hinaus wolle. Aber weil er nicht gewis ist (denn Gott bricht yhm offt die schantz vnd lest yhn nicht ymer treffen) gibt er seine weissagunge mit solchen wanckenden worten eraus I das I so es geschehe odder nicht I er dennoch war habe I Als da der konig Pyrrhus fragt I ob er die Romer schlahen wurde I Antwort er 1 Dico Pyrrhum Romanos vincere posse I als wenn ich auf deudsch spreche 1 Jch sage Hansen Petern schlahen muge I Es schlahe nu Hans odder Peter 1 so ists beydes durch die wort verstanden. Vnd der gleichen hat er viel gethan durch Gotts verhengnis vnd thuts auch noch 1 Vnd triffts offt I das geschicht I aber Gott lessts nicht allewege treffen 1darumb ist die kunst vngewis I vnd behelffen sich damit I feylets an einem ort 1so triffts doch am andern I Widderferets nicht diesem I so widderferets doch yhenem. Was sagen wir denn zum Lichtenberger vnd des gieichen? das sage ich. Erstlich I Den grund seiner sternkunst halt ich fur recht I aber die kunst vngewis 1das ist 1Die zeichen am hymel vnd auff erden feylen gewislich nicht 1Es sind Gotts vnd der Engel werck I warnen vnd drewen den gottlosen herren vnd lendern I bedeuten auch ettwas I Aber kunst darauff zu machen ist nichts I vnd ynn die sterne solchs zu fassen. Zum andern 1es mag dennoch wol daneben sein I das yhn Gott odder sein En- [A IVvo]gel bewegt habe I viel stucke I wilche gleich zutreffen I zu schreiben I wie wol yhn dunckt I die sterne gebens yhm I Aber nichts deste weniger I auff das Gott sehen IieBe I das die kunst vngewisse sey I hatt er yhn lassen feylen etliche mal. Vnd ist das summa summarum dauon I Christen sollen nichts nach solcher weissagunge fragen I denn sie haben sich Gott ergeben I durffen solchs drewens vnd warnens nicht. Well aber der Lichtenberger die zeichen des hymels anzeucht I so sollen sich die gottlosen herren vnd lender fur allen solchen weissagungen furchten I vnd nicht anders dencken I denn es gelte yhn 1Nicht vmb yhrer kunst willen I die offt feylen kan vnd mus I sondern vmb der zeichen vnd warnunge willen I so von Gott vnd Engeln geschicht I darauff sie yhre kunst wollen grunden I denn die selbigen feylen nicht I des sollen sie gewis sein I Als zu vnsern zeiten haben wir viel sonnen I regenbogen vnd der gleichen am hymel gesehen. Hie ist kein sternkundiger 1 der gewis hette konnen odder noch konnen sagen f es gellte diesem odder dem konige 1dennoch sehen wir I was dem konige zu Franckreich I Denemarck I Hungern gewislich widderfahren ist 1Vnd wird noch andern konigen vnd fursten auch gehen gewislich. Derhalben schencke ich den Lichtenberger vnd des gleichen 1 den grossen hansen vnd lendern 1 das sie wissen sollen f es gellte yhn 1 vnd
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Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
wo er trifft 1das solchs geschicht aus den zeichen vnd warnunge Gotts I darauff er sich grundet I als die da gewislich den grossen hansen gelten 1 odder durch verhengnis Gottes aus des Satans eingeben. Wo er aber feylet 1das solchs aus seiner kunst vnd anfechtung des Satans geschicht 1 Denn Gotts zeichen vnd der Engel warnunge I sind gemenget mit des Satans eingeben vnd zeichen I wie die wellt denn werd ist I das es wust vnternander gehe vnd nichts vnterschiedlich erkennen kan. Das sey mein vrteil vnd vnterricht I die Christen verstehen wol I das [B] so recht ist I Was die andern gleuben Ida liegt mir nichts an I Denn sie mussens erfaren I wie man den narren die kolben lauset. Das nu meine vngnedige herrn die geistlichen sich frewen I als seyen sie hinuber 1 vnd solle yhn nu hinfurt wol gehen 1 da wiindsch ich yhn gluck zu 1 sie durffens wol I Aber weil sie yhr gottlose lere vnd Ieben nicht bessern i sondern auch stercken vnd mehren I wil ich auch geweissagt haben I das I wo es kumpt vber ein kleine zeit I das solch yhr freude zu schanden wird I wil ich gar freundlich bitten I sie wolten mein gedencken I vnd bekennen I das der Luther hab es besser troffen I denn beide der Lichtenberger vnd yhre selbs gedancken: Wo nicht I so wil ich yhn hie mit ernstlich gepotten haben 1 das sie es bekennen mussen on yhren danck I vnd all vnghick dazu haben I da fur sie doch Gott behuete I so ferne sie sich bekeren IDa gebe Gott seine gnade zu j AMEN.
[LICHTENBERGERS] VORREDE VBER DAS FOLGEND BUCHLIN
WJe wol Gott der Herr zeit vnd stunde yhm allein ynn seiner gewalt furbehalten hat I Wie Christus die ewige warheit selbs bezeuget 1 Er auch alleine zukunfftige ding weis i Vnd niemand ist ynn dieser welt 1 der den morgenden tag 1 odder was daran geschehen sol 1wuste vorhin zu verktindigen 1 Nichts deste weniger I hat der selbige gutige Gott 1 aus seiner milden vberfllissigen guete vnd barmhertzickeit 1 mancherley gaben yn seine Creaturen gegossen I damit er yhnen etliche ding 1 die noch ferne vnd zukunfftig sind I zuuerstehen vnd zu wissen vergunnet hat I doch nicht gantz klar I [Bvo] sondern aus etlichen gleichnissen 1vmbstenden I zeichen vnd abnemung der geschehen ding I gegen die I so noch zukunfftig ergehen sollen. Also verkundigen die Vogel ym gesange vnd mit yhrem fliegen I des gleichen auch andere thiere 1 ynn mancherley weise I die zeit vnd verenderung odder geschicklickeit der zeit 1auch der gleichen mehr dings f wie es damit zukunfftig sol ergehen. Also bedeut abendrote I das der zukunfftige morgen werde schOn werden 1vnd morgP.n-
Luthsrs Vorrede zu Lichtenberget·s Weissagung
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rote bedeut I das es auff den abend regenen werde. Solche ding sehen wir aile so naturlich geschehen I durch schickung vnd ordenung der natur I yhr von Gott eingegeben I Wie solchs die naturlichen meister die man Philosophos 1 Mathematicos vnd Astrologos nennet) volkomlich beschrieben haben. Es lasse sich hierynne niemand yrren I diesen spruch Aristotelis da er also sagt I Von den zukunfftigen I zufelligen dingen I hat man keine gewisse warheit. Denn der selbige Aristoteles spricht auch I Alles was da zukunfftig ergehen sol I das mus von not wegen komen I Kompt es nu not halben odder sonst anderswo her 1 so mus es yhe eine vorgehende vrsache haben I wie Plato gesagt hat I Solche vorgehende sache I eigentlich vnd volkomlich 1 weis alleine Gott I der schepffer aller dinge. Er hat aber dem menschen gegeben 1 vernunfft 1 verstentnis vnd krafft allerley hyn vnd widder zu betrachten I damit er aus den vorgangnen dingen zukunfftige abnemen vnd ermessen kunde I Der selbige Gott hat dem menschen auch verliehen kunst vnd erkentnis der sterne am hymel I daraus man mancherley geschicht I dazu einen das gestirn zeucht I zukiinfftig vorhyn sagen mag. Auff das man aber den grund dieser dinge eigentlich abnemen mage I ist zu mercken 1 das Gott ynn dreyerley weise dem menschen geben hat zukunfftige ding zu wissen I die ein iglicher der vleis ankeren wil 1 aile I odder yhe etliche erforschen vnd begreiffen mag. Zum ersten (wilchs auch vnter allen die [Bij] gemeinste weise ist) So der mensch lange zeit lebet Imager durch lange erfarunge sehen vnd horen I vnd also viel dinge durch gleichnis vnd vernunfftliche priifung zukunfftig sagen 1 wie denn alte leute das zeugen vnd beweisen. Die ander weise ist aus den sternen vnd aus der kunst der Astronomey I wie Ptolemeus spricht I Wer die vrsachen der yrdischen dinge erfaren wil I der mus erstlich vnd vor allen dingen acht haben auf£ die hymelischen carper I Denn I als Aristoteles sagt 1so nlret vnd henget dies~ vnterste welt an der obersten I so genaw vnd eben I das auch aile yhre krafft von den hymlischen vnd obersten corpern regirt werde. Auch spricht Ptolomeus I das die menschen yn sitten vnd tugenden durch die sterne vnterweiset vnd geendert werden I Denn die sterne geben etliche neygung den menschlichen corpern 1 aber sie notigen doch gantz vnd gar niemand. Zum dritten I wird dem menschen gegeben I zukunfftige ding zu wissen I durch offenbarung I Denn I wie wol der Vater ynn ewickeit yhm alleine ynn seine gewalt gesatzt hat I zukunfftige ding zu wissen f hat er doch etlichen sonderlichen menschen solche ding offenbaret I entweder ym geiste I odder ynn einem gesichte 1 vnd als in einem tunckeln
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Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthen Zeite"
vnd verborgenem retzlein 1odder auch durch offentliche gesandte Engel/ vnd vormittelst mehr andern heimlichen weisen I das sie kunnen zukunfftige ding warhafftiglich sagen I vnd zuuor I ehe sie geschehen I verkundigen 1Wie wir das eigentlich vnd klerlich bey den Heiden von der Sibylla lesen 1 wilche den Romern viel zukunfftiges dinges I on liigen vnd betrueg 1 warhafftig geweissaget vnd verkundiget hat. Vnd gleich die selbige Sibylla I hat auch den Romern llangest zuuor ehe es geschach I gesagt I Das der Tempel der ewickeit I nicht ehe zerfallen solt I bis das eine iungfraw einen son gepure. Vnd viel ander ding mehr I hat sie yhnen gesagt I das sich mit der zeit alles hat begeben I Wilchs sie doch nicht hette thun konnen I wenn sie nicht ein geist 1yhr von Got [Bijvo] gegeben 1gehabt hette. Also haben auch die Propheten ym alten Testament zukunfftig ding geweissaget I Des sind nu viel exempel. Vnd zu letzt auch zu vnsern zeiten I ym neWP-'1 Testament sind dem heiligen Johanne Ida er dem Herrn auff der brust lag I die heimlickeiten Gottes I so am ende der welt erfur kummen solten I offenbart worden. Der andern wil ich schweigen I alleine der einigen Brigiden wil ich gedencken I wilcher offinbarung hie ynn diesem buchlein werden vnterweilen zum marckte komen. Zu der selbigen wollen wir auch einen rechnen I der heist Reinhard Lolhard 1wie es sich alies hernach iinden wird an seinen orten. Die itzt ertzelten drey wege vnd weise I zukunfftige dinge zu wissen I wird der Meister dis buchleins f der sich wil vngenant haben I fur sich nemen I vnd wird viel dinges I das da ynn kunfftigen iaren geschehen sol I mit glaubwirdigen vrsachen vnd bewegnissen anzeigen I warlich nicht freuelich vnd vnbesunnen 1 auch nicht mit einem stoltzen vnd auffgeblasenem mut I sondern als eine trewliche warnung vnd vermanung I damit er warnet vnd ermanet hochlich vnd mit ernst aile menschen I vnd sonderlich Fursten vnd Oberkeit I das sie hiilffe vnd rad suchen wolten I damit man dem zukunfftigen vngluck begegnen I vnd 'viel arges verhtiten kimde. Denn versehen geschutz thut wenigern schaden. Derhalben mugen sie sich hiiten vnd fursehen I so viel sie miigen I vnd wolten yhe nicht einem iglichen geiste glewben i Denn glaub vnd trew ist nu zur zeit ein seltzamer vogel ynn der welt. Wo aber nu kein glaub noch trew ist I da kan kein guter rad sein I vnd wir keinen rad auff erden finden kiinnen I so ist keine andere zuflucht I denn das wir 1 bey Gott dem aller hochsten 1rad hiilff vnd beystand suchen. Derwegen so last vns aile anruffen vnd andechtiglich bitten I den selbigen gtitigen vnd barmhertzigen Gott 1 vnd vnsern Herrn Jhesum Christum I das er vns durch seine gnade [B iij] wolle verzeihen vnsere
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Luihers Vorrede zu Lichtetzbergers Weissagung
missethat I wolle vns bekeren zum guten I vns ynn einem rugigen fride erhalten 1vnd seinen zorn von vns abwenden I Er wolle fur vns stehen I so wird vns niemand kimnen schaden. Jtzt wollen wir nu zu diesem buchlein greiffen 1vnd horet mit vleis zu.
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[DAS ERSTE CAPITEL]
[Bl. D] Hie stebet ein alter gebuckter bertichter I hinckender man I der belt sich an einen stab mit der lincken hand I vnd hat eine sichel in der rechten 1 vnd ligt auff einem manne der hat einen ochsen bey den hornern ynn der rechten hand f gleich als er yhn erwurgen wolt I Vnd zwischen den zweyen stehet das zeichen Scorpion. Dar auf f o 1g t [Bl. Dvo] der in Abb. 135 wiedergegebene Holzschnittl) mit nachstehendem Text: DAs ist eine namhafftige Constellation fast wol zu mercken vrid zu betrachten 1 der schwerwichtigen grossen Planeten des Saturni vnd Jupiters I wilcher Coniunction vnd zusammen lauffung I erschrecklich ding drewet 1 vnd verkundiget vns viel zukunfftigs vnglucke I Vnd ist volkomen gewesen I nach Christ gepurt ym iare I M.cccc.lxxxiiij. am funff vnd zwentzigsten tage Nouembris I des Weinmondes I vmb die sechste stunde 1vier Minut nach mittage I wie wol der krebs eins grads hoch auffsteyge vber den Horizontem. Der selbigen zweyen planeten Coniunction vnd zusamme lauffung geschicht seer selten I vnd nicht ehe I denn nach verlauffung einer Iangen zeit I vnd wenn viel gestirn herumb komen sind I vnd derhalben bringet sie auch einen sterckern ein- [D ij] flus. Zu wilcher erschreck!ichen Coniunction I ist das greBliche vnd scheuBliche haus des aller vngluckbafftigen zeichens des Scorpion 1geeigent vnd verordenet 1 ynn dem .23. grad vnd ·43· minut I darynne sich frewet der stern des falschen Martis I Vnd das am aller ergsten ist I vnd ein vrsach werden wird alles vnghicks I der storrige vnd boshafftiger Saturnus hat mit seiner erhOhung gegen mitternacht den gutigen vnd freuntlichen Jupiter vntergedruckt I Auch ist Mars ein herr dieser Coniunction I vnd der mitten vom hymel gresslich vnd vol drewens herunter sihet 1yn seinem eigen koniglichem haus auch koniglichem zeichen sitzend vnd erhaben I Derhalben er yhm auch alle ordenung vnd regierung dieser Coniunction zuschreibet vnd zueignet. Vnd darumb die weil der freundliche Jupiter also von Saturno vnd Marte gefasset I vnd von yhrem bosen glentzen vntergedruckt ist 1 1) Vgl. die Illustration bei Paulus von Middelburg (Abb. 134).
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Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
kan er yhrer macht vnd gewalt nicht widderstehen I mag auch derhalben seine heilsame vnd gewonliche ht'Hffe durch seine freuntlickeit den menschen nicht mit teilen. Dieweil aber solcher grausamer I wie wol langsamer Coniunction bedeutung sich auff viel iare erstrecket I dimcket mich nicht vnmitze sein I etliche andere Constellation I so zwischen dieser zeit mit einfallen I alhie auch mit anzuzeigen I auff das man von den selbigen I so sie allenthalben wol bewogen vnd billiche vrsachen yhrer vereinigung furgebracht wurden I aus allen I wie wol vngleichen vrsachen I doch eine gleiche form vnd werck herausser ziehe. Es hat sich auch begeben ym iare I M.cccc.lxxxv. ein erschreckliche vnd fast ein gresslich Eclypsis vnd finsternis der Sonne I wilchs wird der grossen Coniunction obgemelt I yhre bedeutung I yhre krafft vnd bOse wercke I die sie pflegt zu bringen i noch viel boser machen I des gleichen auch die Coniunction der zweyer bosen stern Saturni vnd Martis I die da gewesen ist I am letzten tage Nouembris f ym neunden grad des Scorpions 1zu der vuuolkomenen [ !] stunde I der verbrennung des [D ijvo] Mondes 1 ) I Jn wilcher coniunction I der boshafftige Saturnus I mit seiner erhebung den Martem yn seinem eigen hause vnterdnicket I vnd viel zeugnis zukunfftiges vnglucks bringet I auch mechtiglich seer die grausamkeit obverzelten Constellation mehret vnd bestetiget. Aber die andere freuntliche Coniunction des gutigen Jupiters vnd des grausamen odder zornigen Martis 1wilche newlich ym .18. grad des Scorpions 1 zusammen gelauffen sind I mit Jupiters ghick I ynn dem das er sich vber den Martem erhaben hat I wird ein wenig messigen das vnghick I obenangezeigter boser Constellationen. Drumb duncket michs auch gut sein 1 alhie zu erzelen I etliche grosse Coniunctiones I vnd zusammen lauffung der Planeten I so sich ynn vergangener zeit begeben haben I wilcher bedeutung nach etlicher meinung I bis auf£ diese zeit sol wehren. Der grosse vmblauff des hymels I der den namen hat von derConiunction die fur der sindflut war 1ist von grad zu grad I vnd fuss fur fuss zu dem .rs. grad des lewens des .rz. minuts I Iangsam vnd fewlichen komen I Des selbigen vmblauffts Regiment vnd gubernation ist von recht zuerteilt dem Mond vnd hat seine macht angenomen I vnd der grad der direction ist gefurt vnd komen zu dem funfften teil der Wage I vnd besitzet die selbige 1 vnd der selbigen teil zeucht yhm der Monde zu. Aber vmb die grossen Coniunctiones 1die da bedeut haben I als man sagt I die zukunfft vnseres heilandes vnd seligmachers Christi 1ist es also gethan gewesen I 1) S. o. S. 541 Anm. 3·
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Luthers Vorrede zur Weissagung Lichtenbergers
das der fortgang odder folgung des auffsteigenden zeichens des selbigen iares gekomen sey I his zu dem .13. grad der Wage I Aher die folgung des orts I da die Coniunction ynne gewesen ist I ist gebracht ynn den .Ig. grad des Widders f vnd wird aida auffgenommen I Vnd der grad der direction ist von dem Ascendente his zu dem .12. grad I des Scorpions gekomen I wilchen Venus zurteilet.
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[Bl. Oiij] Bald hernach odder schier vmh die selhige zeit I wird ein ander Prophet erstehen 1 nemlich I als ein geistlich man I der grosse wunderliche heilickeit wird furgehen. (Dazu Holzschnitt: Prophet mit Rosenkranz.) DAS EIN VND DRElSSIGSTE CAPITEL
DJese wunderliche Constellation vnd zusammenlauffung der sterne zeiget an I das da sol geporn werden noch ein ander kleiner Prophet I der sol trefflich sein mit wunderlicher auslegung der schrifft I vnd sol auch antwort von sich gehen mit einem grossen ansehen der gotheit I der da wird die seelen der menschen I so zur erden gefallen sind I seinem gepiet vnd herrschafft vnterwerffen. Denn die Sternseher pflegen kleine Propheten die zu nennen I die da yrgend eine verenderung yn den gesetzen machen I oder hringen newe Ceremonien auff I die auch die Gotlicben kunste vnd [Oiijvo] spruche I mit vleissiger deutung auslegen 1wilcher meinung vnd worter I die leute als fur GOtliche vrteil vnd lere I annemen I Aher es geschicht I das vnter den selhigen etliche falsch sind I als der Mahumet I Etliche reden auch war I als da sind gewesen der heilige Franciscus vnd der heilige Dominicus. Was aher das wird fur einer sein I wird hernach kund vnd offenbar werden. Vnd wiewol ich diesen beschlus halte fur warhafftig zu bekennen von allen Sternsehern ,' vnd die dieser kunst erfaren sind I Doch das es muge deste klerer angesehen werden I so wil ich zu einer erhaltung vnd warmachung des selhigen ein wenig ein auslauff machen I vnd ertzelen etliche nambafftige Coniunctiones vnd zusammelauffunge der verwandelten triplicitet I so ynn Iangen vnd viel iaren daher sind geschehen. Vnter wilchen eine ynn der wesserichten triplicitet I ym iare M.ccc.lxv. ym achten grad des Scorpions I ist vollenkomen worden I Aher die zwo so vor der sind geschehen I vnd aber zwo die der selhigen nachfolgen ynn der lufftigen triplicitet 1 sind ynn den Zwillingen vnd ym Wasserman geschehen. Die dritte aber nach der selhigen I wilche ist gewesen ym iare M.cccc.xxv. ist widderumh komen zu der wesserichten triplicitet ym. xiij. grad des Scorpions 1 vnd ist his Warburg, Gesammelte Schriften Bd.
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Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
auff den heutigen tag ynn der selbigen triplicitet geblieben. Also halt ichs nu da fur I das es offenbar genug sey I das man warten sol I auff eine gepurt eines newen Propheten. [Bl. 0 IV] Die gepurt eines newen Propheten. Folgt ein Holzschnitt, die Geburt darstellend. Dazu: DAS ZWEY VND DREISSIGST CAPITEL
ICh sage I das ym Iande dem Scorpion unterworffen I ein Prophet wird geporn werden I so das man zuuor etliche wunderzeichen vnd seltzame ding wird am hymel sehen I Aber an wilchem ende der welt I ob es gegen Mitternacht odder Mittag geschehen sol I sind so viel vnd mancherley meinung der gelarten leute I vnd so widdersynnische vrteil vnd anzeigungen 1 das sie gerad widdereinander stimmen. Albumazar helts dafur I das die wasserichten zeichen I die landart gegen Mittag bedeuten. Doch der gemeine hauff der Sternseher will das sie die landart gen Mitternacht anzeigen. Es sej gleichwol was es wolle I so sagt Messahala I das er sol geporn werden ynn eim Iande I das da mittelmessig ist I der hitze vnd feuchtickeit halben I Jnn wilchem Iande die [OIVvo] subtile mittelmas der lufft I mit vermischter temperierung der hitz vnd kelde I aile einwoner mit heilsamer zunemung enthelt. Der selbige Prophet wird aus seinem eigen vaterlande gehen I vnd wird zeichen thun yn den Ianden I so dem Lewen vnd Wasserman sind vnterworffen. Denn wie Albumazar sagt I so wird er seine wunderzeichen offenbaren ynn den Ianden I die durch den vierden Aspect bedeutet sind 1 Wilchs auch mit aller Stern seher bewilligung ist bestetiget. Das bezeuget auch diser spruch vnsers Seligmachers 1 Kein Prophet ist angenem ynn seinem vaterlande. Aber die weil diese Coniunction ym ascendent des iares I vnd ynn eim stetten fest en zeichen erst wird volkomen sein I so wird man auff diese namhafftige gepurt nicht ehe warten durffen I denn nach erfullung der reuolution der einigen proiection. Darumb so sage ich I das vmb das neunzehende iar von der Coniunction I dieser Prophet erstlich wird auff diese welt komen. Aber die zeit seines predigens wird wehren neunzehen iar I nach den kleinen iaren der Sonne. Wollen wir aber seiner kleidung vnd tracht halben dem Albumazar folgen 1so werden sie rotlich sein vnd glintzern I so das man des eine anzeigung neme von dem Marte ym zehenden I vnd von der Sonne seines herrns. Aber denen nach zu folgen I die da wollen haben I man sol die gestalt vnd figur der Coniunction ansehen I sodas man die anzeigung hernemc von dem Jupiter/ Mond 1 vnd vom heubte des Drachens I so werden seine kleder weisferbicht sein 1 wie der Munche kleidung 1vnd er wird eine newe geistlikeit anrichten.
Luthefs Voffede zur Weissagung Lichtenbe,gers
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Da stehet ein Munch ynn einer weissen kappen I vnd der Teuffel sitzt yhm auff sein achseln 1hat ein Iangen zepplier his auff die erden I mit weitten ermeln I vnd hat ein iungen Munchen bey yhm stehend. Folgt Bl. P der hier beschriebene Holzschnitt. Vgl.Abb. I36. DAS XXXII J CAPITEL Djs sind vnd werden die zeichen sein I da bey man yhn wird erkennen I Er wird schwartze fleckichen haben am leibe I vnd wird einen heslichen leib haben von brawnfleckichten manchferbichten mackeln ynn der rechten seyten I beym schos vnd an der huffe I Er stehet am tell des ghicks I zur rechten hand des hymels 1vnd ym zehenden vom Horoscopo I doch I das der ascendent der beider deste weibischer sey 1vnd werden sich auff das hinderste teil des leibes am meisten neygen. Er wird auch noch ein ander zeichen an der brust haben I aus dem tell des zeichens I wilchs ym sechsten grade des Lewens erfunden ist. Dieser Prophet (wie das selbige Firmicusl) bezeuget) wird erschrecklich sein den GOtten vnd den Teuffeln 1er wird viel zeichen vnd wunderwerck thun I Seine zukunfft werden auch die bosen geiste fliehen I vnd [pvo] die menschen I so mit dem Teuffel besessen sind I wird er nicht aus krafft der worter I sondern allein das er sich sehen lesst erretten. Aber aus dem tell des reichs yn dem eilfften dieser Coniunction I wie da sagt Antonius de monte Vlmo 11) I wird er nicht allzeit thun was er andern zu thun wird radten. Denn er wird ein trefflichen verstand haben 1vnd vieler dinge kunst I vnd eine seer grosse weisheit 1doch wird er ynn heucheley offt lugen reden I vnd er wird ein gebrand gewissen haben I Vnd wie ein Scorpion I der des Martis haus ist ynn dieser Coniunction vnd finsternis I wird er die gifft I so er ym schwantz hat 1offt ausgiessen. Vnd er wird auch ein vrsach sein grosses blutuergiessens. Vnd die well Mars sein anzeiger ist I so lest sichs ansehen I das wolle der Chaldeer glauben bestetigen I wie es Messahala bezeuget. Wiewol nu dieser Prophet viel zeichen vnd wunderwerck geben wird I doch nach der hellsamen lere Christi I sol man yhm mit nichte 1) Die lat. Drucke haben: Formico. Gemeint ist schwerlich Firmicus Maternus (die Stellen im Wortregister der neuen Ausgabe s. v. propheta ergeben nichts) vielleicht Firminus Bellovallensis. Vgl. Cod. Amplon. fol. 386, Bl.59v-6or Pronosticatio Firmini super magna coniunctione Saturni et Jovis (et Martis, a. 1345 facta). Dasselbe Werk nach Houzeau-Lancaster, Bibl. gen. de l'astron. (Br1issel 1887), Nr. 418o in einem MS. der Bibl. nat. in Paris. 2) Nach Mazzetti, Seraf., Repert. di tutti i prof. ant. della ... univ .... di Bologna (Bol. 1847), S. 185 von 1384-90 in Bologna. Von seinen Werken gedruckt ein libellus de astrol. iudic. als Anhang zu Lucas Gauricus, Tract. astrol. iudiciariae de nativit. viror. et mul. (N1iroberg 1540).
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sss
Heidnisch-antiks Wsissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
anhangen f Ja er wird fur der einer angesehen werden I von wilchen Christus verkundiget I das sie zukunfftig sein worden I wie man das findet yn der heiligen schrifft von Christo vnserm seligmacher selbs angezeiget Matthei .xxiiij. da er also saget I So denn yemand zu euch wird sagen I Sihe I hie ist Christ us I odder da I so solt yhrs nicht glewben I Denn es werden falsche Christi vnd falsche Propheten auffstehen I vnd grosse zeichen vnd wunder thun I das verfuret werden yn den yrthum I wo es muglich were 1 auch die auserwelten 1 Sihe ich habs euch zuuor gesagt. Darumb wenn sie zu euch sagen werden 1 Sihe I er ist ynn der wusten I so gehet nicht hynaus 1 Sihe 1er ist ynn der kamer f so gleubet nicht. Das ist vnser Herr Jhesus Christus.
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ORIENTALISIERENDE ASTROLOGIE
Die Bibliothek Warburg ist der Anregung, sich an dem 4· Deutschen Orientalistentag zu beteiligen, deshalb gerne gefolgt, weil das gleichzeitige Erscheinen der durch Gundel besorgten 3· Auflage von ,Sternglaube und Sterndeutung" von Franz Boll (t 1924) willkommene Gelegenheit gab, die Orientalisten auf dessen Bedeutung fiir die Einbeziehung der Orientalistik in den Versuch einer auf solider philologisch-historischer Grundlage ruhenden Geschichte der europaischen Mentalitat aufmerksam zu machen. Durch Bolls ,Sphaera" (1903), diesem den Gelehrten noch immer viel zu wenig vertrauten Meisterwerke, war es ja schon vor Jahren moglich gewesen, anscheinend durch Jahrhunderte getrennte kosmologische Symbole als Funktionen des identischen, weite Epochen und Raumgebiete umspannenden kosmischen Orientierungswillens zu begreifen. Bolls Beobachtungsfeld lieB sich spater erweitern, weil Dyroff sich der miihevollen Arbeit unterzogen hatte, im Anhang der ,Sphaera" die groBe Einleitung des Abu Ma 'sar (t 886) nicht nur arabisch, sondern auch von einer deutschen "Obersetzung begleitet, zu veroffentlichen. Nur so war die Feststellung moglich (vgl. Warburg, ,Italienische Kunst lind internationale Astrologie im Palazzo Schifanoja zu Ferrara", Atti del X. Congresso internat. di Storia dell' Arte in Roma, Rom 1922), daB die als ,indische Dekane" bezeichneten hybriden Stemsyrnbole wie sie Abu Ma 'sar aufzahlt, unmittelbar die Gestaltung der bisher ratselhaften drei Figuren bestimmten, die im mittleren Streifen der kosmologischen Fresken im Palazzo Schifanoja zu Ferrara (etwa 1470) erschienen. Weiterhin wares ebenfalls nur durch eine "Obersetzung eines indischen Textes moglich, die Sphaera barbarica, wie sie nach Bolls Nachweis von Teukros, dem Babylonier, der in Kyzikos geboren war, zusammengestellt wurde, auf ihrem friihesten Wanderzug von Kieinasien iiber Indien noch vor ihrer Einmiindung nach Bagdad nicht nur als authentisches Werk eines ganz bestimmten Inders: Varaha-Mihira festzustellen, sondern auch zugleich den Nachweis zu fiihren, daB dessen Dekanvorstellungen aus besserer Teukrosiiberlieferung herstammen als bei Abu Ma'sar. Im NachlaB von Oppert an die Hamburger Stadtbibliothek fand sichnamlichdie "Obersetzung von Varaha-MihirasB~hajja:taka
Orientalisierende A strologie
durch Chidambaram Iyer (1884), bei dem der erste Dekan folgendermaBen beschrieben wird: ,Zum ersten Dekan des Widders erscheint ein urn die Lenden mit einem weiBen Tuche gegiirteter, schwarzer, gleichsam zum Beschiitzen fahiger furchtbarer rotiiugiger Mann, er hiilt ein Beil aufrecht. Dies ist ein Mann-Dreskiina (Dekan) bewaffnet und von Mars (Bhauma) abhangig." An Stelle cines Strickendes, das er bei Abu Ma'sar in der Hand fiihrt, tdigt also der Dekan des Varaha Mihira ein Doppelbeil. Dieses Geriit aber ist ausdriicklich bezeugt als Abzeichen des ersten Dekans in dem verlorengegangenen Werk iiber die magischen Steine, das Teukros (nach Psellos) geschrieben hat (Sphaera, S. 7). Da nun auf dem Planisphaerium Bianchini, einer antiken rornischen Marmortafel (wahrscheinlich einem Wiirfelbrett fiir astrologische Weissagungen) der erste Dekan ebenfalls das Doppelbeil tragt, diirfen wir diese Gestalt als Leitmuschel fiir die Schichtung der 'Oberlieferung astrischer Symbole ansehen. Der Doppelbeil-Dekan ist, wie sich durch Betrachtung des antiken Himmelsglobus und der griechischen 'Oberlieferung der Himmelsbilder (Germanicus-Handschrift in Leiden) nachweisen lieB, nichts anderes als ein maskierter Perseus, dem es zu Anfang des 16. Jahrhunderts endlich gelingt, seine echt antike Gestalt als Hirnmelsbild wiederzugewinnen (auf der Decke im Peruzzi=Zimmer der Farnesina) .
Mit den Abbildungen der Fresken aus Ferrara im Mittelpunkt waren auf sechs Bilderwanden im Saale der K. B. W. weitere Bildmaterialien zur Geschichte und Psychologic der ,Sphaera barbarica" ausgebreitet, die die teilweise bisher unbekannten oder nicht verstandenen Zwischenglieder bilden, welche von der orientalisch-damonischen zur italienischolympischen Auffassung der Antike flihrten. AuBer auf bisher unbekannte Bilderreihen in arabischen und spanischen Bilderhandschriften a us dem Zeitalter des Alfonso el Sabio konnte vor allem auf den Riesensaal, den Salone in Padua hingewiesen werden, wo auf einem Netzwerk von Einzelillustrationen, in dem Planeten- und Fixsternastrologie in noch unerkannter Systematik zusammenflieBen, das mechanisch zerstiickelte astrische Bildererbe als orakelerteilende Zukunftshieroglyphik der Wahrsagepraktik eingeliefert wird. In einem deutschen, zuerst im Jahre 1488 in Deutschland von Engel in Augsburg bei Ratdolt gedruckten und illustrierten Buch erlebte der Teukros-Kalender seine wirksamste Umformung zum mobilen Weissagungsgerat fiir aberglaubische Seelen, wie sie sich noch heute in Europa, eben auch unter dem weitreichenden EinfluB dieses Buches, in nichtiger, billiger Pseudo-Mystik gefallen. Padua laBt sich als Umschlageplatz der orientalisch-damonischen Antike noch von einer anderen Seite her fassen; wie einerseits die Fix-
Wanderung dsr astYischen Diimonen
sternsphaera von Padua aus mit ihren astrischen Symbolen Europa iiberflutet, begannen eben von Padua aus andererseits die sieben Planeten, die Wandelsterne, ihren Zug von Siiden nach Norden. Die Planetensymbole, wie sie in dem sogenannten Mantegna-Kartenspiel geschaffen waren, lieBen sich mit iiberraschender Klarheit auf ihrem Wanderzuge in deutschen Nachbildungen entdecken - urn nur Augsburg, Niirnberg, Gottingen, Erfurt, Goslar, Hildesheim, Braunschweig und Liineburg als Stationen der Wanderschaft zu nennen -,urn schlieBlich auch in einem plattdeutschen Kalender, den der Hamburger Arndes 1519 zu Lubeck gedruckt hat, in greifbarer kiinstlerischer Gestaltung vor die Augen zu treten. Wie radikal und entscheidend die Planeten als damonisch geglaubte Zeitenherrscher in das personliche Leben der italienischen und deutschen Europaer noch im Zeitalter der Renaissance eingreifen, konnte an zwei ganz heterogenen Bilderreihen aufgezeigt werden. In der Farnesina hat Agostino Chigi- worauf man bisher nie geachtet hat- in dem von Peruzzi ausgemalten Saal seine Nativitat symbolisieren lassen: die antiken Gotterfiguren, die einander scheinbar so harmlos gegeniiber stehen, bedeuten Konjunktionen, und die Zusammenstellung erlaubt sogar, wie der Observator der Hamburger Stemwarte, Herr Prof. Graff, freundlichst nachwies, das Jahr 1465 als Zeitpunkt seiner Geburt festzustellen, ein Jahr, das auch sonst (was Prof. Graff nicht bekannt war)eine urkundliche Bestatigung fehlt bisher - als Geburtsjahr des Chigi angenommen wird. Die antiken astrischen Symbole in der Kuppel der Grabkapelle desselben Agostino Chigi werden aber in Sta. Maria del Popolo gleichsam archaologisch-asthetisch christianisiert: die Arme der Planeten werden von Engeln, die dem Befehl Gottvaters, der im Zenit der Kuppel erscheint, gehorchen, regiert. Im Norden weiB man in dieser Zeit von asthetischer Entgiftung nichts; in den Jahreska1endern erscheinen die Planetenkonjunktionen in der Gestalt von zeitgenossischen sozialen Typen, die in ihrem Ansehen und in ihrer Gruppierung so wenig Olympisches haben, daB, wenn sie nicht die astrologischen Abzeichen triigen, man des ofteren glauben konnte, etwa Szenen a us dem Bauernkriege vor sich zu haben. Den Hohepunkt solcher leidenschaftlicher Verflechtung bildet die Konjunktion JupiterSaturn im Zeichen des Skorpions, die die Grundlage zu dem viel gefiirchteten Weissagungsbuch des Lichtenberger bildet. Unter dieser Konjunktion sollte nach Abu Ma 'sars auf eine alte pagane Tradition zuriickgehender Lehre von den groBen Perioden im Jahre 1484 der kleine Prophet geboren werden, von dem die Neuordnung der geistlichen Welt ausgehen sollte. Fiir die Virulenz solches damonischen Kultes kann es wohl kein
Orientalisierende Astrologie
iiberzeugenderes Beispiel geben als die Tatsache, daB Luther die Lichtenbergerschen Weissagungen, deren Kernstiick eben jene fatale Planetenkonjunktion bildet, herausgab (Wittenberg 1527), freilich mit der ausgesprochenen Tendenz, die wissenschaftliche Grundlage dieses astrologischen Glaubens ausdriicklich zu verneinen, der ja so weit gegangen war, trotz Luthers kraftigen Widerspruchs, sein Geburtsdatum vom 10. November 1483 auf eben jenes Prophetendatum vom 22. Oktober 1484 zu verschieben, um sein Erscheinen als kosmisch vorgesehenes Elementarereignis- sei es im guten oder im schlechten Sinne- auszudeuten (vgl. A. Warburg, Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten. Sitzungsber. d. Heid. Akad. d. Wiss., phil.-histor. Klasse, Jahrg. 1920, 26. Abhandl.). Dem gleichen Ideenkreise des ,Babyloniers" Teukros, der einerseits die Sphaera barbarica ausgestaltete, andererseits in einem verlorengegangenen Handbuch hellenistische Steinmagie betrieben haben muB, entsprach nachlebend ein bisher unbekanntes arabisches Werk, das sich unter dem Namen Picatrix lateinisch maskierte. Ein Zitat in einer der neuentdeckten Bilderhandschriften aus dem Kreise des Alfonso el Sabio (dem Vatic. Reg. 1283) hatte die Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt, und nach langwierigen Untersuchungen gliickte es, hinter dem lateinischen M:anuskript den arabischenAutor herauszuholen, dessen Werk dank den Bemiihungen von Ritter, Bergstrii.Ber, PleBner und Printz im beinahe fertig gedruckten arabischen Text vorgelegt werden konnte und wahrscheinlich bis Ostern 1927 mit der lateinischen und deutschen Obersetzung veroffentlicht werden kann. Die Kulturwissenschaft wird dann ein ,missing link" vor Augen haben, das zeigt, wie die griechische Weisheit zur Oden hellenisierenden Praktik entartet, die sich letzten Endes als eigentliches Substrat der ,modernen faustischen Weltanschauung" verriit. So hangt die Einsicht in die Psychologie des inneren Zusammenhangs der Kulturbewegungen, die vom Rande des Mittelmeerbeckens ausstrahlten, davon ab, ob sich klassische Philologie und moderne Kunstgeschichte mit der Orientalistik dadurch zusammenfinden, daB die Texte des alten und mittleren Orients auch denNicht-Orientalisten in Obersetzungen zugiinglich gemacht werden. Aus der gezeigten Bilderreihe sollte somit, unter geistesgeschichtlichem Gesichtspunkt, die orientalisierende Astrologie als eine dem Erbe der Antike gegeniiber jeweilig auswahlbestimmende Macht nachgewiesen werden, die die europaische Unfii.higkeit, die pagane Kultur in der Totalitiit ihrer polaren Spannung zu begreifen, als typische Funktion des tendenziosen ,sozialen Gedachtnisses" im Geschafte der kosmologischen Orientierung verstiindlich macht .
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Praktik und Kontemplation
Die Hoffnung der K. B. W. ist, daB noch zahlreiche weitere Meilensteine auf der vorerst nur trassierten WanderstraBe Kyzikos-Alexandrien-Oxene-Bagdad-Toledo-Rom-Ferrara-Padua-AugsburgErfurt-Wittenberg-Goslar-Liineburg-Hamburg ausgegraben werden, damit in steigender Unanfechtbarkeit die europaische Kultur als Auseinandersetzungserzeugnis heraustritt, ein ProzeB, bei dem wir, soweit die astrologischen Orientierungsversuche in Betracht kommen, weder nach Freund noch Feind zu suchen haben, sondern vielmehr nach Symptomen einer zwischen weitgespannten Gegenpolen pendelnden, aber in sich einheitlichen Seelenschwingung: von kultischer Praktik zur mathematischen Kontemplation - und zuriick.
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GELEGENHEITSSCHRIFTEN
AMERIKANISCHE CHAP-BOOKS
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Seit etwa drei Jahren erscheinen in den groBeren Stadten Nordamerikas billige Halbmonatsschriften kleinen Formates, in denen junge Schriftsteller und Kiinstler einen neuen Ton anzuschlagen sich bemiihen. Von dieser Bewegung Kenntnis zu nehmen verlohnt sich schon deshalb, weil die amerikanische Spielart der Modernitat zur allgemeinen Naturgeschichte ,Neuester" und ,Jiingster" eine eigenartige Erganzung bildet. Man konnte diese Taschen-Magazine ihrer Tendenz nach als 'periodicals of protest' bezeichnen- wie sich das eine von ihnen 'The Philistine' selbst benennt - , denn die best en unter ihnen werden von dem ernsthaften Wunsche geleitet, der gedankenlosen vulgaren Sensationslust durch Kritik und selbstandige Beitrage entgegenzuwirken. Das 'Chap-Book' eroffnete den Reigen der ,Kobold-Literatur" im Mai 1894. Zwei junge Harvard-graduates Herbert S. Stone und H. J. Kimball waren die Herausgeber, denen sich Bliss Carman, ein moderner amerikanischer Romantiker, als Redakteur zugesellte, bis Stone und Kimball im August 1894 von Boston nach Chicago iibersiedelten. Seit April 1896 ist Mr. Stone, welcher der Zeitschrift eine etwas veranderte Richtung gegeben hat und deren Umfang und den Preis auf das Doppelte erhohte (m Cents die Nummer oder 2 Dollar jahrlich), der alleinige Leiter. Das 'Chap-Book' markierte bei seinem Erscheinen auBerlich das billige Volksbuch der guten alten Zeit, wie es der fahrende englische Kaufmann den biederen Lenten auf dem Lande als neueste Lektiire mitbrachte. 1 } Indessen will diese Naivitat des Auftretens nicht recht zu dem Inhalt des Chap-Book von Chicago passen; von derber Hausmannskost ist wenig zu finden: man rechnet im Gegenteil auf Feinschmecker, die die besten Kiichen von Paris und London gewohnt sind, und solange Kaviar noch nicht als selbstverstandlicher Bestandteil amerikanischer Volksernahrung gilt, wird man den Inhalt des Chap-Book nur zum geringsten Teil als volkstiimlich bezeichnen konnen. Das Chap-Book will I) Vgl. John Ashton's Essai iiber Chap-Books im Ch. B. III. Warburg, Gesammelte Schriften Bd. •
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Atmrikanische Chap-Books
sogar nur in begrenztem Sinne amerikanisch sein, da sein Hauptaugenmerk darauf gerichtet ist, seinen Leserkreis mit dem Modernsten in Kosmopolis in Bertihrung zu bringen. Eine Reihe bekannter englischer und franzosischer Schriftsteller von neuer deutscher Kunst weiB das Chap-Book noch nicht viel-- geben feinsinnige Analysen oder dichterische Beitriige. Anatole France z. B. referiert tiber Paul Verlaine, und neben den poetischen Schopfungen der Jungen Amerikas Kenneth Grahame, Gilbert Parker, Bliss Carman finden wir Dichtungen von R. L. Stevenson, Henry James und W. Sharp, der auch gelegentlich die Schriftsteller der • •Belgischen Renaissance' ' bespricht. Das ganze Pantheon fin de siecle wird kritisch durchleuchtet: Trilby, die buntschillernde Eintagsfliege, Beardsley, Wilde neben Maeterlinck, R. L. Stevenson und Ibsen. Wiihrend die typographische Ausstattung sehr geschmackvoll ist, sind die kiinstlerischen Beitriige, soweit sie von Amerikanern herriihren, abgesehen von den Anzeigeplakaten Bradley's, der schwiichste Teil; von ausli.i.ndischen Kiinstlern triigt Valloton Portriits von Zola und Mallarme bei. Die Gefahr, ein weichlich anempfindendes Taschenmagazin der literarischen Mode zu werden, vermeidet das Chap-Book dadurch, daB es gelegentlich den Modernen das Wort zu scharfer Selbstkritik gibt: so eifern Hamilton W. Mable (one word more) und Norman Hapgood (the intellectual Parvenu) schonungslos und treffend gegen dekadenten Manierismus. Ein anderes starkes Gegengewicht gegen gesuchte Modernitat gibt das echt amerikanische Kunstwerk der 'short story', von denen eine Reihe von Frauen geschrieben ist. Man gewinnt dabei den Eindruck, daB die amerikanische Frau, welche durch das scharfe Tempo des Milieus davor bewahrt wird, seelische Feinfiihligkeit in breite Sentimentalitiit ausflieBen zu lassen, fiir die Erfassung und Wiedergabe des psychologischen Augenblicksbildes besondere Begabung besitzt. So zum Beispiel geben Katherine Bates, Alice Brown, und Maria Louise Pool solche Bilder aus dem Kleinleben in der Stadt und auf dem Lande, die dem europiiischen Leser durch die kiinstlerisch abgewogene Mischung von Ernst und Heiterkeit, verbunden mit scharfern Blick fiir das Einzelne und Wirkliche, eine besonders anziehende Gattung der Erzahlungsliteratur erschlieBen. Das 'Chap-Book' fiihrt jetzt den Untertitel: 'A miscellany and Review of Belles Lettres' ; es hat die leichtsinnigen Manieren des Bohemien abgestreift und ersetzt, was es dabei an anspruchsloser Grazie ver-
Tafel LXXXIX .
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Remarkable . truly, is .drt! ~d · See-Elliptical lt.~ ;eM· Wheels on a Cart I rJI~
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It looks fair In the Picture up there;
But imagine th; ~~6 Ride when you start I . ~~~~.
Abb. I 54· Ernest Peixotto, LeRetour de l' Impressioniste, a us: The Lark, S.Francisco 1896,No.6(zu Scite 577).
1'
Abb. 155. Gelett Burgess, Remarkable is Art, ebcla. No. 8 (zu Seite 573).
Abb. 156. Bruce Porter, The Piping Faun, ebda. No.
II
(zu Seite 577).
Abb. 157. Gelett Burgess, Schlu/3vignette, t'bcla. Anhang zum (zu Seite 573).
1.
Jahrgang
Chaf'akterisierung
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loren hat, durch ernsthafte Bedeutsamkeit als nervoses kritisches Organ, das die Sensationen des Augenblicks einerseits lebhaft empfindet und andererseits die Fiihigkeit zur Analyse und Kritik derselben von sich und seinen Lesern verlangt. Nachdem das Chap-Book Mode geworden war, schossen die kleinen Zeitschriften wie Pilze aus dem Boden, meistens, wie diese, sehr bunt, aber ungenieBbar. Sie sind, wenn man von einzelnen, wie z. B. 'The Philistine', absieht, TJ.Ur affektierte Nachahmung des Chap-Books. 1) Nur eines diesel Magazine kann auf selbsHindige Bedeutung Anspruch erheben, 'The Lark' (Die Lerche). Sie erschien gerade ein Jahr spater als das Chap-Book (Mai 1895) im Verlage von W. Doxey in San Franzisco. Die Begriinder und Leiter sind zwei junge kalifornische Kiinstler, Gelett Burgess und Bruce Porter, die sich beide als echte Humoristen in dem Gefiihl zusammenfanden, daB die kleinlichen Interessen des Augenblicks selbst im goldsuchenden Kalifornien nicht das Recht haben, die menschliche Seele in dumpfem Bann zu halten. Gelett Burgess birgt unter der Maske des pointierten Spotters und Karikaturisten die natiirliche Empfanglichkeit eines Studenten auf Ferien, der bald ,Stumpfsinnslieder" zum besten gibt, oder mit ,Vivette", seiner zierlichen Muse aus dem Quartier latin, im amiisanten Zwiegesprache kiinstlerische Taten plant, bald auch, wenn der Himmel bewolkt ist, fiir die kleinen Freuden und Leiden des Menschenherzens zartlichen poetischen Ausdruck findet. Von Gelett Burgess' originellen Karikaturen, die uns zunachst freilich seltsam beriihren, geben die •Elliptical Wheels' [Abb. I55] eine Probe; von ihm stammt auch das Titelblatt zur ersten Nummer und die kleine Vignette, in der sich Schnellzug, Telegraphenstangen und Rauchwolken zu einem launigen Ornament zusammenfiigen [Abb. 157]. Von der ernsten Seite gibt er sich in den Gedichten 'Why not, my soul' und 'Christmas in Town'. 1) Um den deskriptiven Teil der Flora nicht zu vernachUI.ssigen, fuhre ich einige Titel an:
Boston: Miss Blue Stocking; Paragraphs; The Truth in Boston; The Black Cat; The Shadow. Cincinnati: The New Bohemian; The Blue Book. New York: Chips; The Philistine; Whims. Kansas: The Lotus. - Fast aile in Oktavformat.
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Amerikanische Chap-Books
Why not, my soul. Why not, my Soul ?-why not fare forth and fly Free as thy dreams were free !-with them to vie: There thou wert bold-thou knew'st not doubt nor fear, Thy will was there thy deed-ah, why not here? Thou need'st but faith to carry thee on high! A thousand things that others dare not try, A thousand hopes thy heart doth prophesy, Thou knowest the Master Word, Oh speak it clear! Why not, my soul? Let not this world of little things deny; Break thy frail bonds and in those dreams rely. Trust to the counsels of that other sphere; Let that night's vision in the day appear. Walk forth upon the water,-wing the sky! Why not, my soul?
CHRISTMAS IN TOWN This is the magic month of all the year, Holding the children's golden precious Day; Of which, with eager eyes, we hear them say ''In three weeks,-two weeks,-one week 't will be here!'' The sparkling windows of the shops appear In fascinating wonder-bright array; With holly and with greens the streets are gay; The bustling town begins its Christmas cheer. Now secret plots are whispered in the hall, Mysterious parcels to the door are brought, And busy hands are half-done gifts concealing. The Eve is here; with lighted tree and all! And Santa Claus, with merry marvels fraught, Before the dawn, across the roofs comes stealing. Ein vorziigliches Stuck seines echten und amerikanischen Humors ist die Eisenbahnhumoreske, Nr. 17 (r. Sept. r8g6):
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Beispiele
'THE PITFALLS OF MYSTICISM' Monotony, C.P.R. R.,-a station and two small wooden buildings; a blank waste of prairie, a line of track, straight to the level horizon, a cloudless sky. The Ogden Express, (East-bound) is waiting upon a siding. A distant whistle, a faint hum, a vibrant roar,-a pounding, rattling rush of noises, and the West-bound Chicago Limited throws itself alongside the station, panting and throbbing. The air-brakes settle back with a long hiss, the escape-valve roars hoarsely, a cloud of vapour rising like the Genie emerging from the Bottle, while the locomotive drinks eagerly from the tank. Dusty travellers crawl from the coaches, and pace stiffly up and down the board walk, in the sunshine. A young man with golf cap and cigarette, walks leisurely down the alley between the trains, and seats himself upon the steps of a vestibule of the Ogden Express. Directly opposite him is the platform of the last Pullman of the Chicago Limited. Through the door of this coach, enters to him, a young woman,- a lady, by every proof of face, dress and bearing. She holds in one hand a note-book of the Lectures of Vivekananda and stands by the iron rail of the platform after glancing frankly at the young man. After a minute she speaks,-always in a low, dreamy, almost impersonal tone and manner. He is keenly sensitive, yet obviously restrained, as if uncertain of the niceties of his replies. She: Are you,-what is called conventional? He: I beg your pardon,-are you speaking to me? She: To you-yes, in a way. To the individual You, not to the personal You, though. Do you know what I mean? He: Why, yes, I think so;-yet if I do know what you mean, there is no need of asking such a question, is there? She: That 's very true. Still, it was such an effort to speak at all. You might so easily have misunderstood me. He: Yon can trust me,-we are of the same caste, I assure you,-and there are some things that even a man knows by intuition. She: You think so? Then you think we can say what we really think, without disguise, in these three minutes? The porter said we were to stay here only three minutes. He: But why for only three minutes? She: Ah, that's the mystery of it all! Why is it? Yet if it were for longer, I would never dare speak to you at all. But it has seemed so strange to me,-these flying glimpses of people ;-like images seen in a flash-light picture, and then fading away into nothing. I could n't
Amerikanische Chap-Books
stand it. It seemed as if I must speak to some one, and say something real, and then be swept apart. What does it all mean? Do you think we have ever met before? He: Why, yes,-I know it. She: You feel it too? Oh, I wonder when! Perhaps thousands of years ago ;-who knows? He: But we shall meet again, shan't we? She: Ah, yes,-perhaps;-thousands of years hence, may be. I wish I could feel sure of it! He: I feel sure of it. She: Do you? I wonder how we shall know each other! If I could only give you some word to know me by! Some message for you to keep! I feel as if you were on some passing star, and I trying to speak to you, before you were swept into space again. It 's all like a dream I I wonder if you understand why I am talking to you like this! He: I think I understand you better than you understand me. She: Why? But there is the bell, and I shall never know-till the next time. Good-bye! See, your train is moving, you must hurry! Goodbye! Oh, ohl get on your train, please! Oh, you will be left! Why don't you go? You must goi-There, the train has gone! 'What do you mean? You mustn't follow me, you will spoil everything. Oh, why did I begin this I What are you going to do ? He: I am going to Ogden. I hope you will forgive mel She: But you were on the other train! He: For three minutes only. I have been in this car, four seats behind you, ever since we left Chicago I Bruce Porter, als europaisch geschulter trefflicher Maler in groBem dekorativen Stil bekannt, offenbart auch in seiner ethischen und dichterischen Anschauung eine groBangelegte idealistische Natur, die gegen das gemeine und unwahre Banausentum eine tie£ ironische Abneigung hat. Besser, als eine Umschreibung es vermag, charakterisieren ihn seine Sachen selbst, wie z. B. nachfolgender Prolog zur Lark: ,"Hark! hark! The Lark at heaven's gate sings!" A new note-some of the joy of the morning- set here for the refreshment of our souls in the heat of mid-day. With no more serious intention than to be gay-to sing a song, to tell a story ;-and when this is no longer to our liking,-when the spring calls, or the road invites,-then this little house of pleasure will close its doors; and if you have cared for our singing, and would have more of it, then you must follow us a-field. For, after all, there's your place and ours-there you may hear
Bedeutung
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the birds calling, and see trees blowing, and know the great content of the earth. Meantime, shut in the town, we shall blow our nickel pipe, to make you believe it is a reed, and that you dance, garlanded, to its piping." Von seinen Zeichnungen ist der (erheblich verkleinerte) ,flotende Faun" [Abb. 156] reproduziert. Als illustrierende Gehilfen geben der Lark Willis Polk, Ernest Peixotto und Florence Lundborg Beitrage. Peixotto variierte in sinnreicher Weise das Thema der Lerche, die auf dem Titelblatt der Zeitschrift nach verschiedenen Zitaten bekannter Dichter dargestellt wird, und von ihm stammt auch der witzige Einfall des 'Retour de l'impressioniste' [Abb. 154]. Die auBere Ausstattung der Lark ist gesucht einfach; das Papier ist gelb und so diinn, daB es nur einseitig bedruckt werden kann. Aber trotz dieser scheinbar gesuchten Naivitat und auch trotz der groBen literarischen Vorbildung, die die Lark voraussetzt, ist eine echte kiinstlerische Unbefangenheit vorhanden. Mogen uns Burgess' SpaBe auch manchmal zugespitzt und fremdartig vorkommen, ein starker Humor, der dem Leben wirklich iiberlegen ist, kampft einen frischen, frohlichen Kampf gegen die fin de siecle Pose selbstgefalliger Miidigkeit; wir schulden, denke ich, den tapferen Streitern im fernen Westen fiir ihren altmodischen Idealismus einen freundlichen Zuruf. Wenn es der eigentliche Sinn und die - beinahe ethisch zu nennende- Aufgabe eines amerikanischen Chap-Books ist, die unbefangene kiinstlerische Auffassung des Lebens dem humorlosen, hastigen Tagesgetriebe entgegenzustellen, dann ist die 'Lark' unter den vorhandenen Zeitschriften dieser Art die beste.
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DIE WANDBILDER IM HAMBURGISCHEN RATHAUSSAALE
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Die Wandbilderreihe im groBen Saale des hamburgischen Rathauses malte Professor Hugo Vogel in einer kritischen Obergangszeit des historischen Monumentalstils. Die malende Geschichtsdarstellung begann jene Stilwandlung, die sich in der schreibenden Historie anbahnte, mitzumachen: hier wie dort suchte man, von der antiquarisch-politischen Einzelerzahl.ung zu ,groBziigig" typenpdi.gender Oberschau ganzer Kulturepochen fortzuschreiten. Der Kiinstler und seine Auftraggeber wurden sich im Laufe der Jahre dieser problematischen Situation mit steigender Deutlichkeit bewuBt und bemiihten sich nach Kraften, einen Ausgleich zwischen alten und neuen Stilelementen zu finden. Die hierbei heraustretende stoffliche und formale Gegenslitzlichkeit lliBt den Sinn dieses Kampfes urn den Stil deutlicher erkennen, wenn man die technologischen und inhalilichen Kontrasterscheinungen als organisch zusammengehOrige Symptome derselben Geschmackskrisis ansieht: die historische Figurenwelt verlangte noch den umreiBenden Stift, das Instrument der alten expressionistischen Nahkunst, die erzahlen will; der landschaftliche Hintergrund dagegen erforderte bereits das der impressionistischen Fernkunst eigene Werkzeug: den die Farbenwerte flachenhaft auftragenden Breitpinsel, der Milieustimmung schafft. Durch gewandte Handhabung beider Ausdrucksmittel gelang nun dem Maler ein stilistisches Ausgleichserzeugnis, das den bestechenden Eindruck symphonischer Zusammenwirkung zwischen Mensch und Landschaft hervorruft. Die UnzuHinglichkeit dieses KompromiBversuches festzustellen, konnte selbstverstlindlich nicht die Aufgabe jener offiziellen AuBerungen sein, die die Enthiillung im Juni unmittelbar begleiteten. Der Ritus offentlicher Siegerkronung wurde damals wie iiblich mit Staatspreismedaille und ,Eroffnung eines neuen Geschichtsblattes" vollzogen, begleitet von einer wohlorganisierten journalistischen Ruhmeskanonade; so festlich erhohte Temperatur erzeugte dann noch zu Weihnachten einen weniger ephemeren Niederschlag, der wissenschaftlich ernst zu nehmen ist; Richard Graul kommt in seinem Prachtwerke 1) x) Richard Graul, die Wandgemll.lde des gro13en Saales im Hamburger Rathaus. (Leipzig xgog).
Die Wandbildet' im hambut'gischen Rathaussaale
der laudatorischen Tendenz mit den Mitteln entwicklungsgeschichtlicher Beobachtung so geschickt zu Hilfe, daB die allzu besanftigenden Tone, die er der Trompete der Fama entlockt, die GegenauBerung der trockenen Analyse eines problematischen Versuches zur kunstwissenschaftlichen Pflicht machen. Allein schon deshalb, damit nicht durch den auBeren Nachdruck des hamburgischen Erfolges der Verzicht auf psychische Spannungssteigerung programmatisch werde fiir einen neuen historischen Monumentalstil. Worin haben wir nun, den Bilderzyklus der fiinf Kulturphasen Hamburgs betrachtend, im Sinne der Bewunderer des Meisters dennoch die Symptome fortschreitender monumentaler Stilbildung zu erkennen? Doch wohl vor allem in der Beseitigung der vom Theater her in die Malerei eingedrungenen Untugenden in Mimik, Beiwerk und Hintergrund. An Stelle iiberlauter Mitteilsamkeit im wesensfremden Stile romanisierenden Pathos soli stille zusammengefaBte Menschlichkeit treten, deren hohere von innen heraus deutliche Charaktere des antiquarisch getreuen oder sinnbildlich erklarenden Aufputzes entraten konnen. Sie bediirfen auch nicht mehr zur Wesensbezeichnung der wechselnden, echtes Lokalkolorit vortauschenden Kulisse; heimatliche Landschaftsmotive umspannen mit einheitlichem Horizont die fiinfiache Symboiisierung bodenstandigen Geschehens. In der Idee und Ausfiihrung dieser Hintergrundsbehandlung liegt ohne Zweifel an sich eine positive kiinstlerische Errungenschaft; sie entspricht durch einen gefallig pasteurisierten Impressionismus den dekorativen Forderungen groBraumiger Wandkunst und erfilllt zugleich den Rathaussaal mit einer blaugrauen Luftstimmung, die die seelische Ausdruckslosigkeit der Milieubewohner als stilgemaBe Folge niedersachsischer Nebelatmosphare dem Auge plausibel macht. Man genoB die Ruhe des Ganzen um so dankbarer, als man die unruhige Didaktik Diisseldorfer Historien nicht mit Unrecht befiirchtet hatte. Landschaft und Figuren aber batten sich jetzt, nachdem der Maler sich von ,Diisseldorfer Velleitaten" in Paris ,gereinigt" hatte, die besten Monumentalmanieren angeeignet. Das erste Bild, eine unbevolkerte Urlandschaft, versprach noch was nachher nicht erfiillt wurde - eine umstilisierende Durchgeistigung des dekorativ Landschaftlichen. Man mochte auch die graue Herbststimmung - nach dem erklarenden Programm des Kiinstlers selbst - sich gefallen lassen als eben nicht gerade tiefsinniges Symbol der grauen Vorzeit. Im zweiten Bilde der Vorzeit muBte dann zuerst die Grenze dekorativen Begabungsgebietes iiberschritten ~erden. Die seelische Neutralitat des Figiirlichen auf dem ,vorgeschichtlichen Zeitalter" wirkte zunachst nicht gerade verletzend; Puvis de Chavannes hatte nicht umsonst den
Vogel und die Historienmalerei
Sprachschatz offizieller Monumentalitat urn die Wirkungsakzente stillen in sich gesammelten Menschentums bereichert; von seiner Errungenschaft profitieren die Gestalten Vogels zunachst negativ, insofern sie lebhaftes Gestikulieren unterlassen; aber wahrend bei dem Franzosen die auBerliche Ruhe sich mitteilt wie gebildete Selbstbeherrschung mitfiihlender Menschen, beruhigt die Fischersleute auf dem Vorzeitgemalde die Passivitat seelisch unbeteiligter Madelle; selbst die Bootschieber, auch wenn man sie nicht gerade an Feuerbach miBt, scheinen dem Stilleben ihrer routiniert gezeichneten Muskelpartien keine aktive Energie einzufloBen. Immerhin kann man sich mit dem gefallig angeordneten und akademisch gut durchgebildeten Gruppenbild noch dadurch abfinden, daB man den gedriickten Charakter der Bevolkerung als typischen Gemiitszustand primitiver Menschen nachempfindet, wie sie dem Erwachen der Kultur entgegendammern. Leere und Schweigen sind jedoch bei dem Mitteibilde - den Anfangen der christlichen Kultur - nicht mehr als stimmungsbildende Faktoren zu gebrauchen; hier muBte einmallapidar gesprochen werden. Die Komposition war urspriinglich durch die obere Halfte des Portals in zwei Szenen zerlegt; links ein Gaugraf mit Reitergefolge, rechts der Bischof, die Heidenbekehrung durch die Taufe vollziehend. Dem Wunsch des Kiinstlers nach einer einheitlichen Flache entsprach man spater verstandigerweise durch Entfernung der trennenden und driickenden oberen Portalhillte. Die dadurch entstandene Liicke fiillte der Maler aus durch eine Prozession weiBgekleideter Trager des ,goldenen Schreins mit den Reliquien des heiligen Petrus" (Graul). Im letzten Augenblick anderte sich der Hauptakt wesentlich: der Taufling wurde dem Bischof entrissen, so daB dessen im wesentlichen beibehaltene Taufhandlungsmimik zu einer inhaltsleeren rhetorischen Geste verkiimmert; er soll jetzt predigen tiber den freigewordenen Raum hinweg zu einer im Sumpfe stehenden Ansammlung von Frauen und Mannern. Diese t.ochst auffallige Verflachung der Hauptaktion begriindet Graul damit, daB die Taufe ein ,allgemach etwas banaler Vorwurf volkstiimlicher Historienmalerei geworden sei, dem die haufige Wiederholung viel von seiner Weihe genommen habe". Verbrauchte Stoffe mag der Dekorateur fiirchten, nicht ein bildender Kiinstler, vorausgesetzt, daB fiir ihn die Umschopfung eines iiberlieferten Stoffes nur der auBere AnlaB innersten Gestaltungstriebes ist, der nach gesteigertem Ausdruck ringt. Das eklektische Temperament Vogels bewahrt ihn freilich vor solchem Wettkampf urn den hoheren und intensiveren Ausdruck; es neigt im Gegenteil dazu, Wasser in den Wein der Lehrmeister zu gieBen und die Art dieses Verdiinnungsprozesses laBt sich gerade hier deutlich beobachten, wo ein bestimmtes
Die Wandbilder im hamburgischen Rathaussaale
Bild von Puvis de Chavannes vorbildlich eingewirkt hat: die Begegnung der kleinen Genoveva mit dem heiligen Germain im Pantheon in Paris; beide Wandbilder behandeln das Motiv eines Bischofsheiligen, wie er zwischen andachtigen Menschengruppen eine feierliche Einzelhandlung vollzieht; durch des Heiligen Handauflegung scheint bei dem franzosischen Meister das religiose Fluidum auf das Kind und seine Gemeinschaft iiberzugehen, die in starker Ergriffenheit verstummen. Die Stille, die sie umfangt, ist eben nur das auBere Symptom eines konkreten religiosen Erlebnisses, und auf dem Willen und der Fahigkeit zur Nacherfahrung so selbstvergessener Andacht beruht die dauernd packende Eindruckskraft jener ,stimmungsvollen Harmonie"; sie aber allein urn ihres auBeren asthetischen Reizes willen verwerten und dabei zugleich vor sinnfalliger Verkorperung zuriickweichen, weil man sich der Grundbedingung personlichen Nacherlebens nicht gewachsen fiihlt, bewirkt eben, daB die ergreifenden Audsruckswerte innerlicher Kultur zu leeren Anstandsregeln fiir diensttuende Kunstwerke verblassen. Fiir die AuJ3erlichkeit des Schaffensprozesses ist ferner die unfreiwillige Akzentverschiebung symptomatisch, die jene Ausdrucksscheu bewirkte: da der Bischof nicht mehr durch seine Taufhandlung die Aufmerksamkeit nach rechts lenkt, wird der auBere Bildmittelpunkt mit der Prozession, als deren Fiihrer nunmehr der Bischof erscheint, auch fiir den Haupteindruck bestimmend, und der unbefangeneZuschauer erblickt jetzt als Symbolum des Eintritts christlicher Kultur, des ,wichtigsten Wendepunktes in der Geschichte der heimatlichen Scholle": die Einfiihrung des Reliquienkultes unter dem Schutze der weltlichen Macht. Der goldene Schimmer des Reliquienschreines, der iiber dem Hamburgischen Staatswappen des Portales im architektonischen und illustrativen Zentralpunkte des Ganzen aufsteigt, verrat dem nachdenklicheren Geschichtsfreund, daJ3 es nur eine Scheinemanzipation vom antiquarischen Historienstil bedeutet, wenn man die sinnvollen Realien der Geschichte artistischen Zwecken unterwirft; liturgische Gewandung und Geratschaften sind eben ihrer wesentlicheren Qualitat nach nicht Farbenvaleurs und Linienkadenzen. Wer sich weiter vergegenwartigt, daJ3 an dieser Stelle einst Carl Gehrts den Sieg der Reformation schildern sollte, dem wird die 'Oberwindung der ,unruhigen Redseligkeit" des Religionsgespraches ein teuer erkaufter Sieg der Atelierfeinheit iiber das historisch Charaktervolle erscheinen. Die entscheidende Wendung der Stilkrisis muBte, wie die Abbildungen bei Graul verfolgen lassen, beim dritten Wandgemiilde eintreten. Im ,alten Hamburg" muBten jetzt entweder Kostiimfigur oder Volksseele zum herrschenden Stilprinzip der Typenbildung werden. Der wohl-
,Atelierfeinheit" und , Volksseele"
feile Versuch, hanseatisches Milieu durchein Nebeneinandervonmodernen Fischerdorfrealismen und mittelalterlicher Trachtenkunde zu versinnbildlichen, fiihrte - freilich erst nachdem das KompromiBprodukt an der Riesenwand ausgefiihrt, seine Lebensunfahigkeit eingestanden zur Peripetie. Die Volksseele siegte; mit starken Verlusten, die jedoch nicht zu beklagen sind: nur vergroBerungsunwiirdige Skizzenbuchplatittiden fielen. Ihr Wegfall kann indes den Uberlebenden noch nicht zu der erforderlichen inneren GroBe verhelfen. Zwei Mannergruppen in der Ecke links markieren den Wagemut hanseatischer Kaufmannsenergie: ein alter langberockter Herr sucht sich, von ein paar gleichgilltigen Waterkantlern umgeben, mit einer Seemannstype tiber den Inhalt eines Blattes zu verstandigen, wahrend ftinf andere Leute hinter ihnen durch zwei Kisten und drei Sacke die Ladefahigkeit eines unmoglichen Segelfahrzeuges gefahrden. Andere Schiffe, im Baustile zwischen Mittelalter und Neuzeit unsicher schwankend, dekorieren einen Strandhafen, den eine graublau schimmernde Stadtvedute umrahmt. Es ist klar, warum Personalverminderung hier nicht wie organische Auslese der Passenderen fiir monumentale Existenz wirkte; den Ktinstler drangte es nicht a us innerster Schaffensnot zur Typenvereinfachung. Keine qualende Uberftille seelischer Einzelerlebnisse zwang ihn aus elementarer Notwendigkeit zu genialer Synthese, die allein den Geschopfen der Phantasie die ungewollt tiberzeugende Symbolik idealer Humanitat einzuhauchen vermag. Daher muBte jenes auf dem vierten Bilde vorgenommene Experiment, eine kulturgeschichtliche Epoche ohne die konventionellen Belebungsmittel der Tracht und der Gebarde zu schildern, nur eine Art lebensgroB gemimter Heimatkunde hervorbringen, deren Gehalt im Rahmen anspruchsloser Buchillustration sein kongenialeres Format fande. Und trotzdem bedurfte es erst noch - auf dem heute versch"'"•.mdenen fiinften Bilde - jenes Massenversuchs, die in hoheren Monumentalkreisen liblichen Formen abzustreifen, ehe man bodenstandlerischer Ntichternheit das Privilegium monumentalen Auftretens aberkannte zugunsten eines menschenfreien Panoramas; denn unter diesem ruht eine bereits vollig ausgefiihrte Apotheose modernen Volkslebens: Stidwestermanner, flaggenhissende Matrosen, mit einer erschtitternd monumentalinfreien Vierlanderin im Mittelpunkt und Vordergrunde, kurz, das ganze Schlu.Bbildgewimmel eines Lokalsttickes in St. Pauli durfte erst das vom Ktinstler kritiklos verliehene Privilegium monumentalen Auftretens offentlich miBbrauchen, ehe es im heimatlichen Strome den siihnenden Opfertod fand. Diese ganze fatale Stilkrisis, die der Maler durchmachte, war subjektiv heilsam und objektiv respektabel, soweit der Ktinstler und seine Freunde jene Zeugen dafiir diskret verschwinden lassen, daB der Ktinstler
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Die Wat1dbilder im hambu1·gischen Rathaussaale
selbst am Ende einer Iangen Schaffensperiode einer so genrehaften BanalWit den unverantwortlichen Versuch gestattet, sich zu monumentaler GroBe aufzublasen. Graul prasentiert dagegen jene verflossenen Beweisstiicke mangelnder kiinstlerischer Selbstkritik im groBtmoglichen Formate, ohne diese Leistungen gebiihrend zu distanzieren. Der Kiinstler selbst verdeckte ja seinen Riickzug als charakterbildender Epiker durch einen VorstoB des landschaftlichen Stimmungsdekorateurs; das flott hingesetzte Hafenstiick, das die menschen- und bewegungerzeugende Schopferkraft auf gar keine Probe mehr stellte, interessiert stofflich, und indem es die inhaltliche Leere des Ganzen durch einen breiten Strom schillernden Elbwassers ausgleicht, tauscht es dariiber weg, daB die Einzelbestandteile des kiinstlerischen Erlebnisses den LauterungsprozeB stilisierender Umschmelzung zu hoherer Einheit nicht erfahren haben. Vogels historischer Monumentalstil spricht also das entscheidend zusammenfassende SchluBwort unter Verzicht auf das eigentlichste und hochste Ausdrucksmittel der Historie, des beseelten Menschentums. Landschaftliche Stimmungswerte lenken zugleich von der energetischen Unzulanglichkeit der noch vorhandenen Figurenwelt der Hauptbilderwand so erfolgreich ab, daB der visuell einschmeichelnd beruhigte Beschauer sich nicht erst durch die Frage stort, ob denn diese Gemaldesuite das ihrem pomposen Format entsprechende Minimalquantum sinnfalliger Aufklarungsenergie mitteilt. Wer das Amt reprasentativer Geschichtsverkiindung offentlich iibernimmt, verpflichtet sich dazu, als soziales Erinnerungsorgan zu funktionieren, das zuriickschauender Selbsterkenntnis zur Besinnung auf die wesentlichen Entwicklungsmomente verhelfen soil; wenn nun aber jenes Riesentryptichon von Strandidyll, religiosem Zeremonialakt und Landungsplatz die Quintessenz Hamburgischer Kuiturbewegung ausreichend versinnbildlicht, so ist eben den Hamburgern und ihrem berufenen Organ im Augenblick hOchster Gedachtnisanspannung nichts aufregend GroBes, nicbt einmal menschlicb Wesentliches eingefallen, das zu so monumentalem Vortrage berechtigte. Diese Unbedeutsamkeit verspiirt Graul offenbar nicht; er preist den Wandschmuck als ,gewaltiges Epos", als ein ,bohes Lied auf die Kultur im Elbstromlande", das eine ,enthusiastische Empfindung fiir die GroBe Hamburgs" erweckt. Hamburg scheint die festlich optimistiscbe Beurteilung dieses problematischen Ausgleicbsversuches zu teilen; Heliograviiren, die ohne die dekorativ verdienstliche Farbenwirkung nur auf den fragwiirdigen pantomimiscben Aufklarungswert der Staffage reduziert sind, schmiicken bereits Hamburgs Gymnasien; hoffentlich verhindert es die Finanzlage, den Rubm der Rathausbilder derartig in staatlicbe Regie zu nehmen,
Monumentalmalerei und Geschichtsverkundung
daB man noch andere weitere Kreise der werdenden J ugend mit pseudomonumentalen Surrogaten wirklich groBgesinnter Vergangenheitskunde versorgt. Die Scheu vor falschem Enthusiasmus ist ja als Reaktion gegen die friihere Geschichtsrhetorik eine verstandliche Zeiterscheinung; aber solche Dyspepsien gehen voriiber; Goethes Zeit erwartete noch, daB Kunstwerke: ,aufregen und nutzen". Solche Zeiten diirften wiederkommen. ,Von der Aufregung zur Anregung" miiBte dann in dem ungeschriebenen Buche von den Seelenmoden im 20. Jahrhundert jenes Kapitel Iauten, das den EinfluB des ermiideten Arbeitsmenschen auf die kiinstlerische Kultur behandelt. Hamburgs Rathauswandschmuck wiirde dann ein belehrendes Objekt abgeben fiir die Sozialpsychologie einer Epoche, die schon froh war, ,Schlimmeres zu verhiiten", wo sie kategorisch das Hochste hatte fordern miissen.
Warburg, Gesammelte Schriften Bd.
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DIE BILDERAUSSTELLUNGEN DES VOLKSHEIMS
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Die Jugendbilderausstellung - die emz1ge, die in diesem Jahre stattfand - bestatigte den Erfolg friiherer Veranstaltungen dieser Art. Es wurden in etwa fiinf Wochen 667 Bilder verkauft. Als dann der Plan einer Rembrandt-Ausstellung auftauchte, meldeten sich jedoch Hindernisse und Zweifel, die trotz eingehender Besprechung nicht beseitigt werden konnten. Ich will in ein paar kurzen Worten die Bedenken, die mich personlich in dem zweiten Stadium unserer Kunstbestrebungen verhindem, durch Surrogate die Volksseele asthetisch anzuregen, zusammenfassen: Das erste Stadium der negativen Verdienstlichkeit, den Feldzug gegen den spieBigen Ungeschmack, dem das Volksheim mit den Jugendblattem frisch zuleibe ging, konnte ich ohne kunsthistorische Gewissensbisse mitmachen. Frische Luft in stickige Wohnungen hineinlassen, bleibt immer verdienstlich. - Im jetzigen zweiten Stadium mit dem Ziele: ,Heranbringen an die groBe Kunst durch Surrogate" babe ich dann ja selbst in der Diirer-Ausstellung zuerst mitgemacht, und ich bleibe dabei, daB die bunten Reproduktionen Diirerscher Handzeichnungen der Art nach das Beste sind, was wir haben konnen, und wenn sie nicht wirkten, so lag das eben daran, daB ein standiger Interpret fehlte, der die Aufmerksamkeit von der fremdartig harten historischen Schale ablenkend, das allgemein Menschliche den Zuschauern fiihlbar machte. Dieselbe Schwierigkeit besteht bei Rembrandt. DaB er 150 Jahre spater als Durer lebte, bringt ihn uns noch nicht ohne weiteres so sehr viel naber; uns trennen immer noch 250 Jahre von ibm. Aber ganz abgesehen von der historischen Obersponnenheit verbieten sich zwei Arten der von uns fi.ir eine Ausstellung geplanten Surrogate durch deren Stil: die Photographic und das Lichtbild. Gerade indem Rembrandt im Dunkel das Farbige sah, hat er ein neues Instrument des farbigen Ausdrucks durch Mitteltone gefunden, die die Photographic eben auffriBt, und ebenso sind seine Radierungen dazu bestimmt und geschaffen, in der Hand als Kleinbildwerke des schwarz-weiBen Ausdrucks ein innerlich groBes Bild wiederzugeben - ein ProzeB, der durch die plumpe mechanische VergroBerung also geradezu in sein Gegenteil verkehrt wird: das Publikum soli gewissermaBen aus einem Wasserkopf die monumentalste
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Die BilderaussteUungen des Volksheims
Kleinskulptur menschlicher Bildniskunst herausfiihlen. Der einzige moralisch zu verantwortende Weg, die Bildungsdurstigen vom Miihlenweg an Rembrandt heranzubringen, ware vielleicht, daB man sich mit einer Gruppe (bis zehn) urn einen Tisch herumsetzte und die wirklichen Originalradierungen Rembrandts mit ihr betrachtete; denn selbst die besten Heliogravu.ren sind doch eigentlich Triibungen. DaB diese schlieBlich doch mit einem gewissen Behagen aufgenommen wiirden, darf fiir uns nicht maBgebend sein; wir diirfen das befriedigende Gefiihl der beseitigten Leere durch verfalschte Nahrungsmittel nicht als Symptom einer wirklich gesunden geistigen Erniihrung ansehen. Durch solche Scheinerfolge im Massenbetrieb wird nur erdriickt, was sich selbstandig als Wunsch regen miiBte: die Originale in der Kunsthalle aufzusuchen. Ein Verfahren, durch das wir eben mittels des Surrogatwesens eine Arbeitsleistung, den Weg zum GlockengieBerwall, ersparen, ware eigentlich als planmaBige Unterbindung der selbsttatigen folgehaften, kiinstlerischen Interessenbildung zu bezeichnen. So wenigstens muB ich als beeideter Makler der kiinstlerischen Kultur unsere Kunstbestrebungen ansehen. Mit der Fiihrung zu Meunier scheint mir dagegen die natiirlichere und fruchtbarere Methode zum ersten Male versucht. Weiter nach dieser Richtung!
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EINE HERALDISCHE FACHBIBLIOTHEK
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Der Abend des II. Januar [1912] brachte denMitgliedern derHamburgischen Gesellschaft der Biicherfreunde die nur zu seltene Erfiillung einer ihrer Bestimmungen: den Eindruck einer privaten Hauslichkeit, zu der die liebevoll gepflegte Biicherei wirklich organisch gehort. Dabei tragt Herrn Paul Trummers Bibliothek in Wandsbek einen streng wissenschaftlichen Charakter und ist, wenn man will, ein niichternes Hilfsmittel auf dem an sich trockenen Gebiet der Siegelkunde, die ihr Besitzer ebenso als opferwilliger und geschickter Sammler wie als wissenschaftlicher, stets hilfsbereiter Kenner beherrscht. So geht von dem Besitzer, der gleichsam nicht nur Eigentiimer eines Rennstalles, sondern selbst ein Hindernisherrenreiter ersten Ranges ist, ein frohlicher Enthusiasmus aus, der seinen Tausenden von Siegeln und Hunderten kostbarer Folianten natiirliche Lebendigkeit verleiht. Etwa 40-5oooo Siegel (mit etwa 4000 Originalen) vom 8. bis 19. Jahrhundert sind vorhanden, darunter an goo Nummern deutscher Kaisersiegel und Siegel von fast allen deutschen Fiirstenfamilien, des hohen und niederen Adels, der Stadte und des deutschen Episkopats vom II. Jahrhundert an; eine eigene Abteilung bilden englische Siegel des Mittelalters und der Neuzeit. Die Urkundensammlung umfaBt etwa rooo Nummern, vom 12. bis r6. Jahrhundert; eine besonders schone erzbischofliche-kolnische Urkunde stammt aus dem Jahre II90. Dazu kommen 35 prachtig verzierte Wappenbriefe deutscher Kaiser und Fiirsten, denen sich Sammelbande (40) mit Einzelblattern und Photographien mittelalterlicher Kunstwerke anreihen. Die Bibliothek (ungefiihr r8oo Nummern mit ca. 2500 Banden) umfaBt alle Zweige der historischen Hilfswissenschaften. Die meisten bekannten Wappenbiicher: spanische, portugiesische, hollandische, danische, belgische, italienische, schweizerische, die man nur in den groBten Bibliotheken vielleicht findet, sind vorhanden, darunter solche Seltenheiten, wie das Ziiricher Wappenbuch von Meyer von r6o5 und das groBe zehnbandige russische Wappenbuch. Handschriftliches Material tritt erganzend hinzu, so z. B. ein Foliant aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, Grabdenkmiiler von Briigge mit farbigen Wappen enthaltend, die sich durch ihre Schonheit auszeichnen. Von den brauchbaren Siegelpublikationen wird man kaum eine neuere Arbeit von Bedeutung vermissen;
Eine heraldische Fachbibliothek
von den alteren sind nur solche gesammelt (wie z. B. die Werke des Oliver Vredius 1639 tiber die Siegel des Grafen von Flandern), die durch zuverliissige Abbildungen wissenschaftlichen Wert besitzen; auch fehlt nicht eine kleine Sammlung von Miinzen (Brakteaten) und Medaillenabgiissen. Die Zeitschriften von allen deutschen heraldischen Gesellschaften werden gehalten. Als wir spat abends nach Hause gingen, da dachte so mancher, wie viel das angenehm dilettierende Hamburg, das es so haufig bei verheiBungsvoll einsetzender ,groBziigiger Anregung" bewenden laBt, von unserem Hamburger in Wandsbek lernen kann, der den Typus desaltmodischen, feinsinnigen Liebhaber-Gelehrten gliicklich bewahrt hat, fiir den, in aller Schlichtheit, die tiichtige Teilnahme am wissenschaftlichen Werk Erholung von kaufmannischer Berufsarbeit und zugleich opferwillige Treue im einzelnen bedeutet.
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EIN NEUENTDECKTES FRESKO DES ANDREA DEL CASTAGNO (1899)
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In der dritten Kapelle des linken Seitenschiffs der Santissima Annunziata in Florenz stand bis vor kurzem tiber dem Altar eine riesengroBe Leinwand von Bronzino [Alessandro Allori], mit den Schrecken des jiingsten Gerichts bemalt. Hinter diesem Bilde verbarg sich ein Fresko des Andrea del Castagno, eines der groBen VorHi.ufer der Friihrenaissance (urn 1410 bis 1457). Vasari hatte es vor 1550 noch gesehen, denn erst in der zweiten Ausgabe seiner Vite 1568 [ed. Milanesi, II, p. 671] sagt er: ,Ma questa pittura, essendovi stata posta sopra dalla famiglia dei Montaguti una tavola, non si puo piu vedere." Das Verdienst, diese Stelle des Vasari in ihrer praktischen Bedeutung richtig erfaBt und die Kapelle der Montaguti herausgefunden zu haben, gebtihrt Herrn Prof. Dr. Heinrich Brockhaus, dem Leiter des seit I! Jahren eroffneten kunsthistorischen Instituts in Florenz. Durch das verstandnisvolle und bereitwillige Entgegenkommen der weltlichen und kirchlichen Behorden gelang es sodann Herrn v. Marcuard, dem florentinischen Mitglied der Kommission ftir das Institut, die Erlaubnis zur Entfernung des Bronzino zu erwirken. Am 3· Juni 18gg, 2! Uhr nachmittags gliickte es, nach angestrengter Arbeit das Bild von der Stelle zu riicken und abzunehmen und richtig: aus dreihundertjahrigem Schlummer war Castagnos Fresko wieder erwacht, zur freudigen Oberraschung einer kleinen Zahl anwesender Kunstfreunde. Das Fresko stimmt vollig mit Vasaris Beschreibung tiberein: in der Mitte unten steht der hl. Hieronymus, den Kopf mit den gelblichen asketischen Ztigen voll Ergriffenheit emporgerichtet und die Iinke Hand staunend erhoben tiber das Wunder der Dreieinigkeit hoch oben in den Wolken. Rechts und links stehen zwei weibliche Gestalten, massige Mantelfiguren, deren Gesichter nur in scharftiberschnittenem Profil sichtbar werden, das Motiv des Staunens gleichsam in dumpfem Echo wiederholend. Die Dreieinigkeit ist, wie Vasari mit seinem unvergleichlichen kiinstlerischen Verstandnis richtig hervorhebt, ein Meisterstiick der Perspektive: Gott Vater, von einem roten Mantel umflutet, halt mit ausgebreiteten Armen, halb auferlegend, halb stiitzend Christus am Kreuz; die Taube des heiligen Geistes schwebt iiber dem Haupt des Erlosers,
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Ein neuentdecktes Fresko des Andrea del Castagno
der, aus einem Kranze roter Engelskopfe aus der Tiefe auftauchend, in starker Verkiirzung mit vorwarts geneigtem Oberkorper und Kopf sichtbar wird. Massaccios Trinita in Santa Maria Novella ist Castagnos unverkennbares Vorbild; aber die plastisch reliefmaBige Komposition hat Andrea in ein malerisches Raumbild weiter zu entwickeln versucht. Man muB bewundern, wie es dabei Castagno durch seine urspriingliche monumentale Kraft gelingt, neben der virtuosen Bewa.Itigung eines perspektivischen Problems dem Ganzen die Stimmung tiefer religioser Ernsthaftigkeit mitzuteilen. Die Farben haben sich relativ gut erhalten, nur das Blau ist erheblich nachgedunkelt. Die monumentale GroBe des Abendmahls in Sant' Appollonia, dem beriihmten Werke des Castagno, erreicht das Fresko in der Annunziata nicht, wohl aber gibt es von der spateren Entwicklungsperiode des Meisters ein vortreffliches Beispiel. Das kunsthistorische Institut dad man zu dieser Entdeckung (im eigentlichen Sinn des Wortes) begliickwiinschen; moge es sich noch ofters mit den Florentinern in der Erfiillung ihrer schOnsten Pflicht zusammenfinden, die groBe Vergangenheit zu neuem Leben zu erwecken.
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BEGROSSUNGSWORTE ZUR EROFFNUNG DES KUNSTHISTORISCHEN INSTITUTS IM PALAZZO GUADAGNI ZU FLORENZ AM 15. OKTOBER 1927
Meine Damen und Herren! Ihnen, hochverehrte Anwesende, im Namen des Ausschusses des Vereins zur Erhaltung des Kunsthistorischen Institutes zu Florenz fiir Ihr Erscheinen herzlich danken zu diirfen, ist mir eine hohe Ehre und eine noch groBere personliche Freude. Es ist ja so viel menschenwiirdiger, auf eine arbeitsfrohe Zukunft blicken zu diirfen, als mit Zeiten hartbegrenzter Verstandigungsmoglichkeiten rechnen zu miissen, wie vor zwolfeinhalb Jahren. Keiner von uns wird diese Zeiten vergessen konnen, noch mogen, keiner aber auchdem an Europa etwas liegt - nicht mit uns den heutigen Tag jetzt freudig begriiBen, der das Signal zur Weiterarbeit gibt an diesem Institut, das wir unversehrt zuriickempfangen haben. Wieviel Dank in diesen kurzen Worten sich verbirgt, wissen die Wissenden; die, die uns geholfen haben, die Kollegen-Galantuomini, werden am wenigsten dariiber viele Worte horen mogen. Es soli der italienischen Regierung unvergessen bleiben, daB sie an unserem Institut, das ja stets nur der Wissenschaft an sich- wenn auch ohne das Deutschtum der Fiihrung je zu verleugnen - gewidmet war, das Privilegium der Exterritorialitiit einer bei der Zeitlosigkeit der Wissenschaft akkreditierten Gesandtschaft respektiert hat. Wir sind ja in unseren Wurzeln einer iiberperso:nlichen Macht verschrieben, die weder Sieger noch Besiegte kennt, nur ewig Dienende; deshalb auch ist fiir uns das Institut nicht ein Instrument des Besitzes, sondem der Musikalitat. Jeder, der es sich zutraut, mag darauf spielen, nur muB er, in der ununterbrochenen Abschiedssymphonie des Lebens, dafiir sorgen, daB er dieses Instrument seinem Nachfolger in bestem Zustande hinterlii.Bt. Das war die Gesinnung der Schmarsow, Bayersdoner, Marquardt, der Brockhaus, Gabelentz und vor allem unseres Bode; wie wir denn auch iiberzeugt sind, daB dieselbe Gesinnung eines selbstvergessenen Idealismus ebenso in der heutigen Leitung, in dem trefflichen Direktor wie in seinen helfenden Mitarbeitern waltet. Fiir den AusschuB kann es eben nur eine Direktive geben: der erfreulichen Wachstumstendenz des Institutes alles aus dem Wege zu riiumen, was sich an iiberwindlichen Hemmnissen und Schwierigkeiten Warburg Gesammelte Schrifteo Bd.2
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BegYiiPungswol'te z. ErtiOnung des Kunsth,st. Instituts im PalazzoGuadagni zuFlorenz
entgegenstellt. Darurn ist es fiir das Institut eine Lebensfrage, ob die deutsche Kolonie in Florenz - wie wir hoffen - das Institut zu seiner Herzensangelegenheit rnacht. Wir wollen, daB sich hier fiir jederrnann, der sucht, eine seelische Zentralheizung entwickelt, und bitten urn Ihre Unterstiitzung, sowohl was die realen auBeren Feuerungsrnittel als auch was die flarnrnende innere Begeisterung angeht. Urn schlieBlich a us dern Ather auf das reale Pilaster herabzukornrnen: Die spannende Zeitungsgeschichte vorn ,Florentinischen Deutschen", in der wir bis I9ISlasen, erlitt eine unliebsarne Verzogerung, die jetzt gliicklich behoben ist. Heute beginnt ein neues Kapitel: ,Fortsetzung folgt''si continua - coraggio ! - ricorninciarno la lettura!
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ZUM GEDACHTNIS ROBERT MDNZELS
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Die Stadtbibliothek, die Gesellschaft der Biicherfreunde und die Wissenschaftliche Stiftung vereinigt die gleiche Trauer urn Robert Miinzel: alle drei verloren mit ihm die Verkorperung und das Sinnbild beseelender Kraft, die durch das GleichmaB ihrer Begeisterung den taglichen Lauf von kleinster Pflicht bis zur groBen Idee zum vorbildlich anfeuernden Ideal fiir jeden machte, der mit ifuu zusammen arbeiten durfte. So entstand im Kreise seiner dankbaren Freunde und Mitarbeiter der Wunsch, seine Gestalt iiber den Tod hinaus in der Erinnerung festzuhalten. Fast sofort nach seiner Beisetzung hatte Herr Biirgermeister Dr. v. Melle den Gedanken ausgesprochen, zu Ehren Miinzels eine Gedenkschrift verfassen zu lassen; die Gesellschaft der Biicherfreunde, der ich diesen Wunsch vortrug, stimmte freudig zu und so durfte unsere Gesellschaft, von der Wissenschaftlichen Stiftung auch materiell unterstiitzt, diese Ehrenpflicht iibernehmen und erfiillen. Ich bin sicher, daB Sie die vorliegende Gedachtnisschrift, die ich Ihnen zu iiberreichen heute die Ehre habe, wehmiitig lmd doch freudig entgegennehmen, weil wir durch sie unserem lieben Vorsitzenden die letzte literarische Ehre erweisen konnen. Fritz Burg, Albert Koster, Karl Meinhof, B. A. Miiller, Karl Rathgen und ich haben uns vereinigt, urn Miinzel als Mensch und Gelehrten im Streiflichte verehrungsvoller Freundschaft kurz darzustellen. Zu dieser Erinnerungsschrift tritt als sachliches Denkmal seine Hand-Bibliothek hinzu, die wir der Offentlichkeit erhalten haben. Die Gefahr der Zersplitterung lag durch die letztwillige Verfiigung vor, die Hauptmann Miinzel am dritten Mobilmachungstage I9I4 seinen Verfiigungen vom 7· Mai Igo8 hinzugesetzt hatte: ,Meine Bibliothek, die ich sehr geliebt habe, wird verkauft, der Erlos meinem eigenen Vermogen hinzugeschlagen." Diese letzte WillensauBerung lieB den Freunden immerhin einen Weg offen, urn Miinzels feines Forscherwerkzeug doch vor Zersplitterung zu bewahren: Die Wissenschaftliche Stiftung rechnete es sich zur Ehre an, ihrem verehrten Mitglied ein bescheidenes, aber lebendig sprechendes Gelehrtendenkmal in Hamburg zu errichten, indem sie den klassisch-
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Zum Gediichtnis Robert Munzels
pr.ilologischen Teil seiner Bibliothek kauflich erwarb und geschenkweise dem Staate iiberwies. Eine hochst erfreuliche Bereicherung wurde dadurch den Bildungsmitteln Hamburgs zuteil, denn von den etwa 1000 erworbenen klassischphilologischen Werken fehlten unserer so reichen Stadtbibliothek doch ungefahr 250 Stucke, wahrend die anderen 750 Druckwerke einen idealen Grundstock einer Handbibliothek zur Erforschung der Kultur Altgriechenlands bilden; das Osteuropaische Seminar des Hamburgischen Kolonialinstituts hat diesen Teil zunachst in Obhut und Gebrauch genommen. Die Hoffnung der Stifter ist, daB von dem Tag ab, an dem sich in Hamburg eine Universitat erschlief3t- die er, wie so viele andere, vergeblich ersehnte - die jungen Studenten im klassisch-philologischen Seminar seine Handbibliothek als die ihrige vorfinden, urn in seiner hohen, reinen Gesinnung die Wissenschaft von der Antike zu pflegen. Vorzeitig erschopft muf3te Robert Miinzel im Fackellauf des Lebens die Leuchte dem Niichsten reichen: wir aber wissen, daB er bis zum letzten Atemzuge dem heiligen Feuer der Begeisterung, mochte es ihn immerhin im Dienste der Wissenschaft und des Vaterlandes verzehren, in vorbildlicher Treue geweiht war. So will auch das Buchzeichen verstanden sein, das Fritz Schumacher auf meinen Wunsch - Miinzel besaB keins - geschaffen hat und das beute jedes Buch a us seinem Nachla13 tragt: eine brennende antike Handfackel, der wir die lateinische Umschrift hinzugefiigt haben ,serviendo consumor", ,dienend verzehre ich mich". Als Vorbild fiir die Handfackel hat ein antikes Meisterwerk nordgriechischer Miinzkunst aus dem 4· Jahrhundert, eine Tetradrachme aus Amphipolis, gedient: sie erinnert daran, wie griechische Jiinglinge WettHiufe zu Ehren des Apoll vollfiihrten, bei denen die Fackel noch brennend ans Ziel gebracht werden muBte. Miinzel hat den Prometheusfunken griechischer Kultur solange er lebte in heller Begeisterung gehiitet und weitergetragen; die Antike t¥ar ihm ja kein Fremdland, sondern eine zweite Heimat, an deren andersartiger Schonheit und Fiille sein kernfestes Deutschtum sich selbst nur urn so deutlicher erkannte und wuchs: auch ibn trug der Glaube, daB Deutsch Sein sich erst im Deutschen Werden erfiillt. Durch dieses tiefe humane Verstiindnis fiir das GroBe fremder Kulturen war er fiir seinen Beruf wie geschaffen, die geistigen Schatze der ganzen Welt getreu zu verwalten. Auch die antike Forderung der hochgespanntesten Harmonie von Geist und Korper lag ihm in Blut und Erziehung, und er stellte, wie wir erleben muBten, diese Forderung bis zu tragischer Unerbittlichkeit an sich selbst: der Trauersalut iiber dem offenen Grabe des Hauptmann-
At1tike und Deutschtum
Bibliothekars schloB sein tapferes Leben im ergreifend wahren Sinnhilde ab. Wer so- nach 58 Jahren- in der Erfiillung seiner Aufgabe dahingehen durfte, und wem noch dazu die Liebe und das Vertrauen der Menschen jederzeit iiberreichlich zustromten, dessen Menschenlos gehort - trotz allem Leid, das ihm wahrlich nicht erspart blieb - zu dem der irdisch Vollendeten. Ehren wir sein Andenken, indem wir, seine Gesinnung durch die Tat bewahrend, im Umkreis seines Wirkens einfach die Pflichten, die zunachst liegen, nach bestem Konnen weiter treu erfiillen.
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DAS PROBLEM LIEGT IN DER MITTE (r gr 8)
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Die Entwicklung des UniversiHitsgedankens in Hamburg kann das erfreuliche Schauspiel einer gerade aufsteigenden Linie nicht bieten; neben dem ,Kolonialinstitut" und der ,Wissenschaftlichen Stiftung", durch deren Errichtung Hamburg schon 1907 die deutsche Bildung auf neue Bahnen brachte, wurde von manchem die hergebrachte deutsche Universitat zunachst wie ein alterndes Erziehungsorgan empfunden, das, bedriickt durch die krafteverzehrende Lehrpflicht im akademischen GroBbetrieb, in steigender Weltfremdheit die auffrischende Beriihrung mit dem wirklichen Leben mehr und mehr zu verlieren verurteilt schien. Kolonialinstitut, Wissenschaftliche Stiftung und Vorlesungen hatte man ja gerade deswegen geschaffen, urn dem Gelehrten die bedrohte rein wissenschaftliche Forscherkraft freier zu halten und ihn in unmittelbar belebende Fiihlung zu bringen mit den aus der Praxis des Tages hervortretenden Fragen des gebildeten Publikums. - Trotzdem gestehen jetzt nach einem Jahrzehnt miihevoller unablassiger Arbeit die sachverstandigen und verantwortlichen Trager der neuen Gestaltung, daB diese den berechtigten Erwartungen nicht entspricht. Sie schlagen deshalb vor, die Beratung dariiber wieder aufzunehmen, wie weit man in den Rahmen und Aufbau der Universitat einzutreten doch verpflichtet sei. Die Kernfrage ist, ob sich ein Hochschultypus erfinden laBt, der auf einer neuen Gleichgewichtslage zwischen Lehrpflicht und Forschungsbetrieb, zwischen Abfragerecht des Lehrenden und Anfragerecht des Laien beruht. Es ist begreiflich, daB diese Riickkehr in das Beratungszimmer nicht den allgemeinen Beifall des Publikums findet; urn so dankbarer sollte man dem Senat, der Biirgerschaft und den beteiligten Lehrkraften dafiir sein, daB sie sich dieser theoretisch und praktisch gleich dornigen Aufgabe von neuem zu unterziehen entschlossen sind. Leider ist zu befiirchten, daB in dieser Zwischenzeit miihevoller Nachpriifung eine nervose Ungeduld im Zuschauerraum jenen Iauten Stimmen das Ohr leiht, die mit der schonen Geste klarer Entschlossenheit die Pistole des ,EntwederOder" den gewissenhaft Beratenden auf die Brust setzen. Die Nachdenklichen mag in solcher Lage der Gedanke trosten, daB sie im Goetheschen Sinne die dem Problematischen gebiihrende vorschriftsmaBige Haltung einnehmen. In den ,Wanderjahren" lesen wir,
Das Problem liegt in der Mitte
zum Tagesstreit zwischen Neptunismus und Vulkanismus: , ,Hier aber', versetzte Wilhelm, ,sind so viele widersprechende Meinungen, und man sagt ja, die Wahrheit liege in der Mitte.' ,Keineswegs !' erwiderte Montan, ,in der Mitte bleibt das Problem liegen, unerforschlich vielleicht, vielleicht auch zuganglich, wenn man es darnach anfangt !'" Wie die Gegnerschaft des Universitatsgedankens es nun ,darnach anfangt", diesen Zugang zur Grundfrage nicht zu finden, eben weil sie die erforderliche Achtung vor dem ,Problem in der Mitte" weder sachlich noch formal aufbringt, soil in diesem Sonderheft der Literarischen Gesellschaft beleuchtet werden.
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AN HANG
DORER UND DIE ITALIENISCHE ANTIKE Seite 443· Erschienen in: Verkandlungen der acktundvierzigsten Versammlung deutscker Pkilologen und Sckulmanner in Hamburg vom 3· bis 6. Oktober I905, Leipzig rgo6, S. 55-60. Seite 445· Albrecht Durers Zeicknung .,Tod des Orpheus", Lippmann I59; H. TietzeE. Tietze-Conrat, Der junge Durer, Augsburg I928, Nr. 50 (S. r3). Oberitalieniscker Kupjerstick ,Tod des Orpheus" Pass. V, p. 47, Nr. I20, abgebildet bereits bei Eugene Muntz, Histoire de l'Art pendant la Renaissance I, r889, p. 252. Vber diesen Stick als direkte oder indirekte Vorlage Durers vgl. Joseph Meder, Neue Beitrage fur Durerforsckung, in: ]akrbuch der Kunstsammlungen des A. H. Kaiserkauses XXX, I9II/I2, p. 2I3; Tietze, a. a. 0., S. IJ u. 306j. Seite 446. Weitere antike Vorbilder zum ,Tod des Orpheus" bei Meder, a. a. 0. S. 2I9ff., Fig. 25-33: und Erwin Panofsky, Durers Stellung zur Antike, in: ]akrbuch fur Kunstgesckickte I (XV) I92rja2, Wien I923, S. 46, Anm. ro; Carl Robert, Sarkopkag-Reliefs II, S. 96j., dazu Tafel XXXIII. Vgl. den Zusatz zur ,Konstantinsscklackt", S. 39I. Seite 446. Die Zeicknung Pollaiuolos in Turin besprocken von Luigi Dami, Due Nuove Opere Pollaiuolescke, in: Dedalo IV, I924, p. 706. Pentkeus-Sarkopkagin Pisa: s. Roscher, M. L., Pentheus, Jiig. s: Hans Dutsckke, Die antiken Bildwerke des Campo Santo in Pisa, Leipzig r874, Nr. 52, S. 40j. Die Orpkeus-Haltung im Stick ,Herkules und die Giganten", Schute des Ant. Pollaiuolo, Abbildung bei van Marte XJ, p. 354, Fig. 225. Campbell Dodgson, A Book of Drawings formerly ascribed to Mantegna, [Earl of Rosebery} I923, Pl. XXI sowie (Hinweis bei Meder, a. a. 0. S. 22I, Fig. 32) Pl. VIII. Orpheus-Teller der Sammlung Correr, Venedig, Schute des Francia, Phot. Anderson I4057· Plakette, Kaiser Friedrich-Museum, von Bode (Bertoldo und Lorenzo dei Medici, Freiburg I925, S. 40, Abb. S. 39) dem Bertoldo zugesckrieben. Giulio Romanos Zeicknung im Louvre, Pkot. Braun 293, s. Handzeichnungen italieniscker Meister in photograph. Aufnahmen von Braun & Co., kritisch gesichtet von Gio. Morelli; mitgeteilt von E. Habich in: Kunstchronik, N. F. III, I89rJ92, S. 374; auch erwahnt von Meder, a. a. 0., S. 22I.
Anhang
Seite 446. Ovidausgabe von I497: ital. Vbersetzung der M etamorphosen (mit Altegoresen) von Giov. da Buonsignori (ca. IJJ0/8o), Venetia, Zoane Rosso I497, lib. XI, cap. I, Hotzschnitt Jol. 92t~. Ober Nachdrucke und Kopien dieser Ausgabe s. M.D. Henkel, Illustrierte Ausgaben von Ovids Metamorphosen, in: Vortriige der Bibl. Warburg I926/2J, S. 6sff. Dasselbe Motiv: XIII, 23, jot. IIO" ( Polymestor von Hecuba ttnd ihren Frauen erschlagen) und XI, I3, jot. 94f) (Peleus und die Schlange). Weitere Beispiele bei Meder, a. a. 0., und Panofsky, a. a. 0., S. 77 Anm. I32. Seite 447· Hochzeitstruhen des ]ac. del Sellaio bei Paul Schubring, Cassani, Leipzig I9IS, Textband S. 304j., Tafelband Tafel LXXXV. Zur Beziehung zwischen dem Cassone und der M antuaner A uffuhrung von Polizians ,Orfeo" vgl. Zusatz zur Geburt der Venus, S. JI7, sowie d'Ancona, Origini del teatro 2 , II, p. 363, wo der Brief mit der Erwiihnung der fur die A uffuhrung I49I geplanten Kenlauren abgedruckt ist. Seite 447· M antegna-Kopien: Bacchanal L. 455, 454, Tietze Nr. 63, 64. Frauenraub L. 347, Tietze 85. Der Kupjerstich B. 73 gedeutet von Panofsky, Herkules am Scheidewege, Leipzig I9JO, S. z68fj.; der Holzschnitt B. I27 ebd., S. z8rff. Vber die Bedeutung von Poltaiuolos Herkutes-Bildern im Palazzo Me.dici, s. Lt!.igi Dami, a.a.O.; Maud Cruttwell, Antonio Pollaiuolo, Londoni907, p. 66sqq.; van Marte, XI, p. 364sqq. Pollaiuotos ,Herkules und Nessus", fruher farves Collection, New Haven, fetzt Fogg-Museum, Harvard, wurde aufJer von Warburg zuerst mit Durers ,Herkules und die stymphalischen Vogel" (Nurnberg, Gerc manisches Museum) in Verbindung gebracht von Werner Weisbach, Der funge Durer I9o6, S. so: vgl. Tietze, a. a. 0., S. sz (Nr. I65) u. 327. Seite 448. Zu Durers Proportionsstudien nach dem belvederischen Apollo vgl. Panojsky, Durers Darstellungen des Apollo und ihr Verhiiltnis zu Barbari, in: ]ahrbuch der preufJ. Kunstsammlungen, XLI, I920, S. 359/f.; und Panofsky, Durers Steltung zur Antike, S. 53/f. Dazu Tietze, a. a. 0. S. 68f., Nr. 229-232. Seite 448. Brief Durers an Pirckheimer, 7· Februar rso6 bei K. Lange-F. Fuhse, Durers schrijtlicker NachlafJ, Halle r893, S. 22; vgl. Hans Rupprich, Willibald Pirckheimer und die erste Reise Durers nach Italien, Wien I930, S. 6zfj. Seite 449· Zur Aujfindung der Laokoongruppe rso6 s. A. Michaelis, Geschickte des Statuenhofes im vatikanischen Belvedere, in: Jakrb. des kais. deutscken archliologischen Instituts V, r89o, S. rsf. Zum Antikenfund I488 s. Zusatz zu dem Aufsatz ,Eintritt des antikisierenden Idealstils" S. 367.
Durer und die italienische A ntike
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Seite 449· Der Lederschild mit der Gestalt des David, fetzt in Philadelphia, Sammlung Widener, ist von Friedrich Antal (Studien zur Gotik im Quattrocento, in: ]ahrb. der preu{J. Kunstsammlungen 46, I925, S. 6) Andrea Castagno zugeschrieben worden. I583 ist die Florentiner Niobidengruppe gefunden und der ( auclt erst seit dem XVI. ]ahrhundert bekannte?) Piidagoge hinzugefugt worden. Da die Arme des Piidagogen spatere Ergiinzung sind (vgl. K. B. Stark, Niobe und die Niobiden, Leipzig r863, S. rojj., 2I7ff., 2J6ff.), kann dieFigur keinesfalls direktes Vorbild fur den David gewesen sein. Da{J aber eine ahnliche Figur bekannt gewesen ist, dafur spricht au{Jer einem urbinatischen Mafolikatelter im Victoria and Albert Museum (Nr. 3578, Tod der Niobidentochter, XVI. fahrhundert) die Ergiinzung zur Piidagogenhaltung, die der Zeichner des Codex Escurialensis einer Figur auf dem jetzt in Wilton House befindlichen Amazonen-Sarkophag hinzugefugt hat (H. Egger, C. E., ein Skizzenbuch aus der Werkstatt Domenico Ghirlandaios, Wien I905/6, fol. 6,5", Textband, S. ISSJ.). Der Sarkophag ist abgebildet bei Robert, Sarkophag-Reliefs,III, J, Tafel CI, C II, wo die getreuere Zeichnung des Cod. Pighianus mit der des Escurialensis verglichen werden kann (besprochen S. ]8Jf.). Eine echt antike Formulierung derselben Ausdrucksgebiirde ist in der NicanderH andschrift der Bibliotheque N ationale aus dem XI.] ahrhundert (Ms. Supplement grec 247) erhalten, deren M iniaturen Kopien antiker Vorbilder sind. Der Schreckgestus des jugendlichen Mannes (fol. 6) ist dort eine Illustration zu den V ersen I I S-I27 der Theriaka des N icander, in de'n
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DIE ANTIKE GOTTERWELT UND DIE FRUHRENAISSANCE IM SUDEN UND IM NORDEN Seite 451. Erschienen in: Verein fur Hamburgische Geschichte I908. Zu dieser Zusammenfassung jinden sich die niiheren A usjilhrungen an jolgenden Stellen: Gotterbeschreibungen ( Albricus, Berchorius, Ovide moraUse) s. Palazzo Schijanoja S. 46I ff. und Zusatz S. 627 f. Planeten in Rimini s. Geburt der Venus, S. I2. Tod des Orpheus s. Durer S. 445/f. Tarocchi s. Costumi Teatrali S. 27I und Zusatz S. 4I2. Merkur s. Lubecker Kalender S. 485 und Zusatz 645. Dilrers ,Eijersucht" s. Durer S. 447· Durers ,Melencolia I" s. S. 526j., 528Q. sowie Panofsky-Saxl, Dilrers Melencolia I, Studien der Bibl. Warburg II, Leipzig I923. Stephan Arndes s. Lubecker Kalender S. 485.
KIRCHLICHE UND HOFISCHE KUNST IN LANDSHUT Seite 455· Erschienen in: Miinchner Neueste Nachrichten, 2I. September I909, Nr. 44I. Burgkmair s. Liibecker Kalender S. 486 Zusatz S. 646.
Die direkte Berchorius-Tradition ist u. a. bezeugt durch das Erscheinen des ,,Signum Triceps" beim Apollo, vgl. S. 4IJ.
ITALIENISCHE KUNST UND INTERNATIONALE ASTROLOGIE IM PALAZZO SCHIFANOJA ZU FERRARA Seite 459· Erschienen in: Italia e l'Arte Straniera, Atti del X. Congresso internazionale di Storia dell' Arte, Roma I922, p. I79sqq. Seite 462. Das Verhaltnis der von dem sogenannten ,Albericus" abhiingigen Gotterbeschreibungen zum Text und zu den Illustrationen der moralisierenden Ovidkommentare liiflt sich seit Liebeschutz' Untersuchungen (Fulgentius Metaforalis, Studien der Bibl. W arburg, 4, r926) genauer bestimmen. Liebeschutz stellte fest, dafl der angebliche A utor eines der mittelalterlichenGottertraktate, des sog. M ythographus II I, Albericus, hOchst wahrscheinlich der Englander Alexander N eckam ist, dafl also der Traktat tatsiichlich um die Wende des XII. zum XIII. fahrhundert entstanden sein mufl. Der ,De deorum imaginibus Libellus" dagegen ( um I400 entstanden, cod. Vat. Reg. lat. r290, um I420 in Oberitalien geschrieben, s. Saxl, Verzeichnis Rom, Heidelberg I9I5, S.67j.; unsere Abb.rr2) ist in der Hauptsache ein Auszug aus den Gotterbildbeschreibtmgen des Petrus Berchorius. Dieser Freund Petrarcas, der trotz seiner ,mittelalterlichen" Attributjreudigkeit als Erbe von dessen humanistischer Gotterlehre gelten mufl, verfaflte die zwei Fassungen seiner Mythographie in Avignonvor I340 undin Paris I342 und zwar, wieHaureau ( M emoire sur un Commentaire des Metamorphoses d'Ovide, M em. del' A cad. des Inscript. XXIX, r883, p. 45 sqq.) feststellte, als Proiog zu den lateinischen Ovidmoralisationen, die das Buch seines Reductorium Morale bilden. Erst zwischen der ersten und der zweiten Fassung seines Traktates lernte Berchorius den Text t"enes gereimten Ovide moralist! kennen, der zuAnfang des XIV. fahrhunderts von einem unbekannten franzosischen A utor verfaflt wurde (die ersten 6 Bucher herausgegeben von f. de Boer, Amsterdam I905 und I920, das 7· von f. Th. M. van't Sant, Le Commentaire de Copenhague de l',Ovide moralist!", Amsterdam I929), von dem er nur wenig in seinen Traktat ubernahm. Berchori1-ts' Text war es, der die Gestalt der Heidengotter in freier und angewandter Kunst fur die Folgezeit bestimmte, also eine Auffassung der Antike, die zwar aus alter Oberlieferung stammte, aber zugleich die Gelehrsamkeit des XIV. Jahrhunderts reprasentierte: die Bilder der Heidengotter, die in Hss. des Ovide moralist! aus der I. Halfte des XIV. fahrhunderts als zeitgenossische Ritter, Monche und Damen meist ohne attributive Kennzeichnung ihres gottlichen Charakters erscheinen, dringen nun in wortgetreuer Ilhtstration des Berchoriustextes mit allen gelehrten Attributen, durch die Berchorius sie bereichert hatte, zuniichst in die Handschriften
rs.
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Anhang
eben dieses Ovide moralise ein, aus dessen Text sick ihre Darstellung garnicht erkliiren lii{Jt (so z. B. Paris, Bibl. nat., cod. Jr. 373, vgl. S. 47I, Abb. IIJ), und erscheinen in der Folgezeit uberall dart, wo heidnische Gotter im Bilde aufzutreten hatten: so au{Jer in den Tarocchi (5. 4I2, 472 und 640), in den Chroniques de Hainaut (Briissel, Bibl. Royale, cod. 9242/4) und im Kommentar zzt den Echecs Amoureux (Paris, Bibl. nat., cod. Jr. I43). Unter Warburgs Bezeichnung ,Albericus" soll also ietzt uberatl nicht der Autor des XII. ]ahrhunderts, sondern fene modernere Bearbeitung des Berchorius, der Libellus, verstanden werden. Seite 464. Als positivere Deutung der wahrsagenden Astrologie Utlter Berucksichtigung der Rolle, die das Bild dabei spielt, ergiinzt Warburg zu ,Namensfetischismus": einfi.ihlende Verwandlung in den Bildcharakter (Identifikation mit dem Kunstbild) unter volliger Verdrangung des eigenen Ichs; Metamorphose der eigenwillig zielstrebenden Personlichkeit durch organfremde Bildwesen. Seite 464. Nach Manilius werden die Weber nicht nur mit dem Widder in Verbindung gebracht (IV, I24sq.), sondern auch direkt mit der Minerva (IV, I34sqq.). Ober das Verhiiltnis von Firmicus Maternus zu Manitius, s. Boll in der Realenzyklopiidie VI, col. 2372. Seite465. Katharsis der monstrosen Weltanschauung durch astrische ,Kontemplation" ( = Umzirkung) ,· die Metamorphose vom Kampf mit dem opferheischenden Monstrum (Placatio) zur Kontemplation zukunftsoffenbarender Schicksalshieroglyphen; vom Monstrum zur Idee. Den monstrosen Charakter des astrologischen Programms unterstreicht W arburg durch zwei stilistische Anderungen; S. 465 statt: die aufgeregten GeschOpfe ... zu ... mathematischen Punkten zu vergeistigen, soll es hei{Jen: zu erniichtern; 5. 472 statt.· das trockene Programm: das unheimliche Programm. Seite 466. Zur hebriiischen Obersetzung des Abu Ma'schar: Raphael Levy, The astrological works of Abraham ibn Ezra, Baltimore-Paris I927. Ober Pietro d'Abano ibid. p. 32sqq. und Leo Norpoth, Z11,r Bio-, Bibliographie und Wissenschaftslehre des Pietro d'Abano, in: Kyklos, Bd. 3, Leipzig I930, S. 292jj. Zum Salone in Padua vgl. Gundel, Dekane und Dekanbilder, Leipzig I9J3, und die dort angezeigte altere Literatur. Seite 467. Auch der orientalische Planet Mars, dem im Astrolabium Planum die erste Widder-,facies" untersteht, hat das Schwert und den abgeschlagenen Kopf, wie der Perseus (vgl. etwa Liber Bolhan, cod. Bodl. Or. I33). Die Harpe des Perseus ist multivalent. Die 36 Planetenfacies des Astrolabium Planum mussen auf ihre Herkunft und in ihrer Zusammensetzung noch untersucht werden. Fest steht, da{J sie keine
Italienische Kunst und internationale Astrologie im Palazzo Schifanofa zu Ferrara
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reinen Planetenprosopa sind, wie aus den Beischriften hervorzugehen scheint, smtdern da/3 auch hier, wie bei den Dekanen in Ferrara (siehe weiter unten S. 632), Kontaminationen m£t Paranatellonta und anderen Sternbildern stattgefunden haben. Die zwei verschiedenen Drittel-Einteilungen der Tierkreiszeichen, Facies und Dekane, gehen, wie aus der Tabula Bianchini ersichtlich, manchmal nebeneinander her, werden einander aber auch hiiufig gleichgesetzt, und unter dem A usdruck ,Dekane" werden nicht nur die rechnerischen Einkeiten in der Einteilung der Ekliptik, sondern auch bildmii/3ig angeseltene Sterngruppen verstanden (Boll, Sphaera, S. Br; Bouche-Leclercq, L'Astrologie Grecque, Paris 1899, p. 2ISsqq., p. 22Isqq., p. 229sq.)
Seite 467. Der Aventin, Fundort der Tabula Bianchini, ist das Gebiet des Tempels des Jupiter Dolichenus (Boll, Sternglaube und Sterndeutung', Leipzig I93I, S. 6o), zu dessen K ultattributen das Doppelbeil gehort. Ist die Tafel ein Loosbrett zur Ermittlung von (fiktiver) Nativitat durch Wiirfel, die man sick etwa wie das Ikosaeder bei Boll, Sphaera, S. 470 vorzustellen hat? Ein iihnliches Instrument hat der Zauberer Nectanebus in der Alexandersage des Ps. Kaltisthenes (vgl. Boll, Sphaera, S. 303 Anm.). Belege fur den Loosbrettcharakter der Tabula Bianchini bei Gundel, Wozu diente die Tabula Bianchini? (Boll, Sternglaube4 , Zusatz D) p. I9I}f., besonders S. I96f. Seite 467. Im Picatrix (Krakau Ms. XI, I, 793) tragt der Dekan eine Sichel. Das strickgegiirtete Gewand der Abu Ma'schar-Tradition ist ein Rudiment des Opferschurzes, den der Dekan mit dem Doppelbeil auf der Tabula Bianchini und im Steinbuch des Alfonso el Sabio triigt. Der ferraresische Athiopier ( Abb. III} ist gleich dem schwarzen Henker des Steinbuchs. Seite 467· Durch Unkenntnis der Sternsage fallen die Personen im Eriosungsdrama ganzlich auseinander; der Befreier Perseus scheint im Gegenteil als Geisterschreck den Familienvater mit Gattin zu bedrohen. Die Sternsage ist in Hieroglyphen zerfallen. Seite 468. Noch heute in Indien gedruckt; Exemplar in der Bibliothek Warburg, durch St. Xavier's College in Bombay erhalten. The B~ihat j(itaka of Varaha Mihira, engl. Obersetzung von N. Chidambaram A iyar, 3· A ufl. Madras I926. Deutsche Bearbeitung fur die moderne Astrologie · Wilh. Wulff, Das grofJe B1~ch der Nativitiitslehre ( B~ihat ]ataka) des Variiha Mihira nach der engl. Obersetzung ins Deutsche ubertragen und bearbeitet, Hamburg I925. Seite 468. Also ein Opferpriester wie bei Bianchini.
Anhang
Seite 469. Durch Arbeiten, die an Bolls und Warburgs Forschungen uber die Wanderung und Metamorphose der Astralbilder ankniipjten (Saxis Kataloge der astrologischen und mythologischen illustrierten H andschriften des lateinischen M ittelaUers in den Bibliotheken von I. Rom und II. Wien, die umfangreiche und fur die Zukunft grundlegende Arbeit von Gundel uber Dekane und Dekanbilder und die Bearbeitung des lateinischen Picatrixtextes durch Elsbeth J afje) lassen W arburgs Ergebnisse sich fetzt in einigen Punkten differenzieren. W arburg hatte die Dekangeschichte und -Verwandlung mit der lateinischen AbU Ma'schar-Obersetzung abschlie{Jen lassen. Seitdem sind 1.ms eine Reihe fiingerer T exte bekannt geworden, die die AbU Ma'schar-Tradition weiterbilden, darunter auch solche, die nicht mehr die drei Sphaeren des AbU Ma'schar getrennt anfuhren, sondern (wie in Ferrara) nur noch eine einzige Figurenreihe zeigen. Weder geniigt es, zur Analyse aller 2I in Ferrara noch vorhandenen Dekanfiguren lediglich die direkte AbU Ma•schar-Tradition heranzuziehen, noch lassen sich die Eigentumlichkeiten der Gestalten aus der ,indischen" Sphaera allein erkliiren. Die folgenden Tabellen versuchen nun, die einzelnen Elemente jeder Gestalt auf den iknen iihnlichsten Text, sei es der persischen (bei W arburg als ,arabisch" bezeichneten), sei es der indischen Sphaera, zuriickzufuh.ren, um dadurch die Oberlagerung der Traditionsschichten, deren monumentales Endprodukt uns in den riitselhajten ferraresischen Gestalten vorliegt, deutlich zu machen, und, wo es anging, das Gesetz ihrer F ormung hervortreten zu lassen. Die T exte sollen also mehr als Paraile/en denn als direkte Quellen fur Ferrara verstanden werden, und wenn auch einige von ihnen (wie vor allem der Picatrix, dessen eigeniumliche Dekanliste nur im Steinbuch des Alfonso eine Parallele hat [s. Abb. I58-I6I und Tabelle Libra Anm. I]) wie direkte Que/len fur gewisse Details erscheinen, so reichen unsere Kenntnisse der kosmologischen Traktate des IS. Jahrhunderts noch nicht aus, ttm eindeutig die Frage zu entscheiden, ob die ganze Konzeption etwa von einem der Hofastrologen Borsos als Programm fur die Fresken ad hoc gemacht wurde, oder ob W erke cines iihnlichen kompilatorischen Charakters, die in der Auswahl aus der Oberlieferung mit Ferrara iibereinstimmen, bereits vorlagen. Die Existenz solcher Werlle, wie die Tractate des Ludovicus de Angulo {±I450) und des Giovanni Fontana {I. Halfte des zs. fahrhunderts) es sind, beweist fedenfalls zur Geniige, dafJ eine mehr oder minder selbstiindige W eiterbildung auch dieses theoretisch-kosmologischen T eiles der arabischen astrologischen Lehre dt"eser Zeit nicht fremd war. I m V erhiiltnis der fen aresischen Dekane zu den T exten lassen sich allerdings Auswahlprinzipien nachweisen, die auf eine gewisse Abstufung in der Verbindlichkeit der Texte schlie{Jen lassen. So sind in Ferrara alle monstrosen Bildungen auch dart vermieden (Aries II, Cancer I und III, Libra II und III), wo -die M ehrzahl der T exte tierisch-menschliche M ischF?.estalten beschreiben: mtr Z ahels und Leopold von Osterreichs Gestalten sind ebenfalls rein menschlich gebildet. Dagegen sind die dunkelhiiutigen Typen, der Oberlieferung gemii{J, vollziihlig beibehalten ( Anes I, Leo III, Virgo II). Baulichkeiten und Landschaftsandeutungen sind fortgelassen, und die Beziehungen der Gestalten zu sokhen Requisiten sind in Ferrara mehrfach zu entsprechenden Aktionsmotiven der Gestalten selbst umgewandelt worden; so etwa bei der mit erhobenen Hiinden kniendenFrau in Virgo I II, die nach den T exten zum Gebet in den neben ihr abgebildeten Tempel gehen soll [ Abb. I70-I7J}, oder bei dem Fliegenden in Libra II [ Abb. I62
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Italienische Kunst und internationale Astrologie im Palazzo Schifanoja zu Ferrara
631
und I63], dessen Aktion in allen Textillustrationen dadurch angedeutet wird, da/3 man ihm eine V ogelgestalt gibt. Ein iihnlicher Proze/3 liegt auch bei der Figur des Mannes in Leo II vor, der in der Textuberlieferung nur den Bogen halt, wiihrend in den Illustrationen die Pfeile neben ihm dargestellt werden [ Abb. I67-I6g]. Zu Warburgs Riickfiihrung des I. Widderdekans durch seine Verwandlungen hindurch lassen sich fetzt mit diesen Mitteln drei Paralleifalle feststellen. Wie sich der iigyptische Priester mit dem Doppelbeil auf seinen W anderungen in den Mann mit dem strickgegurteten Gewand transformiert hat, so geht der kniende Page und der vor ihm stehende Stabtrager in Gemini I auf das Sternbild der beiden Fuhrleute zuruck [s. Boll, Sphaera, S. Io8ff., 223jj., 505]: der eine, der bei Abu Ma•schar-Johannes Hispalensis nur seinen Wagen lenkt [Abb. r64], ist durch doppelt mi/lverstandene Deutungen, die sich in den Texten nachweisen lassen [Abb. I65 und Tabelle Gemini Anm. I), erst in einen Herrschenden unddann in einen Dienenden verwandelt worden [Abb.I66). In ahnlicher Weise geht bei dem Knienden in Gemini II [ Abb. I74], der urspriinglich dem Sternbild des Herkules entspricht, die Erinnerung an die antike Gestalt verloren, so da{J seine charakteristische Haltung ,genuflexus" neu illustriert wurde. Auch bei Leopold, der ihn als ,curvus" bezeichnet, ist er als Herkules nicht mehr zu erkennen [vgl. Tab. Gemini, Anm. 2]. Die interessanteste Verwandlung endlick macht die Gestalt durch, die nach Boll [Sphaera, S. 275/f. und 5I9] der mi!Jverstandenen und falsch ptazierten Ariadne mit dem bekanten Schlafgestus der antiken Plastik entspricht. Bei Johannes Hispalensis erscheint an der entsprechenden Stelle (Libra III) ein Mann, der eine Hand an den Kopf legt, die andere ,ad laudem" ausstreckt: dieser Gestus wird in den Illustrationen des Zotori Zapari durch einen im Text nicht gewiihrleisteten Pfeil zu einer Verzweiflungsgebiirde [Abb.r77], und daraus entsteht (Zwischen formen bei Ludovicus de Angulo [Abb.r76 und I78]) in Ferrara der ,nudus" [ Abb. I75l mit seinen verzweiflungsvoll gerungenen Hiinden, deren Ausdruck dadurch motiviert wird, da/3 ihm der urspriinglich aus der indischen Sphaera stammende Schiitze beigesellt und mit ihm zu einer einheitlich deutbaren Gruppe verbunden wird. Texte zur A nat yse der Dekanfiguren Von Elsbeth Jaffe.
Der AbU Ma'schar-Text in der Obersetzung des Johannes Hispalensis, entstandenii33 {?) (Albumasar, Introductorius, Clm. 374/ol. 45v-47v) istder Tabelle zugrunde gelegt ( Spalte I I der vertikalen Einteilung). A bweichungen zwischen Bild und Wort sowie die Textstiicke, die nicht zu bildlicher Darstellung kamen, sind durch Kursivdruck hervorgehoben. Die Anmerkungen versuchen Widerspruche zwischen Ferrara und dem Hispalensis durch Heranziehung weiterer Texte so weit als moglich zu erkliiren. Nttr wo an diesen von Johannes Hispalensis abweichenden Stellen sich auffallende Parallelen zwischen Ferrara und den anderen Dekantexten finden, sind diese in der Tabelle selbst (Spalteiii) herangezogen. Die hier und in den Anmerkungen benutzten Dekanlisten entstammen folgenden Werken: I) Hermannus Dalmata, Introductorium in Astronomiam Albumasaris Abalachi (Venetiis I5o6) pp. e 3 sqq.; zwischen II40 und II43 entstanden.
Anhang
2) Gcorgius Zotori Zapari Fenduli,_,Liberastrologie (Sl.3983, Par.lat. 7J3I. 7344): Auszug aus Herm. Dalmata. Alteste bekannte Hs. Par. lat. 7330 um I2oo. 3) (Ibn Esra) Abrake Avenaris ... Liber introductionis ... qui dicitur principium sapientie (Opera Venetiis I507) cap. II. Die lat. Obersetzung durch Pietro d'Abano aus dem Jahre I293· 4) (Zahel) Imagines secundum Zaelem (Vat. lat. 4085, saec. XV.); derselbe, De interrogationibus, Venetiis I493 undr5r9. Zahel Israelita (Abu•Uthman Sahl ibn Bischr) lebte in der I. Hiilfte des 9· fahrh. Eine lat. Obersetzung mu{J nach der weitgehenden Obereinstimmung Leopold v. Oesterre1:ch bereits vorgelegen haben. Die Zahel-Zitate wurden liebenswurdigerweise von Prof. Gundel zttr Verfugung gestellt. 5) Compilatio Leupoldi ducatus A ustrie filii de astrorum scientia . . . (A ttgsburg I489) pp. a [7'}-[8]; entstanden um I200. 6) Pompilius Azalus Placentinus (Pseudonym fur Giovanni Fontana), De omnibt-es rebus naturalibus (Venet. I544) fol. 32 sqq., eine vor I455 gearbeitete Kosmologie. 7) Ludovicus de Angulo, Liber de figztra seu imagine mundi, (Sang. Vad. 427. Par. lat. 655r. Paris. Fran~. 6r2), verfa{Jt um r450. 8) Das Zauberbuch Picatrix (nach der in Vorbereitung befindlichen Edition der nach I256 verfa{Jten lateinischen Obersetzztng). Zur Gruppierung dieser Quellen ist zu bemerken: Hermannus Dalmata und mit ihm, fur die Dekanreihe fast identisch, daher nicht speziell zitiert, Zotori Zapari bieten die zweite lateinische Obersetzung des AbU Ma'schar. Ibn Esras Dekantext ist eine stilistische Oberarbeitung der gleichen arabischen Quelle. Mit der des Johannes Hispalensis zz
ltalienische Kunst und internationals Astrologie im Palazzo Schifanoja zu FeYrara
~~~~-=~:==--=]_Aba
Ma'schar-foh. Hisp.
633
I Andere Quellen
Persisch
l Indisch
Mann, dunkle Hautfarbe, stll.mmig, Rock und Hose zerlumpt, urn die Taille Strick, des-
Vir niger, rubeis oculis et magni corporis, fortis et magnani-
mus indutus lintheo laneo albo, precinctus in suo medio fune, et est iratus, stans super pedes suos.
sen Ende er in der Hand hiilt, finster aussehend, stehend.
--+--------------~-----
'Persisch
III
I
Frau, Kleid, an den flatternde
Indisch
l III Indisch
I
I Achseln
TuohMdw,
••-<
I
Jiingling, belles lokkiges Haar, gut gekleidet, r. Hand Pfeil 2 ) I. Hand Reifen.
Mulier induta laneo lineo et vestimentis rubeis habens unum
pedem, et eius imago assimilatuy imagini eqltil), habens in I animo iYe ...
I
Vir albi coloris et rubei, ruffus et iratus et inquietus habens in manu sua armillam ligneam et virgam, indutus vestimentis rubeis.
I capillis
1) Die monstrosen Ziige fehlen nur bei Leopold (vgl. Einleitung). Bei Hermannus Dalmata und Ludovkus de Angulo ist der Dekan auch pferdefiiBig. 2) Warum der Stab, den die direkte Abu-Ma'schar-'Oberlieferung, Ludovicus de Angulo und Giov. Fontana vorschreiben, mit dem Pfeil vertauscht ist, kann nicht erklll.rt werden. Bei Picatrix fehlt der Stab, bei Leopold jegliches Attribut.
TAURUS_j__
Ferrara
Persis~
I
Indisch
Frau, reiches offnes Haar, loses Gewand; vor ihr Kind, beide stehend.
r /
Anhang
~
--------
Andere Quellen
Aba Ma'schar-]oh_ Hisp.
====4=====
Mulier multos capillos habens ante capite, pulchra, crispa, similis coloris habens filium, induta vestimentis que per I partes invenit ignis combustio. i
Persisch Nackter Mann, in der r. Hand Schliissel, am Boden sitzend.
I
I Leopold I v. Osterreich 1 ) I Vir nudus in cuius manu davis
II Indisch
I
Persisch Nack~e-::-~~nn, i~~--------- r. Hand gefli.igelte Schlange, in der l. Hand Pfeil,
I
III Indisch
dahinter: Pferd und Hund. 1 )
I I
Leopold v. Osterreich Vir in cuius manu serpens et sagitta
... et ascendit equus sinister et canis.
1) Wir geben hier Leopold von Osterreichs Text als Parallele, weil aile anderen Quellen den Schli.isseltrager in Verbindung mit einem Schiff bringen. Nur der Titulus zur Illustration von Taurus II in Paris. lat. 7331 und Sloane 3983 (Schliisseltrager im Schiff) gibt die gleiche verkiirzte Form wie Leopold ,vir nudus manu clavem tenens". Als ,sitzend" ist der Schliisseltrager nur bei Ludovicus de Angulo geschildert: ,Vir male indutus habens clavem in manu sedens in parte navis". 2) Die Zusammenfilgung des Schlangentragers aus der persischen Sphare mit dem n6rdlichen Pferd und Hund aus der indischen ist ohne Parallele. Ludovicus de Angulo hat fiir den 3· Taurusdekan zwar auch eine Kombination aus heiden Sphll.ren, aber er wahlt aus der indischen das Monstrum mit Iangen Zahnen und L6wen-Elephantenleib. Auf ibn kann also Ferrara in diesem Dekan nicht zuriickgehen. Dagegen ist die Verwandtschaft von Ferrara mit Leopolds Text fiir den ,persischen" Bestandteil des Bildes iiberzeugend. Nur Leopold gibt dem Schlangentrager aus bisher ungeklarten Griinden neben der Schlange den Pfeil.
Italienische Kunst und internationale Astrologie im Palazzo Schifanofa zu Ferram
-;;;;;;;;;;!
-
Persisch
I
1
Indisch
I
I
Ferrara
1
Vir manu sua virgam tenens et iuxta eum clientulus unus vel mulier benivola forma erecta
1
I
Vir habens fistulam at,ream, cum qua canit et Beruleus, et quidam vacant eum H erculeus et ipse est reflexus super genua sua.
1
I II
\ Andere Quellen
I Ludov. de Angulo
Mann, ho- / fische Kleidung, rechte Hand Stab, vor ihm I ein Page, knieend.l)
Persisch Nackter FlOtenbH.lser, hockend, vor ihm ein Kniender mit vor der II Brust gekreuzten Handen, ebenfalls nackt.l) lndisch
::;~!~~
Aba Ma'schar-Joh. Hisp.
I Stehender
635
--------------+-------
I
Mann, stehend, rechte Vir petens a::a ad induenHand Bogen 3 ) und ' dum, habens secum clipeum3 ) et Pfeile, an der Seite geabah, id est faretra, et sa- . Kocher, gut gek.leidet. gitta in manu illius et vesti-~ menta atque ornamenta.
-- -I)Um die Metamorphose der heiden Fuhrleute in die Gruppe in Ferrara (cf. Einl.) zu verdeutlichen, ist eine "Obersicht iiber die Phasen der Textgestaltung notwendig. Johannes Hispalensis ,Vir habens in manu sua virgam ... et duoplaustra, super duos equos sedens super illa vir regens ea. Leopold von Osterreich Vir in cuius manu virga et alteri serviens. Giovanni Fontana (pseudo-griechische Sphl.lre) cui adest alter, qui ei deservit. Forma hominis habentis in manu virgam, Ludovicus de Angulo Vir manu sua virgam tenens et iuxta eum clientulus unus." Das Verstl.lndnis der Beschreibung dieses Dekans im arabischen Abft Ma'schar bereitete den Iateinischen "Obersetzern Schwierigkeiten, die zu Interpretationsversuchen fiihrten. Die Vorstellung, die Johannes Hispalensis mit ,vir regens ea" wiedergibt, wurde auf die Bilder des groBen und des kleinen Fuhrmanns bezogen- so bei Leopold, der hier, wie gewohnlich, die Angaben zusammenzieht. Daher erscheint bei ihm der kleine Fuhrmann mit dem Stab als ,serviens alteri" (nl.lmlich als Diener des ,.graBen" Wagenlenkers). Eine leichte Fehlervariante ,.alter" statt ,.alteri" in dem Titulus des Zahel-Leopold (cf. Zahel, de interrog.) fiihrte zu der Textgestaltung bei Giovanni Fom:ana und weiter zu der Paraphrase des Ludovicus de Angulo, die der Darstellung in Ferrara genau entspricht. 2) Die ausdriickliche Deutung des Knienden als ,.Herculeus" bei Johannes Hispalensis macht es unwahrscheinlich, daB die Darstellung in Ferrara auf diesen Text zuriickgeht. Die Deutung fehlt nur in den verkiirzten Texten (Leopold, Zahel, Giovanni Fontana), doch bezeichnen diese, a us einer anderen "Obersetzer-Tradition herstammend, den (Hercules) genuflexusals ,curvus" (cf. Alkabitius-Commentardes Joh. Saxonicus, Paris 1541, fol. 36: incurvatus vel genuflexus) bei Fontana verlesen zu ,cervus". Zu welcher Bildauffassung ,curvus" fiihrte, zeigtdergebiickte Dekanim Astrol.Planum; welche Bildvorstellung Fontana mit, ,cervus" verband, veranschaulichtseine Glosse ,quem alii vacant Atheonem" (Actl.lon). Der Komposition von Ferrara muB also ein Text zugrunde gelegen haben, der il.hnlich verkiirzt wie Leopolds: .. Vir in cui us manu fistula et alter curvus", doch das ,genuflexus" beibehielt. 3) ,Clipeum" bei Johannes Hispalensis ist falsch. Ferrara hat richtig den Bogen m "Obereinstimmung mit dem arabischen Abu Ma'schar und der gesamten lateinischen Tradition, soweit sie die Waffen aufzahlt. Die Darstellung ist also nicht allein aus Johannes Hispalensis zu erkll.lren. War burg, Gesammelte Scbriften. Bd.
2
636
Anhang
--"--------------··---------
CANCER
I
!
PeYsisch Indisch Schaner ]tingling. dcr Korper scheinbm· un' bekleidet. Ein Blatterzweig tiber dem Unterkiirper. Sehr uber', malt und zerstoYt.l)
~-
--~---~----
Andere Qtullen
AbU Ma'schar-]oh. Hisp.
Ferrara
Vir pulchre speciei, iuvenis, investimentis et ornamentis et in facie eius atque digit is aliquantUlum tortuositatis; corpus qttaqtte eius assimilatur corpori equi atque elephantis habens pedes albos, iamque sus- ' pendit super eo diversas species j I frugum et folia arborum. dt~lus
--~--p~~isch I F~aui;hqis--;herT--;~~ht:T-;~tt~da puelfuex ~--;,:;;~-;;;;.·I II Indisch
stehend vor einer Frau in reicher Gesecunda puella aspectu pul- I 1 wandung mit Diadem. chra et super caput eius corona i ' Ste si
I
------..---
Persisch I -Indisch Mann mit SchwimmfiiBen8) ,gefluge/teSchlange 1 kriechtanihmhoch.Hat III goldeneKette urn, setzt einen FuB auf ein mit Silber- und Goldklumpen geftilltes Schiff.
!
I
I j 'I
Vir cuius pes -:-ssimilatur pedi celhae ... a) iamque extendit super coypus suum amicamb•) habens super se ornamenta aurea, habens animo venire ad navem et navigare in mari ut auferat aurum et argentum.
I
a) Schildkriite cf. Boll p. 509. b) sic Ms.; es ist wahl amictum Obergewand zu emendieren cf. Boll. p. 509 Anm . .ru I6. I) Dieser indische Dekan ist in Ferrara so schlecht erhalten und so stark iibermalt, daB tiber die Einzelheiten der Darstellung nur mit Vorsicht geurteilt werden dar£. Sicher ist, daB der abgebildeten Figur in der urspriinglichen Fassung die von Hispalensis vorgeschriebenen .. vestimenta et ornamenta" fehlten, ebenso sicher, daB ihre untere Halfte niemals tierische Merkmale aufwies. Diese wie auch die ,.Verrenkung" des Gesichts und der Finger fehlen auch bei Leopold von Osterreich: ,.vir super quem panni decoratio". Da jedoch bei ihm der Dekan an falscber Stelle zu Cancer II erscheint, miichten wir fiir das Fehlen der Tiergestalt auch noch Giovanni Fontana (In disc he Reihe) als Parallele heranziehen: ,.pulcher adolescens, nobilibus pannis involutus et ornatus, sed facie et digitis parumper tortis". Dagegen ist Zahels Angabe: .. puella virgo et vir super quem sunt panni et decoratio", trotzdem sie von der Leopolds abweicht, fur Ferrara nicht zu verwerten. 2) Diesel be 1\ombination des gleichen Bestandteils des reichhaltigen persischen Dekanabschnitts mit der indischen Dekanfigur liegt auch bei Zahel und Ludovicus de Angulo vor. 3) Cancer III ist der einzige tiergestaltete Dekan in Ferrara. Gerade diese Ausnahme bestatigt die Hypothese, daB das Fehlen der menschlich-tierischen Mischgestalt in Ferrara sonst auf Leopold zuriickgeht. Denn dessen Beschreibung des III. Dekans .,ein Ml\dchen mit Krone" war ftir das ferraresische Programm nicht zu verwenden, da diese Beschreibung in Ferrara schon fiir den II. Dekan (aus dem sie Leopold in den III. versetzt hat) verwendet war. Auch Zahels Angabe, der ein Madchen und einen Mann schildert, wurde in Ferrara nicht illustriert. - Fur das Bewegungsmotiv der Figur wl\re noch Ibn Esra heranzuziehen: .. eiusque desiderium est navem intrare". 4) amicam (bzw. amictum) nur bei Joh. Hisp.; in den iibrigen Texten auBer denverktirzten hat dcr Dekan am Korper oder in der Hand (Picatrix) wie in Ferrara eine Schlange (cf. Boll p. 509 Anm. zu 16). Also auch hier nicbt reiner Johannes Hispalensis.
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Italienische Kunst und internationale Astrologie im Palazzo Schijanoja zu Ferrara LEO
Ferrara
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_l
I
Persisch
637
Andere Quellen
II
I 1
Jndisch
l
l
Baum mit gro6erWurzel,daraufsitzenHund, Vogel und Mann mit Talar und Barett.
arbor magne radici::; super cuius ramos est canis et rahgmahB) et indutus vestibus sublinuotisb) sordidis, cupiens flere.
I
Persisch
Hockender Mann, nor- I Vir parvi nasus, super caput males Gesicht, Kranz eius corona ex albo mirto, et auf dem Kopf, r. Hand in manu illius arcus, iudicatur Pfeil, I. Hand Bogen. pro latronibus, caUidus et iraAnzug mit flattemden cundus assimilatur in fortiTuchenden. tudine sue leoni, circumdatus lintheo Ianeo ad colorem leonis.
II Indisch
i Persischl
111 lndisch
I I Mann
von dunkler Hautfarbe, ha.61ich, I mit der r. Hand steckt er etwas Unkenntliches in den Mund, in I der 1. Hand Fleischi keule, bekleidet und ~ schwertgegurtet.
Vir cuius species est similis speciei aringeC)l) fedus et iners multi laboris ac gravis meroris in cuius ore sunt fructus et caro, et in manu illius ib(ri)s, id est urceum eneum.l)
, I
I
I
a) Geier cf. Boll p. $II.
b) sic Ms.
c) Neger cf. Boll p. 5I3.
1) Leopold, dem Ferrara gerade darin nahesteht, da6 beide die Tiergestalt der Dekane meiden, vermeidet bei diesem Dekan auch das .,niger" und beschreibt ihn bloB als .,fede faciei." 2) Bei Ibn Esra fehlt wie in Ferrara das Metallgefl!.6, das der Neger in der Hand tragen soli. Nach diesem Text hat er im Munde .,deliciamenta", in der Hand ,.caro"; die Angaben entsprechen also der Darstellung besser, als die des Johannes Hispalensis. 41*
Anhang VIRGO
-
i
Andere Quellen
Abu Ma'schar- ]oh. Hisp.
Ferrara.
_ _ _ _ J _____ =====o=!~==========o;======
Persisch lschone Frau mtt losen Virgo pulchra atque honesta Haaren, r .Hand Ahren, et munda, prolixi capilli et pulchra faciei habens in manu sua dua.s spicas et ipsa sedet ...
1
!
I '
1 lndisch
I
puella virgo habens super se lintheum laneum et vestimenta vetera, in manu illius&) et manus eius suspense, et ipsa est erecta.
in antikes Gewand gehnllt, aufrecht stebend, I. Hand Granatapfel.
1
1____! Persisch!
i
----------,------ ------- ---------
! Indisch
I I
~it
Picatrix pueUa virgo linteo laneo veteri cooperta et in eius manumalumgra1 natum tenens-
I I
I i~.cuiu~~~!~e~so.cor-1I
HtJfJlichet-, exotisch ni.gerl), aussehender Mann, in pore ;am nan sun~ p;n, naoens Tflcher gehflllt. R. super se vestimenta tria, quorum Hand Schreib- oder unum est cot-ium et secundum 1 Rechentafel, I. Hand siricum, tercium vero est lintheum ; Federkiel, hockend.2) laneum rubeum, et in manu illius : est vas incausti, et ipse cupit I aspicere in computacionibus.
I
-·----~--';--------------';1--------------7--'- - - - - - -
Pet-sisch 1
Indisch III
AUere Frau, Nonnentracht,kniend, betend. 3 )
I Mulier
surda pulchra alba magnanimis se b) iamb) lintheum I lineum tinctum et ablutum ubi I numquam accidit infirmitas in I suo corpore et ipsa nititur venire ~ domos orationis causa orandi 1 m eis. '!
l I
&) Das Obfekt fehlt augenscheinlich. Im arabischen Text ist es ein kleines GefaLl (cf. Boll SI4). es wurde von der lat. tJberlieferut~g auf veYschiedene Weise interpretierl. Daher kann man auch bei Johannes Hispalensis nicht etwa die vestimenta vetera, die in der ganzen tJberlieferung zur Kleidung geh6ren, als Objekt auftassen. b) super se habens scheint der Text zu erfordern. r) Nur bei Picatrix nicht als Neger sondern als .,vir pulchri coloris" geschildert. 2) Die Tabelle zeigt, dal.l nur wenige Bestandteile der Hispalensisbeschreibung des indischen Dekans beriicksichtigt sind, und einige davon, das .,vas incausti" und das als Rechentafel dargestellte ,.cupit aspicere in computacionibus" sind so wenig charakteristisch wiedergegeben, dal.l man zu der Interpretation der Figur doch wohl auch noch Ibn Esra heranziehen m6chte, bei dem es ausdriicklich heil.lt: . ,sunt in manu eius tabule, ubi computacionem exerceat". 3) Auch hier bietet der z. T. sehr verderbte Hispalensis-Text hochstens die Grundlage fiir die Vorstellung .,betende Frau", die aber bei Ibn Esra, der den Kirchgang auslal.lt, prlignanter zum Ausdruck kommt: ,.ipsaque Deum precatur".
.\hh 171. _l\.Jrc.:o-J),.k.\11. ""' IJ l.l!d<<\1< Jhdt·.\llc.:lll". l'ari'. 1\ihl. :\;Jtio!lalt·. Cod fra11<;. I>J~. lol. 117' (ZII ~t·ilt• il_ll. f>_l<'i)
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.\hi>. Ijf>. I 't·r~ische und indische Spha('ra z11111 _l. J.il>ra-llt·kan, nach Lurlo,·icus de ,\ngulo, l';~rh, ll!hl. :\at., Cod. fran<;. 1112 (zu St·itt· bJI. ''3'!'·
.\hi>. I;;. 1'.-r,l~< IJ.- 1111<1 indi" IJ,. :-;piLH'LI lLil IJ \l;i''< ho~r. Zlllll _l. J.ii>LI-1 l,·k.ill. l.()lJd
.\1>11
.\1>1>. 17."\. -~· Lihra-lh-k;~n, nacl! Lurlo,·icn~ ; k .\ngulo. St. { ;;tllt·n. ( '(Jd. \'ad. 427, fol. HI) r (zu Sl'Itl' 1>31. I>J'J).
ltalienische Kunst und internationale Astrologie im Palazzo Schifanoja zu Ferrara LIBRA
Ferrara
_LAM ~a'schar-]oh. Hisp.
I
Persisch Mannl) stehend, auf einem Instrument blasend, das er in der r. Hand Mit.
.
.
-
I Indisch Unbek. l. Hand Stab oder Sphaera Lauze und hiingender
I
639
Andere Quellen Leopold v. Osterreich forma viri irati in cuius manu fistula.
Picatrix Vir in eius dextra lanceam tenens, in sinistra vero avem pedibus pendentem
I Vo~L
I Persisch I
Indisch 11
Mann, bekleidet, mit zum Himmel gekehrtem Gesicht und Hand flll.chen, was den Eindruck des Fliegens her-~ vorruft.
Vir cuius species est species vulturis•), supera) colorem arrahim b) nudus sitibundus, manibus debilis, cupiens volare ad aera.
Persisch j Nackter Mann mit ge-l rungenen Handen und
Leopold v. Osterreich Vir nudus
III
lndisch
I vi~ vehemens, in
Schutze, den Bogen spannend. 8 )
I CU1US
I
manu est
arcus
a) se habens ist .cu erganzen.
b) Aasgeier Boll p. JI9-
I) Hier liegt die gleicbe Kombination vor wie in virgo I: Eine Figur a us Picatrix erhlUt au.Ber ibren eigenen Attributen ein Attribut aus der persischen Sphare. Die Ableitung aus Picatrix ist zwingend, weil in diesem Fall der Dekan der unbekannten SpMre entnommen ist, die sonst nirgends wiederkehrt; Leopold ist fiir den ,persischen" Hestandtell als nachste Parallele herangezogen, weil der Flotenblaser in der anderen "Oberlieferung nocb ein zweites Instrument hat und beritten oder (bei Johannes Hispalensis) auf einem Sattel sitzend erscbeint. 2) Die Geiergestalt feblt wie in Ferrara auch in den Texten Leopolds, Giov. Fontanas (pseudo-griechische SphiU"e) und bei Picatrix. Leopolds ,.duo viri servientes ... "sind als QueUe fiir Ferrara ungeeignet, auch der ,.vir niger" des Picatrix komrnt nicht in Frage, da die Negertypen im allgemeinen gewahrt werden. Am nachsten kame Giov. Fontanas Beschleibung einer Einzelfigur ,forma hominis servi ... ", die jedoch in den Details auch von Ferrara abweicht. 3) Der aus der indischen Sphare iibernommenen Gestalt des Bogenschiitzen kommt Leopolds Titulus am nachsten. Alle anderen Texte geben ihi ein Pferdegesicht (cf. Einleitung). Die Reihenfolge der Figuren ist in Leopolds Text umgekehrt.
Anhang
Seite 46g. Ober die Namen der Kiinstler s. Adolfo Venturi, Storia dell'Arte ItaUana VII, J, Milano I9I4, p. 602 sqq, p. 750 sqq. Von Francesco Cossa sind Miirz, April, Mai; aus der Werkstatt des Cosima Tura: I} ]uni, ]uli; z) A~tgust, September. Seite 470. Der epische Zug dringt durch.
Auch der ,olympische" Bereich im oberen Freskenstreifen ist in Einzelheiten nicht ganz frei vom EinflufJ fener orientalischen Diimonologie, die die Figuren des mittleren Bildstreifens in seiner Gesamtheit bestimmte: ein Teil der Tiere auf den Fresken steht mit den Gottheiten, bei denen sie erscheinen, weniger in einem mythologischen als in einem magisch-sympathetischen Zusammenhang; sie stammen aus den Reihen, in denen Picatrix Tiere, Pflanzen, Steine, Metalle, Wohlgeriiche, Farben, Sprachen, GliedmafJen und Gewerbe in kosmischer Affinitiit den Gottern zuordnet, zu deren Beschworung seine Zaubergebete dienen sollen (vgl. H. Ritter, Pic-atrix, ein arabisches Hat'.dbuch hellenistischer Magie, in: Vortriige der Bibl. Warburg I, I92I{22, S. ro4). Picatrix fiihrt bei Venus die Hasen und die vielen Vogel, bei Sol die Falken, bei Merkur die Affen und die T1'olfe an (sie sind in dieser Verbindung sonst in keiner anderen der in dieser Zeit bekannten Quellen zu bel.egen); sogar der Pfau, der rechts auf dem Sol-Fresko halb hinter einem Felsen hervorkommt, ware durch den Ausdruck des Picatrix ,et est particeps in pavonibus" (Hamburg, cod. mag. r88, p. 2r2) zu erkliiren. Seite 47L Abgebildet bei Friedrich Winkler, Die fliimische Buchmalerei des XV. und XVI. ]ahrhunderts, Leipzig I925, Taf. 6o: Der Meister der Maria von Burgund. Seite 47L Der Mythographus Ill, II, 2 (vgl. S. 627) gibt an der entspreche1Uien Stelle die klassische Stellung der drei Grazien: zwei wenden das Gesicht, eine den Riicken dem Beschau.er zu. Ebenso Petrarca ( Afr. Ill, zr6 sq.). Berchorius mifJversteht diese Beschreibung und lii/Jt zwei Grazien der Venus zugewandt, eine von ihr abgewandt stehen. Dementsprechend die Bilddarstellungen in den Ovide moralise-Hss., in den Tarocchi und iiberraschenderweise noclt itn Gafurius-Holzsclmitt (S. 4I2ff. und Abb. 96). Der .,Libellus" stcllt zwar die Wenduttg der Grazien zum Beschauer wieder her, nicht aber die Armhaltung ,connexae", die sowohl der M ythographus I II wie Petrarca haben, und die gleichfalls erst bei Berchorius verschwindet. Seite 472. Die Ente statt der Muschel itt der Hand der Venus, die sick auf fast allen von Berchorius abhiingigen Bilddarstcllungen zum Ovt:de moralise findet, scheint auf eine1J Lesefehler etwa ,auca marina" statt ,conca marina" zuriickzugehen. Seite 472. Z um M onatsbild Juppiter-K ybele:
Tafel XCV
Zt·ichnung d(':-i
Jq.
.\hh. I 7'1· I h-n·mlwrfrc~ko 1\·,·~Ltl. J;~hrhundl'rt-.. ll.tt h dt·nl lt·r:...tortcn l·n·-..J..:(, !Ill J',dd//t• -:--; •. !Jif:!!H,j:t z:u F(·rr;1r;: IZil ~(·Jtt- IIIII.
Jtalienische Kunst und internationale Astl'ologie itn Palazzo Schifanoja zu Feu·ara
641
In Kyzikos, wo Teukros geboren ist, war der Kybele-Kultus besonders im Schwange. Die Identitiit von Teukros dem Babylonier mit Teukros von Kyzikos istfraglich; vgl, Christ-Schmidt' Gesch. d. gl'iech. Lit. 6 ' II' I' M unchen I920, s. 4I6. Seite 473· Die leeren Throne der Kybele ( Abb. II4) sind durch eine verderbte Textstelle in die mythographische Tradition eingedrungen. Augustin schreibt (De Civ. Dei VII, 24): ,Nam et ipse Varro quasi de ipsa turba verecundatus unam deam vult esse Tellurem. Eandem, inquit, dicunt Matrem Magnam; quod tympanon habeat, signijicari esse orbem terrae; quod turres in capite, oppida; quod sedens fingatur, circa eam cum omnia moveantur, ipsam non moveri ... " In dieser Form ist der Text aber erst von Zoega ( Bassirilievi I, 93) richtig wiederhergestellt. Bis dahin hiep der verderbte Text si.imtlicher Hss.: quod sedes fingantur. Diese Version geht durch Isidorus (Etym. VIII, II, 64) in Hrabanus Maurus' Werk De rerum naturis uber (Migne P. L.lll, col. 4JI), von diesem ubernimmt die sedes vacuae vermutlich auch Boccaccio (Genealogia III, 2, Basel I5J2 p. 58), der die durch die T extverderbnis sinnlos gewordene varronische A Uegorese durch eine Reihe eigener ersetzt: , ... Sedes autem vacuae illi circumpositae existimo, nil aliud velint quam ostendere, quia non solum domus, sed civitates, quae incolentium sttnt, sedes vacuentur, persaepe peste agente vel bello; seu quia in sttperficiae terrae vacuae sint sedes plurimae, id est loca inkabitata; seu quia ipsa terra semper sedes servet vacuas nascituris". etc. Die leeren Sitze erscheinen in der spiitmittelalt. mytkographiscken Literatur nur be"i Boccaccio, der dadurch als Gewi.ihrsmann fur den gelehrten Urheber der Schifanofa-Fresken erscheint; nack Boccaccio ubernimmt sie V incenzo Cartari, Le vere e nove I magini degli Dei delli A ntichi, Venedig r 556; von leeren Stiihlen umgeben ersckeint K ybele auch im F estzug des V asari I565 (Discorso sopra la Mascherata della Genealogia degl'Iddei de' Gentili, Firenze I565, p. II2 mit ausdrucklicher Berufung auf Boccaccio). Ob der so seltsam veranderte Text bereits Augustin vorgelegen kat oder von ihm stammt, ist nicht festzustellen. Es sei aber dahingestellt, ob etwa das MiPverstiindnis durch die Erinnerung an den antiken Kult der leeren Gotterthrone zu erklaren ist, der durch Pausanias a·uch fur den Kult der Magna Mater bezeugt ist (vgl. Wolfgang Reichel, Ober vorhellenische Gotterkulte, Wien I897, S. 2I), und der auch die altckristliche Vorstellung der Etimasia, des leeren Thrones Christi, mitbestimmt kat (vgl. Oskar Wulff, die Koimesiskirche in Nici.ia, StraPburg I90], S. 2I4f.). DaP Boccaccio bei der Ausstattung der ferraresischen Gotterbilder mit maPgebend war, dafur liefert ein anderes Fresko einen sicheren Beweis: Die Affen vor und auf dem W agen des V ulkan erscheinen nack der Genealogia Deorum (XII, 70, Basel I5J2, p. JISsq.) auf Grund einer verderbten Serviusstelle (Comm. in Verg. Bucol. IV, 62, ed. Thilo, r887, p. 53): der vom Himmel geschleuderte Vulkan wird von den Sintiern, den Einwohnern von Lemnos, erni.ikrt. Indem Boccaccio ,a simiis" statt ,a sintiis" liest und diese merkwurdige Gottererziehung durck eine allegorische Erkli.irung noch unterstreickt, bereichert er das V ulkanbild um ein sonst nirgend vorkommendes Detail. Dem Flammenhaupt der Vesta, das, auf dem Fresko nicht mehr erkennbar, in einer Zeichnung des XIX. ]ahrhunderts erhalten ist (Abb. I79), entspricht Boccaccios: ,Huius praeterea numquam visam dicunt effigiem, quod dicunt eo quod incognita sit, nam si flammam videamus, quam illi dicemus esse effigiem?"
Anhang
(Genealogia VII, 3, Basel I532, p. 20I). Diese Stelle bei Boccaccio geht alterdings auf Ovid: ,.ejjigiem nttllam Vesta nee ignis habet" (Fasten IV, 298; danach auch Mythographus III, 2, 5, ed. Bode, p. I59) zuruck, aber dadurch, daf.J das Flammenhaupt zugleich mit dem Zeus kind und den J ungfrauen auf dem Fresko erscheint, wird es wahrscheinlich, da/3 hier Boccaccio, und nicht einer der anderen Texte, die Quelle des Inspirators der Fresken war. Boccaccios Genealogia war nachweislich in zwei Exemplaren in der Bibliothek des Herzogs Borsa vorhanden (Bertoni, La Biblioteca Estense, Torino I903,p. 222). Seite 474· Galeotto ist 1499 im Kirchenbann gestorben, nachdem er aus politischen Griinden I483 exkommuniziert worden war. r6 Jahre lang hater also nicht nur selbst im Bann gelebt, sondern auch dem Interdikt getrotzt, das zu gleicher Zeit seiner Stadt aujerlegt worden war. V gl. Burckhardt, Kultur der Renaissance, Gesamtausgabe V, S. 337· Die Mutter dieser beiden streitbaren BrUder war Giulia di Feltrino Boiardi, selbst Dichterin und Schwester des Dichters Matteo Maria Boiardo. Seitc 474· Derselbe Avogaro riet Lorenzo zur (Ring-)Steinheilung und empfiehlt das Heilmittel nach Art des Mesue ,ellescof", den ,elitropia" und ,celidonio". Angelus Fabronius, Laurentii Medicis Magnifici Vita. Pisis 1784, II, 394 sq. Ober Mesue den ]ungeren und seine in Italien Mufig gedruckten und 1"ibersetzten pharmazeutischen W erke, zum T eil Jortgesetzt und herausgegeben von Pietro d'Abano s. Ludwig Choulant, Handbuclt der Bucherkunde fur die iiUere Medizin, Leipzig r842, S. 35Ifj. Elitropia oder Diaspro ist der Sonnenwendstein, eine Abart des Chalcedon; Celidonia ist der Schwalben- oder Krotenstein, Chelidonit. Seite 475· Zu der von Pellegrino Prisciani empjoh/.enen gunstigen Konfunktion: Nach den Katasterismen ist der \Vassermann gleich Ganymed, also zum Himmel strebcnd und fromm gottergeben (Boll, Sphaera, S. I56, 224 und282); der aufsteigende Mondknoten, Schnittpunkt der Ekliptik und der Mondbahn, caput draconis genannt (Bouche-Leclercq, L'Astrologie Grecque, Paris r8gg, p. I22sq.) gilt nach den arabischen Astrologen mit einem Teil der Planeten als ,fruchtbar". (Franciscus Junctinus Fiorentinus, Speculttm astrologiae, Lugdtmi rs8r, I, p. 769 (Comment. in Ptol. de Astr. ]ttd. Lib. IV, Cap. 5): Planetae joecundi seu protem largientes sunt Jupiter, Ventts, Luna et caput Draconis Lunae, zitiert von Bouche-Leclercq, p. 452 1 ). Ober die Aufnahme des Drachenkopjes gleich einem Planeten in die Horoskopie vgl. Bou,chi-Leclercq, p. I22sq. Bouche-Leclercq zitiert auch (p. 468 in der Anmerkung) die Gunst der Verbindung von Jupiter mit dem Caput draconis aus Abu Ma'schar in Margarita philosophica und nennt sie: moment rare, du reste, et difficile a saisir; s. Gregor Reisch, Margarita Philosophica, Lib. VII, Tract. II, Cap. X (Gruninger, Argentoratum ISI2, jot. T III): Albumasar impietatem impietati acwmulans ait: Qui deo supplicaverit hora qua Luna cum capite Draconis Iovi coniungitur, impetrat quicqttid petierit. Offenbar handelt
Italienische Kunst und inte1·nationale Astrologie im Palazzo Schijanoja zu Ferrara
643
es sich hier um dieselbe Abu Ma•schar-Stelle (Cat. Cod. astr. gr. V, I, p. I47sq.), die Prisciani selbst als Beleg fur seine Ratschliige nach Almansor zitiert ( s.S.480 ). Seite 476. In iihnlicher Verbindung mit dem hOfischen Leben lii(Jt sick die Restitution des antikisierenden Idealstiis auch in der gleichzeitigen ferraresischen Dichtkunst nachweisen: Cleofe Gabrielli schildert, nach einer Huldigung durch die antiken Gotter, eine poetisch-heroische Auffahrt des Borsa d'Este zttm Parnass, wobei ihn die sieben freien Kii1tste und eine Schar von heidnischen und modernen Dichtern begleitet. (Anecdota litt. IV, Roma 1783 p. 449sqq. Burckhardt, Kultur der Renaissance, Gesamtausgabe V, S. JOJ.) DafJ die Gestalten der gelehrten M ythographie in der ferraresischen Renaissance als olympische Gotter empfunden wurden, dafiir liefert den Beweis der Traktat des Lodovico Lazzarelli, den er I47I dem Herzog Borsa widmete (cod. Urb. lat. 7I6): seine Verse wollen an Hand von Kopien nach den Tarocchi-Planeten die dii gentilium aus ihrer profanen Degradation ztt Spielkarten retten und in ihrer urspriinglichen Bedeutung als Gotter wiederherstellen (Saxl, V erzeiehnis Rom, Heidelberg I9IS, S. rorf.). In demselben Sinne diirften also die Gottergestalten im oberen Freskenstreifen, besonders in ihrer Anordnung nach Manitius (S. 470) dun ferraresischen Beschauer als Olympier erschienen sein. Die Beschreibung der Tura-Fresken in den Dialogi des Lilitts Gregorius Gyraldus bei H. jul. Hermann, Miniaturhandschriften aus der Bibliothek des Herzogs Andrea A1atteo III Acqttavwa, in: ]hrb. d. Kstsmlgn. des A. H. Kaiserhauses, Bd. XIX (r898) S. 207ff.: Die Gemiilde des Cosima Tura in der Bibliothek des Fico von Mirandola. Zur Frage, wann Gyraldus die Fresken gesehen hat, vgl. besser Gianandrea Barotti, Memorie Istoriche di Letterati Ferraresi, 2. ed. Vol. I. Ferrara I792, p. 339sqq. Seite 477. Eine Zwischenstufe auf dem W ege zur Olympisierung der Gotter nimmt auch das Jlrfinerva-Fresko ein: Pallas mit der ,Meduxa" schiitzt als Jungfrau in der Giostra (Florenz r475, auf der Turnierfahne deutet sie sinnbildlich auf die Beziehung des tenter ihrem Schulze kiimpfenden Ritters Z1t seiner Dame; vgl. oben s. 24f., 59 u. ]26). Die Gruppe der Gelehrten, die der Minerva auf dem Mii,-z-Fresko kindschaftlich, nicht anders als die Weberinnen, zugeordnet sind (Manitius, Astronomicon, lib. IV, IJ7), bildet ikonologisch eine Vorstufe zu der Schule von Athen, auf der die Gottin, Beschiitzerin der Wissenschaften, nun allerdings nur noch metaphorisch als Statue erscheint. Seite 477· Dem Planetengliiubigen wird der Weltwille ablesbar vom Himmel durch energetische Eigenbewegung der Gest£rne. Seite477. Das etymof,Qgisclt der ,guimpe" (im XIII. ]ahrhundert noch ,guimple", s. Littre, Dictionnaire) verwandte mittelhochdeutsche ,wimpel" ( ahd. wimpal) enthiilt noch nebeneinander die Bedeutungen Kopftuch, Banner (im Sinne von
Anhang
Fahnlein) und Sch~fjswimpel (s. Lexer, Mittelhochdeutsches Handworterbuch, Leipzig I878, Bd. 3). Seite 477· DerEintritt dieser antiquarisch-historischen Weltanschauung als energetischer Wendepunkt. Seite 478. Im Ennnerungskult der Simonetta symbolisiert Venus die Wiederkehr im Kreislauf: Persephone (s. Schluflzusatz Botticelli S. 326j.). Aber: Das chthonische Element wird atherisch, denn Botticellis Idealsphare durchweht das 7tVEUf.LCX Platons und Plotins. Botticelli hat die Auffahrt von der Venere alia franzese bis zum Amore Divino (Dante) in allen Stationen vollzogen. (Die ,Stationen" sind die BaldiniStiche I. und 2. Auflage - Geburt der Venus und Primavera - Zeichnungen zur Gottlichen Komodie).
DBER PLANETENGOTTERBILDER IM NIEDERDEUTSCHEN KALENDER VON r5r9 Seite 483. Erschienen in: Erster Bericht derGesellschajt der Biicherfreunde zu Hamburg, Igio. Seite 485. Fur den Merkur liiPt sick die antike Herkunft direkt nachweisen. Er geht auf eine Zeichnung des Cyriacus von Ancona zuriick, hinter der der archaische Typus des antiken Monuments deutlich sichtbar ist. V gl. F. Saxl, Rinascimento dell' Antichita, in: Repert. f. Kunstwiss. LXIII, I922, S. 252j., Abb. 2I. Seite 485. Der verlorene ,.Archetypus Triumphantis Romae" der Sebald Schreyer und Peter Danhauser bzw. Sebald Gallenstorfer kOnnte die Vermittlung der Tarocchi na.ch Deutschland hergestellt haben. Das Buch sollte eine Chrestomathie riimischer Dichter, Redner und Geschichtsschreiber werden, die Peter Danhauser auf Veranlassung von Sebald Schreyer verfassen, Sebald Gallenstorfer mit Holzschnitten illustrieren sollte; vgl. Bernhard Hartmann, Konrad Celtis in Niirnberg (in: Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Stadt Niirnberg, 8. Heft, I889, S. I8j., 2Jff. und 59ff.), wo die Vertriige zwischen Schreyer und Danhauser abgedruckt sind. S.6Ij.: Rechnung iiber die Kosten des Archetypus: ,. ... Item meister Sebolten, furmschneider, gegeben, das er das spit (MantegnaKartenspiel ?) verreth hat, I guldin, mer fur ein mess eichen prennholz, und davon zu haum und zu tragen 6 U 28 ~, facit I fl. 6 l6 28 ~ ... " tJber den Zusammenhang dieses geplanten Buches mit Italien vgl. Paul ] oachimsen, Geschichtsauffassung tmd Geschichtsschreibtmg in Deutschland unter dem EinfluP des Humanismus, I. Teil, Leipzig Igio, S. I56f. Ober Sebald Gallenstorfers angebliche Mitwirkung an der Schedelschen Weltchronik s. Thieme-Beeker XIII, S. II4. Seite 485. Zu Langenbecks Digesten s. G. Fumagalli, Dictionnaire geographique d'Italie, pour servir a l'histoire de l'imprimerie dans ce pays, Florence I905, p. 296. Ober Steffen Arndes s. E. Voullieme, Die deutschen Drucker des XV. ]ahrhunderts•, Berlin I922, S. 95f. Seite 485. Die Kopien der Tarocchi sind nur teilweise von Durer selbst. Hieruber, sowie uber das Verhiiltnis der Folge zu den Vorlagen und den Holzschnitten vgl.
Anhang
H. Tietze und E. Tietze-Conrat, Der funge Durer, Augsburg rg28, S. J06-JI2. Abbildungen ebenda, S. I54f. ttnd 235. Seite 486. Ebenso an dem Junkernhaus in Gottingen. Seite 486. Die Planetenjolge von Burgkmair mu{J vor 1517 entstanden sein, weil Mars in der ,Cronycke van Hollandt Zeelandt en Vrieslant", Leyden 1517 vorkommt (jol. 88', II41J, I7S'). Auch andere Holzschnitte Burgkmairs sind benutzt, so der ,Zorn" aus der Folge der T~tgenden, jol. I251) und jol. r8s". Die Druckstocke sind nicht sinngemii{J eingesetzt, sondern erscheinen als ,Portriits" der in der Chronik erwiihnten Persiinlichkeiten. Vber Burgkmairs Planeten s. A. Burkhard, Hans Burgkmair d. A., Meister der Graphik XV, Berlin I932, S.]6. Seite 486. Ausjuhrliche Beschreibung und Abbildungen des ,gemalten Hauses" zu Egge-nburg in Niederiisterreich in der Osterreichischett Kunsttopographie, Bd. V, Wien I9II, Die Denkmale des politischen Bezirkes Horn in Niederiisterreich, I. Teil, S. 57]]. Der Vers zum Saturn entspricht dem des niederdeutschen Kalenders. Ober das Huneborstelsche Haus in Braunschweig s. P. ]. Meier und K. Steinacker, Die Bau- und Kunstdenkmiiler der Stadt Braunschweig, I926, S. 87j., Abb. ISI u. I52· Seite 486. Die Planeten auf den Fassadenmalereien Burgkmairs am Augsburger Fuggerhause scheinen angedeutet auf dem Stich des Raphael Custos; vgl. die Notiz Sandrarts tiber die Hauser am Weinmarkt: Joachim von Sandrarts Academie der Bau-, Bild- und Mahlerey-Kunste von r675 (2. Teil, J. Buck, IV. Capite!, XXVI), hrsg. und kommentiert von A. R. Peltzer, Munchen r925, S. 76. Stich des Jacob Custos, im Verlage des Raphael Custos, die Huldigung der Augsburger Biirgerschajt vor Gustav Adolf am 24. April r632 darstellend, abgebildet bei Ad. Buff, Augsburg in der Renaissancezeit, Bamberg r893, S. 26127. Text dazu S. JIJ.; ders., Augsburger Fassadenmalerei, in: Lutzows Zeitschrijt fur bildende Kunst XXI (r886), S. S9ff. Abb. S. 6r; sowie ]ttlius Groeschel, Die ersten Renaissancebauten in Deutschland, in: Repert. Kunstwiss. XI (r888) S. 244j. Dazu die ungedruckte Berliner Dissertation ( r924) von Albert Heppner, Deutsche Fassadenmalerei der Renaissance, wo die Fresken des Fuggerhauses ]iirg Breu zugeschrieben UtJd mit dessen Federzeichnung in Berlin, Kupjerstichkabinett, in Verbindung gebracht werden. Die Zeichnung ist eine Kopie tlach Baldinis M erkurblatt, vgl. E. Bock: Die deutschen Meister ( Staatl. Museen zu Berlin, Die Zeichnungen alter Meister im Kupjerstichkab.J, Berlin I92I, I, S. r6, Nr. 4326 und (Saturn) 4327.
Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
HEIDNISCH-ANTIKE WEISSAGUNG IN WORT UND BILD ZU LUTHERS ZEITEN Seite 487. Ersckienen in: Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissensckaften, Pkilos.-kist. Klasse, J ahrgang I920, 26. Abhandlung, Heidelberg r920. Seite 497· Statt: wahrend Melanchthon die antike Astrologie als intellektuelle SchutzmaBnahme handhabte und von seinem Sternglauben so erfiillt war ... , soll es heifJen: ... die antike Astrologie als Einblicksmoglichkeit in das Walten des kosmisch gesetzmaBig bedingten Fatums handhabte und von seinem im Grunde aufklarerischen (rationalistischen) Sternglauben so erfiillt war ... Seite 499· Statt verdrangen: unterdriicken. Seite 499· Der bei Enders und bei de Wette (IV, p. 34I) als unleserlich bezeichnete Satz heiPt (nach Lesung von Dr. Elsbeth ]afje): Sed plus sum viti Astrologo et ominoso M atkematico quem toties falsum convici, convincam adhuc saepius falsum. Der ganze Passus des Briefes bezieht sich auf Luthers schlecktes korperliches Befinden, das ikm Todesgedanken nahelegt. Der letzte Satz ware also mit Bezug auf die Gauricus-Nativitat, die ihm einen frilhen Tod geweissagt hatte (vgl. auch Cochlaeus' A usspruch 5. sr6). etwa so ZU verstehen: ich bin aber dock mehr als der schlechte Astrologe mir zutraut, ... den ich ·noch ofter Dugen strafen werde. Seite 503. Statt: auch der Text: auch der tendenziose Text. Statt: - 1483 anstatt 1484 - abgeandert: I484 auf 1483 abandernd. Statt: in der gelaufigen: in der bisher gelaufigen N ativitat. Seite 503. Das Sckicksal der Luther-Nativitiit des Gauricus schildern im r8.]ahrh. Friedrich Sigemund Keil, Das Leben Hannss Luthers und seiner Ehefrauen Margarethen Lindemannin, Leipzig 1752 und Laurence Sterne, The Life and Opinions of Tristram Shandy Gentleman, Book IV, Slawkenbergius's Tale. Keil, 5. 49f.: §69. Es hat die Mutter dieses herrlichen Kindes das Jahr seiner Geburt nicht gewust. Melanch thon hat sie deswegen unterschiedlichemaigefragt, zu welcher Zeit ihr Sohn gebohren, darauf sie zur Antwort gegeben, den Tag und die Stunde wisse sie gewiB, wegen des Jahres aber ware sie ungewiB. Doch sagte sie ihm, daB er am 10. November zur Nacht urn II Uhr gebohren, und hatte dem Kinde den Namen Martin gegeben, weil der folgende Tag Martini gewesen, an welchem das Kind getauft worden. Ob sie nun wol das Jahr der Geburt nicht eigentlich gewust, so hat man doch hiervon genaue Na<;:hricht, daB es das Jahr 1483 gewesen. Denn es hat Lutherus mit eigner
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Hand aufgezeichnet, daB er An. 1483, den 10. November Abends urn 12 Uhr gebohren, und dabey eigenhandig die Constellation des Himmels beschrieben wie der Horoscopus IS. ~ s. in decima 28. Y Ig. locus Solis 28. l11. 6. Jovis 26. 24. § 70. Hiervon giebt Nachricht D. Christoph Daniel Schreiter, weyland Stifts-Superintendens zu Wurtzen in Disputatione : De discursu Astrologico, welche er als ein Student unter dem Praesidia M. Christoph Notnagels, Prof. Matthes. zu Wittenberg am 12. April An. 165I gehalten. Seine eigenen Worte sind: Lutherus propria manu figuram coelestem descriptam reliquit ad diem IO. Nov. horam XII. noctis, anni 1483. cujus picturae ocu-r6rpocql0v Dominus, Christianus Gueinzius, olim Gymnasii Halensis Rector, in sua Bibliotheca sancte asservabat, qui mihi, cuius fidei ac informationi concreditus eram, ex singulari benevolentia, qua me semper prosequebatur, non tantum copiam videndi, sed & describendi concedebat: Horoscopus erat IS. ~ 5· in decima 28. y Ig. locus Solis 28. l11. 6. Jovis 26. nv 24. Der Autor disputiret in derselben wider Cardanum, welcher Lutheri Geburtstag auf den 22. Oct. Abends urn 10 Uhr 1483 gesetzet, und aus der Constellation beweisen wollen, daB Lutherus zu einen Ketzer und Bosewicht gebohren worden (In libro de Gent. Genituris, Genit. XI). Da nun Lucas Gauricus (Part. IV. Tract. Astrologici, p. 69) den Geburtstag Lutheri auf den 22. Oct. 1484 urn I Uhr nach Mitternacht gesetzet: So hat auch Pelletier (In Tract. de area Noae p. 443) sehr wohl die Absurditaet der pabstlichen Astrologorum bemercket, die aus der falschgesetzten Zeit seiner Geburt schlieBen wollen, er miisse ein Ketzer seyn, und Unruhe in der Kirche atuichten (Unschuldige Nachrichten I702, p. S78), und werden auch billig von Petro Gassendo (Tom. I. Philosoph. Epist. p. so5. b) und de Ia Mothe (Vayer. Tom. I. Opp. 263) verlachet. Wir setzen diesen pabstlichen Theologis billig Isaaci Malleoli, Prof. Matthes. zu StraBburg Disputation, de Genitura Lutheri An. 1617. entgegen, in welcher er Lutheri Constitution des Leibes und Gemi.iths, herrlichen Verstand, Gottesfurcht, Religionseyfer, sanften und natiirlichen Tod aus astrologischen Principiis gezeiget.
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Sterne gibt, obwohl er sich unter u·ortlicher Zitierung des Gauricus-Textes von I552 (s. S. 499) auf diesen beruft, als Datum der papistischen Nativitiit den 22. Oktober r483 an, als lutherisches den ro. November I484, irrt sich also wieder in bezug auf das ] ahr. Er iindert auch die Stellung der Planeten, obwohl ihm die Kon1'unkt£on im 9· Haus (der Religion) aus dem Gauricus-Text bekannt sein mu/]te, so ab (Luna im I2. Haus, jupiter, J1ars und Venus im ]., Sol, Saturn und Mars im 4.), dafJ sie mit keinem der uns bekannten Horoskope zur Obereinstimmung ztt bringen ist. Seite 504. Ober mythische Geburtstage im Altertum, bei denen die Trager als Schutzbefohlene des Gottes erscheinen sollen, auf dessen Fest der angebliche Geburtstag fiillt, s. Wilhelm Schmidt, Geburtstag im Altertum, in: Religionsgeschichtl. Versuche und Vorarbeiten VII, I, Gie/]cn I9o8, S. 42ff. Friedrich Pfister betont in seiner Rezension dieses Buches (Deutsche Literaturzeitung I909, sp. I486 bis I489), da/1 bei der kalendarischen Festsetzung der Heroengeburtstage dem Kult die Prioritiit vor der Geburtslegende zukomme.
Heidnisch-antike Weissagung
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Wort und Bild zu Luthers Zeiten
Seite 504. Anstatt Januskopfigkeit: Doppelwesen. Seite 507. Zu dem turmiihnlichen Gefiifl auf dem Tisch der Dezemberabbildung des Chronographen vgl. den Artikel ,Fritillu,s" in: Daremberg-Saglio, Dictionnaire des Antiquites Grecques et Romaines, T. II, 2, Paris I896, p. IJ4ISq. Die Wurfel wurden in die obere Offnung des Beckers (pyrgus oder tttrricula) hineingeworfen und fielen von selbst durch das untere Stufenloch auf den W iirfeltisch. V gl. auch: Die Calenderbilder des Chronographen vom Jahre 354, hrsg. von ]. Strzygowski, Berlin r888, S. I2 u. So. Seite 508. Der letzte Satz des Absatzes solllauten: In Luthers spottischer Bemerkung vom Jahre I532 tragt sich der Saturn in anscheinend naiver volkstiimlich-mythischer Greifbarkeit vor, wahrend doch in Wirklichkeit ein Symbol von urspriinglich kosmologisch ordnender Kraft aus dem Erbgut hellenistischer abstrakter Systematik, als Spielmarke verschleppt, in der superstitiosen Mechanik der Horoskopsteller iiberlebt. Seite 509. Das Monstrum als Gegenstand naturwissenschaftlicher Controverse in der Offentlichkeit wird nur moglich durch das gedruckte Flugblatt. Seite 509. Die Genesis des Titelblattes vom ,Baseler Hinckenden Both". Es ist auffiillig, da{J fene Figttr des Bauern mit Stelzbein und Lanze als ,hinkender Bote" gerade in den politischen Kalendern vom Ende des XVI. ]ahrhunderts {ISQO) aujtritt, die eine Zwischenform zwischen astrologischem Kalender und politischem Nachrichtendienst bilden. Im Gegensatz ztt dem ,Postreutter", der die Ereignisse des ft'ingstvergangenen ] ahres berichtet, erziihlt der ,Hinckende Both" von denen des vorhergehenden ] ahres. Gegeniiber den Flugbliittern der Reformationszeit, in denen die wahrsagende Astrologie in den Dienst der Tagespolitik gestel/.t wurde, iiberwiegt das politische Interesse in dies en ] ahresbliittern das astrologische; die Prophezeiung ist gleichsam riickwiirtsgewandt; die Verwandtschajt dieser Kalender mit den astrologischen lii/lt immerhin ein Nachleben des Saturnbildes als nicht unmoglich erscheinen. V gl. R. E. Prutz, Geschichte des deutschen ]ournalismus, I, Hannover I845, S. I79ff. Seite 510. Die polare Funktion der realistischen Allegorie. Seite 510. Ober diese Flucht und tiber Joachim und Carion vgl. Wilh. Schafer, Der andere Noah, Neue Zurcher Zeitung, Nr. I293 von Sonntag, 23. September 1923. Seite 5n. Im Mitteljeld: Perseus mit der Fama, die aus dem Blut der Medusa entsteht, Quintessenz der Virtus; der triumphierende Oberwinder als Patron weltlicher
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Energie; die Metamorphose des ewigen Griechen. Der verzauberte Perseus, aus dem Ringstein entfesselt (Ober Perseus als Unheilabwender auf Steinen s. Roscher, Mythol. Lexikon, Ill, 2, Sp. 2027j.). Durck die von Warburg eingeleitete, kiirzlich rekttfizierte astronom-ische Berechnung la/lt sick aus der Planetenstellung der Decke Agostino Chigis Geburtstag auf Anfang Dezember 1466 festlegen. Hieriiber, sowie iiber die astrologische und mythologische Bedeutung der Deckenfresken und ikre Stellung innerhalb der Bilddarstellungen des gestirnten Himmels erscheint binnen kurzem eine Untersuchung von F. Saxl, La Fede Astrologica di Agostino Chigi, Publikation der R. Accademia d'Italia, Rom I933· Seite 5n. Zum Horoskop des Chigi s. G. Cugnoni, Agostino Chigi il Magn.iftco, in: Archivio della Societa Romana di Storia Patria, vol. II (r878) p. 82 und Vol. IV (r88r) p. 2I5sq. Seite 5n. Statt: die ihnen ... zur Seite gestellt sind: die, einen jeden bei der Hand fassend, sie unter die Oberleitung Gottvaters stellen, der aus der Mitte herabschaut; die heidnisch-christliche Sparenharmonie ist da. Seite 512. W. Kohler (Basler Nachrichten, 1922, Sonntagsblatt Nr. 42) verweist auf Luthers Epistel-Predigt von 1522 (am anderen Sonntag des Advents, Lucae 2I, 25-33); Dr. M. L.'s sammtliche Werke, Erlanger Ausgabe X, Frankfurt a.M. r8682 , S. 53ff.: ,Ein Christlicbe vnn vast wolgegrundete beweysung von dem Jiingsten Tag Vnnd von seinen zeichen, das er auch nit ferr mer sein mag." Luther bringt die Naturereignisse und Himmelspkanomene seiner Zeit in Zusammenhang mit den Prophezeiungen der Schrift uber den I ungsten Tag und deutet sie, unter Verwerfung der aristotelischen naturlichen Erklarung, als die ,Zeichen", von denen die A pastel gesprochen haben: die Verfinsterung der Sonne und des Mondes sei schon eingetreten, der Fall der Sterne bedeute die Kometen, und die Bewegtmg des himmlisclten Heeres entspreche der gro{Jen Planetenkonfunktion. S. 65: ,So haben wir auch (daneben) so vielCometengesehen, und (neulich) sind viet Kreuz vom Himmel gefallen ( und ist mit unter auck aufkommen die neue, unerhOrete Krankheit, die Franzosen). A uclt wie viel Zeichen und Wunder sind etliche Iahr daher im Himmel ersehen, als Sonnen, Mond, Sternen, Regenbogen, und viel ander seltzame Bilde. Lieber, lafJ es Zeichen sein, und grofJe Zeichen, die etwas Gro{Jes bedeuten, welche auch die Stermneister und Frau Hulde nicht mag sagen, da/1 sie aus naturlichem Lauf sind kommen, dem~ sie haben zuvor nichts davon erkannt noch geweissaget. So wird auch kein Sternkiindiger thiiren sagen, dafJ des Himmels Lauf habe verkiindiget das schrecklich Thier, das die Tiber zu Rom todt auswarf vor kurzen I ahren, welchs hatte einen Eselskopf, eine Frauenbrust und Bauch, einen Elephantenfu/3 an der rechten Hand, und Fischschuppen an den Beinen, und ein Drachenkopf am Hintersten etc. Darin das Papstt-hwm bedeutet ist, der gro{Je Zorn Gottes und Strafe. Satcher Haufen Zeichen will etwas Gro{Jers bringen, denn alle Vernunft denket."
Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
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Ober die Konjunktion von I524 sagt er (S. 69): ,Was aber die Bewegung des himntelischen Heers sei, wei(J ich noch nicht, es ware denn die gro(Jen Constellation der Planeten (die itzt eintreten wird uber zwei Jahr). Dmn die Planeten sind gewi(Jlich von der Himmel Kriiften und Heer wahl das furnehmest, und ihre wiinderliche Versammlung ist ein ( gro(J) gewi(J Zeichen uber die Welt. Nu spricht Christus nicht, da(J alles Heer oder Kriifte der Himmel sich bewegen werden, sondern etliche (Schaaren). Denn nicht alle Sterne werden sick bewegen, gleichwie droben gesagt ist, nicht alle M enschen Gedriing und Furcht leiden, nicht alle Wasser allezeit brausen und rauschen, Sonne und M ond nickt alle Tag finster werden; denn es sollen nur Zeichen sein, die mussen nur in etlichen und im wenigern Theil geschehen, da(J sie etwas sonderlichs Ansehens gewinnen gegen das ander Theil, das nicht Zeichen sein wird. Darumb ich darauf stehe, da(J des himmelischen Heers Bewegung seien (gewi(Jlich die zukunftige) Constellation der Planeten ( dariiber die Sternmeister sagen, es solle eine Sindfluth bedeuten; Gott gebe, da(J der jungste Tag sei, wilchen sie gewi(Jlick bedeutet). Und hie solltu aber dick nicht irren lassen, da(J diese Constellation sick aus des Himntels Lauft natiirlich begibt. Es ist dennoch ein Zeichen von Christo genennet. Und es ist fast wokl sein wakrzunehmen, weil es nicht allein, sondern gleich mit dem Haufen der andern Zeichen sick sammlet, und zu gleicker Zeit mit eintrifft. La(J die Ungliiubigen zweifeln und verachten Gottes Zeichen, und sagen, es sei natiirlich Geschaft; halt du dick des Evangelii . . . . Lieber, la(J es Zeichen sein, und gro(Je Zeichen, die etwas Gro(Jes bedeuten; aber sie sind schon vergessen und veracht." Im zweiten Teil der Predigt gibt er eine geistliche Ausdeutung derselben Zeichen (S. 8r), nach der unter der Sonne Christus, unter dem Mond die Kirche, unter den Sternen die Christen und unter den Kriiftcn des Himmels ,die Priilatm oder Planeten in der Kirchen" verstanden werden sollen. S. 83: ,Die Kriifte der Himmel sind unser Planeten, unsere geistliche ]unkern und Tyrannen, Papst, Bischof und ihre Gesellen, die hoken Schulen, die so tief in das weltliche Regintent, Gut, Ehre und Lust gesessen sind mit aller Sicherheit, da(J sie gemeinet, sie wiiren nicht Planeten, das ist Errones; dmn Planeta auf Griechisch hei(Jt Irriger, der kein rechten Weg gehet, sondern nur hinter sick und zu beiden Seiten, wie die Planeten am Himmel auch thun. Das legen die Deutschen aus mit einem Sprichwort, und sagen: Die Gelehrten, die Verkehrten; das ist, das geistliche Regiment ist eitel Planeten. Nu aber das Evangelium anbricht, und zeigt ihnen {ln ihre Tugend, und farbet sie mit ihrer eigen F arbe, da(J es ungelehrte Gotzen und Seelverfiihrer sind, wollen sie zornig werden, bewegen sick, und machen eine Constellation, treten zusamnten, wollens mit Bullen und Papier schUtzen, drauen ein gro(Je Sindfluth; aber es will und wird sie nichts helfen, der Tag bricht an, den wird man nicht unter den Scheffel stiirzen, als ware es ein Wachslicht" (vgl. auch S. 523). Seite 514. Mars und Saturnus aus dem Holzschnitt in Paulus von Middelburgs Prognostica ( Abb. I34) sind ohne Beziehung auf die Texte wiederverwendet zu Holzschnitten in vierBiichern, die ohtte Angabe des ]ahres um die Wende des XV. zum XVI. ]ahrhundert zu Zwolle in der Offizin des Peter van Os gedruckt worden sind: Warburg, Gesammelte Schriften. Bd.z
Anhang I. Bartholomei Coloniensis Canones (Campbell, Annales de la Typographic Neerlandaise, Ier supplement, Hague I878, No. 2soa; nach dem Gesamtkatalog der Wiegendrucke III, Leipzig I928, Sp. 433 wegen des Wappens Julius' II. als Druckermarke nicht vor I503; Hain-Copinger 2496; Proctor 9I53)· 2. Sallustius, Bellum Catilinarium (Campbell, Annates, Hague r874. No. r5o2; Hain-Copinger 5224). 3. Sallustius, De bello JugurtJtae tiber (Campbell, a. a. 0., No. I503; HainCopinger 5227). 4· Ovidii Fasti nach William Martin Conway, The Woodcutters of the Netherlands in the Fifteenth Century, Cambridge r884, p. 272 um I5II). Der Holzschnitt ist abgebildet bei M. J. Schretlen, Dutch and Flemish Woodcuts, London I92S, Pl. 6sB; besprochen bei Conway, l. c. p. ro9sq.
Seite SIS. Ob diese umgekehrte Vater- und Sohn-Konstellation nicht direkt antichristlich ist: der Sohn als Feind des Vaters, den er opfert? Seite SIS. Der Stier im L~chtenberger-Holzschnitt, der sick auch in den fruheren Ausgaben (Modena I490, Mainz I492) findet, ist durch den Text nicht gerechtfertigt. Oberhaupt ist er durch astrologische Grunde nicht zu erkliiren. Moglicherweise ist das Dezemberblatt der deutschen Kalender ( Augsburg, Blaubirer I48I, Augsburg, Biimler I483, Augsburg Schiinsperger I490, Abb. r8o), in dem die Monatsbeschiijtigung, das Schlachten, dargestellt ist, als Vorbild anzunehmen (F-.inweis von Dr. Edgar Breitenbach). (Die fruhen Lichtenberger-Illustrationen zeigen den Stier nock nicht mit zusammengeknickten Vorderbeinen.) Aus welchen inhaltlichen Motiven diese ,Entleknung" erfolgte, ob vieUeicht das Erscheinen des Stieres nur aus dieser Bildvorlage zu erklaren ist, bleibt noch fraglick. Das Kalenderblatt entsprack offenbar dem volkstumlicken Charakter der LicktenbergerIllustration. Auch eine mythologische Darstellung wie die des Herkules mit dem Stier (Ovids Metamorpkosen, Venedig I497• Holzschnitt fol. 76') kiinnte als Bildtypus eingewirkt haben. Diese A nnahme setzt allerdings die Verbindung des fuppiter mit dem Stier bereits voraus. Seite S2I. Ein pseudo-joackimitiscker Papstkatalog (Cod. Vind. 4r2) ist ausfuhrlich beschrieben bei H. f. Hermann, Beschreibendes Verzeicknis der illum. Handschr. in Osterreich. VIII. Band, VI. Teil: Die Handschriften und Inkunabeln der italieniscken Renaissance [Nationalbibliotkek, Wien], I, Leipzig I9JO,S. I6Sff., Nr. IJ2. Es ist eine oberitalieniscke, vermutlich bolognesische Handsckrijt des XV. J ahrhunderts. Der Papst mit Sichel und Rose befindet sick auf fol. 44. das Blatt mit den drei Saulen fol. 43· Seite S2I. Die (bei Hans Sachs auf Luther gedeutete) Figur mit Sichel und Rose mag sehr wohl einen Saturntypus reprasentieren, da nach Bernardus Silvestris Saturn Herr der Sichel und Schnitter der Rosen ist: De mundi universitate, ed. C. S. Barach und f. Wrobel, Innsbruck r876, p. 42: ,Crudus adhuc nee citra vires emeritus insumpto falcis acumine, quicquid pulcrum, quicquid florigerum, deme-
Tafel XCVI
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Qtlfo bit ble feat ein m~. cf?ot ""e in fein ewi~s repel) fen~' Abb. 180. Dczember-Biltl, KalcndL·r. Augsburg- (Schonsperger) 14yo (zu Seite 65z).
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Abb. 181. Luther als Herkulcs Gennanicus, Flug-blatt von Hans Holbein d. J. (zu Seite 653).
Heidnisch-antike Weissa11ung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
tebat. Rosas et lilia et cetera, et olerum genera sicut nasci non sustinet, non sustinet et florere." Ober die Rose als Symbol des Aion: H. Junker, Uber iranische Quellen der hellenistischen Aion-Vorstellung, in: Vortrage der Bibl. Warburg, 1921122, Leipzig 1923, S. 153. Seite 522. Ober ,Luthers Kampfbilder" vgl. jetzt Hartmann Grisar S. f. und Franz Heege 5. f., Heft I-IV. Freiburg i. B. I92I-I92J; Heft III {I923), Kap. I speziell uber Papstese.l und Miinchskalb. Ein Kampjbild, das sich satirisch sowohl gegen Luther selbst wie gegen Luthers Gegner richtet, ist der (Holbein zugeschriebene) Holzschnitt ,Hercules Germanicus" ( Abb. z8I), als dessen Urheber Erasmus gilt. Vgl. Daniel Burckhardt-Werthemann, Drei wiedergefundene Werke aus Holbeins fruher Baslerzeit, und Theophil Burckhardt-Biedermann, Uber Zeit und Anlafl des Flugblattes: Luther als Hercules Germanicus; beide Aufsiitze in: Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertum, IV, I, S. JJff. und 38jj. Seite 524. Eine Auf/erung Durers uber die meteorologischen W underzeichen genau in der Form, wie sie bei Mennel und Grunpeck dargestellt sind, jind-et sich in Durers schriftl. Nachlafl, hrsg. von K. Lange und F. Fuhse, Halle 1893, S. 14: Das groBt Wunderwerk, das ich all mein Tag gesehen hab, ist geschehen im 1503 Johr, als auf viel Leut Kreuz gefallen sind, sunderlich mehr auf die Kind denn ander Leut. Unter den allen hab ich eins gesehen in der Gestalt, wie ichs hernoch gemacht hab. Und es was gefallen aufs Eyrers Magd, der ins Pirkamers Hinterhaus saB, ins Hemd, in leinenes Tuch. Und sie was so betriibt drum, daB sie weinet und sehr klagte. Dann sie forcht, sie miiBt dorum sterben. Auch hab ich ein Komet am Himmel gesehen. Seite 525. ,Mythologische V erursachung" in der Gegenwart: Erdbeben an der albanischen Grenze (Hamburger Fremdenblatt vom 29. April 1928); Aberglaube und Weltuntergang. ,In einem Dorf in der Nahe von Monastir ist dieser Tage ein Kalb mit zwei Kopfen zur Welt gekommen. Zehntausende von Landbewohnern aus der ganzen Umgebung wandern nach dem Dorfe, urn das Tier, das von seinem Besitzer wie ein Wunder ausgestellt wird, zu sehen, weil die aberglaubische Bevolkerung in der Geburt eines zweikopfigen Kalbes das Vorzeichen neuer Erdbeben und des Weltunterganges erblickt." I927 hat der Weltspiegel vom Mai ein der Sau von Landser iihnliches Monstrum aus Siidbulgarien unter der Oberschrift ,Ein N aturwunder" abgebildet.
rs.
Seite 530. Dieselbe Umwandlung des saturninischen Menschen, der zu muhseliger Erdarbeit vorbestimmt ist, zum freien SchOPfer eines dem Neptun abgerungenen Erdreichs im Faust, II. Teil, 5· Akt: ,Wie das Geklirr der Spaten mich ergetzt." Seite 539 (s. auch S. 514 und S. 518 2}. Zu dem (ca. I472~5 verfaflten) Gedicht des Bonincontri existiert ein Kommentar des Dichters selbst, ca. r4fJ4-I487 geschrieben (Cod. Vat. lat. 2845, s. 42*
An hang
B. Soldati, La Poesia astrologica nel Quattrocento, Firenze rgo6, p. I4I und ISS). Z u den von M elanchthon ( s. o. S. 540) zitierten V ersen hei{Jt es dort: Haec (coniunctio), meo iuditio, erit anno salutis I504, quae indicat prophetae adventum vel alicuius sanctissimi viri, qui in melius reformabit religiosorum mores et vitam, quae est nostro tempore omnibus bonis viris contemptui, ne dicam odiosa, propter ipsorum fastus et turpitudinem. Soldati, l. c. p. rg6). Da es sick im Text des Gedichtes um die Konjunktion von ]uppiter und Saturn handelt, spielt Melanchthon, indem er d£ese Verse zitiert, zweifellos auf die Luther-Nativitiit an, wenn auch Bonincontri selbst in dem Kommentar das Datum verschiebt, wie fa auch Paulus v. Middelburg die Geltungsdauer der grof3en Konfunktion auf 20 ] ahre ausgedehnt hatte. Die Erregung (S. 5I4), die das Kommen dieser gro{Jen Konjunktion in Italien hervorgerufen hat, lii{Jt sich auch im Dante-Kommentar des Cristofaro Landino nachweisen, der die Vorhersage des , Veltro" bei Dante (Inf. I, ros) auf den 25. November I484 datiert und auch auf eine religiose Reformation deutet: .. . Io credo eke 'l Poeta, come ottimo mathematico, havesse veduto per astrologia, eke per l'avenire havessero a essere certe revolution de Cieli, per la ben-ign-ita delle quali habbi al tutto a cessar l'avaritia. Sara dunque il veltro tal influenza, la quale nascera tra Cielo et Cielo, o veramente quel Principe, il quale da tal influenza sara prodotto. Onde dira disotto ch'io veggio certamente, et pero il narro. Et certo nell' anno r484 nel dz vigesimo quinto di Novembre, et a hore tredici, et minuti 4I di tal dz sara la coniuntione di Saturno et di Giove, nel scorpione, ne l' ascendente del quinto grado de la libra, la qual dimostra mutation di religione. Et percM Giove prevale a Saturno, significa che tal mutatione sara itt meglio. La onde non potendo esser religione alcuna piu vera eke la nostra, havro adunque ferma speranza eke la Republica christiana si ridurra a ottima vita et governo; in modo che potremo veramente dire: I am redit et virgo, redeunt saturnia regna. (Dante, con l'espositione di Cristofaro Landino et di Alessandro Vellutello ... Venetia r564, fol. ;vsq.; vgl. Fr. v. Bezold, Astrologiscke Geschichtskonstruktion im Mittelalter, in: Aus Mittelatter und Renaissance, rgr8, S. rgr und 4IO, Anm. 379)· Landino bezieht sich also bereits in dem r48r erschienenen Kommentar auf dasselbe Datum, das auch Lichtenberger (Erstausgabe gegen r488 bei Heinr. Knoblochtzer in Heidelberg) bzw. Paulus von Middelburg (I484) angeben, s. S. sr8, Anm. 2; uber die grofle Verbreitung der Lichtenbergerschen Weissagung in Italien von I492 an s. Domenico Fava, La Fortuna del Pronostico di Giovanni Lichtenberger ... , in: Gutenberg-]ahrbuch V, Mainz I9JO, S. I26ff.J. Seite 540. Eine sehr wichtige Stelle zu Lutkers ilu{Jerungen Uber die Astrologie ist die Predigt iiber die zehn Gebote (I5I8), in der er sich gegen das ,necessitant" der Sterne wendel. Luthers Werke Weimarer Ausgabe I, S. 404£. Nachweis von F. Blanke. Decem Praecepta Wittenbergensi predicata populo per P. Martinum Luther A ugustinianum. Praeceptum Primum. Non Habebis deos alienos. (W. A. I, S. 398ff.)
Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten
s. 404f.
Nono. Sequitur lauta illa Astrologia seu Mathematica, quae valde cupit esse scientia, sed non potest stulticiam ingenitam exuere. Haec est quae nos docet, Quis, qualis quantusve sit juturus, Quisquis natus juerit in horoscopis signarum: Consiliarii scilicet divini secreti nee angelis noti. Unum ego miror, quidnam illis acciderit, ut non invenerint stellam quae portendat, quis iustus, quis peccator sit nasciturus. Quandoquidem suos horoscopos maxime in hominibus valere volunt, tum non est res tam parvi momenti iusticia, peccatum, veritas, mendacium, sed nee tam rara quam sit Balneator, Cantator, Trapezita, piscator, orator, amator, qui suos habent horoscopos. Cur ergo nullum ibi iusticiae et veritatis signum? Aut si est, Cur nunquam sortitur ejjectum? Siquidem omnis homo nascitur peccator, mendax, insipiens, licet nulla stella ad hoc jatum sit conficta, nee mutatur, nisi supercoelesti gratia visitetur. Aut est coelum adeo infestum et incuriosum iusticiae et veritatis, ut vilissima balnea influat et ludos et veneres, Iusticiam autem omnino ttesciat? Aut tam invidus creator, Qui nullum signum boni, sed tantummodo mali constituit? quippe cum nullus homo nascatur bonus sitque natura sua cum influentiis perseveraturus malus, hos ego inter subtiles fatuos numerassem, nisi rudibus essent rudiores. Sed pulcherrime solvunt obiecta, dicentes ,Influentiae non necessitant, sed inclinant ad peccatum" &c. quasi non sit idipsum impiissimum sentire, quod deus foecerit creaturam ad inclinationem peccati et non potius ad erectionem iusticiae, ut omnia cooperentur in bonum, non in malum, hominibus, Aut quasi ullus hominum necessitate pulsus peccet, et non potius semper inclinatione. Quis invitum dicet peccare? Omnis mala inclinatio non extra nos, sed in nobis est, Sicut ait Christus: De corde exeunt cogitationes malae, Non quod intrat in Matth. I5,I9. hominem &c. Et B. Jacob.: Unusquisque tentatur a concupiscentia sua abstrac- II. tus et illectus, quae non jato sed origine peccati venit. Omnia enim, quae foecit fac. I, I4· deus, bona sunt: ideo ex natura sua non possunt nisi ad bonum inclinare. Quale I. Mos. I, JI· est unumquodque, tale et operatur. Quod autem ad malum serviunt, non est natura, sed iniuria eorum, sicut Pa·uhts ait: Omnis creatura subiecta est vani- Rom. 8, :1o. tati non volens. Illi autem naturam eorum faciunt vanitatem, Volentes ex institutione dei illa habere, ut ad peccandum inclinent. Cur ergo Adam et Hevam ante serpentem non inclinaverunt? Cur non Christum? Cur non Virginem? pereat ea blasphemans impietas. Vox ilia Vox patris Adam es;, qui et ipse suam inclinationem ad mulierem transtulit, id est, creaturam dei, dicens: Mulier, I· J1os. 3. I2. quam mihi dedisti &c. Verum quam egregie mihi obstarent, si ullum sanctorum vel martyrem his usum esse aut scripsisse aut approbasse possent ostendere. Nunc autem non modo non approbaverunt, sed etiam reprobaverunt, presertim B. Augustinus in multis locis, tum B. Gregoritts, Et tamen invenit ista languidula insipientia languidiores qui credant. 'A braham, inquiunt, docuit A egyptios astrologiam, ut testis est I oseppus', quasi Ioseppus nusquam excesserit verum, praesertim tam anhelus iudaicae gloriae appetitor. Abraham sine dubio, docuit Aegyptios deum colere et veram dei sapientiam, Sicut et de Joseph dicitur, ps. ciiii. Ut erudiret principes eius Ps. zos, 22. et senes eius prudmtiam doceret. Non est credendum sanctos illos viros nee astronomiae, multomin.us astrologiae operam dedisse, quae iuventutis sunt studia ociosa. Sed Ioseppus videns, huius scientiae opinionem apud Graecos extolli et in gloria esse, Jingere visus est voluisse, quomodo etiam in hac re ludaei Graecis
Anhang
non impares sed superiores essent, quod in omnibus aliis quoque facere conatus fuit, quae ad vanam gloriam pertinent. Deinde mirum est, daemones non ftt-isse aliquando mutatos, qui tot saeculorum influentiis subiecti, tum propiores quam nos, utpote in aere habitantes, sunt. Non autem venisse stellarum influentias super eos aut easdem stellas eadem modo eis fulsisse absurdum videtur. M anent enim obstinati in sua perversitate nee ullo signa mutantur, cum nostrae animae brevissimo momenta influentiarum mutari dicantur. 5· Mos. 4, 9· Ultimo. Quid ad Mosen dicemus Deut: iiii. Ne forte elevatis oculis ad caelum videas salem et lunam et omnia astra caeli, quae creavit dominus deus tuus in ministerium cunctis gentibus &c. Si in ministerium, quomodo in dominium? At subtiliter evadunt dicentes authoritate sui M agistri Ptolomei 'Sapiens dominatur astris, ideo praevenire et impedire potest influentias stellarum'. Ergo non sunt in dominium sapientibus, sed insipientibus tantum? Quid autem Moses? Cunctis, inquit, gentibus in ministerium. Si cunctis, ergo vel cunctae gentes sunt sapientes et ita dominantur astris omnes, vel aliquae tantummodo sunt sapientes et jiet, ut non cunctis gentibus sint creata in ministeriz£m, Vel Moses verax et tu mendax, Ut omittam, quod, si etiam vere sapiens esset dominus astrorum, nihilominus falsum dixisset Moses, utpote quod astra non ministrent sapientibus etiam, sed magis impediunt, ita ut, nisi iUi sapientia praestarent, non possint eorum jata vitare. Non ergo in ministerium, sed in bellum sapientibus et in dominium atqzu tyrannidem insipientibus dicendae fuissent steUae creatae. Quod est et M osen mendacii arguere et deum crudelitatis accusare, omninoque blasphemare. Sed haec alii latius tractarunt. Sat sit indicasse vanitatem kane fer. Io, 2. prohibitam. Hiere: x. Juxta vias gentium nolite dicere et a signis caeli nolite RIJm. 8, 28. metuere. Salus enim deus timendus est in omnibus. Caetera omnia ut ministeria in bonum electis cooperantia esse debemus intelligere. Warburg beabsichtigte, einer Neu-Auflage des Luther eine genaue Analyse dieser Predigt einzuarbeiten. Prof. Blanke-Zurich wird sie im Zusammenhang mit Warburgs Feststellungen im ]ahrgang I933 der ,Zeitschrift fur Kirchengeschichte" analysieren und besprechen. Seite 543· ,.propter spicam virginis" unterstrichen. Die christlich-theologische Deutung des Tierkreiszeichens der fungfrau nach AbU Ma 'schar verfolgt Kurt Rathe, Ein unbeschriebener Einblattdruck und tlas Thema der ,ifhrenmadonna" in: Mitteilungen d.er Gesellschaft fur vervielfiiltigende Kunst I922, S. Iff.; vgl. Boll, At4S der Offenbarung Johannis, in: Stoicheia I, I9I4, S. II5. Seite 557· Die ,Pronosticatio Firmini" wird abgedruckt von Hubert Pruckner, Studien zu den astrologischen Schrijten des Heinrich von Langenstein (Studien der Bibliothek W arburg I4). Leipzig-Berlin I9JJ, S. 22o{2r.
657
ORIENTALISIERENDE ASTROLOGIE Seite 559· Erschienen in: Wissenschaftlicher Bericht uber den Deutschen Orientalistentag Hamburg vom 28. Sept. bis 2. Okt. I926, veranstaltet von der Deutschen Morgenliindischen GeseUschajt, Leipzig I927; Vortrag, anlafllich einer Fuhrung durch die Bibliothek W arburg. Das Bildmaterial zu diesem Aujsatz ist zum gro/len Teil den Aufsatzen uber den Palazzo Schifanoja, den Planetenkalender I5I9 und Luther beigegeben. Das Datum von Agostino Chigis Geburtstag ist jetzt auf Dezember I466 jestgelegt worden; vgl. S. 650. Als Autor des arabischen ,Picatrix" (der Ghajat al-IJ,aklm) wird nicht mehr Madfritl angesehen; vgl. H. Ritter, Picatrix ... in: Vortrage der Bibl. Warburg I92I/22, Leipzig I92J, S. 95!· und E. I. Holmyard, Maslama al-Majntl ... in: Isis, VI, I924, p. 294sqq.
AMERIKANISCHE CHAP-BOOKS Seite 569. Erschienett in: Pan,
2.
]ahrg., 4· Heft (April r897).
WANDBILDER IM HAMB. RATHAUSSAALE Seite 579· Erschienen in: Kunst und Kiinstler, 8. ]ahrg., 8. Heft (Mai I9Io).
BILDERAU SSTELLUNGEN IM VOLKSHEIM Seite 589. Erschienett in: Das Volksheim in Hamburg. Bericht iiber das sechste Geschiiftsfahr I906/o7.
HERALDISCHE FACHBIBLIOTHEK Seite 593· Erschienen in: Gesellschaft der Biicherfreunde zu Hamburg. Bericht iiber die Jahre I901)-I9I2, Hamburg I9IJ.
FRESKO DES CASTAGNO Seite 597· Erschienen in: Beilage zur Allgemeinen Zeitung, Miinchen, ]ahrgang I899, Nr. IJ8 (20. ]uni). Ausfiihrliche Beschreibung des Freskos und seiner Wiederentdeckung bei Heinrich Brockhaus, Forschungen iiber Florentiner Kunstwerke, Leipzig I902, III, Andreo del Castagnos Fresko der Dreieinigkeit in der Kirche der Annunziata; A bbildungen ebenda.
BEGRDSSUNG FLORENT. INSTITUT Seite 6ox. Als Privatdruck erschienen.
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ROBERT MDNZEL Seite 6os. Erschienen als Begleitworle zur Oberreichung der Gediichtnisschrift auf Robert M unzel an die Gesellschaft der Biicherfreunde zu Hamburg anlaPUch ihres zehnfi:ihrigen Bestehens am rs. September I9I8. Robert Munzel (r859-I9I7) war von I902 an Direktor der damaligen Stadtbibliothek, jetzigen Staats- und Universiti:itsbibliothek in Hamburg.
DAS PROBLEM IN DER MITTE Seite 6n. Erschienen in: Die Literarische Gesellschaft, hrsg. von der Literarischen Gesellschaft zu Hamburg, Jahrgang 4. I9I8, Heft 5 (Sonderheft, enthaltend eine Reihe von Aufsiitzen Hamb14rgischer Professoren zur Universiti:itsfrage).
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VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN Tafel I.
Tafel III.
Tafel IV. Tafel V.
Tafel VI. Tafel VII.
Tafel VIII.
Tafel IX.
Tafel X. Tafel XI.
Tafel Tafel Tafel Tafel
XII. XIII. XIV. XV.
Abb. 1. Botticelli, Geburt der Venus, Florenz, Uffizien. S. ro Abb. 2a, b. Geburt der Venus, Florenz, Bibl. Laur. Plut. XLI, 33, S. I I fol. 31. Abb. 3· Ag. di Duccio, Legende a us dem Leben des Hl. Sigismund, S. 1 I Mailand, Brera. Abb. 4· Der Friihling, Holzschnitt a us der Hypnerotomachia Poliphili, Venedig 1499, fol. M Ivvo. S. IS S. rS Abb. 5· Donatello, HI. Georg, Florenz, Or San Michele. Abb. 6. Achill auf Skyros, Sarkophag, Woburn Abbey. S. 19 Abb. 7· Botticelli ( ?}, Federzeichnung, Chantilly. S. I9 Abb. 8. Botticelli ( ?}, Zeichnung, Mailand, Ambrosiana. S. 26 Abb. g. Giuliano vor Pallas, Holzschnitt a us: Polizian, Giostra, Florenz 1513 fol. V. S. 26 Abb. ro. Botticelli, Primavera, Florenz, Uffizien. S. 27 Abb. I 1. Niccolo Fiorentino, Drei Grazien, Riickseite der Medaille S. 30 fiir Giovanna Tornabuoni. Abb. 12. Niccolo Fiorentino, Venus Virgo, Riickseite der Medaille S. 30 fiir Giovanna Tornabuoni. Abb. 13. \Vindgotter, Cassone, Hannover, Kestner-Museum, Detail. s. 31 Abb. 14. Venus und Aeneas, Cassone, Hannover, Kestner-Museum. s. 31 Abb. 15. Pomona, Florenz, Uffizien. 5.66 Abb. 16. Pallas, Intarsia, Urbino, Palazzo Ducaie. S. 66 Abb. 17. Botticelli, Nymphe des Acheloos, Zeichnung, London, Brit. Mus. • 5.66 Abb. 18. Bacchus und Ariadne, Kupferstich nach Botticelli. S. 67 Abb. 19. Raub der Helena, Florent. Federzeichnung, London, Brit. Mus. S. 84 Abb. 20. Lorenzo Medici und Lucrezia Donati, Florent. Kupferstich. S. 84 Abb. 21. Judith, Florent. Kupferstich. S. 85 Abb. 22. Planet Venus, Baldini-Kalender, erste Auflage. S. 86 Abb. 23. Planet Venus, Baldini-Kalender, zweite Auflage. S. 87 Abb. 24. Giotto, Bestatigung der franziskanischen Ordensregel, Florenz, Sta. Croce. S. 100 Abb. 25. Domenico Ghirlandajo, Bestii.tigung der franziskanischen Ordensregel, Florenz, Sta. Trinita. S. 100
662 Tafel XVI.
Verzeichnis der Abbildungen
Abb. 26. Ghirlandajo, Poliziano und Giuliano, Detail von Abb. 25. s. 101 Abb. 27. Ghirlandajo, Lorenzo und Francesco Sassetti, Detail von Abb.25. s. 1or S. 101 Abb. 28a, b. Spinello, Lorenzo de'Medici, Medaille. Tafel XVII. Abb. 29. Ghirlandajo, Piero und Giovanni de'Medici, Detail zu Abb. 25. S. 104 S. 104 Abb. 30. Leo X., Medaille, Florenz. Mus. Nazionale. Abb. 31. Spinello, Angelo Poliziano, Medaille. S. 104 Tafel XVIII. Abb. 32. Ghirlandajo, Luigi Pulci und Matteo Franco, Detail zu Abb. 25. S. 105 Abb. 33· Der ,compare della viola", Holzschnitt a us: Pulci, Morgante, Florenz 1500. S. 105 Tafel XIX. Abb. 34· Werkstattdes Rossellino, Francesco Sassetti,Marmorbiiste, Florenz, Museo Nazionale. S. 146 Abb. 35a, b. Domenico Ghirlandajo, Francesco Sassetti und Nera Corsi, Florenz, Sta. Trinita, Ausschnitt. S. 146 Tafel XX. Abb. 36. Fortuna, Florent. Kupferstich, Berlin, Kupferstichkabinett. S. 147 Abb. 37· Exlibris des Francesco Sassetti, aus: Argyropolus, Ethik des Aristoteles, Florenz, Laurenziana. S. 147 S. 147 Abb. 38. Fortuna, Wappenrelief, Florenz, Pal. Rucellai. S. 147 Abb. 39. Adlocutio, Miinze des Gordianus. Tafel XXI. Abb. 40. Giuliano da Sangallo, Grab des Francesco Sassetti, Florenz, Sta. Trinita. S. 154 Tafel XXII. Abb. 41. Domenico Ghirlandajo, Anbetung der Hirten, Florenz, Sta. Trinita. S. 155 Tafel XXIII. Abb. 42. Plan von Florenz, Cod. Vat. Urb. 277. S. 168 Tafel XXIV. Abb. 43· Himmelsdarstellung, Florenz, S. Lorenw, Sagrestia Vecchia. S. 169 Tafel XXV. Abb. 44· Antonio Pollaiuolo, Mannerkampf, Kupferstich. S. r8o Abb. 45· Hosenkampf, Norwegische Tine, Berlin, Kupferstichkabinett. S. 180 Tafel XXVI. Abb. 46. Meister mit den Bandrollen, Hosenkampf, Kupferstich. S. 181 S. 181 Abb. 47· Hosenkampf, Florent. Kupferstich. Tafel XXVII. Abb. 48. Bestrafung Amors, Florent. Kupfersticb. S. 182 Abb. 49a, b. Kramer und Affen, Emailbecher, ehem. Sammlung Morgan. S. 182 Tafel XXVIII. Abb. 50. Memling, Jiingstes Gericht, Danzig, Marienkirche. S. 192 Abb. 51 a, b. Memling, Angelo Tani und Catarina Tanagli, AuBenfliigel zumJiingsten Gericht, Danzig, !vlarienkirche. S. 192 Tafel XXIX. Abb. 53a. Memling, Tommaso Portinari, Stifterportrat aus der Passion, Turin, Pinacoteca. S. 198 Abb. 52a. Memling, Tommaso Portinari, New York, Metropolitan Museum. S. 198 Tafel XXX. Abb. 53 b. Memling, Maria Baroncelli, Stifterportrat aus der Passion, Turin, Pinacoteca. S. 199 Abb. 52b. Memling, Maria Baroncelli, New York, Metropolitan Museum. S. 199
Verzeichnis der Abbildungen
Tafel XXXI.
Abb. 54 a, b. Baroncelli-Meister, Pierantonio Baroncelli undMaria Bonciani, Florenz, Uffizien. S. 202 Abb. 55 a, b. Hugo van der Goes, Tommaso Portinari und Maria Baroncclli, Scitenfltigel zur Anbetung, Florenz, Uffizien. S. 202 Tafel XXXII. Abb. 56. Roger van der \Veyden, Grablegung, Florenz, Uffizien. S.216 Abb. 57· Grablegung, Teppich nach Cosimo Tura. S. 216 Tafel XXXIII. Abb. 58. Benedetto Ghirlandajo, Anbetung, Aigueperse. S. 217 Tafel XXXIV. Abb. 59· Arbeitende Bauern, Flandr. Teppich, XV. Jahrh. Paris, Musee des Arts Decoratifs. S. 224 Tafel XXXV. Abb. 6o. Arbeitende Bauern, Flandr. Teppich, XV. Jahrh. Paris, Musee des Arts Decoratifs. S. 225 Tafel XXXVI. Abb. 61. Arbeitende Bauern, Flandr. Teppich, XVI. Jahrh. Paris. Musee des Arts Decoratifs. S. 230 Tafel XXXVII. Abb. 62. Hausbuchmeister, Festmahl Maximilians, Federzeichnung, Berlin, Kupferstichkabinett. S. 231 Abb. 63. Hausbuchmeister, Friedensmesse Maximilians, Federzeichnung, Berlin, Kupferstichkabinett. S. 231 Tafel XXXVIII. Aub. 64- Himmelsreise und Tauchfahrt Alexanders, Flandr. Teppich, XV. Jahrh. Rom, Palazzo Doria. S. 244 Tafel XXXIX. Abb. 65. Piero della Francesca, Khosro-Schlacht, Arezzo, S. Francesco. S. 252 Abb. 66. Ramboux, Aquarellkopie nach Piero della Francesca, Dusseldorf, Akademie. S. 252 Abb. 67. Konstantinsbogen, Kampfrelief. S. 252 Tafel XL. Abb. 68. Piero della Francesca, Konstantinsschlacht, Arezzo, S. Francesco. S. 253 Abb. 69. Ramboux, Aquarellkopie nach Piero della Francesca, Dusseldorf, Akademie. S. 253 Abb. 70a, b. Pisanello, Bildnismedaille des Johannes Palaeologus. S. 253 Tafel XLI. Abb. 71. Turnier, Fest von Bayonne 1565, Flandr. Teppich, Florenz, Uffizien. S. 256 Tafel XLII. Abb. 72. Musenhtigel, Fest ftir die poln. Gesandten 1573, Flandr. Teppich, Florenz, Uffizien S. 257 Abb. 73. Wasserfest, Bayonne 1565, Flandr. Teppich, Florenz, Uffizien. S. 258 Tafel XLIV. Abb. 74· Siegel Karls II. von England. S. 259 S. 259 Abb. 76. Briefmarke von Barbados. Abb. 75· .,Faveur", Fest von Bayonne 1565, Holzschnitt. 5.259 Tafel XLV. Abb. 77· Buontalenti, Zeichnung zum 1. Intermezzo von 1585, Florenz, Gab. delle Stampe. S. 266 Abb. 78. Agostino Caracci, Szenenbild zum 1. Intermezzo von 1589, Kupferstich. S. 266 Tafel XLVI. Abb. 79. Buontalenti, Sirene, Aquarell, Florenz, Bibl. Nazionale. 5.267 Abb. 8o. Buontalenti, Harmonia Doria, Aquareli, Fiorenz, Bibl. Naz. S. 267
Verzeichnis der A bbildungen
Tafel XLVI. Tafel XLVII.
Tafel XLVIII. Tafel XLIX.
Tafel L.
Tafel LI. Tafel LII.
Abb. 81. Buontalenti, Drei Planeten und Astraea, Florenz, Bibl. Naz. S. 267 Abb. 82. Agostino Caracci, Szenenbild zum 3· Intermezzo von 1589, Kupferstich. S. 288 Abb. 83a, b. Buontalenti, Apollo und der Drache, Florenz, Bib!. Naz. S. z88 Abb. 84a, b, c, d. Buontalenti, Delphier und Delphierinnen, Florenz, Bibl. Naz. S. 289 Abb. 85. Giulio Romano, Heilmittelverkaufer, Mantua, Palazzo del Te. s. 302 Abb. 86. Heilmittelverkaufer, Cassone, Florenz, Musco Nazionale, Ausschnitt. S. 302 Abb. 87. Venus, Marmorrelief, Perugia, Musco dell' Universita. S. 310 Abb. 88. Bacchus, Cod. Vat. Urb. lat. Sgg, fol. 77vo. S. 310 Abb. 89. Domenico Ghirlandajo, Bestatigung der Ordensregel, Zeichnung, Berlin, Kupferstichkabinet. S. 310 Abb. goa, b, c. Giostra, Cassone, Beaulieu s;?.vf.., Sammlung Sir Henry Samuelson. S. 374 Abb. 91. C. M. Metz, Apollokampf, Stich nach A. Caracci, London, Brit. Mus. S. 410 Abb. 92. Buontalenti, Arion, aquarellierte Zeichnung, Florenz, Biblioteca Nazionale. S. 410 Abb. 93. Arion, aquarellierte Zeichnung, Florenz, Casa Horne.
s.
Tafel LIII.
Tafel LIV. Tafel LV.
Tafel LVI.
I~
Tafel LVII.
Tafel LVIII. Tafel LIX.
4i0
Abb. 94· Buontalenti, Fortuna, Zeichnung, London, Sammlung Henry Oppenheimer. S. 41 I Abb. 95· Buontalenti, Necessita, Zeichnung, Florenz, Biblioteca Nazionale. S. 41 I Abb. 96. Holzschnitt a us: Gafurius, Practica Musice, Mailand 1496. S. 412 Abb. 97· Diirer, Tod des Orpheus, Zeichnung, Hamburg, Kunsthalle. s. 446 Abb. 99· Tod des Orpheus, Vase aus Nola, Paris, Louvre (Ausschnitt). S. 446 Abb. 98. Tod des Orpheus, oberitalienischer Kupferstich, Hamburg, Kunsthalle. S. 446 Abb. 100. Tod des Orpheus, Vase aus Chiusi, UmriBzeichnung nach Annali 1871. S. 446 Abb. 101. Tod des Orpheus, aus: Ovid, Metamorphosen, Venedig &~
Abb. 102. Antonio Pollaiuolo, Kampfszenc, Zeichnung, Turin, Pal. Reale. S. 447 Abb. 103. Jacopo del Sellaio, Orpheus, Cassone, Wien, Slg. Lanckoronsky. S.448 Abb. 104a, b. Andrea del Castagno, David, Lederschild, Philadelphia, Slg. Widener. S. 448 Abb. 105. Planeten auf einem Kamin, Landshut, Residenz. S. 449 Abb. ro6. Die Aries-Dekane aus: Astrolabium Magnum, ed. Engel, Augsburg 1488. S. 466
Verzeichnis der A bbildungen
Tafel LX.
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Abb. 107. Synoptische Sphaera mit den Monatsregenten nach Manilius und den griech. Astrologen. S. 467 Abb. 108. Perseus, Germanicus-Handschrift, Leiden, Univ.-Bibl., S. 467 Voss. lat. 4°, 79, fol. 40v. Tafel LXI. Abb. 109. Planisphaerium Bianchini, Paris, Louvre. S. 467 Tafel LXII. Abb. uo. April-Fresko (Venus) und Marz-Fresko (Pallas), Ferrara, Palazzo Schifanoja. S. 468 Tafel LXIII. Abb. III. Erster Dekan des Widders (Marz-Fresko), Ferrara, Palazzo Schifanoja. S. 470 Taiei LXIV. Abb. I 12. Venus, Libellus de deorum imaginibus, Rom, Cod. Vat. Reg. lat. 1290, fol. 2r. S. 471 Abb. 113. Venus, Ovide moralise, Paris, Bibl. Nationale, Ms. frany. 373, fol. 207v. S. 471 Tafel LXV. Abb. 114. Juli-Fresko (Jupiter-Kybele), Ferrara, Palazzo Schifanoja. S. 472 Tafel LXVI. Abb. I15. Schema der Freskenanordnung im Palazzo Schifanoja zu Ferrara. S. 473 Tafel LXVII. Abb. 116. Merkur aus den Tarocchi, oberitalienischer Kupferstich, Serie E. S. 484 S. 484 Abb. II8. Merkur, Holzschnitt von Hans Burgkmair. Abb. II7. Merkur aus: Nyge Kalender, Lubeck 1519. S. 484 Tafel LXVIII. Abb. II9. Lorenzo Spirito, Libra delle Sarti, Perugia 1482. s.486 Tafel LXIX. Abb. 120. Saturn aus: Lorenzo Spirito, Libra delle Sarti, Perugia 1482. S. 487 Tafel LXX. Abb. 121. Schule des Lucas Cranach, Johann Carion, Berlin, PreuB. Staatsbilbiothek. S. 498 Abb. 122. Nativitat Luthers von Erasmus Reinhold, Leipzig, Stadtbibliothek, Cod. 935, Blatt 158. S. 498 Tafel LXXI. Abb. 123. Nativitat Luthers von Lucas Gauricus, aus: Tractatus Astrologicus, Venedig 1552, Blatt 6gV. S. 499 Tafel LXXII. Abb. 124. Nativitat Luthers, Cod. lat. Monac. 27003, fol. 16. s. 500 Tafel LXXIII. Abb. 125. Satumkinder, Tubingen, Cod. M.d. 2, fol. 266v. S. 506 Tafel LXXIV. Abb. 126. Chronograph von 354, Dezember, Saturnalienspieler. s. 507 Abb. 127. Saturn aus: Nyge Kalender, Lubeck 1519. S. 507 Abb. 128. Saturn aus den Tarocchi, oberitalienischer Kupferstich, Serie E. S. 507 Abb. 129. Astrolog. Kosmos und Nativitatsschema, nach: Ad. Drechsler, Astrolog. Vortrage, Dresden 1855. S. 507 Tafel LXXV. Abb. 130. Titelholzschnitt von Erhard Schon, zu Leonhard Reymanns Nativitats-Kalender, Niirnberg 1515. S. 508 Abb. 131. Titel zu Leonhard Reymann, Practica fiir 1524, Stuttgart, Landesbibliothek, Hs. Math. Q. 3· S. 508 Tafel LXXVI. Abb. 132. Titel zu Johann Carlon, Prognosticatio, Leipzig 1521. S.509 Tafel LXXVII. Abb. 133. Titel zu Georg Tannstetter, Libellus consolatorius, Wien 1523. S. 514
666 Tafel LXXVII.
Verzeichnis der Abbildungen
Abb. 134. Titel und letzte Seite aus: Paulus von Middelburg, Prognostica, Antwerpen 1484. S. 514 Tafel LXXVIII. Abb. 135. Jupiter und Saturn, aus: Johann Lichtenberger, WeisS. 515 sagungen, Wittenberg 1527. Abb. 136. Die heiden Monche aus der gleichen Ausgabe Lichtenbergers. S. 515 Abb. 137. Die heiden Monche aus der Ausgabe Lichtenbergers, Mainz 1492 (Expl. der Staats- und Universitatsbibl. Hamburg). S. 515 Tafel LXXIX. Abb. 138. Skorpion, Rom, Cod. Vat. Reg. lat. 1283, fol. 7v. s. 516 Tafel LXXX. Abb. 139. Skorpio-Wahrsagebilder II 0-14°, aus: Astrolabium Magnum, ed. Engel, Augsburg 1488. S. 517 Tafel LXXXI. Abb. 140. Die beidenMonche a us: Propheceien und Weissagen ... Doctoris Paracelsi, Joh. Lichtenbergers, M. Joseph Griinpeck, Joan. Carionis, Der Sibyllen und anderer, Augsburg 1549. S. 520 Abb. 141. Luther mit Sichel und Rose, a us: Osiander und Hans Sachs,Wunderliche Weissagung, Niirnberg 1527. S. 520 Abb. 142. Dieselbe Darstellung aus: Vaticinia Joachimi, Bononiae 1515, Wolfenbiittel, Bibliothek. S. 520 Abb. 143. Jupiter, Saturn, Sol ( ?) aus dem gleichen Buch. S. 520 Tafel LXXXII. Abb. 144· Oraculum V a us: Leonis Oracula, ed. Lambecius, Paris 1655. S. 521 Abb. 145a, b. Papstesel und Monchskalb, nach Johann Wolf, Lectiones memorabiles, Lauingen 16o8. S. 521 Tafel LXXXIII. Abb. q6. Weissagung des Ulsenius mit Holzschnitt von Durer, Einblattdruck, Niirnberg qg6. S. 524 Tafel LXXXIV. Abb. 147. Diirer, Sau von Landser, Kupferstich B. 95. S. 525 Tafel LXXXV. Abb. 148. Wundersau von Landser, Flugblatt des Sebastian Brant, 1486. S. 526 Tafel LXXXVI. Abb. 149· Durer, Melencolia. I, Kupferstich B. 74· S. 527 Tafel LXXXVII. Abb. 150. Jupiter und Saturn, aus derselben Ausgabe Johann Lichtenbergers wie Abb. 140. S. 530 Abb. 151. Schwertformiger Komet aus einer franzosischen Handschrift urn 1587, Hamburg, Bibliothek Warburg. S. 530 Tafel LXXXVIII. Abb. 152. Aries, aus: Zebelis Liber de interpretatione diversorum eventuum secundum lunam in 12 signis zoS. 531 diaci, Berlin, Staatsbibl. Lat. 4° 322. Abb. 153. Kurfiirst, aus derselben Handschrift. S. 531 Tafel LXXXIX. Abb. 154. Ernest Peixotto, Le Retour de i'impressioniste, aus: The Lark, S. Francisco 1896, No. 6. S. 572 Abb. 155. Gelett Burgess, Remarkable is Art, ebda. No. 8. s. 572 Abb. 156. Bruce Porter, The Piping Faun, ebda. No. 11. s. 572 Abb. 157. Gelett Burgess, SchluBvignette, ebda. Anhang zum I. Jahrgang. S. 572
Verzeichnis der Abbildungen
Tafel XC.
Tafel XCI.
Tafel XCII.
Tafel XCIII.
Tafel XCIV.
Tafel XCV.
Tafel XCVI.
Abb. 158. Abb. 159. Abb. r6o.
S. 630 S. 630 I. 1, 793. S. 63o Abb. 161. I. Virgo-Dekan, Picatrix, Krakau, Ms. XI, I, 793· s. 630 Abb. 162. 2. Libra-Dekan, Palazzo Schifanoja. S. 636 Abb. 163. 2. Libra-Dekan, nach Ludovicus de Angulo, St. Gallen, Cod. Vad. 427, fol. 89r. S. 636 Abb. 164. Persische Sphaera des Abu Ma'schar zum I. GeminiDekan, Paris, Bibl. Nat., Cod. lat. 7331, fol. 23r. S. 636 Abb. 165. I. Gemini-Dekan, nach Ludovicus de Angulo, St. Gallen, Cod. Vad. 427, fol. 86V. s. 636 Abb. 166. I. Gemini-Dekan, Palazzo Schifanoja. s. 636 Abb. 167. 2. Leo-Dekan, Palazzo Schifanoja. S. 637 Abb. r68. Dreiteilige Sphaera des Abu Ma 'schar zum 2. LeoDekan, London, Brit. Mus., Sloane Ms. 3983, fol. 17v. s. 637 Abb. 169. Dreiteilige Sphaera des Abu Ma'schar zum 2. LeoDekan, nach Ibn Esra, Cod. Lat. Monac. 826. s. 637 Abb. 170. 3· Virgo-Dekan, London, Brit. Mus., Sloane Ms. S. 638 3983, fol. 2ov. Abb. 171. 3· Virgo-Dekan, nach Ludovicus de Angulo, Paris, Bibl. Nationale, Cod. franc;:. 612, fol. 117v. S. 638 Abb. 172. 3· Virgo-Dekan, nach Ludovicus de Angulo, Paris, Bibl. Nationale, Cod. lat. 6561, fol. Io6v. S. 638 Abb. 173. 3· Virgo-Dekan, Palazzo Schifanoja. S. 638 Abb. 174. 2. Gemini-Dekan, Palazzo Schifanoja. S. 638 Abb. 175. 3· Libra-Dekan, Palazzo Schifanoja. S. 639 Abb. 176. Persische und indische Sphaera zum 3· Libra-Dekan, nach Ludovicus de Angulo, Paris, Bibl. Nat., Cod. fran~. 612. S. 639 Abb. 177. Persische und indische Sphaera nach Abu Ma'schar, zum 3· Libra-Dekan, London, Brit. Mus., Sloane Ms. S. 639 3983, fol. 22r. Abb. 178. 3· Libra-Dekan, nach Ludovicus de Angulo, St. Gallen, Cod. Vad. 427, fol. 89r. S.639 Abb. 179. Dezemberfresko (Vesta), Zeichnung des 19. Jahrhunderts nach dem zerstorten Fresko im Palazzo Schifanoja zu Ferrara. S. 640 Abb. 180. Dezember-Bild, Kalender, Augsburg (Schonsperger) 1490. S.65z Abb. 181. Luther als Herkules Germanicus, Flugblatt von Hans Holbein d. J. S. 652 I.
I.
Libra-Dekan, Palazzo Schifanoja. Virgo-Dekan, Palazzo Schifanoja. Libra-Dekan, Picatrix, Krakau, Ms. XI,
Warburg, Gesammelte Scbriften. Bd.
2
43
668
66g
REGISTER Abel, Finiguerra-Zeichnung 72 Abil Ma'schar Dekane 465£. 467f. 476. 561 f. 629. 630ff. Planeten 477· 563 Sternbilder Fuhrleute 631. 635 Virgo 543· 656 Nachleben Lichtenberger 556 Paulus von Middelburg 514f. Prisciani 475· 480 Reisch, Gregor 642 f. 'Obersetzungen und Bearbeitungen 465 f. 63off. Acciajuoli, Inventar, Tracht ,alia franzese" 84 Acciajuolo, Zanobio Bibliothekar 354 Nachbildner Horazischer Oden 41 Acedia, Eigenschaft der Saturnkinder 507 Achelous, Nymphe des, Botticellizeichnung 65f. Achill auf Skyros Darstellung Fresko in Palmyra 310 Miniaturen 3II Sarkophag 20. 310 Literatur Boccaccio 3II Christine de Pisan 31 I Ligorio, Pirro 21 Ovide moralise 3 I I Statius 20 Actaeon bei Giovanni Fontana 635 Ada, Finiguerra-Zeichnung 72
Adam, Finiguerra-Zeichnung 72 Adonis und Venus-Diana 314 Agypten, Herkunft der Dekane 467 Aeneis siehe Vergil Affen Begleiter des Merkur 640 Begleiter des Vulkan 641 Kr~mer und, Emailbecher 181. 368 Kramer und, Holzschnitt 369 Kr~mer und, Kupferstich I 8 I. 369 Tanz, Festwescn 181.318. 368£. Affrico, Hirt bei Boccaccio 35 Agave, Mutter des Pentheus 446 Agostino Veneziano, Nympha, Kupferstich 290 Agrippa, Camillo, Medaille 365 Agrippa von Nettesheim Kosmologische Distichen 413 Zahlenmagie 527f. Aiguepersc, Benedetto Ghirlandajo, Anbetung 2I9f. Aion, Rose als Symbol des 653 Akademien Crusca 270. 428 Florentiner platonische 367 Musique et Poesie, Paris 419 Pellegrini 270 Akropolis, Weihgeschenke 35°
Alamanni, Luigi, iiberFlora 19 Alaunhandel Flandern-Italien 191. 199£. 201. 210. 378 Oricnt-Italien 390 Alava, Frances de, Bericht fiber Bildzauber 341 Albanien, Monstrum in 653 Alberti, Leone Battista Architekt 12 Fassade von Sta. Mar. Nov. in Florenz siehe Florenz, Geb~ude Kunsttheoretiker (bewegtes Beiwerk) II. 13. 27· 149· 292 Philosoph 358 Seneca, Entlehnung 28 V erM.ltnis zu Botticelli I I ff. 27 f. 308 Verhaltnis zu Polizian 13. I6. 309 Albizzi Albicra degli, Elegie Polizians 47· 314. 325f. Giovanna degli, siehe Tornatuoni, Giovanna Albricus siehe Berchorius, Libellus de deorum imaginibus,Mythographuslll Aldovrandi, Grazienrelief 30 Aldus Manutius, Drucker der Hypnerotomachia 18 Alexander der GroBe Apotheose 247 Curtius Rufus, bei 388 D~mon, als 387 Darstellung Fresko 248 Teppiche 223. 243ff. 386 43*
Register Alexander der Grol3e Mohammed II. und 248. 388 Pseudo-Kallisthenes, bei 629 Sonnenkult 247· 387 Vasco da Lucena, bei 248. 388 Vorfahre der ttirkischen Sultane 248. 388 Wauquelin, bei 244 ff. 247· 386 Alexanderteppich Auftrag 1459: 247f. 387 Verbreitung 243ft. 248. 388 Alfiano, Epifanio d' Stich zur Mascherata dei Fiumi 299 Stiche nach den lntermedien von 1589: 266. 276. 298f. 403. 411. 424. 426 Alfonso el Sabio Lapidarium 467. 528. 530. 629. 630. 632 Libro de los ymagines 516. 528. 564 Dbersetzungsta.tigkeit 466. 562 Alfonso von Aragon Fortuna bei 151. 359 f. 391 Jan van Eyck, und 189 Alkabitius, Kommentar des Johannes Saxonicus 635 Alkestis, Sarkophagplastik I 54 f. Alkindi, Kometen 533 Allori, Alessandro siehe Bronzino Almansor, bei Prisciani zitiert 480. 643 Altertum siehe Antike Altoviti, Cornelio, Schwiegersohn Portinaris 198 Amazone, FiniguerraZeichnung 75 Ambra, Nympha bei Lorenzo de' Medici 35 f. Ambrosiana siehe Mailand Ammanati, Bartolomeo, Beteiligung an den Festen 1589: 398 Amman, J ost, Hasenkampf, Zeichnung, Erlangen 368
Ammirato, Scipione Geschichte der BandiniBaroncelli 202. 210 Impresen, tiber 342 Ammon, Orakel, bei Luther
548 Am or Bestrafung Ausonius 183. 369 Kupferstiche 182 f. Petrarca 183. 369 Signorelli 183. 369 Botticelli 26. 3 21 Buontalenti 411 Festwesen 257. 393 Fresko Palazzo Schifanoja 471 Holzschnitt .. Fiore e Biancifiore" 322 .,Galvano da Milano" 321 f. Hypnerotomachia 18 Miniatur Libellus de imaginibus deorum 471 Ovide moralise 471 f. Amphipolis, Tetradrachme 6o8 Amsterdam, Rijksmuseum, Fastnachtszug 21 I Ancona, Cyriacus von, siehe Cyriacus Andachtsbild Botticelli 63 f. Flandrisches, stilbildend 175· 187. 189. 204ff. 212. 229 Ghirlandajo 155ff. 205 Roger 189. 229 Andelot, siehe Dandelot Andrea di Angiolo di Terranova siehe Terranova Andreini, Isabella, Schauspielerin 261 f. 268. 423 Andromachus, Leibarzt Neros, Theriakiezept 440 Angelo siehe Engel, Johann Angulo, Ludovicus de, siehe Ludovicus de Angulo Antichrist Lichtenberger tiber 546. 558 M6nchsprophet als 558 Papst als 521
Antike, Nachleben Autoren Aratus 465f. Aristoteles 147. 153· 270. 272. 344· 357· 429. 526f. 529. 551. 65o Augustinus 473· 64d. Aulus Gellius 351. 415 Ausonius 183. 413f. Boethius 147. 265. 357· 414 Cicero 350. 357· 413 Claudian 14 ff. 43· 313 f. Curtius Rufus 388 Grammatiker 417ff. Historiker 388 Homer 6£. 9· 308. 313.
327. 478 Horaz 28 f. 4of. 42 f. 280. 313. 431 Lucan 351. 357f. Lucrez 4If. 321. 327£. 478 Lukian 277. 283 f. 417ff. 434 Macrobius 414. 418 Manilius 469f. 472. 475f. 481. 628. 643 Martianus Capella 412 Moschus 309 Obsequens 522 f. Orpheus 327 Ovid 14ff. 16f. 32 ff. 35 f. 42. 65f. 309.313£. 315f. 318. 446. 478. 642 Ovide moralise siehe diesen Plato 39· 65. 87. 148. 257. 265. 269ff. 279f. 282. 312. 320. 327f. 339· 414f. 420. 425. 429·431·478·551.644 Plinius 2 If. 282. 3 I 1. 433· 440. 533 Plutarch 270. 389. 412 Pollux 284. 286£. 295. 419. 434· 437 Ptolemaeus 168. 366. 551 Seneca 28. 147. 357 Servius 641 Stoiker 492 Theokrit 342
Registe1' Antike, Nachleben Autoren Valerius Maximus 416 Vergil3of. 39· 67f. 258. 282. 312 f. 314f. 393· 525 Vitruv 53· 66. 448 Bildmotive Achill auf Skyros 2of. 31I Bewegungsmotive 5· 10. 14ff. x8f. 22. 30£. 37f. 52ff. 55· 66£. 74f. 84f. 86. II2. 188. 229. 292. 313f. 461 Eros 183 Flu6gott 530 Fortuna 149ft. 356ff. 359f. Grazien 26f. 28ff. 39· 42. so. 271. 315. 327· 414· 429. 47If. 478. 640 Heroen 72. 157· 212. 22J. 24Jff. 248. 274f. 276. 322. 357£. 359£. 370-387-416.430·447· 649£. Historien 74· 243ff. 385. 386 Horen9. r6f. 38f. 42. 45 Legenden So. 244ff. 248£. 303 Maenade 13. 21. 37.52£. 84. 308.337·412.446. 477 Marsyas 183 Medea 13. 75· 84. 86. 338 Medusa 25. 52. 84. 86. 182. 312. 315· 336. 338. 469. 477· 643 Meleager 154· 158. 354 ,Nympha" 13£. r6. 21. 34· 37· 40f. 47· 52f. 65£. 75· s 4 tt. u2. 182. 289ff. JII. 314f. 317f. 322f. 325ff. 420£. 336ff. 415. 435f. 477 Orpheus 37· 445ff. 623 Pallas 7· 23ff. 52. 59· 84. 87. 264. Jl2. 339· 425· 464. 469f. 628.643
Antike, Nachleben Bildmotive Pentheus 446 Satyrn 229 Venus siehe diese Victoria 75· 84. 337· 391- 477 Kulte Ahnenkult II9. 248. 387£. 526 Apotheose 247 Asklepios 303. 440. 515£. Chorspiele 283ff. 287. 296. 418£. 430. 434 Damonologie 99· roof. 149· I52f. 154· I57f. 229. 324· 327. 354· 387. 490. 497· 504ff. 5uf. 515. 523. 528££. 531. 53~ 548£. 562ff. 564£. 65o Dionysos 446 Divination siehe Monstra, Namen Gestimkult sieheAstrologie Gotterkulte siehe die einzelnen Gotternamen Kybele-Kult 473· 641 Mantik siehe Bildzauber, Magie Orakel und Prophetie, 466. 490ff. 497· 506. 525. 533· 546££. 562 Saturnalien 507 Sonnenkult 247· 387 Tanz 277. 284£. 287£. 295· 417ff. 434· 436f. 441 Triumphritus x8. 66f. 74· r88. 258. 281 ff. 290ff. 321. 359£. 391. 432ff. Weihgeschenke 99f. I 16. I 19. 346ff. 350 531; siehe auch ExVoto Monumente Ariadne, schlafende 323. 631 Belvederischer Apoll 448. 624 Gemmen 48. 175· JII
Antike, Nachleben Monumente Graziengruppe 29f.414. 471 Konstantinsbasilika 362f. Konstantinsbogen 67. 157· 175£. 253 Laokoongruppe 68.176. 367. 449· 624 Lucernen 86. 338 Mediceische Venus 308. JIO. 478 Miinzen 157. 414. 6oS Niobidenpadagoge 448£. 625 Ornamente 73£. Parthenon 155 Pomona (Florenz) 38. JI9f. Reliefs, archaische 645 Hygieia 39 Kairos (Torcello) 151 neu-attische 53· 308. 412 Sarkophagplastik 13. 20£. JO. 154ff. 158. 183. 310. 354· 361. 391. 446. 453· 623 Theseion 154f. Triumphalplastik 67. 75· 84. I57f. I75f. 253· 390£. 477 Vase (Pisa) 12f. Vasenmalerei 446 Uberlieferungsformen Arabische Wissen~chaft 465. 491 f. 516. 526ff. 531. 533£. s6xf. 564 Astrologie 453£. 457· 462ff. 465£. 468ff. 478. 4s 5 r. 491. 507. 516. 526ff. 562£. 564i. 63o-639· 051 f. Druckkunst 463. 472. 486. 490f. 562£. 645 Festwesen 37· 48. 66£. 74f. 156. 257f. 263. 28xf. 283££. 289. 296. 30]. 318. 321. 322. 359f. 363. 432f. 434· 436ff. 440. 446f. 64J
Register Antike, Nachleben Dberliefernngsformen Mythographie 453 f. 457· 462ff. 476. 47S. 627f. 641 f. Teppichkunst 223. 229. 247££. 371. 3Ss. 46I Theater 37· I56. 2S3ff. 2S7. 296. 363. 4ISf. 42Sf. 432f. 434· 436ff. 446 ,Wanderwege" 449· 453 f. 463 f. 465 ff. 46Sf. 479· 4S6. 491. 507. SI6. 525. 53If. 562£. 565. 645. 6sd. Zeichnungen Bellini 29. 4I2 Botticellischule 19 Codex Pighianus I3. 2S. 625 Cyriacus von Ancona ISS· 645 Filippino-Schule 3IO Ghirlandajo-Schule I 57· 391. 625 Giuliano da San Gallo ISS· I57 Hartmann Schedel 155 LucAntonio de Giunta 3IO Dberlicferungsprozell Arch:l.ologisch-historischeTendenz 74f. IIS. rs6f. 24Sf. 279ff. 2S3ff. 295£. 396. 416. 41Sf. 433· 436 ff. 446 Ausgleich mit dem Christentum 72f.roof. us. 146. l4S. 149£. rs3f. rssf. rss. 290. 321. 323. 354· J62f. 390£. 435· 491. 497· 504. sog. s rd. 523. 563 Auseinandersetzung mit dem Mittelalter 72. 139·144£. 157f. 22S. 247ff. 257f. 310.325£. 357f. 453£. 457· 461£. 473· 474· 476f. 47S. 479· s6s.
Antike, Nachleben Dberlieferungsprozell Restitution der olympischen A. 53 f. 63 f. 65 f. 74· S7. 157£. 175£. 1S3f. 1SS. 205£. 229. 24Sf. 253f. 257f. 265. 2Soff. 2S3f. 295£. 325ff. 339· 363. 445· 453· 461. 463.470. 474· 476. 47S. 479· 5uf. 515. 529. 531. 534£. 562£. 640. 643. 644. 649£. ,soziale Mneme" 5S. 258. 464. 534· 564 Stilbildung durch Bewegtes Beiwerk 5· qff. 1Sf. 22. 30. 3S. 52f. 54 f. 66£. 75· 86. 149£. 2Sgff. 292. JIO. 314£. 336f. 436. 449· 461. 477 Tracht 2Sf. 37£. 65£. 74£. So. S4ff. 179 f. 1S2. 1S7f. 223£. 24Sff. 2Sgff. 292. 311. 315£. 325f. 336f. 435 f. 461. 477 Stofflich getreue Darstellungstendenz siehe Tracht alla franzese Dbergangsstil5S·74· So. S4. S7. 157· 175f. 1S2. 223£. 265. 295£. 333· 339· 436£. 447· 454· 476ff. Winckelmannsche Aufiassung JO. 55· 66£. 176. 445· 491 Dbernahme von Bildmotiven bei Antonio da Pavia 151 Bellini, Jacopo 29. 412 Bertoldo 361 Botticelli 33· 3Sf. 40£. 53£. 65f. 68. 74· 84f. II2. 1S3f. 290. JIO. J25f. 337· 339· 453· 47S. 644 Botticclli-Schulc 19ff. Cioli, Valerio 396 Donatello 13. 84. 337 Duccio, Agostino di 12 ff. 29. 454
Antike, Nachleben Dbemahme von Bildmotiven bei Diirer 37· 175. 445ff. 44S. 454· 530. 62Jf. Filarete 2rf. Filippo Lippi 32. 66. S4. 290. 337 Filippino 6S Ghirlandajo Ss. 157£. 175f. 212. 337· 391 Leone Leoni 30 Liberale da Verona ( ?) 31 Lionardo 52 ff. Machiavelli no Mantegna rSS. 445ff. Niccolo Pisano 12 Petrarca rS3 Piero della France-~a 391 Poliziano 7· 13ff. 16. 3rff. 3Jff. 4rf. 52· II2. 446. 47S Pollajuolo So f. Ss. 175. 229- 337· 446. 449 Raffaelschule 175 San Gallo, Giuliano da 53· 154ff. Tarocchi 454· 645 Verrocchio S5. ISS· 337 Dbernahme von Bildungsinhalten bei Bajazct 24S Baldini 31. 67. 74· Ssf. 179£. ISJ. 290. 336£. 3JS. 477 Bardi 263ff. 265. 26gff. 277ff. 2SO. 2S3 ff. 2S7. 295 f. Boccaccio 35· 311. 320. 346. 414. 641 f. Botticelli 7· ro. 16. 23. 26ff. 33· 3Sf. 41. 45ff. 49· 51. 59· 6s. s4. s7. 2go. 309· 320. 321. 325f. 327. 339· 477· 643£. Durer 37· 446£. 454· 524£. 530£. Enea Silvio 391 Finiguerra 71 ff. Karl der Kiihne 24Sf. 3SS
Register Antike, Nachleben tJbernahme von Bildungsinhalten bei Lorenzo 7· 43· so. 67. IIO. 290. 350£. 391 Mohammed II. 24S Musiktheoretiker 25S. 263ff. 277£. 283ff. 294ff. 396. 414. 4I8f. 425£. 430. 434ff. Petrarca IS3. 317. 357£. 369. 413. 640 Rucellai 146££. 149£. 357£. Sassetti I IS· I34f. I46· I 52 ff. Wirkungen Ausdruckssteigerung (Gebltrdensprache) 152. 154f. 157· 175· !83. 447£. 461 Bewegungssteigerung 5· 22. 54· S4. 154· rs7f. 175£. r 79£. x83£. 229. 313 ff. 316. 33s. 445ff. 44S. 461. 477 Dramatisierung 257 f. 283£. 295 f. 390· 419. 434· 436f. 438. 446 Harmonisierung 49· 53f. 66. 448. 475£. 497· 624 Heroisierung So. 146. 157. r88. 212. 24S. 25S. 357· 359· 39!. 393· 447· 448. 477· 649f. Humanisierung 248£. 295f. 395£. 257£. 414. 418£. 437f. 52S. 529ff. Idealisierung 58. 65 f. 74· So. 84. S7. I57· I75· 18o. 183. 229. 248. 253· 257 f. 295· 325£. 333ff. 336£. 445· 447f. 454· 461. 47611. 5uf. 644. 649£. Polaritltt 55· 66£. 176. 448. 463. 474· 479· 49I. 492. 5IIf. 529. 531. 534f. 564 Pathosstil So. 157£. 175£. IS3f. 229. 253· 333· 391. 445££. 453£. 461
Antike, Nachleben Wirkungen Temperamentssteigerung (Energiesteigerung) 145f. I50f. 152 ff. 157f. 175£. 229. 354· 447 Antoninus von Florenz Zeit des 72. 347£. Weltperioden 72 Antonio da Bologna, Vertrag iiber Wachsvoti I I 7 f. Antonio de' Medici, Mitglied der Briigger Filiale 380 Antonio da Pavia, Occasio, Fresko, Mantua 151 Antonius de Monte Ulmo bei Lichtenberger 557 Apelles, Verleumdung des Alberti 27 Botticelli 2 7 Aphrodite siehe Venus Apian, Peter, iiber Kameten 534 Apollo Bilddarstellung Botticelli 33f. Buontalenti, Zeichnung 264. 267. 284. 411. 425. 434 Caracci284.4I1.434 Duccio, Ag. di 29 Diirer 624 Epifanio d' Alfiano, Stich 298 Miniatur zu Christine de Pisan 316 Miniatur zu Petrarcas Rime 317 Miinzen 4I4 Theaterfigur 264. 276. 284ff· 295· 298. 400. 402. 403. 411. 418f. 421. 425. 433£. 437 Tibaldi, Tafelbild 41 I Vasari, bei 295· 4Io. 433· 437 Charakter Delphischer Gott 283 ff. 287£. 434 Dionysos und, antike PolariUt I76. 229. 44S Drachentoter, siehe Pythonkampf
Apollo Charakter Kosmologisch-musikalisch 270£. 295. 4I2f. 414· 429 Musenfiihrer 271. 41 I£. 414. 429 Planet, siehe Sol Signum Triceps 271. 413· 430 T!l.nzer (Theater) 284. 287£. 295· 419. 434· 437 Wettlaufe zu Ehren des 6o8 Literatur Bellincioni 346 Bardi 283ff. 287£. 425. 434· 437 Cartari 29 Chaucer 315£. Claudian 15 Gafurius 271. 413f. 429f. Lied 31S Macrobius 414 Manilius 470 Ovid 33· 36 Ovide moralise 316 Polizian 7. 33 f. Apollonio di Giovanni, Cassonemaler rS8. 372 Apostel Donatellos Reliefs 13 Kupferstiche 179 Apostel Paulus, Schlangenlegende 303. 440 Apotheose der romischen Kaiser 247 Apuleius, Eros und Psyche 327 Aquarius siehe Tierkreiszeichen (Wassermann) Araber als tJberlieferer der Antike 465. 491f. 515£. 527£. 561f. 564 Aragona siehe Alfonso, Camilla, Ferdinanda, Isabella, Leonora Aratus, Fixsternlebre 465 Arazzo siehe Teppich Archangelo di Giuliano di Antonio, Bildner von \Vachsvoti II7f.
Register Archilei, Vittoria, Mitwirkende bei den Intermedien von 1589: 275· 277. 299· 396. 40!. 403 Archive siehe Florenz, Lubeck Ardinghelli Caterina, Mutter des Niccolo 88 Lucrezia siehe Donati, Lucrezia Niccolo, Mann der Lucrezia Donati 82 f. 87 f. 334ff. 380 Arczzo Gentile de' Bechi, Vcscovo von I 20 Pieros Konstantinsfreskcn I75· r88. 253f. 389f. Argyropulos, Johannes, Ubcrsetzung des Aristotclcs 153 Ariadne Bild AntikePlastik323. 631 Baldini-Stich 31. 85. 337 Bilderchronik 75 Botticelli, Kupferstich 67. 290 Literatur Lorenzo 50. 67. 290 Polizian 7. 13 Aries siehe Tierkreiszeichen (Widder) Arion Peri als, 1589: 294· 405 Zeichnung Buontalentis 268. 294· 411· 427 Ariosto, Francesco, Isis 322 Ariosto, Lodovico, Carducci tiber 325 Aristeo, Hirt bei Polizian 33f. 36. 317 Aristoteles Argyropulos' Collegs in Florenz I 53 Harmonia Doria bei 270. 272. 429 Lichtenberger, bei 551 Luther, bei 650 NicomachischeEthik 153. 344· 362
Aristoteles Problemata 526. 529 Rucellai, bei I47· 357 Armenini, Giov. Battista, Quadri da spose 320 Arndes Stephan, Drucker 454· 485£. 507. 563. 645 Theodor, Geistlicher 454· 485£. Arnolfini, Giovanni Auftraggeber des Stichs mit dem Burgunderwappen( ?) 372 Portrait, Jan van Eyck x89f. Arras, Teppichweberei 248 Asarhaddon, Prophezeiung 525 Ascanius, Finiguerra-Zeichnung 75 Asklepios Kultattribute, in der Handschrift Reg. lat. !283: 516 Schlange als Tier des 303. 440 Schlangentr11ger, astrologisches Nachleben 515 Assisi Franziskus von siehe Franziskus Giotto-Fresken 362 Santa Maria degli Angeli, Wachsvoto Lorenzos 99· 341 Astraea Bardi, bei 271. 273. 415 Buontalenti, Zeichnung 267 Frezzi, bei 271. 415 Hofische Dichtung 415 Theaterfigur 276. 398. 402. 415 Astrolabium Planum Dekane 466£. 628. 629. 635 Facies 629 Astrologie Bilddarstellungen siehe Dekane, Kalender, Planeten (sowie ihre einzelnen Namen), Schifa= noja, Tierkreiszeichen Bildzauber 628
Astrologie Elemente siehe Dekane, Kometen, Paranatellonta, Planeten (auch die einzelnen Namen), Tierkreiszeichen Menschenformige Gestalten 4 79· 491 £. 508 ff. 529ff. 534 Monstrose Gestalten 465. 467. 628. 630£. 636 Namenzauber 464£. 506. 628 Polaritat 491. 497· 505£. 534· 565 Politisch verursachend 497·504£. 509.515 Praktik siehe Nativitll.ten, Prophezeiung Traditionsfunktion 453£. 46Iff. 464ff. 476. 491. 56! ff. 564 Athen Akropolis, Weihgeschenke 350 Kanne, rotfigurige aus 40 Miinzen •P4 Parthenon 155 Theseion 154£. Athena siehe Pallas Attis, Fresko, Palazzo Schifanoja 473 Attribute Ausdrucksmittel desFestzuges 258. 281 ff. 292. 294·417f·432f.436.641 Charakterisierende Funktion 257£. 276f. 278£. 28off. 294· 396-410 passim. 416. 431. 433· 436. 585. 627£. Dynamisierende Funktion siehe Beiwerk, bewegtes Erstarrung und Wiederbelebung 363. 453£. 463f. 470. 472f. 478. 507. 530. 627f. 631 Auftraggeber, Kiinstler und, siehe Portrat (Bedeutung), Sammler Augsburg Dmckort des Astrolabium Planum 465. 516. 562
Register Augsburg Humanism us 4S6. 491 f. 646 Planeten an Hauserfassaden 4S6. 563. 565. 646 Augustinus FreskoBotticellis 212. 3S1 Kybele, iiber 473· 641 Augustus Fresko Ghirlandajos in
Sta. Trinita I s6 Melanchthon iiber 529 Weihnachtslegende, in der 156. 362. 363 Aumale, SammlungdesHerzogs von, siehe Chantilly Ausonius Musen und Planeten 413 f. Occasio-Epigramm 151. 35S. 360 Vorbild Petrarcas 183. 369 Austausch Humanistischer Bildung 454· 485f. 497ff. 514. 526£. 654 Internationale \Vanderwege siehe Antike (Oberlieferungsformen), Medici (Bankhaus) Kiinstlerischer Kultur 85ff. 104. u6. 175. 179f. x8off. 187ff. 2oiff. 204££. 209ff. 215 f. 219£. 223. 229. 248f. 331. 336. 345· 370{{. 373f. 376f. 38If. 445ff. 449· 454· 46If. 477·485 f. 507.52 I. 645 Austria, Giovanna d' siehe Johanna von Llsterreich Auvergne, Aigueperse 219 Avenarius, Abraham siehe Ibn Esra Avignon Berchorius in 627 Lorenzo Strozzi in 161 Sassetti in 130. 353 Avogaro, Pietro Bono, Hofastrologe der Este 474· 642 Avveduto, Bartolomeo dell' Personlichkeit II2. 125£. 345· 351 f.
Avveduto, Libro del Povero, Vorbild fiir den Ciriffo Calvaneo 125f. 345· 35If. Babylon, Weissagung durch Monstra 525. 546 Bacchus Botticelli, Kupferstich 67. 290 Festwesen 67. 329 Lorenzo 50. 67. 290 Poliziano 7· I3 Bache, Sammlung, New York, Ghirlandajo-Portrait 132 Bankelsanger, volkstiimliche Dichtungen der I I Iff. 124ff. Baerdemaeker, Gillis van, Bischof von Tournai 236. 238 Baglioni, Astorre, Bluthochzeit zu Perugia 354 Baif, Antoine de hofischer Dichter 257.392 Reform der Metrik 4I9 Bajazet, Sultan, Alexander der GroBe und 248. 388 Baldini, Baccio Beschreibung des Vasarischen Festes von I 565: 282. 433 Baldini, Baccio (Anonyme Florentiner Kupferstiche) Stil Abhangigkeit von nordischen Vorbildern86. 179f. 183. 2II f. 331. 338. 368. 477 Antike bei 31. 67. 75· 85£. 179£. 183. 290. 336ff. 477· 644 Bilderkreis der Stiche 72ff. 87. 150. I79· 1S1 ff. 2II Cassonimalerei So Finiguerra und 71 f. So Tracht 75· Soff. S4f. S6. 150. 181 f. 644 Werke Bacchus und Ariadne 67. 290 Hosenkampf 75· So. I50. 179f. IS2. 368
Baldini, Baccio Werke Judith 3 I. S4 Otto-Prints 79ff. 87. 182£. 331ff. 338 Planeten S6. II3. I79f. 325f. 338. 414· 477· 644. 646 Propheten 179 Quaresima 2II Rache an Amor I S2 f. Segelfortuna 150 Sibyllen 179 Theseus und Ariadne 31. 85. 337 Trionfi 150. 1S7f. Baldinucci, Filippo Buontalenti, iiber 266£. Cioli, tiber 396 Intermedien von 1585: 319 Intermedien von 1589: 262 Vocabolario Toscano (Wachsvoti) 350 Baldovinetti, Alessio, Lehrer Ghirlandajos 114 Baldovini, Baldovino di Domenico, Notar, inVerbind. m. Sassetti I34· 137 Ballett siehe Tanz Bandini Baroncelli, Wappen 202 Bandini, Bernardo, Pazziverschworer 39I Barbados, Briefmarke von 25S. 393 Barcelona B.>tticelli-Cassone 135 Lorenzo Strozzi in 161 Bardi, Kapelle siehe Florenz, Santa Croce Bardi, Giovanni de' Biographie Dichter der Gesange in den Intermedien I 589: 272. 410. 423 Schriftsteller 269 Theatralische Idee und Auffiihrung 15S9: 261 ff. 269ff. 276 ff. 28off. 294f. 395· 398
bis 409 passim 410. 424ff. 429. 430
Register Bardi, Giovanni de' Biographie "Obersiedelung nach Rom 295.437 Vorsitzender der Crusca 428 Ideen Anteil an der Musikreform 263ff. 265. 26gff. znf. 283ff. 294· 424. 433f. Harmonie 27of. 414· 429 Necessitas 271 ff. 429f. Parzen 271 ff. 429f. Planeten 273. 277· 418£. 430f. Pythonkampf 283££. 286ff. 294. 410. 418. 434 Sirenen 271 ff. 429 Spharenharmonie 270ff. 294· 424· 429. 436 Sternentanz 277. 418£. 430f. Quell en Horaz 28o Patrizzi 270. 412 Plato 269£. 271 f. Werke ,L' Amico Fido" 263.
42 4 ,Discorso sopra il giuoco del Calcio" 394 ,Discorso sopra Ia musica" 265.270.414.425 Bargagli, Girolamo, ,La Pellegrin a'', Comodie 1589: 261. 267£. 423 Bargello, siehe Florenz (Sammlungen) Baroncelli Maria siehe Bonciani, Maria Maria nei Portinari Heirat 197. 377£. Portraits 198. 209 Niccolo, Wachsvotoplastiker 350 Pierantonio, Portrait 202f. 210. 379 Fiero, Genf 379
Bartoli, Maria, Schwester Filippo Sassettis 129 Bartolini-Salimbeni,Lionardo, Auftraggeber Filippo Lippis 319 Bartolomeo, .,Compare della viola" 112. 125f. 345· 351 f. Bartholomaeus Coloniensis, Canones, Holzschnitt 652 Basel, Papst Felix V. in 227 Basinius Parmensis, Hesperiden 327 Bate, Henricus, Auftraggeber der Abu Ma 'schar"Obersetzung 466 Bates, Katherine, im ChapBook, 572 Bauern Breughel, bei 229 Teppichmotiv 206. 224ff. 227f. 229. 383. 387 Baumgartner, Hieronymus, Brief Melanchthons an 496 Bayonne, Festlichkeiten 1565: 257f. 392 f. Beatrice Dante und so. 65. 326 Lionardo, Zeichnung 51 Beardsley, Aubrey, im ChapBook 572 Beaune, ,Jiingstes Gericht" 228 Bechi, Gentile de', Lehrer Lorenzos 120 Beiwerk, bewegtes Bilddarstellung Bilderchronik 7 5 Botticelli siehe Botticelli (Nympha) Duccio, Agostino di 12£. 308£. Ghirlandajo 152. 156f. Holzschnitt Hypnerotomachia I 8 f. Lionardo 52 Theater 36£. 29off. 436 Tornabuoni-Medaillen 30 Darstellungsmittel (Haar und Gewand) siehe Nympha, Tracht all'antica
Beiwerk, bewegtes Funktion Ausdruck der Bewegung 5· 22. 54£. s8. 66. 313ff. 363. 436. 461. s8s Kennzeichen der Antike 5· 14ff. 18£. 2If. 30. 38. 52. 54f. 66£. 75· 86. 149£. 289ff. 292. 310. 313ff. 336£. 435£. 461. 477 ,,Richtungsschmuck'' 292. 436 Literatur Alberti II. 13. 27. 149· 292 Bacchi 313 Bonifaccio 313f. Claudian 14ff. Ovid 14ff. 32f. 65 Polizian 9f. 13ff. 16. 22. 25. 33 f. II2 Pontanus 313 Vergil 3of. Vergilkommentare 313 Belardi, Oreto, Theaterschneider 1589: 268 ff. 277 ff. 428. 431 Bellincioni, Bernardo, Rime 324f. 326. 346 Bellini, Jacopo, Skizzenbuch 29. 412 Beltramini, Girolamo di Gio. da Colle, Notar Tanis 194 Benacci, Vittorio, Beschreibung der Feste von 1589: 261. 297· 394 Benci, Amerigo, Vertreter der Medici in Avignon 130 Benecke, Paul, Raub von Memlings , J iingstem Gericht" 192. 210 Benedikt Biscop, Abt, Reise nach Rom 439 Benintendi (Familie, Paolo und Orsino), Verfertiger von Wachsvoti 99f. u8. 341. 349 Benivieni, Girolamo Canzone d'Amore 327 Masch us-"Obersetzung 309 Sonette und Eklogen 323
Register Bentivoglio, Hochzeit 1487: 322£. Bentivoglio, Giovanni, Gevatter von Lucrezia Ardinghellis Sohn 88 Berchorius, Petrus Brief Petrarcas iiber Fortuna 358 Gotterbeschreibungen 457· 627f. Graziengruppe 640 Miniaturen 627f. Ovide moralise, Verhll.ltnis 462. 627£. Berlin Gauricus in 498 Sammlungen Antiquarium, rotfigurige Kanne 40 Kaiser- Friedrich- Museum Altar des Marmion 374 Botticelli, Venus 10 Simonetta-Portraits (angebliche) 46ff. Stuckbiiste Lorenzos 99 Kupferstichkabinett Botticellis Dantezeichnungen 50. 67. 644 Breu-Zeichnung 646 Ghirlandajo- Zeichnung 303. 343 Handschrift mit Festdarstellungen 234. 384 HausbuchmeisterZeichnung 233 ff. Holzschnitt, Meister J. B., 36 Horaz-Handschrift29 Kll.stchen mit norwegischem Hasenkampf 180 Planeten- Blockbuch 179· (463). 472£. N ationalmuseum Griindung 191 Staatsbibliothek Bildnis Carious 532 Codex Pighianus 13. 28. 625
Berlin Sammlungen Zebel-Hs. 53If. Berlinghieri, Hs. der Geografia, Mailand,Biblioteca Nazionale 82. 330 Bern,Burgundertapeten188. 228 Beroaldus, Philippus, BeschreibungHochzeit 1487: 322£. Bersuire, Pierre siehe Berchorius, Petrus Bertoldo di Giovanni Bildhauer des SassettiGrabmals (?) 361 Lorenzo-PorMedaille, trait 343 Medaille, Mohammed II. 391 Relief, Kreuzigung 24 Relief, Reiterschlacht 36r Besteller, EinfluB auf die Stilbildung, siehe Portrait (Bedeutung), Sammler ,Bewegtes Leben" siehe Antike (Wirkungen) ,Festwesen Bewegung, gesteigerte Ausdrucksmittel siehe Antike(Wirkungen),Beiwerk (Funktion), Nympha, Tracht all'antica Darstellung bei einzelnen Kiinstlern siehe Beiwerk (Bilddarstellung) Kennzeichen der Antike 5· ro. 14ff. r8f. 22. 24. 30f. 37· 52 f. 55· 66£. 75· 84£. 86. ll2. r54f. 157f. 175f. 179f. 183£. 229. 292. 3r3f-326.330·337f. Kunsttheoretische Bedeutung 58 Bianchini, Francesco, Tafel des, siehe Tabula Bianchini Bibara, Edelknabe Maximilians 237 Bibbiena, Fiero, Brief Matteo Frances an 106. 122 Biblia Pauperum, Typologie der Kreuzigung 440 Bicci, Neri di, Kartonzeichner 187
Bigordi, Tommaso, Vater Ghirlandajos, Goldwarenmakler 1 14· 345 Bilderbogen Affen und Zipfelmiitzen 369 Hosenkampf 368 Bilderchronik, Florentinische 7rff. 85££. r5o. 156. 337 Bilderrl!.tsel im hofischen Leben 85. 145f. 150. 182. 326. 330£. 337 Bildnis siehe Portrait Bildzauber Astrologischer523f.526ff. 531. 628 Dante roo Praxis 34If. Stifterportraits, durch roo. r38 Voti, durch 99· 100. 138£. 346££. 53r (siehe auch Ex-Voto) Biliotti, Fra Modesto, Chronik, fiber Sassettis Streit mit den Monchen 137ft 346 Bindaccio da Panzano, in Genf 379 Bini, Fiero in Brtigge 380 Bini-Pucci, Hochzeitscassone 135. 340. 354 Biringucci, Oreste Vannocci, "Obersetzung von Hero Alexandrinus 266. 426 Bische, Guillaume de, GHiubiger Portinaris 201. 379 Blvckbiicher, Planeten 179f. 463. 472£. Blucher, Requisition deutscher Bilder in Frankreich r91 Boccaccio, Giovanni Inhalte Achiil auf Skyros 3 I I Kybele 64r Verfolgungsszenen 35· 316£. Voti 346 Quellen Claudian 43 Macrobius 4r4 Ovid 35· 642
Register Boccaccio, Giovanni Werke Amorosa Visione 3I I Dekamerone 364 Genealogia Deorum 3I I. 320. 64I f. Ninfale Fiesolano 35· 289. 3I6 Bocchi, Francesco Donatello-Traktat 313 Pomona, antike Plastik, bei 38. JI9f. Wachsvoti 349 Bodin, Jean, Bildzauber 342 Boethius Musikthcorie 265. 4I4 Rucellai, bei I47· 357 Boethius, Hector, Scotorum historia, Bildzauber 342 Bologna Antonio de Monte Ulmo in 557 Druckort, Papstkatalog I5I5: 521 Festzug 1490: I5I Pinacoteca, Bild des Pellegrino Tibaldi 41I Sassettis Freunde in I 3 I Savonarola in 321 Bona von Savoyen, Po:rtrlitmedaille 370 Bonamici, Francesco, Brief Filippo Sassettis an 365 Bonciani, Maria, Portrl!t 202f. 2IO Bonifaccio, Giovanni tiber bewegtes Beiwerk 313£. Bonincontri, Lorenzo, Konjunktion von 1484: 539£. 65Jf. Bonsignore, Giovanni, Prosaversion der MetamorphoseD Ovids 33· 446. 624· 652 Borghesi, Hochzeitsgedicht fiir Ferdinando I. 297 Borghini Raffaello, Riposo, tiber Valerio Cioli 396 Vincenzo, fiber Lorenzo 344 Bosco, Kloster bei Alessan· dria 377
Boston Chap-Book 57I Zeitschriften 573 ,Boti" siehe Ex-Voto Botticelli, Sandro Antike gegenstl!.ndlich Amor 26 Bacchus 67. 290 Flora 27. 33· 38£. 41. 65. 319. 325 Friihlingsgottin I6f. 26£f. J8f. 45ff. 49· 51. J26. 478. 644 Grazien 26ff. 28£. 65. 327 Merkur 26. 39f. 320. 325 Pallas 7· 23ff. 59· 84. 87. 312· 339· 643 Planeten, Kupferstiche, siehe Baldini (Planeten) Venus 6. IO. 26. 44· so. 63ff. 184. 322. 325ff. 339· 478. 644 Zephyr 10.26£. 4I. 321. 325. 327 Antike vorbildlich Friihlingsgottin 38£. Lateinische Quellen309 Lucrez 41 f. 321. 478 ,Nympha" 5· 22. 26ff. 3 xff. 3 8. 54 . 6 3 . 6 5 ff. 8sff. 1I2. 290. 325. 336ff. 461. 477 Ovid 33· 65f. 478 Plato 65. 327. 339· 471!. 644 ProportioneD 53f. 66. 68 Vitruv 66 Venus 39· 184. JIO. 325f. 453· 644 Biographie Charakterisierung 53£. 63 Geburtsdatum 86. 338 Goldschmied 53· 86£. 183. 338£ .. Stil Landschaft 53f. Mitteialteriiche Biidtradition I84. 310. 325ff. 453· 464. 477f.
Botticelli, Sandro Stil Dbergangsstil 74· 84. 87. 183·339·447·464. 477f. 644 Werke Cassone, Nastagio degli Onesti 135· 340. 354 Fresken Ognissanti 212. 381 Sixtinische Kapelle 63. 66 ff. 290 Villa Lemmi 28 f. 39· 312 Kupferstiche Bacchus und Ariadne 67. 290 .,Otto-Prints" 86£. 331~ 338f.
Kalender siehe Baldini (Planeten) Portrl!.ts 25. 46ff. 53 Tafelbilder .,Magnifikat" 63£. Venusbilder, Florenz 6ff. 10. 16f. 26ff. 31i. 38if. 44ff. 65. 87. 184. 309. 310. 325ff. 478- 644 Venus, Berlin 10 Zeichnungen Chantilly (Werkstatt) 19 Danteillustrationen so. 67- 317- 644 Fruchtbarkeit 65£. Giuliano vor Pallas 2Jff. Nymphe des Achelous 65£. Zeitgenossen Alberti I I ff. 27f. 308 Filippino 67 Lippi, Fra Filippo 64 Lionardo 52 Polizian und 7· 10. 17. 22. 23ff. 33· 35· 41 ff. 45£. 54· 65£. 87. 309. 321. 339· 447· 478 Urteil fiber 68 Boudins, Christophorus, Rechtsstreit Portinari 373 .tiourbon, Herzogin von, Geschenk Philipps des Guten an 225
Register
Buontalenti, Bernardo Briigge Bourbons, Peintre des 220 Gefangenschaft MaximiBradley, Anzeigen im ChapBiographie lians 235 ff. Book 572 Schriftsteller 266f. 426 Grabdenkmaler mit WapBrant, Sebastian, Monstra Theatermaler und In522. 524£. pen 595 genieur 262ff. 265££. Brantome, Pierre de BourGrande Place 235£. 239 395£. 424 Hof Karls des Ktihnen deille, Seigneur de, Fest Theatermaschinen 262. 181. 189. 203. 248~. von 1565: 392 267. 395· passim 398 Braunschweig, Planeten an Kirche von Sankt Donabis 409. 423 der Hausfassade in 454· tian 236£. Vielseitigkeit 266. 426 Lievin, Teppichweber, 4 86. 507. 563. 646 Zeichnungen Brera, Galleria di siehe Maiaus 187 Apollo 267. 284. 411. Portinari in 192f. 200. land 427. 434 Breslau, Stadtbibliothek, 203. 371 f. 377£. Arion 268. 294. 41 r. 427 Hs. des Thomas von CanStrozzi, Lorenzo, in 161 f. Biihnenbilder 264. 41 r. timpre 439£. 204. 346 424f. Breu, Jorg, Maler der FugTani in 190. 193· 375£. Delphier 267. 284. 289. Teppiche, Petrarca-Dargerhaus-Fresken ( 1) 646 427. 434£. Breughel stellungen 187 Fortuna 411 Jan, Darsteller von BanTransport von Memlings Harmonia 267. 280 . .,Jtingstem Gericht" ern 229 427· 432 Peter, Kaufmann und nach Florenz 192 Necessitas 267. 279. Wohn- und GeschaftsAffen, Stich 369 424. 431f. haus der Medici 200 Briefmarke als AusdrucksParzen 279£. 427 Briissel symbol 258. 393 Planeten 267. 280. 427. British Museum siehe LonArchiv, Fillastre-Urkun432 don den 374 Sirenen 267. z6g. 277f. Brito, Jean, Drucker der Bibliotheque Royale, 427. 429 Chroniques de Hainaut.,Payse" 238. 385 Theaterfiguren 26rff. Bronzino-Allori, Alessandro Hs. 628 265ff. 269. 277. 279£. Portrat Giulianos di LoFestlichkeiten 1496: 234 284. 289. 4II Stadthaus, Gerechtigrenzo 104 "Obereinstimmung mit Beteiligung an den Fekeitsbilder Rogers 228 der Beschreibung von Teppichweberei 257£. sten 1589: 408 1589: 268. 277. 279. J iingstes Gericht, FloBrunellesco, Filippo 280. 289. 411 renz, SS. Annunziata Alberti und 12 Zeichnungsband Theatermaschinen (nach 599 der Bibl. Nazionale Brown, Alice, im Chap-Book Vasari) 395 266£. 268. 277. 279£. Bruni, Leonardo 572 411. 423. 426 Briigge Hyrnne an Venus 327£. Burckhardt, Jacob Amolfini in 189 Platon-"Obersetzung 327 .,Beitrage zur KunstBuchelius, A., Iter Italicum Baroncelli in 202 f. geschichte von Italien" Druckort von Jean Bri(Wachsvoti) 348 93£. 187. 189. 209. 211 Buren, Gerhard von, Druktos .. Payse" 238 Brief tiber Botticelli 308 Export nordischer Kunstker in Perugia 485 .,Cicerone" 93£. erzeugnisse nach Italien Bugenhagen, Johann, iiber Festwesen, Au.6erung N eumondskonstellation 181. 189f. 204.210. 373f. tiber 37 Filiale der Medici 13of. 541 Flandern-Florenz bei 187. Bulgarien, Monstrum in 190. 2ooff. 202f. 372. 189. 209. 211 375f. 38o 653 .,Kultur der RenaisFiliale der Pazzi 202£. Buondelmonti, Wappen auf Florentiner Gesellschaft den Otto-Pdnts So. 332 sance" 37· 93f. 354 189ff. 202ff. Buondelmonti, Cassandra, Kunstgeschichte und KulFriedensbankett MaximiGiovanni de' Medici und turgeschichte bei 93f. lians 237£. Portrat, tiber 83 f. 330
68o Burgess, Gellet,,. The Lark", Herausgeber 573ff. Burgkmair, Hans, Planetenholzschnitte 457· 486. 507. 646 Burgund Antike siehe Tracht alia franzese Handel siehe Medici (Bankhaus) Herzoge siehe Johann ohne Furcht, Karl der Kuhne, Philipp der Gute Hof von I8I. I89. 203. 248£. 385 Kulturelle Bedeutung fur Italien siehe Austausch Maria von siehe Maria Stadte siehe einzelne N amen Stilvorbild fur Florentiner Malerei siehe die unter Flandern angegebenen Hinweise Bylifelt, Giaches, Assistent Cavalieris 263. 4Io Byzanz und das Abendland 248. 254· 389. 390f. Caccini, Giulio Anteil an der Musikreform 263. 295. 395f. 424. 437 Bardis ,.Discorso" 265 Sanger 275. 299. 406 Caephalus, Niccolo da Correggio 36. 290 Caesar, Julius Renaissancemedaille 370 Rucellai, bei 357f. Triumphzug Alfonsos 359f. Cajazzo, Conte de, Bellindonis Ekloge an 324f. Cambridge Mass. Kupferstiche, Otto-Teller 79· 85. 332 Camerarius, Joachim Briefe Melanchthons an 494· 496·498. 526. 533f. 539f. Faust und 533 Horoskop fiir die Welser 533 ,Norica" 498
Register Camerata, Florenz, Musiktheorie der 262. 277. 283ff. 294f. 395£. 414· 424. 433· 436f. 438 Camilla d' Aragona, Hochzeit 1476: 329. 417 Campeggi, Lorenzo, politische Tatigkeit 494· 538 Campion, Thomas, Sternenballett bei 4 r 8 Cancer siehe Tierkreiszeichcn (Krebs) Caneel, Jan, Brugger Burger 237. 239 Canigiani, Adoardo, Mitglied d. Brugger Filiale 380 Canigiani, Gherardo, Leiter der Filiale in London 200. 374· 375f. Cappello, Bianca, Feste fiir 290. 295· 421 Capponi Francesco, Montughi im Besitz von I34· 144 Violante und Neri, Tochter und Schwiegersohn Sassettis 131. 141 Capricornus siehe Tierkreiszeichen (Steinbock) Caput Draconis, astrologische Wirkung 475· 480. 642f. Caracci Agostino, Stiche nach den Intermedien von 1589: 266.276. 284. 4Il· 424. 426. 434f. Annibale, Pythonkampf, Stich 411 Caradosso, Verfolgungsszene (Plakette) 36 Cardanus, Hieronymus, tiber Luthers Geburtstag 503. 543· 648 Cardi, Niccolo de', Hochzeitsgedicht fiir Ferdinanda I. 292. 297f. Carducci, Giosue, Verse auf ein Ariost-Portrat 325 Careggi, Villa Botticellis .,Friihling" gemalt fiir ( ?) 27 Kunstinventar von 21 I f. 215. 229 Rogers Grablegung in 2I5
Carion, Johann Astrologie, Stellung zur 497· 532£. Bedeutung 532f. Bildnisse 490. 532 Brief Melanchthons 492 ff. 533f. 536££. ,Chronica" 493· 495· 536f. Luther tiber 501. 532f. Melanchthon und 495f. 533 Nativitlit Luthers sod. Nativitatensammlung 498. 539 Prophezeiung 1524: 510. 649 Wappen 532 Carlyle, Thomas, Zitat 307 Carman, Bliss, Redakteur des Chap-Book 571f. Carnesecchi Filiale in Briigge 203 Carnesecchi Francesco, Verlust der Galeere St. Thomas 192 Vaggia und Antonio,Tochter und Schwiegersohn Sassettis I 3 I Caro, Annibale, 'Obersetzung des Longus 314f. Carro siehe Festwesen, Triumphzug Cartari, Vincenzo Apollo 29 Fortuna I49 Horen 17f. Kybele 641 Necessitas 270. 412 Ovid als Quelle I 7 f. Cassani Bedeutung siehe Festwesen (Zubehor) Inhalt der Darstellung Aeneis 31. 315 Bilderkreis im allgemeinen 74.80. 188.333 Festwesen 81. I35· 188. 303. 317. 333· 340. 374· 440 Legende des Nastagio degli Onesti 135· 34of. 354 Orpheus 317. 447 Theriakverkaufer 303. 440
68I
Register Cassoni Stil der Darstellung Antikisierend 31. 74· r88.315. 317. 354·447 Kupferstichstil 8o. 333 Realismus 74· 8o. 135. x88. 333· 34of. 354· 447 Cassoni, Werkstatt-Lieferbuch 188. 372 Castagno, Andrea del Abendmahl in Sant' Appollonia, Florenz 6oo Dreieinigkeitsfresko, Aufdeckung 599f. 659 Lederschild mit Davidgestalt 449· 625 Castello, Botticellis Venusbilder in 6 f. 26 Castiglione, Baldassare, zensurierte Ausgabe des .,Cortegiano" 356 Benedetto, Gedicht tiber die Ariadne vom Vatican 323 Catharina de' Medici Bildzauber 341 Feste der 258. 392 f. Nichte: Cristina da Lorena 26Iff. 422 Portrl!.t, Teppich 257 Zusammenkunft von Bayonne 257£. 392 Cattaneo, Simonetta siehe Simonetta Catull, Bacchus 67 Cavalcanti, Carlo, Mitglied der Brugger Filiale 380 Cavalcanti, Guido, und Dante 326 Cavalieri, Emilio de' .,Disperazione di Fileno" 296. 422 Intendant fiir die Feste von 1589: 262ff. 268ff. 300. 395 f. passim 398 bis 409. 424. 427 Komponist 272 Cavallino, Simone, Beschreibung der Feste von 1589:261. 28of. 292.297. 422. 432 Ceccherelli, Beschreibung der Feste von 1567: 265
Cecco d'Ascoli bei Rucellai 357 Celtes, Konrad Bildung 485 Libri amorum, Diirers Illustrationen 36 Planeten 417 Cennini, Piero, Bericht tiber das S. Giovanni-Fest von 1475= 322 Cerberus Biihnenfigur 405 Gafurius 413 Ovide moralise 413 Ceres Cartari 17£. Manilius 470 Cerretani, Bartolomeo, tiber Lorenzo 102. 110. 120 Cesarea, Paride da, Programm fiir Perugino 323 Cesarone Basso, Schauspieler 1589: 269. 275. 300. 406. 428f. Cesena, Biblioteca Malatestiana, Plutarch-Hs.389 Chalcus, Tristanus, Bericht tiber die Hochzeit Aragona-Sforza 1489: 312 Chantilly Piero di Cosimo, Portrl!.t der Simonetta 49 Zeichnung, Botticellischule 19f. Chap-Books Bedeutung 571 Geschichte 571 f. Charolais, Graf von siehe Karl der Kuhne Chatelvillain, Herold, Motto 202 Chatsworth siehe Devonshire, Herzog von Chaucer, Geoffrey, Venus Virgo bei 315£. Chenany, Jeanne de, Frau Arnolfinis 189 Chevalier du Cygne, Roman Miniatur 471 Teppich 387 Chiasso Maceregli, heutige Villa Lemmi 29 Chicago, Chap-Book 571 Chigi, Agostino, Astrologie 51 x. 563. 65o
Chimenti, Maestro, Maler von Wachsvoti I I 7 Chorspiele, antike, in der Theorie der Renaissance 283ff. 287. 296. 418£. 430. 434 Christentum, Antike und, siehe Antike (VberlieferungsprozeJ3) Christian I. von Dl!.nemark, Wachsvoto II8 Christian II. von Dlinemark, Melanchthon iiber 494· 538 Christine von Lothringen, Hochzeit 261 ff. 394ff. 422ff. Christine de Pisan, Miniaturen zur Epttre d'Othea 36.311. 316 Chronograph von 354, Dezemberbild 507. 649 Chrysippos bei Seneca 28 Cicero Fortuna bei 149· 357 Nativitl!.t 503. 543 Redewendungen, bei L.orenzo 350£. Thalia 413 Cincinnati, Zeitschriften 572 Cinelli-Bocchi tiber Antiken 38 Cinelli, Giovanni, Scrittori Fiorentini 266 Cini, Francesco, Sternenballett 418 Cintoja, Kirche S. Michele 351 Cioli, Valerio, Beteiligung an den Festen 1589: 396. 398 Claudian Boccaccio 43 Bonifaccio 313f. Polizian 14f. 43 Pontanus 3 13 Reich der Venus 16. 43 Cleve, Geschichte des Hauses 471 Cleves Johann von, Wappen 386 Philipp von, Burge Maximilians 236f. Cochin, Filippo Sassetti in 129. 353
682 Cochlaeus, Johannes, Luther als Monchsprophet bei sr6 Coligny, Admiral, Bildzauber gegen 341 Colonna, Filippo di Braccio, Bluthochzeit zu Perugia 3S4 Colonna, Francesco, Verfasser der Hypnerotomachia r8. 342 Comminelli, Ugo, Ptolemaeushandschriften 366 Compare della Viola, Bl!.nkelsanger 112. 124ff. 34S· 3srf. Comus bei Milton 418 Conde, Louis, Prince de, Bildzauber gegen 341 Contarini, Tommaso, Venezianischer Gesandter in Florenz 263. 428 Cordatus, Konrad, Brief Melanchthons an 496 Cordova, Maslama el-Magritl aus S27 Corella, Fra Domenico, Theotocon (Wachsvoti) 347£. Corrazza, Bartolomeo del, Tracht des griechischen Kaisers 389 Correggio, Niccolo da siehe Niccolo Corsi, Jacopo, Anteil an der Musikreform 295. 437 Corsi, de' Nera FrauSassettisr3r. 142f. Grabmal IS4 Portrllt Ghirlandajo r 34 Simone Besitzer von Sassettis Haus 132 Corsini, Lena und Luca, Tochter und Schwiegersohn Sassettis I 3 I Cosimo 1., Granduca di Toscana Botticelli-Bilder bei 6. 26. 46 Buontalenti im Dienste von 266£. 426 Hochzeit 278 Memlings Passion bei 377
Register Cosimo II., Granduca di Toscana, Hochzeit 360. 410. 4I5 Cosimo III., Granduca di Toscana, Hochzeit 267 Cnsimo Vecchio de' Medici Bautatigkeit r67f. 344· 366 Careggi 27 Haupt der Firma IJO Unionskonzil 367 Cossa, Francesco Brief an Herzog Borso 47S Maler der drei crsten Schifanoja-Fresken 469. 477· 640 Fredella, Pinacotcca Vaticana 472 Cousin, Jean Liber Fortunae I 49· 358 Stiche fiir die Feste IS6S: 392 Craencnburg, Maximilian I. in der 23sf. Cranach, Lucas Holzschnitte zum Passional Christi und Antichristi S2I Schule, Bildnis Carious 490. S32 Crasso, Leonardo, Herausgeber der Hypnerotomachia I8 Cupido Cruciatur siehe Amor (Bestrafung) Curtius Rufus, Quintus, Alexandcrgeschichtc 388 Custos, Raphael, Kupferstich, Fuggcrhl!.user in Augsburg 646 Cybo, Magdalena und Francesco, Tochter und Schwiegersohn Lorenzos lOS
Cyprian, Ern. Sal., tiber Luthers Geburtstag so3 Cyriacus von Ancona 1\Iohammcd II. 388 Nachzeichnungen von Antiken ISS· 64S Reisebeschreibung 390 Roger in Ferrara, tiber 21S. 38rf.
Dame Habonde, Beziehung zur Venus-Diana 3I6 Dandclot, Fran<;:ois de Coligny, Bildzauber gegen 341 Danhauscr, Peter, .,Archetypus Romae triumphantis" 64S Dante Alighieri Beatrice so. 6s. 326 Illustrationen Botticellis so. 67. 317. 644 Kommentar des Landino 6S4 Nachleben bei Bardi 298 Lorenzo de' 1\Iedici 49 Rucellai 147. 357 Sassetti, Filippo 364 Nympha 420 Primavera 326 Sphaeren 271 Zauberktinste, angebliche roo Danzig Marienkirche, Memlings Gericht" .,Jtingstes Igoff. 203f. ::Zi:Of. 373
Daphne Bild Botticelli 33 f. Miniatur zu Christine de Pisan 26. 316 Miniatur zu Petrarcas Rime 317 Oper 26s. 29S· 318. 42S. 437f. Rappresentazione,siehe ,.Phebe et Phetonte" Literatur Chaucer 3I6 Lied 318 Ovid 33· 36 Ovide moralise 316 Petrarca 3 I 7 Polizian 7· 33 f. Dares Miniaturen 3IS David Schleudertrager bei Sassetti rs2f. 158 Siegergestus bei Pollajuolo(Castagno)449· 62s Davies, John Astraea 41S Tanz, tiber 418
Register Donatus, Hieronymus, Brief Deschi da Parto Dei, Benedetto Polizians an 126 Triumph der Fama, LonFlorentiner Beziehungen Dorat, Textbeschreibung don 82 zu Byzanz 391 Despars, Nicolas, Chronik Namensliste der Brugger von 1565: 392 von Flandern 235 Florentiner Kolonie 203 Doria-Pamphili, Galleria, Deutschland, Kunst, siehe Wachsvoti 349 Alexanderteppich 243 ff. Austausch, Durer, KalenDekane Darius, Tonart 414 der, Planeten Astraler Charakter 46 5 f. Drache Apollos (siehc auch Devise siehe Motto 629. 630ff. Pythonkampf) Devonshire, Herzog von, AbU Ma 'schar 465£. 467£. Buhnenfigur 284ff. 396. Sammlung, Inigo Jones476. 56If. 629- 63off. 400. 402 ff. 434 Zeichnungen 418 Fontana, Giovanni 63oft. Gafurius 413 Diana 633.635.636.639 Zeichnung Buontalentis Buontalenti 267 Fresken, Palazzo Schifa267. 284. 434 Chaucer 315f. noja 468£. 476. 56If. Dreikopf siehe Signum TriFestwesen 322f. 629. 63off. ceps Nymphen als BegleiteHolzschnitt Astrolabium Dresden rinnen 47· 66. 290. 322. Planum 467. 629. 635 Kupferstichkabinett 418. 435 Lapidarium Alfonsos 467. Fede:rzeichnung des Venus als 3of. 313ff. 316. 530. 629. 630 Hausbuchmeisters 234 320 (siehe auch Venus Ludovicus de Angulo Stich Portrat Leos X. Virgo) 630 ff. 633 ff. 343 Dionysos (siehe auch Picatrix 629. 630 ff. Druckkunst Bacchus) Pico della Mirandola 474 Amerikanische 571ff. Apollo und, antike PolaTabula Bianchini 467. Astrologie und 462. 472. ritat 176. 229. 446 · 476. 629 477· 490f. 507. 509ff. Mysterien, Nachleben446 'Oberlieferungsgeschichte 513. 524f. 563. 649. 652 Vase zu Pisa 12 465£. 63o-639 Beweglichkeit 182. 223. Dioscurides,Kommentardes Varaha Mihira 468 463. 48~ 491. 511. 513. Mattioli 440 Delos 649 Dietrich, Veit, Luther an Pythonkampf nach BarIllustrationen siehe die 499 di 288£. N amen der einzelnen Dolce, Ludovico, .,Aretina" T!lnze bei Lukian 418. Druckwerke, Kunstler IO 420f. oder Darstellungsobjekte Dolfin, Zorzo, iiber MohamPolitische Bedeutung Delphi med II. 388 siehe Flugblatt, Presse Orakel, bei Luther 548 DomenicoVeneziano, TrachTraditionsbedeutung 462 Pythische Spiele 283££. tenrealismus r 88 472. 49!. 562ff. 645 287£. 420f. 434 Domenici, Johannes, ForDryden, John, BcschreiDelpbier tuna bei 151. 361 bung der Kronung Karls Bardi, bei 287£.420£.434 Dominikaner und FranzisBuontalentis ZeichnunII. 393 kanerinFlorenz1 15.134ff. gen 267. 284. 289. 427. Dschelal-ed-Din Rumi, 137ff. 142£. 355f. Spharentanz bei 419f. 434£. Domitian, Munze 157 Kostume 289ff. Duccio, Agostino di Donatello, Delphin Antike Vorbilder 12ff. 29. Antikischer Stil 447 Festwesen 258. 400£. 405. Aposteltiir von S. Lo308. 453 Europaraub, Relief 308f. 406 renzo 13 Schonheitslinie 73 Mailand, Brera, Relief 13. Georgsrelief r 3 Delphos Grunder von Del308f. Nympha 13. 84. 337 phi 288£. 420 Perugia, San BernarPutten in der Art des dino, Fassade 13 Dentice, Luigi, Musiktheo73 Rimini, Tempio MalaDonati, Lucrezia, Lorenzos rie 265 testiano 12. 29. 271. Geliebte 82ff. 87£. 182. Deschi da Parto Trachtenrealismus 188 325£. 330£. 334ff. 453 Warburg, Cesammelte Schriften. Bd.2 44
•
Register Dtirer, Albrecht Astrologie 454· 526££. 529ff. 653 Brief an Pirckheimer 624 Hol2schnitt zu Celtes' Libri amorum 36 Holzschnitt, Franzosenkrankheit 524 Holzschnitt, .,Heilige Familie" 530 Kopien der Tarocchi 457· 485. 645£. Kupferstich .,Die Eifersucht" 447· 454· 461. 624 Kupferstich , , Grol3es Gliick" 448 Kupferstich ,Melencolia I" 454· 524. 526££. 528£. Kupferstich, Sau von Landser 524 Kupferstich, ,Zorn des Hercules" 447 Mantegna und 44 7 Melanchthon iiber D.'s Melancholic 529 Monstra bei 524£. 653 Pathosstil bei I75· 447£. Polizian und 448 Pollaiuolo und 447 Proportionsstudien 448. 624 Tafelbild, ,Herkules und die Harpy en" 44 7, 624 Vitruv und 448 Volksheimausstellung 591 Zeichnung, ,Tod des Orpheus" 37· 445ff. 461. 623 Dusseldorf, Historienmalerei 582 Duffus, Konig, Bildzauber gegen 342 Duhem, Petrus, Rechtsstreit Portinari 373 Dyonisii, Johann, Notar im Rechtsstreit Portinari373 Echecs Amoureux, Roman Miniaturen 628 Musen 414 Eggen burg Planeten an einer Hausfassade 454· 486. 646
Ekkehard, Monch v. St. Gallen, tiber Typologie 439£. Ekphrasis Astrologischer Texte siche Abu Ma 'schar, Dekane, Planeten Mythographischer Texte siehe Berchorius, LibelIus de deorum imaginibus, Mythographus III Polizian 7· 13ff. 33f. 45 Chaucer 315 f. Eleonora von Aragon siehe Leonora von Toledo, Hochzeit 278 Elfenbeinrelicf, antikcs, Liverpool (Hygieia) 39 Elisabeth von England Astraca, als 415 Portinari im Dienste von 379 von Spanicn, Zusammcnkunft von Bayonne 257 Elyot, Thomas, tiber Tanz 418 Elysium, Venus im 327 Emailbcchcr, Affen und Kramer 181. 368 Embleme, siehe Attribute, Impresen, Wappen Enea Silvio, siehe Papst Pius II. Engel, Johann, Herausgeber des Astrolabium Magnum 465. 516. 562 England Feste siehe Festwesen (geographisch) Handelsverkehr 192. 200 Handschriften undKunstschatze siehe London und Oxford Enoch, Finiguerra- Zeichnung 72 Epictet beiRucellai 147.357 Epicur bei Rucellai 357 Erasmus von Rotterdam, Luther-Flugblatt 653 Erfurt, Planeten 563 Eridanus, Sternbild im Lapidarium des Alfonso 530 Erlangen, Universitatsbib. . liothek, Zeichnung des Jost Ammann 368
Eros siehe Amor, Platonismus Eschatologie Astrologische siehe Planetenkonjunktionen, Prophezeihung Luthers 499· 512. 523. 537· 545ff. 65of. Escurial, Bibliothek, Antiken-Zeichnungsband 157. 39I. 625 Este Bianca, Hochzeit, Fresko, Schifanoja 474 Borso, KunstamHofevon 463. 474f. 476. 643 Cesare, Hochzeit I 585: 26Jff. 319. 424 Ercole, Leonora von Aragon und 475 Ginevra, Gemahlin Sismondo Malatestas 309 Lionello, Planetenfarbige Kleider 474 Lucrezia, Hochzeit 1487: 322f. Lucrezia, Hochzeit 1571: 318 Niccolo, Wachsvoti 350 Este-Gonzaga, Isabella,Auftraggeberin Peruginos 323 BerichtdesProsperianJI8 Brief Priscianis an 479 Wachsvoto uS. 349 Esther Gedicht Lucrezia Tornabuonis III Teppich aus Tournai 388 Etana und Alexanderlegende 387 Etrusker Nachlebendes Heidentum 99. roof. Volumnicrgrab 84. 336f. Etymologicum Magnum, Wirkung auf die Theorie des Tanzes 418 Europa, Raub der Duccio 3o8f. Polizian 7· 13£. 33 Eurydike, Nymphe bei Polizian 33 f. 36 Eva, Finiguerra-Zeichnung 72
685
Register Ex-libris Mtinzels 6oS Sassettis 15I ff. 36I Ex-Veto Antike 99f. n6. II9- 346. 350 Bildzauber 99· 100. I 38f. 346ff. 531 Brauch I talienischergg ff. 204 f. 346ff. 350 Florenz 99£. II4. II6ff. 139.204£. 346ff. 349f. Mantua 349£. Naturalismus 138£. 204£. Fabrikation 99£. II7f. IIg. 341. 349 London 350 Stifter, siehe einzelne Namen Stifterbild und 99· Ioo. 138£. 158. 194· 204 f. 374 Verha.ltnis zum Portra.t, siehe Bildzauber, Portrl!.t (Bedeutung) Verzeichnisse II8. 347 Eyck, Jan van Madonna des Kanzlers Rolin 228£. Genter Altar 225 f. Portrl!.t Arnolfini I89f. Facies, Planetarische 629 Fahnen siehe Festwesen (Zubehiir) Falconieri (Familie), Kapelle in SS. Annunziata II6f. Fane, Carlo da, Grazienrelief 30 Farnesina, Villa, siehe Rom Fastnacht siehe Quaresima Fastnachtsspiel siehe Rappresentazioni Fatum siehe Astrologie, Fortuna, Prophezeiung Faunus, Merlin-Roman 316 Faust, Johannes, Astrologie und Magie 5I2. 532 Fazio degl' Uberti bei Rucellai 357 Ferdinand, romischer Konig, Prophezeiung'iiber 494
Ferdinanda I., Granduca di Toscana Briefe Filippo Sassettis an 353 Briefe Serjacopis an 396f. Buontalenti im Dienste von 266£. 426 Hochzeitsfest 261 ff.394fi. 422ff. Ferdinanda d'Aragona, Horazhandschrift fiir 29£. Ferrara Astrologie 474£. 479££. 6301. Auffiihrung des ,Caephalo" von Niccolo da Correggio 36 Flandrische Malerei 189. 215 Flandrische Teppichweberei 187. 229. 383 Florentinische Wachsvotoplastik 350 Franzosische Literatur 471 Karneval 1506: 318 Medailleur Lodovico in 370 Palazzo Schifanoja, Fresken, siehe Schifanoja Polizians Orpheus fiir den Hof von 113 Savonarolas Heimat 32 I Unionskonzil von 1439: 254 Universita.t, Astronomieprofessuren 474 Festwesen Antike im 24£. 36£. 48. sr f. 59· 66f. 74f. 85· IIIf. 156. I82. 257£. 263ff. 26gff. 275£. 281ff. 283ff. 287£. 295£. 303. 3I8. 321 f. 359f. 363. 396. 432 ff. 436ff. 440. 446£. 643 Bedeutung, kulturwissenschaftliche, siehe Antike (Oberlieferungsformen) Anll!.sse Entrees 203. 234. 290. 322. 384
Festwesen AnHI.sse Hochzeiten 150. I8off. 203. 261 ff. 263 f. 3 I I f. 3I8f. 322f. 329. 340. 345· 354· 360. 369. 372- 378. 393· 410. 4I5. 417- 421. 433· 474· 641 J ohannestag (in Florenz) 48. 303. 322. 363. 440 Karneval 318. 393 Weibnachten 153. I56. 322. 362£. Bilddarstellung Cassani Sr. 135. r88. 303- 317- 333· 340-
I
Deschi da Parte I 88 Fresken 303. 440. 474 Handschriften 234· 384 Holzschnitte 24 f. 36. II2. 124f. 415. 446 Kupferstiche37·67. 83£. 85£. 150. 18off. 182f. 266. 276. 284. 298£. 360. 392- 394· 403. 411. 424- 426. 434f. 440 Majolika und Email37· 181 Teppiche 188. 257£. 392 Zeichnungen 24£. 36£. 5If. 74f. 262ff. 267f. 282£. 284. 411. 418. 424- 426£. 434£. Formen Balletts 418£. Calcic 261 f. 394· 423 Edifizi 48. 156. 363 Giostren 17. 23fi.45· 48. 51£. 59· 65. 75· s2 tf. Ssff. II2. 188. 257f. 261£. 326. 335· 339· 344· 35rf. 374£. 394· 421. 423- 643 Intermedien siehe diese ,Macchine" 262. 396. passim 398-409. 423 Mascherate 83f. 262. 281ff. 342. 392£. 423. 433
Rappresentazioni siebe diese 44*
686 Festwesen Form en Tanz 83£. 8sff. 18off. 283. 287. 295· 303. 318£. 331. 337· 417ff. 434· 437 Theater siehe dieses Triumphzug 66£. 74· Ijl. 188. 203. 281 f. 294· 321. 322f. 359f. 410. 417. 432ff. 436. 463. 641 Wasserfeste 258. 261 f. 423 Geographisch Burgundisch 18off.203. 234· 369·378.384 Englisch 258. 342. 393· 415 f. 417. 418 Florentinisch 83 f. 85 ff. I II. IIj. 182 f. 203 f. 2j8. 261 f. 281 f. 322. 326. 342. 344· 360. 363. 395ff. 415. 417. 418. 423ff. 426f. 440 Franzosisch 257f. 392£. Motive Apollo (Sol) 36f. 264. 276. 282 f. 284££. 287. 295· 298. 400. 402. 403. 411. 419. 421. 425. 433£. 437 Bacchus 66f. 290. 329 Diana 322 Fortuna 150£.359£. 4II Komische 83 f. 85 ff. 18off. 318. 369 Kybele 641 Meergotter und -ungeheuer 258. 268. 393· 400. 427 Musen 48. 257£. 264. 267. 292. 298. 411. 425 Nympha 36£. 48. 5rf. 83 f. 85 f. 182 f. 278 ff. 289ff. 292. 317ff. 322£. 418. 435f. 446{. Orpheus 33· 36£. 1I3. 290. 318. 446f. 624 Pallas 24£. 59. 84. 264. 312. 326. 425· 643 Planeten 273. 275£. 277· 398. 400. 402. 405. 406. 417. 421
Register Festwesen Motive Sirenen 258. 269. 271 ff. 275· 277ff. 292. 393· 398. 429. 430f. Tugenden und Heroen 257· 274· 276. 322f. 393· 398. 416. 430 Venus 322 Verfolgungsszenen 33ff. 36f. 317££. Zubehor GerM 24f. 59· 75· 79£. 83£. 85££. 112ff. ljO. 182£. 188. 203£. 257f. 3Ilf. 326. 331. 333· 339· 374£. 392f. 507. 584. 643 Kleidung siehe Tracht Festzug siehe Triumphzug Fetisch und Wachsvoti 100 Feuerbach, Anselm, Neapel, Fresken 583 Fichard, Johannes, Iter Italicum (Wachsvoti) 348 Ficino, Marsilio Fortuna, tiber 147£. 356 Freund Sassettis 133. 139 Griindung der Florentiner Akademie 367 Magie 327. 527f. 529. 531 Melancholie, tiber 526ff. 530 Werke Brief an Rucellai 146££. 356 Brief an Sassetti I 39 Brief an seine Geschwister 351 De Vita Triplici 526ff. 529f. 531 Kommentar zu Platos Ion 414 'Obersetzung der Homerischen Hymnen 308. 327 Vorwort zum PlatonKommentar 367 Fiesole, Sassettis Kapellenbau 134 Figdor, Sammlung, \Vien Liebeskll.stchen 83 Otto-Teller 79£.
Filarete Antike bei 21 f. Voti, tiber 347 Fileno, Disperazione di, Zeichnungen 296 Filippino Lippi Bewegungsstil 461 Botticclli und 67 f. Laokoon, Zeichnung 67£. Portr1i.t Pulcis, Sta. Mardel Carmine 107 Rotte Korah, Zeichnung 67f. Zeitgenossisches Urteil tiber 68 Schule Antiker Nachzeichnung 310 Fillastre, Guillaume, Auftraggeber italienischer Kiinstler 373 f. Finiguerra, Antonio, Lehrer Botticellis in der Goldschmiedekunst 86£. 338£. Finiguerra, Maso Baccio Baldini und 71£. 338 Bilderchronik 71 ff. 337 Goldschmiedearbeit 72 ff. 84. 336 Intarsia, in der Florentiner Domsakristei 72 Fiore und Biancifiore, Holzschnitt zur Ausgabe Erlangen 322 Firmicus Maternus, Verhaltnis zu Manilius 628 Firminus Bcllovallensis bei Lichtenberger 557· 6j6 Fischart, Johannnes, tiber Impresen 331 Fische, symbolische Bedeutung 238 FixsternesieheDekane, Paranatellonta, Tierkreiszeichen Flandern Antike siehe Karl der Kuhne, Tracht alia franzese Handel siehe Austausch, Medici (Bankhaus) Kiinstler siehe einzelne Namen
Register Flandern Kunst siehe Andachtsbild, Antike (OberlieferungsprozeB) ,Austausch, Baldini, Panno, Portrat, Roger van der Weyden, Sammler, Teppich, Tracht alia franzese Stadte siehe einzelne Namen Weberei siehe Teppich, Tracht alla franzese Flora Accajuoli, Zanobio 41 Alamanni, Luigi 19 Antike Plastik (Hore) 38. 319 Botticelli 26£. 33· 38£. 41. 65. 319. 325£. Cartari 18 Lorenzo de' Medici 43.326 Lucrez 41. 321 Ovid, Fasten 32. 65 Polizian 42. 65 Pulci 326 Florenz, Archive Archivescovile 351 Rucellai 146ff. 326 Strozzi 88 Archivio di Stato Bedeutung 96 Briefe, Med. av. il Principato 85. 125. 151. 193· 199· 201. 210. 311. 347· 352- 354· 371 ff. 375f. 377f. Geschaftskontrakte der Medici 151. 193£. 199. 200. 210. 375£. Hofpapiere Ferdinands I. 263. 266. 268£. 275· 298££. 395f. 410. 426f. Notariatsakten 97· 136. 192- 201 Sassetti-Urkunden107. 130. 131. 133· 135 bis 138. 140. 144· 355f. SerjacopisMemorie und Briefe 395 ff. SteuererkH!.rungen 87. 88. I14. 133· 149· 167f. 194· 196. 209f. 335
Florenz Archivio di Stato Totenbiicher 131. 194 Voti-Urkunden II6. 117. II8 Bibliotheken Laurenziana Gedichte Lorenzos, Hs. 10. 3II Hss. Sassettis 134. 153 f. 354· 362 Marucelliana, Kupferstiche d. Biihnenbilder von 1589: 266. 298£. Nazionale BriefeFicinos35 I .356 Buontalenti-Zeichnungsband 266ff. 411. 426ff. Cassoni-Lieferbuch 188 Del Migliores Wappenbuch 193 Gabella dei Contratti (Del Migliore)131. 193· 197· 202. 210£. Hochzeitsbeschreibungen 1589: 297f. Kupferstich Rucellai 150 LokalhistorischeHss. JI6f. 120. 167. 193· 266 Rucellais Zibaldone, Auszug 147· 357 Vasari-Zeichnungsband 282 Riccardi ana Dares-Hs. 313. 315 Familiengeschichte Portinari 197 Ficino-Briefe 356 .,Imprese" des Filippo Sassetti, Hs. 152 Vergil-Hs. 315 Gebaude Battistero, Wachsbilder 350 Dom siehe Santa Maria del Fiore Ognissanti, Fresken 212. 381 Or San Michele Georgsrelief 13 vVachsvoti n6
Florenz Gebaude Palazzo Guadagni, Kunsthistorisches Institut 6o3 f. Palazzo Medici Baubeginn 167£. Fresken 82. 162. 211. 229. 389 Palazzo Montalvo, Sarkophag 155 Palazzo Riccardi siehe Palazzo Medici Palazzo Rucellai, Fassade 149 Palazzo Strozzi 163 Palazzo Vecchio Dekoration 59 Fresken Ghiriandajos 212 Fresken Stradanos 303. 440 San Lorenzo A posteltiir 13 Kuppel in der Sakristei 171 f. 366£. San Marco, Klosterbibliothek 353 San Michele Berteldi, Priorat Federigo Sassettis 98. 144 San Pancrazio, Capp. del San Sepolcro 330 Santa Croce Giotto-Fresken 96.g8 Pazzikapelle 367 Wappen 202 Santa Maria del Carmine Filippino-Fresken 107 Masaccio-Fresko 390 Santa Maria del Fiore, Sakristei, Intarsien 72 Santa Maria Novella Cappella del Pellegrino 142 Capella Spagnuoli 136 Capella Tornabuoni 134 Fassade 149. 330. 363 G hirlandajo-Fresken 103. 134· 157f. 290
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Register
Florenz Gebll.ude Santa Maria Novella Grabstatten der Sassetti 142. 355 Hochaltarbild von Ugolino da Siena 136. 354 Masaccios Trinita 6oo Santa Maria Nuova, Flandrische Bilder in 193. 197. zoiff. zro Santa Riparata siehe Santa Maria del Fiore Santa Trinita Cappella Petriboni 138 Capella Sassetti r 52 f. 154£. 156ff. 344· 355 Cappella Scali 143. 355 Ghirlanda jo-Fresken 96ff. II4f. 134£. 138f. 152f. 158£. 303. 340. 344· 36If. Sasscttis Tlttigkeit ftiri34·I37·Z05·344 SantissimaAnnunziata, Castagno-Fresko 599£. Sammlungen Bargello Bleimedaille Leos X. 104 Cassone mit Theriakverkaufer 303 Relief Bertoldos, Kreuzigung 24 Relief Bertoldos,Reiterschlacht 361 Tornabuoni-Medaillen 29ff. 39 Casa Horne, Zeichnung zum Arion von 1589: 411 Gabinetto delle Stampe Botticelli-Zeichnung 23 Buontalenti- Zeichnung 264 Filippino-Zeichnung 67f. Kupfcrstich Quaresima 21 r. 381 Vasari-Zeichnungen z8z
Florenz Sammlungcn Gaddi (Ende des 15. Jahrhunderts) 39 Musco Castagno Abendmahl 6oo Museo Nazionale siehe Bargello Palazzo Pitti, Filippo Lippis Tondo 319 Uffizien Botticellibilder siehe Botticelli Bronzino-PortrM 104 Brtisseler Bildteppiche 257£. Hare, antike Plastik 38 Hugo van der Goes, Anbetung der Hirten 197££.205. 209f. Memling-Portrats zoif. zro Niobidengruppe 625 Portrats aus dem Besitz des Giovio 104· 344 Roger van der Weyden 197· 211. 215£. 382 Saal der Flandrer 203. 209 Tanzerinnen, antikes Relief 28 Thebais 2II Stadtanlage, alte Brie£ Francos tiber 106£. 122 Kirchsprengel Santa Margherita 198. 209 Loggia dei Lanzi 97. I 15. 408 Palazzo Medici und Umgebung r67. 366 Palazzo Pitti z6r f. 366. 423 Palazzo Vecchio 97· 115. 399 Piazza della Signa ria 97 Plan vom Jahre r 4 72 : r68 San Michele Berte!di 98. 144 San Piero Scheraggio 399· 408
Florenz Alte Stadtanlage Santa Maria del Fiore 195£. Santa Maria Novella 83£. 135£. qzf. 336. 355 Santa Maria Nuova, Spitalgrtindung Portinari zor. 203 Santissima Annunziata 99££. u6ff. 139. 204£. 346ff. 350 Sassettis Hauser 132. 143 Teppiche ftir die Ringhiera der Signoria 187 Uffizien, Theatersaal 267 Verini's ,.Illustratio" 134· 145 Flugblatt Hausbuchmeisterzeichnung 238£. Hosenkampf 368 Monstrum 522. 524£. 649 Politische 522. 524£. 649. 653 Fontaine, Antoine de, tiber Maximilians Gefangenschaft 235 Fontainebleau, Kameval in 393 Fontana, Giovanni, Dekane 63off. 633. 635· 636. 639 Fonzio, Bartolomeo Freund Sassettis 133. 143. 155· 354 .. Saxettus" 138£. Fortuna Antike Gottin 149. 356. 358£. Vorbild, ktinstlerisches 149 Bedeutung Ausgleichssymbol 141. 145££. 158. 356f£. 36o. 364 Kaufmannssymbol 149· 151. 357· 364£. Machtsymbol 151. 359f. 364. 391 Windkraft 148£. 151. 356. 357· 360. 364£.
Register Fortuna Bilddarstellung Buchillustration 358. 360 Kupferstich 150 Medaille 365 Relief 146£. 149 Zeichnung 4II Literatur Alfonso von Aragon ISL 359£.
Enea Silvio 359£. 391 Ficino 147f. Macchiavelli 364 Petrarca 357· 358 Rucellai 146 ff. 356 ff. Salutati 151. 36off. Sassetti, Filippo 364 Sassetti, Francesco 141 ff. 145. 158. 364 Typen Audax 149. 358 Fiillhorntrll.gerin 390. 41I Occasio rsof. 358£. Raddrehend 357· 360 Schopf, mit rsof. 358. 359· 360. 364. 365. 39Qf. Segel, mit 75· 146ff. 330. 360. 364. 365 Verwendung Festwesen 151. 359f. 411 Helmzier 146 Impresa 145£. 149f. 330 France, Anatole, im ChapBook 572 Francesca, Fiero della, siehe Fiero Francesco da Hollanda tiber Michelangelo 206 Francesco Giovanni siehe Francione Francesco, Maestro, Bildner von \Vachsvoti 117 Francesco 1., Granduca di Toscana Buontalenti im Dienste von 266£. 426 Hochzeit 267. 282. 295. 421. 433 Francesco Maria d'Urbino, Hochzeit 1571: 318
Franchi, Rosello di J acopo, Cassone 440 Francione, Francesco Giovanni, Lehrer des Pontelli 59 Franciosini, Musikerfamilie 274· 276. 406 Franciosino, Bernardo, Musiker am Hofe Ferdinands I. 274f. 299 Franco, Matteo Brief an Bibbiena 106£. 122 Lorenzo und 105ff. III. 121. 345 Maddalena Cybo, bei ros. 120. 345 Portriit, Ghirlandajo lOS f. Polizian tiber ros. 121 Pulci und ros. 108. 345 Sonette ro8 Frankfurt a. M. Staedelsche Galerie, Simonetta-Portrll.t (angeblich) 46 ff. 53 Universitll.t 6r7ff. Frankreich Beziehungen, verwandtschaftliche, zu Florenz 257 f. 261 ff. Ghirlandajo, Benedetto, in 219 Politik Catherina Medicis 257 Reformation des Musikdramas 258. 392£. 419 Franz, Herzog von Bretagne, und Pierantonio Baroncelli 202 Franziskaner und Dominikaner, Gegensll.tzlichkeit II5. 134ff. 137ff. 142 f. 355£. Franziskus von Assisi Giottos Fresken g6f. g8. 362 Ghirlandajos Fresken siehe Ghirlandajo Lichtenberger, bei 555 Patron des Sassetti 97· II5. 137£. 155· 362 Franzosenkrankheit, astrologische Verursachung 523. 524. 6so
Freiburg, Munster, Alexauderfries 386 Frescobaldi (Firma) Filiale in Briigge 203 Gliiubiger Portinaris in Briigge 201 Frescobaldi, Fortuna-Sonnett, 150£. Fresken siehe die Stll.dtenamen Frezzi, Federico, Quadriregio 271. 317. 415 Friedrich der Weise Spalatin und 513 Zeichen beim Tode von 522 Friedrich III., Zusammenkunft mit Karl dem Kiihnen 248. 388 Froissart tiber Bajazet 388 Friihling Acciajuoli, Zanobio 41 Alamanni, Luigi 19 Cartari 17f. Festwesen 319 Hypnerotomachia Polifili r8f. Jonson, Ben 323£. Lucrez 41. 321 Friihlingsgottin Botticelli r6f. 26ff. 38£. 45ff. 49· 51. 326. 478. 644 Polizian 16. 45 ff. Simonetta als 45ff. 49· 325 Verkorperung der Geliebten 321 f. 323 f. 325 f. FruoxinodaPanzano, Tuchempfll.nger beim Tode Cosimos 371 Fruoxino (de' Pazzi ?), Brief an Giovanni Medici 187. 371 Fulgentius, vermeintliche QuelleBotticellis 309 Fulgentius Metaforalis, Illustration 3 ro Gabrielli, Cleofe, Hofischmythologisierende Dichtung 643 Gaci, Cosimo, Beschreibung des Festes von 1579: 421
6go Gaddi, Sammlung, Florenz, antikes Elfenbeinrelief 39 Gafurius, Franchinus Aufbau des Kosmos 271. 412 ff. Distichen 413 Grazien 640 Holzschnitt, Sph:l.renkosmos 271. 412. 429f. Gagliano, Marco da, Vorrede zur Daphne des Rinuccini 295· 421. 437 Galathea, Polizians Giostra 7 Galeere St. Thomas, Transport vonMemlings,. J lingstem Gericht" 191 f. 200. 210. 373 Galenus, Theriakrezept 440 Galilei, Vincenzo, Anteil an der Florentiner Musikreform 263. 270. 424 Gallenstorfer, Sebald, Holzschneider 645 Gallienq, Sticker des Fiero di Lorenzo 3IIf. Galliot du Pre, Holzschnitt, Segelsymbol 360 Galvano da Milano, Holzschnitt zur Ausgabe von Fossa 321 Ganymed, verst;rnt 642 Garcaeus, Johannes Astrologiestreit 512 Luthers Geburtstag 503 Garzoni, Tommaso, tiber Theriakverkaufer 303 .404 Gassendi, Pierre, tiber Luthers Horoskop 648 Gauricus, Lucas Melanchthon tiber 498. 539 Nativitat Luthers 497· 499ff. 503. 51J. 517f. 543· 647f. Nativitatensammlung 498. 539 Verhaltnis zu Lichtenberger 517 f. Verhaltnis zu Paulus von Middelburg 517f. Gaye, Giovanni , ,Laokoon' '-Fundbericht 367 Serjacopi 394
Register Gebardensprache, siehe Antike (Ausdruckssteigerung) Geburtstag Luthers 497. 499ff. 504. 515. 518. 542ff. 564. 647£. Mythos und 648 Geburtssteller, siehe Desco da Parto Gehrts, Carl, Fresken im Hamburger Rathause 584 Geldern, Herzogin von, Geschenk Philipps des Guten an 225 Gemini, siehe Tierkreiszeichen (Zwillinge) Genf Florentiner Kaufleute in 379 Sassettis Bautiitigkeit in 133· 353 Genga, Girolamo, Bestrafung Amors, London 183. 369 Genoveva, Fresko von Puvis de Chavannes 584 Gent Altar der van Eyck 225f. Drucker Arnold de Keyser 385 Entree 1582, Hs. 384 Philipp von Cleve, Bilrge Maximilians 236£. Gentile de' Bechi, Lehrer Lorenzos 120 Gentile da Fabriano, Genremalerei 188 Genua Geburtsort der Simonetta Vespucci 45· 324 Venusreich 324f. Gerat, kulturwissenschaftliche Bedeutung, siehe Cassoni, Festwesen (Zubehor), Goidschmiedekunst, Impresen (Interpretation), Teppich Germanicus Astrologie 467. 562 Miinzc 157 Geschichtschreibung Kulturwissenschaftliche, siehe Methode
Geschichtschreibung Malerei als 72. 237. 238f. 581 ff. 584. 587 Mythologisch bestimmte, sieh e Astrologie, Monstra Ghiberti Lorenzo, Sieneser Venus, tiber die 308 Vittore, Kartonzeichner 187 Ghirlandajo Benedetto .. Anbetung" in Aigueperse 219f. 382 Mitarbeiter Domenicos 114. 175f. David, Mitarbeiter Domenicos 114 Domenico Stil Antike als Vorbild 85. 155f. 157f. 175f. 212. 337· 391 Flandrisierend nsf. 205· 209. 345 Goldschmied 97· II4. 345 'Obergangsstil 175f. Zeitgenossisches Urteil 68 Werke Fresken David mit der Schleuder 152 f. 361 Grisaillen 157 Heroen, romische, im Palazzo Vecchio 212 Hieronymus 212. 381 Kindermord 157 Portrats s. unten Sixtina 66f. Sta. Maria Novella IOJ. IJ4· 157f.290 Sta. Trinita 96ff. IOJff. 114f. 134f. 138£. 152f. 154£. 156f. 303. 340. 344· 362 Sibylle, Tiburtinische 156 Villa Lemmi (nach Vasari) 29
Register Ghirlandajo Domenico Werke Portrats Antonio Pucci 135. 340. 354 Franco 105 f. Kinder Lorenzos 103£. 303 Lorenzo 101 f. 303 Poliziano 103£. Pulci 107£. Sassetti 98. 10rf. 132. 134£. 138f. 303 Tornabuoni, Giovanna 29 Tafelbild ,Anbetung der Hirteu" 155ft. 205. 209. 362£. Werkstatt 114. 157 Zeichnungen Antiken, Cod. Escurialensis 157 f. Bestatigung der Ordensregel, Berlin, Kupferstichkabinett 303. 343 Wunderdeshl.Franz, Rom, Corsiniana 34° Giamboni iiber San Lorenzo 172. 367 Giambullari, Festbeschreibung von 1539: 278 Gianbologna,Beteiligung an den Festen 1589: 398 Gianfigliazzi, Bongianni, Gevatter von Lucrezia Ardinghellis Sohn 88 Giostra Ausstattung siehe Festwesen (Zubehiir) Darstellung auf Cassoni 188. 374 Dichtung Polizians siehe Poliziano Pulcis siehe Pulci, Luigi Giostren, einzelne Bayonne 1565: 257 Florenz 1469: 82£. II2. 12 4. 126. 326. 335£. 344· 351 f.
Giostren, einzelne Florenz 1475: 7· 10. 23ff. 45· 51 f. 59· 65. 87. II2. 326. 339· 643 Florenz 1589: 26rf. 269 Padua 1466: 48 Giotto, Franziskus-Fresken Assisi 362 Santa Croce, Florenz g6f. 98 Giovanna, Geliebte Cavalcantis 326 Giovanna d' Austria siehe Johanna von Osterreich Giovanni di Bonsignore siehe Bonsignore, Giovanni di Giovanni di Cosimo de' Medici Sozialer Kreis des 330 Teppichsammler 187£. 37If. Giovanni di Lorenzo de' Medici Franco iiber 106£. 122 Lorenzo iiber 120 Papst siehe Papst Leo X. Portriit Ghirlandajo 103£. Medaillen 104. 343 Wachsvoto u8 Giovio, Paolo Impresen, iiber 23. 81 f. Portrl!.tgallerie 101. 344 Girolamo, Schneider des Piero di Lorenzo 3 II f. Giuliano di Lorenzo de' Medici Franco iiber ro6f. 122 Impresa 330 Lorenzo iiber 120 Portrl!.t Bronzino 104 Ghirlandajo 103£. 343· Giuliano di Piero de' Medici Ermordung 1478: 7· 45· 99· 323 Giostra 1475: 7· 10. 23ff. 45· 5rf. 59· 65. 87. u2. 326. 339· 643 Holzschnitt zur GiostraAusgabe 24£. 312 Impresa 24 Polizian, bei 7· 23£. 45££. 51 f. 65. 87. 112. 32rf.
Giuliano di Piero de' Medici Verlust der Galeere St. Thomas 192 Giulio di Giuliano de' Medici, Franco iiber 106£. 122 Giulio Romano Mantua, Palazzo del Te, Theriakverkaufer 303 Orpheus, Zeichnung 446. 623 Gloucester, Herzog von, I talienischer Sammet fiir 189 Goes, Hugo van der ,.Anbetung der Hirten" Datierung 197f. 2ogf. Portinaris Auftrag 190. 197ff. 204. 209f. Portrat Portinari 197ff. zogf.
Schule, Portrat Baroncelli 202 f. 21 o Goethe, Joh. Wolfgang Aberglaube und Mathematik 535 Bibelstelle Jesaias 54· 619 ,Das Problem in der Mitte" 365. 613£. Fausts Erliisung 653 Holzhacker im ,Mummenschanz" 383 Luther, iiber 520 Giittingen, Planeten an der Hauserfassade 507. 563. 646 Goldschmiedekunst Bedeutung fiir die Flo~entiner Kunst 73· I 13. 183. 188 Botticelli 53· 86£. 183. 338£. Finiguerra 72 ff. 84. 336 Ghirlandajo 97· 114. 345 Gondi, Lucrezia, nicht identisch mit Lucrezia Donati 82f. 334£. Gonfienti, Villa Sassettis bei 133 Gonzaga Frederico Griindung von Sta. Maria de' Voti 349 Wachsvoto 349
Register Gonzaga Isabella siehe Este-Gonzaga, Isabella Maddalena, als Nympha 289. 323 Gordianus, Miinze 157 Gorgo siehe Medusa Gorini, Franzesco, Provveditore der Feste von I 589: 268. 279· 395· 405. 407. 408. 410. 431 Goslar, Planeten an einer Hausfassade454. 486.507. 563. 565 Gotha Handschrift des Wauquelin 244 ff. Zeichnung, Hausbuchmeister 236 Goya, Francesco, Teppichzeichner 383 Gozzoli, Benozzo, Fresken im Palazzo Riccardi 82. 162. 334· 389 Grahame, Kenneth, im Chap-Book 572 Gravelingen, Portinari Zollp!l.chter von 200 Grazien Beschreibung Acciajuoli 41 Alberti 27 f. Berchorius 640 Filarete 29 Hesiod 27 Horaz 28. 42 Libellus dedeorumimaginibus 471. 640 Macrobius 414 Mythographus III 640 Petrarca 640 Pico della Mirandola 327 Polizian 42 Pulci, Bernardo 50 Seneca 28 Darstellung Antike Freiplastik 29 f. 47 1 Antike Miinzen 414 Antikes Relief 30 Antike Sarkophagplastik 30 Fresken, Palazzo Schifanoja 29. 4 71
Grazien Darstellung Holzschnitt Gafurius 271. 414. 429f. 640 Meister J. B. 30. 315 Kupferstiche, Tarocchi 640 Medaillen Leone Leoni 30 Niccolo Fiorentino 29. 39· 327 Miniaturen Ovide moralise 472. 640 Remigiuskommentar 414 Reliefs Duccio, Agostino di 29 Riccio, Andrea 327 Tafelbilder, Botticelli 26f. 28f. 63. 478 Zeichnungen Bellini, Skizzenbuch 29 Codex Pighianus 28 Greifen Himmelfahrt Alexanders 243ff. 249 Kuit des Maiachbel 247. 387 Grenier Pasquier, Teppichweber von Tournai 225f. 247. 387f. Jean, Teppichwcber von Tournai 226f. Griechen in Italien siehe Byzanz, Johannes Pal!l.ologus, Konzil. Tracht alla greca Griechentracht siehe Tracht alia greca Grisaillen, ikonologische Stellung 157· 6.B GrUnewald, Matthias, lscnheimer Altar, Stifter 372 Griinpeck, Joseph, tiber Monstra 522f. 653 Gualterotti (Familie) Filiate in Briigge 203 Gualterotti Antonio, Schwiegersohn Sassettis r 3 r
Gualterotti Rafaello Festbeschreibungen 295· 421f. Stiche, Triumphbogen 26!. 394· 423 Guarini, Giov. Battista ,.Pastor Fido", 264. 291. 295f. 437 Gueinzius, Christian, Luthers Horoskop in der Bibliothek des 648 Guersi, Guido, Stifter des Isenheimer Altars 372 Guiccardini Lodovico, tiber Memling 215. 377 Francesco, Ricordi 93 Guidetti, Tommaso, MediciV ertreter in Briigge 203 Guido Carmelita, Miscellaneen, Cod. Rice. 881:313. 315 Gyraldus, Lilius Gregorius Beschreibung der Fresken in Mirandola 643 Haartracht, als Ausdrucksmittel siehe Beiwerk, Tracht all' antica Halm, Peter, Radierung des angeblichen SimonettaPortrats in Berlin 46 Hagins,Abi'i Ma 'schar-'Obersetzung 466 Hainaut, Chroniques de, Miniaturen 628 Halley, Edmund, tiber Kometen 534 Harnadriaden Stich des Alfiano 299 Zeichnung Buontalentis 267 Hamburg Beziehungen zu Italien 454· 485£. 563. 565 Biichersammlung Miinzel 6o7f. Heraldische Sammlung 595£. Kunsthalle Rembrandtradierungen 592
Register Hamburg Kunsthalle Tod des Orpheus Kupferstich37·445 ff. 453f. Zeichnung Diirers 37. 445ff. 454 Rathaus, Fresken von Hugo Vogel 58rff. Staatsbibliothek, Picatrix-Hs. 640 Universitat, Entwicklung 613£. Hamlet, Saturnkind 507 Hampton Court, Mantegna, Triumph Caesars r88 Hanan-Lichtenberg, Philipp II. von (beim Hausbuchmeister) 236 Hanau-Miinzenberg, Philipp der Jiingere von, (beim Hausbuchmeister) 236 Handel (15. Jahrh.) Ausbreitung siehe Medici (Bankhaus) Kulturelle Bedeutung siche Austausch und die bei Flandern (Kunst) angegebenen Verweise Waren siehe Alaunhandel, Teppich, Tuchhandel Handscbriften Berlin Kupferstichkabinett Ham. Ms. 78D5:234 Ham. Ms. 334: 29 Staatsbibliothek Cod. Lat. 4°. 322:531 Cod. Pighianus 13. 28. 625 Breslau, Stadtbibiiothek, Cod. Rehdig. 174:439£. Briissei, BibiiothCque Royale, cod. 9242/4: 628 Cesena, Bibiioteca Maiatestiana,Codd.Plut.XV., r, 2, Plut. XVII, 3: 389 Escurial, Skizzenbuch 157· 391. 625 Florenz Besitz Giovanni de' Medici 187
Handschriften Handschriften Mailand, Bibl. Naz., Cod. Fiorenz An. XV. 26: 82. 330 Besitz Sassettis 133· Mantua, Poiizians ,.OrI34f. I52f. 154· 362 feo" 36£. 295. 421 Laur. Piut. 41, 33: ro. Modena, Orthopasca des 311 Prisciani 474 Laur. Pint. 44, 30:125 Miinchen, StaatsbiblioLaur. Plut. 46, 6 : 362 Laur. Plut. 49, 22: 154 thek Laur. Pint. so, 42: 262 elm. 14 271: 414. 462. Laur. Piut. 68, 14: 154 473 Laur. Piut. 79. I: 153f. elm. 27003: 498. sor Laur. Plut. 79, 24:362 Gall. 19: 471 Magl. II, II 83; II, III Oxford 197: I50f. Bodl. Can. lat. auct. Magl. Cl. VIII, 1370: cl. 8r: 327 351. 356 Bod!. or. 133: 629 Magi. Cl. XXV, 636: Paris 147· 357 Arsenal63o: 327 Marucell. Fior. A 82:41 B. N. fr. 143: 628 Rice. 492: 315 B. N. fr. 373: 47rf. Rice. 88r: 313. 315 628 Rice. 1074 und 2544: B. N. 612: 632 356 B. N.lat. 48oz: 366 Rice. 2435: 152 B. N. lat. 6551: 632 Urkunden siehe FloB. N. lat. 7330: 632 renz, Archivio di StaB. N. lat. 7331 und to 7344: 632. 634 Gotha, Cod. I, 107 :244ff. B. N. Suppl. Grec. 247: 386 625 Hamburg, StaatsbiblioRom, Vaticana thek, cod. mag. r88: 640 Palat. 1066: 310 Heidelberg, UniversitatsReg. 1283: 516. 528. bibliothek, Paiat. germ. 564 833: 516 Reg. 1290: 462. 471. Krakau, Jagellonische 627 Bibliothek, Cod. 793. Urb. 277: r68 DD III, 36: 527. 629 Urb. 716: 643 Leipzig, Stadtbibliothek, Urb. 899: 329 Cod. 935: 498. 533 Vat. 5699: 366 Leiden, UniversitatsbibVat. 4085: 632 liothek, Germanicus-Hs. Vat. 2845: 653 f. 467. 562 Vat. 3867: 31 London Sankt Gallen, Vadiana Brit. Museum 427: 632 Add. 38117: 316 Tiibingen, UniversitatsHarl. 4431:36. 311. bibliothek, M.d. 2: so6f. 316 Wien, Nationalbibliothek Sloane 3983: 632. Cod. Vind. 5239: 528 634 Wolfenbiittei, Cod. GuelYates Thompson, jetzt ferbit. 17. 18. Aug. 4 °: Gulbenkian 317 528 Liibeck, Portinari-UrHannover, Kestnermuseum, kunde siehe Liibeck Cassone 31. 315 (Staatsarchiv)
RegistnHansa Handelskrieg mit England 192 Rechtsstreit urn die Kaperung der Galeere 19If. 373 Hapgood, Norman, imChapBook 572 Harmonia Biihnengestalt 275. 398. 415f. 425 Jonson, Ben 415 Musiktheorie 265. 414 Ripa, Cesare 415 Harmonia Doria Aristoteles 270. 272. 429 Bardi 270f. 414· 425. 429 Musiktheorie 265. 270. 414. 425. 429 Patrizzi 270. 429 Plato 270ff. 429 Zeichnung Buontalentis 267. 280. 427· 432 Harmonie der Sphl!.ren siehe Sphl!.renharmonie Harmonien, griechische Bardi 272. 414 Gafurius 271. 414. 430 Harpyen,Biihnenfiguren 405 HaBfurt siehe Virdung, Johannes Hausbuch der Grafen Wallsegg 233f. 236 Hausbuchmeister Stil 234 Zeichnungen Kaiser Maximilian in Briigge 233ff. 384 Hauweel, Sekretl!.r Maximilians 384 Heidelberg, Universitl!.tsbibliothek, Leovitius-Hs. 516 Heidengotter siehe einzelne Namen Heidentum siehe Antike (Kulte) Heilige Antonius, bei Hugo van der Goes 197. 209 Augustinus, bei Botticelli 212 Benedikt, Schutzpatron 201. 210
Heilige Bernhard, bei Rucellai 147 Brigitta von Schweden, bei Lichtenberger 552 Dominikus, bei Lichtenberger 555 Donatian, Maximilians Schwur 236 Dorothea, Bildtypus 320 Franziskus siehe Franziskus von Assisi Georg, bei Donatello 13 Giovanni Gualberto, Kloster 138 Germain, bei Puvis de Chavannes 584 Hieronymus, bei Ghirlandajo 212 Johannes der Tl!.ufer Fest 48. 303. 322. 363. 440 GedichtLucreziaTornabuonis III Weihgeschenke 350 Johannes und Paulus, Rappresentazione 109 Margarete, bei Hugo van der Goes 198. 209£. 378 Maria Magdalena, bei Hugo van der Goes 198. 209 Martin, Schutzpatron Luthers 504 Michael (Erzengel), Patron Tanis 194. 210£. Paulus (Apostel), Schlangenlegende 303. 440 Raphael (Erzengel), als .,Ninfa" 84 Sigismund, Legende 308£. Thomas, b-ei Hugo van der Goes 197 Thomas, bei Roger van der Weyden 197 Uliva, Rappresentazione 37 Heinrich IV. von Frankreich, Hochzeit 393 Hein{ich VII. von England, Portinari im Dienste von 379 Heinrich VIII. von England, Portinari im Dienst von 201. 379
Helena, Darstellung in der Bilderchronik 74 Herberger, Valerius Lichtenbergers Weissagung 542 LuthersTeufelsglaube519 Herix, Venusberg 324 Herkules Agyptischer, Vorfahr Maximilians 526f. Fresken der Pollaiuoli im Palazzo Medici 229. 447 Germanischer, Luther als 653 Holzschnitt Metamorphosen 1497: 652 Holbein 653 Kupferstich Diirers 447 Leinwandbild Diirers 447 Polizians Giostra 7 Sternbild, Tradition 631. 635 Teppichmotiv 223 Hermannus Dalmata, Dekanliste 631. 633 Hermes siehe Merkur Herodias, Fresko Filippo Lippi, Prato 32 Heroen, antike Ahnen 248. 387£. Exempla von Tugenden 274· 357· 416. 430 Festfiguren 273f. 276. 322. 359f. 416. 430 Fresken, Ghirlandajo,Pal. Vecchio 212 Grisaillenfiguren 157 Medaillen 370 Teppichmotive 223. 243fi . 387 Universalhistorie, in der 72 Vorbildcharakter 248. 357· 359f. 387 Herrauth, Crispin, Bildnis Carious 532 Hesiod, von Alberti zitiert 27 Heydenreich, Kaspar, Luther tiber seine Nativitl!.t soo Hieronymus im Gebll.us, flandrischer Bildvorwurf 2IIf.
6gs
Register Hilden, Johann, Prophezeiung 542 Hildesheim, Planeten an der Hauserfassade 507. 563 Hill, Nicolaus, Philosophia Epicurea 327 Himmelfahrt Alexanders 243££.249.387 Apotheose siehe Antike (Kult) Hippokrates, .. Picatrix" miBverstanden 527 Hochzeitsfeste siehe Festwesen (Anlasse) Hochzeitslisten siehe Cassoni-Lieferbuch, Florenz (Biblioteca Nazionale) Hochzeitstruhen siehe Cassani Hohndorf, Biirgermeister, Siindflutpanik 5I2. 544 Holbein, Hans, d. J., Luther-Flugblatt 653 Holda, Beziehung zur Venus-Diana 3I6 Hollar, Wenzel, Stiche zu Ogilby's Vergiliibersetzung 393 Homer Hymnus, Geburt der Venus 6{. 9· 308£. 327. 478 Ficinos 'Obersetzung der Hymnen 308£. 327 Pontanus, bei 3I3 Horaz Grazien 28. 42 Handschrift, Berlin, Kupferstichkabinett 29 Lorenzo de' Medici und 43 Nachdichtung im I5. Jahrhundert 41 Necessitas bei 280 Ode an Maecenas, zitiert 531 Ode auf Venus 40f. Pontanus, bei 313 Horen Antike 319 Botticelli r6f. 38£. 45ff. Cartari 17f. Miniatur zu den Gedichten des Lorenzo 3II Polizian 9· r6. 42. 45 Vase in Pisa rzf.
Horoskopie siehe Nativitaten Hosenkampf Fastnachtsspiel r8o Kastchen, Norwegisches r8o Kupferstich italienisch 75· 8o. I50. I79f. r82 nordisch 18of. 368 Hostanes, in der Bilderchronik 75 Hrabanus Maurus tiber Kybele 64I Hummelberger, Michael, Melanchthon an 521 Hussiten bei Lichtenberger 546 Hygicia, Antikes Elfenbeinrelief 39 Hypnerotomachia Poliphili Friihlingsgestalt 18 Liebeszauber 342 Malachbel-Altar 387 Nympha 290. 435 Ibn Esra, Abraham, 'Obersetzung des AbftMa 'schar 466. 628. 632. 636. 637· 638 Ibsen, Henrik, im ChapBook 572 ldealkostiim siehe Tracht all'antica Impresa .. Anima" siehe Motto .. Corpo" Auffliegender Adler 75 Eichenstumpf mit grunen Zweigen 202 Fackel6o8 Fortuna 75· 8o. 145ff. 149ff. 330 Holzscheite 23ff. 3II f. Pallas 23 f. 59· 643 Ring mit Federn 8I f. 149· 200. 330£. 334f. 337 Schiff 364 Schlender I 5 Iff. 362 Sonne 75 Sphaera 8x. 85. 182. 331. 334· 337 Darstellung Desco da parto 82
Impresa Darstellung Ex-libris 82. I 52 ff. Holzschnitt 23 f. 330 Kupferstiche 75· 8I f. I 50. I 82. 334 f. 337 Wappen-Relief I49f. 330 Zeichnungen (Finiguerra) 75· 8o. 150 Interpretation 75· So. II2f. 145£. 150£. I52. I82. 326. 337· 364. 643 Literatur Ammirato, Scipione342 Giovio 23. 8I f. Poliziano II3 Sassetti, Filippo 152. 364 Personliche Trager Medici 23£. 8I f. 149. 200. 3Ilf. 330 Lorenzo 24. 8r. 83. 149· 200. 326. 331. 334f. Portinari 202 Rucellai 75· 8o. I46f. I49ff. 330 Sassetti 151 ff. 362. 364£. Inachus, Finiguerra-Zeichnung 73 Indien Etappe der Sternbilderwanderung 466. 467£ . 56If . Sassetti, Filippo, in 129 lngegneri, Angelo, tiber die Nympha 29rf. 436 Innsbruck,Hofkirche, Bronzefiguren n8f. Intarsia Finiguerras, in der Florentiner Domsakristei 72 Pallas, Urbina, Palazzo Ducale 59· 84 Intermedien Briigge 1468: I8I Florenz Hochzeit 1585: 263£. 265. 3I9. 424f. Hocbzeit 1589: 261 ff. 398-409 passim. 415££. 423 ff.
6g6 Interrnedien Florenz Hochzeit z6o8: 360. 410. 415 Hochzeit 1615: 427 Mantua 1584 und 1598: 264 Pesaro 1571: 318 Inventare Besitzer Accaiuoli 84 Landucci,Tagebuch345 Medici, siehe Medici (Familie) Rucellai, Nannina 342 Gegenstl!.nde Panni 211. 381 Tafelbilder, flandrische 181. 211. 215 Teppiche 227f. 461 Voti 347 Iris, Vergilhandschrift des Vaticans 31 Isabeau von Portugal, Portrl!.t auf einem Teppich 387£. Isabella d' Aragona, Hochzeit 1489: 31I f. Isidorus von Sevilla Kybele 641 Weltperioden 72 Isis Pharia, Fortuna-Vorbild 149 Isotta von Rirnini bei Basinius 327 Jacopo d' Agnolo da Scarperia, Ptoleml!.us-'Obersetzung 168 Jl!.gerin Diana 313ff. 316 Venus siehe Venus Virgo Jahreszeiten Fruhling siehe diesen Gottinnen bei Homer 9 Holzschnitt, Hypnerotomachia I8 James, Henry, im ChapBook 572 }arrow, Abt Benedikt Biscop von 439 Jason, Darstellung, OttoTeller 86 J can siehe Johann
Register Jean Paul, Tropus und Metapher 205. 49I Jenson, Nicolaus, Drucker 3II Joachim!. vonBrandenburg Berufung des Gauricus 498 Flucht vor der Siindflut 1524: 510. 649 Handschrift Zahels fiir 532 Joachim von Fiore, Wirkung, siehe Pseudo- Joachim Jorg, Mundkoch Maximilians 237 Johann Connetable von Bourbon, Auftraggeber Benedetto Ghir!andajos 220 Johann der Gute, Konig von Frankreich, Petrarca bei 358 Johann ohne Furcht, Herzog von Burgund, Gefangener Sultan Bajazets 248. 388 Johann von Burgund, Herzog von Nevers, Bildzauber gegen Karl den Kiihnen 34I Johanna von Osterreich, Hochzeit 267. 282. 295· 433 Johannes Hispalensis, Abu Ma'schar-'Obersetzung 63rff. 639 PaU.\ologus, Portrat Gozzoli 389 Piero della Francesca 25Jf. 390 Pisanello 254 Saxonicus, AlkabitiusKommentar 635 Joly, Johannes, Biirge im StreitPortinari-Hansa3 73 Jonas, Justus Herberger tiber 519 Luther an 533 Jones, Inigo, Sternenreigen
Jonson, Ben Sternenreigen 324. 417 Werke MaskofBeauty415 £.417 Mask of Queens 342 The Golden Age Restored 415 The Sad Shepherd 323£. Joseph, Finiguerra-Zeichnung 73 Jouan, Abel, Festbeschreibungen Bayonnei565: 392 Jubal, Finiguerra-Zeichnung 72 Juden, Rolle bei der 'Oberlieferung der Antike 466 Judith Baldini-Stich 31. 84 Ninfa 84. 334 J unctinus, Franciscus, Caput Draconis bei 642 Jupiter Finiguerra-Zeichnung 73 Polizian 7· I4 Dolichenus, Tempel auf dem Aventin 629 Planet Abu Ma'schat-Tradition 642£. Biihnenfigur 276. 432 Fresko, Schifanoja 464. 472f. 474 Gegenwirkung zum Saturn so8. 526ff. 529ff. 553£. 652 Horaz 53I Horoskop Luthers 502. 504f. 5I8. 543· 648. 654 Konjunktion von 1484: 502f. 505. 508. 514£. 518. 563 Lichtenberger 529£. 553f. 556 Magier des, bei Picatrix 515. 556 Manilius 470. 472£. Zeichnung Buontalenti 264. 267. 425. 432 Juventas, Horaz 41
418
Jonson, Ben Astraea 4I5 Bildzauber 342 Harmonia 4I5f.
Kain, Finiguerra-Zeicbnung 72 Kairos (occasio), Relief in Torcello I 5 I
Register Kaleb, Finiguerra-Zeichnung 73 Kalender Antiker, Dezemberbild 507· 649 HandAlfonsinischer, schrift Reg. 1283: 516 Arndes, Ltibeck 1519: 454· 485£. so7. 563. 645 Astrolabium Planum, Augsburg 1488: 465. 466i. 562 Baldini, Kupferstiche 86. I79f. 325£. 338. 4I4. 477· 644· 646 , ,Basler HinckenderBoth'' 649 Deutscher, Dezemberbild 652 Reyrnann, Niirnberg I5I5:5o8 Oberlieferer der Planetenbilder 454· 462f. 472. 477· 485. 506£. 563. 649 Kalenderreform unter Leo X. 5I7 Kansas, Zeitschriften 573 Karl II. von England, Siegel 258. 393 KarlV.vonSpanien,Schmalkaldischer Bund495 Karl VIII. von Frankreich, Einzug in Florenz 379 Karl IX. von Frankreich, Auftreten im Fest 1572: 393 Karl d. Kiihne von Burgund, Antike bei 248£. 388 Auffiihrung der Affenfarce vor I 8 I Bildzauber gegen 341. 347 Hochzeit I8I. 203. 369. 372· 378 Hof von I8r. I89. 203. 379· 385 Portinari und 192. 200. 203· 378 Portrat auf dem Alexanderteppich 24 7 f. Zusammenkunft mit Friedrich III. 248. 378 Kartons Vorzeichnungen fiir Medaillen 370
Kartons Vorzeichnungen fiir Teppiche 187. 371£. Kassiopeia, Sternbild,Astrolabium Planum 467 Keil, Sigemund, tiber Luthers Nativitat 647£. Kensington Museum siehe London, Victoria and Albert Museum Kentaur Antiker, als Vorbild I55 Biihnenfigur 317. 405.624 Sassettis Impresa I 5 I££. I58. 362 Theologisch gedeutet 362 Keyser, Arnold de, Drucker, Gent 385 Khosro Alexander der GroBe und 387 Arezzo, Fresken vonPiero della Francesca 390 Kimball,H.J., Herausgeber des Chap-Book 571 Kitzingen, Weib von, Weissagung 494· 496. 538 Kleopatra, Bild Piero di Cosimos 49· 323 Kometen Arabische Lehre 533 Astrologenportrat I72. 367 Diirer, bei 530. 653 Halleys Entdeckung 495 f. 534 Luther iiber 533f. 65of. Melanchthon iiber 494 f. 496. 533£. 537f. Plinius, bei 533 Titelblatt von Carious Prognosticatio 510 Umfang und Richtung 494£. 533f. 537 Vorzeichen, als 494ff. 530. 533£. 537· 65o. 653 Komik Tanz siehe Moresca Nordischer Bilderkreis I8r. 227. 229 Konstantin der GroBe Johannes Palaologus als 253· 399 Piero della Francesca, Fresko 253£. 390
Konstantin der GroBe Rappresentazione 391 Konstantinopel, Fall von 248. 253f. Konstantinsbasilika, Ternplum Pacis der Weihnachtslegende 156. 362 f. Konstantinsbogen sieheAntike (Monumente). Triumphalplastik Konstantinschlacht Piero della Francesca I 7 5. 253£. Raffael-Schule 175 Konzil, Florenz I439: 246. 253f. 367. 389£. Kosmologie sieheAstrologie, Monstra, Planeten, Spharenharmonie, Tanz der Sterne Krakau Jagellonische Bibliothek, Picatrix-Hs. 527£. 629 Schwanritterteppich 387£. Kreuzlegende Bilddarstellungen 254. 390£. Rappresentazione 39I Kreuzzugsplane 387. 390f. Kulturwissenschaft siehe Methode Kupferstiche, anonyme Deutsche siehe Meister Italienische siehe Baldini Tarocchi Nordische Vorbilder siehe Austausch Kybele Fresko, Schifanoja 464. 472f. 474· 477· 64rf. Kultattribute 473· 641 f. Mantegna 4 77 Miniatur, Remigius-Hs. 473 mythographische Tradition 470. 472f. 64rf. Kyzikos, Geburtsort des Teukros ( ?) 561. 565.641 Lactanz tiber Fortuna I49 Lambecius, Herausgeber der Leoninischen Orakel 521 Lamech, Finiguerra-Zeichnung 72
Register Lamius, Johannes, Deliciae eruditorum (\Vachsvoti) 348 Lancinus Curtius, Gedicht tiber die Spharen 413 Landino, Cristofaro Dantekommentar 654 Platonismus 39· 312. 320 Pliniusausgabe 22 Vergilkommentar 39.312. 320 Landucci, Lucca, Tagebuch 290. 345· 347 Landschaftsmalerei, Bedeutung 53£. 73· 581£. 584£. Landser, Sau von 524£. 653 Landshut, Residenz, Planetenkamin 457· 462 Langenbeck, Jacob, Rechtsprofessor in Perugia 485. 645 Langusto, Giacomo, tiber Mahommed II. 388 Laokoon Antike Gruppe, Ausgrabung 68. 176. 448£. 624 Filippino, Zeichnung 67 f. 367 Fundbericht von 1488: 176. 367. 449· 624 Tod des Priesters 67 Theriakverkaufer als 303. 440 Vergil68 Lapi, Giovanni, Sirenenkosttim 279. 431 Lapidarien, tlberlieferungsbedeutung 465£.467. 528. 564 Lapidarium Alfonso el Sabio 467. 530. 629. 630. 632 Teukros 562. 564 Lastri, Marco, L'osservatore Fiorentino 347 Laura, Typus distanzierter Liebe 65. 317 Laurana, Luciano, Erbauer des Palazzo Ducale in Urbino 59 Laurenziana, Biblioteca, siche Florenz (Bibliotheken) Lauro Festa di, Rappresentazione 36f. 295. 421
Lauro Wortbedeutung 115. 317. 326. 330. 346 Lazzarelli, Lodovico, Restitution der Tarocchi-Gotter 643 Legende, antike, Nachleben siehe Antike (Bildmotive) Leib, l{ilian tiber Faustund Lichtenberger 533 Leiden, Universitatsbibliothek, Germanicus-Hs. 467. 562 Leinwandbilder siehe Panni Leipzig Humanismus in 491 Stadtbibliothek, Nativitatensammlung Reinholds 498 f. 533 Lemberger, Holzschnitte zu Lichtenbergers Weissagung 513 Lemmi, Villa, BotticelliFresken 28£. 39 Leo siehe Tierkreiszeichen (LOwe) Leone Ebreo, Dialoghi d'Amore 317 Leoni, Leone, Grazien 30 Leoninische Orakel, Kaiserbildnis 521 Leonora d' Aragona Brief des Prisciani 475· 479ff. Einzug in Mailand 322 Leopold von L>sterreich, Dekanliste 631 f. 633. 634. 635· 636. 637· 639 Leovitius, Cyprianus, Hs. ftir Ottheinrich 516 Lessing, Gotthold Ephraim, Lucrez bei 321 Libellus de deorum imaginibus Gotterbeschreibungen 457· 462. 47!. 627f. 640 Grazien 4 71. 640 Illustrationen 462. 4 7 I. 627f. 640 Liberale da Verona, Darstellung von Windgottern 31 Libra siehe Tierkreiszeichen (Wage)
Lichtenberger, Johann Gauricus und 517£. Monchsprophet, bei 515f. 519. 542. 556ff. 563£. 654 Orakel, tiber ssof. Propheten, tiber 555ff. Prophezeiung, tiber 551 f. Verhaltnis zu Paulus von Middelburg 514f. 518. 526. 654 Weissagung 513ff. 520. 524. 526. 529. 542. Textproben 550-558. s63f. 652. 654 Lievin, Teppichweber 187 Ligorio, Pirro, tiber Nymphen 21 Link, \Venceslaus, Luther an 52 r. 533 f. Linus, Finiguerra-Zeichnung 73 Lionardo da Vinci Antike Bewegung 52ff. Heroismus 448 Proportionen 53 Festentwtirfe und -zeichnungen 10. 51 f. 151. 417 Landschaft 53 f. Polizian und 10. 51 f. Lippi Filippino siehe diesen Fra Filippo Fresken, Prato 32 Impresa des Lorenzo 82 Lehrer Botticellis 64 Nympha 32. 66. 84. 290. 337 Tondo, Palazzo Pitti 64. 66. 319f. Wirklichkeitssinn 63 Litbara, Edelknabe Maximilians 237 Liverpool, Antikes Elfenbeinrelief (Hygieia) 39 Livius, Vorbild Macchiavellis 110 Lodovico da Foligno, Medailleur, Brief an Fiero de' Medici 370 Lollhard, Reinhard, Prophezeiung 552
Register London Handelsverkehr mit den Medici 192. 2oo. 374· 375f. Sammlungen British-Museum Botticelli, Zeichnung 65f. Christine de PisanHs. 36. 311. 316 Finiguerra, Bilderchronik 71ff. .,Mantegna"-Skizzenbuch" 446. 623 Merlinroman-Hs. 316 Otto-Teller 79· 332 Stiche des Scarabelli 394 Stich von Metz nach Carracci 411 Zotori Zapari-Hs.632 634 Grosvenor Gallery, Sebastiane del Piombo, Zeichnung, Pieti1. 216 Gulbenkian, PetrarcaHs. 317 Historical Society, desco da parto 82 National Gallery Filippo Lippi 82 Jan van Eyck 18gf. Signorelli(Genga) I 83. 369 Oppenheimer, Buontalenti-Zeichnung 41 I Victoria and AlbertMuseum Lionardo Stuckrelief 52£. Majolikateller 625 Westminster Abbey, Wachsbilder 350 Longus, Nymphen 3I4 Loosbiicher (Loosbrett) 353· 485. Lorenzetti, Ambrogio, Heil. Dorothea 320 Lorenzo de' Medici Charakteristik AuBere Erscheinung 102. 1 20f. 342 Ausgleicbspsychologie roof. nof. 344
Lorenzo de' Medici Charakteristik Bildung 7· 43· 49· no. 350£. Cerretani iiber 102. I ro. 120 Dichtung siehe unten: Umgebung, Werke HofischesLeben8I.82ff. I u ff. n5. r82. 326. 330f. 334 ff. 342. 344· 346 Kaufmann 130. 135 . 192. 2oo. 353· 375£. 391 Kunstinteresse und Kunstbesitz 23. 24·79· III.215·367·370·39I Machiavelli iiber I 10 .,Magnifico" 344 Politik 104. 105.109ff. 2oo. 344· 375£. 391 Valon iiber 102. 120£. PortrMs Ghirlandajo 98. 101 f. 135· 303 Gozzoli 82. 334 Otto-Teller 8Iff. 182. 334f. Pollaiuolo I02 Spinelli 102 Stuckbiiste, Beriin 99 Totenmaske 343 Wachsvoti 99. u8. 341 Umgebung Avogaro 642 Franco 105ft. III.12I f. 345 Kinder 102f. 1o8f. 120. I23f. 351 Lehrer: Gentile de' Bechi 120 Liebesabenteuer 82ff. 325f. 330£. 334££. Martelli, Braccio 85. 331. 337 Medailleur Lodovico 370 Mohammed II. 39I Polizian 35· 65. 103£. ro8f. 123£. Portinari 200 Pulci 107 f. I I I. 326. 330. 344· 345· 35rf.
Warburg, Gesamruelte Scbriften. Bd.
2
Lorenzo de' Medici Umgebung Sassetti 130. 135. 353· 375£. Simonetta 49· 65. 326 Werke Ambra 35£. 43 Caccia col Falcone 344· 352 Canti carnascialeschi 50. 67. 289. 290. 421 Canzone de' sette Pianeti 417 Gedichte, Illustration 10. 3Il .,Rappresentazione di S. Giovanni e Paolo" 109 Selve d'Amore 43· 326 Sonette 43· 49· 322 Lothringen, Christine von, siehe Christine Lotti, Luigi, Bericht tiber die Ausgrabung von 1488: 367 Luc Antonio de Giunta, Antiken-Nachzeichnung 3IO Lucca Heimat Arnolfinis x89 Malvezzi aus 273 Lucena, Vasco da, siche Vasco da Lucena Lucifer, Biihnenfigur 298. 400. 404· 405 Lucretius Carus Botticelli 4If. 321. 478 Grazienauffassung 42 Polizian 41. 321 Pontanus 321 Venusauffassung 41. 321 Lucrezia Donati siehe Donati, Lucrezia Ludovicus de Angulo, Dekane 63off. 633. 634. 635. 636 Ludwig XI. von Frankreich, Gegner Karls des Kiihnen 379 Liibeck Beziehungen zu Italien 454· 485£. Druckort, Kalender 1519: 454· 485£. 507. 563 Staatsarchiv, Urkunde iiber Portinari 373 45
700 Lilneburg, Rathaus, Planetenfresken 486. 507. 563. 565 Lufft, Hans, Drucker von Lichtenbergers Weissagung 513. 545 Luigini, Federigo, tiber Haartracht der Frauen 314 Lukian Kultische Tl\nze 418.420£. Pythonkampf 283 f. 434 Sternentanz 277. 417ff. 430 Luna Mythologisch siehe Diana Planet Auffilhrung 1589: 275· 278. 292 Fresken in S. Lorenzo zu Florenz 172 Lichtenberger tiber 554· 556 Ltineburg, Rathaus486 Luthers Abhangigkeit 541 Sphl\rentanz 277. 418 Zeichnung Buontalentis 267 Lundborg, Florence, Illustrationen in ,The Lark" 577 Luni, Venusberg bei 324 Luther, Martin Astrologie492. 497· 499ff. 50Jf. 512. 513ff. 518f. 531. 540ff. 543ff. 546. 564. 65of. 654ff. Bildnis in der .,Wunderlichen Weissagung" 521. 652£. Cardanus, Auf3erung fiber 503f.543f. Carion, Auf3erung fiber 501. 532 f. Eschatologische Zeichen 512. 523. 537· 546f. 65of. Gauricus, Xu13erung tiber 498. 499£.647 HI. Margarethe 198 Herkules Germanicus, als 653 Kometen 533f. 650
Registey Luther, Martin Konjunktion von 1484 siehe unten: Nativitat Konjunktion von I524 siehe unten: Silndflutpanik Lichtenberger, tiber 520. 542 ff. 545 ff. 549 f. Melanchthon, Aul3erung tiber 499f. 540£. 542 MBnchsprophet, als 515£. 542. (556£.) 564 Monstra 52 Iff. 531. 544· 548. 65of. Nativitat 497· 499ff. 515. 5I7f. 54Iff. 564. 647f. 654 Saturn 505. 507f. 542. 649 Stindflutpanik 499· 512f. 544· 651 Teufelsglaube 516. 518ff. Weissagung492. 497.512 f. 520. 52lf. 523. 533 f. 544 f. 545 ff. 548. 549· 65of. Werke Briefe an Dietrich 499. 647 Jonas 533 Link 521. 533 Rubel und Speratus 522 Spalatin 499· 52 I. 534 Chronica deutsch 523 Decem Praecepta(1518) 654ff. Epistel-Predigt von 1522: 65of. Supputatio annorum mundi 537 Tischreden soof. 503 f. 505. 5I2. 540ff. 543f. Vorrede zu Lichtenbergers \Veissagung 513. 520.545--550.564 Warnung an seine lieben Deutschen 523 Lycosthenes, Conrad, Prodigiensammlung 522 Lykomedes. T5chter des Miniatur JII Sarkophag 20
Lyon Filiale des Bankhauses der Medici 98. 14off. 379 Sassetti in I3of. 138. qo. 355 Mable, Hamilton W., im Chap-Book 572 Machiavelli, Niccolo Bankhaus Medici I30 Fortuna 364 Lorenzo uo Macinghi, Alessandra siehe Strozzi, Alessandra Macinghi negli Macrobius Cartari, bei 29 Musen und Spbaren 271. 4L~
Sternentanz 418 Maddalena di Lorenzo de' Medici siehe Cybo Madrigal, Musikstil 263. 296 Ml\nade, Nachleben, siehe Antike (Bildmotive) Maestro, Giovanni del,Hausmeister am Hofe Ferdinands I. 298£. 403 Maeterlinck, Maurice, im Chap-Book 572 Magdalena von Osterreich, Hochzeit 360 Magie Logik und 491£. 504£. 534f. 565. 6x8 Mittel Abbilder 99. 100. 138£. 341 f. 346£. 523f. 526. 528. 531. 628 Amulette 526ff. 650 Berl\ucherung roo Namen 131 f. 464. 467. so6. 628 Steine siehe Lapidarium Tiere 303. 440. 640 Zahlen 527. 528. 531 Nachlebende Antike, als, siehe Antike (Damonologie) Teufelsglaube 498. 516. sx8f. 520 Magnifico, Lorenzo il, siehe Lorenzo de' Medici
RegisteY Mailand Bankhaus Medici in 130. 200. 372 Flandrische Weber in 187 Galleria della Brera, Relief des Ag. di Duccio IJ. J08f. Hochzeit Aragona-Sforza 1489: JII f. 417 Visconti in 100 Bibliotheken Ambrosiana Botticelli-Zeichnung 23ff. Lionardo, Rothelzeichnung 53 Nazionale, Berlinghieri-Codex 82. 330 Mainardi, Werkstatt Ghirlandajos 114 Maitre de Moulins, Verhl!.ltnis zu florentinischen Meistern 220. 382 Malachbel, Kult in Syrien 247· 387 Malatesta, Sismondo Basinius, bei 327 Beziehung zum BreraRelief Ag. di Duccios 309
Erbauer von S. Francesco siehe Rimini (Tempio Malatestiano) Mallarm6, Stephane, Portrll.t im Chap-Book 572 Malleolus, Isaac, iiber Luthers Geburtstag 503. 648 Malta, Heilerde ans 303. 440 Malvezzi, Cristofano Komponist fiir die Intermedien von 1589: 273· 275· 424 Musikalischer Stil 263. 424 Musiker am Hofe Ferdinandos 299 Mander, Carel van, iiber Roger van der Weyden, 228 Manilius Astrologisches Lehrgedicht 469f. 476. 643 Prisciani, zitiert bei 475· 481
Manilius Widder-Kinder 628 Mantegna, Andrea Bacchanal und Tritonenkampf, Stiche 447 Diirer-Vorbild 447· 624 Kybele, Fresko 477 Pathosstil 44 7 Schule Kartenspiel siehe Tarocchi Skizzenbuch, London 446. 623 Tod des Orpheus, Kupferstich 37· 445ff. 623 Sebastian,Tafelbild 216 Triumphalstil 188. 477 Triumph des Caesar 188 Mantua Feste 1584 und 1598: 264 Flandrische Weber in 187 Gebl!.ude Castello, Fresko des Antonio da Pavia 151 Cattedrale 349 Palazzo del Te, Fresken des Giulio Romano 303 Sta. Maria delle Grazie 349 Sta. Maria de' Voti 349 KongreB 1459: 391 Polizians ,.Orfeo" Auffiihrung 33· 317. 446. 624 Manuskript 36£. 295. 421 Wachsvoti 118. 349 Marche, Olivier de Ia Hofzeremoniell 385 Karls des Kiihnen Hochzeit 203. 369 Maximilian in Briigge 235 Marco del Buono, Cassonemaler 188. 372 Maremma di Pisa, Herkunft der Familie Sassetti aus 145 Marenzio, Luca Komponist 1589: 285 Musikalischer Stil 263. 424 Sl!.nger 275. 299. 406 Margarethe von York siehe Karl der Kiihne
Maria de' Medici, als Astraea 415 Maria von Burgund und Pierantonio Baroncelli 202 Maria Stuart, Portinari im Dienst von 379 Mariotto di Salvadore, Bruder des ,.Compare" bei Pulci 351 Marins Victorinus, Theorie des Tanzes 418 Marmion, Simon, Altar des hi. Bertin 373f. Mars, Planet Auffiihrung 1589: 275 Fresko, Liineburg, RatFresko, Palazzo Schifanoja 470 Holzschnitt-Illustration 646. 651f. Lichtenberger, bei 553 f. 557 Luthers Horoskop 499. 501. 502. 508. 518. 648 Miniatur, Liber Bolhan 628f. Plastik, Ag. di Duccio 12 Zeichnung Buontalentis 267 Marsyas Antike Gemme 48 Vorbild fiir den Typus des hi. Sebastian 183 Martelli (Familie) ;.'iliale in Briigge 203 Wappen 319 Martelli Antonio, Verlust der Galeere St. Thomas 192 Braccio, Bief an Lorenzo 85. 331. 337 Lorenzo, Schwiegersohn Portinaris 198 Luigi, Heirat 1487: 319 Martellini, Bernardo, antike Plastik im Besitzc des 319 Martial d' Auvergne, iiber den Luxus am Hofe Karls des Kiihnen 204 45*
Register
702 Martianus Capella ,Hochzcit der Philologie" 264 Kommentar des Remigius, Handschrift 414· 462. 473 Masaccio .,Schattenheilung" Fresko 390 Vorbild fiir Castagno 6oo Maslama, Abil'l-Kasim b. Al].mad al-Mag;itl, Zauberbuch Gayat-al-J;!.aktm 527f. 657 Dbersctzung siehe Picatrix Matarazzo, Francesco, Chronik von Perugia 354 Mathesius, Johannes, Brief Mclanchthons an 496 Mathilde in Dantes Divina Commedia 50. 420 Matteo de' Pasti, siehe Pasti, Matteo de' Mattioli, Theriakrezept 440 Maxentius auf dem Fresko Fiero della Francescas 253£. Rappresentazione 391 Maximilian I. Ahnenkult u8f. 526 Beziehungen zu italienischen Kaufleuten 200. 202. 379 Gefangenschaft in Briigge und Friedensschwur 235ff. Humanistcnkreis 522 f. NativW!.t 526 Picatrixhss. im Besitz von 527. 531 Portr~ts, Hausbuchmeister 235ff. Pressepolitik 524 Schwerttanz vor 44 I Mecheln Abft Ma•schar- Dbersetzung in 466 Urteil im Rechtsstreit Portinari 373 Mechter, Paul, Drucker in Perugia 485 Medaille Portrats siche PortrM Technik 370
Medaille Zweck, sozialer siehe Mohammed II., Tornabuoni (Giovanna) Medea Finiguerra-Zeichnung 75· 84 Otto-Teller 86. 338 Sarkophag 13 Medici Bankhaus Ausbreitung 13of.qo. 190f. 193f. 200. 202 f. 355· 374· 375£. BrUgger Filiale, Bankrott 2oof. 376 BrUgger Filiale, Zusammensetzung 203. 380 Compagnons Portinari 193£. 199f. 209f. 375f. 377£. 379 Sassetti 98. 13of. 140f. 144· 353ff. 375 f. Tani 190. 193f.210f. 374· 375t. Geschl!.ftskontrakte 151. 193f. 199£. 210. 375£. GescMftspolitik 199f. 375f. Geschl!.ftsverbindungen Curie 200 Herzoge von Burgund 187f. 193 f. 199ff. 203. 210 Familie Besitzer von Antiken 48. 354 Bibliothek 354 Biirgerliche Mitgliedcr siehe die Vornamen Grol3herzoge siehe die Vornamen Heiratspolitik 104. 149ff. 261. 422 Impresen siehe Impresen
Inventare 23£. 79· 18r. 2IIf. 215. 3Ilf. 354· 381
Medici Familie Palast Baubeginn 167£. 366 Fresken 82. 162. 229 Wappen So. 82. 332 Medizin Hcilmittel Amulette 526ff. Erden 303. 440 Schlangenfleisch 303. 440 Steine 642 Teukrion 531 Theriak 303. 439f. 625 Luther tiber 541 Krankhciten Melancholic 526ff. 529. 531 Syphilis (Franzosenkrankheit) 523. 524. 6so Medusa Etruskische,vomGrabder Volumnier 84. 336£. Fliigel als Kopfschmuck der .,Ninia" 84. 86. 182. 315. 336ff. 477 Gorgonenhaupt Schild der Pallas 25. 52. 84. 312. 469- 643 Waffe des Perseus 390· 628f. 64gf. Megenberg, Konrad von, Tberiakbereitung 439£. Meister des Hausbuches siehe Hausbucbmeister E. S. Pieta, Kupferstich 216 Vorbild fiir die Baldini-Stiche I 79 J.B. Grazien 30. 315 Verfolgungsszene 36 mit den Bandrollen, Hosenkampfsticb x8o Melancholic Bild siebe Diirer Wescn siehe Saturn Melanchthon, Philipp A nteil an Carions Chronica 493· 495· 536f. Apologie 493- 537
703
Register Melanchtbon, Philipp Astrologie, Stellung zur 495£. 497· 499ff. 512. 533f. 536ff. 538. 540f. Bonincontri, tiber 540. 654 Briefe an Baumgartner 496 Camerarius 494· 496. 498. 526. 533f. 539f. 654 Carion 492ff. 533f. 536ff. Cordatus 496 Gauricus 498 Hummelberger 521 Mathesius 496 Osiander 501 Schaner 501 f. Spalatin 521 Diirer, tiber 529 Gauricus, tiber 498. 539 Luthers AuBerung iiber 499f. 540£. Melancholie, tiber 529 Monchsbilder bei Lichtenberger 515 f. 542 Nativita.t Luthers 5oolf. 542. 647f. 654 Nativita.t seiner Tochter 494 Papstesel 521 f. 653 Weissagung. Stellung zur 492. 497· 521£. 533f.538 Meleager, Sarkophagplastik als Vorbild 154· 158. 354 Melodrama siehe Oper, Theater Memling, Hans ,Jiingstes Gericht", Danzig 19off. 196£. 203 f. 210£. 373 ,Passion", Turin 197ff. 376f. 378 Portra.ts Baroncelli r 98 Portinari 190. 197 ff. 2orf. 210 Memoria Plinius 282 Vasari 282. 433 Menne!, Jacob, Wundersammlung 522. 653 Mensola, Hirtin bei Boccaccio 35
Merkur Charakter Fuhrer der Grazien 39 Gotterbote 39 Planet 12. II3. 267.276. 454·470·485.640.645· 646 Psychopompos 325 Darstellung Antike 40. 645 Botticelli 26. 39£. 320. 325 Baldini II3. 646 Breu 646 Biihnenfigur 276 Buontalenti 267 Duccio, Ag. di 12 Giostra, Padua 1466: 48 Kalender 485. 645 Medaille 39· 320 Tarocchi 454· 485. 645 Literatur Boccaccio 320 Manilius 470 Martianus Capella 264 Seneca 28. 40 Vergil 320 Zugehorige Tiere nach Picatrix 640 Merlin, Roman, Jagerin Diana 316 Messahala beiLichtenberger 556£. Mesne, Steinmagie 642 Metamorphosen Ovids siche Ovid Methode, kulturwissenschaftliche, Bedingungen 5· 75· So. 87. 93£. 158. 262. 327. 339· 353· 365. 423. 445· 449· 453· 461 ff. 464. 478f. 486. 490. 534· 56r. 56 4 £. 618 Methusalem, FiniguerraZeichnung 72 Metz, C. M., Schabblatt, Pythonkampf nach Carracci 411 Meunier, Konstantin,Volksheimausstellung 592 Michelangelo Buonarotti Decke der Sixtina 68 Francesco da Hollanda tiber 206
Michelangelo Buonarotti Jiingstes Gericht, Vergleich mit Memling 196 Reiterschlacht 448 kogers Grablegung und 215 Milton, John. Mask 418 Minkwitz, Disputation 544 Minnekastchen siehe Baldini (Otto-Prints} Minotaurus, Biihnenfigur 405 Mirandola Familie siehe Pico della Mirandola Turas Fresken in 4 76. 643 Modena, Bibliothek, Orthopasca des Prisciani 474 Mohammed II. Antike bei 248. 388. 391 Medaille fiir 391 Molinet, Jean, Chronik235f. 384 Moller, Henricus, Astrologiestreit 512 Monastir, Monstrum in 653 Monate April, Fresko im Palazzo Schifanoja 464. 469. 470 f. 476 Dezember, Kalenderbild 507. 649· 652 Marz, Fresko im Palazzo Schifanoja 464.469£.4 76. 643 Juli, Fresko im Palazzo Schifanoja 464.4 72 f. 476 Oktober-November, Paranatellonta 515 Monate, Gotterherrscher, nach Manilius 470. 476 Monatsregentenlehre siehe Astrologie, Planeten Mond siehe Luna Monferrato, Marchese di, Freund Sassettis 13r Monstra Fabeltiere 243. 245£.246£. 258 Gestirnbilder 465. 467. 628. 63of. 636 Heroenkampfe gegen, siehe Medusa, Perseus, Pythonkampf
Register Monstra Periodisierung der Geschichte durch 513. 522ff. 649 Portenta 492. 497· 512£. 521 ff. 523 ff. 525. 538. 544£. 548f. 649. 65o. 653 Theaterfiguren 396. 400. 404. 405 Montaguti, Capella, SS. Annunziata, Florenz 599 Monte, Abbate del, Freund Ferdinands I. 428 Montughi, Villa Sassettis 133. 134. 143. 144. 355£. Maresca Fresken, Palazzo Medici2II Gesel!schaftstanz 85. 33 r. 337 Sphlirentanz 417. 418 Theater, auf dem 318.418 Tuchbilder, flandrische 211 Morrisdance, Tradition 303. 441 Moschus Ovid und 14 Benivienis "Obersetzung 309 Polizians "Obersetzung309 Mathe Le Vayer, Fran~ois de la, fiber Luthers Horoskop 648 Matti .. A mon pouvoir" (Sassetti) 152 ff. r 58. 362 .. Amor vuol fe" (Lorenzo) 81 ff. 182. 334£. .,Chi puo non vuol, chi vuole non puo" (Lorenzo) 330 ,.De bono in melius" (Portinari) 202. 379 .. Le temps revient" (Lorenzo) 326. 346 .. Pour non falir" (Tanagli) 192. 194. 374£. .,Semper" (Medici) 82 •• Serviendo consumor''6o8 .. Spero" (Lorenzo) 85. 331. 337 .. Velis nolisve" (Alfonso von Aragon) 359£. 365. 390
Motti ,.Vera latent" 342 .,Vis maxima" (Sassetti) 364 Moulins, Maitre de 220. 382 Miinchen Staatsbibliothek Nativitlitensammlung, 498. 501 Remigius-Hs. 414. 462. 473 Schwanenritter-Hs.471 Mtinzen Antike, als Vorbilder 157· 414. 6o8 Sammlung Giovanni Medicis 187 Hamburgische 596 MUnzer, Thomas. bei Lichtenberger 515 Mulinaccio, Villa Sassettis 133 Muschel siehe Venus (Darstellung) Musen Darstellung Bfihnengestalten 292. 298. 411. 425 Buontalenti, Zeichnungen 264. 267. 425 Epiianio d' Alfiano, Stich 298 Festwesen 48. 258 Tarocchi 271. 412. 429 Teppich 258 Tibaldi, Tafelbilder 4 r I Literatur Ausonius 414 Gafurius 271. 413. 430 Macrobius 271. 414 Martianus Capella 412 Spharenherrscherinnen 271. 412ff. 429£. Museus, Finiguerra-Zeichnung 73 Musikdrama siehe Oper, Theater Musiker bei den Intermedien 1589: 299f. 396 . 398. 402. 404. 408. 430 Musikreform, florentinische Antike in der 258. 263ft 277f. 283££. 286££. 294ff. 414. 424. 433· 436££.
Musikreform Theatermaschinen und 395f. 437£. Musiktheorie Antike 265. 283£. 286£. 296. 395£. 425 Begriffe der, als allegorische Figuren 265. 270. 294 f. 398. 412£. 425 Florentinische siehe Musikreform Kosmologische 413£. Theater und 265. 283££. 396. 425. 433 Muzio Piacentini, Hochzeitsgedicht fiir Ferdinanda I. 297 Myconius, Frid., fiber Neumondskonstellation 541 Mythographus III Gotterbeschreibungen des 12. Jahrh. 462. 627£. 642 Graziengruppe 640 Museu 414 Vesta 642 Mythoiogie srene Aniike sowie die Namen der einzelnen COtter Nligelin, Johann, deutscher Name Carious 532 Naldi, Naldo, Planeten bei 417 Namen Bilder 115. 152. 193. 317. 326. 330. 346. 361. 532 Omina 131£. 341. 464. 506. 628 Nancy, Schlacht bei, Tod Karls des Kfihnen 192. 203 Nannina di Piero de' Medici, Heirat 15of. 342 Nativitliten Chigi, Agostino 511. 563. 65o Cicero 503. 543 Erwfirfelte 629 Ferdinand, Konig 498. 539 Karl V. 498. 539 Luther 497· 499ff. 515££. 54Iff. 564• 647f. 654 Margarethe Melanchthon 494· 537
Register
Nativit1iten Maximilian I. 526 Melanchthon 496 Reymanns Kalender 508 Sammlungen 498f. 539 Schema 508 Neapel Aquarium, Fresken 583 Aragonesen in, s1ehe Alfonso, Ferdinanda Filippo Strozzi 161 ff. Flandrische Teppiche 229 Matteo Strozzi 162. 204 TriumphzugAlfonsos359f. Necessitas Beschreibung Bardi 271 ff. 429 Cartari 270. 412 Ficino 414 Horaz 28o. 431 Plato 269£. 271 f. 279f. 429. 431 Darstellung Buontalentis Zeichnung 267. 279· 431 Caracci, Stich 276 Kostiim von 1589: 277. 279ff. 398. 402. 43If. Neckam, Alexander, Autor von Gotterbeschreibungen des 12. Jahrhunderts 627 Nectanebus, Zauberer, Alexandersage 629 Nemesis, Polizian und Durer 448 Nemours, Duca di, siehe Giuliano di Lorenzo de' Medici Neptun Briefmarke 258. 393 Biihnenfigur 258. 393 Delphischer Gott z88f. 420f. Miniatur zu den Gedichten des Lorenzo 3II Polizian 7 Siegel 258. 393 Nergal-et;ir, Babylonischer Augur 525 Nerli, Lisabetta und Gio. Battista, Tochter und Schwiegersohn Sassettis 131 Nero, Miinze 157
New York Metropolitan-Museum, Memling-Portrltts 197ff. Sammlung Bache, Ghirlandajo-Portr1it 132 Zeitschriften 57 3 Nicander fiber Schlangen 625 Niccolini, Lorenzo, Besitzer von Sassettis Haus 132 Niccolo da Correggio, Fabula di Caephalo 36. 290 Niccolo Fiorentino Lorenzo,Medaille102. II5 Pi co della Mirandola, Medaille 39· 327 Poliziano, Medaille 39· 103£. Tornabuoni-Medaillen 29ff. 39· 312£. 320 Niderhoff, Danziger Reeder 192 Nietzsche, Friedrich, fiber Entstehung der Oper 42 If. Nikolaus von Wyle, Ubersetzung von Enea Silvios Briefen 359 Nikopolis, Schlacht bei 248 Nimrod, Finiguerra-Zeichnung 73 Niobidengruppe, Nachleben 448f. 625 Noah in der Bilderchronik 73 Nori, Francesco, Gevatter von Lucrezia Ardinghellis Sohn 88 Norwegen, Kltstchen mit Hosenkampfdarstellung 180 Novalis, Zitat fiber Einfiihlung 307 Niirnberg Diirers Herkules, Germanisches Museum 447 Gauricus in 498. 539 Humanismus in 485. 491. 563. 645 Nursia, Venusreich 324 Nuvoli, Villa Sassettis 133 Nympha Charakter Ausdrucksbedeutung siehe Antike (Bildmotive) Aura 21 f. 3II
Nympha Charakter Begleiterin der Diana (Luna) 47· 66. 290. 322. 418. 435 Gewandung siehe Tracht all' antica Gottin siehe Diana, Venus Virgo HaartrachtsieheTracht all' antica Laufende 66. 84f. 289f. 435f. Mltnade 13. 21. 37· szf. 84. 308. 337· 412. 446£. 477 Medusenfliigel 84. 86. 182. 315. 336ff. 477 Tanzende 21. 32. 84. II2. 318. 337· 420 Theologisch gedeutet 323. 420 Tragende 290.421.435£. Verfolgte und Geraubte 14f. 31 ff. 35f. 65£. II2. 316ff. 435 V erkorperung be~stimm ter Personen 45· 47£. 50£. 65. 84£. II2. 325ff. Victoria75. 84. 337· 477 Darstellung Botticelli siehe Botticelli (Nympha) Cassone, J acopo del Sellaio 317 Fest- und Theaterfigur s. Festwesen (Motive) Fresken Ghirlandajo 66f. 85. 157£. 175£. 290 Sixtinische Kapelle 66ff. 290. 322 Holzschnitte Boccaccios .,Ninfale" 289. 316f. Frezzis ,. Quadriregio" 415 Guarinis ,.Pastor Fido" 291 H ypnerotomachia 19. 290. 435 Pulcis ,.Driadeo"289. 421 Tasso ,.Aminta"29d.
706 Nympha Darstellung Kupferstiche Agostino Veneziano 290 Bacchus und Ariadne 290 Baldini 86£. 325 f. 338f. 477 Otto-Teller 82. 84£. 182. 336ff. Lippi, Fra Filippo 32. 66. 84. 290. 337· 435 Miniatur zu Lorenzos Gedichten 311 Plastik Donatello 13. 84. 337 Duccio, Agostino di 12ff. 29. 308£. Lionardo 52£. Tafelbild, Fra Carnevale 421 Zeichnungen, Buontalenti 267. 289 Zeichnung Lionardo sxff. Literatur Acciajuoli, Zanobio 41 Boccaccio 35· 289.316£. Dante 420 Filarete 21 Horaz 40£. Ingegneri, Angelo 291 f. 436 Leone de' Sommi 291. 436 Ligorio, Pirro 21 Longus 314£. Lorenzo de' Medici 35£. 289£. Niccolo daCorreggio 290 Ovid 32. 34· 65£. Pastoralen 290ff. 435£. Polizian 7· 16. 34· 45· 47· 5If. 65. uz. 290. 317 Pulci, Bernardo 50f. Savonarola 290. 435 Obsequens, Julius, Heraugeber Lycosthenes 522 Occasio (Kairos), Renaissance-Darstellung 151; siehe auch Fortuna (Typen)
Registey
Octavian, Kaisers. Augustus Odysseus Ligorio, Pirro 21 Miniatur, Christine de Pisan 311 Osterreich, Johanna von siehe Johanna von Osterreich Ogilby, John, Vergiltibersetzung 393 Ombrone, FluBgott bei Lorenzo de' Medici 36 Omina siehe Monstra (Portenta), Namen, Zahel (Weissagungsbuch) Entstehung 258. Oper, 262ff. 265. 294ff. 395£. 410. 419. 421. 436£. Orakel siehe Prophezeiung Orient Bedeutung ftir die Astrologie465. 467.56 Iff. 564 Beziehungen zum Abendlande siehe Bajazet, Byzanz, Johannes Palaeologus, Konzilien, Kreuzzugsplline, Mohammed II., Tracht (byzantinische), Ttirken Orliac, Johann von, Stifter des Isenheimer Altars 372 Orosius, Weltperioden 72 Orpheus Btihnenfigur 317ff. Cassone, Jacopo del Sellaio 317. 447· 624 Polizian 33£. 36£. 113. 290. 295· 317· 446f. 624 Tod des Antike Vase 446 Holzschnitt, Ovidausgabe 446. 624 Kupferstich (Mantegna-Schule) 37· 445ff. 453£. 623 Majolika, Museo Correr Venedig 37· 446. 623 Theater37. 317ff.446f. Zeichnungen Diirer 37· 445ff. 454· 461. 623 Giulio Romano ( ?) 446. 623 .,Mantegna" -Skizzenbuch 446
Orphische H ymnen bei Ficino und Fico 327 Orsini Clarice, Frau von Lorenzo de'Medici 88. 103. 106. 122 Verginio, Mitglied der Crusca428 Os, Peter van, Druckoffizin 651f. Osiander, Andreas Melanchthon an 501 .,Wunderliche \Veissagung" 521 Osthoff, Hermann, Sprachphilosophie 363 Otranto, Eroberung 391 Ottheinrich, Pfalzgraf, und Leovitius 516 Otto, Peter Ernst, Besitzer der Otto-Prints 79· 332 Otto-Prints siehe Baldini Ovid Nachleben Allegorisierung siehe Ovide mora!ise Boccaccio 35 Botticelli 33· 65£. 320. 478 Berchorius 627 Cartari I 7 f. Chaucer 315£. Illustrationen 36. 317. 446. 652 Moralisationen siehe Ovide moralise Polizian 14ff. 16f. 34f. 42. 309. 446 Pontanus 313 Pulci 314 Theater 318; siehe auch oben: Polizian "Obersetzungen 33· 446. 462. 624. 627f· 652 Werke Ars Amatoria 16 Fasten 14ff. 17. 32. 34£. 42. 65. 320. 652 Metamorphosen 14ff. 17. 33· 36f. 6s£. 314. 446. 652 Ovide moralisC Achill auf Skyros 311 Apoll und Daphne 316
707
Register Ovide moralise Berchorius und 462. 627. 640 Gotterbeschreibungen 453· 457· 462. 478. 627£. Grazien 640 Miniaturen 413. 462.47If. 627f. 640 Signum Triceps 413 Tradition antiker Mythologie durch 311. 453· 457· 627f. Oxford Bibliotheca Bodleiana Basinius-Hs. 327 Liber Bolhan 629 Padua Giostra 1466: 48 Humanismus 485. 492 Paulus von Middelburg
514 Salone della Ragione, Fresken 466. 497· 5I6. 562. 565. 628 Palaeologus, Johannes siehe Johannes Paleologo, Teodoro, Freund Sassettis I 3 I Palermo, Filippo Strozzi in I62 Pallas Botticelli 7. 23 ff. 59· 84. 87. 3I2. 339· 643 Biihnenfigur 264. 425 Fresko Palazzo Schifanoja 464. 469£. 643 Schule von Athen 643 Holzschnitt zur GiostraAusgabe 24f. 3I2 Intarsia, Urbino, Palazzo Ducale 59. 84 Manilius 4 70. 628. 643 Schild siehe Medusa Schutzfunktion 2 3 f. 59· 469f. 628. 643 Zeichnung, Buontalenti 264 ,.Kinder" Raffael643 Schifanoja-Fresken 469. 643 Palluzzelli, Paolo, Assistent Cavalieris 263
Palmieri, Matteo, Beschreibung des S. GiovanniFestes 48. 363 Palmyra Altar des Malachbel aus 387 Fresko, Achill auf Skyros 31I Pannartz, Drucker, Pliniusausgabe 22 Panni Bilderkreis 211. 229. 381 Ersatz fiir den Tcppich 187. 206. 229. 371 f. Mediceische Inventare 2II. 381 Stil 187. 206. 2II Panormita, Antonius, Triumph Alfonsos 360 Pantomime siehe Attribute, Triumphzug Panzano siehe Bindaccio, Fruoxino Paolini, Hochzeitsgedicht fiir Ferdinanda I. 297 Paolo da Venezia, Weihnachtslegende, Stuttgart, Geml\.ldegalerie 362 Pl!.pste Alexander VI. Gesandtschaft Piero de' Medicis 3I2 Wachsvoto u8 Bonifaz VIII., iiber die Florentiner 204 Clemens VII. (siehe auch Giulio di Giuliano de' Medici) Bibliothek des Sassetti I34 Gauricus und 499 Ventura Sassetti im Dienste von I44 Wachsvoto uS Eugen IV., Unionskonzil 367. 389 Felix V., Teppiche 227 Innozenz VI. und Polizian I21 Johann XXII., Bildzauber 100 Johann XXIII., Emblem 52 I
Papste Leo X. (siehe auch Giovanni di Lorenzo de' Medici) Acciaiuoli, Bibliothekar 354 Kalenderreformplane 517 Kapitolfest 330 Wachsvoto I IS Martin V., Teppiche 189 Paul II., Teppiche 227 Paul V., Sta. Maria Maggiore, Saule 362 Pius II. Kreuzzugsplane 390ff. Mantuaner KongreB 391 ,Somnium de fortuna" 359£. 365. 391 Sismondo Malatesta und 309 Venusberg, tiber 324 Pius V., Memlings Passion im Besitz von 377 Sixtus IV. Rappresentazione, Historia Con~tantini 391 Rechtsstreit PortinariHansa I92 Empfang der Eleonora d' Aragona 322 Paranatellonta, Lehre 465. 466. 530. 562. 629 Parenti, Marco, Schwiegersohnder Alessandra Strozzi I95f. Parigi Alfonso, Beteiligung an den Festen I 589: 398. 399-4I6 Giulio lntermedien von 1615, Zeichnungen 427 Zeichnungsbande Vasari-Buontalenti (falschlich zugeschrieben) 267. 427 Paris (Frankreich) Berchorius in 627
Bibliotheken Bibliotheque de 1' Arsenal, Basinius-Hs. 327
Register Paris (Frankreich) Bibliotheken Bibliotheque Nationale Angulo-Hss., lat. und franzos. 632 Druck der .,Payse" 385 Echecs Amoureux, Kommentar 628 Nicander-Hs. 625 Otto-Teller 79· 8If. 332 Ovide moralise-Hs. 471f. 628 Ptolemaus-Hs. 366 Zotori Zapari-Hss. 632. 634 Gebaude Pantheon, Fresken des Puvis de Chavannes 584 Sammlungen Cabinet des Estampes, Federzeichnung des Hausbuchmeisters 234 Collection Gaillard 226 Louvre Bellini-Skizzenbuch 29. 412 Botticelli-Fresken 28f. Giulio RomanoZeichnung 446. 623 Jan van Eyck, Rolin-Madonna 228£. Mantegna, HI. Sebastian 219 Memlings , , J iingstcs Gericht" (zu Napoleons Zeit) 191 Perugino, Tugenden und Laster 323 Tabula Bianchini 467 Musec des Arts decoratifs, Teppiche, 223ff. 226 Paris (von Troja), in der Bilderchronik 74 f. Parker, Gilbert, im ChapBook 572 Parma, Galleria, Pellegrino Tibaldi 4II Farnall siehe Museu
Parthenon, Nachzeichnung des Cyriacus von Ancona 155 Par zen Auffiihrungvon 1589: 276 398. 402. 405 Bardi 271 ff. 429 Ficino 414 Plato 269f. 271 f. 279f. 429 Stich, Caracci 276 Zeichnung Buontalentis 267. 279f. Passe, Crispin de, Hosenkampfstich 368 Passerotti, Astrologenportrat 172. 367 Passignani, Beschrcibung der Feste von 1567: 265 Passion Christi - Bilddarstellungen24.215f. Typologische Deutung 439f. Pasti, Matteo de', Brief Albertis an 12 Pastorale Nympha und 290££. 421. 435f. Oper und 295£. 421. 434· 437f. PathosstilsieheAntike (Wirkungen) Patrizzi, Francesco Anteil an der :\Iusikreform 270 Bardi und 270. 412 Harmonia Doria 270 Pythonkampf 283 ff. 434 Tanz 418 Paulus Burgensis de S. Maria iiber Weltperioden 493· 536 Paulus von Middelburg Planetenkonjunktion von 1484: 514. 524. 651. 654 Verhl!.ltnis zu Gauricus 517f. Verhl!.ltnis zu Lichtenberger 514f. 518. 526 Pausanias iiber Magna Mater 641 Pavoni, Giuseppe, Beschrcibung der Feste 1589: 26If. 28of. 297. 422. 423. 432
Pazzi, Familie Filiale in Briigge 202 ff. Kapelle 367 Verschworung 99· 192. 391 Peele, George, Elisabeth von England feiernd 415 Peintre des Bourbons, Verhaltnis zu florentinischen Meistern 220 Peixotto, Ernest, Illustrationen in .,The Lark" 577 Pelletier iiber Luthers Horoskop 648 Pentheus, Tod des, auf Sarkophagen 446 Peretola, Bauern von, Maibaum 261 f. 423 Peri, Jacopo Anteil an der Musikreform 263. 295. 424. 437 ..Daphne", Oper 265. 295· 425. 437 Sanger 275.294·300.405. 406 Persephone Raub Claudian 15 Finiguerra-Zeichnung 74 Polizian 7· 13. 15 Symbol der Wiederkehr siehe Wiederkehr Perseus Amulette 650 Fresko, Villa Farnesina 562. 649£. Miniatur, GermanicusHs., Lei den 467. 562 Paranatellon des Widders 466. 562. 629 Dberwinder 390. 649£. Waffen siehe Medusa Persien, Etappe der Sternbilderwanderung 466 Perugia Arndes als Drucker in 454· 485 Beziehungen zu Hamburg und Liibeck 454· 485f. Bluthochzeit 354 Flandrische Weber in 187 Museum,Venus-Relief 310
Register Perugia San Bernardino, Fassade 12£. Perugino, Pietro .,Kampf der Tugenden und Laster" 323 Sixtina-Fresken 67 Urteil Zeitgenossisches iiber 68 Peruzzi, Baldassare, Farnesina-Fresken 367. 5II. 562. 563. 649£. Pervigilium Veneris !tal. "Obersetzung 307£. Vermeintliche QuelleBotticellis 309 Pesaro Einzug der Maddalena Gonzaga 289. 323 Hochzeit Sforza-Aragona 1476: 329. 417 Este-Urbino 1571: 3I8 Pesellino Francesco, Antike bei 74 Peter der GroBe von RuBland und Memlings .,Jiingstes Gericht" 373 Petrarca, Francesco Amors Bestrafung 183.
369 Apoll und Daphne 317 Bonilaccio, bei 313£. Fortuna 357· 358 Graziengruppe 640 Laura 65. 317 Miniatur zu den .,Rime" 3I7 Quelle: Ausonius 183.369 Signum Triceps 413 Trionfi, Darstellung Kupferstiche 150. 183. I87f. Teppiche 187£. Petriboni, Familie, Kapelle in Sta. Trinita 138 Petroni, Benedetto, Beteiligung am Fest von 1589: 402. 409. 417 Petrus Noxetanus, Brief Enea Silvios an 360 Peucer, Caspar Divination, iiber 492 Schwiegersohn Melanchthons 494
Peutinger, Konrad Pico della Mirandola Melancholie, iiber 526 Galeotto, Hochzeit 474· Ratgeber Maximilians I I 9 642 526 Giovanni Pfeyl, Johann, iiberLuthers Conclusiones 327 Geburtstag 501 f. Gegner der Astrologie Phaeton, Himmelsreise 247 474 .,Phebo et Cupido" oder Kommentar zu Beni,PheboetPhetonte", myvieni 327 thologische RappresentaMedaille (Grazien) 39· zione 36£. 295. 42I 327 Philadelphia, Sammlung Planetenkonjunktion Widener, David des Cavon 1484: 5I4 stagno 449· 625 Portrat (angeblich) 25 Philipp der Gute von BurPierfrancesco de' Medici, gund Steuererklarungen I67f. Besteller von Teppichen Pieri den 225ff. 247f. 387 Biihnenfiguren 402. 405 Handelsverkehr mit den Stich des Alfiano :299 Medici I93 Tafelbild Tibaldis 4II Kreuzzugsplane 387 Zeichnung Buontalentis Portra.t 267. 425 Alexanderteppich Fiero della Francesca 247f. Entstehung der AretiSchwanritterteppich ner Fresken 390 387 Konstantinschlacht 175. Philipp der SchOne, Bestel188. 253f. 390 ler von Teppichen 226 Portrat des Johannes Philipp von Cleve, Biirge Maximilians 236£. Palaeologus 253f. 389£. Philipp von Hessen, PropheVertreter des Realiszeiung iiber 494 mus 175. 188. 253£. Philipp von Mazedonien, Fiero di Cosimo de' Vorbild Philipps von Medici Burgund 248 Portrll.t der Simonetta Philipp II. von Spanien, 49· 323 Politik 257. 34I Affenbecher im Besitz Philippi, Vespasiano da Bivon 181 sticci iiber 389 f. B;iefe Phobus, astrologisch siehe Medailleur Lodovico Sol, mythologisch siehe an 370 Apollo Portinari an 377f. Picardie, Heimat der BilderV errinus an 34 ratsel 85 Haupt der Firma 130. Picatrix 193£. 199£. 375£. Autor 527£. 564. 657 Lorenzo und 82f. 335 Bedeutung 527. 53If. 564 Steuererklarung 168 Dekane 629. 63off. 633. Fiero di Lorenzo de' Medici 636. 638. 639 Brief Polizians an 105. Handschriften 527£. I2I f. Jupitermagie 515. 527 Franco tiber 106£. 122 Sympathetische ZuordKinderbriefe 343 nungen 640 Piccolomini, Enea Silvio Impresa 23££. 311£. Lorenzo iiber 120 siehe Papst Pius II.
710 Piero di Lorenzo de' Medici Mediceische Bibliothek 353f. Portrat Botticelli 2 5 Ghirlandajo 103 f. Romreise 3 1 I f. Pieroni, Alessandro, Beteiligung am Fest I 589: 407. 417 Pierre II. de Bourbon, Maler von 220 Pietro d' Abano Abu Ma 'schar-Obersetzung 466 Herausgeber des Mesuc 642 Prisciani, zitiert bei 475· 480 Verfasser des Astrolabium Magnum 465. 466£. 5I6. 562. 628 Pighius, Codex des, siehe Berlin, Staatsbibliothek (Codex Pighianus) Piissimi, Vittoria, Schauspielerin, Auftreten Florenz 1589: 26I Pinturicchio Fresko im Vatikan, Gaukler 440 Sixtina-Fresken 66£. Pirckheimer, Willibald, Durer an 624 Pisa # Baptisterium, Kanzel I2 Belagerung 1499: 202 Matteo Franco in I06 Museum antike Vase 12f. antiker Sarkophag 446. 623 Pisanello, Vittore Portrll.t des Johannes Palll.ologus, Medaille 254 Trachtenrealismus 31.188 Pisano, Niccolo, Kanzelreliefs, Pisa 12 Pitti, Familie Gegner der Medici I 50 Palazzo, siehe Florenz (Sammlungen resp. Alte Stadtanlagel
Register Planeten (siehe auch die einzelnen Namen) Bilder Blockbucher 179f. 463. 472. 473 Biihnenfiguren 273· 275f. 277· 317. 398. 400. 402. 405. 406. 417££. 430ff. Fresken Liineburg, Rathaus 486. 507. 563 Rom Sta. Maria del Popolo 5II Villa Farnesinas I I 563. 65o Hl\userfassaden 454· 457·486. 507·563. 646 Holzschnitte Burgkmairs 457· 486. 507. 646 Carious Prognosticatio 510 Kalender 454· 463. 485. so6f. 645 Kupferstiche Baldini 86. 113. 179. 325f. 338. 414. 477· 644. 646 Tarocchi 271. 412. 429. 453f· 457· 472. 4s5f. 507. 56 3 . 628. 643· 645f. Plastik Landshut, Residenz 457· 462 Rimini, Ag. di Duecia 12. 271. 453 Zeichnungen Buontalenti 267.280. 427. 432 Durer 457· 485 Doktrin Kindschaftslehre 325 ff. 472f. so6f. 530f. 643· 654ff. Konjunktionen siehe weiter unten Monatsregenten 322. 326. 462f. 464f. 469f. 476. 478. 491. 506£. Musen und 271. 413 f. 429
Planeten Doktrin Olympische Gotter und 184. 325f. 462 f. 470ft. 476.511. 56J.640.643 Spharentanz und -harmonic 277. 324. 4I2ff. 417£. 475f. Tagesherrscher 462.465 474· 491. 506 Weissagung siehe Prophezeiung Literatur Ausonius 413 f. Ficino 528 Gafurius 271. 413f. 429f. Jonson, Ben 324. 417 Lorenzo 417 Wanderung siehe Antike (Dberlieferungsformen) Planetenkinderbilder, siehe Baldini (Planeten) und die Namen der einzelnen Planeten Planetenkonjunktionen Periodisehe 500. 5o4f. 508. 553· 555 f. 653 f. Prophet von 1484: 50rf. 514. 518. 524. 529. 531. 555£. 563. 65o. 653f. Siindflut von 1524: 509. 512. 544· 651 Plato Begriffe Furor 327 Harmonia Doria 270. 429 Necessitas 26gf. 27I f. 429 Parzen 26gf. 271 f. 429 Pneuma 390. 644 Sirenen 269£. 271 f. Sphl\renharmonie 269 f. 270f. Nachleben Baif und Ronsard 275f. Bardi (Camerata) 265. 269f. 27If. 279f. 425. 429. 431 Botticelli 65. 87. 327. 339· 478. 644 Bruni, Leonardo 328
Register Plato Nachleben DschelfU-ed-Din Rumi 420 Ficino 148. 327£. 414£. Landino 39· 312. 320 Lichtenberger 551 Pica della Mirandola 39· 327 Vasari 282 Platonismus, Eros 39· 65. 87.312.320. 327f. 478.644 Plinius Aurae 21 f. 3II Filarete iiber 21 Kometen 533 SchlangenbiB 440 Vasari 282 Plutarch Musen 412 De Musica 270 Vitae, Hs. in Cesena 389 Pluto Finiguerra-Zeichnung 74 lntermedien rs8g: 396. 405. 408 Poggio Bracciolini Entdecker einer LucrezHs. 41 Facezien 379 Polaritat BildhafterAusdruckr46ff. 149£. 151. 153· ISS· 205. 228£. 354· 362. 364£.448£. 531. 649 EinfluB der Antike 55· 66£. 176. 448. 463. 474· 479· 491. 492. SII f. 529. 531. 534£. 564 LogischesPhanomen 49 I f. 504.so5f.s2o.s34f.s6s. 6r8 Psychologrsches PM.nomen 72£. roof. uo.139f. 146ff. 149£. rsr. 153. 155· 158. 205. 228f. 247£. 344· 356££. 364£. 520 Polen Gesandtschaft in Frankreich 1572: 258 Melanchthon iiber 494· 537f. Polifemo in Polizians Giostra 7
7II Polixena, Finiguerra-Zeichnung 75 Poliziano, Angelo Antike Horner 7 Claudian I4. rsf. 43 Horaz 41£. Lucrez 41. 321 Moschus 309 Nympha siehe diese Ovid 14ff. 17. 33ff. 42. 309. 446f. Vergil 31 Portrl!.ts Ghirlandajo, Fresko 103f. 303 Spinello, Medaille 39· 103 Werke Elegie auf Albiera degl' Albizzi 47· 314. 325 Epigramme ro. 23ff. 34 Giostra 7· 13ff. 33ff. 42 f. 45· 49£. sr f. 65. II2. 324 Gelegenheitspoesie II2f. Kommentar zu Ovids Fasten 34f. Ode .,in puellam suam" 47£. Orpheus 33ff. 36. 37· II3. 290. 295· 317. 446£. 624 Rusticus 41 ff. Zeitgenossen Alberti 13. 16. 309 Botticelli 7· 10. 17. 22. 23££. 33· 35· 4rff. 45£. s 4 . 6sf. 87. 309. 321. 339· 447· 478 Donatus, Hieronymus 126 DUrer 448 Franco, Matteo 105.121 Giuliano und Simonetta siehe oben: \Verke (Giostra) Lionardo 5 I f. Lorenzo de' Medici 35· 65. ro3f. ro8f. 123f. Piero di Lorenzo 23f. ros. 121 f. Tornabuoni, Lorenzo 39
Poliziano, Maria, Portra.t {Medaille) 39 Polk, Willis, Illustrationen in .. The Lark" 577 Pollaiuolo, Antonio David, Lederschild { ?) 449· 625 Diirer-Vorbild 447 Frauenraub, Stich 447 Goldschmied 86. 339 Herkulestaten Fresken 229. 447· 624 Stich 623 Kampfszene, Zeichnung 446. 623 Lorenzo-Portrat Medaille 102. 343 Terrakottabiiste ror Mischstil r 7 5 Pathosformeln 8of. 85. 175· 229. 333· 337· 446£. 461 Wirklichkeitssinn 63 Pollaiuolo, Piero, Herkulesfresken im Palazzo Medici 229. 447 Pollux, Julius, Pythonkampf 284. 286£. 295. 419. 437 Pomona Antike Plastik 38. 319 Holzschnitt, Hypnerotomachia r8 Vorbild zum Typus der Hl. Dorothea 320 Pontanus, Jacobus Lucrez und 321 De Magnificentia 344 Sl'hiiler Bonincontris 539 Vergilausgabe 3 r 3 Pontelli, Baccio, Pallas in Urbina 59 Pool, Maria Louise, im ChapBook 572 Porcellius, Triumph Alfonsos 359 Portenta siehe Monstra, Prophezeiung Porter, Bruce, ,The Lark", Herausgeber, Illustrator 573· 576f. Portinari Acerrito di Folco, Bruder Tommasos in Mailand 377
Register
712 Portinari Antonio di Tommaso Gesch1iftsnachfolger seines Vaters 200 f. Portr1it von Hugo van der Goes 197f. 209£. Benedetto di Pigello, Portr1it Mernling 20If. 210 Dianora di Tommaso 198. 209f. Folco (Canonico). Familiennachrichten 197. 209f. Folco di Pigello, Nachfolger Tommasos in Briigge 201 f. 373· 380 Folco di Tommaso r98 Folco Vecchio, Griinder des Spitals von Sta. Maria Nuova 201 Francecso di Tommaso, Geistlicher 198. 201 Gherardo di Tommaso 198 Giovanni, Milit1iringenieur 329 Giovanni Battista diTommaso, Biographische Daten 198 Guido di Tommaso, Biographische Daten 197. 201. 209f. 379 Margherita di Tommaso, Geburtsdatum 198. 209f. 378 Maria, Gattin Tommasos, siehe Baroncelli (Maria) Maria di Tommaso, Portr1it von Hugo van dec Goes 198. 209f. Pigello di Folco, Gesch1iftsvertreter in Mailand 372 Pigello di Tommaso, Portr1it von Hugo van der Goes 197f. 209f. Tommaso di Folco Besteller von Bildern 190. 197. 209£. 376£. Briefe an Giovanni de' Medici 187. 371 f. Briefe an Piero de' Medici 377f.
Portinari Tommaso di Folco Charakteristik 199f. 378 Heirat 377f. Karl der Kiihne und 192. 200. 203· 378 Kaufmann 13r. 192. 193 f. 200. 373· 375 f. Kinder 197£. 378 Lorenzo und 200 Maximilian I. und 200 Portr1its 197ff. 209f. Porto Venere, Geburtsort der Simonetta 324 Portr1it Bedeutung Bildzauber, nachlebender99f. II9. 138£.158. 188f. 204£. 34If. Flandrischer Stil I 16. 188£. 205. 228£. Herauslosung aus der kirchlichen Kunst 97· 99· 139· 158. 188f. 204£. Psychologie des Bestellers 95· 97· 99f. 138f. 158. 188. 192. 198ff. 204. 372 Realismus und Andacht xoo. 189. 204i. 228 Stilbildung durch den Besteller (siehe auch Stifter, Stifterbild) 95· 189. 192. 198ff. 204. 372 Totenmasken I 19. 343 Kiinstler Bertoldo 391 Botticelli 25. 46ff. 53· 66. 340 Bronzino 104 Eyck, Jan van 189£. Filippino 107 Ghirlandajo 96. 101. 1o3f. 105ff. n4. 132. 135 Goes, Hugo van der 197ff. 202£. Gozzoli 82. 334· 389 Hausbuchmeister235ff. Marmion 374 Memling 190.196.197ff. 201 f. 20J. 376f.
Portrllt Kiinstler Piero della Francesca 253f. 390 Piero di Cosima 49 Pisanello 254 Pollaiuolo 101. 102 Rosellino 139£. Spinello 39· 102 f. Kunstgattung Cassani 340 Fresken 82. 96. 101 ff. 105 f. 107. 135· 25Jf. 389 Kupferstiche 81 f.334ff. 343 Medaillen 29. 39· 1oif. 103 f. II5· 254· 312 f. 320. 343·370·391 Plastik 99· II9· 139£. 200 Tafelbilder 25. 46ff. 49· 53· 66. 104. 132. 189£. 197ff. 202£. 367.376£. 532 Teppiche 247£. 257f.
387 Wachsplastik siehe ExVoto Zeichnungen 235ff. Person en Arnolfini 189f. Baroncelli Maria 198 Pierantonio 202f. Carion 490. 532 Catharina Medici 257£. Fillastre 374 Franco 105£. Giuliano di Lorenzo 104. 343 Johannes Pal!!.ologus 253f. 389f. Karl der Kiihne 247f. Kinder Lorenzos 96. 103. 343 Leo X. 104. 343 Lorenzo 81 f. 99· 101 f. 334f. 343· Maximilian I. 235ff. Mohammed II. 391 Philipp der Gute 247f. 387f. Poliziano Angelo 39· 103f.
7I3
Register Portra.t Person en Poliziano Maria 39 Portinari Benedetto 201 f. Tommaso 190. 197ff. Pucci, Antonio 135· 340 Pulci, Luigi 107f. Sassetti, Francesco IOI
f. 132. 139f.
Tornabuoni, Giovanni 29 Vespucci, Simonetta 46ff. 49· 53· 66 Vorfahren Maximilians II8f. Vrelant ( ?) 377 Practica siehe Nativitaten, Prophezeiung (astrologische) Prato, Kathedrale, LippiFresken 32 Presse und Astrologie 509f. 513. 649 Primavera, siehe Friihling Prisciani, Pellegrino Bildung 475· 480 Briefe Isabella d'Este 479 Leonora von Aragon 475· 479ff. 642 Inspirator der Scbifanoja-Fresken 474ff. Procris des Niccolo da Correggio 36 Prodigien siehe Monstra, Prophezeiung (wunderliche) Prognostica, Prognosticatio siebeNativitAten, Prophezeiung Prokop von Rabstein, Brief Enea Silvios an 359£. Propbeten Elias, Spruch iiber die Weltalter 493· 495· 523. 536f. Jeremias, Spruch gegen Astrologie 544£. 548 Jesaias,Spruch,zitiert619 Kupferstiche 179 Mohammed, bei Lichtenberger 555
Propheten Verkiindung durch Planetenkonjunktion 505. SI4ff. 519. 533· 542. 563f. 653f. Prophezeiung Antike 466. 49off. 497· so6. 525. 533· 546ff. 562 629 Astrologische 464f. 492. 494·497·509.512ff.s38. 548ff. 562f. 629. 6sof. 654 Biblische 156. r8o. 362. 493· 495· 523. 536f. HoroskopesieheNativitll.ten Lichtenbergers siehe diesen Paulus von Middelburgs siehe diesen Planetenkonjunktionen siehe diese Priscianis siehe diesen Wiirfel 353· 485. 629 .,Wunderliche" (durch Monstra und Zeichen) 492. 494· 496f. 512ff. 52Iff. 524f. 538. 544£. 6sof. 653 Sibyllinische 72.156. 362 f. 552 Proportion, antike, Einflua 49·53£.66.448 Proserpina siehe Persephone Prosperi, Bernardino, Bericht tiber den Karneval 1506 in Ferrara 318 Psellos, Bericht iiber Teukros 562 Pseudo- Joachim, Papstkatalog 521. 652 Pseudo-Kallisthenes, Alexanderroman 629 Psyche Basinius Parmensis 327 Fresken Raffaels, Villa Farnesina 477· SII Ptolemll.us, Claudius Lichtenberger, bei 551 Sternentanz 418 'Obersetzung des Jacopo d' Agnolo da Scarperia r68. 366
Pucci Antonio, Portrats Ghirlandajo 135. 340. 354 Cassone 340. 354 Alessandro und Sibilla, Tochter und Schwiegersohn Sassettis 131. 135. 354 Kardinal, Enkel Sassettis 131 Pucci- Bini, Hochzeitscassone 135· 340. 354 Pulci Bernardo, Elegie auf den Tod der Simonetta 45·
so Luca Ciriffo Calvaneo 124f. Dichter im Dienste der Medici II I f. Driadeo d' Amore 289. 314. 421 Epistole 330 Luigi Briefe an Lorenzo 351 f. Canzone an Lorenzo 326. 330 Ciriffo Calvaneo 124f. ,,CompareBartolomeo'' I25 f. 345· 351 f. Franco und 105. 108. 345 Gedicht iiber die Giostra von 1469: 82 f. II2. 124. 126. 326. 335f. 351 f. Lorenzo und 107£. III. 326. 344· 345· 351£. Morgante I 07. II 1 f. 124. 345· 351 f. Holzschnittdazu II2. 124f. Portrat Filippino 107 Ghirlandajo ro7f. Sonette ro8. 125 Pulzone, Bildnis einesAstrologen 172. 367 Puvis de Chavannes, Vorbild fiir Hugo Vogel582f. 584 Pyrrbus bei Luther 549 Pythonkampf Antiker 283. 286£. 419. 420f. 434
Register Pythonkampf Bardi 265. 283ff. 286f. 294· 4IO. 4I9. 425. 434 Beschreibung von de'Rossi 285 ff. Buontalenti, Zeichnung 284. 4I I Carracci, Stich 284. 411 Lukian 283f. 420£. 434 Marco da Gagliano 295· 437 Oper (Daphne) 265. 295. 437 Patrizzi 283 f. 4I9. 434 Poetik 284. 286£. 419 Tanz 284. 287f. 295· 419. 434 Zarlino 284 Pythonschlange siehe Drache Apollos Quaresima Gemalde, Amsterdam 2 I I . 381 Kupferstich, Uffizien 211. 381 Tanz 2II Rabatta, Familie,Filiale in Briigge 203 Rabelais, Franc;:ois, tiber Impresen 331 Raffaello Sanzio Fresken Schule von Athen 643 Villa Farnesina 477· 5II Freskenentwurf zur Grabkapelle Chigis 5II. 563 .,Grablegung" Gall. Borghese 354 Polizian und 10 Raffael-Schule, Konstantinschlacht 175 Ramboux, Johann Anton, Kopien der Fresken des Fiero della Francesca 175· 253£. Rappresentazioni 25. 36£. 109. 156. 180. 188. 295. 363. 391. 421 Ratdolt, Erhard, Drucker des Astrolabium Planum 465. 516. 562
Realism us als Stil, siehe Antike C0bergangsstil), Portrat (Bedeutung), Teppich, Tracht alia franzese Reinhold Carion 533 Nativitll.ten 498£. 502. 533 Reisch, Gregor. Abil Ma'schar bei 642f. Rembrandt, Volksheimausstellung 59 I f. Remigius von Auxerre, Kommentar zu Martianus Capella 414. 462. 473 Reproduktion undBildwerk 59 d. Reymann, Leonhard, Nativitatskalender so8 Stindflutprophezeiung 509 Ricalcati, Ambrogio, Vergerio an 517 Ricasoli Lorenzo, Medici-Vertreter in Brtigge 203 Riniero, in Briigge 193. 203 Riccio, Andrea, Grabdenkmal della Torre 327 Riforma melodrammatica siehe Musikreform (florentinische) Rimini Kloster Scolca bei 309 Tempio Malatestiano, Reliefs 12. 29. 271. 453 Rinuccini Alamanno Florentiner Beziehungen zu Byzanz 391 \Vachsvoti in S. Giovanni350 Cino, zur Tracht .,alla franzese" 84 Ottavio Anteil an der Musikreform 283. 294· 433· 437 ,.Euridice" 295 ,.Daphne" 265. 295. 415. 425· 437 Dichter der Gesange in den lntermedien von 1589:273. 285. 295.433
Rinuccini Ottavio Huldigung ftir Maria de' Medici 415 Sternenballctt 418 Ripa, Cesare, Harmonia415 Ripoli, Druckerei von II2. 125£. 351£. Robbia Andrea della, Gra bmal ftir Fillastre 374 Luca della, Kronung Mariae, LUnette 64 Rogati, Saverio, Dbersetzung des .,Pervigilium Veneris" 307 f. Roger van der Weyden, Beziehungen zu Italien I89. 211. 215f. 228£. 382 Rolin Antoine, Sohn des Nicolas 225 Nicolas Besteller von Kunstwerken 224. 228f. Philipp der Gute und 225 Wappen 224f. Rollius tiber Maximilians Gefangenschaft 235. 237 Rom Aventino, Fundort der Tabula Bianchini 467. 629 Bankhaus Medici in 130. 376 BerichtFilaretes tiber21f. Flandrische Weber in 187 Kapitol, Theater auf dem 330 Wunderbare Tiberfunde 156. 521 f. Bibliotheken Vaticana Bonincontri-Hs. 653f. Fulgentius-Hs. 3IO Hochzeitsbeschreibung Pesaro 1476: 329 Lazzarelli-Hs. 643 Libro de los Ymagines 516. 528. 564
715
RBgister Rom Bibliotheken Vaticana Libellus de deorum imaginibus462.471. 627f. Ptoleml!.us-Hss. 168. 366 Vergil-Hs. 31 Zahel-Hs. 632 Gebl!.ude Capella Sistina, Fresken 63. 66ff. II4. 290. 322 Palazzo del Vaticano Appartamenti Borgia 440 Stanzen 643 Santa Maria Araceli, Sarkophag 20f. del Popolo, Capella Chigi 5II. 563. 650 Maggiore, Sl!.ule vor 362 Santi Cosma e Damiano, Sarkophage I 3. 391. 623 Villa Farnesina Alexanderfresken248 Astrologische Fresken 367. 511. 562. 563. 650 Psyche-Fresken 477· 5II Sammlungen Galleria Barberini, Bild des Fra Carnevale 42 1 Borghese, Raffaels Grablegung 354 Corsini, GhirlandajoZeichnung 340 Doria-Pamphili, Alexanderteppiche 243ff. Spada, Astrologenbildnis 172. 367 Museo Vaticano Apoll vom Belvedere 448 Schlafende Ariadne 323 Pinacoteca Vaticana, Fredella des Cossa 472
Romena, Ser Giovanni da Ser Marco, Notar Fortinaris 201 Ronsard, Pierre, hofischer Dichter 257· 392f. Rosellino, Antonio, Werkstatt, Portrl!.tbiiste Sassettis 139£. 355 Rosselli Cosimo, Sixtina-Fresken 66f. 290 Francesco, Beteiligung an den Festen 1589: 398. 400f. 404. 405. 410. 416 Rossetti, Dante Gabriel, tiber Botticellis Friihling 26 Rossi Lionetto de', Agent der Medici in Lyon 131. 141. 355 Sebastiano de' Beschreibungderlntermedien 1585: 319 1589: 26rff. 264. 268. 27off. 277£. 28o. 285££. 289. 29Iff. 297£. 411. 415. 423. 434£. Sitzungsprotokoll der ,Crusca" 428 Rosso, Zoane, Drucker der Metamorphosen des Bonsignore 33· 446. 624. 052 Roth, Stephan, "Obersetzu ng von Lichtenberger 513 545ff. Rucellai Bernardo, Heirat 15of. Giovanni Ausgleichspsychologie 146ff. 149£. 356ff. Bildung 357 Brief Ficinos an 146ff. 356 Fassade von Sta. Mar. Nov. in Florenz siehe Florenz (Gebl!.ude) Finiguerra, tiber 75 Fortunasymbol 75· So. 146ff. 149ff. 330. 356ff. 364 Rombeschreibung 363
Warburg, Gesammelte Schriften. Bd.2
Rucellai Giovanni Verbindung mit den Medici 149ff. Wappen 146. 149 Weihnachtssage bei I s6 ,Zibaldone" 146ff. 356ff. 363 ff. Nannina siehe Nannina di Fiero de' Medici Rtihel, Johann, Luther an 522 Ruggieri, Cosimo, Hofzauberer Catharinas de' Medici 341 Sabbattini, Nicola, tiber Theatermaschinen 267 Sabinus, Georg, bei Melanchthon 495· 538 Sacchetti, Francesco, Wachsvoti n6 Sachs, Hans, ,Wunderliche Weissagung" 521. 652£. Sacrobosco, Melanchthons Einleitung zu 495· 538 Sadan bei Prisciani zitiert 480 Sagramoro, Filippo, Wachsvotobrauch 350 Sahl, 'O!man b. BiSr, b. Habib b. Hani siehe Zahel Saint-Omer, Grabmal und Altarbild 373f. Salimbeni, Nicolo Bartolini, Namenzauber 132 Sallust Druck1usgaben, Holzschnitt 652 Rucel!ai, bei 357 Salome als ,Ninfa" 32. 84 Salomo, Finiguerra-Zeichnung 73 Saltini, G. E., tiber die Nympha 290 Salutati, Coluccio Fortuna 151 Musen 414 Salviati Familie, Beziehungen zu Burgund 201. 203 Bernardino, Notar im Rechtsstreit Portinari 373
716 Salvrati Giannozzo, Zibaldone 167f. 366 Sammler Einflu6 auf die kiiustlcrische Stilbildung xSr. 187£. 2II. 215.223. 227f. 243· 247£. 371£. 46If. Flandrischer Kunst in Italien 181. 187 f. 2 I I. 215. 243· 37If. Teppiche und Panni als Objekte 188. 206. 2 I r. 223. 227f. 243· 247£. 371. 46I San, Sankt, Saut', Santa vor Heiligcnnamen siehe Heilige, als Kirchenbezeichnung siehe die betreffenden Stl!.dte San Casciano, Misericordia 354 Sandrart, Joachim von, iiber Burgkmairs Frcsken in Augsburg 646 San Franzisco, Druckort von ,.The Lark" 573 San Gallo, Giuliano da Antikenzeichnungen 53· 155 Skulpturen am Grabmal des Sassetti 154£. 354 Sangiorgio, Carlo da, Divination 474 Sankt Gallen Bibliotheca Vadiana, Augulo-Hs. 632 Typologische Bilddarstellung, Fresken 439 San Martino a Gonfieuti, Villa Sassettis bei 133 Sannazaro, Jacopo, Liebeszauber 342 San Paolo, Uomiui della Casa di 303 Sarazenen (siehe auch Tiirken) ,Bogensch!itze auf Pieros Konstantinschlacht 253f. Sarepta, Bischof von, bei Maximilians Friedensschwur 236. 238 Sarkophagplastik Achillauf Skyros 20£. 310 Alkestis I54f.
Register Sarkophagplastik Amazonen 625 Eros uud Psyche 183 Grazien 30 Kriegergruppe 391. 623 Medea 13 Meleager 154· 158. 354 Pentheus 446. 623 Putten 154 Vorbild fUr Ag. di Duccio 13 Baldini 183 Giuliano da San Gallo 154ff. Pollaiuolo 446. 623 Verrocchio 155 Sassetta, Schlo6, Herkunft der Sassetti 145 Sassetti Azzo, Grabmal in Sta. Mar. Nov. 142 Baro, Patron des Hochaltars in Sta. Maria Novella 135 f. Bartolomeo, Portra.t, Ghirlandajo 98. 340 Cosimo di Francesco Bibliothek des Francesco 134£. 354 Gonfaloniere 355 Portrl!.t, Ghirlandajo 98 Notizie, nach den 131 Federigo di Carlo, Grab in Sta. Mar. Nov. (1651) 141: Federigo di Francesco Geistlicher g8. I43· 355 Notizie, nach den 131 Portrl!.t Ghirlandajo 98 Sorge des Vaters fiir 141 f. Filippo di Galeazzo, Verkauf von Montughi I44 Filippo di Giovambattista Biliotti tiber 137 Ausgleichspsychologie J64f. Briefe 129. 353· 364£. Fortuna, iiber 364 Lezione suite Imprese 152. 36r. 364£. Naturforscher 364£.
Sassetti Francesco di Giovambattista Biliotti iiber 137£. .,Notizie" 129ff. Francesco di Tommaso Abstammung 129. 145. 355 Auftraggeber Ghirlandajos 97· 115. 134· 138. 205. 209 Ausgleichspsychologie 100£. I14f. 139£. 151. 153f. 144££. 155. 158. 364£. Bauta.tigkeit in Genf 133£. 353 Bibliothek 133· 134£. 152!. I54· 353f. 361. 362 Biographie, nach den .. Notizie" 13off. Ex-libris 15rff. 361 Fortuna 14If. 145. 151 Franziskus von Assisi, Patron des 97. II5. 137£. 155 Gelehrte Freunde 133· 139· 143· 155· 354 Grabmal us. 134· 139. 141ff. 146.152£. 154£. 156£. 158. 205· 354· 361 Impresa 151 ff. Lorenzo und IJO. 135. 353 Motti 152ff. 1.58 Nachkommen 131 ff. 355 Namen-Wortspiel 152. 361 Portrats Ghirlandajo rox. 132. 134£. 138£. 140. 3°3 Rosellino- Werkstatt 139£. 355 Streit mit den Dominikanermonchen II5. 134· 135ff. 142£. 355f. Teilhaber des Bankhauses Medici 98. 1JO. 140£. 144· 192. 375f.
717
Regiseer Sassetti Francesco di Tommaso Testament, Bedeutung I 30. I 44 f. 355£. 364 Text I4off. Wappen I36. 142. I52f. 362 Frondina Adimari, Hochaltarbild in Sta. Maria Novella I35 Gaieazzo di Francesco Portra.t Ghirlandajo 98 Notizie, nach den I31f. Nera, siehe Corsi, Nera Niccolo, Impresa (Schleuder) I52 Paolo d'Alessandro, Vorfahre des Francesco I29 Teodoro I. di Francesco Notizie, nach den 131 Portrl!.t Ghirlandajo 98 138 Teodoro II. di Francesco Notizie, nach den I31 f. Portrl!.t Ghirlandajo 132. 138 Sorge des Vaters fiir I4If. Verkauf von Montughi 355£. Tommaso di Federigo, Grabmal 135. 140. I42f. 156. 355f. Ventura di Tommaso, natiirlicher Sohn 132. I43·144·355 Saturn Darstellung Bilderwanderung 453· 485£. 507. 6srf. Biihnengestalt 275 Finiguerra-Zeichnung 73 Ltineburger Fresko, Rathaus 486 Kalenderbild 485.507. 649 Holzschnitt Leoninische Orakel, 521 Reymanns Practica
509
Saturn Darstellung Lutherbild der ,WunderlichenW eissagung" 521. 652 f. Tarocchi 485. 507 Zeichnung Buontalentis 267 Doktrin Gegensatz zum Jupiter 508. 526ff. 529ff. 553f. 652 Horoskop Luthers 502. 504£. 5I8. 542. 543· 654 Planetenkonjunktion von 1484: 502£. 505. 5I4f. 5I8. 563 Zeitgott 507. 652£. Literatur Bemardus Silvestris 652f. Ficino 527 Horaz 531 Lichtenberger 529f. 55Jf. Polizian 7 Saturnalienfest Nachleben 507 Saturnkinder Acedia der 507 Diirer 529f. Goethes Faust 653 Hamlet 507 Luther 505. 542. 648.649 Maximilian I. 526 3I8 Melancholic der 526ff. 529ff. Miniatur, Kalenderhs. Tiibingen so6f. 530 Vers im Ltibecker Kalender 507 Satyr Bedeutung als komische Gestalt 21.7. 229 Filarete, bei 21 Lionardo Rothelzeichnung 53 Savinus, Rechtsgelehrter in Siena 324 Savonarola, Girolamo Bibliothek von S. Marco 354 EinfluB auf Benivieni 323 Gegner der Astrologie474
Savonarola, Girolamo Nympha, iiber die 290. 435 Zeitliches Verhl!.ltnis zur heidnischen Renaissance I58. 3ZI Sbarra siehe Giostra Scaliger, J. J. Sch werttanz 441 Sphl!.rentanz 419 Scarabelli, Orazio, Stiche der Triumphbogen von rs89: 394 Scarperia, Jacopo d' Agnolo Ptoleml!.ustibersetda, zung r68 Schauffelein, Hans Leonhard, Holzschnitt, Alex:anderlegende 386 Miniaturen, Zahel-Hs. 532 Schauspieler Andreini, Isabella 261 f. 423 Archilei, Vittoria 275. 277. 299· 396. 401. 403 Cesarone Basso 269. 275. 300. 406. 428£. ,Gelosi" 26rf. 268. 423. 427 Genueser, als Konstantin 391 ,lntronati Senesi" 261. 403. 423 Leone de' Somrni 291 Mitwirkende fiir 1589: 268.275f.279.292f.4o3. 4o6. 427 Peri und Caccini 275· 292. 299f. 405. 406 Piissirni, Vittoria 261. 423 Schedel, Hartmann Antikenkopien nach Cyriacus von Ancona 155 Bildung 485 Schepper, Cornelius de Nativitiitensammlung 498. 539 Prophezeiung 494· 538 Schicksal und Mensch siehe Astrologie, Fortuna, Prophezeiung Schifanoja (Palazzo) FreskenDekane468.476.s6rf. 629. 63off. 46*
718 Schifanoja (Palazzo) Fresken Grazien 29 Jupiter-Kybele 464. 472f. 476 Pallas 464. 469f. 643 System 463. 476 Tierkreiszeichen siehe diese Oberlieferungsgeschichte der Quellen 463. 468ff. 561. 630ff. 641 f. Venus 29. 464. 469ff. 477 Schlange Apollo s. Drache Apollos Asklepios 303. 440. 515f. DreikOpfige siehe Signum Triceps Heilkraft 303. 439f. Kleopatra 49· 323 Laokoon siehe diesen Nicander iiber 625 Passionslegende 439f. Pauluslegende 303. 440 Theriakbereitung 439£. Typologischer Bilderkreis 439f. Schlender, Wappen Sassettis 152f. 362 Schmalkalden Luthers Abreise aus 541 Mann von 494· 496. 538 SchmalkaldischerBund, Melanchthon iiber 493· 495· 538 Schoner, Johann, Melanchthon an sod. Schongauer, Martin, HI. Sebastian, Kupferstich 183 Schreiter, Christoph Daniel, iiber Luthers NativitAt 648 Schreyer, Sebald, Humanismus 645 S.:hwerttanz, Tradition und Bilddarstellung 303. 441 Scolca, Kloster bei Rimini 309
Scoonebeke, Bernard von, Rechtsstreit Portinari373 Scorpio siehe Tierkreiszeichen (Skorpion) Sebastiana del Piombo, Pieta, Zeichnung der Warwick-Collection 216
Register Segel als Symbol, siehe Fortuna Sellaio, jacopo, OrpheusCassone 317. 447· 624 Semiramis, FiniguerraZeichnung 73 Seneca Alberti iiber 28 Merkur 40 Rucellai iiber 147· 357 Serjacopi, Girolamo Amt 394£. Briefe an den Gro.l3herzog 396f. .,Memorie", Text 397ff. Serlori, Niccolo, Theaterschneider 1589: 269. 278f. 428. 431 Sermattei, Francesco, Verlust der Galeere St. Thomas 192 Seth, Finiguerra-Zeichnung 72 Seytz, Alexander, Pressepolitik 510f. Sforza Costanzo, Hochzeit 1476: 329. 417 Galeazzo Maria Hochzeit I 489: 3 I I f. Portri!.tmedaille 370 Wachsvoti 350 Ludovico il Mora, Fortuna ISI Sharp, W., im Chap-Book 572 Sibyllen Bilderchronik 72 Ghirlandajo, Capella Sassetti I52. 156. 362 Lichtenberger 552 Weihnachtszyklus 156. 362. 363 Sidinghusen, Danziger Reeder I92 Siegel Ausdruckssymboi 258 Historisches Hilfsmittel 595f. Sammlung 595 f. Siena Antike Venus 308 Flandrische Weber 187 Probe fiir die Auffiihrung von 1589: 269
Siena Skizzenbuch des Giuliano da San Gallo 155 Signorelli, Luca, Bestrafung Amors 183. 369 Sixtina-Fresken 66f. 290 Signum Triceps bei Gafurius 271. 413- 430 Silenus, Miniatur, Hochzeit Pesaro 1476: 329 Silvestris, Bernardus, Saturn 652f. Simonetta Vespucci Fruhlingsgl>ttin im ,.Reich der Venus" 48. 49· 51. 87. 321f. 323f. 326. 339- 478. 644· Nympha 45ff. sof. 65. II2. 325£. Portrats(angebliche) 46ff. 49· 53· 66 Tod 45· 49ff. 32If. 323. 325- 478. 644 Sinnbild siehe Impresa Sirenen Bardi 271ff. 429 Biihnenfiguren 258. 269. 275· 277ff.292-393-398. 429- 430ff. Ficino 414£. Kostiime 277ff. 428f. 431f. Plato 269£. 27If. 429 Sphll.renherrscherinnen 277- 429 Zeichnung Buontalentis 267. 26g. 277f. 429 Sixtinische Kapelle siehe Rom (Capella Sistina) Sizilien, Venusberg 324 Skopas, Art des, Vorbild fiir Donatello I3 Skyros siehe Achill Sodoma, Alexanderdarstellung 248 Sol Biihnenfigur 282£. 421. 433 Fresken in S. Lorenzo zu Florenz 172 Gott siehe Apollo ] alrreszeitenherrscher 17f.
Register Sol Luthers Horoskop, in 541 f. 543· 648 Monatsherrscher 472 Sphl!.renherrscher 277. 324· 414 Tiere, zugehorige, nach Picatrix 640 ,.Kinder" Blockbuch 473 Fresko, Schifanoja 473 Regenten 542 Sommi, Leone de', Nympha 291. 436 Sonnenmythos und Alexandermythos 24 7 Spalatin, Georg Melanchthon an 521 Luther an 499· 521. 534 Pressepolitik 513 Wunderliche Weissagungen, iiber 52 I Spanien Astrologie und Magie siehe Alfonso el Sabio Etappe der Sternbilderwanderung 466. 491. 562 FlandrischeTeppiche 226 Matteo Strozzi in 162 Politik Philipps II. 257. 341 Spence, Joseph, iiber Lucrez 321 Speratus, Luther an 522 Sphaera Sinnbild 81. 85. 182. 33 r. 334· 337 Barbarica, Bedeutung fiir die Astrologie465f. 516. 561 f. Sphl!.renharmonie Bardi 27off. 294.414. 429 Gafurius 271. 413£. 429f. Islamische 420 Macrobius 414 Plato z69f. 271 f. 420 Tarocchi, in den 271.412 f. 429 Sphl!.ren-Herrscher siehe Museu, Planeten, Sirenen Spinello, Niccolo siehe Niccolo Fiorentino Spini, Cristofano Teilhaber der mediceischenFilialeinBriigge3 76
719 Strozzi Spini, Cristofano Caterina Wirtschaftsvertrag mit Heirat 161 f. 195 England 200. 203 Filippo Spira, Johannes, Drucker Briefe der Alessandra 22 an 82. x6Iff. I95 f. 2II Spirito, Lorenzo, Libro delPalast 163 le Sorti 485 Ricordi 88 Statius, Achill auf Skyros Giov. Battista, Theater20 dichter 265 Staupitz, Johannes, von Lorenzo, in Briigge I6I f. Luther zitiert 542 Steelant, Jean, Berichtiiber 204. 346 Matteo, in den Briefen Maximilians Gefangender Mutter I6I ff. 204. schaft 235· 237 Steinmagie siehe Lapida346 Niccolo, Begleiter Matrium, Medizin Stephanus, Bericht iiber teos I62 die Hochzeit AragonaPalla, Widersacher der Sforza 1489: 3 I I Medici ISO Sternbilder siehe Dekane, Stuttgart Paranatellonta, TierGeml!.ldegalerie, Paolo da kreiszeichen Venezia 362 Sterne, Laurence, iiber Sammlung von Lanna 234 Luthers Nativitl!.t 647£. Siindflut-Panik 1524 siehe Sternenreigen siehe Tanz Planetenkonjunktionen (der Sterne) Sufi. Tanz der Derwische 4I9f. Stevenson, R. L., im ChapSusanna, Lucrezia TornaBook 572 buonis Gedicht r 1 I Stifter, Stifterbild siehe Sweynheim, Drucker 22 Portrl!.t (Bedeutung) Symbol Bedeutung und Stigliano, Besitz Francesco Formen, siehe Attribute, Cybos ros Beiwerk, Fortuna, ImStoffler, Johannes, Planepresen tentabellen 509 Syphilis, siehe FranzosenStoiker, Mantik 492 krankheit Stone, Herbert S., HerausSyrien, Kult des Malachbel geber des Chap-Book 571 247 Stosch, Baron von, Entdecker der Otto-Prints Tabula Bianchini, Dekane 79· 332 Stradanus 467.476.562.629 Fresken, Florenz, Palazzo Tanagli Vecchio 303. 440 Caterina Stich, Vipernfang 440 Briefe der Alessandra Strozzi I45· 193ff. Strigio, Alessandro, Sl!.nger Wappen I92f. 194· 210 407 Francesco, SchwiegervaStrozzi ter Tanis I93· 196. 376 Alessandra Macinghi Biographische MitteiTani Angelo lungen 82ff. 145. 161££. 193££.204. 211. Biographie 193£. 374· 375£. 334ff. 346. 380 .. Panni" 381 Briefe 371. 375£. Portrl!.t siehe Memling Wachsbilder 204. 346f.
Register
720
Tani Angeli Vertreter der Medici in Brilgge 190. 193. 203. 21of. 373f. 375f. Wappen 1g2f. 210 Caterina, siehe Tanagli Tannstetter, Georg Arzt Maximilians 526 Prophezeiung 1524: 510 Tano di Bartolomeo, Bildner von Wachsvoti I 17 Tanz Affentanz am Hofe Karls des Kiihnen 181. 369 Antiker 277. 417f. 434 Entwicklung des Ballets 257f. :z83f. 286£. 418f. 434 Moresca siebe diese Pollux, Julius 284. 286f. 295· 419· 434· 437 Schwerttanz und Morrisdance 303. 441 Pytbonkampf als 284£. 287f.295-419-434· 437 Sternenreigen Bardi 277. 430 Corso, Rinaldo 417f. Dante 420 Festwesen 418f. Islam 419f. Lorenzo de' Medici 417 Lukian 277. 417f. 430 Moresca, als 417 Ptolemaus ..p8 Scaliger 419 ,Trattato sulla musica degli antichi" 277. 417f. Tanzspiel, Polizians Orfeo, 446
Taroccbi ,,Albricus" -GOtterbilder 472. 628 Aufbau, systematischer 271. 412. 429 Berchorius-Tradition 472. 628 Graziengruppe 640 Merkur 454· 485. 645 Musen 412 Planeten 271. 412. 429. 453f. 457· 472- 486. 507. 563. 628. 643. 645f.
Taroccbi Saturn 485. 507 Venus 454 V ermittlung nach Deutschland 475· 485. 645f.
Tasso, Torquato ,Aminta" 291. 295. 437 Bonifaccio, bei 313£. Buontalenti und 267. 426 Tauben, Venusvtigel 18. 471f. Taurus siehe Tierkreiszeichen (Stier) Tazzi, Familie, Wappen193. 210 Tebaldeo, Illustration mit Impresa 330 Tempio Malatestiano siehe Rimini Templum Pacis, Einsturz bei der Geburt Christi 156. 362£. 552 Teppich Darstellungsinhalt Antike 23. 187. 223. 243ff. 258. 385f. 461£. Bauern 224ff. 383. 387 Biblische Geschichten 187. 2J6. 388 Festwesen 257£. 392f. Portrats 247£. 257f. 387 Romane 187.228.243ff. 385. 386. 387f. Stilbedeutung Beweglichkeit 223. 383 Realismus 175· 181. 187£. 223£. 243· 461 f. Vermittler des weltlichen Bilderkreises 18x. 187f. 206. 223ff. 227ff. 243· 383. 385. 387. 46If. Verbreitung Flandrische Weber in Italien 187. 229. 383 ,Kammern" 226f. Kartons siehe Panni Mediceischer Besitz (siehe auch Panni) 187f. 206. 371f.
Papstlicl:ler Besitz 189. 227
Terranova, Andrea di Angiolo, Notariatsakt, Stiftung Sassettis 97.
J41 Teukros der Babylonier Lapidarium 562. 564 Sphaera barbarica 465f. 516. 56If. 564. 641 von Kyzikos, Identitat mit Teukros dem BabyIonier 641 Thalia Gafurius 413 Muse der Erde 271. 412f. 429 Plutarch 412 Theater Antikes Chorspiel 283££. 287.296.418f.434·446 Ausdrucksmittel (siehe auchAttribute,Triumphzug) 276f. 278£. 28of. 283. 294 £. 395 f. 410. 416 f. 418£. 430. 431 f. 433· 436f. Bedeutung der Intermedien von 1589: 262ff. 396ff. 410. 436ff. der ,macchine" 267. 395f. 399· 403· 408. 417. 421f. 423. 426. 437 von Polizians Orpheus siehe Poliziano Intermedien siehe diese Musiktheorie und 265. 294f· 395f· 425. 433· 436f. Nympha siehe diese Rappresentazioni siehe diese Reformation des Musikdramas 258. 26zff. 265. 410. 433£. 436f. Theaterfigurinen siehe Buontalenti, Bernardo Theaterkostiime siebe Tracht Theatermaschinen Buontalenti siehe diesen Sabbattini 267 Theben, Geschichte von, auf Teppichen 385
J2I
Register Theokrit, Liebeszauber 342 Theriak siehe Medizin (Mittel) Theseion, Nachzeichnung des Cyriacus von Ancona 155 Theseus, Baldini-Stich 31. 85 Thomas von Cantimpre fiber Theriakbereitung 439 Tibaldi, Pellegrino Apollo und Musen, Parma, Galleria 4II Musen und Pieriden, Bologna, Pinacoteca 4II Tibull, Venus 327 Tierkampf, Festwesen26If. Tierkreis Fresken Ferrara, siehe Tierkreiszeichen Florenz, S. Lorenzo I71 f. Gotterzuordnung nach Manilius 470. 476 Intermedien I589: 405. 432 Reliefs, Rimini, S Francesco I2 Tierkreiszeichen Jungfrau Deutung 313. 656 Luthers Horoskop 543· 656 Palazzo Schifanoja, Tradition 63of. 638 Krebs,PalazzoSchifanoja, Tradition 630. 636 LOwe, Palazzo Schifanoja 464. 469. 472f. 474· 630f. 637 Skorpion Monchsbild Lichtenbergers 515f. ·sssff. Planetenkonjunktion I484: 502f. 505. 514f. 518. 524- 553£. 563 Steinbock, Tiibinger Hs. 507 Stier Holzschnitt Lichtenbergers 652 Palazzo Schifanoja464. 469. 470f. 634
Tierkreiszeichen Wage Lichtenberger 554f. Palazzo Schifanoja, Tradition 63off. 639 Wassermann Bild 507 Wirkung 475· 642 Widder Astrolabium Planum 466f. 628. 629 Fresko, Palazzo Schifanoja 464. 469£. 562. 629. 631. 633· 643 ,Kinder" 464.469.628. 643 Lapidarium des Alfonso 467 Manilius 62S Varaha Mihira 468.562 Zwillinge Palazzo Schifanoja, Tradition 631. 635 Timideo, Francesco Nursio, Elegie auf Simonetta 45 Titus, auf einer Mfinze 157 Tobias mit dem Engel Bildtypus 84. 337 Gedicht Lucrezia Tornabuonis III Toledo, Hof des AHonso el Sabio 466. 492. 5I6. 565 Tolfa, pllpstlicher Alaun aus 378. 390 Tonarten siehe Harmonien Torcello, Kairos-Relief 151 Tornabuoni Familie, Ghirlandajos Fresken siehe Florenz (Gebll.ude) Antonio, in Briigge 380 Francesca, Tod der, Relief von Verrocchio I55 Giovanna Botticelli, Fresken der Villa Lemmi 2Sf. 39 Ghirlandajo, Portrll.t29 Hochzeitsmedaillen 29ff. 39· 312£. 320 Giovanni, Leiter der mediceischen Filiale in Rom 376 Lorenzo Botticelli, Fresken der Villa Lemmi 28£.
Tornabuoni Lorenzo Medaille, Hermes 39· 312. 320 Lucrezia nei Medici Brief fiber Wachsvoti an 346£. Dichterin 1nf. Pulci,Verhll.ltniszu 108, III f. Wappen S2 Tornaquinci (Familie), Hauser der 132 Toscana, Grol3herzoge von sieheCosimo, Ferdinanda, Francesco Tournai Bischof von, bei Maximilians Friedensschwur 236. 23S. 384f. Dokumente Fillastre 374 Roger van der Weyden aus 227f. Teppichweberei1S7.225ff. 229. 243f. 247· 383. 385. 3S7 Tracht ,all' antica" 28. 37f. 47· 51. 65. 74· So. S2ff. 179. IS2. 18S. 223f. 248£. 289ff. 292f. 313f. 316. 3IS. 325- 333f. 336ff. 435f. 46I. 477 .,alia franzese" 31. 37· 74· So. 84£. 150. 179f. 182£. IS8. 223f. 248f. 31 x. 316. 325-329-333f·336f.338. 37I. 46If. 463. 477·643f. ,alia greca" 246. 253f. 277ff. 289ff. 389£. 409420. 435 Bisch0fliche238. 384.385. 584 Burgundische 86. 158. I79f. 182. 188. 198. 209. 248. 338. 371 Byzantinische 246. 253£. 277ff. 389f. Fest und Theater 75· 83£. 8s f. 182 f. 203. 262 ff. z68f. 277 ff. z88ff. 291 ff. 311f. 317.322.326. 330f. 336f. 397· . 406f. 416f. 428ff. 431 f. 435 ff.
Register
722 ,.Trachtenrealismus" siehe Tracht alia franzese Trajan Bilddarstellung, Teppich 223 Reliefs am Konstantinbogen 157 S!!.ule 390. 391 Treviso Druckort von Plinius S. N. 3II Hypnerotomachia verfaBt in 18 Trier, Zusammenkunft von Friedrich III. und Karl dem Kiihnen 248 Tritonen im Festwesen 258 Triumphalplastik, antike, Nachleben 67. 75· 84. 157£. 175f. 253· 261. 390. 477 Triumphzug Bilddarstellungen 18. 29. 67. 74· 82. 150. 157.183. 187f. 257£. 290. 391. 393· 463£. 473· 477 Festwesen siehe dieses Theater und 261. 277. 281ff. 292. 294· 410. 417. 418f. 430. 432ff. 436 Literatur so. 67. 150. 183. 187£. 290. 321 Tubal Kain, in der Bilderchronik 72 Tuchhandel, italienischer 189. 203£. 376. 390 Tiibingen, Kalenderhandschrift so6 Tiirken Handelsbeziehungen mit Italien 390f. Kriege mit dem Abendland 248. 253f. 39of. Tiirkenpascha, Wachsvoto
n8 Tugenden, Figuren des Festwesens 257· 274. 276. 393· 416. 430 Tura, Cosimo Fresken in der Bibliothek zu Mirandola 476. 643 Kreuzabnahme, Teppichvorzeichnung 216. 38~
Turin Pinacoteca, Memlings Passion 197ff. 376f. 378 Pollaiuolo-Zeichnung 446 623 Turnier siehe Giostra Turnierfahnen siehe Festwesco, (Zubehor) Typologie, Bilddarstcllungen 439f. Kreuzigung, der 439f. Sixtina-Fresken 67 Tzetzes, Scholien 42of. Ubaldini (Familie), Verhaltnis zu Lorenzo 351 Uffizien, siehe Florenz (Sammlungen)
Ugolino da Siena, Altarbild von Sta. Maria Novella 136. 354 Ulsenius, Theodor, Weissagung 524 Unionskonzil siehe Konzil Urania, Herrscherin der achten Sph!!.re 271. 429 Urbino Flandrische Weber 187 Francesco Maria von, siche Francesco Maria Majo!ikate!ler mit Niobidendarstellung 625 Palazzo Ducale, Intarsia, Pallas 59· 84 Urkunden siehe Florenz (Archivio di Stato). Lubeck (Staatsarchiv) , Utirid, Arabisches Steinbuch 528 Valandt, Danziger Reeder 192 Val di Bisenzio, Villa Sassettis 133 Valencia, Lorenzo Strozzi in 161 Valenciennes, Fresken, Affen und Kramer 181 Valentine d'Orleans, Teppichbcsitz 227 Valerius Maximus, Heroen bei 416 Vallombrosa, Epifanio d' Alfiano, Monch von 266. 426
Valloton, im Chap-Book 572 Valois, Festwesen am Hofe der 257£. Valori Baccio, Brief Filippo Sassettis an 364. 365 Francesco, Brief Filippo Sassettis an 364 Niccolo, iiber Lorenzo 102. 120{. Valturio iibcr den Tempio Malatestiano 12 Vanni, Mariano di, Vater Botticellis 86. 338 f. Vannucci siehe Perugino, Pietro Varaha Mihira, Dekane 468. -e.. ...
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.):V.l.J.. V£.';}
Varro bei Augustinus 473· 641 Vasari, Giorgio Kritik Antikenverzeichnis 38 Botticelli 6. 26 Castagno 599 Ghirlandajo I 14 Impresen 24. 312 Memling 197. 215. 376 Piero della Francesca 253f. Pollaiuolo 86. 339 Theatermaschinen 395 Totenmasken 119. 341 Werke Genealogia degli Dei 267. 282i. 295· 410. 433· 437· 641 Zeichnungen zur ,.Genealogia degli Dei" 282f. 433 Vasco da Lucena, Alexanderroman 248. 388 Vasenmalerei, antike 12f. 446 VaticiniasieheProphezeiung Venedig Gesandtschaft in Florenz 263. 428 Hypnerotomachia Poliphili, gedruckt 1499 bei Aldus x8f. Metamorphosen,gedruckt 1497 bei Zoane Rosso 33· 446. 624. 652
Register Venedig Museo Correr, OrpheusTeller 37· 446. 623 Venne, Adrian van de, Hosenkampfstich 368 Venus Charakter Diana, identifiziert mit (siehe auch unten: Venus Virgo) 3of. 313ff. 316 Hermes und 40. 320 . 325£. Herrin der wiedererwachenden Natur (siehe auch Wiederkehr) 41. 5If. 6s. 326£. 472. 478. 644 Liebesgarten und Reich 41. 65. 86£. 322ff. 324ff. 338. 464. 470f. 472. 477f. 644 Planet, siehe unten Platonisierend-allegorisch gedeutet 39· 6 5 . 312ff. 320. 327£. 339· 644 Virgo, siehe unten Darstellung Antike 10. 149. 3o8. 310 Botticelli, insbesondere 6. 10. 19. 26. z8f. 44 . so.65. 184.325ff. 339 . 478. 644 Festwesen 275.322. 432 Fresken Luneburg, Rathaus 486 Palazw Schifanoja 29. 464. 469. 470ff. 477 Raffael477 Holzschnitte .,Fiore e Biancifiore" 322 Polizians Giostra2 4 f. Miniaturen Dares 313. 31 5 Fulgentius Metaforalis 310 Gedichte des Lorenzo 10. 22. 31 I Ovide moralise 471 f. 640
723 Venus Darstellung Muschel 9f. 310. 47 ~. 478. 640 Literatur Acciajuoli, Zanobio 41 Berchorius 640 · Bruni, Leonardo 327 £. Claudian 16. 4 3 Horaz 40£. Jonson, Ben 323 f. Libellus de deorum imaginibus 47 1 Lorenzo de' Medici 42 Lucrez 4I. 321 Manilius 470 Pervigilium Veneris siehe dieses Picatrix 640 Fico della Mirandoia 327 Polizian 7f. I3. I6. 34 . 42f. 6s. 3I4 Pulci Bernardo so Luigi 326 Planet Baldini-Kalender 86£. 325£. 338. 644 Blockbuch 4 72 Botticellis Fruhling 322. 325ff. 478 .,Kinder" siehe oben: Liebesgarten Monatsherrscher (siehe auch oben: Herrin der wiedererwachenden Natur) 322. 325f. 4 6 4 . 478 Tarocchi 4 54 Wanderung der Bilddarstellungen 4 5 3 £. Virgo Charakterisierung 3 I . 290. 313. 320 Darstellung 30 £. 39 . 84. 312. 313. 3I5. 320. 327 Literatur 30 f. 3 I 2 ff. 314ff. Venusberg, Legende 31 6. 324 Venuskinder siehe Venus (Liebesgarten)
Verfolgungsszenen, Bedeutung, siehe Antike (Bewegungsmotive resp. Bewegungssteigerung)Nympha Vergerio, Paolo, tiber Luther 5I7 Vergil Laokoon 68 Merkur 320 Nachleben Aeneis-Illustrationen 31. 315 Botticelli, Danteillustrationen 67. 317 Kommentare 39. 3 12£. 320 Siegel Karls II. von England 258. 393 Dbersetzung 393 Vasari, bei 282 Prophezeiung 525 Venus und Aeneas 3of. 312ff. 315. 327 Venus Virgo 3of. 3I2ff. 3IS. 327 Zephyr 309 Verino, Ugolino, De Illustratione Urbis F1orentiae 134. 145 Verlaine, Paul, im ChapBook 572 Vernio, Conte di, siehe Bardi, Giovanni de' Verona, S. Fermo Maggiore, GrabdenkmalRiccios 327 Verrinus, Michael, Brief an Fiero de' Medici 34 Verrocchio, Andrea Antike als Vorbild 8 5 . 1 55· 337 Lehrer der Benintendi 99· 341 Lehrer Lionardos 52 Relief, Tod der Toruabuoni I55 Voti und Totenmasken Jig. 34I Wirklichkeitssinn 63 Vertumnus, Holzschnitt, Hypnerotomachia 18 Vespasiano da Bisticci, iiber Griechentracht 389 Vespasianus, Kaiser, .Miinze I 57
Register Vespucci Amerigo, Segelsymbol 360. 410 Marco, Mann Simonettas 45 Simonetta siehe Simonetta Vesta Boccaccio 64If. Palazzo Schifanoja 641 f. Vestalin, Zeichnung Buontalentis 267. 412 Villen bei Florenz siehe Careggi, Castello, Lemmi, Montughi, Mulinaccio, Nuvoli, San Martino a Gonfienti, Val di Bisenzio Vinci, Lionardo da siehe Lionardo Virdung, Johannes, Prophezeiung 494· 496. 538 Virginia de' Medici, Hochzeit 1585: 263ff. 319. 424 Virgo siehe Tierkreiszeichen (Jungfrau) Visconti Galeazzo, Petrarca Gesandter des 358 Magieglaube 100 Viti, Timoteo, Orpheusteller 37 Vitruv(s.auchProportionen) Botticelli 66 DUrer 448 Lionardo 53 Vogel, Hugo, Fresken im Hamburger Rathause 581 ff. Volaterranus, Jacobus, tiber Auffilhrung der Kreuzlegende 391 Vos, Maerteu de, Hosenkampfstich 368 Voti, Votivbilder siehe ExVoto Vredius, Oliver, Siegelbuch der Grafen von Flandern 596 Vrelant, Willem, Stifter von Memlings ,.Passion" ( ?) 377 Vulkan Boccaccio 641 Palazzo Schifanoja 6.p
Vulkan Polizian 7 Libellus de imaginibus deorum 471 Manilius 470 Wachsbild siehe Bildzauber, Ex-Voto, Portrll.t Waghe, Cornelius, Rechtsstreit Portinari 373 Wahrsagung siehe Prophezeiung Wappen Bedeutung 79£. 149.192£. 332f. 374· 595 Personen Bandini-Baroncelli 202 Bartolini-Salimbeni319 Carion 532 Cleves, Jean de 386 Fillastre 374 Karl der Kilhne, 3 72 Martelli 319 Martellini 320 Medici 82 Rolin 224£. Rucellai 146. 149 Sassetti 136. 142. 152 f. 362 Tanagli 192£. 194.210£. 3i4f. Tani 192ff. 210 Tazzi 193. 210 Tornabuoni 82 Sammlung, Hamburgische 595£. Warwick-Collection, Sebastiano dei Piombo, Zeichnung, Pieta 216 Wauquelin, Jean, Alexanderroman 244££. 247.386 Wearmouth, Abt Benedict Biscop 439£. Weissagung siehe Prophezeiung Welser, Familie, Expedition nach Venezuela 533 Weyden, Roger van der, siehe Roger van der Weyden Wiederkehr, Idee der Polizian 5If. Lorenzo 49· 326 Venusbild Botticellis 41. 51f. 65. 310. 325ff. 478. 644
Wien Albertina Otto-Teller 79· 332 Petrarca-Stiche 150. 187f. N ationalbibliothek, Cod. Vind. 5239: 528 Holzschnitt Meister J. B. 315 Sammlung Lanckoronsky, Cassone 315 Wilde, Oscar, im ChapBook 572 Wilton House, Amazonensarkophag 625 Wilwolt von Schaumburg, iiber Maximilians Gefangenschaft 235 \Vinckelmann, J. J. Antikenauffassung 30. 55· 66f. 176 Grazien-Relief in Florenz 28 Winddrehungsgesetz bei Filippo Sassetti 364 Windgotter Alberti I I Botticelli r r. 26 f. 38. 41 Cassone, Kestnermuseurn 31 Fortuna als 148£. 151 36o. 364£. Liberale da Verona 31 Polizian 9 Vergilhandschrift des V atikans 31 Zephyr siehe diesen Windsor, Lionardo da Vinci, Zeichnungen 51 f. Wittenberg Gauricus in 498. sor. 505. 565 Reinhold Professor in498 Woburn Abbey, Sarkophag, Achill auf Skyros zof. J!O
Wolf, Johannes, Lectiones memorabiles 523 Wolfenbiittel, Herzog August-Bibliothek, Planeten-Hs. 528 Wolffhardt, Conrad siehe Lycosthenes, Conrad Wolkenstein, Geisel fiir Maximilian 236
725
Register
Worms, Reichstag 51of. \Vortspiele siehe Impresa, Motti, Namen Wi.irfel Ermittlung der Nativitat durch 629 Zubehor der Saturndarstellung 507. 649 Wydenast, Drucker in Perugia 485 Yolande von Flandern, Weihgeschenk 347 York, Margaretha von, siehe Karl der 1\:iihne (Hochzeit) Zabel Dekanliste 632. b35· 636 Weissagungsbuch 531 f.
Zahlenmagie, astrologische 526. 528. 531 Zamora, Kathedrale, Teppich 385 Zampini, Compagnons der Medici in Avignon 130. 353 Zarlino, Musiktheorie 265. 284. 419 Zauber siehe Bildzauber, Magie, Medizin Zebel der Araber siehe Zahel Zeitschriften, amerikanische illustrierte 57 Iff. Zeittracht siehe Tracht alia franzese Zephyr Basinius 327
Zephyr Botticelli 10. 26£. 38. 4 r. 65. 325 Lorenzo de' Medici 43 Lucrez 41. 321 Ovid 32. 320 Polizian 15. 42. 65 Vergil309 Ziethen, requiriert Memlings , J i.ingstes Gericht" 191 Zodiakus siehe Tierkreis, Tierkreiszeichen Zola, Emile, Portrat im Chap-Book 572 Zotori Zapari Fenduli, Georgius, Dekanljat,~-:-~~-1 f.·. Zurich, Wapf~~buch 595 Zwolle, Drupkort 651f. > ,
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VEROFFENTLICHUNGEN DER
BIBLIOTHEK WARBURG I. STUDIEN. Herausgegeben von F. SAXL E. Cassirer: Die Begriffsform im myth. Denken. (Heft 1.) Geh . .Jl.lt 2.E. Panofsky u. F. Saxl: Diirers 'Melencolia · I'. Eine quellen- und typengeschichtliche Untersuchung. Mit zahlr. Taf. 2. Aufl. (Heft 2.) [In Vorb. 1933) E. Norden: Die Geburt des Kin des. Geschichte einer religi05en Idee. 2. Abdr. (Heft 3.) Geh . .Jl.lt 6.40, in Ganzleinen geb . .7U{ 8.H. Liebeschiitz: Fulgentius Metaforalis. Ein Beitrag zur Geschichte der antiken Mythologie im Mittelalter. Mit 56 Abb. auf 32 Taf. (Heft 4.) [Z. Zt. vergriffen] E. Panofsky: Idea. Ein Beitrag zur Begriffsgeschichte der alteren Kunsttheone. Mit 7 Abb. i. T. (Heft 5.) [Z. Zt. vergriffen] E. Cassirer: Sprache und Mythos. Ein Beitrag zum Problem der Gotternamen. (Heft 6.) [Z. Zt. vergriffen] R. Reitzenstein u. H. H. Schaeder: Studien zum antiken Synkretismus. Aus Iran und Griechenland. Mit 8 Fig. auf 4 Taf. (Heft 7.) Geh . .1/.J{ :18.-, in Ganzleinen geb . .1/Jt 20.F. Saxl: Antike Gotter in der Spatrenaissance. Ein Freskenzyklus und ein ,Discorso" des Jacopo Zucchi. Mit 4 Lichtdrucktaf. u. einem Brieffaksimile. (Heft 8.) Geh . .J/Jt 8.R. Schmidt-Degener: Rembrandt und der hollandische Barock. tl'bersetzt von A. Pauli. (Heft g.) Geh . .Jl.Jt 5.E. Cassirer: Individuum und Kosmos in der Philosophie der Renaissance. Mit 29 Abb. u. 2 Lichtdrucktaf. (Heft 10.) Geh . .1/Jt 24.H. Ritter, M. Plessner u. E. Jaffe: Picatrix (Arabischer Text,lateinischer Text und deutsche Dbersetzung). (Heft 12.) [U. d. Pr. 1933]
L E I P Z I G • B. G. T E U B N E R · B E R L I N Warburg, Gesammelte Scbriften. Bd.
2
VEROFFENTLICHUNGEN DER
BIBLIOTHEK WARBURG I. STUDIEN. Herausgegeben von F. SAXL
[Fortsetzung] P. Lehmann: Pseudo-antike Literatur des Mittelalters. Mit 6 Taf. (Heft I3.) Geh. .1l.Jt 5.H. Pruckner: Studien zu den astrologischen Schriften des Heinrich von Langenstein. (Heft I4.) [U. d. Pr. I933] H. Liebeschiitz: Das allegorische Weltbild der heiligen Hildegard von Bingen. (Heft I6.) Geh . .1l.Jt IS.P. E. Schramm: Kaiser, Rom und Renovatio. I. Studien und Texte zur Geschichte des romischen Emeuerungsgedankens vom Ende des Karolingischen Reiches his zum Investiturstreit. Geh . .1l.Jt IS.-. II. Exkurse und Texte. Geh . .1l.Jt 14.-. (Heft I7, I u. II) E. Panofsky: Hercules am Scheidewege und andere antike Bildstoffe in der neueren Kunst. Mit II9 Abb. auf 77 Lichtdrucktaf. (Heft r8.) Geh. .1l.Jt 35·W. Gundel: Dekane und Dekanstembilder. Ein Beitrag zur Geschichte der Sternbilder der Kulturvolker. Mit einer Untersuchung fiber die agyptischen Sternbilder und Gottheiten der Dekane. Von S. Schott. (Heft Ig.) [U. d. Pr. 1933]
J.
Kroll: Gott und Holle. Der Mythos vom Descensuskampfe. (Heft2o.) Geh . .1l.Jt 25.-
H. Meier u. E. Weil: Studien und Texte zur Geschichte der Astrologie in der Renaissance. (Heft 21.) [In Vorb. 1933] R. Pfeiffer: Humanitas Erasmiana. (Heft 22.) Geh . .1l.Jt r.6o
W. Stechow: Apollo und Daphne. Mit 4 Abb. i. T. u. 34 Lichtdrucktaf. mit 66 Abb. (Heft 23.) Geh . .1l.Jt 8.50 E. Cassirer: Die Platonische Renaissance in England und die Schule von Cambridge. (Heft 24.) Geh . .1l.Jt 7·-
L E I P Z I G · B. G. T E U B N E R · B E R L I N
VEROFFENTLICHUNGEN DER
BIBLIOTHEK WARBURG II. VORTRAGE. Herausgegeben von F. SAXL
Bd.l:
Vortrage 1921-1922. Inhalt:F. Saxl, DieBibliothekWarburgundihrZiel, E. Cassirer, Der Begriff der symbolischen Form im Aufbau der Geisteswissenschaften. A. Goldschmidt, Das Nachleben der antiken Formen im Mittelalter. G.Pauli, Dftrer,Italien und dieAntike. E.Wechssler,Erosund Minne. H. Ritter, Picatrix, ein arabisches Handbuch hellenistischer Magie. H. Junker, Ober iranische Quellen der hellenistisohen Aion-Vorstellung. [Vergriffen]
Bd. II:
Vortrage 1922-1923.
I. Teil. Inhalt: E. Ca.ssire:r, Eidos und Eidolon. R. Reitzenstein, Augustin als antikerund als mittelalterlicher Mensch. H. Lietz·
mann, Der unterirdische Kultraum von Porta Maggiore in Rom. A. Doren, Fortuna im Mittelalter und in der Renaissance. P. E. Schramm, Das Herrscherbild in der Kunst des frfthen Mittelalters. [Vergriffen]
Vortrage 1922-1923. II. Teil. R. Eisler, Orphisch-dionysische Mysteriengedanken in der christlichen Antike. [Vergriffen] Bd. III: Vortrage 1923-1924. In_halt: U.v.Wilamowitz-Moellendorff,Zeus.E.Hoffmann, Platonismus und Mittelalter. H. Liebeschfttz, Kosmologische Motive in der Bildungswelt der Frfthscholastik. R. Reitzenstein, Die nordischen, persischen und christlichen Vorstellungen vom Weltuntergang. H. Gressmann, Die Umwandlung der orientalischen Religionen unter dem EinfluB hellenischen Geistes. Franz J. DOlger, Gladiatorenblut und Ma.rtyrerblut. A. Goldschmidt, Frfthmittelalterliche illustrierte Enzyklopll.dien. C. Borchling, Rechtssymbolik im germanischen und romischen Recht. Geh. .1i.J( 12.-
Bd. IV: V ortrage 1924-1925.
Inhalt: R. Reitzenstein, Alt-Griechische Theologie und ihre Quellen. R. Reitzenstein, Plato und Zarathustra. K. L. Schmidt, Der Apostel Paulus und die antike Welt. H. H. Schaeder, Urform und Fortbildungen des manich!l.ischen Systems. A. Doren, Wunschrll.ume und Wunschzeiten. F. Domseiff, Literarische Verwendungen des Beispiels. E. Fraenkel, Lucan als Mittler des antiken Pathos. E. Panofsky, Die Perspektive als .,symbolische Form". R. Kautzsch, Werdende Gotik und Antike in der burgundischen Baukunst des 12, Jahrhunderts. Geh . .JUt 18.-
L E I P Z I G · B. G. T E U B N E R · B E R L I N
VEROFFENTLICHUNGEN DER
BIBLIOTHEK WARBURG II. VORTRAGE. Herausgegeben von F. SAXL [Fortsetzung]
Vortrage 1925-1926.
Bd.V:
Inhalt: 0. Franke, Der kosmische Gedanke in Philosophie und Staat der Chinesen. H. Lietzmann, Die Entatehung der christlichen Liturgie nach den l!.ltesten Quellen. P. Hensel, Montaigne und die Antike. K. Brandi, Cola di Rienzo und sein VerMltnis zu Renaissance und Humanismus. J. Mesnil, Die Kunstlehre der Friihrenaissance im Werke Masaccios. F. Noack, Triumph und Triumphbogen. Geh . .Ji.lt 12.-
Bd.VI:
Vortrage 1926--1927.
Inhalt: J. v. Schlosser, Vom modernen Denkmalkultus. G. Swarzenski, Der KOlner Meister bei Ghiberti. H.Tietze, Romani;;cbe Kunst und Renaissance. M. D. Henkel, Illustrierte Ansgaben von Ovids Metamorphosen im XV., XVI. u. XVII. Jahrh. R. Salomon, Das Weltbild eines avignonesischen Klerikers. H. Sieveking, Die Akademie von Ham. Geh .
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zs.-
Bd. VII : Vortrage 1927-1928.
Zur Geschichte des DrainaS. Inhalt: K. Th. Preufl, Der Unterbau des Dramas. J. Geffcken, Der Begriff des Tragischen in der Antike. 0. Regenbogen, Schmerz und Tod in den TragOdien Senecas. K. Vofller, Die Antike und die Bflhnendichtung der Romanen. J. Kroll, Zur Geschichte des Spieles von Christi H6llenfahrt. Geh . .7/.Jt zo.-
Bd. VIII : Vortrage I 928-I 929.
'Ober die Vorstellungen von der Himmelsreise der Seele. Inhalt: H. Kees, Die Himmelsreise im agyptischen Totenglauben. R. Reitzenstein, Heilige Handlung. R.Hartmann, Die Himmelsreise Muhammeds und ihre Bedeutung in der Religion des Islam. H. Schrade, Zur Ikonographie der HimmelfahrtChristi. A. Farinelli, Der Aufstieg der Seele bei Dante. W. Friedlaender, Der antimanieristische Stil urn 1590 und sein Verhli.ltnis zum 'Obersinnlichen. Geh . .Ji.J(. zo.-
Bd. IX: Vortrage I93o--I93I.
England und die Antike. Inhalt: E. F. Jacob, Some aspects of classical influence in medieval England. H. Liebeschiitz, Der Sinn des Wissens bei Roger Bacon. J. A. K. Thomson, Erasmus in England. W. F. Schirmer, Chaucer, Shakespeare und die Antike. E. de Selincourt, Romanticism and Classicism in Walter Savage Landor. E. Cassirer, Shaftesbury und die Renaissance des Platonismus in England. R. W. Livingstone, The position and function of classical studies in modem English education. 0. Fischel, Inigo Jones und der Theaterstil der Renaissance. E. Wind, Humanitl!.tsidee und heroisiertes Portrat in der englischen Kultur des 18. Jahrhunderts. GelL ~'l!.!t z8.-
L E I P ZIG · B. G. T E U B N E R · B E R L I N
VEROFFENTLICHUNGEN DER
BIBLIOTHEK WARBURG III. A. WARBURG · GESAMMELTE SCHRIFTEN Band I und II:
DIE ERNEUERUNG DER HEIDNISCHEN ANTIKE Kulturwissenschaftliche Beitrage zur Geschichte der europaischen Renaissance Mit einem Anhang unver<>ffentlichter Zusll.tze unter Mitarbeit von Fritz Rougemont herausgegeben von Gertrud Bing Zirka
700
Seiten mit x81 Abbildungen
BAND I Die Antike in der Florentiner biirgerlichen Kultur Botticellis ,.Geburt der Venus" und ,.Frlihling" Sandro Botticelli Die Bilderchronik cines florentinischen Goldschxniedes Delle Imprese Amorose nelle pitt antiche incisioni fiorentine Bildniskunst und Florentiner Biirgertum Die letztwillige Verfugung des Francesco Sassetti Matteo Strozzi, ein florentiner Kaufmannssohn vor soo J ahren Der Baubeginn des Palazzo Medici Die Himmelskuppel von S. Lorenzo Der Eintritt des antikisierenden Idealstils in die Malerei der Frlihrenaissance
Austausch kiinstlerischer K ultur zwischen Flandern und Florenz Austausch kiinstlerischer Kultur zwischen Siiden und Norden Flandrische Kunst und florentinische Friihrenaissance Flandrisch-florentinische Kunst im Kreise des Lorenzo Die Grablegung Rogers von der Weyden Un quadro fiorentino che manca all' esposizione dei primitivi francesi Arbeitende Bauern auf burgundischen Teppichcn
Antike und Gegenwart im festlichen Leben der Renaissance Zwei Szenen aus Maximilians Briigger Gefangenschaft Luftschiff und Tauchboot in der xnittelalterlichen Vorstellungswelt Piero della Francescas Konstantinschlacht Die flandrischen Bildteppichc im Gange der Uffizien I Costumi teatrali per gli Intermeni del 1589 Beitrl\ge zur Florentiner Kulturgeschichte
L E I P Z I G · B. G. T E U B N E R . B E R L I N
VEROFFENTLICHUNGEN DER
BIBLIOTHEK WARBURG Til. A. WARBURG. GESAMMELTE SCHRIFTEN [Fortsetzung] BAND II
Die italienische Antike in Deutschland Dllrers Tod des Orpheus und die italienische Antike Antike GOtterwelt im Sllden und im Norden Planetendarstellungen auf einem Kamin in Landshut
Die olympischen Gotter als Sterndiimonen Italienische Kunst und internationale Astrologie im Palazzo Schifanoja zu Ferrara Die PlanetengOtterbilder im Kalender von 1519 Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten Orientalisierende Astrologie
Kulturpolitische Gelegenheitsschriften
IV. KULTURWISSENSCHAFTLICHE BIBLIOGRAPHIE ZUM PROBLEM DES NACHLEBENS DER ANTIKE BAND 1: DIE ERSCHEINUNGEN DES JAHRES 1931 UMFASSEND Unter Mitarbeit von Fachgenossen hera~egeben
von Hans Meier, Hamburg, und Richard Newald, Fribourg (Schweiz) Erscheint Sommer 1933
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