Involution, die ganzheitliche Wissenschaft des Lebens „Ihr seid Lichtwesen (elohim)", die berühmte Aussage von Jesus (meistens in der Übersetzung „Ihr seid Götter"), ist eine prägnante Zusammenfassung von dem, was in den spirituellen Traditionen der Hochkulturen und indigenen Völker seit Jahrtausenden gelehrt wurde: als innerstes Geheimnis, als lebendige Erinnerung, als Botschaft an die Menschen der Zukunft. Diese Zukunft ist heute. Und so erreicht uns wieder das „alte" Wissen um die geistige Herkunft des Menschen (Involution): Das Leben auf der Erde hat sich nicht aus Materie entwickelt, sondern aus den geistigen Urgründen des Kosmos heraus. Der Kosmos ist multidimensional, ebenso der Mensch. Die sichtbare materielle Welt ist eingebettet in höhere, „unsichtbare" Welten. Lichtwesen sind eine lebendige Realität, und auch der Mensch ist ein Lichtwesen, nicht nur symbolisch und mythologisch, auch biologisch und anthropologisch. „Ihr seid Lichtwesen" ist der Schlüssel zur Erinnerung an unsere Herkunft und Berufung als Menschen.
Umschlagsymbol: Neolithische Dreifachspirale (Triskele) als Symbol der lebendigen Schöpfung, der kosmischen Energien und der Vernetzung der Dimensionen.
Über dieses Buch Die geistige Herkunft des Menschen: Die Menschheitsgeschichte muss in ihren Anfängen neu geschrieben werden. Denn Tiere wurden nie zu Menschen, wie die Evolutionstheorie behauptet. In der Frage nach der Herkunft des Menschen macht die heutige Wissenschaft einen sprichwörtlichen Fehler am Anfang der Rechnung, weil sie von einem materialistischen Weltbild ausgeht und die höheren Dimensionen des Kosmos ausblendet. Doch die Zeit steht nicht still. Wir befinden uns in einer Wendezeit, und mit ihr erwacht wieder die Erinnerung an unsere Herkunft und Berufung als Menschen: „Ihr seid Lichtwesen." (Joh 10,34) Die Menschen der früheren Zeitalter waren nicht primitiv. Sie kannten die Wissenschaft des Lebens, die wir heute ganzheitlich - im Zusammenhang des Materiellen mit dem Spirituellen - neu entdecken. Archäologische Rätsel, altes Schamanen- und Mysterienwissen, Quantenphysik und Mentalphysik: Unsere Vergangenheit ist der Schlüssel zur Zukunft. Involution, die ganzheitliche Wissenschaft des Lebens: „Ihr seid Lichtwesen (elohim)", die berühmte Aussage von Jesus (meistens in der Übersetzung „Ihr seid Götter"), ist eine prägnante Zusammenfassung von dem, was in den spirituellen Traditionen der Hochkulturen und indigenen Völker seit Jahrtausenden gelehrt wurde: als innerstes Geheimnis, als lebendige Erinnerung, als Botschaft an die Menschen der Zukunft. In einer Zeit, in der die Menschheit sich in religiöse und atheistische Einseitigkeiten verrannt hat, wird das Wissen um die geistige Herkunft des Menschen (Involution) zu einer revolutionären Offenbarung: Das Leben auf der Erde hat sich nicht aus Materie entwickelt, sondern aus den geistigen Urgründen des Kosmos heraus. Der Kosmos ist multidimensional, ebenso der Mensch. Die sichtbare materielle Welt ist eingebettet in höhere, „unsichtbare" Welten. Lichtwesen sind eine lebendige Realität, und auch der Mensch ist ein Lichtwesen, nicht nur symbolisch und mythologisch, auch biologisch und anthropologisch. Was heute auf der Erde geschieht, hat eine lange Vorgeschichte, die in den höherdimensionalen Bereichen des Universums begann. Das Erklärungsmodell der Involution verbindet ältestes Wissen und neuste Erkenntnisse und führt zu einer ganzheitlichen Wissenschaft des Lebens - jenseits von Darwinismus und Kreationismus.
Inhalt
Einleitung 11 Involution: Die ganzheitliche Wissenschaft des Lebens Kreationismus, Darwinismus - und was danach? • Der theistische Paradigmenwechsel • Ist die Lehre der Involution pseudowissenschaftlich? • Das Mythische und das Logische • Zum Aufbau des Buches • Selektives Lesen
Teil 1 Ursprung des Menschen Erkenntnis unserer geistigen Herkunft Kapitel 1 Der Mensch entstand durch eine Materialisation von Lichtwesen 21 „Parallelwelten" und feinstoffliche Welten • Involution: wie der Mensch auf der Erde erschien • Die frühen Menschen: fossil nicht nachweisbar • „Gott schuf den Menschen nach seinem Abbild" • Der Elohim-Code • Genesis 1,1 beginnt mit 2 - 2 • Weitere Zahlenbotschaften im ersten Kapitel der Genesis • Unendlichkeit und Ewigkeit • Faszination Quantenphysik • Wissenschaft und Selbsterkenntnis • Zwei Arten von Zweiheit: Polarität und die Entstehung von Dualität • Nicht Urknall, sondern Ur-Sprung: die Entstehung des Universums aus spiritueller Sicht Kapitel 2 Geistige Information formt Materie
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Noahs Urgroßvater • Enoch und die Maßeinheiten der Erde • „Gaia-Metrie": die heilige Geometrie der Erde • In sieben Schritten zur Zahl 127 • Wie die Rationalisten versuchten, die göttliche Schöpfungsordnung auszublenden • Die Planmaße der Planeten • Die symbolische Bedeutung des Poldurchmessers • Das Universum „funktioniert" nicht nur, es hat auch Sinn und Zweck • Die Sonne, Quelle von informationscodierter Energie Kapitel 3 Der Mensch, ein multidimensionales Wesen
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Mirin Dajo: Widerlegung des materialistischen Weltbildes • Zwischenbilanz: Fenster in die mythische Vergangenheit • Bruno Gröning: Geistheilung als Schlüssel zur globalen Heilung • Das Erkennen von göttlicher Kraft • Was geschieht bei einer Geistheilung physisch? • Daskalos: Operation durch De- und Rematerialisation • Materialisation des feinstofflichen Körpers 5
Kapitel 4 Außerkörperliche Erfahrungen Einblicke in die höheren Dimensionen
85
Einweihungswege einst und heute • Nahtoderfahrungen: Astralreisen an der Grenze von Leben und Tod • Karma: Konfrontation mit dem eigenen Leben • „Ein Engel in den Trümmern": das Wunder von 9/11 • Phänomene im Moment des Todes • Terminale Geistesklarheit • Intelligente Menschen mit Minihirn oder halbem Hirn • Die höherdimensionalen Welten existieren! • Was sagt uns der „Proof of Heaven"? • Ist das Jenseits immer nur lichtvoll? • Atheisten laufen Sturm gegen den „Proof of Heaven" • Die Quantenphysik des Himmels • Anita Moorjani: Spontanheilung von Krebs durch eine Nahtoderfahrung • Tod und Reinkarnation • Beispiel für die Reinkarnationserinnerung eines Kindes • „Blinde führen Blinde" Kapitel 5 Urknall- und Evolutionstheorie Relikte des materialistischen Denkeeis
115
„Des Kaisers neue Kleider" • Das Paradigma der linearen Entwicklung • Leben aus Materie: die unwahrscheinliche Wahrscheinlichkeit • Kausalität und Finalität • Organische Materie bedeutet noch nicht „Leben" • Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Bestandteile • Mikroevolution und „Makroevolution" • Genetik und der Neodarwinismus • Die theoretischen Evolutionslinien sind nur Theorie • „Und Tiere wurden zu Menschen" (Glaubenssatz des Darwinismus) • Eine Menschheit und vier Hautfarben • Zusammenfassung des Begleitbuches „Evolution - Stammt der Mensch von den Tieren ab?"
Kapitel 6 Der Weg der Menschheit im Zyklus der Zeiten
133
Warum Zeit zyklisch verläuft • Ovid: Die vier Weltzeitalter • Die „ausgestorbenen" Menschen der früheren Yugas • Die mythologische Geschichte der Menschheit (Teil 1): Wie Licht und Dunkelheit auf die Erde kamen • Wie die ursprüngliche Spiritualität durch patriarchale Religionen verdrängt wurde • Die mythologische Geschichte der Menschheit (Teil 2): Warum es überhaupt Menschen gibt • Die Polarität von Mann und Frau und die Männlich-Weiblich-Polarität in jedem Menschen • Die mythologische Geschichte der Menschheit (Teil 3): Reinkarnation, das Vergessen und der Weg durch die Materie • Der Übergriff und der Beginn des irdischen Karmas • Das dunkle Zeitalter und die Wendezeit • Exkurs: Die Yuga-Zyklen innerhalb von Brahmas Tag
6
Inhalt
Teil 2 Urgeschichte der Menschheit Zyklische Zeitalter und das Vermächtnis der alten Hochkulturen
Kapitel 7 Götter auf Erden: Mythos und Geschichte
155
Lichtwesen bei den Menschen • Melchisedek • Die Weiße Büffelfrau und die vier Zeitalter • Die Kachinas • Kamen die Vorfahren der Hopi aus dem Süden? • Die Prophezeiungen der Hopi • Parallelen in Australien: die Wondjinas • Babaji: ein „Kachina" im 20. Jahrhundert • Avatar-Gene und andere nichtlineare Faktoren der Vergangenheit • l^ie Gottessöhne bei den Töchtern der Menschen • Existierten einst Riesen auf der Erde? • Rätselhafte Alien-Menschen • „Fremde" Sequenzen im menschlichen Genom • Exkurs: Wo sind die Lichtwesen heute?
Kapitel 8 Katastrophen und zyklische Umwälzungen
187
Eiszeiten waren die Folge, nicht die Ursache von Katastrophen • Warum vertritt die heutige Geologie ein aktualistisches Weltbild? • Eine verdrängte Katastrophe • Weitere Beispiele für fossile Massenablagerungen • Lassen sich fossile Massenablagerungen aktualistisch erklären? • Schlagartige geologische und klimatische Veränderungen • Das große Aussterben: warum am Ende der Eiszeit? • Was bewirkte die großen Erdveränderungen? • Waren die physikalischen und atmosphärischen Verhältnisse früher anders als heute? • Die vorsintflutliche Erdatmosphäre • Überwindung von falschen Grundannahmen • Das Alter von Gesteinen (1): Sedimentschichten können sehr schnell entstehen • Das Alter von Gesteinen (2): Die Problematik der radiometrischen Datierungsmethoden • Wie zuverlässig sind C14-Datierungen? • Fazit: Alte Erde, zyklische Umwälzungen • Exkurs: Weitere Beispiele für Unstimmigkeiten im Geschichtsbild des Darwinismus und Aktualismus
Kapitel 9 Das Verschwinden der früheren Kulturen und Technologien
213
Wiederholt sich die Geschichte? • „Energieformen, die wir noch nicht entdeckt haben" • Malta und das überflutete Land im Mittelmeer • Magnetische Anomalien bei alten Megalithbausteinen • Malta, auch eine prähistorische Bergwerkanlage? * Zeugnisse einer katastrophischen Vergangenheit • Auf den Spuren der „Paläotechniker"
Kapitel 10 Die Neolithische Revolution: Was geschah vor 12 000 Jahren?
241
Domestikation von Pflanzen: die Spuren führen ins Hochland • Domestikation bedingt genetische Mutationen • Was bedeutet die heutige Theorie der Domestikation konkret? • Wie entstand der Mais? • Genetische Pflanzenveränderung durch paranormale Fähigkeiten • Die Gen-Genies der Steinzeit • Das Zeugnis der indigenen Völker • Ägyptische Quellen zur Domestikation • „Götter gaben uns die Gene"
Kapitel 11 W e r baute die Megalithanlagen und w o z u ?
257
Dolmen des Megalithikums • Das Erscheinen von Lichtwesen bei den Menschen vor 12 000 bis 5000 Jahren • Als das Paranormale „normal" war • Göbekli Tepe die ältesten Tempelanlagen der Welt • War die Neolithische Revolution ganz anders? • Der Urzeit-Code • Steinzeittempel und unterirdische Städte: Die Erklärung von Robert Schoch • Rätselhafte unterirdische Anlagen • Kosmische Gesandte mit „Superwissen" • Der sumerische Mythos von der Entstehung der Landwirtschaft • Die Anunna(ki): Götterboten u n d PSI-Genies • Exkurs: Vogelmenschen und Fischgötter
Kapitel 12 Die „Götter" und die kosmischen Wurzeln der Menschheit
291
„Ihr seid Götter" • Die Problematik der präastronautischen Thesen • Sitchin: Verfälschung der sumerischen Quellen • Keine von Sitchins Hauptthesen ist haltbar • Der Mensch, eine Sklavenrasse der „Götter"? • „Ancient Aliens" • Die geheime Geschichte der Menschheit • Darstellungen aus medialen Quellen • „Das kosmische Erbe" • Der Anfang der Menschheit auf der Erde • Die Ureinwohner der Erde und die Invasoren • Die Psychologie der Li€htwesen
Inhalt
Anhang
Halbe und ganze Wahrheiten Warum Polarität und Dualität nicht dasselbe sind
319
Teil 1: Theistische u n d atheistische Esoterik Ganzheit = Nondualität + Individualität • Beispiele f ü r monistische Lehren • W e n n Menschen sich als Gott sehen • Was bedeutet „Alles ist eins"? • Liebe ist die höchste Realität Teil 2: Der Unterschied zwischen Polarität u n d Dualität Was ist Polarität? Was ist Dualität? • Was ist g u t ? Was ist böse? • Durchlichtung der eigenen Schatten • O h n e Gegensätze keine Entwicklung? Teil 3: Das theistische Verständnis von K a r m a Missverständnisse bezüglich Reinkarnation u n d K a r m a • Karma ist nicht gleich Prädestination • Das Prinzip der Verantwortung • Der Mensch ist ein Schöpferwesen • Karma u n d das Vergessen der f r ü h e r e n Leben • Die Erde, ein Ort des freien Willens • Täter, Opfer u n d O p f e r h a l t u n g • Das Böse ist keine „notwendige Erfahrung" • Auflösung von Karmaketten • „Du sollst nicht urteilen" • Das Erk e n n e n des h ö h e r e n Sinns in jeder Situation
339 369 381 386 395 397
Anmerkungen Literaturverzeichnis Bildnachweis Stichwortverzeichnis Dank Der Autor
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„Unser Bewusstsein kann die Zustände auf dem Planeten auf sehr viel umfangreichere Weise verändern, als wir denken. Der Grund dafür ist, dass wir alle miteinander verbunden sind (...] Meiner Meinung nach ist die Antwort darauf [auf die Probleme der heutigen Zeit] jedoch einfacher, als es scheint, und sie ist eines der bestgehüteten Geheimnisse unserer Zeit: die Wichtigkeit der Selbst-Liebe. /.../ Selbstsucht entsteht aus einem Mangel an Selbst-Liebe. (...] Während meiner Nahtoderfahrung hatte ich das Empfinden, dass alles Verurteilen, aller Hass und aller Neid, alle Eifersucht und Angst daher kommen, dass die Menschen nicht ihre wahre Größe erkennen." — Anita Moorjani*
* aus ihrem Buch: Heilung im Licht (2012),1 das ich auf S. 106-111 näher vorstelle (siehe auch S. 39). Anita Moorjani erlebte 2006 mit Krebs im Endstadium nach einem 30-stündigen Koma eine wundersame Heilung innerhalb von wenigen Tagen.
EINLEITUNG
Involution: Die ganzheitliche Wissenschaft des Lebens Die Erde hat sich im Lauf der zyklischen Zeitalter mehrfach grundlegend verändert - und die Menschheit mit ihr. Dennoch sind wir mit unserer Vergangenheit und mit unseren Anfängen verbunden: durch unsere Vorfahren, durch unsere Seelenerinnerung, durch unsere kollektive Geschichte und auch durch viele Prophezeiungen. Denn die Eingeweihten in aller Welt sahen bereits vor Jahrtausenden das gegenwärtige Zeitalter voraus, ebenso wie dessen Ende in der heutigen Zeit. Der Tiefpunkt werde der Wendepunkt sein. Dann, so sagten sie, würden die Menschen beginnen, sich wieder zu erinnern: an ihre geistige Herkunft, an ihre Geschichte im Zyklus der Zeiten und an ihre Berufung hier auf Erden. In allen Erdteilen existieren Überlieferungen, die von untergegangenen Hochkulturen und von einer mythischen Vergangenheit berichten, immer auch verbunden mit Geschichten von unsichtbaren Welten und Wesen: von Göttern, Engeln, Dämonen usw. Ebenso finden wir überall mythologische und symbolische Bilder, die auf eine geistige Herkunft des Menschen hinweisen. Kein indigenes Volk, keine Hochkultur und keine Mysterientradition sagt, dass eine Linie von Tieren sich allmählich in Menschen verwandelt habe.
Kreationismus, Darwinismus - und was danach? Die darwinistische Theorie einer Makroevolution (dieser Begriff wird auf S. 122 genauer erklärt werden) ist ein intellektuelles Konstrukt des 19. Jahrhunderts. Sie entstand als Gegenbewegung zur kirchlichen Position, die besagte, Gott habe das Universum und die Erde vor 7000 Jahren in 6 Tagen „aus dem Nichts" (ex nihilo) erschaffen, „und am siebten Tag ruhte er sich aus". Jede andere Lehre wurde von den christlichen Kirchen abgelehnt und vehement bekämpft - und das seit über eintausend Jahren. Mit der Renaissance und der Aufklärung waren jedoch zu11
Einleitung
n e h m e n d kritische Stimmen laut geworden. Freidenkende Menschen wollten die kirchlichen Absolutheits- u n d Monopolansprüche nicht m e h r unterstützen. Der Humanismus, der damals entstand, bedeutete: undogmatische Religion, Respekt vor Andersgläubigen u n d anderen Kulturen sowie Vertrauen in die Fähigkeit des Menschen, durch eigenes Forschen u n d Denken höhere Erkenntnis zu finden. Wie es f ü r die Welt der Dualität typisch ist, ging der H u m a n i s m u s aber bald in das andere Extrem u n d wurde zu einer Wissenschaft, die sich materialistischen u n d reduktionistischen Weltbildern verschrieb. Der Darwinismus war eine Reaktion auf den religiös-dogmatischen Kreationismus. Die umfassendste Kritik am Darwinismus k o m m t heute aus dem Lager des christlichen u n d islamischen Kreationismus, u n d die vorgebrachten Argumente sind wissenschaftlich fundiert. Aber diese Argumente werden von der Öffentlichkeit k a u m beachtet, weil sie mit einer fundamentalistischen Religionslehre v e r b u n d e n sind, angefangen mit einem wörtlichen Glauben an Adam u n d Eva. Den Darwinisten fällt es deshalb leicht, die Kreationisten lächerlich zu machen und deren Argumente gegen die Evolutionstheorie ins Leere laufen zu lassen. Sachliche Debatten k o m m e n fast nie zustande. Die Positionen sind verhärtet. Aber ist der Kreationismus die einzige Alternative z u m Darwinismus, u n d ist der Darwinismus die einzige Alternative z u m Kreationismus? Beide Seiten in dieser Konfrontation vertreten einseitige Weltbilder mit entsprechenden Denkmustern (Paradigmen). Beide sind nicht bereit, andere Sichtweisen in Betracht zu ziehen, u n d beide reagieren ähnlich aggressiv auf solche „anderen Sichtweisen". Dies wiederum zeigt, dass sie die zwei Seiten derselben Spaltung sind. Welche Weltsicht eröffnet sich, w e n n wir beide Einseitigkeiten ü b e r w i n d e n ? W a s ist eine ganzheitliche Weltsicht? Wie k ö n n e n wir eine solche Weltsicht wieder - u n d in gereifter Form - erlangen?
Der theistische Paradigmenwechsel Erforderlich ist ein radikales* Umdenken, sowohl in den Wissenschaften als auch in den Religionen. Eine ganzheitliche Weltsicht f ü h r t zu revolutionären neuen Erkenntnissen, nicht zuletzt auch in der Geschichtsforschung, wie ich bereits in meinen f r ü h e r e n Büchern dargelegt habe, vor allem im Buch Der radikale Mittelweg - Überwindung von Atheismus und Monotheismus. W e n n die Ganzheit gespalten wird, ent* Radikal: „wurzeltief" (von lat. radix, „Wurzel"), einer Sache auf den Grund gehend, bei den Ursachen ansetzend und nicht nur die Symptome bekämpfend. 12
Involution: Die ganzheitliche Wissenschaft des Lebens
stehen zwei Einseitigkeiten, zwei halbe Wahrheiten. Diese zwei Einseitigkeiten k ö n n e n mit den Begriffen „Atheismus" u n d „Monotheismus" überschrieben werden. Atheismus bezieht sich auf das breite Spektrum von Weltbildern, die vom Materialismus bis z u m Monismus reichen. Monotheismus bezieht sich auf alle Religionsgruppen, die einen Monopolanspruch auf Gott erheben. Das Weltbild des „radikalen Mittelwegs" n e n n e ich einfach Theismus,l d e n n dieses ganzheitliche, natürliche Gottesverständnis ist das, was alle religiösen Offenbarungen, Mysterienschulen u n d indigenen Traditionen in ihrem Kern lehren. Auch die Religionen, die wir heute als monotheistisch bezeichnen, sind in ihrer Essenz nicht monotheistisch (in der hier gegebenen Definition), sondern theistisch. Der theistische Mittelweg ermöglicht es uns, das Gemeinsame und Sich-Ergänzende aller Traditionen u n d Religionen zu ergründen. Dies erfordert sowohl Offenheit f ü r Neues als auch Respekt vor d e m „Fremden". Haben wir eine solche Geisteshaltung, k ö n n e n wir auch das Eigene - die eigene Kultur, die eigenen Wurzeln, das eigene Leben - in einem neuen Licht sehen, u n d dieses Licht ist heute dringend notwendig. Dazu gehört, dass wir herkömmliche Ansichten, die im Namen von Wissenschaft oder Religion vertreten werden, „radikal" hinterfragen u n d die großen T h e m e n unseres Daseins aus einer neuen Perspektive betrachten, aus einer Perspektive jenseits von Darwinismus u n d Kreationismus. Mit anderen Worten, erforderlich ist eine ganzheitliche Wissenschaft des Lebens, d.h. eine Wissenschaft mit den entsprechenden Ergänzungen u n d Erweiterungen in allen Wissensgebieten:
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Einleitung
der Völker u n d Kulturen, ihre kosmischen Bezüge, ihre Kulturbringer, ihre Mythen, ihr Urwissen; Urgeschichtsforschung: die „mythischen" (prähistorischen) Kulturen u n d ihre Verbindung mit den Megalithstätten, Pyramiden, alten Tempeln u n d unterirdischen Anlagen; Vergleichende Religionswissenschaft: Suche nach den gemeinsam e n u n d den gruppenspezifischen Wahrheitsaspekten, gegenseitiges Lernen, überkonfessionelle Zusammenarbeit; Philosophie u n d Selbsterkenntnis: Analyse u n d Zuordnung der Weltbilder, Unterscheidung von objektiven u n d subjektiven Wahrheiten, Erkennen der persönlichen Berufung u n d Lebensaufgabe, Charakterschulung, Theorie u n d Praxis der Spiritualität.
Ist die Lehre der Involution pseudowissenschaftlich? In der Auseinandersetzung zwischen Vertretern des Kreationismus und des Darwinismus sagen letztere, jede Welterklärung, die eine kosmische Intelligenz oder Gott mit einbeziehe, sei pseudowissenschaftlich, weil es sich dabei um Elemente des Glaubens handle; Wissenschaft müsse „naturalistisch" sein, d e n n es gebe nur „natürliche" u n d keine übernatürlichen Ursachen. Mit dieser Argumentationslinie wird alles Übernatürliche aus der Natur u n d somit auch aus der Wissenschaft ausgeschlossen. Ist dies zwingend? Welche Ideologie verbirgt sich hinter einer derart voreing e n o m m e n e n Haltung? Ist tatsächlich jede Welterklärung, die nicht naturalistisch ist, pseudowissenschaftlich? Diejenigen, die so argumentieren, machen einen grundlegenden Fehler: Sie vermischen die Ebenen von Wissen u n d Glauben u n d t u n so, wie w e n n sie selbst nicht auch glauben würden. Aber auch sie glauben. Denn jedes Wissen ist von Glauben abhängig. Alles, was wir als Wissen bezeichnen, beruht auf einer Interpretation der Wirklichkeit, u n d jede Interpretation ist von Weltbildern abhängig. Welches Weltbild wir wählen, ist subjektiv u n d „irrational", denn die W a h l ist abhängig von unserer Kultur, von unserer Mentalität u n d insbesondere von der Ausrichtung unseres Bewusstseins. „Glauben" ist das Annehmen bzw. Übernehmen eines Weltbildes. Mit anderen Worten: Jeder Mensch glaubt! Die Theisten glauben an das Weltbild des Theismus, die Materialisten glauben an das Weltbild des Materialismus (Naturalismus), die Agnostiker glauben an das Weltbild des Agnostizismus, usw. Ich bin mir also sehr wohl bewusst, dass die Erklärung, der Mensch sei über eine Involution entstanden (Herkunft des Menschen aus den höheren Dimensionen), auf einem Glauben beruht. Aber nochmals sei 14
Involution: Die ganzheitliche Wissenschaft des Lebens
betont: Jeder glaubt „etwas". Auch die Evolutionstheorie beruht auf einem Glauben: dass es nur Materie gibt, dass Materie sich selbst organisiert, dass Bewusstsein v o m Gehirn erzeugt wird, dass es keine höheren Schöpferintelligenzen gibt, dass die ersten Lebewesen zufällig aus materiellen Bausteinen entstanden, usw. Echte Wissenschaft unterscheidet zwischen Fakten u n d Interpretationen, u n d dazu gehört, dass m a n deklariert, auf welchem Weltbild die eigene Interpretation beruht. W i r d diese Unterscheidung nicht klar vorgenommen, wird Wissenschaft zu Pseudowissenschaft u n d zu Ideologie. Das deutlichste Beispiel hierfür sind die sogenannten neuen Atheisten, die behaupten, die Evolutionstheorie sei „wissenschaftlich bewiesen". Was die Evolutionstheoretiker über die Herkunft des Menschen sagen, ist jedoch in keiner Weise bewiesen, sondern ist ein Szenario, das vom Weltbild des Materialismus ausgeht. Die Evolutionstheorie ist eine wissenschaftliche Theorie, aber die Propaganda des Evolutionismus ist pseudowissenschaftlich! Der Materialismus ist nicht das einzig legitime Weltbild. Mehr noch: Unter allen möglichen Weltbildern ist es das beschränkteste. Der Vorwurf, die Theorie der Involution sei pseudowissenschaftlich, wird meistens n u r deshalb erhoben, um diese „andere Sichtweise" zu diskreditieren. In Wirklichkeit ist die Theorie der Involution genauso wissenschaftlich wie die der Evolution, nur gehen beide von unterschiedlichen Weltbildern aus: • •
„Evolution" ist eine wissenschaftliche Theorie auf der Grundlage materialistisch geprägter Weltbilder. „Involution" ist eine wissenschaftliche Theorie auf der Grundlage von Weltbildern, die über den Materialismus hinausgehen.
W e n n die Evolutionstheoretiker behaupten, ihre Sichtweise sei die einzige, die „wissenschaftlich" zulässig sei, d a n n ist dies pseudowissenschaftlich u n d dogmatisch, w e n n nicht sogar unehrlich. Die biblischen Kreationisten sind hier geradezu vorbildlich, denn sie erklären offen, mit welchem Glaubenssystem sie die wissenschaftlich erfassbaren Fakten der Biologie, Geologie, Anthropologie usw. interpretieren. 3 Wissenschaftliche Erklärungen sind also immer von Weltbildern abhängig, u n d die Frage ist nur: von welchem? Auf der Grundlage der Weltsicht des Theismus erschließt sich uns eine ganzheitliche Wissenschaft des Lebens u n d damit auch eine neue Sicht auf unsere Herkunft: Menschheitsgeschichte jenseits von Darwinismus und Kreationismus.
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Einleitung
Das Mythische und das Logische Die Menschheitsgeschichte muss neu geschrieben werden, und zwar von allem Anfang an. Denn wenn wir am Anfang einer Rechnung einen Fehler machen, wird sich der Fehler vergrößern, selbst wenn wir danach richtig weiterrechnen. Und die Frage nach den Anfängen des Kosmos, der Erde und des Menschen ist die wichtigste überhaupt. W e n n wir ein einseitig religiöses (dogmatisches) oder einseitig wissenschaftliches (materialistisches) Weltbild haben, führt dies zu verzerrten Vorstellungen über unsere Herkunft und unsere Bestimmung, und wenn die Menschen ihre spirituelle Bestimmung nicht mehr kennen, nehmen Kämpfe, Krisen und Konflikte überhand - was die letzten fünftausend Jahre mehr als genug gezeigt haben. Aus mythischer Sicht leben wir seit rund 3000 v. Chr. in einem Zeitalter der Spaltung, in dem die Menschen dazu neigen, von der Ganzheit immer nur eine Seite zu betrachten und diese zu verabsolutieren. Es geht hier nicht darum, dass wir die Vergangenheit idealisieren und in unseren Kulturen und Religionen nur das Schlechte sehen. Im Gegenteil, wir sind heute eingeladen, ja aufgefordert, eine neue Ganzheitlichkeit zu finden, die unsere Vorfahren noch nicht hatten. Ganzheitliche Erkenntnis beinhaltet Geist und Materie, Seele und Körper, Gott und Welt, und der Weg zu dieser Erkenntnis geht nicht nur über den Kopf und die Ratio (das Logische), sondern auch über das Herz und die Intuition: das Mystische und Mythische, wobei sich das griechische Wort rnythos, „(inspiriertes) Wort", ursprünglich auf Erkenntnisse, symbolische Geschichten und Eingaben bezog, die in Trance, in Träumen, in Meditation oder spontan aus göttlicher Quelle empfangen wurden. Mythos und Logos sind zwei sich ergänzende Seiten, vergleichbar mit Yin und Yang. Yang als der männliche Pol bezieht sich auf das Logische, Rationale und Forschende, Yin als der weibliche Pol auf das Intuitive, das Empfangende, das innere Wahrnehmen höherer Erkenntnisse und Bilder („Offenbarungen"). Mit dem Anbruch des Zeitalters der Spaltung fiel die Menschheit zuerst in ein einseitiges mythisches Denken, das zu Götterfurcht und Aberglauben führte, mit entsprechend geprägten „Mythen" und religiösen Vorstellungen. Als Gegenbewegung dazu setzte ein einseitig logisches Denken ein, das in den letzten dreihundert Jahren zu einem extremen Wissenschaftsglauben führte, bis hin zum staatlich institutionalisierten Materialismus („Kommunismus"). Die Wissenschaft des Lebens, die unsere Vorfahren der früheren Zeitalter archaisch-intuitiv kannten, können wir heute ganzheitlich mythisch und logisch - neu entdecken. Die Themen der Involution und der geistigen Herkunft des Menschen wirken hierbei als Initialzündung. 16
Involution: Die ganzheitliche Wissenschaft des Lebens
W e n n wir „umdenken" u n d uns wieder erinnern, wer wir sind - im Geistigen wie im Irdischen ist der Fehler am Anfang der Rechnung behoben. Der Weckruf „Ihr seid Lichtwesen" begleitet uns bereits seit zweitausend Jahren, u n d ich wählte ihn als Titel, weil er auf den Sinn unserer f r ü h e r e n Inkarnationen u n d Initiationen hinweist. Auch das vorliegende Buch ist eine „Initiation", und zwar im wörtlichen Sinn: Initiationen initiieren, das heißt, sie lösen etwas aus, sie f ü h r e n in neue Lern- u n d Lebensabschnitte hinein. Möge dieser Impuls viele weitere Forschungen u n d Entdeckungen nach sich ziehen. Z u m A u f b a u des Buches: Das T h e m a Die geistige Herkunft des Menschen umfasst zwei grundlegende Aspekte, wie sie auch im Untertitel genannt werden, u n d dementsprechend hat das Buch zwei Teile. T h e m a von Teil 1 ist der Ursprung des Menschen. Hier geht es um die Fragen „Wie ist der Mensch entstanden?" u n d „Was ist der Mensch?", d e n n unsere Antwort auf die Frage nach dem Ursprung ist abhängig davon, wie wir uns selbst w a h r n e h m e n u n d definieren. Aus der spirituellen (theistischen) Weltsicht ist die Involution ein kosmisches Prinzip u n d kann die Entstehung des Menschen erklären, ohne dass wir dafür materialistische Glaubenssätze benötigen (Kap. 1). Kapitel 2 gibt einen Einblick in das hohe Wissen der f r ü h e n Menschen, konkret des „vorsintflutlichen" Enoch: Wissen über die Form u n d Größe der Erde und über die Schöpferebenen des Kosmos. Die alten Mysterienlinien, die dieses Wissen überlieferten, sagen, dass der Mensch ein multidimensionales Wesen ist, u n d viele Personen haben dies durch die Jahrhunderte hindurch unter Beweis gestellt. In Kapitel 3 präsentiere ich drei gut bezeugte Beispiele aus dem 20. Jahrhundert. Genauso wie der Mensch ist auch der Kosmos multidimensional, das heißt, die Welt, in der wir leben, ist nicht auf die physikalische Materie beschränkt, was jeder Mensch spätestens beim Tod erlebt, w e n n die Seele den Körper verlässt. Nahtoderfahrungen und zahlreiche Phänomene bei sterbenden Menschen geben hiervon ein eindrückliches u n d wahrhaft lebendiges Zeugnis (Kap. 4). All diese Forschungen u n d Erkenntnisse zeigen, dass die G r u n d a n n a h m e n der materialistischen Kosmologie u n d Biologie praktisch widerlegt sind (Kap. 5). Die Vergangenheit war ganz anders, als die darwinistische Anthropologie sagt. In Kapitel 6 folgt eine mythologische Rekonstruktion der Menschheitsgeschichte entsprechend dem Zyklus der Zeitalter (Yugas): W a r u m w u r d e n die Lichtwesen zu Menschen? Wie kamen die negativen Einflüsse auf die Erde? Was ist der Sinn der zyklischen Zeitalter? T h e m a von Teil 2 ist die Urgeschichte des Menschen. Kapitel 7 zeigt, wie die Lichtwesen u n d ihr Erscheinen in unserer Welt in den Mythen aller Kulturen erwähnt werden. Die Lichtwesen waren Teil unserer Ver 17
Einleitung
gangenheit und wirken auch in unserer heutigen Zeit. Ein zentrales Element der alten Überlieferungen sind die großen Katastrophen und Umwälzungen bei den Übergängen der jeweiligen Zyklen und Unterzyklen, wobei die Sonne für die Erde der unmittelbare Faktor aller Zyklen und Großveränderungen darstellt (Kap. 8). Diese Umwälzungen ließen die Spuren der früheren Kulturen bis auf wenige Reste verschwinden, doch nur schon diese Reste stellen uns vor Rätsel (Kap. 9). Die nähere Betrachtung der früheren Zeitalter ist das Thema der Kapitel 10 bis 12. Was geschah bei der sogenannten neolithischen Revolution vor 12000 Jahren? Wer baute die Megalithanlagen und wozu? Zu diesen Fragen gehört auch eine kritische Beleuchtung der ufologischen und präastronautischen Theorien über die Götter der Vergangenheit. Denn die Mythen von Sumer, Ägypten, Indien usw. meinen nicht Außerirdische („Ufonauten"), wenn sie über Götter und die göttliche Abstammung des Menschen sprechen. Was hat die geistige Herkunft des Menschen mit unserer heutigen Zeit zu tun? Und die wichtigste Frage: Was war und ist der Sinn von alledem? Gerade hier gehen die Meinungen - je nach Weltbild - zum Teil diametral auseinander. Dennoch, so glaube ich, sind klare, differenzierte Antworten möglich, weshalb ich im Anhang eine philosophische Abhandlung einfüge, die das Thema „Geschichte des Menschen" aus der Perspektive von Karma, Schicksal und freiem Willen nochmals vertieft und abrundet. Selektives Lesen: Wie nur schon diese kurze Übersicht zeigt, umfasst das, was ich als „ganzheitliche Wissenschaft des Lebens" bezeichne, das gesamte Spektrum von Naturwissenschaft, Grenzwissenschaft, Geschichte, Philosophie und Spiritualität. All diese Themen habe ich zu einem großen Mosaik zusammengefügt, um die Schlüsselerkenntnis „Ihr seid Lichtwesen" zu einer plausiblen, möglichst verständlichen und auch erlebbaren Realität werden zu lassen. Mir ging es dabei immer um das Gesamtbild, und dieses lässt sich aus unterschiedlichsten Perspektiven beleuchten - obwohl das Gesamtbild nicht davon abhängig ist, dass wir es aus allen Perspektiven betrachten. Deshalb können Sie, liebe Leserin, lieber Leser, einfach wählen, welche meiner Ausführungen Sie bis ins Detail mitverfolgen wollen und welche Stellen Sie überblättern. Es ist wie bei einer Bilderausstellung, wo wir an allen Gemälden vorbeigehen und sie anschauen, aber nicht bei jedem stehen bleiben, und trotzdem haben wir am Schluss die ganze Ausstellung gesehen. Ebenso besteht das vorliegende Buch aus vielen einzelnen Bildern, die zusammen das Gesamtbild ergeben, während jedes einzelne Bild wie ein Fraktal auch das Gesamtbild in sich trägt.
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Teil 1
Ursprung des Menschen Erkenntnis unserer geistigen Herkunft
..Das Feld der Philosophie in dieser weltbürgerlichen Bedeutung läßt sich auf folgende Fragen bringen: 1) Was kann ich wissen ? 2) Was soll ich tun ? 3) Was darf ich hoffen? 4) Was ist der Mensch? Die erste Frage beantwortet die Metaphysik, die zweite die Moral, die dritte die Religion, und die vierte die Anthropologie. Im Grunde könnte man aber alles dieses zur Anthropologie rechnen, weil sich die drei ersten Fragen auf die letzte beziehen." —r Immanuel Kant (Logik IX,25)
KAPITEL 1
Der Mensch entstand durch eine Materialisation von Lichtwesen Aus der Sicht der spirituellen Traditionen lebt die Menschheit seit r u n d f ü n f t a u s e n d Jahren in einem Zeitalter des Vergessens. „Vergessen" bedeutet, dass die Menschen ihr Bewusstsein fast ausschließlich nach a u ß e n projizieren und sich selbst nicht m e h r als spirituelle W e s e n w a h r n e h m e n . Die altindischen Schriften n e n n e n dieses Zeitalter Kali-Yuga, „Zeitalter der Spaltung". Das Sanskritwort kali beinhaltet das gesamte Spektrum von dem, was „Spaltung" bedeutet: Einseitigkeiten, Fronten, Konflikte, Halbwahrheiten, Abgleiten in das eine oder das andere Extrem. W e n n die Menschen als Folge dieser Spaltung das Leben nicht mehr in seiner Ganzheit w a h r n e h m e n , fallen sie in den Glauben, es gebe nur die Materie, es gebe kein Leben nach dem Tod und das menschliche Leben habe keinen höheren Sinn. Im Sanskrit existiert d a f ü r sogar der Begriff dvipäda pasu, „zweibeiniges Tier" - was indirekt auch auf die Aussage der darwinistischen Evolutionstheorie hinweist. In dieser prophetischen Sicht ist die Evolutionstheorie jedoch nicht der Höhepunkt menschlicher Erkenntnis, sondern der Tiefpunkt. Tatsächlich wird heute im Namen von Wahrheit u n d Wissen („Wissenschaft") gelehrt, der Mensch sei ein Tier. So verkündet das Manifest des evolutionären Humanismus (2006): [...] dass sich der Mensch Vinter günstigen Umständen zu einem ungewöhnlich sanften, freundlichen und kreativen Tier entwickeln kann. [...] Voraussetzung dafür ist, dass wir die Scheu ablegen, den Menschen konsequent als Naturwesen zu begreifen, d. h. als ein zufälliges Produkt der biologischen Evolution. [...] Evolutionäre Humanisten geben freimütig zu, dass sich die stolzen Mitglieder der Spezies Homo sapiens in ihren Grundzielen nicht von der gemeinen Spitzmaus unterscheiden. Wie diese werden auch wir mit der tief verankerten Veranlagung geboren, eigene Lust zu steigern und eigenes Leid zu minimieren. [...] Homo sapiens erscheint dem kritischen, wissenschaftlich gebildeten Betrachter heute nicht mehr als gottgewollte Krönung einer gut gemeinten, gut gemach21
Kapitel 1
ten Schöpfung, sondern als unbeabsichtigtes, kosmologisch unbedeutendes und vorübergehendes Randphänomen eines sinnleeren Universums Dies sind Auszüge aus einem m o d e r n e n Glaubensbekenntnis des Materialismus: Der Mensch ist ein Tier, ein zufälliges Produkt der biologischen Evolution, ein unbedeutendes R a n d p h ä n o m e n in einem Universum, das weder Sinn noch Zweck hat. Alles wird angezweifelt, alles außer das eigene Weltbild, das wie selbstverständlich als „wissenschaftlich" bezeichnet wird. Der Autor schreibt, ein „kritischer, wissenschaftlich gebildeter Betrachter" vertrete ein materialistisches u n d damit ein atheistisches Weltbild, u n d suggeriert dadurch, dass all diejenigen, die ein anderes Weltbild vertreten, nicht „kritisch" u n d nicht „wissenschaftlich gebildet" seien. Mit solchen Behauptungen wird der materialistische Glaube zu einer pseudowissenschaftlichen Ideologie. Denn es ist eine Tatsache, dass zahlreiche Wissenschaftler der Vergangenheit u n d Gegenwart an Gott u n d an kosmische Intelligenzen glaubten bzw. glauben. Viele vernünftige (rationale) Gründe weisen auf diese höheren Realitäten hin, selbst w e n n sie intellektuell nicht direkt zu beweisen sind. Wissenschaft u n d religiöser Glaube schließen sich gegenseitig nicht aus. Dennoch ist die gegenseitige Kritik in vielen Punkten berechtigt. Die Religionen hatten über eine lange Zeit fast u n u m s c h r ä n k t e Möglichkeiten, die Welt nach ihren Vorstellungen zu formen u n d zu beeinflussen, aber sie haben der Menschheit weder zu Vernunft noch zu Heil verholfen. Die Alternative zu diesen Religionsformen ist jedoch nicht der Atheismus. Der Kampf zwischen beiden Fronten zeigt, dass sie die zwei Seiten derselben Spaltung sind.
„Parallelwelten" und feinstoffliche Welten Die ganzheitliche Wissenschaft umfasst drei grundlegende Erkenntnisse, die z u m Urwissen der Menschheit gehören u n d die auch von Pionieren der m o d e r n e n Wissenschaft erahnt oder direkt ausgesprochen werden - Erkenntnisse, die grundlegend, f ü r die heutige Zeit aber höchst revolutionär sind: die geistige Herkunft des Menschen, die Realität des multidimensionalen Kosmos; der spirituelle Hintergrund der Materie. Wir k ö n n e n hier auf über einhundert Jahre der seriösen parapsychologischen Forschung zurückgreifen. Sie u n d auch alle religiösen, schamanischen u n d mystischen Traditionen der Welt, so unterschiedlich sie sein mögen, sagen in dieser Hinsicht das gleiche, nämlich dass unsere Existenz als Mensch, ebenso wie der Kosmos, prinzipiell zwei materielle Ebenen umfasst: 22
Der Mensch entstand durch eine Materialisation von Lichtwesen
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d i e p h y s i s c h e E b e n e : d e r g r o b s t o f f l i c h e K ö r p e r / d i e u n e n d l i c h e Anzahl v o n P l a n e t e n , S o n n e n , G a l a x i e n u s w . die m e t a p h y s i s c h e E b e n e : d e r f e i n s t o f i l i c h e K ö r p e r * / d i e a s t r a l e n und höherdimensionaleri Welten.
Als S e e l e n s i n d w i r ewig, als M e n s c h e n s i n d w i r m u l t i d i m e n s i o n a l . „Ewig" b e d e u t e t : W i r s i n d B e w u s s t s e i n s m o n a d e n = I n d i v i d u e n * * , die n i c h t s t e r b e n , w e n n d e r K ö r p e r stirbt. T o d b e d e u t e t , d a s s w i r d e n p h y s i s c h e n K ö r p e r v e r l a s s e n u n d i n die f e i n s t o f f l i c h e n D i m e n s i o n e n eingeh e n . Jeder M e n s c h , d e r d i e s e W e l t e r l e b t h a t , sei e s d u r c h e i n e N a h t o d e r f a h r u n g , d u r c h e i n e A s t r a l r e i s e o d e r d u r c h e i n m y s t i s c h e s Erlebnis, b e z e u g t , d a s s sie viel i n t e n s i v e r u n d k o n k r e t e r ist als d i e g r o b s t o f f l i c h e W e l t (siehe K a p i t e l 4). Die E x i s t e n z v o n P a r a l l e l w e l t e n ist n i c h t n u r e i n e I d e e d e r ScienceFiction, s o n d e r n w i r d h e u t e als H y p o t h e s e a u c h v o n d e r m o d e r n e n W i s s e n s c h a f t in Betracht gezogen, allerdings n u r d a h i n g e h e n d , dass diese P a r a l l e l w e l t e n physikalische t J n i v e r s e n s i n d , d. h. W e l t e n w i e d i e u n s e r e , i n d e n e n j e d o c h d a s u n e n d l i c h e „ Q u a n t e n p o t e n t i a l " a n d e r e Ereignislinien hervorgebracht habe: Unser Universum ist nur eines von vielen, und jeder Mensch hat Doppelgänger in anderen Universen. Tatsächlich glauben heute immer mehr Physiker, dass es nicht nur ein All, sondern viele Universen gibt und dass all diese Universen eine unüberschaubare Vielfalt fremder Welten bilden, vergleichbar mit einem grenzenlosen Meer mit unzähligen bewohnten und unbewohnten Inseln. [...] Ein halbes Jahrtausend nach Kopernikus stehen die Zeichen wieder auf Revolution: Das Universum wird zum Multiversum. Es gibt nicht nur ein Universum, sondern unendlich viele. Eines davon bewohnen wir, eine Nische im plurifizierten Kosmos. Jede denkbare Welt existiert wirklich, jede mögliche Geschichte spielt sich irgendwo ab. Die kopernikanische Revolution ist zu Ende gedacht. 2 S o p i o n i e r h a f t d i e s e V o r s t e l l u n g e n s i n d , sie b e w e g e n sich i m m e r n o c h i n n e r h a l b d e s D e n k r a h m e n s d e s ' m a t e r i a l i s t i s c h e n W e l t b i l d e s . „Ihre T h e o r i e ist v e r r ü c k t , a b e r n i c h t v e r r ü c k t g e n u g , u m w a h r z u sein", s a g t e e i n s t d e r Q u a n t e n p h y s i k e r Niels B o h r ( 1 8 9 5 - 1 9 6 2 ) z u e i n e m j ü n g e r e n * „Feinstofflicher Körper" ist ein Überbegriff für die verschiedenen höherdimensionalen Körper des Menschen. Je nach Tradition und Lehrsystem werden hier unterschiedliche Einteilungen und Begriffe verwendet: Astralkörper, Mentalkörper, Emotionalkörper, Kausalkörper usw. ** Individuum (im philosophisch-wörtlichen Sinn), von lat. dividere, „teilen", und in- als Verneinung: „unteilbares Sein und Bewusstsein" (als lebendige Einheit, „Monade"); das spirituelle Ich als ewiger Teil Gottes (= Teil des Ganzen). 23
Kapitel 1
Kollegen, der ihm eine neue Physiktheorie präsentiert hatte.11 Welche Sichtweise des Kosmos ist „verrückt genug", um wahr zu sein? Der konsequente Schritt in der Theorie der Parallelwelten führt zu dem, was der Menschheit seit Urbeginn bekannt ist, nämlich dass der Kosmos nicht auf die physikalische Ebene beschränkt ist. Jenseits der grobstofflichen Welt gibt es astrale und feinstoffliche Welten, in denen die Materie weniger verdichtet ist als in dem für uns sichtbaren Universum. Diese Parallelwelten sind nicht Millionen von Lichtjahren entfernt. Sie sind für unsere Begriffe praktisch allgegenwärtig, weil sie aufgrund ihrer höherdimensionalen Beschaffenheit die dreidimensionale Welt überlagern und durchdringen. Das heißt, im dreidimensionalen Raum der Erde sind parallel und gleichzeitig zahlreiche andere Welten gegenwärtig, ähnlich wie unser Lebensraum von zahlreichen Fernseh- und Rundfünkprogrammen durchdrungen wird. Sie schwingen allesamt im gleichen „Äther", jedoch in unterschiedlichen Frequenzbereichen, weshalb sie sich nicht vermischen. Obwohl wir uns mitten in diesem massenmedialen Bombardement befinden, sind wir nicht in der Lage, diese Sendungen direkt wahrzunehmen. Erst mit dem geeigneten Empfänger wird es möglich, sie zu hören und zu sehen, wobei jeder Sender eine in sich geschlossene Welt darstellt, mit eigenen Klängen, Informationen und Kreationen. Diese Analogie veranschaulicht, wie im Universum gleichzeitig parallele Dimensionsebenen existieren. Sie sind für die meisten Menschen unsichtbar, das heißt, sie sind nicht sinnlich, aber sehr wohl übersinnlich wahrnehmbar. Um diese höheren Realitäten wahrzunehmen, ist es erforderlich, dass wir unseren „sechsten" und „siebten" Sinn aktivieren - was bei jedem Menschen zumindest sporadisch der Fall ist. Aber die moderne Bildung und Weltsicht ist bestrebt, den Menschen vom Kindesalter an derart zu programmieren, dass all diese Synchronizitäten, telepathischen Eingebungen und scheinbaren Zufälle immer sogleich intellektuell rationalisiert oder banalisiert werden.
Involution: wie der Mensch auf der Erde erschien Feinstoffliches kann durch die Einwirkung von Bewusstsein in Grobstoffliches verdichtet werden. Diesen Vorgang kennen wir unter dem Begriff" „Materialisation". Involution ist die Erweiterung des Konzepts der Materialisation und bedeutet: die hierarchische Verdichtung von Lichtwelten und Lichtwesen aus den jeweils nächsthöheren Dimensionswelten heraus. W e n n in diesen Schöpfungsschritten die Grenze vom Feinstofflichen zum Grobstofflichen überschritten wird, bewirkt die Involution eine Materialisation. 24
Der Mensch entstand durch eine Materialisation von Lichtwesen
Involution* ist ein interdimensional-hierarchischer S c h ö p f u n g s ablauf: die sukzessive V e r d i c h t u n g der zweiten Dimensionswelt aus der ersten, der d r i t t e n aus der zweiten bis h i n zur siebten, d e m f ü r u n s sichtbaren Kosmos. (In d e n m e i s t e n Traditionen w i r d v o n sieben „Welten" bzw. S c h ö p f u n g s e b e n e n gesprochen.) Mit diesen Definitionen k ö n n e n wir die geistige H e r k u n f t des Menschen m i t e i n e m einzigen Satz z u s a m m e n f a s s e n : Die e r s t e n M e n s c h e n entstanden durch eine Materialisation v o n Lichtwesen. Dies ist offensichtlich eine ganz a n d e r e Erklärung als die des Darw i n i s m u s . Die Evolutionstheorie geht jedoch v o n e i n e m Konzept aus, das im Begriff „Evolution" gar nicht e n t h a l t e n ist. Die u r s p r ü n g l i c h e B e d e u t u n g des W o r t e s Evolution** im biologischen Z u s a m m e n h a n g bezieht sich auf eine organisch-lineare Entwicklung. Das typische Beispiel h i e r f ü r ist die E n t w i c k l u n g eines S a m e n k o r n s zu einer Pflanze oder einer b e f r u c h t e t e n Eizelle zu e i n e m l e b e n s f ä h i g e n Tier bzw. M e n s c h e n . Der D a r w i n i s m u s n i m m t das W o r t „Evolution" u n d postuliert, dies sei ein Entwicklungsprinzip, d u r c h das ü b e r zahllose zufällige Mutat i o n e n n e u e Arten, G a t t u n g e n usw. e n t s t a n d e n seien, i n s b e s o n d e r e der M e n s c h aus einer Linie v o n Tieren. Die scheinbar e i n f a c h e E r k e n n t n i s der Involution hat das Potential, u n s e r W i s s e n zu revolutionieren u n d u n s e r e spirituelle E r i n n e r u n g zu reaktivieren. W i r alle h a b e n schon die E r f a h r u n g g e m a c h t : W i r begegn e n einer Person, v o n der wir wissen, dass w i r sie k e n n e n , aber der F u n k e springt nicht. Der N a m e fällt u n s nicht ein. Aber wir wissen, dass wir sie schon e i n m a l getroffen h a b e n . D a n n b e k o m m e n w i r das ents c h e i d e n d e Stichwort, u n d sofort ist alles klar. „Ach so! Ja natürlich!" Mit d e m e i n e n Stichwort k o m m t die g e s a m t e E r i n n e r u n g wieder. Auf ähnliche Weise h a b e n wir die E r i n n e r u n g an u n s e r e eigene H e r k u n f t verloren. Das Stichwort, das u n s die /a-nafür/ic/i-Erinnerung z u r ü c k g e b e n k a n n , ist Involution: „Ihr seid Lichtwesen." W i r s p ü r e n , dass w i r als M e n s c h e n k o s m i s c h e W u r z e l n h a b e n - u n d der Kosmos ist m u l t i d i m e n s i o n a l . W i e bereits e r w ä h n t , existieren in der Gesamtheit des fein- u n d grobstofflichen U n i v e r s u m s g r u n d l e g e n d sieben Dimensionswelten, 4 v o n d e n e n wir n u r die siebte zu s e h e n v e r m ö g e n . Aber * Involution: von lat. involvere, „einrollen; einwickeln; bedecken"; hier „Verdichtung; das sukzessive Einrollen, Hineingehen des Geistes in die Materie", was die damit verbundene, der jeweiligen Dimensionswelt entsprechende Verdichtung des Körpers miteinschließt. Auf der Stufe der höchsten Verdichtung führt dies zur Entstehung des physischen Körpers, wodurch Inkarnation (und Reinkarnation) möglich wird. ** Evolution: ein linearer Ahlauf, eine allmählich fortschreitende Entwicklung; lat. evolutio. „das Aufrollen (einer Buchrolle)", von evolvere, „ausrollen; aufrollen; erklären". 25
Kapitel 1
nur schon diese siebte Dimensionswelt ist unbegrenzt, weil die Grenzen fließend sind, sowohl im Kleinsten als auch im Größten. Obwohl eine Steigerung der Wörter „unbegrenzt" und „unendlich" gegen die Regeln der Logik verstößt, können wir doch sagen, dass die höheren Dimensionswelten noch unbegrenzter und noch unendlicher sind - bis hin zur ursprünglichen Lichtwelt, die direkt aus der spirituellen (ewigen) Welt hervorging. Wenn wir von unserer Welt in die unsichtbaren Welten blicken, so ist die erste Welt „der siebte Himmel", was auch in der Redewendung „ich fühle mich wie im siebten Himmel" anklingt. Aus dieser höchsten bzw. ersten Lichtwelt gingen stufenweise die anderen Dimensionswelten hervor, und mit ihnen die entsprechenden Lichtwesen auf allen Stufen der Schöpfungshierarchie. 5 „Am Schluss" kam es auch zu dem Schritt, dass Lichtwesen aus diesen höheren Welten durch eine Materialisation zu Menschen auf der Erde wurden. Der Mensch ist ursprünglich ein materialisiertes Lichtwesen, ein physischer Engel. Die frühen Menschen: fossil nicht nachweisbar Der Mensch erschien in einer paradiesischen Schöpfung. Lange Zeit hatten auf der Erde „nur" Tiere und Pflanzen gelebt, doch dann, im ersten Menschenzeitalter (im Sanskrit Satya-Yuga genannt), erfüllte sich der Sinn dieser Schöpfung durch das Erscheinen des Menschen. Die Verdichtung des Lichtkörpers bis zum organischen Körper des prähistorischen Menschen geschah nicht in einem „Ruck". Die Verdichtung verlief über verschiedene Zwischenstufen, angefangen mit einem ätherischen Körper, der aus der Sicht der Lichtwelten bereits grobstofflich ist. Aus unserer Sicht ist die ätherische Ebene (in den Kategorien Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther) die feinste Form der grobstofflichen Materie. Sie ist weitgehend unsichtbar, aber mit Bioresonanztechnologie messbar (siehe S. 131). Mit anderen Worten: Die Menschen des ersten Zeitalters waren - vielleicht bis auf einige Ausnahmen - noch keine Wesen mit einem organisch verdichteten Körper, weshalb sie auch keine Knochen hinterließen, im Gegensatz zu den Tieren (inkl. Primaten!), die damals schon eine grobstoffliche Form hatten. Wer an die Evolutionstheorie glaubt, geht davon aus, dass die ersten Menschen affenähnlich gewesen seien - was dazu führt, dass versteinerte Knochen von ausgestorbenen Affenarten als Knochen von Menschenvorfahren interpretiert werden. Eine der ältesten Gruppen von angeblichen Menschenvorfahren wird sogar explizit als „Affe" (grch. pithekos) bezeichnet: Australopithecus („Südaffe"). Wir wissen, dass es ausgestorbene Primatenlinien gibt, und es gibt auch ausgestor26
Der Mensch entstand durch eine Materialisation von Lichtwesen
bene Menschenlinien! Die a u s g e s t o r b e n e n P r i m a t e n * s i n d die V o r f a h r e n d e r h e u t i g e n A f f e n u n d n i c h t d e r h e u t i g e n M e n s c h e n . Diese L i n i e n sollten n i c h t a u f g r u n d e v o l u t i o n i s t i s c h e r P r o j e k t i o n e n v e r m i s c h t w e r d e n . ( M e h r d a z u i m Kapitel 5.)
„Gott schuf den Menschen nach seinem Abbild" Das spirituelle W i s s e n w u r d e i n d e n v e r g a n g e n e n J a h r t a u s e n d e n zun e h m e n d zu Geheimwissen: unterdrücktes Wissen, bekämpftes Wissen, v e r b o r g e n e s W i s s e n u n d a u c h s c h l i c h t w e g v e r l o r e n e s W i s s e n . Alte M y t h e n u n d T r a d i t i o n e n s i n d d e s h a l b n i c h t a u t o m a t i s c h A u s d r u c k h ö c h s t e r W a h r h e i t , d e n n sie alle e n t s t a n d e n i m V e r l a u f d e r l e t z t e n f ü n f t a u s e n d Jahre, d . h . i n n e r h a l b d e s Zeitalters d e s V e r g e s s e n s . W a s die geistige H e r k u n f t d e s M e n s c h e n b e t r i f f t , s o e n t h a l t e n M y t h e n u n d heilige S c h r i f t e n m e i s t e n s n u r n o c h r u d i m e n t ä r e s W i s s e n i n F o r m v o n v i e l f a c h v e r ä n d e r t e n G e s c h i c h t e n u n d S y m b o l i s m e n . U n d w a s v o m Urwissen noch v o r h a n d e n war, w u r d e verschlüsselt niedergeschrieben. Ein Beispiel h i e r f ü r f i n d e t sich i n d e r Bibel, i m e r s t e n Kapitel d e s E r s t e n B u c h e s M o s e (Genesis). Dort s t e h t : Und Gott sprach: „Lasset uns Menschen machen in unserem Abbild, uns ähnlich, und sie sollen herrschen über die Fische im Meer, über die Vögel am Himmel, über das Vieh und alle Tiere des Feldes u n d über alles Kriechende, das sich auf der Erde regt." Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, nach dem Bilde Gottes schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie. (Gen 1,26-27) Diese Stelle d e s Alten T e s t a m e n t s h a t u n t e r s c h i e d l i c h e I n t e r p r e t a t i o n e n h e r v o r g e r u f e n . Die w i l d e s t e S p e k u l a t i o n lautet, e s sei g a r n i c h t Gott, d e r h i e r s p r e c h e , d e n n Gott w ü r d e n i c h t i n d e r M e h r z a h l v o n sich s p r e c h e n . „Lasset uns M e n s c h e n m a c h e n " , dies s e i e n die W o r t e v o n A u ß e r i r d i s c h e n , i m S u m e r i s c h e n (angeblich) anunnaki g e n a n n t ; A u ß e r i r d i s c h e h ä t t e n d e n M e n s c h e n ü b e r e i n e G e n m a n i p u l a t i o n ge* So wie früher Riesenlibellen, Riesenechsen, Riesenvögel usw. existierten, waren auch zahlreiche Säugetiere größer als ihre heutigen Nachfahren: Riesenbiber (Gastoroides), Riesenfaultier (Megatherium), Riesenschwein (Entelodon), Riesenhirsch (Megaloceros), Riesenwolf (Megistotherium), Riesennashorn (Elasmotherium), Riesenaffe (Gigantopithecus) usw. Werden Skelettfragmente von großen Vorfahren der heutigen Schimpansen gefunden, besteht die Gefahr, dass sie gemäß den Vorstellungen und Erwartungen der Evolutionstheorie interpretiert werden, mit dem Ergebnis, dass das rekonstruierte Wesen wie ein primitiver Tiermensch aussieht. Das markanteste Beispiel hierfür ist die berühmte „Lucy", die nur die Größe eines heutigen Schimpansen hatte. 6 27
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schaffen, indem sie den primitiven, noch halbtierischen Urmenschen zum H o m o sapiens mutieren ließen. W a s von dieser Theorie zu halten ist, wird ein Thema von Kapitel 12 sein (Unterkapitel: „Sitchin: Verfälschung der sumerischen Quellen"). Die Formulierung „Lasset u n s Menschen m a c h e n in u n s e r e m Abbild, uns ähnlich" ist zweifellos auffällig. Wer spricht hier im ersten Kapitel der Bibel? W e r schuf Himmel u n d Erde, die Sonne, die Sterne u n d alle Lebewesen auf der Erde einschließlich des Menschen, bei d e m betont wird, er sei „in unserem Abbild, uns ähnlich"? Es waren wohl k a u m irgendwelche Außerirdische, die die Sonne u n d alle Sterne des Universums schufen. Aber w a r u m sagt Gott d a n n „wir" u n d „uns"? Im ersten Genesis-Kapitel lautet das hebräische Wort, das als „Gott" übersetzt wird, elohim. Elohim ist offensichtlich das Schlüsselwort zum tieferen Verständnis des biblischen Schöpfungsberichts. Die Theorie, dass hier Außerirdische sprechen, ist nicht ganz abwegig, denn äußerlich betrachtet ist elohim ein Pluralbegriff wie die Gherubim u n d die Seraphim: „die Cheruben u n d Seraphen". Bedeutet elohim also „die Elohen"? Im biblischen Schöpfungsbericht ist das Wort elohim jedoch ein Sonderfall, weil dieser Begriff, obwohl er in der Mehrzahl steht, ein Prädikat in der Einzahl hat. Es heißt also nicht: „Die Elohim sprachen: Lasset uns", sondern „Elohim sprach: Lasset uns ..." In der Bibel k o m m t das W o r t elohim m e h r f a c h vor, m a n c h m a l mit einem Singularprädikat, manchmal mit einem Pluralprädikat. Die Schreiber des Alten Testaments haben also sehr wohl unterschieden, w a n n elohim ein Pluralbegriff (im Sinn von „Götter") ist und w a n n ein Singularbegriff im Sinn von „Gott". Dennoch ist im ersten Kapitel des Buches Genesis auffällig, dass Elohim sagt: „Lasset uns Menschen machen nach unserem Abbild, uns ähnlich ..." Diese paradoxe Formulierung signalisiert, dass hier ein tieferes Geheimnis verborgen ist. W e n n elohim als Singularbegriff Gott bedeutet, so steht dieser Begriff i m m e r in Bezug zur Schöpfung: Gott als Schöpferwesen, als schöpfende Einheit und schöpfendes Kollektiv. Elohim ist die Einheit von Lichtwesen, die mit Gottes Willen eins sind. Gott wirkt durch sie, u n d sie wirken in Gottes Willen. Wie Jesus kann auch die Einheit der Elohim sagen: „Ich u n d der Vater sind eins" (Joh 10,29). Die Wörter „Einheit", „Gruppe", „Schar", „Kollektiv" sind wie das hebräische Originalwort elohim Mehrzahlbegriffe mit einem Singularprädikat: Die Einheit (Schar) der Lichtwesen schuf, u n d nicht schufen. Obwohl „schuf" steht, ist klar, dass diese Einheit nicht eine abstrakte Einheit ist (eine Einheit von „Energie"), sondern eine Einheit von bewussten Wesen: Elohim, Lichtwesen, göttliche Schöpferwesen. Diese Elohim schufen die Menschen nach ihrem Abbild. Und die Menschen sind ebenfalls elohim ... 28
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Der Elohim-Code Der d u r c h Jesus b e r ü h m t g e w o r d e n e Satz „Ihr seid Götter" ist ein Zitat aus d e m Alten Testament, aus Psalm 82. Jesus k a m n a c h Jerusalem. Es sollte das zweitletzte Mal sein. Als er d e n T e m p e l betrat, t r a t e n die Pharisäer auf i h n zu u n d wollten i h n zu einer klaren Aussage d r ä n g e n : „Was hältst du u n s im U n g e w i s s e n ? Bist du der Messias, so sage es u n s frei heraus!" Jesus a n t w o r t e t e mit k ü h n e n W o r t e n , sagte aber w e d e r Ja noch Nein. Er n a n n t e Gott seinen Vater u n d e n d e t e mit d e m Satz: „Ich u n d der Vater sind eins." (Joh 10,29) Die Pharisäer e m p f a n d e n Jesu A n t w o r t als Gotteslästerung u n d waren entrüstet. Sie h o b e n Steine auf, um i h n zu steinigen, weil das dritte Buch Mose (24,16) f ü r Gotteslästerung die T o d e s s t r a f e fordert. Jesus a n t w o r t e t e i h n e n f u r c h t l o s u n d a u c h etwas sarkastisch: „Im A u f t r a g m e i n e s Vaters h a b e ich viele gute T a t e n vor euch vollbracht. Für welche dieser T a t e n wollt ihr m i c h steinigen?" Sie e n t g e g n e t e n i h m : „Wir steinigen dich nicht w e g e n deiner g u t e n Taten, s o n d e r n w e g e n deiner Gotteslästerung!" Da k o n t e r t e Jesus: „Steht nicht in e u r e m Gesetz: ,Ich [Gott] h a b e zu e u c h gesagt: Ihr seid Götter'? Gott n e n n t also die, an die er sein W o r t richtet, Götter, u n d ihr wollt doch nicht die Schrift anzweif e l n ? Mich aber hat der Vater bevollmächtigt u n d mit seiner Botschaft in die W e l t gesandt. W i e k ö n n t ihr da b e h a u p t e n , es sei Gotteslästerung, w e n n ich sage, dass ich Gottes S o h n bin?" (Joh 1 0 , 3 4 - 3 6 ) Die h e r k ö m m l i c h e Ü b e r s e t z u n g „Ihr seid Götter" ist missverständlich, u n d Jesus distanziert sich v o n d e n F u n d a m e n t a l i s t e n , die ihn angreifen, i n d e m er „euer Gesetz" sagt, nicht „unser Gesetz". Das Wort elohirn k o m m t in der h e b r ä i s c h e n Bibel m e h r als 2 5 0 0 Mal vor u n d bezieht sich auf Gott, Götter, Engel u n d a u c h auf Menschen, die Gott vertreten, v. a. Richter. In Psalm 82 (siehe S. 2 9 2 im vorliegenden Buch) bezieht sich elohim g e m ä ß d e n alten M y t h e n K a n a a n s u n d M e s o p o t a m i e n s auf Götter: „Elohim e r h e b t sich in der Versamml u n g des El u n d spricht zu d e n elohim [...]: ,Wohl h a b e ich gesagt: Ihr seid Götter u n d allesamt S ö h n e des Höchsten. Doch ihr w e r d e t sterben wie die M e n s c h e n [...]'." Die F o r m u l i e r u n g „ihr w e r d e t sterben wie die Menschen" zeigt, dass die A d r e s s a t e n in Psalm 82 nicht M e n s c h e n sind, s o n d e r n Götter. Jesus h i n g e g e n bezieht „Ihr seid Götter" auf die M e n s c h e n , u n d er weiß, dass dies eine n e u e u n d f ü r die Schriftgelehrten ü b e r r a s c h e n d e Interpretation ist, weshalb er gleich im f o l g e n d e n Satz eine eigene Erklärung f ü r das Wort elohim gibt, um zu rechtfertigen, dass er diesen Satz hier auf die M e n s c h e n bezieht: „Gott n e n n t also die, an die er sein W o r t richtet, Götter." U n d die ersten, an die Elohim (Gott) n a c h der S c h ö p f u n g sein W o r t richtete, w a r e n die M e n s c h e n (Gen 1 , 2 8 - 3 0 ) . Damit b e k o m m e n 29
Kapitel 1
w i r e i n e n Schlüssel z u m ersten Kapitel des Buches Genesis. Dort steht, dass Elohim d e n M e n s c h e n „nach u n s e r e m Abbild, u n s ähnlich" schuf, u n d Elohim sagt im Psalm 8 2 : „Ihr seid elohim." U n d Jesus bezieht „Ihr seid elohim" auf die M e n s c h e n ! W e n n das Elohim-Schöpferkollektiv d e n M e n s c h e n schuf u n d die M e n s c h e n elohim sind, d a n n b e d e u t e t dies nichts anderes, als dass die elohim selber zu M e n s c h e n w u r d e n ! Ihr Lichtkörper w u r d e d u r c h Materialisation z u e i n e m physischen M e n s c h e n k ö r p e r . Elohim ist hier ein Oberbegriff f ü r die k o s m i s c h e n Schöpferwesen, die Lichtwesen, d . h . W e s e n aus d e n Lichtwelten. Die Lichtwelten sind „die Himmel", die am A n f a n g der Bibel u n d der Thora, in Gen 1,1, e r w ä h n t w e r d e n : „Am A n f a n g schuf Elohim die H i m m e l u n d die Erde." Doch a u c h i m Johannes-Evangelium erscheint das W i s s e n u m die Elohim-Natur des M e n s c h e n n u r in verdeckter Form, weil Jesus es d u r c h einen m y t h o l o g i s c h e n Bezug auf das Alte T e s t a m e n t tarnt. 7 Dass das Alte T e s t a m e n t m e h r als n u r eine B e d e u t u n g s e b e n e hat, sagt das Alte T e s t a m e n t selbst, u n d zwar gleich ganz am A n f a n g .
Genesis 1,1 beginnt mit 2-2 Die Thora, die heilige Schrift des Judentums, besteht h a u p t s ä c h l i c h aus d e n f ü n f Büchern Mose, die auch d e n A n f a n g der Bibel darstellen. W a s an dieser Stelle - im erste n Satz u n d in d e n ersten W o r t e n - steht, ist also f ü r das J u d e n t u m wie f ü r das C h r i s t e n t u m v o n g r u n d l e g e n d e r Bed e u t u n g . O h n e irgendwelche einleitenden W o r t e w i r d dort sogleich der Kern aller O f f e n b a r u n g in e i n e m einzigen Satz z u s a m m e n g e f a s s t : „Am A n f a n g schuf Gott die H i m m e l u n d die Erde." Im H e b r ä i s c h e n steht: hereschit hara elohim et ha schamajim we et ha eretz. „Beim Beginn (bereschit) schuf (bara) Gott (elohim) sowohl die H i m m e l (et ha schamajim)* als auch die Erde (we et ha eretz)." Im H e b r ä i s c h e n hat jeder Buchstabe auch einen Zahlenwert. A (alef) ist 1, B (bet) ist 2. Auffällig ist n u n , dass am A n f a n g dieser heiligen Schrift ein B steht: eine 2! W e n n m a n eine Schriftrolle ö f f n e t u n d ganz am A n f a n g zu lesen b e g i n n t , w ü r d e m a n erwarten, dass dort eine 1 steht. Aber n e i n : Kapitel 1, Vers 1, W o r t 1 b e g i n n t mit B. U n d nicht n u r das erste W o r t b e g i n n t m i t B, auch das zweite.
* Im hebräischen Originaltext ist das Wort schamajim Mehrzahl, also „die Himmel", wodurch wie selbstverständlich gesagt wird, dass es mehrere Himmel gibt, grundlegend sieben. Die heilige Zahl 7 spiegelt sich auch in der Anzahl der Schöpfungstage. 30
Der Mensch entstand durch eine Materialisation von Lichtwesen
Gen 1,1:
bereschit bara elohim et ha schamajim we et ha eretz. 1 I 2 2
Wie sonderbar: Gen 1,1 beginnt mit den Initialen 2-2. Das Tor zur Genesis ist über die 2 codiert. 2 - 2 ist der Schlüssel zu diesem Tor. Was verbirgt sich hier? Welche Botschaften w u r d e n in dieser Verschlüsselung direkt an den A n f a n g gestellt? Das Erste, was hier signalisiert wird, ist, dass das Alte Testament grundlegend zwei Bedeutungsebenen hat: absolute Aussagen und relative Aussagen. Diese beiden Ebenen sollten nicht vermischt werden. Das heißt, nicht jede Aussage in den heiligen Schriften ist absolut. Nicht überall, wo „Gott" steht, spricht Gott. Die Gläubigen müssen lernen zu unterscheiden und f ü r ihren Glauben Verantwortung zu ü b e r n e h m e n : Welche Stelle enthält eine absolute Wahrheit, welche eine relative? Gleich am Anfang, mit den ersten Buchstaben, entziehen die Bibel u n d die Thora jeglichem Fundamentalismus (= Verabsolutierung von heiligen Schriften) die Grundlage. Verachtet nie die Worte aus dem Geist Gottes: Prüfet alles, und das Gute behaltet! Und von jeder Art des Bösen [dazu gehört auch die Verabsolutierung relativer Aussagen der heiligen Schriften] haltet euch fern! (1 Thess 5,20-22) Eine weitere Bedeutung des Genesis-Schlüssels bezieht sich auf den interessanten Umstand, dass das Buch Genesis zwei Schöpfungsberichte enthält: die Beschreibung der sieben Schöpfungstage und danach die Geschichte von Adam u n d Eva. 2-2 bedeutet, dass diese beiden Berichte nicht undifferenziert gleichgesetzt werden sollten (was biblische Kreationisten tun, weshalb sie z u m Schluss kommen, das Universum u n d die Erde seien 7000 Jahre alt). Die 2 am Anfang des Buches Genesis hat auch eine kosmologische Bedeutung. Sie signalisiert, dass hier „Akt 2" beginnt. Der biblische Schöpfungsbericht ist nicht falsch oder u n w a h r (es stimmt: Gott schuf Himmel u n d Erde), aber er beginnt nicht ganz „am Anfang", weil das Ewige keinen Anfang hat. Der Buchstabe B (bet) bedeutet als hebräisches W o r t „Haus". Sein Erscheinen am Anfang der Thora wird deshalb so interpretiert, dass Gott der materiellen Schöpfung innewohnt, ohne mit ihr identisch zu sein, so wie auch wir nicht mit unserem Haus und nicht mit unserem Körper identisch sind. W e n n wir die Gesamtheit der Realität von der Materie her anschauen, müssen wir uns vergegenwärtigen, dass Materie nicht das Ein und Alles ist. Neben u n d hinter der Materie gibt es noch etwas „Zweites". Dadurch, dass die 2 am Platz der 31
Weitere Zahlenbotschaften im ersten Kapitel der Genesis Die ersten zwei Wörter von Genesis 1,1 haben die Initialen B-B (2-2). Damit ist die Zahlensymbolik jedoch noch lange nicht erschöpft. Der numerische Gesamtwert aller hebräischen Wörter von Gen 1,1 (bereschit bara elohim et ha schamajim we et ha eretz) ist 2701. Diese Zahlenanalyse wird Gematria genannt. Die Zahl 2701 lässt sich vielfach deuten. Von großer Bedeutung ist die Aufteilung 676 + 2025. 676 ist 2 6 x 2 6 (= 26 2 ), und 2025 ist 4 5 x 4 5 (= 45 2 ). 26 ist die Gematria-Zahl von JHWH, 45 ist die Gematria-Zahl von „Adam". 26 ist also die Zahl Gottes, 45 die Zahl des Menschen. Beide Zahlen „hoch 2" (siehe 2-2 am Anfang von Gen 1,1) ergeben in ihrer Summe die Zahl des ersten Genesis-Satzes. „Am Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde": Die Schöpfung beinhaltet von Anfang an den Menschen als Ziel dieser Schöpfung! Dass die Summe der Gotteszahl und der Menschenzahl in ihrer zweiten Potenz („hoch 2") die Zahl des Schöpfungssatzes ergibt, hat eine hohe mystische Bedeutung (Stichwörter: „weiblicher" und „männlicher" Aspekt Gottes und unio mystica). Dies wird weiter dadurch illustriert, dass )HWH (26) in 2 x 13 aufgeteilt werden kann. Im Hebräischen gibt es zwei zentrale Wörter mit dem GematriaWert 13: echad, „Einheit; der Eine", und ahava, „Liebe". Das Absolute ist also nicht nur eine abstrakte Einheit, sondern auch Liebe. Liebe ist das innerste Wesen von Bewusstsein, denn nur in Liebe sind wir als Individuen bewusst mit der Quelle verbunden („gleichzeitig" zwei und eins). Philosophisch gesprochen: Die Ganzheit umfasst Energie und Bewusstsein, d.h. Nondualität und Individualität (13+13). Erst durch die Erkenntnis dieser Ganzheit werden Einseitigkeiten und halbe Wahrheiten überwunden. Die Gotteszahl 26 ist über die 19 mit der Adam-Zahl 45 verbunden. 19 ist die Gematria-Zahl von Eva! Über die Frau schafft Gott den Menschen als sein Abbild. Dies entzieht jeglicher patriarchalen Einseitigkeit die Grundlage, sowohl in religiösen als auch in säkularen Gesellschaften. Wenn der Mensch Gott (26) ohne die 19 sieht, erhebt er sich mit seiner 45 über Gott und fällt in destruktive Denk- und Lebensweisen. Diese wenigen Beispiele geben einen Einblick, wie göttliche Inhalte sich in Zahlenwerten spiegeln können und wie solche Zahlenwerte Ausdruck eines entsprechenden Inhalts sind (z.B. die ursprünglichen Maßsysteme; siehe Kapitel 2). All dies ist nicht einfach Zufall oder das Ergebnis eines intellektuellen Konstrukts, sondern Ausdruck einer höheren Ordnung, die in der materiellen Schöpfung überall gegenwärtig ist, bis hinein in die Struktur von heiligen Schriften. Denn hinter der Materie wirkt göttliches Bewusstsein, und die Schwingung dieses Bewusstseins lässt jegliche Schöpfung (vom Kosmos bis zu den nuklearen Strukturen) entsprechend geprägte Formen annehmen. Die hier vorgestellten Zahlenbotschaften sind nur einige wenige Beispiele für die Allgegenwart der kosmischen Intelligenz und Inspiration, die in allen Formen der Schöpfung zu entdecken ist.
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1 steht, symbolisiert sie die w a h r e Natur der göttlichen Realität: Es gibt S c h ö p f u n g u n d Schöpfer, Materie u n d Geist, Unendlichkeit u n d Ewigkeit. Beide sind „eins", aber nicht identisch.
Unendlichkeit und Ewigkeit Das soeben Dargelegte ist e n t s c h e i d e n d f ü r das V e r s t e h e n der geistigen H e r k u n f t des M e n s c h e n . W a s ist Leben? W a s ist Materie? Die theistischen Mysterienschulen g e b e n hierzu folgende Erklärung: Materie ist unendlich wandelbare Energie.8 Materie ist Energie u n d erzeugt sich ständig w a n d e l n d e F o r m e n , die ins Große wie ins Kleine u n e n d l i c h sind. Der K o s m o s ist in sich unendlich, u n d auch die a t o m a r e n W e l t e n erweisen sich als u n e n d l i c h . Jede Schneeflocke, jede Blüte, jedes Blatt, jeder Grashalm - jede natürlich e n t s t a n d e n e Form, ob organisch oder anorganisch - ist einzigartig. Nur schon in u n s e r e r E r f a h r u n g s w e l t ist die Vielfalt der materiellen F o r m e n u n e n d l i c h . Die Unendlichkeit der Materie k ö n n e n w i r ü b e r die Fraktalgeometrie veranschaulichen, aber wir k ö n n e n sie u n s nicht wirklich vorstellen. Ein u n e n d l i c h e r Makrokosmos. Ein u n e n d l i c h e r Mikrokosmos. Unendlichkeit b e d e u t e t : unendlicher R a u m u n d u n e n d l i c h e Zeit. Aber die Unendlichkeit ist n o c h nicht alles! Die Realität u m f a s s t nicht n u r die Unendlichkeit v o n R a u m u n d Zeit (Polarität), s o n d e r n auch das Raumlose u n d das Zeitlose: die Welt des Spirituellen, die Ewigkeit. Ewigkeit b e d e u t e t nicht „unendlich lange Zeit", s o n d e r n Zeitlosigkeit, das zeitlose Sein jenseits aller Polarität v o n R a u m u n d Zeit. Die 2 am Platz der 1 weist also d a r a u f h i n , dass die Realität nicht n u r Einheit, s o n d e r n GANZHEIT ist, u n d die Ganzheit u m f a s s t sowohl die Unendlichkeit (Materie/Energie) als auch die Ewigkeit (Bewusstsein/ das Spirituelle). Die Unendlichkeit der materiellen Welt ist „eingebettet" in die Ewigkeit der r ä u m - u n d zeitlosen spirituellen Welt. W e n n wir m e i n e n , es gebe n u r die Materie u n d k e i n e n spirituellen U r g r u n d , t u n wir g e n a u das, w o v o r die 2 auf Platz 1 u n s w a r n t . W e r diesen Fehler macht, v e r k e n n t die Ganzheit der göttlichen S c h ö p f u n g u n d w i r d die Materie auf eine Weise v e r w e n d e n , die nicht in Ü b e r e i n s t i m m u n g mit der Ganzheit u n d d a m i t a u c h nicht i n Ü b e r e i n s t i m m u n g m i t der O r d n u n g der S c h ö p f u n g ist. Das Z u s a m m e n s p i e l v o n Unendlichkeit u n d Ewigkeit lässt sich d u r c h ein einfaches Beispiel veranschaulichen. Die Unendlichkeit zeigt sich auf allen E b e n e n der Materie, so auch auf der zweidimensionalen. Aus der Geometrie w i s s e n wir, dass eine Gerade eine Linie v o n u n e n d licher Länge ist. Eine Gerade verläuft in einer Fläche, die ebenfalls unendlich ist. Für u n s e r Auge ist die Gerade eine Linie, die eine gewisse 33
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Breite u n d somit zwei Seiten hat, was bildlich der Polarität von Raum u n d Zeit entspricht. Die Fläche, in der die Gerade verläuft, hat eine unendliche Ausbreitung. Die Gerade steht f ü r die Materie (das Unendliche), die Fläche f ü r das Raum- u n d Zeitlose (die Ewigkeit). In diesem Beispiel ist es klar, dass es absurd wäre zu behaupten, die Gerade existiere unabhängig von der Fläche oder es gebe n u r die Gerade u n d keine Fläche. Ebenso absurd ist es zu glauben, die Materie existiere getrennt vom Spirituellen oder es gebe nichts Spirituelles, sondern n u r die Materie, die sich selber organisiere u n d „aus sich selbst heraus" Information u n d Form hervorbringe. So wie die Fläche die Gerade trägt u n d ihr die Form gibt, so ist die Materie in das Spirituelle eingebettet u n d b e k o m m t vom Spirituellen - von Gottes absolutem Bewusstsein u n d von unserem relativen Bewusstsein - ihre Form. Das Spirituelle ist ewig u n d allgegenwärtig, all-gegenwärtig im wörtlichen, „zeitlichen" Sinn, obwohl es im Ewigen keine Zeit gibt. Aus der Sicht der Ganzheit/Ewigkeit gibt es keine Vergangenheit u n d Zukunft, sondern alles ist ewige Gegenwart, immer gegenwärtige Ewigkeit! Dies ist auch der Schlüssel zur theistischen Interpretation der Quantenphysik. Für den Verstand ist das Raum- u n d Zeitlose unvorstellbar, d e n n er ist auf die Parameter von Raum u n d Zeit „programmiert". Dennoch k ö n n e n wir mit Verstand u n d Logik verstehen, dass die Ganzheit sowohl das Unendliche als auch das Ewige umfasst, mit anderen Worten, sowohl das Relative als auch das Absolute. U n d mit einem mystischen Bewusstsein k ö n n e n wir diese Ganzheit auch w a h r n e h m e n u n d als konkrete Realität erleben.
Faszination Quantenphysik Die wichtigste Aussage des letzten Unterkapitels war, dass die Unendlichkeit der Materie in die Ewigkeit des Spirituellen eingebettet ist. Beides z u s a m m e n ist die göttliche Ganzheit. Gehen wir n u n einen Schritt weiter. Der spirituelle Urgrund der Materie ist Bewusstsein („Gottes Geist"), u n d Bewusstsein ist immer mit Intelligenz u n d Intention verbunden, sowohl im Relativen als auch im Absoluten. (Wir als Teile des Ganzen h a b e n Bewusstsein u n d Willen, weil das Ganze Bewusstsein u n d Willen hat.) In der W i r k u n g auf die Materie zeigt sich Intelligenz als Information. Form entsteht durch Information, u n d hinter jeder Information wirkt Bewusstsein. Die „Informatik", die das Universum entstehen ließ, weist also auf Intelligenz u n d Intention hin. W e n n wir meinen, Materie sei das einzig Reale, müssen wir an eine 34
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Selbstorganisation der Materie glauben. Ebenso m ü s s e n w i r glauben, das U n i v e r s u m sei zufällig e n t s t a n d e n , o h n e Grund, o h n e Ziel u n d o h n e Sinn,* u n d der M e n s c h sei nichts anderes als ein „unbeabsichtigtes, kosmologisch u n b e d e u t e n d e s u n d v o r ü b e r g e h e n d e s R a n d p h ä n o m e n eines sinnleeren Universums" (siehe Zitat auf S. 22). Dies ist jedoch n u r ein theoretischer u n d intellektueller Glaube, d e n n alles - die Natur, der Kosmos, u n s e r eigenes Leben - lässt e r k e n n e n , dass die P h ä n o m e n e „Schöpfung" u n d „Leben" nicht b l o ß eine F u n k t i o n der Materie sind. Das Ganze ist immer mehr als die Summe seiner Teile. Linear-mechanische u n d q u a n t e n m e c h a n i s c h e U r s a c h e n sind nicht die Faktoren, die das Leben an sich a u s m a c h e n . Die Q u a n t e n p h y s i k dringt h e u t e in die u n e n d l i c h e n T i e f e n der Materie vor u n d entdeckt i m m e r mehr, welch ein M y s t e r i u m u n s e r e Welt ist. W i r s p ü r e n : W i s s e n s c h a f t m u s s nicht materialistisch sein, u n d das Spirituelle m u s s - z u m i n d e s t in seiner W i r k u n g - auch materiell w a h r n e h m b a r u n d n a c h w e i s b a r sein. Die Q u a n t e n p h y s i k dringt hier tatsächlich bis an die Grenzen des wissenschaftlich E r k e n n b a r e n vor. Am A n f a n g des 20. J a h r h u n d e r t s e n t d e c k t e n Pioniere der n e u e n Physik, w i e Max Planck, Niels Bohr u n d Erwin Schrödinger, dass die Materie in ihrer a t o m a r e n Dimension, in ihrer i n n e r s t e n Struktur, nicht d e n m e c h a n i s c h e n Gesetzen der N e w t o n s c h e n Physik folgt. Die kleinsten „Teilchen" der Materie b e w e g e n sich nicht linear wie materielle Objekte u n s e r e r Erfahrungswelt, s o n d e r n m a c h e n Q u a n t e n s p r ü n g e , die wir nicht fix b e r e c h n e n k ö n n e n . W i r k ö n n e n n u r sagen, wie h o c h die W a h r s c h e i n l i c h k e i t ist, dass ein Elektron „hier" oder „dort" ist. W a s ist die Ursache, die b e s t i m m t , w i e sich die innerste S t r u k t u r der Materie f o r m t ? Eine erste A n t w o r t w u r d e bereits gegeben: Hinter jeder F o r m steht I n f o r m a t i o n . Aber w o h e r k o m m t die I n f o r m a t i o n , die die Materie f o r m t , a n g e f a n g e n mit der Bewegung der Elektronen u n d der n o c h kleineren Materie-Einheiten? Mutige Q u a n t e n p h y s i k e r sprechen h e u t e offen aus, was die spirituellen W i s s e n s c h a f t l e r aller Zeiten schon i m m e r gewusst h a b e n : Materie wird von Bewusstsein beseelt und bewegt. Bewusstsein ist die spirituelle Energie eines Schöpferwesens, u n d S c h ö p f e r w e s e n sind wir alle. In d e n v e r g a n g e n e n Jahren w u r d e n Bücher zu d e n T h e m e n „Geist * »In einem Universum mit blinden physikalischen Kräften und genetischer Verdoppelung werden manche Menschen verletzt, andere haben Glück, und man wird darin weder Sinn noch Verstand noch irgendeine Gerechtigkeit finden. Das Universum, das wir beobachten, hat genau die Eigenschaften, mit denen man rechnet, wenn dahinter kein Plan, keine Absicht, kein Gut oder Böse steht, nichts außer blinder, erbarmungsloser Gleichgültigkeit." (Richard Dawkins, führender Evolutionist der Gegenwart),J 35
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prägt Materie", „Visualisierung/Intention", „Kraft der G e d a n k e n " u n d „ W u n s c h e r f ü l l u n g " zu Millionen-Bestsellern. Diese T h e m e n treffen d e n Nerv der Zeit. Die M e n s c h e n s p ü r e n , dass sie S c h ö p f e r w e s e n sind, u n d m ö c h t e n w i e d e r lernen, ihre eigene Realität zu erschaffen. Als Beispiel m ö c h t e ich ein Buch v o n Dr. David H a m i l t o n zitieren: Achte auf Deine Gedanken - Warum der Geist die Materie beherrscht. David H a m i l t o n ist Biochemiker, arbeitete bis 1 9 9 9 in der medizinis c h e n Forschung, stieg d a n n aus dieser B e r u f s l a u f b a h n aus u n d gehört h e u t e zu d e n b e k a n n t e s t e n M o t i v a t i o n s t r a i n e r n Englands. Er schreibt: Neueste wissenschaftliche Entdeckungen zeigen, dass jeder unserer Gedanken und jedes unserer Gefühle sich in unserem Körper ausdrückt. [...] Unsere Gedanken und Gefühle schalten sogar unsere Gene ein und aus. Wissenschaftliche Untersuchungen haben vor Kurzem gezeigt, dass sie zu Wachstum in bestimmten Bereichen unseres Gehirns führen können, was schließlich zu Veränderungen unseres Körpers führt. In einem sehr wörtlichen Sinn sind wir also, was wir denken! [...] Einige der hier wiedergegebenen wissenschaftlichen Thesen haben bisher noch keine allgemeine Zustimmung in der Gemeinschaft der Forscher gefunden, obwohl dies nicht bedeutet, dass sie falsch sind. Häufig dauert es einige Zeit, bis neue Ideen oder Entdeckungen sich durchsetzen und allgemein anerkannt werden. Ich bin davon überzeugt, dass viele der in diesem Buch erwähnten Studien auf ein reales Phänomen hindeuten. Ich glaube, dass wir, was unser Verständnis des Bewusstseins und Zusammenhangs von Geist und Materie betrifft, kurz vor einem wichtigen Durchbruch stehen.1" Im „Verständnis des Z u s a m m e n h a n g s v o n Geist u n d Materie" ist die W i e d e r e n t d e c k u n g der Involution ein e n t s c h e i d e n d e r Faktor. Dass physische Körper d u r c h eine V e r d i c h t u n g v o n h ö h e r d i m e n s i o n a l e r Energie e n t s t e h e n k ö n n e n , ist ein n a h e l i e g e n d e r Schluss aus d e n E r k e n n t n i s s e n der holistischen Q u a n t e n p h y s i k . Auch David H a m i l t o n e r w ä h n t dieses P h ä n o m e n u n d n e n n t e s „Kondensation". Seit Jahrtausenden sagen mystische Lehren, dass sich Bewusstsein zur materiellen [grobstofflichen) Welt verdichtet, ähnlich wie Dampf kondensiert und zu Wasser und Eis wird. [...] Mystiker glauben, dass sämtliche Materie sich aus dem Feld der unendlichen Intelligenz kondensiert, und die Quantenphysik lehrt, dass alle Materie an Punkten erscheint, an denen das Quantenfeld am intensivsten ist. (...] Wir sind [...] Teile des einen Ganzen. Doch im Prozess der Kondensation verlieren wir irgendwie das Bewusstsein unserer wahren Natur. Es ist so, wie wenn ein Tropfen aus einem Ozean der bewussten Intelligenz kondensiert und, indem er erkennt, dass er ein Tropfen geworden ist, vergisst, dass er einst ein Teil des Ozeans war und es auch weiterhin bleibt. [...] Unsere Wünsche können eine große Macht haben - sie beeinflussen sogar die Entstehung von Materie." 36
Der Mensch entstand durch eine Materialisation von Lichtwesen
Wissenschaft und Selbsterkenntnis Über die Q u a n t e n p h y s i k e r k e n n e n wir die Unendlichkeit der Materie u n d k ö n n e n induktiv schlussfolgern, dass die Materie in ein absolutes „Quantenfeld" eingebettet ist. Auf das Q u a n t e n f e l d selbst hat die Q u a n t e n p h y s i k k e i n e n Zugriff. Das bedeutet aber nicht, dass wir v o n dieser göttlichen Quelle g e t r e n n t sind u n d ü b e r sie nichts e r f a h r e n können. Die Q u a n t e n p h y s i k u n d jede a n d e r e W i s s e n s c h a f t u m f a s s t n ä m lich nicht n u r die Materie, d . h . das W a h r g e n o m m e n e (die Objekte), s o n d e r n auch u n d insbesondere die b e t r a c h t e n d e n u n d w a h r n e h m e n d e n Personen, die Subjekte. Die Q u a n t e n p h y s i k hat gezeigt, dass w i r m i t u n s e r e m Bewusstsein s u b a t o m a r e Prozesse beeinflussen. U n d hier ist wichtig zu e r k e n n e n , dass das Bewusstsein im Spirituellen, im Ewig e n g r ü n d e t . Das U n e n d l i c h e e r k e n n e n w i r d u r c h die E r f o r s c h u n g der Materie, das Ewige e r k e n n e n w i r d u r c h die E r f o r s c h u n g des Bewusstseins, d. h. durch uns, d u r c h Selbsterkenntnis. Aus diesem G r u n d musste in d e n alten K u l t u r e n jeder S t u d e n t u n d Adept zuerst d e n W e g der S e l b s t e r f o r s c h u n g u n d der S e l b s t e r k e n n t n i s gehen. D e n n w e r Schamanismus, Magie, Forschung u n d W i s s e n s c h a f t betreibt, o h n e in Selbste r k e n n t n i s zu g r ü n d e n , w i r d seinen Fortschritt f r ü h e r oder später in eine destruktive R i c h t u n g lenken. Die W i s s e n s c h a f t l e r w a r e n gottesbewusst u n d n a t u r v e r b u n d e n , u n d n u r solche Mystiker (im weitesten Sinn) sollten W i s s e n s c h a f t l e r sein. I m m e r w e n n diese Regel durchbroc h e n wird, b e g i n n t der Niedergang der b e t r e f f e n d e n Gesellschaft. Dies beschrieb auch Piaton exemplarisch a n h a n d seiner Geschichte ü b e r d e n legendären Inselstaat Atlantis u n d dessen Untergang.
Zwei Arten von Zweiheit: Polarität und die Entstehung von Dualität Mit d e m T h e m a „Missbrauch von Wissen" k o m m e n wir zur Frage nach d e m W e s e n u n d d e m U r s p r u n g des Bösen. W i e k a n n auf der Grundlage der v o l l k o m m e n e n H a r m o n i e , aus der die materielle S c h ö p f u n g hervorgeht, S p a l t u n g u n d Böses e n t s t e h e n ? W e n n w i r allesamt Lichtwesen sind, w i e k o m m t es, dass gewisse W e s e n Dunkelheit e r z e u g e n ? Aus der Sicht der Involution lassen sich diese Fragen u m f a s s e n d u n d differenziert b e a n t w o r t e n , u n d wir e n t d e c k e n hier eine weitere Bed e u t u n g der Genesis-Initialen 2-2. Sie w e i s e n darauf hin, dass es zwei Arten von Zweiheit gibt u n d dass diese nicht verwechselt oder gleichgesetzt w e r d e n sollten. Die erste 2 steht f ü r die Polarität, die zweite f ü r die Dualität.
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Nicht Urknall, sondern Ur-Sprung: die Entstehung des Universums aus spiritueller Sicht Aus dem ewigen Urgrund des absoluten Seins entstehen (in zyklischen Kreisläufen) Urmaterie und Kosmos durch den allumfassenden Ursprung, ohne dass der Urgrund dadurch aufgelöst oder umgewandelt würde, ähnlich wie Licht sich nicht wandelt oder verringert, wenn irgendwo Schatten entsteht. Am Anfang des Universums war kein Ur-Knall, sondern ein Ur-Sprung, nämlich ein Quantensprung von Energie durch das „Medium" des absoluten Bewusstseins (im Sanskrit Visnu genannt). Durch diesen Ur-Sprung, dargestellt durch das Ausund Einatmen Vi?nus, wird es möglich, dass vor dem Hintergrund der räum- und zeitlosen, spirituellen Welt parallel und „gleichzeitig" eine materielle Welt von Raum und Zeit entsteht, bestehend aus zahllosen Universen, die anfänglich alle in einer feinstofflichen Form existieren. Nun richten wir unseren Blick vom Bereich außerhalb der Universen hinein in das Universum, in dem wir leben. Das Uruniversum war anfänglich eine rein feinstoffliche Schöpfung. Dies war die erste Lichtwelt, entstanden als Spiegelbild der ewigen spirituellen Welt. Aus dieser ersten Lichtwelt ging die gesamte weitere kosmische Schöpfung hervor. Dies geschah durch eine interdimensionale Verdichtung (= Involution) von den höheren Welten bis hinunter in die Dimension der dichtesten Materie. Mit anderen Worten: Während das Ewige immer im „Hintergrund" (immanent und transzendent) gegenwärtig ist, entstehen durch eine göttliche Schöpfung Raum und Zeit, d.h. die Vielzahl der Universen, und in jedem Universum zuerst die höchste, am wenigsten verdichtete Dimensionswelt. Dieser höchste „Himmel" enthält potentiell alle anderen Parallelwelten, die im Lauf der Zeit - oder richtiger: im Lauf von Raum und Zeit - über Involution manifestiert werden. Die meisten Mysterientraditionen sprechen hier von sieben Dimensionsebenen. Das Erklärungsmodell der Involution geht von der Realität der spirituellen (absoluten) Welt und von der Multidimensionalität des Kosmos aus, was bedeutet: Bewusstsein und Leben als Urprinzip sind ewige Realitäten; die verschiedenen Dimensionswelten und Lebewesen entstehen als „Abbild" nach den prägenden „Vorbildern" der nächsthöheren Dimension, letztlich nach dem Urbild des absoluten Bewusst-Seins. Das Spirituelle hat ein eigenes Sein und ist als Bewusstsein unabhängig von der Materie. Alle materiellen Formen entstehen direkt oder indirekt durch die Beseelung, die vom Spirituellen ausgeht. Obwohl das Spirituelle und das Materielle nicht dasselbe sind, bilden sie keine „absolute Zweiheit" (Dualismus), aber auch keine „abstrakte Einheit" (Monismus), sondern eine lebendige Ganzheit (beschrieben durch den Theismus).
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Der Mensch entstand durch eine Materialisation von Lichtwesen
Polarität ist die sich gegenseitig ergänzende Zweiheit. Dualität ist die sich gegenseitig ausschließende Zweiheit. Polarität ist die G r u n d l a g e jeglicher S c h ö p f u n g , d e n n sie ist d a s d y n a m i s c h e Gleichgewicht d e r g l e i c h w e r t i g e n , n i c h t zu t r e n n e n d e n PolPaare. Die g r u n d l e g e n d e n Pol-Paare auf d e n v e r s c h i e d e n e n S c h ö p f u n g s e b e n e n s i n d : B e w u s s t s e i n u n d Materie, I n f o r m a t i o n u n d F o r m , R a u m u n d Zeit, H i m m e l u n d Erde, m ä n n l i c h u n d weiblich, i n n e n u n d a u ß e n , Tag u n d Nacht, usw. Die b e k a n n t e s t e n S y m b o l e f ü r die Polarität s i n d das Yin-Yang u n d das gleichschenklige Kreuz. Polarität ist das natürliche Gleichgewicht auf allen E b e n e n der S c h ö p f u n g . I n n e r h a l b d e r Polarität g e s c h i e h t e s „ i r g e n d w a n n ' z u m e r s t e n Mal u n d d a n n i m m e r wieder, d a s s Dualität e n t s t e h t : die sich g e g e n s e i t i g a u s s c h l i e ß e n d e Zweiheit. Dualität e n t s t e h t , w e n n das Gleichgewicht der g ö t t l i c h e n S c h ö p f u n g d u r c h e i n s p a l t e n d e s B e w u s s t s e i n g e b r o c h e n w i r d . Das, w a s v o r h e r im Gleichgewicht war, k i p p t in die Einseitigkeiten des Zuviel u n d des Z u w e n i g , u n d e s e n t s t e h t D u n k e l h e i t (im symbolis c h e n S i n n ) : die T r e n n u n g v o m Licht, die T r e n n u n g v o n d e r G a n z h e i t w a s Illusion (sanskr. rnäyä) ist, d e n n in W i r k l i c h k e i t s i n d w i r n i e v o m Ganzen getrennt.* U n d das f ü h r t u n s w i e d e r z u d e m , was a m A n f a n g des Kapitels gesagt w u r d e : d a s s w i r seit f ü n f t a u s e n d Jahren i n e i n e m Zeitalter d e r S p a l t u n g u n d des V e r g e s s e n s leben. Auf der e i n e n Seite d e r S p a l t u n g g l a u b e n viele M e n s c h e n , ihr Gottesbild sei d a s e i n z i g richtige u n d die g e s a m t e M e n s c h h e i t m ü s s e ihrer Religion u n t e r w o r f e n w e r d e n . Auf d e r a n d e r e n Seite g l a u b e n viele M e n s c h e n , e s g e b e n u r die Materie o d e r die „Einheit" u n d d e r M e n s c h s t a m m e v o n d e n T i e r e n ab. Gleichzeitig g l a u b e n a b e r a u c h viele M e n s c h e n , d a s s e i n e Ü b e r w i n d u n g dieser Einseitigkeiten m ö g l i c h ist u n d d a s s die W a h r h e i t e n d e r Religionen u n d d e r W i s s e n s c h a f t e n sich z u e i n e r h ö h e r e n E r k e n n t n i s v e r b i n d e n w e r d e n . Das Zeitalter des Vergessens b e d e u t e t , „dass die M e n s c h e n nicht i h r e w a h r e G r ö ß e e r k e n n e n " (siehe Zitat auf S. 10). Dies wiederum b e d e u t e t : W e n n w i r u n s e r e w a h r e G r ö ß e e r k e n n e n - „Ihr seid Lichtw e s e n " - , w i r d d a r a u s e i n e n e u e F o r m v o n Religion u n d e i n e n e u e F o r m v o n W i s s e n s c h a f t e n t s t e h e n , die k e i n e G e g e n s ä t z e m e h r sind. Die Wiss e n s c h a f t w i r d nicht m e h r materialistisch o d e r m o n i s t i s c h sein (siehe K a s t e n t e x t S . 3 8 u n t e n ) , die Religionen w e r d e n n i c h t m e h r d o g m a t i s c h u n d „dia-bolisch" (spaltend) sein. „ W i s s e n s c h a f t o h n e Religion ist l a h m , Religion o h n e W i s s e n s c h a f t ist blind." 1 2 So l a u t e t e Albert Einsteins treff e n d e Diagnose. Die Religion, die d e r hier v e r t r e t e n e n g a n z h e i t l i c h e n * Eine ausführliche Darlegung der Themen Einheit, Polarität und Dualität findet sich im Anhang (S. 319-329). 39
Kapitel 1
W i s s e n s c h a f t des Lebens entspricht, b e z e i c h n e ich, w i e bereits e r w ä h n t , als „theistisch". Um eine weitere, p r a k t i s c h e Definition zu g e b e n : Thei s m u s ist ein v e r n ü n f t i g e r Gottglaube, d . h . die spirituelle V e r b i n d u n g v o n V e r n u n f t u n d Glauben. Theisten sind Menschen mit einem vernünftigen Gottglauben, die die Differenzierung des Relativen und des Absoluten konsequent zu Ende gedacht haben. Sie bleiben nicht bei materialistischen oder atheistischhumanistischen Weltbildern stehen und sind - dank ihrer inneren Gotteserkenntnis - immun gegen die Fallen des Monotheismus [immun gegen religiöse Monopolansprüche]. [...] Theisten freuen sich, wenn sie sehen, wie Menschen in anderen Religionen ebenfalls Gottes Offenbarung und Inspiration erleben. Menschen, die wahrhaft gottesbewusst sind, erkennen sich überall, unabhängig davon, zu welchen Religionen und spirituellen Kreisen sie selbst und „die anderen" gehören. 1 '
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KAPITEL 2
Geistige Information formt Materie Wenn wir die Schöpfung betrachten, sehen wir überall Ordnung und Harmonie. Selbst wenn wir mit unserer beschränkten Sicht irgendwo „Chaos" und „Zufall" sehen, wird ein genaueres Hinschauen wiederum Ordnung und Harmonie offenbaren. Die theistische Wissenschaft postuliert, dass die Unendlichkeit der Materie in ein absolutes, ewiges Bewusstseinsfeld eingebettet ist und dass dieses ßewusstseinsfeld die Materie beseelt, mit In-Formation erfüllt und dadurch Form annehmen lässt. Die materialistische Wissenschaft hingegen postuliert, dass alles durch eine zufällige Selbstorganisation der Materie entstanden ist, dass es keine kosmische Intelligenz gibt und dass der physikalischen Welt keine göttliche Ordnung zu Grunde liegt. Wenn die Aussagen der theistischen Wissenschaft der Realität entsprechen, müsste sich sowohl theoretisch als auch empirisch nachweisen lassen, dass die Materie von einem göttlichen Bewusstseinsfeld getragen wird und entsprechend perfekte Ordnungsmuster beinhaltet, die in jeder Form auf die dahinter wirkende kosmische Information und Intelligenz hinweisen. Tatsächlich lassen sich solche Ordnungsmuster überall in der Schöpfung finden. Im Folgenden möchte ich einige erstaunliche Beispiele anführen, ausgehend von der alten Wissenschaft der „heiligen Geometrie". Geometrie im antiken Verständnis bezieht sich nicht nur auf die Strukturierung und Vermessung der äußeren Welt, sondern auch auf die Erkenntnis der inneren Struktur des Kosmos. In diesem Zusammenhang sagte der berühmte griechische Universalgelehrte Pythagoras: „Alles ist Zahl." Er meinte damit, dass die Schöpfung das Werk eines bewussten Schöpfergottes ist, dessen kosmische Intelligenz sich in allumfassender Ordnung und Harmonie ausdrückt, was sich auf der abstrakten Ebene in Form von Zahlen und Zahlenverhältnissen zeigt. Zahlen sind der Ausdruck des Zusammenhangs von Einheit (Ursprung) und Vielheit (Schöpfung). Pythagoras (ca. 5 7 0 - 5 0 0 v.Chr.) war jedoch nicht der Erste, der sich mit heiliger Geometrie befasste. Wir wissen von seinem Leben nur 41
Kapitel 2
noch wenig, aber es wird vermutet, dass er bereits als Jugendlicher seine Heimat verließ u n d nach Ägypten u n d Babylon reiste u n d dort als Adept ausgebildet wurde. Erst als er über 50 Jahre alt war, wurde er als Lehrer tätig.
Noahs Urgroßvater Alte jüdische Überlieferungen sagen, der Begründer der Zahlenwissenschaft u n d der Architektur sei Enoch - und Enoch lebte vor der Sintflut! Im Buch Genesis (5,3-18) heißt es, dass Enoch (auch Henoch geschrieben) zur sechsten Menschengeneration nach Adam gehörte. Er war der Vater Methusalems, dessen Sohn Lamech war. Lamechs Sohn war der b e r ü h m t e Noah. Von Enoch heißt es, dass er 365 Jahre alt wurde. Er lebte so viele Jahre, wie ein Jahr Tage hat. Nur schon dieser einfache biblische Hinweis zeigt, dass Enoch mit Zahlen u n d mit kosmologischen Z u s a m m e n h ä n g e n zu tun hatte. Hinzu kommt, dass das Alte Testament etwas über Enoch sagt, was es über keinen anderen Menschen sagt, nämlich dass er nicht starb, sondern durch eine physische Entrückung die Erde verließ: „Und weil er mit Gott wandelte, n a h m ihn Gott hinweg, u n d er w u r d e nicht m e h r gesehen" (Gen 5,24). Eine andere Übersetzung (Zürcher Bibel) formuliert es so: „Henoch wandelte mit Gott, und auf einmal war er nicht m e h r da; d e n n Gott hatte ihn h inweggenommen." Enoch wandelte während seines Lebens mit Gott. Was bedeutet das? Im Alten Testament wird Enoch nur kurz erwähnt, aber es existiert ein apokryphes Buch Enoch\ aus dem hervorgeht, dass dieser Urwissenschaftler bereits während seines Lebens physische Entrückungen erlebte. W e r hier einwendet, dies seien nur Legenden und orientalische Geschichten, sollte in Betracht ziehen, dass Enoch aus den höheren Dimensionen wissenschaftliche Informationen mitbrachte. W a s er als Wissen übermittelt bekam, verwenden wir z u m Teil noch heute ...
Enoch und die Maßeinheiten der Erde Enoch „wandelte mit Gott", das heißt, er wurde in die höheren Welten entrückt, indem Lichtwesen seinen physischen Körper in eine höhere Schwingung versetzten. Aus irdischer Sicht bedeutete dies ein zeitweiliges Unsichtbarwerden, eine De- u n d Rematerialisation. Enoch erreichte bei seinen Entrückungen die Ebene der höchsten Schöpferwesen und bekam von ihnen wissenschaftliche Informationen, die konkret anwendbar waren. So w u r d e i h m z u m Beispiel gesagt, dass 42
Geistige Information formt Materie
die E r d e e i n Planet, also e i n e Kugel ist u n d m i t e i n e m g ö t t l i c h e n Planm a ß g e s c h a f f e n w u r d e . Der u r s p r ü n g l i c h e D u r c h m e s s e r d e r E r d e v o m Nord- z u m S ü d p o l k o n n t e d a h e r als G r u n d l a g e f ü r M a ß e i n h e i t e n verwendet werden, ebenso wie der Polumfang. Enoch b e k a m eine Maßeinheit, u n d i h m w u r d e g e s a g t : F ü n f h u n d e r t M i l l i o n e n f ü n f h u n d e r t t a u s e n d ( 5 0 0 5 0 0 0 0 0 ) solcher M a ß e i n h e i t e n e n t s p r e c h e n d e r L ä n g e d e s P o l d u r c h m e s s e r s . Diese v o m P o l d u r c h m e s s e r a b g e l e i t e t e M a ß e i n h e i t w u r d e m i t e i n e r z w e i t e n M a ß e i n h e i t i n B e z u g gesetzt, die ü b e r d e n Pol umfang d e f i n i e r t ist. H i e r h a b e n w i r also e i n e G e o m e t r i e im w a h r e n Sinn des Wortes.* Mit d e n h a n d l i c h e n M a ß e i n h e i t e n , d i e E n o c h b e k a m , w u r d e e s möglich, mit einer heiligen Geometrie Megalithstätten, T e m p e l u n d P y r a m i d e n z u b a u e n . E s sei n o c h m a l s d a r a n e r i n n e r t , d a s s w i r h i e r v o n e i n e r Zeit vor der Sintflut s p r e c h e n . Diese M a ß e i n h e i t w u r d e n a c h H e n o c h / E n o c h b e n a n n t , g e s c h r i e b e n als (h)n-ch, w e i l in d e r h e b r ä i schen Schreibweise die Vokale weggelassen werden. W ä h r e n d Jahrtaus e n d e n w a r d a s W i s s e n u m d a s ENOCH-Maß n u r i n K r e i s e n v o n Eingeweihten b e k a n n t u n d w u r d e nirgendwo schriftlich festgehalten, d e n n e s galt als heiliges W i s s e n , d a s d i r e k t v o n Gott k a m , w e s h a l b d e r M a n n , d e r d i e s e s W i s s e n e m p f i n g , d e n E h r e n t i t e l E n o c h b e k a m : „Gottes Schüler; d e r E i n g e w e i h t e " , a u c h „der G o t t e r g e b e n e " , m o d e r n a u s g e d r ü c k t „derjenige, d e s s e n B e w u s s t s e i n i n R e s o n a n z m i t d e r g ö t t l i c h e n Quelle ist". Erst v o r e t w a t a u s e n d J a h r e n e r f u h r e n a u c h p r o f a n e Kreise v o n d e r B u c h s t a b e n f o l g e n-ch als B e z e i c h n u n g f ü r e i n e M a ß e i n h e i t . Weil d a s W i s s e n u m die u r s p r ü n g l i c h e B e d e u t u n g j e d o c h fehlte, w u r d e n-ch einfach der damaligen Aussprache angepasst. So entstand das W o r t inch, d a s e n g l i s c h e W o r t f ü r d i e M a ß e i n h e i t v o n 2 , 5 4 c m , d i e w i r i m D e u t s c h e n „Zoll" n e n n e n . Die E t y m o l o g i e v o n inch ist in d e r S p r a c h f o r s c h u n g u n k l a r . Allgem e i n w i r d a n g e n o m m e n , dieses W o r t g e h e auf d a s l a t e i n i s c h e uncia z u r ü c k , „der z w ö l f t e Teil [des r ö m i s c h e n G e w i c h t e s As = 1 Libra]", abgeleitet v o n unus, „eins, einer". Zweifellos g e h t d a s W o r t „Unze" auf uncia z u r ü c k . Ein inch ist d e r z w ö l f t e Teil e i n e s foot („Fuß"). A b e r w u r d e e i n L ä n g e n m a ß n a c h e i n e r G e w i c h t s e i n h e i t b e n a n n t ? M i t t e d e s 12. Jahrh u n d e r t s f i n d e n w i r i n s c h r i f t l i c h e n A u f z e i c h n u n g e n die S c h r e i b w e i s e ynche. D a m a l s s u c h t e K ö n i g David I. v o n S c h o t t l a n d e i n e E r k l ä r u n g f ü r die L ä n g e d i e s e r M a ß e i n h e i t u n d sagte, sie e n t s p r e c h e d e r d u r c h s c h n i t t l i c h e n D a u m e n b r e i t e e i n e s e r w a c h s e n e n M a n n e s . 2 Die e t y m o * Geometrie, von grch. ge, „Erde, Land" (möglicherweise abgeleitet von geh, dem ägyptischen Wort für „Erde"; siehe auch: Gaia), und metria, zu: metrein, „messen". Geo-metrie bezieht sich ursprünglich also auf die Maßsysteme, die vom Körper der Erde abgeleitet wurden.
Kapitel 2
logische Spurensuche zeigt, dass das alte Enoch-Geheimwissen im angelsächsischen Raum in die profane Welt durchgesickert ist, weshalb wir n u r dort die Restspuren der alten Bezeichnung finden. Viele andere Sprachen ü b e r n a h m e n einfach die Interpretation mit der Daumenbreite (frz. pouce, ital. pollice, span. pulgada, i m m e r mit der Bedeutung „Daumenbreite" für „Zoll"). Wir haben es hier also mit uraltem Geheimwissen zu tun, u n d wir sollten uns nicht von der Interpretation durch die „Uneingeweihten" beirren lassen. Der inch w u r d e nicht über die Daumenbreite, sondern über den Poldurchmesser definiert!
„Gaia-Metrie": die heilige Geometrie der Erde W a s wir heute als Zoll oder Inch bezeichnen, ist eine Maßeinheit, die auf Enoch zurückgeht. Weil die kirchlichen und weltlichen Gelehrten die Konsonanten (h)nch nicht m e h r als die Signatur von Enochs Namen erkannten, sprachen sie dieses Wort fälschlicherweise als ynche u n d dann als inch aus, vor allem weil in dieser Version auch noch das lateinische Wort uncia anklang, obwohl dies ein Gewichtsmaß war. Dies alles mag wie eine Legende klingen. Es ist jedoch eine Tatsache, dass 500 500 000 Zoll die Länge des Poldurchmessers ergeben! Ein Zoll beträgt 2,54cm.* Dies ergibt f ü r den Poldurchmesser 12 7 1 2 , 7 0 0 k m . Die heutigen Angaben f ü r den Poldurchmesser schwanken zwischen 12 7 1 2 k m u n d 1 2 7 1 3 , 5 5 8 km. Zu beachten ist hierbei, dass die Erde keine perfekte geometrische Kugel ist. W e n n die Form der Erde geometrisch idealisiert wird, wird sie als „geodätisches Referenzellipsoid" bezeichnet. Die heute am häufigsten genannte Angabe f ü r die Länge des Poldurchmessers, 12 713,504 km, bezieht sich auf diese geometrisch idealisierte Form. 3 Ist es n u r ein Zufall, dass 500 500 000 Zoll die Länge des Poldurchmessers ergeben? Falls nicht: Wie ist es möglich, dass die alte EnochTradition die Länge des Poldurchmessers kannte? Wie soll jemand vor der Sintflut gewusst haben können, dass die Erde r u n d ist und im NordSüd-Durchmesser 12 712,700 km misst? Und wie k o m m t es, dass die Enoch-Maßeinheit auch in den großen Pyramiden von Ägypten zu finden ist? Alte arabische Quellen sagen, Enoch, der im Arabischen Idris genannt wird, sei der Erbauer der Pyramiden gewesen! 4 * Es ist ein Kuriosum, dass der Bibelvers, in dem Enochs Entrückung von der Erde erwähnt wird, die Kapitel- und Verszahl 5,24 hat. Das sind genau die Ziffern, die wir im Enoch-Maß 2,54 finden. Nur ein Zufall oder ein versteckter Hinweis, dass diejenigen, die später die Kapitel- und Verseinteilung vornahmen, immer noch das alte Enoch-Wissen hatten? 44
Geistige Information formt Materie
Dieses mathe-mystische W i s s e n birgt aber noch weitere Überraschungen. Axel Klitzke, der W i e d e r e n t d e c k e r des Urzolls, weist darauf hin, dass im a m e r i k a n i s c h e n Kulturkreis der Inch a n d e r s definiert w i r d als im britischen, wo es e i n f a c h heißt, der Inch sei 2,54 cm. Die amerikanische Definition, die d e n alten W i s s e n s q u e l l e n der F r e i m a u r e r entspringt, geht v o n der M a ß e i n h e i t „Fuß" aus. 1 Fuß = 12 lnch = - ^ - m 3937
W e n n wir d e n Inch in Z e n t i m e t e r n a n g e b e n , ergibt dies folgende Gleichung: 1 Inch = -
0,3937
An vielen Stellen im Internet, auch im englischen Wikipedia, w i r d erw ä h n t , dass 1 cm r u n d 0 , 3 9 3 7 Inch entspricht. Das alte W i s s e n ist also noch v o r h a n d e n , w i r d aber nicht als solches e r k a n n t . Ein erstaunliches Ergebnis b e k o m m e n wir, w e n n w i r diesen Bruch a u s r e c h n e n : 1 I n c h =-
1
0,3937
• cm = 2 , 5 4 0 0 0 5 0 8 0 0 1 0 1 6 0 0 2 0 3 2 0 0 4 0 6 4 0 0 8 1 2 8 . . . cm
Nach 2,54 folgen zuerst e i n m a l drei Nullen. So ist es v o l l k o m m e n zulässig, die n a c h f o l g e n d e n K o m m a s t e l l e n zu ignorieren u n d d e n Zoll einf a c h m i t 2,54 cm a n z u g e b e n . 2,54 cm ist der praktische Wert des Zolls. Der theoretische Wert, der sich aus d e m Bruch ergibt, besteht aus einer u n e n d l i c h e n Ziffernfolge nach d e m K o m m a - w a s die Unendlichkeit der Materie symbolisiert. Aber diese Unendlichkeit, die wie ein Chaos aussieht, enthält in sich eine h ö h e r e O r d n u n g ! Betrachten w i r diese unendliche Zahl nochmals, der Optik zuliebe dieses Mal o h n e K o m m a : 2 5 4 0 0 0 5 0 8 0 0 1 0 1 6 0 0 2 0 3 2 0 0 4 0 6 4 0 0 8 128... 1x254 2x254 4x254 8x254 16x254 32x254 Der theoretische W e r t des Enoch-Maßes besteht aus einer Zahl, die sich ü b e r die V e r d o p p e l u n g von 2 5 4 z u s a m m e n s e t z t , u n d diese Verd o p p e l u n g setzt sich unendlich fort! Der Urzoll widerspiegelt in seiner u n e n d l i c h e n Ziffernfolge die O r d n u n g u n d H a r m o n i e der materiellen S c h ö p f u n g . Die Intelligenz h i n t e r diesen Zahlen zeigt sich noch deutlicher, w e n n wir mit der Urzoll-Formel d e n P o l d u r c h m e s s e r b e r e c h n e n : 500 500 000 Inch = 1 2 7 1 2 , 7 2 5 4 2 5 4 5 0 8 5 0 9 0 1 7 0 1 8 0 3 4 0 3 2 . . . k m 45
Kapitel 2
Auch hier e n t s t e h t eine u n e n d l i c h e Zahl mit einer v e r b o r g e n e n Ordn u n g . Im P o l d u r c h m e s s e r zeigt sich diese v e r b o r g e n e O r d n u n g auf eine ganz b e s o n d e r e Weise: m i t einer doppelten Verdoppelungsfolge! 1 2 7 1 2 7 2 5 4 2 5 4 508 508 1016 1016 2032 2 032... 1 2 7 1 2 7 2 5 4 2 5 4 508 509 017 018034032... Die Größe unseres Planeten w i r d also d u r c h eine Zahl definiert, die sich aus der d o p p e l t e n V e r d o p p e l u n g s f o l g e v o n 127 z u s a m m e n s e t z t (jede Zahl erscheint zweimal!) - u n d dies bis ins Unendliche, cid infinitum. W e n n w i r d e n a b g e r u n d e t e n W e r t des Zolls n e h m e n , ergibt dies folgende L ä n g e n a n g a b e : 5 0 0 5 0 0 0 0 0 x 2,54 cm = 12 7 1 2 , 7 0 0 km Sowohl in der A n g a b e in Zoll als a u c h in der A n g a b e in M e t e r n bekomm e n w i r ein P l a n m a ß der Erde, das sich aus einer z w e i f a c h e n Folge der gleichen Zahl z u s a m m e n s e t z t : 2-mal die Zahl 5 0 0 bei der M a ß a n gabe in Zoll, 2-mal die Zahl 127 bei der M a ß a n g a b e in Metern. Hier e r i n n e r n wir u n s wieder an die Initialen der ersten zwei W ö r t e r des Buches Genesis, die 2-mal die 2 enthalten. Dort h e i ß t es: „Am A n f a n g schuf Gott die H i m m e l u n d die Erde", u n d die Erde w u r d e mit e i n e m göttlichen P l a n m a ß erschaffen. Beim E r k e n n e n dieser Z u s a m m e n h ä n g e b e k o m m e n wir e i n e n ersten Einblick in das geniale W i s s e n der theistischen Eingeweihten der Vergangenheit.
In s i e b e n S c h r i t t e n z u r Zahl 1 2 7 W a r u m ist der Poldurchmesser ü b e r die Zahl 127 definiert? Hier zeigt sich eine weitere D i m e n s i o n der k o s m i s c h e n Intelligenz, die die Erde gerade ü b e r diese Zahl definierte. In der Zahl 127 verbirgt sich die 7, u n d zwar n a c h d e m s e l b e n Prinzip, das a u c h im IJrzoll zu finden ist: d u r c h eine Verdoppelungsfolge. Die G r u n d z a h l im Urzoll ist 254, die G r u n d z a h l im P o l d u r c h m e s s e r 127, u n d die Zahl 127 b e r u h t auf einer s i e b e n f a c h e n V e r d o p p e l u n g s folge der Zahl 1, w o m i t wir bei der universellen G r u n d z a h l angekomm e n sind. 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64. W e n n wir diese sieben Zahlen zusam46
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m e n z ä h l e n , ergibt dies 127. Ü b e r die siebenfache V e r d o p p e l u n g s f o l g e der Zahl 1 k o m m e n wir also zu d e n G r u n d z a h l e n der Enoch-Geometrie, die eine lebendige Geometrie ist, eine Gaia-Metrie! 7 ist eine Grundzahl des Kosmos: Der Kosmos b e s t e h t aus 7 Dimensionswelten (siehe S. 25f.). In E n t s p r e c h u n g dazu h a b e n w i r in unser e m Körper 7 Chakras. (Die 7 f i n d e n w i r auch in d e n sieben Spektralf a r b e n des w e i ß e n Lichts, in d e n sieben T o n s c h r i t t e n v o m G r u n d t o n bis zur Oktave, usw.) 127 k a n n als die Zahl der „inneren Einweihungen" bezeichnet w e r d e n , d e n n in u n s e r e m Leben geht es d a r u m , die Eigenschaften der 7 Chakras e b e n s o w i e die 7 k o s m i s c h e n Gesetze zu v e r s t e h e n u n d in u n s e r Leben zu integrieren.* Diese E r k e n n t n i s s e u n d Schritte des E r w a c h e n s sind nicht linear, s o n d e r n erfolgen - symbolisch g e s e h e n - exponentiell, was d u r c h die 1 z u m A u s d r u c k k o m m t , die n a c h einer s e c h s f a c h e n V e r d o p p e l u n g die S u m m e 127 ergibt. Die „Gaia-Metrie" o f f e n b a r t hier d u r c h die Größe der Erde u n d die H a r m o n i e der M a ß z a h l e n die k o s m i s c h e Intelligenz der S c h ö p f e r k r ä f t e u n d d a d u r c h die V o l l k o m m e n h e i t Gottes. Der Himmel verkündet: Cott ist groß! Seine Schöpfermacht bezeugen die Gestirne. Ein Tag sagt es dem anderen, jede Nacht ruft es der nächsten zu. (Psalm 19,2-3)
Wie die Rationalisten versuchten, die göttliche Schöpfungsordnung auszublenden W i e bereits am A n f a n g dieser A u s f ü h r u n g e r w ä h n t , steht das EnochM a ß m i t einer zweiten M a ß e i n h e i t in V e r b i n d u n g , die über d e n Polumfang definiert ist - mit d e m Metersystem. Dies zeigt sich in der Enoch-Formel, die d e n Zoll ü b e r d e n Zentimeter definiert. W i e ist das möglich? Ist das Metersystem nicht ein relativ neues M a ß s y s t e m ? Es ist b e k a n n t , dass in Paris (1793) n a c h der Französischen Revolution ein U r m e t e r b e s t i m m t u n d als verbindliches L ä n g e n m a ß etabliert w u r d e . W i e k o m m t es, dass ein altes M a ß wie die Enoch-Einheit Zoll (inch) ü b e r das M e t e r s y s t e m definiert w i r d ? Die A n t w o r t ist einfach: weil das M e t e r s y s t e m ebenfalls uralt ist! 1 7 9 3 w u r d e das M e t e r m a ß nicht e t w a * Die Eigenschaften, die den 7 Chakras zugeordnet sind, werden je nach Tradition und Schule unterschiedlich definiert, ebenso die 7 kosmischen Gesetze. Die 7 Eigenschaften sind Ausdruck des gelebten Erkennens der 7 kosmischen Gesetze. Sie können mit folgenden Begriffen umschrieben werden: Liebe, Geduld, Freude, reine Intention, Resonanz mit der göttlichen Ordnung, Weisheit (Unterscheidungskraft), Einfühlungsvermögen (Mitgefühl). 47
Kapitel 2
Der Polumfang der Erde ist über das Metermaß definiert, der Poldurchmesser über den Inch (Zoll). Die EnochFormel zeigt, dass beide Maßeinheiten zusammenhängen und kompatibel sind, und zwar mit höchst symbolischen Zahlen, die Ausdruck einer göttlichen Mathematik sind. Das Metermaß ist genauso alt wie das Zollmaß. 1793 wurde der Meter scheinbar neu definiert, doch das Wissen, dass die Distanz vom Pol zum Äquator im Planmaß der Erde 10 Millionen Meter beträgt, ist uralt. Die neue „Errungenschaft" der rationalistischen Wissenschaft war nur, dass die metaphysische Verbindung von Meter und Zoll ausgeblendet, ja geleugnet wurde.
e r f u n d e n , s o n d e r n n u r auf eine gänzlich rationale Erklärung reduziert, d e n n die politischen u n d ideologischen Systeme des Rationalismus u n d Materialismus wollten keine m e t a p h y s i s c h e n u n d esoterischen Erk l ä r u n g e n m e h r dulden. Dieses Bestreben hatte bereits ein J a h r h u n d e r t zuvor in E n g l a n d beg o n n e n , w a s d a z u f ü h r t e , dass rationalistische W i s s e n s c h a f t l e r u n t e r König Charles Ii. um 1 6 6 0 v e r k ü n d e t e n , ein inch ( 2 , 5 4 c m ) w e r d e d u r c h die Breite v o n 12 W e i z e n k ö r n e r n definiert. Die Wissenschaftler, die diese fast schon lächerliche Erklärung aufstellten, g r ü n d e t e n 1 6 6 2 in L o n d o n die „Royal Society". Für die Rationalisten des 18. J a h r h u n d e r t s k a m eine Definition des Meters ü b e r d e n Inch nicht m e h r in Frage, weil die Vorstellung einer göttlichen O r d n u n g i m Kosmos i n i h r e n A u g e n „unwissenschaftlich" war. 5 Der Meter w u r d e definiert als der zehnmillionste Teil der Distanz v o m Nordpol z u m Äquator. Der U m f a n g der Erde beträgt a m Äquator 4 0 0 0 0 k m u n d 7 5 m u n d der U m f a n g über die Pole 4 0 0 0 0 k m u n d 8 m. Diese r u n d e Zahl v o n 40 Millionen Metern f ü r d e n E r d u m f a n g ist auffällig, aber scheinbar willkürlich - u n d g e n a u das b e h a u p t e t e n die Rationalisten. Sie sagten: „Wir n e h m e n die Distanz v o m Nordpol z u m Ä q u a t o r u n d teilen sie in 10 Millionen Teile. Diese praktische Einteil u n g ergibt eine Länge v o n 1 0 0 0 0 Kilometern u n d e i n e n Polurnfang v o n 40 0 0 0 Kilometern. Dass wir hier derart r u n d e Zahlen b e k o m m e n , h a t nichts mit einer göttlichen O r d n u n g z u tun, s o n d e r n m i t u n s e r e r willkürlich g e t r o f f e n e n Einteilung." 48
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Die hier vorgetragene rationalistische Erklärung klingt e i n l e u c h t e n d u n d w i r d h e u t e a n d e n Schulen u n d i n d e n Lexika g e n a u m i t dieser Logik vermittelt. W e n n der E r d u m f a n g v o n 4 0 0 0 0 0 0 0 M e t e r n jedoch direkt in e i n e m Bezug z u m P o l d u r c h m e s s e r steht, der 5 0 0 5 0 0 0 0 0 Zoll lang ist, u n d w e n n b e i d e M a ß e i n h e i t e n ü b e r eine g e m e i n s a m e Formel m i t t e n in d e n Kern der heiligen Geometrie f ü h r e n , d a n n fällt die banalisierende Behauptung, der Meter u n d der Zoll seien willkürliche, v o n M e n s c h e n geschaffene Maßsysteme, in sich z u s a m m e n . U m g e k e h r t zeigt die Enoch-Formel f ü r d e n F u ß u n d d e n Zoll, dass der Planet Erde mit e i n e m P l a n m a ß e r s c h a f f e n w u r d e u n d dass h i n t e r allen irdischen F o r m e n eine h ö h e r e In-Formation wirkt. Weil die Rationalisten g e n a u diesen „Glauben" ausrotten wollten, w a r e n sie bestrebt, d e n Meter v o m Zoll zu t r e n n e n . Der Geist v o n S p a l t u n g u n d T r e n n u n g ging also bis in die Geometrie h i n e i n !
Die Planmaße der Planeten Die ü b e r r a s c h e n d e V e r b i n d u n g v o n Meter u n d Zoll bestätigt die EnochAussage, dass die Erde n a c h e i n e m P l a n m a ß geschaffen w u r d e . U n d dies f ü h r t zu einer n o c h k ü h n e r e n V e r m u t u n g : Nicht n u r die Erde, auch die a n d e r e n Planeten unseres S o n n e n s y s t e m s m ü s s t e n ganz bes t i m m t e h a r m o n i k a l e Zahlen in sich bergen. Axel Klitzke ist auch dieser Frage n a c h g e g a n g e n u n d w i d m e t ihr in s e i n e m Buch ein ganzes Kapitel: „Unser S o n n e n s y s t e m - eine p l a n m ä ß i g e Konstruktion?" Er konsultierte zahlreiche A s t r o n o m i e b ü c h e r u n d stellte die A n g a b e n f ü r d e n P o l d u r c h m e s s e r der Planeten u n s e r e s S o n n e n s y s t e m s z u s a m m e n . Das w a r kein leichtes U n t e r f a n g e n , d e n n w i r h a b e n gesehen, dass n u r s c h o n bei der Erde die A n g a b e n f ü r d e n P o l d u r c h m e s s e r auseinanderg e h e n - u m s o m e h r also bei d e n a n d e r e n Planeten. D e n n o c h m ü s s t e n die a s t r o n o m i s c h e n A n g a b e n bei j e d e m Planeten u m eine b e s o n d e r s auffällige Zahl im Enoch-Maß kreisen. U n d tatsächlich lassen sich bei j e d e m Planeten erstaunliche Codierungszahlen finden! Es w ü r d e hier zu weit f ü h r e n , auf alle P l a n e t e n m a ß e einzugehen, weil diese nicht n u r d e n Zoll, s o n d e r n a u c h a n d e r e heilige M a ß e m i t einbeziehen, insb e s o n d e r e die sakrale Elle u n d d e n H u n a b , d e n w i r v o n d e n mittela m e r i k a n i s c h e n P y r a m i d e n h e r k e n n e n . All diese M a ß e i n h e i t e n sind m i t e i n a n d e r kompatibel! 6 Hier soll eine Auswahl jener Planeten genügen, d e r e n Poldurchmesser in der M a ß e i n h e i t des Zolls ähnlich p e r f e k t e Zahlen a u f w e i s e n wie die Erde.
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Kapitel 4
P o l d u r c h m e s s e r in Zoll (inch) Sonne Merkur Venus Erde
55 0 5 5 0 0 0 0 0 0 1 9 2 1 9 2 000 4 7 5 4 7 5 000 500 5 0 0 0 0 0
Auffällig ist die Korrelation zwischen der Sonne u n d der Erde. Kein Planet des Sonnensystems ist der Sonne zahlenmäßig so ähnlich wie die Erde. Der Poldurchmesser der Sonne beträgt 55 Milliarden und 55 Millionen Zoll, der Poldurchmesser der Erde 500 Millionen 500 Tausend Zoll. Sowohl bei der Erde als auch bei der Sonne ist der Poldurchmesser durch die Zahl 5 definiert. Und auch der Mond hat einen Poldurchmesser, der über die 5 definiert ist, allerdings gemessen in sakralen Ellen: 5 5 0 0 0 0 0 sakrale Ellen ( = 3 300 000 H u n a b = 137 637 500 Zoll). Auch im äußeren Bereich des Sonnensystems finden sich ähnlich erstaunliche Zahlen in Zoll. Der Poldurchmesser des Uranus beträgt 2 002 000 000 Zoll, der des Pluto 90 090 000 Zoll, was 3 600 000 sakralen Ellen bzw. 2 1 6 0 0 0 0 H u n a b entspricht (36 = 6 x 6 ; 2 1 6 = 6 x 6 x 6 ) . Als Laien können wir über diese Zahlen n u r staunen - u n d meditieren. Das gesamte Sonnensystem offenbart Harmonie, weil der multidimensionale Kosmos die Widerspiegelung der ewigen, spirituellen Welt ist.
Die symbolische Bedeutung des Poldurchmessers Zahlen h a b e n nicht n u r eine quantitative, sondern auch eine qualitative Bedeutung. Wie keine andere Zahl in unserem Leben zeigt die 5, dass wir die Verantwortung des Wählens u n d Entscheidens haben. Die Dezimaleinheit 10 teilt sich auf in 2-mal 5, so wie wir 2-mal 5 Finger u n d 2-mal 5 Zehen haben. Und das Planmaß der Erde beinhaltet ebenfalls 2-mal die 5 (in Form der 500), was bedeutet, dass die Erde ein Ort des freien Willens ist. Es ist bezeichnend u n d auch genial, dass der Poldurchmesser der Erde sowohl in Zoll als auch in Zentimetern durch die doppelte N e n n u n g der jeweils gleichen Zahl definiert wird! Die beiden Zahlen sind gleich, haben aber nicht denselben Stellenwert, was bedeutet, dass nicht alles eins u n d gleichwertig ist. Diese Erkenntnis ist entscheidend, d e n n die Erde ist ein Planet, auf dem sich die Welten des Lichts und die Welten der Dunkelheit berühren, weshalb auf der Erde beide Seiten ihren Einfluss haben. Gut und Böse stehen jedoch nicht auf derselben Ebene. Das Gute existiert aus sich selbst heraus, das Böse hingegen ist nur die Verneinung des Guten (siehe S. 326f.). 50
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Welche B e d e u t u n g h a b e n die Poldurchmesser der a n d e r e n Planet e n ? Es ist klar, dass die Erde f ü r u n s M e n s c h e n eine b e s o n d e r e Bedeut u n g hat. Aber was ist mit d e n a n d e r e n P l a n e t e n ? Die A n t w o r t hierauf gibt u n s die Astrologie. Diese m e t a p h y s i s c h e W i s s e n s c h a f t erklärt, welche B e d e u t u n g die Sonne, der Merkur, die Venus usw. f ü r u n s Menschen haben*, u n d diese B e d e u t u n g k o m m t auch d u r c h die Zahlen des P l a n m a ß e s ihres Poldurchmessers z u m Ausdruck.
Das Universum „funktioniert" nicht nur, es hat auch Sinn und Zweck N u r schon die Größe der S o n n e u n d der Erde lässt e r k e n n e n , dass u n s e r S o n n e n s y s t e m auf der Grundlage h ö h e r e r E n e r g i e m u s t e r e n t s t a n d e n ist. Die Zahlen der Poldurchmesser h a b e n eine symbolische Bedeutung, d e n n alles hat S i n n u n d Zweck, so auch die Existenz des U n i v e r s u m s u n d des S o n n e n s y s t e m s . Die Sonne, die Erde usw. e n t s t a n d e n in Res o n a n z m i t d e m I n f o r m a t i o n s f e l d des spirituellen U r g r u n d e s , w e s h a l b sie im Materiellen eine b e s t i m m t e Größe h a b e n , die sich in entsprec h e n d e n Z a h l e n w e r t e n äußert. Der Urzoll w u r d e also nicht willkürlich ü b e r d e n Poldurchmesser b e s t i m m t , s o n d e r n es ist u m g e k e h r t : Der Poldurchmesser u n d d a m i t die Größe der Erde e n t s t a n d e n dergestalt, dass sie der v o r g e g e b e n e n Größe e n t s p r a c h e n . Weil die Erde f ü r d e n geistigen W e g der sich i n k a r n i e r e n d e n Seelen ein e n t s c h e i d e n d e r Ort des f r e i e n Willens ist, h a t sie eine Größe v o n 5 0 0 5 0 0 0 0 0 Zoll.
Die Sonne, Quelle von informationscodierter Energie Das Leben auf der Erde ist n u r d u r c h das Z u s a m m e n w i r k e n v o n S o n n e u n d M o n d möglich, u n d dieses Z u s a m m e n s p i e l zeigt sich auch im Gleichklang ihrer P l a n m a ß e , die alle ü b e r die 5 definiert sind. Der Poldurchmesser der S o n n e w i r d allgemein m i t r u n d 1,4 Mio. km angegeben, was jedoch ein a u f g e r u n d e t e r Wert ist. Die eigentliche Länge liegt bei 1 3 9 8 0 0 0 k m , u n d das P l a n m a ß 5 5 0 5 5 0 0 0 0 0 0 Zoll ergibt 1 3 9 8 399,797... k m . Diese u n e n d l i c h e Zahlenfolge enthält eine * Die Himmelskörper sind wie die Zeiger auf einem Zifferblatt, die sichtbar machen, wie sich die energetischen Konstellationen im Lauf der Zeit verändern. Genausowenig wie die Zeiger einer Uhr die Zeit verursachen, sondern nur die aktuelle Zeit anzeigen, so verursachen auch die Himmelskörper keine Schicksale, sondern zeigen nur, welche lebensenergetischen Qualitäten und Tendenzen zu bestimmten Zeitpunkten vorherrschen. 51
Kapitel 4
sich überlappende Verdoppelungsfolge der Zahl 1397, u n d 1397 ist 11 x 127. Die Grundzahl der Erde ist also Vu der Grundzahl der Sonne. 7 Hier wäre numerologisch u n d astronomisch zu erforschen, in welcher Form die Verbindung von Sonne u n d Erde über die 11 definiert ist. Zum Beispiel dauert ein Zyklus der Sonnenflecken durchschnittlich 11 Erdenjahre. Aber damit ist die Bedeutung dieser Symbolik bestimmt noch lange nicht ausgeschöpft. Das heißt, dass die von der Sonne ausgestrahlte Energie gleichzeitig eine informationscodierte Energie ist, die für die geistige Entwicklung des gesamten Systems erforderlich ist. (...) Diese Ausführungen sollen zeigen, dass die „Planungsaufgabe" der Sonne darin besteht, im Auftrag des Schöpfers ein Bewusstseinstransformator und -beschleuniger besonders für den Menschen zu sein* So wie die Erde ein bewusstes Wesen ist, ist auch die Sonne Trägerin eines höheren Bewusstseins. Sie steht in Beziehung z u m galaktischen Zentrum u n d ist über dieses mit der „Zentralsonne" des Universums verbunden. Aus diesen kosmischen Quellen strahlen Energie u n d Information ins Universum, u n d die Sonne transformiert diese Energie, um sie f ü r das Sonnensystem, insbesondere die Erde, kompatibel zu machen. Die Sonne kann deshalb auf der Erde sowohl physikalische als auch geistige Transformationen auslösen. Dies geschah in der Vergangenheit u n d bahnt sich auch in der heutigen Zeit wieder an. Die informationscodierte Energie der Sonne verursacht auf der Erde in zyklischen Phasen nichtlineare Umwälzungen, sowohl durch Kataklysmen als auch durch energetische Regulierungen,* weshalb wir aus den heutigen Gegebenheiten auf der Erde keine linearen Rückschlüsse auf die Vergangenheit ziehen können.
* Mehr dazu in Kap. 8, insbesondere S. 201 f. (Kosmische Strahlung und Plasmawellen /' Zyklische Großeruptionen der Sonne). 52
KAPITEL
3
Der Mensch, ein multidimensionales Wesen „Selig sind die, die nicht sehen und doch glauben", sagte Jesus zum zweifelnden Apostel Thomas (Joh 20,29). Heute müssen wir sagen: „Selig sind die, die sehen und wenigstens dann glauben." Denn in den letzten zweitausend Jahren sind zahlreiche Menschen aufgetreten, die mit ihren Fähigkeiten zeigten, dass die Materie letztlich nicht mechanischen Gesetzen, sondern den Gesetzen des Geistes folgt. Für die Menschen der früheren Zeitalter waren geistige Phänomene „normal". Heute gelten sie als „paranormal", was aber nicht bedeutet, dass sie weniger real wären als früher. Nur unsere Wahrnehmung hat sich verändert und sicher auch die Art der Phänomene, denn in den früheren Zeitaltern war anderes erforderlich als heute. Das Paranormale ist untrennbar mit dem menschlichen Dasein verbunden. Das Spektrum reicht von Animismus und Spiritismus über Magie und schamanische Praktiken bis hin zu reinsten Geistesgaben und göttlichen Offenbarungen. „Und Jesus tat noch viele andere Wunder und Zeichen vor seinen Jüngern, die nicht in diesem Buch aufgeschrieben sind", heißt es gleich im Anschluss an das eingangs zitierte Jesuswort „Selig sind die, die nicht sehen und doch glauben". Die Weltgeschichte hat gezeigt, dass Menschen, die nicht ins vorherrschende Weltbild passen, meistens angefeindet und bekämpft werden, sei es von der religiösen oder von der weltlichen Obrigkeit. Bei den einen versuchte man, ihr Wirken zu banalisieren und zu rationalisieren oder, wenn dies nicht gelang, es zu unterdrücken. Funktionierte auch dies nicht, wurde die Person lächerlich gemacht, verleumdet und nicht selten auch inquisitorisch bzw. juristisch verfolgt. Unbestreitbar gab und gibt es auch Bluffer, Schwätzer und Scharlatane, doch bei der Auseinandersetzung mit den wirklichen Phänomenen und Wundermenschen ging es den Kritikern und Gegnern nicht um eine gesunde Skepsis, sondern um Ideologie: um die Bekämpfung und Unterdrückung von Wahrheit, weil ein Weltbild und eine „Welt53
Kapitel 4
Ordnung" verteidigt werden mussten. Weil „nicht sein kann, was nicht sein darf". 1 In den ersten zwei Kapiteln habe ich eine Art von Wissenschaft vorgestellt, die weit über die heutige „normale" Wissenschaft hinausgeht. W e n n wir Phänomene wie Materialisation und Involution verstehen wollen, benötigen wir eine neue Physik: nicht nur eine quantenmechanische Physik, sondern eine ganzheitliche Physik im tiefen Sinn des Wortes. Denn unsere Lebensrealität beschränkt sich nicht einfach auf „Materie", „Energie" und „Einheit". Hinter der sichtbaren Materie wirken höhere Informations- und Bewusstseinsfelder mit entsprechenden kosmischen Intelligenzen, und „hinter" allem wirkt das ewige, allgegenwärtige Bewusstsein Gottes. Mit einem spirituell aktivierten Bewusstsein können wir diese höheren Realitäten überall wahrnehmen: in jeder Pflanze, in jedem Tier und erst recht in jedem Menschen und in unserem eigenen Leben. Eigentlich benötigen wir keine besonderen Wunder, denn die Schöpfung selbst ist das größte Wunder. Da jedoch das Paranormale in der „normalen" Schöpfung für unser Auge verborgen oder zumindest nicht offensichtlich ist, verlangen die Menschen immer wieder nach neuen und besonderen Beweisen - die eigentlich schon längst erbracht sind, in jeder Kultur, in jeder Generation, wenn auch nicht immer auf die lichtvollste Weise. Das breite Spektrum wurde bereits erwähnt: Animismus, Spiritismus, Magie, schamanische Praktiken bis hin zu göttlichen Offenbarungen. So verschieden all diese Bereiche sind, sie alle zeigen auf unterschiedliche Art die Realität der unsichtbaren Welten und der geistigen Kräfte. Im Folgenden möchte ich drei spirituelle Wegbereiter vorstellen, die für die Illustration der Themen „Involution" und „Ihr seid Lichtwesen" besonders relevant sind. Sie alle lebten im 20. Jahrhundert, ihre Biographie ist deshalb gut bezeugt. Das Wirken jedes einzelnen von ihnen hätte genügt, das Denken der Menschen zu transformieren und zu revolutionieren, wenn die Köpfe der Gesellschaft und die Massenmedien sie unterstützt hätten. Und sie waren bei weitem nicht die einzigen. Sie alle waren ihrer Zeit voraus, aber diese Chancen sind nicht verpasst. Die Samen sind gesetzt...
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Der Mensch, ein multidimensionales Wesen
Mirin Dajo: Widerlegung des materialistischen Weltbildes „Wenn wir nicht das Schicksal der alten, versunkenen Kulturen teilen wollen, so müssen wir das Regiment dämonischer Kräfte brechen, indem wir an ihre Stelle höhere Einsichten setzen und ihnen durch wachsendes Vertrauen in Gott jede Nahrung entziehen. [...] Darum erschrecke keiner an seinem Platze vor der Flut des Bösen, die über die Welt daherfegt. Dämonische Kräfte sind, weil Gott entgegenwirkend, zum voraus zum Untergang verurteilt. Wenn wir guten Gedanken gegenüber die gleiche Hingabe bekunden wie vorher den verkehrten, so ist der Ausgang gewiss. So sicher wie der strengste Winter dem Frühling weichen muss, so weichen auch diese Gespenster der geistigen Sonne, die über dem Horizont des Unwissens zu strahlen beginnt." - M i r i n Dajo (1947) 2 Der Zweite Weltkrieg f o r d e r t e in sechs Jahren r u n d 70 Millionen T o d e s o p f e r u n d e n d e t e 1 9 4 5 mit d e n b e i d e n A t o m b o m b e n , die v o n US-Flugzeugen am 6. August auf H i r o s h i m a (200 0 0 0 Todesopfer) u n d am 9. August auf Nagasaki ( 1 0 0 0 0 0 Todesopfer) a b g e w o r f e n w u r d e n . Nach d e m Zweiten W e l t k r i e g folgte der Kalte Krieg, de r d e n Ost- u n d W e s t m ä c h t e n die R e c h t f e r t i g u n g gab, die A u f r ü s t u n g weiter voranzutreiben. W ä h r e n d d e s s e n e r h o b e n m u t i g e Einzelkämpfer, wie M a h a t m a Gandhi, Albert Einstein u n d Albert Schweitzer, ihre S t i m m e gegen diese lebensgefährliche F o r m v o n Fortschritt. Zweifellos einer der spektakulärsten Friedensaktivsten, die direkt n a c h d e m Zweiten Weltkrieg a u f t r a t e n , w a r der Holländer Arnold H e n s k e s ( 1 9 1 2 - 1 9 4 8 ) , der u n t e r d e m K ü n s t l e r n a m e n Mirin Dajo* bek a n n t w u r d e . A n f a n g Juni 1947 trat er w ä h r e n d einer W o c h e jeden Abend in Zürich im b e k a n n t e n Corso-Theater auf: Im erste n Teil seines Auftritts d e m o n s t r i e r t e er seine körperliche Unverletzbarkeit, im zweiten Teil sprach er d a r ü b e r , w a s seine p a r a n o r m a l e Fähigkeit f ü r u n s e r Weltbild b e d e u t e t u n d dass diese E r k e n n t n i s s e unerlässlich sind, w e n n die M e n s c h h e i t w a h r e n Frieden finden will. „Was ich hier deutlich zu machen versuche, sind uralte, aber meist nur im Verborgenen verkündete Erkenntnisse. Ich spreche hier in aller Öffentlichkeit davon, weil ich den Augenblick dazu für gekommen erachte und ich die Wahrheit meiner Worte durch Taten beweisen kann." 3
* „Mirin Dajo" enthält Elemente aus vielen Sprachen. Der Name ist vom Esperanto-Wort mirindajxo abgeleitet, „Wunder; das, was in Staunen versetzt" (von miri, „staunen; sich wundern"). In den slawischen Sprachen bedeutet mir „Friede", und Mirin Dajo klingt wie „derjenige, der Frieden gibt". 55
Kapitel 3
Mirin Dajo auf der Corso Bühne in Zürich, Juni 1947- Die vierfache Durchstechung mit hohlen Florettklingen (drei durch den Oberkoerper, eine durch den Unterarm) bei der Demonstration " Lebender Brunnen" war der atemberaubendste Moment seiner allabendlichen Auftritte
Mirin Dajo ließ sich v o n s e i n e m Assistenten m e h r f a c h e i n e n Degen oder ein Florett d u r c h d e n n a c k t e n O b e r k ö r p e r stoßen. Kein T r o p f e n Blut trat aus, u n d Mirin Dajo s p ü r t e keinen Schmerz. Der H ö h e p u n k t der Corso-Abende in Zürich w a r eine gleichzeitige dreifache Durchstec h u n g des O b e r k ö r p e r s mit hohlen, 8 mm dicken Florettklingen. Die eine Klinge ging d u r c h die Herzgegend, die zweite d u r c h die rechte Lunge u n d die dritte d u r c h d e n Bauch. Eine weitere Klinge ging d u r c h d e n U n t e r a r m . D a n n s c h r a u b t e der Assistent die Spitze u n d d e n Griff ab u n d schloss die h o h l e n Klingen h i n t e n an W a s s e r s c h l ä u c h e an - u n d das W a s s e r floss v o r n e heraus. So w u r d e d e n a n w e s e n d e n M e n s c h e n gezeigt, dass diese Klingen tatsächlich durch d e n Körper gingen. Mirin Dajos Auftritte w u r d e n z u m Stadtgespräch. Die Zeitungen berichteten ü b e r ihn, u n d schon bald e r s c h i e n e n international Schlagzeilen. Was Mirin Dajo präsentierte, w a r e n keine Bühnentricks u n d keine optischen Illusionen. Vor seinen A u f t r i t t e n im Corso-Theater hatte sich Mirin Dajo am Universitätsspital v o n Zürich vor Ärzten u n d S t u d e n t e n d u r c h s t e c h e n u n d d a n a c h r ö n t g e n lassen, w a s bereits f ü r erste Schlagzeilen gesorgt hatte. Nach einer W o c h e w u r d e n Mirin Dajos D e m o n s t r a t i o n e n auf der Corso-Bühne d e n Behörden zu u n h e i m l i c h , w e s h a l b der Zürcher Polizeidirektor weitere Auftritte verbot. Arnold H e n s k e s hatte seine Unverletzbarkeit erst 1 9 4 5 entdeckt, o b w o h l sich bei i h m schon als Kind p a r a n o r m a l e Fähigkeiten bem e r k b a r g e m a c h t h a t t e n . Schritt f ü r Schritt zeigten i h m seine Experim e n t e , welche Potentiale i h m i n n e w o h n t e n u n d welche Botschaft er der Welt zu ü b e r b r i n g e n hatte. 1946 trat er in Holland in Clubs u n d Varieté-Theatern auf u n d d u r c h s t a c h sich die W a n g e n , die Zunge u n d die Lippen, k o n n t e Glasscherben u n d Rasierklingen verschlucken, a u c h k o c h e n d e s W a s s e r k o n n t e i h m nichts a n h a b e n . Schließlich ließ er sich d e n O b e r k ö r p e r d u r c h s t e c h e n , w o f ü r er bald e i n e n eigenen Assistenten anstellte, d e n e i n e i n h a l b Jahre j ü n g e r e n Jan de Groot. Mit i h m traf er alle erforderlichen juristischen Ü b e r e i n k ü n f t e zur Zusicherung, dass er, Jan de Groot, im Falle eines Unfalls oder einer plötzlichen Verletzung Mirin Dajos o h n e jede Schuld u n d V e r a n t w o r t u n g ist. Deshalb f ü h r t e in der Folge n u r n o c h Jan de Groot mit K ü n s t l e r n a m e n „Johnan" die D u r c h s t e c h u n g e n durch. (Skeptiker w a n d t e n später ein, dass es ein Anzeichen v o n e i n e m Trick sein könnte, dass i m m e r derselbe Assistent die D u r c h s t e c h u n g d u r c h f ü h r t e . ) Mirin Dajos Auftritte erregten in Holland großes Aufsehen, w a s d a n n a u c h zur E i n l a d u n g in die Schweiz f ü h r t e . Am 24. Juni 1946 berichtete z u m Beispiel die holländische Zeitung Muziek ü b e r diesen W u n d e r m e n s c h e n u n d schrieb:
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Es kann nicht angehen, dass ein Mann, der über derartige Fähigkeiten verfügt, sich selbst zu einer Sensationsnummer erniedrigt, umso mehr, als Henskes in einem offenen Gespräch mit einer Reihe von Journalisten erklärte, dass seine Experimente und Demonstrationen ein hohes Ziel haben, nämlich dem materialistischen Menschen die Einsicht in die Überlegenheit des Geistes über den Stoff zu vermitteln. 4 Nach d e m V e r b o t der öffentlichen D u r c h s t e c h u n g e n in Zürich untern a h m Mirin Dajo eine Vortragsreise d u r c h die Schweiz u n d e m p f i n g viele M e n s c h e n , auch solche, die Heilung suchten. M e h r e r e Berichte bezeugen, dass Mirin Dajos H a n d a u f l e g u n g zu S p o n t a n h e i l u n g e n f ü h r ten. Im S e p t e m b e r 1947 k a m es am Bürgerspital in Basel zu einer weiteren Durchstechung, diesmal vor l a u f e n d e r Filmkamera. Auch eine D u r c h s t e c h u n g vor P u b l i k u m w u r d e gefilmt. Die Röntgenbilder u n d der direkte A u g e n s c h e i n ließen k e i n e n Zweifel. N i e m a n d bestritt, dass die Klinge d u r c h d e n Körper ging. Das m u s s t e n auch Skeptiker zugeben. Die Ärzte jedoch m u t m a ß t e n , dass Mirin Dajo n u r deshalb unverletzt bleibe, weil die Klinge d ü n n u n d s t u m p f sei (der Degen hatte „nur" v o r n e eine scharfe Spitze), w e s h a l b die O r g a n e der Klinge a u s w e i c h e n k ö n n t e n . Mirin Dajo m a c h t e sich die Mühe, auch diese a b s u r d e ärztliche „Fachmeinung" zu widerlegen. Im Oktober ließ er sich in Bern auf öffentlicher B ü h n e m i t einer 2,5 cm b r e i t e n u n d 5 mm dicken Schwertklinge d u r c h s t e c h e n , ebenfalls v o r l a u f e n d e r Filmkamera. Die Klingen w a r e n nie desinfiziert u n d w u r d e n o f t m a l s vor der D u r c h s t e c h u n g v o n vielen M e n s c h e n b e r ü h r t . M i r i n Dajo w a r nicht i n H y p n o s e u n d k o n n t e a u c h mit der Klinge i m K ö r p e r a n g e s p r o c h e n w e r d e n , m a n c h m a l hielt er sogar eine k u r z e Ansprache. Die W u n d e n schlossen sich in Sekundenschnelle. W e n n ü b e r h a u p t Blut floss, d a n n h ö c h s t e n s ganz a m Schluss einige w e n i g e T r o p f e n b e i m H e r a u s z i e h e n der Klinge. Die Klinge selbst w a r i m m e r o h n e Blut. Prof. Massini v o m Basler Bürgerspital schrieb in einer Darstellung seiner Eindrücke, die am 27. Dezember 1 9 4 7 in der Schweizerischen Medizinischen Wochenschrift veröffentlicht w u r d e : [...] es ist möglich, dass, nach Narbenstellen zu schließen, frühere Durchstoßungen das Herz getroffen haben. Eine Erklärung für dieses merkwürdige Phänomen der so gut wie fehlenden Folgen der Durchstiche kann nicht ohne weiteres gegeben werden. Auch das Ausbleiben von Infektionen bei dem nicht desinfizierten Degen, der kurz vorher herumgegeben und von allen Seiten betastet wurde, ist sehr bemerkenswert/' Mirin Dajo h o f f t e auf d e n g r o ß e n D u r c h b r u c h u n d das d a m i t v e r b u n d e n e U m d e n k e n der M e n s c h e n . Er schrieb in die USA an Albert Einstein u n d bot an, dass er sich u n t e r dessen F ü h r u n g allen g e w ü n s c h t e n 59
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wissenschaftlichen Experimenten unterziehen würde, damit sich ein spirituelles Weltbild durchsetzen könne. Doch Albert Einstein erteilte i h m postwendend eine Absage. Der Durchbruch blieb aus. Die Wissenschaftler, die ihn gesehen hatten, kehrten in ihren Alltag zurück. Die Universität Zürich verkündete, es sei n u n mit Tierversuchen nachgewiesen worden, dass es zu Mirin Dajos Demonstrationen eine einfache wissenschaftliche Erklärung gebe (siehe Zitat aus Der Spiegel auf S. 63). Kritiker aus christlichen Kreisen bliesen zum Angriff u n d verkündeten, dieser M a n n stehe mit dem Teufel im Bund u n d wolle mit seinen Lehren die Menschen von der Botschaft der Bibel abbringen. Am 26. Mai 1948 verstarb Mirin Dajo nur 36-jährig. Bis zu seinem Tod hatte er sich rund 500-mal ganz durchstechen lassen, aber mit sein e m Tod war scheinbar alles vorbei. Er war bald vergessen u n d wäre vergessen geblieben, w e n n nicht über f ü n f z i g Jahre später der Schweizer Journalist u n d Sachbuchautor Luc Bürgin seine Spur wieder aufg e n o m m e n hätte. Er grub alle verfügbaren alten Dokumente u n d Zeitungsberichte aus, er spürte die letzten lebenden Zeitzeugen auf, unter ihnen auch Mirin Dajos Assistenten Jan de Groot in Holland, u n d er f a n d durch eine w u n d e r s a m e Fügung sogar die verschollen geglaubten F i l m a u f n a h m e n von Mirin Dajos Durchstechungen in Basel u n d Bern (heute auf mirin-dajo.com u n d auf YouTube). Dies f ü h r t e 2004 zur Veröffentlichung des Buches Das Wunder Mirin Dajo - Der unverletzbare Prophet und seine phänomenalen Kräfte. Dank der F i l m a u f n a h m e n u n d Luc Bürgins Buch ist Mirin Dajo wieder „auferstanden". Arnold Henskes wusste, dass es noch Jahrzehnte dauern wird, bis die Menschen ihre materialistischen u n d religiös-dogmatischen Irrwege hinter sich lassen werden, u n d er sagte voraus, dass die Beweiskraft seiner Pionierarbeit in dieser k o m m e n d e n Zeit von großer Bedeutung sein wird: „Eines Tages wird die ganze Welt d a n n vernehmen, wer Mirin Dajo wirklich war." 6 Mirin Dajos T o d : Mirin Dajo sagte 1947 von sich, dass er nicht verletzbar sei u n d nicht getötet werden könne. Dennoch starb er bereits 1948. Der Spiegel (24/1948) schrieb fast schon höhnisch: „Jetzt hat sich Mirin Dajo selbst widerlegt." W a s war geschehen? Im Jahr 1948 hatte Mirin Dajo keine Durchstechungen m e h r durchgeführt. Er plante weitere Experimente, unter a n d e r e m wollte er 80 Tage lang ohne Essen u n d Trinken leben. Modern ausgedrückt: Er wollte auf Lichtnahrung umsteigen. Doch all diese Pläne ließen sich nicht m e h r realisieren. In der Nacht vom 10. auf den 11. Mai 1948 verschluckte Mirin Dajo - aufgrund des Drängens seines Assistenten - eine 3 5 c m lange Stilettklinge mit einer Metallkugel als Griff. Er tat dies in der W o h n u n g 60
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seiner Gastgeber in Winterthur im Beisein u n d mit der „Hilfe" seines Assistenten. Mit der Kugel voran steckte dieses Objekt in seinem Magen, die Klinge in der Speiseröhre. Er solle, so die Idee, sich röntgen lassen u n d dann dieses Objekt mit seinen geistigen Kräften dematerialisieren u n d außerhalb seines Körpers rematerialisieren. Mirin Dajo ließ sich überreden. Danach bewegte er sich, wie w e n n nichts gewesen wäre, machte sogar Purzelbäume, hatte zwischendurch jedoch tranceartige Anfälle, in denen seine inneren Verletzungen in kürzester Zeit verheilten. Trotz des verschluckten Stiletts aß er mit großem Appetit. Am 13. Mai traten jedoch Komplikationen auf, und er begab sich ins Spital, wo a u f g r u n d des Röntgenbildes entschieden wurde, das gefährliche Objekt operativ zu entfernen. Drei Tage nach d e m Eingriff war die Heilung der W u n d e bereits so weit vorangeschritten wie normalerweise erst nach drei Wochen. Eine Woche nach der Operation wurden die Fäden entfernt. Weitere Untersuchungen f a n d e n nicht statt, obwohl bereits vor der Operation eine hohe Leukozytenzahl im Blut auf eine Infektion hingedeutet hatte. Am 26. Mai legte sich Mirin Dajo in der W o h n u n g seiner Gastgeberfamilie zur Mittagszeit hin, um wieder, wie schon so oft, in einem tranceähnlichen Zustand seinen Körper zu verlassen. Doch diesmal erwachte er nicht mehr. Luc Bürgin fasst die Todesursache wie folgt zusammen: „Ein bei der Operation übersehener Entzündungsherd an der durchstochenen Speiseröhrenwand breitete sich allmählich bis zur ebenfalls angestochenen Aorta aus, ließ diese bersten - u n d Dajo innerlich verbluten." 7 Der Leichnam w u r d e von einem Zürcher Arzt, der Mirin Dajo nicht besonders wohlgesonnen war, untersucht u n d obduziert. Dementsprechend voreingenommen fiel sein Bericht aus, den die Schweizerische Medizinische Wochenschrift veröffentlichte. 8 Dennoch ist dieser Bericht eine weitere Bestätigung, dass Mirin Dajos W u n d e r echt waren: Der Körper war voller Narben, auch viele innere Organe wiesen Durchstechungsnarben auf. Über fünfzig Jahre später traf Luc Bürgin die damalige Gastgeberin. Sie berichtete ihm, dass sie diese schicksalhafte Nacht ihr Leben lang nicht vergessen habe. Sie hörte Lärm in der Stube, wo Mirin Dajo mit seinem Assistenten wohnte. Am anderen Morgen sagte ihr Mirin Dajo, sein Assistent habe i h m dieses gefährliche Objekt in die Speiseröhre gestoßen. „Ja, es ist wahr. De Groot hat ihn regelrecht dazu gezwungen. Obwohl Mirin Dajo ,von oben' den Auftrag hatte, keine Durchstechungen mehr vorzunehmen ..."9 Mirin Dajo hatte sich offensichtlich an das Gebot seiner inneren Stimme gehalten, aber im Mai 1948 nähte das Ende der Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz. Sein Assistent hoffte anscheinend, dass eine bisher noch nie dagewesene Demonstration die Fremdenpolizei 61
Kapitel 3
„Ich bin ein n o r m a l e r M e n s c h , d e r mit beiden F ü ß e n auf d e r Erde steht. Die von Gott mir g e g e b e n e A u f g a b e b e s t e h t darin, d e n M e n s c h e n zu zeigen, d a s s d e r Fried e erst d a n n Wirklichkeit w e r d e n kann, w e n n die M e n s c h e n keine Angst m e h r haben. Mit m e i n e n E x p e r i m e n t e n will ich keine u n t e r h a l t s a m e n o d e r s e n s a t i o n e l l e n S c h a u s t e l l u n g e n g e b e n . Ich will d a m i t n u r d e n Beweis e r b r i n g e n , d a s s m a n Angst und Furcht ü b e r w i n d e n kann. [...] Der Friede ist a b e r erst d a n n gesichert, w e n n die Angst g e b a n n t ist. Auch die A n g s t vor Gott." 1 0
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u m s t i m m e n u n d die Kritik oder Gleichgültigkeit der Ärzte endgültig beseitigen w ü r d e . Mirin Dajo ließ sich ü b e r r e d e n , aber er n a h m alle V e r a n t w o r t u n g auf sich. Er schob s e i n e m Assistenten keinerlei Schuld zu, d e n n er wollte d e s s e n weiteres Leben nicht beeinträchtigen. Er ä u ß e r t e sich auch d e n Ärzten g e g e n ü b e r in d i e s e m Sinn, w i e aus d e m Abschlussbericht der Bezirksanwaltschaft W i n t e r t h u r v o m 1. Oktober 1948 zu e r s e h e n ist: „Die Todesursache [...] ist e i n w a n d f r e i z u r ü c k f ü h r b a r auf das letzte Experiment des Verstorbenen, das er o f f e n b a r allein ausführte." 1 1 Bis zu s e i n e m Tod blieb Mirin Dajo also ein p a r a n o r m a l e s u n d menschliches W u n d e r . Er lebte r u n d drei Tage lang mit einer langen, s c h a r f e n Stilettklinge i m Körper u n d k o n n t e jegliche i n n e r e V e r w u n d u n g u n d Blutung geistig heilen. D e m e n t s p r e c h e n d verheilte auch die O p e r a t i o n s w u n d e sehr schnell. Diese Fakten sind medizinisch außergewöhnlich, w e n n nicht sogar einzigartig. Seine m e n s c h l i c h e Größe zeigte sich darin, dass er die volle V e r a n t w o r t u n g auf sich n a h m u n d seinen Assistenten m i t keinerlei Schuldvorwurf belastete. E r k l ä r u n g s v e r s u c h e d e r W i s s e n s c h a f t : Die Vertreter des vorherrs c h e n d e n Weltbildes s a h e n - u n d glaubten doch nicht. Sie s u c h t e n n a c h i r g e n d e i n e r k o n v e n t i o n e l l e n Erklärung u n d f a n d e n a u c h eine. Der Spiegel (24/1948) gab diesen Erklärungsversuch gläubig w i e d e r u n d ignorierte dessen Unsinnigkeit geflissentlich: Inzwischen hatte die chirurgische Universitätsklinik Zürich Tierversuche gemacht, um das Rätsel Mirin Dajo zu lösen. Man stellte fest, dass ein spitziger, konisch zulaufender runder Degen, wie er Mirin durch den Leib gestoßen wurde (solange die Polizei das gestattete), bei geschickter Handhabung keine sehr großen Verletzungen verursacht. Es treten keine plötzlichen Zerreißungen ein. Vielmehr weichen die Organe mit nicht absolut fester Lage dem Instrument aus. Die fraglichen Organe werden bei einem glatten, sauberen Durchstoß nicht lebensgefährlich verletzt. Bei ihnen können auch schwerere Wunden ohne Behandlung glatt verheilen. [...] Auf jeden Fall hätten die Tierexperimente bewiesen, dass die aufsehenerregende Demonstration Mirin Dajos nichts Wunderbares an sich habe [...]. Einen a n d e r e n Erklärungsversuch gab 2 0 0 6 die BBC-Dokumentarserie The Indestructibles. In e i n e m Film dieser Serie w u r d e a u c h kurz (in vier Minuten!) Mirin Dajo abgehandelt. Die Investigatorin b e f r a g t e d e n b e k a n n t e n B ü h n e n z a u b e r e r Ali Bongo ( 1 9 2 9 - 2 0 0 9 ) , der folgende Expertise abgab: „Ich h a b e m i r diese A u f n a h m e n m i t Kollegen aus d e m Magic Circle angeschaut, u n d w i r alle sind u n s einig, dass dies kein Trick war. Das w a r echt. Das w a r ein echtes Schwert, das d u r c h e i n e n 63
Kapitel 3
echten Körper ging." Er äußerte die Vermutung, dass Mirin Dajo nach Indien gereist sei u n d sich dort von Fakiren habe ausbilden lassen. Er fügte jedoch hinzu: „Ich habe nie einen indischen Fakir gesehen, der so etwas Starkes durchführte." (Arnold Henskes war nie in Indien gewesen, zumindest in diesem Leben nicht. Es ist aber sehr wohl möglich, dass dieser asketische M a n n in einem vergangenen Leben ein Yogi gewesen war, der im W e s t e n reinkarnierte, um d e m globalen Bewusstseinswandel zu dienen.) Anscheinend w a r diese Bestätigung des Phänomens nicht das, was die BBC-Filmemacher hören wollten, weshalb sie eine junge Ärztin aufboten, die sagte, Mirin Dajos Auftritte seien „höchstwahrscheinlich" mit dem Vorhandensein von Piercing-Kanälen zu erklären, vergleichbar mit dem, was wir von Ohrring-Piercings her kennen; Mirin Dajo habe über Jahre hinweg langsam verschiedene Piercing-Kanäle durch seinen Körper angelegt, Zentimeter f ü r Zentimeter. „Es ist ziemlich erstaunlich, dass er die Erstellung dieser Kanäle überlebt hat." Aber die Ärztin betont, dass dies „medizinisch möglich ist". Und die Erzählerstimme verkündet sogleich: „Da haben wir's also. Mirin Dajo ist nicht mehr geheimnisvoll. Was wie Magie oder eine übermenschliche Fähigkeit aussah, entpuppt sich als ein System von Fistulas*." Betrachten wir diese pseudowissenschaftlichen Erklärungsversuche genauer. Die einen behaupten mit Hilfe von dubiosen Tierversuchen, das, was Mirin Dajo vorgeführt habe, sei nichts Besonderes; w e n n m a n einen spitzigen, konisch zulaufenden Degen nehme, könnte m a n bei vorsichtiger H a n d h a b u n g jeden Menschen auf dieselbe Weise durchstoßen. Die anderen behaupten, Mirin Dajo habe sich verschiedene Piercing-Kanäle durch den Körper getrieben: durch die Lunge, durch das Herz, durch den Bauch u n d quer durch den Unterkörper. Um das materialistische Weltbild aufrechtzuerhalten, sind „Rationalisten" anscheinend bereit, jeden Unsinn von sich zu geben u n d alle widersprechenden Fakten zu ignorieren. Ebenso wird ignoriert, dass Mirin Dajo nicht nur mit einem spitzigen Degen durchstochen wurde, sondern auch mit einem Schwert mit breiter Klinge. Die Behauptung, es sei „medizinisch möglich", Piercing-Löcher durch den Oberkörper zu treiben, ist eine Beleidigung jeglicher Intelligenz. Und selbst w e n n so etwas möglich wäre, zeigte der Obduktionsbericht ganz klar, dass keine Fistulas vorhanden waren.
* Fistula oder Fistel: eine abnorme, natürliche oder künstliche kanalartige Verbindung zwischen zwei Hohlorganen oder zwischen einem Hohlorgan und der Körperoberfläche. 64
Der Mensch, ein m u l t i d i m e n s i o n a l e s W e s e n
M i r i n D a j o s E r k l ä r u n g e n : W a s Mirin Dajo demonstrierte, w a r nichts g r u n d l e g e n d Neues, wie auch er selbst betonte: „Was ich hier deutlich zu m a c h e n versuche, sind uralte, aber meist n u r im V e r b o r g e n e n verk ü n d e t e Erkenntnisse." Mirin Dajo w a r seiner Zeit um J a h r z e h n t e voraus. O b w o h l er n u r eine Volksschulbildung hatte, b e d i e n t e er sich in seinen E r k l ä r u n g e n m o d e r n s t e r Begriffe. Dies zeigte sich a u c h im Brief, der am 27. Dezember 1 9 4 7 i n s e i n e m N a m e n a n Albert Einstein g e s a n d t w u r d e : Nach den beschriebenen Demonstrationen hielt ich in großen Sälen Vorträge und danach auch in privaten Kreisen in Zürich und an vielen anderen Orten der Schweiz. Bei diesen Anlässen habe ich alle Fragen, die hochkamen, beantwortet und warf dabei Licht auf Themen, die auch Sie interessieren (Relativität, Atomspaltung, Dematerialisation, Rematerialisation, Supermaterialisation, Schwingungsgesetze, Schwingungsebenen usw.).12 Dematerialisation, Rematerialisation, Supermaterialisation*: Mit diesen Begriffen bezeichnete Mirin Dajo Aspekte der Materie, die in der Multidimensionalität des Kosmos g r ü n d e n u n d v o n der m o d e r n e n Q u a n t e n p h y s i k erst ansatzweise e r a h n t w e r d e n . Mirin Dajo w u r d e s c h o n zu Lebzeiten m i t diesen physikalisch-revolutionären Begriffen in V e r b i n d u n g gebracht, sowohl v o n seinen B e w u n d e r e r n als auch v o n seinen Kritikern. So schrieb Der Spiegel n a c h Mirin Dajos T o d : „Er ließ sich als K ü n d e r der ,Entmaterialisierungs-Lehre' u n d n e u e n P r o p h e t e n feiern." 1 3 Die Erklärung, die Mirin Dajo f ü r seine Unverletzbarkeit gab, ist die naheliegendste, aber auch die unglaublichste: Auf der g a n z e n Länge der D u r c h s t e c h u n g k a m es zu einer lokalen Dematerialisation der Körpersubstanz, u n d b e i m H e r a u s z i e h e n der Klinge w u r d e die Körp e r s u b s t a n z rematerialisiert. Durch Dematerialisation e n t s t a n d in der Geschwindigkeit der D u r c h s t e c h u n g ein t e m p o r ä r e r „Kanal", der b e i m H e r a u s z i e h e n der Klinge sofort w i e d e r z u w u c h s ! Die b e r ü h m t e s t e Persönlichkeit, die e i n e n Nachruf auf Mirin Dajo schrieb, w a r der Schweizer Nationalrat u n d G e s c h ä f t s m a n n Gottlieb Duttweiler (Gründer der Migros-Ladenkette). A u c h er wies darauf hin, dass der v e r s t o r b e n e Pionier d u r c h die D e m o n s t r a t i o n der „Entmaterialisierung" eine B e w u s s t s e i n s v e r ä n d e r u n g der M e n s c h e n anstrebte:
* Mit dem Begriff „Supermaterialisation" meinte Mirin Dajo wahrscheinlich Materialisationen aus dem Hyperraum, die für den Zuschauer wie Materialisationen aus dem Nichts aussehen. In diese Kategorie gehört auch die Involution und die Entstehung der ersten Menschen (durch eine Materialisation von Lichtwesen aus höherdimensionalen Welten). 65
Kapitel 3
Mit dem Einsatz der Atombomben hatte die Menschheit einen gefährlichen Pfad der Zerstörung eingeschlagen, weshalb nach 1945 viele Friedensaktivisten auftraten und ihre Warnungen aussprachen. Aber schöne Worte allein genügen nicht. Erforderlich ist ein grundlegendes Umdenken. Mirin Dajo konfrontierte die religiösen und die materialistisch-wissenschaftlichen Kreise mit der Beschränktheit ihrer Weltbilder, indem er durch wiederholte Demonstrationen bewies, dass der Geist über der Materie steht. „Beweise geistiger Kraft allein noch sind es, welche dem Gedanken der Gotteskindschaft neuen Auftrieb geben und die Hassverbundenheit der Welt durch eine universelle Bruderschaft ersetzen können."14
Der Mensch, ein multidimensionales Wesen
Der Beweis der Entmaterialisierung des Körpers schien ihm notwendig, um in der Menschheit den Glauben an seine Friedenssendung in solcher Stärke zu erwecken, dass er Gewalt gewänne gegen den Geist der Gewalt und der Zerstörung. [...] Es war für ihn unerklärlich, dass alle die unglaublichen Beweise der Herrschaft des Geistes über den Körper in weiten Kreisen verhöhnt wurden. [...] Armer Mirin Dajo! Du warst in unserer Welt ein unbequemer, unerwünschter Gast. [...] Es hat nicht sollen sein, dass ein Wunder geschehe für den Frieden, für den Sieg des Lebens. Aber, bei Gott, es hat einen gegeben, der es mit Leib und Seele gewollt hat - bis in den Tod ...15
„Auf der Schwelle einer neuen Offenbarung geistiger Kräfte": Mirin Dajo w a r sich bewusst, dass er f ü r die W i s s e n s c h a f t eine H e r a u s f o r d e r u n g darstellte. Er schrieb: „Was unbekannt ist und die Gefahr in sich birgt, dass man eine teuer erworbene Weltanschauung völlig revidieren müsste, das ängstigt und regt auf. [...] Wir glauben, den Zenit allen Wissens erreicht zu haben, und sind in Wahrheit ärmer denn je. [...] Wir stehen auf der Schwelle einer neuen Offenbarung geistiger Kräfte und wollen mutig den Schritt in eine neue, bessere Zeit hinüber wagen, um uns von der Tyrannei des stoffgebundenen Gedankens [des materialistischen Denkens] zu befreien." 16 „Eine t e u e r e r w o r b e n e W e l t a n s c h a u u n g " , v o n der h e u t e geglaubt wird, sie stelle „den Zenit allen W i s s e n s " dar, ist die Evolutionstheorie. Diejenigen, die „mutig d e n Schritt in eine neue, bessere Zeit h i n ü b e r wagen", m ü s s e n i n s b e s o n d e r e diesen H a u p t p f e i l e r „der T y r a n n e i des stoffg e b u n d e n e n Gedankens" d u r c h s c h a u e n u n d ü b e r w i n d e n . Die „neue, bessere Zeit" e r r e i c h e n w i r d u r c h die Kraft des Geistes u n d die ents p r e c h e n d e N e u a u s r i c h t u n g des Bewusstseins. Mirin Dajo b e s c h r i e b diese h ö c h s t e Geisteswissenschaft mit e i n f a c h e n W o r t e n u n d mit einer g r o ß e n Vision: „Es kommt auf eines heraus, ob die Hausfrau am Herd, der Mann auf dem Felde, das Kind auf dem Heimwege, Gedanken des Friedens in ihren Herzen bewegen und nähren; unausgesprochen strahlen sie hinaus in die Welt, berühren und mobilisieren ähnliche Kräfte und verstärken sie im Widerhall. Vermöchte unser Auge die erdumspannende Auswirkung eines einzigen solchen Gedankens zu erblicken - uns würde schwindlig ob der geistigen Größe, die Gott dem Menschen geschenkt hat. Daher achte sich keiner gering; gerade auf ihn kommt es an, befinde er sich, wo immer er wolle. Er und die anderen werden in aller Stille Kräfte und Mächte ins Leben rufen, die - still heranreifend - eines schönen Tages mit unbezwingbarer Kraft hervorbrechen [...]."17 67
Kapitel 3
Zwischenbilanz: Fenster in die mythische Vergangenheit Angesichts von Mirin Dajos paranormalen Fähigkeiten b e k o m m e n viele alte Überlieferungen eine neue Glaubwürdigkeit. Im Mahäbhärata, dem großen Epos der altindischen Hochkultur, wird die Schlacht beschrieben, die den Übergang v o m dritten z u m heutigen vierten Zeitalter (Yuga) markierte: die Schlacht von Kuruksetra, die achtzehn Tage dauerte u n d vor deren Beginn Krsna die Bhagavad-Gitä sprach, jenes b e r ü h m t e Buch, das heute als die „Bibel Indiens" bezeichnet wird. (Die Bhagavad-Gitä hat die Form eines Lehrgesprächs zwischen Krsna u n d seinem Freund Arjuna.) Die Schlacht von Kuruksetra fand vor r u n d f ü n f t a u s e n d Jahren statt, u n d wir erfahren aus den Sanskritschriften, dass auch zu dieser Zeit noch Heroen auf der Erde lebten, die über paranormale Fähigkeiten verfügten. Einige hatten eine riesenhafte Körperstatur, was auch f ü r die damalige Zeit eine Ausnahme war. Abgesehen von diesen magisch-mythischen Heroen sahen die Menschen vor f ü n f t a u s e n d Jahren physisch nicht anders aus als die Menschen heute. Über diese Heroen, z u m Beispiel Arjuna, wird explizit gesagt, dass sie unverletzbar waren. W ä h r e n d der Schlacht w u r d e n sie von Pfeilen u n d Lanzen durchbohrt, aber sie k o n n t e n sich diese W a f f e n mühelos aus ihrem Körper herausziehen - ohne Blutverlust, ohne Infektion, ohne Wunden. Im Körper von Arjuna und Krsna (Acyuta) steckten viele Pfeile, die Karna auf sie geschossen hatte. Mit diesen Pfeilen im Körper sahen sie aus wie der helle, strahlenreiche Mond und die Sonne, die mit ihrem Aufgehen jede Dunkelheit vertreibt. Diese beiden Helden, deren Stärke die aller anderen Menschen übertraf, zogen sich die Pfeile aus dem Körper und kehrten frohgemut in ihr Lager zurück, umgeben von ihren Mitkämpfern und Freunden. (Mahäbhärata, Karna-Parva, Kap. 94) Eines der berühmtesten Ereignisse der Schlacht von Kuruksetra war der Tod des heroischen Bhisma, genannt „Großvater Bhisma". Am zehnten Tag der Schlacht w u r d e er von einem gewaltigen Pfeilhagel getroffen. Die Pfeile durchbohrten ihn von vorne, u n d er sank nieder u n d lag schwebend über d e m Boden, getragen von all den Pfeilen, die mit der Spitze im Boden steckten. Bhisma lag auf einem „Bett aus Pfeilen", ohne dass Blut floss. Er vertiefte sich in einen meditativen Zustand u n d wartete auf den geeigneten Tag für sein Sterben, denn er war candamrtyoh, das heißt, er hatte die Fähigkeit, den Zeitpunkt seines Todes selbst zu wählen [Srimad-Bhägavatam 1.9.29). W e n n sogar im 20. Jahrhundert einzelne Menschen noch paranormale Eigenschaften wie Unverletzbarkeit besaßen, k ö n n e n wir an68
Der Mensch, ein multidimensionales Wesen
n e h m e n , dass diese alten Ü b e r l i e f e r u n g e n z u m i n d e s t in i h r e m Kern a u t h e n t i s c h e Beschreibungen enthalten. Gerade aus indischen Quellen e r f a h r e n wir, dass n o c h v o r f ü n f t a u s e n d Jahren auf der Erde M e n s c h e n lebten, d e r e n K ö r p e r nicht so verdichtet w a r w i e der ihrer Zeitgenossen, w e s h a l b sie von g r ö ß e r e r Statur w a r e n u n d ü b e r m e n s c h l i c h e Kräfte besaßen. Bei A r j u n a u n d seinen vier H a l b b r ü d e r n , die z u s a m m e n als die f ü n f Pändavas b e k a n n t sind, k o m m t noch ein weiterer Faktor h i n z u . Die Sanskritschriften e r w ä h n e n an m e h r e r e n Stellen m i t a u s f ü h r l i c h e n Schilderungen, dass jeder v o n i h n e n ein Lichtwesen z u m Vater hatte. Jedes dieser Lichtwesen hatte sich f ü r eine kurze Zeit materiell verdichtet, um ein irdisches Halbgottkind zu zeugen. Eine Königin u n d ihre Nebenf r a u w a r e n imstande, diese Lichtwesen zu rufen, u n d die Kinder aus dieser V e r b i n d u n g w u r d e n zu d e n g r ö ß t e n Heroen der indischen Kultur. Auch der e r w ä h n t e Bhisma w a r ein „Halbgott". Bei i h m w a r die Mutter ein materialisiertes Lichtwesen. Sie lebte f ü r m e h r e r e Jahre als Gemahlin bei e i n e m König n a m e n s S a n t a n u u n d h a t t e mit i h m acht Kinder. Als Bhisma, das achte, g e b o r e n w u r d e , e n t s c h w a n d sie m i t i h m in die h ö h e r e n Welten, u n d n a c h f ü n f z e h n Jahren materialisierte sich Bhisma wieder auf der Erde. A u f g r u n d seiner u n g e w ö h n l i c h e n Herk u n f t u n d Jugend v e r f ü g t e er ü b e r all die Eigenschaften, f ü r die er berühmt wurde. Involution, Materialisation, U n v e r w u n d b a r k e i t , all diese Aspekte g e h ö r e n z u m metaphysisch-ganzheitlichen Weltbild, das wir h e u t e wieder entdecken. U n d so k ö n n e n wir auch das Unglaubliche glauben, das die Schweizerische Medizinische Wochenschrift Ende 1 9 4 7 veröffentlichte. Im Bericht der Ärzte v o m Basler Bürgerspital, die Mirin Dajo i m Z u s a m m e n h a n g mit seinen D u r c h s t e c h u n g e n i m S e p t e m b e r 1 9 4 7 u n t e r s u c h t hatten, s t a n d u n t e r a n d e r e m Folgendes: Auf der Stirne über der rechten Augenbraue weist er zwei kleine, ca. 5 Millimeter Durchmesser messende, blasse rundliche Narben auf, die von Revolvereinschüssen herrühren sollen, die ihm kanadische Soldaten beigebracht hätten, um nach einer Körperdurchstechung festzustellen, ob er tatsächlich unverletzbar sei. Es habe sich um Durchschüsse gehandelt, die keinerlei Folgen gezeitigt hätten. 18 W i e a m A n f a n g dieses Kapitels e r w ä h n t , w u r d e n M e n s c h e n , die nicht ins h e r r s c h e n d e Weltbild passten, in vielen Fällen b e k ä m p f t . Bei Mirin Dajo gelang es d e n H ü t e r n des Status Quo, seine D e m o n s t r a t i o n e n zu banalisieren u n d zu rationalisieren - u n d sie v e r s u c h e n es n o c h heute. Bei der n ä c h s t e n Person, die ich vorstellen möchte, gelang i h n e n dies nicht, weshalb sie schärfere Mittel einsetzten: V e r l e u m d u n g , Kriminalisierung u n d juristische Verfolgung. 69
Kapitel 3
Bruno Gröning: Geistheilung als Schlüssel zur globalen Heilung „Der Mensch ging vor Jahrtausenden den Weg ab von der Natur, von dem Glauben an unseren Herrgott. Jeder glaubte, sich allein behaupten zu können. Jetzt sind wir auf dieser Erde, jetzt richten wir uns ein, wie wir das wollen, und wir werden uns schon zu helfen wissen, glaubte jeder. Aber ich gebe Ihnen zu wissen, dass niemandem geholfen werden kann ohne unseren Herrgott. Er allein ist und bleibt unser Vater, er allein ist und bleibt der größte Arzt aller Menschen f - Bruno Gröning (in einer Ansprache vor 30 000 Heilungssuchenden auf dem Traberhof in Rosenheim, 31. August 1949),,J Vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs trat in Deutschland ein Mann auf, der durch seine Wunderheilungen über Nacht in die Schlagzeilen der Presse u n d ins Kreuzfeuer der Behörden geriet. Es war die triste Zeit nach dem Krieg. Deutschland war zerbombt u n d am Boden zerstört. Die Bevölkerung war dezimiert, u n d viele hatten k a u m das Nötigste zum Überleben. Da e r f u h r e n die Ärmsten - die Kranken, die Hoffnungslosen u n d Mittellosen - plötzlich, dass es H o f f n u n g gebe: ein gewisser Bruno Gröning sei als Wunderheiler öffentlich tätig geworden und sei f ü r alle Menschen da, ohne Geld zu verlangen, ohne die Notwendigkeit irgendwelcher Formalitäten. Zu Tausenden u n d Zehntausenden strömten Menschen zu Bruno Gröning, unter ihnen auch wohlhabende Hilfesuchende, und w u r d e n Zeugen von dem, was sie durch die Zeitungen oder die mündliche Kunde gehört hatten: W u n d e r geschehen, spontane Heilungen vor Ort, „Massenheilungen" u n d Fernheilungen. Wer war dieser Mann, der scheinbar aus d e m Nichts auftauchte u n d größte Kontroversen auslöste? Biographisches: Bruno Gröning ( 1 9 0 6 - 1 9 5 9 ) war das vierte von sieben Kindern einer einfachen Arbeiterfamilie aus Danzig, der damaligen Hauptstadt Westpreußens. Bereits als Kind fiel er durch seine Heilfähigkeiten u n d seine besonderen Eigenschaften auf. Von den vielen Zeugnissen sei hier nur ein Beispiel angeführt (mit einer Parallele zu Mirin Dajo). Sein älterer Bruder Kurt berichtete 1954 folgende Begebenheit: Am Sonntagmorgen gingen die Eltern zur Kirche und beauftragten mich, den Kaffeetisch zu decken und Kaffee zu kochen. Ich tat es nicht, das Spielen war mir wichtiger. Als die Eltern nach Hause kamen, hatte Bruno den Tisch gedeckt und Kaifee gekocht. Die Eltern lobten beim 70
Der Mensch, ein multidimensionaies Wesen
Frühstück Bruno f ü r den ausgezeichneten Kaffee u n d rügten energisch meine Nachlässigkeit. Da packte mich die W u t so sehr, weil Bruno immer als der Gute herausgestrichen wurde, dass ich mir nicht mehr zu helfen wusste u n d die Kaffeekanne mit dem kochend heißen Inhalt erwischte u n d den Kaffee auf Brunos Kopf ergoss. Er blieb ganz ruhig, alle waren über meine Untat entsetzt. Und wieder geschah etwas Ungewöhnliches. Bruno trug weder im Gesicht noch am Körper irgendwelche Brandwunden davon. Dieses Erlebnis u n d noch ein zweites machte auf u n s Geschwister u n d auch auf die Jungen der Nachbarschaft einen so starken Eindruck, dass wir künftig davon abließen, unseren jüngeren Bruder zu misshandeln. 2 0 W ä h r e n d des Ersten Weltkrieges besuchte der rund zehnjährige Bruno G r ö n i n g o f t d i e ö r t l i c h e n L a z a r e t t e u n d b r a c h t e f ü r v i e l e V e r l e t z t e Lind e r u n g u n d Heilung. Nach f ü n f Jahren Volksschule b e g a n n er eine k a u f m ä n n i s c h e L e h r e , d o c h s e i n Vater, e i n M a u r e r , w o l l t e , d a s s B r u n o e b e n f a l l s e i n e n H a n d w e r k e r b e r u f e r l e r n t e . S o m a c h t e e r e i n e L e h r e als Z i m m e r m a n n , aber die wirtschaftlichen W i r r e n n a c h d e m Ersten Weltk r i e g z w a n g e n i h n z u vielerlei G e l e g e n h e i t s a r b e i t e n . 1 9 2 7 h e i r a t e t e er. 1 9 4 3 w u r d e er in die d e u t s c h e W e h r m a c h t eingezogen. Weil er sagte, e r w e r d e nicht auf M e n s c h e n schießen, w u r d e i h m m i t d e m Kriegsgericht gedroht, u n d m a n sandte i h n an die russische Front. Dort erlebte er die Schrecken des Krieges, w u r d e selbst z w e i m a l v e r w u n d e t u n d half u n z ä h l i g e n K a m e r a d e n . Im M ä r z 1 9 4 5 geriet er in russische Kriegsgefangenschaft. Dank seines Wirkens w u r d e n er u n d seine Abteilung j e d o c h b e r e i t s E n d e 1 9 4 5 f r e i g e l a s s e n . G r ö n i n g k a m als H e i m a t v e r t r i e b e n e r n a c h W e s t d e u t s c h l a n d . O b w o h l er selbst praktisch mittellos war, setzte er sich im freiwilligen Hilfsdienst f ü r die V e r t r i e b e n e n ein u n d bewirkte bei vielen Hilfesuchenden Heilungen. Sein unauffälliges Helfen setzte sich in k l e i n e n Kreisen fort, bis er im März 1949 im westfälischen Städtchen Herford den neunjährigen S o h n des Ingenieurs H e l m u t H ü l s m a n n v o n M u s k e l s c h w u n d heilte. Die Ä r z t e w a r e n d i e s e r E r k r a n k u n g m a c h t l o s g e g e n ü b e r g e s t a n d e n , d o c h d u r c h B r u n o G r ö n i n g w u r d e der K n a b e geheilt. H e l m u t Hülsm a n n v e r ö f f e n t l i c h t e a m 18. M ä r z 1 9 4 9 e i n e n a u s f ü h r l i c h e n B e r i c h t f ü r die Presse: Mein Sohn Dieter ist 91/» Jahre alt u n d leidet an einer progressiven Muskeldystrophie. [...] Hilfe bzw. Behandlung auf Heilung w u r d e mir weder von dort [von der Kinderklinik] noch von weiteren zehn befragten Professoren u n d Ärzten in Aussicht gestellt. Der Verfall des Kindes n a h m beängstigende Formen an. Dieter ist seit zehn W o c h e n fest bettlägerig. Er k a n n weder stehen noch gehen. Selbst beim Versuch zu stehen knickt er im Kreuz wie ein Taschenmesser zusammen, da er gar keinen Halt m e h r verspürt. Die Beine u n d Füße sind immer eiskalt u n d vollkommen 71
Kapitel 3
gefühllos, da keine Durchblutung, trotz zweimaliger Massage pro Woche, stattfindet./Am Nachmittag des 15. März 1949 führte nun eine uns befreundete Dame Herrn Gröning bei uns ein, da ihr der Krankheitsfall unseres Sohnes Dieter hinreichend bekannt war. Stärkstens beeindruckt durch den Fall ihrer Schwester, die fünf Jahre hindurch gelähmt, nur im Rollstuhl bzw. im Bett liegend ihr Dasein fristete und durch Herrn Gröning geheilt wurde, war sie überzeugt, dass auch meinem Sohn geholfen werden könne. [...] Nach der Einwirkung durch Herrn Gröning setzte sofort die Durchblutung der Beine von den Oberschenkeln an beginnend ein. Mein Sohn zeigte genau den ruckweise vordringenden Blutstrom an, der sich nun wieder den Weg durch die verengten Adern bahnte. Danach hatte mein Sohn vollkommen warme Beine und Füße.21 U n d bald darauf r a n n t e Dieter geheilt d u r c h das H a u s u n d ü b e r die T r e p p e n . Sein Vater w a r derart d a n k b a r , dass er B r u n o Grönings Heilk r a f t möglichst vielen M e n s c h e n z u k o m m e n lassen wollte, u n d stellte i h m sein H a u s zur V e r f ü g u n g . Durch H e l m u t H ü l s m a n n s Pressebericht k a m eine n e u e D i m e n s i o n i n Bruno Grönings W i r k e n : E r w u r d e nicht m e h r n u r zu d e n M e n s c h e n gerufen, die M e n s c h e n kamen zu ihm - u n d das gleich zu T a u s e n d e n . H e i l u n g a u f g e i s t i g e m W e g : B r u n o Gröning wollte nie Krankheitsb e s c h r e i b u n g e n h ö r e n . Er e r k a n n t e u n m i t t e l b a r m i t seiner i n n e r e n W a h r n e h m u n g , was d e n M e n s c h e n fehlte, u n d w e n n sie bereit w a r e n , k a m es zu einer Heilung. Er b e t o n t e i m m e r , dass Heilung Zeit b r a u c h t u n d dass in der ersten Phase schmerzvolle Heilschübe („Regelungen", w i e er sie n a n n t e ) a u f t r e t e n k ö n n e n , bis sich der Körper.durch das Wirken der geistigen K r ä f t e regeneriert hat. I n s g e s a m t k a m e n weit ü b e r z e h n t a u s e n d H i l f e s u c h e n d e n a c h Herford, u n d 8 0 0 0 0 Bittbriefe ü b e r s c h w e m m t e n i n diesen M o n a t e n die H e r f o r d e r Post. Bei d e n Briefen u n d bei Bitten f ü r Leidende, die nicht persönlich a n r e i s e n k o n n t e n , wirkte B r u n o G r ö n i n g des ö f t e r e n ü b e r die Distanz, wobei es i m m e r w i e d e r v o r k a m , dass er bei diesen Personen, die weit e n t f e r n t an a n d e r e n O r t e n weilten, zuerst die Krankheit aufs g e n a u s t e beschrieb. Es existieren viele Berichte dieser Art, die seine Hellsichtigkeit bezeugen. Überall, wo Bruno Gröning h i n k a m , erlebten zahlreiche Notleidende unerklärliche Hilfen u n d Heilungen. Die Geheilten sowie alle Anwesend e n f ü h l t e n W e l l e n des Glücks, der Dankbarkeit u n d der n e u e n Lebensf r e u d e . „Für uns, die wir bei i h m w a r e n , u n d die vielen, die es mit ans e h e n k o n n t e n , w a r es [Grönings W i r k e n in der Menge] ein Zug des W u n d e r s , der Siegeszug einer nicht kriegerischen, s o n d e r n versöhnlic h e n u n d h e l f e n d e n Macht", schrieb ein Journalist als Augenzeuge v o n H e r f o r d im Münchner Merkur v o m 24. Juni 1949. „Der Gewalt dieses 72
Der Mensch, ein multidimensionales Wesen
„Der Gewalt dieses Bildes konnte sich keiner entziehen. Die als skeptisch bekannten Herforder (...] umstanden den Platz hinter der Polizeiabsperrung in weitem Kreise und konnten nun Zeugen der Wirkungskraft Grönings an diesem Tage sein." (aus einem Bericht im Münchner Merkur, 24. juni 1949)
Bildes k o n n t e sich k e i n e r e n t z i e h e n . Die als s k e p t i s c h b e k a n n t e n Herf o r d e r , die d e r W e g z u r A r b e i t i n d e r N ä h e v o r b e i f ü h r t e , u m s t a n d e n d e n Platz h i n t e r d e r P o l i z e i a b s p e r r u n g i n w e i t e m Kreise u n d k o n n t e n n u n Z e u g e n d e r W i r k u n g s k r a f t G r ö n i n g s a n d i e s e m T a g e sein. E s w a r , als teilte sich e i n M e e r v o r i h m , s o g i n g e r d u r c h die sich u m die A u t o s stauende Menge hindurch. Von W a g e n zu Wagen, dort ein paar W o r t e 73
Kapitel 3
wechselnd, hier ein H ä n d e d r u c k u n d d a n n einige Fragen, die Bitte, über das weitere Befinden zu berichten u n d w i e d e r z u k o m m e n - u n d n e b e n i h m u n d nach ihm, wo die Flut zusammenschlug, s t a n d e n Menschen aus ihren Stühlen [Rollstühlen] auf, n a h m er L a h m e n die Gehstöcke weg u n d warf sie beiseite. Keiner k o n n t e sich der Gewalt dieses Erlebnisses entziehen. Es war, als ob sich ein Getreidefeld nach d e m S t u r m mit n e u g e w o n n e n e r Kraft wieder aufrichtete. / Bei Kindern w u r d e n gel ä h m t e Glieder, die u n t e r ständigem Kältedruck standen, wieder w a r m . Bruno Gröning stieg v o n einem LKW auf den a n d e r e n hinauf, ging v o n Mensch zu Mensch, die auf Stroh u n d Matratzen gebettet waren. Sie richteten sich auf u n d f ü h l t e n neue Kräfte. In einem der LKWs, f ü r alle U m s t e h e n d e n sichtbar, saß eine siebzigjährige Frau, v o l l k o m m e n gelähmt, sie w a r auf d e m Sessel in d e n W a g e n getragen worden, wie m i r der Fahrer berichtete. Nach w e n i g e n W o r t e n Grönings bewegte sie die Arme, erhob sich, u n d als der W a g e n sich in Bewegung setzte, w i n k t e sie mit f r e u d e s t r a h l e n d e m Gesicht der u m s t e h e n d e n M e n s c h e n m e n g e mit den bisher völlig bewegungslosen A r m e n u n d H ä n d e n zu." Der P r o p h e t im e i g e n e n L a n d : Die biblischen Szenen von Kranken, L a h m e n u n d Blinden, die plötzlich Heilung e r f u h r e n , blieben nicht lange ungestört. Im Mai 1949 k a m e n v o n der Stadtverwaltung erste Heilverbote, weil Gröning angeblich gegen das Heilpraktikergesetz verstieß. Dies f ü h r t e zu P r o t e s t k u n d g e b u n g e n von Heilungssuchenden, die aus ganz Deutschland, z u m Teil u n t e r g r ö ß t e n E n t b e h r u n g e n u n d Schmerzen, nach H e r f o r d angereist waren. Meinungsverschied e n h e i t e n in der Stadtverwaltung f ü h r t e n zu einem Hin u n d Her v o n b e s c h r ä n k t e n G e n e h m i g u n g e n u n d n e u e n Verboten. Doch schon bald erließ die Stadtregierung, vermutlich auf Druck „von oben", ein Totalverbot. Bruno Gröning verließ Herford u n d wirkte an verschieden e n a n d e r e n Orten. Als er den Besitzer des Traberhofes, einer g r o ß e n Pferde-Ranch in Rosenheim, heilte, lud dieser i h n zu sich nach Hause ein, damit er etwas Ruhe f i n d e n könne. Bruno Gröning n a h m das Angebot an, aber die Reporter entdeckten schon bald seinen Aufenthaltsort, was bewirkte, dass n a c h Rosenheim noch größere Menschenm e n g e n k a m e n als nach Herford. W ä h r e n d dieser W o c h e n lagerten auf d e n Wiesen des T r a b e r h o f s bis zu 30 0 0 0 M e n s c h e n - ein Meer v o n Kranken, Kriegsgeschädigten u n d Invaliden. Auch hier k a m es zu zahlreichen W u n d e r h e i l u n g e n . Gröning k ü m m e r t e sich einzeln um die Menschen, aber angesichts des nicht e n d e n wollenden Zulaufs sprach er auch hier, wie in Herford, zur Menge - „Meine lieben Heilungssuchenden, euer Flehen u n d Bitten z u m Herrgott w a r nicht u m s o n s t " - , u n d Blinde sahen, Lahme k o n n t e n gehen, Krankheiten v e r s c h w a n d e n . In e i n e m b e s o n d e r s Wunder-vollen M o m e n t sangen die Versammel74
Der Mensch, ein multidimensionales Wesen
„Crönings Zusammenkunft mit den ungezählten Tausenden von Hilfesuchenden vor dem Traberhof bei Rosenheim war ein Ereignis von dramatischer Wucht: Die Wende der Zeiten, an der wir heute stehen, offenbarte sich mit einer sinnbildlichen Klarheit. / Die Leidenden, Verlassenen, vom Schicksal Geschlagenen, die mit der letzten Hoffnung auf Trost und Heilung zusammengeströmt waren, sie alle waren Ankläger gegen das Zeitalter des Materialismus [...] [Es] wurden geradezu biblische Szenen Wirklichkeit. Kranke richteten sich von Tragbahren auf, Gelähmte warfen ihre Krücken von sich und konnten gehen, ein blindes Kind wurde sehend, Dankesrufe kündeten von immer neuen Heilungen [...]," Kurt Trampler: Die große Umkehr - Fragen um Bruno Gröning (1950), S. 89, 92
t e n s p o n t a n „ G r o ß e r Gott, w i r l o b e n Dich". Z e i t u n g e n , R u n d f u n k u n d F e r n s e h e n w a r e n voll v o n B e r i c h t e n . E s e n t s t a n d s o g a r e i n F i l m r e p o r t , d e r i n d e n K i n o s gezeigt w u r d e - w o e s e b e n f a l l s z u S p o n t a n h e i l u n g e n k a m . (Dieser F i l m w u r d e s c h o n b a l d w e g e n „ J u g e n d g e f ä h r d u n g " v e r b o t e n u n d ist h e u t e verschollen.) Die l e g e n d ä r e n M a s s e n h e i l u n g e n v o n Rosenheim w a r e n ein H ö h e p u n k t u n d auch W e n d e p u n k t in Bruno G r ö n i n g s W i r k e n , d e n n n u n f o r m i e r t e sich e i n e m a s s i v e G e g n e r s c h a f t . Sichtbare u n d unsichtbare Gegner: Obwohl Bruno Gröning immer die Z u s a m m e n a r b e i t m i t d e n Ä r z t e n s u c h t e , k a m e s z u w e i t e r e n Heilv e r b o t e n u n d d a n n s o g a r z u e i n e m Prozess, b e i d e m e r m i t g r o ß e n V o r b e h a l t e n f r e i g e s p r o c h e n w u r d e . I h m w u r d e attestiert, e r h a b e „in 75
Kapitel 3
Dr. A. Kaul, ein Zeuge von 1949, veröffentlichte die Broschüre Das Wunder von Herford. Darin berichtet er: „Ich habe Bruno Gröning oft mit Kranken sprechen gesehen, und immer hatte ich den Eindruck, er weint innerlich über diese Not und das menschliche Elend, das sich seinen Augen darbietet. Bruno Gröning ist ein Mann aus dem Volk. Eitelkeit ist ihm so fremd wie die Pose ..."
Unwissenheit über die Rechtslage" gehandelt, weshalb der Freispruch praktisch einem Heilverbot gleichkam, da er n u n „die Rechtslage" kannte. So konnte er fortan nur noch in kleinen Kreisen wirken. Aber auch dort w u r d e er behindert, hauptsächlich von vermeintlichen Helfern, die an ihm Geld verdienen wollten und deshalb von i h m zurückgewiesen wurden. Einige von ihnen schworen Rache u n d verbündeten sich mit seinen Gegnern. 22 Ein neuer Gerichtsfall - n u n wegen „fahrlässiger Tötung" - wurde angestrengt. In diesen Jahren k a m e n verlockende Angebote aus dem Ausland, u n d es wäre f ü r Bruno Gröning ein Leichtes gewesen, reich u n d ber ü h m t zu werden. Aus Amerika winkten die Dollars, w e n n er sich auf eine Show-Tournee eingelassen hätte. Gröning widerstand allen Versuchungen und blieb in Deutschland, obwohl i h m dort konstant größte Hindernisse in den Weg gelegt wurden. 76
Der Mensch, ein multidimensionales Wesen
Sein Plan, in Deutschland u n d in a n d e r e n Ländern Heilstätten zu errichten, w u r d e vereitelt. 1958 w u r d e i h m d u r c h ein Gerichtsurteil in ganz Deutschland jegliche Heileraktivität verunmöglicht. A n f a n g 1959 reiste er nach Paris u n d verstarb dort am 26. Januar. M a n fühlt sich an die alte Aussage erinnert: „Der Prophet im eigenen Land w i r d verkannt." (Mt 13,57; Joh 4,44) Kurz vor seinem Verscheiden sagte Bruno Gröning: „Was meine Gegner tun mussten, haben sie restlos getan und sind damit am Ende. Ebenso habe ich getan, was ich tun musste - dieses aber ist erst der Anfang!" Der H e i l s t r o m : Als Bruno Gröning durch i m m e r weiterreichende Heilverbote in seinem öffentlichen W i r k e n behindert wurde, reagierte er nicht mit Zorn oder Resignation, s o n d e r n mit einer noch g r ö ß e r e n Vision. Er sagte sinngemäß, dass er als einzelner T a u s e n d e von Menschen heilen könne, aber w e n n die M e n s c h e n lernten, sich selbst zu heilen, w ü r d e n Millionen v o n Menschen, ja die gesamte Menschheit geheilt w e r d e n . Und so konzentrierte er sich darauf, Selbstheilung d u r c h d e n göttlichen Heilstrom zu lehren. Berühmt ist in diesem Z u s a m m e n h a n g seine Aussage: „Aufzuhalten ist es nicht. In der g a n z e n Welt soll sich die Heilung vollziehen." So sensationell Bruno Grönings Heileraktivität auch war, so einfach w a r seine Erklärung: Ursprünglich ist der Mensch in lebendiger Einheit m i t Gott v e r b u n d e n , doch w e n n der Mensch aus dieser V e r b i n d u n g herausfällt, t r e n n t er sich v o n der göttlichen Quelle u n d gibt sich d e m Bösen preis, was zu innerer Leere, Sinnlosigkeit u n d Gottlosigkeit f ü h r t , mit all den daraus folgenden Konsequenzen. Aber Gottes u n b e g r e n z t e Kraft bleibt allgegenwärtig wirksam, u n d sie hat als „Heilstrom" auch eine u n b e g r e n z t e Heilkraft. W e r sich wieder f ü r diese Kraft öffnet, k a n n Heilung u n d alle a n d e r e n Formen v o n Hilfe e m p f a n g e n . Normalerweise m u s s jeder Mensch f ü r sich selbst den Heilstrom aufn e h m e n . Nach d e m Zweiten Weltkrieg jedoch war die Not derart groß, dass Hilfe u n d Gnade zu d e n Menschen k a m : „Euer Flehen u n d Bitten z u m Herrgott war nicht umsonst." Bruno Gröning wirkte als ein Transformator, der die göttliche Heilkraft an die M e n s c h e n weiterleitete. Eine solche energetische Leistung stellte auch körperlich eine einzigartige Funktion dar u n d war, laut Grönings eigenen Aussagen, der Grund, w a r u m sein Hals in gewissen Phasen auf beiden Seiten deutlich an Umf a n g z u n a h m . Auch in diesem anatomischen Punkt war Bruno Gröning f ü r die Ärzte ein Rätsel. Das Sichverbinden mit d e m Heilstrom n a n n t e Bruno Gröning „Sicheinstellen". „Sich einzustellen" bedeutet: sich aufrecht hinsetzen, den 77
Ein Mann, der aufgrund einer Verletzung im Krieg an beiden Beinen gelähmt ist, erlebt das Unglaubliche. Er steht mit „neuen" Kniegelenken aus seinem Rollstuhl auf. Dass die Heilung auch seine Seele erreichte, zeigt sich in seinem dankbar strahlenden Gesicht.
R ü c k e n n i c h t a n l e h n e n , A r m e u n d Beine n i c h t k r e u z e n , die H ä n d e auf d e n O b e r s c h e n k e l n m i t d e r H a n d f l ä c h e n a c h o b e n , L o s l a s s e n aller stör e n d e n G e d a n k e n , K o n z e n t r a t i o n auf d e n H e i l s t r o m , g e f o l g t v o m geistig e n F o r m u l i e r e n o d e r l a u t e n A u s s p r e c h e n e i n e s D a n k e s u n d aller Dinge, die u n s a m H e r z e n l i e g e n - Bitten f ü r u n s selbst u n d f ü r a n d e r e , f ü r S i t u a t i o n e n , die e i n e r L ö s u n g b e d ü r f e n , usw. E m p f o h l e n ist, dies zweim a l täglich ( m o r g e n s u n d a b e n d s ) als e i n e A r t v o n M e d i t a t i o n z u t u n .
Das Erkennen von göttlicher Kraft Angesichts der g r o ß e n Scharen v o n Hilfesuchenden, die zu Bruno G r ö n i n g k a m e n , s p r a c h e n die M e d i e n b e r i c h t e u n d d i e A u g e n z e u g e n d e s ö f t e r e n v o n „biblischen S z e n e n " . Dass Jesus allein m i t g ö t t l i c h e r K r a f t K r a n k h e i t e n h e i l e n k o n n t e , h a l t e n h e u t e viele M e n s c h e n f ü r Übertreibung oder gläubige Erfindung. Aber n u n w u r d e mitten im 2 0 . J a h r h u n d e r t e i n ä h n l i c h e s P h ä n o m e n sichtbar, u n d z w a r i n vielf a c h e r W i e d e r h o l u n g u n d ü b e r p r ü f b a r . D u r c h B r u n o G r ö n i n g s Beispiel m u s s t e n Jesu W u n d e r t a t e n a u c h S k e p t i k e r n n u n als r e a l e M ö g l i c h k e i t erscheinen. Wieder strömte eine so große Menge zusammen, dass er und seine Jünger nicht einmal zum Essen kamen. Als das seine Angehörigen erfuhren, 78
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machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt wegzuholen, denn sie sagten sich: „Er muss verrückt geworden sein." Einige Gesetzeslehrer, die aus Jerusalem gekommen waren, sagten: „Er steht mit dem Teufel im Bund! Der oberste aller bösen Geister gibt ihm die Macht, die Geister auszutreiben." (Mk 3,20-22) Ähnliche Verdächtigungen w u r d e n auch gegen Bruno Gröning geäuß e r t . S k e p s i s bei p r o p a g i e r t e n O f f e n b a r u n g e n u n d W u n d e r n ist i m m e r a n g e b r a c h t , u n d s o stellt sich die Frage: G e s c h a h e n B r u n o G r ö n i n g s W u n d e r t a t s ä c h l i c h d u r c h g ö t t l i c h e K r a f t ? W i r k ö n n e n bei d i e s e r Frage d i e A n t w o r t e n k o n s u l t i e r e n , die Jesus g a b : „Wie kann der Satan sich selbst austreiben? [...] W e n n der Satan sich selbst austriebe, dann wäre er mit sich selbst uneinig. Wie könnte dann seine Herrschaft bestehen? Und wenn ich böse Geister [und Krankheiten] austreibe, weil ich mit dem Satan im Bund stehe, wer gibt dann euren Leuten die Macht, böse Geister auszutreiben? Eure eigenen Anhänger beweisen, dass ihr im Unrecht seid. W e n n ich aber mit Hilfe von Gottes Geist die bösen Geister austreibe, so könnt ihr daran sehen, dass Gott schon angefangen hat, mitten unter euch seine Herrschaft aufzurichten." (Mk 3,23; Mt 12,26-28, Einheitsübersetzung) Jesus e r h o b o f f e n s i c h t l i c h k e i n e n E x k l u s i v a n s p r u c h auf H e i l u n g s k r a f t , s o n d e r n b e t o n t e , d a s s viele M e n s c h e n m i t d e r s e l b e n M a c h t w i e e r t ä t i g seien.* E r a t t e s t i e r t diese g ö t t l i c h e K r a f t h i e r sogar d e n G e m e i n d e m i t g l i e d e r n d e r Pharisäer, o b w o h l die Leiter d i e s e r G e m e i n d e b e h a u p t e t e n , e r s t e h e „mit d e m T e u f e l i m Bund". Bei H e i l u n g e n , S e n s a t i o n e n , F r i e d e n s v e r s p r e c h u n g e n usw. l a u t e t d a s K r i t e r i u m d e s U n t e r s c h e i d e n s , d a s Jesus n e n n t : D i e n t dies d e r „ H e r r s c h a f t d e s S a t a n s " - e i n e r Ideologie, e i n e m M a c h t s t r e b e n , d e m Ego i r g e n d w e l c h e r P e r s o n e n - o d e r d e m w a h r e n W o h l d e r M e n s c h e n ? W i r d m i t A n g s t u n d E i n s c h ü c h t e r u n g gearbeitet, w i r d j e m a n d mit Versprechungen m a n i p u l i e r t ? Oder w e r d e n die M e n s c h e n in ihrer Kraft, Gesundheit, Größe u n d W ü r d e gestärkt?
Was geschieht bei einer Geistheilung physisch? G e i s t h e i l u n g e n s i n d e i n e v i e l f a c h b e z e u g t e u n d d o k u m e n t i e r t e Tats a c h e u n d k ö n n e n n i c h t g e l e u g n e t w e r d e n . W i r k ö n n e n sie als W u n d e r h e i l u n g e n b e z e i c h n e n , w a s sie a u s u n s e r e r m e n s c h l i c h e n Sicht j a a u c h sind. Physisch jedoch geschieht bei Geistheilungen etwas ganz Kon* Relevant in diesem Zusammenhang sind auch die im Johannes-Evangelium (14,12-14) wiedergegebenen berühmten Jesusworte, die besagen, es sei möglich, „die Werke, die ich tue, ebenfalls zu tun, u n d sogar noch größere". 79
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kretes, nämlich eine lokale De- u n d Rematerialisation. Die Zellen des betroffenen Knochens oder Organs werden von der atomaren Struktur her in ihren gesunden Zustand zurückgeführt, was bedeutet, dass sich körperlich etwas verändert, wie auch R ö n t g e n a u f n a h m e n bestätigen. W e n n ein Mensch mit einem defekten u n d versteiften Kniegelenk plötzlich wieder ein normal funktionierendes Kniegelenk hat, bedeutet dies folgendes: Durch die Einwirkung einer geistigen Energie w u r d e das Kniegelenk dematerialisiert u n d gemäß den Vorgaben des höheren Körperinformationsfeldes - des Äther- oder Vitalkörpers - rematerialisiert. Dies geschieht mit Lichtgeschwindigkeit oder sogar noch schneller, mit der Geschwindigkeit der Gedanken. Weil der Vitalkörper (das morphogenetische Feld) die Information des gesunden Knies enthält, entspricht das rematerialisierte Knie der gesunden Form, wie sie von der göttlichen Schöpfung vorgegeben ist. Genau das gleiche geschieht bei einem sehunfähigen Auge u n d bei jeder anderen Organ-, Gewebe- oder Knochenstruktur, die durch eine Geistheilung transformiert (= geheilt) wird. Lokale Transformationen, d.h. De- u n d Rematerialisationen in Überlichtgeschwindigkeit, mögen f ü r die theoretische Physik der heutigen Zeit noch weit entfernte Ideen u n d Konzepte sein, doch die Paraphysik oder „Mentalphysik" mit all ihren Meisterinnen u n d Meistern zeigt seit Menschengedenken, dass die Materie letztlich i m m e r von geistigen Kräften geformt u n d bewegt wird.
Daskalos: Operation durch De- und Rematerialisation Daskalos, mit bürgerlichem Namen Dr. Stylianos Atteshlis ( 1 9 1 2 - 1 9 9 5 ) , war ein Mystiker, Metaphysiker u n d Heiler aus Zypern. Bereits als Kind hatte er Zugang zu seinen paranormalen Fähigkeiten. Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörte er zu den f ü h r e n d e n Dichtern in griechischer Sprache (er hatte drei Doktortitel). Ich habe ihn bereits in meinem Buch Unsichtbare Welten (S. 276ff.) näher vorgestellt. Er war ein Meister der „psychonoetischen Kräfte", wie er die geistigen Kräfte nannte. Er konnte mit seinem feinstofflichen Körper den grobstofflichen Körper verlassen (Eksomatose) u n d auf Astralreisen gehen oder seinen feinstofflichen Körper an einem anderen Ort materialisieren. Er konnte bewusst auf sein in f r ü h e r e n Leben erworbenes Wissen zurückgreifen. Weltberühmt w u r d e Daskalos, als Dr. Kyriacos Markides, Professor für Soziologie an der University of Maine (USA), 1985 das Buch The Magus of Strovolos veröffentlichte (dt. Der Magus von Strovolos, 1988). Strovolos ist der Stadtteil von Nikosia, Zyperns Hauptstadt, wo Daskalos wohnte. Dieses Buch ist voll von Beschreibungen bezeugter 80
T a t e n des Daskalos a u s allen Bereichen de r p s y c h o n o e t i s c h e n Fähigkeit e n . H e i l u n g e n w a r e n n u r e i n e r v o n v i e l e n Bereichen. Das Folgende ist e i n Beispiel f ü r e i n e O p e r a t i o n d u r c h De- u n d Rem a t e r i a l i s a t i o n . Die 55-jährige Katina, G e m a h l i n e i n e s e r f o l g r e i c h e n G e s c h ä f t s m a n n e s a u s Nikosia, litt u n t e r s c h m e r z h a f t e n W i r b e l s ä u l e n b e s c h w e r d e n u n d h a t t e s c h o n v e r s c h i e d e n s t e E x p e r t e n u n d Spitäler i m In- u n d A u s l a n d a u f g e s u c h t , alles o h n e Erfolg. Der S c h m e r z w u r d e i m m e r g r ö ß e r , u n d alle Ärzte b e z e i c h n e t e n ihr P r o b l e m als u n h e i l b a r . I m Mai 1 9 8 1 w a n d t e sie sich i n letzter H o f f n u n g a n Daskalos, d e r sich bereit erklärte, sogleich zu k o m m e n , in Begleitung v o n Prof. M a r k i d e s . Im Haus der Patientin waren mehrere Verwandte anwesend, auch der S o h n , e i n U n i v e r s i t ä t s s t u d e n t , u n d die S c h w i e g e r t o c h t e r . Daskalos b a t zwei d e r a n w e s e n d e n F r a u e n , d e n O b e r k ö r p e r d e r P a t i e n t i n z u entkleid e n u n d ihr z u helf en, sich auf d e n Bauch z u d r e h e n , w a s n u r m i t M ü h e gelang. W a s d a n n g e s c h a h , b e s c h r e i b t Prof. M a r k i d e s w i e folgt: Daskalos legte die Hände auf den Rücken der Frau und fing an, sanft über die Wirbelsäule zu streichen und sie zu massieren. „Nur nicht ver-
Dr. Stylianos Atteshlis (1912-1995), bekannt als Daskalos 81
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Materialisation des feinstofflichen Körpers Wie in Kapitel 1 erwähnt, haben wir Menschen nicht nur einen grobstofflichen, sondern auch einen feinstofflichen Körper. Wenn ein Mensch mit seinem feinstofflichen Körper bewusst den grobstofflichen Körper verlässt, wird dies „Eksomatose" genannt. Bei solchen Astralreisen geht das Bewusstsein des Menschen in einen außerkörperlichen Zustand, und der physische Körper bleibt bewusstlos zurück, was ein gefährliches Unterfangen ist, insbesondere für alle, die keine entsprechende Schulung durchlaufen haben. (Spirituelle Erkenntnis erfordert keine Astralreisen.) Auf der höchsten Stufe dieser Fähigkeit ist es sogar möglich, während einer Astralreise den feinstofflichen Körper ins Grobstoffliche zu verdichten, was eine weitere Veranschaulichung davon ist, wie der Mensch ursprünglich entstanden ist. Ein Beispiel für die Verdichtung des feinstofflichen Körpers während einer Eksomatose findet sich im Buch Der Magus von Strovolos (S. 2 7 8 f f ) : Eines Nachts nahm Daskalos plötzlich auf telepathischem Weg wahr, dass ein Mann an der Küste, etwa 100 km entfernt, Selbstmord begehen wollte. „Ich musste sofort handeln. Da gab es keine Zeit zu verlieren. Ich materialisierte mich [meinen feinstofflichen Körper] am Rande der Hafenmauer, und so erschien ich ganz plötzlich vor den Augen des Mannes. Ich stand da und trug mein weißes Gewand. Ich hob die Arme und rief ihm entgegen: .Was tust du da?' Er erschrak zutiefst und wurde bleich. Er traute seinen Augen nicht. Wie konnte ein Mann plötzlich aus dem Nichts auf dem Rande des Piers auftauchen, mitten in einer stürmischen Nacht?" Der Mann ließ sich umstimmen und ging zurück zu seiner Familie. Und wie es das Schicksal so wollte, wurde dieser Mann einige Monate später von Freunden gebeten, ein krankes Kind zum „Magus von Strovolos" zu fahren. Als er diesen Dienst tat und Daskalos sah, erkannte er in ihm sofort den Mann, der ihm damals erschienen war. Nach der Behandlung des Kindes kam es zu einer Begegnung unter vier Augen. „Er fiel mir um den Hals und begann zu weinen. ,lch dachte, Sie wären ein Engel, den Gott geschickt hatte, um mein Leben für die Liebe meiner Kinder zu retten', sagte er schluchzend. Ich erklärte ihm die Art unserer Arbeit und sprach über die unsichtbaren Helfer. ,Wenn Gott', fügte ich hinzu, ,Engel schickt, um den Menschen zu helfen, warum sollte er dann nicht auch Menschen schicken, um ihren eigenen Geschwistern zu helfen?'" Dieser Mann wurde zu einem der hingebungsvollsten Schüler von Daskalos.
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Der Mensch, ein multidimensionales Wesen
spannen", forderte er die Frau auf, „lassen Sie ganz locker. Es wird nicht weh tun." Während er mit den Händen entlang der Wirbelsäule auf und ab strich, blickte er zu uns herüber und legte seine Diagnose des Falles dar. „Es ist ernst", sagte er. „Ihre ganze Wirbelsäule ist durcheinander. Die Wirbel stehen nicht aufeinander, wie sie sollten, und die Knochensubstanz ist schon reichlich porös." Er sagte, er wolle die Knochen weich und formbar machen, damit er sie an die richtigen Stellen zurückbringen und wieder verfestigen könne. 2 ' Daskalos b e w e g t e f ü r e i n i g e w e i t e r e M i n u t e n s e i n e H ä n d e d e r W i r b e l s ä u l e e n t l a n g u n d f o r d e r t e d a n n d i e b e i d e n a n w e s e n d e n F r a u e n auf, m i t i h r e n F i n g e r n die W i r b e l s ä u l e z u b e t a s t e n . Die W i r b e l s ä u l e w a r n i c h t k n o c h e n h a r t , s o n d e r n weich wie ein S c h w a m m ! Daskalos erklärte: „Jetzt w e r d e ich d i e K n o c h e n a n die r i c h t i g e n Stellen z u r ü c k s e t z e n u n d sie d a n n v e r f e s t i g e n . Ich h a b e die Kristall s t r u k t u r e n b e r e i t s d e m a t e r i a lisiert." N a c h i n s g e s a m t f ü n f u n d z w a n z i g M i n u t e n k o n n t e die F r a u aufs t e h e n u n d sich s o f o r t p r o b l e m l o s b e w e g e n , sogar m i t T u r n ü b u n g e n . N o c h a m s e l b e n Tag s u c h t e sie i h r e n R a d i o l o g e n auf. Zur großen Verwunderung des Arztes zeigten die nach der Behandlung aufgenommenen Röntgenbilder drastische Unterschiede im Vergleich zu den Aufnahmen, die erst eine Woche vor Daskalos' Besuch entstanden waren. Die neuen Röntgenbilder zeigten eine normale Wirbelsäule.- 4 Diese B e s c h r e i b u n g e n , u n d n o c h viele a n d e r e , f i n d e n sich i m Buch Der Magus von Strovolos, K a p i t e l 12: „Heilungen". Das d a r a u f f o l g e n d e Kapitel h a t d i e Ü b e r s c h r i f t „ M a t e r i a l i s a t i o n u n d D e m a t e r i a l i s a t i o n " . I n d i e s e m Kapitel b e s c h r e i b t Prof. M a r k i d e s , w i e e r D a s k a l o s e i n i g e Tage s p ä t e r auf d i e o b e n b e s c h r i e b e n e H e i l u n g a n s p r a c h . „Du musst verstehen", antwortete er, „dass es an diesem Fall nichts Wunderbares gab. Wenn du das ein Wunder nennst, dann sollte m a n alles Leben als ein Wunder betrachten. Ich habe lediglich gelernt, einige Naturkräfte zu beherrschen, die ich für die Heilung nutzbar machte. (...) Materialisation und Dematerialisation erlebte man zu allen Zeiten* und an allen Ecken und Enden der Erde. Über die Jahrhunderte hinweg waren Mystiker imstande, Gegenstände zu materialisieren und zu dematerialisieren. Wir stoßen auf solche Fälle in der Bibel, im Alten Testament, in den heiligen Schriften Asiens, Amerikas, der Azteken... Das heißt, * Auch Mirin Dajo betonte, dass Wunder im höheren Sinn nichts Übernatürliches sind und zu allen Zeiten einen wichtigen Faktor der Menschheitsgeschichte darstellten: „Wunder sind also keine Durchbrechungen von Naturgesetzen, sondern ihre Erfüllung. Solche Wunder hat es seit Bestehen der Menschheit unzählige gegeben. Diese verborgenen Gesetze und Kräfte lassen sich erkennen und - einmal erkannt - auch anwenden." 25
Kapitel 3
dass diese Phänomene nicht die Folge von Betrug oder Aberglauben sind. Sie sind Teil der Wirklichkeit. Die meisten Wunder Jesu Christi waren Fälle von Materialisation und Dematerialisation."26 W u n d e r sind offensichtlich auch in der h e u t i g e n Zeit möglich, u n d sie g e s c h a h e n w ä h r e n d der g e s a m t e n Menschheitsgeschichte. Im Lauf der vielen Jahrtausende e r s c h i e n e n i m m e r wieder b e s o n d e r e Lichtwesen d u r c h Materialisation oder Inkarnation. Im Sanskrit w e r d e n sie als Siddhas (spirituell erleuchtete M e n s c h e n mit „Siddhis", p a r a n o r m a l e n Kräften) u n d als Avatärcis („Herabgestiegene")* bezeichnet. Diese Männer u n d Frauen w u r d e n i n d e n s p ä t e r e n M y t h e n o f t m a l s als Götter u n d G ö t t i n n e n dargestellt. Sie g r ü n d e t e n oder e r n e u e r t e n Kulturen, unterwiesen die M e n s c h e n u n d w i r k t e n mit ihren geistigen K r ä f t e n in allen Bereichen des m e n s c h l i c h e n Lebens: in der Heilung, an Schulen, in der W i s s e n s c h a f t u n d nicht zuletzt a u c h in der Architektur. W i r m ü s s e n also in Betracht ziehen, dass in d e n alten Kulturen n e b e n aller physischen Arbeit auch m i t geistigen K r ä f t e n u n d mit Materialisation u n d Dematerialisation gearbeitet w u r d e . Dies e r ö f f n e t völlig n e u e Perspektiven f ü r archäologische F o r s c h u n g e n u n d vor allem f ü r die archäologische I n t e r p r e t a t i o n der g r o ß e n Rätsel der alten H o c h k u l t u r e n .
* Avatära (ausgesprochen avataar): „ein Wesen, das aus den höheren Welten in die irdische Welt herabgestiegen ist" (von sanskr. ava-tr, „herabsteigen; erscheinen"). Dieser Überbegriff bezieht sich auf alle Arten von göttlichen Manifestationen und Inkarnationen: auf die bekannten zehn Visnu-Avatäras, auf Lichtwesen, die durch Materialisation als Menschen erschienen, und auf spirituell ermächtigte Menschen, die ich eingedeutscht als Avatarmenschen bezeichne. 84
Kapitel 4
Außerkörperliche Erfahrungen Einblicke in die höheren Dimensionen [D]as so genannte autonome „Ich" ist ein Produkt unbewusster, neuronaler Prozesse, „Geistiges" beruht auf „Körperlichem", „Willensfreiheit" - im strengen Sinne! - ist eine Illusion, religiöse „Visionen" sind auf Überaktivitäten im Schläfenlappen zurückzuführen usw.1
So lauten die Glaubenssätze der heute vorherrschenden Form von Wissenschaft und Philosophie, die sich gerne als „Humanismus" bezeichnet, obwohl der Humanismus ursprünglich in keiner Weise atheistisch und materialistisch war (S. 12). Doch die heutigen Humanisten behaupten, die Hirnforschung (Neurologie) weise darauf hin, dass das menschliche Bewusstsein durch die Komplexität der Hirnfunktionen erzeugt werde und mit dem Tod des Gehirns erlösche. Das menschliche Gehirn sei in der Lage, virtuelle Realitäten zu erschaffen, z. B. Gefühle, Träume, Halluzinationen und Nahtoderfahrungen. Aber werden Gefühle und Träume wirklich im Gehirn produziert? Wer nimmt die „virtuelle Realität" wahr? Wer empfindet die Gefühle, sieht die Träume? Das Gehirn selbst? Gemäß der materialistischen Sichtweise bringt das Gehirn Halluzinationen hervor, die es dann selbst wahrnimmt und für real hält - und das sei die „evolutionäre" Überlegenheit des Menschen. Der Glaube, das Gehirn erzeuge aus sich selbst heraus Bewusstsein, ist vergleichbar mit Urwaldbewohnern, die zum ersten Mal ein Radiogerät sehen und meinen, dieses Gerät erzeuge Sprache und Musik. Oder die Ansicht von astronomisch Unwissenden, die meinen, der Mond strahle aus sich selbst heraus.
Einweihungswege einst und heute Wie bereits in Kapitel 1 erwähnt, sollten Wissenschaft und akademische Bildung nicht nur eine einseitig intellektuelle Angelegenheit sein. Ist dies der Fall, so wie heute, wird Wissenschaft zu einem Instrument 85
Kapitel 4
des Materialismus und führt zu einer destruktiven Art von Fortschritt. All das Gute, das wir der Wissenschaft verdanken, hätte sie auch hervorgebracht, wenn sie nicht von einem materialistischen Weltbild beherrscht würde, und noch viel mehr. Wissenschaft will zu einer Erkenntnis der Realität führen, und Realität ist immer eine Ganzheit. Die Ganzheit in ihrem höchsten Sinn umfasst die Materie (das Unendliche) und das Ewige (das Bewusstsein), und das Bewusstsein ist der Schlüssel zur Materie. Wahre Bildung gründet deshalb in spiritueller Selbsterkenntnis. In früheren Kulturen mussten diejenigen, die sich mit Wissenschaft, Metaphysik und geistigen Kräften befassen wollten, eine lange Adeptenausbildung absolvieren und anspruchsvolle Einweihungen bestehen, insbesondere die persönliche „Besichtigung" der höherdimensionalen Welten durch Astralreisen. Müssen wir also wieder die einstige Adeptenausbildung einführen? Das wäre zweifelsohne eine große Bereicherung für die Universitäten, doch im heutigen Zeitalter ist das Leben unsere Mysterienschulung. Wir müssen nicht mehr in Klöster und Adeptenschulen gehen. Das Leben im heutigen Zeitalter ist die größte und umfassendste Schulung - mit all seinen täglichen kleinen oder größeren Einweihungen. Im vorliegenden Kapitel wollen wir eine ganz besondere Art von „Einweihung" betrachten: außerkörperliche Erfahrungen. Diese ähneln einerseits den Einweihungen in den alten Adeptenschulen, andererseits sind sie ein Phänomen, das mittlerweile gründlich untersucht wurde und einer breiten Öffentlichkeit bekannt sind.
Nahtoderfahrungen: Astralreisen an der Grenze von Leben und Tod „Ich muss immer heimlich lächeln, wenn ich höre, wie die Leute daran zweifeln, ob es ein Weiterleben danach gibt, oder einfach behaupten: ,Mit dem Tod ist alles aus.' Ich denke dann für mich: ,Die haben ja keine Ahnung.'" - Ein Mann, der ein Nahtoderlebnis hatte 2 Dank der heutigen Apparatemedizin kommt es immer wieder vor, dass Menschen, die klinisch tot waren, wieder ins Leben zurückgeholt werden. Dies ist tatsächlich eine phantastische Errungenschaft der modernen Wissenschaft. Aber ihr Weltbild wird dadurch keineswegs bestätigt. Im Gegenteil. Die Berichte der wiederbelebten Menschen zeigen, dass das Bewusstsein nicht auf den Körper beschränkt ist und dass es unabhängig vom Gehirn existieren kann. Die eigentliche Person, die 86
A u ß e r k ö r p e r l i c h e E r f a h r u n g e n - Einblicke in die höheren Dimensionen
fühlt und Eindrücke wahrnimmt, ist vom sterblichen Körper verschieden und kann diesen Körper verlassen. Wenn sie den Körper endgültig verlässt, bezeichnen wir dies als „Tod". Der Pionier in der wissenschaftlichen Erforschung des Grenzbereiches von Leben und Tod ist der Amerikaner Dr. phil. Dr. med. Raymond A. Moody (*1944). Über Jahrzehnte hinweg sammelte er Erlebnisberichte von wiederbelebten Menschen und stellte verblüffende Parallelen fest. Seine Bücher, insbesondere sein erstes, Life after Life: The Investigation of a Phenomenon - Survival of Bodily Death (1975), 3 erreichten international eine Gesamtauflage von mehreren Millionen Exemplaren. Moodys Forschungsergebnisse, die in den vergangenen Jahren von vielen weiteren Untersuchungen und Erfahrungsberichten bestätigt wurden,4 zeigen, dass zahllose Menschen bereits auf die eine oder andere Weise einen Einblick in die Welt jenseits der sichtbaren Materie bekommen haben. Die gemeinsame Aussage aller Berichte lautet: Der Tod des Körpers ist nicht das Ende unserer Existenz. Menschen, die einen klinischen Tod erleben, machen die Erfahrung, dass sie plötzlich ihren Körper verlassen. Sie sehen ihren eigenen Körper von außen. Die Wahrnehmung erfolgt nicht mehr durch die Sinnesorgane des Körpers, sondern auf eine Weise, die viel unmittelbarer und intensiver ist. Der unsichtbare Körper, der den grobstofflichen Körper verlassen kann, wird feinstofflicher Körper oder astraler Körper genannt.5 Die Begriffe „grobstofflich" und „feinstofflich" weisen darauf hin, dass beide Körper stofflich, d.h. materiell sind und sich vom bewussten Individuum, der spirituellen Seele, unterscheiden. Menschen mit Nahtoderfahrungen hören und sehen während ihres außerkörperlichen Zustands alles, was an der Unfallstelle oder im Operationsraum vor sich geht. Sie können sich auch in andere Räume begeben, und zwar durch Mauern und geschlossene Türen hindurch. Wenn die scheintoten Patienten nach der Wiederbelebung „zu sich kommen", überraschen sie die Ärzte oft mit detaillierten Beschreibungen der Operation oder sogar mit Angaben über Vorgänge in einem Nebenraum während der Operation. Die Patienten erklären, dass sie diese Dinge nicht mit dem Körper auf dem Operationstisch wahrnahmen, sondern mit einem anderen Körper aus einer Perspektive außerhalb des physischen Körpers. Diese Aussagen widerlegen die Behauptung, bei Nahtoderfahrungen handle es sich nur um Halluzinationen aufgrund von Sauerstoffmangel im Gehirn oder um Bewusstseinsstörungen aufgrund der vielen Medikamente. In der nächsten Phase fühlt sich die ent-hüllte Person plötzlich in eine Art Tunnel, Gang oder Tal hineingezogen. In vielen Fällen begegnet 87
Kapitel 4
sie verschiedenen Bekannten, die bereits verstorben sind. Manchmal k o m m t es vor, dass sich unter ihnen auch entfernte Bekannte befinden, von d e n e n die Person noch gar nicht weiß, dass sie bereits gestorben sind. Auch das ist ein gewichtiges Argument gegen die Behauptung, diese Erfahrungen seien n u r Sinnestäuschungen u n d Einbildungen. Das Lichtwesen u n d der Lebensfilm: In der lichtvollen jenseitigen Welt leben höherdimensionale, engelhafte Wesen. Einige von ihnen erscheinen vor der im Jenseits n e u a n g e k o m m e n e n Seele u n d stehen ihr bei. Sie befinden sich nicht alle auf derselben Stufe, sondern sind in Hierarchien eingeordnet: In ein paar seltenen Fällen sind meine Gesprächspartner zu der Überzeugung gekommen, dass die Wesen, mit denen sie zusammengetroffen sind, ihre „Schutzgeister" waren. Einem Mann wurde von einem solchen spirituellen Wesen gesagt: „Durch dieses Stadium deiner Existenz habe ich dir geholfen, aber nun muss ich dich anderen übergeben."6 Manchmal erscheint ein wunderbares Wesen, das hell leuchtet, aber nicht blendet. Alle, die einem solchen Lichtwesen begegnen, sprechen von einer unbegrenzten göttlichen Liebe. Meistens geschieht es in dieser Phase, dass die Person eine Art Film des eigenen Lebens zu sehen bekommt, in dem sie sowohl erlebender Hauptdarsteller als auch Zuschauer ist. Der „Film" läuft in der Zeit rückwärts, u n d dabei tauchen viele vergessene Details auf. Der Verstorbene sieht sein ganzes Leben (oftmals im Beisein des Lichtwesens) u n d erfährt, was es zu lernen gibt u n d w a r u m er eine ganz bestimmte neue Zukunft mit einem entsprechenden Körper u n d Schicksal erhält. Damit der freie Wille nicht beeinträchtigt wird, verschwindet die bewusste Erinnerung an diese Schulung nach der neuen Geburt, aber im Unterbewusstsein bleibt die Erinnerung daran erhalten. Diese Erinnerung wird zu dem, was wir „Gewissen" nennen. Das Gewissen wird also nicht nur von den Eltern u n d der Gesellschaft geprägt, sondern in erster Linie durch die Erlebnisse in dieser Zwischenexistenz. Im Lebensfilm erlebt m a n die Gesamtheit der eigenen Taten u n d Gedanken im Kontext der Kausalität, d.h. der Karmagesetze: Es zeigte sich mir nicht nur, was ich einmal getan hatte, sondern darüber hinaus auch noch, welche Folgen meine Taten für andere Menschen hatten. Und zwar ging das nicht so vor sich wie beim Betrachten von Filmszenen, denn ich konnte alles fühlen. Das Gefühl war beteiligt, zumal ich nun mit diesem Wissen versehen war. Ich entdeckte, dass sogar unsere Gedanken nicht verlorengehen. Jeder Gedanke war erhalten geblieben. Unsere Gedanken gehen nicht verloren ..? 88
Außerkörperliche Erfahrungen - Einblicke in die höheren Dimensionen
I r g e n d e i n m a l k o m m e n die Personen in i h r e m a u ß e r k ö r p e r l i c h e n Zus t a n d an eine Grenze, die d e n endgültigen Tod b e d e u t e n w ü r d e . Spätestens an dieser Stelle w i r d i h n e n mitgeteilt, dass der Z e i t p u n k t ihres Todes n o c h nicht g e k o m m e n ist u n d dass sie w i e d e r in i h r e n grobstofflichen Körper z u r ü c k k e h r e n w e r d e n . Die e i n z i g w i c h t i g e n F r a g e n : Nach d e m Tod w e r d e n wir nicht gefragt, welcher Religion w i r a n g e h ö r t e n oder was wir geleistet h a b e n , s o n d e r n m i t w e l c h e m Bewusstsein w i r das taten, w a s wir t a t e n : Hast du es aus Liebe getan? Warst du glücklich? Hast du dich selbst geliebt und die anderen und Gott...? Als ich „tot" war, stellte mir die Stimme [des leuchtenden Wesens] eine Frage: „Ist dein Leben es auch wert?" Was sie meinte, war: Ob mir das Leben, das ich bis jetzt geführt hatte, im Lichte dessen, was ich jetzt wusste, immer noch lohnend erschiene. 8 Jeder M e n s c h erlebt die Begegnung m i t d e m Lichtwesen auf seine eigene, ganz individuelle Weise. Doch aus d e n Berichten g e h t eine g r o ß e Gemeinsamkeit hervor, n ä m l i c h dass die Lichtwesen betonen, welche zwei Dinge im Leben v o n e n t s c h e i d e n d e r Wichtigkeit sind: „andere M e n s c h e n lieben zu l e r n e n u n d W i s s e n zu erwerben." 9 N o n v e r b a l e , t e l e p a t h i s c h e K o m m u n i k a t i o n : Die „Gespräche" im feinstofflichen Bereich, sowohl die m i t d e n B e k a n n t e n als auch die m i t d e m Lichtwesen, erfolgen nicht ü b e r g e s p r o c h e n e Worte, s o n d e r n ü b e r Ged a n k e n . Für diejenigen, die sich plötzlich in e i n e m astralen Z u s t a n d finden, ist dies eine völlig neue, u n g e w o h n t e E r f a h r u n g . Über die Beg e g n u n g e n mit d e n göttlichen Lichtwesen „heißt es, dass dabei direkte, u n g e h i n d e r t e G e d a n k e n ü b e r t r a g u n g stattfinde, u n d zwar auf eine so klare Weise, dass sowohl Missverständnisse als auch jegliches Lügen d e m Licht g e g e n ü b e r von v o r n h e r e i n ausgeschlossen seien". 10 Ebenso w i r d berichtet, dass auf der feinstofflichen Ebene die Fortb e w e g u n g blitzartig erfolgen k a n n . Man stellt sich das Ziel geistig vor, u n d schon ist m a n dort. Aus diesen Beschreibungen k ö n n e n wir schließen, dass h ö h e r d i m e n s i o n a l e W e s e n i m U n i v e r s u m ü b e r Fortbeweg u n g s m ö g l i c h k e i t e n v e r f ü g e n (auf natürliche oder technische Weise), die ganz a n d e r s sind als die irdischen.
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Kapitel 4
Karma: Konfrontation mit dem eigenen Leben Nach d e m Tod sind sehr unterschiedliche E r f a h r u n g e n möglich - v o n h i m m l i s c h e n bis zu höllischen. W a s R a y m o n d M o o d y betrifft, so weist er darauf hin, dass sich u n t e r d e m v o n i h m g e s a m m e l t e n Material „nicht ein Zeugnis findet, in d e m v o n e i n e m Z u s t a n d berichtet w u r d e , der an die alte Höllenvorstellung erinnert". 1 1 In Wirklichkeit sind K a r m a r e a k t i o n e n , a u c h negative Reaktionen, i m m e r absolut individuell. Ein b e r ü h m t e s Beispiel h i e r f ü r ist der d u r c h Dr. M o o d y b e k a n n t g e w o r d e n e Fall v o n D a n n i o n Brinkley. Dieser h ü n e n h a f t e M a n n w a r v o n Jugend a n ein Schlägertyp gewesen. I m Vietnamkrieg h a t t e e r ein K i l l e r k o m m a n d o a n g e f ü h r t u n d viele M e n s c h e n u m gebracht. 1975, er w a r 25 Jahre alt, w u r d e er zu H a u s e in d e n USA w ä h r e n d eines Gewitters, als er telefonierte, v o n e i n e m Blitz g e t r o f f e n u n d w a r f ü r z w a n z i g M i n u t e n klinisch tot. I n d e r N a h t o d e r f a h r u n g sah er seinen Lebensfilm u n d erlebte m i t e i g e n e n G e f ü h l e n das g e s a m t e Leid seiner O p f e r u n d ihrer A n g e h ö r i g e n . In dieser selbstgeschaffenen Hölle w u r d e er jedoch nicht v o n Teufeln gepeinigt. A u c h er b e g e g n e t e e i n e m Lichtwesen, das i h m m i t Liebe, o h n e Vorwürfe, beistand. Als ich dieses Wesen anblickte, hatte ich die Empfindung, dass niemand mich mehr lieben könnte, dass niemand mehr Empathie, Sympathie, Aufmunterung und nicht urteilendes Mitgefühl für mich haben könnte als dieses Wesen. [...] Das Lichtwesen hüllte mich ein, und in diesem Augenblick begann mein ganzes Leben an mir vorüberzuziehen. Ich fühlte und sah alles, was mir jemals begegnet war. [...] Von Anfang bis Ende war ich mit der unerträglichen Tatsache konfrontiert, dass ich ein unangenehmer Zeitgenosse gewesen war, ein egoistischer und böser Mensch. [...] In der Lebensrückschau musste ich jetzt all den Tod und die Zerstörung sehen, die ich durch meine Handlungen angerichtet hatte. „Wir alle sind ein Glied in der großen Kette der Menschheit", sagte das Wesen zu mir. „Was man tut, wirkt sich auf die anderen Glieder in dieser Kette aus." [...] „Wer du bist, ist der Unterschied, den Gott ausmacht", sagte das Wesen. „Und dieser Unterschied ist Liebe." [...] Ich hatte den Schmerz der Reflexion verspürt, aber ich hatte hierdurch das Wissen gewonnen, das ich einsetzen konnte, um mein Leben zu korrigieren. 12 Die e r h e b e n d e E r f a h r u n g im Jenseits b e d e u t e t e jedoch nicht, dass i h m keine w e i t e r e n K a r m a r e a k t i o n e n z u g e k o m m e n w ä r e n . Diese b e k a m er zu s p ü r e n , als er w i e d e r in s e i n e m verletzten Körper erwachte. Es d a u e r t e m e h r als zwei Jahre, bis er w i e d e r h a l b w e g s g e s u n d war. Aber bereits 1 9 7 6 b e g e g n e t e er Dr. Moody, der i h m half, mit seiner Nahtode r f a h r u n g u m z u g e h e n , d e n n d a m a l s w u r d e n solche M e n s c h e n v o n d e n m e i s t e n Ärzten als Psychiatriefälle betrachtet. Er erzählte Dr. M o o d y dasselbe, was er seit, s e i n e m E r w a c h e n allen erzählt hatte: Nach d e m 90
Außerkörperliche Erfahrungen - Einblicke in die höheren Dimensionen
Lebensfilm war er in einen Kristalldom geführt worden, wo ihn 13 Lichtwesen empfingen. Sie zeigten ihm Bilder der Zukunft, die weitgehend düster waren (viele bewahrheiteten sich, einige trafen nicht ein oder stehen noch aus). „Der Gang der menschlichen Ereignisse kann sich ändern, doch müssen die Menschen zuerst erkennen, wer sie sind ", sprach das zentrale Lichtwesen. „Ihr seid auf die Erde gegangen, um z u s a m m e n mit Gott schöpferisch zu sein." 13 Brinkley entdeckte, dass er die Telepathie, die im Jenseits normal ist, ins Diesseits m i t g e n o m m e n hatte. Er konnte Gedanken lesen u n d durch Handkontakt die Lebensfilme anderer Menschen sehen. Diese Fähigkeiten setzte er in seinen ehrenamtlichen Diensten in der Krankenpflege u n d Sterbebegleitung ein. Er trat auch mit Vorträgen u n d Büchern an die Öffentlichkeit u n d w u r d e zu einem der wichtigsten Zeugen einer Nahtoderfahrung.
„Ein Engel in den Trümmern": das Wunder von 9/11 Eine ganz andere Art von Nahtoderfahrung u n d Himmelsoffenbarung erlebte die 30-jährige Genelle Guzman aus Trinidad, die als letzte Überlebende aus den T r ü m m e r n des World Trade Centers geborgen wurde. 1 4 Sie arbeitete im 63. Stock des 110 Stockwerke hohen Nordturms u n d war auch am Morgen des 11. Septembers 2 0 0 1 dort, als sie plötzlich eine Erschütterung wie bei einem Erdbeben verspürte. Da kein Alarmsignal u n d keine Lautsprecherdurchsage erfolgte, blieben alle Anwesenden im Büro. Dann eine Stunde später: „Fast wie auf ein geheimes Komm a n d o begann der Büroturm wieder zu schwanken." 15 Im Büro w u r d e betont, dass dieses Hochhaus so konstruiert war, dass es unter keinen Umständen einstürzt. 16 Als sich jedoch schwarzer Qualm ausbreitete, entschieden sie sich, den Turm über das Treppenhaus zu verlassen. Dort war weder Feuer noch Rauch. Nichts wies auf eine imminente Gefahr hin, u n d auch die Feuerwehrmänner, die sie im Treppenhaus antrafen, bestätigten dies. Dann, als Genelle u n d ihre Gruppe auf der Höhe des 12. Stockes angekommen waren, geschah es auf einmal: „[...] alles zitterte und schwankte [...] alles über uns, unter uns u n d neben uns. Es war ähnlich wie das erdbebenartige Gefühl, mit d e m alles angefangen hatte, nur hundert Mal stärker. [...] Brutal, teuflisch, furchtbar, höllisch. Das sind einige der Worte, mit denen ich versuche zu beschreiben, wie das ist, w e n n über neunzig Stockwerke eines einstürzenden Gebäudes im freien Fall über einem niedergehen." 17 Alle anderen in ihrer Nähe w u r d e h von den T r ü m m e r n erschlagen, aber Genelle hatte das unglaubliche Glück, dass bei ihr die Trümmer genau so hinfielen, dass sie sich verkeilten. Genelle lag in einem engen 91
Kapitel 4
H o h l r a u m , d e r w i e e i n v e r w i n k e l t e r Sarg war. Sie w a r l e b e n d i g begrab e n u n d f a n d sich i n e i n e r stickigen, d u n k l e n u n d t o t e n s t i l l e n Schwärze. Sie k o n n t e sich k a u m b e w e g e n . Ihr rechtes Bein w a r e i n g e k l e m m t u n d z e r q u e t s c h t . I h r Kopf w a r w i e i n e i n e m S c h r a u b s t o c k , a b e r g e r a d e m i t so viel Z w i s c h e n r a u m , dass es zu k e i n e r t ö d l i c h e n V e r l e t z u n g k a m . Sie w a r bei v o l l e m B e w u s s t s e i n u n d erlebte i m Lauf d e r S t u n d e n e i n e n Lebensrückblick mit intensivsten Gefühlswellen - Selbstvorwürfe („Warum b i n ich nicht f r ü h e r losgegangen?"), H o f f n u n g s l o s i g k e i t , R e u e f ü r alle Fehler u n d e g o i s t i s c h e n E n t s c h e i d u n g e n i m Leben u n d i m m e r m e h r e i n d i r e k t e s G e s p r ä c h m i t Gott. D a n n plötzlich d e r Gedanke, dass n u r n o c h e i n W u n d e r h e l f e n k o n n t e , u n d die E r i n n e r u n g a n e i n e W u n d e r h e i l u n g , die sie als M ä d c h e n in T r i n i d a d m i t e r l e b t h a t t e : i h r e t o d k r a n k e , v o n S c h m e r z e n geplagte T a n t e w a r d u r c h d a s Gebet e i n e s Priesters auf d e r Stelle geheilt w o r d e n , u n d alle h a t t e n gesagt, dies sei „ein W u n d e r " . Genelle e r k a n n t e , dass sie sich u n m ö g l i c h a u s e i g e n e r K r a f t b e f r e i e n k o n n t e . „Ich b r a u c h t e Hilfe. Gottes Hilfe. [...] ein m e r k w ü r d i g b e f r e i e n d e s Gefühl." 1 8 Nach vielen S t u n d e n k o n n t e sie i n letzter V e r z w e i f l u n g i h r e n l i n k e n A r m i r g e n d w i e b e w e g e n u n d z w i s c h e n die T r ü m m e r t e i l e strecken u n d s p ü r t e plötzlich, dass j e m a n d i h r e H a n d n a h m u n d fest d r ü c k t e . Eine M ä n n e r s t i m m e s p r a c h sie m i t i h r e m V o r n a m e n a n u n d stellte sich als „Paul" vor. Genelle s p ü r t e n u r diese H a n d u n d h ö r t e die S t i m m e i m D u n k e l n : „Bald h o l e n sie dich raus. Es w i r d alles gut." 1 9 I h r e S c h m e r z e n , die ü b e r a l l w a r e n - im Kopf, in d e n Beinen, im g a n z e n K ö r p e r - hört e n auf. I m m e r w i e d e r r e d e t e e r ihr g u t z u u n d m a c h t e ihr M u t . U n d tatsächlich schlug bald ein K a t a s t r o p h e n h u n d Alarm. Sie w u r d e geortet u n d e n t d e c k t , a b e r e s d a u e r t e vier S t u n d e n , bis sie e n d l i c h b e f r e i t war. Sie f r a g t e n a c h Paul, aber d a w a r n i r g e n d w o e i n M a n n gesichtet w o r d e n - u n d alle R e t t u n g s a r b e i t e r h ä t t e n d i e s e n Ü b e r l e b e n d e n o d e r Retter s e h e n m ü s s e n . S p ä t e r half sogar ein CNN-Reporter mit, d i e s e n m y s t e r i ö s e n M a n n zu s u c h e n , aber es stellte sich h e r a u s , dass er n i c h t existierte. Es g a b n u r e i n e E r k l ä r u n g : Genelle h a t t e in aller I n b r u n s t u m e i n W u n d e r gebetet, u n d ihr S c h u t z e n g e l h a t t e sich als A n t w o r t s o weit materialisiert, d a s s sie i n d e r D u n k e l h e i t e i n e H a n d s p ü r t e u n d die S t i m m e hörte, die ihr die K r a f t gab, d u r c h z u h a l t e n u n d a n die R e t t u n g zu g l a u b e n . Die U n t e r s u c h u n g im Spital zeigte, d a s s ihr r e c h t e s Bein m e h r f a c h g e b r o c h e n u n d f a s t a b g e s t o r b e n war, s o d a s s a n f ä n g l i c h e i n e A m p u t a t i o n i n Betracht g e z o g e n w u r d e . W i e h a t t e sie d i e s e n S c h m e r z s t u n d e n l a n g a u s h a l t e n k ö n n e n ? Genelle erlebte e i n e v o l l s t ä n d i g e Heil u n g , die e b e n f a l l s w i e ein W u n d e r war, u n d w u r d e z u e i n e r a k t i v e n Z e u g i n f ü r die Realität Gottes u n d d e r Engel.
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Außerkörperliche Erfahrungen - Einblicke in die höheren Dimensionen
Terminale Geistesklarheit Das Hirn steuert die K ö r p e r f u n k t i o n e n w i e ein „Bordcomputer". Es reagiert auf Impulse, die v o n a u ß e n ü b e r die sensorische W a h r n e h m u n g u n d v o n i n n e n v o n d e n geistigen E b e n e n k o m m e n u n d i n einer Wechs e l w i r k u n g stehen. W i r d das H i r n d u r c h eine Krankheit, d u r c h Drogen, d u r c h eine Verletzung oder d u r c h genetische Gegebenheiten in seiner F u n k t i o n gestört, k a n n sich das Bewusstsein n u r noch b e s c h r ä n k t z u m Ausdruck b r i n g e n , wie z. B. b e i m D o w n - S y n d r o m oder bei Alzheimer. Beschränkt ist bei diesen M e n s c h e n jedoch nicht das Bewusstsein an sich, s o n d e r n n u r der Ausdruck des Bewusstseins. Das Bewusstsein ist die Energie des spirituellen I n d i v i d u u m s , der Seele, u n d existiert auch u n a b h ä n g i g v o m Körper, w e s h a l b sich kurz vor d e m Tod a u f g r u n d der b e g i n n e n d e n Ablösung des feinstofflichen Körpers unterschiedlichste P h ä n o m e n e zeigen k ö n n e n . Besonders beweiskräftig ist die „terminale Geistesklarheit" (engl. terminal lucidity). Die weltweit erste u m f a s s e n d e S a m m l u n g v o n Fällen dieser Art erschien erst 2 0 1 2 : Wenn die Dunkelheit ein Ende findet Terminale Geistesklarheit und andere Phänomene in Todesnähe, verfasst v o m Biologen Dr. Michael N a h m . Bei der t e r m i n a l e n Geistesklarheit oder „Geistesklarheit kurz vor d e m Tod" geht es um Menschen, die jahrelang u n t e r Alzheimer oder einer ä h n l i c h e n Krankheit gelitten h a b e n . Das Gehirn bildet sich zurück, u n d wichtige Gehirnregionen w e r d e n zerstört. N u n k a n n es aber geschehen, dass solche M e n s c h e n plötzlich die f r ü h e r e Geistesklarheit wiedererlangen. Dies ist jedoch kein Zeichen f ü r eine w u n d e r h a f t e Gen e s u n g, s o n d e r n f ü r d e n b e v o r s t e h e n d e n Tod, d e n n die Klarheit k o m m t daher, dass der feinstoffliche Körper sich ablöst, w e s h a l b das Bewusstsein in der letzten Phase seiner p h y s i s c h e n Präsenz u n b e h i n d e r t ist, ähnlich wie ein Taucher, der aus d e m Wasser a u f t a u c h t u n d erste Worte spricht, w ä h r e n d er sich auf d e n W e g macht, das Wasser zu verlassen. W e n n der Taucher an Land geht, ist er f ü r die Wasserwelt „gestorben". Hier n u r ein einziges Beispiel von d e n vielen, die Michael N a h m in s e i n e m Buch aus 2 5 0 Jahren Medizingeschichte a n f ü h r t . Eine Frau, die a u f g r u n d v o n Alzheimer seit vielen Jahren in e i n e m Alters- u n d Pflegeh e i m lebte, war in d e n letzten zwei Jahren ihres Lebens derart d e m e n t , dass sie n u r n o c h an die Decke ihres Z i m m e r s starrte. Schließlich erlitt sie einen Herzinfarkt, war klinisch tot und wurde, da keinerlei anders lautende Verfügungen vorlagen, wiederbelebt. Nach der Reanimation war sie für mehrere Stunden geistig völlig klar... Sie bedankte sich nun bei ihren Kindern, dass diese sie regelmäßig besucht hatten, obwohl sie sich nie hatte dafür dankbar zeigen können. Sie freu-
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te sich darüber, Medizinern und Pflegepersonal Dankesworte sagen zu können, und zeigte durch alle ihre Äußerungen, dass sie in den letzten beiden Jahren in ihrer Umgebung eigentlich alles „mitbekommen" hatte. Auch ihr Gefühlsleben war in dieser Zeit offenbar völlig intakt gewesen.20 Die Person, die h i r n k r a n k w a r u n d n u r n o c h t e i l n a h m s l o s dasaß, h a t t e nicht e i n f a c h ein a b g e s t u m p f t e s Dasein gefristet. Ihr Bewusstsein hatte sich v o m Körper zurückgezogen, u n d sie h a t t e eine feinstoffliche Parallelexistenz g e f ü h r t , bis die R e a n i m a t i o n die V e r b i n d u n g z u m Körper wieder intensivierte. W ä r e sie voll in d e n Körper zurückgegangen, h ä t t e sie sich nicht m e h r auf diese Weise a u s d r ü c k e n k ö n n e n . Da sie aber d e n Körper n u r n o c h u m s c h w e b t e , blieb das Bewusstsein klar u n d sie s t a r b in der darauf f o l g e n d e n Nacht. Noch erstaunlicher ist die t e r m i n a l e Geistesklarheit bei M e n s c h e n , die von Geburt an „geisteskrank" w a r e n . Hier k a n n m a n nicht e i n m a l v o n einer „Rückkehr" der Geistesklarheit s p r e c h e n . Diese M e n s c h e n erw a c h e n k u r z vor i h r e m Tod - trotz g e n e t i s c h e m Fehler, trotz geistiger B e h i n d e r u n g - zu e i n e m Bewusstsein, das sie ihr ganzes Leben lang nie hatten. 2 1 Ein Beispiel h i e r f ü r gibt W i l h e l m W i t t n e b e n ( 1 8 8 1 - 1 9 5 0 ) , der einstmalige Chefarzt der psychiatrischen Klinik H e p h a t a im h e s s i s c h e n Treysa (Schwalmstadt). A n n a K a t h a r i n a E h m e r ( 1 8 9 5 - 1 9 2 2 ) , g e n a n n t Käthe, „war v o n Geburt an völlig verblödet u n d h a t nie ein W o r t zu s p r e c h e n gelernt. S t u m p f vegetierte Käthe dahin. S t u n d e n l a n g starrte sie auf e i n e n Punkt, d a n n zappelte sie w i e d e r s t u n d e n l a n g o h n e Unterb r e c h u n g . Sie schlang N a h r u n g h i n u n t e r , schied das A u f g e n o m m e n e w i e d e r aus, stieß e i n m a l e i n e n tierischen Laut aus u n d schlief. A n d e r e L e b e n s r e g u n g e n h a b e n w i r i n d e n l a n g e n Jahren a n ihr nie wahrgenommen."22 Über Käthes Tod berichtet Dr. W i t t n e b e n : Als ich am Morgen des 1.3.1922 auf die Isolierstation kam, sagte mir die Schwester, es werde wohl bald mit Käthe vorbei sein, sie singe aber schon eine Zeit lang vor sich hin. Ungläubig trat ich in das Zimmer; aber zu meiner größten Verwunderung hörte ich, wie das Mädchen deutlich sang: „Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh." Ich benachrichtigte schnell noch den pädagogischen Leiter der Anstalt, Herrn Pfarrer Happich, der dann tief ergriffen mit mir Zeuge dieses jedem medizinischen Verstehen unverständlichen Vorgangs war. „Ruh, Ruh, himmlische Ruh", hauchte der Mund, ein verklärtes Lächeln flog über das sonst so verblödete Gesicht, und die Seele schwand aus den Banden des Körpers. 23 W e n n das Bewusstsein tatsächlich n u r eine b i o c h e m i s c h e Reaktion i n der G r o ß h i r n r i n d e wäre, d ü r f t e es all diese A n o m a l i e n nicht geben, weil 94
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d u r c h D e m e n z , H i r n s c h l a g , H i r n t u m o r e usw. d i e H i r n s t r u k t u r e n , d i e d a s B e w u s s t s e i n u n d d a s G e d ä c h t n i s (angeblich) e r z e u g e n , w e i t g e h e n d , w e n n nicht sogar vollständig zerstört werden. Betrachten wir speziell die Fälle von Käthe und [anderen ...], so scheint eine rein biochemische Erklärung schlichtweg unzureichend. Wenn man diese Fälle als gegeben annimmt, so muss man weiterhin annehmen, dass noch etwas Anderes mit im Spiel gewesen sein muss. Und dieses Andere muss in der Lage sein, unabhängig vom zerstörten oder beeinträchtigten Gehirn zu agieren. 24
Intelligente Menschen mit Minihirn oder halbem Hirn Bei b e s o n d e r s g e f ä h r l i c h e n G e h i r n k r a n k h e i t e n k a n n e s g e s c h e h e n , d a s s e i n Teil d e s G e h i r n s o d e r sogar e i n e g a n z e H i r n h ä l f t e h e r a u s o p e r i e r t w e r d e n m u s s , w a s „ H e m i s p h ä r e k t o m i e " g e n a n n t w i r d . M a n w ü r d e mein e n , d a s s d a d u r c h die I n t e l l i g e n z u n d d a s G e d ä c h t n i s g ä n z l i c h v e r l o r e n gehen, so wie ein halber C o m p u t e r nicht halb so gut, s o n d e r n gar nicht m e h r f u n k t i o n i e r t . D o c h d a s ist n i c h t d e r Fall: Abgesehen von bestimmten körperlichen und kognitiven Funktionsausfällen werden weder die Persönlichkeit noch das Gedächtnis durch diesen massiven Eingriff nennenswert beeinträchtigt! Die Operierten besitzen nach der Entfernung einer Gehirnhälfte - egal ob die rechte oder linke - nach wie vor praktisch alle persönlichen Erinnerungen! Man kann manchmal sogar lesen, dass überhaupt keine Erinnerung verloren geht. „So staunt John Freeman, ein weltweit führender Chirurg auf dem Gebiet der Hemisphärektomie, bis heute darüber, dass alle Hemisphärektomie-Patienten ihr Gedächtnis behalten. ,Sie vergessen nichts', sagt Freeman." 25 Das gleiche f i n d e n w i r a u c h bei M e n s c h e n , die v o n G e b u r t a n e i n e u n g e w ö h n l i c h g e r i n g e H i r n m a s s e h a b e n . Das S c h ä d e l i n n e r e , d a s n o r m a l e r w e i s e v o m G e h i r n a u s g e f ü l l t ist, ist bei i h n e n z u e i n e m g r o ß e n Teil m i t H i r n f l ü s s i g k e i t gefüllt. Das k a n n s o g a r s o w e i t g e h e n , d a s s w e n i g e r als 1 0 % d e r n o r m a l e n H i r n m a s s e v o r h a n d e n ist. J o h n Lorber, e i n Mitglied d e s N o b e l p r e i s k o m i t e e s , u n t e r s u c h t e m e h r als 6 0 0 M e n s c h e n m i t e i n e m W a s s e r k o p f s y n d r o m u n d stellte bei acht, die w e n i g e r als 1 0 % der normalen Hirnmasse hatten, einen überdurchschnittlich h o h e n IQ fest. 2 6 Diese M e n s c h e n b e s i t z e n also p r a k t i s c h k e i n G r o ß h i r n ! U n d dab e i gilt i n d e r S c h u l w i s s e n s c h a f t d a s G r o ß h i r n als die P r o d u k t i o n s s t ä t t e d e s B e w u s s t s e i n s u n d d e r I n t e l l i g e n z ... Im S o m m e r 2 0 0 9 veröffentlichte das amerikanische Fachmagazin Proceedings ofthe National Academy of Sciences e i n e n Bericht ü b e r e i n 95
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zehnjähriges Mädchen, das n u r eine Hirnhälfte hat, aber trotzdem nicht unter Sehproblemen leidet. 27 Dieser Bericht erregte weltweit Aufsehen. Normalerweise braucht der Mensch beide Hirnhälften, um richtig sehen zu können, aber es gibt anscheinend Ausnahmen. Als dieses Mädchen dreieinhalb Jahre alt war, „hatten Mediziner zufällig entdeckt, dass die rechte Hirnhälfte des Mädchens fast vollständig verkümmert war. Die Patientin könne gut mit d e m halben Gehirn leben, es gebe keine Entwicklungsstörungen." 2 8 Als Erklärung wird von der akademischen Neurologie auch hier der vielbemühte Begriff „Flexibilität des Gehirns" angeführt, der jedoch nur eine Beschreibung, aber keine Erklärung ist.
Die höherdimensionalen Welten existieren! Proofof Heaven, „Beweis für den Himmel", so lautet der Titel eines auf 1 sehenerregenden Buches, das Ende Oktober 2012 in den USA erschien. Auf der Sachbuch-Bestsellerliste der New York Times blieb es über ein Jahr lang fast ununterbrochen auf Platz 1. Es wurde auch in viele Sprachen übersetzt. Der Titel der deutschen Ausgabe lautet: Blick in die Ewigkeit - Die faszinierende Nah toderfahrung eines Neurochirurgen. Der Autor, Dr. Eben Alexander, war 15 Jahre lang Professor f ü r Neurochirurgie an der b e r ü h m t e n Harvard Medical School. Parallel zu seiner Lehrtätigkeit arbeitete er auch als Neurochirurg u n d war Redaktionsmitglied mehrerer Fachjournale. Im weiten Feld seiner Tätigkeit hörte er des öfteren von Nahtoderfahrungen, aber beschäftigte sich nie näher damit, weil er aufgrund seiner Schulung „wusste", dass diese Erfahrungen nichts anderes als Halluzinationen sind, ausgelöst durch Sauerstoffmangel im Gehirn oder die Wirkung der vielen Medikamente. Dieser Glaube wurde grundlegend erschüttert, als er selbst eine Nahtoderfahrung hatte. Am Montag, 10. November 2008, nach einem sonnigen, vergnügten Herbstsonntag, erwachte der 54-jährige Dr. Alexander mit schrecklichen Schmerzen im Rückgrat u n d im Kopf. Er w u r d e notfallmäßig in die Intensivstation jenes Spitals eingeliefert, wo er auch an diesem Montag als Arzt u n d Chirurg hätte arbeiten sollen. Doch daran war nicht m e h r zu denken. Sein Gehirn spielte verrückt. In Bewusstlosigkeit gab er unartikulierte Laute von sich, u n d sein Körper machte unkoordinierte zuckende Bewegungen. Nach zwei Stunden wurde er in seiner Bewusstlosigkeit ruhig u n d glitt außergewöhnlich schnell in ein Koma. In dieser Phase rief er plötzlich drei Worte, die von allen Anwesenden - den Ärzten, den Krankenschwestern u n d von seiner Frau, die ebenfalls im Raum war - gehört wurden: „God, help me!" Er rief dies nicht bewusst, sondern wie aus einer anderen Welt. 96
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Die Untersuchungen zeigten, dass es sich um eine akute, gramnegative bakterielle Meningitis handelte, eine extrem seltene Form von Hirnhautentzündung, f ü r die bei Dr. Alexander jedoch keine Ursache vorlag. (Diese Krankheit setzt das gesamte Großhirn außer Kraft, weil Bakterien quasi das Gehirn zerfressen.) Bereits am Montag bestand höchstens noch eine Chance von 10%, dass er dies überleben würde, u n d die Wahrscheinlichkeit w u r d e von Tag zu Tag geringer. Nach sieben Tagen, am Sonntag, 16. November, eröffnete der Chefarzt der Familie Alexander, dass es keinen Sinn m e h r mache, den Patienten weiter künstlich am Leben zu erhalten. Genau während dieser Besprechung geschah das W u n d e r : Dr. Alexander schlug die Augen auf, signalisierte den herbeigelaufenen Ärzten, sie sollen ihm den Schlauch der künstlichen Beatmung aus der Luftröhre ziehen, u n d sagte mit dem frei gewordenen M u n d als erstes: „Danke." Ohne Störung im Sprachzentrum versicherte er mehrfach: „Alles ist gut." Als die Verwandten, die an diesem Sonntag zur ärztlichen Besprechung einberufen worden waren, ins Zimmer traten, erkannte er sie, wie w e n n nichts geschehen wäre, u n d fragte: „Was macht ihr denn hier?" 29 Er genas innerhalb von kürzester Zeit u n d erlangte sein volles Bewusstsein u n d Wissen wieder. Erst als er Wochen später seine eigene Patientenakte studierte, w u r d e ihm klar, was mit ihm geschehen war: „Ich hatte, um es einfach auszudrücken, eine Krankheit, die ich eigentlich unmöglich haben konnte. [...] aus d e m Nichts eine schwere E.-coliMeningitis [...]":5Ü Alle Untersuchungen während des Komas hatten gezeigt, dass sein Gehirn vollständig ausgeschaltet war. Dennoch war sein Bewusstsein nicht erloschen, sondern existierte in einem außerkörperlichen Zustand weiter. Als Dr. Alexander wieder erwachte u n d zu sich kam, konnte er sich an alles erinnern, was er während des Komas erlebt hatte. In den folgenden Wochen u n d Monaten musste er sein jenseitiges Erlebnis u n d seine w u n d e r s a m e Genesung emotionell u n d intellektuell verarbeiten, d e n n was ihm widerfahren war, widersprach allem, was er persönlich geglaubt u n d als Professor an die Studenten weitergegeben hatte. Er sprach mit vielen Fachkollegen über seine Erkrankung, seine außerkörperliche Erfahrung u n d seine Wunderheilung. Er ergänzte sein neurologisches Fachwissen mit einem privaten Studium der parapsychologischen Forschung, u n d so entstand allmählich ein Buch, das vier Jahre nach der Komawoche veröffentlicht wurde. Und genau in der Woche des 21.12.2012 sprang es erstmals auf Platz 1 der Gesamtliste der NewYork-Times-BestseWei. Viele Menschen erwarteten angesichts dieses ominösen Datums „irgendetwas": eine Katastrophe, ein Zeichen des Himmels, ein Wunder. Und ganz termingerecht k a m nicht nur ein Zeichen des Himmels, sondern ein Beweis des Himmels ... 97
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Ist das jenseits immer nur lichtvoll? Die Astralwelten spiegeln unsere inneren Welten. Was wir auf der astralen Ebene kreieren bzw. kontaktieren, ist abhängig von unserem Bewusstsein. Dies gilt auch für die Schattenanteile in uns selbst: mangelnde Selbstliebe, Egoismus, Selbstzweifel, Selbsthass, Rachegefühle, Unzufriedenheiten, Ängste, usw. Dementsprechend können Nahtoderfahrungen mit dunklen, bedrohlichen Szenen beginnen und beim Tod (in der „Zwischenwelt") zu einer entsprechenden Fortsetzung führen. Aber auch solche Menschen erleben im Jenseits zumindest indirekt die Realität der Liebe Gottes und bekommen immer wieder neue Chancen. Bisherige Beschreibungen erweckten den Eindruck, im Nahtod erfahre man eine beschauliche Reise zu den Toren des Himmels. In Wirklichkeit kann es durchaus sein, dass die Erfahrung mehr einem Besuch in der Hölle gleicht. So lautet das Fazit der größten Untersuchung von Nahtoderfahrungen, die bisher in Großbritannien durchgeführt wurde. Die Vorstellung, die Begegnung mit dem Tod sei immer glückselig und friedvoll, hat sich als Wunschvorstellung erwiesen. Die beteiligten Wissenschaftler stellten fest, dass von 230 untersuchten Personen beinahe die Hälfte „negative" Begegnungen hatte, die mehr an Alpträume erinnern als an eine Kommunikation mit Engeln. Dieser Bericht erschien in der englischen Zeitung The Sunday Times, 5. Oktober 1997, mit der Überschrift „Horrors of a Near-Death Hell" („Schrecken einer Nahtodhölle"). Die Menschen, die solche Nahtoderfahrungen hatten, sprachen z.B. von dunklen Gestalten, die nach ihnen griffen und sie in eine tiefe Schwärze hinunterzerren wollten. Typische Erfahrungen waren auch Zustände des Gelähmtseins, beklemmende Präsenzen und dämonische Fratzen bis hin zu feinstofflich erfahrenen Qualen. Seit Jahrtausenden sind die Beschreibungen immer die gleichen, ob sie nun aus parapsychologischen Berichten der Gegenwart stammen oder aus alten Texten, beispielsweise aus dem berühmten Tibetischen Totenbuch oder aus den Jenseitsbeschreibungen der Sanskritschriften, wobei zu beachten ist, dass in religiösen Texten an vielen Stellen auch patriarchale und dogmatische Vorstellungen mit eingeflossen sind, verfasst von Priestern, die ihr Volk mittels Angst und angedrohten Strafen beherrschen wollten.
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W a s s a g t u n s d e r „Proof o f Heaven"? Das Besondere an Eben Alexanders außerkörperlicher E r f a h r u n g war, dass er wegen der totalen Ausschaltung des Großhirns von jeglicher irdischen Identifikation frei war. Wie bereits beschrieben, sehen die meisten M e n s c h e n bei einer N a h t o d e r f a h r u n g ihren Körper v o n außen, sie k o m m e n in eine andere Sphäre, wo sie d e n Lebensfilm sehen, usw. Eben Alexander durchlief keines dieser Stadien, s o n d e r n f a n d sich direkt in den h ö h e r d i m e n s i o n a l e n Welten. Er sah sich nicht als Menschen, s o n d e r n als Bewusstseinspunkt, u n d hatte das Gefühl, er lebe schon i m m e r in diesen Welten. Als erstes durchlief er die „Unterwelt", wie er es n a n n t e : eine erdn a h e Astralwelt. Er war in einer schlammig-transparenten Dunkelheit, in der wie v o n f e r n u n d doch stark ein mechanisches, rhythmisches Pochen zu v e r n e h m e n war. Alles vibrierte u n t e r diesen Hammerschlägen. Er e m p f a n d sie als Arbeitstakt f ü r „koboldartige" unterirdische Arbeiter, „die irgendeine nie endende, brutal m o n o t o n e Aufgabe erfüllten". „Groteske Tiergesichter k a m e n b l u b b e r n d aus d e m S c h l a m m hervor, s t ö h n t e n oder krächzten u n d v e r s c h w a n d e n wieder. [...] W ä h r e n d m e i n e W a h r n e h m u n g schärfer u n d i m m e r schärfer wurde, wuchs meine Panik. Wer i m m e r oder was i m m e r ich war, ich gehörte nicht hierher. Ich musste hier raus." 31 W e n n wir davon ausgehen, dass es sich bei der „Unterwelt" um eine Beschreibung der irdischen Astralsphäre handelt, sagt dies einiges über die Weltlage aus, d e n n alles, was auf der Erde geschieht, prägt sich energetisch in den irdischen Astralbereichen ein. Dr. Alexander als Astralreisender, der sich n u r als einzelner Bewusstseinspunkt fühlte, lebte ganz in diesem zeitlosen M o m e n t u n d k o n n t e deshalb die „Unterwelt" mit nichts a n d e r e m vergleichen. Aber als in i h m das Gefühl a u f k a m , dass er nicht dorthin gehörte, u n d er d e n W u n s c h entwickelte wegzuk o m m e n , bewirkte diese V e r ä n d e r u n g des Bewusstseins auch eine Verä n d e r u n g der Schwingungsfrequenz, u n d eine n e u e Welt tat sich auf. Eine himmlische Melodie erklang, ein Licht tauchte auf, u n d durch das Z e n t r u m dieses Lichts w u r d e er, wie von e i n e m schnellen W i n d getragen, in eine lichtvolle Welt versetzt. Dort e m p f i n g i h n eine strahlende junge Frau. (Wie sich später herausstellte, w a r dies seine verstorbene Schwester, eine Tochter seiner leiblichen Eltern; er war als drei Monate altes Kind an Adoptiveltern weitergegeben worden.) Sie begleitete ihn auf Schmetterlingsflügeln durch diese Welt v o n Licht u n d Liebe, die ihn mit höchster Freude erfüllte. Die K o m m u n i k a t i o n war nonverbal u n d klarer als gesprochene Worte. Er w u r d e in die Realität der h ö h e r e n Welten eingeweiht:
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„Wir werden dir hier viele Dinge zeigen", sagte die junge Frau - wieder ohne tatsächlich diese Worte zu gebrauchen, sondern indem sie diese Kernbotschaft direkt in mich eingab. „Doch am Ende wirst du zurückkehren." Darauf hatte ich nur die Frage: Wohin zurück? 32 Diese Lichtwelt w a r a b e r n o c h n i c h t alles. Dr. A l e x a n d e r n e n n t sie the Gateway, „das Tor, d e r D u r c h g a n g " . In e i n e r w e i t e r e n R e a l i t ä t s ö f f n u n g t a t sich e i n e n o c h h i m m l i s c h e r e W e l t auf, i n d e r e n Z e n t r u m d a s Licht d e r a r t a n z i e h e n d war, d a s s m a n e s a u c h als leer u n d s c h w a r z bezeichn e n k o n n t e . Diese s c h e i n b a r d u n k l e Leere „floss gleichzeitig ü b e r vor Licht",™ u n d e r s p ü r t e die p e r s ö n l i c h e N ä h e d i e s e s Lichts: e i n all-schöpf e n d e s B e w u s s t s e i n voll u n e n d l i c h e r Liebe - w a s in d e n R e l i g i o n e n Gott g e n a n n t w i r d . W e i l d i e s e r Begriff j e d o c h i n vieler H i n s i c h t v o r b e l a s t e t ist, n e n n t Dr. A l e x a n d e r Gott a u c h Om: „Om" war der Klang, den ich in Verbindung mit dem allwissenden, allmächtigen und bedingungslos liebenden Gott gehört hatte. Aber jede Beschreibung von ihm greift zu kurz. 34 Die Lichtwelt (the Gateway) ist e i n g e b e t t e t in d i e s e a l l u m f a s s e n d e Realität, d i e Dr. A l e x a n d e r the Core n e n n t („Kern, d a s I n n e r s t e , d a s H e r z , d a s Z e n t r u m " ) . Ein Kern, d e r a l l u m f a s s e n d ist, ist e i n s c h ö n e s p a r a d o x e s Bild f ü r die v i e l s c h i c h t i g e Realität Gottes, die s o w o h l I n d i v i d u a l i t ä t als auch Nondualität umfasst. In klarer A b g r e n z u n g zu atheistischen u n d m o n i s t i s c h e n T h e o r i e n s c h r e i b t Dr. A l e x a n d e r : Einer der größten Fehler, den Menschen machen, wenn sie über Gott nachdenken, ist, sich Gott als unpersönlich vorzustellen. Ja, es stimmt: Gott ist hinter den Zahlen, hinter der Perfektion des Universums, die die Wissenschaft misst u n d zu verstehen versucht. Aber - und auch das ist ein Paradox - Om ist auch „menschlich" - menschlicher sogar als Sie und ich.-" Der M o n i s m u s b e z e i c h n e t d a s A b s o l u t e als e i n e a b s t r a k t e E i n h e i t u n d m e i n t , I n d i v i d u a l i t ä t (das „Persönliche") sei e i n e I l l u s i o n u n d e i n Prod u k t d e s Egos. W i e Dr. A l e x a n d e r e r k a n n t e , ist dies j e d o c h „einer d e r g r ö ß t e n Fehler". W a r u m d e m s o ist, w i r d a u s d e n A u s f ü h r u n g e n i m Anhang hervorgehen. Was ich in der jenseitigen Welt entdeckt habe, ist die unbeschreibliche Grenzenlosigkeit und Komplexität des Universums sowie die Tatsache, dass Bewusstsein die Grundlage von allem ist^ was existiert. [...] Das physische Universum in seiner gesamten Ausdehnung ist nichts im Vergleich zu dem spirituellen Bereich, aus dem es hervorgegangen ist: dem Reich des Bewusstseins (das manche als „die Lebenskraft" bezeichnen). 36 100
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Das physische Universum ist aus dem spirituellen Bereich hervorgegangen: Mit d i e s e r E r k e n n t n i s ist die a x i o m a t i s c h e G r u n d l a g e d e s Materialism u s im Allgemeinen u n d der darwinistischen Evolutionstheorie im B e s o n d e r e n w i d e r l e g t . Dr. A l e x a n d e r ä u ß e r t sich i n s e i n e m Buch n i c h t zur Frage der H e r k u n f t des M e n s c h e n u n d h a t die Evolutionstheorie m ö g l i c h e r w e i s e n o c h n i c h t radikal h i n t e r f r a g t , a b e r i n G e s p r ä c h e n m a c h t er gelegentlich A n d e u t u n g e n , dass auch die Evolutionstheorie auf d e r Liste d e r z u r e v i d i e r e n d e n A n s i c h t e n s t e h t . I n e i n e m I n t e r v i e w m i t CLN ( C o n s c i o u s Life News) in F r a n k r e i c h e r k l ä r t e e r : „Diejenigen, die sich eingehend mit den Fragen über den Zusammenhang von Verstand, Gehirn u n d Bewusstsein befassen, nähern sich nicht etwa dem Punkt, wo sie eine große Erklärung für den Mechanismus des Bewusstseins vorlegen können. Vielmehr haben sie sich in den letzten Jahrzehnten der Erkenntnis genähert, dass dieses Mysterium so tief ist, dass es niemandem auf der Erde gelingen wird, irgendeine materialistische Erklärung vorzulegen [...] Für diejenigen da draußen, die eine darwinistische Evolution u n d natürliche Selektion' verkünden wollen (for those out there who want to trumpet Darwinian Evolution and Natural Selection) und die Frage des Bewusstseins in einem Rahmen abhandeln, der auf das Hier und Jetzt des physischen Menschen beschränkt ist, ist diese Erkenntnis [dass Bewusstsein kein Produkt des Gehirns ist] von großer Bedeutung." 37
Atheisten laufen Sturm gegen „Proof of Heaven" Die V e r ö f f e n t l i c h u n g d e s B u c h e s Proof of Heaven w a r a u f g r u n d d e r Namhaftigkeit u n d Kompetenz des Autors eine Sensation, weshalb das a m e r i k a n i s c h e N a c h r i c h t e n m a g a z i n Newsweek i n d e r A u s g a b e v o m 8 . O k t o b e r 2 0 1 2 e i n e n Leitartikel d a z u v e r ö f f e n t l i c h t e : „ H e a v e n i s real: A d o c t o r ' s e x p e r i e n c e w i t h t h e afterlife." D a r i n s a g t e Dr. A l e x a n d e r , d a s s die k o n v e n t i o n e l l e A n s i c h t , B e w u s s t s e i n sei e i n P r o d u k t d e s G e h i r n s w a s a u c h e r v o r s e i n e m K o m a g e g l a u b t h a t t e - , n u n „in T r ü m m e r n v o r u n s e r e n F ü ß e n " liege, u n d f ü g t e h i n z u : Was ich erlebt habe, hat dies [das materialistische Weltbild) widerlegt, u n d ich habe mir vorgenommen, den Rest meines Lebens dafür zu verwenden, die wahre Natur des Bewusstseins zu erforschen u n d die Tatsache, dass wir mehr, viel mehr als unser Gehirn sind, so gut ich kann sowohl meinen Fachkollegen als auch der Öffentlichkeit nahezubringen. Die V e r t r e t e r d e s A t h e i s m u s u n d d e r m a t e r i a l i s t i s c h e n W i s s e n s c h a f t s a h e n i n d i e s e n A u s s a g e n v o n Dr. A l e x a n d e r e i n e K r i e g s e r k l ä r u n g . Als er im Mai 2 0 1 2 im F a c h j o u r n a l d e r American Association for Neuro101
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logical Surgeons d e n Artikel „My Experience in Coma" veröffentlichte, h a t t e n sie n o c h k e i n e n H a n d l u n g s b e d a r f gesehen. Aber jetzt, mit all dieser Publizität, schritten sie sogleich z u m Gegenangriff. F e d e r f ü h r e n d w a r der Autor S a m Harris, der e i n e n Doktortitel in Neurologie hat. Auf seiner Website veröffentlichte er am 12. Oktober, vier Tage nach d e m Erscheinen der b e s a g t e n Newsweek-Ausgabe, d e n p o l e m i s c h e n Artikel „This Must Be Heaven". Im Glauben, dass es kein Leben nach d e m Tod u n d kein v o m Gehirn u n a b h ä n g i g e s Bewusstsein gibt, schrieb Harris, dass der Newsweek-Artikel auf eine „alarmierende Weise u n w i s s e n schaftlich" sei, u n d griff auch Eben Alexander an, i n d e m er r u n d w e g d e s s e n F a c h k o m p e t e n z in Frage stellte: „Die Evidenz, die er f ü r seine B e h a u p t u n g e n liefert, ist nicht n u r i n a d ä q u a t - sie zeigt, dass er keine A h n u n g v o n der relevanten H i r n w i s s e n s c h a f t hat." Ebenso b e t o n t e er, Alexander sei n u r ein N e u r o c h i r u r g u n d kein Neurologe. Sein Haupta r g u m e n t gegen Alexanders Proof of Heaven war, dass dieser M a n n offensichtlich nicht g e s t o r b e n sei, w a s bedeute, dass sein Gehirn - selbst w e n n es f ü r einige Tage völlig ausgeschaltet war - sich wieder aktiviert habe, w o r a u s geschlossen w e r d e n k ö n n e , dass Alexanders Erlebnisse erst kurz vor d e m Erwachen aus d e m K o m a d u r c h die n e u gestartete Gehirnaktivität verursacht w o r d e n sei. Der b e k a n n t e Neurologe u n d Autor Oliver Sacks gab S a m Harris in e i n e m eigenen Anti-Alexander-Artikel R ü c k e n d e c k u n g : Die Möglichkeit jeder natürlichen Erklärung für seine NTE [Nahtoderfahrung] auszuschließen, so wie Dr. Alexander das macht, ist mehr als nur unwissenschaftlich - es ist antiwissenschaftlich. [...] Die plausibelste Hypothese für Dr. Alexanders Fall [...] ist die, dass seine NTE nicht während seines Komas erfolgte, sondern als er aus dem Koma erwachte und seine Hirnrinde (Cortex) wieder zur vollen Funktion zurückkehrte. Es ist befremdlich, dass er diese offensichtliche und natürliche Erklärung nicht zulässt, sondern darauf beharrt, dass es sich um eine übernatürliche Erfahrung handelte. 38 In einer klassischen Projektion w e r f e n diese Kritiker Eben Alexander g e n a u das vor, was i h n e n selber v o r z u w e r f e n ist, n ä m l i c h dass sie n u r ihre eigene M e i n u n g gelten lassen u n d alles a n d e r e v o n v o r n h e r e i n ausschließen. Wirkliche W i s s e n s c h a f t w ü r d e b e d e u t e n , dass m a n f ü r alle E r k l ä r u n g e n offen ist u n d die Fakten f ü r sich s p r e c h e n lässt. Im Gegensatz zu d e n Kritikern hat Dr. Alexander alle möglichen E r k l ä r u n g e n abg e w o g e n u n d mit d e n e i g e n e n Zweifeln g e r u n g e n . Er diskutierte mit Experten unterschiedlichster Wissensgebiete, a n g e f a n g e n mit Neurologen u n d Medizinern. Das eindeutige Verdikt war: Seine plötzliche E r k r a n k u n g sowie die Krankheit an sich u n d erst recht seine Spontanh e i l u n g w a r e n einzigartig in der Geschichte der Medizin. 3 9 102
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Dr. Alexander h a t t e auf alle möglichen E i n w ä n d e seitens der Kritiker bereits i m Buch geantwortet. I m A n h a n g f ü h r t e r n e u n verschiedene neurologische H y p o t h e s e n auf u n d zeigt bei allen, w a r u m sie nicht auf seinen Fall zutreffen. Seine angeblichen Halluzinationen h ä t t e n - w e n n das Gehirn d e n n Bewusstsein p r o d u z i e r e n w ü r d e - eine intensivere u n d nicht eine verringerte G e h i r n f u n k t i o n erfordert. 4 0 Ebenso ist die A n n a h m e , das Erwachen aus e i n e m K o m a f ü h r e zu einer N a h t o d e r f a h r u n g , nicht sehr ü b e r z e u g e n d . Solche E r f a h r u n g e n t r e t e n bei e i n e m Unfall, bei einer lebensgefährlichen Verletzung u n d in T o d e s n ä h e auf, aber nicht bei einer Heilung u n d nicht b e i m Erwachen aus d e m Koma! Hinzu k o m m t , dass viele M e n s c h e n , die eine Nahtode r f a h r u n g h a t t e n , Details aus der Zeit während ihres K o m a s oder ihrer Narkose w i e d e r g e b e n k ö n n e n . Bei n ä h e r e m H i n s c h a u e n zeigt sich also, dass es die A r g u m e n t e der materialistischen Kritiker sind, die sich als u n w i s s e n s c h a f t l i c h u n d antiwissenschaftlich erweisen. Die Debatte um die Frage der h ö h e r e n Realitäten ist nicht e i n f a c h ein intellektueller Luxus, s o n d e r n ein Kampf, bei d e m es um nichts Geringeres geht als u m die Z u k u n f t der Menschheit. I n d e n M o n a t e n n a c h seiner G e n e s u n g w u r d e es Eben Alexander i m m e r klarer, welch g r o ß e A u f g a b e er mit seiner a u ß e r k ö r p e r l i c h e n E r f a h r u n g u n d seiner W u n d e r h e i l u n g b e k o m m e n hatte. „Ich b i n d a v o n überzeugt, dass wir gegenwärtig in einer f ü r u n s e r e Existenz e n t s c h e i d e n d e n Zeit leben. W i r m ü s s e n m e h r v o n j e n e m g r ö ß e r e n W i s s e n wiedererlangen, während wir hier auf der Erde leben [...j",41 u n d nicht erst, w e n n w i r sterben oder in selbstverschuldete globale K a t a s t r o p h e n hineinschlittern. Der Erfolg v o n Büchern wie Proof of Heaven zeigt, dass die Menschheit als Kollektiv f ü r solche E r k e n n t n i s s e u n d O f f e n b a r u n g e n längst bereit ist.
Die Quantenphysik des Himmels Am 25. N o v e m b e r 2 0 1 2 strahlte die australische Fernsehstation Channel Seven in ihrer S e n d u n g „Sunday Night" e i n e n Beitrag ü b e r Eben Alexander aus. In d i e s e m Beitrag w u r d e auch Dr. S a m Parnia, einer der f ü h r e n d e n NTE-Forscher der h e u t i g e n Zeit, interviewt. In s e i n e m Komm e n t a r b e t o n t e Dr. Parnia: „Die Zahl dieser Fälle geht in die Millionen, u n d es w ä r e unwissenschaftlich, sie e i n f a c h abzulehnen." Er wies auf eine aufschlussreiche B e o b a c h t u n g h i n : Ebenso ist es wichtig zu erkennen, dass die Interpretation der Erfahrung vom Hintergrund der Person abhängt. Wenn zum Beispiel ein Hindu in Indien eine Nahtoderfahrung hat und dabei ein Lichtwesen sieht, wird 103
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die Interpretation dahin gehen, dass dies Krishna oder eine der HinduGottheiten war. Wenn hingegen jemand in Australien oder in Amerika, der ein Christ ist, eine solche Erfahrung hat, werden sie sagen, dass sie Jesus gesehen haben. Was hier fast wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist in Wirklichkeit ein Ausdruck der f ü r u n s u n v o r s t e l l b a r e n Natur der feinstofflichen Welten. W i r e r i n n e r n u n s an das T h e m a der Parallelwelten, das in Kapitel 1 e r w ä h n t w u r d e : „Das U n i v e r s u m w i r d z u m Multiversum. Es gibt nicht n u r ein Universum, s o n d e r n u n e n d l i c h viele. Jede d e n k b a r e Welt existiert wirklich, jede mögliche Geschichte spielt sich i r g e n d w o ab." Die ganzheitliche W i s s e n s c h a f t b e g i n n t dort, wo diese k ü h n s t e n T h e o r i e n der m o d e r n e n Q u a n t e n p h y s i k a u f h ö r e n . Was in Bezug auf die grobstoffliche Welt n u r H y p o t h e s e n u n d Gedankenspielereien sind, erweist sich in Bezug auf die feinstofflichen Welten als m e t a p h y s i s c h e Realität. Mit u n s e r e n G e d a n k e n u n d mit der A u s r i c h t u n g u n s e r e s Bew u s s t s e i n s s c h ö p f e n w i r eigene F o r m e n v o n feinstofflichen Welten, d e n n jeder Gedanke f o r m t u n d erweitert u n s e r e „Gedankenwelt". Das Jenseits erscheint u n s deshalb in Formen, die u n s e r e m Bewusstsein, u n d in Gestalten, die u n s e r e m Glauben u n d u n s e r e r Liebe (oder Angst) e n t s p r e c h e n . Dies bedeutet nicht etwa, dass all diese Welten u n d Erfahr u n g e n P r o d u k t e des Gehirns sind, s o n d e r n dass sie alle Realität sind, weil die feinstofflichen Welten jede n u r erdenkliche Form a n n e h m e n k ö n n e n - erdenklich im w a h r s t e n S i n n des Wortes. In d e n Sanskritschriften w i r d diese „ Q u a n t e n p h y s i k des Himmels" vielfach e r w ä h n t . Eine der b e k a n n t e s t e n Stellen ist folgende: Worauf auch immer die Erinnerung am Ende des Lebens ausgerichtet ist, wenn man den Körper verlässt, o Arjuna, dorthin [in eine entsprechende Welt] wird man mit Gewissheit gehen, denn das Bewusstsein prägt das Dasein [sadä tad-hhäva-bhüvitah: wörtl. „weil man mit dem eigenen Bewusstsein beständig in diesen Daseinszustand vertieft ist"]. (Bhagavad-Citä 8.6) Mit a n d e r e n W o r t e n : Jeder Mensch erlebt das Jenseits auf eine individuelle Weise. „Ich o f f e n b a r e m i c h d e n M e n s c h e n e n t s p r e c h e n d ihrer Geisteshaltung u n d d e m M a ß ihrer Liebe." (Bhagavad-Gitä 4.11) Gott k a n n d u r c h die Person Jesu erscheinen, u n d w e r an Jesus glaubt, w i r d Jesus begegnen. Gott k a n n sich aber a u c h in vielen a n d e r e n Form e n o f f e n b a r e n , u n d jede dieser F o r m e n ist gleich real. Die M e n s c h e n sollten deshalb die O f f e n b a r u n g , die sie e r f a h r e n , nicht verabsolutieren. Wir w e r d e n hier an das biblische Gebot erinnert, das besagt, m a n d ü r f e sich kein Bildnis v o n Gott m a c h e n . Historisch bezog sich dies auf die Statuen der m a g i s c h e n Götterverehrung. Aber in e i n e m h ö h e r e n S i n n 104
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k a n n dieses Gebot auch so v e r s t a n d e n w e r d e n , dass m a n Gott nicht auf eine seiner u n e n d l i c h vielen O f f e n b a r u n g e n b e s c h r ä n k e n soll. Viele religiöse G r u p p i e r u n g e n t u n jedoch g e n a u dies, w o d u r c h eine authentische individuelle E r f a h r u n g f ü r missionarische Zwecke i n s t r u m e n t a lisiert wird. Ein Beispiel h i e r f ü r i m Z u s a m m e n h a n g m i t einer N a h t o d e r f a h r u n g ist ein Buch, das ebenfalls (im Jahr 2011) f ü r längere Zeit auf Platz 1 der New-York-Times-BestseWerMste stand: Heaven is for Real - A little boy's astounding story ofhis trip to heaven and back* verfasst v o m Vater dieses K n a b e n , d e m Pastor Todd Burpo ( z u s a m m e n mit der evangelikalen Autorin Lynn Vincent). Das Buch h a n d e l t v o n Colton Burpo, der 2 0 0 3 im Alter v o n k n a p p vier Jahren w e g e n eines geplatzten B l i n d d a r m s notf a l l m ä ß i g operiert w e r d e n musste. Als er w i e d e r zu Hause war, erzählte er seinen Eltern, w a s sie w ä h r e n d der Operation getan h a b e n . Auf die Frage des Vaters, wie er dies w i s s e n könne, a n t w o r t e t e er: „Weil ich euch s e h e n konnte. Ich ging aus m e i n e m Körper h e r a u s u n d schaute h e r u n t e r u n d sah d e n Doktor, der an m e i n e m Körper arbeitete. U n d ich sah dich u n d Mami. Du warst allein in e i n e m kleinen R a u m u n d hast gebetet, u n d M a m i w a r in e i n e m a n d e r e n Raum, u n d sie h a t gebetet u n d sprach a m Telefon." 4 2 Colton erzählte auch, er h a b e im H i m m e l Jesus gesehen, u n d gab Beschreibungen, die d e n e n der Bibel e n t s p r e c h e n . Als der Vater geruf e n w u r d e , eine Beerdigung zu leiten, f r a g t e der vierjährige Colton eindringlich, ob der Verstorbene Jesus im H e r z e n a n g e n o m m e n hatte. „Er muss es! Er muss es! Er k a n n nicht in d e n H i m m e l gehen, w e n n er nicht Jesus im H e r z e n hat!" 4 3 Er sagte auch, er h a b e im H i m m e l seinen v e r s t o r b e n e n Urgroßvater u n d seine „andere" Schwester g e s e h e n (dieses M ä d c h e n w a r bei einer Fehlgeburt gestorben, u n d Colton hatte nie etwas d a v o n erfahren). Er beschrieb d e n H i m m e l ganz im biblischen u n d christlichen Sinn: Jesus sitzt zur rechten H a n d Gottes, Erzengel Gabriel steht auf der linken Seite. „Jeder hat Flügel. [...] Alle a u ß e r Jesus. Er w a r der einzige im Himmel, der keine Flügel hatte." 4 4 Er sah, dass die Engel auch Schwerter tragen, d e n n „Satan ist n o c h nicht in der Hölle. [...] Es w i r d ein Krieg k o m m e n , u n d er w i r d diese Welt zerstören. Jesus u n d die Engel u n d die g u t e n M e n s c h e n k ä m p f e n gegen Satan u n d die Monste r u n d die b ö s e n Menschen." 4 5 Der junge Colton hatte in der Bibelschule n o c h nichts v o n der Apokalypse u n d d e n dort b e s c h r i e b e n e n K ä m p f e n gehört. W i e k o n n t e e r all diese Details aus der Bibel k e n n e n ? Die n a h e l i e g e n d e Erklärung ist, * Titel der deutschen Übersetzung: Den Himmel gibt's echt: Die erstaunlichen Erlebnisse eines Jungen zwischen Leben und Tod (2012). 105
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dass hier ein ehemaliger Pastor aufgrund des Resonanzgesetzes in einer Pastorenfamilie wiedergeboren w u r d e u n d in der Nahtoderfahrung den Himmel in dieser biblischen Form erlebte - was vollkommen real ist. Wir wissen jedoch nicht, was Jesus tatsächlich sagte, sondern hören nur, wie der junge Burpo seine Nahtoderfahrung wiedergab. Das Problem beginnt dort, wo eine solche Offenbarung als Bestätigung f ü r die eigenen Absolutheitsansprüche verwendet wird. Coltons Eltern zogen genau diese Schlussfolgerung, u n d auch im Buch findet sich eine entsprechende Andeutung. Coltons Nahtoderfahrung könne den Christen helfen, eigene Zweifel zu überwinden: „Zum Beispiel: Woher wissen wir, dass eine bestimmte Religion anders ist als alle anderen?" 4 6 Menschen unterschiedlicher Religionen u n d Kulturkreise erleben Nahtoderfahrungen anders. Wie Dr. Parnia sagt, sehen Menschen, die sich z. B. indischen Richtungen v e r b u n d e n fühlen, Lichtwesen, die sie als Krsna oder eine andere Gottheit erkennen. Aus christlicher Sicht w ü r d e n hier viele sagen, n u r ihre Nahtoderfahrungen mit Jesus seien göttlich, alle anderen entsprängen täuschenden Formen des Satans. Aus der Sicht der „Quantenphysik des Himmels" können wir jedoch eine universellere u n d sicher auch stimmigere Antwort geben.
Anita Moorjani: Spontanheilung von Krebs durch eine Nahtoderfahrung Angesichts der vielen Nahtoderfahrungen, die in den letzten Jahren publik wurden, entsteht der Eindruck, dass das „Jenseits" eine spirituelle Offensive gestartet hat, um die Menschheit aufzurütteln. Krebs ist eine Zivilisationskrankheit, deren Wurzeln in vielen Fällen psychosomatisch sind, u n d kann deshalb nicht einfach mit Chemie „geheilt" werden. Ein bewegendes Zeugnis hiervon gibt Anita Moorjani. Anfang 2 0 1 2 erschien ihr Buch*, das zwar kein Superbestseller wurde, aber viele Menschen erreichte, so auch Eben Alexander, der es sogleich in die Literaturliste seines Proof of Heavenaufnahm. „Proof of Healing" lautet die Überschrift eines Kapitels in Anita Moorjanis Buch - u n d das Wort proof („Beweis") ist nicht übertrieben. 2012 war offensichtlich ein Jahr, in d e m die Menschen in aller Stille u n d gleichzeitig in aller Deutlichkeit Beweise f ü r die höheren Dimensionen des Lebens bekamen. * Dying to Be Me - My Journey from Cancer, to Near Death, to True Healing, word. „Sterben, um ich selbst zu sein (oder: Im Sterben zu mir gefunden) - Meine Reise vom Krebs in den Nahtod und zu wahrer Heilung"; Titel der deutschen Ausgabe: Heilung im Licht - Wie ich durch eine Nahtoderfahrung den Krebs besiegte und neu geboren wurde (2012). 106
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Wir k ö n n e n u n s von diesen Beweisen ü b e r z e u g e n lassen oder nicht, die Zeugnisse selbst legen u n s dringlich ans Herz, diese Botschaften ernst zu n e h m e n , damit es u n s gelingt, die Reise zur w a h r e n Heilung („My Journey ... to True Healing") auch kollektiv zu gehen. Die Vorgeschichte d e r E r k r a n k u n g : Anitas Eltern s t a m m e n aus Indien, aber sie w u c h s in H o n g k o n g auf. Als M ä d c h e n galt sie in i h r e m hinduistischen U m f e l d als zweitrangig, in der Schule w a r sie w e g e n ihrer d u n k l e n H a u t f a r b e eine Außenseiterin, u n d die katholischen N o n n e n , die diese Schule leiteten, gaben ihr zu verstehen, dass sie einer falschen Religion folge. So b e k a m sie das Gefühl, nicht gut g e n u g zu sein, das sich im Lauf der Jahre z u n e h m e n d verstärkte. Als sie nicht d e n M a n n heiratete, den die Familie f ü r sie ausgesucht hatte, u n d statt H a u s f r a u zu werden, einen eigenen Beruf ergriff, b e k a m sie ständig zu spüren, dass sie etwas falsch mache u n d dass dies schlechtes Karma erzeuge. Im S o m m e r 2 0 0 1 b e k a m ihre beste Freundin eine Krebsdiagnose. Kurz danach w u r d e auch beim Schwager ihres M a n n e s Krebs diagnostiziert. Anita sah mit Angst u n d Schrecken, wie ihre Freundin v o m Krebs „aufgefressen" w u r d e u n d wie die Apparatemedizin machtlos war u n d das Elend n u r vergrößerte. Um ihrer Freundin zu helfen, las sie alles Mögliche ü b e r Krebs u n d seine Ursachen. „Aber je m e h r ich über diese Krankheit las, desto m e h r f ü r c h t e t e ich m i c h vor allem, was potentiell Krebs verursachen konnte. [...] Das ging so weit, dass ich sogar begann, mich vor d e m Leben selbst zu fürchten." 4 7 K r e b s i m E n d s t a d i u m u n d die W u n d e r h e i l u n g : 2002, als Anita 40-jährig war, geschah das, wovor sie sich am meisten gefürchtet hatte. Auch bei ihr w u r d e Krebs (Lymphknotenkrebs) diagnostiziert. U n d wie w e n n das nicht schon schlimm g e n u g gewesen wäre, starben in d e n nachfolgenden M o n a t e n ihre Freundin u n d auch der Schwager am Krebs. „Ich hatte hilflos mit angesehen, wie die Chemotherapie allem Anschein nach genau die Körper zerstörte, die sie eigentlich heilen sollte." 4S „Nicht n u r hatte ich Angst vor der Krankheit selbst, s o n d e r n auch vor ihrer Behandlung - der Chemotherapie. [...] Obwohl mir die meisten meiner Bekannten davon abrieten, entschied ich mich f ü r alternative Heilweisen, d e n n ich fühlte, dass ich mit der konventionellen Behandlung v o n A n f a n g an verloren gewesen wäre." 49 Sie versuchte alles Mögliche u n d ging auch nach Indien f ü r eine Ayurveda-Kur m i t Yoga. Nach e i n e m halben Jahr kehrte sie g e s u n d u n d f r o h e n Mutes nach Hongkong zurück u n d erzählte überall, dass sie n u n geheilt sei. „Ich b e k a m jedoch hauptsächlich von Angst getragene, negative Reaktionen. [...] Die meisten glaubten, dass d e m Krebs nicht auf diese Weise b e i z u k o m m e n sei, u n d w ä h r e n d ich meine Position vertei107
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digte, fühlte ich, wie sich allmählich wieder Zweifel und Angst in meine Psyche einschlichen." 50 Zu alledem k a m e n auch noch problematische Karma- u n d Esoteriksprüche hinzu, nämlich dass sie in einem früheren Leben wahrscheinlich etwas Schlechtes getan habe, so dass sie n u n die „Reaktionen" d a f ü r bekomme. Oder dass sie sich diese Krankheit bereits vor ihrer Geburt ausgesucht habe. Oder dass die Welt u n d somit auch ihre Krankheit eine Illusion seien. 51 Der Krebs kehrte zurück. Voller Angst u n d verzweifelt kam Anita an den Punkt, wo sie sich innerlich aufgab. Sie wurde so schwach, dass sie einen Rollstuhl u n d eine Sauerstoffflasche benötigte, u n d die Schmerzen w u r d e n i m m e r größer. Am Morgen des 2. Februar 2006 erwachte sie nicht m e h r aus d e m morphiuminduzierten Schlaf. Sie war in ein Koma gefallen. Obwohl sie totmager war, waren ihr Gesicht, ihre Arme, Hände, Beine u n d Füße stark angeschwollen. Sie w u r d e mit der Notfallambulanz in das größte Spital von Hongkong gefahren, aber die Ärzte konnten der Familie nur noch sagen, dass der Fall hoffnungslos sei. Sogar die Organe begannen, ihre Funktion einzustellen. Am Nachmittag des 3. Februar, nach 30 Stunden, erwachte Anita zur Verblüffung aller Ärzte und Verwandten aus dem Koma. Anita sprach den ihr u n b e k a n n t e n Chefarzt mit Namen an u n d konnte im Detail schildern, welche medizinischen Prozeduren w ä h r e n d ihres Komas durchgeführt worden waren. Sie konnte auch Gespräche, die außerhalb des Zimmers stattgefunden hatten, fast wörtlich wiedergeben. Und sie sagte zu ihrem Bruder, sie habe gewusst, dass er komme, da sie ihn bei der Abreise in Indien und im Flugzeug gesehen habe. Sie hatte alles mitbekommen, und zwar mit einer viel intensiveren u n d räumlich nicht begrenzten W a h r n e h m u n g . Innerhalb von nur drei Tagen n a h m e n all ihre Organe wieder ihre Funktion auf, die Tumore gingen auffällig zurück, u n d die Schwellungen verschwanden. Als sie wieder zu Kräften kam, unterzogen die Ärzte sie einer Chemotherapie, weil sie nicht glauben konnten, dass die vor kurzem fast tote Patientin tatsächlich geheilt war. Anita, die n u n gänzlich frei von Angst war, ließ dies alles zu, weil sie den Ärzten eine Chance geben wollte, sich selbst zu überzeugen. Nach zwei Wochen war auch im Knochenmark u n d im Lymphsystem nicht m e h r die geringste Spur von Krebs zu finden. Die Ärzte suchten jedoch beharrlich nach dem von ihnen diagnostizierten Krebs u n d versuchten auch Anita zu überzeugen, dass sie nicht geheilt sei: „Nur weil wir keinen Krebs finden können, heißt das nicht, dass er nicht vorhanden ist. Vergessen Sie nicht, dass Sie im Endstadium waren, als Sie erst vor wenigen Wochen hier eingeliefert wurden." 5 2 108
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Aber Anita w a r geheilt, u n d sie ließ sich v o n d e n „Göttern im w e i ß e n Kittel" nicht beirren. Schon bald k o n n t e sie n a c h Hause z u r ü c k k e h r e n u n d b e g a n n nach vier Jahren Krebs ein n e u e s Leben. Die O f f e n b a r u n g w ä h r e n d d e r N a h t o d e r f a h r u n g : Für e i n e n sensat i o n s l ü s t e r n e n Intellekt ist Anita Moorjanis N a h t o d e r f a h r u n g u n s p e k takulär. Sie sah i h r e n Körper von a u ß e n u n d n a h m alles wahr, w a s m i t ihrer Person im Z u s a m m e n h a n g stand. Parallel d a z u erlebte sie auch die Realität der Lichtwelten, d e r e n i n h ä r e n t e Natur reine, b e d i n g u n g s l o s e Liebe ist. Sie sah k e i n e n Lebensfilm, sah sich aber in f r ü h e r e n Leben u n d in der Unendlichkeit der universellen Energie, w e s h a l b sie alles als „gegenwärtig" u n d „gleichzeitig" e m p f a n d . U n d sie sah, dass alle Indiv i d u e n einzigartig u n d in ihrer Einzigartigkeit „großartig" (engl, magnificent) sind, Anitas wichtigster Begriff, um die spirituelle Selbsterkenntnis zu charakterisieren. Ich hatte das Gefühl, ewig zu sein, so als hätte ich schon immer existiert und würde immerfort existieren, ohne Anfang und ohne Ende. Ich war von dem Wissen erfüllt, dass ich einfach großartig bin. [...] Ich bin bedingungslos geliebt, aus keinem anderen Grund als einfach deshalb, weil ich existiere.53 W ä h r e n d der N a h t o d e r f a h r u n g e r k a n n t e sie, dass das Bewusstsein sich im Körper spiegelt u n d d e n Z u s t a n d des Körpers b e s t i m m t , u n d sie spürte, dass ihr Krebs i n n e r h a l b v o n w e n i g e n Tagen gänzlich vers c h w i n d e n w ü r d e , w e n n sie sich entschiede, mit d i e s e m n e u e r w a c h t e n Bewusstsein ins irdische Leben z u r ü c k z u k e h r e n . So folgte sie ihrer Ber u f u n g , d e n n sie spürte, dass das, w a s sie erlebte, f ü r viele M e n s c h e n von B e d e u t u n g sein w ü r d e . Im Licht ihrer Furchtlosigkeit e r k a n n t e sie auch, was der G r u n d gew e s e n war, dass sie Krebs b e k o m m e n hatte: Angst. Sie hatte Angst gehabt, nicht gut g e n u g zu sein, zu versagen u n d a n d e r e zu e n t t ä u s c h e n . U n d vor allem h a t t e sie sich vor K r a n k h e i t e n gefürchtet, i n s b e s o n d e r e Krebs. Mit der N a h t o d e r f a h r u n g hatte sich alle Angst jedoch schlagartig aufgelöst, so wie sich Dunkelheit auflöst, w e n n Licht erscheint. Mit dieser L e b e n s e i n w e i h u n g e r k a n n t e sie sich als Teil eines lebendige n Ganzen, v o n d e m die g e s a m t e materielle Welt n u r ein kleiner u n d ä u ß e r e r Aspekt ist. Ich erkannte, dass das gesamte Universum lebendig und mit Bewusstsein erfüllt ist und dass dieses Bewusstsein alles Leben und die gesamte Natur umfasst. Alles gehört zu einem unendlichen Ganzen. Ich war auf komplexe Weise und untrennbar mit allem Leben verknüpft. Wir alle 109
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sind Facetten dieser Einheit - wir alle sind eins, und jeder von uns hat eine Auswirkung auf das kollektive Ganze.54 W e n n der Kosmos „lebendig, dynamisch u n d bewusst" 5 5 ist, d a n n sind die G r u n d a n n a h m e n des Materialismus falsch, u n d auch die Medizin, die nicht von der wahren Natur des Lebens ausgeht, verpasst trotz all ihrem Fortschritt die Möglichkeit, auf eine umfassende u n d ganzheitliche Weise Heilung zu vermitteln. Es sei hier betont, dass Anita Moorjani o h n e die technische Hilfe in der Intensivstation nicht hätte überleben können, aber die Technik allein wiederum hätte nicht ausgereicht, um eine Heilung zu bewirken. Kritische Gedanken zur h e u t i g e n M e d i z i n : Beim Lesen von Anita Moorjanis Buch w u r d e ich an einen Satz erinnert, der auf Facebook vielfach weitergereicht wurde: „Wussten Sie, dass Sie bei einer Krebsdiagnose plötzlich (mindestens) 300 000 Dollar wert sind?" Die westliche Medizin hat es geschafft, dass die Diagnose „Krebs" fast jeden Menschen buchstäblich zu Tode erschrecken kann. Auch Anita Moorjani glaubte, Krebs sei ein Todesurteil. Im Rückblick schreibt sie, dass die P 1 ^rmaindustrie zwar verkünde, sie sei dabei, ein Mittel gegen Krebs zu n n d e n - aber dies bedeute nichts anderes, als dass sie gegenwärtig noch kein „Mittel gegen Krebs" hat. Krebs werde als ein Feind hingestellt, der von außen den Körper angreife, weshalb die moderne Wissenschaft keine andere Methode kenne, als ihn mit aggressiver Chemie zu bekämpfen, koste es, was es wolle! Es macht den Anschein, dass die treibenden Kräfte hinter der Krebspropaganda die wahre Ursache von Krebs - Angst - sehr wohl kennen ... Wissen Sie, dass Krebs in China oft als „Krankheit der Westler" bezeichnet wird? Und ist Ihnen bewusst, dass die Krebsrate in China, Japan und auch in Indien sehr viel niedriger ist als in den westlichen Ländern? Manche Leute meinen, das habe mit der Ernährung zu tun, aber ich glaube, dass dies nur einer der Aspekte ist. Ein anderer, möglicherweise viel wichtigerer Faktor ist die Denkart: der im Westen herrschende Glaube an Krebs, die Angst vor Krebs und die ständigen „Aufklärungs"Kampagnen!56 Am Schluss ihres Buches bringt Anita Moorjani vorsichtig ihr Bedauern z u m Ausdruck, dass die wahren Ursachen des Krebses nicht erforscht werden, während die Pharmaindustrie f ü r den chemischen Kampf Milliarden von Dollar ausgibt. Als sie f ü r ihre Ayurveda- und Yoga-Kur nach Indien reiste, sagten ihr die dortigen Ärzte: 110
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„Krebs ist nur ein Wort, das Angst erzeugt. Vergessen Sie dieses Wort, u n d wir fokussieren uns einfach auf das Gleichgewicht in ihrem Körper. Alle Krankheiten sind nichts anderes als Symptome eines gestörten Gleichgewichts. Keine Krankheit kann bleiben, wenn Ihr System gesamthaft im Gleichgewicht ist."57 Die Tatsache, d a s s i n d e r h e u t i g e n G e s e l l s c h a f t d e r K r e b s f a s t w i e e i n e S e u c h e u m sich g r e i f t u n d m i t t l e r w e i l e a u c h s c h o n K i n d e r b e t r i f f t , ist ein S y m p t o m dafür, dass in u n s e r e m Leben - in u n s e r e m Denken, in u n s e r e m Bildungssystem, in unserer Wissenschaft - elementare Dinge f a l s c h l a u f e n u n d in die falsche Richtung l a u f e n . A b e r w i e b e i A n i t a M o o r j a n i , die erlebte, d a s s i h r K r e b s i n n e r h a l b v o n w e n i g e n T a g e n vers c h w a n d u n d i h r e G e s u n d h e i t m i t aller Vitalität z u r ü c k k e h r t e , k a n n a u c h d e r g l o b a l e K r e b s i n n e r h a l b v o n k ü r z e s t e r Zeit geheilt w e r d e n : Unser Bewusstsein kann die Zustände auf dem Planeten auf sehr viel umfangreichere Weise verändern, als wir denken. Der Grund dafür ist, dass wir alle miteinander verbunden sind - ich kann das nicht oft genugwiederholen. [...] die Antwort ist einfacher, als es scheint, u n d sie ist eines der bestgehüteten Geheimnisse unserer Zeit: die Wichtigkeit der Selbst-Liebe. [...] Als ich meine Nahtoderfahrung machte, wurde mir dies alles vollkommen klar, weil ich verstand, dass ich zu sein heißt, Liebe zu sein (that to be me is to be love). Das ist die Lektion, die mein Leben rettete. 58 Selbst-Liebe, h e u t e e i n „ g e h ü t e t e s G e h e i m n i s " , ist das, w a s a u c h Jesus als d a s w i c h t i g s t e aller G e b o t e b e z e i c h n e t e : „Liebe Gott mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit all deinen Gedanken, und liebe alle Menschen wie dich selbst. Dieses zweite Gebot ist genauso wichtig wie das erste und ist in diesem enthalten. Alle anderen Gebote sind diesem Gebot untergeordnet." (Mt 2 2 , 3 7 - 4 0 ; Mk 12,28-31)
Tod und Reinkarnation I n d e r P h y s i k k e n n e n w i r d e n Satz d e r Energieerhaltung. Dieser beschreibt ein allgemeingültiges Naturgesetz, g e m ä ß d e m Energie w e d e r e r z e u g t n o c h v e r n i c h t e t w e r d e n k a n n . E n e r g i e g e h t n i e v e r l o r e n , sie w a n d e l t sich n u r u m . I n d i e s e m Gesetz spiegelt sich die N a t u r d e r feins t o f f l i c h e n u n d s p i r i t u e l l e n R e a l i t ä t e n , d e n n die p h y s i k a l i s c h e M a t e r i e w i r d s o w o h l i n d i v i d u e l l als a u c h k o s m i s c h v o n d i e s e n u n e n d l i c h e n bzw. e w i g e n Q u e l l e n g e t r a g e n u n d beseelt. Als spirituelle I n d i v i d u e n („Seelen") s i n d w i r ewig, d a s h e i ß t , w i r h a b e n b e r e i t s v o r d e r G e b u r t 111
Beispiel f ü r die R e i n k a r n a t i o n s e r i n n e r u n g eines Kindes 2 0 1 0 erschien in den USA das Buch Soul Survivor: The Reincarnation of a World War II Fighter Pilot (wörtl. „Seelen-Überlebender: Die Reinkarnation eines Kampfpiloten des Zweiten Weltkriegs"), verfasst von Bruce und Andrea Leininger. Sie sind die Eltern von james, der bereits mit zwei Jahren Alpträume hatte und im Schlaf schrie: „Flugzeug brennt!" „Flugzeug stürzt!" Als die Eltern begannen, ihn näher zu befragen, erklärte james, dass das Flugzeug, das er in seinen Träumen sehe, abgeschossen wurde und dass er in jenem Flugzeug gewesen sei. Er sei der Pilot gewesen, und er nannte seinen damaligen Namen (ebenfalls mit Vornamen James). Er sagte, er sei von den Japanern abgeschossen worden, und nannte die Flugzeugtypen und den Namen des Flugzeugträgers („Natoma Bay") und dokumentierte alles mit Zeichnungen, die mit ihrer Genauigkeit weit jenseits aller Kinderphantasie waren. Als James vier Jahre alt war, ging sein Vater mit ihm in ein Flugzeugmuseum, und bei den Flugzeugen des Zweiten Weltkrieges konnte James viele technische Details erklären. Die Eltern lehnten aufgrund ihres katholischen Glaubens die Möglichkeit ab, dass es sich hier um eine reinkarnierte Seele handeln könnte. Sie begannen aber mit eigenen Nachforschungen, um zu beweisen, dass all die Angaben nicht stimmen, denn so hätten sie ihrem Kind sagen können, alles sei nur ein böser Traum. Aber James beschrieb seine Geschichte mit immer neuen Details. Er nannte auch die Namen von Pilotenkollegen, wobei er bei einigen sagte, er habe sie im Himmel getroffen, bevor er wieder zur Erde kam. Die Namen der verstorbenen wie auch der noch lebenden Männer der „Natoma Bay" ließen sich bestätigen. Der Vater ging sogar zu einem Treffen von Veteranen der „Natoma Bay" und lernte einige der damaligen Kampfpiloten kennen, die sein Sohn mit Namen genannt hatte. Schließlich kam es zu einem Treffen zwischen dem mittlerweile sechsjährigen james und seinen ehemaligen Kameraden, die er mit Namen wiedererkannte, und er traf auch seine frühere Schwester, mit der er viele Details über ihre Eltern, das Elternhaus usw. besprach. Seinen jetzigen Eltern sagte er, er habe sie in einem rosafarbenen Hotel am Meer bei einem nächtlichen Essen auf der Veranda entdeckt und sie dort als seine Eltern ausgesucht. Tatsächlich hatten Bruce und Andrea nach ihrer Hochzeit eine Ferienreise nach Hawaii gemacht, und sie erinnerten sich beide noch gut an diesen besonderen Abend. Die Seele des vormaligen Militärpiloten erkannte offensichtlich das gute Herz dieser beiden Menschen und konnte voraussehen, dass sie sich trotz ihrer religiösen Voreingenommenheit für seine Geschichte würden öffnen können, was dann auch tatsächlich so war. Sie akzeptierten die Möglichkeit der Reinkarnation und erkannten, dass dies nicht im Widerspruch zu den Lehren Jesu steht. Ebenso spürten sie, dass sie die Ergebnisse ihrer kritischen Nachforschungen veröffentlichen sollten, und auch die Veteranen ermutigten sie dazu. Diese Reinkarnationserinnerung gehört heute zu den am besten dokumentierten Fällen (vor allem wegen der vielen detailreichen Zeichnungen) und wurde in den USA und dann auch in Japan mit Fernsehreportagen publik gemacht.
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existiert u n d verlassen b e i m Tod „einfach" d e n materiellen Körper. Unser Leben ist nicht auf diese eine irdische Existenz beschränkt. Wie geht es nach d e m Tod weiter? N a h t o d e r f a h r u n g e n geben selten Einblick in d e n Weg der Seele nach d e m effektiven Tod, weisen indirekt aber auf Reinkarnation (Seelenwanderung) h i n : So w i e der Mensch bei einer N a h t o d e r f a h r u n g in seinen bisherigen Körper zurückkehrt, k a n n er - nach d e m Tod u n d der e n t s p r e c h e n d e n jenseitigen Phase - in einen n e u e n Körper eingehen. Reinkarnation ist nicht einfach ein Glaube, s o n d e r n eine plausible Erklärung, die v o n unterschiedlichen Quellen u n d Fakten gestützt wird: von den Erkenntnissen zahlloser Mystiker u n d p a r a n o r m a l begabter Menschen, v o m Zeugnis spiritueller Traditionen, v o n der Logik der theistischen Philosophie, v o n der m o d e r n e n Jenseitsforschung, v o n experimentellen Astralreisen, hypnotischen R ü c k f ü h r u n g e n u n d Erinn e r u n g e n an f r ü h e r e Leben. Besonders aussagekräftig sind die s p o n t a n e n Reinkarnationseririner u n g e n v o n Kindern. 5,9 Diese E r i n n e r u n g e n verblassen u n d entschwind e n meistens mit der Pubertät. Es handelt sich also nicht um Phantasiegeschichten von Teenagern, die ihre Eltern schockieren wollen, s o n d e r n um Berichte v o n Kindern, die bereits mit zwei oder drei Jahren beginnen, mit N a m e n u n d Details v o n i h r e m vorherigen Leben zu erzählen, d a r u n t e r auch ganz private oder sogar geheime I n f o r m a t i o n e n , die nur die damalige Person u n d wenige Vertraute wissen k o n n t e n . In praktisch allen Fällen, die n a c h g e p r ü f t w u r d e n , ließen sich die Angaben bestätigen, u n d die Kinder e r k a n n t e n sogar ihre damaligen Angehörigen u n d Bekannten (siehe Kastentext). E r i n n e r u n g e n k ö n n e n auch d u r c h R ü c k f ü h r u n g e n aktiviert werden, z.B. in der Reinkarnationstherapie, die ein bekannter, aber auch umstrittener Zweig der Psychologie ist. W e n n M e n s c h e n u n t e r Hypnose in f r ü h e r e Leben zurückgeführt werden, k o m m t es m a n c h m a l sogar z u m P h ä n o m e n der Xenoglossie, das heißt, sie sprechen Sprachen, die sie im gegenwärtigen Leben nie erlernt h a b e n . Dies k ö n n e n auch Sprachen vergangener Hochkulturen sein (Latein, Altgriechisch, Altägyptisch, Sanskrit usw.) oder nicht m e h r identifizierbare Sprachen. 6 0 Wir m ö g e n an Reinkarnation glauben oder nicht, auf jeden Fall weist jede seriöse, vorurteilsfreie Forschung auf die Realität eines Lebens nach d e m Tod hin. Genau dasselbe sagen die indigenen, mythischen u n d religiösen Linien aller Kulturen seit Menschengedenken. Nur die heutige intellektuelle „Elite" - oder zumindest der einflussreichere Teil davon - ignoriert diese Erkenntnisse oder b e k ä m p f t sie sogar, um materialistische bzw. atheistische Ideologien zu verteidigen.
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Kapitel 3
„Blinde f ü h r e n Blinde" „Menschen, die nicht wissen, was der göttliche Sinn und Zweck des Lebens ist, suchen am falschen Ort nach Glück und verfolgen äußere Ziele, für die sie ihr ganzes Leben opfern. So irren sie wie Blinde umher, die von anderen Blinden geführt werden, und verrennen sich in den Fallstricken der Illusion und Selbsttäuschung." - Srimad-Bhägavatam 7.5.31 Anita Moorjani gibt den Vergleich, sie fühle sich nach ihrer Nahtoderfahrung wie jemand, der von Geburt an blind war u n d plötzlich für eine kurze Zeit perfekt sehen konnte. Auch w e n n der Blinde danach sein Augenlicht wieder verliert, wird er die Welt ganz anders wahrnehm e n u n d erleben als vorher. Diejenigen, die meinen, Bewusstsein sei ein Produkt des Gehirns u n d es gebe kein Leben nach d e m Tod, sind in spiritueller Hinsicht blind. Was Jesus über die geistige Elite seiner Zeit, die Pharisäer, sagte, ist - mit anderen Adressaten - auch heute noch gültig: „Sie sind wie Blinde, die Blinde führen. W e n n aber ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in eine Grube fallen." (Mt 15,14) Seit über einhundert Jahren präsentieren PSI-Forscher Generation für Generation neue beweiskräftige Indizien f ü r die Existenz der feinstofflichen Welten und f ü r das Weiterleben der Seele nach d e m Tod, u n d diese Erkenntnisschübe kulminierten in den letzten Jahren in einer Serie von Bestsellern über Nahtoderfahrungen, durch die Millionen von Menschen weltweit von den höheren Realitäten des Lebens erfuhren. All diese Berichte u n d Bücher sind wie Briefe aus den Lichtwelten an die Menschen, u n d wir sind aufgefordert, die Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen zu ziehen. W e n n wir dies nicht t u n und alles nur theoretisch abhandeln, ist dies ähnlich, wie w e n n wir das Meer erforschen u n d dabei das Wasser ignorieren. Denn unsere gesamte physische Welt ist eingebettet in das „Wasser" der höherdimensionalen Welten. Oder in einem historischen Bezug: Es wäre, wie w e n n die Menschen die Elektrizität nur theoretisch entdeckt hätten, ohne sie weiter zu beachten u n d technisch nutzbar zu machen. Sie taten es aber, und innerhalb von wenigen Jahrzehnten wurde der gesamte Planet technisch umgestaltet. Wie viel größer u n d segensreicher werden die Veränderungen sein, w e n n die Menschheit nach der industriellen und technischen Revolution jetzt auch eine spirituelle „Revolution" vollzieht, mit all den dazu gehörenden Erkenntnissen, insbesondere, dass der Materialismus inkl. Darwinismus nicht haltbar ist. Damit sind wir beim Thema des nächsten Kapitels angelangt.
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KAPITEL
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Urknall- und Evolutionstheorie Relikte des materialistischen Denkens Wie wir im letzten Kapitel sahen, kommen immer mehr Wissenschaftler zum Schluss, dass es ein Leben nach dem Tod gibt - und somit auch höherdimensionale Welten. Wenn sich die Existenz des Menschen nicht auf seinen sterblichen Körper beschränkt und wenn höherdimensionale Welten eine Realität sind, was bedeutet dies dann für die grundlegenden Fragen der Wissenschaft und des menschlichen Forschens? Wie entstand das Leben auf der Erde wirklich? Insbesondere: Was ist die Herkunft des Menschen? Heute werden diese Fragen gemäß den vorherrschenden Paradigmen „offiziell" noch mit der darwinistischen Evolutionstheorie beantwortet: der Mensch sei durch eine Evolution von Tieren entstanden, die höheren Lebensformen seien aus den niederen hervorgegangen und die ersten einzelligen Organismen aus organischen Materiebausteinen. Dies ist jedoch keine objektive wissenschaftliche Erkenntnis, sondern eine Interpretation, und zwar auf der Grundlage materialistischer Theorien und Annahmen. Wie bereits erwähnt, ist Materialismus der Glaube, dass es nur die physikalische Materie gibt; der Kosmos mit allen Galaxien, Sonnen und Planeten sei das Produkt der Selbstorganisation der Materie; das organische Leben sei ein zufälliges Nebenprodukt dieser Selbstorganisation; Bewusstsein entstehe im Gehirn, weshalb es kein Bewusstsein außerhalb des Gehirns und kein Leben nach dem Tod gebe. Die Natur wird auf die Materie reduziert, und man akzeptiert nur materielle („natürliche") Ursachen und nichts „Übernatürliches". Weil dieser sogenannte Naturalismus heute die gesamte Wissenschaft beeinflusst, sollten seine Grundlagen kritisch beleuchtet werden. Wahre Wissenschaft würde die Existenz des „Übernatürlichen", d.h. die Existenz höherer Dimensionen - feinstoffliche Welten und Wesen, beim Menschen den Vitalkörper und den feinstofflichen Körper - nicht per Dogma ausschließen.
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„Des Kaisers neue Kleider" S o l a u t e t d e r Titel e i n e s M ä r c h e n s v o n H a n s C h r i s t i a n A n d e r s e n . Ein Kaiser lässt sich f ü r viel Geld v o n zwei S c h n e i d e r n n e u e K l e i d e r w e b e n . Die S c h n e i d e r h a n t i e r e n f l e i ß i g u n d s a g e n b e i d e r Ü b e r r e i c h u n g d e r Kleider, d i e s e s e i e n n u r f ü r k l u g e u n d e h r w ü r d i g e Leute sichtbar. F ü r d u m m e Leute s e i e n sie u n s i c h t b a r . Der stolze Kaiser w o l l t e n i c h t d u m m d a s t e h e n u n d tat so, w i e w e n n e r die Kleider s e h e n k ö n n e , u n d zog sie sich m a j e s t ä t i s c h a n . A u c h i m Volk s p r a c h jeder voller Ü b e r z e u g u n g ü b e r d i e S c h ö n h e i t d e r n e u e n Kleider. B e i m g r o ß e n F e s t u m z u g rief j e d o c h e i n k l e i n e r J u n g e : „Er h a t ja g a r n i c h t s an!" U n d d e r Kaiser e r k a n n t e , d a s s e r e t w a s g e s e h e n h a t t e , d a s gar n i c h t e x i s t i e r t . . . V e r h ä l t e s sich n i c h t a u c h s o m i t d e r E v o l u t i o n s t h e o r i e ? Sie besagt, e i n e g e w i s s e Linie v o n T i e r e n h a b e sich i m Lauf v o n J a h r m i l l i o n e n ü b e r genetische Mutationen in M e n s c h e n verwandelt. U n d die Gesamtheit aller Tiere u n d P f l a n z e n sei a u s zufällig e n t s t a n d e n e n A b s t a m m u n g s linien v o n Einzellern hervorgegangen. Ist d a s g l a u b w ü r d i g ? E x i s t i e r e n die u n s i c h t b a r e n K l e i d e r ? O d e r w a r alles g a n z a n d e r s ? Das Paradigma der linearen Entwicklung Betrachten Sie die Entwicklung des Universums als einen Film, so können Sie sich leicht vorstellen, ihn rückwärts laufen zu lassen. Wenn Sie das tun, sehen Sie, wie das Universum immer kleiner wird. Schließlich gelangen Sie zu jenem Moment, wo seine gesamte Masse in einen unendlich dichten Punkt hineingezwängt ist. Von diesem Punkt u n d von diesem Moment an hat sich das Universum bis heute ausgedehnt. [...] Die einfache These von einem Anfang des Universums in der Zeit ist Astrophysikern mittlerweile derart geläufig, dass wenige von uns überhaupt noch einen Gedanken daran verschwenden. 1 Die T h e o r i e n d e r n a t u r a l i s t i s c h e n W i s s e n s c h a f t e n t s p r i n g e n d e m D e n k s c h e m a e i n e r l i n e a r e n E n t w i c k l u n g . Das L e b e n e n t w i c k e l t sich j e d o c h n i c h t l i n e a r - u n d a u c h d e r K o s m o s n i c h t . W i r d ü r f e n das, w a s w i r i n u n s e r e m begrenzten Zeitausschnitt erleben, nicht einfach u m d r e h e n , s o w i e m a n e i n e n Film r ü c k w ä r t s l a u f e n lässt. Die m o d e r n e K o s m o l o g i e g e h t v o n d e r A n n a h m e aus, d a s s e s i m U n i v e r s u m n u r M a t e r i e u n d m a t e r i e l l e E n e r g i e gibt, u n d z i e h t auf d e r G r u n d l a g e d e s P a r a d i g m a s d e r l i n e a r e n E n t w i c k l u n g R ü c k s c h l ü s s e auf d e n A n f a n g d e s U n i v e r s u m s . Das auf d i e s e W e i s e k o n s t r u i e r t e S z e n a r i o b e s a g t , d a s U n i v e r s u m m i t all s e i n e n Galaxien, P l a n e t e n u n d Lebewes e n sei a u s e i n e m U r k n a l l h e r v o r g e g a n g e n : a n f ä n g l i c h sei d i e g e s a m t e 116
Urknall- und Evolutionstheorie - Relikte des materialistischen Denkens
Substanz des Universums in einem einzigen Materiepunkt von unendlicher Dichte komprimiert gewesen u n d dieser Materiepunkt sei plötzlich explodiert. Hier stellt sich natürlich die Frage: Woher s t a m m t der ursprüngliche Materiepunkt? U n d : Wie konnten sich die Elementarsubstanzen, die mit Fast-Lichtgeschwindigkeit auseinandersausten, zu Atomen verbinden? Überspringen wir diese Fragen u n d glauben dies alles, einfach um das Argument weiterzuverfolgen u n d zu schauen, was wir d a n n als nächstes glauben müssen. Die Atome haben sich gebildet, sie sausen auseinander, aber dennoch fügen sie sich zu Galaxien- u n d Sternenhaufen zusammen. Wie das geschehen konnte, ist bis heute nicht geklärt, u n d die Wissenschaftler geben das auch u n u m w u n d e n zu. In dieser Hypothese stellt sich als nächstes folgendes Problem: Unter den vielen Atomkombinationen, die sich „irgendwie" zu anorganischen Substanzen z u s a m m e n f ü g e n , muss auch organische Materie entstehen, d e n n heute gibt es zumindest auf unserer Erde zahllose Lebewesen mit Körpern aus organischer Materie. Wie entstand in einem Universum aus anorganischer Materie organische Materie? Gemäß d e m Denkschema der linearen Entwicklung ist das Univers u m 15 bis 20 Milliarden Jahre alt, u n d das ist eine knappe Zeit für die Zufallskombination der Atome. Glauben wir f ü r den Moment an den Urknall u n d an die spontane Bildung von Atomen, Galaxien, Sonnen u n d Planeten. Als nächstes müssen wir glauben, dass alle Lebewesen nichts anderes sind als Gebilde von organischer Materie, d.h. Bioroboter. Glauben wir sogar dies! Aber d a n n dürfen wir zumindest fragen: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus zufälligen Atomkombinationen organische Stoffe bilden?
Leben aus Materie: die unwahrscheinliche Wahrscheinlichkeit Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Atome innerhalb der anorganischen Materie zufällig zu organischen Strukturen v e r b a n d e n ? Diese Frage wird meistens sehr schnell abgehandelt: „Aus heute noch nicht vollständig geklärten Vorgängen der Biogenese entstanden erste lebensfähige organische Verbindungen ..." Und damit ist das Thema in den Schulbüchern bereits erledigt. Leben entstand aus Materie, woraus d e n n sonst?! Proteine u n d Enzyme sind die Grundbausteine der organischen Materie u n d bestehen ihrerseits aus Aminosäuren. Einzelne Proteine enthalten bis zu 21 verschiedene Arten von Aminosäuren in ganz bestimmter A n o r d n u n g u n d Wiederholung, ähnlich wie verschieden117
Kapitel 5
farbige Perlen auf einer Halskette. Proteinmoleküle bestehen aus 100 bis über 1000 Amino-„Perlen", u n d in einer einzigen Zelle gibt es Zehntausende bis Hunderttausende von Proteinmolekülen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich anorganische Materieteile zufällig zu Aminosäuren- u n d Proteinverbindungen zusammenfügen? Intuitiv ist uns sogleich klar, dass diese Wahrscheinlichkeit gleich null ist, u n d die Mathematik f ü h r t zu einem ähnlichen Ergebnis. Der englische Biologe u n d Astrophysiker Sir Fred Hoyle ( 1 9 1 5 - 2001) verglich die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch nur ein einziges Protein durch eine zufällige Kombination von Atomen gebildet hat, mit der Wahrscheinlichkeit, mit der ein Mensch blind einen Rubikwürfel ordnet. Ein Rubikwürfel besteht aus verschiedenfarbigen Teilwürfeln, die alle drehbar sind. Die Aufgabe besteht darin, diese Teilwürfel so lange zu drehen, bis sich eine Seite des Würfels aus der gleichen Farbe zusammensetzt. Dies ist bereits für einen sehenden Menschen eine ziemlich knifflige Angelegenheit, ganz zu schweigen für jemanden, der nichts sieht: „Er hat dabei keine Ahnung, ob er der Lösung näherkommt oder aber den Würfel noch weiter verwirrt. Man wäre geneigt zu sagen, mit einem nur zufälligen Drehen der Würfelflächen schaffe m a n die Lösung ,niemals'. Genaugenommen ist ,niemals' jedoch falsch. W e n n unsere Versuchsperson mit verbundenen Augen jede Sekunde eine zufällige Drehung vornähme, so würde es durchschnittlich 300-mal das Erdalter, nämlich 1350 Milliarden Jahre dauern, bis das Problem des Würfels gelöst wäre. Die Chance, dass beliebige Drehungen zur Lösung der Aufgabe führen, stehen ungefähr 1 zu 50 000 000 000 000 000 000 [50 Trillionen]. In etwa gleich groß ist die Chance, dass sich eines unserer körpereigenen Proteine per Zufall entwickelt hat. In unseren Zellen haben wir jedoch ungefähr 2 0 0 0 0 0 verschiedene Proteinarten zur Verfügung." 2 In jeder Sekunde finden in einer Zelle viele Millionen von biochemischen Reaktionen statt. Das Hauptwerkzeug bei diesen Stoffwechselreaktionen sind die Enzyme, von denen es etwa 2000 verschiedene gibt. W e n n wir n u n auch noch diese 2000 Enzyme (komplizierte Proteinverbindungen) in die Rechnung mit a u f n e h m e n , wird die Behauptung, all diese organischen Strukturen seien durch zufällige Kombinationen entstanden, geradezu lächerlich: Die Wahrscheinlichkeit beträgt nämlich 1:10 40000 (eine 1 mit vierzigtausend Nullen)! 3 Hier wird das geschätzte Alter des Universums um ein X-faches überschritten - nur um die Grundbausteine der organischen Materie zu bekommen. Die Anzahl möglicher unterschiedlicher Aminosäureketten ist gigantisch. Aus 21 verschiedenen Aminosäuren ergibt sich schon bei einer Kettenlänge von 100 die unvorstellbare Zahl von 21100 bzw. 1 0 m Verknüpfungsmöglichkeiten. Diese Zahl übersteigt die Anzahl aller Atome des Universums („nur" 6x 1079 Teilchen) um das 105:i-fache.4 118
Kausalität und Finalität Lebendige Körper bestehen aus riesigen Atomverbänden, die sich zielgerichtet verhalten u n d mit der Umwelt in Wechselwirkung stehen. Die materialistische Wissenschaft ist auf einem Auge blind, d e n n sie betrachtet immer nur die Kausalität (die Kette von Ursache u n d Wirkung), obwohl es offensichtlich ist, dass in der Natur nicht nur die Kausalität wirkt, sondern auch die Finalität (die Ausrichtung des Kausalitätsprinzips auf ein konkretes Ziel; eine zielgerichtete Entwicklung). Die Atome schwirren nicht einfach ziellos durch die Quantenwelt, sondern kombinieren sich u n d bilden funktionierende „Bausteine", die sich wiederum zu lebensfähigen Körpern zusammenfügen. Nicht nur die Atome, auch die Naturgesetze u n d die materiellen Grundkräfte lassen eine Finalität erkennen: Sie alle haben genau die richtigen „Normgrößen", die es ermöglichen, dass überhaupt materielle Gegenstände entstehen konnten. Gäbe es nur geringste Abweichungen, würde die Materie in sich selbst zusammenfallen, auseinanderfliegen, zerfallen oder zerstrahlen, u n d es wäre nie zur Entstehung von Galaxien, Sonnen u n d Planeten gekommen. Materie an sich verhält sich immer nur mechanisch u n d quantenmechanisch, das heißt, sie ist von äußeren Impulsen abhängig, auf die sie ohne Bewusstsein u n d ohne Zielrichtung reagiert. Welcher Impuls bringt die Materie dazu, sich zu funktionierenden Strukturen u n d Körpern z u s a m m e n z u f ü g e n ? Oder um die Frage anders zu formulieren: Wie soll der vielbeschworene Zufall wissen, dass gerade eine bestimmte Kombination „nützlich", d. h. organisch ist? Angesichts der riesigen Überzahl von anorganischen Kombinationen auf der Urerde wären die wenigen „nützlichen" Kombinationen sofort zerfallen u n d wieder zu nichtnützlichen geworden. Was ist überhaupt „nützlich"? Zu diesem Zeitpunkt gab es noch kein Leben auf der Erde, u n d die Atome wussten nicht, dass einmal eine Erde mit zahllosen lebenden Wesen entstehen soll. Wie „wussten" sie dann, dass sie sich gerade auf diese einzigartige schöpferische Weise z u s a m m e n f ü g e n mussten, wie sie es offensichtlich taten?
Organische Materie bedeutet noch nicht „Leben" Selbst w e n n all die hier beschriebenen Unwahrscheinlichkeiten stattg e f u n d e n hätten, ist die materialistische Theorie unhaltbar, d e n n diese hypothetische Kette von Zufällen hätte nur organische Materie hervorgebracht (Aminosäuren, Proteinmoleküle usw.), aber keine Lebewesen. Die Kombination von organischer Materie erzeugt keine lebenden 119
Kapitel 5
Wesen, sondern nur tote organische Materie. Aus den organischen Bausteinen wäre nie ein lebendes Wesen hervorgegangen. W ä r e n Lebewesen ein Produkt von Materie, müsste es möglich sein, im Labor aus chemischen Elementen zumindest ein keimfähiges Samenkorn zu produzieren. Wir wissen bis ins Detail, aus welchen Bestandteilen ein Samenkorn besteht. Man n e h m e also diese Bestandteile u n d produziere ein Samenkorn, aus d e m eine Pflanze wächst, die wiederum Samenkörner hervorbringt, aus denen wiederum Pflanzen wachsen ... Fassen wir z u s a m m e n : Nur schon das zufällige Entstehen von Atom e n aus der Urknallmaterie ist unwahrscheinlich. Das zufällige Entstehen von Aminosäuren aus Atomverbindungen ist unwahrscheinlich. Das zufällige Entstehen von Proteinen u n d Enzymen aus Aminosäuren ist nicht nur unwahrscheinlich, sondern unmöglich. Das zufällige Entstehen von Lebewesen aus organischer Materie ist unmöglich, d e n n Materie - auch die organische - ist u n d bleibt tot. Lebewesen entstehen nicht einfach aus Atom- u n d Molekülkombinationen.*
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Bestandteile Das Entstehen von Proteinen u n d Enzymen hat noch nichts mit d e m Entstehen von Lebewesen zu tun. Ein synthetisch hergestellter Proteinstrang ist tote organische Materie, u n d Millionen von Proteinsträngen sind immer noch tote organische Materie. In einem toten Körper sind diese chemischen Elemente allesamt noch vorhanden, doch sind sie nicht m e h r in der Lage, zusammenzuarbeiten wie zuvor. Dies zeigt, dass nicht die Proteine u n d Enzyme das Leben hervorbringen. W e n n ein Körper tot ist, fällt die körperliche Struktur zusammen, u n d das Einzelleben der im Körper v o r h a n d e n e n Bakterien n i m m t überhand. Diese Mikroorganismen waren auch schon im Körper anwesend, als er noch lebendig war, aber irgendeine geheimnisvolle Lebenskraft hatte sie so koordiniert, dass sie dem Leben des Gesamtkörpers dienten. Der Körper * 1953 wurde verkündet, den Biochemikern Stanley Miller und Harold Urey sei es gelungen, im Labor „Leben" herzustellen. Sie hatten in einer Glaskugel die hypothetische Ursuppe und die hypothetische Uratmosphäre rekonstruiert und hatten dieses Gemisch hoher elektrischer Spannung und intensiver Strahlung (z. B. UV-Licht) ausgesetzt. Tatsächlich bildeten sich einige organische Verbindungen. Diese waren jedoch in grundlegenden Punkten den Strukturen lebender Organismen entgegengesetzt. Dennoch hieß es sogleich, der Wissenschaft sei es gelungen, „die Bausteine des Lebens" herzustellen, was aber nur Propaganda war, denn Miller und Urey hatten nicht die Bausteine des Lebens, sondern bloß Bausteine der organischen Materie hergestellt, von denen die meisten zudem für die Bildung lebensfähiger organischer Strukturen ungeeignet waren. 120
Urknall- und Evolutionstheorie - Relikte des materialistischen Denkens
Wären Lebewesen ein Produkt von Materie, müsste es möglich sein, im Labor aus chemischen Elementen zumindest ein keimfähiges Samenkorn zu produzieren. W i r können alle Bestandteile eines Samenkorns isolieren. W a r u m sind w i r dann nicht in der Lage, diese Bestandteile zu einem Samenkorn zusammenfügen, aus dem eine Pflanze wächst, die wiederum keimfähige Samenkörner hervorbringt? Experimente wie die von Miller und Urey erzeugten aus anorganischer Materie nicht „Bausteine des Lebens", sondern nur Bausteine der organischen Materie, und zwar größtenteils in Formen, die unnatürlich sind und weitere organische Verbindungen verhindern. 5
an sich hat diese Kraft nicht, v i e l m e h r ist er v o n dieser Lebenskraft abhängig, die d e m n a c h nicht e i n f a c h ein M e c h a n i s m u s des Körpers ist. Die A n n a h m e , organische Materie b r i n g e i r g e n d e i n m a l „Leben" u n d b e i m M e n s c h e n als N e b e n p r o d u k t Bewusstsein hervor, steht also im W i d e r s p r u c h zu jeder Beobachtung u n d Logik. Es ist eine höhere, nichtphysische Lebenskraft, die d e n Körper f o r m t , i n d e m sie bewirkt, dass sich alle Einzelteile (die Atome, die Proteine, die E n z y m e usw.) zu e i n e m Ganzen z u s a m m e n f ü g e n , das Leben „tragen" k a n n . Das Ganze ist i m m e r m e h r als die S u m m e seiner Bestandteile, d e n n das Ganze ber u h t auf einer ü b e r g e o r d n e t e n Struktur, die nicht e i n f a c h aus einer zufälligen K o m b i n a t i o n der e i n z e l n e n Teile entsteht. Der e i n f a c h e Beweis h i e r f ü r ist, dass der Körper sogleich in e i n e n u n u m k e h r b a r e n Zerfallsprozess übergeht, w e n n diese Kraft nicht m e h r a n w e s e n d ist.
Mikroevolution und „Makroevolution" In seinen Büchern On the Origin of Species (1859) u n d The Descent of Man (1871) b r a c h t e Charles Darwin ( 1 8 0 9 - 1 8 8 2 ) die bereits im 18. J a h r h u n d e r t existierenden evolutionistischen G e d a n k e n systematisch zu Papier u n d entwarf eine a u s f ü h r l i c h e Evolutionstheorie auf der Grundlage der n a t ü r l i c h e n Selektion. Der G e d a n k e n g a n g h i n t e r der Evolutionstheorie ist folgender: Jede Art erzeugt m e h r N a c h k o m m e n , als z u m Überleben n o t w e n d i g ist. U n t e r der Vielzahl v o n N a c h k o m m e n einer Art gibt es i m m e r gewisse Unterschiede. Die m e i s t e n Unterschiede liegen im Bereich der n o r m a l e n Variation, einige V e r ä n d e r u n g e n 121
Kapitel 5
sind schädlich, und einige seltene Veränderungen stellen Verbesserungen dar. Die Exemplare, die schädliche Abweichungen von der Norm aufweisen, werden durch die natürliche Selektion „aussortiert", und diejenigen, die eine Verbesserung ihrer körperlichen Konstruktion aufweisen, können sich im Kampf ums Dasein besser durchsetzen. Über die Jahrtausende - und das ist die hypothetische Annahme - summieren sich diese kleinen Verbesserungen, bis sich die veränderte Art so sehr von der ursprünglichen Art unterscheidet, dass sie eine neue Art darstellt. Für diese Theorie werden viele „Beweise" angeführt, doch die faktischen Beispiele gehören ausnahmslos in den Bereich der Mikroevolution. Mikroevolution umfasst die gesamte Bandbreite von Mutation und Selektion mit der entsprechenden Adaption (Anpassung) und Variation (Veränderung). Die Evolutionstheorie postuliert jedoch eine Makroevolution: Veränderungen, die zur Entstehung neuer Arten, Gattungen, Familien, Ordnungen, Klassen und Stämmen führen sollen. In den Urgewässern seien aus Einzellern durch zufällige Mutationen alle mehrzelligen Pflanzen und Tiere entstanden; bei den Tieren die Weichtiere, Krustentiere, Gliederfüßer usw. Aus den Weichtieren seien Wirbeltiere (Knorpelfische und Knochenfische) hervorgegangen, dann seien die Insekten und Amphibien entstanden (die Amphibien aus den Fischen und die Insekten aus der Gruppe der Tracheentiere wie Tausendfüßer), aus den Amphibien Reptilien, aus Reptilien Vögel und Säugetiere. Aus rattenartigen Insektenfressern, den angeblich ersten Säugetieren, sei die gesamte Vielfalt der heute existierenden Säugetiere entstanden: Kängurus, Wale, Delfine, Fledermäuse, Pferde, Löwen, Elefanten usw. bis hin zu den Primaten - und aus diesen die Menschen. Makroevolution ist jedoch nur ein theoretisches Konzept. Wenn Beispiele von Mikroevolution als „Beweise" für eine angebliche Makroevolution angeführt werden, ist dies unwissenschaftlich, wenn nicht sogar unehrlich. Und wenn z. B. verschiedene Augentypen - Becherauge, Facettenauge usw. bis hin zum Linsenauge des Menschen - aufgereiht werden, dann ist dies eine Darstellung von einfachen bis komplexen Augentypen, aber kein Beweis für eine Evolution des Auges. Die Natur, die Fossilien und auch die unbefangene Logik lassen erkennen, dass Tiere und Pflanzen durch Mikroevolution, d.h. Variation und Adaption, ihre Körpergröße, ihren Körperbau, ihre Ernährungsweise, ihre Tarnung und ihre Abwehrmechanismen verändern können, aber dies führt nie zu einer „Makroevolution". Mit anderen Worten: Einzeller bleiben Einzeller, Weichtiere bleiben Weichtiere, Fische bleiben Fische, usw. Und auch innerhalb der Gattungen und Arten entstehen keine neuen Kategorien. Quastenflosser bleibt Quastenflosser, Frosch bleibt Frosch, Echse bleibt Echse, Ratte bleibt Ratte, Affe bleibt Affe ... 122
Urknall- und Evolutionstheorie - Relikte des materialistischen Denkens
Die Darwinfinken sind 14 eng verwandte Singvogelarten, die nur auf den Galápagos-Inseln vorkommen. Für Darwin wurden diese Vögel zu einem seiner wichtigsten „Beweise" für Evolution. Sie zeigen jedoch nur Adaption und Variation, keine „Evolution". Obwohl sie unterschiedliche Schnabelformen ausbildeten, entstand keine grundlegend neue Form. Fink bleibt Fink, Vogel bleibt Vogel - im Rahmen von Adaption und Variation. (Zeichnung von John Gould für einen Artikel von Charles Darwin, der 1845 veröffentlicht wurde.)
Genetik und der Neodarwinismus Darwin h a t t e gemeint, dass ä u ß e r e B e d i n g u n g e n (Umweltfaktoren, Kampf u m s Dasein, natürliche Selektion) genügten, u m das E n t s t e h e n n e u e r Arten zu erklären. Aber Darwins b e r ü h m t e s t e s Beispiel, die Galäpagos-Finken, zeigen, dass gerade diese A n n a h m e nicht s t i m m t . Verä n d e r t e Umweltverhältnisse, w i e z.B. die Isolierung in e i n e m begrenzt e n Lebensraum, k ö n n e n gewisse V e r ä n d e r u n g e n i n der K ö r p e r f o r m h e r v o r r u f e n , aber es e n t s t e h e n nie n e u e Arten. Darwins Finken h a t t e n zwar unterschiedliche S c h n a b e l f o r m e n , aber w a r e n offensichtlich imm e r n o c h Finken u n d Vögel. Sie zeigen n u r A d a p t i o n u n d Variation, aber keine „Evolution" im darwinistischen Sinn. Mit d e m A u f k o m m e n der Genetik (gegen E n d e des 19. Jahrhunderts) e n t s t a n d der N e o d a r w i n i s m u s : eine W e i t e r e n t w i c k l u n g v o n Darwins A b s t a m m u n g s l e h r e , die das A u f t r e t e n n e u e r A r t e n d u r c h zufällig ents t e h e n d e V e r ä n d e r u n g e n der G e n s t r u k t u r (Mutationen) zu erklären versuchte. Der G e d a n k e n g a n g lautete wie folgt: Beim Kopieren des genetischen Codes t r e t e n v o n Generation zu Generation i m m e r w i e d e r A b w e i c h u n g e n (Mutationen, d. h. Kopierfehler) auf. Die Tier- u n d Pflanz e n e x e m p l a r e mit Verschlechterungen sind u n f ä h i g zu überleben, jene 123
Kapitel 5
mit Verbesserungen hingegen k ö n n e n sich durchsetzen, woraus allmählich, Schritt f ü r Schritt, neue Arten entstehen. Die neodarwinistische Mutationsthese geht also von der A n n a h m e aus, dass zufällige Veränderungen im genetischen Code zur Entwicklung neuer Arten f ühren können. Die Vertreter dieser Theorie geben zu, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verbesserung sehr gering ist, doch ausgedehnt auf eine allmähliche Evolution über Jahrmillionen werde auch die geringe Wahrscheinlichkeit wahrscheinlich. An dieser Stelle müssen wir wieder den bereits überstrapazierten gesunden Menschenverstand anwenden. Obwohl Mikroben u n d Einzeller auch heute noch existieren u n d in ihrer Vermehrung nur ihresgleichen hervorbringen, soll ganz am Anfang eine Serie von zufälligen W u n d e r n geschehen sein. Einige Linien von Einzellern mutierten und w u r d e n zu perfekten Mehrzellern. Wir sprechen hier von nichts Geringerem als der Behauptung, einige Einzeller hätten sich zufällig derart verwandelt, dass aus ihnen die Linie der Pflanzen hervorgegangen sei u n d aus anderen die Linie der Tiere. Und dann sollen sich aus den einfachen Strukturen immer komplexere Lebewesen gebildet haben. Bildlich gesprochen, w u r d e n die Buchstaben von einfachen Sätzen durcheinandergeschüttelt, woraus durch zufällige Neustrukturierungen u n d Vermehrungen ganze Bücher u n d Enzyklopädien in unterschiedlichsten Sprachen entstandein. Wer das alles glaubt, darf sich „Evolutionstheoretiker" n e n n e n . . .
Die theoretischen Evolutionslinien sind nur Theorie Die genetische Information in der DNS lässt sich mit einer Aneinanderreihung von Buchstaben vergleichen. Das „Alphabet" des genetischen Codes besteht zwar nur aus vier Buchstaben, doch diese vier Buchstaben setzen sich in vielfacher Kombination zu sinnvoller Lebensinformation zusammen. Bei Bakterien hat die DNS einige Millionen Bausteine, bei höheren Lebensformen viele Milliarden. In einer Zelle gibt es neben der DNS auch noch die RNS, die Mitochondrien usw., u n d all diese Zellen teilen sich immerfort. Das bedeutet erstens, dass sich die gesamte milliardenfache Erbinformation einer jeden Zelle identisch kopieren muss. Und nicht nur das: Die Verdoppelung einer Zelle bedeutet auch, dass der Kopierapparat (die RNS) sich selbst kopiert! Die heute überall gelehrte „Tatsache" der Evolution besagt, dass neue Arten durch Mutationen, d. h. durch zufällige Kopierfehler bei der Zellteilung, entstehen; diese Entwicklung gehe jedoch unmerklich vonstatten: Irgendwo, in einem seltenen Ausnahmefall, f ü h r e eine Mutation zu einer kleinen Verbesserung der körperlichen Konstruktion, u n d die 124
Urknall- und Evolutionstheorie - Relikte des materialistischen Denkens
S u m m i e r u n g solcher g e r i n g f ü g i g e n V e r ä n d e r u n g e n lasse im Lauf von Jahrmillionen gänzlich n e u e L e b e n s f o r m e n e n t s t e h e n . Stellen w i r u n s eine solche h y p o t h e t i s c h e Evolutionslinie vor: Selbst w e n n sich bei einer Pflanze oder e i n e m Tier n ü t z l i c h e Veränd e r u n g e n einstellen, s t e h e n die s o e n t s t a n d e n e n E x e m p l a r e f ü r sich allein da u n d v e r m i s c h e n sich m i t a n d e r e n , die diese V e r ä n d e r u n g nicht h a b e n . Das b e d e u t e t , dass diese V e r ä n d e r u n g , die ja n u r ein einziges Exemplar hat, w i e d e r verschwindet.* U n d selbst w e n n sich die V e r ä n d e r u n g e n ü b e r viele G e n e r a t i o n e n „irgendwie" s u m m i e r e n , läuft diese Entwicklungslinie ins Leere. D e n n g e m ä ß der Evolutionstheorie m u s s i r g e n d e i n m a l ein N a c h k o m m e e n t s t e h e n , der eine neue Art darstellt, u n d dieses neue, einzige E x e m p l a r k a n n sich per Definition nicht m e h r m i t der v o r h e r i g e n Art p a a r e n , w e s h a l b es als e i n s a m e r Single „auf der Strecke bleibt" u n d als erstes zugleich a u c h das letzte E x e m p l a r seiner Art ist. Oder sollen w i r g l a u b e n , dass g e n a u z u m selb e n Z e i t p u n k t u n d i n d e r s e l b e n Region zufällig i m m e r ein zweiter, ander sgeschlechtlicher Single e n t s t a n d , u n d das auf allen h y p o t h e t i s c h e n Z w i s c h e n s t u f e n aller P f l a n z e n u n d aller Tiere?
„Und Tiere wurden zu Menschen" (Glaubenssatz des Darwinismus) Die bisherigen A u s f ü h r u n g e n b e r u h e n auf u n s e r e r Bereitschaft, die A n n a h m e n des Materialismus der Diskussion zuliebe zu g l a u b e n u n d weiterzuverfolgen. Mit d e m Urknall, der E n t s t e h u n g v o n Leben aus Materie u n d der n e o d a r w i n i s t i s c h e n Theorie ü b e r die E n t s t e h u n g der Pflanzen u n d Tiere h a b e n wir d e n M a r a t h o n v o n a b s u r d e n Glaubensschritten aber n o c h nicht beendet. Denn „das Beste k o m m t noch". Eine gewisse Linie v o n Tieren (Primaten) soll sich in M e n s c h e n verwandelt h a b e n ! Wirbellose Wassertiere sollen zu Insekten u n d W i r b e l t i e r e n gew o r d e n sein, Fische zu A m p h i b i e n , A m p h i b i e n zu Reptilien, Reptilien zu Vögeln u n d Säugetieren - jeder dieser Schritte einer h y p o t h e t i s c h e n Makroevolution ist W u n s c h d e n k e n u n d h a t m i t der Realität nichts gemein. Aber dies alles bezieht sich auf die Vielfalt innerhalb des Tierreiches. Mit der E n t s t e h u n g des M e n s c h e n k o m m t n o c h m a l s eine n e u e D i m e n s i o n des evolutionistisehen Glaubens h i n z u : Bei gewissen Pri* Aus der Tier- und Pflanzenzucht ist bekannt, dass neue Merkmale bei einzelnen Tieren oder Pflanzen nur durch gezielte Kreuzungen (inkl. Inzucht) „festgeschrieben" werden können. Dadurch entstehen aber nur neue Rassen bzw. Sorten und nicht neue Arten, von neuen biologischen Gattungen, Familien, Ordnungen, Klassen und Stämmen ganz zu schweigen. 125
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m a t e n l i n i e n seien „plötzlich" ( n a c h d e m ü b e r viele Jahrmillionen nichts dergleichen geschehen war) zahlreiche positive M u t a t i o n e n aufgetreten, die alle zufällig einer sinnvollen G a n z k ö r p e r v e r ä n d e r u n g dienten, v o n einer V e r ä n d e r u n g der F ü ß e u n d H ä n d e ü b e r d e n a u f r e c h t e n Gang bis h i n z u einer z u n e h m e n d k o m p l e x e n Gehirnstruktur, w o d u r c h der T i e r m e n s c h ein selbstreflektierendes Bewusstsein entwickelt h a b e u n d z u m H o m o sapiens g e w o r d e n sei. Das Bewusstsein ist jedoch kein Produkt des Gehirns, wie n u r schon die A u s f ü h r u n g e n im vorliegenden Buch hinlänglich gezeigt h a b e n . Weit e n t f e r n t davon, dass die darwinistische Theorie erklären könnte, wie Tiere zu M e n s c h e n w u r d e n , k a n n sie nicht e i n m a l die Existenz der v e r s c h i e d e n e n „Rassen" v o n M e n s c h e n plausibel erklären - u n d schürte bis weit ins 20. J a h r h u n d e r t h i n e i n e i n e n starken Rassismus bzw. bestärkte u n d legitimierte d e n bereits b e s t e h e n d e n Rassismus. (Die Faschisten wie die K o m m u n i s t e n w a r e n ü b e r z e u g t e Darwinisten u n d v e r w e n d e t e n diese Theorie, u m ihre Ideologien u n d „Säuberungen" z u rechtfertigen.)
Eine Menschheit und vier Hautfarben W i e k o m m t es, dass M e n s c h e n unterschiedliche H a u t f a r b e n h a b e n u n d nicht alle d e r s e l b e n „Rasse" a n g e h ö r e n ? G r u n d l e g e n d lassen sich vier H a u t f a r b e n u n t e r s c h e i d e n : schwarz, rot, gelb u n d weiß. Die darwinistische Theorie sagt zur E n t s t e h u n g der unterschiedlichen H a u t f a r b e n Folgendes: Wir sind die einzigen Primaten mit weitgehend nackter Haut. Schimpansen sehen unter dem Haarkleid hell aus. Da sie sich in den letzten mindestens 7 Millionen Jahren, seit sich unsere Abstammungslinien trennten, vermutlich wenig verändert haben, darf man vermuten, dass auch der letzte gemeinsame Vorfahre hellhäutig war. [... Es] ist anzunehmen, dass die Hominiden erst eine insgesamt dunklere Haut bekamen, als ihr Haarkleid verschwand/' Irgendwie, so glaubt die Evolutionstheorie, e n t s t a n d eine Linie v o n Primaten, die Schritt f ü r Schritt das Fell verlor. Weil die hellhäutigen P r i m a t e n a u f g r u n d ihrer M u t a t i o n e n e i n e n b e s o n d e r s a n s t r e n g e n d e n Kampf u m s Dasein f ü h r e n m u s s t e n u n d weil dies i n Afrika geschah, e n t s t a n d f ü r diese Tiere die Gefahr v o n Ü b e r h i t z u n g u n d Hitzeschlägen! „Die Lösung bei d e n F r ü h m e n s c h e n w a r K ü h l u n g des Körpers u n d des zirkulierenden Blutes d u r c h kräftiges Schwitzen. Die Zahl der Schweißd r ü s e n stieg an, u n d d a m i t der Schweiß schnell v e r d u n s t e t e u n d Kühlung brachte, m u s s t e die B e h a a r u n g z u r ü c k g e h e n [...]"7 126
Die Evolutionstheorie geht vom Glauben aus, der Mensch sei über eine Tierevolution entstanden, und projiziert diese Vorstellung in die Vergangenheit. Deshalb meinen evolutionistische Forscher, sie müssten Übergangsformen von affenähnlichen Vorfahren finden. Eine kritische Untersuchung der jeweiligen Fossilien zeigt jedoch, dass die angeblichen Zwischenstufen, wie Australopithecus und „Homo" habilis, nichts anderes sind als urzeitliche Affenarten. Einige dieser Arten sind ausgestorben, ebenso wie einige Menschenlinien, was leicht zu „evolutionären" Trugschlüssen führen kann. Auf der einen Seite haben w i r Knochen von Tieren, auf der anderen Seite Knochen von Menschen. Die Konstruktion einer Linie vom Affen über den gebückten Affenmenschen zum Homo sapiens ist eine pure Erfindung seitens der Evolutionstheoretiker auf der Grundlage eines materialistischen Weltbildes.
Der Glaube, d a s s e i n e Linie v o n b e h a a r t e n T i e r e n d u r c h G e n m u t a t i o n e n z u M e n s c h e n w u r d e , n i m m t hier f a s t s c h o n w i t z i g e F o r m e n an. Die a r m e n Tiere k a m e n b u c h s t ä b l i c h ins S c h w i t z e n , a b e r n u r deshalb, weil sie sich auf d e m W e g z u r M e n s c h w e r d u n g b e f a n d e n . S o w a r f e n sie d a s Fell n o c h m e h r a b u n d b e k a m e n z u m Glück a u c h gleichzeitig die e r f o r d e r l i c h e A n z a h l v o n S c h w e i ß d r ü s e n ( u n d H i r n z e l l e n u n d K n o c h e n v e r ä n d e r u n g e n f ü r d e n a u f r e c h t e n Gang, usw.). Die hellhäutigen Cousins der Schimpansen w u r d e n zu schwarzhäutigen Homin i d e n u n d i m Verlauf v o n w e i t e r e n H u n d e r t t a u s e n d e n v o n J a h r e n z u H o m o - s a p i e n s - M e n s c h e n . G e m ä ß dieser T h e o r i e v e r l i e ß e n e i n z e l n e G r u p p e n v o n M e n s c h e n A f r i k a u n d b e g a n n e n e i n e W a n d e r s c h a f t , die letztlich h i n a u s in die g a n z e Welt f ü h r t e ; sie v e r l i e ß e n die ä q u a t o r i a l e G e g e n d u n d b e g a b e n sich i n w e n i g e r h e i ß e K l i m a z o n e n , w a s a l l m ä h l i c h zu M u t a t i o n e n in der P i g m e n t i e r u n g g e f ü h r t h a b e . So seien die vers c h i e d e n e n „Rassen" u n d H a u t f a r b e n e n t s t a n d e n . Rot-, gelb- u n d w e i ß h ä u t i g e M e n s c h e n s i n d jedoch n i c h t e i n f a c h bleiche A f r i k a n e r , s o n d e r n e i g e n e M e n s c h e n t y p e n . A u ß e r d e m ist d a s K l i m a i n g r o ß e n Teilen E u r o p a s u n d A s i e n s ziemlich ähnlich. W a r u m e n t w i c k e l t e n sich a u s d e n U r m e n s c h e n i n d i e s e n ä h n l i c h e n Klimazo127
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nen dennoch unterschiedliche Menschentypen mit eigenen Hautfarben und Körpermerkmalen? Klimatische Einflüsse allein reichen als Erklärung für die Existenz der unterschiedlichen Menschenlinien und Hautfarben offensichtlich nicht aus. Aus der Sicht der Wissenschaft der Involution fällt bei der scheinbar heiklen Frage der „Rassen" als Erstes auf, dass es grundlegend vier Kategorien von Hautfarben gibt. Dies ist bestimmt kein Zufall, denn unsere Welt besteht aus vier physikalischen Elementen oder „Essenzen": Erde, Wasser, Feuer und Luft. Wenn wir die vier Hautfarben diesen Kategorien zuordnen, entspricht Schwarz der Erde, Rot dem Feuer, Gelb dem Wasser und Weiß der Luft. Alle Elemente ergänzen sich. Keines ist wichtiger oder besser als das andere. Ein Charakteristikum der Kategorie Luft ist die starke Neigung zum intellektuellen und abstrakten Denken, weshalb es die weißen Völker waren, angefangen mit den Griechen, die eine mechanische Technologie entwickelten, insbesondere zu Kriegszwecken. Als die Europäer begannen, in andere Kontinente vorzustoßen, und dann auch Amerika (wieder)entdeckten, fanden sie überall Menschen vor, die keine Technologie, keine Industrie und keine Feuerwaffen besaßen. Aus diesem Umstand wurde der fatale Trugschluss gezogen, diese Menschen seien primitiv und dürften deshalb ausgebeutet, vertrieben oder einfach umgebracht werden. Dabei hatten sie einfach eine andere Mentalität und einen anderen Zugang zur Realität, was natürlicherweise auch die Form ihrer Kultur und ihren Lebensstil prägte. So stellt sich die Frage, wie es zu dieser Vielfalt in der Einheit „Mensch" gekommen ist. Die Sicht der Involution kann hier neue Dimensionen der Biologie und Genetik eröffnen, die bisher aufgrund der darwinistischen Paradigmen übersehen wurden. Eine Spekulation ist, dass die Veränderungen durch eine gezielte Anpassung der DNS-Info rmation entstanden sind, ausgelöst durch die Bewusstseinskräfte von Avatarmenschen in den entsprechenden Erdteilen. Oder haben wir es sogar mit unterschiedlichen Involutionslinien zu tun? Welche biologischen und „kosmogenetischen" Gründe auch immer zur Ausprägung dieser körperlichen Unterschiede geführt haben, die Sichtweise der Involution kann helfen, jeglichen Rassismus und jeglichen Elitismus zu überwinden und die alten Wunden zu heilen, indem wir uns alle gegenseitig als die Lichtwesen erkennen, die wir sind.
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Eines der größten und imposantesten Kornpiktogramme (Durchmesser ca. 200 m) erschien in der Nacht vom 12. auf den 13. August 2001 in Milk Hill, Wiltshire (Südengland), bestehend aus 409 Kreisen. Wie kommt es, dass die Menschheit derartige Wunderwerke kollektiv ignoriert oder banalisiert? Siehe S. 183 -186.
Eine der klassischen Siva-Darstellungen: Das hohe Lichtwesen Siva erscheint aus der Lichtsäule (Jyotir-Linga). Die ersten Menschen entstanden, indem Lichtwesen (hebr. Elohim, sanskr. Devas) ihren Lichtkörper durch ihre geistige Schöpfungskraft bis auf die Ebene der organischen Materie verdichteten, d.h. sich auf der Erde materialisierten. Die Theorie, dass physikalische Formen (Sternensysteme, Planeten, organische Körper) durch einen Vorgang der Materialisation aus höheren Dimensionswelten hervorgegangen sind, kann als „Involution" bezeichnet werden (S. 24-26, 38). Die Symbole der Megalithkulturen, die mythologischen Kosmogonien, die spirituellen Mysterienschulen und alle religiösen Offenbarungen weisen - mit unterschiedlichen Formulierungen und Bildern - auf das Prinzip der Involution hin.
Das darwinistisch-materialistische Weltbild vertritt den Glauben, der Mensch sei durch eine Evolution von Tieren entstanden, und illustriert dies in allen Lehrbüchern mit entsprechenden hypothetischen Darstellungen (S. 127). Die ganzheitliche Wissenschaft des Lebens beschränkt die Realität jedoch nicht auf die Materie und sieht den Ursprung des Menschen in den höheren Welten. Im Lauf der Zeitalter (Yugas) gingen die Menschen immer mehr in die Verdichtung, um gemäß dem Schöpfungsplan in der Zeit der größten Verdichtung das größte Wunder zu ermöglichen (S. 1 4 3 - 1 4 9 , 156, 315).
Sakrale Stätten sind Orte, wo die Menschen leichter mit den Lichtwesen in Kontakt treten können und wo auch Lichtwesen mit den Menschen in Kontakt treten oder sogar erscheinen (S. 259).
R e c h t s : In der hier dargestellten Zeitskala werden die Begriffe der heutigen Anthropologie und Geologie mit einer spirituellen Sicht der Menschheitsgeschichte verbunden, insbesondere mit den Angaben aus der altindischen Überlieferung, die ich im Buch Cott und die Götter - Das Mysterienwissen der vedischen Hochkultur (1995/2007) dargelegt habe. Der Mensch erschien im ersten Yuga (Satya-Yuga). Der gegenwärtige kosmische Schöpfungszyklus entspricht einem Tag Brahmas (sanskr. kalpa), der vor rund zwei Milliarden Jahren begann; wir befinden uns heute in der Mitte dieses Kaipas (S. 1 5 0 - 152).
Rechts: Spektakuläre Fossilien, die 1971 in der Mongolei entdeckt wurden. Ein Protoceratops hat einen Velociraptor angefallen, als beide plötzlich mitten in der Bewegung zugeschüttet wurden. In der Versteinerung waren beide Tiere noch in der Kampfposition, wie sie in der Zeichnung oben wiedergegeben wird. Der Protoceratops hält sogar noch das rechte Vorderbein des Velociraptor in seinem Schnabelmaul! Gegenüberliegende Seite: Beispiele für Fische, die starben, während sie dabei waren, einen anderen Fisch zu fressen. Solche und viele andere Fossilien zeigen, dass diese Tiere schlagartig luftdicht zugedeckt wurden und dass die weiche Erdmasse schnell zu Stein verhärtete. Dies ist nur mit einem katastrophischen Ereignis zu erklären (S. 130, 190, 197). Unten: Ein archaischer Knochenfisch (Aspidorhynchus) hat eine Flugechse (Rhamphorhynchus) am Flügel gepackt. Dann schlug das „Schicksal" für beide zu ...
Bei vielen Fossilien fällt auf, wie perfekt die Organismen konserviert wurden. Insbesondere Insekten und Gliederfüßer zerfallen nach dem Tod innerhalb von kürzester Zeit. Dennoch finden wir weltweit zahllose Fossilien von genau diesen Tieren, wie z. B. den „Prachtkäfer" aus der Grube Messel (oben), bei dem sogar die schillernden Farben des Chitinpanzers erhalten geblieben sind (S. 193f.). Beim unten abgebildeten Trilobiten wurde das Facettenauge im ursprünglichen Zustand versteinert, ohne geringste Verwesungs- oder Zerfallserscheinungen (siehe Detailvergrößerung des Facettenauges). Die auf diese Weise versteinerten Lebewesen wurden offensichtlich lebendig oder sofort nach ihrem Tod verschüttet. Zur Frage der „Makroevolution" des Auges, siehe 5.122.
Urknall- und Evolutionstheorie - Relikte des materialistischen Denkens
Zusammenfassung des Begleitbuches „Evolution - Stammt der Mensch von den Tieren ab?" Es würde den Rahmen des vorliegenden Buches sprengen, wenn ich hier auf die vielen Diskussionspunkte im Zusammenhang mit der Evolutionstheorie eingehen
würde. Jeder scheinbare
Beweis für die
Evolutionstheorie
lässt
sich
auch
anders erklären! Keiner dieser Beweise ist ein echter Beweis, sondern nur eine Interpretation, die die Fakten im Sinn der Evolutionstheorie zu erklären versucht. Weil diese Theorie heute jedoch immer wieder als „Tatsache" bezeichnet wird, verfasste ich ein Begleitbuch, in dem ich auf die Evolutionskritik sowie auf weitere Fragen der Involution eingehe. Die wichtigsten Punkte möchte ich hier entsprechend den Hauptkapiteln dieses Begleitbuches kurz zusammenfassen. Die Evolutionstheorie (I): eine materialistische Interpretation von Natur, Mensch und Bewusstsein. Hier wird nochmals der wichtige Unterschied zwischen Mikro- und Makroevolution definiert, denn in der Evolutionstheorie werden immer Beispiele aus der Mikroevolution angeführt und so dargestellt, wie wenn sie eine Makroevolution beweisen würden, was jedoch nicht der Fall ist. Die Logik und die praktische Biologie zeigen vielmehr: Die natürliche Selektion verhindert „Evolution"! Dies wird bei jeder näheren Betrachtung der angeblichen Makroevolution deutlich. Für das Begleitbuch wählte ich fünf Beispiele aus: Wie entstanden Fledermäuse? Wie entstanden Wale? Entstanden Säugetiere aus Reptilien? Verwandelten sich Fische in Amphibien? Was zeigt uns die Metamorphose der Schmetterlinge? (Sie zeigt, dass die Entwicklung vom Ei zur Raupe zur Puppe zum Schmetterling von allem Anfang an gesamthaft angelegt ist und nicht allmählich über Zwischenstufen und schon gar nicht zufällig entstehen konnte.) Bei der Frage, ob der Mensch und die Affen von einem gemeinsamen Primatenvorfahren abstammen, ist die Tatsache, dass die Menschen und die Affen eine genetische Ähnlichkeit aufweisen, von zentraler Bedeutung. Aber diese genetische Ähnlichkeit ist kein Beweis für Evolution und Abstammung. Sie lässt sich mit der Involution ganz anders - und glaubwürdiger - erklären. Die Evolutionstheorie (II): Glaube an die Selbstorganisation der Materie und an die Allmacht des Zufalls. Die „Beweise" für Evolution beweisen etwas anderes! Die Tatsache, dass viele Arten im Lauf der Erdgeschichte ausgestorben sind, spricht nicht gegen eine höhere Intelligenz hinter der Schöpfung. Ein Argument, das häufig für die Evolutionstheorie ins Feld geführt wird, besagt, die Stadien der Embryo- und Fötusentwicklung beim Menschen seien eine Rekapitulation der „Evolution". Diese Annahme beruht jedoch auf falschen Interpretationen und sogar auf absichtlichen Fehldarstellungen (ausgehend von Ernst Häckel). Wenn wir den Menschen nicht mehr mit einem materialistischen Modell betrachten, kann auch die Tatsache, dass 95% unserer DNS eine bisher unbekannte Funktion haben, eine leichte Erklärung finden. Diese 95% sind keine junk DNA („Müll-DNS"; DNS ist die deutsche, DNA die englische Abkürzung) und auch keine Pseudogene, wie die biologische Forschung bis vor kurzem glaubte und zum Teil auch heute noch glaubt. Ebenso lässt sich eines der Haupt129
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argumente für die Abstammung des Menschen von den Tieren - die Chromosomenzahl der Menschen und der „menschenähnlichen" Affen (46 gegenüber 48) - neu aufschlüsseln. Auch dieses Argument entpuppt sich als Indiz gegen die Evolutionstheorie. Die Evolutionstheorie (III): Fehlinterpretation der Fossilien. Normalerweise verwesen tote Körper sehr schnell, vor allem Weichtiere, Fische, Amphibien und Insekten. Aber gerade von solchen Tieren existieren weltweit Milliarden von versteinerten Exemplaren, oft mit einer genauen Wiedergabe filigraner Details wie Gehäuse, Tentakel, Haut, Schuppen, Flügel und Augen. Besonders „lebendig" wirken die versteinerten Facettenaugen von Gliederfüßern (Trilobiten, Insekten, Spinnen usw.). All diese Tiere, die ohne geringste Verwesung versteinerten, müssen schnell und luftdicht zugedeckt worden sein, wahrscheinlich durch Schlammwellen, und zwar derart schlagartig, dass sie mitten in ihren Bewegungen aus dem Leben gerissen wurden (siehe Fotos im Bildteil 1). Fossilien dieser Art dokumentieren also keinen zeitlich-linearen Ablauf, sondern sind Momentaufnahmen katastrophischer Ereignisse. Fossilien werden vielerorts als Beweise für „Evolution" hingestellt, doch gerade das sind sie nicht. Die Evolutionstheorie postuliert eine langsame Entstehung der verschiedenen Stämme, Klassen, Ordnungen, Familien, Gattungen und Arten, ausgehend von den urzeitlichen ersten Lebewesen, den Einzellern. Die Fossilien belegen jedoch genau das Gegenteil: immerein plötzliches Erscheinen neuer Formen. Alle Tier- und Pflanzenfossilien zeigen voll ausgebildete Exemplare der jeweiligen Arten und Gattungen, unabhängig davon, ob sie heute noch existieren oder ausgestorben sind. Sie zeigen auf keiner Stufe irgendwelche Übergangsformen. Die Fische, die Insekten, die Amphibien usw., sie alle erscheinen im Fossilienbestand ohne Vorstufen. Genau dasselbe sehen wir auch in den ersten biologischen Zeitaltern, im Kambrium und Präkambrium. In der sogenannten kambrischen Explosion erschienen alle Grundformen der Tierwelt wie aus dem Nichts. Noch rätselhafter ist die Ediacara-Fauna, die Urwelt des Präkambriums („Zeit vor dem Kambrium"), in der die ersten einzelligen Lebensformen - ebenfalls wie aus dem Nichts - erschienen: einerseits solche, die sich bis heute praktisch nicht verändert haben, und andererseits solche, die nur damals existierten. Sie sehen aus, wie wenn sie einer fremden Welt entstammen, sie erschienen ohne Vorstufen und waren auch nicht die Vorstufe der Lebewesen der kambrischen Explosion. Wie glaubwürdig ist die evolutionistische Erklärung für die fehlenden Übergangsformen? Ziemlich grotesk ist die Theorie über die Entstehung der Wale. Diese faszinierenden Wesen, von denen die größten über 30 m lang werden, sollen von kleinen fuchs- und wolfartigen Landtieren abstammen! Langsam habe sich die Schnauze verändert, die Nasenlöcher seien auf die Stirn gewandert, gleichzeitig sei das Maul immer größer geworden (mitsamt einer wundersamen Veränderung der Zähne), die Beine seien „Schritt für Schritt" zu Flossen geworden, das Fell habe sich in eine dicke Walhaut mit Fettschichten verwandelt, der haarige Knochenschwanz in eine Knorpelschwanzflosse, usw. Das Argument, der heutige Wal habe in seinem Knochenbau Rudimente von Hinterbeinen, ist 130
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nicht haltbar und entspringt einer Projektion des Evolutionsglaubens auf eine Knochenstruktur, die von Natur aus „typisch Wal" ist (erforderlich für den Fortpflanzungsakt). Wie entstanden Pflanzen und Tiere? Was sagt die Involutionstheorie zur Entstehung der Pflanzen und Tiere? Die Fossilien zeigen, dass die Welt über eine lange Zeit voll von Pflanzen und Tieren war und dass der Mensch erst „viel später" erschien. Genau das sagen auch die alten Quellen und Mysterientraditionen. Die Natur hätte sehr gut ohne den Menschen existieren können. (Es bestand keine evolutionäre Notwendigkeit, dass Primaten sich in Menschen verwandelten.) Die Urformen der Pflanzen und Tiere entstanden ebenfalls durch eine Materialisation, indem die jeweiligen Schöpferwesen (elohim) Seelenanteile von sich in ihre Schöpfungen eingaben, jedes Tier und jede Pflanze ist mit seinem Schöpferwesen verbunden. Aber nur beim Menschen gingen die elohim „persönlich" in die Verdichtung, indem sie sich als Menschen materialisierten. Oder entstanden auch einige „Tiere" durch eine direkte Materialisation von Lichtwesen, z.B. die Wale und die Delfine? Was auch immer wir hier noch durch Forschung entdecken und durch Offenbarung erfahren werden - eines ist auf jeden Fall offenkundig: Der Mensch hat eine besondere Aufgabe auf Erden, und dazu gehört auch ein bewusster, liebevoller Umgang mit der gesamten Schöpfung. Im Gegensatz zu den Pflanzen und Tieren kann der Mensch bewusst wählen, ob er mit der Schöpfung harmonieren will oder nicht. Morphogenetische Felder und höhere Schöpferintelligenz: In der Natur und in Experimenten zeigen Pflanzen und Tiere in vielen Fällen ein Verhalten, das nicht mit „Evolution" und auch nicht einfach mit genetischen Funktionen erklärt werden kann. Der englische Biologe Rupert Sheldrake postulierte deshalb, dass es höhere Informationsfelder („morphogenetische Felder") geben muss, von denen die Gene und auch das Verhalten und die Formgebung der pflanzlichen und tierischen Organismen gesteuert werden. Ein „elektrodynamisches Feld des Lebens" war bereits in den 1960er jähren von Prof. Harold Saxton Burr nachgewiesen worden und entspricht dem, was traditionell als Ätherkörper oder Vitalkörper bezeichnet wird (siehe auch heutige Bioresonanzforschung). Die Hierarchie der morphogenetischen Felder ist mit den kosmischen Schöpferintelligenzen verbunden - und das bis in die kleinsten Details. Ein markantes Beispiel hierfür sind die Eidechsen, die 1971 von Zoologen im Adriatischen Meer von der heißen, vegetationsarmen Insel Pod Kopiste auf die vegetationsreiche Nachbarinsel Pod Mrcaru versetzt wurden. Seit Tausenden von Generationen hatten sich diese Eidechsen von Insekten ernährt, aber auf der neuen Insel veränderte sich ihre körperliche Konstitution innerhalb von wenigen Jahren. Die Form des Kopfes vergrößerte sich, insbesondere hinsichtlich des Kieferbaus und der Bissstärke, was es diesen kleinen Reptilien nun ermöglicht, Pflanzen zu zerbeißen. Im Verdauungstrakt sind Klappen entstanden, die im Darm Fermentationskammern bilden, so dass die pflanzliche Nahrung nicht so schnell durch den Körper geht wie vorher die tierische. Im umkonstruierten Eidechsenmagen können nun Mikroben mithelfen, die Pflanzen zu zersetzen und die Nährstoffe 131
Kapitel 6
h e r a u s z u l ö s e n . Eine solche Art von Darm- u n d M a g e n t r a k t h a t t e es bei d i e s e r E i d e c h s e n a r t noch nie g e g e b e n . E v o l u t i o n s t h e o r e t i k e r b e h a u p t e t e n s o f o r t , d i e s sei „Evolution v o r u n s e r e n Augen", d o c h w a s h i e r vorliegt, ist keine Evolution d u r c h zufällige M u t a t i o n u n d Selektion, s o n d e r n e i n e zielgerichtete Transformation d u r c h s p r u n g h a f t e A d a p t i o n . Dieses u n d z a h l r e i c h e w e i t e r e Beispiele zeigen, d a s s u n t e r b e s t i m m t e n U m s t ä n d e n z i e l g e r i c h t e t e („intelligente") Gens p r ü n g e s t a t t f i n d e n k ö n n e n - a u c h bei d e n M e n s c h e n , w e s h a l b j e d e lineare Rek o n s t r u k t i o n g e n e t i s c h e r A b s t a m m u n g f r a g w ü r d i g ist. W a s ist I n s t i n k t ? T i e r e h a b e n e i n e „instinktive" Intelligenz, die e s i h n e n e r l a u b t , in allen n a t ü r l i c h e n L e b e n s s i t u a t i o n e n - bis zu e i n e m g e w i s s e n Grad a u c h in unn a t ü r l i c h e n S i t u a t i o n e n - i m m e r d i e b e s t e L ö s u n g zu f i n d e n , sei es in d e r Fortp f l a n z u n g , in d e r Brutpflege, in d e r N a h r u n g s b e s c h a f F u n g o d e r in d e r Verteidig u n g . Der Begriff „Instinkt" ist j e d o c h e i n e P s e u d o e r k l ä r u n g , d i e n i c h t s erklärt. W a s d i e s e s p e r f e k t e V e r h a l t e n ist, w i r d e r s t d a n n v e r s t ä n d l i c h , w e n n w i r d i e höh e r e n I n f o r m a t i o n s f e l d e r u n d S c h ö p f u n g s i n t e l l i g e n z e n m i t i n Betracht z i e h e n . Die W u n d e r d e r N a t u r sind g r e n z e n l o s , e i n e s d a v o n sind die T i e r w a n d e r u n g e n . Im Begleitbuch b e s c h r e i b e ich drei e i n d r ü c k l i c h e Beispiele a u s b e k a n n t e n Dokum e n t a r f i l m e n : „Die Reise d e r Pinguine", „Tortuga - Die u n g l a u b l i c h e Reise d e r M e e r e s s c h i l d k r ö t e " , „Die Reise d e s S c h m e t t e r l i n g s " ( ü b e r die g e o g r a p h i s c h u n d zeitlich p r ä z i s e n L a n g s t r e c k e n f l ü g e d e r M o n a r c h f a l t e r ) . T i e r e h a b e n keine W a h l , o b sie d e m Instinkt f o l g e n wollen o d e r nicht. S o w o h l d i e Tiere als a u c h die M e n s c h e n sind m i t d e r g ö t t l i c h e n Quelle v e r b u n d e n , j e d o c h a u f u n t e r s c h i e d l i c h e W e i s e . T i e r e h a b e n a n d e r e A u f g a b e n i n d e r S c h ö p f u n g als die M e n s c h e n . Sie h a b e n keine L e b e n s l e k t i o n e n z u m e i s t e r n u n d m ü s s e n n i c h t s „lernen" u n d „ e r f a h r e n " . Sie k ö n n e n d e s h a l b von d e r g ö t t l i c h e n S c h ö p f u n g s i n t e l ligenz i m a r t s p e z i f i s c h e n Sinn d i r e k t g e f ü h r t w e r d e n . Der Instinkt d e s M e n s c h e n h i n g e g e n ist die Intuition: die i n n e r e F ü h r u n g im Leben, die w i r h ö r e n u n d bef o l g e n k ö n n e n o d e r a u c h nicht. W i r h a b e n e i n e n f r e i e n Willen u n d individuelle L e b e n s a u f g a b e n , w e s h a l b u n s nicht e i n m a l Gott E n t s c h e i d u n g e n a b n i m m t o d e r sagt, w e l c h e E n t s c h e i d u n g e n w i r t r e f f e n sollen. S o w i e d i e T i e r e u n b e w u s s t d e m Instinkt f o l g e n , k ö n n e n w i r lernen, d e r Intuition bewusst zu f o l g e n . W i e k ö n n e n w i r die Intuition i m m e r klarer w a h r n e h m e n ? W a s sind d i e A u f g a b e n d e s M e n schen? W a r u m w u r d e n Lichtwesen der höheren Dimensionen zu M e n s c h e n ? W a s ist d i e b e s o n d e r e B e d e u t u n g d e r h e u t i g e n Z e i t ? Dies sind die w i c h t i g e n Fragen, a u f die all die Diskussionen um Evolution u n d Involution letztlich h i n a u s l a u f e n , u n d d i e s e Fragen f ü h r e n u n s w i e d e r z u r ü c k z u m Inhalt d e s v o r l i e g e n d e n Buches „Ihr seid Lichtwesen".
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KAPITEL 6
Der Weg der Menschheit im Zyklus der Zeiten Seit m e h r e r e n J a h r t a u s e n d e n lebt die M e n s c h h e i t in einer Zeit des Vergessens, des V e r d r ä n g e n s u n d des Projizierens. Mittlerweile w i r d fast überall geglaubt, Korruption, Konflikte, Kriege, K r a n k h e i t e n seien normal u n d u n v e r m e i d l i c h : „Dies alles hat es schon i m m e r gegeben." Mit der h e u t i g e n W e n d e z e i t b e g i n n e n die M e n s c h e n jedoch, sich wieder an ihre „mythologische" V e r g a n g e n h e i t zu e r i n n e r n . Vieles, was aus m o d e r n e r Sicht m y t h i s c h erscheint, hat e i n e n historischen Kern, so auch die weltweit v o r h a n d e n e n Beschreibungen der v e r s c h i e d e n e n Zeitalter. Meistens w i r d von vier Zeitaltern gesprochen, aber auch v o n f ü n f oder sieben. Kein Mythos sagt, der Mensch s t a m m e v o n d e n Tieren ab. Im Gegenteil, w i r h ö r e n , dass die M e n s c h e n f r ü h e r o h n e Gewalt, o h n e Aggression u n d o h n e K r a n k h e i t e n lebten. (So u n g e w o h n t der Ged a n k e h e u t e ist, dass wir frei v o n allen K r a n k h e i t e n sein k ö n n t e n , so w ä r e dies doch das Natürlichste der Welt. W i r b r a u c h e n u n s n u r d a r a n zu e r i n n e r n , dass Tiere praktisch nie k r a n k w e r d e n , w e n n sie in ihrer eigenen, r e i n e n U m w e l t leben k ö n n e n . Sie v e r u n f a l l e n höchstens, aber sie fallen nie aus d e m Gleichgewicht ihrer Gesundheit.) Die Beschreibungen der f r ü h e r e n Zeitalter, die w i r h e u t e n o c h kennen, sind aus u n s e r e r Sicht antik, aber sie sind trotz ihrer 2 0 0 0 oder 2 5 0 0 Jahre P r o d u k t e des „dunklen" Zeitalters, m i t all d e n Verzerrung e n a u f g r u n d v o n W u n s c h d e n k e n u n d eigener Phantasie u n d d e n Präg u n g e n d u r c h die d a m a l s v o r h e r r s c h e n d e n Weltbilder u n d Glaubenssysteme. Dies gilt f ü r die h i n d u i s t i s c h e n Schriften g e n a u s o wie f ü r die e u r o p ä i s c h e n u n d a l t a m e r i k a n i s c h e n Überlieferungen. Dennoch, wie bereits e r w ä h n t , h a b e n all diese M y t h e n e i n e n historischen Kern. Der Grieche Hesiod (um 7 0 0 v.Chr.) schrieb, die M e n s c h h e i t s t a m m e v o n e i n e m Goldenen Geschlecht ab, d e m das Silberne u n d das K u p f e r n e Geschlecht folgten, d a n n das Geschlecht der H e r o e n u n d d a n n das Eiserne Geschlecht. Die griechischen P h i l o s o p h e n A n a x i m a n d e r , A n a x i m e n e s , Heraklit, Diogenes v o n Apollonia u n d Piaton b e r i c h t e n v o n wiederk e h r e n d e n W e l t z e r s t ö r u n g e n u n d a n s c h l i e ß e n d n e u b e g i n n e n d e n Zeitaltern, e b e n s o der A s t r o n o m u n d M a t h e m a t i k e r Aristarch v o n Samos, der bereits im 3. Jh. v.Chr. lehrte, die Erde d r e h e sich um die Sonne. Philon v o n Alexandrien schreibt in s e i n e m Buch Über die Ewigkeit der 133
Kapitel 6
„Das Goldene Zeitalter" (um 1530) von Lucas Cranach d. Ä. (1472-1553)
Welt (ca. 30 n. Chr.), dass die Schule der Stoiker lehre, unsere Welt werde in periodischen Kataklysmen („Weltenbränden") immer wieder neu geformt. Der römische Dichter Ovid (43 v.Chr. - 1 8 n.Chr.) machte diese alte Überlieferung durch sein Hauptwerk Metamorphosen bekannt. Mit seiner Beschreibung der vier Zeitalter prägte er auch den Begriff des „Goldenen Zeitalters" (lat. aurea cietas). Im Folgenden möchte ich die Mythos- u n d Logos-Mosaikteile der ersten fünf Kapitel zu einem „mytho-logischen" Gesamtbild zusammensetzen, das ein neues, ganzheitliches Verständnis der anthropologischen u n d archäologischen Befunde eröffnet: Ursprung und Geschichte des Menschen aus einer Sicht jenseits von Darwinismus und Kreationismus. Verständlicherweise k a n n ein solcher Versuch n u r skizzenhaft sein, denn jeder einzelne Punkt erfordert weitere u n d neue, pionierhafte Forschungen, die auch die Metaphysik u n d die Parapsychologie mit einbeziehen. So wie das Materielle i m m e r mit dem Spirituellen v e r b u n d e n ist, ist auch unsere Geschichte nicht von den höheren Welten zu trennen. Diese Welten waren schon i m m e r da u n d sind aus der irdischen Sicht der Bereich „hinter den Kulissen", aus d e m die einzeln e n Akteure hervortreten u n d in d e m sie wieder „verschwinden". Der Vergleich mit einer Theaterbühne ist sehr treffend: Jede im Theater dargestellte Welt ist das Abbild einer „realeren" Welt, ohne die es auch die Theaterbühne nicht gäbe ... 134
Der Weg der Menschheit im Zyklus der Zeiten
W a r u m Zeit zyklisch v e r l ä u f t Das Mysterium Zeit entsteht aus d e m Zusammenspiel von Ewigkeit u n d Unendlichkeit (S. 33f.). Materie organisiert sich nicht selbst, sondern existiert vor dem „Hintergrund" der Ewigkeit, die räum- u n d zeitlos ist. Jede materielle Form, angefangen mit den Universen, hat einen Anfang u n d ein Ende. Weil die materiellen Schöpfungen aber Ausdruck des ewigen Urgrundes sind, ist jedes Ende ein neuer Anfang, u n d das auf allen Ebenen. Materielle Formen entstehen u n d vergehen, aber die Materie selbst bleibt bestehen u n d wandelt sich um („das einzig Konstante ist die Veränderung") u n d erneuert sich in Zyklen. Im Zyklischen widerspiegelt die Unendlichkeit der Materie die Ewigkeit des spirituellen Urgrundes. In der altindischen Kosmologie sind die größten Zyklen das Ein- u n d Ausatmen Visnus: das Entstehen u n d Vergehen der Universen. Innerhalb dieser unendlichen Zyklen „existiert" die Zeit, die wie der Raum multidimensional ist. Das erste u n d höchste Lichtwesen im Universum ist der Schöpfergott Brahma*, u n d Brahma ist die Schlüsselperson der kosmischen Zeitrechnung. Brahmas Welt ist das materielle Abbild der ewigen Welt Gottes, des allumfassenden Urgrundes, u n d aus Brahmas Welt gehen sukzessive die nächsten Schöpfungen hervor, bis die Hierarchie von Dimensionswelten aus immer dichterer Materie vollständig entfaltet ist. Holistische Quantenphysiker sprechen hier von d e m Hervorgehen der „expliziten Ordnung" aus der „impliziten Ordnung" (David Böhm). In den Uranfängen des Universums gab es also noch keine verdichteten Himmelskörper. Diese sind erst später durch Involution aus den höheren Dimensionswelten hervorgegangen. Die grobstofflichen Welten werden in kosmischen Zyklen geschaffen u n d aufgelöst, w ä h r e n d die höheren Dimensionswelten wie eine unsichtbare, scheinbar zeitlose Kulisse weiterexistieren (bis auch sie, beim endgültigen Ende des Universums, w e n n Visnu einatmet, wieder aufgelöst werden). Relevant für unsere irdische Zeitrechnung sind die „Tage des Brahma" u n d die dazugehörenden Unterzyklen: die galaktischen, solaren, lunaren u n d planetaren. Die größten Zeiteinheiten auf der Erde sind die vier Yugas. Die tausendfache Länge dieser vier Yugas entspricht der Länge eines Tages von Brahma (siehe Exkurs am Ende dieses Kapitels). * Der Name Brahma bedeutet „Entfalter; Vollzieher", denn es ist dieses erste Lichtwesen, das die gesamte materielle Schöpfung zur Entfaltung bringt. Der Sanskritname „Brahma" hat in jeder Sprache (Hebräisch, Arabisch usw.) seine Entsprechungen. Da ich jedoch hauptsächlich die indischen Schriften studiert habe, verwende ich den Begriff „Brahma". 135
Publius Ovidius Naso („Ovid", 43 v.Chr.-ca. 18 n.Chr.): Metamorphosen 1. Gesang, Kap. 3: Die vier Weltzeitalter Goldenes Zeitalter: erstes Geschlecht, das willig und ohne Richter und ohne Gesetze lebte in Recht und in Treue. [...] Und ohne Bedarfeines Heeres Lebten die Völker dahin in behaglich gesicherter Muße. Unberührt und frei, von keinem Pfluge, von keiner Egge verändert, gab alles von selbst die gesegnete Erde; Und mit Speisen zufrieden, die zwanglos wuchsen und sprossen, Pflückten sie Beeren von Bäumen und Sträuchern an sonniger Halde Und am rauen Gerank Brombeeren und rote Cornellen (...] Aber Saturnus verging, versank im Dunkel der Zeit, und Neu war Jupiter Lenker der Welt. So kam das silberne Zeitalter, Zwar geringer als Gold, doch besser als rötliches Kupfer. [...] Nun erst glühte die Luft, durchbrannt von trockener Hitze, Wechselnd mit Zeiten von Kälte, Eiszapfen, klirrenden Winden. Nun erst suchte man nach Behausung; man wählte zum Wohnen Höhlen und dichtes Gebüsch und bastverbundene Zweige. Dieser Veränderung folgte das dritte, das kupferne Zeitalter, Wilder gesinnt und bereiter zum Kampf und zu schrecklichen Waffen, Aber noch nicht verrucht. Dann kam das eiserne, letzte. Jählings brachen herein mit der Zeit des schlechten Metalles Alle die Greuel; und Skrupel und Wahrheit und Treue entflohen. An ihre Stelle traten Betrug und heimliche Tücke, Arglist, dazu noch Gewalt und frevelhafte Gewinnsucht. [...] Auch der Boden, der früher wie Luft und die Strahlen der Sonne Allen gehörte, ward jetzt mit Grenzen gründlich vermessen; Nicht nur Saaten und hohe Ford'rung von Nahrung erzwang man Von dem ergiebigen Land, man drang in die Tiefen der Erde: Schätze, ihre verborgnen, die stygische Dunkelheit schützte, Wurden ans Licht nun gewühlt im Reiz der bösen Gelüste; Heilloses Eisen und heilloser noch das Gold als das Eisen Stiegen herauf; und mit beidem kamen auch Krieg und Konflikte, Und mit blutiger Faust schwang hoch er [der Krieg] die donnernden Waffen. Alles lebte vom Raub: kein Gastfreund traute dem Gaste, Selten sind Väter und Schwiegersöhne, auch Brüder in Eintracht. Mann und Frau sind nun sich Bedrohung, ja tödliche Feinde. Boshafte Stiefmütter mischen zum Tranke tödliche Kräuter, Söhne lauern schon früh auf den Tod und das Erbe des Vaters. Achtung und Ehrfurcht versiegten, bis von der blutvollen Erde Wich und entschwand die Jungfrau Astraia, der Himmlischen letzte.1
Der Weg der Menschheit im Zyklus der Zeiten
Die „ausgestorbenen" Menschen der früheren Yugas Zeit ist nicht unabhängig vom Raum, weshalb sich im Lauf der Zeit auch der Materiezustand verändert. Um aufzuzeigen, dass Raum und Zeit nicht voneinander zu trennen sind, schuf Albert Einstein den Ausdruck „Raumzeit". Dieses Verständnis beinhaltet auch das Sanskritwort yuga, das in diesem Sinn nicht bloß „Zeitalter", sondern „Raumzeitalter" bedeutet. Wir können also nicht mit einer linearen Logik Rückschlüsse auf die früheren Zeitalter ziehen. Der Körper des Menschen im ersten Yuga (Satya-Yuga) war noch nicht so verdichtet wie der Körper der heutigen Menschen, das heißt: Diese Menschen wären für uns unsichtbar! (Wie bereits auf S. 26f. erwähnt, hinterließen die frühesten Menschen keine Knochen, und auch sonst blieben aus früheren Yugas praktisch keine Menschenknochen erhalten. Rekonstruktionen der „Abstammung" des Menschen mit Knochen von angeblichen Menschenvorfahren beruhen auf einem Zirkelschluss, weil Knochen von Hominiden, Südaffen usw. für Knochen von Menschenvorfahren gehalten werden.) Gegen Ende des Satya-Yugas oder spätestens im zweiten Yuga (TretäYuga) kam der Körper des Menschen in einen physisch verdichteten Zustand, wurde also - auch für unsere Wahrnehmung - sichtbar. Diese Menschen hatten voll aktive Energiezentren (Chakras) und dadurch auch einen bewussten Zugang zu den Prana-Energien. Das bedeutet, sie hatten PSI-Kräfte. Auch hier können wir nur begrenzt vom heutigen Menschen Rückschlüsse auf die damaligen „Urmenschen" ziehen. Die physisch kompakte Form des Menschen, wie wir sie heute kennen, entstand wahrscheinlich erst während des dritten Yugas (Dväpara-Yuga), das rund 800 000 Jahre dauerte und vor 5000 Jahren zu Ende ging. Die Entwicklung der Yugas ist in den Sanskritschriften ein häufiges Thema. Eine der ausführlichsten Stellen findet sich im Epos Mahäbhärata (Vana-Parva 148). Dort wird ein Gespräch beschrieben, das am Ende des vorigen Yugas, also vor gut fünftausend Jahren, stattfand. Der Heros Bhima trifft den berühmtesten „Affenmenschen", den göttlichen Hanumän, und bittet ihn, dass er ihm in seiner Satya-Yuga-Gestalt erscheinen möge. Hanumäns Antwort ist verblüffend: „Du, Bhima, könntest den Körper, den ich im Satya-Yuga hatte, nicht sehen!" Mit anderen Worten, sogar für einen Heros des letzten Zeitalters wären die Menschen des Satya-Yugas unsichtbar gewesen. Wie viel mehr also für die Menschen des heutigen Zeitalters! [Hanumän antwortete:] „Die Körpergestalt, die ich im Satya-Yuga hatte, könnte gegenwärtig niemand wahrnehmen, weder du noch irgend jemand anders. Der Zustand der Dinge war in jenem Y u g a ein ande137
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rer gewesen und ist heute nicht mehr existent. Im Satya-Yuga herrscht ein ganz bestimmter Zustand der Materie, im Tretä-Yuga ein anderer und im Dväpara-Yuga nochmals ein ariderer. Von Yuga zu Yuga findet eine Verringerung und Verminderung statt, u n d so habe ich heute nicht mehr dieselbe Gestalt wie damals. Der Planet, die Flüsse, die Pflanzen und Steine sowie die Siddhas, Devas und Rsis passen sich der Zeit an, in Entsprechung zum jeweiligen Yuga. Deshalb, o Held der Kuru-Dynastie, fordere nicht, meine damalige Gestalt zu sehen. [...] Das erste Yuga war ein Zeitalter der Vollkommenheit, weshalb es krta (,vollkommen') genannt wird. Es bestand keine Notwendigkeit von physischer Arbeit. Alles, was zum Leben notwendig war, wurde einfach durch Gedankenkraft erlangt. Das einzige Ziel des Lebens bestand darin, Loslösung von der Materie zu entwickeln. Deshalb gab es in diesem Yuga keine Boshaftigkeit, keinen Stolz, keine Heuchelei, keine Uneinigkeit, keine Missgunst, keine Hinterhältigkeit, keine Angst, kein Elend, keinen Neid und keine Habsucht. Das höchste Ziel aller Yogis - das höchste Brahman, die spirituelle Welt - war für alle erreichbar. [...] Im nachfolgenden Yuga, dem Tretä-Yuga, wurden Zeremonien eingeführt, und die Reinheit verringerte sich um ein Viertel. In diesem Yuga begannen die Menschen, gewünschte Dinge durch äußere Mittel zu erlangen, und sie erlangten sie durch Handlungen und gegenseitiges Schenken [und nicht mehr durch Gedankenkraft]. Sie wichen nie vom Pfad der Tugend ab, waren der spirituellen Entwicklung hingegeben und kannten nur das Verschenken. [...] Im Dväpara-Yuga verringerte sich die Reinheit auf die Hälfte. Die Handlungen wurden vielfältig, und die Menschen gerieten zunehmend unter den Einfluss materieller Absichten, sowohl in ihren Bemühungen um Selbsterkenntnis als auch in ihrer Wohltätigkeit. Nur noch wenige waren in der vollkommenen Wahrheit gefestigt. W e n n die Menschen von der Wahrheit abfallen, wird ihr körperliches Dasein beeinträchtigt; Habgier u n d auch Störungen in der Natur sind die Folge. Die meisten Menschen praktizieren Religion nur noch, weil sie sich von diesen Leiden und Gefahren bedroht sehen. Oder sie f ü h r e n Zeremonien in Frömmigkeit aus, weil sie sich den Genuss angenehmer Dinge oder die Erhebung in die himmlischen Welten wünschen. W e n n das jetzige Dväpara-Yuga zu Ende geht, werden die Menschen aufgrund dieser Gesinnung des Eigennutzes weiter in die Materie versinken. O Sohn KuntTs, w e n n das Kali-Yuga anbricht, wird die Reinheit nur noch zu einem Viertel vorhanden sein, und im Verlauf dieser eisernen Zeit wird sie noch mehr abnehmen. [...] Im Lauf der Yugas verringert sich die Reinheit, und w e n n die Reinheit des Bewusstseins abnimmt, sinken die Geschöpfe immer tiefer in die Spaltung [Dualität], Indem dies geschieht, verschlechtert sich der Zustand ihres Lebens."
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Der Weg der Menschheit im Zyklus der Zeiten
Die mythologische Geschichte der Menschheit (Teil 1): Wie Licht und Dunkelheit auf die Erde kamen „Im Satya-Yuga leben auf der Erde nur göttliche Wesen. Es gibt weder Asuras* noch andere Menschenformen. Im Tretä-Yuga sind diese zu einem Viertel und im Dväpara-Yuga zur Hälfte gegenwärtig. In der Übergangszeit vom Dväpara- zum Kali-Yuga vermischen sie sich [erscheinen in denselben Völkern und FamilienJ. (...] Im Kali-Yuga werden auf der Erde göttliche und dämonische Wesen geboren, und die restlichen sind die Menschen. In dieser Zeit erscheinen auch energieraubende Wesen, die von Tieren und Menschen leben." — Padma Puräna 1 . 7 6 . 1 1 8 - 1 1 9 , 1 2 3 Die ersten M e n s c h e n w a r e n Lichtwesen, die ü b e r eine Selbstmanifestation auf der Erde erschienen. Sie taten dies in v o l l k o m m e n e r Übere i n s t i m m u n g mit d e m Willen des Schöpfers. Im ersten Zeitalter, w ä h r e n d e i n e i n h a l b Millionen Jahren, lebten n u r Lichtwesen als M e n s c h e n auf der Erde. Es g a b w e d e r Gewalt n o c h H o c h m u t noch Lüge, w e s h a l b dieses Zeitalter im Sanskrit Satya-Yuga g e n a n n t wird, „Zeitalter der W a h r h a f t i g k e i t " , oder Krta-Yuga, „Zeitalter der Vollkommenheit". Die Erde b e f a n d sich vollständig im Bereich des Lichts u n d w a r ein Paradies. Ein p u l s i e r e n d e s blaues Juwel im Weltall. Für eine gewisse Zeit e r s c h i e n e n die M e n s c h e n d u r c h eine direkte Materialisation, d a n a c h b e g a n n die Phase der I n k a r n a t i o n (Geburt), wod u r c h die M e n s c h e n z u n e h m e n d ihre H e r k u n f t aus d e n h ö h e r e n Welt e n vergaßen. Wie die w e i t e r e n A u s f ü h r u n g e n zeigen, hatte dies e i n e n tiefen Sinn u n d diente e i n e m göttlichen Zweck. Im Tretä-Yuga k a m e n die erste n Asuras, W e s e n aus d e n Dunkelwelten, auf die Erde. So w i e die u r s p r ü n g l i c h e n M e n s c h e n nicht v o n irdischer H e r k u n f t w a r e n , w a r e n e s auch diese n e u e n M e n s c h e n nicht. Sie w a r e n aggressiv u n d expansiv, m u s s t e n sich aber ebenfalls zuerst an die p h y s i s c h e n B e d i n g u n g e n der Erde anpassen. Dies t a t e n sie m i t * Asura: im klassischen Sanskrit definiert als a-sura, Gegenteil von sura, „Lichtwesen" (sürya, „Sonne"). Diese Definition finden wir auch in der Bhagavad-Gltä (16.6): dvau bhüta-sargau loke 'smin/daiva asura eva ca. „Zwei (dvau) Arten von geschaffenen Wesen (bhüta-sargau) gibt es in dieser unserer Welt (loke asmin): grundlegend nur entweder (eva ca) Devas oder Asuras", d. h. Wesen im Licht (gottzugewandte bis gottesbewusste) und Wesen in Dunkelheit (vom Licht getrennte). In einer älteren Etymologie (äsu-ra) bedeutet dieses Wort „lebenspendend; göttlich" und findet sich auch im persischen Namen für den Schöpfergott, Ahura Mazda („Herr der Weisheit; Herr des Lichts/der Erleuchtung"), und in den nordischen Wörtern für „Gott" und „Götter", dss und cesir, von denen sich der Name des germanischen Göttergeschlechts „Asen" ableitet. 139
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technischen Hilfsmitteln. Der Besitz von hoher Technologie bedeutete aber nicht, dass sie auch spirituell fortgeschritten waren. Im Gegenteil, es waren Wesen, die den Weg der Gottabgewandtheit gewählt hatten. In der christlichen Mystik n e n n t m a n sie gefallene Engel. Sie hatten sich von Gott, der Quelle, getrennt, so wie die Dunkelheit sich vom Licht trennt. Weil sie ihre Lebensenergie nicht mehr von der höchsten Quelle bezogen, mussten sie sich neue Energiequellen suchen - u n d diese „Energiequellen" waren andere Lebewesen. Aufgrund ihrer Mentalität sahen sie „nichts Falsches" darin, alles ihren eigenen Interessen zu unterwerfen und, „wenn nötig", auch über Leichen zu gehen. Die Trennung von der göttlichen Quelle f ü h r t zur archetypisch-negativen Neigung, andere Menschen, die Tiere, die Pflanzen u n d den gesamten Planeten für die eigenen Bedürfnisse auszubeuten. Im Tretä-Yuga waren die Asuras in der Minderheit, und sie lebten in eigenen geographischen Gebieten. Es k a m noch zu keiner Berührung mit den Ureinwohnern der Erde, den Lichtwesen-Menschen. Die Ureinwohner lebten in vollkommener Harmonie mit der Natur. Sie sahen die göttliche O r d n u n g in allem u n d lebten so, dass sie diese O r d n u n g nicht störten, sondern durch ihre Kreativität noch mehr z u m Vorschein brachten. Dies taten sie vor allem durch Meditation u n d geistige Lenkung der Materie. Von außen sah dies jedoch so aus, wie w e n n sie „nichts" taten: keine Zivilisation, kein Kulturbetrieb, keine Manipulation der Erde, keine mechanische Imitation der Natur. In der Mitte des Dväpara-Yugas kam es zu dem, was ich den „großen Übergriff" nenne. Die Ureinwohner w u r d e n angegriffen u n d unterworfen u n d auf direkte oder indirekte Weise versklavt. W i r sprechen hier von einer Entwicklung über einen relativ langen Zeitraum hinweg, u n d es w a r e n auch nicht alle Ureinwohner auf einen Schlag betroffen. Dennoch bedeutete dies f ü r alle einen dramatischen Einschnitt. Einige der Ureinwohner begannen, eigene Kulturen aufzubauen, um ein Gegengewicht zu den Asura-Reichen zu bilden. Andere blieben Naturvölker und behielten ihren einfachen, flexiblen Lebensstil, weshalb die späteren Kataklysmen ihnen nicht so viel a n h a b e n konnten wie den „immobilen" Kulturen, die alle untergingen. Die mit d e m Übergang vom dritten zum vierten Yuga verbundenen Katastrophen bewirkten, dass die damaligen Herrscher vieles von ihrer Macht einbüßten, weshalb sich die Ureinwohner u n d Naturvölker weltweit wieder erholen konnten. Lichtwesen manifestierten sich bei ihnen, um ihnen beizustehen, u n d auch, um neue Nachkommen zu zeugen, damit weitere Lichtseelen auf der Erde inkarnieren konnten.
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W i e die ursprüngliche Spiritualität durch patriarchale Religionen v e r d r ä n g t w u r d e Vor f ü n f t a u s e n d Jahren, als die Menschen sich nach einer langen Zeit des kulturellen Stagnierens von der „Sintflut" erholt hatten, kamen einige Stammeskulturen (wieder) an den Funkt, dass sie Machtstrukturen u n d Militärkräfte aufbauten. Die Anführer dieser Gruppen gingen aufgrund ihrer Bewusstseinsausrichtung in Resonanz mit jenen unsichtbaren Mächten, die nur darauf warteten, dass jemand sich auf ihre Wellenlänge einstellte. Sie orteten ihre „Ansprechpartner" u n d n a h m e n feinstofflich von ihnen Besitz. Dadurch wurde das Feld f ü r den nächsten Schritt vorbereitet: dass sie selbst als Menschen geboren w e r d e n konnten. Unmenschliche Menschen erschienen. Das dunkle Zeitalter begann. Sie ü b e r n a h m e n vielerorts Führerpositionen als Könige u n d Hohepriester u n d schürten im Namen von Gott Angst, Hass u n d „Verehrung". Das natürliche Gleichgewicht von Mann u n d Frau kippte (siehe Kastentext auf S. 142). Männer w u r d e n zu Herren u n d Herrschern und wollten Frauen als persönlichen Besitz, um auch die Kinder besitzen zu k ö n n e n - u n d schrieben entsprechende Gesetze u n d Schriften.
Die mythologische Geschichte d e r Menschheit (Teil 2): W a r u m e s ü b e r h a u p t Menschen gibt Als die Menschen entstanden, war die Erde als physisches Abbild der höheren Dimensionen bereits seit langer Zeit eine üppige Schöpfung voller Pflanzen und Tiere. Die Natur war paradiesisch u n d brauchte keinen Menschen als Gärtner u n d Kultivator. Es bestand kein materieller Grund, w a r u m in diesem Paradies auch noch ein Mensch entstehen sollte. Und tatsächlich ist der Grund f ü r das Entstehen der Menschen kein materieller, sondern ein spiritueller. W a r u m w u r d e n Lichtwesen Menschen? Aufgrund von Karma? Weil es eine notwendige Erfahrung w a r ? Nein. Sie taten es aus d e m einzigen Grund, aus dem Lichtwesen handeln: Liebe. Sie taten es freiwillig, ohne persönliche Notwendigkeit, ohne materiellen Beweggrund. Das ist die Bedeutung von Liebe. Und die Liebe, die zur Entstehung der Menschen führte, war eine ganz besondere: nicht „nur" die Liebe zu Gott u n d zu den Nächsten, sondern auch Liebe zu denen, die in die Dunkelheit gefallen waren. Asuras, „gefallene Engel", sind ebenfalls Engel, u n d die Lichtwesen sahen, dass ein Teil ihrer Brüder und Schwestern einen Irrweg von Illusion u n d Leid eingeschlagen hatte - ebenfalls freiwillig, d. h. aus einem Missbrauch des freien Willens heraus, u n d nicht etwa, weil es eine „notwendige Erfahrung" gewesen wäre. 141
Die Polarität von Mann und Frau und die Männlich-Weiblich-Polarität in jedem Menschen Seit dem Satya-Yuga lebten die Menschen für rund drei Millionen jähre in einer Harmonie von Mann und Frau. Dieses dynamische Gleichgewicht wurde erst im dritten und vor allem mit dem Anbruch des vierten Yugas vor fünftausend Jahren gebrochen. Mann und Frau sind die göttlichen Pole der Menschheit und tragen die Polarität „weiblich-männlich" (Yin-Yang) auch in sich. Yin ist das weibliche, empfangende Prinzip, Yang das männliche, ausströmende Prinzip. Frauen und Männer tragen beide die Yin-Yang-Polarität in sich, jedoch in entgegengesetzter, sich ergänzender Weise. 2 Vereinfacht gesagt, ist bei der Frau der Yin-Pol im Materiellen und der Yang-Pol im Geistigen, beim Mann ist der Yin-Pol im Geistigen und der Yang-Pol im Materiellen. Die Frau hat die Aufgabe, die Materie in die Vergeistigung zu führen, und der Mann hat die Aufgabe, das Geistige in die Materie zu bringen. Bildlich dargestellt, ist beim Mann der Yin-Pol „oben" und der Yang-Pol „unten", und bei der Frau ist der Yin-Pol „unten" und der YangPol „oben". Dies ist selbstverständlich keine Wertung, sondern ein Erkennen der jeweiligen Besonderheit der männlichen und weiblichen Qualität im Geistigen wie im Materiellen. Wenn in den Menschen die innere Yin-Yang-Verbindung gesund und harmonisch ist, ist auch das Zusammenleben von Mann und Frau in der Gesellschaft und in der Familie in Harmonie. Dies war die Grundlage der ursprünglichen ganzheitlichen Spiritualität. Als die patriarchalen Religionen entstanden, wurde das männliche Prinzip dominant: Gott wurde als männlich und als Herr und allmächtiger Vater gesehen. Gott war plötzlich nur noch „Geist", und das Materielle, Sexuelle wurde diabolisch („spaltend") interpretiert: Es trenne den Menschen und vor allem den Mann von Gott, weshalb die Frau nun als Verführerin und als Gefahr für den Mann dargestellt wurde - mit all den bekannten und weniger bekannten Folgen. Wenn ein natürliches Gleichgewicht (Polarität) gebrochen wird, entsteht Dualität: Zuviel/Zuwenig, Herrscher/Beherrschte, Täter/Opfer, usw. In den patriarchalen Religionen verlor der Mann durch seine einseitige Dominanz („Herrschaft") die Frau als gleichwertiges Gegenüber und kompensierte dies durch „Macht". Die Religionen wurden zu Machtorganisationen von Männern. Und auf der Gegenseite entstanden Geheimbünde und Logenverbände: ebenfalls Machtorganisationen von Männern. Beide Seiten waren in ihren Köpfen gefangen und verrannten sich deshalb in herzlosen Dogmen, Doktrinen und Feindbildern. Ursache hiervon war, dass diese Männer sich von der Erde, vom Weiblichen und Mütterlichen abgeschnitten hatten, was zu einem Fall in die Einseitigkeit und in die Extreme führte. Überwindung der spaltenden Kraft bedeutet deshalb, dass die Menschen in sich selbst ihr Gleichgewicht und ihre Ganzheit zur Entfaltung bringen und auf dieser Grundlage einen neuen, geheilten Zugang zu sich selbst, zur Beziehung von Mann und Frau und zu den anderen Menschen finden, wodurch sich auch der Umgang mit der Natur und Mutter Erde nachhaltig verändern wird.
Der Weg der Menschheit im Zyklus der Zeiten
Die Scheidung der Geister geschieht bereits in den h o h e n Lichtwelten u n d nicht erst auf der Erde. Licht schafft keine Dunkelheit u n d kann keine Dunkelheit schaffen. Ebenso schafft Gott keine T r e n n u n g und keine Unliebe. Aber im Licht besteht immer die Möglichkeit, dass m a n durch A b w e n d u n g u n d T r e n n u n g Dunkelheit schafft und d a n n meint: „Ich kann etwas, was Gott nicht kann. Also ist Gott gar nicht wirklich Gott, sondern ich bin es, weil ich etwas kann, was er nicht kann!" W a s sogar stimmt. Aber dieses „Mehr-Können-als-Gott" ist eine Illusion u n d eine Täuschung (sanskr. mäyä). Die Lichtwesen sahen, dass die in Trennung Gefallenen nicht aus eigener Kraft ins Licht zurückkommen k ö n n e n u n d dies auch gar nicht wollen, weil sie ja meinen, ihre Dunkelheit sei das wahre Licht u n d ihre Weltbilder seien die wahre Erleuchtung. Im Licht besteht immer die Möglichkeit, durch Trennung Dunkelheit zu erzeugen. Aber es ist nicht möglich, aus Dunkelheit Licht zu erzeugen. In den Dunkelwelten ist also kein wirklich freier Wille mehr vorhanden. Dieser kann nur dort zur A n w e n d u n g kommen, wo die Wahl zwischen Dunkelheit u n d Licht besteht. Diese Möglichkeit besteht nur in den Welten des Lichts, angefangen mit der Welt der dichtesten Materie, weil dies der Bereich ist, wo die Lichtwelten die Dunkelwelten berühren, ähnlich wie der Weg aus d e m Meer zurück ans Land immer über die Küste führt. Und das ist der Grund, w a r u m die Lichtwesen Menschen w u r d e n : um ihren gefallenen Brüdern u n d Schwestern entgegenzugehen u n d ihnen die Wahl zu geben, wieder ins Licht zu kommen, zuerst durch die Möglichkeit, überhaupt als Menschen geboren zu werden, u n d d a n n durch das Angebot, wieder das Licht und die Liebe zu wählen. Mit anderen Worten, bevor überhaupt irgend etwas Dunkles auf die Erde kam, bestand bereits ein Plan f ü r die Überwindung u n d Erlösung der Dunkelheit. Der Schlüssel war und ist die Liebe, jenes Bewusstsein, das die Einheit des Teils mit dem Ganzen, des Lichtstrahls mit der Quelle, lebendig werden lässt. Liebe ist das natürliche Bewusstsein in den Lichtwelten, u n d reinstes Licht in der dichtesten Materie hat die Kraft, das höchste W u n d e r der Schöpfung zu bewirken: die Transformation von Dunkelheit in Licht. Gemäß der Schöpfungsabsicht Gottes ist die Erde ein Ort der Liebe u n d Barmherzigkeit, wo sogar die dunkelsten Mächte eine neue Möglichkeit bekommen, ihren freien Willen zu gebrauchen. Denn solange sie in Dunkelheit sind, k ö n n e n sie nur innerhalb der Dunkelheit wählen, was keine wirkliche Freiheit ist. Nur w e n n sich auch das Licht anbietet, haben sie überhaupt die Möglichkeit zu wählen. Ob sie dann das Licht wählen, ist eine andere Frage. Aber die Lichtwesen werden nicht davon beeinflusst, wie die „anderen" sich entscheiden. Sie wollen ihnen einfach die Möglichkeit bieten, wieder den W e g des Lichts zu wählen. 143
Kapitel 6
Denn das Licht ist immer vorhanden, auch w e n n sich i h m etwas entgegenstellt. Sobald die gottabgewandten Mächte nur die kleinste Ritze öffnen, ist das Licht da u n d strahlt in die Dunkelheit. Das ist die natürliche Eigenschaft des Lichts.
Die mythologische Geschichte der Menschheit (Teil 3): Reinkarnation, das Vergessen und der Weg durch die Materie Die Erde als hohes Lichtwesen kannte von allem A n f a n g an ihre göttliche Bestimmung, u n d sie wusste, dass sie k ü n f t i g ein Schauplatz von Ausbeutung, Korruption u n d Kriegen werden würde. Dennoch ließ sie auch die Dunkelwesen in ihr Paradies herein, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich f ü r das Licht zu entscheiden. Sie wusste auch, dass diese Transformation von Dunkelheit in Licht nur durch das höchste göttliche Bewusstsein möglich sein würde, durch reine Liebe. Deshalb wünschte sich die Erde, dass Lichtwesen dieser höchsten Bewusstseinsschwingung in ihre Welt herabkommen, um die gesamte irdische Existenz ins Licht zurückzuführen, auch die Asuras. Denn w e n n Seelen aus der Dunkelheit ins Licht k o m m e n , sind sie im Licht, wie w e n n sie nie in Dunkelheit gewesen wären. Der Ruf von Mutter Erde wurde erhört. Scharen von Lichtwesen manifestierten sich in der Welt der physischen Materie. Sie n a h m e n einen irdischen Körper an, behielten dabei aber das Bewusstsein ihrer Identität als Lichtwesen. Dies war der erste Schritt in ihrer „Erdenmission". Die ersten Menschen wussten um ihre Herkunft aus den höheren Welten. Der nächste Schritt bestand darin, in der reinen Liebe zu leben, ohne das „Sicherheitsnetz" dieses Wissens zu haben. Denn m a n ist nicht vollständig Mensch, solange m a n sich sagt: „Eigentlich bin ich ein Engel u n d k a n n jederzeit in die lichten Welten zurückkehren." Die Menschen im Satya- u n d Tretä-Yuga verkörperten die reine Liebe und lebten in vollkommener innerer Ausgeglichenheit. Für jeden Menschen, der nicht in einem solchen Bewusstsein lebt, wäre die damalige himmlische Erde höllisch langweilig gewesen. Es war „nichts los". Das Klima war konstant ideal. Nicht einmal die Nahrungsbeschaffüng bot eine „Abwechslung", d e n n alles wuchs in Fülle, u n d viele lebten o h n e h i n von Lichtnahrung (Prana). Der nächste Schritt erforderte das Ausblenden des Wissens um das eigene frühere Leben. Dies geschah dadurch, dass die Lichtwesen nicht m e h r den W e g der direkten Manifestation wählten, sondern den W e g der Inkarnation in männlichen u n d weiblichen Körpern. „Elohim schuf den Menschen nach seinem Abbild, als M a n n und Frau schuf er sie." 3 144
Der Weg der Menschheit im Zyklus der Zeiten
Das G e b o r e n w e r d e n b r a c h t e ein Vergessen der f r ü h e r e n Leben mit sich, w a s f ü r die n a c h f o l g e n d e n G e n e r a t i o n e n einerseits ein größeres Risiko, andererseits aber a u c h eine n e u e H e r a u s f o r d e r u n g darstellte: Kann ich das, was ich als Lichtwesen bin, auch in der physischen Materie sein? A u f g r u n d des Vergessens k o n n t e n die M e n s c h e n in einer intensiveren irdischen Gegenwart leben: im Hier u n d Jetzt, in e i n e m physischen Körper, o h n e irdische oder überirdische Identifikationen.* M a n k ö n n t e diese Situation mit e i n e m freiwilligen U r w a l d a u f e n t halt vergleichen. Die Tochter einer reichen Familie entschließt sich, mitt e n in d e n Urwald zu d e n E i n g e b o r e n e n zu gehen. Sie k a n n dort l e r n e n u n d helfen, solange sie will, aber sie w e i ß i m m e r : „Ich bin die Tochter einer reichen Familie u n d h a b e zu H a u s e ein volles Bankkonto." Der Urw a l d a u f e n t h a l t b e k o m m t eine ganz a n d e r e Intensität, w e n n diese junge Frau sich entschließt, ihr B a n k k o n t o a u f z u l ö s e n u n d auf das Geld, sogar auf ihr Erbe zu verzichten. A n g e n o m m e n , sie w ü r d e vergessen, w o h e r sie u r s p r ü n g l i c h g e k o m m e n ist: d a n n erst k ö n n t e sie voll in das Urwaldleben einsteigen. U n d g e n a u das t a t e n die i n k a r n i e r t e n Lichtwesen. Sie v e r g a ß e n ihre H e r k u n f t u n d lebten „unhistorisch" n u r in der Gegenwart. Ihr Bewusstsein in Liebe w u r d e zu e i n e m Dasein in Liebe, in voller Hingabe, frei u n d geerdet. Aus der h e u t i g e n Sicht k ö n n t e n wir versucht sein zu m e i n e n , dies h a b e ein Stagnieren u n d einen Mangel an „Entwicklung" bedeutet, was jedoch ein Trugschluss wäre (S. 329). Die u r s p r ü n g l i c h e n M e n s c h e n lebten nicht in der Illusion der s c h e i n b a r e n Notwendigkeit, etwas anderes vSein zu m ü s s e n als das, was sie sind. Sie w a r e n als Lichtwesen in die Materie eingetaucht, um eine Menschheit e n t s t e h e n zu lassen, die es in späteren Zyklen - in der e n t s p r e c h e n d e n Verdichtung - auch d e n W e s e n aus d e n Dunkelwelten e r l a u b e n w ü r d e , auf der Erde g e b o r e n zu w e r d e n . U n d diese W e s e n k a m e n ...
Der Übergriff und der Beginn des irdischen Karmas Die „Pioniere" der Kolonisation u n d A u s b e u t u n g k a m e n im zweiten Zeitalter auf die Erde, aber m u s s t e n selbst zuerst F u ß fassen u n d sich einrichten. Ihr Ziel w a r von allem A n f a n g an, d e n b l a u e n Planeten als Gesamtes zu besitzen. Die ersten Schritte in der Verfolgung dieses * Dr. Eben Alexander beschreibt in seinem Buch Proof of Heaven, wie das Zurückkehren in den Körper und das erneute Eintauchen in die irdische Welt für ihn ebenfalls ein Vergessen mit sich brachte. Doch er erkannte dabei: „[...] das Vergessen unserer transirdischen Identität erlaubt es uns, viel effektiver im .Hier und Jetzt' zu sein." (p. 81 / S. 117) 145
Kapitel 6
globalen Plans u n t e r n a h m e n sie im dritten Zeitalter. Sie sahen die Ureinwohner, die in ihren Augen nur sinnlos u n d unproduktiv „herumhockten" u n d „nichts" taten. Gleichzeitig waren diese rätselhaften Menschenwesen eine Quelle von hochpotenter spiritueller u n d emotioneller Lebensenergie, die den Asuras fehlte - u n d diese Energie wollten sie f ü r sich nutzbar machen. Die Kolonisatoren sahen nur ihre eigenen Interessen, u n d mit der „Verteidigung" dieser Interessen rechtfertigten sie jegliche Vorgehensweise, die sie f ü r „notwendig" erachteten. Aufgrund ihrer Befehlsstruktur bezeichneten sie alles, was sie taten, als Pflicht, wodurch auch die Befehlsempfänger sich als „Helden" sehen durften. Mit dieser Mentalität und Motivation leiteten sie im dritten Zeitalter den großen Übergriff ein, mit Fortsetzungen bis in unsere heutige Zeit. Diese prähistorischen „Pioniere" erhoben Anspruch auf ganze Landstriche u n d Kontinente, ja auf den ganzen Planeten, und verfolgten ihre Ziele ohne Rücksicht auf die bereits anwesenden Menschen. Mit dem großen Übergriff starteten sie auch eine astrale, mentale u n d genetische Programmierung der Menschheit. I m m e r h i n war der Mensch ein Wesen, das „göttergleich" u n d zugleich auf der Erde heimisch war, also eine irdisch kompatible Physis besaß. Da die unlichten Wesen nur imitieren und kopieren können, um das Geraubte d a n n zu manipulieren, brauchten sie den ursprünglichen Menschen als „Prototyp", um in ihrem „Fortschritt" neue Durchbrüche zu schaffen. Die Urbevölkerung der Erde lebte im Geist der Lichtwelten, frei von irdischem Karma u n d frei von negativen Emotionen. Es war f ü r sie nicht erforderlich, sich schützend abzugrenzen, so wie auch das Licht sich nicht abgrenzt. W e n n Dunkelheit entsteht, erzeugt nicht das Licht die Trennung, sondern es ist die Seite der Dunkelheit, die sich vom Licht ausgrenzt u n d ihre Dunkelheit d a n n f ü r die „wahre Realität" hält. Die Lichtwesen, die Menschen wurden, hatten gewusst, dass sie irgendwann ihren gefallenen Brüdern u n d Schwestern begegnen würden. Aus der „Theorie" war ihnen bekannt, dass es das Böse gibt, aber es war dann etwas ganz anderes, als sie diesen Menschen bzw. U n m e n s c h e n gegenüberstanden, vor allem weil sie zu diesem Zeitpunkt nicht m e h r wussten, dass sie Lichtwesen sind. Sie sahen sich plötzlich u n d erstmals mit den Mächten der Dunkelheit konfrontiert, deren negative Emotionen für sie völlig f r e m d u n d unvorstellbar waren: Gier, Arroganz, Lüge, Manipulation, Gewalt gegenüber der Tier- und Pflanzenwelt u n d gegenüber anderen Menschen. Aus heutiger Sicht könnte m a n sagen, dass die Urmenschen naiv u n d weltfremd waren - weltfremd aber nur im Bezug auf eine Welt der Dualität u n d Dunkelheit. Sie waren angesichts des Egoismus u n d der Aggression der Kolonisatoren fassungslos, wehrlos u n d schockiert. Ein großes Trauma in unterschiedlichen Varianten 146
b r a n n t e sich damals in das kollektive Bewusstsein u n d Unterbewusstsein der M e n s c h e n ein... Als es z u m g r o ß e n Übergriff kam, gerieten die inkarnierten Lichtw e s e n in eine Situation der h ö c h s t e n H e r a u s f o r d e r u n g : Wie reagiere ich auf dieses Unrecht, diese Demütigung, diese Gewalt, diese Übermacht? Die b e t r o f f e n e n Menschen reagierten auf unterschiedlichste Weise. Einige behielten ihr reines Bewusstsein u n d „standen darüber", egal was im Ä u ß e r e n geschah u n d was i h n e n angetan wurde. Das w a r e n Seelen, die nicht in die irdische Geschichte der Menschheit einsteigen wollten. Die a n d e r e n w u r d e n in die Dualität gezerrt, u n d so b e g a n n ihr irdisches Karma, was zu folgenden H a n d l u n g s m u s t e r n f ü h r t e : Die einen sahen sich als Opfer u n d ergaben sich in ihr Schicksal (Resignation) oder verfielen in Selbstmitleid; sie f ü h l t e n „Ohnmacht" angesichts der materiellen Übermacht; einige sahen keinen Lebenssinn m e h r u n d gingen v o m Selbstmitleid in eine Art von Selbstzerstörung oder Selbstbestrafung; andere h a d e r t e n mit Gott u n d d e m Schicksal; sie b e g a n n e n , sich selbst zu verachten u n d ihren physischen Körper mit Abscheu zu betrachten; andere b e k a m e n Angst vor d e n „Mächtigen" u n d w u r d e n eingeschüchterte Sklaven oder Bürger; andere gingen in eine Art Apathie u n d Starre, oder sie v e r s u c h t e n die n e u e Realität zu verdrängen, i n d e m sie sich, bildlich gesprochen, „tot stellten"; andere versuchten zu fliehen oder den Aggressoren auszuweichen; andere begannen, die Dunkelmächte zu hassen, u n d schmiedeten Pläne, um sie zu b e k ä m p f e n ; andere reagierten mit E m p ö r u n g u n d W u t angesichts all dieser Ungerechtigkeiten u n d n a h m e n sich vor, die Übeltäter zu entlarven; wieder andere liefen auf die andere Seite über u n d w u r d e n Kollaborateure, e n t w e d e r aus Angst oder aus Faszination, d e n n sie sahen z u m ersten Mal eine Macht, die mit physischer Gewalt u n d mit EgoWillen handelte - u n d damit (scheinbar) m e h r Erfolg hatte als diejenigen, die aus d e m Geistigen u n d aus der göttlichen Liebe heraus wirkten; einige glaubten an eine Möglichkeit des friedlichen Z u s a m m e n lebens u n d suchten d e n Dialog, um mit der Gegenseite diplomatisch zu verkehren u n d K o m p r o m i s s e zu finden, was aber n u r zu weiteren Übergriffen u n d zu „Vertragsbrüchen" f ü h r t e - u n d die Reaktion dieser U r e i n w o h n e r schlug i r g e n d w a n n in eine der anderen Kategorien u m . 147
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Auf diese W e i s e b e g a n n e n die K a r m a k e t t e n der u r s p r ü n g l i c h e n Menschen. Karrnaketten sind materiell u n d h a b e n e i n e n A n f a n g ( u n d irgendw a n n auch ein Ende). Es w a r nicht die „Resonanz" der Lichtwesen, die z u m Übergriff f ü h r t e , s o n d e r n der Wille der Täter. Die einzige „Schuld" der Lichtwesen war, dass sie sich in die gefährliche R a n d z o n e v o n Licht u n d Dunkelheit b e g e b e n h a t t e n . Damit h a t t e n sie freiwillig das entsprec h e n d e Risiko auf sich g e n o m m e n . D e n n die Erde ist ein Bereich des f r e i e n Willens, i n d e m sich a u c h nicht-selbstlose W e s e n a u f h a l t e n . W e r sich in diesen Bereich begibt, akzeptiert die „Spielregel" des Karmas, n ä m l i c h dass alle (bis zu e i n e m b e s t i m m t e n Grad) t u n d ü r f e n , was sie wollen. Das bedeutet, dass w i r u n d alle a n d e r e n M e n s c h e n jederzeit n e u e Reaktionsketten starten k ö n n e n . Ebenso k ö n n e n wir jederzeit v o n a n d e r e n in ihre K a r m a - H a n d l u n g e n hineingezerrt w e r d e n * W a n n i m m e r eine negative K a r m a k e t t e gestartet wird, liegt ein Übergriff vor: eine Nichtrespektierung des f r e i e n Willens u n d der W ü r d e des a n d e r e n M e n s c h e n . Übergriffe sind physische u n d / o d e r psychische Gewaltakte, bei d e n e n die b e t r o f f e n e n Personen nicht die Möglichkeit h a b e n , sich zu verteidigen oder zu entscheiden, ob sie Teil dieser Situation sein wollen. Krasse Beispiele sind M a s s e n m ö r d e r , die in eine M e n s c h e n m e n g e schießen, u n d Kriegsmächte, die ü b e r a n d e r e Länder herfallen u n d auf Menschen, die nicht flüchten u n d sich nicht wehren können, Bomben abwerfen. Persönliche u n d kollektive K a r m a k e t t e n h a b e n i m m e r eine Ursache u n d e i n e n k o n k r e t e n A n f a n g . I r g e n d w a n n w u r d e j e m a n d z u m Täter, u n d die O p f e r w a r e n unschuldig, das heißt, sie h a t t e n d e n Tätern nichts angetan, ja w a r e n i h n e n vorher noch nie begegnet. Übergriffe w e r d e n i m m e r v o n Asuras gestartet u n d in s p ä t e r e n P h a s e n auch v o n Lichtw e s e n , die sich asurisch b e e i n f l u s s e n ließen. D e n n Opfer, die nicht verzeihen k ö n n e n , w e r d e n selbst zu T ä t e r n ... Mit a n d e r e n W o r t e n : Die Erde ist ein Bereich des freien Willens, sow o h l f ü r die W e s e n aus d e m Licht als a u c h f ü r die W e s e n aus der Dunkelheit. Alle d ü r f e n tun, was sie wollen - zwar m i t d e n e n t s p r e c h e n d e n K o n s e q u e n z e n , aber diese k o m m e n erst, nachdem m a n g e t a n hat, w a s m a n t u n wollte. Das ist die relative Freiheit auf Erden, u n d diese k a n n missbraucht werden.
* Die hier gegebenen Ausführungen über Karma und freien Willen sind eine Zusammenfassung des Textes im Anhang (S. 319-338). 148
Der Weg der Menschheit im Zyklus der Zeiten
Das dunkle Zeitalter und die Wendezeit Im dritten Yuga gerieten nicht alle Menschen sogleich unter die Herrschaft der „Mächtigen". Einige von denen, die nicht unterworfen u n d manipuliert wurden, fingen an, ihre eigenen Zivilisationen zu gründen, um ein Gleichgewicht der Kräfte herzustellen. Dies geschah mit der Unterstützung von Avatarmenschen, die als Kulturbringer u n d „kosmische Gesandte" erschienen (S. 84). Andere Stammeslinien der ursprünglichen Menschen behielten ihren Lebensstil bei u n d blieben „Aborigines". Aber im Lauf der vielen Jahrtausende blieb niemand unbeeinflusst. In der Übergangszeit zum vierten Yuga rollten Kataklysmen über die Erde hinweg, u n d die Menschheit w u r d e für viele Generationen in einen Kampf u m s nackte Überleben zurückgeworfen. Die Lebensumstände waren n u n tatsächlich primitiv, u n d die von der Natur bedrohten Menschen öffneten sich der Angst u n d verloren dadurch vollends das Urwissen ihrer Ahnen. Was blieb, war meistens nur noch animistische Magie u n d Aberglaube. Angst, Hass und Konflikte griffen um sich, geschürt von denen, die davon profitierten. Das vierte Yuga begann vor 5000 Jahren mit dem Unterzyklus, der als „dunkles Zeitalter" (Kali-Yuga) bezeichnet wird. Die Yugas sind große irdische Zyklen, die mit solaren und galaktischen Zyklen in Bezieh u n g stehen. Das vierte Yuga ist das kürzeste u n d dauert 4 3 2 000 Jahre. In den Sanskritschriften wird das vierte Yuga auch gesamthaft als „KaliYuga" bezeichnet, was aber nicht bedeutet, dass diese gesamte Zeitspanne ein dunkles Zeitalter ist. Das dunkle Zeitalter ist ein Unterzyklus, der r u n d 5000 Jahre dauert. Er entspricht d e m großen Zyklus des MayaKalenders (13 Baktun-Zyklen zu je 1 4 4 0 0 0 Tagen), von dem es heißt, dass er am 21.12.2012 zu Ende ging. W e n n wir von diesem Zeitpunkt zurück rechnen, begann der große Zyklus des Maya-Kalenders 3113 v. Chr., genau in derselben Zeit, in der laut indischen Angaben das vierte Yuga begann (3102 v.Chr.). Diese Übereinstimmung w u r d e erst im 20. Jahrhundert entdeckt: Zwei alte Kulturen, die eine halbe Welt auseinanderlagen, bezeichneten praktisch denselben Zeitpunkt vor 5000 Jahren als Beginn des gegenwärtigen Zeitalters! Und dieser Unterzyklus geht in der heutigen Zeit zu Ende ... Obwohl das Kali-Yuga ein dunkles Zeitalter ist, das durch Konflikte, Konkurrenzkämpfe und Kriege geprägt ist, ist es auch ein Zeitalter der großen Chancen - religiös gesprochen: der Gnade -, d e n n in ihm ist es möglich, dass die „Dunkelheit" (die Trennung von der Quelle) wieder aufgelöst wird. All das Unmenschliche, das im Kali-Yuga geschieht, ist nicht notwendig. Aber das Kali-Yuga ist notwendig, damit das Unmenschliche erkannt u n d ü b e r w u n d e n werden kann. 149
Kapitel 6
E x k u r s : Die Y u g a - Z y k l e n i n n e r h a l b v o n B r a h m a s T a g Ein „Tag B r a h m a s " (zwölf S t u n d e n ) stellt die E x i s t e n z d a u e r u n s e r e s s i c h t b a r e n U n i v e r s u m s d a r u n d ist s o m i t d a s g r u n d l e g e n d e B e z u g s s y s t e m f ü r die irdischen Zeitzyklen (siehe S. 135). Der T a g B r a h m a s w i r d a u f S a n s k r i t Kalpa g e n a n n t („Vorgang; A r b e i t s t a g ; Z e i t r a h m e n d e s Aktivseins"). Die Y u g a s a l s U n t e r z y k l e n v o n B r a h m a s T a g : G e m ä ß d e r v e d i s c h e n Zeitrechn u n g e n t w i c k e l t sich die G e s c h i c h t e d e r Erde in e i n e m Ablauf v o n sich w i e d e r h o l e n d e n V i e r e r z y k l e n : S a t y a (siehe S. 139), T r e t ä („das dritte"), D v ä p a r a („das zweite") u n d d a s g e g e n w ä r t i g e , d a s v o r 5 0 0 0 j ä h r e n b e g a n n . J e d e s Yuga e n t h ä l t v e r s c h i e d e n e U n t e r z y k l e n . Relevant f ü r u n s ist d e r aktuelle U n t e r z y k l u s g e n a n n t „Kali-Yuga", d e s s e n N a m e i m i n d i s c h e n Kulturkreis m i s s v e r s t ä n d l i c h a u c h f ü r d a s g a n z e Yuga v e r w e n d e t w i r d (siehe S. 1 4 9 ) . Eine Folge d i e s e r vier Y u g a s d a u e r t 4 , 3 2 Millionen Jahre. 1 0 0 0 s o l c h e r Viererzyklen e n t s p r e c h e n e i n e m T a g , d . h . zwölf S t u n d e n B r a h m a s : 1 0 0 0 x 4 3 2 0 0 0 0 irdische J a h r e = 4 , 3 2 Milliarden Jahre. E b e n s o l a n g e w i e B r a h m a s T a g (brahma-dina) d a u e r t B r a h m a s N a c h t (brahma-rätra). 24 S t u n d e n B r a h m a s d a u e r n also 8 , 6 4 Milliarden i r d i s c h e Jahre.* H e u t e b e f i n d e n w i r u n s in d e r Mitte von B r a h m ä s T a g . Der n e u e g r o ß e S c h ö p f u n g s t a g auf Erden b e g a n n d e m n a c h v o r r u n d 2 Milliarden J a h r e n . T a t s ä c h l i c h s a g t a u c h die m o d e r n e Biologie, die erst e n L e b e w e s e n seien v o r u n g e f ä h r 2 Milliarden J a h r e n e n t s t a n d e n . (Die Biologie m e i n t , d a m a l s h ä t t e n sich a u s d e n v o r 3 bis 2 Milliarden J a h r e n e n t s t a n d e n e n o r g a n i s c h e n B a u s t e i n e n zufällig d i e e r s t e n l e b e n d e n O r g a n i s m e n g e b i l d e t . Mir g e h t e s hier n i c h t u m d i e s e H y p o t h e s e , s o n d e r n allein u m d e n Z e i t p u n k t . Die altindische Kosmologie und die m o d e r n e empirische Forschung k o m m e n mit gänzlich v e r s c h i e d e n e n Mitteln z u e i n e m ä h n l i c h e n Ergebnis.) In i h r e m Buch Endless Universe - Beyond the Big Bang ( 2 0 0 7 ) s c h r e i b e n d i e A u t o r e n Paul J. S t e i n h a r d t von d e r Universität P r i n c e t o n u n d Neil Turok v o n d e r Universität C a m b r i d g e : Die alte Hindu-Kosmologie enthält eine bemerkenswert detaillierte und quantifizierte Sicht einer zyklischen Evolution. Sie beschreibt g e s a m t h a f t Zyklen innerhalb von Zyklen innerhalb von Zyklen, wobei die Zyklen auf jeder Ebene eine unterschiedliche Dauer haben. Diese Ebenen entsprechen verschiedenen Zeitabschnitten in der Lebensspanne des Brahma, des Schöpfergottes. So entspricht eine Art von Zyklus einem Tag und einer Nacht in Brahmas Leben, eine andere einem Jahr, wieder eine andere einhundert Jahren, usw. W e n n
* Dieselben Zahlen f i n d e n wir h e u t e auch in u n s e r e r täglichen Z e i t r e c h n u n g . 1 2 S t u n d e n sind 4 3 2 0 0 S e k u n d e n , 2 4 d e m n a c h 8 6 4 0 0 . W i e die L ä n g e n m a ß e (siehe Kap. 2) b e r u h e n auch die Zeiteinheiten m i t s a m t d e r 12er-Einteilung auf einer h ö h e r e n O r d n u n g , und es ist h e u t e nicht m e h r bekannt, w a n n und von w e m dieses Wissen e m p f a n g e n w u r d e . Die Babylonier m a c h t e n a s t r o n o m i s c h e Berechnungen mit d e m 60er-System, d a s s p ä t e r von den Griechen ü b e r n o m m e n w u r d e . Offensichtlich kannte a b e r auch die altindische Kultur dieses System. 150
Total
Drei H a u p t u n t e r z y k l e n
Yuga Satya
400
4000
400
4800
Tretä
300
3000
300
3600
Dväpara
200
2000
200
2400
Kali
100
1000
100
1200 12 0 0 0
Catur-Yuga
Dauer eines Yuga-Viererzyklus (Catur-Yuga), auch Mahä-Yuga (großes Yuga) oder Divya-Yuga (göttliches Yuga) genannt, berechnet in der Zeiteinheit von Deva-Jahren (1 Deva-Jahr = 3 6 0 irdische Jahre).
Yuga
Total
Drei H a u p t u n t e r z y k l e n
Satya
144000
1440000
144000
1728000
Tretä
108 0 0 0
1080000
108000
1296000
72000
720000
72 0 0 0
864000
36000
432000
Dväpara Kali (S. 149)
36 000
360000
4 320000
Catur-Yuga
Dauer desselben Yuga-Viererzyklus, berechnet in der Zeiteinheit von irdischen Jahren. Dies sind Zeitzyklen in Synchronizität mit kosmischen Zyklen, die verschiedene Unterzyklen als Zeitfraktale enthalten.
wir diese Zyklen auf Erdenjahre umrechnen, sind einige von ihnen überraschend ähnlich wie jene Zeitangaben, die in der zeitgenössischen Astronomie von Interesse sind. Ein Tag und eine Nacht im Leben Brahmas dauern je ein kalpa, zusammen eine Zeitperiode von 8,64 Milliarden jähren, was ungefähr der Dauer entspricht, die von der modernen Kosmologie für die von Materie dominierte Epoche angesetzt wird, in der sich die Galaxien formten.4 Die verschiedenen Unterzyklen von Brahmas Tag und die damit verbundenen Erdepochen und Umwälzungen zeigen, dass alle irdischen Kataklysmen einen höheren Grund haben und nicht einfach zufällig geschehen. Die heutige Biologie und Geologie sagt, in den vergangenen 6 0 0 Millionen Jahren sei es auf der Erde f ü n f m a l fast zur totalen Auslöschung allen Lebens g e k o m m e n ; daneben habe es etwa zehn weitere Abschnitte eines g r o ß e n Massensterbens gegeben. 5 Aber nach jedem Massensterben geschah das Gleiche: Es traten neue, höherentwickelte Lebensformen auf, angeblich durch zufällige Mutation und Selektion. 151
Kapitel 6
G l o b a l e V e r ä n d e r u n g e n e n t s p r e c h e n d d e n Y u g a s : Die g r u n d l e g e n d e Zeite i n h e i t i n n e r h a l b e i n e s B r a h m ä - T a g e s sind d i e sich w i e d e r h o l e n d e n Zyklen d e r vier Yugas, w o b e i j e d e r d i e s e r Viererzyklen 4 , 3 2 Millionen J a h r e d a u e r t . Die vier Y u g a s h a b e n e i n e u n t e r s c h i e d l i c h e Länge. Die D a u e r d e r n a c h e i n a n d e r folg e n d e n Y u g a s v e r r i n g e r t sich jeweils u m ein Viertel. Beim A n f a n g u n d b e i m Ende eines jeden Yugas k o m m t es zu einer Übergangszeit, g e n a n n t Sändhya. Das W o r t sändhya b e d e u t e t a l l g e m e i n „ Ü b e r g a n g " u n d k o n k r e t „ A b e n d d ä m m e rung". Die g r o ß e n U m w ä l z u n g e n e r e i g n e n sich i m m e r in d e n Y u g a - S ä n d h y a s , d . h . a m Ende d e r Yugas. Für d i e F o r m u l i e r u n g „ D ä m m e r u n g e i n e s n e u e n Zeitalters" w ü r d e im S a n s k r i t n i c h t d a s W o r t sändhya v e r w e n d e t , s o n d e r n aruna o d e r usä, „ M o r g e n l i c h t , M o r g e n d ä m m e r u n g " . Die Z e i t a n g a b e n f ü r d i e Y u g a s w e r d e n m a n c h m a l i n Deva-Jahren* u n d m a n c h m a l i n i r d i s c h e n J a h r e n a n g e g e b e n : Die vier Y u g a s d a u e r n 1 2 0 0 0 Deva-Jahre, w a s i n irdischer Z e i t r e c h n u n g 4 3 2 0 0 0 0 J a h r e n e n t s p r i c h t . 6 Dies sind b u c h s t ä b l i c h a s t r o n o m i s c h e Z a h l e n , d e n n d i e Erde ist Teil d e r solaren u n d g a l a k t i s c h e n Zyklen. Ein Brahmä-Tag b e s t e h t a u s 1 0 0 0 A b l ä u f e n d e r vier Yuga-Zyklen, a b e r d i e s e 1 0 0 0 „ W i e d e r h o l u n g e n " sind nicht i d e n t i s c h . ( W i e b e r e i t s e r w ä h n t , b e f i n d e n w i r u n s h e u t e in d e r M i t t e von B r a h m ä s Tag; s i e h e a u c h Zeitskala in Bildteil 1.) In d e r Frage, w i e d i e f r ü h e r e n Viererzyklen a u s g e s e h e n h a b e n , g e h e n die Mein u n g e n a u s e i n a n d e r . Einige S a n s k r i t s c h r i f t e n b e s c h r e i b e n m ä r c h e n h a f t e Kulturen, die i m letzten o d e r v o r l e t z t e n Viererzyklus o d e r s o g a r n o c h f r ü h e r existiert h a b e n sollen. Diese H o c h k u l t u r e n seien d u r c h die jeweiligen U m w ä l z u n g e n ausg e l ö s c h t w o r d e n , w o b e i n e b e n d e n S ä n d h y a - K a t a s t r o p h e n auch Faktoren z u m T r a g e n k a m e n , d i e nicht zu u n s e r e m h e u t i g e n E r f a h r u n g s b e r e i c h g e h ö r e n , z. B. Eingriffe d u r c h D e m a t e r i a l i s a t i o n . O d e r sind die M e n s c h e n e r s t m i t d e m j e t z i g e n Viererzyklus a u f d e r Erde e r s c h i e n e n , d . h . im Satya-Yuga, d a s v o r k n a p p 4 Millionen Jahren b e g a n n ? Falls d i e s z u t r i f f t , w ä r e n die v o r h e r i g e n Viererzyklen v o r b e r e i t e n d e E r d e p o c h e n gew e s e n , i n d e n e n g e s t a f f e l t e S c h ö p f u n g s w e l l e n s t a t t f a n d e n : von e i n e r Urwelt o h n e L e b e w e s e n bis hin z u m Satya-Yuga-Paradies, in d e m Lichtwesen als M e n s c h e n a u f d e r Erde e r s c h i e n e n . W e n n a u c h in d e n Satya-Yugas v o r 8 u n d 12 u n d 16 Millionen Jahren (usw.) Lichtwesen zu M e n s c h e n w u r d e n , ist d i e s f ü r u n s e r e n h e u t i g e n M e n s c h h e i t s z y k l u s nicht m e h r relevant, w e s h a l b e s a u s r e i c h e n d ist, n u r d e n jetzigen Viererzyklus n ä h e r z u b e t r a c h t e n . Das e r s t e Y u g a ist d a s s e l b e w i e d i e „Erste Welt", von d e r d i e a m e r i k a n i s c h e n U r e i n w o h n e r s p r e c h e n . Der U n t e r s c h i e d v o m e i n e n Y u g a z u m n ä c h s t e n ist tatsächlich so g e w a l t i g , d a s s es keine Ü b e r t r e i b u n g ist, v o n v e r s c h i e d e n e n „Welten" zu s p r e c h e n . Jeder Y u g a - Ü b e r g a n g ist m i t g l o b a l e n U m w ä l z u n g e n v e r b u n d e n , s o d a s s die Erde d a n a c h völlig a n d e r s a u s s i e h t als v o r h e r . G e m ä ß d e m G r u n d s a t z „wie o b e n , s o u n t e n " s p i e g e l n sich die k o s m i s c h e n Zyklen u n d Unterzyklen a u c h a u f d e r Erde w i d e r - von kurzen, f r a k t a l e n Z e i t e i n h e i t e n bis hin zu d e n Yugas.
* Deva-Jahr: ein Jahr aus d e r Sicht der Devas („Götter, Lichtwesen"). Der Umrechn u n g s f a k t o r zur irdischen Zeit ist 3 6 0 . 152
Teil 2
Urgeschichte der Menschheit Zyklische Zeitalter und das Vermächtnis der alten Hochkulturen
..Wenn die Götter die Erde, um sie zu reinigen, mit Wasser überschwemmen, dann überleben diejenigen, die auf den Bergen wohnen: Rinder- und Schafhirten (...] Nur die cler Schrift Unkundigen und Ungebildete werden von der Regenflut übrig gelassen, so dass ihr immer wieder wie Kinder von Neuem beginnen müsst und nicht mehr wisst, was bei uns und bei euch in alten Zeiten geschah. Daher sind eure Geschichtsdarstellungen nicht viel mehr wert als Kindermärchen, denn ihr wisst nur von einer einzigen Überschwemmung der Erde, während es doch so viele frühere gegeben hat.'' „Ihre Namen kennt ihr vielleicht noch, aber nicht mehr ihre Taten, weil diejenigen, die davon wussten, umgekommen sind und weil dies alles aufgrund der Länge der Zeit in Vergessenheit geraten ist. Denn wie ich bereits erwähnte, bleiben jedes Mal nur jene übrig, die auf den Bergen leben - Menschen, die weder lesen noch schreiben können. [...] Über viele Generationen hinweg f ehlte diesen Überlebenden sogar das Notwendigste, weshalb sie nur über das ihnen Mangelnde nachdachten und sprachen, ohne einen Sinn für das, was bei ihren Vorfahren und in alter Zeit geschehen ist." — Worte eines ägyptischen Tempelpriesters an d e n Griechen Solon, überliefert v o n Piaton in: Timaios (23), Kritias (109)
V o r b e m e r k u n g zu Teil 2: In Teil 1 b e s c h r i e b ich d i e E n t s t e h u n g von K o s m o s u n d M e n s c h d u r c h Involution s o w i e d a s W e l t b i l d , d a s d i e s e r E r k l ä r u n g zug r u n d e liegt: M u l t i d i m e n s i o n a l i t ä t d e s Kosmos, Existenz h ö h e r e r Intelligenzen, i n t e r d i m e n s i o n a l e V e r n e t z u n g d e r M a t e r i e , usw. Die A u s f ü h r u n g e n in Teil 1 sind in d i e s e r Hinsicht programmatisch u n d paradigmatisch. Der n u n f o l g e n d e Teil 2 h i n g e g e n ist investigativ u n d in g e w i s s e n P u n k t e n d e s h a l b a u c h spekulativ. Ich wollte j e d o c h die B o t s c h a f t „Ihr seid L i c h t w e s e n " nicht a u f die Inhalte von Teil 1 b e s c h r ä n k e n , weil d a n n d e r k o n k r e t e Bez u g z u r M e n s c h h e i t s g e s c h i c h t e f e h l e n w ü r d e . Sollte ich mit mein e n I n t e r p r e t a t i o n e n alter Quellen u n d a r c h ä o l o g i s c h e r F u n d e i r g e n d w o f a l s c h liegen, s o m ö c h t e ich b e t o n e n , d a s s d a s Erklär u n g s m o d e l l d e r Involution nicht a b h ä n g i g von d e n D a r l e g u n g e n in Teil 2 ist. Die A u s f ü h r u n g e n in Teil 2 sollen n u r Illustrationen zu Teil 1 sein. Die T h e o r i e d e r Involution ist g e m ä ß d e n Kriterien, die d e r P h i l o s o p h Karl P o p p e r f o r m u l i e r t e , d u r c h a u s w i d e r l e g b a r („falsif i z i e r b a r " ) , a b e r nicht d u r c h d e n N a c h w e i s i r g e n d e i n e s Fehlers von m i r in Teil 2, s o n d e r n d u r c h d e n w i s s e n s c h a f t l i c h e n Beweis, dass Bewusstsein ein Produkt der Materie ist, dass eine Linie von Tieren sich in Menschen verwandelt hat, dass alle Lebensfunktionen materiell erklärbar sind, usw. W ü r d e d i e s b e w i e s e n , w ä r e die T h e o r i e d e r Involution - u n d j e d e s religiöse u n d m e t a p h y s i s c h e W e l t b i l d - w i d e r l e g t . W i e in Teil 1 d a r g e l e g t , sind diese m a t e r i a l i s t i s c h e n P o s t u l a t e j e d o c h in k e i n e r W e i s e b e w i e s e n , g a n z im Gegenteil, sie sind eigentlich s c h o n l ä n g s t w i d e r l e g t . D e s h a l b ist h e u t e ein Denken in n e u e n D i m e n s i o n e n e r f o r d e r lich, i n s b e s o n d e r e w a s die G e s c h i c h t e d e r m e n s c h l i c h e n Kulturen u n d d i e Rätsel d e r V e r g a n g e n h e i t b e t r i f f t .
KAPITEL
7
Götter auf Erden: Mythos und Geschichte Götter begleiten die Menschen seit Menschengedenken. Von Göttern berichten zahllose Mythen und Legenden: indische, ägyptische, sumerische, griechische, nordische usw. Götter beeinflussten die Menschen, zum Beispiel bei der Schlacht von Troja, wie Homer berichtet. Götter paarten sich mit den Menschen. Götter belehrten die Menschen. Götter waren Kulturbringer. „Götter wandelten einst bei Menschen, die herrlichen Musen / Und der Jüngling Apoll, heilend, begeisternd", schrieb 1799 der deutsche Dichter Friedrich Hölderlin und war überzeugt, dass die „Götter" dereinst wiederkehren werden, um ein neues Zeitalter einzuleiten. Die Götter waren offensichtlich nicht alle gleich. Die einen waren Lichtgestalten: heroisch, göttlich, „heilend, begeisternd". Andere jedoch, so sagen dieselben Überlieferungen, verwendeten ihre Macht, um die Menschen zu unterdrücken und auszubeuten. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts erschien der Begriff „Götter" auch zunehmend in Buchtiteln: Erinnerungen an die Zukunft - Ungelöste Rätsel der Vergangenheit (engl. Chariots of the Gods: Unsolved Mysteries of the Past) / Der Tag, an dem die Götter kamen / Der GötterSchock / Wir alle sind Kinder der Götter / Die Strategie der Götter / Die Götter waren Astronauten / Götterdämmerung (alles Titel von Erich von Däniken), Auf der Spur der Sonnengötter (Marcel Homet), Heimkehr zu den Göttern (Gerhard Steinhäuser), Der Götterplan (Peter Fiebag), Wenn Götter Gott spielen / Götterbotschaft in den Genen (Hartwig Hausdorf), Götterspuren (Luc Bürgin), Die Götter von Eden (William Bramley), usw. Die meisten dieser Autoren vertreten die These, dass die Götter Außerirdische waren, die in grauer Vorzeit mit „Ufos" zu den primitiven Menschen kamen und zu Kulturbringern wurden. Diese Forschungsrichtung gab sich selbst den Namen „Präastronautik", d. h. die Suche nach Spuren von Götterbesuchen in prähistorischen Zeiten. Viele glauben auch an die Theorien, die seit 1976 durch die Bücher von Zecharia Sitchin eine große Verbreitung fanden/nämlich dass der Mensch von den Tieren abstamme und dass Außerirdische vor 300 000 Jahren aus dem Urmenschen den Homo sapiens „gezüchtet" hätten (siehe Kap. 12). 155
Kapitel 6
Ein wichtiger Autor der alternativen Geschichtsforschung, der nicht einfach eine Außerirdischentheorie vertritt, ist Graham Hancock. Sein berühmtestes Buch hat ebenfalls einen Göttertitel: Die Spur der Götter, im englischen Original Fingerprints of the Gods (1995). Die „Götter" sind hier keine Außerirdischen, die zu primitiven Menschen kamen, sondern Überlebende u n d Nachkommen einer vorsintflutlichen Hochkultur. Sie als Nachfolger der alten Wissensträger bauten in aller Welt gigantische Monumente, weshalb diese über- u n d unterirdischen Anlagen f ü r die heutigen Menschen ein Rätsel darstellen, sowohl hinsichtlich ihres Zwecks als auch der Art u n d Weise, wie sie erbaut wurden.
Lichtwesen bei den Menschen Gemäß den altindischen Quellen begann die Menschwerdung im ersten Zeitalter, dem Satya-Yuga, das r u n d 1,7 Millionen Jahre dauert und in der Zeit vor 4 Millionen bis vor 2,3 Millionen Jahren anzusetzen ist. Als die materielle Verdichtung im Lauf des zweiten, dritten u n d des jetzigen vierten Yugas zunahm, hatte dies zur Folge, dass die Menschen als Kollektiv immer mehr ihre geistige Herkunft vergaßen. Wie bereits erwähnt (S. 144f.), gehörte dieses Vergessen z u m Schöpfungsplan, war aber nichtsdestoweniger mit großen Risiken verbunden. Die Gefahr wuchs, dass die Menschen sich in der Materie verlieren u n d nicht mehr aus ihrem natürlichen Selbst- u n d Gottesbewusstsein heraus leben und genau dies geschah zunehmend. (Was hier über den Schöpfungsplan gesagt wird, darf nicht missverstanden werden. Zum Schöpfungsplan gehören die z u n e h m e n d e Verdichtung u n d das natürliche Vergessen, aber nicht die Übergriffe, die Manipulationen, die Kriege usw.). Damit die Menschen die Erinnerung an ihre geistige Herkunft nie ganz vergaßen, ließen die Lichtwesen ihnen immer ihre Hilfe zukommen, ohne jedoch den freien Willen der Menschen zu beeinträchtigen oder ihnen Lernerfahrungen abzunehmen. So wirkten sie meistens nur aus d e m Unsichtbaren heraus. Aber in gewissen Momenten erschienen einzelne auch physisch bei den Menschen. Die Fähigkeit der Lichtwesen, durch die Materialisation ihres Körpers in Menschengestalt zu erscheinen, ist immer vorhanden u n d beschränkt sich nicht auf den Anfang des ersten Yugas. Das bedeutet: Einzelne Lichtwesen erschienen auch zu späteren Zeitpunkten durch Materialisation auf der Erde. In den mythischen Überlieferungen aller Kulturen finden wir Spuren dieser „Götter" u n d Avatare. Jedoch ging das konkrete Wissen um die geistige Herkunft des Menschen im Lauf der Zeit verloren oder wurde von verschiedenen Schichten der Verfälschung überdeckt. Vielerorts entstanden manipulative schamanische, ritualisti156
Götter auf Erden: Mythos und Geschichte
sehe u n d religiöse Strukturen, wodurch die Völker sich selbst schwächten. Und d a n n kamen auch noch Invasoren u n d Kolonialherren. Ganze Kulturen w u r d e n vernichtet. Indigene Völker w u r d e n massakriert. Alte Schriften wurden verbrannt. Das ursprüngliche Wissen ging jedoch nie ganz verloren, nur schon deshalb, weil die Eingeweihten immer wieder reinkarnierten, damit zum entscheidenden Zeitpunkt die Erinnerung an unsere geistige Herkunft weltweit neu erwachen kann. Und dazu gehört auch die Reaktivierung unserer menschlichen Potentiale u n d das Erkennen unserer Lebensaufgabe hier auf Erden.
Melchisedek In allen Kulturen finden wir Berichte von besonderen Menschen, die keine irdischen Eltern hatten. Bekannt sind die Überlieferungen aus d e m alten Ägypten (diese werden das Thema des Folgebandes sein). Die Griechen ü b e r n a h m e n viele der ägyptischen Geschichten u n d vermischten sie mit ihren eigenen Mythen, deren wahre Bedeutung sie zum Teil selbst schon nicht mehr kannten. So entstanden die vielen Sagen von olympischen Göttern, Giganten, Titanen u n d Heroen, alle mit einem wahren kosmogonischen u n d historischen Kern. Auch das Alte Testament enthält Beschreibungen eines Menschen ohne Eltern. Er wird als „König von Salem" bezeichnet. Mit dieser Person verbindet sich die Erinnerung an die Erscheinungen eines bestimmten Lichtwesens vor einzelnen Menschen oder Menschengruppen im nahöstlichen Bereich. Diejenigen, die begannen, das mündlich Überlieferte aufzuschreiben, brachten diese immer wieder erscheinende Lichtgestalt mit d e m Namen Melchisedek in Verbindung. 1 Am bekanntesten ist die kurze Geschichte seiner Begegnung mit Abraham (1 Mose 14,18-24), die jedoch erst viel später - mit entsprechenden priesterlichen Bearbeitungen - in der heute vorliegenden Form entstanden ist. Der Name Melchisedek erscheint auch in den Schriftrollen v o m Toten Meer, u n d zwar im Schriftstück mit der Katalognummer 11Q13, das aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. stammt. Die Übersetzer gaben diesem Fragment den Titel „Das K o m m e n des Melchisedek". Beschrieben wird eine zukünftige Zeit des Schuldenerlasses u n d der Sündenvergebung. Vermittler dieses Heils wird Melchisedek sein. „Für den Verfasser [dieser Schriftrolle] ist Melchisedek ein äußerst erhabenes, göttliches Wesen, das er mit Namen benennt, die im allgemeinen Gott vorbehalten sind: mit den hebräischen Namen el u n d elohim. [...] Durch die Macht Melchisedeks soll die irdische Herrschaft vom Satan (hier Belial genannt) auf die gerechten Söhne des Lichts übergehen." 2 Mit dem Namen Melchisedek wird also explizit ein Elohim-Wesen bezeichnet, 157
Kapitel 7
d a s i n d e r V e r g a n g e n h e i t b e r e i t s e r s c h i e n e n ist u n d e r n e u t e r s c h e i n e n soll, u m die H e r r s c h a f t d e s „Belial" z u b e e n d e n . M e l c h i s e d e k w i r d a u c h i m N e u e n T e s t a m e n t als W e s e n m i t a u ß e r g e w ö h n l i c h e r H e r k u n f t e r w ä h n t , u n d z w a r als h o h e R e f e r e n z f ü r Jesus! [...] ins Allerheiligste hinter dem Vorhang im himmlischen Tempel, dorthin ist Jesus als unser Wegbereiter vorausgegangen. Denn er ist für alle Zeiten unser Oberster Priester nach der Art des Melchisedek. (Hebr 6,19b-20) Melchisedek war König von Salem u n d Priester des höchsten Gottes. [...] Melchisedek bedeutet eigentlich „König der Gerechtigkeit". Weil er König von Salem war, heißt er auch „König des Friedens". Man kennt weder seine Eltern noch seinen Stammbaum; seine Lebenszeit hat weder Anfang noch Ende. Er gleicht dem Sohn Gottes und bleibt Priester für alle Zeit. (Hebr 7 , 1 - 3 ; Einheitsübersetzung) Die F o r m u l i e r u n g „ m a n k e n n t w e d e r s e i n e E l t e r n n o c h s e i n e n S t a m m b a u m " l a u t e t i n ä l t e r e n B i b e l ü b e r s e t z u n g e n : „Er h a t w e d e r Vater n o c h M u t t e r , n o c h S t a m m b a u m . " E s ist u n g e w ö h n l i c h , d a s s d i e Eltern u n d die A b s t a m m u n g e i n e s K ö n i g s u n b e k a n n t s i n d . A u s d e m K o n t e x t d i e s e s A p o s t e l b r i e f e s k a n n a b g e l e i t e t w e r d e n , d a s s „König v o n Salem" n i c h t die B e z e i c h n u n g f ü r e i n e n i r d i s c h e n K ö n i g war, s o n d e r n e i n E h r e n t i t e l f ü r ein Lichtwesen, das d e m „himmlischen Tempel" e n t s t a m m t .
Die W e i ß e Büffelfrau und die vier Zeitalter E i n e i n N o r d a m e r i k a b e k a n n t e E r s c h e i n u n g e i n e s L i c h t w e s e n s ist d i e Heilige B ü f f e l f r a u , a u c h „Weiße B ü f f e l f r a u " g e n a n n t . Die Ü b e r l i e f e r u n g d e r S i o u x b e r i c h t e t v o n e i n e r f ü r c h t e r l i c h e n D ü r r e i n d e r f e r n e n Verg a n g e n h e i t , d i e z u e i n e r g r o ß e n H u n g e r s n o t f ü h r t e . Als letzte H o f f n u n g s a n d t e d e r H ä u p t l i n g s e i n e z w e i b e s t e n Jäger los. Lange Zeit waren sie unterwegs, ohne ein einziges Tier gesichtet zu haben. Sie hielten Rat und beschlossen, auf einen Berg zu steigen, um von der Höhe her das Jagdgebiet besser überschauen zu können. Nach einer Weile erblickten sie in der Ferne eine Gestalt, die, durch die Lüfte schwebend, sich auf sie zubewegte. Als sie näher kam, sahen sie zu ihrer Verwunderung, dass es eine Frau von außergewöhnlicher Schönheit war. [Sie kündet ihr Erscheinen im Dorf der hungernden Menschen an ...] Nach vier Tagen erschien die Heilige Frau im Zeltdorf. Der Häuptling begrüßte sie ehrerbietig und führte sie zum Heiligen Zelt. Sie betrat es u n d schritt im Sinne der Sonnenbahn mehrmals im Kreise herum. [Sie überreicht den Menschen die Heilige Pfeife ...] „Seht euch den Pfeifenkopf aus rotem Stein an!", führ sie dann fort. „Er verkörpert den Büffel, aber 158
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auch Fleisch und Blut des roten Mannes. Der Büffel stellt das Universum dar, und seine vier Beine verkörpern die Vier Zeitalter der Schöpfung und die vier Himmelsrichtungen. Als Wakan Tanka die Welt erschuf, beheimatete er den Büffel im Westen, damit er die Flut aufhalte. In jedem Jahr verliert der Büffel ein Haar, in jedem der Vier Zeitalter ein Bein. Der Heilige Kreis wird enden, w e n n der Büffel alle seine Haare und Beine verloren hat. Dann wird die Erde erneut überflutet werden." Dann wandte sich die Heilige Weiße Büffelfrau an die Frauen ringsum und sprach zu ihnen: „Mit der Arbeit eurer Hände u n d der Frucht eures Leibes erhaltet ihr die Menschheit am Leben. Ihr entstammt der Mutter Erde, ihr Mütterlichen. Was ihr für das Leben tut, ist ebenso groß und gewichtig wie das Werk der Jäger und Krieger." (...) Die Heilige Büffelfrau in ihrer mütterlichen Fürsorglichkeit brachte ihren Schwestern auf Erden noch so manches Geschenk/ Die F o r m u l i e r u n g „ihre S c h w e s t e r n auf E r d e n " m a c h t d e u t l i c h , d a s s d i e W e i ß e B ü f f e l f r a u n i c h t v o n d e r E r d e k a m , a b e r M e n s c h e n g e s t a l t ann a h m . E i n e S c h l ü s s e l p e r s o n d e r n o r d a m e r i k a n i s c h e n Ü b e r l i e f e r u n g ist also e i n L i c h t w e s e n , d a s sich r e g e l m ä ß i g o d e r s p o r a d i s c h m a t e r i a l i s i e r t u n d als F r a u e r s c h e i n t . Die allegorische B e s c h r e i b u n g , d a s s d e r Büffel m i t j e d e m Zeitalter e i n Bein verliert, ist a u c h e i n z e n t r a l e s p r o p h e t i s c h e s M o t i v i n d e n S a n s k r i t s c h r i f t e n , n u r d a s s d o r t n i c h t v o n e i n e m Büffel, s o n d e r n v o n e i n e m Stier die R e d e ist. Der Stier r e p r ä s e n t i e r t D h a r m a , d a s L e b e n d e s M e n s c h e n i m E i n k l a n g m i t d e n S c h ö p f u n g s g e s e t z e n . M i t d e m Verlust e i n e s j e d e n D h a r m a - B e i n e s fällt die M e n s c h h e i t m e h r a u s i h r e m Gleichg e w i c h t . A m E n d e d e s d r i t t e n Yugas, v o r f ü n f t a u s e n d Jahren, s p r a c h e i n heiliger K ö n i g z u m D h a r m a - S t i e r i m H i n b l i c k auf d a s a n b r e c h e n d e d u n k l e Zeitalter (Kali-Yuga): „Im ersten Yuga (Satya-Yuga) wurden deine vier Beine durch die vier Dharma-Grundsätze - Losgelöstheit, Reinheit, Achtung vor allen Lebewesen, Wahrhaftigkeit - gebildet. Aber nun sind drei deiner Beine durch überhandnehmende Gottlosigkeit in Form von Stolz (srnaya), Anhaftung (sanga) und Wahn (mada) gebrochen worden. Du stehst nur noch auf einem einzigen Bein, der Wahrhaftigkeit, doch Kali, der durch Lüge erstarkt, wird versuchen, auch dieses letzte Bein zu zerstören." (SrimadBhägavatam 1.17.24-25) 4 Als d i e W e i ß e B ü f f e l f r a u sich v o n d e n M e n s c h e n v e r a b s c h i e d e t e , tat sie dies m i t vier t a n z e n d e n K r e i s b e w e g u n g e n u n d sagte, d a s s sie i n j e d e m d e r vier Zeitalter e r s c h e i n e . U n d s o w a r t e n u n d h o f f e n viele d e r n o r d a m e r i k a n i s c h e n U r e i n w o h n e r auf d a s W i e d e r k o m m e n d e r W e i ß e n Büff e l f r a u . W e n n d i e s e s L i c h t w e s e n w i e d e r e r s c h e i n t , s o h e i ß t es, w i r d d i e geistige D ü r r e d e r M e n s c h h e i t ü b e r w u n d e n w e r d e n . 159
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„Kachinas" ist ein a u s d e r S p r a c h e d e r Hopi a b g e l e i t e t e r Überbegriff f ü r W e s e n a u s d e n h ö h e r e n W e l t e n u n d a u s d e r m y t h i s c h e n V e r g a n g e n h e i t . Sie wirken als Vermittler zwischen den M e n s c h e n u n d den h o h e n kosmischen Instanzen u n d gelten d e s h a l b als die Bringer d e s Regens, d e r N a h r u n g und d e s gesellschaftlichen W o h l s . In b e s t i m m t e n Hopi-Zeremonien r e p r ä s e n t i e r e n T ä n z e r mit traditionellen K o s t ü m e n u n d Masken j e n e Kachinas, die a n g e r u f e n w e r d e n sollen. E n t s p r e c h e n d diesen M a s k e n u n d K o s t ü m e n w e r d e n auch hölzerne Kachina-Puppen geschnitzt, u r s p r ü n g l i c h z u m Zweck, d a s s die Kinder die v e r s c h i e d e n e n Kachinas u n d d e r e n Geschichte k e n n e n l e r n e n . H e r a n w a c h s e n d e M ä d c h e n b e k a m e n in Einweihungsz e r e m o n i e n e i g e n e Kachina-Puppen als Zeichen d e s S e g e n s f ü r G e s u n d h e i t und Fruchtbarkeit. Heute sind Kachina-Puppen auch beliebte Souvenirs.
G e m ä ß d e n alten Ü b e r l i e f e r u n g e n w a r e n die Kac h i n a s einst physisch auf d e r Erde g e g e n w ä r t i g , i n d e m sie a u s d e n geistigen W e l t e n e r s c h i e n e n oder über das Meer oder aus dem Sternenmeer zu d e n Hopi k a m e n . Am b e k a n n t e s t e n ist heute die Figur d e s Kokopelli o d e r Kökopilau, d e r f l ö t e n s p i e l e n d e u n d wild t a n z e n d e Kachina, d e r mit e i n e m Buckel (pilau) dargestellt wird, weil e r u n t e r s e i n e m U m h a n g e i n e n Rucksack voller Kräuter u n d S a m e n trug. „Der Kökopilau-Kachina singt ein Lied in einer so alten Sprache, d a s s kein h e u t i g e r Hopi a u c h n u r ein W o r t d a v o n vers t e h t . Die Hopi w i s s e n nur, d a s s die Kachinas sie bei ihren W a n d e r u n g e n begleitet h a b e n [...]." (Frank W a t e r s : Das Buch der Hopi, S. 51f., 178.)
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Die Kachinas N e b e n d e r W e i ß e n B ü f f e l f r a u s i n d d i e b e r ü h m t e s t e n m y t h i s c h e n Gestalt e n N o r d a m e r i k a s die K a c h i n a s . G e m ä ß d e n h e u t i g e n L e x i k o n e r k l ä r u n g e n h a n d e l t es sich b e i d e n K a c h i n a s (in d e r H o p i - S p r a c h e katsina, pl. katsinum o d e r katsincim) u m e i n e n S a m m e l b e g r i f f f ü r ü b e r n a t ü r l i c h e W e s e n , N a t u r g e i s t e r u n d h e r o i s c h e M e n s c h e n d e r V e r g a n g e n h e i t . * Die i n d i g e n e n P u e b l o - K u l t u r e n k e n n e n i n s g e s a m t r u n d 3 0 0 K a c h i n a s . Die w i c h t i g s t e n w e r d e n bei b e s t i m m t e n R i t u a l e n v o n T ä n z e r n m i t M a s k e n u n d K o s t ü m e n dargestellt. U r s p r ü n g l i c h jedoch, s o g e h t a u s d e n m y t h o l o g i s c h e n B e s c h r e i b u n g e n h e r v o r , b e z o g sich d e r Begriff „Kachina" auf h e l d e n h a f t e u n d w u n d e r t ä t i g e W e s e n , die i n d e r V e r g a n g e n h e i t e i n m a l p h y s i s c h auf E r d e n w a r e n u n d w i e M e n s c h e n a u s s a h e n , a b e r k e i n e gewöhnlichen Menschen waren. Sie [die Menschen nach der großen Flut] wurden von einer Anzahl Kachinawesen begleitet. Die Kachinawesen waren nicht auf die gleiche Weise in die Vierte Welt gekommen wie die anderen Menschen. Sie waren ja auch keine Menschen. Sie waren Geistwesen, ausgesandt, den Klans zu helfen und sie zu führen, und dabei nahmen sie die Gestalt gewöhnlicher Menschen an und galten als Kachinaklan. 5 A u f f ä l l i g ist h i e r die F o r m u l i e r u n g „ u n d n a h m e n die Gestalt g e w ö h n licher M e n s c h e n an". Die V e r m u t u n g , d a s s e s sich h i e r u m e i n e Materialisation h a n d e l t e , w i r d d u r c h f o l g e n d e G e s c h i c h t s e r z ä h l u n g b e s t ä t i g t , sogar m i t e b e n d i e s e m W o r t : Das Volk der Hopi glaubt, dass auf der Erde alles in zwei Formen existiert: in einer physischen und in einer geistigen. Das Wort katsinum bedeutet „Geist". Hiervon wurde der Name „Kachina" abgeleitet. / Die Geschichte, wie die Kachinas zum Volk der Hopi kamen, liegt weit in der Vergangenheit u n d beginnt in einem alten Dorf in einer Zeit, als für viele Jahre Dürre und Hunger herrschte. Allmählich gingen die Nahrungsvorräte zu Ende, und die ersten Menschen verhungerten. Als alle Hoffnung verlorenging, wandten sich die Kachinas den Menschen zu u n d erbarmten sich ihrer. Sie beschlossen, vor den Menschen sichtbar zu erscheinen, und materialisierten sich in einer menschlichen Gestalt, um ihnen mit * „Sie sind unsichtbare Lebenskräfte - keine Götter, eher Vermittler, Boten. Ihre Hauptaufgabe ist es daher, Regen zu bringen, eine reichliche Ernte u n d die Fortdauer des Lebens zu sichern. [...] Wie ihr Name sagt (ka = Ehrfurcht, china = Geist), sind sie hochgeachtete Geister: Geister der Toten, Geister der Mineralien, der Pflanzen, Vögel, Tiere und menschlichen Wesen, der Wolken, anderer Planeten und Geister von Sternen, die noch nicht an unserem Himmel erschienen sind; Geister aller unsichtbaren Lebenskräfte." (Frank Waters: Das Buch der Hopi, S. 176f.) 161
Kapitel 6
ihren Kräften zu helfen, Nahrung anzubauen, Regen zu rufen und die Kranken durch Gebete in Form von Liedern und Tänzen zu heilen.6 Der heute bekannteste Kachina ist Kokopelli, in einem anderen HopiDialekt auch Kökopilau genannt, der flötenspielende Kulturbringer. Zwei andere bekannte Kachinas sind Aholi u n d Eototo. Von ihnen wird berichtet, dass sie in einem vergangenen Zeitalter zu zweit erschienen und im Verlauf ihres Daseins in kriegerische Handlungen verwickelt wurden. Aholi stellte sich den Gegnern in den Weg u n d starb in diesem Kampf, wodurch er Eototo Zeit verschaffte, damit dieser als Anführer mit seinem Volk e n t k o m m e n konnte. Nach langen Wanderungen kam Eototo in das Land, das z u m Stammesland der Hopi wurde, u n d dort erschien Aholi von Neuem u n d tat sich wieder mit Eototo zusammen. Der Name „Aholi" geht vermutlich auf das Hopi-Wort ahulti, „wiederkehren", zurück u n d hat seine Wurzel in den alten mittelamerikanischen Sprachen. Auch der Name Eototo hat seine Wurzeln in Mittelamerika. Er ist abgeleitet vom Namen des aztekischen Schöpfergottes Ometeotl, der mit d e m Regen, der Sonne u n d der Entstehung des Mais in Verbindung gebracht wird. Ometeotl wird manchmal auch mit dem b e r ü h m t e n Quetzalcoatl gleichgesetzt. 7 Die Namen dieser zwei historisch wichtigsten Kachinas weisen also in den Süden, nach Mittelamerika. Sie sind keine isolierten Erscheinungen. Die gesamte Hopi-Sprache gehört zur uto-aztekischen Sprachfamilie, was jenen Darstellungen Glaubwürdigkeit verleiht, die sagen, dass die ersten nordamerikanischen Völker aus dem Süden gekommen seien; Mittelamerika sei nur die letzte Station auf einer langen Wanderung gewesen, die im dritten Zeitalter begonnen habe - u n d das dritte Zeitalter endete mit einer großen Flut. Erst viel später, so sagt die HopiÜberlieferung, seien auch Völker aus dem Norden (d. h. aus Asien über die Beringstraße) in den nordamerikanischen Kontinent vorgestoßen, u n d es seien diese Völker gewesen, die begannen, mit Waffengewalt u n d aggressiver Taktik Land zu erobern. 8
Kamen die Vorfahren d e r Hopi aus d e m S ü d e n ? Das Buch der Hopi entstand, indem Frank Waters von 1960 bis 1962 bei den Hopi lebte u n d das Zeugnis von dreißig eminenten Vertreterinnen u n d Vertretern der verschiedenen Linien u n d Fraktionen sammelte. Frank Waters war der erste Außenstehende, dem die Hopi das Wissen um ihre Mythen u n d Rituale detailliert u n d offen mitteilten, vielleicht deshalb, weil er selber indigene Wurzeln hatte (er war väterlicherseits mit dem Cheyenne-Stamm verwandt). Während dieser Zeit 162
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sagte ihm sein Gastgeber u n d Übersetzer, Oswald White Bear Fredericks ( 1 9 0 5 - 1 9 9 6 ) : „Die wirklichen Kachinas sind, wie wir wissen, Geistwesen von anderen Planeten u n d Sternen." 9 Derselbe „White Bear" f ü h r t e f ü n f z e h n Jahre später mit d e m NASA-Ingenieur Joseph Blumrich ausführliche Gespräche u n d bezeichnete die Kachinas zu diesem Zeitpunkt als Außerirdische, die bei den Menschen erschienen u n d mit ihnen lebten. Auf der Grundlage dieser Gespräche schrieb Blumrich das Buch Kässkara und die sieben Welten - Die Geschichte der Menschheit in der Überlieferung der Hopi-Indianer (1979/1985). Darin schildert W h i t e Bear, wie die Vorfahren der Hopi im letzten Zeitalter (Dritte Welt) in einem Land lebten, wo sich heute der Pazifik befindet. Diese Kultur wurde am Schluss vom Reich des östlichen Meeres (Atlantik) angegriffen u n d zerstört. Damals setzten geologische Bewegungen ein, die bewirkten, dass das gesamte Land allmählich unterging u n d evakuiert werden musste. Hier kamen die Kachinas zu Hilfe, indem sie mit „fliegenden Schilden" erste Pioniergruppen zum neu auftauchenden südamerikanischen Land brachten. Das war vor r u n d 80 000 Jahren. Das Land, das als erstes auftauchte, w u r d e später in weiteren geologischen Schüben angehoben, was die Stämme zwang, diesen Ort zu verlassen und in niedriger gelegene Gegenden zu ziehen. Nach vielen Stationen, insbesondere in der „Roten Stadt", seien sie letztlich im heutigen Stammesland der Hopi angekommen. Ist dies ein authentischer Mythos? Falls ja, wäre dies eine einzigartige Geschichtsdarstellung, die von einem alten Stamm über Jahrtausende überliefert wurde. Sehr bald wurden auch kritische Stimmen laut. Der halbindigene Frank Waters wurde kritisiert, er sei kein akademischer Ethnologe. 10 Dasselbe w u r d e Joseph Blumrich vorgeworfen, und über White Bear wurde gesagt, er sei kein offizieller Sprecher der Hopi u n d auch kein Träger von Geheimwissen. W h i t e Bear wurde sogar von gewissen Fraktionen der Hopi kritisiert. Die einen warfen ihm vor, er habe das alte Wissen verraten. Anderen (vorwiegend denjenigen, die zum Christentum konvertiert waren) missfiel, dass er einen „traditionalistischen" Standpunkt e i n n a h m u n d die alten Mythen neu belebte. Tatsächlich macht es den Anschein, dass der belesene Oswald W h i t e Bear Fredericks die Überlieferung der Hopi mit Begriffen der m o d e r n e n Esoterik u n d Präastronautik anreicherte. Die „fliegenden Schilde" wurden als „fliegende Untertassen" gedeutet, d.h. als Raumschiffe von anderen Planetensystemen, u n d die Kachinas w u r d e n zu Außerirdischen. Das bedeutet aber nicht, dass W h i t e Bear die Überlieferung verfälscht hat. Er hat alle Elemente des Mythos beibehalten u n d sie vollständig u n d dazu in einer bisher noch nie dagewesenen Ausführlichkeit wiedergegeben. Dabei versah er diese Elemente jedoch zum Teil mit neuen Interpretationen, was vollkommen legitim ist. W h i t e Bear, der neben 163
D i e P r o p h e z e i u n g e n d e r Hopi Die Hopi-Sprache kannte bis weit ins 20. jahrhundert hinein keine Schrift. Alle Überlieferungen erfolgten mündlich. Die älteste schriftliche Dokumentation von Hopi-Prophezeiungen entstand 1 8 5 8 , als der Ethnologe jacob Hamblin mit Missionaren der Mormonen das Hopi-Reservat besuchte. Neben den sprachlichen und religiösen Schwierigkeiten kamen zwei weitere erschwerende Faktoren hinzu: die Verschwiegenheit der Hopi gegenüber Außenstehenden und die Unterschiedlichkeit der verschiedenen Überlieferungslinien. Dennoch wissen wir heute, dass die Mythen und Prophezeiungen der Hopi drei zentrale gemeinsame Elemente enthalten. 11 Die endzeitlichen Erwartungen: Die Hopi bezeichnen das heutige Zeitalter als Koyäan-isqatsi, „gestörtes/verlorenes Gleichgewicht". Dieser Begriff wurde bekannt als Titel eines Kinofilms von Godfrey Reggio: Koyaanisqatsi - Life Out of Balance (1982). Massau'u o d e r M ä s a w : Dies ist ein Kachina, der bereits im letzten Zeitalter (Dritte Welt) bei den Menschen weilte und nach der großen Katastrophe bei den Überlebenden erschien und zum Schutzpatron der Menschen der Vierten Welt wurde. Er soll auch in der Zeit der kommenden Umwälzungen wieder erscheinen. Einige Hopi weisen auf die sprachliche Ähnlichkeit zwischen ihrem Wort Massau'u/Mäsaw und dem biblischen Wort Messias hin. 12 Pahäna, der Ältere W e i ß e Bruder: Pahäna (Bahana) ist ein Held aus der Zeit nach der großen Flut. Die Prophezeiung seiner Wiederkunft bestand bereits, als die ersten weißen Siedler nach Nordamerika kamen. „Als die Franziskanermönche [ca. 1 5 4 5 ] kamen, dachten die Hopi zunächst, sie seien der Ältere Weiße Bruder. Dann aber entdeckten sie bald, dass sie es nicht waren." 13 Die verschiedenen Versionen der Geschichte von Pahäna beginnen alle bei der Zeit der großen Flut. Die ersten Generationen der Überlebenden bekamen von Massau'u heilige Steintafeln mit Symbolen und Zeichnungen, die sowohl Lehren als auch Prophezeiungen und Warnungen darstellen. „Der große Häuptling des Bogen-Klans führte die Gläubigen in dieses neue Land, aber er fiel in Machenschaften des Bösen. Seine zwei Söhne tadelten ihn für diesen Fehler, und nach seinem Tod übernahmen sie die Verantwortung der Führung. Beide Brüder bekamen einen Teil der heiligen Steintafeln, und ihnen wurde aufgetragen, sie an einen Ort zu bringen, zu dem der Große Geist sie führen werde."1'1 Der jüngere („rote") Bruder blieb zurück, während der ältere („weiße") Bruder in östlicher Richtung über das Meer verschwand, um zur gegebenen Zeit zurückzukehren. „Der Ältere Bruder wird dem jüngeren alles Land zurückgeben, das diesem die Bösen unter den Weißen g e n o m m e n haben werden. [...] Die Hopi-Führer haben die Führer im Weißen Haus und die Führer im Haus aus Glas [UNO] gewarnt, aber sie hören nicht. [...] Die Hopi bewahren immer noch die heiligen Steintafeln, und sie warten nun auf die Ankunft ihres Wahren Weißen Bruders."15 Die Bezeichnung Älterer oder Großer Weißer Bruder bezieht sich - ebenso wie die Bezeichnung Weiße Büffelfrau - nicht auf die Hautfarbe, sondern auf die Reinheit der Ausstrahlung und des Herzens (Wahrheitsliebe).
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s e i n e r S t a m m e s r e l i g i o n a u c h d i e c h r i s t l i c h e Religion p r a k t i z i e r t e , berief sich auf die i n t a k t e Ü b e r l i e f e r u n g s l i n i e s e i n e r Familie (sein O n k e l w a r e i n H o p i - H ä u p t l i n g ) , u n d e r b e t o n t e , d a s s die Ü b e r l i e f e r u n g e n f r ü h e r n i e v o l l s t ä n d i g a n A u ß e n s t e h e n d e w e i t e r g e g e b e n w o r d e n seien, d a i h r I n h a l t s o s e h r d e n Religions- u n d d e n G e s c h i c h t s l e h r e n d e r herrschenden Weißen widerspreche. „Es ist nun die Zeit gekommen, dass wir davon sprechen u n d die Wahrheit darüber sagen, wer wir sind und warum wir hier sind - in der Hoffnung, dass uns eines Tages jemand verstehen wird. (...) Aus der langen, langen Geschichte meines Volkes kommt für euch eine Warnung." 16 Z u r U n t e r s t ü t z u n g d e r Position v o n W h i t e Bear lässt sich s a g e n , d a s s a u c h F r a n k W a t e r s A n f a n g d e r 1 9 6 0 e r Jahre b e r e i t s H i n w e i s e auf d i e geheime oder zurückgehaltene Version der alten Hopi-Überlieferungen z u r M e n s c h h e i t s g e s c h i c h t e z u h ö r e n b e k o m m e n h a t t e . I n s e i n e m Buch f i n d e n w i r alle g r u n d l e g e n d e n E l e m e n t e d e r D a r s t e l l u n g , die W h i t e Bear f ü n f z e h n Jahre s p ä t e r detailliert a u s f o r m u l i e r t e : die H e r k u n f t d e r H o p i a u s d e m S ü d e n , d i e E r i n n e r u n g a n die E n t s t e h u n g d e r A n d e n , d i e A n k u n f t d e r V o r f a h r e n d e r H o p i a u s d e m W e s t e n , d . h . ü b e r d e n Pazifik, i n d e m sie v o n Insel z u Insel f u h r e n . (Diese I n s e l k e t t e liegt h e u t e H u n d e r t e v o n M e t e r n u n t e r d e m Wasser. 1 7 ) |Mäsaw sprach:] „Als die früheren Teile der Welt unter das Wasser gestoßen wurden, wurde das neue Land in der Mitte heraufgedrückt, um das Rückgrat der Erde zu werden. Ihr steht n u n (zu Beginn der Vierten Welt] auf seinein citvila (Westabhang). Aber ihr habt noch nicht eure Wanderungen gemacht. [...]"1X Obwohl die Grundbedeutung des Schöpfungsmythos der Hopi und das Symbol, das ihn ausdrückt, subjektiv sind, können wir nicht über den wörtlichen Inhalt hinwegsehen, nämlich dass die Hopi von Westen nach Amerika kamen u n d dass sie das Meer mit Booten oder Flößen von einem „Trittstein" zum anderen, d.h. von einer Insel zur nächsten überquerten. Ähnlich kann man die Mythen der alten Quiche Maya auslegen, die berichten, dass die Gewässer sich teilten und dass die Menschen das Meer über „Trittsteine", die in einer Reihe im Sand lagen, überquerten „Steine in einer Reihe, Sand unter dem Wasser". 19 Tief im tropischen Süden, niemand weiß wo, lag die geheimnisvolle Rote Stadt des Südens, Palätkwapi, Rotes Haus. Vielleicht war es in Mexiko, vielleicht in Zentral- oder Südamerika. (...) Unter der Leitung der Kachinawesen wurde Palätkwapi in drei Teilen erbaut. (...) Das Zeremoniengebäude war vier Stockwerke hoch [...] Im ersten Stockwerk lehrten die Kachinawesen die Initianden die Geschichte und die Bedeutung der vergangenen drei Welten und den Sinn dieser Vierten Welt (...) Das vierte Stockwerk war kleiner als die unteren drei, und dadurch war das 165
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Zeremonialgebäude einer Pyramide ähnlich. Auf dieser obersten Ebene waren nur Initianden mit erweitertem Bewusstsein zugelassen. 20 Es kam jedoch die Zeit, in der das Böse [in Palätkwapi] Einzug hielt. [...] [Die Stadt wird angegriffen, und die Kachinas helfen den Bewohnern.] „Wir aber, die Kachinawesen, werden hier bleiben und die Stadt verteidigen, während ihr die Dunkelheit benutzt, um zu flüchten. Für uns ist die Zeit noch nicht gekommen, zu unseren weit entfernten Planeten und Sternen zurückzukehren. Aber es ist Zeit für uns, euch zu verlassen. Wir werden mit Hilfe unserer Kräfte auf einen bestimmten hohen Berg gehen, den ihr erkennen werdet [...] Wir sind Geistwesen und werden niemals mehr von euch oder eurem Volk gesehen werden. [...]"21 I m W i d e r s p r u c h z u d i e s e r l e t z t e n A u s s a g e b e r i c h t e n a n d e r e Überlieferungen, die Kachinas seien auch später noch - im heutigen Stamm e s l a n d d e r H o p i - e r s c h i e n e n , n a c h d e m alle K l a n e d o r t a n g e k o m m e n waren: Jedes Jahr kamen die Kachinas, um den Menschen zu helfen, und brachten Segen von anderen Sternen, Welten und Planeten. [...] In Wirklichkeit kommen sie aber von viel weiter her, von benachbarten Sternen, aus Sternbildern, die zu weit entfernt liegen, als dass man sie sehen könnte; sie kommen aus geheimnisvollen Geisterwelten. 22 W ä h r e n d die H o p i F r a n k W a t e r s n u r B r u c h s t ü c k e d e r Ü b e r l i e f e r u n g i h r e r H e r k u n f t m i t t e i l t e n , e r z ä h l t e W h i t e Bear g e g e n ü b e r J o s e p h Blumrich e i n e a u s f ü h r l i c h e Version, w a s i m Buch r u n d 1 0 0 S e i t e n ergab. B l u m r i c h g i n g i m F o l g e n d e n auf jedes Detail d e r G e s c h i c h t e ein, ind e m e r die A n g a b e n m i t a l t e n Q u e l l e n u n d m i t d e r a k t u e l l e n F o r s c h u n g verglich. E r k a m z u m Schluss, d a s s d a s L a n d , d a s i n d e r E n d p h a s e der Dritten Welt auftauchte u n d später a n g e h o b e n w u r d e , die heutig e A n d e n - H o c h e b e n e m i t d e m Titicaca-See ist. (Die A n d e n s i n d g e m ä ß d i e s e r Ü b e r l i e f e r u n g also n i c h t s o alt, w i e d i e m o d e r n e Geologie sagt.) Die e r s t e n B a u w e r k e d i e s e r n e u e n W e l t w u r d e n v o n d e n K a c h i n a s m i t ihrer Technologie errichtet. Blumrich vermutet, dass die T r ü m m e r der h o c h p r ä z i s e n , u r s p r ü n g l i c h bis z u 1 0 0 0 1 s c h w e r e n B a u s t e i n e v o n P u m a P u n k u (siehe Fotos auf S . 2 2 5 ) Ü b e r r e s t e d i e s e r l e g e n d ä r e n K a c h i n a b a u t e n s i n d . Diese e r s t e S t ä t t e w a r e i n e a n d e r e als d i e viel s p ä t e r u n d a n d e r s w o g e g r ü n d e t e „Rote Stadt". W h i t e Bear v e r t r a t die A n s i c h t , d a s s sich diese p r ä h i s t o r i s c h e U n i v e r s i t ä t d e r K a c h i n a s i n M e x i k o b e f a n d , a n d e m Ort, w o s p ä t e r d i e M a y a - S t a d t P a l e n q u e g e g r ü n d e t w u r d e .
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Parallelen in Australien: die Wondjinas Beschreibungen von Kachina-ähnlichen mythischen Gestalten finden w i r a u c h i n A u s t r a l i e n . Das U r e i n w o h n e r v o l k d e r M o w a n j u m sagt, d i e Menschen seien von kosmischen W e s e n - Wondjinas, auch Wandjinas g e n a n n t - e r s c h a f f e n w o r d e n , u n d diese W e s e n s e i e n s p ä t e r i m m e r wied e r b e i d e n M e n s c h e n e r s c h i e n e n . Sie e n t s t a m m e n d e r „Traumzeit". F ü r d i e a u s t r a l i s c h e n U r e i n w o h n e r ist die S c h ö p f u n g n i c h t s A b g e s c h l o s s e nes, d e n n d i e Zeit h a t w e d e r A n f a n g n o c h E n d e , sie v e r l ä u f t zyklisch. Die m y t h i s c h e T r a u m z e i t ist k e i n e v e r g a n g e n e Vorzeit, s o n d e r n e i n e gegenwärtige Vergangenheit. W o n d j i n a s g e l t e n h e u t e als W o l k e n - u n d R e g e n g e i s t e r , die i n d e r Zeit d e r Natur- u n d M e n s c h e n s c h ö p f u n g p h y s i s c h auf d i e E r d e k a m e n . I n e i n e m M y t h o s h e i ß t es, d i e s e W e s e n s e i e n a u s d e m W e l t a l l o d e r a u s h ö h e r e n W e l t e n g e k o m m e n , i n a n d e r e n , sie s e i e n a u s d e m M e e r o d e r aus der Erde erschienen.
Eine traditionelle Wondjina-Darstellung (Felsmalerei der Ureinwohner Australiens): Wondjinas werden meistens zu zweit oder in Gruppen dargestellt. Sie sind Wesen der höheren Welten, die aber auch als Menschen erscheinen können. Das Fehlen des Mundes symbolisiert die telepathische Kommunikation. Die hier zu sehende vertikale WondjinaDarstellung kann auch im Sinn der Involution interpretiert werden: Wondjinas schufen den Menschen, indem sie selbst zu Menschen wurden. 167
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In der Dreamtime [Traumzeit] sind die mythischen Vorfahren - man nennt sie auch Schöpfungswesen - durch Selbstschöpfung aus der Erde gekommen, und indem diese Schöpfungswesen über das Land gewandert sind und gewisse Taten vollzogen, haben sie das Land geordnet und geschaffen und ihm eine Struktur gegeben."-' „Selbstschöpfung", das ist nichts anderes als Materialisation. Dieselbe I n t e r p r e t a t i o n gibt auch Robert Lawlor in s e i n e m S t a n d a r d w e r k Am Anfang war der Traum - Die Kulturgeschichte der Ahorigines (S. 38, 78): Als Wesen waren die großen Ahnen [die Wondjinas] unermessliche und ungebundene, immaterielle, vibrierende Substanz, ähnlich den Energiefeldern. Sie erschufen, indem sie aus sich selbst Vibrationsenergie zogen und diese Energie verfestigten und indem sie [alle Dinge und Lebewesen] definierten und benannten - der innere Name ist das Potential der Form oder des Geschöpfes. [...] In der Kosmologie der Aborigines wird alles über das Bewusstsein offenbart, das nichts anderes tut, als den Gedanken, den Formen und der Materie eine äußere Gestalt zu geben oder diese Welt zu träumen. Dargestellt w e r d e n die W o n d j i n a s m i t Gesichtern o h n e M u n d : sie seien so mächtig, dass sie nicht zu s p r e c h e n b r a u c h e n . M o d e r n ausgedrückt, sie k o m m u n i z i e r e n telepathisch. Durch ihr Erseheinen auf der Erde w u r d e n sie jedoch sterblich. W e n n f ü r sie die Zeit des Sterbens k a m , zeichneten sie ihr Bild auf eine Felswand u n d g i n g e n in diesen Felsen ein oder e n t s c h w a n d e n in einer n a h e g e l e g e n e n Wasserstelle.
Babaji: ein „Kachina" im 20. Jahrhundert Lichtwesen erschienen nicht n u r in der f e r n e n Vergangenheit. Sie könn e n auch in der h e u t i g e n Zeit erscheinen. W i r m ö g e n d a v o n nichts wissen, doch das b e d e u t e t nicht, dass es nicht geschieht. W e n n Lichtwesen sich materialisieren, t u n sie dies verständlicherweise nicht vor e i n e m schaulustigen P u b l i k u m . G e m ä ß d e m Gesetz der Resonanz e r s c h e i n e n sie vorzugsweise bei M e n s c h e n , die in e i n e m e n t s p r e c h e n d e n Bewusstsein leben. Deshalb f i n d e n w i r Berichte ü b e r solche E r s c h e i n u n g e n vor allem an Orten, wo ein universell-religiöses Bewusstsein gepflegt wird, wie z u m Beispiel im Gebiet des Himalaya. Hier b e r ü h r e n sich die sichtbare u n d die u n s i c h t b a r e Welt auf eine b e s o n d e r s intensive Weise, hier besteht schon seit J a h r t a u s e n d e n eine vielseitige Meditationskultur. Poeten sagen, dies sei der Ort, wo die Götter auf die Erde herniedersteigen - u n d diese F o r m u l i e r u n g ist nicht n u r symbolisch gemeint. In d e n h ö h e r d i m e n s i o n a l e n Parallelebenen des Himalaya sind viele Lichtwesen gegenwärtig u n d w e r d e n m a n c h m a l von M e n s c h e n gese168
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hen. Ein Lichtwesen, das dafür b e r ü h m t ist, zwischen der physischsichtbaren Welt u n d den unsichtbaren Dimensionen hin- und herzugehen, ist Babaji (ausgesprochen bdbadschi). Lichtwesen, die durch Materialisation erschienen, hatten nie die Absicht, Skeptiker u n d Zyniker zu überzeugen, u n d sie vermieden die Öffentlichkeit. Sie suchten u n d „brauchten" keine Anerkennung. Deshalb haben wir nur das Zeugnis einzelner Menschen, die i h n e n begegnet sind, u n d wir k ö n n e n ihnen glauben oder nicht. Einige, die Babaji sahen oder von ihm hörten, mögen ihre Berichte mit begeisterter Phantasie ausgeschmückt haben, u n d der „westliche" Intellekt neigt sogleich dazu, solche Berichte deshalb pauschal abzulehnen. Die „östliche" Mentalität ist hier jedoch in einem idealistischen Sinn pragmatisch: W e n n eine Ausschmückung den w a h r e n Kern einer Geschichte hervorhebt, dient diese Ausschmückung der Wahrheit, so wie Schmuck u n d Schminke die Schönheit einer Frau nicht erzeugen, aber hervorheben. Babajis W i r k e n d u r c h die J a h r t a u s e n d e : Eine breitere Öffentlichkeit e r f u h r erstmals von Babaji u n d seinen Erscheinungen, als Paramahansa Yogananda 1946 sein Buch Autobiographie eines Yogi veröffentlichte. Darin finden sich mehrere Berichte über Babaji, darunter auch solche von Augenzeugen, die beschreiben, wie Babaji sich aus einem Lichtwirbel heraus materialisierte und sich später wieder in Licht auflöste. 24 In diesem Buch hat Kapitel 33 die Überschrift „Babaji, der Yogi-Christus des neuzeitlichen Indien". Darin schreibt Yogananda: Babajis Mission in Indien besteht bis zum heutigen Tage darin, die Propheten in ihrer jeweiligen Aufgabe zu unterstützen. [...] Dass es keine historischen Aufzeichnungen über Babajis Leben gibt, darf uns nicht verwundern. Der große Guru ist in keinem Jahrhundert an die Öffentlichkeit getreten; der missverständliche Glanz öffentlichen Ruhms passt nicht zu seinen tausendjährigen Plänen. 25
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts w u r d e n Babajis Erscheinungen häufiger und f ü h r t e n zu konkreten spirituellen Initiativen, z u m Beispiel auch zu Yoganandas Reise in den Westen u n d zur Veröffentlichung seiner Autobiographie (mit viel Schmuck u n d Schminke, vor allem f ü r seinen Guru). Aber auch Babaji selbst blieb nicht „untätig". Angesichts der z u n e h m e n d e n Bedrohlichkeit der Weltsituation sah er die Notwendigkeit, auch in größeren Kreisen zu erscheinen, letztlich in Kreisen, die f ü r Menschen aus der ganzen Welt offen sein würden. Einer der Schritte in diese Richtung war Babajis Auftreten vor einhundert Jahren in u n d um den Himalaya-Kraftort Haidakhan. 169
Haidakhan Babaji erschien im juni 1970 im Himalaya und wurde nach eingehender Prüfung durch Kenner des alten Wissens als die neue Manifestation des immer wiederkehrenden „Babadschi" anerkannt. Diese beiden Fotos stammen aus der Zeit kurz nach 1970. 170
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B a b a j i k ü n d e t s e i n e R ü c k k e h r a n : H a i d a k h a n ist e i n e kleine Orts c h a f t i m N o r d e n des i n d i s c h e n B u n d e s s t a a t e s U t t a r P r a d e s h (Distrikt Nainital), a m U f e r d e s G a u t a m i - G a n g e s i m K u r m a n c h a l - V o r g e b i r g e des Himalaya. U m 1 8 9 0 s a h e n d i e B e w o h n e r e i n e s k l e i n e n N a c h b a r d o r f e s v o n H a i d a k h a n a n m e h r e r e n Tagen h i n t e r e i n a n d e r e i n Licht a m Abh a n g e i n e s n a h e g e l e g e n e n Berges u n d d e u t e t e n dies als e i n Zeichen f ü r d a s b e v o r s t e h e n d e E r s c h e i n e n eines Lichtwesens. Weil d a s Licht i m m e r z u r s e l b e n Zeit erschien, v e r s a m m e l t e n sich die D o r f b e w o h n e r n a c h e i n i g e n T a g e n k u r z v o r d e m e r n e u t e n E r s c h e i n e n dieses Lichts u n d beg a n n e n , die N a m e n Gottes z u s i n g e n . Das Licht erschien, u n d a u s i h m trat ein s t r a h l e n d e r J ü n g l i n g hervor. Er b l i e b f ü r einige Zeit in d i e s e m Dorf u n d v e r s c h w a n d d a n n spurlos. Etwas s p ä t e r k a m e r i n das Dorf H a i d a k h a n . U m 1 8 9 5 b e g a n n e r d o r t m i t d e m Bau e i n e s a c h t e c k i g e n T e m p e l s u n d half p e r s ö n l i c h bei d e r E r r i c h t u n g mit. Dieser T e m p e l enthält P l a t t e n a u s e i n e m Gestein, das i n d e r g a n z e n G e g e n d n i r g e n d w o v o r k o m m t . „Alte M e n s c h e n i n H a i d a k h a n e r i n n e r n sich a n die Erzähl u n g e n i h r e r Eltern, w o n a c h Babaji die Arbeiter z u e i n e m Berg h i n f ü h r te u n d , n a c h d e m er die Steinblöcke m a r k i e r t hatte, sie a n w i e s , die Platt e n h e r a u s z u h e b e n . D a r a u f h i n v e r w a n d e l t e n sich diese Felsplatten i n e i n völlig a n d e r e s Gestein." 2 6 Babaji w a r bis 1 9 2 2 p h y s i s c h g e g e n w ä r t i g u n d w u r d e d u r c h seine W u n d e r t ä t i g k e i t w e i t h i n b e k a n n t . I m H e r b s t 1 9 2 2 reiste e r i n d e n Tibet u n d b e s u c h t e d a n a c h Ashkot, e i n kleines Königreich a n d e r i n d i s c h e n G r e n z e z u Nepal. Dort w a r e r f ü r einige Tage Gast b e i m König, d e r v o n i h m s e h r b e e i n d r u c k t war. Als Babaji a b r e i s e n wollte, b o t i h m der K ö n i g e i n e S ä n f t e a n u n d half selber m i t , die S ä n f t e z u t r a g e n . Einige Meilen von Ashkot entfernt schickte Babaji den Raja [König] nach Ashkot zurück und setzte seine Reise mit einigen Schülern und einigen Dienern des Rajas fort. Als die Gruppe zum Zusammenfluss der Flüsse Kali und Gori gelangte, sagte Babaji zu allen, dass er zum Wohle aller Menschen wiederkehren werde. Dann trat er auf das Wasser des Flusses, das an dieser Stelle ruhig und tief dahinfließt, ging bis zur Flussmitte, setzte sich auf Yogi-Art nieder und verwandelte sich in Licht und verschwand. 27 I n I n d i e n ist e s üblich, dass g r o ß e Heilige n i c h t k r e m i e r t , s o n d e r n i n e i n e m S a m a d h i - G r a b b e e r d i g t w e r d e n . Von d i e s e m Babaji existiert jedoch k e i n Grab. Die Tatsache, d a s s i h m seine vielen A n h ä n g e r k e i n G r a b m a l e r r i c h t e t e n , k a n n als Indiz d a f ü r g e s e h e n w e r d e n , dass e s v o n i h m k e i n e n L e i c h n a m gab. Bevor Babaji die s i c h t b a r e Welt verließ, b e r e i t e t e er in H a i d a k h a n d e n Ort seines W i e d e r e r s c h e i n e n s vor. E b e n s o h i n t e r l i e ß e r z a h l r e i c h e t r e u e Schüler u n d Zeitzeugen. D e m W a n d e r m ö n c h G a n g o t r i Baba über171
Haidakhan Babaji (physisch präsent von 1970 bis 1 9 8 4 ) , ein „Kachina" im 20. Jahrhundert.
g a b e r seine Gebetskette i n e i n e r S t o f f t a s c h e u n d b e a u f t r a g t e ihn, sie g u t a u f z u b e w a h r e n , d a m i t e r sie i h m bei seiner R ü c k k e h r w i e d e r übergeb e n k ö n n e . Babaji e r s c h i e n m e h r f a c h e i n e m Kind, d a s s p ä t e r u n t e r d e m N a m e n M a h e n d r a Baba z u m b e k a n n t e s t e n B a b a j i - P r o p h e t e n w u r d e . Mitte des 20. J a h r h u n d e r t s v e r s t ä r k t e n sich die Zeichen d e r W i e d e r k u n f t . E s w u r d e sogar die Jahreszahl 1 9 7 0 g e n a n n t . 2 8 I m Juni 1 9 6 9 v e r s t a r b M a h e n d r a Baba, n a c h d e m e r w i e d e r h o l t gesagt hatte, e r h a b e seine A u f g a b e n u n erfüllt, Babaji w e r d e d e m n ä c h s t w i e d e r e r s c h e i n e n . H a i d a k h a n B a b a j i ( „ 1 9 7 0 " - 1 9 8 4 ) : G e n a u e i n Jahr n a c h M a h e n d r a Babas Tod, im Juni 1 9 7 0 , e r s c h i e n Babaji w i e d e r in p h y s i s c h e r Gestalt. Er w u r d e zuerst in e i n e r H ö h l e bei H a i d a k h a n g e s e h e n . D a n n vers c h w a n d e r u n d e r s c h i e n k u r z d a n a c h auf d e r a n d e r e n Seite d e s Ganges i n e i n e m k l e i n e n Kloster, w o e r zwei W o c h e n i n stiller M e d i t a t i o n 172
Götter auf Erden: Mythos und Geschichte
blieb. Gleichzeitig liegen a u c h Berichte v o n a n d e r e n B e g e g n u n g e n vor. M e i s t e n s w u r d e e r i n d e r Gestalt e i n e s s t r a h l e n d e n j u n g e n M a n n e s ges e h e n , m a n c h m a l a u c h als alter M a n n m i t Bart. Es gibt widersprüchliche Darlegungen, wer Babaji zuerst nach seiner Rückkehr in Haidakhan gesehen hat. Es ist möglich, dass alle diese Geschichten, nacheinander betrachtet, wahr sind, auch wenn sie scheinbar widersprüchlich sind. Babaji war eindeutig in der Lage, an mehr als an einem Ort und in mehr als einem Körper gleichzeitig zu sein. Verschiedene Personen, ich eingeschlossen, haben den Versuch gemacht, die Tatsachen um seine Rückkehr zu erhellen, sind dabei jedoch in eine immer größere Verwirrung geraten. 2 " Von A n f a n g O k t o b e r bis Mitte N o v e m b e r 1 9 7 0 m e d i t i e r t e d e r j u n g e Babaji f ü r 4 5 Tage u n t e r f r e i e m H i m m e l Tag u n d Nacht auf d e r Spitze d e s Kailash-Hügels bei H a i d a k h a n . Dort w u r d e e r v o n v i e l e n M e n s c h e n b e s u c h t , u n d d o r t b e g a n n er auch, z u r Öffentlichkeit zu s p r e c h e n . Dan a c h lebte e r f ü r drei M o n a t e i n d e r H ö h l e v o n H a i d a k h a n , w o e r zuerst g e s e h e n w o r d e n war. Sogar w ä h r e n d des k a l t e n W i n t e r s t r u g e r n u r e i n e leichte B e k l e i d u n g u n d n a h m j e d e n Tag i n d e n f r ü h e n , d u n k l e n M o r g e n s t u n d e n e i n Bad i m eiskalten Bergfluss. M a n c h m a l blieb e r b i s z u e i n e r S t u n d e i m Wasser, u n d e i n ü b e r i r d i s c h e r Lichtschein g i n g v o n i h m aus. 3 0 Die K u n d e v o n Babajis E r s c h e i n e n s p r a c h sich schnell h e r u m . Bald k a m e n Schüler u n d W e g g e f ä h r t e n v o n M a h e n d r a Baba n a c h Haidak h a n , u m d i e s e n n e u e n Babaji z u s e h e n u n d z u p r ü f e n . Sein „Kaliber" entsprach anscheinend den Kriterien u n d den Voraussagen, d e n n er w u r d e e r k a n n t u n d a n e r k a n n t u n d sogleich a n viele O r t e e i n g e l a d e n . S o reiste e r f ü r ein h a l b e s Jahr d u r c h Nord- u n d Z e n t r a l i n d i e n u n d erregte überall, w o e r h i n k a m , g r o ß e s A u f s e h e n . I m S e p t e m b e r 1 9 7 1 k a m e s i n H a l d w a n i , d e m H a u p t o r t des Distriktes Nainital, zu e i n e r G e r i c h t s a n h ö r u n g . I m m e r h i n e r h o b Babaji in H a i d a k h a n u n d i n a n d e r e n T e m p e l n der Region e i n e n A n s p r u c h auf W o h n r e c h t - er, e i n j u n g e r M a n n , d e r plötzlich wie a u s d e m Nichts ers c h i e n e n war, k e i n e Eltern, k e i n e V e r w a n d t e n u n d keinerlei A u s w e i s e hatte, n i r g e n d w o registriert w a r u n d k e i n e S t e u e r n zahlte. Dieser j u n g e M a n n m i t w a c h s e n d e r A n h ä n g e r s c h a f t w a r f ü r die B e h ö r d e n e i n Rätsel u n d e i n e H e r a u s f o r d e r u n g . Das S c h ö n e a n I n d i e n jedoch ist, dass d o r t d e r „Prophet i m e i g e n e n Land" d u r c h a u s e t w a s gilt. Babaji e r s c h i e n v o r Gericht, u n d die B e h ö r d e n e r k a n n t e n schnell, dass sie e s m i t e i n e m echt e n A v a t ä r a z u t u n h a t t e n . I n d e r Folge w u r d e n a u c h R e g i e r u r i g s b e a m t e u n d Journalisten z u Babaji-Verehrern. Z u e i n e m m a r k a n t e n Ereignis k a m e s A n f a n g 1 9 7 2 , als Babaji wieder auf Reisen g i n g u n d f ü r ein h a l b e s Jahr i m Mahendra-Baba-Tempel 173
Kapitel 7
von Vrindavan* lebte. Kurz nach seiner Ankunft erschien dort auch der mittlerweile fast 100-jährige Gangotri Baba. Er hatte, einer inneren Eingebung folgend, seinen Meditationsort im fernen Himalaya verlassen u n d die lange Reise angetreten, wissend, dass er Babaji nicht in Haidakhan, sondern in Vrindavan treffen wird. Als sie sich begegneten, erwähnte Babaji die Gebetskette des „alten Haidakhan Baba". Gangotri Baba überreichte ihm die Gebetskette u n d w u r d e dadurch zu einer weiteren wichtigen Person, die die Echtheit Babajis bestätigte. In den ersten fahren sprach der junge Babaji nur sehr wenig u n d aß pro Tag insgesamt höchstens einen Esslöffel voll Früchtestücke. 31 In dieser Zeit kam es mehrfach vor, dass Menschen sahen, wie er plötzlich zu einer Lichtgestalt w u r d e u n d verschwand. Als Avatära des „wilden" Siva verhielt er sich vielfach unkonventionell u n d unvorhersehbar u n d provozierte nicht selten das weltliche Ego von Männern u n d Frauen, die mit ihm in Kontakt kamen. Er hatte nicht die geringste Ambition, Zweifler zu überzeugen. Wenn Menschen Gründe suchten, um ihn abzulehnen, dann lieferte er ihnen diese Gründe. Haidakhan Babajis physische Präsenz dauerte vierzehn Jahre. In seinen späteren Jahren wurde er aus menschlicher Sicht zugänglicher, u n d eine zunehmende Zahl von Interessierten aus der ganzen Welt kam zu ihm. Zum ersten Mal im gegenwärtigen Schöpfungszyklus ging Babaji so sehr in die Materie, dass er in die Welt hinaustrat - und nicht in eine harmonische, paradiesische Welt, sondern in eine Welt des Materialismus u n d der religiösen Zerrissenheit. Indien war das Land, wo er relativ ungestört u n d ohne allzu große Anfeindungen tätig sein konnte. Am 14. Februar 1984 verstarb er in Haidakhan. Sein physischer Körper löste sich nicht in Licht auf, sondern w u r d e in einem Samadhi-Grab beerdigt. Gewisse Hindus sahen darin den Beweis, dass dieser „Mann" nicht Babaji war, denn Babaji hätte seinen Körper, wie bisher immer, in einer Lichterscheinung verschwinden lassen. Wir d ü r f e n jedoch annehmen, dass Babaji die Zeichen der Zeit verstand. Lichtwesen achten immer den freien Willen der Menschen u n d wollen ihnen keinen Glauben aufzwingen. Wäre Babaji 1984 vor laufenden Kameras als Lichtgestalt verschwunden, hätte dies bestimmt viele Menschen überzeugt, aber ihm ging es nicht um Anhänger oder um seine Person, sondern um die spirituelle Botschaft. Ein solcher Film hätte die Menschen n u r aufgrund der Sensation „überzeugt" u n d hätte gleichzeitig Aufruhr u n d Unfrieden verursacht. Religiöse Fundamentalisten hätten ihn als Antichrist oder Dämon verteufelt, Materialisten hätten alles u n t e r n o m m e n , um einen Filmtrick nachzuweisen.
Vrindavan: der große Krsna-Pilgerort, 130 km südlich von Delhi. 174
Götter auf Erden: Mythos und Geschichte
Haidakhan Babaji (um 1980)
Mir geht es nicht lim eine Missionierung f ü r Babaji, s o n d e r n um die Darstellung des P h ä n o m e n s : Hier materialisierte sich ein h o h e s Lichtw e s e n m i t t e n i n u n s e r e r m a s s e n m e d i a l e n Zeit u n d e m p f i n g M e n s c h e n aus aller Welt. H a i d a k h a n Babaji hatte keine Eltern u n d keine Verwandten, s t a n d aber in einer h i n d u i s t i s c h e n Tradition (und m u s s t e bis zu e i n e m gewissen Grad dieser Tradition auch entsprechen). W i e er i m m e r w i e d e r betonte, wollte er d u r c h sein Erscheinen eine globale Bewussts e i n s t r a n s f o r m a t i o n u n t e r s t ü t z e n , weil g r o ß e U m w ä l z u n g e n bevorsteh e n . Er bezeichnete dies m i t d e m Sanskritwort Mahakranti, w a s auf dasselbe h i n w e i s t w i e das Hopi-Wort Koyäanisqatsi (S. 164) u n d das v o n d e n Inkas v e r w e n d e t e W o r t Pachakuti oder Pachakütec („Zeitenwende", Ü b e r g a n g v o n e i n e m Zeitalter z u m nächsten). 175
Kapitel 7
Avatar-Gene und andere nichtlineare Faktoren der Vergangenheit Was die physische M a n i f e s t a t i o n h o h e r Lichtwesen auf der Erde betrifft, so ist H a i d a k h a n Babaji in der m o d e r n e n Geschichte einzigartig. Aber wir d ü r f e n d a v o n ausgehen, dass es e i n m a l Zeiten gab, in d e n e n zahlreiche solcher „Babajis" bei d e n M e n s c h e n w a r e n , so w i e dies alle alt e n Ü b e r l i e f e r u n g e n sagen: In f r ü h e r e n Zeiten lebten Götter auf Erden u n d griffen z u m Teil direkt in die Menschheitsgeschichte ein. Bei d e n Wesen, die als Kachinas u n d W o n d j i n a s u n d bei d e n I n d e r n als Siddhas u n d Avatare bezeichnet w e r d e n , h a n d e l t e e s sich u m materialisierte oder inkarnierte Lichtwesen, die als M e n s c h e n u n t e r d e n M e n s c h e n lebten, um als Lehrmeister u n d L e h r m e i s t e r i n n e n zu wirken. Die Quellen des alten Ä g y p t e n sprechen hier v o n Neter-Wesen: Osiris, Isis, H o r u s u n d die l e g e n d ä r e n „Söhne des Horus", die vor der Zeit der P h a r a o n e n in Ägypten herrschten. Auch die ältesten Geschichtsschreiber Babylons, Griechenlands u n d R o m s (Berossos, Herodot, Diodor usw.) sagen alle, dass vor d e m g e g e n w ä r t i g e n Zeitalter Dynastien v o n „Göttern" auf der Erde lebten. W e n n Lichtwesen sich materialisieren, sind sie physisch gesehen Menschen. Sie schlafen u n d essen. U n d sie k ö n n e n sich auch fortpflanzen. M ä n n l i c h e Avatare k ö n n e n mit irdischen Frauen Kinder h a b e n , e b e n s o wie weibliche Avatare m i t irdischen M ä n n e r n . W e n n dies geschieht, e n t s t e h e n Menschen, die „Halbgötter" sind.* Viele v o n i h n e n g r ü n d e t e n n e u e Königs- oder H ä u p t l i n g s d y n a s t i e n , a n d e r e g r ü n d e t e n Mysterienschulen. Auf der genetischen Ebene b e d e u t e t e n solche außerg e w ö h n l i c h e n M ü t t e r bzw. Väter eine sprunghafte Genveränderung. W e n n Genforscher die G e n s t r u k t u r e n der h e u t i g e n M e n s c h e n in die Vergangenheit projizieren u n d v o n darwinistischen D e n k m o d e l l e n ausgehen, schießen sie m i t ihrer linearen Logik an d e n Menschheitsrätseln der Vergangenheit vorbei.
* Wie bereits erwähnt (S. 69), gehören die berühmtesten Helden des alten Indien, die fünf Pändava-Halbbrüder, alle in diese Kategorie. Gemäß der Überlieferung der Sanskritschriften hatten hier zwei irdische Frauen, Königin Kunti und ihre Nebenfrau Mädri, Kontakt mit zeitweilig materialisierten Lichtwesen, woraus ihre fünf Halbgöttersöhne entstanden (sowie Kuntls lange Zeit verheimlichter, ältester Sohn, der tragische Sonnenheros Karna, den sie - damals noch als junge Prinzessin - gleich nach der Geburt in einem Korb auf einem Zufluss des Ganges aussetzte). 176
Götter auf Erden: Mythos und Geschichte
Die Gottessöhne bei den Töchtern der Menschen Die Ü b e r l i e f e r u n g , d a s s „Götter" o d e r „ G ö t t e r s ö h n e " z u d e n M e n s c h e n k a m e n u n d K i n d e r z e u g t e n , f i n d e n w i r a u c h i m A l t e n T e s t a m e n t : die b e k a n n t e w i e r ä t s e l h a f t e u n d w i d e r s p r ü c h l i c h e Stelle a m A n f a n g d e s 6 . Kapitels d e s E r s t e n B u c h e s M o s e . W i e die f o l g e n d e n A u s f ü h r u n g e n zeigen, sollte diese Stelle n i c h t v o r b e h a l t l o s auf d a s b i s h e r Gesagte bezogen werden. Als die Menschen (ha-adam) sich auf der Erde zu vermehren begannen u n d ihnen Töchter geboren wurden, sahen die Gottessöhne (b'nei elohim), wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zur Frau, welche ihnen gefielen. Da sprach der Herr: „Mein Odem soll nicht für immer im Menschen wohnen, denn auch er ist Fleisch. Die Lebenszeit, die ihm gewährt ist, sei [von nun an] 120 Jahre." Es war zu dieser Zeit - als die Gottessöhne bei den Töchtern der Menschen wohnten und sie ihnen Kinder gebaren - und auch noch später, dass die Riesen (nephilim) auf der Erde erschienen. Das waren die Helden (ha-gibborirn) der Vorzeit, die hochberühmten. (Gen 6,1-4) Alle K o m m e n t a t o r e n , christliche w i e jüdische, s i n d sich einig, d a s s h i e r ein Element aus den alten Mythen Kanaans u n d Mesopotamiens in die T o r a h u n d i n s Alte T e s t a m e n t e i n g e f l o s s e n ist. Die j ü d i s c h e TorahA u s g a b e Etz Hciyim e r k l ä r t an d i e s e r Stelle u n t e r d e m Titel „ H i m m l i s c h irdische Mischehen": Legenden über Beziehungen zwischen Göttern und sterblichen Frauen und zwischen Göttinnen und sterblichen Männern, die zur Entstehung von Halbgöttern führten, sind in der heidnischen Mythologie weit verbreitete und geläufige Elemente. Die Version, die hier gegeben wird - als eine stark kondensierte Zusammenfassung von dem, was einst eine bekannte und viel umfangreichere Geschichte war -, fügt diesen alten Mythen die israelitische Sicht hinzu, die sagt, dass die Nachkommen solch unnatürlicher Beziehungen zwar von heldenhafter Statur sein mögen, dass ihnen aber die göttlichen Eigenschaften fehlen." A n gleicher Stelle w i r d j e d o c h h i n z u g e f ü g t : Traditionelle Kommentatoren (wie Onkelos, Rashi, Hirsch) bemühen sich, die mythologischen Implikationen dieser Stelle zu vermeiden. Sie sehen in den „göttlichen Wesen" /b'nei elohim] die edlen Nachkommen des Seth, die Mischehen mit den Nachkommen des Kain eingingen, die physische Attraktivität, aber keine moralischen Standards anzubieten hatten. Was immer die alten Wurzeln dieser Geschichte sein mögen, kein jüdischer Kommentator akzeptiert die Vorstellung einer sexuellen Verbindung zwischen göttlichen Wesen und Sterblichen mit der Entstehung einer halbgöttlichen Rasse. t3 177
Kapitel 10
Offensichtlich sind sich die Kommentatoren in der Einschätzung dieses „heidnischen" Elements in der Thora (und damit auch in der Bibel) uneinig u n d vertreten zum Teil widersprüchliche Meinungen. Wer waren die „Gottessöhne"? B'nei elohim ist eine andere Umschrift des hebräischen bene ha-elohim, „Söhne des Elohim". Der Etz-Hayim-Kommentar betont, dass b'nei nicht „leibliche Söhne" bedeutet, sondern „Mitglieder einer Kategorie", weshalb die b'nei elohim „Mitglieder der Kategorie der göttlichen Wesen (elohim) sind". Das Wort elohim bezieht sich eindeutig auf Gott u n d die Engel Gottes, nicht etwa auf gefallene Engel oder dunkle Geister. Das hebräische Wort, das mit „nahmen sich zur Frau" übersetzt wird, ist der Standardbegriff für das Eingehen einer ehelichen Beziehung. „Es gibt keinen Hinweis auf Gewaltanwendung, ebenso werden die Frauen in keiner Weise verurteilt." 34 Was hier beschrieben wird, hat also nichts mit gefallenen Engeln zu tun, die Menschenfrauen vergewaltigten, u n d auch nichts mit „grauen" Außerirdischen, die Menschen f ü r Genexperimente entführen. Die b'nei elohim waren physische Männer, die irdische Frauen heirateten und, wie explizit gesagt wird, „bei den Töchtern der Menschen wohnten". Aus der Verbindung dieser besonderen Ehepaare gingen die Nephilim hervor, ein Wort, das auf das Altaramäische zurückgeht u n d „Riese" bedeutet, weshalb die griechische Septuaginta-Übersetzung der Bibel nephilim mit d e m Wort gigcintes wiedergab. Im Hebräischen besteht ein Anklang an das Wort naphal, was „fällen, fallen" bedeutet, weshalb die Nephilim manchmal fälschlicherweise als „gefallene Engel" oder gar als „Außerirdische, die v o m Weltall auf die Erde kamen", dargestellt werden." Die Nephilim waren „die Helden der Vorzeit, die hochberühmten", wörtlich: „Menschen mit b e k a n n t e m Namen (shem)", womit einfach gemeint ist, dass es sich um jene Helden handelte, die m a n auch zur Zeit der Niederschrift der Genesis noch kannte. Tatsächlich sagen viele Mythen, dass die „Göttersöhne", wie Herakles (im Griechischen) oder Arjuna u n d seine Brüder (im Indischen), größer u n d stärker waren als die anderen Menschen. Viele Königslinien beriefen sich später auf solche Helden u n d w u r d e n zu Tyrannen, weshalb die Schreiber der Bibel die ursprünglichen Helden u n d die späteren Könige u n d Adelslinien nicht mehr unterschieden u n d sie pauschal kritisch, ja polemisch darstellten. Ein markanter Bibelkommentar hierzu lautet: Die „Gottessöhne", d.h. halbgöttliche Wesen, vergehen[?J sich an den Töchtern der Menschen und zeugen ein Riesengeschlecht. Die Erwähnung dieser halbgöttlichen Riesen (in Vers 4 steht im Urtext „Fehlgeburten") ist eine harte Polemik gegen die königlichen Dynastien des Alten Orient, die sich der mythischen Abstammung von halbgöttlichen Helden rühmten. Was für das heidnische mythische Denken der Höhe178
Götter auf Erden: Mythos und Geschichte
punkt war, ist nach biblischer Sicht eine Entartung der Schöpfung, eine „Fehlgeburt". Das übernommene mythische Motiv wird hier also als antimythische Polemik benutzt, um den Tiefstand der Entwicklung zu markieren, der das Flutgeschehen unausweichlich macht. 36 Der Z e i t p u n k t der Niederschrift des Buches Genesis w a r m e h r als zweit a u s e n d Jahre v o n d e n letzten g r o ß e n Helden (Nephilim) e n t f e r n t . In der Zeit nach d e m Beginn des Kali-Yugas k a m e n tatsächlich auch viele d u n k l e Einflüsse auf die Erde, die v o n d e n „gefallenen Engeln" a u s g i n g e n u n d sich ü b e r ihre Blutlinien verbreiteten.* Deshalb ist der kritische Ton der Bibel berechtigt u n d aktuell, sollte aber nicht auf die u r s p r ü n g l i c h e n b'nei elohim u n d d e r e n Kinder u n d N a c h k o m m e n bezogen w e r d e n . Ebenfalls zu b e a c h t e n ist der problematische Aspekt, dass die Bibela u t o r e n die „Sintflut" - Jahrtausende n a c h d e m sie sich ereignet hatt e als ein Strafgericht Gottes darstellten, w a s g e m ä ß ihrer I n t e r p r e t a t i o n bedeutete, dass alle, die bei dieser Serie v o n globalen K a t a s t r o p h e n u m s Leben k a m e n , S ü n d e r u n d Frevler w a r e n u n d dass n u r die F r o m m e n überlebten. Diese Sichtweise prägte auch die schriftliche Schilderung, w a s eine weitere B e g r ü n d u n g f ü r die V e r m i s c h u n g der T h e m e n u n d die Pauschalisierungen ist.
Existierten einst Riesen auf der Erde? Praktisch alle alten Kulturen k e n n e n Geschichten v o n Riesen u n d s a h e n d a r i n w a h r e E r i n n e r u n g e n . G e m ä ß der Bibel w a r e n die Nephilim Nachk o m m e n der „Gottessöhne" u n d r u h m r e i c h e Helden. Doch k o n n t e n auch sie d e n A n b r u c h des d u n k l e n Zeitalters nicht v e r h i n d e r n . Die späten N a c h k o m m e n der Nephilim, die „Refaim" oder „Rafaim", sind um 1 0 0 0 v.Chr. Teil der U r b e v ö l k e r u n g des Landes Kanaan. In 4 Mose 13 w i r d beschrieben, wie Moses zwölf M ä n n e r als K u n d s c h a f t e r ins Gelobte Land schickt, u n d diese b e r i c h t e n nach ihrer Rückkehr: „Wir k ö n n e n das Land nicht erobern. Die M e n s c h e n dort sind viel stärker als wir. (...] * Hier setzt das apokryphe Buch Enoch an, das in einer gnostisch-mythischen Sprache beschreibt, wie eine Gruppe von „Wächtern" zu „gefallenen Engeln" wurde. 300 begaben sich auf die Erde und vermischten sich mit den Menschen und lehrten sie schwarze Magie, Drogenkonsum, Waffenherstellung usw. Auf diese Einflüsse bezieht sich auch die Bibel, wenn sie im Anschluss an die Erwähnung der b'nei elohim und der nephilim einen inhaltlichen Schnitt macht und dann fortfährt: „Als aber der Herr sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden [...] Aber die Erde war verderbt vor Gottes Augen und voller Frevel." (Gen 6,5/11) 179
Kapitel 7
Alle Männer, die wir dort g e s e h e n h a b e n , sind riesengroß, b e s o n d e r s die N a c h k o m m e n Anaks." A n a k w a r der S o h n des Arba, des Gründers der Stadt H e b r o n (Jos 15,13; 21,11). „Dieser Arba w a r der g r ö ß t e u n t e r d e n Riesen im Volk der Anakiter (Anakim)." (Jos 14,15) „König Og war der letzte v o m Geschlecht der Refai'ter. Sein eiserner Sarg ist noch h e u t e in Rabba, der H a u p t s t a d t der A m m o n i t e r , zu sehen. Er ist über vier Meter lang u n d zwei Meter breit." (5 Mose 3,11) „Als es d a n a c h bei Gath z u m Kampf k a m , trat ein b e s o n d e r s g r o ß e r Riese hervor. Er h a t t e sechs Finger an jeder H a n d u n d sechs Zehen an jedem Fuß." (2 S a m 21,20) H ü n e n h a f t e M e n s c h e n erscheinen aber nicht n u r i n d e n M y t h e n , s o n d e r n auch in der Archäologie. Bekannt sind die megalithischen „Hünengräber", v o n d e n e n es Z e h n t a u s e n d e gab, die aber im Lauf der letzten J a h r h u n d e r t e größtenteils zerstört w u r d e n . Viele v o n i h n e n gelt e n auch offiziell als Gräber, aber nicht v o n Riesen, s o n d e r n v o n n o r m a len M e n s c h e n . Die K n o c h e n der u r s p r ü n g l i c h e n Leichname, die dort vor f ü n f t a u s e n d Jahren u n d m e h r direkt in der Erde (ohne Särge) bestattet w u r d e n , sind längst verwest. Ob es sich dabei tatsächlich um N a c h f a h r e n der „Helden der Vorzeit" handelte, lässt sich h e u t e nicht m e h r eruieren. Durch die J a h r h u n d e r t e h i n d u r c h w u r d e n jedoch viele Geschichten von solchen Riesen überliefert, z u m Teil auch mit Gerücht e n v o n e n t s p r e c h e n d e n F u n d e n , i n s b e s o n d e r e in Nordamerika. 3 7
R ä t s e l h a f t e Alien-Menschen Der fast unvorstellbare Gedanke, dass die Generationenfolge der Menschen nicht i m m e r n u r linear u n d rein irdisch war, w u r d e Ende April 2 0 1 3 plötzlich zu e i n e m weltweiten Diskussionsthema. Auslöser w a r die Bekanntgabe der Ergebnisse der wissenschaftlichen U n t e r s u c h u n g a n einer a u ß e r g e w ö h n l i c h e n M u m i e : der vertrocknete Leichnam eines n u r 1 3 c m g r o ß e n h u m a n o i d e n Wesens, das 2 0 0 3 i n der chilenischen Atacama-Wüste, in der Geisterstadt La Noria, g e f u n d e n w o r d e n war. W a s wie eine m a k a b r e Fälschung aussieht, erwies sich als echtes biologisches Wesen, wie die Ergebnisse v o n U n t e r s u c h u n g e n an der Stanford University zeigten, d u r c h g e f ü h r t v o m Genetiker Prof. Garry Nolan u n d d e m Radiologen Prof. Ralph L a c h m a n n . Einige Indizien zeigen, dass dieses Wesen m e h r e r e Jahre gelebt hatte, bevor es starb. Andere Indizien k ö n n t e n auch so gedeutet w e r d e n , dass es als F r ü h g e b u r t starb. Der Tod liegt m i n d e s t e n s 30 bis 40 Jahre zurück, aber vielleicht auch 100 oder m a x i m a l 2 0 0 Jahre. Auf jeden Fall weist dieses W e s e n Körperm e r k m a l e auf, die mit k e i n e m b e k a n n t e n Krankheitsbild übereinstimm e n , u n d das G e n o m zeigt, dass seine M u t t e r eine I n d i o f r a u w a r u n d 180
Götter auf Erden: Mythos und Geschichte
v o n der W e s t k ü s t e S ü d a m e r i k a s s t a m m t e . K a m hier eine einzigartige Serie v o n u n b e k a n n t e n Genfehlern z u s a m m e n , oder war der Vater ein Alien? Bekannt w u r d e diese M u m i e d u r c h d e n Ufo-Forscher Steven Greer, der die U n t e r s u c h u n g e n in A u f t r a g gab u n d die M u m i e im Dokum e n t a r f i l m Sirius (2013) der Weltöffentlichkeit vorstellte. G e m ä ß Greer b e r i c h t e n Einheimische v o n Ufo-Sichtungen in der Fundregion, u n d dabei seien auch z w e r g e n h a f t e H u m a n o i d e g e s e h e n worden. 3 8 Ein ähnlicher genetischer B e f u n d ergab sich b e i m b e r ü h m t e n Schädel „Starchild", der in d e n 1 9 3 0 e r Jahren in e i n e m alten Stollen in Mexiko g e f u n d e n w u r d e . Auch dieser Schädel ist garantiert keine Fälschung. Er entspricht der Größe eines etwa 1,5 m g r o ß e n Menschen, unterscheidet sich aber in r u n d 25 P u n k t e n v o n e i n e m n o r m a l e n Menschenschädel. Der Schädelknochen ist n u r halb so dick wie der bei e i n e m Menschen, e b e n s o wiegt er n u r die Hälfte. D e n n o c h ist er dreimal h ä r t e r als menschlicher Knochen. Seine K n o c h e n s t r u k t u r ist ganz a n d e r s u n d gleicht Zahnschmelz. Die A u g e n h ö h l e n sind nicht einmal halb so tief wie die eines M e n s c h e n , das G e h i r n v o l u m e n h i n g e g e n ist g r ö ß e r (1600 cm-1 im Gegensatz zu 1400 bis max. 1 5 0 0 cm 5 ), usw. Trotz des N a m e n s „Starchild" w a r dieses Wesen kein Kind. Es hatte kleine u n d harte, aber a b g e n u t z t e Zähne. Mit w e l c h e m Alter dieses W e s e n gestorb e n ist, k o n n t e nicht definitiv b e s t i m m t werden. Eine C14-Datierung ergab, dass es vor 9 0 0 Jahren gestorben ist. DNS-Analysen, die der amerikanische Anthropologe u n d P r i m a t e n f o r s c h e r Lloyd Pye in A u f t r a g gab, zeigen, dass die M u t t e r ein n o r m a l e r Mensch war, was d e n Schluss nahelegt, dass der Vater eine u n b e k a n n t e h u m a n o i d e Genstruktur m i t sich brachte. 5 9 Diese b e i d e n r ä t s e l h a f t e n H u m a n o i d e n oder H y b r i d e n h a t t e n ans c h e i n e n d eine irdische Mutter, aber keinen irdischen Vater. W i r sprechen hier nicht v o n Wesen, die in e i n e m f r ü h e r e n Zeitalter lebten, sond e r n vor r u n d 9 0 0 bzw. 100 oder 50 Jahren. Was i m m e r hier weitere U n t e r s u c h u n g e n noch zu Tage f ö r d e r n w e r d e n , ein Schluss d ü r f t e naheliegen: Diese Mischwesen w a r e n v o n a n d e r e r Natur als die g e s u n d e n u n d heroischen N a c h k o m m e n der „Göttersöhne" (b'nei elohim).
„Fremde" Sequenzen im menschlichen Genom Kehren wir w i e d e r zurück z u m irdischen Menschen. Besondere Mens c h e n g r u p p e n - u n d letztlich alle M e n s c h e n - h a b e n genetische Eigenschaften, die nicht d e m darwinistische n Szenario e n t s p r e c h e n . U m n u r eines von vielen Beispielen zu n e n n e n : Amerikanische Genforscher veröffentlichten in der w i s s e n s c h a f t l i c h e n Zeitschrift Cell v o m 26. Juli 2 0 1 2 einen Bericht ü b e r das v e r b l ü f f e n d e Ergebnis v o n DNS-Analysen 181
Kapitel 7
bei heutigen Afrikanern. „In deren Erbgut, so die Experten, fände sich merkwürdigerweise genetisches Material, das keiner bislang bekannten Bevölkerungsgruppe zugeordnet werden könne, auch nicht Neandertalern oder modernen europäischen Vertretern." 40 Es stellt sich die Frage, ob sich eine Gruppe von Afrikanern in der fernen Vergangenheit (gemäß den linearen DNS-Berechnungen vor 20 000 bis 50 000 Jahren) mit einer unbekannten Spezies paarte, von der bisher keinerlei Spuren gefunden wurde, weder Knochen noch Werkzeuge. Vertreter der Präastronautik tendieren dazu, darin einen Eingriff von Außerirdischen zu sehen. Andere Erklärungsmöglichkeiten wären, dass sich gewisse genetische Veränderungen „spontan" vollzogen (genetische Selbstprogrammierung durch Bewusstsein), oder Lichtwesen materialisierten sich als Avatarmenschen und brachten neue Gen-Informationen in die bereits vorhandenen Stammbäume. Wer meint, diese Erklärung sei zu weit hergeholt, wird noch mehr staunen angesichts einer Entdeckung von zwei Wissenschaftlern, deren Artikel im April 2013 im angesehenen Astrophysikmagazin /carus veröffentlicht wurde. Der Physiker Vladimir I. Tscherbak von der Mathematischen Fakultät der Al-Farabi-Universität in Almaty, Kasachstan, und der Astrobiologe Maxim A. Makukow vom Fesenkow-Institut für Astrophysik, ebenfalls in Almaty, berichteten, das menschliche Genom enthalte logisch strukturierte, algebraisch aufschlüsselbare Sequenzen und Spiegelsymmetrien, die nicht auf natürlichem Weg entstanden sein können. „In ihrer akkuraten und systematischen Ausprägung erscheinen diese zugrundeliegenden Muster als das Produkt von präziser Logik und nichttrivialen Rechenoperationen. [...] Der Umstand, dass dieses Muster zudem nur durch direkte logische Operationen extrahiert werden kann, lässt die Möglichkeit irgendeines natürlichen Ursprungs des Signals verschwindend gering erscheinen." 41 Die Autoren bezeichnen dies als „intelligente Botschaft im genetischen Code" und mutmaßen abschließend: „Es scheint so, dass dieses Signal vor mehreren Milliarden Jahren außerhalb unseres Sonnensystems erdacht wurde." Diese „intelligente Botschaft" befindet sich in der Genstruktur aller Menschen, und die beiden Wissenschaftler vermuten, dass hier eine galaktische Superspezies am Werk war, die bereits in den Uranfängen unseres Sonnensystems begann, die Samen des organischen Lebens in mikrobieller Form auszustreuen (Theorie der „gelenkten Panspermie"). 42 Dies sind die mutigsten Theorien der heutigen Wissenschaft! Die „präzise Logik" in der Genstruktur des Menschen gehe auf eine galaktische SuperZivilisation zurück, von der die Entstehung aller anderen Lebensformen ausgegangen sei. Und wie sind diese ersten intelligenten Wesen entstanden? Angesichts solcher Hypothesen, die einen enormen 182
Götter a u f Erden: Mythos und Geschichte
G l a u b e n a n d a s U n m ö g l i c h e e r f o r d e r n , sollte e s e i g e n t l i c h n i c h t m e h r s o s c h w e r sein, a u c h die M ö g l i c h k e i t e i n e r m u l t i d i m e n s i o n a l e n Strukt u r d e s K o s m o s i n B e t r a c h t z u z i e h e n , m i t i n t e l l i g e n t e m L e b e n auf allen Dimensionsebenen. W e n n w i r v o n d e r I n v o l u t i o n a u s g e h e n , ist d i e E n t d e c k u n g intelligenter Signale im Gencode nicht überraschend, genausowenig wie die E n t d e c k u n g d e r p e r f e k t s t r u k t u r i e r t e n u n d s y m b o l i s c h h ö c h s t bed e u t u n g s v o l l e n Z a h l e n i n d e n P l a n m a ß e n d e r P l a n e t e n (siehe Kap. 2). Letztlich s i n d n i c h t n u r e i n z e l n e D N S - S e q u e n z e n Gencode-Signale. Die gesamte DNS aller Lebewesen ist A u s d r u c k e i n e r g ö t t l i c h e n S c h ö p fungskraft.
Exkurs: Wo sind die Lichtwesen heute? Wenn Lichtwesen sich in der Vergangenheit materialisierten und bei den Menschen erschienen, so stellt sich die Frage, warum sie das heute nicht mehr tun öffentlich und vor laufenden Kameras. Eigentlich ist es ziemlich offensichtlich, warum sie es nicht tun. Sie respektieren den freien Willen der Menschen und wollen niemanden zu bestimmten Erkenntnissen zwingen. Gleichzeitig sind sie kosmisch und irdisch aktiv, und sie hinterlassen ihre „Fingerabdrücke". Haben sie in der Vergangenheit z.B. als Avatarmenschen weltwunderhafte Megalithund Präzisionsbauten errichtet, so leisten sie in der heutigen Zeit nicht minder Erstaunliches. Eines der deutlichsten Zeichen sind die „Kornkreise": grandiose Piktogramme in Getreidefeldern, manchmal auch in Rapsfeldern. Auch hier stellt sich die Frage, warum die Menschheit derartige Signale kollektiv ignoriert oder banalisiert. Das Phänomen der Kornkreise trat ab Anfang der 1980er jähre in eine neue Dimension. Sie waren vorher schon vereinzelt in einfachen Formen entstanden, doch nun erschienen in Südengland und zunehmend auch weltweit Piktogramme von sich entfaltender Komplexität und Schönheit. Die Piktogramme, die auf kreisförmigen, dreieckigen, quadratischen oder sternförmigen Mustern angelegt sind, haben meistens einen Durchmesser von 50 bis 100 m, die größten bis zu 350 m (siehe Bildteil 1). Piktogramme, die einem linearen Grundmuster folgen, sind bis zu 500 m lang, einige sogar noch länger. Sie entstehen meistens über Nacht und innerhalb von kürzester Zeit. Beobachter sagen, sie würden innerhalb von Sekunden erscheinen, wie durch einen großen unsichtbaren Energiestempel, meistens verbunden mit Lichterscheinungen. Die Halme sind nicht geknickt, sondern gebogen, und sie weisen oftmals strukturelle Veränderungen auf. 43 Die Vertreter des vorherrschenden Weltbildes waren von allem Anfang an sehr bemüht, auch dieses Phänomen zu diskreditieren und ins Lächerliche zu ziehen. Besondere „Abteilungen" ließen extra Kornkreise anlegen, um sie dann 183
Kapitel 7
über die Zeitungen und das Fernsehen als Fälschungen zu entlarven, wodurch es ihnen gelang, den Eindruck zu erwecken, alle Kornkreise seien eine Fälschung. Ebenso bewirkten sie durch diese Kampagnen, dass praktisch alle konventionellen Wissenschaftler dieses alljährlich erscheinende Phänomen ignorierten. Hätte es einer von ihnen gewagt, sich näher mit den Kornkreisen zu befassen und sich dann auch noch positiv zu ä u ß e r n , wäre er sogleich in den Bereich der Spinner und Ufo-Gläubigen gerückt worden. Wer steckte hinter diesen Aktionen? Wer hatte ein Interesse, die öffentliche Meinung derart zu beeinflussen? Und wer hatte die Macht, die Massenmedien zu steuern, damit dieses Phänomen nicht als Sensation, sondern als Banalität dargestellt w u r d e ? Die überall kolportierte „Erklärung" lautete, die Piktogramme seien das Werk von Rentnern, Spaßvögeln und Arbeitslosen. Im Internet äußerten sich einige dieser „Landschaftskünstler" regelmäßig zur Geometrie und zur (angeblichen) Herstellung der Piktogramme. 2 0 0 9 erschien ein Dokumentarfilm über die Hintergründe dieser Fälschungen: Crop Circles - The Hidden Truth („Kornkreise: Die verborgene Wahrheit"). 4 4 Darin wurde gezeigt, dass die bekanntesten „Fälscher" alle zur selben Gruppe gehören und Beziehungen zum Geheimdienst haben. Das ist anscheinend auch der Grund, warum keine dieser Personen wegen Sachbeschädigung vor Gericht gestellt wurde. Gleichzeitig ist aber auch auffällig, dass noch nie jemand auf frischer Tat ertappt wurde. Immerhin w ü r d e es sich hier um Gruppen von mindestens fünf bis zehn Personen handeln, die stundenlang in den Feldern herumstapfen. Die Täuschungsmanöver beinhalten zwei Varianten. Zum einen werden Piktogramme gefälscht, und zum anderen - der viel häufigere Fall - werden echte Piktogramme zu „Fälschungen" umfunktioniert. Die angeblichen Fälscher behaupten bei vielen Piktogrammen, sie hätten diese erstellt, können d a f ü r jedoch keine Beweise liefern. Und die Medien zeigen ein auffälliges Desinteresse, ihre „Helden" aufzufordern, dieselben Piktogramme vor Zeugen und laufenden Kameras zu erstellen. Es drängt sich der Verdacht auf, dass geheimdienstliche Kreise über mehrere Jahre hinweg Folgendes taten und vielleicht immer noch tun: Mit Satelliten halten sie Ausschau nach neuen Piktogrammen und senden sogleich nach ihrem Entstehen Einsatzleute los, damit sie in den Piktogrammen mit Tretbrettern die Getreidehalme niedertreten. Dies ist offensichtlich viel einfacher, als selbst einen Kornkreis in die Landschaft zu setzen, und kann von wenigen Personen innerhalb von ein bis zwei Stunden d u r c h g e f ü h r t werden. Nicht selten werden am Schluss Pflöcke und Seile liegen gelassen. Wenn dann die unabhängigen Kornkreisforscher ankommen, meinen diese aufgrund der Ungenauigkeiten, der gebrochenen Halme und der liegen gelassenen „Tatwerkzeuge", die betreffenden Piktogramme seien gefälscht. Der englische Kornkreisforscher Robert Hülse sagte 2 0 0 9 im Film Crop Circles - The Hidden Truth, er habe seit Mai 2 0 0 5 kein einziges echtes Piktogramm m e h r gesehen! Die Tretbrettagenten waren in diesen Jahren anscheinend sehr aktiv. Die Komkreisforscher sind mittlerweile derart eingeschüchtert und „vorsichtig", dass sie bei kaum einem Piktog r a m m mehr zu sagen wagen, es sei nicht von Fälschern hergestellt. Dass es Piktogramme gibt, die von Fälschern erstellt wurden, ist unbestrit184
Götter auf Erden: Mythos und Geschichte
Dieses Piktogramm (Länge 180 m) erschien in der Nacht vom 27. auf den 28. jul i 2012 in einem Weizenfeld in Etchilhampton, Wiltshire (England).
Piktogramm vom 15. August 2012, erschienen in einem Weizenfeld in Wappenbury, Warwickshire (England) mit insgesamt 193 Einzelkreisen. 185
Kapitel 7
ten. Aber diese Fälschungen sind nicht die Erklärung des Phänomens, sondern dienen dem Ziel, die wirkliche Erklärung des Phänomens zu verschleiern. Oder sollen wir glauben, dass heimliche Genies in der Lage sind, in kurzer Zeit und unentdeckt Piktogramme in der zu sehenden Präzision und Größe auf die Felder zu zaubern, und das auch noch in der Dunkelheit der Nacht, ohne Scheinwerfer und Taschenlampen? Neben der Unmöglichkeit, dass alle Piktogramme das Werk von Fälschern sind, bleibt auch die unlogische Situation, dass die Fälscher anscheinend Spaßvögel sein sollen, die mit ihren Piktogrammen den Eindruck erwecken wollen, hier seien keine Menschen, sondern Außerirdische und Ufos am Werk. Gleichzeitig lassen sie aber Bretter und Seile liegen, womit die Lächerlichmachung garantiert ist. Wie glaubwürdig ist die Annahme, dass irgendwelche Fälscher in unberührten Getreidefeldern über viele Jahre hinweg all diese Piktogramme anlegten? Oder ist es nicht viel offensichtlicher, dass „berufene" Agenten die echten Piktogramme verfälschen, indem sie die gebogenen Halme niedertreten? Um es nochmals deutlich hervorzuheben: Es geht hier um Tausende von Kornkreisen, die über mehr als dreißig Jahre hinweg erschienen, und das nicht nur in England. Wer tut so etwas während Jahrzehnten und bleibt dabei die ganze Zeit unsichtbar - ohne irgendeinen persönlichen Nutzen, ohne Selbstprofilierung und ohne Profit? Als die Kornkreise in den 1 9 8 0 e r Jahren weltweit bekannt wurden, sahen Schamanen und andere hellsichtige Menschen in ihnen die Zeichen der „Götter" und der „Wächter der Erde". Lichtwesen wirken auf eine Weise, die aus der Sicht der Menschen meistens „indirekt" und „unsichtbar" ist, wobei ihre Botschaften und Zeichen sehr wohl erkennbar, wenn nicht sogar sichtbar sind, so wie in der heutigen Zeit zum Beispiel die Kornkreise: physikalisch erfassbare und messbare Piktogramme, keines gleich wie das andere, jedes ein W u n d e r und ein Rätsel zugleich. Über ihren Zweck können wir nur M u t m a ß u n g e n anstellen. Im Buch Machtwechsel auf der Erde (Neuausgabe 2 0 0 6 ) gehe ich in Kapitel 16 auf diese Thematik ein. Bei einigen wenigen, die ganz aus dem Stil fallen und suggerieren, „graue" Aliens stünden hinter den Kornkreisen, ist Vorsicht geboten. Bei der g r o ß e n Mehrzahl von Piktogrammen, die von lichtvollen Intelligenzen stammen, sehen wir die Schönheit und die Unaufdringlichkeit in fast schon spielerischer Form. Die plausibelste Erklärung ist, dass die Piktogramme Spuren von Energieformen sind, die - wie eine energetische Akupunktur - der Heilung des Planeten und der Vorbereitung auf seine Höherschwingung dienen. Die g r o ß e n Monokulturfelder werden als „Akupunkturorte" gewählt, um im sichtbaren Bereich Abdrücke hinterlassen zu können, als Botschaft f ü r die Menschen, die „Augen haben, um zu sehen".
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KAPITEL
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Katastrophen und zyklische Umwälzungen Viele Ü b e r l i e f e r u n g e n s p r e c h e n v o n e i n e r S i n t f l u t o d e r ä h n l i c h e n Katas t r o p h e n . I n aller W e l t g a b e n die M e n s c h e n solche Berichte v o n Gener a t i o n z u G e n e r a t i o n weiter, w o r a u s w i r eigentlich s c h l i e ß e n m ü s s t e n , dass i h r e V o r f a h r e n Z e u g e n solcher Ereignisse w a r e n , w a s w i e d e r u m b e d e u t e n w ü r d e , dass dies alles i n relativ n a h e r V e r g a n g e n h e i t stattg e f u n d e n hat. Doch g e r a d e dieser P u n k t w i r d v o n d e r M e h r h e i t d e r h e u t i g e n Geologen b e s t r i t t e n . G e m ä ß der L e h r m e i n u n g w a r e n die Kat a s t r o p h e n i m g e s a m t e n Neogen, d . h . i n d e n letzten 2 4 M i l l i o n e n Jahren, „wenig spektakulär", 1 die letzte globale K a t a s t r o p h e h a b e „vor 65 M i l l i o n e n Jahren" s t a t t g e f u n d e n , als die S a u r i e r a u s s t a r b e n . Alles, w a s die M e n s c h h e i t w ä h r e n d d e r l e t z t e n 2 0 0 0 0 0 Jahre erlebt habe, seien regionale K a t a s t r o p h e n g e w e s e n , die i m m e r w i e d e r v o r k o m m e n , aber n i e die K r a f t h ä t t e n , g a n z e K u l t u r e n v e r s c h w i n d e n z u lassen. Die a n g e b l i c h r e g i o n a l e n K a t a s t r o p h e n h a b e n die Zahl d e r Mens c h e n jedoch drastisch r e d u z i e r t . A u c h die S p u r d e r Gene zeigt, dass e s z u N e u a n f ä n g e n m i t w e n i g e n M e n s c h e n k a m . Die A n t h r o p o l o g i e spricht hier v o n „genetischen Flaschenhälsen", u n d sie versucht, m i t l i n e a r e n L a b o r b e r e c h n u n g e n die V e r g a n g e n h e i t zu r e k o n s t r u i e r e n . Die H a u p t t h e s e lautet, d e r letzte E i n s c h n i t t h a b e s p ä t e s t e n s v o r 6 0 0 0 0 Jahr e n s t a t t g e f u n d e n , „ w o d u r c h die Existenz e x t r e m e r F l a s c h e n h ä l s e i n d e r j ü n g e r e n V e r g a n g e n h e i t w i d e r l e g t wird". 2 Andere Forschungen u n d Interpretationen k o m m e n zu anderen E r g e b n i s s e n , o b w o h l sie d e n s e l b e n d a r w i n i s t i s c h e n P r ä m i s s e n folgen. E i n e m Bericht v o n G e n e t i k e r n d e r Royal Society ( 2 0 0 9 ) ist zu e n t n e h m e n , dass e s i n d e r j ü n g e r e n M e n s c h h e i t s g e s c h i c h t e zwei „Flaschenhälse" g e g e b e n h a b e : Es gibt einen starken Konsens, dass die Menschen aus Afrika stammen und vor rund 50 000 Jahren von dort loszogen, um die Welt zu besiedeln. Während dieser Expansion ging die Variabilität verloren, wodurch ein linearer Gradient entstand: abnehmende Diversität in zunehmender Distanz von Afrika. [...] Wir finden Evidenz für zwei primäre Ereignisse, 187
Kapitel 8
eines kurz nach dem Verlassen von Afrika und das andere in der Region der Beringstraße, wo eine alte Landbrücke den Zugang auf die amerikanischen Kontinente ermöglichte. 3 Die Theorie, dass Nord- u n d S ü d a m e r i k a g e s a m t h a f t d u r c h Einwander u n g e n aus Asien ü b e r die Beringstraße besiedelt w u r d e , ist u m s t r i t t e n , aber das Stichwort „Beringstraße" f ü r d e n letzten genetischen Engpass weist auf einen Z e i t p u n k t vor 15 0 0 0 Jahren hin, u n d das ist doch um einiges n ä h e r als die o b e n g e n a n n t e Grenze v o n 6 0 0 0 0 Jahren. Fakt ist, dass vor 1 5 0 0 0 bis 10 0 0 0 Jahren gewaltige Naturkatastrop h e n s t a t t g e f u n d e n h a b e n . Diese Ereignisse b e w i r k t e n U m w ä l z u n g e n , die h e u t e als das „Ende der Eiszeit" bezeichnet w e r d e n . Damals stieg weltweit der Meeresspiegel um 120 Meter. Gleichzeitig k a m e n Million e n v o n Tieren u n d Pflanzen u m s Leben, einige A r t e n s t a r b e n aus - u n d auch die M e n s c h h e i t k a m fast an ihr Ende. Was ereignete sich d a m a l s ? Die in den vergangenen Jahren von Wissenschaftlern mit Hilfe von Computern errechneten Statistiken der Zunahme der Weltbevölkerung lassen - wenn man entsprechend weit zurückrechnet - den Schluss zu, dass die Gefahr eines Nicht-Überlebens der Menschheit vor 10000 Jahren tatsächlich nahelag. [...] Den Rechnungen der Statistiker zufolge dürften vor 10000 Jahren zum Beispiel in der Alpenregion der heutigen österreichischen Bundesländer kaum 4000 Menschen gelebt haben. [... Gemäß den statistischen Hypothesen] ergibt die Rechnung, dass den damaligen Kataklysmus in unseren Breiten nur 0,2 Prozent der Bevölkerung überlebten. 4 Selbst w e n n weltweit nicht n u r 0,2 Prozent, s o n d e r n 2 oder 20 Prozent überlebten, weist dies auf gewaltige K a t a s t r o p h e n hin. Die r u n d 6 0 0 S i n t f l u t m y t h e n aus aller Welt, die wir h e u t e noch k e n n e n , legen d a v o n ein e r s c h ü t t e r n d e s Zeugnis ab. Welche geologischen S p u r e n f i n d e n wir f ü r diese Berichte? W a r u m vertritt die h e u t i g e Schulgeologie ein lineares, „aktualistisches" Erklärungsmodell (siehe Kastentext)? Sind die Dat i e r u n g s m e t h o d e n , m i t d e n e n w i r h e u t e die Vergangenheit rekonstruieren, zuverlässig u n d g l a u b w ü r d i g ?
Eiszeiten waren die Folge, nicht die Ursache von Katastrophen In der h e u t i g e n Geologie w i r d gesagt, dass vor zehn- bis z w ö l f t a u s e n d Jahren die letzte g r o ß e Eiszeit zu E n d e ging. Das klingt n a c h e i n e m allm ä h l i c h e n A u f t a u e n der g r o ß e n Eisschichten u n d n a c h e i n e m entsprec h e n d l a n g s a m e n Ansteigen des Meeresspiegels. Doch die v o r h a n d e n e n S p u r e n weisen auf schlagartige, katastrophale Ereignisse hin. 188
Warum vertritt die heutige Geologie ein aktualistisches Weltbild? Kataklysmen (große Naturkatastrophen mit globaler Reichweite) sind in zahlreichen Überlieferungen ein zentrales Thema. Von den „mythischen" Kataklysmusbeschreibungen, die wir heute noch kennen, ist die Geschichte mit Noah und der Sintflut die bekannteste. Die Kirche sah die Sintflut früher als historische Realität, machte aber aus der biblischen Darstellung eine ideologische Drohbotschaft. Die indigenen Kulturen und Mysterientraditionen aller Welt vertreten ein anderes Weltbild, und viele sagen, dass die Menschheitsgeschichte in Zyklen verläuft. War das der Grund, warum die europäischen Eroberer über Jahrhunderte hinweg überall, wo sie hinkamen, zuerst „im Namen Gottes" die dortigen Völker massakrierten und deren kulturelle Zeugnisse, insbesondere die alten Schriften, zerstörten? Wollten die Missionare dadurch verhindern, dass die Menschen von anderen Darstellungen der Vergangenheit erfuhren? Über Jahrhunderte hinweg wuchs in Europa eine intellektuelle Schicht heran, die diesen religiösen Wahn ablehnte. Deshalb wollten die neuen Wissenschaftler unter anderem auch beweisen, dass es keine Sintflut gegeben hat, denn damit wäre klar, dass die Bibel keine unfehlbare Wissensquelle ist, wie die Fundamentalisten behaupten. Aus diesem Bestreben heraus entstand im 19. Jahrhundert in der Geologie eine neue Theorie, der Aktualismus: die Lehre, dass die „aktuell" beobachtbaren geologischen Kräfte dieselben sind wie die in der Vergangenheit und dass die erdgestaltenden Prozesse langsam und linear verlaufen; insbesondere habe es in der jüngeren Vergangenheit, d.h. in der Geschichte der Menschheit, nie eine globale Katastrophe gegeben. Der Begründer dieser Theorie war Charles Lyell (1797-1875), ein Zeitgenosse und Mentor von Charles Darwin (1809-1882). Darwin wurde in der Entwicklung seiner Evolutionstheorie maßgeblich vom linearen Erklärungsmodell des Charles Lyell beeinflusst. Die aktualistische Geologie entstand also nicht aufgrund wissenschaftlicher Beobachtung, sondern aufgrund der Motivation, beweisen zu wollen, dass es keine Sintflut gab. Heute jedoch kommen immer mehr Geologen wieder zum Schluss, dass auch in der jüngeren Vergangenheit Kataklysmen stattgefunden haben. Auf der Erde können tektonische, atmosphärische, elektromagnetische und kosmische Kräfte, vor allem durch die Sonne, aktiv werden, die Lava-, Wasserund pyroklastische Fluten von Ausmaßen erzeugen, die uns heute gänzlich unbekannt sind. Das „Uniformitätsprinzip" des Aktualismus ist damit widerlegt, denn dieses geht von der Gleichförmigkeit der geologischen Prozesse aus (deshalb: Uniformität, engl, uniformitarianism). Die geologischen Kräfte, die wir heute sehen, wirkten selbstverständlich auch in der Vergangenheit, weshalb gewisse Rückschlüsse von bekannten Gegebenheiten auf frühere geologische Vorgänge möglich sind. Die geologischen (und paläontologischen) Spuren, die wir heute finden, weisen aber nicht auf eine ausschließlich lineare, „uniforme" Entwicklung hin, sondern legen den Schluss nahe, dass die langsamen Vorgänge immer wieder durch Kataklysmen unterbrochen
und verändert wurden.
Kapitel 10
Alternative geologische Erklärungsmodelle beschreiben die Eiszeiten nicht als Erdepochen, die Zehntausende von Jahren dauerten, sondern als die schnell eintretenden Folgen von Katastrophen. Ereignisse wie Meteoriteneinschläge, massive Sonneneruptionen oder tektonische Bewegungen mit einer Kette von Vulkanausbrüchen erzeugen Hitze u n d große Verdunstungen, die sich in den Gebirgen u n d in den subpolaren Regionen als Schnee niederschlagen, u n d zwar in solchen Mengen, dass die Schneeschichten zu Eis werden. Es klingt paradox, ist aber logisch: Erhöhte Schnee- u n d Eisbildung kann nur geschehen, w e n n woanders eine außergewöhnliche Hitze entstanden ist. Hier geht es um globale klimatische Veränderungen, f ü r die wir in der uns bekannten Menschheitsgeschichte keine vergleichbaren Erfahrungen haben. Aber bei allen Kulturen finden wir Überlieferungen, die genau von solchen Ereignissen berichten. Anscheinend haben die Menschen einst tatsächlich gewaltige, erdverändernde Katastrophen erlebt. Wie im vorliegenden Kapitel gezeigt wird, können nicht nur Schnee- u n d Eisschichten schnell entstehen, sondern auch ganze Sediment- u n d Gesteinsschichten.
Eine verdrängte Katastrophe Weltweit finden wir Ablagerungen von Schichten, die ein zusammengemengtes Chaos von Pflanzen, Landtieren, Wassertieren, Vögeln u n d Insekten enthalten. Erstaunlicherweise findet m a n in den heutigen Schulbüchern keine Bilder von solchen Fossilien, während überall Darstellungen der hypothetischen Entwicklung vom Affen zum Menschen gezeigt werden (S. 127). Es sind vorwiegend kreationistische Geologen, die uns an die Existenz der fossilen Massenablagerungen erinnern. Was auch immer die aktualistischen Erklärungen hier sagen, diese Fundstätten vermitteln eine deutliche Botschaft: In ferner und auch in nicht so ferner Vergangenheit haben sich globale Katastrophen ereignet - mit gewaltigen Flutwellen, die all diese Tiere u n d Pflanzen mitrissen u n d an verschiedensten Orten der Welt ablagerten. Eine Serie von deutlichen Katastrophenspuren der jüngeren Vergangenheit finden wir in Alaska. Dicke, gefrorene Ablagerungen von Vulkanasche, Schlamm, Sand u n d Gesteinsbrocken sind vermengt mit Tieren u n d Pflanzen des späten Pleistozän. Diese Knochen sind durcheinandergewirbelt wie das Heu in einem Heuhaufen. Im Englischen vergleicht m a n diese Knochenablagerungen nicht mit Heu, sondern mit „Mist" (engl, muck, insbesondere Alaskan muck). Dr. Froelich Rainey schreibt in seinem Artikel „Archaeological Investigations in Alaska", dass dieser muck Folgendes enthält: 190
Katastrophen und zyklische Umwälzungen
[...] eine e n o r m e Anzahl von gefrorenen Knochen ausgestorbener Tiere wie von Mammuts, von Mastodons, von Riesenbisons u n d Pferden u n d auch von Gehölz, Baumstrünken, Moos u n d Süßwasserrnollusken. 3 Frank C. Hibben von der Universität New Mexico beschreibt dieselben Ablagerungsstätten wie folgt: An vielen Stellen ist der Alaska-mucfc vollgepackt mit Tierknochen u n d Schutt im Volumen von Eisenbahnwaggons. Knochen von M a m m u t s u n d Mastodons sowie von verschiedenen Arten von Bisons, Pferden, Wölfen, Bären und Tigern erzählen die Geschichte der damaligen Tierpopulation [...] In dieser gefrorenen Masse befinden sich die durcheinandergewirbelten Teile von Tieren und Bäumen, vermengt mit Eislinsen u n d Schichten von Torf u n d Moosen. Es sieht so aus, als ob inmitten einer kataklysmischen Katastrophe vor rund zehntausend fahren die gesamte Tier- u n d Pflanzenwelt Alaskas plötzlich in voller Bewegung zu einem zerrissenen Puzzle eingefroren wurde. 6 Obwohl die ursprüngliche Formation der mucfc-Ablagerungen nicht eindeutig ist, zeigen viele Befunde, dass zumindest Teile dieses Materials unter katastrophischen Umständen abgelagert wurden. Die Überreste der Säugetiere sind z u m größten Teil auseinandergerissen u n d verstreut, wobei einige Fragmente a u f g r u n d des gefrorenen Zustands immer noch Teile von Muskelbändern, Haut, Haar u n d Fleisch aufweisen. Abgebrochene u n d zersplitterte Bäume sind regellos übereinandergehäuft. [...] In diesen Ablagerungen lassen sich mindestens vier ausgeprägte Schichten von Vulkanasche nachweisen, obwohl sie extrem verworfen u n d verzerrt sind. 7 In Nordamerika starb vor r u n d 1 2 0 0 0 Jahren der Großteil der damalig e n S ä u g e t i e r e a u s : alle K a m e l e , P f e r d e , F a u l t i e r e , N a s h ö r n e r , M o s c h u s ochsen, M a m m u t s , Mastodons, Riesengürteltiere u n d Nabelschweine; e i n e R i e s e n b i s o n a r t m i t e i n e r H o r n s p a n n w e i t e v o n 1,8 m , e i n g r o ß e s , b i b e r ä h n l i c h e s Tier, d e r S ä b e l z a h n t i g e r s o w i e v e r s c h i e d e n e A r t e n v o n Großkatzen, Bären, Antilopen, Tapiren, Hirschen, Elchen, Hundeartigen, Nagetieren u n d flugunfähigen Großvögeln.8 Ähnliches geschah auch in Asien, Europa u n d Afrika, auch w e n n nicht überall derartige „Massengräber" e n t s t a n d e n w i e in Alaska. Eine geologisch allgemein b e k a n n t e Schichtform in diesem Zusamm e n h a n g ist d i e K n o c h e n b r e k z i e , a u c h K n o c h e n k o n g l o m e r a t g e n a n n t . Dies s i n d k o m p a k t e S e d i m e n t s c h i c h t e n m i t v i e l e n K n o c h e n , d i e w e i t g e h e n d z e r t r ü m m e r t s i n d u n d v o n W i r b e l t i e r e n s t a m m e n . D u r c h e i n nat ü r l i c h e s B i n d e m i t t e l w i e M e r g e l , K a l k o d e r T o n s i n d sie z u e i n e r f e s t e n Schicht g e w o r d e n . Selbst w e n n in e i n i g e n Fällen auch aktualistische Erklärungen plausibel sind, weist der Großteil dieser Mixablagerungen auf sintflutartige K a t a s t r o p h e n hin. 191
Ein Block mit durcheinandergewirbelten Knochenfossilien aus Agate Springs, Nebraska; g e m ä ß aktualistischer Sichtweise 20 Millionen jähre alt. Ausgestellt im American M u s e u m of Natural History, New York (Foto von Hans-Joachim Zillmer).
Derselbe Block ( 2 , 4 x 1 , 6 m ) von o b e n : „Enthält 22 Schädel und eine ungezählte Fülle von Knochen." (Zitat und Foto aus: Richard S. Lull, Fossils - What They Tell Us öf Plants and Animals of the Past, 1935, p. 35)
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Weitere Beispiele für fossile Massenablagerungen Kreationistische Geologen sagen, die beschriebenen Massenablagerungen von Fossilien seien allesamt durch die Noah-Sintflut und die nachfolgenden regionalen Katastrophen verursacht worden. Viele alte Überlieferungen sprechen jedoch von zyklischen Zeitaltern und von Kataklysmen, die sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten ereignet haben, und auch die geologischen Spuren lassen sich viel einfacher mit dieser Sichtweise erklären. Die folgenden Beispiele sind also nicht allesamt das Ergebnis derselben Katastrophe. Sie stammen aus unterschiedlichen Zeiten, aber all diese Massenablagerungen von Pflanzen- und Tierfossilien sind Zeugen für katastrophische Vorgänge. •
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In der rund zwei Meter dicken Redwall-Kalksteinschicht des Grand Canyon sind viele Milliarden von versteinerten Nautiliden enthalten, zusammen mit zahllosen anderen Meeresorganismen. Diese Schicht erstreckt sich vom nördlichen Arizona bis in den Süden Nevadas über eine Fläche von rund 3 0 0 0 0 km 2 (150 x 2 0 0 km). In einer Schiefertonschicht in den Kohleschichten von Mazon Creek in der Nähe von Chicago: über 100 000 versteinerte Tiere und Pflanzen von mehr als 400 Arten, darunter Farne, Insekten, Skorpione, verschiedenste vierfüßige Tiere zusammen mit Quallen, Weichtieren (Mollusken), Krustentieren und Fischen. Florissant, Colorado: eine große Anzahl von Insekten, Süßwassermollusken, Fischen und Vögeln zusammen mit mehreren hundert Pflanzenarten. Green River, Wyoming: Alligatoren, verschiedenste Süßwasser- und Meerfischarten, Vögel, Schildkröten, Säugetiere, Weichtiere, Krustentiere, verschiedenste Insektenarten zusammen mit Pflanzen. Fossil Bluff an der Nordküste von Tasmanien: Tausende von Mollusken, Nessel- und Krustentieren, alle in einem zerbrochenen Zustand, zusammen mit Zahnwalen und Beuteltieren. 9 Fossilienschicht von Lompoc, Kalifornien: große Ablagerungen auf 11 km 2 mit Versteinerungen von rund einer Milliarde Fischen in weitgehend perfekter Erhaltung. Das Fehlen der Verwesung und die Form der Ablagerung der toten Tiere zeigen, dass eine katastrophische Naturkraft diese Tiere schlagartig getötet und begraben hat. 10 Bone Cave (Knochenhöhle) von Cumberland, Maryland: Fossilien von Säbelzahntigern, Bären, Antilopen, Fledermäusen und anderen Säugetierarten zusammen mit Reptilien und Vögeln aus unterschiedlichen klimatischen Zonen. 11 Die Grube Messel, Hessen: „Bekannt wurde die Grube Messel durch die dort gefundenen und hervorragend erhaltenen Fossilien von 193
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Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Fischen, Insekten und Pflanzen aus dem Eozän. [...] Der Erhaltungszustand der Messeler Fossilien ist herausragend: Oft finden sich sogar Weichteilabdrücke, Mageninhalte und Flügel von Insekten mitsamt deren ursprünglicher Farbgebung [siehe Foto im Bildteil l]."12 Das Geiseltal bei Halle: dichte Abfolge verschiedener fossilhaltiger Schichten; die jüngsten aus dem Pleistozän sind bis zu 50 m tief; zahlreiche Arten versteinerter Pflanzen, Insekten und Tiere (Waldelefanten, Damhirsche, Nashörner, Auerochsen, Bären, Mammute usw.); die Pleistozänschichten enthalten stellenweise Tausende von steinzeitlichen Werkzeugen aus Feuerstein. 13 Höhle von Ghar Dalam, Malta: meterhohe Ablagerungsschichten. Die unterste Fossilschicht war eine kompakte Brekzie mit Knochen von Flusspferden, Zwergflusspferden, Elefanten, Zwergelefanten, Mäusen, Fledermäusen und verschiedensten Vogelarten. Darauf liegt ein kiesiges Sediment ohne Fossilien, danach folgt eine Schicht mit Knochen von kleinen Hirschen, Braunbären, Wölfen, Füchsen, Mäusen, Schildkröten, Amphibien und Riesenschwänen. 14 Die Karoo-Halbwüste im Hochland von Südafrika: Im Boden dieses 500 000 km 2 großen Gebietes befinden sich Fossilien von mehreren Milliarden(l) Wirbeltieren, insbesondere Amphibien und Reptilien; die aktualistische Geologie sagt, diese bis zu 10 km dicken Ablagerungen der „Karoo-Supergruppe" seien allmählich über 120 Millionen Jahre entstanden. 15 Die Ashley Beds bei Charleston, South Carolina: Ablagerungsschichten auf einer Fläche von 100 km 2 , die voller Fossilien sind, von zahllosen Muscheln über Fische und Saurier hin zu Säugetieren. Eine der besonders auffälligen Ablagerungsschichten enthält „folgende Fossilien: Knochen und Zähne von Mastodons, Riesenfaultieren (Megatherium), Hauerelefanten (Dinotherium), Elefanten, Hirschen, Pferden, Kühen, Schweinen, Bisamratten, etc., etc., vermischt (mixed up) mit den Überresten von Meerestieren". 16
Lassen sich fossile Massenablagerungen aktualistisch erklären? Weltweit sind in Sedimentschichten oftmals Tausende oder Millionen von Lebewesen (im Fall von Muscheln auch Milliarden) durcheinandergewirbelt und in hoher Konzentration abgelagert. Geologen, die das darwinistische Weltbild vertreten, behaupten, all diese Ablagerungen seien kein Beweis für einen schnellen katastrophischen Vorgang; sie könnten auch durch langsame Prozesse erklärt werden. Über eine lange Zeit, von der Kreidezeit bis zum Ende des Pleistozän, d.h. über 150 194
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Millionen Jahre, sei ein geologischer Mechanismus am Werk gewesen, der zur Bildung der fossilen Überreste dieser Lebewesen geführt habe, manchmal auch mit einer späteren Durchmischung von Fossilschichten aus unterschiedlichen Zeitaltern. Abgesehen davon k o m m e es immer wieder vor, dass Tiere beim Überqueren von Strömen mitgerissen u n d dann an strömungsbedingten Sammelstellen abgelagert werden. Als Antwort lässt sich sagen, dass kein Fluss Vögel, Land- u n d Wassertiere vermengt, u n d schon gar nicht derart, dass Versteinerungen entstehen. Außerdem behält kein Fluss über Jahrmillionen hinweg denselben Lauf. Ebenso zeigen die Massenablagerungen, dass sie eine eigene, zusammenhängende Schicht sind, also bei derselben Großkatastrophe entstanden - und nicht durch eine spätere, langsame Durchmischung verschiedener Fossilschichten.
Schlagartige geologische und klimatische Veränderungen Wie zu Beginn des Kapitels erwähnt, entstanden während der „Eiszeit" nur in bestimmten Regionen Gletscher u n d Eisschichten, nämlich dort, wo plötzlich über Monate u n d Jahre hinweg außergewöhnliche Schneemengen fielen u n d zu Eis wurden. Die Schnee- und Eisbildung setzt aber voraus, dass woanders viel Wasser verdunstet. Die Ursachen dieser Umwälzungen waren schlagartige Ereignisse, wie wir anhand vieler Spuren ersehen können. Die s c h o c k g e f r o r e n e n Mammuts: Bekannter als die bereits erwähnten Mixablagerungen sind die gefrorenen Mammuts, die im nordöstlichen Sibirien u n d in Alaska g e f u n d e n wurden. Die Fundstellen befinden sich alle in einem relativ schmalen Streifen am Rand des Nordpolarmeers u n d erstrecken sich insgesamt über eine Länge von mehr als 5000 km. Von M a m m u t s existieren Skelette aus einer breiten Zeitspanne, aber zu einem bestimmten Zeitpunkt muss klimatisch etwas geschehen sein, das M a m m u t s nicht nur sterben ließ, sondern in den nördlichsten Regionen auch zu deren Schockeinfrierung führte. 1 7 Einige der eingefrorenen M a m m u t s hatten sogar noch ihr Fressen im Mund. Sie starben, bevor sie ihren letzten Bissen hinunterschlucken konnten! Im Magen dieser Tiere f a n d m a n zum Teil noch unverdaute Butterblumen, wilde Bohnen, Lärchen- u n d Fichtennadeln u n d ähnliche Pflanzen, die nur in einem gemäßigten Klima wachsen. Die Tiere w u r d e n sofort eingefroren, ansonsten wäre ihr Mageninhalt sehr schnell verwest. Tote M a m m u t s in anderen Regionen blieben nicht erhalten oder verwesten bis aufs Skelett, u n d wir müssen auch a n n e h m e n , dass nur ein Bruchteil der gefrorenen M a m m u t s von Forschern gefunden wurde. Im Lauf 195
Das berühmte Berezovka-Mammut war 50 bis 55 jähre alt, als es plötzlich starb und schockgefroren wurde. Es wurde im jähr 1900 auf einem Abhang 30 m oberhalb des Flusses Berezovka (Nebenarm des Flusses Kolyma) in Nordostsibirien entdeckt und im jähr darauf „am Stück" ausgegraben und ins Zoologische Museum von St. Petersburg gebracht, wo es nach intensiver Untersuchung ausgestopft wurde, unter Beibehaltung der Körperstellung, in der es eingefroren worden war. Seine Hüfte war gebrochen, und die Hinterbeine waren fast horizontal nach vorne gedreht. Auch mehrere Rippen und ein Schulterblatt waren gebrochen, ebenso der obere Knochen des rechten Vorderbeins. Dieser war in etwa ein Dutzend Stücke zersplittert, ohne dass das Bein äußerlich verletzt gewesen wäre. Der ganze Körper war von Erde zugeschüttet, alles tiefgefroren. Nur der obere Teil des Kopfes und der nach oben gerichtete Rüssel waren durch ein kurzes Auftauen und durch Wassereinwirkung aus dem Boden freigelegt worden, worauf Wölfe diese Körperteile fraßen. Der Mund war jedoch tiefgefroren im Boden geblieben, und auf der Zunge und zwischen den Zähnen fand man die letzten Bissen, die das Mammut nicht mehr schlucken oder ausspucken konnte. Im Bauch fand man 12 kg unverdauter Nahrung, die aus 40 verschiedenen Arten von Gräsern, Kräutern, Moosen, Früchten, Stauden und Blättern bestand. Unter dem Mammut und in seiner direktem Umgebung fand man Reste anderer Tiere: eines Bisons, eines Rentiers, einer Antilope und eines Pferdes, vermischt mit zerbrochenen Bäumen und Wurzeln.18 Was hat damals, vor 10000 bis 15000 jähren, den plötzlichen Tod all dieser Tiere und Pflanzen verursacht?
Katastrophen und zyklische Umwälzungen
Nicht nur M a m m u t s starben derart plötzlich, dass sie nicht einmal ihre letzten Bissen verschlucken konnten, auch zahlreiche andere T i e r e w u r d e n bei großen Erdkatastrophen schlagartig getötet. Besonders dramatisch zeigen dies die Fische, die mitsamt ihrer Beute im M u n d filigran versteinert w u r d e n (siehe auch Fotoserie in Bildteil 1). Damit T i e r e nicht verwesen, sondern versteinern, sind besondere Todesumstände erforderlich, insbesondere eine schnelle und luftdichte Bedeckung, z . B . durch eine Schlammwelle.
der Jahrtausende k a n n durch ein regionales, oberflächliches A u f t a u e n ein schneller Verwesungsprozess eingesetzt haben, was zusätzlich auch Raubtiere anzog, die d e n Kadaver a u s g r u b e n u n d a u f f r a ß e n . I m sibirischen Eisboden f a n d m a n n e b e n M a m m u t s auch noch andere Tiere wie Nashörner, Kaninchen, W ü h l m ä u s e , Pferde, Säbelzahntiger, L u c h s e , B i s o n s u n d T i g e r ( a d a p t i e r t e N a c h k o m m e n d i e s e r T i g e r w u r d e n z u m S i b i r i s c h e n Tiger). E s ist o f f e n s i c h t l i c h , d a s s d i e s e nordische Region bis z u m Zeitpunkt des T e m p e r a t u r s t u r z e s ein milderes K l i m a h a t t e o d e r i n e i n e r m i l d e r e n Z o n e lag. D a r w i n i s t i s c h g e p r ä g t e Bilder v o n M a m m u t s a u f G l e t s c h e r n u n d i m T i e f s c h n e e s i n d u n s i n nig. M a m m u t s b r a u c h t e n p r o T a g m e h r e r e Z e n t n e r N a h r u n g : Gräser, K r ä u t e r , Blätter, F r ü c h t e u s w . N u r s c h o n d e s w e g e n h ä t t e n sie n i c h t i n e i n e r K ä l t e r e g i o n l e b e n k ö n n e n , v o n d e n n e u n M o n a t e n W i n t e r (mits a m t s e c h s M o n a t e n a r k t i s c h e r Nacht!) g a n z z u s c h w e i g e n . E b e n s o ist ein Rüssel f ü r kalte Z o n e n d e n k b a r ungeeignet, d e n n dieses m u s k u l ä r e O r g a n ist m i t s e i n e r L ä n g e , s e i n e r E x p o n i e r t h e i t , s e i n e r N a c k t h e i t u n d s e i n e n f e i n e n G e w e b e n ( R i e c h o r g a n , T a s t l i p p e n ) b e s o n d e r s kälte- u n d f r o s t a n f ä l l i g . M a m m u t s h a t t e n z w a r e i n e B e h a a r u n g , a b e r d i e s e bestand n u r aus einer d ü n n e n Schicht von Wollhaar u n d den längeren, fettlosen Haaren, die k e i n e n wirklichen Kälteschutz darstellten. Diese A r t v o n B e h a a r u n g u n t e r s c h e i d e t sich d e u t l i c h v o n e c h t e n a r k t i s c h e n T i e r e n u n d d e r e n Fell: Eisbär, Elch, R e n t i e r usw. 197
Kapitel 9
Eingefrorene Pflanzen in polaren u n d subpolaren Regionen: Auch die P f l a n z e n w e l t liefert Beweise f ü r e i n e n p l ö t z l i c h e n K l i m a w a n d e l . Der A r k t i s f o r s c h e r E d u a r d v o n Toll e n t d e c k t e w ä h r e n d V e r m e s s u n g s a r b e i t e n auf d e n N e u s i b i r i s c h e n I n s e l n e i n e n O b s t b a u m , d e r m i t s a m t s e i n e n r e i f e n F r ü c h t e n u n d g r ü n e n Blättern v o l l s t ä n d i g v o n S c h n e e b e d e c k t u n d d u r c h die n a c h f o l g e n d e E i s b i l d u n g k o n s e r v i e r t w o r d e n w a r . l y Dies ist k e i n Einzelfall. I m Buch v o n Allan/Delair w e r d e n i n zwei K a p i t e l n z a h l r e i c h e w e i t e r e Beispiele a n g e f ü h r t . 2 0 Sie sind vielleicht nicht so spektakulär wie die Tierfossilien, die in Alaska u n d im sibirischen Russland entdeckt wurden, doch die entsprechenden botanischen Beweise aus der arktischen Zone sind von ähnlicher Wichtigkeit. [...] Überreste von wärmeliebenden Pflanzen, die dem Miozän und Pliozän zugeordnet werden, wurden an vielen Orten im hohen Norden entdeckt, u.a. auf Spitzbergen, an den Ost- und Westküsten Grönlands, auf Inseln und Inselgruppen wie König-Karl-Land (norwegisch: Kong Karls Land), der Ellesmere-Insel u n d der Banks-Insel sowie in Alaska. Praktisch dieselben Überreste finden wir auch auf der Kamtschatka-Halbinsel in Ostsibirien, die heute knapp unterhalb des Nördlichen Polarkreises liegt. [...] Was dies alles bedeutet, ist Folgendes: Während die reiche und vielfältige Ansammlung von Pflanzen in subfossiler Form, wie sie an vielen Orten im Norden gefunden wird, eine alte Miozän-/Pliozän-Flora darstellt, stammen die Pflanzen in diesen [vereisten] Schichten nicht aus solch entfernten Zeiten, sondern sind die Reste der letzten Generation dieser Flora, die in diesen nördlichen Regionen während der weitreichenden Umweltveränderungen am Ende des Pleistozän zugrunde ging. 21 Mit a n d e r e n W o r t e n : I n d i e s e n e i n g e f r o r e n e n L a n d s c h a f t e n h e r r s c h t e bis z u r K a t a s t r o p h e e i n m i l d e s K l i m a , w e s h a l b d o r t w ä r m e l i e b e n d e Pflanzen wuchsen. D a n n brach plötzlich ein Temperatursturz herein. W a s sich u n s h e u t e i m e i n g e f r o r e n e n Z u s t a n d zeigt, s i n d die Ü b e r r e s t e d e r V e g e t a t i o n z u m Z e i t p u n k t d e r K a t a s t r o p h e , die alles V o r h e r i g e b e e n d e t e u n d v e r ä n d e r t e . I n d e n R e g i o n e n m i t d e r p l ö t z l i c h e n Kälte b l i e b e n e i n z e l n e B ä u m e s t e h e n u n d w u r d e n s c h o c k g e f r o r e n (die meist e n v e r w e s t e n i n s p ä t e r e n A u f t a u p h a s e n ) , u n d a u ß e r h a l b d e s KälteE p i z e n t r u m s " w u r d e n d i e B ä u m e m i t g e r i s s e n u n d e n d e t e n i n d e n Mixa b l a g e r u n g e n o d e r w u r d e n als H o l z s c h i c h t z u g e s c h ü t t e t , w o d u r c h sie sich u n t e r d e m D r u c k u n d d e r H i t z e i n K o h l e v e r w a n d e l t e n . Nicht n u r a n d e n g e n a n n t e n O r t e n , d i e h e u t e alle i n d e n s u b p o l a r e n K ä l t e z o n e n liegen, h e r r s c h t e f r ü h e r e i n m i l d e s Klima, s o n d e r n a u c h auf d e m K o n t i n e n t , d e n w i r h e u t e als A n t a r k t i s b e z e i c h n e n : Die Antarktis war nicht nur eisfrei, sondern es herrschte auch ein warmes oder subtropisches Klima. 3000 m über dem Meeresspiegel fand man am Mount Weaver reiche Fossilienlager, Blattabdrücke und verstei198
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nertes Holz. Einen versteinerten Laubwald entdeckte man 400 m vom Südpol entfernt. Bohrproben aus dem Grund des Ross-Meeres beinhalteten feinkörnige Sedimente, die auf ins Meer strömende Flüsse vor der Vereisung der Antarktis schließen lassen.22 Die aktualistische Geologie sagt hier, diese Laubwälder h ä t t e n existiert, als sich der antarktische K o n t i n e n t n o c h in w ä r m e r e n Bereichen bef a n d ; erst viele Jahrmillionen später sei diese L a n d m a s s e d a n n l a n g s a m in die Südpolregion gedrückt w o r d e n , wo sie vereiste. Die Flusssedim e n t e im Meer vor der Antarktis zeigen jedoch, dass auf d i e s e m Kontin e n t in seiner heutigen Position e i n m a l Flüsse existierten. Das große Aussterben: warum am Ende der Eiszeit? Es ist u n b e s t r i t t e n , dass es am E n d e des s o g e n a n n t e n Pleistozäns zu e i n e m gewaltigen M a s s e n s t e r b e n v o n Tieren u n d Pflanzen - u n d Menschen - g e k o m m e n ist. Diese Zeit gilt als das Ende der Eiszeit. So stellt sich die berechtigte Frage, w a r u m all diese Tiere u n d Pflanzen, die ein g e m ä ß i g t e s Klima b r a u c h e n , erst am Ende der Eiszeit a u s s t a r b e n u n d nicht d a n n , als es kalt w u r d e , also am Anfang der Eiszeit! H a b e n all diese Tiere u n d Pflanzen Z e h n t a u s e n d e von Jahren Kälte überlebt, um d a n n am E n d e der Eiszeit plötzlich a u s z u s t e r b e n ? Diese Logik ist absurd. Dauerten die Eiszeiten vielleicht nicht Z e h n t a u s e n d e v o n Jahren? W a r e n die Eiszeiten viel k ü r z e r e Phasen, die d u r c h M e g a k a t a s t r o p h e n verursacht wurden? Was i m m e r damals geschah, in d e n s u b p o l a r e n Regionen k a m es zu l a n g e n Schneefällen u n d zu e i n e m T e m p e r a t u r s t u r z . Die Eiszeit w ä r e d a n n vielmehr eine Schneezeit gewesen, d e n n sie e n t s t a n d d u r c h die e x t r e m e n S c h n e e m a s s e n als Folge einer Serie v o n Kataklysmen.
Was bewirkte die großen Erdveränderungen? Um 1 0 0 0 0 v.Chr. u n d in d e n J a h r t a u s e n d e n zuvor ereignete sich eine Serie v o n gewaltigen Katastrophen. U n d das w a r nicht das erste Mal. Auch am Ende des ersten u n d des zweiten Yugas k a m es zu geologisch w e l t b e w e g e n d e n V e r ä n d e r u n g e n . So f i n d e n wir S p u r e n v o n Gletschern in Gebieten, die h e u t e zu d e n tropischen u n d s u b t r o p i s c h e n Klimazon e n gehören, z.B. in Südafrika, Madagaskar, Indien, Australien u n d Brasilien. K o m m e n diese S p u r e n aus der Zeit, als die e i n z e l n e n Kontinentalschollen n o c h nicht an ihrer h e u t i g e n Position w a r e n ? Oder ging alles viel schneller? W e n n der Atlantik tatsächlich 100 Millionen Jahre alt ist, m ü s s t e n die Küstenlinien tief erodiert sein. Sie p a s s e n aber zu199
Kapitel 10
s a m m e n wie „frische" Puzzlestücke! Was bewirkte diese großen YugaVeränderungen? Bekannte Faktoren wie „Klimaschwankung", Vulkanausbrliche, Erdbeben usw. genügen hier als Erklärung nicht. Wir müssen also andere, ganz außergewöhnliche, vielleicht sogar einzigartige oder zyklisch einmalige Ursachen in Betracht ziehen. Explodierende u n d / o d e r einschlagende H i m m e l s k ö r p e r : Eine erste, naheliegende Theorie besagt, dass die Katastrophenserie von einem Meteoriten, Asteroiden oder Kometen ausgelöst wurde, entweder durch einen Einschlag (Impakt) oder durch eine Explosion in der Erdatmosphäre. Dass solche Ereignisse in der besagten Zeit stattgefunden haben, wurde mittlerweile auch geologisch bestätigt, insbesondere durch einen Bericht von 29 Wissenschaftlern, der im Mai 2 0 1 3 im Fachjournal Proceedings of the National Academy of the Sciences veröffentlicht wurde. 2 3 Das internationale Team untersuchte eine geologische Grenzschicht, die der Schlussphase der Eiszeit zugeordnet wird („Younger Dryas Boundary", YDB). Bei Impakten wird Erdmasse in hohen Temperaturen geschmolzen u n d verspritzt, u n d die YDB ist voll von mikroskopisch kleinen Schmelzkügelchen. Das Team sammelte solche Mikrokügelchen an 18 Orten in neun Ländern auf vier Kontinenten (in ganz Nordamerika, am nördlichen Rand von Südamerika, in Europa, im Nahen Osten und an der Mittelmeerküste Afrikas) u n d konnte nachweisen, dass f ü r das Entstehen dieser Kügelchen nur ein Impakt als Erklärung in Frage kommt. Ihre Entstehung setzte Temperaturen von über 2200° C voraus, u n d in denselben Schichten fanden sich auch andere Impaktspuren, z.B. Iridium u n d Nanodiamanten. Die untersuchten Orte erstrecken sich über ein Gebiet von 50 Millionen Quadratkilometern, und die Wissenschaftler schätzen, dass das Gesamtgewicht dieser Impaktkügelchen 10 Millionen Tonnen beträgt. Die vollständige Größe des Streufelds dieser Kügelchen ist nicht bekannt. Ein einziger Impakt hätte wohl kaum ein Streufeld erzeugt, das um die halbe Erde u n d noch weiter geht. Wir sprechen hier von einer Zeit vor 12 800 Jahren. Damals, so heißt es im Bericht, habe „ein dramatisches u n d anomales Ereignis" stattgefunden, das die Zustände auf der Erde „abrupt umwälzte". Dasselbe Fachjournal veröffentlichte im Juli 2 0 1 3 eine weitere Bestätigung f ü r die Impakttheorie. 2 4 Untersuchungen von Bohrkernen aus dem Eis von Grönland zeigten, dass sich in der Zeit des „Younger Dryas" eine 100-fache Steigerung der Platinkonzentration im Eis ergab, was ebenfalls als Spur eines Impakts gedeutet werden kann. Wie kann ein Impakt die ganze Erde ins Chaos stürzen? Hat ein gewaltiges Objekt eingeschlagen, oder ist es in der Erdatmosphäre explodiert, worauf die Fragmente an verschiedenen Orten einschlugen u n d 200
Katastrophen und zyklische Umwälzungen
eine gewaltige Kettenreaktion von Vulkanausbrüchen und Erdbeben auslösten? Auffällig bei den weltweiten Katastrophenüberlieferungen ist, dass sie nicht identisch sind, sondern regionale u n d kontinentale Unterschiede aufweisen. Einige Berichte sprechen von einer Schlange oder einem feurigen Drachen am Himmel (der „Drache" hatte mehrere Köpfe), andere sprechen von einem Feuerregen u n d einem Weltenbrand, andere von einer Wasserflut u n d wieder andere von einer langen Dunkelheit. 25 K i p p e n der Erdachse? R u t s c h e n der E r d k r u s t e ? All die beschriebenen Extremveränderungen könnten am einfachsten erklärt werden, w e n n sich die gesamte Erde oder zumindest ihre Oberfläche bewegt hätte. Das w ü r d e bedeuten: Gemäßigte Zonen befanden sich plötzlich 20 Breitengrade nördlicher, u n d die Polarregionen kamen schlagartig in wärmere Zonen, wo sie auftauten u n d den Meeresspiegel weltweit um 120 m ansteigen ließen. Beide Theorien gehen von einer Großkatastrophe als Ursache aus, höchstwahrscheinlich ein Impakt. Beim einen Szenario bewirkten die geologischen Kettenreaktionen eine Hitzeentwicklung mit U n m e n g e n von Niederschlägen, die in den Polargebieten der damaligen Erde zur Bildung von kilometerdicken Eisschichten führten. Diese erzeugten aufgrund der Schräglage des Planeten z u n e h m e n d ein Ungleichgewicht, bis sich die Kruste verschob u n d sich in einer neuen Lage einpendelte. 2 6 Oder war die Erde bis vor kurzem vertikal ausgerichtet u n d wurde erst durch den Impakt in die heutige Schräglage von 23,5 Grad versetzt? Diese Theorie ist in der alternativen Forschung weit verbreitet: „Während des Sintflutgeschehens wurde die Erdachse mit verheerenden Folgen f ü r unsere Welt verschoben [...]."27 Kosmische Strahlung u n d Plasmawellen: Angesichts der Spuren von globalen Katastrophen werden heute auch in der konventionellen Wissenschaft außergewöhnliche Ursachen in Betracht gezogen, insbesondere Strahlungs- u n d Plasmawellen aus d e m Kosmos, z. B. aufgrund der Explosion eines Sterns oder Weißen Zwergs am Ende seiner Existenz. Solche Supernova-Explosionen beeinflussen die Sonne massiv, w e n n sie in der Nähe von weniger als 100 Lichtjahren stattfinden. Die Sonne reagiert mit Großeruptionen. Die Kettenreaktionen von kosmischen Impulsen via Sonne zur Erde sind wahrscheinlich die entscheidenden Ursachen für die zyklischen Umwälzungen auf der Erde. Das Standardwerk hierzu stammt von Prof. Robert Schoch u n d wurde 2 0 1 2 veröffentlicht: Forgotten Civilization: The Role of Solar Outbursts in Our Past ancl Future („Vergessene Zivilisation: Die Rolle von solaren Großeruptionen in unserer Vergangenheit u n d Zukunft"). 201
Kapitel 9
Z y k l i s c h e G r o ß e r u p t i o n e n d e r S o n n e : Die S o n n e s t e h t n i c h t f i x i m U n i v e r s u m . Sie b e w e g t sich auf e i n e r e i g e n e n B a h n d u r c h die Galaxie, u n d z u s a m m e n m i t d e r Galaxie b e w e g t sie sich i n n o c h g r ö ß e r e n B a h n e n . Das m e i s t e , w a s w i r ü b e r d i e S o n n e w i s s e n , ist h y p o t h e t i s c h . E s ist j e d o c h e i n e p l a u s i b l e A n n a h m e , d a s s u n s e r e S o n n e auf i h r e r R e i s e durch den Kosmos unterschiedlich intensive Energiezonen durchläuft u n d v o m g a l a k t i s c h e n Z e n t r u m zyklisch I m p u l s e e m p f ä n g t , w o d u r c h die s c h e i n b a r k o n s t a n t e n S o n n e n a k t i v i t ä t e n auf e i n e u n s u n b e k a n n t e Weise verändert, d. h. verstärkt oder abgeschwächt werden. W e n n die S o n n e ihre Aktivitäten a u f g r u n d kosmischer Einflüsse „plötzlich" v e r s t ä r k t u n d g e w a l t i g e P l a s m a w e l l e n a u s s t ö ß t , h a t dies auf d e r E r d e u n a b s e h b a r e Folgen: e i n Z u s a m m e n b r u c h d e s M a g n e t feldes, e i n e A u f h e i z u n g d e r M a g m a s c h i c h t i m E r d i n n e r n s o w i e Hitzeu n d S t r a h l u n g s w e l l e n , die p u n k t u e l l s o g a r die O b e r f l ä c h e v o n S t e i n e n s c h m e l z e n k ö n n e n , w a s z u m P h ä n o m e n d e r v e r g l a s t e n S t e i n e (vitrification) f ü h r t , d a s b i s h e r n i e b e f r i e d i g e n d e r k l ä r t w e r d e n k o n n t e (Feuerangriffe durch Feinde? Großflächige Blitzeinschläge? Prähistorische A t o m b o m b e n ?) , 28 Meine Hypothese ist, dass damals [um 9700 v.Chr.] ein großes Plasmaereignis stattfand, das weltweit dramatische katastrophische und kataklysmische Auswirkungen hatte. Plasma, das auf die Erdoberfläche trifft, könnte Gestein erhitzen und schmelzen, brennbares Material entzünden, Eisschichten schmelzen, flache Gewässer verdampfen und das Klima epochal erwärmen. Das Nachlassen des Drucks [auf die Kontinentalplatten], wenn Tausende von Metern dicke Eisschichten abschmelzen, kann Erdbeben auslösen und sogar verursachen, dass heißes Gestein unter dem Druck schmilzt u n d an der Erdoberfläche durch Vulkane austritt. [...] Große Plasmaereignisse können nicht nur Verglasungen verursachen, sondern könnten bei ausreichender Intensität die Erdoberfläche buchstäblich in Schutt und Asche setzen, einschließlich der von Menschen geschaffenen Strukturen und Artefakte. 2 ' Die h e u t e b e k a n n t e n S o n n e n z y k l e n v o n 1 1 u n d 2 0 0 J a h r e n s i n d i m V e r h ä l t n i s z u r L e b e n s d a u e r d e r S o n n e das, w a s f ü r u n s e i n H e r z s c h l a g u n d e i n A t e m z u g s i n d . Die S o n n e folgt o f f e n s i c h t l i c h a u c h g r ö ß e r e n Zyklen, o b w o h l w i r b i s h e r a u f g r u n d u n s e r e r zeitlich e n g e n P e r s p e k t i v e erst g e r a d e e i n m a l i h r e n „Herzschlag" u n d i h r e „ A t e m z ü g e " e n t d e c k t h a b e n . W a s ist, w e n n die S o n n e e i n m a l „hustet" o d e r sich „ h ä u t e t " o d e r energetisch besonders starke oder schwache Regionen des U n i v e r s u m s d u r c h l ä u f t ? Dies alles k o m m t a u s i r d i s c h e r P e r s p e k t i v e n u r i m Lauf v o n Z e h n - u n d H u n d e r t t a u s e n d e n v o n J a h r e n vor, a b e r w e n n e s v o r k o m m t , w e r d e n auf d e r E r d e g e o l o g i s c h e u n d k l i m a t i s c h e V e r ä n d e r u n g e n ausgelöst, die alle a k t u a l i s t i s c h e n T h e o r i e n ü b e r d e n H a u f e n w e r f e n .
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Katastrophen und zyklische Umwälzungen
W a r e n die physikalischen und atmosphärischen Verhältnisse früher anders als heute? In der Vergangenheit waren viele Tiere u n d Pflanzen größer als ihre heutigen Nachfahren. Bekannt sind die großen Farne u n d der Riesenschachtelhalm, die Saurier, die Riesenkrokodile, die Libellen mit einer Spannweite von fast einem Meter, usw. Die heutige Biologie konstatiert diesen Fakt, ohne ihn plausibel b e g r ü n d e n zu können. Die Saurier hatten im Vergleich zu ihrem Körper einen sehr kleinen Kopf mit Nasenöffnungen, die nicht viel größer waren als die Nüstern eines Pferdes. W e n n der Sauerstoffgehalt in der Luft damals gleich gewesen wäre wie heute, hätten die Saurier hyperventilieren müssen, um genug Sauerstoff f ü r ihren Riesenkörper zu bekommen. Eingeschlossene Luftbläschen in altem Eis u n d in Bernsteinfossilien weisen darauf hin, dass die Atmosphäre früher sauerstoffreicher war als heute, schätzungsweise ein Sauerstoffgehalt von 3 0 % statt der heutigen 21%. Ebenso war der Luftdruck etwa doppelt so hoch wie heute. 30 Unter solchen Umständen hätten die Menschen mehrere Hundert Jahre gelebt, aber ein Impakt hätte auch eine größere Brennwirkung gehabt. War früher auch die Ultraviolett- u n d Infraroteinstrahlung geringer als heute? Experimente zeigen, dass eine geringere UV- u n d IREinstrahlung bei Pflanzen sowohl die Größe als auch den Ernteertrag steigert. Pionierarbeit in der Erforschung dieses Phänomens leistete Dr. Kei Mori von der Keio-Universität in Tokio. Er konstruierte eine Einrichtung, die es erlaubt, UV- u n d IR-Licht herauszufiltern, u n d ließ Pflanzen in diesem Licht wachsen. 31 An der Japan Expo 1985 wurde unter seiner Leitung eine Tomatenpflanze ausgestellt, die in „urzeitlichen" Licht- u n d Atmosphärenverhältnissen wuchs. Diese Pflanze wurde fast 10 m hoch u n d produzierte während der Expo, die sechs Monate dauerte, 13 000 reife Tomaten! 3 2 Eine geringere UV- u n d IR-Einstrahlung, ein höherer Sauerstoffgehalt in der Luft u n d ein höherer Luftdruck - dies alles weist darauf hin, dass die Lufthülle unseres Planeten f r ü h e r anders geartet war als heute. Was verursachte die spätere Verringerung des Luftdrucks u n d die Veränderungen in der Lichteinstrahlung? Bisher waren es vor allem kreationistische Wissenschaftler, die diesen Fragen nachgingen. Wichtige Experimente in der Grundlagenforschung zur „Uratmosphäre" f ü h r t e Dr. Carl Baugh durch, der Leiter des Creation Evidence Museum in Glen Rose, Texas. Er tat dies mit einer „Überdruck-Biosphärenkammer" (Hyperbaric Biosphere), seiner patentierten Erfindung, die es ermöglicht, die Gase der Atmosphäre innerhalb der Kammer unterschiedlich zu mischen sowie den Luftdruck, das Licht u n d die Stärke des elektromagnetischen Feldes zu regulieren. Die 203
Die vorsintflutliche E r d a t m o s p h ä r e War die Atmosphäre der Erde im dritten Zeitalter anders aufgebaut als die heutige und hatte dadurch eine stärkere Filterwirkung? Hatte sie einen höheren Sauerstoffgehalt? War dies der Grund für den in vielen Fossilien zu sehenden Riesenwuchs bei Pflanzen und Tieren? Erreichten die Menschen früher tatsächlich ein „biblisches" Alter? Geologische Spuren, aber auch Hinweise in Mythen legen solche Rückschlüsse auf die vorsintflutliche Atmosphäre nahe. In der jüdischen Überlieferung lesen wir diesbezüglich: Am zweiten Tag sprach Gott: „Es werde eine Feste zwischen den Wassern." Und zu den Wassern sprach er: „Ihr sollet euch in zwei Hälften teilen, und es soll die eine Hälfte zum Himmel emporsteigen, und die zweite Hälfte soll nach unten gehen."31 Aus dieser alten Überlieferung entstand im Ersten Buch Mose folgende rätselhafte Formulierung: Dann sprach Gott: „Im Wasser soll ein Gewölbe entstehen, das die Wassermassen trennt." So geschah es: Gott machte ein Gewölbe und trennte das Wasser über dem Gewölbe von dem Wasser, das die Erde bedeckte. Und Gott nannte das Gewölbe Himmel. (Gen 1,6-8a; Einheitsübersetzung) Eine spekulative Interpretation dieser Beschreibungen besagt, die Erdatmosphäre habe früher in ihren höheren Bereichen eine Art von gefrorener Dampfschicht enthalten, vielleicht als Folge einer vorangegangenen Katastrophe. Das würde bedeuten, dass die Menschen in einem globalen Treibhaus lebten, das im Gebiet zwischen dem damaligen nördlichen und südlichen Polarkreis zu einer paradiesischen Natur führte. Aufgrund dieser atmosphärischen Hülle hätten die Menschen keine Sterne und keine deutlich abgezeichnete Sonne am Himmel gesehen. Die Luft wäre feucht und statisch gewesen. Es hätte keine Wolken und keinen Regen und keine Regenbogen gegeben. Interessanterweise erwähnt die Bibel genau solche Details. In der Beschreibung des Paradieses wird betont: „Gott der Herr hatte es noch nicht regnen lassen [...]; aber ein Nebel stieg auf von der Erde und machte das Land feucht" (Gen 2 , 5 - 6 ) . Auch beim Beginn der Sintflut steht nichts von Wolken: „An diesem Tag brachen alle Brunnen der Tiefe auf, und die Fenster/Schleusen des Himmels öffneten sich, und es regnete vierzig Tage und vierzig Nächte lang in Strömen" (Gen 7 , 1 1 b - 1 2 ) . Nach der Sintflut werden explizit Wolken und ein Regenbogen erwähnt, und zwar als die typischen Merkmale der neuen Zeit (Gen 9 , 1 3 - 1 4 ) . Wenn es früher eine atmosphärische Eispartikelschicht gab, wäre sie zerstört worden, wenn ein Komet, Asteroid oder Meteorit in sie eingedrungen wäre, vor allem wenn er auch noch explodierte. Hat ein solches Ereignis plötzlich zusätzliche Wassermengen von oben her freigesetzt? Falls ja, war dieser Regen ein weiterer, bisher nicht erkannter Faktor, der - zusammen mit dem Abschmelzen der Gletscher und Eismassen - bewirkte, dass vor 1 2 0 0 0 jähren der Meeresspiegel weltweit um 120 m anstieg.
Katastrophen und zyklische Umwälzungen
Experimente w u r d e n mit einem erhöhten Sauerstoffanteil (sukzessive Erhöhung auf 30%) durchgeführt. Bemerkenswerte Ergebnisse waren: • •
•
Die Lebensdauer von Fruchtfliegen wurde bis zu dreimal länger. Eine Mokassin schlänge (verwandt mit der Klapperschlange), die vier Wochen in der Biosphärenkammer lebte, wies danach ein umgewandeltes Gift auf, das nicht mehr giftig war. Junge Piranhas wuchsen innerhalb von zwei Jahren von 5 cm auf eine Länge von 40 cm.
Carl Baugh w u r d e sogar in das NASA-Zentrum von Green Belt, Maryland, eingeladen, um den versammelten Wissenschaftlern von seinen Experimenten zu berichten. 34 Gegenwärtig ist er dabei, die Biosphärenk a m m e r im Creation Evidence Museum auszubauen. Ziel ist, dass die Experimente direkt im Internet mit einer andauernden Live-Übertragung mitverfolgt werden können. 3 5
Überwindung von falschen Grundannahmen Nur schon die kurzen Zusammenfassungen in diesem Kapitel zeigen, dass die G r u n d a n n a h m e der aktualistischen (uniformen) Geologie „Die Gegenwart ist der Schlüssel zur Vergangenheit" - falsch ist. Die Massenablagerungen von Fossilien, die schockgefrorenen Pflanzen u n d Tiere, der frühere Riesenwuchs von Pflanzen u n d Tieren (und Menschen?), die anderen atmosphärischen u n d physikalischen Bedingungen - dies alles zeigt, dass wir die heutigen Gegebenheiten nicht einfach in die Vergangenheit projizieren können. Doch genau dies geschieht in praktisch allen geologischen Interpretationen u n d auch in den Methoden, die angewandt werden, um das Alter von Fossilien u n d Gesteinen zu ermitteln. Deshalb möchte ich auch kurz auf diese Problematik eingehen, denn alle konventionellen Darstellungen der Urgeschichte und der „Erdzeitalter" beruhen auf diesen Methoden u n d Annahmen.
Das Alter von Gesteinen (1): Sedimentschichten können sehr schnell entstehen Die verschiedenen Gesteinsschichten dokumentieren durch ihre Reihenfolge offensichtlich eine zeitliche Abfolge. Aber wie groß sind die Zeiträume, die zur Bildung der einzelnen Schichten f ü h r t e n ? Repräsentiert jede Schicht immer Millionen von Jahren, oder können Schichten 205
Kapitel 9
a u c h viel s c h n e l l e r a b g e l a g e r t w e r d e n ? Letzteres ist d u r c h a u s m ö g l i c h , w i e w i r b e i m A u s b r u c h d e s V u l k a n s M o u n t St. H e l e n s (18. M a i 1 9 8 0 ) s e h e n k o n n t e n . I n n e r h a l b v o n k ü r z e s t e r Zeit v e r ä n d e r t e sich e i n e Landschaft komplett, m i t s a m t der Bildung von n e u e n Tälern u n d Flüssen. B e i m M o u n t St. H e l e n s h a n d e l t e e s sich u m e i n e e x p l o s i v e E r u p t i o n , bei d e r die o b e r s t e n 4 0 0 m d e s S c h n e e b e r g e s w e g g e s p r e n g t w u r d e n . Die d a b e i e r z e u g t e W o l k e v o n Staub, A s c h e u n d D a m p f l i e ß p y r o k l a s t i s c h e S c h l a m m f l ü s s e e n t s t e h e n , die i n m e h r e r e n S c h ü b e n i n s g e s a m t bis z u 50 m d i c k e S e d i m e n t s c h i c h t e n a b l a g e r t e n . Als zwei Jahre n a c h d e m e r s t e n A u s b r u c h , a m 19. M ä r z 1 9 8 2 , e i n n e u e r S c h u b v o n g e o l o g i s c h e n B e w e g u n g e n e i n s e t z t e , g r u b e n die Asche- u n d S c h l a m m f l u t e n d r e i S c h l u c h t e n i n die S e d i m e n t s c h i c h t e n
Landschaftsveränderung durch einen Vulkanausbruch, hier gezeigt am Beispiel des Mount St. Helens. Die untere Sedimentschicht entstand am Tag des Ausbruchs, 18. Mai 1980, durch niederprasselnde Flugsedimente. Die darüberliegende 8 m dicke Schicht wurde nur drei Wochen später, am 12. Juni, innerhalb weniger Stunden aufgrund weiterer Ausbrüche neu gebildet. Die darauf abgelagerte vier Meter dicke Schicht entstand am 19. März 1982, als große Schlammfluten aus dem Vulkankegel mit schneller Geschwindigkeit zu Tal flössen. In zwei Jahren entstand hier eine 20 m hohe Canyonwand aus frisch gebildetem Gestein.
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Katastrophen und zyklische Umwälzungen
von 1980. Am deutlichsten zeigt sich dies bei einem bis zu 42 m tiefen Canyon, der heute Schichten aufweist, die wie jene des berühmten Grand Canyon aussehen, weshalb dieser junge Canyon sogar den Namen „Little Grand Canyon" bekam. Auf seinem Grund verläuft ein kleiner Fluss, aber hier ist klar: Zuerst war der Canyon, u n d d a n n erst k a m das Wasser. W e n n m a n heute diese Szenerie mit Canyon u n d Fluss ohne jegliches Vorwissen - n u r mit aktualistischen Paradigmen - betrachten würde, könnte m a n meinen, der Fluss auf dem Grund des Canyons habe die Schlucht über Millionen von Jahren hinweg durch Erosion geschaffen. 3 6
Das Alter von Gesteinen (2): Die Problematik der radiometrischen Datierungsmethoden Sedimentgesteine können nicht direkt datiert werden. Sie werden entsprechend den Fossilien, die sie enthalten, in die konventionelle Skala der Erdzeitalter eingeordnet. Bei Erstarrungsgesteinen jedoch existieren heute Methoden zur (hypothetischen) Altersangabe in Jahren. W e n n Lava erstarrt, beginnen die radioaktiven Elemente im Gestein in Tochterisotope zu zerfallen. Weil bekannt ist, wie lang die Zerfallszeiten sind, wird in der heutigen Geologie bei Erstarrungsgesteinen die Menge des Isotopenanteils gemessen u n d daraus das Alter der Steine u n d Steinschichten berechnet. Diese Methode, die sich auf die Messung der radioaktiven Zerfallsquote stützt, wird Radiometrie genannt. Die Datierungsmethoden beruhen auf den Zerfallsreihen radioaktiver Elemente, wie Kalium oder Uran 238. Die radiometrischen „Datierungen" sind die Grundlage aller heute akzeptierten Altersangaben f ü r die verschiedenen Erdzeitalter. Aber auch diese Methoden messen das Alter der Gesteine nicht direkt, sondern nur indirekt. Man misst die vorhandene Menge des Isotops u n d schließt daraus auf das Alter. Die radiometrischen Datierungsmethoden haben ihre Tücken, wie sich auch nach d e m Ausbruch des Mount St. Helens zeigte. Innerhalb von sechs Jahren entstand im Krater des Mount St. Helens ein fast 300 m hoher, halbkugelförmiger Dom aus erkalteter Lava. Innovative Geologen der kreationistischen Richtung datierten das Gestein dieses jungen Lavadomes mit den herkömmlichen Methoden, z.B. mit der Kalium-Argon-Methode. Da Kalium nur sehr langsam in Argon zerfällt - die Halbwertzeit von Kalium beträgt 1,25 Milliarden Jahre -, war es laut herkömmlicher Lehrmeinung nicht möglich, dieses Erstarrungsgestein zu datieren, da es zu jung sei u n d noch kein Argon enthalten könne. Die Untersuchung zeigte jedoch, dass dieses junge Gestein Spuren von Argon enthielt. Die radiometrische Datierung ergab deshalb, 207
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je nach ausgewählter Probe, ein „Alter" von 3 5 0 0 0 0 bis 2,8 Millionen Jahren !37 Die Problematik der radiometrischen Datierungsmethoden: Wie bereits erwähnt, wird bei diesen Methoden das Alter der Gesteine nicht direkt, sondern nur indirekt berechnet, indem von der Menge des vorhandenen Isotops auf die verstrichene Zeit geschlossen wird. Diese Methode beruht auf der unbewiesenen Annahme, dass der Prozentsatz des Umwandlungsproduktes (z. B. Argon) am Anfang immer gleich null ist. Aber wie wir spätestens seit den Datierungen des jungen Gesteins aus dem Krater des Mount St. Helens wissen, ist dies nicht der Fall. Wenn die radiometrischen Messungen richtige Altersangaben ergeben sollen, müssten folgende Bedingungen erfüllt sein: 1. Am Anfang darf nur das Grundelement der Zerfallsreihe vorhanden sein. Die Uhr der Zerfallsreihe muss auf „Null" stehen. Das Zerfallsprodukt darf noch nicht vorhanden sein, und falls doch, müsste bekannt sein, in welcher Menge. 2. Die Halbwertzeit muss während der gesamten Zerfallszeit konstant geblieben sein. 3. Es durften keine Mutter- oder Tochterisotope entweichen oder von außen hinzukommen. Die Annahme, dass am Anfang keine Isotope vorhanden seien, ist falsch. Die Erstarrungsgesteine enthalten bereits von Anfang an auch die Umwandlungsprodukte, und zwar in einem unbekannten und variierenden Ausmaß. Auch Punkt 2 ist eine Unbekannte. Wellen einer massiven Neutronenstrahlung aus dem Weltall oder andere Faktoren könnten den radioaktiven Zerfall kurzfristig beschleunigt haben. 38 Ebenso ist Punkt 3 nicht gewährleistet. Es ist nicht anzunehmen, dass die radioaktive Einstrahlung über Millionen von Jahren hinweg immer die gleiche war wie heute. Wenn aufgrund von chemischen Reaktionen durch einen Impakt oder durch kosmische Strahlung die irdische Ozonschicht für eine gewisse Zeit aufgelöst wird, wäre die Einstrahlung auf die Erde eine ganz andere gewesen als heute. Vieles weist darauf hin, dass die Erdatmosphäre früher anders strukturiert war als heute (S. 203). Sie hatte früher einen höheren Sauerstoffgehalt und möglicherweise auch einen höheren Argongehalt. Deshalb müssen wir damit rechnen, dass die Erstarrungsgesteine auch Argon enthalten, das sie in einem früheren Zeitalter aus der Atmosphäre absorbiert haben. Mit anderen Worten: Die radiometrische Logik „je mehr Argon, desto älter" führt zu falschen Altersangaben.
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Katastrophen und zyklische Umwälzungen
Falsche A l t e r s a n g a b e n in unterschiedlichsten V a r i a n t e n : Die heutige Wissenschaft ist sich der hier beschriebenen Problematik bewusst, stellt aber deswegen nicht die gesamte Methode in Frage, sondern versucht, die erhoffte Genauigkeit durch die Anwendung verschiedener radiometrischer Methoden zu „kalibrieren". Dadurch wird das Problem aber nur noch größer (und offensichtlicher, müsste m a n meinen). Denn die verschiedenen radiometrischen Methoden ergeben Altersangaben, die sich bis um das Zehnfache unterscheidend Unterschiedliche radiometrische Methoden ergeben f ü r dasselbe Gestein z. B. Altersangaben zwischen 10 Millionen u n d 100 Millionen Jahren. Bei diesen Unterschieden werden d a n n einfach jene Werte genommen, die am besten in das darwinistische u n d aktualistische Modell passen, was ein unwissenschaftlicher Zirkelschluss ist. Unser Zeitgefühl ist aufgrund der aktualistischen Paradigmen derart ver-rückt, dass wir angesichts des Erdalters von 4 5 0 0 Millionen Jahren meinen, 10 Millionen oder 100 Millionen Jahre seien geologisch kein großer Unterschied. W e n n wir jedoch sehen, wie sehr sich die Erde nur schon während der letzten 5 0 0 0 0 Jahre verändert hat, ist diese Fehlerfreundlichkeit, gelinde gesagt, erstaunlich, vor allem w e n n wir auch noch davon ausgehen müssen, dass jede dieser radiometrischen Angaben falsch ist...
Wie zuverlässig sind C14-Datierungen? Bei der Altersbestimmung von organischen Proben wird die C14Methode angewandt. Die Atmosphäre enthält das radioaktive Kohlenstoff-Isotop 14C (Kohlenstoff-14, kurz C14). Pflanzen, Tiere u n d Menschen n e h m e n diesen Kohlenstoff in sich auf, solange sie leben. W e n n sie sterben, k o m m t kein neues 14C mehr hinzu, u n d der radioaktive Zerfall beginnt. Aus der Menge von 14C in einer Probe wird d a n n berechnet, w a n n ein Lebewesen gestorben ist. Auch hier sind die obigen drei Punkte relevant. Je kürzer die faktische Zeitspanne ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die CH-Datierung das korrekte Alter ergibt. Organische Proben, die älter als 9 0 0 0 0 Jahre sind, dürften kein l4 C mehr enthalten. Nun wurden jedoch unterschiedliche Arten von Kohle, die angeblich zwischen 34 und 311 Millionen Jahre alt sind, mit der C14-Methode untersucht. Die Kohleproben enthielten immer noch 0,1 bis 0,46% 14C, was einem Alter von maximal 57 000 Jahren entspricht. 4 0 Was hat das zu bedeuten? Eine naheliegende Erklärung ist, dass die Atmosphäre früher einen höheren Sauerstoffgehalt hatte als heute u n d d a f ü r weniger radioaktiven Kohlenstoff (14C) enthielt. Hinzu kommt, 209
Kapitel 10
dass das schwankende Erdmagnetfeld in Phasen, in denen es stärker war als heute, die Höhenstrahlung reduzierte, was bewirkte, dass weniger 14C entstand, als heute aus linearer Sicht a n g e n o m m e n wird. Die C14-Methode geht v o m 14C-Gehalt der heutigen Atmosphäre aus. Aber auch hier m ü s s e n wir a n n e h m e n , dass dieses Verhältnis aufgrund bekannter u n d möglicherweise auch unbekannter Faktoren nicht immer so war wie heute. Mit anderen Worten: Bis zu einem faktischen Alter von maximal 1 0 0 0 0 Jahren ergibt die C14-Methode zuverlässige Angaben. 41 Wenn das faktische Alter der Proben über dieser Grenze liegt, k a n n die C H Methode nicht mehr zuverlässig eingesetzt werden. Sie wird zwar zu theoretischen Altersangaben führen, die jedoch weit neben d e m faktischen Alter liegen können.
Fazit: Alte Erde, zyklische Umwälzungen Hier k a n n das wiederholt werden, was auf S. 129 gesagt wurde: Jeder scheinbare Beweis für die Evolutionstheorie lässt sich auch anders erklären! Keiner dieser Beweise ist ein echter Beweis, sondern nur eine Interpretation, die die Fakten so zu erklären versucht, dass sie die Evolutionstheorie stützt. Dasselbe gilt für die angeblich bewiesene Zeitskala der heutigen Geologie. Jeder „Beweis" ist nur die Interpretation eines Sachverhalts, der sich immer auch ganz anders erklären lässt. Aus der Sicht der Yuga-Geologie werden in gewissen Phasen (an den Yuga-Übergängen) die „Karten" auf allen Ebenen neu gemischt: tektonisch, atmosphärisch, physikalisch, chemisch. Die kritischen Argumente gegen die vorherrschenden Paradigmen in der Urgeschichtsforschung werden heute hauptsächlich von kreationistischen Wissenschaftlern vorgebracht. Diese gehen jedoch in das andere Extrem, indem sie aus den diskutierten Fakten den Schluss ableiten, die Erde sei erst k n a p p 7000 Jahre alt. Die Unendlichkeit der Materie wird auf eine einzige Schöpfung u n d auf eine kurze, lineare Geschichte beschränkt, basierend auf einer scheinbar bibeltreuen Interpretation des ersten Kapitels des Buches Genesis. Eine alternative Wissenschaft muss jedoch nicht fundamentalistisch-kreationistisch sein: Auf keinen Fall soll jedoch aus diesen Ausführungen auf einen jungen Planeten Erde geschlossen werden, wohl aber auf eine vor wenigen tausend Jahren fast komplett umgestaltete Erdkruste mit einer neuen oder umgebildeten Atmosphäre. [...] Es w i r d Zeit, die alten Dogmen als Scheuklappen unseres Bewusstseins und der Forschung einzureißen. E i n Paradigmenwechsel ist überfällig. 42
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Katastrophen und zyklische Umwälzungen
Exkurs: Weitere Beispiele für Unstimmigkeiten im Geschichtsbild des Darwinismus und Aktualismus Laut Lehrmeinung w u r d e Amerika vom Norden her besiedelt. Nord- und Südamerika seien menschenleer gewesen, bis Asiaten über die Beringstraße nach Alaska einwanderten und sich von dort aus allmählich bis nach Feuerland ausbreiteten. Heute tendieren Anthropologen und Archäologen, gestützt auf sowohl genetische Analysen wie linguistische Untersuchungen, zu mindestens drei Einwanderungswellen von Sibirien her: Die erste und mit Abstand bedeutendste Welle, im späten Pleistozän am Ende der Eiszeit vor rund 15.500 Jahren, als noch Mammuts, Pferde und Riesenfaultiere den Kontinent bevölkerten. 43 Obwohl keine Spur menschlicher Existenz auf den amerikanischen Kontinenten älter als 15 500 Jahre sein dürfte, werden heute auch von einigen „nichtalternativen" Archäologen ältere Funde akzeptiert: Der Anspruch, die älteste archäologische Stätte von Menschen auf dem amerikanischen Kontinent zu sein, gehört dem Ort Pedra Furada, wo menschliche Überreste und Feuerstellen gefunden wurden, deren Alter das der Clovis-Kultur [...] um 19000 bis 30000 Jahre übertrifft. Aber diese Entdeckung ist zu einem Gegenstand großer Kontroversen zwischen den nordamerikanischen Archäologen und ihren südamerikanischen und europäischen Kollegen geworden. [...] Zu den Fundstellen von Pedra Furada in Brasilien gehören verschiedene Höhlen, die über viele Jahrtausende von unterschiedlichen menschlichen Populationen benutzt wurden. Die ersten Ausgrabungen führten zur Entdeckung von Artefakten, deren Alter mit der C 14-Methode auf 48 000 bis 32 000 Jahre bestimmt wurde. Wiederholte Analysen haben diese Datierungen bestätigt und das Alter bis auf 60000 Jahre erweitert. Die archäologischen Schichten, die am gründlichsten analysiert wurden, ergeben ein Alter von 32 160 ± 1000 Jahre und 17 000 ± 400 Jahre. 2004 wurden in Topper, South Carolina, bearbeitete Steinwerkzeuge gefunden, deren Alter über die Radiokarbonmethode auf bis zu 50000 Jahre datiert wurde, obwohl über diese Altersangaben gewichtige Dispute geführt werden. Die Spuren menschlicher Präsenz an der Topper-Stätte geht definitiv bis mindestens 22 900 vor unserer Zeit zurück.44 Viele weitere und noch kontroversere Beispiele aus aller Welt finden sich in der umfassenden Dokumentation der Autoren Michael Cremo und Richard Thompson, die ein 1000-seitiges Buch füllt: Forbidden Archaeology (dt. Verbotene Archäologie). 1996 wurde auf der Grundlage dieses Buches von NBC die aufsehenerregende Fernsehsendung The Mysterious Origins of Man („Die geheimnisvollen Ursprünge des Menschen") produziert, moderiert vom Hollywood-Veteran Charlton Heston. Darin kam auch die Geologin Dr. Virginia Steen-Mclntyre zu Wort. Sie gehörte zum Team des Geologischen Dienstes der USA, das die Auf211
Kapitel 9
g ä b e h a t t e , d a s Alter von S t e i n w e r k z e u g e n z u b e s t i m m e n , d i e 1 9 6 6 bei Ausgrab u n g e n i n Hueyatlaco, Mexiko, e n t d e c k t w o r d e n w a r e n . Vier v e r s c h i e d e n e radiom e t r i s c h e D a t i e r u n g s m e t h o d e n s o w i e d i e g e o l o g i s c h e D a t i e r u n g d e r Schicht (die S t e i n w e r k z e u g e w a r e n in zehn M e t e r n T i e f e e n t d e c k t w o r d e n ) w i e s e n alle auf d a s s e l b e Alter hin: r u n d 2 5 0 0 0 0 Jahre! G e m ä ß d e r d a r w i n i s t i s c h e n A n t h r o pologie e n t w i c k e l t e sich d e r H o m o s a p i e n s j e d o c h e r s t v o r 1 5 0 0 0 0 J a h r e n i n Afrika, u n d A m e r i k a w a r d a m a l s n o c h m e n s c h e n l e e r . E n t w e d e r lieferten d i e radiometrischen und geologischen Altersbestimmungen falsche Angaben, oder in A m e r i k a w a r e n s c h o n viel f r ü h e r M e n s c h e n e r s c h i e n e n . Beide M ö g l i c h k e i t e n w e r d e n von d e r k o n v e n t i o n e l l e n W i s s e n s c h a f t a b g e l e h n t , w e s h a l b d i e Fachpublikation d e s H u e y a t l a c o - T e a m s v e r h i n d e r t w u r d e , u n d die W i s s e n s c h a f t l e r d e s T e a m s w u r d e n als i n k o m p e t e n t o d e r m e d i e n g e i l v e r u n g l i m p f t . 4 5 I m I n t e r v i e w von The Mysterious Origins of Man s a g t e Virginia S t e e n - M c l n t y r e d r e i ß i g Jahre später: „Ehrlich gesagt, ich wäre mit 2 0 0 0 0 jähren glücklich gewesen. Das hätte meiner Karriere zum Durchbruch verholfen. Das wären sehr alte Funde gewesen, aber nicht so alt, dass sie derart kontrovers gewesen wären. 2 0 0 0 0 Jahre wären akzeptabel gewesen, aber nicht 2 0 0 0 0 0 Jahre. Ich war aber ziemlich naiv. Ich dachte, wir hätten hier etwas ganz Außergewöhnliches g e f u n d e n : Ich halte
mich an die Funde, wir haben die Information, wir haben die Fakten, also veröffentlichen wir die Fakten und schauen weiter. Ich ahnte damals nicht, dass dieser Schritt meine ganze Laufbahn ruinieren würde." Sie verlor ihre Anstellung, die Fundstelle w u r d e g e s c h l o s s e n , u n d e s g a b k e i n e w e i t e r e n G r a b u n g s l i z e n z e n m e h r ! In praktisch allen L e x i k o n e i n t r ä g e n zu „Hueyatlaco" w e r d e n d i e s e F u n d e u n d d i e d a m i t v e r b u n d e n e n K o n t r o v e r s e n vers c h w i e g e n . G ä b e e s n u r d i e s e n e i n e n Fund, k ö n n t e d e s s e n zeitliche E i n o r d n u n g m i t Recht in Frage gestellt w e r d e n . A b e r er ist nicht d e r einzige. I n d e r Sandia-Höhle, N e u m e x i k o , w u r d e n u m 1 9 7 0 f e i n g e a r b e i t e t e Pfeils p i t z e n a u s B i s o n k n o c h e n e n t d e c k t , u n d z w a r u n t e r e i n e r dicken S t a l a g m i t e n schicht. Eine r a d i o m e t r i s c h e D a t i e r u n g d e r S t a l a g m i t e n s c h i c h t e r g a b i n t e r e s s a n t e r w e i s e e b e n f a l l s 2 5 0 0 0 0 Jahre, d a s s e l b e Alter w i e bei d e n S t e i n w e r k z e u g e n von Hueyatlaco. Auch d i e s e E n t d e c k u n g w u r d e v o n d e r offiziellen W i s s e n s c h a f t a u s g e b l e n d e t , o d e r die D a t i e r u n g w u r d e als I r r t u m b e z e i c h n e t . 4 6 Es gibt viele ähnliche Funde in Amerika. Dieser Kontinent w u r d e wahrscheinlich viel f r ü h e r besiedelt, als man bisher annimmt [...]. Die Sintflut fegte jedoch besonders den nordamerikanischen Kontinent förmlich leer - und damit auch die alten Kulturen. Die Rocky Mountains erhoben sich, und viele Tier- und Pflanzenarten verschwanden - so auch der Mensch bis auf wenige Ausnahmen. Danach w u r d e der quasi menschenleere Kontinent Amerika neu besiedelt, wahrscheinlich auch per Schiff und nur in einer Art Nebenroute über die Beringstraße. Wie auch immer: Es g a b eine ganz andere, eine scheinbar verloren gegangene Welt vor der globalen Sintflut. 47
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KAPITEL 9
Das Verschwinden der früheren Kulturen und Technologien E i n i g e d e r a l t e n Ü b e r l i e f e r u n g e n b e s c h r e i b e n n i c h t n u r d i e „Sintflut", s o n d e r n a u c h d i e Zeit d a v o r . G e m ä ß i n d i s c h e n u n d i n d i a n i s c h e n Bericht e n w a r d i e s e i n a n d e r e s Zeitalter: d a s d r i t t e Yuga, d i e d r i t t e „Welt". Die Bibel b e s c h r e i b t e i n e r e g i o n a l e H o c h k u l t u r , d i e d e n „Turm v o n Babel" b a u t e u n d m i t i h r e r T e c h n o l o g i e Gott h e r a u s f o r d e r n wollte. Ü b e r d i e a n d e r e n Teile d e r W e l t sagt d i e Bibel n i c h t s . Laut d e n a m e r i k a n i s c h e n Überlieferungen weilten damals die Kachinas - W e s e n der h ö h e r e n W e l t e n - b e i d e n M e n s c h e n . Die M y t h e n d e r S u m e r e r , Ä g y p t e r , G e r m a n e n usw. s p r e c h e n v o n G ö t t e r n u n d G o t t m e n s c h e n , d i e a u f d e r E r d e l e b t e n o d e r v o r d e n M e n s c h e n e r s c h i e n e n , d i e e i n e n , u m i h n e n z u helf e n u n d sie z u l e h r e n , d i e a r i d e r e n , u m sich d i e M e n s c h e n d i e n s t b a r z u m a c h e n . Ä h n l i c h e s sagt P i a t o n v o m u n t e r g e g a n g e n e n Atlantis. Dieses Reich sei v o m g ö t t l i c h e n H e r o s P o s e i d o n g e g r ü n d e t w o r d e n , sei i n d e n s p ä t e r e n G e n e r a t i o n e n a b e r d e r e i g e n e n K r i e g s t r e i b e r e i u n d Dekadenz z u m Opfer gefallen, u n d eine Katastrophe h a b e das gesamte Land i n n e r h a l b k ü r z e s t e r Zeit u n t e r g e h e n lassen. Die i n d i s c h e n S c h r i f t e n m a l e n d a s Bild e i n e r K u l t u r m i t M e n s c h e n , d i e ü b e r h o h e G e i s t e s k r ä f t e v e r f ü g t e n , w o b e i d a s d r i t t e Y u g a d i e Zeit war, i n d e r d i e M e h r h e i t der M e n s c h e n begann, ihre Geisteskräfte u n d die a n d e r e n damaligen Technologien zu missbrauchen. Legendär sind die Beschreibungen v o n Götterkriegen, in d e n e n Avatare gegen die k o s m i s c h e n Dunkelkräfte k ä m p f t e n . A u c h i n d e r Zeit n a c h d e r g r o ß e n K a t a s t r o p h e w a r e n n o c h Avatare u n d H e r o e n auf der Erde anwesend, mit der Schlacht v o n K u r u k s e t r a (S. 68) als S c h l u s s p u n k t d e s d r i t t e n Y u g a s v o r f ü n f t a u s e n d Jahren. W e n n w i r d i e M y t h e n u n d L e g e n d e n m i t m o d e r n e n B e g r i f f e n wied e r g e b e n , so v e r f ü g t e n d i e s e K u l t u r e n - o d e r z u m i n d e s t d i e Elite ü b e r p a r a n o r m a l e K r ä f t e , M ö g l i c h k e i t e n z u r De- u n d R e m a t e r i a l i s a t i o n , K r i s t a l l e n e r g i e n u n d „freie" E n e r g i e . D a b e i h a n d e l t e e s sich n i c h t u m m e c h a n i s c h e G e r ä t s c h a f t e n , w i e w i r sie i m v i e r t e n Y u g a e n t w i c k e l t 213
Kapitel 10
haben, sondern um geistige Technologien, die nur von Menschen mit entsprechenden Mentalkräften „bedient" werden konnten. Im Epos Mahäbhärata, das die ausführlichste Schilderung der Schlacht von Kuruksetra enthält, u n d in verwandten Sanskritschriften wird betont, dass sowohl konventionelle Waffen (Pfeilbogen, Keulen usw.) als auch unkonventionelle Waffen („Götterwaffen") z u m Einsatz kamen. Im Sanskrit existieren Standardbegriffe, mit denen zwischen beiden Kategorien unterschieden wird: sastra u n d astra} Die konventionellen Waffen (sastras) erfordern Kraft u n d Mut, die unkonventionellen Waffen (astras) ermöglichen eine Bekämpfung des Gegners ohne direkten Nahkampf. Heute k a n n jeder Mensch u n d Unmensch Granaten zünden, Bomben abwerfen und aus Pistolen oder Maschinengewehren schießen. In den beiden vorangegangenen Yugas bedurfte es einer besonderen Geistesschulung, um Waffen der höheren Art einsetzen zu können. Das ändert aber nichts daran, dass bereits im dritten Yuga Kriege stattfanden, die f ü r die betroffenen Menschen und Kulturen verheerende Folgen hatten. Wie die Sanskritschriften sagen, n a h m in diesem Zeitalter die Reinheit u n d Wahrhaftigkeit der Menschen um drei Viertel ab (siehe Zitate auf S. 138 u n d 139). Mit der Serie von Katastrophen am Ende des dritten Yugas gingen diese Kulturen mitsamt ihren Technologien unter u n d verschwanden, u n d die Menschheit wurde größtenteils in ein steinzeitliches Dasein zurückgeworfen. Was blieb, waren einige geheime Linien von Hüterinnen u n d Hütern des alten Wissens sowie verborgene oder getarnte „Zeitkapseln".
Wiederholt sich die Geschichte? Vieles in den alten Mythen u n d Legenden mag auf spätere phantasievolle Hinzufügungen zurückgehen, aber sie gänzlich als Phantasieprodukt abzutun u n d ihnen jeglichen historischen Kern abzusprechen wäre ein Trugschluss, der missachtet, dass unsere Vorfahren diese Geschichten als Erinnerungsträger über Tausende von Jahren von Generation zu Generation weitergaben. Ihnen müssen diese Überlieferungen sehr wichtig gewesen sein - u n d diese Überlieferungen haben in allen Kulturen der Welt ähnliche Inhalte: Götter bei den Menschen, eine große Katastrophe, zyklische Zeitalter. Ein weiteres wiederkehrendes Motiv ist die Selbstzerstörung einer Kultur aufgrund von Hybris („Hochmut gegenüber der Schöpfung u n d den Göttern"). Hybris f ü h r t zu einer falschen Art von Fortschritt, die f ü r eine kurze Zeit der Machtsucht einiger weniger dient u n d letztlich alle ins Verderben stürzt. Interessanterweise war es gerade J. Robert Oppenheimer ( 1 9 0 4 - 1 9 6 7 ) , der „Vater der Atombombe", der Andeutungen 214
in diese Richtung machte, u n d dabei sah er sich intuitiv an die untergegangenen Kulturen des f r ü h e r e n Zeitalters erinnert. Als ein Student an der Universität Rochester ihn fragte, ob die auf d e m Testgelände von Alamogordo gezündete Atombombe die erste gewesen sei, gab er die b e r ü h m t gewordene Antwort: „Nun ja, es war natürlich die erste - in unserer heutigen Zeit." 2 Oppenheimer dachte hier nicht so sehr an Piatons Atlantis, sondern an die in den Sanskritschriften beschriebenen „Götterschlachten". Er sagte des öfteren, dass er beim Anblick der ersten Atomexplosion an eine bestimmte Stelle in der Bhagavad-Gitä gedacht habe: „Wir wussten, dass die Welt nicht mehr dieselbe sein würde. Einige lachten, einige weinten, aber die meisten schwiegen. Ich erinnerte mich an eine Zeile aus der Hindu-Schrift Bhagavad-Gita [...]: ,Nun bin ich der Tod geworden, der Zerstörer der Welten.'" 5
Die Entwicklung der Atombombe war n u r möglich wegen der vorangegangenen Erforschung der radioaktiven Elemente, u n d auch hier machte ein Pionier dieser Forschung eine mutige Aussage über die Selbstzerstörung einer f r ü h e r e n Hochkultur, nämlich Frederick Soddy ( 1 8 7 7 - 1 9 5 6 ) , der 1921 f ü r seine Erforschung der Radioaktivität u n d die Entdeckung der Isotope den Nobelpreis f ü r Chemie bekam. 1909 veröffentlichte er das Buch The Interpretation of Radium, das eine ganze Generation von Chemie- u n d Physikstudenten anspornte, die Mysterien der Materie weiter zu erforschen. Wären nicht die industriell-militärischen Interessen die Haupteinflüsse hinter der Politik u n d den Universitäten, hätte die intellektuelle Forschung damals eine andere, heilvollere Richtung n e h m e n können. Im Schlusskapitel von The Interpretation of Radium schrieb Soddy, es sei durchaus möglich, dass in f r ü h e r e n Zeitaltern technisch hochentwickelte Kulturen existiert haben, von denen wir nichts m e h r wissen; diese könnten die Geheimnisse der Materie, die von der m o d e r n e n Wissenschaft erst gerade entdeckt werden, in einem viel höheren Maße gekannt haben u n d hätten sich gerade deshalb - bei einem Missbrauch dieser Technik - derart nachhaltig ausgelöscht, dass wir von ihnen heute nur noch über die später entstandenen Mythen erfahren. Als Einleitung in die fast unglaublichen Schlussfolgerungen, die sich im weiteren Verlauf dieses n e u n t e n Kapitels angesichts der präsentierten archäologischen Kulturspuren aufdrängen, möchte ich zuerst etwas näher auf Frederick Soddys Gedankengänge eingehen. (Wem diese A u s f ü h r u n g e n zu sehr ins Detail gehen, k a n n die nächsten vier Seiten auch einfach überspringen.)
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Kapitel 9
„Energieformen, die wir noch nicht entdeckt haben" Frederick Soddy w a r ein wissenschaftlicher Pionier, aber offensichtlich kein d o g m a t i s c h e r Materialist. Ü b e r die E r f o r s c h u n g der Radioaktivität e r k a n n t e er, dass der Materie eine praktisch u n b e g r e n z t e Energie innew o h n t u n d dass es theoretisch möglich ist, diese Energie f r e i z u s e t z e n u n d zu n u t z e n . Er vergleicht die m o d e r n e W i s s e n s c h a f t diesbezüglich m i t d e n U r m e n s c h e n , die noch nicht w u s s t e n , wie m a n Feuer erzeugt: Die Kunst des Erzeugens von Feuer ist der erste Schritt zur Beherrschung und Nutzbarmachung jener natürlichen Energiequellen, von denen die Zivilisation auch heute noch vollständig abhängig ist. Der urzeitliche Mensch bezog seine Lebensenergie gänzlich vom täglich verfügbaren Sonnenlicht, bevor er lernte, selber Feuer zu erzeugen. [...] Hinsichtlich der neu entdeckten inneren Energiepotentiale der Materie stehen wir heute dort, wo der urzeitliche Mensch stand in bezug auf die Energie, die durch Feuer freigesetzt wird. 4 Um die potentielle Energie der Materie freizusetzen, ist eine „Transm u t a t i o n " erforderlich: die Desintegration eines Elements u n d die künstliche Beschleunigung seines n a t ü r l i c h e n Zerfalls. „Transmutation ist der Schlüssel zur i n n e r e n Energie der Materie", u n d dies ist „zugleich die älteste u n d aktuellste Problemstellung der Wissenschaft". 5 So wie eine b e s t i m m t e Form v o n Energie d u r c h Feuer freigesetzt w e r d e n k a n n , m ü s s t e auch die potentiell u n b e g r e n z t e Energie der Materie freigesetzt w e r d e n k ö n n e n . Welches „Feuer" ist der Schlüssel zu dieser Energie? Die A n t w o r t ist: das geistige Feuer, die Kraft des Bewusstseins. Die Lichtwesen der h ö h e r e n D i m e n s i o n e n v e r f ü g e n ü b e r dieses geistige Feuer, u n d auch der Mensch als materialisiertes bzw. inkarniertes Lichtwesen hat diese Kraft, z u m i n d e s t potentiell. Soddy geht in seinen G e d a n k e n g ä n g e n nicht so weit, aber er erkennt, dass in d e n alten M y t h e n Hinweise auf die Lösung dieses Rätsels zu f i n d e n sind. Er spricht v o n „Evolution in Zyklen", m e i n t d a m i t aber nicht die darwinistische Evolution, s o n d e r n allgemein die Gesamtheit aller mikrou n d m a k r o k o s m i s c h e n Abläufe. Um 1905, als Soddy diese Texte u n d V o r t r a g s m a n u s k r i p t e verfasste, w a r der Begriff „Evolution" n o c h nicht s y n o n y m m i t „Darwinismus", o b w o h l auch Soddy z u m D a r w i n i s m u s neigte. Soddy w a r n a h e an e i n e m E r k e n n t n i s s p r u n g h i n zu einer spirituellen W i s s e n s c h a f t , u n d es ist zu hoffen, dass die W i s s e n s c h a f t jetzt, ü b e r 100 Jahre später, f ü r diese n e u e n E r k e n n t n i s s e offen ist. Deshalb zitiere ich hier Soddy als f r ü h e n F ü r s p r e c h e r dieses Paradigmenwechsels. W a s er ü b e r die „Evolution in Zyklen" sagt, ist dasselbe, was in d e n indischen Schriften ü b e r das Aus- u n d E i n a t m e n des Visnu gesagt w i r d : dass Materie sowohl in e i n e m m a n i f e s t e n (universellen) als auch 216
Das V e r s c h w i n d e n der f r ü h e r e n K u l t u r e n und T e c h n o l o g i e n
unmanifesten (potentiellen) Zustand existieren kann. Die Universen entstehen und vergehen und entstehen wieder in einem unendlichen Ablauf vor dem Hintergrund der ewigen spirituellen Welt. E s fällt a u f , w i e m e r k w ü r d i g e i n i g e d e r a l t e n M y t h e n u n d L e g e n d e n ü b e r M e n s c h u n d M a t e r i e i m Licht d e r n e u s t e n E r k e n n t n i s s e e r s c h e i n e n . Bet r a c h t e n w i r z u m Beispiel d a s alte m y s t i s c h e S y m b o l d e r M a t e r i e , d e n U r o b o r o s („den S c h w a n z b e i ß e r " ) : e i n e S c h l a n g e , d i e e i n e n Kreis f o r m t u n d in den eigenen Schwanz beißt, v e r b u n d e n mit d e m Schlüsselsatz: „Das G a n z e ist eins." Dies ist e i n S y m b o l f ü r E v o l u t i o n , u n d z w a r Evol u t i o n in Z y k l e n - d a s N e u s t e , w a s u n s n u n als p l a u s i b e l e r s c h e i n t [...]
Der U r o b o r o s (auch: O u r o b o r o s , von grch. ourä, „Schwanz", u n d böros, „fress e n d , v e r z e h r e n d " ) ist ein e s o t e r i s c h e s Symbol, d e s s e n ä l t e s t e Darstellung im Grab von Tut-Anch-Amun (14. Jh.v.Chr.) g e f u n d e n w u r d e . Piaton überliefert, dies sei ein Symbol f ü r d a s erste, direkt v o m S c h ö p f e r g e s c h a f f e n e W e s e n d e s Universums, d a s a u s sich selbst h e r a u s existiere (Timaios 33). Es s t e h t f ü r die k o s m i s c h e n Zyklen u n d alle a n d e r e n S c h ö p f u n g s z y k l e n („wie o b e n , so unten"). Auch die M i d g a r d - S c h l a n g e d e r n o r d i s c h e n Mythologie f o r m t auf d i e s e W e i s e einen Weltenkreis, u n d in d e r indischen Yoga-Kuntfalim Upani$ad (1,82) wird die „als Kreis r u h e n d e Schlange, die ihren S c h w a n z im M u n d hat", als Symbol f ü r die im Basis-Chakra r u h e n d e KundalinT-Energie b e s c h r i e b e n . Links: Z e i c h n u n g a u s d e m W e r k Chrysopoeia von „Kleopatra d e r Aichemistin" a u s Alexandrien (2./3. Jh.) mit d e r Kernformel £v TO HCtv (hen to pan: „Eins ist alles"; alles ist v e r b u n d e n ) . Dies ist auch einer d e r ältesten Texte, in d e n e n d e r U r o b o r o s mit d e m „Stein d e r Weisen", d e r T r a n s m u t a t i o n d e r Elemente, in V e r b i n d u n g g e b r a c h t wird. Rechts: Stich von Lucas Jennis im a l c h e m i s t i s c h e n W e r k De Lapide Philosophico („Vom Stein d e r Weisen"), d a s im Jahr 1 6 2 5 g e d r u c k t w u r d e .
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Kapitel 9
Die Vorstellung, die u n s im Licht des aktuellen Wissens als die attraktivste u n d konsistenteste Erklärung des Universums in den Sinn kommt, ist wahrscheinlich jene, die davon ausgeht, dass in einem Teil des Evolutionszyklus die Materie sich auflöst u n d ihre Energie sich freisetzt u n d umwandelt u n d dass in einem anderen Teil, der u n s i m m e r noch unbekannt ist, die Materie durch die Verwendung der vorher freigewordenen Energie neu aufgebaut wird. Die Konsequenz davon wäre, dass trotz dieser unaufhörlichen Veränderungen ein Gleichgewichtszustand herrscht, der sich unendlich fortsetzt. W e n n m a n diese Vorstellung als Symbol darstellen möchte, auf welch bessere Weise könnte dies getan werden als mit der altbekannten Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt? 6
Soddy ahnte, dass diese Zyklen nicht nur auf der höchsten Schöpfungsebene - in der Entstehung und Auflösung der Universen - stattfinden, sondern auch in der Geschichte der Menschheit. Das wiederum bedeutet, dass die Menschheit in ihrer Vergangenheit Höhen und Tiefen durchlaufen hat, von denen wir nichts mehr wissen: Einige der Glaubensvorstellungen u n d Legenden, die uns aus alten Zeiten erreichen, sind so universell und tief verwurzelt, dass wir den Eindruck bekommen, sie seien fast so alt wie die Menschheit selbst. Zwischen einigen dieser Vorstellungen u n d Überlieferungen u n d den Erkenntnissen, die sich u n s erst vor kurzem erschlossen haben, besteht eine unerwartete Übereinstimmung, u n d m a n ist versucht zu fragen, inwieweit diese Übereinstimmung bloß auf Glücksfälle u n d Zufälle zurückzuführen ist oder inwieweit sie ein Beweis f ü r eine völlig unbekannte u n d unerwartet alte Zivilisation ist, von der alle anderen Spuren verschwunden sind. [...] Es bedarf keiner großen Bemühung der Vorstellungskraft, um in „Energie" das Leben des physikalischen Universums zu sehen, u n d der Schlüssel zu d e n ursprünglichen Quellen des physischen Lebens im Universum wird heute in der Transmutation erkannt. W e n n das alte Wissen die Kraft der Transmutation mit dem Elixier des Lebens in Verbindung brachte, war das nur Zufall? Ich f ü r m e i n e n Teil glaube viel eher, dass dies das Echo einer der vielen früheren Epochen in der u n d o k u m e n tierten Geschichte der Welt ist [...]. Finden wir hierin nicht eine gewisse Rechtfertigung für d e n Glauben, dass ein heute längst vergessenes Volk nicht nur den Stand unserer erst vor kurzem erworbenen Kenntnisse erreicht hatte, sondern auch über E n e r g i e f o r m e n verfügte, die w i r n o c h nicht e n t d e c k t h a b e n ? [...] Eine Menschheit, die die Transmutation der Materie beherrschte, hatte keine große Notwendigkeit, ihr Brot im „Schweiß des Angesichts" zu verdienen. [...] Es drängt sich auch der Gedanke auf, dass eine solche Herrschaft über die Natur möglicherweise n u r von kurzer Dauer war. Durch einen einzigen Fehler konnte das Verhältnis von Natur u n d Mensch als Dienerin u n d Beherrscher umgedreht werden, so wie dies auch heute wieder geschieht, nur dass die Folgen heute viel fataler wären, vielleicht 218
Das Verschwinden der früheren Kulturen und Technologien
sogar in dem Ausmaß, dass die gesamte Welt wieder der unangefochtenen Macht der Natur unterworfen würde, um einmal mehr eine mühsame Aufwärtsreise durch die Zeitalter zu beginnen. Die Legende vom Fall des Menschen könnte möglicherweise nichts anderes sein als die Geschichte einer solchen Katastrophe in der Vergangenheit. 7 Hier s e h e n w i r e i n e n N a t u r w i s s e n s c h a f t l e r u n d Nobelpreisträger, d e r o f f e n i n Betracht zieht, dass i n „einer d e r v i e l e n f r ü h e r e n E p o c h e n i n d e r u n d o k u m e n t i e r t e n Geschichte d e r W e l t (...) e i n h e u t e längst vergess e n e s Volk" existierte, d a s „über E n e r g i e f o r m e n v e r f ü g t e , die w i r n o c h n i c h t e n t d e c k t h a b e n " . Die A n n a h m e , dass e i n e solche Kultur „durch e i n e n e i n z i g e n Fehler" sich selbst zerstörte, w o d u r c h die ü b e r l e b e n d e M e n s c h h e i t i n e i n p r i m i t i v e s Dasein z u r ü c k g e s c h l e u d e r t w u r d e , ist e i n b e k a n n t e s M o t i v vieler Ü b e r l i e f e r u n g e n u n d e n t s p r i c h t v o m P r i n z i p h e r d e n Yuga-Zyklen. W e n n die M e n s c h e n einst ü b e r e i n e p a r a n o r m a l - h o c h s t e h e n d e T e c h n i k v e r f ü g t e n , h a b e n sie diese b e s t i m m t ü b e r a l l a n g e w a n d t : f ü r die E r s t e l l u n g v o n u n t e r i r d i s c h e n G a n g s y s t e m e n , b e i m S t e i n a b b a u , f ü r die P l a n i e r u n g v o n Bauplätzen, b e i d e r E r r i c h t u n g v o n B a u w e r k e n . Es stellt sich also die Frage: F i n d e n w i r i r g e n d w o u r a l t e Bauwerke, die auf e i n e u n s u n b e k a n n t e T e c h n i k h i n w e i s e n ? Präzis v e r l a u f e n d e Steinblöcke, d e r e n „Zuschnitt" m a s c h i n e l l a n m u t e t u n d die zugleich e i n Gew i c h t v o n vielen T o n n e n h a b e n ? B a u w e r k e m i t M e g a s t e i n e n , die w i r m i t u n s e r e n h e u t i g e n M a s c h i n e n n u r m i t M ü h e e r r i c h t e n k ö n n t e n , falls ü b e r h a u p t ? Die A n t w o r t lautet n a t ü r l i c h ja. W i r finden solche S p u r e n ü b e r a l l auf d e r Welt! I n Ä g y p t e n , i n S ü d a m e r i k a , usw. Diese S p u r e n s u c h e w i r d e i n g r o ß e s T h e m a d e s F o l g e b a n d e s sein. I m v o r l i e g e n d e n Buch m ö c h t e ich v o r a b auf einige p r ä g n a n t e Beispiele e i n g e h e n , die nicht s o k o m p l e x s i n d w i e die g r o ß e n P y r a m i d e n u n d die a n d e r e n P r ä z i s i o n s b a u t e n . * D e n n o c h e r l a u b e n diese w e n i g e n Beispiele bereits R ü c k s c h l ü s s e auf die Kultur u n d die T e c h n i k d e r f r ü h e r e n Zeitalter sowie M u t m a ß u n g e n ü b e r d e n S i n n u n d Zweck dieser ober- u n d u n t e r i r d i s c h e n Bauwerke.
* Zwei kleine Beispiele für die maschinell anmutende Präzision bei Bausteinen aus der Zeit der alten Hochkulturen werde ich, quasi als Kostprobe, bereits hier in diesem Buch anführen: Steine aus Puma Punku in Südamerika und der „Hightech"-Granitquader von Abu Roasch in Ägypten. 219
Kapitel 10
Malta und das überflutete Land im Mittelmeer Die Behauptung, vor d e m heutigen Zeitalter hätten „technische" Kulturen existiert, die bei einer großen Katastrophe untergingen, verlangt nach Beweisen, w e n n denn irgendwelche Spuren übrig geblieben sind. Weil Spurenlesen nicht i m m e r einfach ist, werde ich im Folgenden etwas ausführlicher auf einige Details eingehen. Unsere Spurensuche f ü h r t u n s zuerst nach Malta. W e n n im prähistorischen Z u s a m m e n h a n g von Malta gesprochen wird, ist damit auch ihre Schwesterinsel Gozo gemeint. Beide Inseln sind übersät mit Megalithanlagen, die wir heute pauschal als „Tempel" bezeichnen. Ihr Alter wird auf 5000 bis 6000 Jahre geschätzt. Auf Gozo befinden sich heute noch 7 u n d auf Malta 24 Tempel, einige sind relativ gut erhalten oder konnten restauriert werden, von anderen sind nur noch wenige Reste vorhanden. Vor 5000 bis 6000 Jahren lebten auf Malta u n d Gozo n u r einige Tausend Menschen, schätzungsweise 5000. W a r u m schufen diese Menschen - falls sie die Erbauer waren - auf diesen zwei kleinen Inseln über dreißig megalithische Anlagen, dazu auch noch unterirdische Gang- u n d Kammersysteme u n d weitere rätselhafte Werke? Tempel u n t e r W a s s e r : Vor rund 1 2 0 0 0 Jahren lag der Pegel der Weltmeere 120 m tiefer als heute. In der Frage, wie damals das Gebiet des Mittelmeeres aussah, gehen die Meinungen auseinander. Die neusten konventionellen Interpretationen sagen, das Mittelmeer sei vor r u n d f ü n f Millionen Jahren durch eine „Megaflut" innerhalb von Monaten gefüllt worden. 8 Die ältesten Kulturspuren jedoch, so sagen „alternative" Forscher, weisen auf katastrophale Umwälzungen im Mittelmeergebiet vor 1 2 0 0 0 Jahren hin. W e n n damals der Wasserspiegel des Mittelmeeres 120 m tiefer lag als heute, waren Gozo u n d Malta bereits mit Sizilien u n d Italien über eine Landzunge verbunden. W e n n dazu auch noch die Straße von Gibraltar eine Barriere bildete, war das Gebiet des Mittelmeeres eine kontinentale Landsenke mit einem großen Binnenmeer im östlichen u n d einem im westlichen Bereich. Diese zwei mediterranen Meere waren durch eine enge Wasserstraße zwischen den damals viel größeren Landflächen von Tunesien u n d Sizilien/Malta verbunden. Wie bereits erwähnt (S. 200), w u r d e n im gesamten Mittelmeergebiet in 1 5 0 0 0 Jahre alten Schichten Spuren eines großen Impakts gefunden. Die Folgen der damaligen Erschütterungen müssen, im wahrsten Sinn des Wortes, weltbewegend gewesen sein. Das Mittelmeergebiet ist aber auch ohne Impakte ein tektonisch explosives Gebiet. Dies zeigt nur schon die Entdeckung der ägyptischen Stadt Thonis-Herakleion, die 220
Das Verschwinden der früheren Kulturen und Technologien
Vor den großen Umwälzungen, die heute als „das Ende der Eiszeit" bezeichnet werden, sah das Mittelmeergebiet anders aus als heute. W e l t w e i t lag der Meeresspiegel um 1 2 0 m tiefer. Die obige Karte zeigt mit der w e i ß e n Fläche den Küstenverlauf bei 1 2 0 m tieferem Meeresspiegel entsprechend dem Verlauf des heutigen Wasserstands. W e n n Gibraltar als T o r z u m Atlantik v o r der großen Katastrophe noch geschlossen war, w a r das Mittelmeergebiet eine großflächige kontinentale Landsenke mit je einem Binnenmeer im östlichen und im westlichen Bereich. Das hereinbrechende W a s s e r überflutete das gesamte Becken, und die W u c h t der Fluten erodierte viele damalige Küstenstriche, w o d u r c h die Unterwasserbuchten und die steilen Absenkungen entstanden, die w i r heute im Mittelmeer sehen. In beiden Szenarien bildete Italien bis ca. 12 0 0 0 v.Chr. über seine Südwestspitze mit Sizilien und Malta/Gozo eine g r o ß e Landmasse.
6 k m v o r d e r h e u t i g e n K ü s t e Ä g y p t e n s auf d e m G r u n d d e s M i t t e l m e e r s liegt. Sie v e r s a n k v o r 1 2 0 0 J a h r e n ( a u f g r u n d v o n E r d b e b e n ) , also i n h i s t o r i s c h e r Zeit, galt a b e r d e n n o c h als v e r s c h o l l e n . N o c h viel w e n i g e r w i s s e n w i r ü b e r die l e t z t e n 1 2 J a h r t a u s e n d e v o r C h r i s t u s u n d die d a m a ligen t e k t o n i s c h e n V e r ä n d e r u n g e n d u r c h M e g a e r d b e b e n , u n t e r s e e i s c h e Vulkane u n d Bewegungen der Kontinentalplatten. A u c h v o r M a l t a v e r s a n k e n T e m p e l o d e r w u r d e n ü b e r f l u t e t . Fischer e r z ä h l t e n s c h o n i m m e r v o n M e g a l i t h b l ö c k e n auf d e m M e e r e s g r u n d . A b e r erst 1 9 9 9 e n t d e c k t e n p r o f e s s i o n e l l e T a u c h e r auf I n i t i a t i v e d e s d e u t s c h e n P r i v a t f o r s c h e r s Dr. H u b e r t Z e i t l m a i r R e s t e v o n u m g e f a l l e n e n M a u e r n e i n e s a l t e n m e g a l i t h i s c h e n T e m p e l s . Die F u n d s t e l l e befin221
Kapitel 10
det sich 2 km vor der Küste, nördlich der Landspitze Sliema/St. Julians, auf d e m Felsenplateau eines Bergrückens, das heute 19 m unter der Wasseroberfläche liegt. 9 Diese Entdeckung einer versunkenen neolithischen Stätte ist nicht die einzige. Bekannt sind die Siedlungen auf dem Grund des Schwarzen Meeres, die Megalithanlagen vor der Küste der Bretagne u n d das überflutete Land in der Nordsee, das heute als Doggerland bezeichnet wird, sowie die neu entdeckte „Ostsee-Anomalie". 10 W e n n der 25. Tempel Maltas weit d r a u ß e n im Meer liegt, bedeutet dies zweierlei: Erstens liegen im Meer wahrscheinlich noch weitere Bauten, alle umgestürzt u n d von Sedimenten bedeckt, u n d zweitens sind die Tempel auf der Insel viel älter als bisher angenommen. Einige waren gänzlich zugeschüttet u n d w u r d e n erst im 19. Jahrhundert entdeckt, insbesondere die heute b e r ü h m t e n Megalithtempel von Hagar Qim u n d Tarxien. Die Anlage von Tarxien w u r d e 1914 entdeckt, weil Bauern beim Pflügen i m m e r wieder gegen große Steine im Untergrund stießen. Die Ausgrabungen zeigten, dass dieser Tempel stark zerstört war. Viele Teile des Tempels (megalithische Pfeiler u n d Wandelemente) waren umgekippt, einige sogar zerbrochen, was auf eine Einwirkung und Zuschüttung durch Wasser- u n d Schlammfluten hinweist. Die Rillenspuren („Cart Ruts"): Weniger bekannt als die Tempel sind die mysteriösen Rillenspuren von Malta u n d Gozo. Sie erstreckten sich ursprünglich über weite Teile beider Inseln, u n d auch heute noch sind sie an etwa 150 Stellen zu finden. Es handelt sich um Rillen von unterschiedlicher Breite, die bis zu 70 cm tief in den Steinuntergrund geschliffen, geschlagen oder gefräst wurden. Sie beginnen irgendwo u n d f ü h r e n nirgendwohin, z u m Teil über mehrere hundert Meter hinweg. Die längsten, die heute noch erhalten sind, befinden sich im Süden von
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Das Verschwinden der früheren Kulturen und Technologien
Gozo auf d e m Ta'-Genc-Plateau, wo sie i n s g e s a m t ü b e r e i n e n Kilometer weit zu verfolgen sind. Einige Rillen v e r l a u f e n parallel u n d s e h e n aus w i e K a r r e n s p u r e n im Stein, w e s h a l b alle Rillen pauschal „Cart Ruts" g e n a n n t w e r d e n , im Deutschen m e i s t e n s „Schleifspuren". Die parallel v e r l a u f e n d e n Rillen bleiben aber nicht i m m e r parallel. Bei einigen k o m m t es plötzlich zu einer V e r e n g u n g oder E r w e i t e r u n g der A b s t ä n d e ! Viele t r e f f e n aufeina n d e r o d e r t r e n n e n sich w i e W e i c h e n bei Bahngleisen, a n d e r e verlauf e n einzeln, k r e u z e n sich mit a n d e r e n Rillen im spitzen W i n k e l w i e ein X, laufen V-förmig z u s a m m e n oder b i l d e n Y-förmige Verzweigungen. Einige Rillen v e r l a u f e n D u t z e n d e v o n M e t e r n s c h n u r g e r a d e u n d m a c h e n d a n n scharfe Kurven. A n d e r e h ö r e n plötzlich auf u n d w e r d e n m i t e i n e m n e u e n Ansatz, seitlich versetzt, w e i t e r g e f ü h r t . W i e d e r andere l a u f e n auf die Klippen z u u n d b r e c h e n a m K l i p p e n r a n d ab, w a s bedeutet, dass sie bereits existierten, bevor das Wasser k a m u n d die e h e m a l i g e n H ü g e l z ü g e in K l i p p e n verwandelte. An m e h r e r e n Stellen l a u f e n solche Rillen ü b e r die flache Felsenküste ins Meer hinaus, z. B. in der St. Georges Bay bei Marsaxlokk. 1 1 Rillenspuren ü b e r Hügelzüge, die später, als das Meer k a m , abbrac h e n u n d zu Klippen w u r d e n , Rillenspuren, die an der flachen Küste weit ins Meer h i n a u s f ü h r e n - dies alles sagt g e n a u dasselbe w i e die L i n k s : Detailaufnahmen von Clapham Junction, einem der größten Rillenfelder, das heute in Malta noch vorhanden ist, und San G w a n n (unten). Rechts: T i e f e , parallele und sauber „ausgeschnittene" Rillenspuren bei D w e j r a Point im W e s t e n der Insel Gozo. All diese Böden bestehen aus hartem Korallenkalkstein. Weitere Fotos im Bildteil 2.
Kapitel 9
E n t d e c k u n g d e r M e g a l i t h a n l a g e n auf d e m M e e r e s g r u n d : Ü b e r f l u t u n g e i n e r v o r m a l s b e w o h n t e n Gegend, w o d u r c h e i n e L a n d s c h a f t m i t M e e r u n d Inseln u n d Klippen entstand.* M i t w e l c h e n W e r k z e u g e n w u r d e n d i e s e R i l l e n g e s c h a f f e n ? I m Landesi n n e r n s i n d die Rillen bis z u 3 0 c m tief, a n e i n i g e n Stellen 5 0 - 7 0 c m . I m K ü s t e n b e r e i c h s i n d sie s e h r flach u n d z u m Teil k a u m m e h r z u erk e n n e n , weil die Erosion fast alle E r h e b u n g e n w e g g e s c h l i f f e n hat. Bei d e n t i e f e n Rillen ist a u c h h e u t e n o c h an vielen O r t e n zu erkenn e n , w i e s a u b e r die S c h n i t t e a u s g e f ü h r t w u r d e n u n d w i e glatt die beid e n Seiten d e r Rillen sind. W i e ist d a s alles e n t s t a n d e n ? Selbst w e n n die Rillen „nur" 5 0 0 0 bis 6 0 0 0 Jahre alt w ä r e n , w a r dies t i e f e Jungsteinzeit. Die M e n s c h e n h a t t e n d a m a l s k e i n e M e t a l l w e r k z e u g e . Mit Faustkeilen u n d S t e i n h ä m m e r n schlägt m a n keine solchen p r ä z i s e n Rillen i n d e n h a r t e n Boden. Die Rillen h a b e n a n s c h e i n e n d e i n e g r u n d l e g e n d e Breite v o n r u n d 7 c m . Breitere Rillen e n t s t a n d e n d a d u r c h , dass m e h r e r e dieser „Frässpuren" n e b e n e i n a n d e r g e s e t z t w u r d e n . 1 2 R ä t s e l h a f t s i n d a u c h die m a g n e t i s c h e n A n o m a l i e n . Vor d e m Eing a n g des T e m p e l s v o n S k o r b a b e f i n d e t sich e i n S t e i n q u a d e r i m Boden ( a n s c h e i n e n d n o c h i n seiner u r s p r ü n g l i c h e n Lage), m i t f ü n f r u n d e n V e r t i e f u n g e n , die w i e g e b o h r t a u s s e h e n . Bei d i e s e m Stein sind u n t e r schiedliche m a g n e t i s c h e S t ö r u n g e n z u m e s s e n . J e n a c h d e m , w o m a n d e n K o m p a s s hinstellt, zeigt die Nadel A b w e i c h u n g e n v o n d e r NordS ü d - A u s r i c h t u n g , die jedoch im Lauf der Zeit s c h w a n k e n . M a n c h m a l w e r d e n n u r g e r i n g f ü g i g e A b w e i c h u n g e n v o n ca. 3 - 5 ° g e m e s s e n , u n d z u a n d e r e n Zeiten w i e d e r A b w e i c h u n g e n v o n 7 5 o d e r sogar 90°. 13 (Ähnliche m a g n e t i s c h e A n o m a l i e n s i n d a u c h bei a n d e r e n alten M e g a l i t h e n u n d B a u s t e i n e n festzustellen. Ein Beispiel h i e r f ü r zeigen die Fotos auf d e r g e g e n ü b e r l i e g e n d e n Seite.)
* Steinflächen mit Rillenspuren finden sich im ganzen Mittelmeerraum und darüber hinaus. Die meisten sind in den letzten Jahrhunderten durch Häuser- und Straßenbau zerstört worden. An der östlichen Adriaküste, in Griechenland, in der Türkei, in Frankreich, auf Sardinien, in Spanien, in Nordafrika, auf den Azoren - überall gibt es diese uralten Rillenspuren, von denen einige ebenfalls ins Meer hinauslaufen, insbesondere bei der spanischen Küstenstadt Cädiz. Auch auf Sizilien, das vor der Überflutung mit Malta eine Landmasse bildete, sind solche Rillen zu finden, z.B. bei Agrigent und bei Syrakus, wo einige ebenfalls bei Klippen oder Felskanten abbrechen. Mit Abstand die meisten Rillenspuren finden sich jedoch auf Malta und Go/o. 224
Das V e r s c h w i n d e n der f r ü h e r e n K u l t u r e n und T e c h n o l o g i e n
Magnetische Anomalien bei alten Megalithbausteinen Ähnliche magnetische Anomalien wie beim Stein vor dem Tempel von Skorba (Malta) sind auch an anderen Orten der Welt zu finden. Bekannt sind mittlerweile die Anomalien bei gewissen Steinen von Tiahuanaco und Puma Punku im Hochland der Anden beim Titicaca-See, zum ersten Mal festgestellt 1996 vom deutschen Forscher Hartwig Hausdorf.
Oben links: Bei diesem geometrisch genau zugeschnittenen Baufragment aus Andesit (harter Anden-Granit) verändert sich die Abweichung der Kompassnadel bei jeder Vertiefung mit einer Verdoppelung: 5, 10, 20, 40, 80V 4 Oben rechts: Ein anderer Block aus Andesit, der bei einer neuen Ausgrabung in Puma Punku entdeckt wurde (Foto von 2008, mit Kompass in der großen Vertiefung). In den beiden kleinen Vertiefungen m a ß Hartwig Hausdorf eine Abweichung von je 45°, in der großen eine Abweichung von 100°.
Seit 2 0 0 8 liegen beide „anomalen" Blöcke nebeneinander. 225
Kapitel 9
Theorien z u m Zweck der Rillenspuren: Was hat es mit all diesen Rillen auf sich? Sind sie tatsächlich „Cart Ruts", also Karrenspuren? Nein, denn diese Erklärung ist nicht haltbar. Sogar bei den parallel verlaufenden Rillen k a n n es sich aufgrund der sich verändernden Spurbreiten nicht um eingeschliffene Radspuren handeln. Und meistens sind die parallelen Rillen nicht gleich tief! Karren oder Kutschen wären in Schräglage geraten, und die Räder hätten sich verkantet, von den engen Kurven ganz zu schweigen. Sowieso k a n n t e n die Steinzeitmenschen, denen die heutige Forschung all diese Leistungen zuschreibt, das Rad nicht u n d hatten deshalb auch keine Radfahrzeuge. Hinzu kommt, dass diese Spuren sinnlosen Routen folgen, oftmals nur über kurze Strecken. Eine Theorie besagt, die Rillen seien Rollspuren f ü r Steinkugeln gewesen, auf denen m a n die schweren Steine f ü r die Tempel transportiert habe. Die Spuren f ü h r e n jedoch nicht zu den Tempeln, u n d die Steinkugeln, die m a n in den Tempeln fand, sind nicht rund, sondern eher ei- oder kartoffelförmig, u n d sie haben vielfach unterschiedliche Größen. Diese Steine wären nicht gerollt, der Transport wäre bei den unebenen Rillen ständig gekippt, u n d die bis zu 20 t schweren Bausteine* hätten die Kugeln zerspringen lassen u n d die Rillenspuren sehr schnell ausgewetzt. Die Theorie „Transport mit Kugeln" ist also ebenfalls nicht haltbar. Eine wichtige I n f o r m a t i o n zu Maltas Topographie: Um eine mögliche Erklärung f ü r dieses Wirrwarr von Rillen u n d widersprüchlichen Fakten zu finden, müssen wir etwas weiter ausholen. Der karge Boden aus Korallenkalkstein stellt nicht die ursprüngliche geologische Situation dar. Auf diesem Boden lag einst eine Schicht aus Kalksandstein, wie wir sie an einigen Stellen auch heute noch sehen. Malta u n d Gozo waren früher zu einem großen Teil von einer solchen Steinschicht bedeckt, mit einer Dicke bis zu 30 m. Der Malta-Kalksandstein, der eine hohe Kompaktheit u n d Qualität aufweist, wird auch heute noch auf beiden Inseln in Steinbrüchen abgebaut. Der Kalksandstein liegt bzw. lag direkt auf d e m Untergrundstein. Nachdem er bis auf den Grund abgebaut worden war, blieb ein Boden aus rauem Korallenkalkstein zurück. Die Spuren, die wir heute noch finden, weisen darauf hin, dass bereits in der „Steinzeit" ein intensiver Abbau der Kalksandsteinschicht betrieben wurde. * Die schwersten Bausteine Maltas befinden sich in den Tempeln von Tarxien und Hagar Qim und wiegen rund 20 t. Noch schwerere wurden im ältesten Tempel (Ggantija auf Gozo) verwendet. „Die Außenmauern der Anlage sind an einer Stelle noch über 6 m hoch. Aufgrund des Volumens der teilweise über 50 t schweren Steinquader aus Korallenkalkstein ist anzunehmen, dass die Kultstätte ursprünglich höher war."15 226
M o d e r n e r S t e i n b r u c h a u f G o z o (an der Westküste vor dem Fungus Rock): Die glatte W a n d zeigt die Dicke des Kalksandsteins, der hier in Form von Quadern abgebaut wird. Der Kalksandstein wurde auch schon in ferner Vergangenheit abgebaut. Mit welchen Werkzeugen? Sind die Rillenspuren Überreste der Trennfugen und der etappenweise angelegten Transportwege?
Eine plausible Erklärung: W e n n m a n erkennt, dass auf Malta u n d Gozo seit d e m A l t e r t u m g r o ß e Teile der u r s p r ü n g l i c h e n Steinoberfläche fehlen, d r ä n g t sich eine ganz b e s t i m m t e Erklärung fast v o n selbst auf. Die Rillen sind die S p u r e n des S t e i n a b b a u s d u r c h eine uralte, vers c h w u n d e n e Kultur, die m i t einer u n s nicht b e k a n n t e n Technik die Steinschichten „durchfräsen" k o n n t e , wobei der h ä r t e r e Korallenkalkstein mit derselben Kraft u n d Qualität d u r c h s c h n i t t e n w u r d e wie der Kalksandstein der o b e r e n Schicht. Zu u n t e r s c h e i d e n sind zwei g r u n d l e g e n d e Kategorien v o n Rillen: (1) Die T r e n n f u g e n des S t e i n a b b a u s u n d (2) die parallelen Rillen, die n a c h b e e n d e t e m A b b a u f ü r die Fahrwege geschaffen u n d q u e r ü b e r die Rillen der ersten Kategorie gezogen w u r d e n . 1 6
Die Rillen der ersten Kategorie: Diese entstanden durch die senk-
rechten T r e n n f u g e n , m i t d e n e n die S t e i n q u a d e r a n b e i d e n Längsseiten v o n o b e n n a c h u n t e n frei geschnitten w u r d e n . Bei d e n T r e n n f u g e n der letzten Schicht g i n g e n die Schnitte auch in d e n d a r u n t e r liegenden Kalksteinboden, w e n n dieser u n e b e n war. Von o b e n w a r ja nicht zu sehen, w o g e n a u die Grenzlinie zwischen d e m Kalksandstein u n d d e m 227
Kapitel 9
Korallenkalkstein verlief. Tatsächlich sehen wir heute noch an vielen Stellen die Unebenheiten des Bodens u n d die Rillen, die mit gleicher Tiefe durch diese Erhebungen u n d Senkungen hindurchgehen. Dies ergibt die unterschiedlichen Tiefen der Rillen. Dabei sind nicht die Rillen unterschiedlich tief, sondern die Unebenheiten des Bodens unterschiedlich hoch. Die Tatsache, dass fast nur die Längsschnitte Rillen im Untergrund hinterließen, lässt sich dadurch erklären, dass diese Längsschnitte zeigten, wo die Sandsteinschicht aufhört u n d der harte Untergrund beginnt, weshalb im zweiten Arbeitsschritt - bei den quer verlaufenden Schnitten - die „Schnitte" genau auf die Tiefe der Sandsteinschicht eingestellt werden konnten. Die Rillen der zweiten Kategorie: Dies sind Rillen, die über eine längere Strecke parallel verlaufen u n d später angelegt w u r d e n als die Rillen der ersten Kategorie (erkennbar daran, dass sie quer über diese verlaufen). Im Z u s a m m e n h a n g mit d e m Steinabbau lautet die Erklärung, dass es sich um Fundamentvertiefungen für Transportwege handelt, d e n n es ist anzunehmen, dass diese verschwundene Kultur das Rad kannte. Gemäß dieser Theorie w u r d e n die Fundamentvertiefungen mit einem feuchten Gemisch aus Schotter u n d dem feinen Abfallsplitt des Kalksandsteins gefüllt u n d „gewalzt". Auf diese Weise entstanden parallele Fahrspuren wie bei einem befestigten Feldweg.
Skizze einer Steinfläche nach dem vollendeten Abbau der darüber liegenden Kalksandsteinschicht, gezeichnet nach Luftaufnahmen des Rillenfeldes von Clapham Junction (Malta). Heute, wo nur noch einzelne Teilflächen vorhanden sind, sieht der Verlauf der Rillen meistens sinnlos chaotisch aus. Das scheinbare W i r r w a r r von „Schleifspuren" lässt sich jedoch im Gesamtüberblick leicht entwirren, wenn man weiß, dass zwischen Rillen der ersten Kategorie und Rillen der zweiten Kategorie zu unterscheiden ist.
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Das Verschwinden der früheren Kulturen und Technologien
Oben: Diese Rillen bei San Cwann (Malta) zeigen, dass eine „Fräse" mit fixer Tiefe die vormalige Schicht aus Kalksandstein zerschnitt und dabei die darunter liegenden Unebenheiten des viel härteren Korallenkalksteins problemlos mit durchschnitt. Unten: Spuren des prähistorischen Abbaus von Steinen auf der großen „Cart Rut"-Steinfläche von Clapham Junction (Malta).
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Beispiel für einen betonierten Transportweg (hier für die Forstwirtschaft), der aus parallelen Fahrspuren besteht. Ähnlich sahen die Transportwege in den alten Steinbrüchen von Malta aus. Die herausgefrästen Rillen wurden mit einem Splitt-Schotter-Gemisch gefüllt.
Weil die Rillen der zweiten Kategorie die Fundamentvertiefungen f ü r die temporären Karrenwege waren, die aus dem Steinbruch hinausführten, kam es nicht darauf an, ob sie gleich tief oder exakt parallel verliefen. Sie hatten n u r den Zweck, den Verlauf der beiden Fahrspuren zu fixieren. 1 7 Die Transportwege mussten mit der Bewegung der Front des Steinbruchs i m m e r wieder neu angelegt werden. Was nach vollendeter Arbeit zurückblieb, war ein Wirrwarr verschiedener Rillen: eine Übereinanderlagerung von Trennfugen und Schnitten vom Steinabbau mit den danach angelegten Fundamentrillen für die Fahrwege. Weil im Lauf der Jahrtausende das Schottergemisch weggewaschen wurde, sehen wir heute auch bei der zweiten Kategorie n u r noch die leeren Rillen.
Wozu wurden die vielen Steinblöcke verwendet? Auch heute bestehen die meisten Häuser auf Malta u n d Gozo aus Kalksandsteinblöcken der örtlichen Steinbrüche. Genauso war es in der fernen Vergangenheit. In der Zeit vor der Katastrophe fand das Leben fast ausschließlich im Tiefland u n d am Meer statt. Der enge Wasserweg zwischen der Malta-Landzunge u n d Tunesien war die einzige Verbindung zwischen d e m östlichen und d e m westlichen Binnenmeer, u n d hier traf auch der Landweg 230
Das Verschwinden der früheren Kulturen und Technologien
v o m N o r d e n ein. Das spätere Karthago e n t s t a n d g e n a u an dieser Strecke auf der a f r i k a n i s c h e n Seite. Es m u s s t e n H a f e n b e c k e n , Kaianlagen u n d Wellenbrecher e r b a u t w e r d e n , u n d dazu w u r d e n b e s o n d e r s g r o ß e Steine gebraucht. Ebenso w u r d e n W o h n h ä u s e r u n d a n d e r e Gebäude gebaut. Als die g r o ß e Welle k a m , h a t sie alles u n t e r sich begraben. 1 8 Die Kalksandsteinblöcke w u r d e n zerschlagen u n d zerrieben u n d möglicherweise sogar v o m Salzwasser zersetzt. Dennoc h ist a n z u n e h m e n , dass das Mittelmeer in seinen Tiefen n o c h einige w e l t b i l d e r s c h ü t t e r n d e F u n d e birgt. Was auch i m m e r mit d e n Steinblöcken g e s c h e h e n ist, die Erklärung m i t d e n S t e i n b r ü c h e n ist plausibel, w i r f t aber eine g r o ß e Frage auf: Welche Technik gelangte damals zur Anwendung? Die Rillen v e r l a u f e n q u e r d u r c h die E r h e b u n g e n u n d S e n k u n g e n des h a r t e n Bodens aus Korallenkalkstein. W ä r e hier v o n H a n d gearbeitet w o r d e n , h ä t t e m a n sich diese u n n ö t i g e Arbeit e r s p a r e n k ö n n e n . Die Rillen s e h e n aber v o n i h r e m Verlauf u n d v o n ihrer Qualität h e r nicht w i e S t e i n h a u e r h a n d w e r k aus, s o n d e r n w i e maschinelle Arbeit: Die vielen zweifellos maschinell erzeugten Rinnen im Gestein der CartRuts-Areale verlangen geradezu nach einer Fräsmaschine [...] Das aus der gesamten Steinzeit gefundene und dieser zugeordnete Steinwerkzeug war nur für Selbstversorger, im Höchstfall für bescheidene Ansätze frühen Handwerks geeignet. [...] Hier wurden [in der Jungsteinzeit] ganz offensichtlich die wenigen, aber dauerhaften Hinterlassenschaften einer völlig vernichteten Kultur von langsam nachwachsenden Zivilisationen einfach vereinnahmt, überwuchert, umgestaltet und heute fälschlicherweise diesen zugeordnet. 19
Malta, auch eine prähistorische Bergwerkanlage? „Unterirdische S t r a ß e n u n d T u n n e l s d u r c h z i e h e n Malta." So lautete eine Überschrift im National Geographie Magazine, Ausgabe August 1940. Was d a m a l s noch allgemein b e k a n n t war, w i s s e n h e u t e n u r n o c h Insider, weil diese u r a l t e n u n t e r i r d i s c h e n Anlagen bereits im 19. Jahrh u n d e r t u n d vor allem seit d e n Weltkriegen in die militärische Infras t r u k t u r eingegliedert w u r d e n . 1 9 4 0 w a r Malta eine britische Kronkolonie. Ausgedehnte Bereiche der unterirdischen Gänge, einschließlich Katakomben, sind heute [1940] Teil der Befestigungs- und Verteidigungsanlage der Insel. In vielen Tunnels werden Vorräte gelagert, andere dienen als Bunker. [...] Vor Jahren konnte man in unterirdischen Gängen von einem Ende Maltas zum anderen gehen, aber dann wurden alle Eingänge von der Regierung verschlossen, weil sich eine Tragödie ereignet hatte. 20 231
Kapitel 9
Die T r a g ö d i e b e s t a n d darin, dass e i n e Schulklasse e i n e E x k u r s i o n in diese G ä n g e u n t e r n a h m u n d n i c h t m e h r z u r ü c k k a m . „Zahlreiche Sucht r u p p s u n d B e r g u n g s m a n n s c h a f t e n w u r d e n a u s g e s a n d t , aber sie fand e n k e i n e S p u r d e r Verschollenen. Nach drei W o c h e n w u r d e n sie f ü r tot erklärt. / Teile dieses u n t e r i r d i s c h e n G a n g s y s t e m s w e r d e n v e r w e n d e t , u m Material des Militärs u n d d e r M a r i n e z u v e r s t a u e n . Viele d e r Bef e s t i g u n g s a n l a g e n s i n d in d e r Tat n i c h t s a n d e r e s als ,Deckel' auf e i n e m L a b y r i n t h v o n Tunnels." 2 1 Das V e r s c h w i n d e n e i n e r g a n z e n Schulklasse h ä t t e nicht g e h e i m g e h a l t e n w e r d e n k ö n n e n u n d w ä r e f ü r Jahre ein h e i ß d i s k u t i e r t e s Ges p r ä c h s t h e m a g e w e s e n . A u ß e r h a l b dieses Berichts f i n d e n sich jedoch n i r g e n d w o Hinweise. Mit g r ö ß t e r W a h r s c h e i n l i c h k e i t h a n d e l t e e s sich u m e i n e e r f u n d e n e Geschichte, m i t d e r die Briten d e n b e i d e n A m e r i k a n e r n g e g e n ü b e r b e g r ü n d e n wollten, w a r u m die u n t e r i r d i s c h e n A n l a g e n f ü r die Öffentlichkeit g e s c h l o s s e n w o r d e n w a r e n . W a s h a t e s m i t d i e s e m alten „Labyrinth v o n T u n n e l s " auf sich? Der b e r e i t s e r w ä h n t e H u b e r t Zeitlmair e n t d e c k t e auf s e i n e r geologischen S p u r e n s u c h e i m U n t e r g r u n d v o n Malta g r ü n e V e r f ä r b u n g e n , die auf ein e h e m a l i g e s K u p f e r v o r k o m m e n h i n w e i s e n . W a r e n diese G ä n g e urs p r ü n g l i c h die Stollen e i n e r B e r g b a u a n l a g e ? Im Felsen von Malta sind keinerlei der oben beschriebenen Bodenschätze mehr zu finden, obwohl sie eigentlich da sein müssten. Lediglich ein paar unbedeutende Adern verraten den einstigen Rohstoffreichtum. Hier wurde also in fernen Tagen in großem Stil Kupfererz abgebaut. Dazu sind aber Unmengen von Wasser nötig. Woher nahm man es? 22 P r ä h i s t o r i s c h e W a s s e r t a n k s i m S t e i n b o d e n : Ein w e i t e r e s Rätsel v o n Malta s i n d die t e c h n i s c h a n m u t e n d e n , u r a l t e n W a s s e r z i s t e r n e n . A u c h hier k a n n die Theorie, d a s s die u n t e r i r d i s c h e n G ä n g e u r s p r ü n g l i c h Erzm i n e n w a r e n , e i n e p l a u s i b l e E r k l ä r u n g l i e f e r n - w o b e i w i r nicht w i s s e n , m i t w e l c h e r Technik die G ä n g e erstellt u n d das Erz a b g e b a u t w u r d e n . Bei d e n Z i s t e r n e n h a n d e l t e s sich u m A u s h ö h l u n g e n i m S t e i n b o d e n . Die A n l a g e n b e s t e h e n m e i s t e n s a u s drei bis f ü n f solcher Tanks. Sie bef i n d e n bzw. b e f a n d e n sich e n t w e d e r auf d e n R i l l e n f e l d e r n o d e r i n d e r Nähe der Bauwerke, die w i r h e u t e als T e m p e l b e z e i c h n e n . Viele s i n d in d e n letzten e i n h u n d e r t Jahren der i n t e n s i v e n Bautätigkeit z u m O p f e r gefallen. Die einzige g r ö ß e r e Anlage, die vollständig e r h a l t e n g e b l i e b e n ist, ist die v o n M i s q a i n e t w a 2 5 0 m E n t f e r n u n g v o n d e n T e m p e l n v o n M n a j d r a u n d H a g a r Qim. Sie b e s t e h t a u s drei Z i s t e r n e n , die g r ö ß t e m i t e i n e m T a n k d u r c h m e s s e r v o n 5 m / 3 Die m e i s t e n s i n d h e u t e fast volls t ä n d i g z u g e s c h ü t t e t , w e s h a l b sich die Tiefe n u r s c h w e r s c h ä t z e n lässt. Mit d i e s e n Z i s t e r n e n v e r b i n d e n sich zwei i n t e r e s s a n t e Details. Der Boden auf Malta b e s t e h t vielerorts aus Korallenkalkstein, der p o r ö s ist, 232
Das Verschwinden der früheren Kulturen und Technologien
aber bei M i s q a b e s t e h t e r a u s K a l k s a n d s t e i n , d e r i n der g e s a m t e n Tiefe des T a n k s w a s s e r d i c h t ist. W i e k o n n t e n die p r ä h i s t o r i s c h e n T a n k b a u e r w i s s e n , dass d e r Stein d o r t bis in die g e w ü n s c h t e Tiefe diese p e r f e k t e Kompaktheit hat? Heute müsste m a n mit Sondierungsbohrungen oder mit Bodenradar arbeiten. Erst v o r k u r z e m w u r d e b e i m Krater v o n Il-Maqluba i n d e r N ä h e des T e m p e l s v o n H a g a r Q i m e i n e w e i t e r e Z i s t e r n e e n t d e c k t , die a b e r bei d e r E n t s t e h u n g des Kraters d u r c h die B o d e n b e w e g u n g z e r r i s s e n w o r d e n w a r (der k r e i s r u n d e Krater e n t s t a n d d u r c h d a s A b s a c k e n des B o d e n s a u f g r u n d des Z u s a m m e n b r u c h s e i n e r n a t ü r l i c h e n o d e r k ü n s t l i c h e n H ö h l e i m U n t e r g r u n d ) . Weil a n d i e s e m Ort d e r Stein n i c h t p e r f e k t wass e r d i c h t war, w a r die g a n z e I n n e n s e i t e m i t e i n e m V e r p u t z a b g e d i c h t e t w o r d e n . L a b o r u n t e r s u c h u n g e n zeigten, „dass d a s P r o b e n m a t e r i a l bis auf kleine A b w e i c h u n g e n d e r Z u s a m m e n s e t z u n g m o d e r n e r Estriche entspricht". 2 4 Einige Z i s t e r n e n d e r A n t i k e s i n d bis h e u t e i n Gebrauch, w ä h r e n d m o d e r n e BeSchichtungen v o n T r i n k w a s s e r b e h ä l t e r n h ä u f i g b e r e i t s n a c h w e n i g e n Jahren S c h ä d e n a u f w e i s e n . So stellt sich die b e r e c h t i g t e Frage: W u r d e n auf Malta Tanks w i e d e r bei Il-Maqluba s c h o n vor 6 0 0 0 Jahren - o d e r n o c h f r ü h e r - m i t S t o f f e n beschichtet, die d e m m o d e r n e n h y d r a u l i s c h e n M ö r t e l n i c h t n u r ähnlich, s o n d e r n sogar ü b e r l e g e n waren? 2 ' 5 I m m e r h i n k o n n t e n diese Stoffe sogar auf N a t u r s t e i n a u f g e t r a g e n w e r d e n u n d b e w i r k t e n a n s c h e i n e n d ü b e r J a h r t a u s e n d e h i n w e g die volls t ä n d i g e u n d rissfreie A b d i c h t u n g der W a s s e r t a n k s . W e n n e s sich h i e r n u r u m A u f f a n g b e h ä l t e r f ü r R e g e n w a s s e r h a n d e l te, w a r d e r A u f w a n d m i t all d e n Finessen u n d Details d e r Steinbearbeit u n g u n v e r h ä l t n i s m ä ß i g u n d u n n ö t i g . Ging e s h i e r nicht o d e r nicht n u r u m T r i n k w a s s e r ? Bei d e n M i s q a - Z i s t e r n e n u n d a u c h bei a n d e r e n fällt auf, dass sie h ö h e r liegen als die U m g e b u n g . H ä t t e ihr Zweck d a r i n bes t a n d e n , R e g e n w a s s e r z u s a m m e l n , m ü s s t e n sie logischerweise tiefer liegen als die U m g e b u n g . 2 6 Das Netz v o n M e g a l i t h b a u t e n u n d Z i s t e r n e n s o w i e u n t e r i r d i s c h e n G ä n g e n u n d K a n ä l e n legt e i n e n g a n z b e s t i m m t e n Schluss n a h e : Malta war in sehr frühen Tagen ein kupferhaltiger Berg, der systematisch ausgebeutet wurde. [...] Teilweise sind die einzelnen Höhlen und Kammern mit breiten [unterirdischen] Wegen oder gar regelrechten Straßen verbunden/' 7 W a s a u c h i m m e r die E r k l ä r u n g f ü r die Rillen, die Z i s t e r n e n u n d die u n t e r i r d i s c h e n G ä n g e sind, sie alle w e i s e n auf die A n w e n d u n g e i n e r u n s u n b e k a n n t e n Technologie d e r S t e i n b e a r b e i t u n g h i n .
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Kapitel 10
Zeugnisse einer katastrophischen Vergangenheit Auf Malta u n d Gozo stehen die Tempel allesamt auf d e m Korallenkalkstein, was bedeutet, dass sie erst gebaut w u r d e n , n a c h d e m die oberen Schichten abgetragen w o r d e n waren. Die ältesten S p u r e n weisen also auf eine Kultur hin, die vor der Zeit der Tempel existierte u n d über eine mysteriöse Technik verfügte. Diese Menschen lebten in prähistorischer („vorsintflutlicher") Zeit u n d w a r e n in der Lage, im g r o ß e n Stil Stein abzubauen, mit breiten Fräsen quer d u r c h das Gestein zu schneiden u n d die Insel mit Stollen zu durchlöchern. Dann verschwand diese Kultur. Das Wasser des Mittelmeeres stieg u n d begrub die Sandsteinbauten im Tiefland unter sich. Was übrig blieb, w a r e n die h ö h e r e n Bereiche der Hügelzüge, die jetzt n u r noch Inseln waren. Nach der ersten g r o ß e n Katastrophenserie kehrte f ü r eine gewisse Zeit - vielleicht 1000, vielleicht 3 0 0 0 Jahre - wieder R u h e ein. Wo einst auf vielen Quadratkilometern Sandstein abgebaut w o r d e n war, war n u r noch der Korallenkalkboden v o r h a n d e n . Auf diesem „nackten" Boden b a u t e n die späteren Generationen ihre Megalithanlagen (mit Steinen bis zu 50 t). Aber auch diese Kultur w u r d e v o n einer Katastrophe vernichtet. Die meisten Tempel w u r d e n „umgemäht" u n d u n t e r d e n Ablagerungsschichten begraben. Die gleichen katastrophischen Spuren f a n d m a n auch b e i m b e r ü h m ten H y p o g ä u m v o n Malta, das 1899 entdeckt w u r d e : eine unterirdische Anlage mit insgesamt 29 R ä u m e n u n d N e b e n k a m m e r n , die sich über drei Ebenen bis in eine Tiefe von l i m erstreckt. 2 8 Bei der Entdeckung war dieses K a m m e r l a b y r i n t h bis zur Hälfte mit Schwemmablagerungen gefüllt, u n d diese enthielten Knochen v o n r u n d 7 0 0 0 Menschen, völlig vermischt u n d auf engstem R a u m abgelagert! Viele der Knochen u n d Schädel w a r e n zerbrochen, z u m Teil auch verwest. Elf noch erhaltene Schädel h a t t e n eine längliche Form. Fünf dieser Langschädel v e r s c h w a n d e n im Lauf der Zeit, die a n d e r e n w u r d e n f ü r einige Jahre im M u s e u m v o n La Valetta ausgestellt, d a n n aber aus der Ausstellung entfernt. 2 9 A u f g r u n d der unklaren Grabungsberichte v o n 1902 bis 1913 ist jede Interpretation dieser M e n s c h e n k n o c h e n umstritten. Anfänglich vertraten die Archäologen die Meinung, die F u n d u m s t ä n d e w ü r d e n zeigen, dass diese Knochen nicht mit einer Grabstätte erklärt w e r d e n k ö n n e n . Der Gedanke, der sich d a n n aufdrängte, war, dass m e h r e r e tausend Menschen in diesem „Bunker" Zuflucht gesucht h a t t e n u n d d a n n u n t e r der W u c h t der e i n d r i n g e n d e n Flutwellen u m s Leben k a m e n . Weil eine solche Situation jedoch nicht in das gängige Geschichtsbild passt, w e r d e n die Implikationen dieser Knochen seit einigen Jahrzehnten heruntergespielt, u n d die L e h r m e i n u n g sagt n u n , die Knochen seien über 234
Das Verschwinden der früheren Kulturen und Technologien
600 Jahre hinweg im Rahmen von Bestattungen in die Nischen des Hypogäums gelegt worden. Die Langschädel werden nirgendwo m e h r erwähnt. 3 0 Fazit: Aus all diesen Beobachtungen lässt sich der Schluss ziehen, dass die „Rillenmacher" eine andere u n d ältere Kultur darstellen als jene, von der die heute noch vorhandenen Megalithanlagen erbaut wurden. W e n n letztere als „Megalithiker" bezeichnet werden, k ö n n e n wir erstere als „Paläotechniker" bezeichnen, da sie in vorgeschichtlicher Zeit lebten u n d - wie Frederick Soddy ahnte - „über Energieformen verfügten, die wir noch nicht entdeckt haben".
Auf den Spuren d e r „Paläotechniker" Mit d e m folgenden Thema greife ich auf das nächste Buch vor, aber ich möchte bereits hier, nach Malta, auch ein Beispiel aus Ägypten anführen. Was Frederick Soddy nur als Vermutung äußerte, erkannten andere - von der praktischen Seite her k o m m e n d - a n h a n d bestimmter archäologischer Objekte. Einer der f ü h r e n d e n Forscher dieser Kategorie ist der Amerikaner Christopher Dunn. Er begann seine Berufslaufbahn als Ingenieur in den 1960er Jahren. Sein Hauptgebiet war Werkzeug- u n d Maschinenherstellung im Bereich der Luftfahrt, wo er als Experte für Präzisions- u n d Lasertechnologien arbeitete. Als er Ägypten besuchte, fielen ihm wiederholt maschinell a n m u t e n d e Spuren der Steinbearbeitung auf, u n d es folgten zahlreiche weitere Reisen nach Ägypten u n d rund um die Welt. Anfang der 1980er Jahre erschienen seine ersten Fachartikel. Das folgende Beispiel f a n d ich in seinem 2010 veröffentlichten Buch Lost Technologies of Ancient Egypt - Advanced Engineering in the Temples of the Pharaohs. Die r ä t s e l h a f t e Granitplatte von Abu Roasch: Das Beweisstück, das wir hier betrachten, ist unscheinbar. Keine Pyramide, kein Tempel, sondern ein einzelner, relativ kleiner Baustein aus Rosengranit, der auch schon als „neuer Rosettastein" bezeichnet wurde. 31 Der ursprüngliche Rosettastein, den Napoleons Forscher 1799 bei der ägyptischen Hafenstadt Rashid (Rosetta) am Mittelmeer entdeckten, hatte es ermöglicht, die Hieroglyphen zu entschlüsseln. Der Stein, um den es hier geht, wird (hoffentlich) zur Entschlüsselung der Rätsel unserer „ganz anderen" Vergangenheit führen. Entdeckt w u r d e er Mitte der 1990er Jahre vom Team des Schweizer Ägyptologen Michel Valloggia im Schutt bei der zerstörten Pyramide von Abu Roasch. Diese Pyramide befindet sich 8 km nördlich von Giseh u n d 235
Kapitel 10
ist die nördlichste Pyramide Ägyptens. Ihr Bau wird Djedefre (= Radjedef), d e m ältesten Sohn des Cheops, zugeschrieben. Es w i r d vermutet, dass er an die Macht kam, i n d e m er seinen Konkurrenten e r m o r d e n ließ, u n d d a n n - nach n u r acht bis zehn Jahren Regierungszeit - selbst e i n e m Mord z u m Opfer fiel. I h m folgte einer seiner jüngeren Halbbrüder, Chephren, d e m der Bau der zweiten Pyramide v o n Giseh zugeschrieben wird. Wahrscheinlich w a r e n es bereits Chephrens Leute, die an der Pyramide des Djedefre große Zerstörungen verursachten, weshalb gerade diese Pyramide durch die Jahrtausende h i n d u r c h als Steinbruch verwendet wurde. Noch in den 1880er Jahren w u r d e Steinmaterial in Massen abtransportiert - bis zu 300 Kamelladungen pro Tag! 12 Die Pyramide war ca. 6 5 m hoch u n d hatte eine Kantenlänge von ca. 105 m, war also etwa gleich g r o ß wie die „kleine" der drei g r o ß e n P y r a m i d e n von Giseh. Heute ist n u r noch der arg r a m p o n i e r t e Stumpf v o n 8 m Höhe v o r h a n d e n . Aber auch bei dieser Pyramide war mit groß e n Rosengranitblöcken gearbeitet w o r d e n . (Dieses Gestein m u s s t e v o m 1000 km Wegstrecke e n t f e r n t e n Steinbruch in Assuan in Südägypten herangeschafft werden.) Heute, nach über 4 5 0 0 Jahren „Selbstbedienung", liegen i m m e r noch viele G r a n i t t r ü m m e r im U m f e l d der Pyramide. Was Djedefre in zehn Jahren gebaut haben soll, k o n n t e n die Steinräuber ü b e r Jahrtausende h i n w e g nicht vollständig abtragen. Die Abu-Roasch-Pyramide gilt als die erste Pyramide, bei der auch in der Verkleidungsschicht Granitblöcke verwendet w u r d e n (in den untersten Schichten, wie dies auch h e u t e noch bei der Chephren- u n d der Mykerinos-Pyramide zu sehen ist). Wie viele Schichten bei der AbuRoasch-Pyramide aus Granit bestanden, ist nicht m e h r zu erkennen. Heute sind n u r noch zwei Granitblöcke der Verkleidungsschicht am ursprünglichen Ort vorhanden. Jeder wiegt zwischen 5 0 u n d 6 0 t ? Wir b e f i n d e n u n s hier auf einer A n h ö h e 150 m über d e m Nil u n d 1800 m v o m damaligen Nilufer entfernt. W ä h r e n d bei solchen Megasteinen i m m e r noch b e h a u p t e t werden kann, sie seien mit den jungsteinzeitlichen Werkzeugen (Doleritkugeln, Steinhämmer, Kupfermeißel) bearbeitet worden, ist dies spätestens mit d e m hier diskutierten Stein nicht m e h r möglich. Er ist 1,45 m lang, 1,2 m breit u n d 23 cm dick u n d ca. 1200 kg schwer. Er besticht also nicht durch seine Größe u n d sein Gewicht. Das Sensationelle sind die Spuren der Bearbeitung. Die obere Seite ist fein bearbeitet, aber nicht flach, s o n d e r n leicht nach i n n e n gerundet (konkav). Diese R u n d u n g ist über die gesamte Länge des Steins perfekt symmetrisch, was von H a n d nicht möglich ist - u n d schon gar nicht, w e n n m a n mit Doleritkugeln auf den Granit schlägt u n d die Oberfläche d a n n mit Sand glatt reibt, wie die konventionelle ägyptologische L e h r m e i n u n g die damalige Steinbearbeitung beschreibt. Die R u n d u n g ist symmetrisch, aber n u r m i n i m . 236
Das Verschwinden der früheren Kulturen und Technologien
Die Cranitplatte von Abu Roasch: Die glatte Oberseite ist konkav, das heißt, sie hat eine leichte, perfekt symmetrische Krümmung. Sie endet in einer scharf abgegrenzten Bruchkante, deren Schnittlinie ebenfalls gekrümmt ist. Diese Art von Steinbearbeitung kann nicht mit den bekannten jungsteinzeitlichen Werkzeugen erklärt werden. (Siehe auch Fotos im Bildteil 2.)
Die m a x i m a l e V e r t i e f u n g b e t r ä g t (in d e r M i t t e l a c h s e d e r Platte) 3 , 5 c m . Die R u n d u n g i m S t e i n p a s s t g e n a u z u e i n e m Kreis, u n d C h r i s t o p h e r D u n n b e r e c h n e t e , w i e g r o ß d i e s e r K r e i s ist: 1 4 , 4 m D u r c h m e s s e r ! 3 4 Einen Kreis v o n dieser Größe n u r s c h o n z w e i d i m e n s i o n a l auf eine g l a t t e F l ä c h e a u f z u z e i c h n e n ist n i c h t e i n f a c h . A b e r h i e r h a b e n w i r e i n e p e r f e k t e l a n g g e z o g e n e E i n b u c h t u n g . * A b e r d a s ist n o c h n i c h t alles. Die g l a t t e , k o n k a v e O b e r s e i t e e n d e t v o r d e m e i n e n R a n d a b r u p t , u n d m a n s i e h t , d a s s d e r S t e i n a u f d e r s c h m a l e n v e r b l e i b e n d e n Breite abg e b r o c h e n w u r d e . Die S c h l u s s l i n i e ist a b e r n i c h t e i n e G e r a d e , s o n d e r n ebenfalls eine g e k r ü m m t e Linie - m i t g e n a u d e n s e l b e n M a ß e n w i e die d r e i d i m e n s i o n a l e K r ü m m u n g , also ebenfalls das S e g m e n t eines Kreises m i t 1 4 , 4 m D u r c h m e s s e r . J e d e r Laie s i e h t , d a s s h i e r m i t m e c h a n i s c h e n * Hinzu kommt, dass die konkave Oberfläche auf der gesamten Länge eine enge Folge von feinen „Schnittlinien" aufweist, die 0,7 bis 1,5 mm auseinanderliegen (siehe Foto im Bildteil 2). 237
Kapitel 10
Links: Blick von der Seite auf den Stein mit der konkaven Oberseite. Rechts: Blick von oben auf die konkave Fläche mit der gekrümmten Schnittlinie. Die z-Achse markiert den „stehenden" Kreis, der in die Einbuchtung der Oberseite passt. Die y-Achse markiert den „liegenden" Kreis, der in die Rundung der Schnittlinie passt. Mitteln gearbeitet w u r d e . Christopher D u n n n e n n t diese u n b e k a n n t e Technologie „Megamaschinen" - wie i m m e r sie auch a u s g e s e h e n h a b e n mögen. W e n n w i r die Botschaft dieses Steins verstehen, e r k e n n e n wir plötzlich auch an vielen a n d e r e n Orten, dass es u n m ö g l i c h war, die dort zu s e h e n d e Perfektion mit d e n n o r m a l e n W e r k z e u g e n der Jungsteinzeit zu erreichen. Die Ägyptologie verlässt sich in dieser Problematik fast vollständig auf die „experimentelle Archäologie" v o n Prof. Denys Stocks, der zeigte, wie m a n m i t d e n e i n f a c h e n W e r k z e u g e n der d a m a l i g e n Zeit Granit bearbeiten u n d Löcher i n Granit b o h r e n k a n n . " Dass die alten Ägypter m i t i h r e n v e r f ü g b a r e n W e r k z e u g e n imstande waren, Steinobjekte herzustellen, w i r d v o n n i e m a n d e m bezweifelt, a u c h v o n Christopher D u n n nicht. Er zeigt in s e i n e m Buch jedoch, dass die v o n Denys Stocks v o r g e f ü h r t e n S t e i n b e a r b e i t u n g e n n u r die Qualität der einfachsten Objekte dieser Zeit erreicht, aber nicht die Qualität der g r ö ß t e n u n d besten. Sein H a u p t a r g u m e n t gegen die pauschalisier e n d e n Aussagen v o n Denys Stocks lautet: „Wenn wir versuchen, die Fragen bezüglich der Art, w i e die Ägypter ihre M o n u m e n t e b a u t e n , zu b e a n t w o r t e n , m ü s s e n wir die schwierigsten Aspekte ihrer Arbeit identifizieren u n d diese in derselben Form u n d Präzision reproduzieren." 3 6 U n d g e n a u das hat Prof. Stocks - als Kronzeuge der konventionellen Ägyptologie - nicht getan. Er reproduzierte nicht die schwierigsten, 238
Das Verschwinden der früheren Kulturen und Technologien
sondern die einfachsten Steinarbeiten. Halten wir uns vor Augen, was die schwierigsten Granitarbeiten sind: • • • •
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die bis zu 60 t schweren, fugengenauen Außensteine bei den Pyramiden von Djedefre, Chephren und Mykerinos; die bis zu 80 t schweren Steine im Innenbereich der Pyramiden; die gerundeten Bauelemente der Außentempel (siehe Abb. S. 240), die bis zu 50 t schweren Granitbehälter („Sarkophage") mit glatten Außen- und Innenseiten; die tonnenschweren Deckel lagen perfekt bündig auf u n d verschlossen die Behälter in den meisten Fällen sogar wasser- u n d luftdicht; die bis zu 500 t schweren Obelisken; die Kolossalstatuen in den Tempeln von Luxor u n d Karnak.*
Vor der Publikation seines Buches Lost Technologies in Ancient Egypt reiste Christopher Dunn mit mehreren Gruppen von Ingenieuren u n d Steinexperten nach Ägypten, um ihnen den Stein von Abu Roasch u n d die oben aufgelisteten Megaobjekte aus Granit zu zeigen u n d ihre Mein u n g einzuholen. Sie alle bestätigten, dass die Größe u n d das Gewicht dieser Objekte sowie deren Präzision weit über die Möglichkeiten der Werkzeuge der Jungsteinzeit u n d der f r ü h e n Eisenzeit hinausgehen. Selbst f ü r unsere modernsten Maschinen wären viele dieser Objekte eine große Herausforderung. Ein scheinbares Detail, das in seiner technischen Präzision bisher allen Ägyptologen entgangen ist u n d erst von Christopher Dunn erkannt wurde, ist die handwerklich nicht realisierbare Symmetrie in den Gesichtern u n d Rundformen der Kolossalstatuen von Luxor u n d Karnak. 37 Wir wissen nicht, welche Werkzeuge u n d Technologien in Ägypten, auf Malta usw. zur A n w e n d u n g gekommen sind, u n d wahrscheinlich handelte es sich nicht überall um dieselben Technologien. Was auch immer wir noch entdecken werden, der Nobelpreisträger Frederick Soddy kam mit seiner „harmlosen kleinen Spekulation", wie er es nannte, der Wahrheit näher, als er selber zu glauben wagte. 58
* Die größte dieser Kolossalstatuen war 19 m hoch und 10001 schwer und stand einst im „Ramesseum" von Luxor. Heute sind dort nur noch wenige Trümmer von ihr vorhanden. Selbst wenn eine derartige Statue umfällt oder umgestürzt wird, würde sie nicht in „tausend Stücke" zerbersten, was hier aber offensichtlich der Fall war. Was hat die Zerstörung dieser gigantischen Granitstatuen bew i r k t ? W i e wurden sie hergestellt? Wie alt sind sie tatsächlich? 239
Kapitel 9
Ein weiteres Beispiel für die technische Granitbearbeitung im Altertum: Auf der Südseite des Taltempels bei der Sphinx von Ciseh liegt ein Trümmerstück aus Rosengranit (Länge 1,8 m, Breite 1,2 m, Höhe ca. 1,5 m) mit zweifacher Rundung. Dieses Bauelement ist auf beiden Seiten abgebrochen, war ursprünglich also beträchtlich länger (ca. 4 m). Eine solche Form wäre in dieser Größe auch mit modernen Granitschneidemaschinen nicht am Stück herzustellen. Man beachte, dass auf den Bruchflächen keine Spaltkerben zu erkennen sind. Dieser massive Balken aus Granit w u r d e also nicht mit Werkzeugen zerteilt, sondern zerbrach oder zerbarst in Trümmer, so wie auch viele andere granitene Megaobjekte in Ägypten.
Hypothetische Darstellung, wie ein Tor des Taltempels im ursprünglichen Zustand ausgesehen haben könnte. Die heute noch vorhandenen Konstruktionen zeigen, dass mit tonnenschweren, perfekt zugeschnittenen Granitblöcken gearbeitet wurde. Das oben abgebildete Trümmerstück gehörte wahrscheinlich zum monolithischen Querbalken eines solchen Eingangs (ursprüngliche Länge ca. 4 m, Gewicht rund 2 0 t ) . Rekonstruktion und Graphik von Christopher Dunn. 39 240
KAPITEL 10
Die Neolithische Revolution: Was geschah vor 12 000 Jahren? G e m ä ß d e m Weltbild der Evolutionstheorie e n t s t a n d der Mensch, ind e m sich Tiere einer b e s t i m m t e n Prirnatenlinie in „Hominide" u n d „Vorm e n s c h e n " verwandelten. Die Epoche der „primitiven U r m e n s c h e n " bis h i n zu d e n ersten F o r m e n einer Kulturbildung wird in der h e u t i g e n Anthropologie Paläolithikum (Altsteinzeit) g e n a n n t u n d w i r d auf die Zeit v o n 2,5 Millionen bis ca. 1 0 0 0 0 v.Chr. angesetzt. D a n n k a m es zu e i n e m Einschnitt, u n d der M e n s c h trat aus der f e r n e n , f ü r u n s u n k l a r e n Vergangenheit in d e n historisch etwas g r e i f b a r e r e n Zeitraum des Neolithikums (Neusteinzeit) v o n ca. 10 0 0 0 bis 2 0 0 0 v.Chr. Der Ü b e r g a n g v o m Paläolithikum z u m Neolithikum w u r d e d u r c h die Neolithische Revolution ausgelöst: die E n t s t e h u n g der Landwirtschaft. U n d die Landwirtschaft w i e d e r u m e n t s t a n d , weil d a m a l s die Domestikation v o n Pflanzen u n d Tieren stattfand. „Domestikation" ist ein Begriff, mit d e m es leicht g e s c h e h e n k a n n , dass m a n etwas Rätselhaftes banalisiert. Domestikation darf nicht mit einer Z ä h m u n g verwechselt w e r d e n . G e z ä h m t e Löwen oder g e z ä h m t e Elefanten, wie wir sie in Zoos sehen, sind nicht domestiziert. Auch ein g e z ä h m t e r Wolf ist n o c h kein H u n d . „Die Anzahl der Haustiere ist gem e s s e n an d e n W i l d t i e r a r t e n v e r h ä l t n i s m ä ß i g gering. Von d e n 6 0 0 0 Säugetierarten sind n u r etwa 20 domestiziert worden." 1 „Es versteht sich v o n selbst, dass wir praktisch keine I n f o r m a t i o n e n ü b e r d e n Vorgang der Domestikation haben, u n d fast alle Rückschlüsse w u r d e n auf der Grundlage indirekter I n f o r m a t i o n e n getroffen. [...] Der Vorgang der Domestikation ist i m m e r n o c h ein M y s t e r i u m [...]."2 Die aktuelle H y p o t h e s e z u m Vorgang der Domestikation besagt, dass der S t e i n z e i t m e n s c h d a d u r c h , dass er ein a u s w ä h l e n d e s Verhalten entwickelte, auf die W i l d p f l a n z e n u n d Wildtiere „einen Selektionsdruck in Richtung genetischer Veränderungen" 1 ausübte. U n d als bei einzeln e n Pflanzen u n d Tieren solche zufälligen G e n m u t a t i o n e n s t a t t f a n d e n , w u r d e n diese v o n d e n S t e i n z e i t m e n s c h e n sogleich e r k a n n t u n d züchterisch a u s g e n ü t z t . . . 241
Kapitel 10
Domestikation von Pflanzen: die Spuren führen ins Hochland Es fällt auf, dass sich die Orte der f r ü h e s t e n P f l a n z e n d o m e s t i k a t i o n in H o c h l a n d r e g i o n e n b e f i n d e n : in Anatolien, N o r d m e s o p o t a m i e n , im Himalaya, in China, Mittelamerika, in d e n Anden. 4 Bis in die späten vierziger [1940er] Jahre wurde angenommen, dass sich der Ackerbau ursprünglich in den Tieflandgegenden des „fruchtbaren Halbmonds" entwickelte - dem halbmondförmigen Gebiet, das sich von Israel bis zum südlichen Irak und Iran erstreckt und in dem die ersten bekannten Hochkulturen aufkamen. Ab Ende der vierziger Jahre wurde jedoch festgestellt, dass die frühesten Belege für den Ackerbau aus den Hochländern des fruchtbaren Halbmonds stammen - obwohl sich der Ackerbau in einer Hochlandgegend bekannterweise schwieriger gestaltet als im fruchtbareren und wärmeren Tiefland.'' Ganz a m A n f a n g s t a n d der S p r u n g v o n d e n w i l d e n U r p f l a n z e n z u d e n ersten d o m e s t i z i e r t e n Formen, aus d e n e n in der Folge d u r c h Zucht u n d K r e u z u n g e n zahlreiche Sorten e n t s t a n d e n . Für die heutige F o r s c h u n g ist oft nicht m e h r e i n d e u t i g eruierbar, v o n welcher U r p f l a n z e die Domestikation ausging. Am g r ö ß t e n ist das diesbezügliche Rätsel b e i m Mais. Bevor ich hierauf eingehe, m ö c h t e ich drei Beispiele a n f ü h r e n , bei d e n e n die Frage der Ausgangspflanze geklärt ist: die Kartoffel, der Apfel u n d der Weizen. Auch diese wichtigen Lebensmittel k o m m e n ursprünglich alle aus H o c h l a n d r e g i o n e n ! Heute w i r d die K a r t o f f e l praktisch auf der g a n z e n Welt angepflanzt, aber ihre genetische Linie ging v o n S ü d a m e r i k a aus. W ä h r e n d die Botaniker lange glaubten, die Kartoffel s t a m m e v o n v e r s c h i e d e n e n w i l d e n Sorten i n S ü d a m e r i k a ab, w u r d e diese A n n a h m e 2 0 0 7 d u r c h genetische Tests a n 3 6 2 w i l d e n u n d g e z ü c h t e t e n Kartoffelsorten der A n d e n widerlegt. „Das Erbgut aller Knollen lässt sich zu einer einzigen Kartoffelsorte zurückverfolgen, die im südlichen Peru b e h e i m a t e t ist." 6 Auch der A p f e l mit seinen h e u t e weltweit verbreiteten Sorten ist eine Kulturpflanze. W i r k e n n e n r u n d vierzig Wildapfelsorten, doch d e r e n Früchte sind n u r klein, bei d e n m e i s t e n sind sie k a u m g r ö ß e r als eine Kirsche. Nach n e u s t e n E r k e n n t n i s s e n e n t s t a n d der große, s ü ß e Apfel ebenfalls in einer b e s t i m m t e n Region, u n d zwar in einer Höhenregion ( 1 5 0 0 m . ü . M . ) : an d e n A b h ä n g e n des Gebirges Tian S h a n in Kasachstan. Dort findet sich „ein weltweit einzigartiges P h ä n o m e n , eine Population uralter W i l d a p f e l b ä u m e mit zahlreichen genetischen Variationen". 7 Im Gegensatz zu allen a n d e r e n W i l d a p f e l s o r t e n ist der vielfältige Tian-Shan-Apfel n a m e n s Malus sieversii g r o ß u n d süß. W ä h r e n d der Apfel überall auf der Welt ein Gast ist, ist er in dieser H ö h e n r e g i o n „endemisch", das heißt, er ist dort e n t s t a n d e n u n d „einheimisch". Apfel242
Die Neolithische Revolution: Was geschah vor 12 000 Jahren?
wälder bedecken ganze Berghänge. Erst nach der Ö f f n u n g des Eisernen Vorhangs b e k a m e n westliche Forscher Zugang in diese Länder. 2 0 0 2 veröffentlichte die Universität O x f o r d das Ergebnis ihrer genetischen U n t e r s u c h u n g , aus d e m hervorgeht, dass die Z u c h t f o r m e n aller Äpfel zur selben Linie wie der Malus sieversii gehören. Das w i e d e r u m bedeutet: Der h e u t e weltweit verbreitete Apfel s t a m m t aus dieser e i n e n entleg e n e n H ö h e n r e g i o n ! Die zentrale Frage lautet, w a r u m ausgerechnet u n d ausschließlich i m Tian-Shan-Gebirge W i l d a p f e l b ä u m e g r o ß e u n d s ü ß e Früchte ausgebildet h a b e n , w ä h r e n d an allen a n d e r e n O r t e n der Welt die Früchte der Wildäpfel klein u n d sauer blieben. Prof. Barrie Juniper, Universität Oxford, ä u ß e r t die V e r m u t u n g , dass es sich hier nicht um eine Domestikation handelt, s o n d e r n u m eine zufällige Entwicklung: Die dort l e b e n d e n B r a u n b ä r e n h ä t t e n ü b e r Jahrtausende h i n w e g imm e r wieder die b e s t e n Früchte der d a m a l s noch kleinen u n d s a u r e n Wildäpfel g e f r e s s e n u n d d u r c h i h r e n Kot die Apfelkerne verbreitet; die Bären h ä t t e n also u n b e w u s s t eine Selektion betrieben, bis am Schluss n u r die größten, s ü ß e s t e n u n d saftigsten Äpfel übriggeblieben seien. Prof. Juniper f ü g t h i n z u : „Das sind allerdings b l o ß Evolutionstheorien, die n u r schwer zu b e w e i s e n sind." s U n d schwer zu glauben. D e n n eine Selektion der Früchte d u r c h die Bären hätte in der w i l d e n Verstreuu n g der S a m e n k e r n e h ö c h s t e n s zu einer Steigerung der Anzahl Wilda p f e l b ä u m e m i t etwas g r ö ß e r e n u n d w e n i g e r s a u r e n F r ü c h t e n g e f ü h r t . Diese h ä t t e n aber nie die u r s p r ü n g l i c h e n W i l d a p f e l b ä u r n e ersetzt, u n d es w ä r e auch nie eine ganz a n d e r e Art v o n Ä p f e l n e n t s t a n d e n . E i n k o r n u n d W e i z e n : Diese Getreidepflanzen existierten i n unterschiedlichen d o m e s t i z i e r t e n U r f o r m e n . Ein H a u p t z e n t r u m b e f a n d sich im Gebiet der h e u t i g e n Südosttürkei (Näheres d a z u im n ä c h s t e n Kapitel). Ein a n d e r e Linie dieser K u l t u r p f l a n z e n ging v o m H o c h l a n d v o n Äthiopien aus, wo auch verschiedene Hirsesorten e n t s t a n d e n . Z u m W e i z e n lesen w i r im Buch Sechstausend Jahre Brot: Wer im Urgeschichtsboden forscht, der findet immer noch Älteres. [...] Eine einzige Sache nur wissen wir heute mit Wahrscheinlichkeit: wo der älteste Weizen lebte. Verblüffenderweise in Abessinien. Nicht etwa im heißen Flusstal des Nils, sondern als Pflanze im Hochgebirge, von wo er erst [später] herunterstieg. Auf geniale Art hat in den letzten Jahren der russische Forscher Vavilow die unlösbar scheinende Frage gelöst. Er ging von der richtigen Ansicht aus, dass jedes Ding ein Gen-Zentrum habe.,J In Abessinien (Äthiopien) b e f i n d e n sich die h ö c h s t e n Berge von Nordostafrika. Der hier zitierte Autor staunt, dass diese Domestikation nicht im Niltal, s o n d e r n im viel weiter südlich gelegenen Hochland stattfand, u n d fügt h i n z u :
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Kapitel 10
Wie die prähistorischen Menschen ein solches Wunder der Züchtung vollbrachten, ist ein Rätsel.10
Domestikation bedingt genetische Mutationen „Ein solches W u n d e r der Züchtung": Zuerst m u s s t e n die domestiziert e n U r f o r m e n e n t s t e h e n . Erst d a n n k o n n t e n d u r c h Zucht die vielen Rassen bzw. Sorten „extrahiert" w e r d e n . Nur schon die n o r m a l e Zucht von Tieren u n d Pflanzen erfordert ein fortgeschrittenes Wissen. Die Kreuz u n g m u s s koordiniert u n d gesteuert w e r d e n , d a m i t n e u e M e r k m a l e nicht wieder v e r s c h w i n d e n . Dazu gehört eine g e n a u e P l a n u n g m i t s a m t e i n z e l n e n Schritten von Inzucht. Diese Zucht darf jedoch nicht m i t der kategorisch v e r s c h i e d e n e n Domestikation verwechselt w e i d e n . Bei der Domestikation geht es um die E n t s t e h u n g einer n e u e n Art bzw. „Unterart", u n d dies geschieht n u r d u r c h m a r k a n t e genetische V e r ä n d e r u n g e n . Bei d e n scheinbar s i m p l e n G e m ü s e p f l a n z e n (Salat, B l u m e n k o h l usw.) k o m m t hinzu, dass u n k l a r ist, a u f w e i c h e U r p f l a n z e n sie zurückgehen, d e n n sie sind v o n allen möglichen K a n d i d a t e n genetisch weit e n t f e r n t . Geschah die Domestikation d u r c h u n w i s s e n d e s H a n t i e r e n u n d Exp e r i m e n t i e r e n mit W i l d p f l a n z e n ? H a t t e n gewisse S t e i n z e i t m e n s c h e n e i n f a c h „biogeographisches Glück" 11 ? „Glück" gilt h e u t e tatsächlich als initiierender H a u p t f a k t o r der Domestikation! Damit ist gemeint, dass d a m a l s bei gewissen Tieren u n d Pflanzen eine erstaunliche Serie v o n zufälligen M u t a t i o n e n s t a t t f ä n d e n , die alle g e n a u auf die domestizierte F o r m hinzielten. Fakt ist, dass in der Zeit von 10 0 0 0 bis 5 0 0 0 v.Chr. p u n k t u e l l an v e r s c h i e d e n e n O r t e n der Welt domestizierte Pflanzen u n d Tiere erschienen, w a s d a z u f ü h r t e , dass die M e n s c h e n b e g a n n e n , L a n d w i r t s c h a f t zu betreiben. I m F r u c h t b a r e n H a l b m o n d s e h e n w i r plötzlich M e n s c h e n mit Vieh, Schafen, Ziegen u n d Schweinen. Im Fernen Osten e n t s t a n d e n Enten, Hühner, Wasserbüffel usw. Die typischen Tiere der Andenzivilisationen, das Lama u n d das Alpaka, e n t s t a n d e n ebenfalls zu dieser Zeit. Parallel d a z u erschienen auch die K u l t u r p f l a n z e n : im F r u c h t b a r e n H a l b m o n d der Weizen, die Gerste, G e m ü s e usw., im F e r n e n Osten u.a. der Reis, in Mittel- u n d / o d e r S ü d a m e r i k a Mais, Bohnen, Kürbis, Tomaten u n d Kartoffeln. N a c h d e m die M e n s c h e n - g e m ä ß der h e u t i g e n Theorie - f ü r Hund e r t t a u s e n d e v o n Jahren n o m a d i s c h als Jäger u n d S a m m l e r gelebt hatten, e n t s t a n d weltweit a n n ä h e r n d gleichzeitig, d. h. i n n e r h a l b weniger Jahrtausende, die Landwirtschaft. W a r u m g a b e n viele G r u p p e n v o n M e n s c h e n d e n Lebensstil auf, mit d e m sie offensichtlich H u n d e r t t a u s e n d e v o n Jahren erfolgreich überlebt h a t t e n ? W a r u m w a r e n die Men244
Die Neolithische Revolution: Was geschah vor 12 000 Jahren?
schen v o r h e r ü b e r H u n d e r t t a u s e n d e v o n Jahren h i n w e g n i r g e n d w o auf die Idee g e k o m m e n , P f l a n z e n u n d Tiere z u „manipulieren" u n d f ü r d e n eigenen Verzehr zu z ü c h t e n ? Betrachten w i r als Beispiel das Getreide. Alle G e t r e i d e f o r m e n gehören zu d e n Süßgräsern. Der S a m e n s t a n d dieser Gräser ist in der Urf o r m sehr brüchig, d a m i t die S a m e n k ö r n e r d u r c h d e n W i n d verstreut w e r d e n k ö n n e n . Durch Auslese, Zucht u n d zufällige M u t a t i o n e n soll sich jedoch g e n a u diese überlebenswichtige Eigenschaft zielgerichtet ins Gegenteil v e r ä n d e r t h a b e n . Beim d o m e s t i z i e r t e n Getreide ist die Ährenachse sehr stark, u n d die Körner stecken in f e s t e n Hülsen, die kein W i n d a u f b r e c h e n k a n n . Der M e n s c h m u s s mit Dreschflegeln auf die Ä h r e n schlagen, d a m i t die Körner herausfallen. Das Getreide ist völlig v o m M e n s c h e n abhängig, d e n n das Fortbestehen ist n u r d u r c h eine künstliche Aussaat möglich. Dadurch [durch das natürliche Abwerfen der Samen] wurde es aber unmöglich, ausgereifte Körner zu ernten - das erste Ziel des Menschen war also, wenigstens seinen Lieblingsrassen diese Eigenschaft abzugewöhnen. Durch jahrtausendelange Weiterzucht von Exemplaren, welche die Körner besonders lang in den Ähren behielten, geschah genau das: so kam aus wilden Gräsern unser Kultur-Weizen zustande, der KulturRoggen [...] Wie die prähistorischen Menschen ein solches Wunder der Züchtung vollbrachten, ist ein Rätsel. Dieses Ändern, dieses Schöpfen in den Quell des Lebens hinein, ist der heutigen Botanik nur möglich, weil sie die Vererbungsgesetze von Gregor Mendel gefunden hat. Wie konnten die Menschen der Vorzeit jedoch solch einen Kenntnisschatz aufhäufen? 12 Die Behauptung, dass die heutige Botanik aus d e n W i l d p f l a n z e n die K u l t u r p f l a n z e n z ü c h t e n k ö n n t e , ist f r a g w ü r d i g , u n d wir w e r d e n nochmals darauf z u r ü c k k o m m e n . Hier wollen w i r zuerst n u r das konkrete Szenario a n s c h a u e n : H a b e n S t e i n z e i t m e n s c h e n „durch jahrtausendelange Weiterzucht" eine systematische Domestikation b e t r i e b e n ?
Was bedeutet die heutige Theorie der Domestikation konkret? In allen jungsteinzeitlichen K u l t u r z e n t r e n der Welt e r s c h i e n e n n a h e z u gleichzeitig K u l t u r p f l a n z e n u n d Haustiere. G e m ä ß der konventionellen T h e o r i e m u s s t e n die M e n s c h e n d e m n a c h J a h r t a u s e n d e zuvor, also n o c h in der Altsteinzeit, b e g o n n e n h a b e n , in einer parallelen Bemüh u n g W i l d p f l a n z e n u n d W i l d t i e r e z u „domestizieren". Die U r f o r m e n des h e u t i g e n Getreides w a r e n Gräser mit kleinen, praktisch u n g e n i e ß b a r e n S a m e n k ö r n e r n . W i e sollen Jäger u n d S a m m 245
Kapitel 10
ler auf die Idee g e k o m m e n sein, b e s t i m m t e Gräser auszuwählen u n d zu züchten - damit Jahrtausende später vielleicht eine brauchbare Getreidepflanze entsteht? Ähnliche Fragen stellen sich auch hinsichtlich der E n t s t e h u n g der „Nutztiere". Betrachten wir als Beispiel das Hausrind. Der Mensch verf ü g t e bereits um 8 0 0 0 v.Chr. über Rinder. Da eine Domestikation Jahrt a u s e n d e dauert, m u s s dieser Prozess - g e m ä ß der linearen Theorie bereits um 10 0 0 0 oder 12 0 0 0 v. Chr. gestartet w o r d e n sein. Konkret bedeutet dies, dass n o m a d i s c h e Steinzeitmenschen den wilden Auerochsen (Schulterhöhe bis zu 2 m) nicht n u r jagten, s o n d e r n auch einfingen u n d auf w u n d e r s a m e Weise zähmten. Sie m ü s s t e n in der Folge mit klein e n Herden v o n g e z ä h m t e n Auerochsen u m h e r g e z o g e n sein u n d dazu auch noch ein Z u c h t p r o g r a m m gestartet haben. Aus der r u d i m e n t ä r e n Zucht soll im Lauf von Jahrtausenden zufällig u n d quasi als a n g e n e h m e Überraschung eine neue Form - das Hausrind - e n t s t a n d e n sein. Dasselbe sollen sie auch mit Wölfen, Wildkatzen, W i l d p f e r d e n , Wildschweinen, Wildschafen (Mufflons), Wildgänsen usw. getan haben. Über Dutzende v o n Generationen h i n w e g sollen Menschen, die v o m Jagen lebten, parallel zur Jagd botanische u n d zoologische Experimente durchgeführt haben! Ganz abgesehen davon, dass diese Szenarien n u r theoretisch u n d ziemlich unwahrscheinlich sind, f ü h r t allein eine Züchtung von Wildf o r m e n nicht zur E n t s t e h u n g v o n n e u e n Arten („Unterarten") v o n Tieren u n d Pflanzen.
W i e e n t s t a n d d e r Mais? „Pflanzendomestikation ist die genetische Modifikation einer wilden Art, um eine n e u e P f l a n z e n f o r m zu schaffen, die dergestalt verändert ist, dass sie d e n Bedürfnissen des Menschen dient." 13 Viele Pflanzen w u r d e n durch die Domestikation vollständig v o m M e n s c h e n abhängig, weil sie sich nicht m e h r selbst v e r m e h r e n k ö n n e n , insbesondere der Mais u n d der Blumenkohl. Der Mais mit seinen in Blätter eingehüllten Kolben hat im Pflanzenreich keine n a h e n Parallelen. Die Experten räum e n ein, „dass die U r s p r ü n g e des Mais nach wie vor eines der g r ö ß t e n Rätsel der H a u p t k u l t u r p f l a n z e n darstellen". 14 Einige fragen sogar, „ob sich als Ergebnis des Vorgangs der Domestikation irgendein u n b e k a n n ter M e c h a n i s m u s von b e s c h l e u n i g t e r Evolution' eingeschaltet habe". 1 5 Eine wilde Maisform ist u n b e k a n n t , sowohl in Mittel- als auch in Südamerika, weshalb lange geglaubt wurde, der Mais gehe auf die Teosinte, eine Gattung v o n wilden Süßgräsern (Zea) zurück. Diese Pflanze ist genetisch die nächste Verwandte des Mais, w u r d e v o n d e n Indios 246
Die Neolithische Revolution: Was geschah vor 12 000 Jahren?
Links: Die mexikanische Teosinte (Zea mexicana) ist die am engsten mit dem heutigen Mais verwandte Pflanze. Rechts: Der kleine, zerbrechliche Fruchtstand der Teosinte (links). Der Kolben in der Mitte ist eine Hybridkreuzung zwischen der Teosinte und dem heutigen Mais, ist also keine Zwischenform in der hypothetischen Entwicklung von der Teosinte zum Mais. Diese Zwischenform konnte nur entstehen, weil es den Mais schon gibt. Aus der Teosinte allein könnte keine neue Form dieser Art herausgezüchtet werden.
a b e r n i e als N a h r u n g s p f l a n z e v e r w e n d e t . I h r e K e r n e s i n d s o k l e i n u n d hölzern, dass nicht einmal Nagetiere an i h n e n interessiert sind. Ebenso e r s c h e i n t d i e T e o s i n t e i n d e n a r c h ä o l o g i s c h e n F u n d e n viel s p ä t e r als d e r Mais, u n d i n S ü d a m e r i k a k a m sie ü b e r h a u p t n i c h t vor. Die F o r s c h e r g e h e n d a v o n aus, d a s s d e r M a i s a u s M i t t e l a m e r i k a s t a m m t , v e r w e i s e n j e d o c h a u f „die T a t s a c h e , d a s s d e r U r s p r u n g d e r H o c h l a n d s o r t e n d e s m e x i k a n i s c h e n M a i s u n b e k a n n t ist. [...] [D]ie v o r h a n d e n e n I n d i z i e n weisen darauf hin, dass die Verbreitung des Mais in Mittelamerika u n d N o r d a m e r i k a v o m H o c h l a n d m a i s Mexikos ausging".16 E b e n f a l l s u n g e k l ä r t ist, o b d e r M a i s n u r i n M i t t e l a m e r i k a d o m e s t i ziert w u r d e oder u n a b h ä n g i g v o n Mittelamerika a u c h i n S ü d a m e r i k a , w o b e i a u c h d o r t d i e ä l t e s t e n S p u r e n i m H o c h l a n d z u f i n d e n s i n d . „Auf-
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g r u n d der I n f o r m a t i o n e n , die u n s h e u t e zur Verfügung stehen, k ö n n e n wir sagen, dass die Domestikation [des Mais] gleichzeitig in Mexiko u n d in der Andenregion stattfand oder in letzterer etwas früher. [...] Der genetische Befund weist darauf hin, dass die p r i m ä r e Verbreitung des domestizierten Mais v o n d e n Hochlandregionen ausging [...]."17 Die Mehrheit der Forscher tendiert heute zur Ansicht, dass der Mais u n d die Teosinte einen g e m e i n s a m e n Vorfahren h a t t e n u n d dass der Mais v o n einer längst ausgestorbenen Form von w i l d e m Mais abs t a m m t . Von dieser hypothetischen U r f o r m fehlt aber jede Spur. Die E n t s t e h u n g des Mais erforderte massive G e n v e r ä n d e r u n g e n in der wilden Ausgangspflanze, welche auch i m m e r es gewesen sein mag. Die Genetik spricht hier sogar v o n Paramutationen: „Die h o h e Variabilität der A u s d r u c k s f o r m e n der Anthocyane [Pflanzenfarbstoffe] des Mais der Andenregion legt nahe, dass im A n d e n m a i s die Paramutation über eine sehr lange Zeit h i n w e g aktiv gewesen ist u n d so zur Beschleunig u n g der Entwicklung dieser Art in besagter Region beigetragen hat." 18 „Paramutationen" h a b e n von der biologischen Definition her nichts mit e i n e m p a r a n o r m a l e n Einfluss auf die Genstruktur der fraglichen Pflanzen zu tun, doch angesichts der f ü r d e n Menschen idealen Eigenschaften des Mais u n d der großen Rätsel, die gerade bei i h m deutlich werden, sollte auch diese Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden. Fazit u n d H o r i z o n t e r w e i t e r u n g : Es ist eine wissenschaftliche Tatsache, dass die Domestikation n u r über m a r k a n t e G e n m u t a t i o n e n möglich wurde. Hierbei glaubt die darwinistische Wissenschaft jedoch wie selbstverständlich, dass diese Mutationen in allen Domestikationslinien „zufällig" stattfanden: zufällig praktisch gleichzeitig u n d zufällig weltweit! Neben der Unwahrscheinlichkeit so vieler Zufälle im k u r z e n hypothetischen Zeitraum der Domestikationen (wenige Jahrhunderte oder Jahrtausende gegenüber H u n d e r t t a u s e n d e n v o n Jahren, in d e n e n in den Sammel- u n d Jagdgründen der Steinzeitmenschen nichts dergleichen passierte) w i r d hier auch eine wichtige u n d allgemein b e k a n n t e Tatsache ignoriert: Keines der alten Völker behauptet, sie hätten eine Domestikation durchgeführt! Vielmehr sagen zahlreiche Mythen in aller Welt, die Nutzpflanzen u n d Nutztiere seien ein Geschenk der „Götter" gewesen. Mit a n d e r e n Worten, diese Völker wussten, dass f r ü h e r keine domestizierten Pflanzen u n d Tiere v o r h a n d e n w a r e n u n d dass diese erst erschienen, als die Notwendigkeit danach rief...
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Genetische P f l a n z e n v e r ä n d e r u n g d u r c h p a r a n o r m a l e Fähigkeiten Als die große Katastrophenserie stattfand u n d das Tiefland großflächig v e r s u m p f t e , w a r e n die Hochlandregionen die „Arche-Noah"-Gebiete, die relativ verschont blieben. In der Katastrophenzeit lebten dort nicht n u r die Einheimischen, s o n d e r n auch zahlreiche Menschen, die aus d e n niedriger gelegenen Regionen dorthin geflohen waren. Dies w i e d e r u m f ü h r t e dazu, dass das Hochland überbevölkert w a r u n d dass eine Nahrungsmittelknappheit entstand, vor allem weil die Folgen der Katastrop h e n auch das Hochland nicht verschonten. Es gab n u r zwei mögliche Entwicklungen: Entweder starb ein gewisser Prozentsatz der Überleb e n d e n an Hunger, oder der Ertrag der essbaren Pflanzen m u s s t e massiv erhöht werden. Wir wissen heute, dass g e n a u in dieser Zeit etwas W u n d e r s a m e s geschah: Weltweit erschienen innerhalb von relativ kurzer Zeit n e u e Pflanzen, die „Kulturpflanzen", u n d zwar im Hochland. Zur Frage, was damals geschah, k ö n n e n wir aus den historischen Spuren u n d den alten Überlieferungen folgende Erklärung ableiten: Es w a r e n besonders begabte Menschen („Götter"), die das Hungerproblem lösten, i n d e m sie geeignete Wildpflanzen mit ihren p a r a n o r m a len Fähigkeiten genetisch m u t i e r e n ließen. Sie richteten ihre mentale Visualisierungskraft auf die jeweilige Urpflanze u n d „programmierten" sie auf ihre neue Form: fester Körnerstand, große Ähre, usw. Und aus diesen Körnern w u c h s e n neue, viel ertragreichere Pflanzen. Weil in dieser Notsituation Z e h n t a u s e n d e von Überlebenden v o m Hungertod b e d r o h t waren, drängte die Zeit, u n d m a n k o n n t e nicht jahrzehntelang o h n e irgendwelches Vorwissen gärtnerisch h e r u m e x p e r i m e n t i e r e n . W e n n wir u n s die menschliche Psychologie anschauen, m ü s s e n wir auch davon ausgehen, dass eine Domestikation gar nicht im Vorstellungshorizont der steinzeitlichen Menschen war, genauso wie die Involution u n d die Möglichkeit genetischer M u t a t i o n e n durch p a r a n o r m a l e Geisteskräfte nicht im Vorstellungshorizont der „neuzeitlichen" Menschen sind. Aber auch in der heutigen Zeit wissen wir v o n Menschen mit erstaunlichen paraphysischen u n d m e n t a l e n Kräften. Wir b r a u c h e n u n s n u r an die in Kapitel 3 e r w ä h n t e n Persönlichkeiten zu erinnern. Etwas weltlicher sind all jene „Mentalisten", die mit ihrer Mentalkraft Gegenstände bewegen oder verbiegen k ö n n e n . Uri Geller ist einer der bekanntesten aus dieser Kategorie, aber bei w e i t e m nicht der einzige. In d e n letzten Jahrzehnten w u r d e n in der PSI-Forschung v e r m e h r t auch Kinder mit solchen Kräften entdeckt - u n d leider des öfteren (vor allem in China) von Militär- u n d Geheimdienstkreisen vereinnahmt. 1 9
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Die Gen-Genies der Steinzeit Unsere g e s a m t e m o d e r n e Zivilisation ist v o n d e n s o g e n a n n t steinzeitlichen E r r u n g e n s c h a f t e n der Domestikation abhängig. Die E r n ä h r u n g der Weltbevölkerung (Getreide, Reis, Mais, Hirse, Kartoffeln, Milchprodukte, Fleisch usw.) b e r u h t fast zu 1 0 0 % auf d e n in der Neolithischen Revolution „domestizierten" Pflanzen u n d Tieren! Die h e u t i g e W i s s e n s c h a f t w ä r e nicht in der Lage, aus d e n b e k a n n t e n U r p f l a n z e n die Kulturpflanzen e n t s t e h e n zu lassen, weil sie die d a z u erforderlichen G e n m u t a t i o n e n nicht künstlich auslösen oder kopieren k a n n . Große F o r s c h u n g e n sind noch erforderlich, um zu verstehen, w a s damals ges c h e h e n ist, d a m i t w i r „möglicherweise" in der Z u k u n f t ähnliche Neus c h ö p f u n g e n d u r c h f ü h r e n können.* Die spätere Zucht u n d Spezifikation hat die u r s p r ü n g l i c h e n Domestik a t i o n s f o r m e n genetisch v e r a r m t u n d vielfach i n Sackgassen g e f ü h r t . So ist a n z u n e h m e n , dass z. B. der Weizen erst d u r c h die z u n e h m e n d e M o n o k u l t u r seit d e m 19. J a h r h u n d e r t derart glutenhaltig w u r d e , dass er sogar Allergien verursacht. Die h e u t i g e n spekulativ-experimentellen G e n m a n i p u l a t i o n e n a n d e n b e s t e h e n d e n A r t e n f ü h r e n ebenfalls nicht zu Verbesserungen, s o n d e r n v i e l m e h r zu u n a b s e h b a r e n Gefahren (Stichwort GVO, „genveränderte Organismen").
Das Z e u g n i s d e r i n d i g e n e n Völker W i e bereits e r w ä h n t , n i m m t kein indigenes Volk f ü r sich in A n s p r u c h , ihre V o r f a h r e n h ä t t e n die Superleistung „Domestikation" vollbracht. In Mittelamerika w i r d der Mais als ein Geschenk der Götter bezeichnet, u n d es existieren viele S t e i n s k u l p t u r e n v o n b e s o n d e r e n Persönlichkeiten, die Maiskolben i n d e n H ä n d e n h a l t e n u n d d e n M e n s c h e n diesen Mais ü b e r g e b e n . H e u t e w e r d e n diese S k u l p t u r e n missverständlich als „Darstellung eines Maisgottes" bezeichnet. Der Literaturnobelpreisträger Miguel Angel Asturias schreibt in sein e m Buch Die Maismenschen (1949): Nach der Überlieferung der Maya-Indios haben die Götter die ersten Menschen aus Maismehl geformt. Deshalb ist der Mais den Mayas heilig. Er darf nur der Nahrung dienen. Wer Geschäfte damit macht, be* „Dank neuer und immer feinerer Methoden sowie großer Datenbanken, mit denen sie Pflanzengenome direkt vergleichen können, kommen die Forscher der Domestikation Schritt für Schritt auf die Spur. Erst wenn sie diese Prozesse exakt verstanden haben, lässt sich dieses Wissen möglicherweise auch für zukünftige Züchtungen neuer Pflanzen nutzen." 20 250
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leidigt die Götter. [...] „Die Strafe ist nicht ausgeblieben [...] Und sie wird immer härter werden. [...] alles, Mensch und Erde, muss arm und elend werden, verbrannt von der Sonne, von der Luft, vom Roden der Wälder, wenn noch länger Mais gesät wird, geheiligter Mais, um damit Geschäfte zu machen." 21 W e l t w e i t f i n d e n w i r Ü b e r l i e f e r u n g e n , die b e s o n d e r e M e n s c h e n („Götter") als K u l t u r b r i n g e r b e s c h r e i b e n . Das F o l g e n d e s i n d Beispiele a u s d e m s ü d a m e r i k a n i s c h e n R e g e n w a l d . Die f e r n e E r i n n e r u n g a n die E n t s t e h u n g der M e n s c h e n d u r c h d a s E r s c h e i n e n v o n L i c h t w e s e n auf d e r Erde finden wir auch in den Legenden der Amazonas-Indianer, ebenso die E r w ä h n u n g v o m s p ä t e r e n E r s c h e i n e n e i n z e l n e r L i c h t w e s e n i n F o r m v o n M e n s c h e n . Der S t a m m d e r K a y a p ö erzählt, i h r e V o r f a h r e n seien „durch e i n e n T u n n e l " v o n e i n e r h ö h e r e n W e l t auf die E r d e g e k o m m e n . Zuerst seien sie v o n d e r Luft d e r E r d e in i h r e W e l t z u r ü c k g e s c h l e u d e r t w o r d e n . D a n n h a b e d e r Rat d e r Ältesten b e s c h l o s s e n , Stricke herzustellen, a n d e n e n sie sich w i e a n e i n e r Liane auf d i e Erde h i n u n t e r g l e i t e n l a s s e n k o n n t e n . „Da sie auf diese W e i s e l a n g s a m in die A t m o s p h ä r e d e r Erde e i n t a u c h t e n , g e l a n g die g r o ß e W a n d e r u n g , u n d s e i t d e m l e b e n sie auf d e r Erde. A m A n f a n g , e r z ä h l e n die Kayato [Kayapö], h a b e e s d u r c h d e n Strick n o c h e i n e n K o n t a k t m i t d e r alten H e i m a t g e g e b e n , d o c h d e n h a b e e i n e s Tages e i n b ö s e r Z a u b e r e r d u r c h s c h n i t t e n , u n d s e i t d e m wart e n sie d a r a u f , d a s s die B r ü d e r u n d S c h w e s t e r n aus d e r alten H e i m a t sie auf der Erde s u c h e n u n d w i e d e r f i n d e n .,." 22 Die „große W a n d e r u n g " a u s e i n e r a n d e r e n W e l t in die irdische W e l t w a r w o h l k a u m e i n e Ufo-Reise, s o n d e r n lässt sich a n h a n d d e r hier gegeb e n e n B e s c h r e i b u n g als e i n e V e r d i c h t u n g i n t e r p r e t i e r e n , s y m b o l i s i e r t d u r c h d e n Strick, d e r f ü r die M e n s c h e n der e r s t e n Zeitalter n o c h e i n e t e l e p a t h i s c h e V e r b i n d u n g m i t d e n h ö h e r e n W e l t e n erlaubte. I n Erinn e r u n g a n die e r s t e n M e n s c h e n , die diese V e r b i n d u n g z u d e n h ö h e r e n W e l t e n h a t t e n , t r a g e n die M ä n n e r i n m e h r e r e n A m a z o n a s - S t ä m m e n e i n e n Strick i n i h r e m Haar. 2 3 Dr. Carlos M a n e s Bandeira, P r o f e s s o r f ü r Archäologie an d e r Estäcioda-Sä-Universität v o n Rio d e Janeiro, bestätigt d e n k o s m i s c h e n Bezug der indigenen Mythen u n d schreibt: Es sind dies Geschichten aus den unterschiedlichsten Stammesgruppen, aber sie alle berichten von Menschen, die von den Sternen, von der Sonne oder vom Mond kamen und die hier blieben, entweder um das Leben der indianischen Ureinwohner zu verbessern oder um selbst neue Stämme zu gründen. Die von ihnen gezeugten oder geborenen Kinder waren Menschen, die mit ungewöhnlichen Eigenschaften ausgestattet waren. [...] Eine andere sehr interessante Legende ist die von Katxere, der „Sternenfrau", die vom Himmel kam, mit einem Krahö-Indianer eine 251
Mehrere Stämme des Amazonas-Urwaldes stellen die Lehrmeister, die vor langer Zeit aus dem Himmel bzw. aus höheren Welten zu den Menschen kamen, in einem besonderen Ritualtanz dar, in dem der Medizinmann mit einem weiten Ganzkörperanzug aus geflochtenen Baststreifen auftritt. In der Ethnologie sind diese Strohanzüge seit dem 19. jahrhundert bezeugt.24 Am bekanntesten ist heute das Ritual der Kayapö-Indianer aufgrund des dort verwendeten Strohanzugs. Der Mythos besagt, so habe der Lehrmeister Bep-Kororoti ausgesehen, der vor langer Zeit vom „fernen Gebirge" (von den Anden) zu ihnen gekommen sei.25 Diese Geschichte wurde erst in den 1950er Jahren niedergeschrieben. Wir müssen also damit rechnen, dass im Lauf der vielen Generationen Elemente und Personen vermischt wurden und dass auch bei der Übersetzung in eine moderne Sprache Symbolisches missverstanden wurde. Bep-Kororoti heißt „vom Weltall/ vom Himmel/aus einer anderen Welt kommend". Anfänglich soll er so ausgesehen haben, wie der „Bo", der Strohanzug, ihn zeigt. Wer ihn berührte, zerfiel zu Staub. Er trug den „Kop", die Donnerwaffe, mit der er Bäume und Steine vernichten konnte. Aber er war nicht feindlich gesinnt. Im Gegenteil: „Seine Schönheit, sein strahlendes Weiß der Haut, seine Zärtlichkeit und allen zugewandte Liebe schlug allmählich alle in den Bann [...] Es dauerte nicht mehr lange, da wurde BepKororoti als Krieger in den Stamm aufgenommen, und dann suchte ihn ein junges Mädchen als Gemahl aus und heiratete ihn. Sie bekamen Söhne und eine Tochter, die sie Nio-Pouti nannten." Er wurde zum Lehrer des Stammes, aß aber nicht die Nahrung der Menschen. Eines Tages verschwand er mit Feuer und Donner und hinterließ eine zerstörte Landschaft, so dass eine Hungersnot entstand. Nio-Pouti begab sich mit ihrem Mann in das Gebirge, von wo ihr Vater gekommen war, und verschwand - auf einem Baum sitzend - ebenfalls mit Blitz und Donner. Nach einigen Tagen erschien sie wieder, zusammen mit Bep-Kororoti, vor ihrem wartenden Ehemann, „und sie brachte große Körbe voll Nahrung mit, wie er sie nicht kannte und nie gesehen hatte. [...] Nio-Pouti sagte auch, dass man die Samen der Früchte und Gemüse und Sträucher aufbewahren müsse bis zur Regenzeit, um sie dann wieder in den Boden zu legen, damit sie neue Ernte bringen könnten. So kam bei uns die Landwirtschaft zustande .,."26
Die Neolithische R e v o l u t i o n : W a s geschah v o r 1 2 0 0 0 J a h r e n ?
Verbindung einging u n d d e n S t a m m lehrte, Mais, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Maniok u n d Erdnüsse anzupflanzen u n d zu kultivieren. Sehr ähnlich ist auch die Kayapo-Legende v o m U r s p r u n g der Landwirtschaft. Sie berichtet uns, wie ein Indianer dieses S t a m m e s im Wald e i n e m w u n d e r s c h ö n e n Mädchen begegnete u n d sie f ragte: „Wer bist d u ? W r oher k o m m s t du?" Sie antwortete: „Ich bin v o m H i m m e l g e k o m m e n , wie der Regen, w e n n er fällt." Da die Kayapös glaubten, der gesamte S t a m m sei einst aus d e m Himmel g e k o m m e n , w u n d e r t e sich der Indianer keineswegs über die Antwort, s o n d e r n n a h m das Mädchen mit nach Hause u n d [...] heiratete sie u n d gab ihr d e n Namen Nhokpökti. Nhokpökti sprach oft v o m Himmel, aus d e m sie kam, u n d auch über die vielen Früchte u n d die a n d e r e n Pflanzen, die in ihrer Heimat wuchsen. So zeigte sie i h r e m M a n n allerlei landwirtschaftliche B e b a u u n g s m e t h o d e n u n d fasste den Plan, in d e n Himmel zurückzukehren, um von dort die ihr b e k a n n t e n Pflanzen zur Erde zu holen. Sie ging d a r a u f h i n zu e i n e m sehr h o h e n „Baum", verließ mit ihm die Erde u n d k a m mit Bananen, Süßkartoffeln, Kartoffeln u n d Maniok-Setzlingen zurück. Sie brachte von dieser Reise auch die erste Beija mit, eine Tapioka-Frucht [...]27
Schauen wir nun nach Asien, dem Ursprungsort des Reises. Reis ist heute für mehr als die Hälfte der Erdbevölkerung das Hauptnahrungsmittel. Wo genau die domestizierte Form des Reises entstanden ist, lässt sich nicht mehr mit Gewissheit eruieren. Viele Forscher gehen davon aus, dass der Reis an mehreren Orten unabhängig voneinander domestiziert wurde, vor allem weil mehrere Grundarten vorliegen. Ein wichtiges Domestikationszentrum wird in den Hochländern Südwestchinas vermutet, von wo der Reis später in die Täler der großen Flüsse gebracht wurde. Weitere Zentren werden in Nord- und Südindien vermutet, ebenso in Südostasien. Die neuste Theorie auf der Grundlage von genetischen Analysen, nicht von archäologischen Funden, führt alle Arten des asiatischen Reises auf eine einzige Domestikation zurück, die irgendwann in der Zeit vor 8200 bis 13 500 Jahren in China stattgefunden haben soll.28 Eine große gesellschaftliche Bemühung zur Kultivierung des Reises über Jahrhunderte oder Jahrtausende hinweg müsste sich tief in das kollektive Gedächtnis und in die Überlieferungen eingegraben haben. Das ist aber auch hier nicht der Fall. Keine indigene Linie behauptet, der Reis sei durch Menschenwerk entstanden. Zahlreiche Legenden über d e n U r s p r u n g des Reises besagen, dass der Reis vom Himmel g e k o m m e n sei, aber sie geben unterschiedlichste Versionen ü b e r die Art, wie er auf die Erde gebracht wurde. Im Buddhismus, Hinduismus, Shintoismus, Taoismus u n d Islam - überall glauben die Menschen an einen göttlichen U r s p r u n g des Reises. / Der altindische Text Aitareya Brahmcinu f ü h r t den U r s p r u n g des Reises zurück auf den Gott Indra, den Regengott, eine männliche Gottheit. [...] G e m ä ß der Ca253
Kapitel 10
tur-Bhumi-Mylho\og\e [auf Bali] sandte der Gott Bathara Ciwa (Shiva) einen Vogel zur Erde, der vier Saatkörner des Reises mit unterschiedlichen Farben trug: gelb, schwarz, rot und weiß. [...] In Indien lebt an vielen Orten die Erinnerung an Menschen, von denen gesagt wird, sie hätten den Reis in bestimmten Gebieten eingeführt, und diese Personen werden verehrt, so zum Beispiel vom Stamm der Gonds in Madhya Pradesh und vom Stamm der Kabris in Assam. In Arunachal Pradesh existiert in einem Dorftempel die Statue einer Frau, die den Reis dorthin gebracht haben soll.2''
Ägyptische Quellen zur Domestikation Im Niltal w a r e n die w i c h t i g e n Getreidesorten Weizen, Gerste u n d Roggen. Die ägyptischen M y t h e n sagen, das Erscheinen der K u l t u r p f l a n z e n gehe auf die Götter zurück, n a m e n t l i c h auf Isis u n d Osiris. Ü b e r Jahrt a u s e n d e h i n w e g w a r diese I n f o r m a t i o n m ü n d l i c h überliefert w o r d e n , u n d sie w a r auch am Ende der ägyptischen Kultur n o c h eine lebendige E r i n n e r u n g . Dies zeigt sich im W e r k des griechischen Historikers Diodor (lat. Diodorus Siculus), der im 1. J a h r h u n d e r t v.Chr. lebte. Auf der Grundlage v o n dreißig Jahren Studien u n d Reisen verfasste er seine vierzig Bücher u m f a s s e n d e „Historische Bibliothek", ein M o n u m e n t a l w e r k ü b e r die Weltgeschichte v o n d e n U r a n f ä n g e n bis h i n z u m d a m a l s aktuellen Zeitgeschehen. Das Szenario einer Notsituation w ä h r e n d u n d nach der globalen Kat a s t r o p h e n s e r i e w i r d v o n Diodor bestätigt. In seiner „Historischen Bibliothek" fasst er die Aussage der alten Schriften (die h e u t e größtenteils nicht m e h r v o r h a n d e n sind) m i t eigenen W o r t e n z u s a m m e n , f ü g t Zitate ein u n d k o m m e n t i e r t sie an vielen Stellen m i t zusätzlichen Details. W i r m ü s s e n d a v o n ausgehen, dass die Beschreibungen von Ereignissen, die z e h n Jahrtausende zurücklagen, zu Diodors Zeiten längst nicht m e h r in allen Einzelheiten richtig w a r e n . Einiges fehlte oder w a r falsch vers t a n d e n w o r d e n , a n d e r e s war d u r c h phantasievolle A u s s c h m ü c k u n g e n h i n z u g e k o m m e n . Aber der u r s p r ü n g l i c h e Kern all dieser Darstellungen ist d e n n o c h zu e r k e n n e n . In d e n f o l g e n d e n zwei Stellen aus der „Historischen Bibliothek" berichtet Diodor, dass die M e n s c h e n damals a u f g r u n d des H u n g e r s in der Zeit nach d e n K a t a s t r o p h e n sogar in d e n K a n n i b a l i s m u s gefallen w a r e n u n d dass Osiris mit der Hilfe v o n Isis d e n M e n s c h e n die K u l t u r p f l a n z e n brachte. Osiris war der erste, so sagen ihre Schriften, der die Menschheit dazu brachte, den Kannibalismus aufzugeben. Denn nachdem Isis den Weizen und die Gerste entdeckt hatte, die im Land verstreut neben anderen 254
Die Neolithische Revolution: W a s geschah vor 12 0 0 0 Jahren?
Pflanzen wuchsen, aber den Menschen immer noch unbekannt waren, entwickelte Osiris die Methode, wie diese Pflanzen kultiviert werden konnten, und die Menschen waren freudig bereit, ihre Nahrung zu verändern, einerseits, weil das neu entdeckte Getreide ihnen schmeckte, andererseits auch, weil sie erkannten, dass es für sie von Vorteil ist, w e n n sie aufhörten, sich gegenseitig zu töten. (Buch 1, Kap. 14, Abs. 1) Die Anzahl der Jahre von Osiris und Isis bis zur Regentschaft Alexanders, der in Ägypten die Stadt gründete, die nach ihm benannt ist, betrage, so sagen sie, mehr als zehntausend Jahre. Gemäß anderen Geschichtsschreibern seien es sogar fast dreiundzwanzigtausend Jahre. (Buch 1, Kap. 23, Abs. 1)3U W a n n sich diese E r e i g n i s s e z u t r u g e n , w a r o f f e n s i c h t l i c h a u c h z u D i o d o r s Zeit n i c h t m e h r klar, u n d d i e b e i d e n A n g a b e n , d i e e r w i e d e r g i b t , g e h e n w e i t a u s e i n a n d e r . Die e r s t e A n g a b e e n t s p r i c h t a b e r z i e m l i c h g e n a u d e r Zeit d e r N e o l i t h i s c h e n R e v o l u t i o n . I n B u c h 3 d e r „ H i s t o r i s c h e n Bibliothek" e r f a h r e n w i r d a z u a u c h n o c h , d a s s Osiris g e m ä ß d e n a l t e n Ü b e r l i e f e r u n g e n die M e n s c h e n aus Äthiopien R i c h t u n g N o r d e n g e f ü h r t h a b e - w o m i t w i r s o g a r e i n e h i s t o rische Spur f ü r das am A n f a n g des Kapitels e r w ä h n t e G e n z e n t r u m in Abessinien haben.
„Götter g a b e n u n s die Gene" Eine w a c h s e n d e Anzahl v o n Wissenschaftlern erkennt, dass die materialistische D e n k w e i s e z w e i f e l h a f t u n d i n vielen P u n k t e n r u n d w e g f a l s c h ist, u n d sie s u c h e n n a c h E r k l ä r u n g e n , d i e ü b e r d e n D a r w i n i s m u s u n d K r e a t i o n i s m u s h i n a u s g e h e n . E i n e r d i e s e r P i o n i e r e ist Prof. Arthur David Horn (geb. 1 9 4 2 ) . Er p r o m o v i e r t e 1 9 7 6 an d e r Elite-Universität Yale i m Fach „Physische A n t h r o p o l o g i e " ( P r i m a t e n f o r s c h u n g ) u n d a r b e i t e t e d a n a c h f ü r v i e r z e h n Jahre als P r o f e s s o r f ü r A n t h r o p o l o g i e . E r w a r e i n ü b e r z e u g t e r D a r w i n i s t , a b e r d u r c h s e i n e F r a u Lynette, e i n e H e i l p r a k t i k e r i n u n d spirituelle L e h r e r i n , die e r 1 9 8 8 h e i r a t e t e , e r ö f f n e t e sich i h m eine Reihe neuer Erkenntnisse. Er schreibt: Ein Jahr darauf hatte ich [...] ein inhaltsschweres Erlebnis, das mich jenseits aller Zweifel von der Realität eines geistigen Lebens außerhalb der Materie überzeugte. Dies setzte in mir einen langdauernden und sehr gründlichen Reifungsprozess über das Wesen und den Ursprung des Menschen in Gang. Wenn es, wie Lynette und sämtliche Religionen der Welt behaupten, eine geistige Existenz außerhalb der Materie gibt, in welchem Zusammenhang steht diese dann mit unserer biologischen Entwicklungsgeschichte?"
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Kapitel 11
Prof. H o r n begann, grenzwissenschaftliche Quellen u n d alte M y t h e n zu studieren, u n d diese geben b e k a n n t l i c h ein ganz a n d e r e s Bild v o n der Menschheitsgeschichte als die materialistische Anthropologie. Als Ergebnis dieser ü b e r w ä l t i g e n d e n S c h l e u s e n ö f f n u n g v o n I n f o r m a t i o n e n veröffentlichte er 1996 das Buch Humanity's Extraterrestrial Origins ET Influences on Biological and Cultural Evolution, das 1 9 9 7 auch auf Deutsch erschien: Götter gaben uns die Gene - Die außerirdischen Ursprünge der Menschheit. Er b e t o n t darin, dass die h e u t e vorherrschend e n Weltbilder w e d e r die E n t s t e h u n g des Lebens n o c h die E n t s t e h u n g der Vielfalt der Lebewesen g l a u b h a f t erklären k ö n n e n , u n d k o m m t z u m Schluss, dass in irgendeiner F o r m Eingriffe v o n a u ß e n s t a t t g e f u n d e n h a b e n m ü s s e n . Mir geht es hier nicht um seine ET-Szenarien, s o n d e r n n u r u m seine f a c h k o m p e t e n t e Kritik a m Darwinismus. E r gehört auch zu d e n ersten a k a d e m i s c h e n Biologen, die darauf hinweisen, dass die Domestikation v o n Tieren u n d Pflanzen nicht e i n f a c h mit e i n e m linear e n Auswahl- u n d Z u c h t v e r f a h r e n zu erklären ist. A u f g r u n d seiner vielseitigen Forschung fixiert sich Prof. H o r n nicht auf eine b e s t i m m t e Theorie zur E n t s t e h u n g des Menschen, b e t o n t aber gleich zu Beginn (S. 15), dass die heutige W i s s e n s c h a f t in vieler Hinsicht im Dienst b e s t i m m t e r Ideologien u n d I n t e r e s s e n g r u p p e n steht: Ich konnte Belege für ungeheure, seit langer Zeit bestehende Machenschaften entdecken, deren Absicht es ist, der Menschheit die wahre Geschichte ihrer Abstammung vorzuenthalten, um sie auf diese Weise kontrollierbar und „benutzbar" zu machen. In der H o f f n u n g , dass weitere W i s s e n s c h a f t l e r b e g i n n e n , die herrschend e n P a r a d i g m e n zu h i n t e r f r a g e n , schreibt er am Schluss (S. 4 5 7 ) : In diesem Buch haben wir uns - zumindest im Rahmen einer Einführung - mit dem Ursprung und dem Wesen unserer Spezies beschäftigt. Dabei haben wir gesehen, dass die Erde und die Entwicklung des irdischen Lebens ursprünglich wohl von liebevollen Lichtwesen geplant und überwacht wurden, dass aber außerirdische Repräsentanten der Mächte der Finsternis vor 300000 Jahren oder mehr die Erde unter ihre Macht gebracht haben und seither die Art, wie wir die Realität wahrnehmen, weitgehend kontrollieren. Prof. H o r n scheut sich nicht, das W i r k e n der „Mächte der Finsternis" zu thematisieren, e r a h n t jenseits dieser Aspekte u n s e r e r Geschichte aber auch die höhere, u r s p r ü n g l i c h e Realität, n ä m l i c h dass die Erde u n d die Entwicklung des irdischen Lebens von A n f a n g an „von liebevollen Lichtwesen geplant u n d ü b e r w a c h t wurden".
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Spirituelle Selbsterkenntnis und das globale Erwachen: Wir erleben täglich zwei Dimensionssprünge des Bewusstseins, beim Einschlafen und beim Erwachen. An den Moment des Einschlafens können wir uns nicht erinnern. Genauso kann sich die Menschheit nicht erinnern, wie und wann sie „eingeschlafen" ist... Sobald wir erwachen, wissen wir, wer wir sind, und stehen auf. Auf ähnliche Weise verändert das spirituelle Erwachen unsere Weltsicht und unsere Selbstwahrnehmung. „Ihr seid Lichtwesen" ist sowohl Weckruf als auch Inspiration und ein Schlüssel zum Bewusstsein der neuen Zeit (S. 17, 25, 114, 316).
Die indischen Gopurams (Trapezpyramiden) stehen an uralten heiligen Orten und wurden nach den geometrischen und kosmischen Grundsätzen der VästuWissenschaft gebaut (S. 290); hier: die Tempelstätte von Madurai, Südindien. Sie symbolisieren die hierarchische Ordnung des Universums. So wie die Ebenen der architektonischen Stockwerke parallel angeordnet sind und gegen unten immer breiter werden, so sind auch die kosmischen Dimensionsebenen parallel und werden von „oben" nach „unten" immer dichter: von den feinstofflich-materiellen Welten bis hinunter auf die Ebene der grobstofflichen Welten (S. 23f., 38, 139).
Die höchste Tempelpyramide Asiens (72 m) befindet sich in Südindien in der großen Tempelanlage von Sri Raiigam (Rahgak$etra).
Die Gottessöhne bei den Töchtern der Menschen: Im Alten Testament wird an einer bekannten und kontroversen Stelle (Gen 6,1-4) gesagt, Gottessöhne (bene ha-Elohim, „Söhne des Elohim") hätten „Töchter der Menschen" geheiratet und mit ihnen Kinder gezeugt, „die Helden der Vorzeit". Gleich danach wird jedoch gesagt: „Aber die Erde war verderbt vor Gottes Augen und voller Frevel." (Gen 6,11) Wer waren die Gottessöhne? Wie kam es später zu Verderbtheit und Frevel? (S. 177-179)
Arjuna und seine vier Halbbrüder, die fünf Päodavas, lebten am Ende des letzten Zeitalters (Dväpara-Yuga). Sie, die berühmtesten Helden Indiens, hatten zeitweilig materialisierte Lichtwesen als Väter (S. 69, 176, 260). Links: Statue von Arjuna bei Ubud auf Bali.
Pierre de la Fee, „Stein der Fee", in der Nähe von Draguignan (südliche Provence). Die Trägersteine sind 2,2 m hoch, der Deckstein ist ca. 5 m lang und wiegt 24 t. Erbaut um 3000 v.Chr. Zeugen des „Megalithikum": Dolmen sind die häufigste Form von Megalithanlagen und wurden weltweit gebaut (S. 257-259). La Roche-aux-Fees, „Feenfels", in der Gemeinde Esse (Bretagne): eine gedeckte Steinallee, 19,5m lang, ca. 3500 v.Chr. 26 aufrecht stehende Steine (Orthostaten) tragen acht Decksteine, die zwischen 20 und 45 t schwer sind.
Die weltweit größte Ansammlung von Dolmen befindet sich in Südkorea, insgesamt rund 30000, was über die Hälfte aller Dolmen der Welt ist. Die wichtigsten sind die Dolmen von Gochang, Hwasun und Ganghwa. Sie wurden im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, insbesondere die 447 Dolmen von Jungnim-ri und Sanggap-ri (Gochang). Der Dolmen mit dem größten Oberstein befindet sich in Ganghwa und misst 2,6x7,1x5,5m, was ein Gewicht von rund 260t ergibt. Der zweitgrößte befindet sich in Yonggye-ri (Gochang). Er besteht aus Andesit (härtester Granit), ist 5 m lang, 4,5 m breit, 4 m hoch, was ein Gewicht von rund 2501 ergibt. Oben links: Einer der Dolmen von Jungnim-ri (Gochang); oben rechts: einer der Dolmen von Ganghwa.
Der Dolmen von Bagneux bei Saumur (in der Grafschaft Anjou) ist einer der größten der 4500 Dolmen Frankreichs. Diese Megalithanlage ist fast 24 m lang. Der Innenraum ist 18 m lang, 2,4 m hoch und 5 m breit. Die größte der drei Deckenplatten ist 7,3 m lang und hat ein Gewicht von etwa 90 t. Insgesamt besteht die Anlage aus 16 Steinen, die ein Gesamtgewicht von rund 600 t haben.
Polygonale Zyklopenmauern wie in Peru und in Ägypten, hier jedoch in der Türkei, wo sich auch die ältesten Megalithanlagen der Welt befinden, ebenso alte unterirdische Gang- und Kammersysteme (S. 261-278). Diese Mauer, ist in die Festung von Alaca Höyük integriert, die in der Zeit des hethitischen Großreichs (1600-1200 v.Chr.) an einem alten heiligen Ort zu einer Stadt ausgebaut wurde. Handelt es sich bei dieser Mauer um unverwüstliche Reste aus der mythischen Vorzeit?
Die steinzeitlichen Rillenspuren von Malta, „eingefräst" in den harten Korallenkalksteinboden: Das Foto oben (von Clapham Junction) zeigt Rillen der zweiten Kategorie, die über Rillen der ersten Kategorie verlaufen (siehe S. 227-230). Die anderen drei Fotos zeigen Rillen der ersten Kategorie mit streckenweise markant scharfen Schnitten. Unten rechts: Die linke Spur hört abrupt auf, die rechte ist breiter und wurde durch das doppelte bis dreifache Nebeneinandersetzen der 7 cm breiten Standardrille erzeugt. Dies ist auch auf dem Foto links zu sehen (versetzte Rillen mit unterschiedlicher Tiefe).
Die Cranitplatte bei der Pyramide von Abu Roasch: Im Gegensatz zu den meisten Bauelementen der altägyptischen Großbauten zeigt dieser Stein deutliche Bearbeitungsspuren. Wahrscheinlich ist dies der weggeschnittene Teil eines größeren Blockes und wurde als „Abfall" nicht weiter bearbeitet. Die Oberseite dieses 1,45 x 1,2 m großen Steins ist leicht konkav, und zwar mit perfekter Symmetrie, und die Schnittfuge in der konkaven Einbuchtung ist in sich nochmals gerundet. Die Vergrößerung zeigt die feinen Spuren einer Säge oder Fräse, die den Granit anscheinend problemlos und in beliebiger Form zuschnitt (siehe S. 235-240).
KAPITEL 11
Wer baute die Megalithanlagen und wozu? Das Neolithikum, das vor r u n d 12 0 0 0 Jahren b e g a n n , w a r hauptsächlich ein Megalithikum. Von G r o ß b r i t a n n i e n ü b e r W e s t e u r o p a bis nach Russland, in Ägypten, in Korea, in Japan u n d auf d e n Inseln des Pazifik, in Nord- u n d S ü d a m e r i k a - überall errichteten die M e n s c h e n Megalithb a u t e n , a m h ä u f i g s t e n Dolmen. Weltweit existieren noch etwa 5 0 0 0 0 . Das Land mit d e n m e i s t e n Dolmen ist Südkorea, u n d dort s e h e n die Dolmen praktisch gleich aus wie z.B. in Irland u n d Frankreich. W a r u m h a t t e n die M e n s c h e n fast zeitgleich auf der g a n z e n Welt dieselbe Idee? W a r u m errichteten sie Steinkreise, Tempel, unterirdische Anlagen, künstliche H ö h l e n (Dolmen) u n d künstliche Berge (Pyramid e n ) ? A u c h Cheops u n d seine S ö h n e Djedefre u n d Chephreri (S. 236) g e h ö r e n noch zur Jungsteinzeit - u n d d a m a l s sollen m i t e i n f a c h e n Stein-, Holz- u n d K u p f e r w e r k z e u g e n g r ö ß t e W e l t w u n d e r b a u t e n errichtet w o r d e n s e i n . . . Die „Paläotechniker" arbeiteten m i t e i n e m intuitiven u n d m e d i a l e n W i s s e n ü b e r Geomantie, Astronomie, Geometrie u n d Paraphysik. Oftmals v e r w e n d e t e n sie bei i h r e n Bauten Steine mit e n o r m e m Gewicht, die sie z u m Teil über lange Strecken transportierten. Auf u n s e r e n m o d e r n e n S t r a ß e n stellen 30 t Nutzlast die obere Grenze dar. H ö h e r e Gewichte e r f o r d e r n e i n e n S o n d e r t r a n s p o r t . I m M e g a l i t h i k u m w a r e n Steine v o n 10 bis 20 t fast die Regel, aber wir finden auch Steinblöcke mit Gewichten bis 2 0 0 t, in Einzelfällen sogar n o c h mehr. Die heutige M y t h e n f o r s c h u n g weiß, dass die M e n s c h e n der archaischen u n d prähistorischen Zeiten eine ganz a n d e r e W a h r n e h m u n g der Realität h a t t e n als wir. Sie g l a u b t e n an eine „Anderswelt", m i t der sie sich v e r b u n d e n f ü h l t e n u n d mit der sie k o m m u n i z i e r t e n . Der Geist der Tiere, der Geist der Pflanzen, der Geist der Elemente, der Geist der Steine - alles w u r z e l t e in dieser Anderswelt, i n s b e s o n d e r e auch der M e n s c h selbst. Die Neo- u n d Megalithiker sahen sich sowohl als Teil der Anderswelt als auch der sichtbaren Welt. Sie wussten, dass diese W e l t e n v e r b u n d e n sind u n d fließende Ü b e r g ä n g e h a b e n u n d dass W e s e n der Anderswelt bei d e n M e n s c h e n , d . h . als Menschen erschei257
Kapitel 11
Dolmen des Megalithikums Bei den Megalithanlagen der Kategorie Dolmen (breton. „Steintische") wiegen die schwersten Steine bis zu 250t. Dolmen sind ein weltweites Phänomen (siehe auch Bildteil 2).
Trethevy Quoit, bekannt als „The Giant's House", in Cornwall, England. Der Deckstein ist 3,7 m lang und 10,5 t schwer. Am höchsten Punkt ist dieser Dolmen, der früher möglicherweise von einem Erdhügel bedeckt war, 4,6 m hoch.
Der Dolmen „Sa Coveccada" bei Mores (Sardinien) ist der größte im gesamten Mittelmeerraum, Länge 5 m, Höhe 2,7 m. Der Deckstein ist 6 m lang, 3 m breit und 60 cm dick, was ein ursprüngliches Gewicht von 27t ergibt. In der Vergangenheit wurden Teile dieser Megalithplatte abgeschlagen. 258
Wer baute die Megalithanlagen und wozu?
n e n k ö n n e n . Was ich am A n f a n g v o n Kapitel 7 e r w ä h n t habe, m ö c h t e ich n u n m i t einer h y p o t h e t i s c h e n E r k l ä r u n g f ü r die u r s p r ü n g l i c h e n Megalithanlagen weiter a u s f ü h r e n .
Das Erscheinen von Lichtwesen bei den Menschen vor 12 000 bis 5000 Jahren W e n n ein Lichtwesen sich in die physische Welt hineinbegibt, ist diese Materialisation nicht n u r ein geistiger, s o n d e r n auch ein physikalischer Vorgang u n d erfordert Energie, w e s h a l b Lichtwesen m e i s t e n s an besond e r e n K r a f t o r t e n erscheinen, wie z. B. in einer Höhle des Himalaya. Genauso wie eine natürliche Quelle v o n d e n M e n s c h e n gefasst u n d kanalisiert w e r d e n k a n n , k a n n auch ein natürlicher Kraftort v e r a n k e r t u n d verstärkt w e r d e n . Dolmen, Steinkreise usw. s t e h e n an geomantischen Schlüsselpunkten. Dolmen sind künstliche H ö h l e n in megalithischer Bauweise. Steinkreise v e r a n k e r n k o s m i s c h e Energievortexe. Die d a m a l i g e n M e n s c h e n h a b e n b e s t i m m t nicht aus Langeweile u n d z u m Zeitvertreib schwere Steine geschleppt. Diese Arbeiten m ü s s e n f ü r sie wichtig, ja lebenswichtig gewesen sein. Die M e n s c h h e i t w a r d u r c h die g r o ß e Serie v o n K a t a s t r o p h e n schätzungsweise u m 8 0 - 9 0 % verringert w o r d e n (S. 187f.). Die Ü b e r l e b e n d e n u n d n a c h f o l g e n d e n Gener a t i o n e n b r a u c h t e n Hilfe „von oben". Sie w u s s t e n , dass es h ö h e r e Dim e n s i o n e n u n d Lichtwesen gibt u n d dass Lichtwesen sich i n M e n s c h e n „verwandeln" k ö n n e n . Deshalb lautet der n a h e l i e g e n d e Gedanke, dass die ersten Megalithanlagen errichtet w u r d e n , u m m i t d e n Lichtwesen in Kontakt zu t r e t e n u n d gegebenenfalls ihre Materialisation zu unterstützen. Diese „neuen" M e n s c h e n w u r d e n z u s a m m e n mit d e n „bisherigen" M e n s c h e n zu d e n S t a m m e s e l t e r n n e u e r Völker u n d g r ü n d e t e n schamanische, wissenschaftliche u n d spirituelle Mysterienschulen. Die u r s p r ü n g l i c h e n Steinkreise u n d Dolmen, in d e n e n Lichtwesen erschienen w a r e n oder sonstwie Kontakt m i t d e n M e n s c h e n a u f g e n o m m e n h a t t e n , w u r d e n ü b e r viele G e n e r a t i o n e n h i n w e g als zentrale heilige Orte betrachtet, u n d die M e n s c h e n v e r s a m m e l t e n sich dort f ü r bes o n d e r e Feste u n d Riten. Gleichzeitig w u r d e n zahlreiche weitere Steinkreise u n d D o l m e n gebaut, i n d e n e n G r u p p e n oder Einzelpersonen m i t d e n Lichtwelten in V e r b i n d u n g traten. In s p ä t e r e n E p o c h e n k a m auch der Brauch auf, dass Priester u n d a n d e r e m ä c h t i g e P e r s o n e n bei oder direkt in diesen Stätten beerdigt w u r d e n . Wie im letzten Kapitel e r w ä h n t , u n t e r s t ü t z t e n die Kulturbringer die M e n s c h e n m i t i h r e n geistigen Fähigkeiten, nicht zuletzt d u r c h die „Domestikation" v o n Pflanzen u n d Tieren. Alle alten Kulturen leiten ihre H e r k u n f t v o n Göttern ab. Kein indigenes Volk sagt, sie h ä t t e n d e n 259
Das E r s c h e i n e n d e r L i c h t w e s e n Als d a s P a r a n o r m a l e „ n o r m a l " w a r In den Sanskritschriften sind viele Beispiele zu finden, aus denen hervorgeht, dass die Lichtwesen bis zum Beginn des Kali-Yugas, also bis vor 5 0 0 0 Jahren, sichtbar vor den Menschen erschienen. Die wohl berühmtesten Erscheinungen wurden bereits erwähnt (S. 69, 176): die Lichtwesen, die sich bei Königin KuntT und ihrer Nebenfrau Mädri materialisierten und zu den Vätern der fünf Pändava-Prinzen wurden. Im Srimad-Bhägavatam und auch im indischen Epos Mahäbhärata wird beschrieben, dass sich diese fünf Brüder 36 Jahre nach der Schlacht von Kuruk$etra in den Himalaya zurückzogen, wo sie die Erde verließen, indem sie ihren Körper in einen Lichtkörper verwandelten. Sie gingen direkt in eine höhere Dimension ein, ohne einen irdischen Körper zu hinterlassen (Srimad-Bhägavatam 1 . 1 5 . 4 1 - 4 8 ) . Dies ist nicht die einzige, aber die bekannteste vedische Beschreibung einer physischen Entrückung, eines Phänomens, das wir erst in der heutigen Zeit wieder zu verstehen beginnen, da uns die moderne Esoterik Konzepte wie DNS-Aktivierung, Lichtkörper und Merkaba näherbringt. Bevor die königlichen Brüder sich aufmachten, die Erde zu verlassen, wurde Prinz Pariksit, ein Enkel Arjunas, zum König bestimmt. Pariksit, der kurz nach der Schlacht von Kuruksetra geboren worden war, wählte als erstes den betagten Helden Krpäcärya zu seinem spirituellen Lehrer und veranstaltete zu diesem Anlass eine große Zeremonie, bei der auch die hohen Lichtwesen erschienen und für alle Anwesenden sichtbar waren. Devä yaträksi-gocaräh: „Die Devas erschienen bei diesem Fest (yatra) im Schwingungsbereich (gocaräh) der menschlichen Augen (ak$i)." Hier die gesamte Stelle im Wortlaut: Nachdem der große König Pariksit den ehrwürdigen Krpäcärya als spirituellen Lehrer angenommen hatte, führte er am Ufer des Ganges drei Asvamedha-Zeremonien durch. Bei diesen Opferfestlichkeiten waren auch die Lichtwesen (Devas) anwesend, und das gesamte Volk konnte sie sehen. (Srimad-Bhägavatam 1.16.3) Der berühmteste Avatära im indischen Kulturkreis ist Kpsna, der zur gleichen Zeit wie die fünf Pändava-Prinzen lebte und ihr Freund und Mentor war. Über sein Erscheinen existieren zahlreiche Geschichten in unterschiedlichen Versionen, doch sie alle betonen, dass es sich um ein übernatürliches Ereignis handelte. Gemäß dem Srimad-Bhägavatam erschien K.rsna vor seinen Eltern zuerst in der Gestalt Vi$nus, um sich in seiner Göttlichkeit zu offenbaren. „Daraufhin verwandelte er sich durch seine spirituelle Energie vor den Augen seiner Eltern in ein kleines Menschenkind." (Srimad-
Bhägavatam 10.3.8/46)
Wer baute die Megalithanlagen und wozu?
Mais, d e n Weizen, die Kartoffel, d e n Reis usw. selbst gezüchtet. Ebenso sagten die Inkas d e n Spaniern, dass die alten Bauwerke - jene mit d e n großen, präzise z u g e s c h n i t t e n e n Steinen - v o n d e n Göttern stamm e n . Sie b e t o n t e n mit Nachdruck, dass nicht sie diese Anlagen errichtet h a b e n . Dazu g e h ö r e n auch die Bauwerke v o n P u m a P u n k u auf der H o c h e b e n e der Anden, v o n d e n e n h e u t e n u r noch einige Bausteine u n d T r ü m m e r v o r h a n d e n sind (siehe S. 225). Die Inkas u n d ihre V o r f a h r e n k a n n t e n diese Bauwerke n u r im zerstörten Zustand. Das Erscheinen von Lichtwesen bei d e n M e n s c h e n ist der historische Kern vieler mythologischer Überlieferungen. Die indischen Quellen sagen explizit, dass die Lichtwesen bis z u m Beginn des Kali-Yugas, d . h . bis vor 5 0 0 0 Jahren, sichtbar vor d e n M e n s c h e n e r s c h i e n e n (siehe Kastentext). W e n n wir die Realität der A v a t a r m e n s c h e n a u f g r u n d eines materialistischen Weltbildes a u s b l e n d e n oder sogar ausschließen, verk e n n e n w i r die tiefere B e d e u t u n g der M y t h e n u n s e r e r V o r f a h r e n u n d d a m i t auch einen e n t s c h e i d e n d e n Faktor u n s e r e r eigenen Geschichte.
Göbekli Tepe - die ältesten Tempelanlagen der Welt Die ältesten Bauwerke, die wir h e u t e noch k e n n e n , sind Tempel. Das ist ü b e r r a s c h e n d , d e n n „Tempel" b e d e u t e n religiöses Denken u n d Handeln, u n d Religion ist g e m ä ß d e m h e u t i g e n Geschichtsbild erst relativ spät e n t s t a n d e n . N u n zeigt sich aber, dass am A n f a n g die Religion war. Nicht die Landwirtschaft, s o n d e r n Religion brachte die Zivilisation hervor. So stellt sich die Frage, w a s sich h i n t e r d e m missverständlichen Wort „Religion" verbirgt. Was g e n a u s t a n d am A n f a n g der Zivilisation? Die ältesten n o c h v o r h a n d e n e n Bauwerke sind Tempel, u n d zwar megalithische. Sie b e f i n d e n sich in der Südosttürkei (Anatolien), auf der k a h l e n weiten H o c h e b e n e des Hügelzugs Göbekli Tepe* (750 m . ü . M.): Dies ist die Geschichte der Entdeckung eines monumentalen Heiligtums, das es eigentlich gar nicht geben dürfte. Denn dass unsere Vorfahren bereits vor fast 12 000 Jahren derartige Bau- und Kunstwerke schufen, hatte die Wissenschaft bis zum Zeitpunkt der Entdeckung nicht erwartet. 1 Die Fundstelle ist ein aufgeschütteter Hügel, der so g r o ß ist, dass m a n i h n lange Zeit f ü r e i n e n Teil der natürlichen Landschaft hielt. Erst 1 9 9 4 e r k a n n t e der deutsche Archäologe Klaus Schmidt, dass dieser Hügel * Göbekli Tepe (türk. göbek, „Nabel, Bauch") bedeutet „bauchiger Hügel", weil sich die Aufschüttung in der Silhouette wie ein Bauch vom flachen Kalksteinplateau abhebt. Seit der Entdeckung der dort vergrabenen Megalithstätten (1994) wird „Göbekli Tepe" auch wie ein Ortsname für das Bergheiligtum verwendet. 261
Das typische Merkmal der Steinkreistempel von Göbekli Tepe sind die T-förmigen Monolithpfeiler mit Tier- und Symboldarstellungen im Hochrelief. Die Steinbearbeitung ist erstaunlich gut, obwohl die Menschen damals (um 10000 v.Chr.) keine Metallwerkzeuge besaßen. Die T-Pfeiler stellen stilisierte übernatürliche Wesen dar, insbesondere die beiden bis zu 5,5 m hohen Pfeiler im Zentrum der insgesamt rund 20 Anlagen. Was war der ursprüngliche Zweck dieser parallelen „Antennen" in abstrahierter Menschenform? Was geschah in ihrem energetischen Kraftfeld? Wurde hier der „Urzeit-Code" aktiviert (S. 270)? Tatsächlich war dieses Gebiet ein erstes großes Zentrum der Domestikation. Die T-Pfeiler-Anlagen standen am Anfang dieses Kultursprungs und lösten ihn aus. Sie waren für die Menschen der frühen Jungsteinzeit ein lebenspendendes Heiligtum und „Dimensionstor".
Wer baute die Megalithanlagen und wozu?
k e i n e n a t ü r l i c h e E r h e b u n g ist, s o n d e r n z u g e s c h ü t t e t e steinzeitliche M e g a l i t h a n l a g e n verbirgt. Dies w a r e i n e archäologische Sensation. Mit B o d e n r a d a r w u r d e festgestellt, dass sich auf d e m g e s a m t e n Areal auf drei E b e n e n m i n d e s t e n s z w a n z i g B a u w e r k e b e f i n d e n . Ü b e r zweit a u s e n d Jahre h i n w e g w a r e n B a u t e n e r r i c h t e t u n d d a n n z u g e s c h ü t t e t w o r d e n , w o r a u f die n ä c h s t e n G e n e r a t i o n e n auf d e r e r s t e n bzw. z w e i t e n Schicht w e i t e r e S t e i n b a u t e n e r r i c h t e t e n , bis a u c h diese u n d letztlich alle A n l a g e n m i t E r d e u n d Geröll b e d e c k t w u r d e n . S o e n t s t a n d e i n h ü geliges Feld v o n 9 ha m i t vier K u p p e n , die bis zu 15 m h o c h sind. A u s g e g r a b e n w u r d e n b i s h e r die vier g r ö ß t e n T e m p e l * u n d einige d e r s p ä t e r e n , k l e i n e r e n S t r u k t u r e n . Das G r a b u n g s g e b i e t e n t s p r i c h t w e n i g e r als 5 % d e s g e s a m t e n Areals. Das t y p i s c h e M e r k m a l d e r Göbekli-Tepe-Anlagen s i n d die m o n o l i t h i s c h e n T-Pfeiler: jeweils zwei i m Z e n t r u m u n d kleinere, die kreis- o d e r s p i r a l f ö r m i g u m das Zentr u m a n g e o r d n e t sind. S p ä t e r w a r e n die ä u ß e r e n Pfeiler m i t M a u e r n a u s k l e i n e n S t e i n e n v e r b u n d e n w o r d e n . (Diese g r o b e n T e m p e l m a u e r n s i n d v o n d e u t l i c h g e r i n g e r e r Qualität als die T-Pfeiler u n d v e r d e c k e n i n vielen Fällen die Reliefdarstellungen.) Der I n n e n r a u m d e r kreis- u n d ellipsenförmigen Anlagen hat einen Durchmesser bis zu 10 m, der G e s a m t d u r c h m e s s e r m i t d e n A u ß e n m a u e r n b e t r ä g t bis z u 3 0 m . Noch ehe die ersten Menschen sesshaft wurden und ehe sie die Technik des Tonbrennens ersannen [und lange bevor sie Metallvverkzeuge besaßen], brachen sie gewaltige Steine und formten sie zu menschengestaltigen Pfeilern - die größten bis zu 7 Meter hoch und bis zu 50 Tonnen schwer. 2 Die Pfeiler w u r d e n alle a u s d e m h a r t e n , s t a r k kristallinen Kalkstein d e r U m g e b u n g g e s c h l a g e n u n d a u s e i n e r Distanz v o n 2 0 0 bis 5 0 0 m ü b e r d a s u n w e g s a m e Gelände h e r a n t r a n s p o r t i e r t . Die g r ö ß t e n S t e i n p f e i l e r s i n d ü b e r 5 m h o c h u n d bis zu 16 t s c h w e r (der u n v o l l e n d e t e , d e r 50 t g e w o g e n hätte, w ä r e e i n h e r a u s r a g e n d e s R e k o r d s t ü c k gewesen). Trotz d e r H ä r t e d e s Steins sind die Pfeiler p r ä z i s e gearbeitet, u n d die m e i s t e n w e i s e n D a r s t e l l u n g e n i m Hochrelief a u f : S c h l a n g e n , S k o r p i o n e , Gazellen, Löwen, Füchse, Stiere, Keiler, Geier, Kraniche, Ibisse, a u c h einige Menschenfiguren u n d m e h r e r e abstrakte Symbole. Die p r ä z i s e B e a r b e i t u n g zeigt sich a u c h in d e r Statik. Die zentralen Pfeiler s t e h e n d i r e k t auf d e m F e l s b o d e n u n d w e r d e n n u r v o n 1 0 * Diese großen Anlagen wurden um rund 10000 v.Chr. errichtet. Der Georadar zeigte jedoch kleinere Strukturen, die möglicherweise bis zu 2000 Jahre älter sind. Diese wurden noch nicht ausgegraben, und es ist nicht klar, ob sie in der ursprünglichen Form zugeschüttet wurden oder ob sie vorher zum Teil abgetragen oder zerstört worden waren. 263
Kapitel 11
bis 2 0 c m d i c k e n Basissteinen f i x i e r t . D e n n o c h s t a n d e n diese ü b e r 5 m h o h e n P f e i l e r p a a r e in p e r f e k t e r Balance! Die e i n d r ü c k l i c h s t e n Beispiele h i e r f ü r s i n d j e n e z e n t r a l e n Pfeiler, auf d e n e n (ebenfalls i m Hochrelief) A r m e u n d H ä n d e hera u s g e a r b e i t e t sind. Die langen, d ü n n e n A r m e s i n d a n g e w i n k e l t , s o dass die H ä n d e die s c h m a l e F r o n t s e i t e des Pfeilers beidseitig auf H ü f t h ö h e b e r ü h r e n . Im T e m p e l D, d e r a u c h „Kranicht e m p e r g e n a n n t wird, h a b e n b e i d e Zentralpfeiler diese A r m e u n d H ä n d e . E b e n s o h a b e n b e i d e e i n e n Gurt. Beim e i n e n Pfeiler ist d e r Gurt n u r s c h e m a t i s c h a n g e d e u t e t , b e i m a n d e r e n ist er jed o c h d e u t l i c h h e r a u s g e a r b e i t e t . Er ist m i t b u c h s t a b e n ä h n l i c h e n S y m b o l e n verziert: C H 3. Bei d i e s e m Pfeiler ist auf d e r e i n e n Seite - auf H ö h e d e s a n g e w i n k e l t e n Ellbogens - e i n l e b e n d e r F u c h s dargestellt (siehe Z e i c h n u n g auf S. 262), u n d auf d e r Vorderseite h ä n g t a n einer Art Gürtelschnalle ein Fuchsfell als L e n d e n s c h u r z . Dieses S t a t u s s y m b o l m u s s v o n zentraler B e d e u t u n g g e w e s e n sein. 3 ( J a h r t a u s e n d e s p ä t e r s e h e n w i r d a s Z e i c h e n des Fuchsfelles a u c h i n Ä g y p t e n , w o e s z u einer w i c h t i g e n H i e r o g l y p h e w u r d e u n d i n vielen K ö n i g s n a m e n erscheint.) Arme, H ä n d e u n d Gurt zeigen, dass die T-Form d e r Pfeiler einer a b s t r a h i e r t e n M e n s c h e n f o r m e n t s p r i c h t . Diese r u d i m e n t ä ' r e M e n s c h e n d a r s t e l l u n g s t e h t i m k r a s s e n Gegeiisatz z u d e n p r ä z i s e n Tierreliefs, was zeigt, dass die S t e i n z e i t k ü n s t l e r d e n Kopf dieser S ä u l e n m e n s c h e n nicht aus m a n g e l n d e r Fähigkeit, sond e r n m i t Absicht abstrakt, u n p e r s ö n l i c h u n d o h n e Gesicht darstellten. Offensichtlich g i n g e s i h n e n nicht u m die V e r h e r r l i c h u n g eines Stamm e s f ü r s t e n , s o n d e r n u m d e n Kontakt mit d e n W e s e n d e r Anderswelt. Die T-Form, die vor 1 2 0 0 0 Jahren in Göbekli Tepe als S y m b o l f ü r die „Götter" - u n d d a m i t f ü r u n s e r e U r a h n e n - e n t s t a n d , w u r d e v o n d e n M e n s c h e n der n a c h f o l g e n d e n J a h r h u n d e r t e u n d J a h r t a u s e n d e ü b e r n o m m e n . Offensichtlich w a r e n die T-Pfeiler m i t d e n A r m e n u n d d e m Gurt d a s „ M a r k e n z e i c h e n " v o n Göbekli Tepe. W i r finden diese Stilisierungen i n s p ä t e r e n n e o l i t h i s c h e n H e i l i g t ü m e r n w e i t e r h i n als P f e i l e r f o r m u n d a u c h in Form v o n S t a t u e t t e n u n d A m u l e t t e n sowie in Felsmalereien (siehe Z e i c h n u n g e n auf S. 267).
W e r baute die Megalithanlagen und w o z u ?
(Amenmesse, „Amunmosis") Das Fuchsfell w a r in Göbekli Tepe ein zentrales Statussymbol der in abstrahierter M e n s c h e n f o r m dargestellten W e s e n der „Anderswelt", und in Ägypten, sechs- bis achttausend jähre später, finden w i r dasselbe Symbol, ebenfalls mit zentraler Bedeutung und sogar als Hieroglyphe. Die Hieroglyphe besteht aus drei Fellen des W ü s t e n f u c h s e s (Fenek) und steht f ü r m-s, ausgesprochen mes, „geboren v o n ; s t a m m e n d v o n ; zurückgehend a u f " (in der griechischen Schreibweise als mos/s wiedergegeben). W i r sehen hier ein S y m b o l , das den Ägyptern so heilig war, dass viele Pharaonen diese „Felle" in ihrem Namen trugen: Ra-mosis (in der griechischen Schreibweise Ramses), Thutmosis, Ah-mosis - „Sohn des Ra", „Sohn des T h o t " , „Sohn des Jah". Ursprünglich bezieht sich die Bedeutung des S y m b o l s „Fuchsfell" anscheinend a u f die A b s t a m m u n g des Menschen von den Göttern. So spannt sich ein weiter Bogen von der Urzeit über die ersten megalithischen Tempelanlagen bis hin zu den Ägyptern und von dort ins Alte Testament, wo die Verbindungsperson zwischen der alten und der damals neuen Religion den Namen Moses trägt. Und auch im Neuen Testament w i r d a u f diese alte V e r b i n d u n g hingewiesen: „Moses w u r d e in aller W e i s h e i t der Ägypter unterrichtet." ( A p g 7 , 2 2 )
D i e B a u g e s c h i c h t e d e r G ö b e k l i - T e p e - A n l a g e n : Viele a r c h ä o l o g i s c h e Stätten sind verschüttet u n d m ü s s e n zuerst entdeckt u n d ausgegraben w e r d e n . Das w a r a u c h i n Göbekli T e p e d e r Fall, d o c h d a s w a h r s c h e i n lich E i n z i g a r t i g e a n d i e s e r S t ä t t e ist, d a s s die M e n s c h e n d i e g e s a m t e Anlage selber zuschütteten! Große Steinkreistempel w u r d e n n u r in der Anfangsphase gebaut. Danach folgten kleinere r u n d e u n d rechtwinklige S t r u k t u r e n , w o b e i w e i t e r h i n T - f ö r m i g e Pfeiler v e r w e n d e t w u r d e n , jedoch n u r n o c h in der halben Größe. I m Lauf v o n z w e i t a u s e n d J a h r e n w u r d e n auf 9 h a z w a n z i g A n l a g e n e r b a u t u n d d a z u a u c h n o c h über eine halbe Million Kubikmeter Füllmaterial z u s a m m e n g e t r a g e n : Geröll u n d f r u c h t b a r e E r d e v e r m i s c h t mit Resten von Steinwerkzeugen u n d vielen zerkleinerten Knochen von Wildtieren. Knochen von domestizierten Tieren k o m m e n nicht vor, w o d u r c h sich a b l e i t e n lässt, d a s s d i e s e M e n s c h e n n o c h k e i n e do265
Kapitel 11
mestizierten Tiere besaßen. (Umso erstaunlicher ist es, wie schnell u n d „plötzlich" die domestizierten Tiere erschienen. Von jahrhunderte- bis jahrtausendelanger Zucht nicht die geringste Spur.) Um 8000 v. Chr. wurden auch die letzten Bauten zugeschüttet. „Zum Erstaunen der Archäologen ließ die Qualität der Tempelanlagen immer m e h r nach. Die ersten Kreise sind die größten u n d technisch wie künstlerisch anspruchsvollsten. Im Laufe der Zeit w u r d e n die Pfeiler kleiner, schlichter u n d weniger sorgfältig aufgestellt." 4 Wer waren diese Menschen? Warum errichteten sie aufwendige Steinkreistempel u n d schütteten sie später zu, nur um daneben und darüber neue, aber kleinere u n d einfachere Strukturen zu errichten, u n d das über mehr als 2000 Jahre hinweg?
War die Neolithische Revolution ganz anders? Im August 2000 schrieb bild der Wissenschaft auf der Titelseite: „Unsere Kultur stammt aus Anatolien: Der älteste Tempel der Menschheit", u n d im Artikel: „Göbekli Tepe stürzt ein Dogma: Die Bauern waren nicht die ersten Architekten. Schon die Sammler u n d Jäger des Paläolithikum bauten Ortschaften und errichteten Großarchitektur." Im Juni 2011 veröffentlichte das deutsche National Geographie einen 28-seitigen Artikel über Göbekli Tepe. Auch hier w u r d e betont, dass die revolutionäre Bedeutung dieser Entdeckungen kaum überschätzt werden kann: „Wir dachten, Sesshaftigkeit habe die Stadt, die Religion, die Kultur hervorgebracht. Der älteste Tempel der Welt stellt diese A n n a h m e n u n auf den Kopf. W u r d e vielmehr der Drang, Götter zu verehren, z u m Z ü n d f u n k e n für den Aufstieg der Zivilisation?" Die bisherige Theorie der Neolithischen Revolution klang aus darwinistischer Sicht logisch. Der Mensch lebte als Tierabkömmling über Hunderttausende von Jahren nomadisch und w u r d e vor r u n d 1 0 0 0 0 Jahren sesshaft, indem er begann, Landwirtschaft zu betreiben. In dieser neuen gesellschaftlichen Form kam es im Rahmen von kultischen Handlungen zur Errichtung der ersten Tempel. Göbekli Tepe zeigt nun, dass die Menschen begannen, Tempel zu bauen, als sie noch nicht sesshaft - oder höchstens „saisonal" sesshaft - waren. Im Umkreis von 200 km um Göbekli Tepe entstanden im Lauf der Jahrhunderte mehr als zehn neolithische Siedlungen, die bekanntesten sind die von Urfa und Nevali £ori. Es sind noch längst nicht alle ausgegraben, obwohl z. B. auf dem Hügel Karahan Tepe die T-Pfeiler sogar noch aus d e m Boden ragen. 5 Einige dieser Siedlungen hatten innerhalb des Dorfareals ein Tempelgebäude, das in kleinem Format mitsamt den T-Pfeilern den ursprünglichen Bauten auf dem Göbekli Tepe n a c h e m p f u n d e n war. 266
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Rechts: Einer der beiden 2,4 m hohen zentralen T-Pfeiler aus dem Tempel in Nevali £ori, in dessen Mauern sich zusätzlich 12 T-Pfeiler befanden. Die stilisierte Menschen-/Götterdarstellung in Form der T-Pfeiler findet sich in ähnlicher Form auch in den Felsenmalereien von Latmos (Westtürkei) aus der Zeit um 6 0 0 0 v.Chr., also lange nach der Kultur von Göbekli Tepe. Auf einigen Felsflächen sind mehr als vierzig Figuren in Gruppen abgebildet. Wen diese Figuren darstellen, ist unklar.
Die m o n u m e n t a l e n A n l a g e n stellten d e n A n f a n g dar, u n d alles S p ä t e r e w a r kleiner. I n d e r S t e i n z e i t s i e d l u n g Nevali Qori f a n d m a n sogar viele T-Pfeiler i m S o u v e n i r f o r m a t (mit d e n t y p i s c h e n A r m e n u n d H ä n d e n ) . 6 G e o g r a p h i s c h g e s e h e n , b e f i n d e t sich dieses n e o l i t h i s c h e Siedlungsgebiet a m n ö r d l i c h e n R a n d d e s F r u c h t b a r e n H a l b m o n d s , i n d e n e r s t e n H ü g e l z ü g e n d e s Taurus. Von d o r t a u s b r e i t e t e sich die L a n d w i r t s c h a f t bis h i n u n t e r i n die L ä n d e r M e s o p o t a m i e n s aus. S u m e r i s c h e M y t h e n e r z ä h l e n J a h r t a u s e n d e s p ä t e r n o c h , ihre Kultur sei v o n d e n A n u n n a G ö t t e r n a u s d e n H ü g e l n des N o r d e n s b e g r ü n d e t w o r d e n ( m e h r d a z u i m w e i t e r e n Verlauf des Kapitels). Alles weist d a r a u f h i n , d a s s v o n Göbekli Tepe e n t s c h e i d e n d e I m p u l s e der N e o l i t h i s c h e n R e v o l u t i o n a u s g i n g e n . Die Göbekli-Tepe-Anlagen w a r e n d a s u r s p r ü n g l i c h e „revolutionäre" Z e n t r u m , u n d d a s Z e n t r u m dieser A n l a g e n w a r e n jeweils zwei h o h e T-Pfeiler: „Und g a n z sicher erk a n n t e n wir, dass diese Pfeiler k e i n e p r i m ä r a r c h i t e k t o n i s c h e F u n k t i o n - e t w a als S t ü t z e - e r f ü l l t e n , sie b i l d e n v i e l m e h r selbst d a s wesentliche E l e m e n t d e r g e s a m t e n Anlage. A n d e r s a u s g e d r ü c k t : Die Pfeiler war e n k e i n e K o n s t r u k t i o n s e l e m e n t e des Bauwerks, s o n d e r n b i l d e t e n d a s H e r z d e r Anlage, d a s B a u w e r k selbst g a b n u r d e n R a h m e n f ü r dieses Z e n t r u m ab. [...] [Göbekli Tepe] bietet u n s m o n u m e n t a l e m e g a l i t h i s c h e B a u w e r k e u n d p r ä s e n t i e r t sich d a m i t als g r o ß a r t i g e B ü h n e eines k o m p l e x e n Ritualgeschehens." 7 267
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Auf der Titelseite der bereits zitierten Nationul-Geographic-Ausgabe s t a n d als Schlagzeile: „Göbekli Tepe, vor 1 2 0 0 0 Jahren: Rätselhafte Tempel, geheimnisvolle Rituale - so b e g a n n u n s e r e Zivilisation." Was w a r e n das f ü r „geheimnisvolle Rituale", die am A n f a n g u n s e r e r Zivilisation s t a n d e n ? W a r u m b e g a n n e n h a l b n o m a d i s c h e Jäger u n d S a m m l e r plötzlich, megalithische T e m p e l a n l a g e n zu errichten? Die Forscher sind sich einig, dass hier ganz b e s o n d e r e G r ü n d e vorgelegen h a b e n m ü s s e n , u n d e r k e n n e n „eine .Revolution der Symbole': eine konzeptionelle Verschiebung, die es d e n M e n s c h e n ermöglichte, sich Götter vorzustellen, also ü b e r n a t ü r l i c h e m e n s c h e n ä h n l i c h e Wesen, die in e i n e m U n i v e r s u m jenseits der physischen Welt existieren"." Göbekli Tepe zeigt, dass f ü r die d a m a l i g e n M e n s c h e n „übernatürliche Wesen" u n d „ein U n i v e r s u m jenseits der physischen Welt" Realität w a r e n . Die h e u t i g e n Forscher m ö g e n glauben, dies alles sei n u r Einbild u n g u n d das Ergebnis einer „konzeptionellen Verschiebung", doch w i r d ü r f e n sicher sein, dass die Menschen, die Göbekli Tepe b a u t e n , konkrete E r f a h r u n g e n m i t diesen „übernatürlichen m e n s c h e n ä h n l i c h e n Wesen" hatten. Vergegenwärtigen w i r u n s n o c h m a l s : Die „geheimnisvollen Rituale" an d i e s e m abgelegenen Ort in Anatolien ließen u n s e r e Zivilisation entstehen. Hier w u r d e n nicht e i n f a c h primitive Tänze u n d Opferrituale d u r c h g e f ü h r t . Hier ging es u m s Überleben, um „Domestikation", in e i n e m h ö h e r e n S i n n um Wissenschaft: Göbekli Tepe markiert den vielleicht wichtigsten Wendepunkt unserer kulturellen Entwicklung. Damals begannen die Menschen, größere Gemeinschaften zu bilden. Sie begannen, ihren Platz in der Welt neu zu definieren, und sie begannen, Tiere und Pflanzen 7.11 domestizieren - der erste große Schritt aus der Steinzeit heraus, der uns ins Weltraumzeitalter führte. 9 U n d der ganze K u l t u r s p r u n g ging von d e n M e g a l i t h t e m p e l n aus. Was geschah d o r t ? Die Tatsache, dass die ältesten Anlagen die g r ö ß t e n u n d a u f w e n d i g s t e n waren, zeigt, dass hier nicht e i n f a c h u n s e r e Klischeesteinzeitler a m Werk w a r e n : Die Tempel zeigen einen Grad der Ingenieurskunst, den man erst Jahrtausende später vermuten würde. (...) Dazu kommt, dass sich das nötige Ingenieurswissen über eine längere Zeit entwickelt haben muss, bevor diese Tempel erbaut wurden. 1 " Was sich u n s e r e m E r f a h r u n g s h o r i z o n t , ja auch u n s e r e r Vorstellung w e i t g e h e n d entzieht, war f ü r die M e n s c h e n der vorigen Zeitalter eine erlebbare Realität. Es sei hier n o c h m a l s d a r a n erinnert, dass laut d e n 268
Wer baute die Megalithanlagen und wozu?
Ü b e r l i e f e r u n g e n der altindischen Schriften die Lichtwesen bis vor 5 0 0 0 Jahren sichtbar vor d e n M e n s c h e n erschienen. U n d es ist a n z u n e h m e n , dass sie das nicht n u r in I n d i e n taten. Auf der Grundlage dieser „anderen" Sicht auf die Vergangenheit m ö c h t e ich f ü r die fast 12 0 0 0 Jahre alten Megalithtempel von Göbekli Tepe folgendes Szenario zeichnen: Die Steinkreise w u r d e n a n e i n e m b e s o n d e r e n Kraftort errichtet* u n d dient e n e i n e m p a r a n o r m a l e n Geschehen. Wir k ö n n e n sie als energetische Anlagen u n d als m e t a p h y s i s c h e Laboratorien b e z e i c h n e n . Sie funktionierten jedoch nicht auf K n o p f d r u c k oder m i t irgendeiner Mechanik, s o n d e r n nur über das Bewusstsein der anwesenden Menschen, ähnlich w i e auch ein Buch n u r d a n n „funktioniert", w e n n ein Mensch k o m m t u n d es liest. Ein verlorenes Buch oder ein Buch in d e n H ä n d e n v o n Menschen, die nicht lesen k ö n n e n , k a n n seinen Zweck nicht e n t f a l t e n u n d ist ein toter Gegenstand, so wie auch die T-Pfeiler f ü r u n s weitgeh e n d s t u m m e Gegenstände sind, weil wir ihre Sprache nicht v e r s t e h e n u n d keinen Zugang z u d e n i n i h n e n gespeicherten I n h a l t e n h a b e n . Die Tempel w a r e n ganz auf ihre Mitte h i n ausgerichtet. Die ä u ß e r e n T-Pfeiler blickten mit ihrer Frontseite alle z u m Z e n t r u m . Dort s t a n d e n die zwei g r ö ß t e n T-Pfeiler der Anlage, u n d diese w i r k t e n mit ihrer hera u s r a g e n d e n H ö h e u n d ihrer parallelen A n o r d n u n g - aktiviert d u r c h das Bewusstsein der a n w e s e n d e n „Mentalphysiker" - wie Kondensator e n f ü r eine h ö h e r e Energie, in d e r e n Kraftfeld sich Lichtwesen manifestierten. Eine a n d e r e Möglichkeit ist, dass A v a t a r m e n s c h e n oder paran o r m a l begabte S c h a m a n e n in diesem Kraftfeld W i l d p f l a n z e n zu Kult u r p f l a n z e n m u t i e r e n ließen, vergleichbar mit d e m elektrostatischen Feld im „Urzeit-Code" (siehe Kastentext auf der n ä c h s t e n Seite). W a r e n das die „geheimnisvollen Rituale", die zur E n t s t e h u n g der heutigen Zivilisation f ü h r t e n ? Erschienen in d e n megalithischen Kraftz e n t r e n „übernatürliche menschliche Wesen" von „jenseits der physischen Welt"? Oder ging es um e i n e n geistigen, m e d i a l e n Kontakt? War e n die Steinkreise D i m e n s i o n s t o r e in die „andere Welt"? W e n n h e u t e gesagt wird, Göbekli Tepe zeige, dass zuerst die Religion da war u n d dass erst d a n a c h die Landwirtschaft, die Domestikation u n d die G r ü n d u n g v o n Siedlungen folgten, sollte dies nicht darwinistisch gedeutet w e r d e n . Die Religion w a r nicht „zuerst" da, s o n d e r n sie w a r schon immer da, aber nicht in d e m Sinn, d e n der Begriff „Religion" h e u t e hat. Die M e n s c h e n lebten in e i n e m ganzheitlichen Gottesbewusstsein, das jedoch schrittweise a b n a h m . In der Schlussphase des dritten Zeit* Göbekli Tepe befindet sich auf der am höchsten gelegenen Ebene der ganzen Region und hat das größtmögliche Himmelspanorama (Sternbeobachtung?). Auf jeder der vier Seiten des Plateaus entspringt eine Quelle.11 Göbekli Tepe blieb für die Einheimischen durch alle Jahrhunderte bis heute ein heiliger Ort. 269
Der Urzeit-Code 1988 traten im Schweizer Fernsehen in einer Unterhaltungsshow („Supertreffer" mit Kurt Felix) zwei Wissenschaftler auf und präsentierten ihre Entdeckungen, die eine Sensation darstellten. Aber die wissenschaftliche Revolution blieb aus. Die beiden Forscher, der Physikochemiker Guido Ebner und der Biologe Heinz Schürch, waren Angestellte des Pharmariesen Ciba-Geigy und hatten ihre Experimente in dessen Auftrag ausgeführt - und Ciba-Geigy stoppte die Forschung, bevor sie weitere Publizität finden konnte. Wiederum war es der investigative Journalist Luc Bürgin, der diese unterdrückte Sensation Jahre später neu entdeckte. 2 0 0 7 veröffentlichte er darüber das Buch
Der Urzeit-Code. Guido Ebner und Heinz Schürch hatten Laborexperimente mit einem elektrostatischen Feld durchgeführt, d.h. mit einem Hochspannungsfeld, in dem kein Strom fließt. In dieses Feld legten sie Samen und Keime von Pflanzen und kamen dabei zu verblüffenden Ergebnissen: Die Pflanzen wuchsen in einer gesunden, aber veränderten und meistens produktiveren Form. Ein Wurmfarn wurde zu einer unbekannten Form des Hirschzungenfarns, das 41 Chromosomen aufwies, im Gegensatz zu den 36 des Wurmfarns. „In der ganzen wissenschaftlichen Literatur wurde noch nie von der plötzlichen Änderung der Chromosomenanzahl, die ja für eine Art charakteristisch ist, berichtet."12 Weizenkörner, die in das E-Feld gelegt wurden, wuchsen danach in drei Monaten zur vollen Größe, statt der üblichen sieben Monate, und bildeten zugleich eine ertragreichere und resistentere Form. Maispflanzen brachten drei bis sechs, in einzelnen Fällen sogar zwölf Kolben hervor (normalerweise nur einen oder zwei, maximal drei). Aus dem E-Feld-Laich von gewöhnlichen Regenbogenforeilen entstanden Wildforellen, die ein Drittel größer waren und Körpermerkmale ihrer ausgestorbenen Vorfahren aufwiesen. Dies olles
als sprunghafte Veränderung von einer Generation zur nächsten! Diese Methode ist aber keine Genmanipulation, weil das Erbgut nicht verändert wird; es werden nur andere Informationen aktiviert. „Es wird kein gänzlich neuer Organismus geschaffen. Es wird lediglich die Genexpression geändert - der Abruf der vorhandenen Gene. Das ist etwas ganz anderes [als Genmanipula-
tion]. Auch die Natur könnte die nicht genutzten Gene reaktivieren "u
So stellt sich die Frage, ob in früheren Zeiten auf der Erde andere elektrostatische Verhältnisse herrschten - und dadurch bei Pflanzen und Tieren (und Menschen?) andere Körperformen entstehen ließen. Es stellt sich auch die Frage, warum z. B. beim Mais plötzlich drei bis sechs oder sogar zwölf Kolben wuchsen, obwohl die Urform des Mais kleiner war und der gezüchtete Mais noch nie so viele Kolben hervorgebracht hat. Warum entstehen bei den einen Tieren und Pflanzen ausgestorbene Urformen und bei anderen Formen, die neuartig sind? Und was geschieht, wenn, wie im obigen Zitat angedeutet, die Natur heute bei den Pflanzen und Tieren und Menschen die nicht genutzten Gene (re)aktivieren würde?
Wer baute die Megalithanlagen und w o z u ?
a l t e r s - w ä h r e n d d e r K a t a s t r o p h e n u n d i n d e r Zeit d a n a c h - w u r d e dieses G o tt e sb e wu s s ts e i n bis a u f s Ä u ß e r s t e gefordert, w e s h a l b die M e n s c h e n H i l f e „von o b e n " b e k a m e n . Diese H i l f e w i e d e r u m v e r d a n k t e n sie denjenigen, die an die Realität der Lichtwesen glaubten u n d das ents p r e c h e n d e W i s s e n k o n k r e t u m s e t z t e n , b i s h i n z u r E r r i c h t u n g v o n sakralen Megalithanlagen. W e n n wir die a k a d e m i s c h e n A u s f ü h r u n g e n zur Mythologie der M e n s c h e n v o n G ö b e k l i T e p e h ö r e n , ist d a s „ p a r a n o r m a l e " S z e n a r i o g a r nicht so abwegig: Es ist n u n klar, dass die T-förmigen Pfeiler eine a n t h r o p o m o r p h e Identität haben. Aber w e n stellen sie dar? Da ihre Gesichter nie dargestellt wurden, scheinen sie unpersönliche übernatürliche Wesen aus einer anderen Welt zu sein - Wesen, die in Göbekli Tepe f ü r bestimmte, bisher u n b e k a n n t e Zwecke versammelt wurden. Ihre Identität unterscheidet sich offensichtlich von den in Lebensgröße u n d mehr oder weniger naturalistisch dargestellten menschlichen Köpfen, von denen m a n in Göbekli Tepe mehrere g e f u n d e n hat. [...] Wie wir a n n e h m e n können, müssen in Göbekli Tepe noch viel ältere Spuren u n d Konstruktionen zu entdecken sein, u n d wir können davon ausgehen, dass dieser Ort eine Geschichte hat, die mehrere Jahrtausende in die Altsteinzeit [Paläolithikum] zurückgeht. Die Menschen müssen eine hochkomplexe Mythologie gehabt haben, ebenso die Fähigkeit zur Abstraktion. Die Frage, wen die stark stilisierten T f ö r m i g e n Pfeiler darstellen, bleibt offen, da wir nicht mit Sicherheit sagen können, ob es damals schon Gottesvorstellungen gab. Die allgemeine Funktion dieser Steinkreise bleibt daher im Dunkeln; klar jedoch ist, dass die Pfeilerstatuen im Zentrum dieser Steinumfriedungen sehr mächtige Wesen darstellten. W e n n in der Vorstellung der f r ü h e n neolithischen Menschen Götter existierten, so besteht die überwältigende Wahrscheinlichkeit, dass die T-Form die erste bekannte monumentale Darstellung von Göttern ist. 14 Worauf diese Erkenntnisse hinauslaufen, m ö c h t e ich mit m o d e r n e n W o r t e n so f o r m u l i e r e n : Die Steinpfeiler s t e h e n f ü r die S c h ö p f e r w e s e n a u s d e n L i c h t w e l t e n . Die d a m a l i g e n M e n s c h e n s a h e n d i e s e W e s e n h i n t e r d e r g e s a m t e n N a t u r , w e s h a l b sie a u f d e r e n K ö r p e r v e r s c h i e d e n s t e T i e r e a u s i h r e r U m w e l t d a r s t e l l t e n . D a e s z u d i e s e m Z e i t p u n k t n o c h keine d o m e s t i z i e r t e n Tiere gab, f i n d e n wir auf d e n T-Pfeilern ausschließlich D a r s t e l l u n g e n v o n W i l d t i e r e n - solche, d i e sie j a g t e n , s o l c h e , d i e f ü r sie g e f ä h r l i c h w a r e n , u n d solche, d i e f ü r sie e i n e s y m b o l i s c h e B e d e u t u n g h a t t e n . I n all d i e s e n Reliefs m u s s t e d e r M e n s c h n i c h t b e s o n d e r s h e r v o r g e h o b e n w e r d e n , w e i l d i e T-Pfeiler d i e L i c h t w e s e n u n d s o m i t d i e U r f o r m d e s M e n s c h e n d a r s t e l l t e n . U n d i m K r a f t f e l d d i e s e r A n l a g e n ges c h a h e n die Materialisationen u n d / o d e r die zur D o m e s t i k a t i o n f ü h r e n d e n M u t a t i o n e n des ausgewählten Saatgutes. 271
Kapitel 11
W a r u m w u r d e n d i e S t e i n t e m p e l z u g e s c h ü t t e t ? W i e bereits e r w ä h n t , k a m e n die n a c h f o l g e n d e n G e n e r a t i o n e n i m m e r w i e d e r z u r ü c k auf d e n Göbekli Tepe, s c h ü t t e t e n i n langer Arbeit d e n alten T e m p e l z u u n d bauten i n der u n m i t t e l b a r e n U m g e b u n g e i n e n n e u e n , u n d das e t w a zwanzigmal ü b e r z w e i t a u s e n d Jahre h i n w e g . I m Laufe der Ausgrabungen kommt Rätsel zu Rätsel. Aus noch unbekannten Gründen scheinen die Steinkreise vom Göbekli Tepe regelmäßig ihre Kraft oder zumindest ihren Zauber verloren zu haben. [...] Dann wurde alles mit Geröll zugeschüttet und in der Nähe ein neuer Kreis errichtet. 15 W e n n w i r v o m o b i g e n S z e n a r i o a u s g e h e n , s o zeigen die architektonis c h e n S p u r e n , d a s s die g r o ß e n p a r a n o r m a l e n Ereignisse n u r i n d e n erst e n ( u n d g r ö ß t e n ) S t e i n k r e i s e n s t a t t f a n d e n . Die w e i s e n S e h e r i n n e n u n d Seher l i e ß e n d a n a c h die S t r u k t u r e n z u s c h ü t t e n , u m sie z u s c h ü t z e n , w o d u r c h gleichzeitig a m e h e m a l i g e n „Ort d e s Geschehens", m i t t e n i n der k a r g e n H o c h e b e n e , e i n e g r ü n e Oase e n t s t a n d . Die M e n s c h e n pilg e r t e n a n diese Stätte u n d b r a c h t e n f r u c h t b a r e Erde i n die Bergwildnis, u m ü b e r die Jahre h i n w e g die v o r h e r i g e n S t r u k t u r e n Schritt f ü r Schritt z u z u s c h ü t t e n . Auf diese W e i s e t r u g e n sie a u s d e m T i e f l a n d T a u s e n d e v o n T o n n e n Erde h e r a n , u m die 9 0 0 0 0 m 2 g r o ß e Fläche z u m Teil bis auf e i n e H ö h e v o n 15 m z u z u s c h ü t t e n ! Diese Fläche ist a u c h h e u t e n o c h f r u c h t b a r u n d w u r d e v o n B a u e r n der Region bis 1 9 9 5 als Ackerland v e r w e n d e t . (Mittlerweile w u r d e d a s L a n d v o n de r z u s t ä n d i g e n Archäol o g i e v e r w a l t u n g g e p a c h t e t bzw. gekauft.) Das Z u s c h ü t t e n einer j e d e n Anlage b e d e u t e t e e i n e j a h r e l a n g e Arbeit. Die d a m a l i g e n J ä g e r b a u e r n t a t e n dies b e s t i m m t n i c h t e i n f a c h , u m e i n e Ackerfläche i n d e n Bergen z u g e w i n n e n , d e n n die t i e f e r g e l e g e n e n Eben e n , w o diese M e n s c h e n lebten, b o t e n m e h r als g e n u g Land. E s m u s s sich v i e l m e h r u m e i n e s y m b o l i s c h e Arbeit g e h a n d e l t h a b e n . I n Erinner u n g a n die e r s t e n A n l a g e n u n d die d a m a l i g e n g r o ß e n G e s c h e h n i s s e err i c h t e t e n die „Pilger" ü b e r die J a h r h u n d e r t e h i n w e g n e b e n u n d auf d e n z u g e s c h ü t t e t e n S t r u k t u r e n ihre e i g e n e n Bauten. Diese w a r e n kleiner u n d e i n f a c h e r als die u r s p r ü n g l i c h e n , aber die T-Pfeiler w u r d e n als d a s t y p i s c h e E l e m e n t i m m e r b e i b e h a l t e n . Sie w a r e n das c h a r a k t e r i s t i s c h e Symbol, ä h n l i c h w i e i n christlichen R ä u m e n e i n K r e u z d e n g e s a m t e n Glauben repräsentiert. N e b e n d e m w a c h s e n d e n H ü g e l w u r d e d i r e k t i m S t e i n b o d e n der H o c h e b e n e e i n e Fläche v o n 20 x 30 m e i n g e e b n e t , in d e r e n Z e n t r u m e b e n f a l l s zwei T-Pfeiler s t a n d e n . N e b e n dieser Fläche w u r d e n zwei e t w a 2 m tiefe Becken aus d e m Boden h e r a u s g e s c h l a g e n , in d e n e n w a h r scheinlich d a s W a s s e r d e r vier Quellen z u s a m m e n g e t r a g e n w u r d e . 1 6 Auf diese W e i s e b e s t a n d a m Ort d e r g r o ß e n W u n d e r ü b e r z w e i t a u s e n d Jahre h i n w e g e i n rituelles H e i l i g t u m v o n Erde u n d Wasser. I r g e n d w a n n 272
Seiten- und Frontalansicht von zwei T-Pfeilern mit den aufwendigsten, fast schon modern anmutenden Tierdarstellungen im Hochrelief. „Sie [die Erbauer von Göbekli Tepe] knüpfen in ihrer Symbolik an die Tradition der Felsbilder an, bei denen die Jäger auf ihren Wanderungen Kontakt zu den Geistern fanden, die in ihrer Vorstellungswelt alles Lebendige durchwirkten. Sie fanden dort Eingang zur Anderswelt, in der das Dasein seinen Ursprung hat."17 Wenn unser Dasein in der Anderswelt gründet, waren diese Anlagen dann Verbindungsorte zu den höheren Welten und Wesen?
Kapitel 12
zwischen 8 0 0 0 u n d 7 5 0 0 v.Chr. k a m alles zu e i n e m Schluss, wahrscheinlich w e g e n einer n e u e n Katastrophe, die sich a n b a h n t e .
Steinzeittempel und unterirdische Städte: Die E r k l ä r u n g von Robert Schoch Robert Schoch, Professor f ü r Geologie an der Universität v o n Boston, w u r d e A n f a n g der 1 9 9 0 e r Jahre w e l t b e k a n n t , weil er die g r o ß e S p h i n x v o n Giseh um Jahrtausende älter datierte als die konventionelle Ägyptologie. Er tat dies auf der Grundlage der V e r w i t t e r u n g s s p u r e n am R a n d der Felsengrube der Sphinx, wo tief in d e n Kalkstein e i n g e f r e s s e n e vertikale R i n n e n auf Erosion d u r c h lang a n d a u e r n d e n , starken Regen hinweisen - u n d derartige Regenfälle gab es in Ägypten das letzte Mal um 10 0 0 0 v. Chr. (Zeit der letzten Eiszeitkatastrophe). Die Ägyptologie sagt, die S p h i n x s t a m m e aus der Zeit der Vierten Dynastie, um 2 5 0 0 v. Chr. Robert Schoch schrieb dazu rückblickend im Jahr 2 0 1 2 : Anfänglich äußerte ich die „konservative" Interpretation (obwohl meine Kritiker sie nicht für sehr konservativ hielten), dass der Körper der Sphinx ursprünglich um 5000 v.Chr. oder etwas früher aus dem Felsen gehauen worden war. Im Lauf der Jahre, während ich meine Studien fortsetzte und weitere Informationen sammelte, veränderte ich langsam meine Einschätzung und kam immer mehr dazu, für diese Felsenskulptur frühere Daten in Betracht zu ziehen. Heute fühle ich mich wohler mit der Annahme, dass die frühesten Anfänge der Sphinx 10 000 Jahre oder mehr in der Vergangenheit liegen, möglicherweise sogar in der Zeit von 10000 bis 9000 v.Chr., d.h. am Ende der letzten Eiszeit.18 Die Hauptkritik an dieser Datierung lautete, dass im besagten Zeitrahm e n keine Kultur existierte, die ein solches W e r k hätte h e r v o r b r i n g e n k ö n n e n ; eine S p h i n x e n t s t e h e n u r im Kontext einer organisierten Gesellschaft. Mit d e m zweiten Teil ihrer A r g u m e n t a t i o n h a b e n die Kritiker natürlich recht. Aber die A n n a h m e , vor 1 0 0 0 0 Jahren h ä t t e n die M e n s c h e n n u r in verstreuten, n o m a d i s i e r e n d e n G r u p p e n gelebt, ist h e u t e nicht m e h r haltbar, i n s b e s o n d e r e w e g e n der E n t d e c k u n g der Megalithanlagen v o n Göbekli Tepe. Diese sakral-scharnanischen Bauwerke s t e h e n g e m ä ß der konventionellen Geschichtsinterpretation allein u n d isoliert in der Weltgeschichte, aber dies sieht n u r f ü r u n s im Rückblick so aus. W i e viele S p u r e n ü b e r d a u e r n z e h n t a u s e n d Jahre? In s p ä t e r e n Notzeiten, die Tausende v o n Jahren anhielten, h a b e n die M e n s c h e n bes t i m m t an vielen Orten solche Stätten abgetragen, i n d e m sie die „vorfabrizierten" Steine weiter zerkleinerten, u m H ü t t e n u n d M a u e r n z u bauen. U n d spätere Generationen v e r w e n d e t e n diese Steine erneut, bis 274
Wer baute die Megalithanlagen und wozu?
sie irgendwann im Schutt verlorengingen oder in jüngeren Siedlungen Verwendung fanden. Nicht zu unterschätzen ist auch der Aberglaube späterer Priester, die in ihrem Volk die Angst vor den Relikten der Katastrophenzeit schürten u n d deren Zerstörung bewirkten. Ein weiterer Faktor ist, dass wir aufgrund des herrschenden Geschichtsbildes viele alte Strukturen und Statuen noch nicht als Zeugen der Vorzeit erkannt haben, wie z. B. die Sphinx von Giseh, eine der ersten Kandidatinnen für eine Umdatierung. Wie die Spuren von Göbekli Tepe zeigen, verschwanden diese prähistorischen Kulturen um 8000 v.Chr., u n d f ü r zwei bis drei Jahrtausende brachten die Menschen nichts Vergleichbares hervor. Sie überlebten aber dank der domestizierten Tiere u n d Pflanzen. Die ältesten Megalithanlagen Europas werden in die Zeit von 4000 bis 3000 v.Chr. datiert. Auf die Frage, was damals geschah, sieht auch Robert Schoch prinzipiell nur eine Erklärung: „[...] dramatische, kataklysmische Veränderungen. Was geschah, war sehr plötzlich u n d sehr ungewöhnlich, etwas, das wir seither nicht m e h r erlebt haben." 19 Für lange Zeit hatte auch Prof. Schoch einschlagende oder in der Atmosphäre explodierende Kometen oder Meteorite f ü r die Ursache gehalten. Aber die bekannten diesbezüglichen Ereignisse hätten nicht gereicht, um die damaligen globalen Veränderungen auszulösen. Es gehört bestimmt zur Synchronizität der heute wieder erwachenden Erinnerung, dass überall auf der Welt Pioniere das eigentlich Naheliegende erkennen: Die Hauptursache für die fast schlagartigen globalen Veränderungen war die Sonne! (S. 201f.) In großen Zyklen k o m m t es auf der Sonne zu besonders heftigen Eruptionen, die Plasmastürme u n d elektromagnetische Wellen auslösen, in Einzelfällen auch als Reaktion auf eine Supernova. Nur weil wir so etwas die letzten dreitausend Jahre nicht mehr erlebt u n d erlitten haben, heißt das nicht, dass es nicht in der ferneren Vergangenheit stattg e f u n d e n hat. Das letzte Mal anscheinend um 8000 v.Chr. Was war die beste Lösung, um die gefährlichen Tage der Sonne zu überleben? Ein Rückzug in unterirdische Anlagen. Und tatsächlich finden sich weltweit u n d gerade auch im Gebiet der heutigen Türkei zahlreiche prähistorische Kammer- u n d Gangsysteme, die bis in eine Tiefe von 80 m gehen u n d bis zu 20 verwinkelte Stockwerke umfassen. 2 0 Die größten heute bekannten unterirdischen Anlagen der Türkei sind die von Derinkuyu, Kaymakli u n d Özkonak {siehe nächste Doppelseite). Gemäß verschiedenen Meinungen benutzten die frühen Menschen diese Tunnel vielleicht, um Raubtieren oder Feinden zu entkommen, oder vielleicht auch als unterirdische Verbindung von einem Ort zum anderen. Ich bin der Ansicht, dass die Tunnel primär gebaut wurden, um als
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Kapitel 11
Rätselhafte unterirdische Anlagen Überall auf d e r Welt finden sich unterirdische Kammer- und C a n g s y s t e m e . Am b e k a n n t e s t e n und zum Teil auch touristisch zugänglich sind die von Kappadozien in d e r g e o g r a p h i s c h e n Mitte d e r heutigen Türkei, einer H o c h e b e n e von 1 2 0 0 m . ü . M . Kappadozien h i e ß in d e r späten Bronzezeit Hatti und w a r das zentrale Land der Hethiter. Touristisch kennt m a n Kappadozien h e u t e vor allem w e g e n d e r kegelförmigen Felsspitzen aus Vulkangestein, die f ü r W o h n u n g e n , Kirchen und Klöster (insbesondere in Cöreme) a u s g e h ö h l t w u r d e n . Diese zum Teil f a s t m o n d ä h n l i c h e Landschaft ist noch nicht s e h r alt. Sie e n t s t a n d , als vor zweitausend Jahren der Vulkan Erciyes, ähnlich wie d e r M o u n t St. Helens 1 9 8 0 , explodierte und mit seiner Asche und Lava ein Gebiet von rund 2 0 0 0 0 km 2 bedeckte. Als W a s s e r und Wind die weicheren Gesteinsschichten erodierten, blieben die harten Felsspitzen übrig. Viel älter sind die unterirdischen Anlagen dieser Region. Von d e n e n , die bis heute e n t d e c k t w u r d e n , h a b e n ü b e r 2 0 0 m i n d e s t e n s zwei unterirdische Ebenen, von diesen w i e d e r u m rund 40 m i n d e s t e n s drei. Die verschiedenen Ebenen sind m e i s t e n s durch verschließbare senkrechte Schächte v e r b u n d e n . Die g r ö ß t e n b e k a n n t e n Anlagen befinden sich in Özkonak und Derinkuyu. Sie sind (wegen G r u n d w a s s e r und Verschüttungen) nicht vollständig erforscht. Robert Schoch schreibt, die aktuelle S c h ä t z u n g besage, dass die g e s a m t e Anlage von Derinkuyu rund 20 Stockwerke u m f a s s e und bis in 80 m Tiefe gehe. Sie bot bis zu 2 0 0 0 0 Menschen Raum und u m f a s s t e W a s s e r s c h ä c h t e , Vorratsräume, Ställe usw. Wichtige V e r b i n d u n g s g ä n g e konnten mit Steinen geschlossen werden und w a r e n d a n n n u r noch von innen zu ö f f n e n . W a n n diese Anlagen g e b a u t w u r d e n , ist unklar. Auch m ü s s t e n Berge von Aushubmaterial zu finden sein, w a s jedoch nicht d e r Fall ist. Die Geschichtsforschung g e h t davon aus, d a s s die ursprünglichen G a n g s y s t e m e von den Hethitern im 3. un d 2. Jahrtausend v.Chr. angelegt w u r d e n . Die unterirdische Stadt von Özkonak b e f i n d e t sich 60 km nördlich von Derinkuyu. Sie g e h t bis in 40 m Tiefe und b e s t e h t aus e i n e m weitläufigen Netz von Gängen und Kammern, das ü b e r zehn Stockwerke verläuft, und v e r f ü g t ü b e r ein ausgeklügeltes Belüftungs- und Kommunikationssystem in Form von Löchern zwischen den Stockwerken. Diese Löcher haben einen D u r c h m e s s e r von 5 - 1 0 c m . Man schätzt, dass die g e s a m t e Anlage a u f g r u n d ihrer Weitläuf i g k e i t und mit den v o r h a n d e n e n V o r r a t s r ä u m e n bis z u 6 0 0 0 0 M e n s c h e n f ü r drei M o n a t e a u f n e h m e n konnte. Die Bergregion von Kappadozien w a r bis vor wenigen J a h r h u n d e r t e n nur d ü n n besiedelt, w e s h a l b sich die Frage stellt, w a r u m derart g r o ß e Anlagen v o n n ö t e n waren. Bekamen sie erst durch s p ä t e r e Erweiter u n g e n (durch Hethiter, Phrygier und Christen) diese Größe, o d e r waren sie von A n f a n g a n f ü r g r ö ß e r e M e n s c h e n g r u p p e n konzipiert? W a r u m b a u t e n die M e n s c h e n solche unterirdischen Anlagen? Selbst w e n n sie s p ä t e r als Bunkerräume in Kriegszeiten b e n u t z t w u r d e n , sagt dies noch nichts ü b e r den ursprünglichen Zweck. Bestand dieser vielleicht darin, d a s s eine Klimaveränderung eintrat und die Hitze und vor allem die Strahlung d e r Sonne die M e n s c h e n zwang, f ü r eine gewisse Zeit in den U n t e r g r u n d zu g e h e n ? 276
Einer der vielen Gänge in der unterirdischen Stadt von Derinkuyu.
E i n e V o r r a t s k a m m e r in der Anlage von Derinkuyu.
E i n e r d e r S t e i n e , m i t d e n e n die Eingänge verschlossen wurden.
Kapitel 11
Schutz- und Zufluchtsort vor Katastrophen auf der Erdoberfläche zu dienen. Dazu gehörten vielleicht auch Kometen- oder Meteoriteneinschläge, aber ich glaube, der Hauptzweck dieser Tunnel war der Schutz vor den großen Sonneneruptionen. [...] Nachdem ich die Untergrundstädte von Kappadozien besucht und vor Ort studiert habe, glaube ich, dass sie während einer großen Sonneneruption den idealen Schutz geboten hätten.21 Bei d e n Tempeln von Göbekli Tepe ist sich die Forschung über das h o h e Alter einig. Bei d e n g e n a n n t e n T u n n e l s y s t e m e n ist das Alter jedoch schwer festzustellen, da im Lauf der Jahrtausende Hethiter, Phrygier u n d d a n n auch Christen diese Anlagen b e n u t z t e n u n d umgestalteten. Die sinnvollste A n n a h m e ist, dass sie am Ende der Göbekli-Tepe-Zeit um 8 0 0 0 v. Chr. errichtet w u r d e n , um das Überleben der Menschheit zu sichern. Die nächste Zivilisationsspur erscheint in der Türkei erst 2 0 0 0 Jahre später: die b e r ü h m t e Siedlung v o n Qatal Höyük. Obwohl diese puebloartige W o h n a n l a g e jünger ist u n d die Menschen ü b e r bessere Werkzeuge v e r f ü g t e n als ihre Vorfahren viertausend Jahre zuvor, komm e n diese Bauten nicht an die Qualität der ersten Megalithbauten v o n Göbekli Tepe heran. Robert Schoch macht hier einen interessanten Hinweis. Im nahegelegenen, etwas älteren Ort A§ikli Höyük w u r d e ein perfekt bearbeiteter Armreif aus Obsidian g e f u n d e n . „Moderne Laboranalysen zeigen, dass der Armreif mit hochspezialisierten W e r k z e u g e n hergestellt wurde, die in dieser [bronzezeitlichen] Periode k a u m v o r h a n d e n waren. Ich frage mich, ob dieser Armreif nicht viel älter sein könnte. Vielleicht galt er damals als Antiquität, ein Erinnerungsstück an eine f r ü h e r e u n d höherstehende Zeit vor Tausenden v o n Jahren [,..]."22 Das Szenario, das sich hier abzeichnet, ist unkonventionell, aber naheliegend: Göbekli Tepe, die Sphinx, die Steinbrüche vom MaltaGozo-Hügelzug, P u m a P u n k u usw. w a r e n die Werke von Kulturen mit fortgeschrittenem Wissen. Als sich die nächste Welle von Katastrophen ankündigte, errichteten diese Menschen unterirdische Bunkeranlagen oder flohen in Höhlensysteme. Die Überlebenden u n d ihre nachfolgenden Generationen f ü h r t e n nach d e m Verlust der Zivilisation f ü r etwa zweitausend Jahre ein buchstäblich steinzeitliches Dasein, bis sie sich so weit erholt hatten, dass sie (wieder) Siedlungen zu b a u e n begannen. Eine u n b e k a n n t e Anzahl v o n „Relikten" aus der lang v e r g a n g e n e n Zeit w u r d e als Vermächtnis v o n Generation zu Generation weitergereicht. Vieles ging im Lauf der Jahrtausende verloren oder w u r d e zerstört, anderes blieb erhalten u n d w u r d e in die späteren Kulturen integriert, weshalb diese Gegenstände, Statuen u n d M o n u m e n t e v o n der heutigen Geschichtsforschung nicht als Zeugen der f r ü h e r e n Zeit e r k a n n t werden. (Mehr dazu in m e i n e m nächsten Buch.)
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Wer baute die Megalithanlagen und wozu?
Kosmische Gesandte mit „Superwissen" W e n n das obige Szenario d e n historischen Tatsachen entspricht, so stellt sich die Frage, w i e die M e n s c h e n d a m a l s wissen k o n n t e n , dass v o n der S o n n e v e r u r s a c h t e K a t a s t r o p h e n i m A n z u g w a r e n . Nur m i t e i n e m solchen Vorauswissen wäre es i h n e n möglich gewesen, rechtzeitig all diese u n t e r i r d i s c h e n B u n k e r a n l a g e n zu b a u e n . Die massiven S o n n e n s t ü r m e lösen Kataklysmen, wörtlich „Weltenbrände", aus, u n d die kosmische S t r a h l u n g verursacht genetische Verä n d e r u n g e n oder f ü h r t sogar zu U n f r u c h t b a r k e i t , o b w o h l die Spitzenzeit der schädlichen S t r a h l u n g vielleicht n u r w e n i g e Tage oder W o c h e n dauert. Auch hier w e i s e n die alten Ü b e r l i e f e r u n g e n alle in dieselbe Richtung: Die M e n s c h e n b e k a m e n Hilfe d u r c h kosmische Gesandte. Diese mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Wundertäter waren die ersten Götter. [...] Diese Lehrer von „außerhalb" oder „anderswo" haben in der Vergangenheit die Zivilisationen besucht und immer wieder ihr Superwissen zu den Menschen gebracht und es ihnen damit ermöglicht, blühende Kulturen aufzubauen. 23 W i r k ö n n e n also a n n e h m e n , dass solche w e i s e n M ä n n e r u n d Frauen auch um 8 0 0 0 v.Chr. bei d e n M e n s c h e n weilten u n d sie berieten. Sie w a r e n in der Lage, die g r o ß e n G e f a h r e n v o r a u s z u s e h e n , weil sie die Sprache der S o n n e v e r s t a n d e n u n d medial m i t d e n k o s m i s c h e n Schöpf e r w e s e n in Kontakt w a r e n . So k o n n t e n sie rechtzeitig alles Erforderliche in die W e g e leiten u n d weltweit das Ü b e r l e b e n der M e n s c h h e i t sichern.
Der sumerische Mythos von der Entstehung der Landwirtschaft A u f g r u n d m o d e r n e r Vorstellungen w e r d e n die „Götter", die bei d e n M e n s c h e n weilten, v o n alternativen Schriftstellern oft als Außerirdische aufgefasst. Am b e k a n n t e s t e n sind die s u m e r i s c h e n A n u n n a - oder Anuna-Götter, die „Anunnaki". Im n ä c h s t e n Kapitel w e r d e ich die Kritikp u n k t e an der Theorie A n u n n a k i = U f o n a u t e n darlegen. Vorab m ö c h t e ich jedoch direkt auf die s u m e r i s c h e n Ü b e r l i e f e r u n g e n eingehen, d e n n interessanterweise w e r d e n dort die A n u n n a auch m i t der Domestikation u n d der E n t s t e h u n g der L a n d w i r t s c h a f t i n V e r b i n d u n g gebracht. U n t e r d e n w i e d e r e n t d e c k t e n Keilschrifttafeln finden wir e i n e n Text, der eigens d i e s e m T h e m a g e w i d m e t ist. Er b e k a m v o n d e n Philologen die Überschrift „Vieh u n d Getreide". 24 Aus d i e s e m Text geht hervor, dass die alten S u m e r e r erzählten, Landwirtschaft u n d Viehzucht u n d auch das W e b e n v o n Stoffen seien 279
Kapitel 11
v o m Du-ku oder Dulkug ausgegangen, was „heiliger Berg" oder „heiliger Erdhügel" bedeutet, aber auch „Ort, wo ein Thron/Sitzplatz/Erschein u n g s o r t f ü r die Gottheit errichtet wurde". 2 5 Der Du-ku wird g e m ä ß allg e m e i n e m Konsens u n t e r d e n Forschern mit der H ü g e l l a n d s c h a f t vor d e m Taurus- u n d Zagros-Gebirge identifiziert, w a s g e n a u d e m Gebiet entspricht, wo sich das Bergheiligtum Göbekli Tepe befindet. Hier [auf dem Du-ku] sollen die Anuna-Götter gelebt haben - sehr alte, noch nicht mit individuellen Namen belegte Götter. Am Berg Du-ku, so die Überlieferung, lag die Heimat von Schaf und Getreide; hier wurden wesentliche Elemente menschlicher Zivilisation - Ackerbau und Viehzucht, aber auch die Webkunst - erfunden. [...] [SJind die anthropomorphen Pfeiler des Göbekli Tepe - plötzlich überraschend greifbar - die alten Anuna-Götter? 26 Klaus Schmidt, der Grabungsleiter v o n Göbekli Tepe, ä u ß e r t diese Verm u t u n g e n n u r mit größter Vorsicht u n d fragt, ob es ü b e r h a u p t zulässig sei, diese Texte auf die schon d a m a l s f e r n e Vergangenheit zu beziehen. Zwischen d e m Bau der g r o ß e n Tempel u n d der Niederschrift dieser Texte liegen r u n d 7 0 0 0 Jahre! Wir d ü r f e n jedoch die Kraft der Überliefer u n g nicht unterschätzen. Wichtige Ereignisse blieben in lebendiger Eri n n e r u n g u n d w u r d e n v o n Generation zu Generation weitererzählt, vor allem w e n n die S p u r e n dieser Ereignisse - die domestizierten Tiere u n d Pflanzen - z u m täglichen Leben gehörten. U n d so enthält der viel später niedergeschriebene Text m e h r e r e Elemente, die historische Relevanz hab e n u n d n u n d u r c h die Archäologie n e u gedeutet w e r d e n k ö n n e n . Der Mythos b e g i n n t damit, dass die A n u n n a k i „auf d e m Berg v o n H i m m e l u n d Erde" g e b o r e n w u r d e n , aber nichts zu essen hatten, weil es n o c h kein Getreide u n d keine g e n i e ß b a r e n Pflanzen u n d auch noch kein Vieh gab. Die d o m e s t i z i e r t e n Pflanzen u n d Tiere g e h ö r t e n zur Zeit der S u m e r e r schon längst z u m Alltag, u n d der Schreiber k o n n t e sich ans c h e i n e n d ein Ü b e r l e b e n o h n e sie nicht vorstellen. Die Domestikation w i r d mit A s c h n a n („Göttin" des Getreides), Uttu („Göttin" des W e b e n s u n d M u t t e r von acht Pflanzengruppen 2 7 ) u n d Lahar („Gott/Göttin" des Viehs) in V e r b i n d u n g gebracht, wobei eigens e r w ä h n t wird, dass f ü r Uttu kein temenos (heiliger R a u m m i t Pfeilern oder Mauern) errichtet w u r d e , w e s h a l b sie nicht erscheinen konnte. Für A s c h n a n u n d Lahar h i n g e g e n w u r d e ein solcher abgegrenzter Tempelbereich errichtet, w a s ihr Erscheinen ermöglichte, u n d dieser temenos w i r d als „Schöpfungsk a m m e r der Götter" bezeichnet. Ein „Berg v o n H i m m e l u n d Erde", femenos-Anlagen als „Schöpfungsk a m m e r der Götter", d . h . Orte, wo S c h ö p f e r w e s e n aus der Anderswelt erschienen - all dies klingt w i e eine f e r n e E r i n n e r u n g an Göbekli Tepe, überliefert in e i n e m alten s u m e r i s c h e n Text. 280
Wer baute die Megalithanlagen und wozu?
An [der Himmelsgott] bewirkte, dass auf dem Berg von Himmel und Erde die Anunnaki geboren wurden. Aschnan war noch nicht geboren, noch nicht geschaffen worden, Uttu war noch nicht geschaffen worden, Für Uttu war kein temenos errichtet worden, und das Schaf gab es noch nicht [...] und nicht die Ziege [...] Auch Lahar war noch nicht geschaffen. Die Anunnaki, die großen Götter, kannten deshalb das Getreide nicht, weder das der dreißig Tage noch das der vierzig Tage [...] Sie kannten das Essen von Brot nicht, kannten keine Kleidung und kein Sichkleiden, sie aßen Pflanzen mit dem Mund wie die Schafe, tranken Wasser aus den Pfützen. In jenen Tagen, in der Schöpfungskammer der Götter, in ihrem Haus Dulkug wurden Lahar und Ashnan geschaffen. Was Lahar und Aschnan hervorbrachten, aßen die Anunnaki vom Dulkug, wurden aber nicht satt. Die Milch der reinen Schafherden [—] und die guten Dinge. Die Anunnaki vom Dulkug tranken, wurden aber nicht satt. Zum Wohl der guten Dinge in ihren reinen Schafherden wurde dem Menschen Atem [Leben] gegeben. 28 Dieser f ü r u n s sehr alte Text ist aus der Sicht der Erbauer v o n Göbekli Tepe erst Jahrtausende nach d e m b e s c h r i e b e n e n Geschehen e n t s t a n d e n , weshalb in der s p ä t e n Nacherzählung a n s c h e i n e n d einiges durcheina n d e r g e r a t e n ist. Die Kernaussage jedoch ist, dass die L a n d w i r t s c h a f t auf zwei b e s o n d e r e Wesen, Lahar u n d Aschnan, zurückgeht. Sie sind offensichtlich v o n den A n u n n a k i verschieden, die d a m a l s ein mens c h e n u n w ü r d i g e s Dasein fristeten. Die d r a m a t i s c h e u n d sicher übertrieb e n e Beschreibung (dass sie „wie die Schafe mit d e m M u n d Pflanzen a ß e n u n d aus d e n P f ü t z e n Wasser tranken") zeigt, dass die S u m e r e r in d e n A n u n n a k i keine A u ß e r i r d i s c h e n sahen. Die A n u n n a k i litten gen a u s o w i e die ü b r i g e n M e n s c h e n u n t e r der g r o ß e n Katastrophe. D a n n e r s c h i e n e n Lahar u n d Aschnan, „geschaffen in der S c h ö p f u n g s k a m m e r der Götter", die sich „in i h r e m Haus Dulkug" befindet. Der Dulkug ist also das „Haus" der Götter, wird gleichzeitig aber auch m i t d e n A n u n n a ki in V e r b i n d u n g gebracht: „Die A n u n n a k i v o m Dulkug t r a n k e n , wurd e n aber nicht satt." I m gleichen Z u s a m m e n h a n g w i r d die E r s c h a f f u n g des M e n s c h e n e r w ä h n t . Hier h a n d e l t es sich nicht um die u r s p r ü n g l i c h e E r s c h a f f u n g des M e n s c h e n , o b w o h l der s u m e r i s c h e Schreiber dies vielleicht sogar g e m e i n t hat. Der M e n s c h w u r d e „zum W o h l der g u t e n Dinge in i h r e n reinen S c h a f h e r d e n " geschaffen, was so v e r s t a n d e n w e r d e n k a n n , dass die d o m e s t i z i e r t e n Tiere - n a c h d e m sie v o n Lahar geschaffen w o r d e n 281
Kapitel 12
w a r e n - d e n M e n s c h e n ü b e r g e b e n w u r d e n , w o d u r c h „die g u t e n Dinge" 7.ur E n t f a l t u n g k a m e n . Dies geht aus d e n Zeilen hervor, die direkt an das obige Zitat anschließen: In jenen Tagen sagte Enki zu Enlil: „Vater Enlil, Lahar und Aschnan, sie, die im Dulkug geschaffen wurden, sollen nun vom Dulkug heruntersteigen." Auf das reine Wort von Enki und Enlil stiegen Lahar und Aschnan vom Dulkug herunter. [...] Die Fülle des Himmels ließen Lahar und Aschnan erscheinen. Unter die Völker der Menschen brachten sie Fülle, auf das Land brachten sie den Atem des Lebens. Sie überbrachten die göttlichen Richtlinien, die Inhalte der Lagerräume vervielfachten sie, die Vorräte füllten sie auf.29 W e n n w i r v o n der i m vorliegenden Kapitel b e s c h r i e b e n e n F u n k t i o n der Göbekli-Tepe-Tempel ausgehen, lässt sich die s u m e r i s c h e Geschichte von Lahar u n d A s c h n a n leicht e n t w i r r e n . Die A n u n n a k i w a r e n die Scham a n e n u n d p a r a n o r m a l b e g a b t e n M e n s c h e n v o m Dulkug, d e m „Haus der Götter". Sie litten e b e n s o wie die M e n s c h e n u n t e r der nachsintflutlichen Notzeit, w a r e n aber a u f g r u n d ihrer b e s o n d e r e n Fähigkeiten in der Lage, eine „ S c h ö p f u n g s k a m m e r der Götter" zu b a u e n , wo Lahar u n d A s c h n a n erschienen, v o n d e n e n die M e n s c h e n und die A n u n n a k i eine alles v e r ä n d e r n d e Hilfe b e k a m e n : die d o m e s t i z i e r t e n Tiere u n d Pflanzen. W a r „Dulkug" der alte N a m e f ü r die b e s o n d e r e H o c h e b e n e in Anatolien, f ü r jenen v e r b o r g e n e n Kraftort m i t d e n vier Quellen? W a r e n die ersten Megalithtempel auf d e m Göbekli Tepe „die S c h ö p f u n g s k a m m e r der Götter"? Falls ja, d a n n h a b e n w i r in der Geschichte v o n Lahar u n d A s c h n a n ein uraltes schriftliches Zeugnis f ü r das Erscheinen v o n göttlichen K u l t u r b r i n g e r n in d e n dortigen Megalithanlagen. Dass die Mens c h e n ü b e r viele Jahrtausende h i n w e g die E r i n n e r u n g an ein solches Ereignis lebendig erhielten, ist n u r natürlich. Der Mythos spricht explizit v o n zwei göttlichen Wesen, u n d im Z e n t r u m der Anlagen v o n Göbekli Tepe s t a n d e n i m m e r zwei g r o ß e T-Pfeiler. Auch dies bestätigt die Verm u t u n g , dass die ältesten Megalithtempel v o n Göbekli Tepe das waren, was die S u m e r e r später als „ S c h ö p f u n g s k a m m e r der Götter" bezeichneten. Daraus k ö n n e n wir schließen, dass die m y t h i s c h e Überlieferung, die erst r u n d 7 0 0 0 Jahre nach d e m Erscheinen v o n Lahar u n d A s c h n a n niedergeschrieben w u r d e , d u r c h a u s einen historischen Kern hat. U n s e r e heutige Zivilisation b e g a n n m i t d e m E n t w i c k l u n g s s p r u n g in Anatolien, u n d dieser S p r u n g geht zurück auf die „ A n u n n a k i v o m 282
Wer baute die Megalithanlagen und wozu?
Dulkug". Was dort geschah, war offensichtlich weltbewegend, so wie immer, w e n n Lichtwesen in das irdische Geschehen eingreifen.
Die Anunna(ki): Götterboten und PSI-Genies Die m o n u m e n t a l e n Anlagen von Göbekli Tepe zeigen, dass bereits um 1 0 0 0 0 v.Chr. eine lange spirituelle Tradition existierte u n d dass eine bestimmte Gruppe von Menschen aus dieser Tradition die Arbeiten plante, initiierte u n d koordinierte. Dies waren nicht einfach gewöhnliche Steinzeitmenschen, sondern „die Anunnaki vom Dulkug", wie wir aus der sumerischen Überlieferung erfahren: Menschen, die geistig mit den höheren Welten in Verbindung standen u n d diese Verbindung verkörperten. A-nunna(-ki) bedeutet wörtlich „von königlichem Blut (stammend)"^ 0 Dies ist jedoch eine m o d e r n e Übersetzung, die von der ursprünglichen Bedeutung fast nichts mehr wiedergibt. Wir haben es hier mit „Göttern", d.h. besonderen Menschen zu tun, die derart einflussreich waren, dass sie in den späteren akkadischen und babylonischen Mythen vielfach erwähnt u n d umgedeutet wurden. Im GilgameschEpos werden sogar die sieben Richter der Unterwelt als Anunnaki bezeichnet. Mit der Spurensuche in Göbekli Tepe u n d in der sumerischen Überlieferung k o m m e n wir jedoch mit der ursprünglichen Bedeutung dieses Schlüsselbegriffs in Berührung. Das Wort „königlich" in a-nunna bezieht sich nicht einfach auf das normale Konzept „König", sondern auf den Himmelskönig An oder Anu. Als „Anunnaki" w e r d e n Menschen bezeichnet, die von diesem Anu abstammen. Sie sind „die Kinder/Nachkommen des Anu". Anu ist, metaphysisch gesprochen, der Begriff für die höherdimensionalen Welten, aus denen die Erde u n d die Menschen hervorgegangen sind, weshalb das Wort Ki („das, was mit den höheren Energien/höheren Welten v e r b u n d e n ist") zu einem Namen für die Erde wurde. Ki ist in diesem mythischen Bild die Gemahlin des Himmelsgottes Anu,* weil die Menschen aus ihrer Vereinigung heraus entstehen. Die Anunnaki * Der Name An/Anu klingt im Namen des griechischen Gottes Uranos (lat. Uranus) nach, der ebenfalls der Himmel ist und sich mit Gaia, der Erde, vereinigt. Anu und Ki werden im Griechischen also zu Uranos und Gaia, deren Kinder die Titanen, die drei Zyklopen und die drei hundertarmigen Riesen waren. Von den Zyklopen wird gesagt, sie hätten die uralten Bauten mit den polygonalen, perfekt zugeschnittenen Steinen errichtet, weshalb diese Art von Bauwerken im Fachjargon heute als zyklopisch bezeichnet wird, im Gegensatz zu den als megalithisch bezeichneten Anlagen, die durch eine gröbere Steinbearbeitung charakterisiert sind (wie die Tempel von Malta, Stonehenge usw.). 283
Kapitel 11
sind d e m n a c h die irdischen Abbilder v o n Ann. Sie sind „von königlic h e m Blut", weil sie d u r c h I n k a r n a t i o n direkt aus d e n h o h e n Lichtwelt e n als M e n s c h e n auf die Erde k a m e n , in e i n z e l n e n Fällen d u r c h eine Materialisation. Sie v e r f ü g t e n über p a r a n o r m a l e Kräfte, w e s h a l b ich sie etwas plakativ als „PSI-Genies der Steinzeit" bezeichne. Solche M e n s c h e n e r s c h i e n e n weltweit u n d w u r d e n als Kachinas, W o n d j i n a s , Siddhas, Avatare usw. bezeichnet. In M e s o p o t a m i e n lautete der N a m e f ü r diese „Elite" Anunnaki. Ihre p h y s i s c h e n N a c h k o m m e n (die Blutlinien der Anunnaki) e r h o b e n d u r c h alle Generationen hind u r c h d e n Anspruch, v o n „königlichem Blut" zu sein, d. h. v o m Gott des H i m m e l s a b z u s t a m m e n u n d ihre Macht direkt v o n i h m b e k o m m e n z u h a b e n . Ebenso sagten alle S t a m m e s f ü r s t e n , sie seien R e p r ä s e n t a n t e n der h i m m l i s c h e n Macht. I n S u m e r u n d i n Ä g y p t e n e r s c h e i n e n solche S t a m m e s f ü r s t e n u n d Könige u m 3 0 0 0 v.Chr. auch i m Blickfeld unserer historischen W a h r n e h m u n g . Wie bereits e r w ä h n t , bedeutet die ägyptische Königstitulatur mes, dargestellt d u r c h die Hieroglyphe mit d e n drei Fuchsfellen, ebenfalls „von königlichem/göttlichem Blut stammend". Die Titel anunna u n d mes (grch. mosis) sind also Synonyme, weshalb wir d e n Rückschluss ziehen k ö n n e n , dass auch das Fuchsfell auf d e m g r o ß e n T-Pfeiler im Z e n t r u m der „ S c h ö p f u n g s k a m m e r der Götter" v o n Göbekli Tepe diese B e d e u t u n g hatte. Die dort dargestellten W e s e n w a r e n jedoch nicht N a c h k o m m e n u n d R e p r ä s e n t a n t e n , s o n d e r n die „Originale". Die S c h a m a n e n u n d PSI-Genies v o n Göbekli Tepe h i n t e r l i e ß e n ihre S p u r e n nicht n u r in Form v o n Bauwerken, sie w u r d e n auch bildlich dargestellt. B e r ü h m t ist die 1,5 m h o h e „Statue v o n Urfa", die einen M e n s c h e n von der Mitte der Oberschenkel an darstellt, also m i t demselben Körperausschnitt wie die T-Pfeiler u n d auch m i t einer ä h n l i c h e n Arm- u n d H a n d h a l t u n g - u n d ebenfalls m i t der Insignie des Fuchsfelles als Lendenschurz. Dies zeigt uns, dass w i r die Statue eines A n u n n a M e n s c h e n vor u n s h a b e n . Bei dieser Statue u n d bei S t e i n s k u l p t u r e n von Köpfen, die g e f u n d e n w u r d e n , sind die Ohren, die A u g e n u n d die Nase dargestellt, aber der M u n d fehlt. (Dasselbe m e r k w ü r d i g e Charakt e r i s t i k u m f i n d e n w i r auch bei d e n australischen W o n d j i n a - Z e i c h n u n gen, S. 167f.) Eine a n d e r e b e r ü h m t e Steinskulptur, g e f u n d e n i m M a u e r w e r k des D o r f t e m p e l s v o n Nevali Qori (wo ebenfalls zwei T-Pfeiler im Z e n t r u m standen), ist ein kahler Kopf, auf d e m h i n t e n eine Schlange hochkriecht. 3 1 Diese mit d e m K r o n e n c h a k r a v e r b u n d e n e Schlange e r i n n e r t an indische Darstellungen der Kundalini-Energie, die im W u r z e l c h a k r a als g e w u n d e n e Schlange („Uroboros", S. 217) r u h t u n d n a c h der Aktiv i e r u n g bis ins K r o n e n c h a k r a steigt, was zu Hellsichtigkeit u n d zu and e r e n p a r a n o r m a l e n Fähigkeiten f ü h r t . Offensichtlich w a r die Person, 284
W e r baute die M e g a l i t h a n l a g e n und w o z u ?
Die zwei berühmtesten archäologischen Fundstücke aus dem kulturellen Umfeld von Cöbekli Tepe sind Menschendarstellungen. Wer wurde in der frühen Jungsteinzeit, um 8000 v.Chr., von den damaligen Menschen auf diese Weise verewigt? Die Statue aus Urfa (ca. 1,5 m hoch) zeigt Parallelen zu den T-Pfeilern von Göbekli Tepe: die gleiche Arm- und Handstellung sowie das zeremonielle Fuchsfell als Lendenschurz. Der Kopf ist jedoch deutlich ausgeformt, was zeigt, dass es sich hier um einen Menschen handelt und nicht - wie bei den T-Pfeilern - um ein Wesen der Anderswelt. Dennoch fällt eine gewisse Stilisierung auf (Gesicht ohne Mund). Ob die in Nevali £ori gefundene Steinskulptur eines kahlen Kopfes ebenfalls ein Gesicht ohne Mund hatte, lässt sich heute nicht mehr feststellen, da die Vorderseite zerschlagen ist. Die aufsteigende Schlange am Hinterkopf „mündet" in das Kronenchakra. Es ist naheliegend, in dieser Schlange dieselbe Bedeutung zu erkennen wie in der aus Indien bekannten Symbolik: die aktivierte KundalinT-Energie und die damit verbundenen PSI-Kräfte wie Materialisation oder Telepathie. Aus all diesen Merkmalen lässt sich schließen, dass die hier dargestellten Personen zu den PSI-Genies gehörten, die mit ihren besonderen Fähigkeiten die Grundlage für die neue (unsere!) Zivilisation legten. Jahrtausende später wurden diese „Götter" von den Sumerern Anunnaki genannt.
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Kapitel 11
die hier in der Jungsteinzeit um 8 0 0 0 v.Chr. bildhauerisch portraitiert w u r d e , eine Anunna-Persönlichkeit. In Nevali Qov'i w u r d e n die T-Pfeiler bereits in neolithischer Zeit v o n Bilderstürmern u m g e s t ü r z t u n d z u m Teil zerschlagen, w e s h a l b die örtlichen Priester oder Bewohner die f ü r sie wichtigsten S k u l p t u r e n u n t e r d e m Boden u n d in der W a n d versteckten.^ 2 Dieser B e f u n d zeigt, dass die Z e r s t ö r u n g e n s t a t t f a n d e n , als die Siedlung n o c h b e w o h n t war. I r g e n d j e m a n d trat d a m a l s als Feind oder Gegner der alten Religion auf u n d wollte die Anunna-Pfeiler u n d -Skulpturen zerstören. W i e h ä t t e n diese destruktiven Kräfte bei d e n l e g e n d ä r e n Tempelanlagen v o n Göbekli Tepe reagiert? Als die „ A n u n n a k i v o m Dulkug" die heiligen Bauwerke z u s c h ü t t e n ließen, h a n d e l t e n sie in weiser Voraussicht. Was i m m e r d a m a l s die rituellen u n d historischen G r ü n d e gewesen sein m ö g e n , die Z u s c h ü t t u n g bewirkte, dass die „ S c h ö p f u n g s k a m m e r der Götter" versteckt u n d dad u r c h vor Zerstörern geschützt w u r d e . 8 0 0 0 Jahre blieb sie u n t e r der Erde u n d w u r d e erst in u n s e r e r Zeit w i e d e r entdeckt. Hätte m a n diese megalithischen Meisterwerke vor 1000 Jahren entdeckt, w ä r e n sie wahrscheinlich als Teufelswerk zerstört oder als Steinbruch v e r w e n d e t w o r d e n . Unsere V o r f a h r e n s a n d t e n eine Flaschenpost d u r c h die Zeit u n d v e r t r a u t e n darauf, dass sie bei jenen M e n s c h e n a n k o m m e n wird, die f ü r diese Botschaft bereit sind. U n d n u n ist sie a n g e k o m m e n , als weiterer I m p u l s zur E r i n n e r u n g an u n s e r e geistige H e r k u n f t .
Exkurs: Vogelmenschen und Fischgötter W i e die Anunna-Götter werden in der mesopotamischen Religion auch die Vogelmenschen und die Fischgötter vielfach erwähnt und dargestellt. Sie alle haben in der heutigen Zeit ein ähnliches „Schicksal". Von den einen werden sie als Außerirdische und verkannte Ufonauten gesehen, von den anderen als mythologische Figuren ohne jeglichen historischen Kern. Meiner Einschätzung nach verfehlen beide Interpretationen die ursprüngliche Bedeutung. Menschen mit Flügeln, einige sogar mit Vogelköpfen, finden w i r nicht nur in Mesopotamien, sondern weltweit, vor allem im Gebiet von Afrika/Ägypten bis Australien und im pazifischen Raum. Für die Vogel-Mensch-Symbolik schauen w i r am besten nach Ägypten, denn dort existiert sogar eine Hieroglyphe in dieser Form. Der Mensch mit Vogelkörper ist der „Seelenvogel" und steht f ü r den Ba-Körper, den fein stofflichen Körper des Menschen. Der feinstoffliche Körper w i r d als Vogel dargestellt, weil er beim Tod den physischen Körper verlässt und „fortfliegt". Aber auch während des Lebens ist es möglich, mit dem Ba-Körper aus dem physischen Körper auszutreten, insbesondere bei Astralreisen.
Mit dem Ba-Körper kann der Mensch ßiegen, 286
Wer baute die Megalithanlagen und wozu?
und diejenigen, die diese Fähigkeit hatten, wurden in vielen Kulturen als „Vogelmenschen" bezeichnet. Der Vogel sowie die Vogelfeder blieben auch in späteren Zeiten ein besonderes Symbol und Attribut, selbst wenn die Träger nicht mehr über die Fähigkeit des Astralreisens verfügten, ja selbst als die ursprüngliche Bedeutung dieser Insignien nicht mehr bekannt war. Mythologische Darstellungen von Menschen mit Flügeln stehen für Götter und andere himmlische Wesen oder für Menschen mit der Fähigkeit des Astralreisens, der Telepathie usw. Die wohl bekannteste rpesopotamische Darstellung eines Vogel- und Flügelmenschen ist die des assyrischen Gottes Nisroch, der den Menschen die Landwirtschaft brachte. Interessanterweise wird Nisroch vom jüdischen Geschichtsschreiber Josephus Flavius als „Dagon" bezeichnet, und einige setzen ihn mit dem „Fischgott" Dagan gleich. Die Assoziation von Nisroch mit den Fischgöttern legt nahe, dass es sich hier um eine Person handelte, die über das Wasser nach Mesopotamien gekommen war. Ähnliche Eigenschaften hat eine der wichtigsten Figuren der mesopotamischen Mythen, der Kulturbringer Adapa, der auch als Uan oder Uanna bezeichnet wurde (greh. Oannes). Er wird als Halb-Mensch-halb-Fisch dargestellt. Der babylonische Geschichtsschreiber Berossos (4./3. jh. v.Chr.), der alle damals noch verfügbaren Überlieferungen zusammenfasste, berichtet, dass Oannes am Morgen dem Meer entstieg, um die Menschen zu unterrichten, und am Abend wieder ins Meer zurückkehrte (er brachte die Schrift, die Architektur, den Ackerbau, die Künste). Adapa/Oannes war der erste der sieben vorsintflutlichen Weisen, zu denen wahrscheinlich auch Nisroch gehörte. Das sumerische Wort für „Weiser", AB.GAL.LU (ab: Wasser; gal: groß; lu: Mensch), geht auf diese sieben ursprünglichen Weisen zurück und bedeutet wörtlich „große Persönlichkeit, die aus dem Wasser bzw. über das Meer kam". Wie in den sumerischen werden auch in den altindischen Überlieferungen explizit „sieben Weise" erwähnt (sanskr. Sapta-Rsi).33 Der führende oder älteste dieser sieben Rsis heißt Atri, was eine Parallele im Altbabylonischen findet, denn dort lautet der Haupttitel von Adapa Atra-Hasis, „der hervorragende Weise". Die sieben Rsis sind ebenfalls Weise, die über das Meer kamen und das Wasser der Sintflut überlebten:
Der Vogel als Symbol für den femstofflichen Körper: In Ägypten wurde der Ba-Körper des Menschen sowohl in der Ikonographie als auch in der Bilderschrift als „Seelenvogel" dargestellt. 287
Kapitel 11
Gott sprach zu Manu: „[...] O König, suche danach alle Arten von Kräutern und Samen zusammen und lade sie in das große Boot. Besteige dann dieses Boot zusammen mit den sieben Rsis und umgeben von allen Arten von Lebewesen. Dann wirst du dich, befreit von jeglicher Betrübnis, zusammen mit deinen Gefährten mühelos über dem Ozean der Überflutung halten können, wobei das einzige Licht die Ausstrahlung der sieben R$is sein wird." (SrimadBhägavatam 8.24.35) Die Vogelmenschen hatten in der Zeit nach der Sintflut eine entscheidende Bedeutung, denn in dieser Notsituation waren Astralreisen eine überlebenswichtige Fähigkeit. Dies gilt insbesondere für jenen Ort, wo beim Anstieg des Meeresspiegels vor 12 000 Jahren das meiste Land verlorenging. Ein ganzer Subkontinent verschwand damals unter dem Wasser, und es blieben nur noch vereinzelte Landflächen übrig: Borneo, Java und viele kleine Inseln. Heute nennen wir diesen ehemaligen fernöstlichen Subkontinent „Sundaland". Diese Landmasse war zusammen mit Indochina und dem damals ebenfalls trockenen südchinesischen Meer (Nanhailand) fast so groß wie ganz Nordamerika.34 In Südostasien finden wir die größte Konzentration von Flutlegenden35 und auch die größte Konzentration von aktiven Vulkanen. Aus diesen Legenden und aus den Erkenntnissen der Geologie lässt sich ableiten, dass es sich bei den beschriebenen Fluten nicht um ein einziges Ereignis handelte, sondern um drei Serien von Katastrophen in einem Zeitraum von rund 6000 Jahren.36 Diese Zeitangaben und die gesamte Rekonstruktion der Eiszeit sind umstritten, aber auf
Der assyrische Nisroch, mythischer Kulturbringer und „Gott" der Landwirtschaft: In der rechten Hand hält er einen Tannzapfen, der in der exoterischen Interpretation ein Fruchtbarkeitssymbol ist. Im esoterischen Sinn steht der Tannzapfen für die voll aktivierte Zirbeldrüse (engl, pineal gland, „Tannzapfendrüse"), durch die eine erweiterte Wahrnehmung und andere übersinnliche Fähigkeiten ermöglicht werden. Der Tannzapfen ist ein weitverbreitetes Symbol der Mysterien und der Götter, im Griechischen z. B. des Dyonisos.37 Die Fähigkeit zu außerkörperlicher Wahrnehmung und zu astralen Reisen wurde durch die Attribute „Flügel" und/oder „Vogelkopf" dargestellt, und in Nisroch sind all diese Attribute des Paranormalen (Tannzapfen, Flügel, Vogelkopf) in einer einzigen Person vereint. 288
Wer baute die Megalithanlagen und wozu?
jeden Fall ging aufgrund der „Sintflut" im südostasiatischen Raum mehr Land verloren als sonstwo auf der Welt. Genauso wie Isis und Osiris in Ägypten oder Aschnan und Lahar in Mesopotamien waren auch in Sundaland kosmische Gesandte anwesend, die als Kulturbringer wirkten und die Menschen auf die Katastrophen vorbereiteten. Weil in Südostasien große Teile des Kontinents verlorengingen, waren viele Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Bekanntlich wurden die Inseln des Pazifik vom Osten her bevölkert. Möglicherweise waren sie früher bereits bewohnt gewesen, aber die Flutwellen hatten keine oder nur wenige Überlebende hinterlassen, weshalb die neuen Pioniere weitgehend leere, mittlerweile viel kleinere Inseln vorfanden und neu bevölkerten. Die konventionelle Meinung geht davon aus, dass diese Besiedelung des Pazifik erst um 1500 v.Chr. begann, dafür im „Schnellzugtempo". Wenn das Ausschwärmen auf Booten jedoch mit den letzten Überflutungen vor 10000 und 8000 Jahren begann, wäre die gesamte Zeitrechnung realistischer. Wenn wir die Spuren dieser Menschen des Meeres verfolgen, sehen wir, dass gerade in ihrer Tradition das Symbol des Vogelmenschen weit verbreitet war. Die damaligen Menschen paddelten nicht einfach ziellos auf den Pazifik hinaus, wo nirgendwo eine Insel zu sehen war. Sie konnten nicht kreuz und quer über Hunderte von Kilometern über die Meeresfläche irren und hoffen, dass irgendwo zufällig mal Land in Sicht kommt. Nur schon wegen des Trinkwassers mussten sie so schnell wie möglich die nächste Insel erreichen. Und genau dazu waren sie in der Lage - dank der Schamanen, die als „Vogelmenschen" in Aktion traten. Sie begaben sich in Trance und gingen auf eine Astralreise, um die nächste Destination zu finden. So wie Menschen in einer Nahtoderfahrung die physische Umgebung (das Spitalzimmer, die anwesenden Menschen, usw.) wahrnehmen, so konnten auch die Schamanen auf ihrer Astralreise alles Materielle sehen, vor allem die Sterne am Nachthimmel. Wenn sie aus ihrer Trance erwachten, beschrieben sie, wo genau - unter welcher Sternenkonstellation die nächste Insel lag. Dadurch war es ihnen möglich, zielsicher Hunderte von Kilometern über das offene Meer zu reisen. Sie erreichten die nächste Insel und wurden dort zu den neuen Ureinwohnern. Die Träger der schamanischen Tradition unterwiesen die nächsten Generationen, und irgendwann stach eine neue Delegation in See. So besiedelten im Lauf der Jahrtausende verschiedene Zweige von Pionieren unter der Leitung der „Vogelmenschen" den gesamten Pazifikraum. Einige erreichten die Inseln, die wir heute Mikronesien und Polynesien nennen. Verwandte der australischen Ureinwohner entdeckten „Melanesien". Eine bestimmte Linie kam über viele Stationen bis zur Osterinsel,* einige reisten weiter zur Westküste Süd- und Mittelamerikas und zurück.
* Der zentrale Mythos der Insel Rapa Nui (Osterinsel) besagt, dass die Vorfahren der jetzigen Ureinwohner über das Meer gekommen seien, angeführt vom Helden Hotu Matua. Diese Navigatoren hatten auf ihrer Heimatinsel „Hiva" eine Entscheidungsschlacht verloren und waren gezwungen, die Insel zu verlassen. Hotu Matua sah „in einem Traum" das neue Ziel, und so reisten er und die Verbliebenen seines Stammes weit über das Meer und fanden ihre neue Insel.38 289
K a p i t e l 11
Ebenso ist a n z u n e h m e n , dass diese genialen Navigatoren nicht n u r nach Osten, s o n d e r n auch nach Nordwesten (Indien) und nach W e s t e n (Arabien, afrikanische Ostküste, Ägypten) f u h r e n . 3 9 Bevor d e r Meeresspiegel stieg und Landmassen a u f g r u n d von Katastrophen absanken, w a r e n auch all diese gen a n n t e n Regionen g r ö ß e r . In Südindien existieren noch Teile d e r alten tamilischen Sangam-Schriften wie das Epos Silappadhikarom (1. Jh. n.Chr.), die beschreiben, dass d e r indische S u b k o n t i n e n t f r ü h e r viel weiter in den Süden reichte. Dieses versunkene Land h i e ß Kumari Kandam, auch Kumari M a n d a l a m . Bei den g r o ß e n Erdveränderungen, d . h . vor rund 1 0 0 0 0 Jahren, seien von dort die 18 S i d d h a s (Yoga-Meister mit „Siddhis", p a r a n o r m a l e n Kräften) nach Südindien g e k o m m e n . 4 0 Ebenso berichten m e h r e r e Texte, d a s s zu dieser Zeit d a s Universalgenie n a m e n s Maya - g e n a n n t Brahma-Rsi Maya, M a m u n i Mayan o d e r Maya Dänava - a u s Kumari Kandam nach Südindien g e k o m m e n sei. Er ist der legendäre Begründer der alten südindischen (drawidischen) W i s s e n s c h a f t e n , i n s b e s o n d e r e der Architektur (Västu). 41 In Südindien existieren also Traditionen, die durch all die J a h r t a u s e n d e hindurch bis h e u t e die Erinnerung an eine vorsintflutliche Hochkultur lebendig erhielten. Vor 2 0 0 0 Jahren w u r d e n diese mündlichen Überlieferungen niedergeschrieben.
Der akkadische Fischgott Dagan (hebr. Dagon). Sein N a m e ist abgeleitet von der Wurzel dgn, „Getreide". Er war ein Kulturgründer und w u r d e später zu einem Gott der Fruchtbarkeit. Z u s a m m e n mit seiner Gemahlin Belatu w u r d e er in Ebla im g r o ß e n Tempel E-Mul („Haus des Sterns") verehrt.
Der sumerische Uanna (grch. Oannes), auch Adapa genannt, war der erste der sieben vorsintflutlichen Weisen. Diese kamen aus dem Wasser bzw. über das Meer nach Mesopotamien. (Darstellung aus einem Tempel in Nimrud.) 290
KAPITEL
12
Die „Götter" und die kosmischen Wurzeln der Menschheit Das Universum, das wir sehen, ist aus h ö h e r e n Welten hervorgegangen, die nicht grobstofflich-materiell sind. Sie entziehen sich d e m Zugriff unserer Wissenschaft, weshalb es nicht möglich ist, durch direkte empirische Forschung unsere U r s p r ü n g e zu ergründen. Das heißt jedoch nicht, dass der U r s p r u n g der Menschheit u n d der U r s p r u n g des Univ e r s u m s f ü r u n s u n e r g r ü n d l i c h sind. Wir k ö n n e n sehr wohl h ö h e r e Erkenntnisse erlangen, benötigen d a f ü r aber eine ganzheitliche Wissenschaft, die auch „transwissenschaftliche" Perspektiven mit einbezieht: 1. die M y t h e n u n d das metaphysische Wissen der f r ü h e r e n Kulturen, 2. mediale Quellen, mystische Erkenntnisse, göttliche O f f e n b a r u n g e n , 3. parapsychologische Forschung: astrale Welten, Reinkarnation usw. Aus den Quellen der ersten Kategorie h a b e ich bereits ergiebig geschöpft, u n d sie sind auch T h e m a des vorliegenden Kapitels, hier jedoch in einer kritischen Auseinandersetzung mit gewissen präastronautischen Interpretationen. Zu d e n alten M y t h e n k o m m e n heute viele kosmische Szenarien aus medialen Quellen hinzu. So unterschiedlich die auf diesem Weg e m p f a n g e n e n Darstellungen auch sind, sie alle bestätigen die Realität der h ö h e r e n Welten u n d die V e r b i n d u n g der Menschen mit d e n Lichtwesen. Die Problematik der Präastronautik besteht darin, dass alte M y t h e n u n d Bibeltexte mit moderner, d.h. darwinistischer Phantasie interpretiert u n d mit Science-Fiction-Elementen vermischt werden. Die „Götter" w e r d e n dadurch zu Außerirdischen, die mit Raumschiffen zur Erde kam e n u n d aus primitiven H o m i n i d e n d e n Menschen schufen. Tatsächlich ist der Faktor der außerirdischen bzw. interdimensionalen W e s e n auch f ü r die Wissenschaft der Involution eine Realität, ebenso wie f ü r alle Religionen u n d esoterischen Schulen. U m s o wichtiger ist es, dass wir die M y t h e n u n d heiligen Schriften in i h r e m eigenen Licht u n d gleichzeitig auch kritisch betrachten. Die Bibel selbst fordert u n s auf, nicht blind gläubig, aber auch nicht blind kritisch zu sein: „Verachtet 291
Kapitel 12
n i e die W o r t e a n s d e m Geist Gottes: P r ü f e t alles, u n d d a s G u t e b e h a l t e t ! U n d v o n jeder Art d e s Bösen h a l t e t e u c h f e r n ! " ( 1 T h e s s 5 , 2 0 - 2 2 )
„Ihr seid Götter" Die Szene, in d e r Jesus d i e s e n Satz s p r a c h (Joh 10,34), w u r d e b e r e i t s in Kapitel 1 b e s c h r i e b e n . „Ihr seid Götter" ist z w a r e i n J e s u s w o r t , d o c h es g r ü n d e t i m A l t e n T e s t a m e n t , d e n n e s ist e i n Zitat a u s P s a l m 82. Jesus stellt d i e s e n Satz j e d o c h i n e i n e n n e u e n Z u s a m m e n h a n g , i n d e m e r d e n Begriff elohim auf die M e n s c h e n b e z i e h t : „Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: ,Ich habe zu euch gesagt: Ihr seid Götter":' Oder wollt ihr etwa anzweifeln, was in den heiligen Schriften steht? Gott nannte also die, an die er sein Wort richtete, Götter." P s a l m 8 2 ist e i n e r d e r k ü r z e s t e n P s a l m e n u n d z u g l e i c h e i n e r d e r rätselh a f t e s t e n . I n i h m w i r d g e s c h i l d e r t , w i e Gott i n e i n e r V e r s a m m l u n g d e r G ö t t e r a u f s t e h t u n d d e n a n w e s e n d e n elohim i h r e S c h a n d t a t e n v o r h ä l t . Gott s p r i c h t h i e r also n i c h t z u E n g e l n d e s Lichts, s o n d e r n z u u n g e h o r s a m e n G ö t t e r n , u n d e r v e r s u c h t , sie d u r c h d e n A p p e l l „Ihr seid elohim" a n i h r e u r s p r ü n g l i c h e L i c h t n a t u r z u e r i n n e r n . Dieses f ü r d i e Bibel ung e w ö h n l i c h e Bild v o n Gott i m Kreis v o n r e b e l l i s c h e n G ö t t e r n b e r u h t auf d e n M y t h e n K a n a a n s u n d M e s o p o t a m i e n s , w a s auf d a s h o h e Alter d e r T r a d i t i o n h i n t e r P s a l m 8 2 h i n w e i s t . Bibelgeschichtlich w i r d P s a l m 8 2 i n jene Zeit e i n g e o r d n e t , als die f r ü h e n H e b r ä e r b e g a n n e n , i h r polytheistisches Erbe monotheistisch u m z u f o r m e n . (82) Ein Psalm des Asaf. l Gott (Elohim) erhebt sich in der Gottesgemeinde („Versammlung des El"), in der Mitte der Götter (elohim) verkündet er das Urteil: 2 „Wie lange wollt ihr mit Unrecht richten und euch auf die Seite der Gottlosen stellen? ^Verteidigt die Armen und die Waisen u n d sorgt für das Recht der Wehrlosen u n d Unterdrückten! 4 Befreit die Entrechteten und Schwachen, errettet sie aus der Gewalt ihrer Unterdrücker!" Aber sie lassen sich nichts sagen und sehen nichts ein, sie bleiben auf ihrem Pfad der Finsternis; alle Fundamente der Erde geraten ins Wanken. '•„Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter (elohim) und allesamt Söhne des Höchsten (beney el'yön). 7 Doch ihr werdet sterben wie die Menschen, und wie Tyrannen werdet ihr zu Fall kommen!" 8 Greif ein, o Gott, und richte die Erde, denn dir gehören alle Völker. 292
Die „Götter" und die kosmischen Wurzeln der Menschheit
Eine Parallelstelle zu Psalm 82 ist Psalm 58. Auch dort w e r d e n Götter angesprochen, die sich sehr ungöttlich v e r h a l t e n : l
Ein Lied Davids, nach der Melodie „Richte nicht zugrunde". ^„Sprecht ihr gerechte Urteile, ihr Himmlischen, wenn ihr Gericht über die Menschen haltet? Oder wollt ihr das Recht zum Verstummen bringen? 'Mutwillig tut ihr Unrecht im Lande, und eure Hände treiben Frevel. 4 Die Gottlosen sind abtrünnig vom Mutterschoß an. Kaum geboren, beginnen sie zu lügen. r, Sie sind voller Gift wie giftige Schlangen [...]." All diese W o r t e u n d W a r n u n g e n w u r d e n (und w e r d e n ) nicht beherzigt, w e s h a l b der Sänger v o n Psalm 82 k o m m e n t i e r t : „Aber sie lassen sich nichts sagen u n d s e h e n nichts ein, sie bleiben auf i h r e m Pfad der Finsternis; alle F u n d a m e n t e der Erde geraten ins Wanken." Am Schluss des Psalms w e n d e t er sich deshalb direkt an Gott: „Greif ein, o Gott, u n d richte die Erde, d e n n dir g e h ö r e n alle Völker." W e n n wir d e n Satz „Ihr seid Götter" in s e i n e m biblischen Zusamm e n h a n g betrachten, zeigt sich, wie brisant der Titel des vorliegenden Buches ist. Die Mächtigen, zu d e n e n Gott in Psalm 82 spricht, h a n d e l n im direkten W i d e r s p r u c h zu s e i n e m W i l l e n u n d sind deshalb „gefallene Engel", doch Gott e r i n n e r t sie an ihre u r s p r ü n g l i c h e Identität als göttliche S c h ö p f e l w e s e n (elohim) u n d will sie ü b e r diese E r k e n n t n i s zur B e s i n n u n g u n d z u m E r w a c h e n b r i n g e n . In Psalm 58 u n d 82 spricht Gott zu d e n Schöpfergöttern. „Ihr seid Götter" bezieht sich dort also nicht auf die M e n s c h e n . Als Jesus diesen Satz zitierte, w a n d t e er sich an die Menschen, i n d e m er d e n Begriff „Götter" (elohim) n e u - u n d m i t einer universellen B e d e u t u n g - definierte: „diejenigen, an die Gott sein W o r t richtet". U n d d a m i t sind auch die M e n s c h e n gemeint, d e n n die M e n s c h e n w u r d e n nach d e m Abbild Gottes (Elohim) erschaffen, u n d sie w a r e n die ersten, an die Gott sein W o r t richtete (Gen 1,28): „Seid f r u c h t b a r u n d v e r m e h r e t e u c h u n d füllet die Erde u n d m a c h t sie e u c h Untertan, u n d herrschet ü b e r die Fische im Meer u n d die Vögel des H i m m e l s , ü b e r das Vieh u n d alle Tiere, die auf der Erde leben." Gott sprach die M e n s c h e n als die „Götter" (Abbilder Gottes) an, die sie sind, u n d e r m ä c h t i g t e sie, S c h ö p f e r w e s e n zu sein - u n d in d i e s e m S i n n sprach auch Jesus zu d e n M e n s c h e n : „Ihr seid Götter." „Macht euch die Erde Untertan" bedeutet, dass der M e n s c h sich vor d e n Naturgewalten s c h ü t z e n u n d sich e n t f a l t e n darf, i n d e m er Kultur u n d auch Technik entwickelt, jedoch n u r in einer solchen Form, dass die a n d e r e n Geschöpfe d a r u n t e r nicht zu leiden h a b e n , w e d e r die Fische im Meer n o c h die Vögel des H i m m e l s n o c h all die Tiere, die auf 293
Kapitel 12
d e m Land leben.* Im Lauf der Zeit rissen jedoch die d u n k l e n Götter die H e r r s c h a f t ü b e r die Erde an sich. Ihre Mittel u n d ihre Mentalität werd e n i n d e n zitierten P s a l m e n p r ä g n a n t beschrieben. W i r s e h e n also, dass Jesus d e n Satz „Ihr seid Götter" aus s e i n e m a l t t e s t a m e n t a r i s c h e n Kontext herauslöste, um auf d e s s e n h ö h e r e Bed e u t u n g h i n z u w e i s e n . Mit der Ü b e r s e t z u n g „Ihr seid Lichtwesen" w i r d diese B e d e u t u n g n o c h m a l s klarer, d e n n elohim bezieht sich nicht n u r I auf die „Außerirdischen", s o n d e r n a u c h auf die „Irdischen". Als Teile / des Ganzen (Elohim) sind w i r ebenfalls elohim - o b w o h l die A d r e s s a t e n / der zitierten Bibelstellen alles versuchten, d e n M e n s c h e n gerade diese Selbsterkenntnis zu n e h m e n , zuerst im N a m e n v o n Gott u n d später i m m e r m e h r auch i m N a m e n v o n „Wissenschaft".
Die Problematik der präastronautischen Thesen W e r sich f ü r u n k o n v e n t i o n e l l e Geschichtsbilder interessiert, landet f r ü h e r oder später - u n d praktisch als einzige Alternative - bei d e n Büchern v o n Erich v o n Däniken u n d Zecharia Sitchin. 1 9 6 8 erlebte die Bücherwelt eines der erstaunlichsten P h ä n o m e n e des 20. Jahrhunderts: Der junge Schweizer Hobby-Schriftsteller Erich v o n Däniken veröffentlichte sein Erstlingswerk Erinnerungen an die Zukunft - Ungelöste Rätsel der Vergangenheit u n d landete d a m i t e i n e n i n t e r n a t i o n a l e n Bestseller. Praktisch ü b e r Nacht w u r d e er v o m u n b e k a n n t e n Außenseiter zu einer p r o m i n e n t e n Persönlichkeit, die ins R a m p e n l i c h t (und Kreuzfeuer) der Öffentlichkeit geriet. Seine T h e s e w a r e i n f a c h : Die Erde wurde vor vielen J a h r t a u s e n d e n von a u ß e r i r d i s c h e n R a u m f a h r e r n besucht; diese n a h m e n einen e n t s c h e i d e n d e n Einfluss auf die Entwicklung der M e n s c h e n ; Zeugnisse h i e r v o n sind in allen heiligen Schriften der W e l t u n d in alten archäologischen Rätseln zu finden. Ähnliche T h e s e n w a r e n v o n D e s m o n d Leslie (als Co-Autor des UfoBotschafters George Adamski) bereits in d e n 1 9 5 0 e r u n d v o m esoterischen A u t o r Robert C h a r r o u x in d e n f r ü h e n 1 9 6 0 e r Jahren veröffentlicht w o r d e n . Aber es w a r das „Unikum" Erich v o n Däniken, der die Diskussion u m die a u ß e r i r d i s c h e n A s t r o n a u t e n der V e r g a n g e n h e i t weltweit anheizte u n d m i t i m m e r n e u e n A r g u m e n t e n bereicherte, i n d e m er u n e r m ü d l i c h um die W e l t reiste u n d ein I n v e n t a r aller historischen Rätsel erstellte. * Dies bezieht sich auch auf die Ernährung, denn gleich anschließend fügt Elohim hinzu (Gen 1,29): „Siehe, ich gebe euch alles samentragende Kraut auf der ganzen Erde und alle Bäume, auf denen samenhaltige Früchte sind - das soll eure Speise sein!" 294
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Die „Götter" und die kosmischen W u r z e l n der Menschheit
P r ä a s t r o n a u t i k ist d i e H y p o t h e s e , d a s s i n p r ä h i s t o r i s c h e r Zeit „Astronauten", d.h. W e s e n v o n a n d e r e n Sternsystemen, mit Raums c h i f f e n auf die E r d e g e k o m m e n s e i e n u n d die E n t w i c k l u n g d e s d a m a l s (angeblich) p r i m i t i v e n M e n s c h e n b e e i n f l u s s t e n , s o w o h l p o l i t i s c h u n d religiös als a u c h b i o l o g i s c h : p o l i t i s c h u n d religiös, i n d e m sie als Götter a u f t r a t e n o d e r als Götter m i s s v e r s t a n d e n w u r d e n , u n d b i o l o g i s c h , ind e m sie i n die G e n e t i k d e s M e n s c h e n e i n g r i f f e n . Die P r ä a s t r o n a u t i k g e h t v o n d e r E v o l u t i o n s t h e o r i e a u s u n d b e s a g t , d a s s d a s Missing link zwischen d e m U r m e n s c h e n u n d d e m m o d e r n e n H o m o sapiens genm a n i p u l i e r e n d e A u ß e r i r d i s c h e g e w e s e n s e i e n ; d e r M e n s c h sei also n i c h t n u r e i n evolviertes, s o n d e r n a u c h e i n g e n m a n i p u l i e r t e s Tier. Dies w a r e i n e n e u e Idee, m i t d e r E r i c h v o n D ä n i k e n ü b e r s e i n e V o r g ä n g e r h i n a u s g i n g . I n s e i n e n B ü c h e r n ä u ß e r t e r sich d a h i n g e h e n d s e h r d e u t lich, z u m Beispiel: „Ich biete eine Spekulation an [...] Die Verlierer [einer Weltraumschlacht zwischen Außerirdischen] wählen den Planeten Erde aus [...] Auf Grund molekularbiologischer Kenntnisse ,schafft' der Verlierer aus dem (vorhandenen) Affen den Menschen nach seinem Ebenbilde [...)." (Aussaat und Kosmos - Spuren und Pläne außerirdischer Intelligenzen, 1972, S. 240f.) „Meine Theorie: [...] Die Außerirdischen veredelten die Hominiden .nach ihrem Ebenbild'." (Beweise - Lokaltermin in fünf Kontinenten, 1977, S. 7) „Die Außerirdischen schufen die menschliche Intelligenz durch Veränderung des Erbmaterials der noch primitiven Erdbewohner." (Reise nach Kiribati - Abenteuer zwischen Himmel und Erde, 1981, S. 8) A u c h in s e i n e m e r s t e n Buch, Erinnerungen an die Zukunft, S. 84, h a t t e Erich v o n D ä n i k e n , a u s g e h e n d v o n d e r E v o l u t i o n s t h e o r i e , b e r e i t s d a s Szenario eines genetischen Eingriffs durch Außerirdische ausformuliert: Freilich war der damalige „Mensch" noch kein homo sapiens, sondern irgend etwas anderes... Die fremden Raumfährer befruchteten künstlich einige weibliche Exemplare dieser Wesen, versetzten sie - wie alte Legenden berichten - in Tiefschlaf und reisten wieder ab. Jahrtausende später kehrten die Raumfahrer zurück und fanden verei nzelte Exemplare der Gattung homo sapiens vor. Sie wiederholten die Veredelung einige Male, bis schließlich ein Wesen von einer Intelligenz entstanden war, dem man Gesellschaftsregeln beibringen konnte. Immer noch waren die Menschen jener Zeit barbarisch. Weil die Gefahr bestand, dass sie sich zurückentwickelten und wieder mit Tieren paaren würden, vernichteten die Raumfahrer die misslungenen Exemplare [...] In diesem präastronautischen Szenario sind die M e n s c h e n Zuchtobjekte d e r „ f r e m d e n R a u m f a h r e r " . E s b e s a g t , die f r ü h e n T i e r m e n s c h e n s e i e n 295
Kapitel 11
d e r a r t primitiv gewesen, dass sie sich auch n a c h m e h r e r e n Schritten der genetischen „Veredelung" nicht n u r mit ihresgleichen, s o n d e r n auch n o c h mit d e n P r i m a t e n p a a r e n wollten. Die A u ß e r i r d i s c h e n hätten deshalb g r a u s a m e züchterische M a ß n a h m e n eingesetzt (Tötung aller „ m i s s l u n g e n e n Exemplare"), um die Evolution zu s t e u e r n u n d zu beschleunigen. Aus der Angst der U r m e n s c h e n vor d e n f r e m d e n Raumf a h r e r n seien viele M y t h e n e n t s t a n d e n , die letztlich i h r e n Niederschlag in d e n Religionsschriften f a n d e n . Diese G e d a n k e n sind scheinbar revolutionär, aber sie w u r z e l n imm e r noch i m Glauben, der Mensch s t a m m e v o n d e n Tieren ab. W e n n der M e n s c h f r ü h e r ein Tier war, m u s s t e n viele zufällige G e n m u t a t i o n e n stattfinden, d a m i t ein H o m i n i d e e n t s t a n d . Erich v o n Däniken erkann te die Unmöglichkeit der darwinistischen A n n a h m e n , blieb aber b e i m G r u n d k o n z e p t dieser Theorie s t e h e n u n d f ü h r t e die A u ß e r i r d i s c h e n als Vollzieher der Evolution ein. U n d diese A u ß e r i r d i s c h e n h ä t t e n d e n Hom i n i d e n u n t e r Todesstrafe verboten, sich mit d e n Tieren zu paaren, so wie Gott im Paradies d e m ersten M e n s c h e n p a a r verbot, v o n d e n Frücht e n eines b e s t i m m t e n Baumes zu essen. All diese G e d a n k e n ä u ß e r t e Erich von Däniken in s e i n e m zweiten Buch Zurück zu den Sternen - Argumente für das Unmögliche (1969). Mit d e m Untertitel b r a c h t e er z u m Ausdruck, dass das U n m ö g l i c h e der Evolutionstheorie g e m ä ß seiner Ansicht n u r d a n n nicht m e h r u n m ö g l i c h sei, w e n n m a n A u ß e r i r d i s c h e in die R e c h n u n g miteinbeziehe. U n d er f ü g t e die V e r m u t u n g h i n z u , dass die M e n s c h e n f ü r eine lange Zeit noch an ihrer v e r b o t e n e n vorm e n s c h l i c h e n Neigung festhielten u n d diese in h e i m l i c h e n Kulten auslebten. Diesem T h e m a w i d m e t e er ein ganzes Kapitel. Ü b e r s c h r i f t : „Von d e n Perversionen u n s e r e r Vorfahren". Der geschlechtliche Mensch-Tier-Kult, der im Altertum mit Vehemenz und Genuss geübt wurde, scheint mir wider besseres Wissen zelebriert worden zu sein. Kann das „bessere Wissen" von einer artgerechten Paarung nicht nur und ausschließlich von fremden Intelligenzen gekommen sein? Wurden die Erdbewohner, nachdem die „Götter" wieder abgereist waren, rückfällig? Und kam diese Rückfälligkeit einer Sünde, der Erbsünde, gleich? [...] Für unseren Gedankengang ist es wichtig zu wissen, dass nach sumerischen Aufzeichnungen die ersten Menschen aus Kreuzungen von Göttern und Erdenkindern hervorgegangen sein sollen...1 W i e als Ironie des Schicksals geschah es g e n a u in d e n Jahren, in d e n e n Erich v o n Dänikens erste Bücher erschienen, dass die Ufo-Forscher auf e i n e n n e u e n Aspekt des U f o - P h ä n o m e n s a u f m e r k s a m w u r d e n : Menschen b e g a n n e n zu berichten, sie seien v o n „grauen" A u ß e r i r d i s c h e n 296
Die „Götter" und die kosmischen Wurzeln der Menschheit
e n t f ü h r t u n d f ü r genetische E x p e r i m e n t e v e r w e n d e t w o r d e n , u n d gleichzeitig k a m es auch zu erste n E n t d e c k u n g e n v o n seltsam verstümmelten Tierleichen/ Hatte dies etwas m i t „von Dänikens Außerirdischen" zu t u n ? Verb a r g sich hier eine d u n k l e Paralleldimension? Tatsächlich d e u t e t e die vertiefte ufologische F o r s c h u n g in eine solche Richtung, w o d u r c h das U f o - P h ä n o m e n n u r n o c h rätselhafter w u r d e .
Sitchin: Verfälschung der sumerischen Quellen Erich v o n D ä n i k e n h a t t e bereits 1968 in s e i n e m ersten Buch, Erinnerungen an die Zukunft, die s u m e r i s c h e n u n d b a b y l o n i s c h e n M y t h e n e r w ä h n t u n d a r g u m e n t i e r t , die dort b e s c h r i e b e n e n Götter seien außerirdische R a u m f a h r e r („Astronautengötter") gewesen. W ä h r e n d er d e n Gedanken, Außerirdische h ä t t e n d e n M e n s c h e n d u r c h Genmanipulation geschaffen, offen als spekulativ bezeichnete u n d das meiste n u r in Frageform formulierte, trat schon bald ein a n d e r e r Autor - Zecharia Sitchin - auf, der dieses Szenario zur historischen Tatsache e r h o b u n d betonte, dies sei die verborgene, aber u r s p r ü n g l i c h e Aussage der biblischen u n d vor allem der s u m e r i s c h e n Schriften. Zecharia Sitchin ( 1 9 2 0 - 2 0 1 0 ) k o n n t e auf die Erfolgswelle v o n Erich v o n Däniken aufspringen, e r w ä h n t e diesen aber mit k e i n e m Wort, nicht e i n m a l im Literaturverzeichnis. Sein erstes Buch, The 12'h Planet, erschien 1976 u n d v e r k ü n d e t e im Untertitel: Eor thefirst time, proofthat establishes where, when, how, and why astronautsfrom another planet settled the earth and created Homo sapiens („Zum ersten Mal Beweise, die zeigen, wo, w a n n , wie u n d w a r u m A s t r o n a u t e n v o n e i n e m a n d e r e n Planeten die Erde besiedelten u n d d e n H o m o sapiens schufen"). In diesem u n d all seinen w e i t e r e n Büchern b e h a u p t e t e Sitchin, die S u m e r e r h ä t t e n „gewusst", dass e s i n u n s e r e m S o n n e n s y s t e m z e h n u n d nicht n u r n e u n Planeten gebe; diesen - h e u t e n o c h nicht e n t d e c k t e n G r o ß p l a n e t e n h ä t t e n sie Nibiru g e n a n n t u n d als d e n „zwölften Planeten" bezeichnet, da sie a u c h die S o n n e u n d d e n M o n d mitgezählt hätten. Des w e i t e r e n sei aus d e n s u m e r i s c h e n S c h r i f t e n zu e r f a h r e n , dass der Nibiru b e w o h n t sei, u n d z w a r v o n fortgeschrittenen m e n s c h e n ä h n lichen W e s e n , die R a u m f a h r t b e t r e i b e n u n d die Erde in regelmäßigen A b s t ä n d e n a u f s u c h t e n : i m m e r d a n n , w e n n der Nibiru i n E r d n ä h e komm e . Dieser Planet h a b e eine elliptische Bahn, die im r e c h t e n W i n k e l zur Bahn der a n d e r e n Planeten stehe, u n d seine Umlaufzeit d a u e r e r u n d 3 6 0 0 Jahre. Das sei a u c h der Grund, so Sitchin, w a r u m die h e u t i g e n A s t r o n o m e n diesen „zwölften Planeten" noch nicht entdeckt h ä t t e n .
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Kapitel 12
V e r m i s c h u n g v o n M y t h e n u n d P h a n t a s i e : Sitchins zentrale Theorie besagt, die in d e n sumerischen Schriften e r w ä h n t e n A n u n n a k i seien Außerirdische v o m „Planeten" Nibiru. Diese seien vor 4 5 0 0 0 0 Jahren z u m ersten Mal auf die Erde g e k o m m e n . Der Grund: Sie suchten nach Rohstoffen, insbesondere Gold (für die A u f r e c h t e r h a l t u n g der Atmosphäre auf d e m Nibiru). Sitchin beschreibt die außerirdischen A n u n n a ki als sehr menschenähnlich. Sie w u r d e n v o m Rohstoffabbau m ü d e u n d protestierten w e g e n der h a r t e n Arbeit, weshalb Enki, der A n f ü h r e r der Erdenmission, auf die Idee kam, die bereits existierenden primitiven U r m e n s c h e n genetisch zu modifizieren, um sie zu einer Sklavenrasse heranzuzüchten. Dies sei dadurc h bewerkstelligt worden, dass Enki die Gene des noch affenähnlichen V o r m e n s c h e n mit Anunnaki-Genen kreuzte. Enkis Halbbruder Enlil u n d der Vater der beiden, der Götterchef Anu, wollten die Menschen n u r als Sklaven sehen, w ä h r e n d Enki Gefallen an seiner S c h ö p f u n g f a n d u n d „seinen" Menschen günstig gesinnt war. Als Anu sah, dass sich eine große Katastrophe a n b a h n t e , entschied er, die rebellisch g e w o r d e n e n M e n s c h e n als missratenes Exp e r i m e n t der V e r n i c h t u n g zu überlassen. Enki jedoch w a r n t e einige wenige Menschen vor der Sintflut, u n d diese überlebten d a n k seiner Anweisungen (Bau einer geschlossenen Arche). Enki w u r d e nach der Sintflut v o n Anu u n d Enlil als Verräter beschimpft, aber es gelang ihm, die anderen Götter v o n den Vorteilen der Weiterexistenz der Menschheit zu überzeugen. In der Folge w u r d e n Menschen aus den direkten Genlinien der A n u n n a k i als Könige u n d Priesterfürsten eingesetzt, die im N a m e n der Götter die a n d e r e n Menschen zu U n t e r t a n e n machten. Dadurch seien das Königtum u n d die Religionen entstanden. 3 Auf diese W e i s e vermischte Sitchin echte Elemente der sumerischen M y t h e n mit seiner Theorie der Astronautengötter v o m Planeten Nibiru, die er als Begründer aller Religionen u n d Kulturen der W e l t darstellte. Dies tat er mit folgender Argumentation: Der Mensch wurde v o n d e n A n u n n a k i geschaffen, u n d das geschah in Mesopotamien. Deswegen w a r Mesopotamien das Labor („Garten Eden"), wo die ersten Menschen entstanden, u n d von dort gingen die Götter in die gesamte Welt u n d g r ü n d e t e n alle Kulturen: die ägyptische, die indische, die fernöstlichen, die amerikanischen usw. Jede Kultur u n d jede Religion, so Sitchin, gehe auf die Anunnaki, die g e n m a n i p u l i e r e n d e n Außerirdischen, zurück! In einem weiteren Schritt der V e r m i s c h u n g von Mythos u n d Phantasie setzte Sitchin einige der m e s o p o t a m i s c h e n Götter willkürlich mit d e n Planeten des S o n n e n s y s t e m s gleich u n d konstruierte daraus eine astronomische Geschichte, die zeigen soll, wie die Sumerer die Entsteh u n g der Erde, des E r d e n m o n d e s u n d des Asteroidengürtels beschrie298
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ben. N a c h d e m sich das S o n n e n s y s t e m n a c h m e h r f a c h e n Kollisionen einzelner Planeten in der h e u t i g e n F o r m eingependelt hatte, seien die A n u n n a k i mit Raketen auf die Erde g e k o m m e n . Sitchin sagt, das sum e r i s c h e W o r t Shu-Mu b e d e u t e „Rakete" u n d sei gleichbedeutend m i t d e m h e b r ä i s c h e n W o r t schem, das in der Bibel „fälschlicherweise" mit „Ruhm, Größe" übersetzt werde. Sitchin, e i n S u m e r o l o g e ? Sitchin bezeichnete sich selbst als Experten f ü r alte S p r a c h e n u n d als a n e r k a n n t e n Sumerologen. Fakt jedoch ist, dass er g e n a u das nicht w a r : Zecharia Sitchin ( 1 9 2 0 - 2 0 1 0 ) [...] wurde in der damaligen S S R [Sozialistischen Sowjetrepublik] Aserbaidschan geboren und wuchs im Gebiet
des Völkerbundmandats für Palästina (Mnndatory Palestine) auf. Er hat
einen Abschluss im Fach Ökonomie von der Universität London und arbeitete als Rediiktionsmitglied und Journalist in Israel. 1952 zog er nach New Y o r k . Während er als Verwaltungsbeamter für eine Frachtschifffirma arbeitete, lernte er autodidaktisch die sumerische Keilschriftsprache und besuchte mehrere archäologische Stätten. 4
Kritiker w i e s e n schon kurz n a c h d e m Erscheinen v o n Sitchins e r s t e m Buch darauf hin, dass dieser Autor in seiner „Übersetzung" v o n sumerischen W ö r t e r n g r u n d l e g e n d e Fehler m a c h e . Sehr bald d r ä n g t e sich der Verdacht auf, dass Sitchin gar nicht wirklich S u m e r i s c h beherrscht, s o n d e r n dass er seine angeblichen Ü b e r s e t z u n g e n d u r c h eine Veränd e r u n g u n d V e r d r e h u n g von bereits existierenden Ü b e r s e t z u n g e n erstellte. Dr. Michael Heiser ist ein Philologe u n d ein Experte des Sumerischen, der sich die M ü h e machte, alle B e h a u p t u n g e n v o n Sitchin zu p r ü f e n u n d kritisch zu k o m m e n t i e r e n / ' Sein Fazit: Die Fehler, die Sitchin bei seinem Umgang mit den alten Sprachen begeht, sind wahrhaft haarsträubend. Ich habe nachgewiesen, dass Sitchin nicht in der Lage ist, Aramäisch v o n Hebräisch zu unterscheiden oder einfache grammatikalische Eigenheiten des Hebräischen zu verstehen (z. B. Subjekt-Verb-Übereinstimmung)/'
Michael Heiser f o r d e r t e Sitchin öffentlich heraus, seine Sumerischk e n n t n i s s e u n t e r Beweis zu stellen, aber Sitchin ging der Möglichkeit, alle kritischen S t i m m e n zu widerlegen, k o n s e q u e n t aus d e m W e g . S u m e r i s c h ist eine eigene S p r a c h f a m i l i e u n d u n t e r s c h e i d e t sich v o n der akkadischen u n d b a b y l o n i s c h e n Sprache g e n a u s o w i e das heutige Finnisch u n d Ungarisch v o n d e n a n d e r e n e u r o p ä i s c h e n S p r a c h e n oder die e u r o p ä i s c h e n S p r a c h e n v o n Chinesisch. Sitchin v e r m i s c h t e diese S p r a c h e n jedoch willkürlich, ähnlich wie w e n n j e m a n d sagen w ü r d e : „Peking ist die chinesische Königsstadt, weil dort der König (king) re299
Kapitel 12
sidiert" o d e r „ B u d a p e s t h e i ß t so, weil d o r t f r ü h e r e i n m a l e i n e S e u c h e (Pest) w ü t e t e " . Die akkadische Sprache, mit ihren beiden Dialekten Babylonisch und Assyrisch, herrscht in gesprochener Form bis ins neunte vorchristliche Jahrhundert, als Schriftsprache sogar bis in hellenistische Zeit vor. Eine Zeit lang wird Sumerisch noch für religiöse u n d herrschaftliche Texte verwendet, u n d es finden sich zweisprachige Inschriften, später gibt es Perioden, in denen versucht wird, die tote Sprache Sumerisch wieder künstlich zu beleben. Einige sumerische Wörter finden ihren Weg ins Akkadische, umgekehrt finden sich auch im Sumerischen ein paar akkadische Lehnwörter. Von Struktur u n d Grammatik her sind die beiden Sprachen aber völlig verschieden, vergleichbar mit dem Unterschied von Deutsch und Chinesisch. Akkadisch als semitische Sprache und das isoliert stehende Sumerisch als agglutinierende Sprache gehören zwei verschiedenen Sprachfamilien an. 7
Keine v o n S i t c h i n s H a u p t t h e s e n ist h a l t b a r : N i b i r u ist k e i n z w ö l f t e r Planet. E s m a g vielleicht n o c h u n b e k a n n t e Kleinplaneten u n d T r a b a n t e n im S o n n e n s y s t e m geben oder sogar e i n e n „Planet X", a b e r d i e s e r h a t n i c h t s m i t d e m z u t u n , w a s die S u m e r e r als „Nibiru" b e z e i c h n e t e n . 8 Die A n u n n a k i s i n d k e i n e A u ß e r i r d i s c h e n , s o n d e r n z u G ö t t e r n h o c h stilisierte H e r o e n u n d K u l t u r b r i n g e r d e r Vorzeit. N i r g e n d w o i n d e n s u m e r i s c h e n S c h r i f t e n w e r d e n die A n u n n a k i m i t d e m W o r t N i b i r u i n V e r b i n d u n g g e b r a c h t o d e r als G o l d s c h ü r f e r beschrieben.^ Das a s t r o n o m i s c h e S z e n a r i o m i t d e n K o l l i s i o n e n e i n z e l n e r Planet e n , d i e z u r h e u t i g e n F o r m d e s S o n n e n s y s t e m s g e f ü h r t h a b e n sollen, e n t s p r a n g S i t c h i n s P h a n t a s i e u n d s t e h t n i r g e n d w o i n d e n s u m e rischen Darstellungen.10 Die a n g e b l i c h e D a r s t e l l u n g d e r S o n n e m i t d e n elf P l a n e t e n auf d e m Rollsiegel V A 2 4 3 ( V o r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m Berlin, Nr. 2 4 3 ) ist S i t c h i n s w i c h t i g s t e r „Beweis". D o c h d i e s e s Z e i c h e n stellt w e d e r d i e S o n n e n o c h d a s S o n n e n s y s t e m dar. 1 1 Das s u m e r i s c h e W o r t S h u - M u b e d e u t e t n i c h t „Rakete", g e n a u s o w e n i g w i e d a s h e b r ä i s c h e W o r t schem. W e n n S i t c h i n Bibelstellen m i t d e m W o r t schem zitierte, riss e r diese a u s d e m Z u s a m m e n h a n g u n d ließ d i e Satzteile, die n i c h t z u r D e u t u n g „Rakete" p a s s t e n , einf a c h weg. 1 2
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Die „Götter" und die kosmischen Wurzeln der Menschheit
Der Mensch, eine Sklavenrasse der „Götter"? Sitchin gelang es, seine Darlegungen der s u m e r i s c h e n Mythologie derart zu popularisieren, dass h e u t e die m e i s t e n Alternativ-Interessierten m e i n e n , „Sumer" u n d „die S u m e r e r " seien gleichbedeutend mit Sitchins Nibiru- u n d Anunnaki-Geschichten. Was Sitchin ü b e r die Inhalte der s u m e r i s c h e n Schriften schrieb, ist jedoch in vielen P u n k t e n r u n d w e g falsch. Seine W i e d e r g a b e der alten M y t h e n ist aber nicht „nur" verfälscht, s o n d e r n auch i r r e f ü h r e n d u n d gefährlich. Das v o n i h m propagierte Szenario besagt, der U r m e n s c h sei d u r c h Evolution aus einer Tierlinie e n t s t a n d e n u n d sei d a n n d u r c h genetische Eingriffe v o n Außerirdischen z u m H o m o sapiens m u t i e r t w o r d e n , u n d zwar z u m Zweck, Sklavenarbeit zu verrichten. Der M e n s c h ist in dieser Darstellung kein Lichtwesen, s o n d e r n ein evolviertes u n d g e n m a n i p u l i e r t e s Tierwesen m i t der B e s t i m m u n g , Sklave einer u n s i c h t b a r e n Elite zu sein! U n d in d e n Augen dieser Elite erwiesen sich die M e n s c h e n als ein m i s s r a t e n e s Experiment, weil sie b e g a n n e n , selbst zu d e n k e n u n d zu rebellieren. Deshalb seien vor r u n d 10 0 0 0 Jahren r u n d 9 5 % der Menschheit d u r c h die Sintflut eliminiert w o r d e n . So weit Sitchin. In der u n a u s g e s p r o c h e n e n W e i t e r f ü h r u n g dieses Szenarios ist auch der heutige M e n s c h ein m i s s r a t e n e s Experiment, w e s h a l b die „Intelligenzen" h i n t e r d i e s e m Szenario glauben, dass e r n e u t 9 5 % der Menschen zu eliminieren seien ... Die B e h a u p t u n g , der M e n s c h sei v o n „Göttern" als Sklavenrasse geschaffen w o r d e n , passt g e n a u zu solchen Elitevisionen, u n d Sitchin schuf e i n e n m o d e r n e n Mythos, der die H e r r s c h a f t s a n s p r ü c h e der „Götter" historisch legitimieren soll. Er präsentiert sie als u n s e r e Schöpfer u n d a u c h als u n s e r e k ü n f t i g e n Retter, wie er im letzten Band seiner „Chron i k e n des Planeten Erde" a n k ü n d i g t : The End of Days - Armageddon and the Prophecies ofthe Return (2007), dt. Apokalypse - Armageddon, die Endzeit und die Prophezeiung von der Wiederkunft (2007). Im Vorwort dieses Buches fragt Sitchin, „wie es k o m m t , dass u n s e r gegenwärtiges 21. J a h r h u n d e r t n a c h Christus so sehr d e m 21. J a h r h u n d e r t vor Christus ähnelt", u n d antwortet, dass wir h e u t e wie d a m a l s in einer Zeit des g r o ß e n U m b r u c h s leben, u n d zwar g e n a u in E n t s p r e c h u n g mit der „Messianischen Uhr", d e n Tierkreiszeichen, v o n d e n e n jedes r u n d 2 1 5 0 Jahre dauert. Im 21. J a h r h u n d e r t v. Chr. b e g a n n das Zeitalter des Widders, im 1. J a h r h u n d e r t v.Chr. das Zeitalter der Fische u n d im 21. J a h r h u n d e r t n.Chr. das Zeitalter des W a s s e r m a n n s : Diese drei für die Menschheit u n d ihren Planeten so einschneidenden Perioden - zwei in geschichtlicher Zeit (ca. 2 1 0 0 v.Chr. u n d um die Zeitenwende), eine in der nahen Z u k u n f t - s i n d eng miteinander ver-
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bunden; sie können nur in ihrer Wechselbeziehung zueinander verstanden werden. Die Gegenwart stammt von der Vergangenheit ab, die Vergangenheit ist die Zukunft. Alle drei wurden maßgeblich von MessiasErwartungen bestimmt [...J13 G e m ä ß Sitchin weilten die „Götter" im 21. J a h r h u n d e r t v.Chr. i m m e r n o c h auf der Erde u n d b e w i r k t e n e i n e n Atomschlag im N a h e n Osten: Das unheilvolle 21. Jahrhundert v.Chr. (...) gipfelte in einer unvergleichlichen Katastrophe, die von den Göttern selbst ausgelöst wurde - im Jahr 2024 v.Chr. [...] Der Einsatz von Atomwaffen gegen Ende des 21. Jahrhunderts v.Chr. ließ - man könnte sagen: „mit einem Knall" - das Zeitalter Marduks [das Widderzeitalter] anbrechen. [...] Die Veränderungen, die dieses Neue Zeitalter mit sich brachte, beeinflussen uns noch heute. 14 Sitchin vertritt die Ansicht, dass die A n u n n a k i noch bis ins Jahr 5 5 6 v.Chr. auf der Erde blieben. Dies sei der Z e i t p u n k t gewesen, als der Nibiru z u r ü c k k e h r t e : „Doch als sich die W i e d e r k u n f t des Planeten ereignete, erschien w e d e r A n u n o c h ein a n d e r e r der e r w a r t e t e n Götter. Tatsächlich geschah das Gegenteil: die Götter, die A n u n n a k i , verließen die Erde." 15 W i e viel an dieser V e r m i s c h u n g v o n Fakten, M y t h e n u n d Phantasie historisch w a h r ist, sei dahingestellt. W i c h t i g ist hier nicht so sehr die tatsächliche Geschichte an sich, s o n d e r n das, w a s die Vertreter der m e s s i a n i s c h e n P r o p h e z e i u n g e n f ü r die tatsächliche Geschichte halten. Sitchin b e t o n t in s e i n e m Endzeitbuch: „Eine Rückkehr der Anunnaki kann also auch unabhängig von der Rückkehr des Planeten stattfinden [...] Allem Anschein nach beabsichtigen sie eine Wiederkunft."16 U n d er fragt geheimnisvoll: Was wird die Wiederkunft für uns bedeuten, was wird sie mit sich bringen? Wird es ein friedliches Kommen, oder wird sie - wie zu Zeiten der Sintflut - das Ende bringen? Welche Prophezeiungen werden wahr? Die von einer messianischen Zeit, einer Wiederkunft, einem Neuanfang oder vielleicht einer katastrophalen Apokalypse, dem Ende der Welt, Armageddon ...17 Sitchin b e a n t w o r t e t diese Fragen nicht offen, aber der Titel seines Buches u n d all seine A r g u m e n t a t i o n s l i n i e n m a c h e n deutlich, dass i h m das Szenario der m e s s i a n i s c h e n I n t e r p r e t a t i o n der Apokalypse vorschwebte. W i e er bereits im Vorwort hervorhob, soll sein Buch „zeigen, w i e Vergangenheit, Gegenwart u n d Z u k u n f t in Jerusalem verschmelzen, d e m Ort des ,Bandes zwischen H i m m e l u n d Erde'". Aus Sitchins Sicht w e r d e n die Apokalypse, die Endzeit u n d A r m a g e d d o n auf die Wieder302
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k u n f t der Anunnaki hinauslaufen. „Wir befinden uns noch immer im Zeitalter der Fische. Die Wiederkunft, so deuten die Zeichen an, wird vor dem Ende des gegenwärtigen Zeitalters stattfinden."18
„Ancient Aliens" Die präastronautische Theorie ist heute weltweit bekannt. Millionen von Anhängern glauben an sie, u n d noch mehr halten sie zumindest f ü r plausibel. Erich von Dänikens Bücher w u r d e n in 28 Sprachen übersetzt und haben eine weltweite Gesamtauflage von 63 Millionen Exemplaren. 19 Sitchins Bücher w u r d e n in mehr als 25 Sprachen übersetzt, mit einer Gesamtauflage von schätzungsweise 10 Millionen Exemplaren. Obwohl seine Arbeiten in ufologischen u n d präastronautischen Kreisen sehr wohl auch kritisch betrachtet werden,* sind seine Theorien in diesen Kreisen allgegenwärtig u n d werden vielfach aufgegriffen. Autoren in aller Welt wiederholen Sitchins Theorien. 2009 lief in den USA im History Channel die Doku-Serie Ancient Aliens an u n d wird weltweit in vielen Sprachen ausgestrahlt. Ancient Aliens ist eine Wortprägung, die mittlerweile schon fast z u m allgemeinen Wortschatz gehört. In den aufwendig erstellten Folgen werden zahlreiche Rätsel der Vergangenheit präsentiert, u n d immer wieder wird suggestiv gefragt: „Konnten unsere primitiven Vorfahren so etwas herstellen? Oder bekamen sie Hilfe aus dem Kosmos? Haben Außerirdische Einfluss auf die Entwicklung der Menschheit genommen?" W a r u m greifen n u n auch große TVStationen Sitchins Theorien auf und unterstützen ihre Verbreitung? In all diesen Darstellungen werden manipulierende u n d kriegerische Götter mit Lichtwesen in einen Topf geworfen. Nur selten, w e n n überhaupt, wird eine Unterscheidung zwischen „Engeln" u n d „gefallenen Engeln" angedeutet. Eine solche Unterscheidung wäre aber durchaus angebracht. I m m e r h i n legitimiert Sitchin durch seine Geschichtsdarstellung die Genmanipulation u n d erhebt die genmanipulierenden Götter in den Status von Schöpfern. Für ihn sind die sumerischen Götter die Herren der Welt, die den Menschen schufen u n d von denen alle Weltkulturen abstammen. Damit untermauert u n d verkündet er den Machtanspruch dieser W e s e n u n d ihrer Vertreter. Manipulatoren w e r d e n mit Kreatoren verwechselt u n d als „Schöpfer der Menschen" * Erich von Dänikens Verein A . A . S . („Forschungsgesellschaft für/uchäologie, Astronautik und S E T I " ; S E T I , ist die Abkürzung für^Search for Extraterrestrial Intelligence") hat mehrere Mitglieder, die mit kritischen Veröffentlichungen und Vorträgen auf die Fehler und Fehldarstellungen in Sitchins Büchern hingewiesen haben. 303
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hingestellt. W e r d e n diese W e s e n i r g e n d w a n n w i e d e r sichtbar erschein e n ? Falls ja, w ü r d e i h n e n die jetzt s c h o n v o r h a n d e n e M e d i e n p r ä s e n z d e n Boden bereiten. Neben d e n g e n a n n t e n K r i t i k p u n k t e n ist die Präastronautik auch ein weiteres Beispiel, das zeigt, wie sogar k ü h n e P h a n t a s i e n nicht ü b e r die h e r r s c h e n d e n L e h r m e i n u n g e n , i n s b e s o n d e r e d e n Darwinismus, hina u s k o m m e n . Der W e g , der z u w a h r h a f t n e u e n E r k e n n t n i s s e n f ü h r t , g r ü n d e t i m Mut, ü b e r d e n D a r w i n i s m u s h i n a u s z u g e h e n u n d die naturalistischen P a r a d i g m e n z u k i p p e n . W e n n bereits die p r ä a s t r o n a u t i s c h e Alternative trotz ihrer Mängel u n d S c h w a c h p u n k t e eine vielfältige u n d breite U n t e r s t ü t z u n g erfährt, so ist zu hoffen, dass auch die Involution u n d die „Ancient Angels" (die Lichtwesen, die zu M e n s c h e n w u r d e n u n d die u r s p r ü n g l i c h e n Kulturen der Welt g r ü n d e t e n ) auf p r o m i n e n t e r Ebene thematisiert u n d diskutiert w e r d e n , bis h i n z u m History Channel u n d weiter.
Die g e h e i m e G e s c h i c h t e d e r M e n s c h h e i t W i e Psalm 82 u n d das Buch Genesis e r k e n n e n lassen, e n t h ä l t das Alte T e s t a m e n t v e r b o r g e n e I n f o r m a t i o n e n ü b e r das P r o g r a m m der Fremdb e s t i m m u n g u n d auch darüber, wie der M e n s c h diese F r e m d b e s t i m m u n g erkennen und überwinden kann. In der Vorzeit h a b e n sich Dinge ereignet, die bis in u n s e r e h e u t i g e Zeit w i r k e n - weltgeschichtlich u n d auch in u n s e r e r p e r s ö n l i c h e n Biographie. Gerade diese V e r g a n g e n h e i t w i r d sowohl v o n der materialistischen als auch v o n der religiös-fundamentalistischen Seite m i t Vehem e n z bestritten. So v e r s c h i e d e n diese Seiten äußerlich g e s e h e n sind, beide sind sich d a r i n einig, dass es keine prähistorischen K u l t u r e n geg e b e n hat. Die darwinistische Seite v e r n e i n t die Sintflut u n d b e h a u p t e t , f r ü h e r seien die M e n s c h e n primitiv gewesen. V o n der a n d e r e n Seite k o m m e n d , b e h a u p t e n die Kreationisten ebenfalls, dass es in der fern e n Vergangenheit keine H o c h k u l t u r e n gegeben habe. „Da w a r nichts", sagen sie, u n d zwar gar nichts, u n d aus d i e s e m Nichts (ex nihilo) h a b e Gott vor 7 0 0 0 Jahren das U n i v e r s u m u n d die W e l t geschaffen. Die vielfältige Spurensuche, die ich im vorliegenden Buch erst ansatzweise b e g o n n e n habe, lässt ein ganz a n d e r e s Geschichtsbild erkennen, b e r u h e n d auf der ganzheitlichen W i s s e n s c h a f t des Lebens: 2 0 Der M e n s c h e n t s t a n d u r s p r ü n g l i c h d u r c h eine Materialisation v o n Lichtwesen. Später w u r d e n diese U r e i n w o h n e r der Erde v o n a n d e r e n W e s e n , die d u r c h I n k a r n a t i o n u n d „Invasion" auf die Erde k a m e n , u n t e r w o r f e n u n d in die Dualität v o n Gut u n d Böse gezerrt. Sowohl die Lichtwesen als auch die Dunkelwesen g r ü n d e t e n K u l t u r e n u n t e r V e r w e n d u n g v o n 304
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Technologien, die uns heute weitgehend u n b e k a n n t sind. Von diesen Kulturen finden wir heute nichts mehr oder nur noch wenig, weil sich zyklisch große Naturkatastrophen u n d andere Umwälzungen ereigneten, durch die das Vorherige vernichtet, zugeschüttet oder sonstwie von der Erde entfernt wurde. Dies trifft auch f ü r die geistigen u n d kulturellen Umwälzungen zu, die vor 5000 Jahren z u m Abschluss k a m e n u n d in das dunkle Zeitalter mündeten. Aufgrund des absteigenden Dimensionswechsels war die Realität der höheren Welten nicht m e h r direkt wahrnehmbar, u n d die Menschen hatten - bis auf vereinzelte A u s n a h m e n - keinen direkten Kontakt mehr mit den Lichtwesen. Die Erde bot n u n die Möglichkeit, ein Leben als Mensch zu führen, ohne der Frequenz der höheren Welten entsprechen zu „müssen". Wie die Geschichte der letzten fünf Jahrtausende zeigt, wurde diese Möglichkeit auf Teufel k o m m raus u n d mittlerweile fast bis zum Gehtnichtmehr ausgenutzt. Umso dringlicher sind heute die Aufrufe der inkarnierten u n d nicht-inkarnierten Lichtwesen an die Menschen, die Zeichen der Zeit zu erkennen u n d den erforderlichen Bewusstseinswandel zu vollziehen.
Darstellungen aus medialen Quellen W e n n wir davon ausgehen, dass der Kosmos multidimensional u n d auf allen Ebenen „bevölkert" ist, gehört es durchaus in den Bereich des Möglichen, dass Menschen mit Wesen der höheren Dimensionen in Kontakt stehen oder von ihnen kontaktiert werden. Im Bereich des Channeling geschieht dies durch mediales Schreiben oder durch mediales Sprechen. Channeling ist heute - in unterschiedlichster Qualität - weit verbreitet u n d wird der Esoterik zugeteilt, ist aber v o m Prinzip her ein altes u n d auch natürliches Phänomen. Die biblische Formulierung „Und das Wort des Herrn erging an mich" (z.B. Jer 1,4; Ez 33,1) besagt nichts anderes, als dass diese Propheten als mediales Sprachrohr wirkten. Die neuzeitliche Phase von medialen Botschaften begann in den frühen 1950er Jahren, jedoch nicht in religiösen Kreisen, sondern in der damals neu entstandenen Ufo-Szene als Ergebnis von medialen (telepathischen) Kontakten mit außerirdischen Intelligenzen. 21 Der Schwerpunkt dieser f r ü h e n Botschaften war die W a r n u n g vor den Gefahren der militärischen Entwicklung, insbesondere vor den Atomwaffen. Obwohl außerirdische Stimmen genauso wie irdische ein Recht haben sollten, gehört zu werden, sind mediale Quellen keine Garantie f ü r „absolute" Wahrheiten. Jeder mediale Kontakt wird durch den Bewusstseinsfilter des Mediums gefärbt. Auffällig bei der mittlerweile nicht mehr überschaubaren Vielzahl von gechannelten Texten ist, dass 305
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sie gerade, w a s die E n t s t e h u n g des M e n s c h e n betrifft, unterschiedliche Darstellungen geben. Einige sind mit darwinistischen E l e m e n t e n v e r m e n g t , nicht w e n i g e greifen Sitchins Geschichten auf u n d s p r e c h e n von d e n A n u n n a k i u n d d e m Planeten Nibiru, sogar von e i n e m „nibiruanischen Rat v o n Außerirdischen", usw. Dies alles ist nicht ü b e r r a s c h e n d , d e n n C h a n n e l i n g ist i m m e r subjektiv. Mediale Texte w e r d e n nicht e i n f a c h innerlich v o n Gott oder von Lichtwesen diktiert. Vielmehr ist es so, dass die mediale Person die I n f o r m a t i o n telepathisch als „Gesamtpaket" in sich e m p f ä n g t u n d diese d a n n m i t eigenen W o r t e n ausformuliert, selbst w e n n sich die Person d e s s e n nicht b e w u s s t ist u n d meint, das Gesprochene bzw. Geschriebene seien direkte W o r t e v o n Gott, v o n Jesus, d e n Erzengeln usw. W a s medial g e s p r o c h e n u n d geschrieben wird, e n t s t e h t u n t e r der Inspiration des telepathischen Kontaktes, d e n n o c h w i r k t i m m e r der Einfluss der persönlichen, der kulturellen u n d der sprachlichen B e d i n g u n g e n des M e d i u m s mit. Das folgende Zitat s t a m m t aus e i n e m R o m a n , der m i t medial inspirierter Phantasie geschrieben w u r d e , f o r m u l i e r t als A u t o b i o g r a p h i e der s u m e r i s c h e n Göttin I n a n n a . Die Autorin hält Sitchins Bücher f ü r a u t h e n t i s c h e W i e d e r g a b e n der s u m e r i s c h e n M y t h e n u n d sagt in ihrer Version der Geschichte, der Nibiru sei ein künstlicher Planet, d e n Außerirdische v o n d e n Plejaden als Vorposten f ü r die Kolonisierung der Erde geschaffen h ä t t e n . Selbst w e n n Sitchins W i e d e r g a b e der sumerischen Keilschrifttexte a u t h e n t i s c h wäre, w ü r d e sich die Frage stellen, wie g l a u b w ü r d i g d e r e n Inhalte sind. Hierzu f i n d e n wir in diesem Buch e i n e n b e m e r k e n s w e r t e n Gedanken: „Wir sind nun schon fast eine halbe Million eurer Jahre auf und um Terra. Die Lulus [die durch Genmanipulation geschaffenen Menschen] fingen erst vor rund 5000 Jahren an, auf jenen Tontafeln über uns zu schreiben. (...) In früheren Zeiten konnten die Lulus viel mehr im Gedächtnis bewahren; doch ihre Wahrnehmung von uns als allwissende .Götter' war bloß die von uns vorgegebene. Sie waren gezüchtet, keine Fragen zu stellen, und die es taten, wurden zum Schweigen gebracht oder getötet. Wir brauchten Arbeiter und wollten die Lulus nicht als Gleichberechtigte; wir wiesen sie in die Schranken. Die Tontafeln enthielten nur, was wir den Schreibern niederzulegen erlaubten."22 Diese fiktive Aussage der s u m e r i s c h e n Göttin I n a n n a ist zweischneidig, weil sie in einer Pauschalisierung so v e r s t a n d e n w e r d e n könnte, dass alle heiligen Schriften u n d m e d i a l e n Texte d u r c h g e h e n d n u r manipulativen Zwecken dienen. Einmal m e h r zeigt sich, w i e wichtig die auf S. 31 u n d S. 2 9 l f . zitierte M a x i m e aus d e m Thessalonicher-Brief ist. „Prüfet alles, u n d das Gute behaltet" ist ein Appell an u n s e r e Eigen306
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verantwortung, d e n n was wir a n n e h m e n u n d ablehnen, ist abhängig von Kriterien. Welche Kriterien wir wählen, ist unsere Freiheit u n d unsere Verantwortung. Welchem Weltbild, welchen Glaubenssätzen, welchen Überzeugungen folge ich? Was die Entstehung u n d das Lesen religiöser Schriften u n d medialer Texte betrifft, so haben alle Beteiligten eine subjektive W a h r n e h m u n g , nicht nur die Menschen, sondern auch die Wesen der Lichtwelten u n d der Dunkelwelten. Aus beiden Welten melden sich Stimmen bei den Menschen, u n d beides sind aus der Sicht der Menschen höherdimensionale Kontakte. Das Erkennen der w a h r e n Natur einer Quelle („Unterscheidung der Geister") ist eine der n e u n göttlichen Geistesgaben, die in der Bibel erwähnt werden. 2 3 Zu diesen Geistesgaben gehören die „Weisheitsrede", die „Erkenntnisrede" u n d die „Rede aus Eingebung", also instruktives, inspiriertes u n d mediales Sprechen. Mit anderen Worten, Channeling kann ebenfalls eine göttliche Gabe sein. Nicht alle Außerirdischen sind negativ, wie religiöse Fundamentalisten meinen, u n d nicht alle sind nur positiv, wie gewisse Ufologen glauben u n d verkünden. Das Weltbild der Involution beinhaltet ebenfalls die Dimension außerirdischer u n d astraler Einflüsse in der Vergangenheit u n d Gegenwart, aber setzt sie in einen größeren Zusammenhang. Die Kommunikation mit den Lichtwesen war f ü r die Menschen während einer langen Zeit genauso selbstverständlich u n d natürlich wie die Kommunikation mit anderen Menschen. Wer in sich selbst ruht und mit der inneren Quelle verbunden ist, wird weder von irdischen noch von außerirdischen Stimmen beirrt. Manipulationen, Ideologien, Machtkämpfe usw. w u r d e n sowieso erst mit den späteren Zeitaltern Teil der Menschheitsgeschichte. Wahrhaft göttliche Botschaften erreichen uns aus irdischen Quellen genauso wie aus überirdischen, u n d sie alle erinnern uns daran, dass wir Menschen Teil der lichtvollen kosmischen Hierarchie u n d gleichzeitig gleichwertige Teile des Ganzen, Teile Gottes, sind. Auch die höchsten Lichtwesen sehen sich nicht als „höher" oder „besser" u n d w ü r d e n sich nie über andere erheben, denn sie wissen, dass die Aussage „Ich u n d der Vater sind eins" (Joh 10,30) f ü r alle Menschen gilt. Es ist das Ziel der Lichtwesen, dass sich die Menschen dessen bewusst werden: „Vater, Heiliger, beschütze sie durch deine göttliche Macht, damit sie eins werden, so wie du u n d ich eins sind." (Joh 17,11) W a r u m sind wir heute nicht mehr „eins"? Warum ist die Menschheit zerspalten und zersplittert? Wie kam es, dass die Menschen begannen, Gott zu instrumentalisieren u n d - auf der anderen Seite der Spaltung zu ignorieren oder zu b e k ä m p f e n ? W a r u m kam es, dass Menschen aufgrund von „Religion", „Rasse" und „Ideologie" zu Feinden w u r d e n ?
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„Das k o s m i s c h e Erbe" Es w ü r d e d e n R a h m e n des vorliegenden Buches sprengen, a u c h n u r die b e k a n n t e s t e n Channel-Bücher vorzustellen u n d aufzuzeigen, wo sie bei der Frage nach der H e r k u n f t des M e n s c h e n das Gleiche sagen u n d wo sie v o n e i n a n d e r abweichen. Ich m ö c h t e hier repräsentativ n u r ein Beispiel a n f ü h r e n , eines, m i t d e m ich m i c h sehr v e r b u n d e n f ü h l e : das Buch Das kosmische Erbe, das 2 0 0 1 im Govinda-Verlag veröffentlicht w u r d e . Die in d i e s e m Buch e n t h a l t e n e n Texte w u r d e n 1 9 9 2 / 9 3 iri d e n USA v o m u n b e k a n n t e n Tom H. Smith ( 1 9 4 2 - 1 9 9 3 ) medial niedergeschrieben, gelangten aber n o c h zu T o m s Lebzeiten zu mir. Kurz vor sein e m Tod s a n d t e e r m i r sein gesamtes unveröffentlichtes Werk, das f ü r m i c h d a d u r c h auch im persönlichen Sinn zu e i n e m „kosmischen Erbe" wurde. 2 4 O b w o h l diese Texte in einigen P u n k t e n w i e Science-Fiction anm u t e n u n d - wie alle Texte, ob „normale" oder mediale - v o m Bewusstsein des Autors geprägt sind, vermittelten sie mir wichtige I m p u l s e u n d Inspirationen, i n s b e s o n d e r e zur E r i n n e r u n g an die geistige H e r k u n f t des M e n s c h e n . Deshalb bezeichnete ich diese Texte im Untertitel als „Einweihung in die Geheimnisse u n s e r e r Her- u n d Zukunft". In Kapitel 6 h a b e ich im Z u s a m m e n h a n g m i t der m y t h o l o g i s c h e n Geschichte der Menschheit e r w ä h n t , w a r u m die Lichtwesen ü b e r h a u p t M e n s c h e n w u r d e n : u m jenen Seelen, die sich v o m Licht a b g e w a n d t h a b e n u n d d a d u r c h i n eine T r e n n u n g f i e l e n , die Möglichkeit z u geben, die Dunkelheit als Illusion zu e r k e n n e n u n d w i e d e r ins Licht zurückz u k e h r e n . Der u r s p r ü n g l i c h e Bruch u n d Sturz ereignete sich nicht auf der Erde, s o n d e r n in d e n Engelwelten. Die Erde hat jedoch eine bes o n d e r e Bedeutung, weil sie sich im Grenzbereich der Lichtwelten u n d der D u n k e l w e l t e n befindet. Seelen aus d e n Dunkelwelten k ö n n e n - im dritten u n d vierten Zeitalter - auf der Erde g e b o r e n w e r d e n u n d h a b e n als M e n s c h e n w i e d e r e i n e n f r e i e n Willen u n d d a m i t die Möglichkeit, z w i s c h e n Licht u n d Dunkelheit zu wählen. W e n n sie sich f ü r das Licht entscheiden, löst sich f ü r sie die Dunkelheit auf, wie w e n n sie nie existiert hätte. Im f o l g e n d e n Text wird dieser Jahrmillionen ü b e r s p a n n e n d e Schöpf u n g s p l a n mit ganz a n d e r e n W o r t e n u n d aus einer a n d e r e n Perspektive aufgerollt.* Was die Quelle betrifft, so sah u n d s p ü r t e T o m Smith, dass nicht ein einzelnes Lichtwesen, s o n d e r n ein Kollektiv v o n Lichtwesen * Wie im letzten Unterkapitel erwähnt, sind mediale Texte immer subjektiv gefärbt, weil sie durch den empfangenden Menschen „übersetzt" werden. Dies betonte auch Tom Smith, der seine Texte explizit als translations bezeichnete, wobei dieses englische Wort sinnigerweise dieselbe Vorsilbe hat wie „Transkommunikation" und „transzendent". 308
Die „Götter" und die kosmischen Wurzeln der Menschheit
sprach, u n d er n a n n t e diese Präsenz The Blend ofLoving Energies, w a s „Vereinigung/Bündelung liebender Energien" b e d e u t e t („Energien" ist hier ein S y n o n y m f ü r „Wesen, Individuen"). The Blend of Loving Energies k a n n als eine m o d e r n e , freie Ü b e r s e t z u n g des Begriffs „Elohim" g e s e h e n w e r d e n . Hier s p r e c h e n jedoch nicht die Lichtwesen, die zu M e n s c h e n w u r d e n , s o n d e r n diejenigen, die in d e n Lichtwelten blieben. Sie beschreiben aus ihrer Perspektive - d u r c h die ü b e r s e t z e n d e n wie u n d vor allem warum der M e n s c h entW o r t e von T o m Smith stand. In d e n D u n k e l w e l t e n existierten die negativen E m o t i o n e n , in d e n Lichtwelten die positiven, aber in der g a n z e n S c h ö p f u n g gab es damals n o c h kein W e s e n , das sowohl zu positiven als auch zu negativen E m o t i o n e n f ä h i g war. Eine solche K u l m i n a t i o n des f r e i e n Willens w a r n u r in der irdischen Welt möglich, w e s h a l b der Mensch auch k o s m i s c h g e s e h e n einzigartig ist. Die Z u s a m m e n f ü h r u n g der Gegensätze w a r notwendig, d a m i t die negativen E m o t i o n e n , vor allem Angst, Mangelgef ü h l u n d Gier, t r a n s f o r m i e r t w e r d e n k o n n t e n . N u r w e n n der M e n s c h a u c h das Potential zu n e g a t i v e n E m o t i o n e n in sich barg, k o n n t e n die Seelen aus d e n Dunkelwelten ü b e r h a u p t als M e n s c h e n i n k a m i e r e n , d e n n w ä r e der Mensch ausschließlich ein reines Lichtwesen geblieben, h ä t t e n sie nicht „Mensch" w e r d e n k ö n n e n . Salopp gesagt, das m e n s c h liche Dasein h ä t t e nicht ihrer W e l l e n l ä n g e e n t s p r o c h e n . Es w ä r e f ü r sie u n e r r e i c h b a r u n d a u c h „nicht auszuhalten" gewesen. Die Lichtwesen g i n g e n deshalb - wie in Kapitel 6 b e s c h r i e b e n - tiefer in die Materie hinein, u n d d u r c h die R e i n k a r n a t i o n k a m auch das Vergessen der f r ü h e r e n Leben h i n z u . Die M e n s c h e n s a h e n sich i m m e r weniger als überirdische Lichtwesen u n d i m m e r m e h r als irdische Wesen. Sie t a u c h t e n ein ins Hier u n d Jetzt der d r e i d i m e n s i o n a l e n Welt u n d w u r d e n voll Mensch, auch auf das Risiko hin, dass sie d a d u r c h beeinflussbar u n d a n g r e i f b a r w u r d e n . W e n n wir v o n d e n M e n s c h e n der f r ü h e r e n Zeitalter sprechen, sprechen w i r v o n u n s selbst. Die Vergangenheit der Menschheit ist unsere Vergangenheit. Die t r a u m a t i s c h e n E r f a h r u n g e n der f r ü h e r e n M e n s c h e n h a b e n deshalb auch m i t u n s zu t u n - u n d wollen in der h e u t i g e n Zeit geheilt u n d aufgelöst w e r d e n . W i r lebten einst in d e n paradiesischen Zeit e n der Erde u n d v e r f ü g t e n ü b e r u n s e r volles intuitiv-natürliches Wissen, das wir h e u t e in neuer u n d ganzheitlicher Form w i e d e r e n t d e c k e n k ö n n e n u n d w i e d e r e n t d e c k e n „müssen"...
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K a p i t e l 11
Der A n f a n g der Menschheit a u f d e r Erde
(aus: Das kosmische Erbe, S. 319f., 3 2 7 - 3 3 3 ) [Die ersten Menschen und die Entstehung der Dualität auf Erden] Die ersten Menschen waren in ihrem Denken sehr selbständig. Sie waren sich in jeder Hinsicht des Universums, in d e m sie lebten, bewusst, und es war ihr Wunsch, sich aus eigener Verantwortung heraus zu entwickeln und zu entfalten. Ihr einziges Lebensziel war, in Harmonie mit d e m Einen Schöpfer zu leben und auf ihre individuelle Weise die göttliche Liebe zu verwirklichen. Sie erkannten, dass sie als Spezies im Universum einzigartig, aber nicht allein waren. Sie wählten einen Entwicklungsweg innerhalb der Schwingung der dritten Dimension, da dies die Frequenz ihrer neuen Heimat, der Mutter Erde, war. Sie lebten in Verbindung mit Gott, der Quelle, mit der Sonne und mit den vielen anderen Energien des Universums, die damals gegenwärtig waren. Sie wussten, dass die Erde einen besonderen Platz im Herzen des Sonnensystems einnehmen sollte, und sie kannten auch den göttlichen Plan, der vorsah, dass die Erde eine Art Bibliothek oder Bewahrungsstätte von Informationen sein sollte - und dass den Menschen die Aufgabe zukam, die W ä c h t e r zu sein. Aber die Menschen erkannten auch, dass sie zuerst in eine höhere Dimension [der Erkenntnis] hineinwachsen mussten, bevor sie diese heiligen Pflichten erfüllen konnten. Und dies wollten sie tun. Sie konzentrierten sich deshalb darauf, alles Notwendige über sich selbst und die Erde zu erfahren. Dies waren nicht Menschen, die nach heutigem Ermessen fortgeschritten waren. Sie besaßen keine Technologie, und sie wollten auch keine. Sie verfügten über mehr, viel mehr. Sie konnten sich praktisch mit allen Ebenen und Welten des Universums verbinden. Sie hatten die Möglichkeit, jederzeit von überall Hilfe herbeizurufen, falls sie das wollten. Sie beherrschten das Wetter. Sie lebten in Harmonie mit der Erde und der gesamten Natur. Sie konnten andere Planeten aufsuchen, wenn es f ü r sie nötig war. Diese Harmonie und Offenheit jedoch zog die Aufmerksamkeit anderer Energien aus dem Universum auf sich. W i r nennen sie Schöpfergötter oder Wesen, die vom Einen Schöpfer gottähnliche Kräfte e m p f a n g e n hatten, sich dann aber vom Pfad des Lichts ab- und dem Pfad der Dunkelheit zuwandten. Die Energien der dritten Dimension waren f ü r sie sehr attraktiv, da sie eine g r o ß e Möglichkeit sahen, in dieser Welt ihre eigenen Überzeugungen und Ideen umzusetzen. Sie wussten, dass die Bewohner dieser Dimension viel leichter vereinnahmt und beherrscht werden konnten als die der höheren Dimensionen. Deshalb sandten sie ihre eigenen Vertreter auf die Erde, so wie es auch die W e s e n des Lichts vor ihnen getan hatten. [...] Eure Wissenschaft verwendet nicht die besten Werkzeuge, um die Vergangenheit zu ermessen und zu datieren. W a s sie verwendet, entspringt ihrem eigenen begrenzten Begriffsvermögen. Euch wird ein verzerrtes Bild der Vergangenheit vorgesetzt, damit ihr keine Verbindung zu den spirituellen Menschen und Tieren finden könnt, die auf der Erde gegenwärtig sind. Es ist der Wunsch der negativen Schöpfergötter, die Zeit der ersten Menschenexistenz auf Erden zu bestimmen. Sie wollen nicht, dass ihr erfahrt, wie es wirklich war: nämlich dass 310
Die „ G ö t t e r " und die k o s m i s c h e n W u r z e l n der M e n s c h h e i t
es schon Menschen gab, bevor sie mit ihren Kriegen die Erde übernahmen und euch als Spezies zu Untertanen machten. Ihr sollt auch nicht erfahren, dass alle Lebensformen auf diesem Planeten spirituell miteinander verbunden sind, einschließlich der Dinosaurier. Deswegen wollen sie euch von den anderen Lebewesen entfremden, auch von den frühen Menschen. Die frühen Menschen genossen vollständige Freiheit. Sie waren mit ihren Brüdern und Schwestern im Universum spirituell und telepathisch verbunden. Sie hätten um Hilfe bitten können, aber sie wollten selbst lernen und sich entwickeln. Sie hatten keine gesprochene Sprache oder Kommunikation - aber nicht, weil sie „stupide" und primitiv gewesen wären, sondern weil sie diese Form der Kommunikation nicht brauchten. Sie verständigten sich telepathisch. Sie wussten, dass sie mit ihren Brüdern und Schwestern im Weltraum immer verbunden waren. Sie hatten kein Bedürfnis nach einer verbalen Kommunikation. Ihr Hauptanliegen war es, sich physisch an den Planeten und an diese Dimension anzupassen. Sie besaßen keine Waffen, da sie keine Neigung zum Kämpfen hatten. Sie hatten keine Feinde. Sie lebten direkt von der Erde und aßen von der wunderbaren Üppigkeit, die die Erde großzügig in Form zahlloser Pflanzen und Früchte hervorbrachte. Die frühen Menschen - und in der Tat auch schon die allerersten Menschen, die auf der Erde erschienen - waren humanoid. Sie waren keine Menschen, so wie ihr sie heute kennt, und sie waren keine Außerirdischen, wie ihr sie euch vorstellt. Diese Individuen hatten freiwillig eine körperliche Gestalt angenommen, um als Menschheit auf dem neuen Planeten namens Erde leben und erblühen zu können. In verschiedener Hinsicht hätte man sie mit euren neugeborenen Kindern vergleichen können. Ein Kind, das auf die Welt kommt, muss ebenfalls lernen, in einer neuen physischen Gestalt zu leben. Dabei erinnert es sich nur allzu gut an sein spirituelles Selbst und hat Schwierigkeiten, sich zurechtzufinden. Auch die ersten Menschen, die direkt aus anderen Welten kamen, mussten sich an ein neues Umfeld anpassen, wobei sie auch lernen mussten, mit ihren Händen, Füßen und anderen Körperteilen so umzugehen, dass sie ihrer physischen Existenz richtig dienten. Sie wussten, wozu sie vor ihrer Ankunft auf der Erde fähig gewesen waren, genauso wie es auch ein Neugeborenes weiß. Nun mussten sie erkennen, dass sie vieles von dem, was sie vorher zu tun vermochten, nicht mehr tun konnten, da sich alle Bedingungen [die Gegebenheiten ihres Körpers sowie des planetaren Umfeldes] verändert hatten. Ihr seid geneigt, sie als primitiv zu bezeichnen. Wir jedoch würden sie als tapfer bezeichnen, da sie bereit waren, auf dramatische Weise von einer Ebene zu einer anderen überzuwechseln, in gewisser Hinsicht hinab zu einer niedrigeren Ebene. Sie waren freiwillig auf die Erde gegangen, aber dennoch brauchten sie verschiedenste Anpassungen. [...] Zuerst gab es nur diese Menschen auf der Erde. Aber eintausend jähre nach ihrer Ankunft kamen Menschenwesen, die nicht positiv waren, und siedelten sich an verschiedenen Orten der Erde an. Diese verhielten sich der Natur gegenüber und auch untereinander sehr aggressiv. Sie erzielten schnell „Fortschritte", da sie ihre Zivilisation ausbauten und Waffen erfanden, die sie gegeneinander einsetzten. Im Gegensatz zu den ursprünglichen Menschen ernährten sich diese 311
Kapitel 12
von Fleisch. Deshalb richteten sie ihre aggressive Schwingung auch gegen die Tiere, um sie zu jagen und zu töten. Dieses Verhaltensmuster brachte sie dazu, ihre Waffen und Methoden des Tötens zu verfeinern. Dabei machten sie auch einige andere Erfindungen, da sie eine zweite Verwendung für ihre Waffen entwickelten, nämlich in Form von Werkzeugen für Handwerk und Landbau. Die einsichtigeren Menschen hingegen lebten in Harmonie mit ihrer Umgebung und ernährten sich von den Gaben, die ihnen die Erde großzügig zur Verfügung stellte. Sie sahen keine Notwendigkeit, ausgeklügelte Werkzeuge herzustellen. Sie brauchten lediglich einige einfache Hilfsmittel und Behälter, um das zu ernten, was die Natur bereits von selbst hervorgebracht hatte. [...] [Die Entwicklung der Emotionen] Als die frühen Menschen auf der Erde ansässig wurden und sich entwickelten, begannen sie auch die Vielfalt ihrer menschlichen Emotionen zu erforschen. Das Universum brauchte eine Lebensform, die das volle Spektrum der Emotionen umfasste, und diejenigen, die sich als Menschen inkarnierten, hatten sich bereit erklärt, diese experimentelle Aufgabe zu verwirklichen. Auf anderen Planeten [Dimensionsebenen] waren bereits verschiedenste Emotionen ins Leben gerufen worden, wie Zorn, emotionales Leid, physischer Schmerz, Freude und Heiterkeit, aber nirgendwo waren all die bekannten Emotionen in eine einzige planetare Erfahrung vereint worden. Dies wurde erst möglich, als auf der Erde der Mensch mit seiner Ich-Identität ins Dasein kam. Die Erde wurde zur emotionellen „Metropole" oder Zentrale des Universums. Ihr denkt vielleicht, dass dies nichts Besonderes sei, da Emotionen für euch seit so langer Zeit, sogar schon seit vielen Leben, etwas Alltägliches sind. Für uns jedoch ist dies von höchster Wichtigkeit, da sich darin zeigt, welche Wirkung dies [die Zusammenführung der verschiedenen Emotionen in derselben planetaren Bevölkerung] auf die Ausrichtung und die Ebene eurer Liebe haben wird. Es ist gut möglich, dass diese Erfahrungen für das Universum einen neuen Impuls darstellen. Emotionen haben unterschiedlichste Ergebnisse hervorgebracht, einige sehr schöne und andere, die sich als negativ herausgestellt haben. Von Anfang an, seit ihrer Ankunft auf dem Planeten, mussten die frühen Menschen lernen, mit Emotionen umzugehen. Aber sie wurden nicht sogleich mit dem vollen Spektrum konfrontiert. Es vergingen mehr als eintausend jähre, bis es so weit war. Dies geschah nicht zufällig, denn die ersten Menschen mussten zuerst ihr physisches Dasein kennenlernen und weiterentwickeln, bevor sie in die nächste Phase des Lernens übergehen konnten. Die physischen Anpassungen waren für sie in doppelter Hinsicht wichtig: für ihr Überleben auf der Erde und auch für ihre Fähigkeit, mit dem spirituellen Selbst in Verbindung zu bleiben. Wir haben bereits erwähnt, dass die Schwierigkeiten der ersten Menschen, sich an die physische Form ihres Körpers und an ihre neue Umgebung zu gewöhnen, vergleichbar waren mit denen eines Neugeborenen. Sie wussten, wer sie in Wirklichkeit waren und wie ihr Leben ausgesehen hatte, bevor sie in die Existenz der dritten Dimension gekommen waren. Es dauerte einige Zeit, bis 312
Die „Götter" und die k o s m i s c h e n W u r z e l n der M e n s c h h e i t
sie diese Erinnerungen verarbeiten und bis zu einem Grad auch wegschieben konnten. Die ersten Menschen hatten zwar [bevor sie durch eine Verdichtung ihres Lichtkörpers auf die Erde gingen] ein „Training" erhalten, aber es konnte sie nicht vollständig auf die physische Existenz und die atmosphärischen Gegebenheiten vorbereiten, die sie dann antrafen, als sie wirklich auf die Erde kamen. Erinnert euch, dass die Erde damals sauber und rein war. Hätten diese Szenen auf einer Erde durchlebt werden müssen, wie sie sich heute präsentiert, wären die ersten Menschen unter dem Einfluss der dichten Schwingung und des Giftes im Wasser und in der Luft alle ums Leben gekommen. Ähnlich schwierig ist es heute für die Neugeborenen, die in eine solche Umwelt hineingeboren werden. Aber zumindest können sie sich während der Zeit der Schwangerschaft bereits bis zu einem gewissen Grad anpassen. Die ersten Menschen hatten keine solche Möglichkeit. Das war ebenfalls Teil ihrer Erfahrung, aber es war nichtsdestoweniger schwierig. Als diese frühen Menschen begannen, ihre Emotionen zu erforschen, wollten sie auch herausfinden, wie sich die verschiedenen Emotionen auf ihr Wesen auswirken. Sie waren entweder direkt auf die Erde gekommen oder durch den Geburtsvorgang, jedoch ohne ein verschleiertes Bewusstsein. Deshalb waren sie sich vollständig bewusst, wer sie waren. Im großen und ganzen war dies für sie ein enormer Vorteil, da es ihnen dadurch leichter fiel, die Konzentration auf ihren Weg gerichtet zu halten. Zuweilen war diese Bewusstheit auch ein Hindernis, vor allem dann, wenn sie erkannten, dass es ihnen nicht möglich sein würde, sich richtig zu entwickeln und zu entfalten, wenn sie absichtlich die vielen Lehren und Erfahrungen umgehen würden. Sie hatten sich ja bereit erklärt, diese zu durchlaufen und daran teilzunehmen. Der „Schleier", den wir erwähnten [im obigen Abschnitt: das verschleierte Bewusstsein, das die frühen Menschen noch nicht hatten], versinnbildlicht das Verbergen oder Unterdrücken des Wissens, wer ihr - spirituell gesehen - wirklich seid und warum ihr auf die Erde gekommen seid. Dieses Wissen gab den frühen Menschen Freiheiten, die ihr heute nicht mehr habt, nämlich seitdem dieser Schleier über die ganze Erde gelegt wurde, nachdem die Kriegsherren und Schöpfergötter der dunklen Seite die Herrschaft über den Planeten erlangt hatten. Dies geschah rund 200000 Jahre später, vor etwa 300000 Jahren.25 Die Menschen von heute sind dazu gebracht worden zu glauben, dies sei die Zeit, in der sich der Mensch auf der Erde entwickelt habe. In Wirklichkeit jedoch entspricht dies dem Zeitpunkt, als sich die Schöpfergötter daran machten, die DNS der damaligen Menschen zu verändern. Vor dieser Zeit waren die Menschen ganzheitliche Individuen gewesen, die sich ihrer spirituellen Verbindung mit der Erde, mit dem Universum und mit dem Einen bewusst waren. Das bedeutet, dass alle DNS-Stränge intakt waren. Das bedeutet auch, dass die Menschen ein einheitliches Gehirn hatten, das nicht in eine linke und eine rechte Hälfte aufgeteilt war. Dies war der Fall, bevor eure genetischen Strukturen angegriffen wurden, wodurch die Herrschaft, die andere Mächte über die Menschen anstrebten, ausgebaut und vertieft wurde. Als dies geschah, veränderte sich alles. Ihr könnt dies als den „großen Fall der Menschheit" bezeichnen. Damals 313
Kapitel 12
w u r d e ein Schleier über euch ausgebreitet. Jetzt ist die Zeit g e k o m m e n , diesen Schleier w i e d e r zu entfernen. W i r haben euch einen Einblick in die Geschichte der f r ü h e n M e n s c h e n gegeben. A n h a n d dessen könnt ihr vielleicht n a c h e m p f i n d e n , w e l c h e n „ K u l t u r s c h o c k " diese M e n s c h e n erlitten, als sie ihre E n t w i c k l u n g im P h y s i s c h e n begannen. Eure G e s c h i c h t s b ü c h e r w u r d e n geschrieben, um euch glauben zu m a c h e n , die ersten M e n s c h e n seien p r i m i t i v und ungebildet gewesen. W i r aber sagen euch, dass sie wesentlich m e h r w u s s t e n als die M e n s c h e n heute. Sie w u s s t e n z w a r nicht, w i e m a n ein A u t o m o b i l baut und lenkt, doch sie konnten mit den S t e r n e n und mit den W e s e n , die w e i t v o n der Erde entfernt sind, direkt k o m m u n i z i e r e n . S i e hatten keine technischen Anlagen und keine N a h r u n g s m i t t e l i n d u s t r i e , aber sie w u s s t e n , dass es nicht r a t s a m ist, den eigenen K ö r p e r und die U m w e l t zu vergiften. Sie hatten keine luxuriösen Häuser m i t Klimaanlage, aber sie w a r e n nicht a u f kleine, m e n s c h e n ü b e r f ü l l t e W o h n g e b i e t e beschränkt, und sie f ü h l t e n sich in allen klimatischen Gegebenheiten w o h l . I m Gegensatz z u d e m , w a s die W i s s e n s c h a f t l e r euch w e i s m a c h e n w o l l e n , kannten diese f r ü h e n M e n s c h e n keine K r a n k h e i t e n . Sie w u s s t e n , dass die Menschen diese Störungen selbst erzeugen, u n d sie zogen es vor, dies alles nicht zu erzeugen. W e n n f ü r sie die Z e i t des Hinübergehens k a m , sandten sie einfach ihren Geist hinaus a u f seinen W e g . Sie starben nicht an K r a n k h e i t e n . Ihr Herz hörte e i n f a c h a u f z u schlagen. W a n n i m m e r sie erkannten, dass e s Zeit w a r z u gehen, gingen sie. U n d ihr glaubt, ihr seid fortgeschrittener als diese „primitiven" M e n s c h e n ? W i r sind anderer M e i n u n g . W i r v e r a b s c h i e d e n uns nun. W i r lieben euch. W i s s t , viele von euch w a r e n diese f r ü h e n M e n s c h e n - nur, dass ihr es vergessen habt. W i r lieben den E i n e n S c h ö p f e r von uns allen. -
The
Blend
ofLoving
Energies
( 2 2 . Juni 1 9 9 3 )
Die U r e i n w o h n e r d e r E r d e u n d die I n v a s o r e n W a s hier aus medialer Quelle beschrieben wurde, m ü s s t e durch weitere
parapsychologische
Forschungen
vertieft
und
erweitert werden,
a u c h ü b e r d i e S p u r d e r R e i n k a r n a t i o n (S. l l l f f . ) . D a s Bild, d a s s i c h a b zeichnet, entspricht aber in vielen P u n k t e n d e m , w a s sich d u r c h die M y t h e n der Welt u n d durch die archäologischen u n d genetischen Spur e n r e k o n s t r u i e r e n lässt. D e r M e n s c h ist e i n geistiges W e s e n , u n d d i e vielen Unmenschlichkeiten, die sich in d e n letzten Jahrhunderten u n d Jahrtausenden auf der Erde zugetragen h a b e n , w a r e n nicht einfach Zufall u n d a u c h n i c h t g r u n d l o s . W i e in Kapitel 6 b e s c h r i e b e n , findet die S c h e i d u n g d e r Geister bereits auf d e n h o h e n E b e n e n des K o s m o s statt, nicht erst auf der Erde. W a s auf der Erde geschieht, hat U r s a c h e n in d e n unsichtbaren Welten u n d steht i m m e r in höheren Z u s a m m e n h ä n g e n . Die kosmische „Vorgeschichte" wird v o n u n s M e n s c h e n auf der dich-
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Die „Götter" und die kosmischen Wurzein der Menschheit
testen u n d „untersten" Stufe der materiellen Hierarchie ausgetragen, bis in die letzte Konsequenz u n d i m m e r mit d e m Ziel der Heilung u n d Versöhnung. „Wie oben, so unten", lautet das hermetische Prinzip, oder in biblischen Worten: „Wie im Himmel, so auf Erden." „Dein Wille geschehe" bedeutet, dass die göttliche H a r m o n i e des Himmels auch auf der Erde Realität w e r d e n soll. U n d zu diesem Zweck w u r d e n die Lichtw e s e n Menschen. Engel u n d gefallene Engel - um diese religiösen Begriffe zu verw e n d e n - sind Schöpferwesen u n d bleiben es, auch w e n n sie auf der Erde inkarnieren. W e n n gewisse Lichtwesen in d e n h ö h e r e n Welten entdecken, dass sie Schattenwelten erschaffen können, u n d dies d a n n auch tun, weil sie die Schattenwelten f ü r h ö h e r e Realitäten halten (S. 143), t r e n n e n sie sich v o n der Quelle, so wie Dunkelheit sich v o m Licht trennt, u n d m ü s s e n deshalb f r e m d e Energien „jagen" gehen. U n d so k a m e n sie auf die Erde, wo sich i h n e n die Möglichkeit bietet, sich wieder f ü r das Licht zu entscheiden. Das Entscheidende dabei ist die Motivation. Denn Licht ist attraktiv, auch f ü r W e s e n der Dunkelheit. Licht k a n n Dunkelheit auflösen, weshalb die Versuchung besteht, n u r aus M a c h t g r ü n d e n ins Licht gehen zu wollen. „Wenn Licht m e h r Macht gibt als Dunkelheit, d a n n will ich ebenfalls ein Lichtwesen sein." M a n will ins Licht gehen, aber nicht w e g e n der Auflösung der eigenen i n n e r e n Schatten, sondern f ü r die eigene Macht u n d Selbstprofilierung. Dies bedeutet, dass m a n f ü r sich geistige Kräfte u n d Hellsichtigkeit erzwingen will, dass m a n sich selbst - individuell oder kollektiv - als etwas Besonderes sieht, als Retter der Welt oder Richter der Welt, usw. Weil das w a h r e Licht jedoch nie aus der Dunkelheit herau s entsteht, ist dieses e r z w u n g e n e Licht kein wirkliches Licht. Dies gilt f ü r die Bereiche der Esoterik u n d Religion genauso wie f ü r die Treibkräfte hinter der heutigen Politik u n d Kriegsführung.
Die P s y c h o l o g i e d e r L i c h t w e s e n
W e n n Menschen aus e i n e m Bewusstsein der Spaltung heraus Gleichgewichte brechen u n d u n g u t e Kettenreaktionen auslösen, k ö n n e n in der Folge auch lichtvolle M e n s c h e n in den Strudel der Ereignisse hineingezogen w e r d e n u n d Teil der Karma-Kettenreaktionen w e r d e n (S. 148). Die p r i m ä r e n Täter (Asuras) sehen jedoch - solange sie ihre Mentalität beibehalten - in nichts, was sie tun, etwas Falsches. Sie h a b e n f ü r alles eine Rechtfertigung, auch philosophisch, i n d e m sie sagen, Krieg sei notwendig, um Frieden zu schaffen; o h n e Krieg u n d o h n e Gegensätze k ö n n e es keinen Fortschritt geben, usw. (mehr dazu im Anhang). Sie k e n n e n kein wirkliches Schuldbewusstsein; schuld sind i m m e r die
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Kapitel 12
a n d e r e n . Mit ihrer Mentalität d r e h e n bzw. v e r d r e h e n sie die Dinge so, dass sie i m m e r „im Recht" sind, selbst w e n n es d a r u m geht, Kriege zu f ü h r e n . * D e m g e g e n ü b e r t e n d i e r e n die Lichtwesen als M e n s c h e n z u m Gegenteil: Sie h a b e n das Gefühl, allen etwas zu schulden, u n d k ö n n e n sich deshalb n u r schlecht abgrenzen. Ebenso h a b e n sie oft das Gefühl, nicht „gut genug" zu sein u n d „an allem" schuld sein. D e m z u g r u n d e liegt w i e d e r u m das Gefühl, versagt zu h a b e n - was in e i n e m S i n n sogar s t i m m t , weil sie bei d e n u r s p r ü n g l i c h e n Übergriffen nicht neutral geblieben sind, s o n d e r n „menschlich" reagierten. Sie w a r e n O p f e r u n d f i e l e n i n ein O p f e r b e w u s s t s e i n . Sie w u r d e n verletzt u n d m u s s t e n n u n lernen, mit diesen Verletzungen - u n d m i t d e n Tätern - u m z u g e h e n . Die U r e i n w o h n e r der Erde u n d diejenigen, die später k a m e n u n d die Übergriffe starteten, u n t e r s c h i e d e n sich wie Licht u n d Dunkelheit. Doch die Lichtwesen w u r d e n z u Menschen, u m e b e n j e n e T r e n n u n g z u ü b e r b r ü c k e n u n d aufzulösen. I m Lauf der Jahrtausende v e r m i s c h t e n sich die verschiedenen Lebenswege, u n d h e u t e h a b e n beide viel zu l e r n e n u n d voneinander zu lernen. Die O p f e r d ü r f e n lernen, w i e d e r in ihre eigene Kraft z u k o m m e n u n d sich v o n d e n E i n i m p f u n g e n negativer P r o g r a m m i e r u n g e n zu lösen. Die Tater d ü r f e n lernen, ihre i n n e r e n S p a l t u n g e n u n d Blockaden z u ü b e r w i n d e n u n d sich d e m w a h r e n Licht zu ö f f n e n . Im e i n e n oder a n d e r e n S i n n ist f ü r alle ein symbolisches Erwachen angesagt, u n d die E r i n n e r u n g „Ihr seid Lichtwesen" ist hier sowohl Weckruf als auch I n s p i r a t i o n - u n d ein Schlüssel z u m Bewusstsein der n e u e n Zeit.
* Diese Mentalität wird auch im Ihr-seid-Götter-Psalm mit einer markanten Formulierung erwähnt und beklagt: „Aber sie lassen sich nichts sagen und sehen nichts ein, sie bleiben auf ihrem Pfad der Finsternis." (Psalm 82,5) 316
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Theistische Zeit für das aus diesem und für die
Mysterienschulung bedeutet: Zeit für Zeitloses, wirklich Bewegende, Zeit für all die Themen, die spirituellen Urgrund heraus für unser Leben Zukunft der Menschheit - relevant sind.
[Dies] ist die hohe Schule der ganzheitlichen Spiritualität, denn im Labyrinth von Religion und Esoterik haben wir es nicht mehr mit materialistischen Weltbildern zu tun, sondern mit Dualismus, Monismus, Gnosis, Deismus usw. Wer kein materialistisches („naturalistisches") Weltbild vertritt, geht von der Realität des,,Übernatürlichen" aus, vertritt also im weitesten Sinn ein metaphysisches Weltbild. Aber „metaphysisch" ist noch nicht gleichbedeutend mit ganzheitlich. Wie können wir die vielen religiösen und esoterischen Weltbilder unterscheiden, wo sie doch in vielem so ähnlich klingen? Was sind die philosophischen Grundlagen, was die Lehren und was die Geheimlehren dieser unterschiedlichen Richtungen ?1
Halbe und ganze Wahrheiten Warum Polarität und Dualität nicht dasselbe sind Einheit, Polarität, K a r m a - diese e i n f a c h e n u n d doch k o m p l e x e n Them e n k ö n n e n auf unterschiedliche Weise erklärt w e r d e n . G r u n d l e g e n d s i n d hier zwei Sichtweisen zu u n t e r s c h e i d e n , die der atheistischen/ m o n i s t i s c h e n Esoterik u n d die der theistischen (ganzheitlichen) Spiritualität. W e r d e n die g e n a n n t e n T h e m e n nicht ganzheitlich v e r s t a n d e n , f ü h r t dies zu Ansichten wie: Gut u n d Böse seien v o n e i n a n d e r abhängig, alles sei eine n o t w e n d i g e E r f a h r u n g , weshalb es letztlich keine Schuld u n d kein U n r e c h t gebe, d e n n „alles ist eins", „alles ist gut". Intuitiv vers t e h e n wir natürlich, was m i t „alles ist eins" g e m e i n t ist, doch in der h e u t i g e n Zeit, wo die Intuition vielfach v e r d r ä n g t oder m e n t a l ü b e r t ö n t wird, k a n n es schnell geschehen, dass die Klarheit des W i s s e n s u n d Gew i s s e n s verwischt wird, nicht zuletzt auch in machtpolitischen Kreisen.
Teil 1: Theistische und atheistische Esoterik Ganzheit = Nondualität + Individualität Auch i n d e n atheistischen F o r m e n v o n Esoterik w i r d m a n c h m a l v o n „Gott" gesprochen, u n d das m a g v e r w i r r e n d sein. W e n n ein Weltbild Gott beinhaltet, wie k a n n es d a n n atheistisch sein? Die e n t s c h e i d e n d e Frage lautet hier natürlich: W a s versteht m a n u n t e r „Gott"? Die atheistische Esoterik sagt, Gott sei die „Einheit" u n d n u r die Einheit sei Realität, was bedeutet, dass alles, w a s nicht „Einheit" ist, Illusion ist. M a n glaubt, alles Relative sei Illusion, alles Individuelle sei Illusion, vor allem sei die U n t e r s c h e i d u n g v o n Gut u n d Böse Illusion! Dies sind Auszüge aus den Unterlagen zu meinen Seminaren über die Bücher Einheit im Licht der Ganzheit - Orientierung im Labyrinth von Religion, Erleuchtung und New Age (2011) und Der radikale Mittelweg - Überwindung von Atheismus und Monotheismus (2009). 319
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D e m g e g e n ü b e r b e t o n t das theistische Verständnis, dass Gott nicht n u r „Einheit", s o n d e r n GANZHEIT ist. Ganzheit u m f a s s t sowohl die Einheit als auch die Vielheit, sowohl Nondualität als auch Individualität*. N o n d u a l i t ä t bezieht sich auf die Einheit aller Energie, „Einheit" hier im Sinn v o n Totalität/Gesamtheit aller Energie, u n d weil die Gesamtheit der Energie u n e n d l i c h ist, bezieht sich die Nondualität auch auf die Unendlichkeit. I n d i v i d u a l i t ä t bezieht sich auf die Einheit des Bewusstseins, „Einheit" hier im Sinn v o n Unteilbarkeit/Verbunden-Sein allen Bewusstseins, u n d weil Bewusstsein ewig ist, bezieht sich die Individualität auch auf die Ewigkeit, die Realität jenseits von Zeit u n d Raum. Das Zeitlose u n d R a u m l o s e ist jedoch keine abstrakte, leere Einheit, s o n d e r n die E i n h e i t / V e r b i n d u n g des absoluten u n d des relativen Bewusstseins. Geistig sind wir alle v e r b u n d e n („eins") u n d d e n n o c h individuell, sonst wäre dies keine V e r b u n d e n h e i t , s o n d e r n eine abstrakte, v e r s c h m o l z e n e Einheit. Einheit des Bewusstseins b e d e u t e t daher, dass wir nicht n u r u n t e r e i n a n d e r (im Relativen) v e r b u n d e n sind, s o n d e r n auch u n d zuallererst mit d e m Ganzen, d e m Absoluten, d e n n wir sind, religiös gesprochen, Teile Gottes. M o n i s m u s bedeutet, dass die Einheit abstrahiert u n d verabsolutiert w i r d : „Alles ist eins." Einheit w i r d m i t Ganzheit gleichgesetzt, Nondualität mit Individualität u n d letztlich auch das Relative mit d e m Absoluten. W i r sollten also u n t e r s c h e i d e n zwischen einer ganzheitlichen Spiritualität u n d d e n v e r s c h i e d e n e n F o r m e n v o n Einheitslehren (Lehren, die die Einheit verabsolutieren). W e n n m a n nicht die Ganzheit, s o n d e r n n u r die Einheit als Realität sieht, f ü h r t dies zu e i n e m einseitigen, unvollständigen Verständnis v o n Dualität, Polarität u n d Einssein.
Beispiele für monistische Lehren W e n n m a n a m A n f a n g einer R e c h n u n g einen Fehler macht, setzt sich der Fehler fort u n d vergrößert sich, selbst w e n n m a n - n a c h d e m anfänglichen Fehler - richtig weiterrechnet. Der Fehler am A n f a n g , d e n der M o n i s m u s begeht, ist, dass er nicht zwischen Einheit u n d Ganzheit unterscheidet, s o n d e r n beides gleichsetzt. In der Fortsetzung dieses Fehlers w i r d d a n n auch nicht zwischen Polarität u n d Dualität unterschieden (beide Begriffe w e r d e n im Folgenden definiert).
* Individualität: „unteilbares Sein und Bewusstsein", von lat. in- als Verneinung und dividere, „teilen". 320
Halbe und g a n z e W a h r h e i t e n
Beginnen wir mit vier Zitaten zur Veranschaulichun g der Trugschlüsse, die e n t s t e h e n , w e n n m a n „Einheit" monistisch verabsolutiert. M a n meint, Gut u n d Böse seien eine polare Einheit u n d seien nicht zu t r e n n e n , weil „alles eins" sei. Weigere ich mich auszuatmen, so kann ich auch nicht mehr einatmen. Nehme ich den negativen Pol des elektrischen Stroms weg, so verschwindet auch der positive Pol. Genauso bedingt der Friede den Krieg, das Gute erzwingt das Böse, und das Böse ist der Dünger des Guten. [...] Alle Dinge sind an sich völlig wertfrei und neutral. Die Einstellung des Menschen macht aus ihnen erst Gegensätze der Freude und des Leids.2 S t i m m t das, w a s hier gesagt w i r d ? Bedingt Friede d e n Krieg? Erzwingt das Gute das Böse? Ist alles „völlig w e r t f r e i u n d neutral"? Das w ü r d e bedeuten, dass auch jeder Betrug u n d jede Gewalttat an sich „völlig wertfrei u n d neutral" wäre. Solche u n d i f f e r e n z i e r t e n Einheitslehren f ü h r e n zu einer „dialektischen" A r g u m e n t a t i o n , die besagt, dass Gut u n d Böse nicht zu t r e n n e n seien; o h n e Krieg, Revolutionen, Gewalt usw. gäbe es k e i n e n Fortschritt u n d keine Entwicklung. Allein unsere Überlegungen zum Polaritätsgesetz führen zu der Konsequenz, dass Gut und Böse zwei Aspekte ein und derselben Einheit und daher in ihrer Existenz voneinander abhängig sind. Das Gute lebt vom Bösen und das Böse lebt vom Guten - wer absichtlich das Gute nährt, nährt unbewusst das Böse mit. 3 Natürlich b e t o n e n alle, die solche Einheitslehren vertreten, dass d a m i t keinesfalls ein willkürliches Verhalten des M e n s c h e n legitimiert werde. Gleichzeitig sagen sie jedoch, dass alles „an sich völlig w e r t f r e i u n d neutral" sei, also auch Lüge, Mord, Terror, Krieg usw. Dies w i e d e r u m bedeutet, dass es letztlich kein U n r e c h t u n d auch nichts Böses gibt - u n d g e n a u das g l a u b e n viele Vertreter der Machtelite a u f g r u n d ihres okkulten Hintergrundes. „Unrecht ist im Grunde genommen nur ein subjektives Erlebnis. Objektiv gibt es das nicht. [...] weil es das Gute und das Böse, die sich als zwei Prinzipien gegenüberstehen, gar nicht gibt. [...] Es gibt keine Schuld oder Sünde. [...] Das heißt, Sünde hat mit objektiven Handlungen nichts zu tun, nur mit subjektiven. Es geht um das Bewusstsein."4 Diese Lehren sind nicht u n w a h r , sie sind halbwahr, u n d das m a c h t die V e r w i r r u n g n u r noch größer. Alles sei eins u n d deshalb „wertfrei". Dass w i r das Böse als böse w a h r n e h m e n , sei „nur ein subjektives Erlebnis" weil es das Gute u n d das Böse „gar nicht gibt"! W a r u m ? Weil das Absolute n u r eine abstrakte Einheit sei. U n d w e n n diese „Einheit" auch n o c h 321
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als „Liebe" b e z e i c h n e t w i r d , l a u t e t d e r n ä c h s t e m o n i s t i s c h e T r u g s c h l u s s , alles e n t s t e h e a u s „Liebe", s o g a r Kriege: Es wird davon gesprochen, Schuld abzutragen. Schuld abzutragen würde voraussetzen, dass diese Schuld wirklich ist. Es gibt nichts abzutragen. [...] Es gibt kein Konzept von Liebe, das der Geist erfassen könnte. Sobald du dir auch nur die geringste Vorstellung von dem machst, was Liebe ist, musst du eine Vorstellung davon haben, was sie nicht ist oder was sie nicht darf. Liebe ist, dass Kriege geführt werden, und Liebe ist, dass Frieden ist. [...] Liebe hat nichts mit irgend etwas in der Persönlichkeit zu tun. Sie hat nichts Individuelles. Sie hat nichts mit Beziehung zu tun. Aus Liebe entsteht alles, was entsteht. 5 I n d i e s e r Art v o n P h i l o s o p h i e v e r l i e r t d a s W o r t „Liebe" jede B e d e u t u n g u n d ist n i c h t s a n d e r e s als e i n a b s t r a k t e s intellektuelles K o n s t r u k t , wesh a l b b e t o n t w i r d , „Liebe" k ö n n e n i c h t b e s c h r i e b e n u n d n i c h t d e f i n i e r t w e r d e n - u n d h a b e „nichts mit Beziehung zu tun"! H i e r sei die Frage e r l a u b t , w i e die M e n s c h e n sich f ü r d a s Gute, f ü r die W a h r h e i t u n d d i e G e r e c h t i g k e i t e i n s e t z e n k ö n n e n , * w e n n sie glaub e n , e s g e b e k e i n e S c h u l d u n d k e i n U n r e c h t ? Das Böse sei i n „ W a h r h e i t " g a r n i c h t böse, s o n d e r n n o t w e n d i g , weil e s d a s G u t e f ö r d e r e , u n d sogar Kriege e n t s t ü n d e n a u s „Liebe"... I n t u i t i v s p ü r e n die m e i s t e n M e n s c h e n , d a s s b e i s o l c h e n A n s i c h t e n e t w a s n i c h t s t i m m e n k a n n . Das F o l g e n d e ist d i e p h i l o s o p h i s c h e Darleg u n g , w a r u m diese I n t u i t i o n s t i m m t .
Wenn Menschen sich als Gott sehen W e n n i n d e n G e h e i m l e h r e n d e r a t h e i s t i s c h e n Esoterik v o n „Gott" ges p r o c h e n w i r d , ist d a m i t e i n e a b s o l u t e E i n h e i t g e m e i n t : e i n a b s t r a k t e s , n e u t r a l e s Total v o n Energie, d a s w e d e r B e w u s s t s e i n n o c h W i l l e n h a t . Dieser „Gott" ist b e w u s s t - l o s u n d willen-los. Der M e n s c h j e d o c h hat Bew u s s t s e i n u n d W i l l e n u n d k a n n die M a t e r i e n a c h s e i n e n e i g e n e n W ü n s c h e n f o r m e n . I n d i e s e m W e l t b i l d ( M o n i s m u s ) h a t Gott k e i n B e w u s s t sein u n d keinen Willen, aber der M e n s c h hat Bewusstsein u n d Willen, also ist d e r M e n s c h m e h r als Gott. Oder, p r a k t i s c h g e s p r o c h e n : er, d e r „erleuchtete" M e n s c h , ist Gott. 6 Dies ist die a t h e i s t i s c h e D e f i n i t i o n v o n * Eine Art, wie sich jeder Mensch für diese Ziele einsetzen kann, ist das „Sicheinstellen" (S. 77t.). Die Kraft für die innere Verbindung mit der göttlichen Quelle kommt aus dem klaren Fokus auf das Gute und das Wahre, und gerade diese Klarheit wird durch die hier beschriebenen Halbwahrheiten zerstört. Halbwahrheiten führen zu Halbherzigkeit, vor allem hinsichtlich der „radikalen" Entscheidung für das Gute und der Abgrenzung vom Gegenteil. 322
Halbe und ganze Wahrheiten
H u m a n i s m u s : Der M e n s c h ist Gott, der M e n s c h ist das M a ß aller Dinge. Es gibt k e i n e n Gott, vor d e m der M e n s c h verantwortlich wäre. „Dein Wille geschehe" ist in d i e s e m Weltbild deshalb kein Faktor, z u m i n d e s t nicht in Bezug auf d e n Gott, d e n Jesus m e i n t e (Mt 6,10).
Was bedeutet „Alles ist eins"? Die Vielheit ist aus der Einheit e n t s t a n d e n u n d existiert vor d e m Hint e r g r u n d dieser Einheit. Die Einheit u n d die Vielheit sind nicht Gegensätze, s o n d e r n zwei Aspekte der Ganzheit. Aus theistischer Sicht ist Gott nicht e i n f a c h das Total aller Energie oder das Total aller Teile, d e n n das Ganze ist i m m e r m e h r als die S u m m e der Teile. Gott ist die allumf a s s e n d e Realität (Ganzheit), die sowohl Energie als auch Bewusstsein ist. W i r d Gott n u r als Energie u n d Einheit (Nondualität) gesehen, fallen w i r in die Einseitigkeit der atheistischen Weltbilder. W i r d Gott n u r als Bewusstsein, d. h. n u r als „Person" gesehen, fallen w i r in die Einseitigkeit der religiösen Absolutheits- u n d M o n o p o l a n s p r ü c h e . Die E r k e n n t n i s der Nondualität (Einheit) b e d e u t e t aus theistischer Sicht, dass wir u n s nicht m i t der Dualität identifizieren u n d dass w i r angesichts der materiellen Gegensätze (Freude/Leid, Erfolg/Misserfolg; Gut/Böse usw.) eine i n n e r e Neutralität entwickeln. Diese Neutralität ist die Grundlage eines jeden h ö h e r e n spirituellen Verständnisses. Ganzheitliches Gottesbewusstsein u m f a s s t jedoch nicht n u r die E r k e n n t n i s der Nondualität, s o n d e r n auch die E r k e n n t n i s der Individualität. Einheit im theistischen Sinn ist das „unteilbare Sein", was die wörtliche B e d e u t u n g v o n Individualität ist. Individualität u n d Nondualität sind zwei Begriffe f ü r „Einheit" u n d b e s c h r e i b e n die zwei grundlegend e n Aspekte der Ganzheit: Nondualität ist die Einheit aller Energie, Individualität ist die Einheit des Bewusstseins.* Da die Ganzheit sowohl das Relative als auch das Absolute u m f a s s t , ist das unteilbar-bewusste (= individuelle) Sein die u r s p r ü n g l i c h e Eigenschaft sowohl des Absol u t e n als auch des Relativen. Mit a n d e r e n W o r t e n : Weil Gott Bewusstsein u n d Willen hat, finden wir diese Eigenschaften auch in uns, d e n „Teilen" Gottes. * Warum ist Ganzheit eine „Einheit von Zweiheit"? Das Gleichgewicht der göttlichen Realität ist die Ganzheit, und Gleichgewicht bedeutet immer eine harmonische, dynamische „Einheit von Zweiheit". Die Ganzheit kann mit einer Kugel verglichen werden. Von einer Kugel sehen wir immer nur eine Seite, wir wissen aber, dass zu ihrer Ganzheit beide Seiten gehören. Die Zweiheit des Schöpfungsgleichwichts kann deshalb als „Polarität" bezeichnet werden (S. 39). Die Kugel als Ganzes symbolisiert die Ganzheit, d. h. die höhere, lebendige Einheit von Materie und Geist, Nondualität und Individualität, Unendlichkeit und Ewigkeit, usw. 323
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„Alles ist eins" b e d e u t e t aus theistischer Sicht: Alles ist verbunden, alles ist Teil derselben Ganzheit, alles ist eins und verschieden, eins u n d individuell. Die Einheit allen Seins ist lebendig, differenziert u n d nicht g e t r e n n t ; w i r sind in Verschiedenheit eins mit Gott. Einheit in der Vielfalt, Vielfalt in der Einheit.
Liebe ist die höchste Realität Die Weltbilder, die einseitig das „nur identisch" oder das „nur g e t r e n n t " sehen, g r ü n d e n nicht in der Liebe. Im Buch Einheit im Licht der Ganzheit zeige ich philosophisch u n d historisch, wie die Entgleisung auf die eine oder a n d e r e Seite des radikalen Mittelwegs zu u n m e n s c h l i c h e n Ideologien f ü h r t , sei es im N a m e n v o n Gott u n d Erlösung v o m Bösen, sei es im N a m e n v o n Frieden, Staat u n d Sicherheit. In m o n i s t i s c h e n Weltbildern w i r d gesagt, Gott sei n u r Einheit. Gott als ein Gegenüber („Gott als Du") w i r d als Illusion bezeichnet. Diese Philosophien v e r k e n n e n Gott u n d d a m i t auch die M e n s c h e n als Gegenü b e r u n d s e h e n letztlich kein „Du", s o n d e r n n u r das abstrahierte Ich: „Es gibt k e i n e n Gott a u ß e r h a l b v o n mir." O h n e die W a h r n e h m u n g des Du sind Liebe u n d wirkliches Mitgefühl jedoch nicht möglich. W e n n Gott n u r Einheit ist, w a r u m gibt es d a n n die Vielheit? Die nihilistische Form des M o n i s m u s sagt, die Vielheit u n d jegliche Individualität seien Illusion - die Welt (und uns!) gebe es „in Wirklichkeit" gar nicht. Gnostische F o r m e n des M o n i s m u s vertreten die Ansicht, die Vielheit sei deshalb e n t s t a n d e n , weil die „Einheit" sich selbst e r f a h r e n wollte, w e s h a l b „Gott" eine zweite Form v o n sich geschaffen habe, die ins Vergessen ging, um d a d u r c h die Unendlichkeit der Materie zu erf a h r e n . Diese Ansicht bedeutet, dass alles - auch Kriege, Betrug, Verb r e c h e n - Gottes Willen sind, weil er alles e r f a h r e n will... Im theistischen Verständnis ist Gott die Ganzheit, die in sich selbst v o l l k o m m e n ist u n d nichts „braucht", so w i e auch Licht keine Dunkelheit braucht, um Licht zu sein. Das b e k a n n t e Sanskritwort änanda bedeutet „in sich selbst erfüllt" (= glückselig) u n d ist eine Eigenschaft, die sowohl Gott als auch die Teile Gottes h a b e n . „Dein Wille geschehe" bedeutet deshalb ganz e i n f a c h : Gott will, dass all seine Teile glücklich sind, d.h. in w a h r e r Liebe leben u n d diese Liebe teilen. Liebe ist die höchste Realität, d e n n Liebe ist das Bewusstsein, in d e m w i r e r k e n n e n , dass wir nie von Gott g e t r e n n t sind. Diese Klarheit ermöglicht es u n s auch, zu unterscheiden, o h n e zu urteilen, d e n n das einzig w a h r e Kriterium ist g e n a u diese Liebe. Was f ü h r t zu dieser Liebe? Was e n t s p r i n g t dieser Liebe? U n d w a s nicht? 7 Göttliche Liebe (sanskr. Bhakti) bedeutet, dass ich Gott als ein Du 324
Halbe und ganze Wahrheiten
erlebe, von d e m ich nicht g e t r e n n t bin. Im Licht dieses Du e r k e n n e ich m i c h als Teil der Ganzheit. Gott ist in m i r u n d ich bin in Gott - das ist eine g r u n d l e g e n d e E r k e n n t n i s v o n M y s t i k e r i n n e n u n d Mystikern aller Kulturen u n d Religionen. In der Bhagcivad-Gitä ( 6 . 2 9 - 3 0 ) sagt Krsna: „Wer wahre Selbsterkenntnis erlangt hat (yoga-yuktätmä), sieht mich als Überseele (Paramätmä) in allen Wesen und sieht jedes Wesen in mir. Ein solcher Mensch sieht überall die göttliche Realität. / Wer mich überall sieht und alles in mir sieht, ist niemals von mir getrennt, und ich bin niemals von ihm getrennt." Praktisch dasselbe sagt auch der 1. Johannes-Brief (4,16) im N e u e n Test a m e n t : „Gott ist Liebe. Wer in der Liebe lebt, der lebt in Gott, und Gott lebt in ihm.''
Teil 2: Der Unterschied zwischen Polarität und Dualität Was ist Polarität? Was ist Dualität? Das g r u n d l e g e n d e Muster u n s e r e r Welt ist die Zweiheit. R a u m existiert nicht o h n e Zeit, das O b e n nicht o h n e das U n t e n , das Neue w i r d alt, usw. Existiert auch das Gute nicht o h n e das Böse, die W a h r h e i t nicht o h n e die Lüge, Gott nicht o h n e d e n Teufel? Bei diesen heiklen Fragen lautet die erste wichtige Erkenntnis, dass es zwei Arten v o n Zweiheit gibt (S. 37ff.), d e n n das Prinzip der „Zwei" gilt auch f ü r die Zweiheit. Deme n t s p r e c h e n d k e n n t u n s e r e Sprache zwei unterschiedliche Begriffe f ü r die Zweiheit: Polarität u n d Dualität. Polarität u n d Dualität sollten nicht gleichgesetzt w e r d e n , d e n n sie sind nicht S y n o n y m e . Diese Begriffe lassen sich unterschiedlich definieren. Die Erklärung, die ich hier gebe, geht von der wörtlichen Bed e u t u n g aus. Polarität enthält d e n Begriff „Pol": Elektrizität besteht aus zwei Polen, die nicht zu t r e n n e n sind u n d sich gegenseitig b e d i n g e n . Ebenso hat eine Kugel zwei Pole. Bei der polaren Einheit v o n Nordpol u n d Südpol einer Kugel oder b e i m positiven u n d negativen Pol der Elektrizität ist klar, dass hier gleichwertige Gegenteile g e m e i n t sind, wo es kein Gut u n d Böse gibt. Polarität hat i m m e r m i t e i n e m natürlichen Gleichgewicht u n d mit H a r m o n i e zu tun. W e n n ein natürliches Gleichgewicht g e b r o c h e n wird, e n t s t e h e n ungleiche Gegensätze (Dualität). Dualität ist ein gebrochenes Gleichgewicht, eine gestörte H a r m o n i e . In der Polarität wirkt das „Sowohl-als-auch", in der Dualität das „Entwederoder". Hieraus lassen sich folgende Definitionen ableiten: 325
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P o l a r i t ä t : die Zweiheit von gleichwertigen, sich gegenseitig ergänzenden Polen, g r ü n d e n d im natürlichen Gleichgewicht der göttlichen Ordn u n g . Polarität ist das G r u n d p r i n z i p der göttlichen Schöpfungsdynamik u n d ist Ausdruck der ursprünglichen H a r m o n i e der materiellen Welt. Die Grundaspekte der Polarität sind R a u m u n d Zeit, „positiv" u n d „negativ", Yin u n d Yang, maskulin u n d feminin, S c h ö p f u n g u n d Auflösung, Sonne u n d Mond, Tag u n d Nacht, usw. Die Polarität als Grundprinzip der S c h ö p f u n g s d y n a m i k zeigt sich auch im Ein- u n d Ausatmen, a n g e f a n g e n mit d e m Urschöpfergott Visnu, der die Universen aus- u n d einatmet. D u a l i t ä t : die Zweiheit v o n gegenteiligen, nicht gleichwertigen Gegensätzen, die sich gegenseitig ausschließen. Dualität w i r d verursacht d u r c h Spaltung u n d Einseitigkeit. Sie entsteht, w e n n j e m a n d d e n göttlichen Mittelweg verlässt u n d das in der S c h ö p f u n g angelegte Gleichgewicht bricht, was religiös als Sünde bezeichnet wird. Das spaltende Prinzip macht sich z u m Gegenteil der ursprünglichen H a r m o n i e u n d bewirkt i m m e r ein Zuviel u n d ein Zuwenig. Typische Beispiele von Dualität sind: Gut u n d Böse, gottzugewandt u n d gottabgewandt, Täter u n d Opfer, Freund u n d Feind, Liebe u n d Hass. Gut u n d Böse sind nicht gleichwertige Pole der Polarität, s o n d e r n gegensätzliche Aspekte der Dualität, u n d in dieser Gegensätzlichkeit sind sie nicht gleichwertig. Es ist also nicht etwa so, dass „Gut" das Zuviel u n d „Böse" das Zuwenig wäre u n d dass beide sich gegenseitig bedingen. (Sonst w ä r e n sie eine Polarität, was sie eben gerade nicht sind.) Das Gute ist das Grundlegende u n d Ursprüngliche: die Schöpfüngso r d n u n g , das Gleichgewicht der i n n e r e n Mitte, der W e g der Ganzheit o h n e die Einseitigkeiten des Zuviel u n d Zuwenig. Dualität entsteht, w e n n diese Ganzheit gebrochen wird, das heißt, w e n n j e m a n d (ein Engel, ein Astralwesen, ein Mensch) in ein Zuviel oder Zuwenig fällt. Wer die Ganzheit verlässt, befindet sich in den Bereichen der Einseitigkeiten u n d der halben Wahrheiten, u n d aus dieser Spaltung heraus entsteht das Böse. Wer irgendwo im Zuviel ist, ist w o a n d e r s automatisch in einem Zuwenig, u n d dies verursacht Angst, Mangeldenken, Gier, Feindschaft usw. In der Dualität ist das Böse das Gegenteil des Guten, aber das Gute ist nicht einfach das Gegenteil des Bösen. Das Gute braucht das Böse nicht, um existieren zu k ö n n e n , genauso wie Licht keine Dunkelheit braucht, um Licht zu sein. Dunkelheit entsteht nur, w e n n sich j e m a n d v o m Licht trennt. In diesem philosophischen Sinn ist Dunkelheit das Gegenteil v o n Licht, aber Licht ist nicht das Gegenteil v o n Dunkelheit, d e n n die A u s g r e n z u n g erfolgte nur v o n der Seite der Dunkelheit. Nicht 326
Halbe und ganze Wahrheiten
das Licht erzeugt die Dunkelheit, s o n d e r n die Kräfte, die sich d e m Licht entgegenstellen u n d sich dadurch selbst v o m Licht ausgrenzen.
W a s ist g u t ? W a s ist b ö s e ? „Gut" u n d „Böse" sind relativ, aber deswegen sind sie nicht gleichwertig, d e n n „relativ" bedeutet nicht einfach subjektiv u n d willkürlich. Relativ bedeutet „abhängig v o n Bedingungen; in Relation stehend". Das Relative definiert sich nicht aus sich selbst heraus, s o n d e r n ist abhängig v o n h ö h e r e n Kriterien. Philosophisch gesprochen: Das Relative ist abhängig v o m Absoluten. Deshalb ist es entscheidend, was wir unter „absolut" verstehen. Im ganzheitlichen Verständnis sehen wir das Absolute als d e n lebendigen Gott mit Bewusstsein u n d Willen, weshalb wir hier - u n d n u r hier - einen h ö h e r e n M a ß s t a b haben, nämlich Gottes Willen (= Liebe, Verbundensein mit der Quelle, Einssein mit Gott u n d allen Teilen Gottes; siehe S. 324). Das Gute, auch das relative Gute, steht in Resonanz m i t Gottes Willen, wohingegen das Böse sich selbst a b t r e n n t u n d abspaltet so wie die symbolische Dunkelheit v o m Licht. Gut u n d Böse sind also nicht gleichwertig, weil das Relative nicht u n a b h ä n g i g existiert, s o n d e r n i m m e r eingefügt ist in das Ganze u n d i m m e r einen Bezug z u m Absoluten hat. Das Gute ist nicht einfach deswegen gut, weil es das Gegenteil des Bösen ist. Das Gute ist gut, weil es in R e s o n a n z m i t d e m g ö t t l i c h e n Willen, d e r g ö t t l i c h e n Liebe, ist. Das Böse hingegen definiert sich nur durch die Negation des Guten. Deshalb besteht die negierende („negative") Seite der Dualität i m m e r aus zwei Einseitigkeiten, d e m Zuviel u n d d e m Zuwenig. Mit a n d e r e n W o r t e n : Das Böse ist das Gegenteil des Guten, aber das Gute ist nicht das Gegenteil des Bösen. Das Gute definiert sich nicht d u r c h sein Gegenteil, s o n d e r n d u r c h seine Entsprechung mit der göttlichen O r d n u n g . Dies w i e d e r u m bedeutet: Das Gute kann aus sich selbst heraus existieren, das Böse hingegen ist nichts anderes als eine Vernein u n g der göttlichen O r d n u n g u n d f ü h r t als spaltende Kraft in die eine oder die andere Form v o n Einseitigkeit, bis in die Extreme. I r r t u m ist verfehlte Wahrheit, aber Wahrheit ist nicht ein verfehlter Irrtum. Hass ist Mangel an Liebe, aber Liebe ist nicht ein Mangel an Hass. Krieg ist Abwesenheit v o n Frieden, aber Friede ist nicht einfach Abwesenheit v o n Krieg. Die atheistische bzw. monistische Esoterik f ü h r t z u m Trugschluss, gut u n d böse seien eine „Einheit" u n d k ö n n t e n n u r gegenseitig existieren, das heißt: Liebe k ö n n e nicht o h n e Hass existieren u n d o h n e Hass gäbe es keine Liebe. O h n e Lüge gäbe es keine Wahrheit. O h n e Dunkelheit gäbe es kein Licht! O h n e das Böse gäbe es nichts Gutes - das ist die 327
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Durchlichtung der eigenen Schatten Ein zentraler Begriff in der Psychologie ist die „Integration der Schatten". Unsere Schatten sind all jene Aspekte, wo wir in der Dualität sind: Wo bin ich im Zuviel? Wo bin ich im Zuwenig? Wenn wir nicht in unserer Mitte und bei uns selbst sind, wollen wir als Menschen etwas sein, was wir nicht sind, und das ist Illusion/Selbsttäuschung (sanskr. rnöyä). Wir können unsere Schatten ignorieren, verdrängen, schönreden oder auf andere projizieren, oder wir können sie anschauen, uns mit ihnen auseinandersetzen, ihre Botschaft erkennen und durch dieses Licht die entsprechende Schattenseite (Einseitigkeit) auflösen. In gewissen Punkten mögen wir die erste, scheinbar einfachere Variante wählen wollen, doch das Leben wird uns immer wieder auf unsere noch nicht gemeisterten Lektionen aufmerksam machen, einerseits durch Hinweise, Zeichen und Inspirationen, andererseits auch durch Probleme: solche, die von uns selbst kommen (wie Stress, Burn-Out, innere Leere, Krankheiten), und solche, die von anderen Menschen verursacht werden - vom Partner, vom Nachbarn, vom Chef, vom Staat usw. -, Probleme, die uns plötzlich überfordern, entmutigen, aus der Bahn werfen. Gemäß der theistischen Psychologie liegen die Ursachen für all diese Probleme und Schwächen in der Spaltung, die auf die Trennung vom Licht zurückzuführen ist, was per Definition „Schatten" und „Dunkelheit" bedeutet. Die richtigen Fragen - Wo bin ich im Zuviel? Wo im Zuwenig? - tragen bereits die Lösung in sich. Das „Integrieren" eines Schattens bedeutet die Auflösung des Schattens, so wie jeder dunkle Bereich sich auflöst, wenn er wieder ins Licht kommt. Die Überwindung beider Einseitigkeiten führt zu einer höheren Sicht auf die jeweilige Problemsituation und damit auch auf unser Leben und auf den Sinn unseres Lebens. Diese Überwindung schaffen wir nicht alleine und nicht aus eigener Kraft, ebenso wie wir Dunkelheit nicht aus eigener Kraft auflösen können. Selbst wenn wir, bildlich gesprochen, die Tür öffnen, ist es das Licht, das die Dunkelheit auflöst. Dass unsere Bemühung - das Öffnen der Tür - zu einem Hereinströmen des Lichts führt, wird religiös „Gottes Gnade" und „Gottes Liebe" genannt, und diese Erfahrungen kommen im Konkreten meist durch andere Menschen, so wie unser Kontakt mit der Sonne hauptsächlich durch die Sonnenstrahlen erfolgt. Jede Seele ist ein einzigartiger Strahl Gottes. „Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, bin ich in ihrer Mitte." (Mt 18,20)
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Halbe und ganze Wahrheiten
archetypische „luziferische" Selbstrechtfertigung des Bösen. Die atheistische Esoterik tendiert dazu, ein S p r a c h r o h r dieser Weltsicht zu sein ...
Ohne Gegensätze keine Entwicklung? In der Esoterik ist vielfach zu h ö r e n , Kriege, Gewalt u n d Konflikte seien notwendig, d e n n o h n e dieses Negative gäbe es keine Entwicklung; ein Z u s t a n d d a u e r h a f t e n Friedens u n d d a u e r h a f t e r H a r m o n i e w ü r d e z u Stagnation f ü h r e n u n d w i d e r s p r ä c h e d e m „Gesetz der Dialektik". Dialektik jedoch ist kein Gesetz, s o n d e r n eine dialogische u n d philosophische Methode, in der mit T h e s e n u n d A n t i t h e s e n gearbeitet wird, u m d u r c h die S y n t h e s e der Gegensätze z u einer h ö h e r e n E r k e n n t n i s zu gelangen. Auch hier ist die U n t e r s c h e i d u n g v o n Polarität u n d Dualität entscheidend. W e n n Polarität u n d Dualität gleichgesetzt werden, f ü h r t dies zu monistischen oder materialistischen H a l b w a h r h e i t e n , u n d die Synthese v o n zwei H a l b w a h r h e i t e n f ü h r t zu keiner h ö h e r e n Wahrheit, s o n d e r n n u r zu einer weiteren, „synthetischen" Halbwahrheit. Dies zeigte sich z.B. im „dialektischen Materialismus" des K o m m u n i s m u s , der bewirkte, dass Gewalt u n d Staatsterror als legitime Mittel der „Revolution" g e s e h e n w u r d e n . W i r d Dialektik h i n g e g e n auf die Polarität bezogen, beschreibt sie eine natürliche u n d offensichtliche W a h r h e i t : Entwicklung u n d Schöpf u n g s d y n a m i k sind n u r d u r c h Gegensätze möglich, d . h . d u r c h die gleichwertigen Gegensätze der Polarität. Über das Gleichgewicht der Polarität sind wir in u n s e r e r Mitte u n d in Resonanz mit der Ganzheit, d e m spirituellen U r g r u n d . Nur w e n n w i r m i t u n s im Frieden sind, ist das E r k e n n e n der eigenen B e r u f u n g möglich, w a s die wirkliche Entw i c k l u n g ist, um die es in u n s e r e m Leben geht. D e m g e g e n ü b e r bedeutet Dualität, dass wir das Gleichgewicht verlieren u n d v o m „radikalen" Mittelweg in die eine oder a n d e r e Einseitigkeit fallen. Die Entwicklung wird d a d u r c h zur Verwicklung. M a n verliert sich in A b l e n k u n g e n u n d im K a m p f mit d e n Gegensätzen, w a s trotz des „gut gemeint" nicht der wirklichen, persönlichen B e r u f u n g entspricht. Die Dualität f ü h r t nie zu Frieden, u n d w e n n doch, ist es ein trügerischer Friede, g e n a u s o w i e auch der s o g e n a n n t e Fortschritt auf diesem W e g n u r trügerisch ist, da e r die M e n s c h e n von i h r e m w a h r e n Selbst e n t f e r n t u n d e n t f r e m d e t . Mit a n d e r e n W o r t e n : H a r m o n i e u n d Friede b e d e u t e n nicht Stillstand u n d „Ende von Entwicklung", s o n d e r n sind der Schlüssel zu Selbst- u n d Gotteserkenntnis. Das Gute k a n n aus sich selbst h e r a u s existieren u n d benötigt keine Zuviel-Zuwenig-Einseitigkeiten. Vielmehr ist das Gute der W e g zur Überwindung dieser Spaltung. Dies ist jedoch etwas ganz anderes als b l o ß eine „Synthese" von zwei Einseitigkeiten. 329
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Teil 3: Das theistische Verständnis von Karma Missverständnisse bezüglich Reinkarnation und Karma Die Ansicht, Gut u n d Böse seien gernäß d e m Polaritätsgesetz als „Einheit" m i t e i n a n d e r v e r b u n d e n , f ü h r t zu einer Rechtfertigung des Bösen („das Böse fördert das Gute; o h n e das Böse gäbe es nichts Gutes"). Bekannt in d i e s e m Z u s a m m e n h a n g sind folgende Zeilen aus Goethes Faust I (Zeilen 1335ff.): [Ich bin] Ein Teil von jener Kraft, Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. Dieser viel zitierte Satz ist jedoch kein W o r t Gottes u n d auch kein geistiges Gesetz, s o n d e r n die Selbstrechtfertigung des Mephisto, der gleich im Anschluss an die obigen Zeilen offenbart, wer er ist: So ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz das Böse nennt, Mein eigentliches Element. Goethe d u r c h s c h a u t e offensichtlich die Geister, die er beschrieb. W e r d e n Satz v o n der „Kraft, die stets das Böse will u n d stets das Gute schafft" zitiert, sollte ihn nicht aus d e m Z u s a m m e n h a n g reißen. W e r jedoch an die m o n i s t i s c h e (genauer: deistische' s ) Philosophie des Mephisto glaubt, hat als w e i t e r e n Fehler in der R e c h n u n g auch ein einseitiges, d . h . h a l b w a h r e s Verständnis von Karma, welches besagt: „Es gibt keine Zufälle, es gibt keine u n s c h u l d i g e n Opfer, es gibt kein Unrecht. Alles, w a s geschieht, h a b e n die O p f e r selbst in ihr Leben g e r u f e n . W ä r e es nicht ihr K a r m a gewesen, w ä r e es i h n e n nicht zugestoßen. Die Tatsache aber, dass es i h n e n zustößt, zeigt, dass es ihr K a r m a war, d . h . v o n i h n e n selbst verursacht w u r d e . D e n n alle schaffen ihre eigene Realität." Es s t i m m t : es gibt keine Zufälle. Das heißt aber nur, dass alles eine Ursache hat. Diese Tatsache w i e d e r u m k a n n theistisch oder atheistisch interpretiert w e r d e n . Bei A r g u m e n t a t i o n e n in der Linie der atheistischen Esoterik w i r d m e i s t e n s verschwiegen, dass die A n n a h m e , es gebe keine u n s c h u l d i g e n Opfer, auch bedeutet, dass es keine schuldigen Täter gibt - was jedoch n u r f ü r die „Erleuchteten" gilt. Für d e n Rest der M e n s c h h e i t gilt: „Es gibt kein Unrecht, es gibt keine berechtigte Anklage, s o n d e r n n u r Selbstanklage. W e n n du in e i n e n Krieg oder in ein Konzentrationslager gerätst, bist du selbst schuld, u n d du k a n n s t n i e m a n d a n d e r e m die Schuld geben, d e n n du hast diese Realität selbst kreiert!" 330
Halbe und ganze Wahrheiten
Solche H a l b w a h r h e i t e n d i e n e n d i r e k t o d e r i n d i r e k t d e m Zweck, Unr e c h t z u r e c h t f e r t i g e n bzw. v e r h a r m l o s e n . E s ist e i n e P h i l o s o p h i e d e r Täter. E s w ä r e besser, n i c h t s v o n K a r m a u n d R e i n k a r n a t i o n z u w i s s e n , als m i t s o l c h e m H a l b w i s s e n z u a r g u m e n t i e r e n .
Karma ist nicht gleich Prädestination E s gibt k e i n e n Zufall. B e d e u t e t dies a u c h , d a s s e s k e i n e u n s c h u l d i g e n Opfer gibt? U n d keine schuldigen Täter? Keine Schuld, keine Sünde, k e i n U n r e c h t ? Ist alles, w a s g e s c h i e h t , e i n e a u s g l e i c h e n d e Gerechtigk e i t ? E i n e w e i t v e r b r e i t e t e e s o t e r i s c h e A n s i c h t b e s a g t , w e n n z.B. e i n S c h ä n d e r e i n K i n d m i s s h a n d l e o d e r e r m o r d e , d a n n e n t s p r e c h e dies d e m „ K a r m a " u n d d e r „ R e s o n a n z " d i e s e s K i n d e s . W e r h e u t e O p f e r sei, sei i m l e t z t e n L e b e n selbst e i n Täter g e w e s e n . Das O p f e r h a b e sich d e n Täter i n d a s e i g e n e L e b e n g e r u f e n . Betrachten wir diese Ansicht näher. W e n n Person A der Person B e t w a s a n t u t , d a n n b e d e u t e t d a s g e m ä ß d e r o b i g e n Logik, d a s s B i m letzt e n L e b e n A e t w a s a n g e t a n h a t . A b e r d o r t k a n n ' s e b e n f a l l s n i c h t angef a n g e n h a b e n , d a e s k e i n e u n s c h u l d i g e n O p f e r gibt. Also h a t t e v o r h e r A d e r P e r s o n B e t w a s a n g e t a n , weil B v o r h e r A e t w a s a n g e t a n h a t t e , weil A v o r h e r B e t w a s a n g e t a n h a t t e , usw. W a n n h a t dies b e g o n n e n ? Bei d e r S c h ö p f u n g ? Bei „ A d a m u n d Eva"? W a s h i e r vorliegt, ist e i n e e s o t e r i s c h e Version d e r religiösen P r ä d e s t i n a t i o n s l e h r e . * I r g e n d e t w a s s t i m m t a n d i e s e r Logik n i c h t . Der H a u p t f e h l e r ist, d a s s K a r m a m i t P r ä d e s t i n a t i o n gleichgesetzt w i r d , w a s e i n e H a l b w a h r h e i t ist, d e n n P r ä d e s t i n a t i o n ist n u r d i e e i n e H ä l f t e d e s K a r m a g e s e t z e s . Präd e s t i n a t i o n ist die e i n e Seite d e s K a r m a s , d e r f r e i e W i l l e die a n d e r e . K a u s a l i t ä t ( K a r m a ) b e d e u t e t die A b f o l g e v o n U r s a c h e u n d W i r k u n g g e m ä ß d e m Prinzip von Aktion u n d Reaktion. Was i m m e r wir t u n (Aktion), e r z e u g t e i n e R e a k t i o n . Die R e a k t i o n ist d e s h a l b p r ä d e s t i n i e r t , aber w a s wir in der jeweiligen prädestinierten Situation tun, entschei* Prädestinationslehre: Glaube, dass alles, was geschieht, durch den Willen Gottes vorausbestimmt („prädestiniert") ist. Die religiöse Prädestinationslehre gründet in der Fehlauffassung, dass der Mensch keinen freien Willen haben könne, weil ein freier Wille im Widerspruch zu Gottes Allmacht und Allwissenheit stehen würde. Demgegenüber betont das theistische Verständnis, dass Gott sowohl Energie (Einheit, Nondualität) als auch Bewusstsein („Person", Individualität) ist. Die religiöse Prädestinationslehre verabsolutiert einseitig Letzteres („Es gibt nur Gottes Willen"), die esoterische Prädestinationslehre Ersteres („Es gibt nur Gottes Gesetze"). Beide verkennen die entscheidende Rolle des freien Willens in der Kausalität (Karma) und vertreten einen pseudoreligiösen bzw. pseudoesoterischen Determinismus. 331
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Karma und das Vergessen der früheren Leben Entsprechend den Schöpfungsgesetzen beginnen wir mit jeder Geburt ein neues Leben, was nur möglich ist, weil die Erinnerung an die früheren Leben nicht mehr vorhanden ist. Das Vergessen der früheren Leben hat einen tiefen Sinn. Die früheren Leben sind vergangen und vorbei, wir leben im Hier und jetzt und befinden uns auf einem Weg, der inhaltlich die Fortsetzung der früheren Leben ist. Ein häufiger Einwand gegen Reinkarnation und Karma besagt, dass es unsinnig wäre, für Taten aus einem früheren Leben Reaktionen zu bekommen. Das wären Reaktionen („Strafen", „Belohnungen") für nichts, vor allem was das „schlechte" Karma betrifft. Wie können wir für etwas Verantwortung übernehmen, wenn wir nicht wissen wofür? Diese Einwände beruhen auf einer Verkennung der Grundaussage von Karma und Reinkarnation, nämlich dass wir - die Individuen, die durch all diese Leben wandern - ewig sind. Und die Ewigkeit, d.h. unser Leben, findet immer in der Gegenwart statt. Das Leben stellt uns fast täglich in besondere Situationen, die uns etwas widerspiegeln und uns etwas lehren. Es geht um das Lernen und Erkennen im Jetzt. Was wir zu lernen und zu erkennen haben, ist absolut individuell, denn dies ist abhängig von unserem Lebensweg durch die verschiedenen Inkarnationen. Wir müssen nicht für das Vergangene Verantwortung übernehmen, sondern für die aktuelle Situation. In welche Situationen wir geraten und welche Prüfungen wir bekommen, hat mit den Weichenstellungen in unseren früheren Leben zu tun, aber die Verantwortung bezieht sich immer auf das, was wir in der entsprechenden gegenwärtigen Situation tun. Reinkarnation ist kein automatischer Vervollkommnungsprozess, denn jedes Individuum hat einen freien Willen. Wenn wir die Zeichen unseres Lebens erkennen und das Entsprechende lernen, führt dies zu einer ganz persönlichen, spirituellen Vollkommenheit, und diese ist materiell gesehen meistens nicht spektakulär. Vollkommenheit ist nur im Spirituellen möglich, im Spirituellen aber sehr wohl, und zwar für jeden Menschen, denn Vollkommenheit ist „einfach" das bewusste Verbundensein mit der Quelle und das Schöpfen aus dieser Quelle.
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Halbe und ganze Wahrheiten
d e n w i r m i t u n s e r e m f r e i e n W i l l e n . Das h e i ß t : I n d e r R e a k t i o n w i r k t die Prädestination, in der Aktion der freie Wille.
Das P r i n z i p d e r V e r a n t w o r t u n g B e t r a c h t e n w i r d a s o b i g e Beispiel n o c h m a l s : W e n n B d e r P e r s o n A etwas angetan hat u n d A im nächsten Leben g e m ä ß Prädestination in e i n e S i t u a t i o n k o m m t , i n d e r e s m ö g l i c h ist, B e t w a s Ä h n l i c h e s a n z u t u n , h a t A a u c h d e n f r e i e n W i l l e n u n d d a m i t Verantwortung. ( D e s w e g e n gehört es zu unserer Verantwortung, inwieweit wir uns unseren freien W i l l e n b e w a h r e n . ) B h a t A e t w a s a n g e t a n , u n d s o b e g e g n e n s i c h d i e beid e n w i e d e r , u n d B ist d i e s e s M a l v i e l l e i c h t e i n w e h r l o s e s M ä d c h e n u n d A ein erwachsener Mann. Durch die Resonanz der Kausalität verspürt A d e n Impuls, d e m M ä d c h e n etwas a n z u t u n , aber gleichzeitig spürt A a u c h d a s e i g e n e G e w i s s e n u n d d i e i n n e r e S t i m m e , d i e r u f t : „Tu d a s nicht!" W i r w i s s e n , dass Gewalt, M o r d , Betrug usw. verboten, kriminell u n d „nicht gut" sind. P r ä d e s t i n i e r t ist i m m e r n u r d i e S i t u a t i o n . Die P r ä d e s t i n a t i o n z w i n g t u n s nie zu einer b e s t i m m t e n Handlung, weil i m m e r auch der freie W i l l e v o r h a n d e n ist. K a r m a b e d e u t e t also n i c h t e i n „ p r ä d e s t i n i e r t e s Handeln". Karma verursacht nie Handlungen, sondern n u r Situationen, u n d e s ist u n s e r e V e r a n t w o r t u n g , w i e w i r i n d e n j e w e i l i g e n S i t u a t i o n e n h a n d e l n . E s g i b t s e h r w o h l U n r e c h t , a u c h „objektiv". N i c h t alles e n t s p r i c h t d e m „Dein W i l l e g e s c h e h e " .
Der M e n s c h ist ein S c h ö p f e r w e s e n I n d e r t h e i s t i s c h e n S p i r i t u a l i t ä t ist „Dein W i l l e g e s c h e h e " d a s K r i t e r i u m f ü r e i n H a n d e l n , d a s „in O r d n u n g " ist, d . h . d e r g ö t t l i c h e n S c h ö p f u n g s o r d n u n g entspricht. Das s p a l t e n d e Ego rebelliert, w e n n es hört, dass Gott e i n e n W i l l e n h a t . Gott will g e w i s s e D i n g e u n d g e w i s s e D i n g e n i c h t ! G o t t e s W i l l e ist das, w a s i n d e n e r s t e n b e i d e n Teilen d i e s e r A b h a n d l u n g b e s c h r i e b e n w u r d e : w a h r e E i n h e i t , Liebe, H a r m o n i e . G o t t b r a u c h t d a s Böse n i c h t , g e n a u s o w i e Licht d i e D u n k e l h e i t n i c h t b r a u c h t . D e n n o c h b e s t e h t j e d e r z e i t d i e M ö g l i c h k e i t , s i c h v o m Licht a b z u w e n d e n u n d dadurch Dunkelheit zu erzeugen. Die T a t s a c h e , d a s s d e r M e n s c h e i n S c h ö p f e r w e s e n ist, ist s e h r weitr e i c h e n d . Als S c h ö p f e r w e s e n k ö n n e n w i r j e d e r z e i t n e u e K a r m a k e t t e n erzeugen oder K a r m a k e t t e n auflösen. W i r k ö n n e n sowohl im Positiven als a u c h i m N e g a t i v e n als S c h ö p f e r w e s e n t ä t i g s e i n . W e n n w i r e t w a s P o s i t i v e s t u n , ist d a s n i c h t e i n f a c h p r ä d e s t i n i e r t , g e n a u s o w e n i g , w i e 333
Anhang
w e n n wir etwas Negatives tun - obwohl die atheistische Esoterik genau diesen Punkt bestreitet. Es gibt unschuldige Opfer. W e n n jemand Amok läuft, trifft er nicht nur Menschen, von denen er im letzten Leben ermordet wurde. Mit größter Wahrscheinlichkeit hat keines seiner Opfer ihm jemals etwas angetan. Hier wirkte nicht einfach die Prädestination, sondern der freie Wille des Täters, selbst w e n n der freie Wille zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wirklich frei war. Die getroffenen Menschen starben nicht zufällig, sondern wegen einer Ursache: wegen der Handlung des Täters, welche Ursachen auch immer diese wieder gehabt haben mag. In diesem Sinn waren die Opfer unschuldig. Hier w u r d e nicht einfach eine laufende Karmakette weitergeführt, sondern eine neue Karmakette begonnen. Der Tater u n d die Opfer waren sich f r ü h e r wohl kaum jemals begegnet. Aber jetzt w u r d e eine Situation geschaffen, die bewirkt, dass sie sich (in späteren Leben) wieder begegnen werden, bis die Karmakette mit jeder einzelnen Person aufgelöst ist. Um auf das vorherige Beispiel von A u n d B zurückzukommen: W e n n A als ehemaliges Opfer dem ehemaligen Täter B begegnet u n d sich entscheidet, B etwas anzutun, wird A zu einem Täter. Die beiden sind d a n n nicht etwa quitt, sondern die Situation hat sich verkompliziert, weil es jetzt zwei Schuldige (zwei Täter) u n d zwei Opfer gibt. Die Kettenreaktion von Täter und Opfer geht so lange weiter, bis die beteiligten Personen freiwillig aus d e m Teufelskreis von Schlagen u n d Zurückschlagen aussteigen u n d als Opfer das Geschehene verzeihen u n d loslassen bzw. als Täter das Geschehene bereuen und wiedergutmachen. Dies meinte Jesus, als er sagte: „Wenn dich einer auf die Wange schlägt, d a n n halte auch die andere hin" (Lk 6,29), u n d „Liebt eure Feinde u n d betet für sie" (Mt 5,44).
Die Erde, ein Ort des freien Willens Zum aktiven Teil des Karmas (Ursache, Aktion) gehört auch die Möglichkeit, neue Karmaketten zu schaffen. Wird eine negative Karmakette gestartet, handelt es sich um einen „Übergriff". Übergriffe sind Handlungen, bei denen ein Mensch oder eine Menschengruppe anderen etwas antut, ohne dass die Opfer eine Möglichkeit hatten, sich zu entscheiden, ob sie in diese Situation hineingehen wollen oder nicht. Übergriffe geschehen täglich, im Kleinen wie im Großen. Menschen haben jederzeit die Macht, Übergriffe auszuüben, ohne dass das Opfer ihnen gegenüber eine karmische Schuld mitbringt. Das bekannteste Beispiel ist Jesus. Hatte Jesus einfach nur ein schlechtes Karma oder eine schlechte Resonanz, die bewirkte, dass er verleumdet, verfolgt u n d verraten wurde und dass die Römer ihn kreuzigten? 334
Halbe und ganze Wahrheiten
Bei Übergriffen wirkt in e i n e m b e s t i m m t e n S i n n tatsächlich der Zufall, engl, co-incidence: das Z u s a m m e n k o m m e n der Lebenswege verschiedener Personen, die vorher n o c h nie etwas m i t e i n a n d e r zu t u n h a t t e n . Ihre einzige Gemeinsamkeit ist, dass sie zur gleichen Zeit auf d e m s e l b e n Planeten leben, u n d die Erde ist ein ganz b e s o n d e r e r Planet! W e r i m m e r auf die Erde k o m m t , k o m m t in eine gefährliche Zone, gefährlich deshalb, weil es hier jederzeit möglich ist, dass j e m a n d seinen f r e i e n Willen m i s s b r a u c h t u n d e i n e n Übergriff a u s f ü h r t .
Täter, Opfer und Opferhaltung In der m o n i s t i s c h e n Esoterik w i r d o f t gesagt, m a n d ü r f e nicht v o n Täter u n d O p f e r oder v o n Schuld u n d S ü h n e sprechen, weil dies Konzepte der Dualität seien. Letzteres s t i m m t , aber Dualität ist keine Illusion, s o n d e r n eine relative Realität. Solange die M e n s c h e n in einer Welt der Dualität leben, gibt es Täter u n d O p f e r u n d d e m e n t s p r e c h e n d Schuld u n d die Notwendigkeit v o n S ü h n e (Karma-Auflösung). „Schuld" ist kein Negativbegriff des Urteilens, s o n d e r n ein neutraler Begriff, der ähnlich wie der Begriff „Schulden" - e i n e n Z u s t a n d beschreibt, in d e m etwas noch nicht beglichen ist. I n n e r h a l b der Dualität schuldet jeder Täter (Verursacher) Einsicht, Reue u n d W i e d e r g u t m a c h u n g . O h n e Einsicht u n d Reue k ö n n e n g e b r o c h e n e Gleichgewichte nicht w i e d e r „ins Lot" u n d „in O r d n u n g " k o m m e n * W e n n e s z u einer Situation mit Tätern u n d O p f e r n k o m m t u n d w i r zu d e n j e n i g e n gehören, die U n r e c h t e r f a h r e n , sind w i r zwar „Opfer", aber wir b r a u c h e n d e s w e g e n nicht in ein Opferbewusstsein u n d in eine O p f e r h a l t u n g zu fallen. D e n n jede Situation hat einen h ö h e r e n S i n n u n d einen Aspekt, der u n s etwas lehren will. Dies k ö n n e n wir jedoch i m m e r n u r auf u n s selbst a n w e n d e n : W a s will diese Situation mir zeig e n ? Was h a b e ich hier zu l e r n e n ? W e n n wir das Beispiel Jesu betrachten, so w u r d e er a u f g r u n d von Verrat u n d K o r r u p t i o n zu e i n e m Opfer, fiel aber nicht in ein Opferbewusstsein. Er sah die Dualität Täter/Opfer, aber identifizierte sich nicht mit ihr u n d reagierte aus e i n e m Bewusstsein der göttlichen Liebe h e r a u s : „Vater, verzeih ihnen, d e n n sie w i s s e n nicht, was sie tun." * In der bekannten hawaiianischen Methode des Karma-Auflösens, genannt Ho'oponopono, lautet der erste der vier Auflösungssätze: „Es tut mir leid." Dem folgen die anderen drei: „Bitte verzeihe mir." „Ich liebe dich." „Ich danke dir." Die monistischen Lehren, die sagen, alles sei eins und es gebe kein Unrecht, ersticken die Karma-Auflösung im Keim, weil sie jegliches Unrechtgefühl und damit auch das Empfinden von Einsicht und Reue unterbinden.'' 335
Anhang
W e n n derjenige, der Opfer eines Übergriffs wurde, nicht in eine Opferhaltung geht u n d alles Geschehene verzeihen u n d alle Verletzungen heilen kann, d a n n ist dieser Mensch zwar „Opfer" geworden, aber er ließ sich nicht in die Karmakette hineinziehen. Der Täter hingegen hat für sich eine Karmakette geschaffen, u n d diese wird ihm entsprechende Reaktionen einbringen, bis er seine Schuld einsieht u n d korrigiert u n d dadurch auflöst. Das ist die Verantwortung des Täters. Angesichts der Realität des freien Willens k ö n n e n wir also sagen: „Ich bin nicht - oder nur bedingt - verantwortlich f ü r das, was andere mir antun. Aber ich bin immer voll verantwortlich dafür, was ich tue u n d wie ich reagiere."
Das Böse ist keine „notwendige Erfahrung" Das Böse ist keine notwendige Erfahrung, weder für die Täter noch für die Opfer. Es ist jedoch hier in der Welt der Dualität eine unvermeidliche Erscheinung. Jesus drückte dies wie folgt aus: „Diese Welt ist eine gefährliche Welt, denn in ihr kann der Mensch verführt werden oder andere verführen. Es ist unvermeidlich, dass das Böse geschieht, aber wehe denen, durch die es geschieht!" (Mt 18,7)
„Wehe denen, durch die es geschieht!" bedeutet, dass diejenigen, die die Möglichkeiten ihres freien Willens missbrauchen, dafür voll verantwortlich sind u n d dass die Schuld nicht auf andere abgewälzt werden kann, nicht auf Gott („Gott hat es so gewollt") u n d nicht auf die Opfer („Es war ihre Bestimmung, ihre Resonanz, ihr Karma, ihre eigene Schuld, ihre notwendige Erfahrung"). Das alles wären Urteile, im Gegensatz z u m Unterscheiden (ohne zu urteilen). Auch diejenigen, denen Böses oder Ungutes widerfährt, sollten nicht meinen, es sei ihre eigene Schuld. Es geht nicht d a r u m zu fragen: „Was ist meine Schuld? W a r u m werde ich hier bestraft?", sondern um die wirklich wichtige Frage: „Was ist der höhere Sinn? Wie kann ich aus dieser unguten Situation gestärkt hervorgehen?"
Auflösung von Karmaketten Es stimmt: Es gibt keine Zufälle. Alles, was geschieht, hat eine Ursache, u n d die Hauptursache ist immer der freie Wille der beteiligten Personen, die mit ihren Wünschen, Entscheidungen u n d Handlungen unterschiedlichste Kettenreaktionen auslösen. Wie bereits erwähnt, gehören 336
Halbe und ganze Wahrheiten
zur Ganzheit u n s e r e r Lebensrealität nicht n u r der Faktor „Energie", sond e r n a u c h - u n d vorrangig - der Faktor „Bewusstsein". Z u m Bewusstsein gehört der individuelle Wille, u n d Bewusstsein ist ewig, w e s h a l b auch der freie Wille ewig, d.h. immer gegenwärtig, ist. Mit a n d e r e n W o r t e n : W i r h a b e n in jeder Situation die Möglichkeit, die Weichen n e u zu stellen. Das Leben u n d der freie Wille f i n d e n i m m e r in der Gegenwart statt. W i r k ö n n e n jederzeit n e u e K a r m a k e t t e n b e g i n n e n u n d alte K a r m a k e t t e n auflösen. W e n n Menschen, die zu Opfern wurden, ihre K a r m a k e t t e n auflösen wollen, m ü s s e n sie ihre O p f e r h a l t u n g a u f g e b e n , das T r a u m a heilen u n d d e m Täter oder d e n Tätern verzeihen. W e n n sie in eine O p f e r h a l t u n g fielen oder w e n n sie Rachegefühle entwickelten, ist es n o t w e n d i g , dass sie auch sich selbst verzeihen. Opfer, die diese Schritte nicht tun, werd e n f r ü h e r oder später selbst zu Tätern. W e n n Menschen, die Täter sind, ihre K a r m a k e t t e n auflösen wollen, m ü s s e n sie ihre Schuld e r k e n n e n , ihre Tat b e r e u e n u n d das Unrecht w i e d e r g u t m a c h e n . U n d e b e n s o ist es auch f ü r sie notwendig, sich selbst zu verzeihen. W e r i m m e r diese Schritte tut, h a t f ü r sich die e n t s p r e c h e n d e Karmakette aufgelöst, selbst w e n n die a n d e r e n Beteiligten diese Schritte nicht tun. Die „Verbliebenen" w e r d e n g e m ä ß d e n geistigen Gesetzen in Situat i o n e n geraten, in d e n e n sie mit d e n gleichen Lektionen k o n f r o n t i e r t w e r d e n u n d a n d e r e n Personen begegnen, die ihre Schritte zur Auflös u n g der K a r m a r e a k t i o n e n ebenfalls noch nicht getan h a b e n . Dies hat nichts mit e i n e m s t r a f e n d e n Gott zu tun, s o n d e r n m i t d e m Gesetz der Polarität u n d des Ausgleichs.
„Du sollst nicht urteilen" In W e i t e r f ü h r u n g der Erkenntnis, dass I r r t u m verfehlte Wahrheit, aber W a h r h e i t nicht verfehlter I r r t u m ist, k ö n n e n w i r a u c h sagen: Jeder ist seines eigenen Glücks Schmied. Aber nicht jeder ist seines e i g e n e n Unglücks Schmied! Jede K a r m a k e t t e von Tätern u n d O p f e r n hat e i n e n Anfang, der v o n einer Person gesetzt wird, die eine e n t s p r e c h e n d e Tat ausf ü h r t u n d a n d e r e M e n s c h e n zu O p f e r n macht. Hier stellt sich die Frage: Entspricht es nicht der Resonanz dieser M e n s c h e n , dass gerade sie zu Opfern werden? Diese Frage ist berechtigt, sollte aber nicht v o n der Schuld des Täters ablenken, u n d die A n t w o r t lautet: „Urteilt nicht, d a m i t ihr nicht verurteilt werdet. D e n n euer Urteil w i r d auf euch zurückfallen" (Mt 7 , 1 - 2 ) . N i e m a n d e m steht es zu, ü b e r a n d e r e M e n s c h e n zu urteilen u n d zu sagen: „Das ist d e i n e Resonanz, das ist dein Karma, diese Realität hast 337
du dir selbst geschaffen." D e n n w i r k ö n n e n nie g e n a u wissen, w a r u m j e m a n d Gewalt, U n r e c h t usw. erfährt. Vielleicht ist es das Ergebnis einer nicht abgeschlossenen Karmakette. Vielleicht ist es deshalb, weil j e m a n d eine n e u e K a r m a k e t t e beginnt. Vielleicht ist es deshalb, weil j e m a n d sich zur V e r f ü g u n g stellte, d a m i t die Täter d u r c h ihre Tat zur Besinnung k o m m e n können.
Das Erkennen des höheren Sinns in jeder Situation „Alles hat einen höheren Sinn" ist eine zentrale E r k e n n t n i s der ganzheitlichen Spiritualität. Das b e d e u t e t aber nicht „alles ist gut". In der Welt der Dualität, wo es Gut u n d Böse gibt, ist e b e n gerade nicht alles gut. Aber alles hat e i n e n Sinn. Diesen Sinn k ö n n e n wir i m m e r n u r f ü r u n s selbst e r k e n n e n . W i r k ö n n e n aus allen Situationen lernen, auch aus der K o n f r o n t a t i o n m i t d e m Bösen. Aber das heißt nicht, dass das Böse deshalb nicht m e h r böse ist. Der bereits e r w ä h n t e Spruch des M e p h i s t o („Ich bin die Kraft, die stets das Böse will u n d doch das Gute schafft") ist eine luziferische Selbstrechtfertigung und Selbsttäuschung. Das Böse hat n o c h nie etwas Gutes geschaffen, so wie Dunkelheit noch nie Licht hervorgebracht hat. Es sind i m m e r n u r einzelne Menschen, die in solchen Situationen f ü r sich das Gute, den göttlichen Sinn, e r k e n n e n . Dieses Gute w u r d e aber nicht v o m Bösen geschaffen, s o n d e r n v o n jenen M e n s c h e n , die sich v o m Bösen nicht beeinflussen u n d nicht b r e c h e n ließen. U n d das w a r n u r möglich a u f g r u n d ihrer i n n e r e n V e r b i n d u n g mit der göttlichen Quelle, die sowohl Liebe als auch Gnade u m f a s s t . Mit a n d e r e n W o r t e n , das U n i v e r s u m ist nicht e i n f a c h eine gottlose Einheit v o n Energie o h n e i n h ä r e n t e Intention, wie i n d e n Weltbildern des Materialismus u n d M o n i s m u s geglaubt wird (siehe Zitate auf S. 35). Hinter allem, im Relativen wie im Absoluten, wirkt Bewusstsein als H a u p t f a k t o r der Kausalität - u n d deshalb auch in der Polarität u n d in der Dualität. W a s in all diesen F o r m u l i e r u n g e n vielleicht etwas „theoretisch" klingen mag, hat in der praktischen Ü b e r s e t z u n g ä u ß e r s t konkrete u n d aktuelle Bezüge. D e n n wie eingangs e r w ä h n t : Der Bewusstseinswandel, der h e u t e auf allen E b e n e n n o t w e n d i g g e w o r d e n ist, k a n n n u r gescheh e n , w e n n die M e n s c h e n die v o r h e r r s c h e n d e n S p a l t u n g e n u n d Einseitigkeiten als solche e r k e n n e n u n d ü b e r w i n d e n .
338
Anmerkungen Einleitung 1.
Moorjani: Dying to Be Me ( 2 0 1 2 ) / H e i l u n g im Licht (2012), p. 138, 140, 1 4 8 / S . 188f., 191, 2 0 3 Zur W i e d e r h o l u n g m ö c h t e ich kurz die Definitionen aus d e m Buch Der radikale Mittelweg wiedergeben: M o n o t h e i s m u s ist der Glaube an einen „einzigen Gott" („unser Gott ist der einzig w a h r e Gott, alle a n d e r e n Konfessionen u n d Religionen verehren e i n e n falschen Gott"), T h e i s m u s ist der Glaube an einen absoluten Gott, absolut im wörtlichen Sinn: „ungebunden, ursprünglich, allumfassend". Weil Gott allumfassend ist, offenbart er sich zu allen Zeiten, in allen Kulturen u n d in allen Religionen.
2.
3.
Siehe Literaturverzeichnis: Austin/Morris; Brandt; Brown; Gish; Junker; Junker/Scherer; ProGenesis; Strobel; Wilder-Smith; wort-und-wissen.de;* 0 0 9 5 . i n f o (95 T h e s e n gegen die Evolutionstheorie).
Kapitel 1 1. 2.
3.
Michael Schmidt-Salomon: Manifest des evolutionären Humanismus, S. 15, 17, 24. aus: Hürter/Rauner: Die verrückte Welt der Parallelwelten - Wie oft gibt es uns wirklich?, S. 10, 11, 17. Dieses Zitat geht auf S. 17 wie folgt weiter: „ W e n n die kopernikanische W e n d e eine ,Kränkung' war, wie S i g m u n d Freud es formulierte, d a n n ist das Multiversum ein Affront. Der Physikprofessor Alexander Vilenkin v o n der T u f t s University bei Boston, Massachusetts, formuliert es in aller Nüchternheit: ,Mit der H e r a b s t u f u n g der Menschheit auf die vollkommene kosmische Bedeutungslosigkeit ist unser Abstieg v o m Mittelpunkt des U n i v e r s u m s endgültig vollzogen.' [...] Vilenkin ist es gewohnt, ausgetretene Pfade zu verlassen." Der Pfad des Materialismus, den Vilenkin vertritt, ist jedoch bereits seit Jahrzehnten ausgetreten u n d b e q u e m . Er wird weltweit propagiert u n d mit Universitätsgeldern gefördert, u n d es erfordert keinen Mut, diesem Pfad zu folgen. Wirklich m u t i g u n d b a h n b r e c h e n d ist es, das materialistische Weltbild zu h i n t e r f r a g e n u n d zu ü b e r w i n d e n . Diese b e k a n n t e Antwort v o n Niels Bohr, die anfänglich n u r m ü n d l i c h weitererzählt wurde, existiert in unterschiedlichen Formulierungen. Eine andere Version lautet: „Ihre Idee ist verrückt. Die Frage ist: Ist sie verrückt genug?", zu finden z.B. in: T o m Schimmeck, „Ein Q u ä n t c h e n W a h r h e i t Die Quantenphysik macht das Universum i m m e r rätselhafter. Willkomm e n im Multiversum!" (IP Internationale Politik, November 2005, S. 125). Die f r ü h e s t e mir b e k a n n t e Version dieses Zitats findet sich in der Zeitschrift Scientific American, September 1958, im Artikel v o n F. J. Dyson, „Innovation in physics": „Die Frage ist nicht, ob eine Theorie zu verrückt ist, s o n d e r n ob sie verrückt g e n u g ist."
Alle Website-Adressen u n d Links g e m ä ß Stand Ende Oktober 2013. 339
Anmerkungen
4. 5.
6.
7.
Ausführlich dargelegt in: Risi, Gott und die Götter (1995/2007) u n d Unsichtbare Welten {1998/2008). Das W o r t „Hierarchie" hat in der Umgangssprache m a n c h m a l einen negativen Beigeschmack. Wörtlich bedeutet es „göttliche Ordnung", von grch. hierös, „heilig, gottgeweiht", u n d ärchein, „herrschen, der Erste sein". In den Lichtwelten steht Hierarchie f ü r d e n natürlichen Fluss des Z u s a m m e n w i r k e n s von unterschiedlichen, aber gleichwertigen Ebenen. W a s die Knochen des etwa 1,20 m g r o ß e n W e s e n s „Lucy" wirklich zeigen, wird v o m kreationistischen Wissenschaftler Dr. David Menton in seinem Vortrag „Lucy - She's No Lady" detailliert dargelegt (answersingenesis. org/media/video/ondemand/lucy/lucy-shes-no-lady). Siehe auch: Zillmer, Die Evolutions-Lüge, S. 71 - 7 3 („Der Aff e Lucy"). Jesus antwortete s i n n g e m ä ß : „Was macht ihr mir z u m Vorwurf, w e n n ich sage, ich sei der Sohn Gottes u n d eins mit d e m Vater, w e n n euer eigenes Gesetz sagt: Ihr seid Götter!?" I n d e m Jesus d e n religiösen F u n d a m e n t a l i s t e n mit diesem Satz aus Psalm 82 antwortet, sagt er zweierlei: Erstens entkräftet er den Vorwurf der Gotteslästerung, i n d e m er sagt, in ihrem eigenen Gesetz stehe, dass wir als Menschen elohim seien, u n d zweitens appelliert er an diese Menschen, die sich als seine Gegner u n d Feinde sehen, i n d e m er sie an die höhere Identität ihrer selbst erinnert: Wir alle sind elohim, sprich „Götter", d.h. Lichtwesen, Teile Gottes, Strahlen Gottes, wir sind alle „eins mit d e m Vater" u n d somit Söhne (Kinder) Gottes. „Ihr seid Götter" (grch. theoi este) bedeutet also nicht etwa „ihr seid Poseidon, Athene usw.", s o n d e r n Jesus meint hier die Lichtwesen-Natur des Menschen.
8.
Dies ist die vedische Definition von Materie, wie sie in der BhagavadGitä (8.4) als kurze W e l t f o r m e l gegeben wird: adhibhütarh ksaro bhävah. „Materie ist eine sich u n e n d l i c h w a n d e l n d e Energie." Wörtlich: „Die Gesamtheit der materiellen Elemente/Formen (adhibhütam) ist eine Energie/ Ursubstanz (bhävah), die ksaro (sich endlos w a n d e l n d ; u m w a n d e l n d ; hervorbringend) ist"; siehe auch: Gott und die Götter - Das Mysterienwissen der vedischen Hochkultur, Kapitel 2, „Vedische Kosmogonie". 9. Richard Dawkins: River out of Eden - A Darwinian View of Life (1995), dt. Und es entsprang ein Fluß in Eden (S. 151). Michael Schmidt-Salomon, „Deutschlands Chef-Atheist" (Der Spiegel), zitiert diese Dawkins-Sätze in seinem Manifest des evolutionären Humanismus (2006) als zentrales Glaub e n s b e k e n n t n i s mit voller Z u s t i m m u n g (S. 25f.). 10. David Hamilton: It's the Thought That Courits (2006); dt. Achte auf Deine Gedanken - Warum der Geist die Materie beherrscht, S. 9 u n d 11. 11. ebd. S. 138f., 141. Das Beispiel mit d e m T r o p f e n ist sehr treffend, wird aber von monistischer Seite oftmals so interpretiert, dass der T r o p f e n unsere Individualität darstelle, die jedoch nur eine Illusion sei. David Hamilton bringt hier dieses Bild in seiner richtigen Bedeutung. Wir sind Teile des Ganzen, aber w e n n sich „aus e i n e m Ozean der b e w u s s t e n Intelligenz" ein „Tropfen", ein materieller Körper, bildet u n d wir u n s als Menschen identifizieren, vergessen wir schnell u n d i m m e r wieder, dass wir ewiglich Teile Gottes sind. Hamilton scheut sich nicht, auch das W o r t „Gott" zu verwenden, u n d betont, dass es unser höchster W u n s c h sein sollte, unsere „Gotteskindschaft zu erfahren" (S. 201). 340
Anmerkungen
12. Einstein: „Naturwissenschaft u n d Religion" (1941), in: Aus meinen späten fahren, S. 26 13. Risi: Der radikale Mittelweg (2009), S. 3 2 2 Kapitel 2 1.
2. 3.
4.
5.
6.
Unter d e m N a m e n Henoch oder Erioch existieren vier verschiedene apokryphe Bücher. Das bekannteste ist das äthiopische Enoch-Buch, das als einziges vollständig überliefert ist, weil es in den biblischen Kanon der äthiopischen Kirche a u f g e n o m m e n wurde. Die ältesten Teile dieser apok r y p h e n Schrift s t a m m e n wahrscheinlich aus d e m 3. Jahrhundert v.Chr.; siehe z. B. Cläre Prophet; Lumpkin. (Viele Literaturangaben auf: de.wikipedia.org/wiki/Äthiopisches_Henochbuch) en.wikipedia.org/wiki/Inch Die A u s f ü h r u n g e n über die Herleitung des Urzolls stützen sich auf die Forschungsarbeiten v o n Dipl.-Ing. Axel Klitzke, veröffentlicht in seinem Buch Pyramiden: Wissensträger aus Stein - Das Geheimnis der Pyramiden Ägyptens und Mittelamerikas (Govinda-Verlag 2006). Der arabische Historiker Al-Makrizi ( 1 3 6 4 - 1442) verfasste f ü r sein Buch Hitat ein Kapitel, in d e m er z u s a m m e n t r u g , w a s die damals noch vorhand e n e n Überlieferungen u n d Schriften seines Kulturkreises zur Geschichte der Pyramiden sagten. Unter d e n vielen phantasievollen u n d widersprüchlichen A u s f ü h r u n g e n findet sich auch dieser Hinweis: „Das sind die Pyramiden, die der erste Hermes, den die Araber Idris n e n n e n , erbaute: Gott hatte ihn nämlich in der Kenntnis der Sterne unterwiesen, u n d diese taten i h m kund, es w e r d e eine Katastrophe über die Erde k o m m e n [...]. Es gibt Leute, die sagen: Der erste Hermes, welcher in seiner Eigenschaft als Prophet, König u n d Weiser der .Dreifache' g e n a n n t w u r d e - er ist der, d e n die Hebräer Henoch [...] n e n n e n , u n d das ist Idris -, dieser M a n n las in d e n Sternen, dass die Sintflut k o m m e n werde. Da ließ er die Pyramiden b a u e n [...]." (aus: Eggers, S. 43, 45f.) Das französische Revolutionsregime entschied 1793 sogar, eine 10-TageW o c h e („Dekade") e i n z u f ü h r e n : 1 Monat = 30 Tage = 3 W o c h e n zu je 10 Tagen. Dadurch sollten alle religiösen Bezüge des Kalenders abgeschafft w e r d e n . Der „Revolutionskalender", auch Republikanischer Kalender gen a n n t , enthielt eine n e u e Stundeneinteilung, die „Dezimalzeit". Der Tag hatte n u n 10 S t u n d e n zu je 100 Minuten, jede Minute zu 100 Sekunden. Die n e u e S e k u n d e war deshalb etwas kürzer als die bisherige Sekunde. Anf a n g 1806 brach Napoleon dieses ideologische Experiment ab u n d kehrte z u m alten Zeit- u n d Kalendersystem zurück. Die sakrale Elle u n d der H u n a b sind ebenfalls über d e n Poldurchmesser definiert: 2 0 0 0 0 0 0 0 sakrale Ellen = 1 2 0 0 0 0 0 0 H u n a b = 500 5 0 0 0 0 0 Zoll. Die sakrale Elle u n d der H u n a b stehen deshalb sowohl mit d e m Zoll als auch mit d e m Meter in e i n e m harmonisch-proportionalen Bezug, was auch die Erklärung d a f ü r ist, w a r u m viele alte Bauwerke in aller Welt geometrisch „verwandt" sind, (siehe Axel Klitzke: Pyramiden - Wissensträger aus Stein, Kapitel 4, „Die sakrale, .kosmische' Elle", u n d Kapitel 5, „Das verborgene M a ß in den Pyramiden Mittelamerikas").
341
7. 8.
Klitzke, S. 102 ebd. S. 104f.
Kapitel 3 1.
Bekanntes Zitat aus d e m Gedicht Eine unmögliche Tatsache von Christian Morgenstern ( 1 8 7 1 - 1 9 1 4 ) : U n d er k o m m t zu d e m Ergebnis: Nur ein T r a u m w a r das Erlebnis. Weil, so schließt er messerscharf, Nicht sein kann, was nicht sein darf.
2.
3. 4. 5. 6. 7. 8.
9. 10. 11. 12.
„Von der Macht des Geistes - Mirin Dajos Botschaft", ein Text, d e n Mirin Dajo d e m Schweizer Journalisten Willy W a g n e r diktierte; zitiert n a c h Luc Bürgin: Das Wunder Mirin Dajo - Der unverletzbare Prophet und seine phänomenalen Kräfte (2004), S. 1 4 1 - 2 0 8 , hier S. 204. ebd. S. 156 ebd. S. 30 ebd. S. 62 ebd. S. 8 2 ebd. S. 99 Gewisse Personen quittierten Mirin Dajos Tod mit H o h n u n d Spott. Der Spiegel (24/1948) wählte den Titel: „Den Magen zu voll g e n o m m e n . " Im Artikel wird z u m i n d e s t auch die schnelle Heilung e r w ä h n t u n d fairerweise sogar als „kleines W u n d e r " bezeichnet: „Mirin Dajo, der holländische W u n d e r m a n n in der Schweiz, verrichtet keine W u n d e r mehr. Mirin Dajo ist tot. [...] Der Mann, dessen Herz m a n mit Spießen durchstechen konnte, o h n e dass er das Bewusstsein verlor, h a t t e gerade nach längerem Schweigen wieder von sich reden gemacht. Er hatte erneut ein W u n d e r t u n wollen, das d a n n keines wurde. Mirin hatte einen 35 cm langen Metallspieß verschluckt, sich mit i h m im Magen röntgen u n d h e r n a c h operieren lassen. Vorher hatte er h o f f n u n g s f r o h verkündet, dass der Chirurg den Spieß nicht m e h r im Körper v o r f i n d e n würde. Der W u n d e r m a n n wollte eine .Dematerialisation' v o r n e h m e n . Dann sollte eine ,Rematerialisierung' folgen, d.h. der Spieß w ü r d e mit einem Male wieder da sein. / Zwei Tage, n a c h d e m Mirin das I n s t r u m e n t verschluckt hatte, w u r d e er mit inneren Blutungen ins Spital gebracht. M a n narkotisierte ihn u n d e n t f e r n t e d e n Fremdkörper aus d e m malträtierten W u n d e r m a n n s m a g e n . A m Rande w a r d a n n doch ein kleines W u n d e r geschehen: Die Heilung w a r wider Erwarten sehr schnell u n d o h n e Komplikationen vor sich gegangen." zitiert nach Bürgin, S. 131 ebd. S. 83f. ebd. S. 2 1 8 ebd. S. 213. Der vierseitige Brief an Albert Einstein ist auf S. 2 1 2 - 2 1 5 im Original wiedergegeben. Luc Bürgin f a n d heraus, dass Mirin Dajos Brief in der Jewish & National University Library von Jerusalem a u f b e w a h r t wird (diese Bibliothek verwaltet Albert Einsteins Nachlass). Er k o m m e n t i e r t : „Es ist nicht Dajos Stimme, die aus diesen Zeilen spricht. Auch w e n n der
342
Anmerkungen
13. 14. 15. 16. 17. 18. 19.
20. 21.
22.
23.
Holländer seinen Namen d a r u n t e r setzt" (S. 82). Tatsächlich fallen in diesem Brief einige Stellen auf, in d e n e n Mirin Dajos Fähigkeiten auf eine nicht sehr sensible Weise angepriesen werden. Der Brief w a r von einem Herrn Lüscher geschrieben worden, der seine Dienste als Sekretär angeboten hatte. Er wollte in die USA a u s w a n d e r n u n d hoffte, mit Hilfe v o n Mirin Dajo eine Einladung in die USA zu b e k o m m e n . Als Albert Einstein eine Absage sandte, t r e n n t e sich „Sekretär" Lüscher v o n Mirin Dajo. Der Spiegel 24/1948, S. 26 zitiert nach Bürgin, S. 185 Nachruf von Gottlieb Duttweiler f ü r Mirin Dajo, veröffentlicht in der Migros-Zeitung Brückenbauer, zitiert nach Bürgin, S. 103f. zitiert nach Bürgin, S. 146, 179, 204f. ebd. S. 151 ebd. S. 60 zitiert nach Dr. med. Matthias Kamp: Revolution in der Medizin - Bruno Gröriing: Rehabilitation eines Verkannten. Eine ärztliche Dokumentation der Heilung auf dem geistigen Wege, S. 16; u n d Dr. Kurt Trampler: Die große Umkehr - Fragen um Bruno Gröning, 1950, S. 101 Grete Häusler (1986/ r T996), S. 56f.; siehe auch Kamp, S. 31. Helmut H ü l s m a n n , Pressebericht über die Heilung seines Sohnes Dieter, gezeichnet „Herford, d e n 18.03.1949"; zitiert nach: Egon Arthur Schmidt: Die Wunderheilungen des Bruno Gröning, Falken Verlag 1949; Neuausgabe durch T h o m a s Busse im Grete-Häusler-Verlag 1994, S. 77f. Einer der skrupellosesten Verleumder Bruno Grönings war der Journalist Dr. Michael Graf Soltikow, Spross einer Potsdamer Professorenfamilie. Er versuchte sich zuerst in den Kreis der Mitarbeiter Grönings zu d r ä n g e n u n d gab sich gegen a u ß e n hin als Pressesprecher u n d rechtlicher Berater Grönings aus, n u r um seinen Publikationen ein zusätzliches Gewicht zu verleihen (z.B. „Extrablatt - Gröning entlarvt"). Im Vorfeld des ersten Prozesses v o n 1951/52 besorgte er sich von Bruno Grönings Bruder Karl einen „Tatsachenbericht", der d a n n zu d e n Grundlagen des „Sachverständigengutachtens" wurde. Karl Gröning widerrief eineinhalb Jahre später seinen erlogenen „Tatsachenbericht", i n d e m er mit einer eidesstattlichen Erklärung (vom 4.11.1952) seinen Bruder um Verzeihung bat. Graf Soltikow hatte i h m 5 0 0 0 0 DM (entsprach 2 0 1 0 r u n d 1 0 0 0 0 0 Euro) bezahlt! Er v e r w e n d e t e Karl Grönings verleumderische Aussagen f ü r seine Press e k a m p a g n e gegen Bruno Gröning u n d sandte diesen „Tatsachenbericht" auch an das Gericht. Das achtzehnseitige „Sachverständigengutachten" v o m 2 4 . 1 0 . 1 9 5 1 w u r d e d a n n beim g r o ß e n Prozess von 1955 als uneingeschränkte Grundlage verwendet u n d seitenlang zitiert. Karl Grönings Widerruf w u r d e schlichtweg ignoriert (siehe: Dr.jur. W o l f g a n g H a u s m a n n , Der große Prozeß gegen Bruno Gröning 1955-1959, S. 60; www.brunogroening.org/brunogroening/ichlebe_buch_3.htm). Auch h e u t e noch kolportieren Gröning-Gegner aus atheistischen sowie kirchlichen u n d evangelikalen Kreisen häufig solche längst w i d e r r u f e n e n bzw. widerlegten V e r l e u m d u n g e n . Markides: DerMagus von Strovolos, Kap. 12: „Heilungen", S. 241. Weil das Buch Der Magus von Strovolos zu Lebzeiten von Daskalos erschien (1985), 343
Anmerkungen
wollte der Autor dessen Privatsphäre schützen u n d publizierte nicht seinen bürgerlichen Namen, sondern gab ihm d e n fiktiven Namen Spyros Sathi. 24. ebd. S. 2 4 3 25. zitiert nach Bürgin (2004), S. 144 26. zitiert nach Markides, S. 263f. Kapitel 4 1. 2. 3. 4.
5.
Michael Schmidt-Salomon: Manifest cles evolutionären Humanismus, S. 12 in: Moody (1977), S. 102 Das in der A n m e r k u n g 2 zitierte Buch ist die deutsche Übersetzung dieses Erstlingswerkes v o n Dr. Moody. Siehe Auswahl im Literaturverzeichnis: Alexander; Brinkley; Burpo; D'Souza; Eadie; Eersel; Ewald; Ford; Guzman-McMillan; Hardo; Kübler-Ross; Leininger; Lommel; Long/Perry; Mehne; Moorjani; Morse/ Perry; N a h m ; Obst; Parnia; Passian; Ring; Sabom; Stevenson; Sudhoff; Wilcock; Woolger. Der Begriff „astral" bezieht sich auf die h ö h e r d i m e n s i o n a l e n Bereiche eines Planeten oder Sterns. Jeder Himmelskörper (grch. dstron, „Gestirn") ist v e r b u n d e n mit feinstofflichen Parallelebenen, die deshalb auch „Astralebenen" g e n a n n t werden. Diese Ebenen unterscheiden sich durch ihre verschiedenen S c h w i n g u n g s f r e q u e n z e n . In den h ö h e r e n Bereichen vereinigen sich die Astralebenen der verschiedenen z u s a m m e n g e h ö r i g e n Planeten, was bedeutet, dass einzelne S o n n e n s y s t e m e u n d Galaxien über die h ö h e r e n Astralebenen m i t e i n a n d e r v e r b u n d e n sind. Diese kosmische Hierarchie geht h i n bis zur feinsten Dimension der Materie, d u r c h die das gesamte Universum m i t e i n a n d e r v e r b u n d e n ist. (Im Sanskrit wird diese feinste u n d höchste Dimension des U n i v e r s u m s die „Welt Brahmas" genannt.) Auch der menschliche Körper u m f a s s t verschiedene feinstoffliche Parallelkörper u n d ist über diese mit d e n kosmischen Astralebenen verb u n d e n . Deshalb hat der Begriff „astral" heute eine allgemeinere Bedeut u n g erlangt u n d ist ein S y n o n y m f ü r „feinstofflich materiell".
6. 7. 8. 9. 10. 11.
Moody (1977), S. 64 Moody (1978), S. 54 Moody (1977), S. 68 ebd. S. 7 3 ebd. S. 67 Moody (1978), S. 55: „Ich m u s s allerdings h i n z u f ü g e n , dass ich nie mit j e m a n d e m ein Interview g e f ü h r t habe, der vor seiner Begegnung mit d e m Tode ein richtig übler Typ gewesen ist. [...] Es war also gar nicht zu erwarten, dass diese Seelen in d e n ,feurigen Pfuhl u n d Schwefel' g e w o r f e n werden w ü r d e n . W i e d e r u m schließt nichts von dem, w a s ich e r f a h r e n habe, die mögliche Existenz einer Hölle aus." 12. Brinkley/Perry S. 23, 33f., 35f. 13. ebd. S. 63. Dannion Brinkleys Zukunftsvisionen e r w ä h n e ich im Buch Machtwechsel auf der Erde, Kap. 8, Unterkapitel „Die Tücken des Malzeichens". Die wichtigste W a r n u n g der Lichtwesen bezog sich auf die Gef a h r d u r c h diktatorische Gesetze, die jeden Menschen zwingen, sich einen Mikrochip einpflanzen zu lassen (Brinkley/Perry, S. 60f.). 344
Anmerkungen
14. Zehn Jahre nach ihrer Rettung, n a c h d e m sie alles innerlich verarbeitet hatte, veröffentlichte Genelle Guzman-McMillan mit d e m Co-Autor William Croyle im r e n o m m i e r t e n Verlag Simon & Schuster (Label „Howard Books") ihre Geschichte in Buchform: Angel in the Rubble - The miraculous rescue of9/ll's last survivor, wörtl. „Engel im Schutt / im T r ü m m e r h a u f e n - Das W u n d e r der Rettung der letzten 9/11-Überlebenden". 2 0 1 2 erschien dieses Buch in deutscher Übersetzung mit d e m Titel: Ich war 27 Stunden verschüttet - Engel gibt's wirklich. Eine wahre Geschichte. 15. Guzman-McMillan / Croyle S. 32 16. ebd. S. 35 17. ebd. S. 41, 43. Genelle äußert keinerlei Zweifel an der offiziellen 9/11-Version. Doch ihr Bericht enthält auch f ü r die kritische 9/11-Forschung einige wichtige Hinweise, wie die hier zitierten, aber auch noch weitere. 18. ebd. S. 78 19. ebd. S. 89 20. Bruhn, S. 167, zitiert in: Nahm, Wenn die Dunkelheit ein Ende jindet (2012), S. 47 21. Nahm, S. 23, 5 7 - 6 7 22. zitiert nach Nahm, S. 61 23. zitiert nach Nahm, S. 63 (dort auch das Zeugnis von Pfarrer Happich) 24. Nahm, S. 81 25. ebd. S. 90. Das a n g e f ü h r t e Zitat s t a m m t aus d e m Artikel von U. Eberle, „Einschnitt ins Leben", Die Welt, 8. Juli 1999. 26. N a h m S . 121f. 27. Lars Muckli et. al.: „Bilateral visual field m a p s in a patient w i t h only one hemisphere", Proceedings of the National Academy of Sciences, Juni 2009, pnas.org/content/106/31/13034.full 28. Der Spiegel, 21. Juli 2 0 0 9 : „Mädchen mit einer Hirnhälfte hat vollständiges Gesichtsfeld"; spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,637304,00.html 29. Alexander: Proof of Heaven, p. 113; Blick in die Ewigkeit, S. 155f. Da ich v o m englischen Original ausging u n d die deutsche Übersetzung n u r als sekundäre Quelle konsultierte, sind die hier wiedergegebenen Zitate an einigen Stellen anders übersetzt als in der deutschen Ausgabe. 30. ebd. p. 2 4 / S. 40f. 31. e b d . p . 3 1 f . / S . 51f. 32. e b d . p . 4 1 / S . 6 3 33. ebd. p. 4 7 / S . 71 34. ebd. p. 4 7 / S . 72 35. ebd. p. 85f. / S. 124 36. ebd. p. 154, 1 5 6 / S . 208f., 2 1 0 37. Lilou Mace f ü r CLN (Conscious Life News): Interview mit Dr. Eben Alexander: „The Deepest Realms of Super-Physical Existence" (10. März 2013) consciouslifenews.com/dr-eben-alexander-deepest-realms-super-physicalexistence-interview-lilou-mace/1151305/ 38. Oliver Sacks: „Seeing God in the Third Millennium", in: The Atlantic Monthly, 12. Dezember 2 0 1 2 39. Alexander: Proof of Heaven, p. 44, 89, 91, 149 („there continues to be no medical precedent for my case"); S. 68, 128, 131, 201. 345
Als Proof of Heaven 2 0 1 3 weiterhin Monat f ü r Monat auf Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste blieb, intensivierten sich die Angriffe von materialistischer Seite. Im Scientific American, April 2013, schrieb Michael Shermer, Eben Alexanders Buch sei ein „Beweis f ü r Halluzination, nicht f ü r einen Himmel" („is proof of hallucination, not heaven"). Der a u f w e n d i g s t e Anti-Alexander-Artikel w u r d e v o m Magazin Esquire veröffentlicht (August 2 0 1 3 ; esquire.com/features/the-prophet), verfasst von Luke Dittrich: „The Prophet: An Investigation of Eben Alexander, Author of the Blockbuster,Proof of Heaven'" („Der Prophet: Eine Untersuc h u n g über Eben Alexander, Autor des Kassenschlagers Proof of Heaven"). Mit der E r w ä h n u n g f r ü h e r e r Gerichtsfälle sollte seine Qualifikation als Neurochirurg in Zweifel gezogen u n d seine Glaubwürdigkeit als Person in Frage gestellt werden. Dittrich b e h a u p t e t e sogar, Dr. Laura Potter, eine der Ärztinnen auf der Intensivstation, h a b e ausgesagt, Alexander sei künstlich in ein Koma versetzt w o r d e n ; er sei „bei Bewusstsein, aber im Delirium" gewesen („conscious but delirious"). Damit w u r d e suggeriert, Dr. Alexander sei ein Lügner, der diese Geschichte n u r schrieb, um Geld zu verdien e n ; sein Gehirn sei gar nicht ausgeschaltet gewesen, weshalb sein Gehirn all diese Bilder produziert habe, so wie das Bewusstsein auch allgemein ein Produkt des Gehirns sei... Kritische Autoren wie Robert Mays u n d Alex Tsakiris (skeptiko.com) f a n d e n schnell heraus, dass Dr. Laura Potter nicht hinter d e m Artikel v o n Luke Dittrich steht. Sie sagte, Dittrich h a b e sie mit Fangfragen zu bes t i m m t e n A n t w o r t e n g e f ü h r t u n d h a b e diese A n t w o r t e n d a n n in einen suggestiven Kontext gestellt; siehe Alex Tsakiris: „Esquire Proof of Heaven Expose Debunked, Dr. Eben Alexander Prevails" („Esquire-Kritik an Proof of Heaven widerlegt, Dr. Eben Alexander einmal m e h r bestätigt"), 27. August 2 0 1 3 : skeptiko.com/220-esquire-proof-of-heaven-expose-debunked/ 40. ebd. p. 143 / S. 195 41. ebd. p. 7 2 / S . 106 42. B u r p o / Vincent, p. x x - x x i (Prologue), p. 61 43. ebd. p. 59 44. ebd. p. 72; lOOf. 45. ebd. p. 133, 136 46. ebd. p. 130 („For example, h o w did we k n o w any one religion is different f r o m any other?"). Das hier wiedergegebene Zitat ist die Formulierung in der deutschen Ausgabe, S. 133. Die deutsche Übersetzung erschien im evangelikalen Verlag SCM Hänssler, SCM steht f ü r „Stiftung christliche Medien". 47. Moorjani, p. 43 / S. 67 48. ebd. p. 47 / S. 73 49. ebd. p. 1 3 3 / S . 181f. 50. ebd. p. 50 / S. 76f. 51. ebd. p. 51 f., 1 3 4 / S . 78, 183 52. ebd. p. 9 0 / S . 129 53. ebd. p. 6 9 f . / S . lOOf. 54. ebd. p. 7 0 / S . 102 55. ebd. p. 141 / S . 193 346
Anmerkungen
56. ebd. p. 178 / S. 2 4 3 57. ebd. p. 50 / S. 76 58. ebd. p. 1 3 8 f . / S . 188ff. 59. In den letzten Jahrzehnten w u r d e n zahlreiche Berichte über Kinder veröffentlicht, die sich an ihr f r ü h e r e s Leben erinnerten u n d genaue Angaben darüber geben k o n n t e n , ja sie e r k a n n t e n sogar die Menschen, mit denen sie in ihrem letzten Leben z u s a m m e n gewesen waren, z u m Beispiel: Ein Kind sagt zu einer alten Witwe, dass sie seine Frau gewesen sei, u n d k a n n Details wiedergeben, v o n d e n e n nur die Beteiligten wussten. Die u m f a n g r e i c h s t e D o k u m e n t a t i o n solcher Fälle v e r d a n k e n wir d e m Amerikaner Dr. Ian Stevenson ( 1 9 1 8 - 2 0 0 7 ) , der f ü r viele Jahre Professor f ü r Psychiatrie an der Universität von Virginia war. Dr. Stevenson zeigte, dass Reinkarnation sehr wohl Gegenstand einer wissenschaftlichen Unters u c h u n g sein kann. W ä h r e n d m e h r als zwanzig Jahren reiste er durch die ganze Welt, um die besten Fälle vor Ort zu u n t e r s u c h e n u n d die Kinder, w e n n möglich, persönlich an den Ort ihrer E r i n n e r u n g zu bringen. Aus diesen Forschungen sind viele wissenschaftlich f u n d i e r t e Bücher entstand e n (siehe Literaturverzeichnis). Eine Zusammenstellung v o n über dreißig aussagekräftigen Beispielen aus der weltweiten Reinkarnationsforschung - d a r u n t e r auch die Arbeit von Dr. Ian Stevenson - findet sich im Buch v o n Trutz Hardo: Wiedergeburt - Die Beweise... und die Bedeutung für ein neues Bewusstsein (2012). 60. Siehe z. B.: Stevenson, Xenoglossy: A Review and a Report ofa Gase (1974) u n d : Unlearned Language - New Studies in Xenoglossy (1984). Kapitel 5 1.
6. 7.
Trefil: Fünf Gründe, warum es die Welt nicht geben kann, S. 51 ff. Hoyle: Das intelligente Universum, S. 12 ebd. S. 13 chemie.de/lexikon/Protein.html Junker/Scherer, S. 1 0 0 - 1 0 4 : „Es zeigt sich, dass dabei Aminosäuren, die Bausteine der Proteine, gebildet werden. In viel größerer Menge entsteh e n aber andere Reaktionsprodukte, die weitere nachfolgende Reaktionsschritte v e r h i n d e r n [...] Darüber h i n a u s entstehen aber auch viele andere Aminosäuren, die in Lebewesen nicht vorkommen." Nina G. Jablonski, George Chaplin: „Die Evolution der Hautfarben", in: Spektrum der Wissenschaft, Juni 2003, S. 38 ebd. S. 38
Kapitel 6 1.
Verfasst im Hexameter, e i n e m V e r s m a ß mit sechs r h y t h m i s c h e n Einheiten pro Zeile; geschrieben von Ovid um 12 n.Chr. in der V e r b a n n u n g nach Rumänien, wo er auch verstarb; Übersetzung von A r m i n Risi, unter V e r w e n d u n g der Übersetzungen v o n Michael v o n Albrecht (Reclam-Ausgabe Lateinisch/Deutsch) u n d Egon Gottwein (gottwein.de) sowie der englischen Übersetzungen von A. S. Kline (ovid.lib.virginia.edu) u n d Mary M. Innes (Ovid: Metamorphoses, Penguin Classics, 2006). 347
Anmerkungen
2.
3.
4.
6.
Die T h e m e n Urspiritualität u n d neue H a r m o n i e der Geschlechter sind von zentraler Bedeutung f ü r die neue Zeit. Empfehlenswer t hierzu sind im deutschsprachigen R a u m z.B. die Publikationen u n d Vorträge v o n Alexa n d r a Schwarz-Schilling, insbesondere der Artikel: „Die Polarität der Geschlechter - Die Mann-Frau-Beziehung zwischen alten W u n d e n u n d neuen Perspektiven" (Tattva Viveka Nr. 50, Februar 2012); siehe auch: Riane Eisler, Von der Herrschaft zur Partnerschaft - Weihliches und männliches Prinzip in der Geschichte (1989); Steve Taylor: Der Fall - Vom Goldenen Zeitalter über 6000 Jahre Niedergang zu einem neuen Bewusstsein (2009). Die Entstehung der Geschlechter wird hier also nicht als Falle f ü r die Seelen u n d auch nicht als eine luziferische Einwirkung gesehen, wie dies gewisse gnostische u n d geisteswissenschaftliche Kreise sagen. Die „Aufteilung" M a n n / F r a u war ein Akt der Liebe, der f ü r die M e n s c h e n gerade d u r c h das scheinbare Vergessen das Tor zu einer noch h ö h e r e n Vollkommenheit öffnete. „Und Elohim schuf den M e n s c h e n nach seinem Bilde, nach d e m Bild Elohims schuf er ihn; als M a n n u n d Frau schuf er sie. Und Elohim segnete sie ..." (Gen 1 , 2 7 - 2 8 ) . Das zweifache Ansetzen u n d die scheinbare Wiederholung, bis d a n n im dritten Anlauf gesagt wird, dass Elohim den M e n s c h e n als „Mann u n d Frau" schuf, deutet an, dass das Entstehen des Menschen in zwei Geschlechtern über Vorstufen geschah. Die Polarität männlich/weiblich ist im Absoluten angelegt, was vor allem in der vedischen Theologie z u m Ausdruck k o m m t : Rädhä-Krsna, STtä-Räma, Siva-Sakti usw. Gott ist die Einheit der Zweiheit u n d ist dadurch die Grundlage jeglicher S c h ö p f u n g s d y n a m i k . Steinhardt/Turok: Endless Universe, p. 169f.; siehe auch: Halper, The Cyclical Serpent - Prospects for an Ever-Repeating Universe (1995) Stanley: Wendemarken des Lebens - Eine Zeitreise durch die Krisen der Evolution (1998) Die Unterscheidung zwischen Deva- u n d E r d e n j a h r e n wird an vielen Stellen der Sanskritschriften eindeutig u n d mit Nachdruck hervorgehoben. Zyklen zu 1 2 0 0 0 Jahren h a b e n sicher auch auf der Erde ihre Bedeutung, doch sollten deswegen die Deva-Jahre nicht mit irdischen Jahren gleichgesetzt w e r d e n , wie dies einige neohinduistische u n d esoterische Kreise tun. Sie lehnen die vedische Yuga-Beschreibung ab, i n d e m sie sich auf eine einzige Quelle b e r u f e n : das Buch Die heilige Wissenschaft von Sri Yukteswar ( 1 8 5 5 - 1 9 3 6 ) , erschienen 1894. In der Einleitung zu diesem Buch schreibt Sri Yukteswar, die vedischen Yuga-Zahlen gingen auf Textverfälschungen zurück, u n d er präsentiert als angeblich richtige Erklärung eine astrologische Theorie: Die vier Yugas bezögen sich auf den siderischen Sonnenzyklus von „ 2 4 0 0 0 Jahren". Yukteswars Yuga-Theorie ist jedoch nicht haltbar, nur schon, weil ein siderischer Sonnenzyklus nicht 2 4 0 0 0 , sondern fast 26 0 0 0 Jahre dauert. Im Gegensatz zu Yukteswar akzeptierte sein b e r ü h m t e r Schüler P a r a m a h a n s a Yogananda auch die langen YugaZyklen, wie er in seinem Buch Autobiographie eines Yogi (als lange Fußnote in Kap. XVI) z u m Ausdruck bringt. Yukteswar ignoriert mit seiner Theorie auch alle kosmologischen Bezüge der Yugas. Die vedischen Schriften sagen, dass unser Universum so lange existiere wie die Dauer von Brahmas Nacht u n d Tag (= 2 x 1000 Viererzyklen), wobei wir u n s h e u t e in 348
der Mitte v o n Brahmas Tag befinden. W ü r d e ein Viererzyklus n u r 1 2 0 0 0 Jahre dauern, wie Yukteswar sagt, d a n n wäre unser Universum erst 18 Millionen Jahre alt. (Eine ausführliche Kritik der Yukteswar-Theorie befindet sich auf meiner Website armin-risi.ch u n d im Buch Gott und die Götter - Das Mysterienwissen der vedischen Hochkultur, Neuausgabe 2007, Anm. 28 in Kap. 4, „Multidimerisionale Zeit u n d Ewigkeit", S. 163, 402ff.) Kapitel 7 1.
Der N a m e „Melchisedek" setzt sich aus den beiden hebräischen W ö r t e r n melek, „König", u n d zedek/zadok, „oberster Priester", z u s a m m e n u n d bezog sich ursprünglich auf jemanden, der sowohl König als auch oberster Priester war. Die V e r m u t u n g liegt nahe, dass dieser Begriff als Übersetz u n g eines ägyptischen Code-Namens e n t s t a n d e n ist (siehe: Der radikale Mittelweg, Text 177 u n d 193). Im Lauf der Jahrhunderte w u r d e der Titel „Melchisedek" unterschiedlich interpretiert u n d auch f ü r die erwartete Messiasgestalt der Z u k u n f t verwendet. Dies zeigt sich in Psalm 110,4, wo über d e n k o m m e n d e n Messiaskönig aus d e m Hause David gesagt wird: „Du bist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks." 2. Wise/'Abegg/Cook, S. 472f. 3. Agischewa/Schwarz, S. 173 - 1 7 7 4. Ausführlich geschildert in m e i n e m Buch Machtwechsel auf der Erde, zu Beginn v o n Kapitel 7, „Moneypulation", Unterkapitel „Kalis Angriff auf die vier Stützen des Dharma". 5. Frank W a t e r s : Das Buch der Hopi, S. 80 6. sakhomenewa.com/History/brief.html: „A Brief History of the Kachina" („They decided to show themselves a n d materialized in human-like f o r m to help t h e m with their power to grow food, bring rain a n d heal the sick t h r o u g h prayers of song a n d dance ") 7. kachina.us / aholi.com / eototo.com 8. Waters, S. 38, 122 9. ebd. S. 84 10. Es w a r e n insbesondere akademische Ethnologen, die Frank Waters kritisierten. In Antwort auf die zu erwartende Kritik schrieb er deshalb bereits in der Einleitung z u m Ruch der Hopi, die Ethnologen h ä t t e n kein authentisches Wissen über die Zeremonien u n d Mythen der Hopi. „Das lag nicht nur an der traditionellen Verschwiegenheit der Hopi, s o n d e r n auch daran, dass die Wissenschaftler d e n Aspekten, die an Mystik grenzen, keine Gültigkeit zustanden. [...] Der an D o k u m e n t e n klebende Gelehrte (...) wird behaupten, dass die Deutung der Mythen, Legenden u n d Zeremonien z u m größten Teil meine eigenen Spekulationen seien. Er wird es sicher abstreiten, dass sich unsichtbare Geister auf die beschriebene Weise offenbarten." 11. Eine gute Übersicht u n d Z u s a m m e n f a s s u n g gibt Prof. Rudolf Kaiser (Universität Hildesheim) in seinem Buch Die Stimme des Großen Geistes - Prophezeiungen und Endzeiterwartungen der Hopi-Indianer (1989). 12. Kaiser, S. 43; Waters, S. 37f., 44f. (Beschreibung, wie Mäsaw in der Vierten Welt wieder zu den Menschen kam. „Mäsaw w a r die Gottheit des Feuerklans; kurz bevor er sein Gesicht von ihnen a b w a n d t e u n d unsichtbar
13.
14.
15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26.
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wurde, gab er ihnen die Tafel zur E r i n n e r u n g an seine Worte.") Aus der Rede v o n John Lomavaya, e i n e m der Hopi-Vertreter, bei der großen A n h ö r u n g d u r c h die Indianerverwaltung der US-Regierung im Jahr 1955 („Hopi Hearings"); zitiert n a c h Kaiser, S. 51 Zitiert nach der Pahana-Geschichte, wie sie von T h o m a s Banyacya an der Hopi-Konferenz 1982 erzählt wurde. Dies ist heute die bekannteste Version. Im Internet findet sich an m e h r e r e n Stellen eine wörtliche Wiedergabe. Siehe auch: Kaiser, S. 25f.; Waters, S. 45, 261, 316, 349 T h o m a s Banyacya (1961), zitiert nach Kaiser, S. 25, 29 W h i t e Bear, in: Blumrich, Kässkara und die sieben Welten, S. 18 Blumrich, S. 240f. Waters, S. 38 ebd. S. 40. Bei der Überlieferung der Quiche Maya bezieht sich Frank Waters auf das Maya-Geschichtsbuch Popol Vuh. ebd. S. 80f. ebd. S. 82f. ebd. S. 121, 175 Kira Eghbal-Azar, Ethnologin, in der S e n d u n g des Schweizer Radios DRS 1: „Traumpfade der australischen Ureinwohner", Doppelpunkt, 6.10.2011 Yogananda: Autobiographie eines Yogi, S. 320, 333f. ebd. S. 315f. Radhe Shyam: Leben aus dem Sein - Ein Buch über Babaji, S. 60. „Radhe Shyam" ist Charles Swan ( 1 9 2 8 - 2 0 0 6 ) , ein amerikanischer Geschichtsu n d Englischlehrer u n d Dr. der Rechtswissenschaften. Er traf Babaji 1980 u n d bekam von i h m d e n S a n s k r i t n a m e n Radhe Shyam. ebd. S. 73 ebd. S. 95 ebd. S. 104 ebd. S. 114f. ebd. S. 139 (weitere Quellen im Literaturverzeichnis unter „Babaji") Etz Hayim - Torah and Commentary, p. 33 ebd. p. 33f. ebd. p. 33; siehe auch: en.wikipedia.org/wiki/Sons_of_God sitchiniswrong.com/nephilim/nephilim.htm K o m m e n t a r aus: Die Bibel mit Erklärungen, Evangelische Haupt-Bibelgesellschaft 1989, 2. Auflage 1990, S. 39 Siehe z.B. David Hatcher Childress: Yetis, Sasquatch and Hairy Giants (2010), 4 0 0 S.; William A. Hinson: Discovering Ancient Giants - Evidence of the Existence of Ancient Human Giants (2012), 344 S.; „Giants in the Americas", in: Douglas van Dorn: Giants - Sons of'God (2013), 380 S.; Step h e n Quayle: Genesis 6: Giants - Master Builders of Prehistoric and Ancient Civilizations (2002), 4 7 2 S.; „Und die Riesen gab es doch - Neue Knochenf u n d e bestätigen uralte Legenden", in: Klaus Dona / Reinhard Habeck: Im Labyrinth des Unerklärlichen - Rätselhafte Funde der Menschheitsgeschichte (2004), S. 1 7 3 - 1 8 4 Dokumentarfilm Sirius, siriusdisclosure.com; zahlreiche Medienberichte (Google „Atacama / M u m i e / m u m m y " ) , z.B. „Richtigstellung von Falschi n f o r m a t i o n e n zur Mumie d e s , Atacama H u m a n o i d e n ' in einigen Medien",
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25. April 2013 (grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2013/04/richtigstellung-von-falschinformationen.html) Detaillierte Informationen auf den Webseiten StarchildProject.com und LloydPye.com (mitsamt Punkt-für-Punkt-Richtigstellungen der Fehldarstellungen durch materialistische Skeptiker); siehe auch Literaturverzeichnis: Pye, Lloyd. Magazin mysteries 6/2012, S. 7 („DNA-Spuren einer unbekannten Spezies") Vladimir I. shCherbak, Maxim A. Makukov: „The ,Wow! signal' of the terrestrial genetic code", in: Icarus, May 2013 (Vol. 224, Issue 1) sciencedirect.com/science/article/pii/SOO 19103513000791 Website der beiden Autoren: gencodesignal.org Zahlreiche Medienberichte, im Deutschen z.B. „BioSETI: Astrophysiker wollen intelligentes außerirdisches Signal in irdischem Gencode entdeckt haben", 12. April 2013 (grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2013/04/ bioseti-astrophysiker-wollen.html); „Kontroverse um Studie über angeblich intelligentes .Signal' im genetischen Code", 20. April 2013 (grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2013/04/kontroverse-um-studie-uber-angeblich.html); Andreas von Retyi: „Biologische SETI: Außerirdische Botschaft in unserem Genom?", 16. April 2013 (kopp-online.com). Siehe auch: Meyer, Signature in the Cell - DNA and the Evidence for Intelligent Design (2009) Siehe Literaturverzeichnis, Stichwort „Kornkreise" Richard D. Hall: Crop Circles: The Hidden Truth (2009) auf richplanet.net/ detail.php?dbindex=207; siehe auch: Chris Everard, The Crop Circle Conspiracy (2011), enigmatv.com / ChristopherEverard.com
Kapitel 8 1.
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„Die Periode des Neogen umspannt ungefähr die letzten 24 Millionen Jahre [...] Obwohl die Aussterbeereignisse im Neogen wenig spektakulär waren, erwecken sie aus zwei Gründen großes Interesse", nämlich weil sie durch Fossilien gut dokumentiert sind und weil sie „Teil unserer jüngsten Geschichte" sind. (Stanley: Wendemarken des Lebens, S. 199, 201) en.wikipedia.org/wiki/Population_bottlenec.k; unter Berufung auf die Studien von Alan Templeton („Templeton tree"); siehe auch Dawkins: The Ancestor's Tale, Stichwörter „Bottleneck" und „Templeton". W. Amos and J. I. Hoffman: „Evidence that two main bottleneck events shaped modern h u m a n genetic diversity", Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences (7 October 2009); rspb.royalsocietypublishing.org/'content/early/2009/10/05/rspb.2009.1473.full Gerd von Hassler: Wenn die Erde kippt (1981), S. 21 f. Froelich Rainey: „Archaeological Investigations in Alaska", American Antiquity (1940), vol. 5, pp. 2 9 9 - 3 0 8 ; zitiert im Buch von D.S. Allan und J. B. Delair: When the Earth Nearly Died - Compelling Evidence of a Catastrophic World Change 9,500 BC (1995), p. 57f. Frank C. Hibben: The Lost Americans (1946), p. 9 0 - 9 2 ; zitiert nach Allan/ Delair, p. 58 Hibben: „Evidence of Early Man in Alaska", in: American Antiquity, VIII
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(1943), p. 256, zitiert nach Vclikovsky (1956), dt. 1980, p. 3 f . / S . 15f., u n d Allan/Delair, p. 58 Allan/Delair p. 57 Diese A u f z ä h l u n g v o n f ü n f typischen F u n d o r t e n stützt sich auf die Zus a m m e n f a s s u n g im Artikel „Fossil Graveyards" von Dr. Andrew Snelling, answersingenesis.org/articles/am/v3/n2/world-graveyard. Viele weitere Beispiele in Allan/Delair; Velikovsky; siehe auch: Zillmer: Darwins Irrtum, S. 6 8 - 7 3 („Massengräber"). Science Nr. 129 (1959), p. 72; Gish, S. 57; Glashouwer, S. 90 Scientific Monthly Nr. 76 (1953), p. 301; siehe auch: „Fossils a n d Earth History", parentcornpany.com/creation_explanation/cx3f.htm de.wikipedia.org/wiki/Grube_Messel de.wikipedia.org/wiki/Geiseltal de.wikipedia.org/wiki/Ghar_Dalam. „[...] die neolithische Kultur Maltas, der Insel der tausend Geheimnisse, der Prähistorie, von der n u r noch Fossilien k ü n d e n , mit Schwänen, so groß wie Pferde, u n d Elefanten, so gro ß wie Schwäne; [...]" (Prof. Sergio Frau: Atlantika, S. 24) N. D. Newell: Journal of Paleontology Nr. 33 (1959), p. 4 9 2 ; Gish, S. 57 Francis S. Holmes: The Phosphate Rocks of South Carolina and the „Great Carolina Marl Bed", (1870) p. 17; siehe auch: W a t s o n (2001). Allan/Delair, p. 121, 1 2 4 - 1 2 9 , 191; hanskrause.de; Tollmann, S. 230f., 2 3 3 - 2 3 7 ; Velikovsky: Welten im Zusammenstoß, S. 39ff., 345; Zillmer: Darwins Irrtum, S. 1 0 4 - 1 0 9 („Das plötzliche Ende der Mammuts") W a t k i n : The Discovery and Transportation to St. Petersburg ofthe Berezovka Mamoth, The Torquay Natural History Society 1905; Allan/Delair, p. 125; Hitching: „ W a r u m v e r s c h w a n d e n die Mammuts?", S. 61. Viele weitere Angaben finden sich in Publikationen konventioneller u n d kreationistischer Geologen u n d in Zillmer: Irrtümer der Erdgeschichte, S. 1 5 0 - 1 5 4 . creationscience.com/onlinebook/FrozenMammoths.html W. Brown: In the Beginning (1980, 6 1995), e r w ä h n t in: Zillmer, Darwins Irrtum, S. 106, u n d Irrtümer der Erdgeschichte, S. 153 Allan/Delair, Kap. 2: „A lost Euro-American Flora"; Kap. 15: „Evidence f r o m the Arctic" Allan/Delair, p. 60, 63 Zillmer: Darwins Irrtum, S. 103f. „Evidence for deposition of 10 million t o n n e s of impact spherules across four continents 12,800 y ago" (17. Mai 2013), pnas.org/content/ e a r l y / 2 0 1 3 / 0 5 / 1 7 / 1 3 0 1 7 6 0 1 1 0 ; ausführliche Z u s a m m e n f a s s u n g z.B. auf phys.org/news/2013-05-comprehensive-analysis-impact-spherules-theory. h t m l („Comprehensive analysis of impact spherules s u p p o r t s theory of cosmic impact 12,800 years ago", 21. Mai 2013). Michail I. Petaev et. al: „Large Pt anomaly in the Greenland ice core points to a cataclysm at the onset of Younger Dryas" (17. Juli 2013); pnas.org/content/early/2013/07/17/1303924110 Simon Redfern: „Ice core data supports ancient space impact idea", BBC News - Science & Environment, 1. August 2 0 1 3 ; bbc.co.uk/news/science-environment-23536567 Eine u m f a n g r e i c h e Arbeit zu dieser Theorie veröffentlichte 1993 der nam-
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h a f t e österreichische Geologe Prof. Alexander T o l l m a n n ( 1 9 2 8 - 2 0 0 7 ) im 550-seitigen Buch Und die Sintßut gab es doch - Vom Mythos zur historischen Wahrheit. Darin stellt er - als h u m a n i s t i s c h d e n k e n d e r Wissenschaftler, also f e r n a b v o n jedem Kreationismus - die Dogmen der aktualistischen L e h r m e i n u n g in Frage u n d beschreibt die geologischen Spuren, die auf einen aufgeteilten Einschlag hinweisen. A n h a n d der vielen Sintflutüberlieferungen aus aller Welt k o n n t e er durch die A u s w e r t u n g der regionalen u n d kontinentalen Unterschiede sogar eine hypothetische Rekonstruktion des Katastrophenhergangs erstellen. Der erste Vertreter der Theorie einer Erdkrustenverschiebung war der Amerikaner Prof. Charles Hapgood. Weltweit b e k a n n t w u r d e diese Theorie durch das 1995 erschienene Buch Fingerprints of the Gods des englischen Autors G r a h a m Hancock. Zillmer: Darwins Irrtum, S. 96 Schoch: Forgotten Civilisation, p. 91, u n d Kap. 11: „Glass Castles, Fire f r o m the Sky, and the Spoils of the Gods". ebd. p. 96f., 182 „Putting On Ancient Airs", in: TIME, November 9, 1987 (Vol. 130 No. 19), über die Forschungen von Gary Landis (U. S. Geological Survey) u n d Robert Berner (Yale), die zeigten, dass die Atmosphäre f r ü h e r r u n d 5 0 % m e h r Sauerstoff enthielt als heute, wobei „früher" g e m ä ß aktualistischer Eino r d n u n g 80 Millionen Jahre bedeutet. Siehe auch: keelynet.com/biology/ b a u g h . h t m (über ähnliche Forschungen an der Universität von Illinois); Zillmer: Darwins Irrtum, S. 149 „Sunflower over Tokyo", Popular Science, Mai 1988, p. 75 Koichibara Hiroshi: „Tomatomation - Japan's High-Tech Food Factories", UNESCO Courier, März 1987 Die Sagen der Juden, gesammelt u n d bearbeitet von Micha Josef Bin Gurion, Parkland Verlag, Köln 2000, S. 17 creationwiki.org/Baugh creationevidence.org Eine fotografische Dokumentation all dieser geologischen Fakten (schnelle Sedimentation, schnelle Canyon-Bildung, schnelle Versteinerung, schnelle Kohlenbildung) findet sich im Bildband der Geologen Dr. John Morris u n d Dr. Steve Austin: Footprints in the Ash - The Explosive Story ofMount St. Helens (2003). Siehe auch: Zillmer: Darwins Irrtum, S. 63f.; Irrtümer der Erdgeschichte, S. 196, 2 8 0 ; Erde im Aufruhr, S. 61 ff., 9 4 - 9 7 Austin/Morris, p. 67 („Diese Situation ist kein Ausnahmefall. Fast jedes Mal, w e n n ein Stein, dessen Alter b e k a n n t ist, mit der Radioisotopmethode datiert wurde, war das berechnete Alter in der G r ö ß e n o r d n u n g ähnlich verzerrt."); Zillmer: Die Evolutions-Lüge, S. 130f. Schoch: Forgotten Civilization, p. 2 2 1 - 2 2 8 („The nonconstancy of radioactive decay"): „Es ist ein f u n d a m e n t a l e s Prinzip der m o d e r n e n Atomphysik, dass die radioaktive Zerfallsrate eines jeden instabilen Isotops konstant ist. W e n n n u n die a n g e n o m m e n e Konstanz von Konstanten wie der Zerfallsrate in Frage gestellt wird, w ü r d e dies nicht n u r bedeuten, dass ,die etablierte Wissenschaft seit Jahrzehnten fehlerhaft ist' (Cartwright 2008), s o n d e r n auch, dass der Zeitrahmen der Jahresangaben f ü r unsere
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Vorgeschichte, ja f ü r die Erde u n d die kosmische Geschichte in Zweifel gezogen werden. W i r k ö n n t e n u n s gezwungen sehen, unsere Wissenschaft u n d auch u n s e r e Geschichte neu zu überdenken." Prof. Schoch bezieht sich hier auf den Artikel „The Mystery of the Varying Nuclear Decay" v o n Jon Cartwright auf physicsworld.com u n d f ü h r t m e h r e r e aktuelle Forschungsarbeiten zu diesem T h e m a an, insbesondere v o n Simon E. Shnoll (1998) u n d Jere Jenkins u n d Ephraim Fischbach (2008). Weitere A u s f ü h r u n g e n u n d Quellenangaben z.B. in: ProGenesis, 95 Thesen gegen die Evolution. S. 119; 126 - 1 2 9 („Indizien f ü r einen beschleunigten radioaktiven Zerfall"). Die Mängel der radiometrischen Datierung wird in vielen „unkonventionellen" Publikationen thematisiert, siehe z.B. C r e m o / T h o m p s o n : Verbotene Archäologie, S. 4 3 7 - 4 4 1 , 8 1 6 - 8 2 3 ; ProGenesis: 95 Thesen gegen die Evolution, S. 117ff. („Abweichungen in der Radiometrie"); Zillmer: Darwins Irrtum, S. 79f. („Die fehlerhafte Datierung anorganischer Funde"); Die Evolutions-Lüge, S. 1 2 1 - 1 3 4 (Kap. 3: „Datierung u n d Willkür"); alle mit Verweisen auf die wissenschaftliche Fachliteratur. ProGenesis S. 120. Siehe auch: Zillmer, Darwins Irrtum, S. 7 3 - 7 9 („Gesicherte Altersbestimmung?", „Manipulierte Chronologien"). Weitere kritische Betrachtungen der C14-Methode z.B. in: Cremo/Thompson, Verbotene Archäologie, S. 8 8 4 - 9 3 0 (Anhang 1: „Chemische u n d radiometrische Analysen ungewöhnlicher menschlicher Skelette"). „Die einst ganz b e r ü h m t e , 4 C-Methode [...] wird bei Datierungen über 1 0 0 0 0 Jahren unzuverlässig." Herbert Liedtke: Eiszeitforschung, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990, S. 44, zitiert nach Tollm a n n , S. 2 3 5 Zillmer (2005), S. 137f. de.wikipedia.org/wiki/Besiedelung_Amerikas en.wikipedia.org/wiki/Clovis_culture Dieser Fall wird im Buch Verbotene Archäologie (S. 4 3 6 - 4 4 9 ) ausführlich geschildert, m i t s a m t einer detaillierten technischen Analyse der Datier u n g s m e t h o d e n u n d Ausschnitten aus d e m f r u s t r i e r e n d e n Briefverkehr von Virginia Steen-Mclntyre mit Redakteuren, die die Fachpublikation um Jahre verschleppten u n d d a n n verweigerten. C r e m o / T h o m p s o n : Verbotene Archäologie, S. 449f. Zillmer: Irrtümer der Erdgeschichte, S. 50
Kapitel 9 1.
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4. 5.
Siehe: Risi, Gott und die Götter, S. 38 (Kap. 1: „Was ist Veda?", Unterkapitel „Zeugnisse der vedischen Hochkultur", Absatz „Dhanur-Veda: „die Wissenschaft des K ä m p f e n s mit Waffen") zitiert nach en.wikiquote.org/wiki/Robert_Oppenheimer („Well — yes. In m o d e r n times, of course.") ebd.: J. Robert O p p e n h e i m e r , Interview über den Trinity-Bombentest, in der TV-Dokumentation „The Decision to Drop the Bomb" (1965), produziert von Fred Freed, NBC W h i t e Paper. Soddy: The Interpretation of Radium (1909), p. 2 3 2 ebd. p. 223, 2 3 0
6. 7.
ebd. p. 2 4 1 ebd. p. 2 4 2 , 2 4 3 f f . : „I prefer to believe it m a y be an echo f r o m one of m a n y previous epochs in the unrecorded history of the world [...] Can we not read into t h e m some justification for the belief that some f o r m e r forgotten race of m e n attained not only to the knowledge we have so recently won, but also to the power that is not yet ours?"; Hervorhebung im Deutschen durch A. R. 8. Daniel García-Castellanos et al.: „Catastrophic flood of t h e Mediterranean after the Messinian salinity crisis", Nature, Vol. 462, Issue no. 7274, 10 December 2 0 0 9 ; „Mega-flood filled the Med in months", New Scientist, 12 December 2 0 0 9 9. Knörr S. 49f., 68; Zeitlmair, S. 93, 1 1 1 - 1 1 6 ; „Prähistorisches Megalithb a u w e r k in maltesischen Gewässern entdeckt", erster offizieller Zeitungsbericht in Malta, Schlagzeile auf der Titelseite v o n II Mument, 31.10.1999. 10. Mit d e m Namen „Doggerland" wird das einst trockene u n d b e w o h n t e Land der südlichen Nordsee bezeichnet, das Kontinentaleuropa (die Niederlande, Deutschland u n d Dänemark) mit d e m britischen Land verband. Aus d e m heutigen Meer geborgene Fossilfunde zeigen, dass in diesem Gebiet einst viele Menschen gelebt haben, z u s a m m e n mit M a m m u t s , Rentieren usw. Aufgrund der Ausstellung Drowned Landscapes („Versunkene Landschaften") im Juli 2 0 1 2 in London, veranstaltet von der Royal Society, erschienen weltweit Artikel über Doggerland. Ein Artikel der Daily Mail Online, 2./3. Juli 2012, trug die Schlagzeile „ »Britain's Atlantis' f o u n d at bottom of North Sea" („,Britanniens Atlantis' auf dem Grund der Nordsee gefunden"). Gemäß den heutigen Eiszeittheorien „versank Doggerland in der Zeit von 1 8 0 0 0 v.Chr. bis 5500 v.Chr. unter d e m langsam steigenden Wasser". „Das Gebiet war einst das ,eigentliche Kernland' Europas u n d w u r d e d a n n ,von einem verheerenden Tsunami' überflutet, sagen die Forscher. Die Welle war Teil eines größeren Vorgangs, der die tieferliegenden Gebiete im Verlauf von Tausenden von Jahren überflutete." Über den aktuellen Stand der Forschung hieß es in diesem Artikel: „Das Forschungsteam ist gegenwärtig dabei, weitere Spuren der damaligen Menschen zu untersuchen, unter a n d e r e m mögliche Grabstätten, auffällige stehende Steine u n d ein Mammutmassengrab." W e n n heute, nach r u n d 1 2 0 0 0 Jahren, auf d e m Meeresgrund immer noch megalithische Steinsetzungen in ihrer ursprünglichen Position zu finden sind, sagt dies einiges über die Größe u n d die tiefe Verankerung dieser uralten Monumente. Es ist jedoch a n z u n e h m e n , dass die meisten dieser Megalithanlagen unter d e m Druck des damaligen Tsunamis u n d der folgenden Meeresströmung umgefallen sind u n d v o n Sedimenten bedeckt wurden. Der Geophysiker Richard Bates, der Leiter der London-Ausstellung, erklärte in diesem Artikel der Daily Mail: „Die Menschen d e n k e n anschein e n d , dass ein steigender Meeresspiegel etwas Neues ist. Dies gehört jedoch zu d e n Zyklen der Erdgeschichte u n d hat schon viele, viele Male stattgefunden. [...] U n s ist es n u n gelungen, ein klares Bild von der Flora u n d der F a u n a von Doggerland zu b e k o m m e n , ebenso v o n d e n Menschen, die damals dort lebten, u n d wir h a b e n n u n erste Erkenntnisse über einige der dramatischen Ereignisse, die das Land veränderten, einschließlich des Ansteigens des Meeresspiegels u n d des v e r h e e r e n d e n Tsunamis."
Bei T y b r i n d Vig, einige H u n d e r t Meter vor der Küste einer dänischen Insel in der Ostsee, w u r d e n „Spuren einer ü b e r r a s c h e n d fortgeschrittenen mesolithischen Fischerkultur g e f u n d e n , d a r u n t e r fein verzierte Ruder u n d m e h r e r e lange, schmale Kanus, eines d a v o n ü b e r 1 0 m lang". (Laura Spinney: „Searching for Doggerland", National Geographie, December 2012, p. 138) Die Megalithkulturen w a r e n anscheinend viel weiter verbreitet, als die heutigen Festlandspuren a h n e n lassen. Die im Herbst 2 0 1 1 entdeckte „Ostsee-Anomalie" gehört wahrscheinlich ebenfalls zu dieser u n t e r g e g a n g e n e n Kultur. Es handelt sich um eine kreisrunde Struktur v o n 60 m Durchmesser, insgesamt m e h r e r e Meter hoch, in 80 bis 90 m Tiefe. In 200 m Entfern u n g w u r d e eine zweite, etwas kleinere Struktur entdeckt. Bisher w u r d e n u r das größere Objekt untersucht. Die Oberseite ist strukturiert u n d wird durch eine Furche oder einen Schnitt in zwei Hälften unterteilt. In einer rechteckigen Vertiefung befindet sich ein r u n d e s Loch v o n etwa 25 Zentimeter Durchmesser. In der Nähe des Objekts stellten die Filmkameras ihre Funktion ein. Stefan Hogeborn, einer der Taucher beim ersten Tauchgang, k o m m e n t i e r t : „ W a r u m funktionieren da u n t e n keine technischen Geräte? Auch unser GPS setzte aus, als wir direkt über d e m Objekt waren. Erst als wir u n s etwa 2 0 0 m v o m Objekt e n t f e r n t hatten, gingen unsere Geräte wieder einwandfrei. F u h r e n wir d a n n wieder über das Objekt, setzte alles wieder aus. In m e i n e n 20 Jahren als professioneller Taucher h a b e ich noch nie etwas Ähnliches erlebt." grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2012/06/neue-information-uberdas-mysteriose.html Erwiesen ist, dass es sich bei dieser Struktur nicht um eine neuzeitliche Einrichtung handelt (wie ein gesunkenes U-Boot, eine U-Boot-Falle aus d e m Zweiten Weltkrieg, usw.). Der Leiter der Forschungen, Dennis Asberg (oceanexplorer.se), sagte im Juli 2 0 1 3 z u m aktuellen E r k e n n t n i s s t a n d : „Unserer Ansicht n a c h ist der .Kreis' v o m U n t e r g r u n d getrennt. W i r w a r e n m e h r m a l s dort unten. Es ist eine Scheibe, die auf einer A n h ö h e ruht. [...] Es gibt W ä n d e , u n d die r u n d e Struktur ist, wie schon gesagt, v o m Unterg r u n d getrennt. [...] Ich bin mir da [bei der Frage des Alters] wirklich nicht sicher. Ich v e r m u t e aber, dass die Struktur älter ist als die letzte Eiszeit. Der Grund f ü r diese V e r m u t u n g sind die Steine, die sich auf d e m Objekt befinden. Diese s t a m m e n nicht v o m Kreis selbst, u n d wie es aussieht, w u r d e n sie vielleicht von schmelzenden Gletschern oder von der Drift abgelagert. Die Struktur war also schon da, bevor es den Gletscher gab." grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2013/07/schatztaucher-dennis-asberg-ostsee.html 11.
J. Horn, S. 107, 3 6 3 - 3 6 7 ; Knörr, S. 64, 6 9 - 7 3 ; Däniken (2012), S. 3 5 - 4 7 , alle mit vielen Fotos. 12. J. Horn, S. 19, 97f. 13. Knörr, S. 26, 217, u n d persönliche A u s k u n f t von Hartwig Hausdorf, der seit 20 Jahren diese Orte regelmäßig mit Reisegruppen besucht. 14. Hausdorf: „Kompassnadeln in A u f r u h r " in: Begegnungen mit dem Unfassbaren, S. 159f. 15. de.wikipedia.org/wiki/Ggantija
16. Die Erklärung, dass die Rillenfelder die verbliebenen Spuren eines Steiriabbaus in prähistorischer Zeit darstellen, s t a m m t v o n Johannes Horn, ausführlich dargelegt in seinem Buch: Das Rätsel von Malta - Die Cart-Ruts geben ihr Geheimnis preis (2006). Johannes Horn w a r bis zu seiner Pensionierung Angehöriger der Technischen Expertengruppe des Bayrischen Landeskriminalamtes. Er k a m als Tourist nach Malta u n d merkte sogleich, dass bei den offiziellen Erklärungen etwas nicht s t i m m e n kann. Die entscheidende Erkenntnis k a m ihm, als er ein aufschlussreiches Detail entdeckte: Bei einer Rille sah er den Ansatz eines quer v e r l a u f e n d e n Schnittes von 90°. Das ergab das Bild der Spuren eines Steinbruchs, bei d e m die Steinblöcke von oben „herausgeschnitten" w u r d e n . In der Folge f a n d er m e h r e r e Rillenfelder, wo die S p u r e n der abgebauten Blöcke auch heute noch gut zu sehen sind (siehe Foto auf S. 2 2 9 unten). 17. J. Horn: Das Rätsel von Malta, S. 58 18. ebd. S. 119 19. ebd. S. 97, 2 3 5 20. Richard Walter: „Wanderers Awheel in Malta", in: The National Geographie Magazine, August 1940, p. 267, 272. Richard Walter war ein amerikanischer Journalist, der mit s e i n e m Kollegen Edward Hamilton eine Fahrradtour r u n d um die Welt machte. Mitten in der Zeit des Zweiten Weltkriegs b e k a m e n die beiden Amerikaner von britischen Fachkräften eine persönliche Führung, u n d dabei e r f u h r e n sie auch v o n d e n prähistorischen Gang- u n d Höhlensystemen im U n t e r g r u n d von Malta. 21. ebd. p. 2 7 2 22. Zeitlmair, S. 2 3 2 23. J. Horn, S. 27 - 31 („Die Zisternen v o n Misqa"): „Die Misqa-Anlage, auf d e n ersten Blick scheinbar n u r ein paar primitive Wasserlöcher, e n t p u p p t sich bei näherer U n t e r s u c h u n g als ein raffiniert ineinander greifendes System verschiedener Funktionen: ein Reservoir mit einem sich selbst regulierend e n Füll- u n d Überlaufsystem"; siehe auch: Knörr, S. 1 9 5 - 2 0 3 . 24. Alexander Knörr: „Tankanlagen auf Malta - Neue F u n d e u n d Laboranalysen", in: Sagenha.fte Zeiten, 1/2013. Dieser bereits zitierte Maltaforscher initiierte Laboruntersuchungen, die v o n m e h r e r e n universitären u n d privaten Stellen f ü r M a t e r i a l p r ü f u n g d u r c h g e f ü h r t w u r d e n . 25. ebd. S. 2 5 26. ebd. S. 25. „Die lokalen Archäologen wissen v o n vielen solcher Tanks, die über ganz Malta u n d Gozo verstreut liegen." Als weiteres Beispiel f ü r Tanks auf einer erhöhten Position n e n n t Alexander Knörr die bisher k a u m b e k a n n t e kleinere Gruppe von Tanks auf d e n Dingli-Klippen. 27. Zeitlmair, S. 233, 2 2 8 28. Es bedarf noch einer intensiven interdisziplinären Forschung, bis wir f ü r unsere heutige Zeit wieder entdecken, welches architektonische, geomantische u n d metaphysische W i s s e n in die prähistorischen Anlagen eingeflossen ist. Im H y p o g ä u m zeigt sich die Genialität der Erbauer n u r schon in der Akustik. In der mittleren Ebene befindet sich in einer der Nebenk a m m e r n , d e m „Orakelraum", in K o p f h ö h e eine ausgehöhlte Vertiefung in der W a n d : „ W e n n jemand hineinspricht, sind die W o r t e in jeder K a m m e r des Tempels zu hören. Die gesamte Anlage scheint v o n d e n Klangschwin-
g u n g e n erfüllt zu sein. Am verblüffendsten ist jedoch die Tatsache, dass tiefe Töne überall klar gehört w e r d e n k ö n n e n , w ä h r e n d h o h e Töne sich n u r in dieser einen K a m m e r ausbreiten" (National Geographie, August 1940, p. 272). Der Autor fügt hinzu, dass sein Kollege mit K o p f s t i m m e ein hohes „O Sole Mio" in die A u s h ö h l u n g h i n e i n g e s u n g e n habe, w ä h r e n d er selbst a u ß e r h a l b der K a m m e r geblieben sei, u n d er habe nicht einen einzigen Ton gehört! (Das H y p o g ä u m war von 1991 bis 2 0 0 0 f ü r die Öffentlichkeit geschlossen u n d w u r d e tiefgreifenden Renovationsarbeiten unterzogen, m i t s a m t Einbau eines Laufsteges. W e n n das akustische P h ä n o m e n heute nicht m e h r in der hier beschriebenen Prägnanz zu hören ist, läge der Grund in diesen V e r ä n d e r u n g e n , was w i e d e r u m zeigt, wie sorgfältig die Anlage von d e n „Steinzeitmenschen" geplant u n d gebaut wurde.) 29. Vittorio Di Cesare, Adriano Forgione: „Malta: T h e Skulls of the Mother Goddess" (incl. „The dolichocephalous skulls"), ursprünglich veröffentlicht im Magazin HERA (Rom), heute an m e h r e r e n Stellen im Internet, z.B. andrewcollins.com/page/articles/maltaskulls.htm 30. Das Standardwerk von David H. T r u m p , Malta - Prehistory and Temples (2002/2004), sagt zu diesen K n o c h e n f u n d e n : „Daraus folgt, dass die insgesamt siebentausend Beisetzungen nicht m e h r das e n o r m e Problem darstellen, wie einst a n g e n o m m e n wurde. Bei zehn Beisetzungen pro Jahr bedarf es n u r einer Gemeinde v o n nicht m e h r als dreihundert Menschen." (p. 117) „Sogar im g e s a m t e n Bereich des Labyrinths hätte es k a u m Platz für 7 0 0 0 Leichname oder auch n u r Skelette gegeben. So k ö n n e n wir fast mit Sicherheit a n n e h m e n , dass die Knochen, als die Skelette zerfielen, zusamm e n g e s c h o b e n w u r d e n , um Platz f ü r die nächsten, ihre Nachfahren, zu schaffen, Jahrhundert f ü r Jahrhundert. Angesichts der Zeitspanne, in der das H y p o g ä u m f ü r diesen Zweck verwendet wurde, b r a u c h e n u n s diese g r o ß e n Zahlen nicht m e h r zu verwundern." (p. 13) Die Formulierung „so k ö n n e n wir fast mit Sicherheit a n n e h m e n " (so alrnost certainly) verrät, dass die Theorie, die h e u t e als Tatsache präsentiert wird ( V e r w e n d u n g als Begräbnisstätte über 6 0 0 Jahre), n u r eine V e r m u t u n g ist. 31.
32. 33. 34. 35. 36. 37. 38.
Malkowski: Ancient Egypt 39,000 BCE (2010), Kapitel 4: „A New Rosetta Stone", p. 8 3 - 9 6 . „Außergewöhnliche B e h a u p t u n g e n e r f o r d e r n außergewöhnliche Beweise, wie die R e d e w e n d u n g sagt. In Abu Roasch ist dieser einzelne Granitquader g e n a u ein solcher Beweis. Er beweist auf unbestreitbare Weise die Existenz der Zivilisation X, u n d seine historische Bedeut u n g besteht darin, dass er die h e r r s c h e n d e n Paradigmen stürzt. Der Quader v o n Abu Roasch ist ein neuer Rosettastein." (p. 96) Bericht von Sir William Flinders Petrie, e r w ä h n t z.B. in Schüssler: Die ägyptischen Pyramiden, S. 2 0 7 Malkowski, p. 85, nach Berechnungen v o n Christopher Dunn. D u n n : Lost Technologies of Ancient Egypt (2010), p. 278ff. Denys A. Stocks: Experiments in Egyptian Archaeology - Stoneworking Technology in Ancient Egypt (2003) Dunn, p. 3 3 8 ebd. Kap. 1 - 4 ; gizapower.com/LoTeAnArticle.htm Soddy, p. 241, 243f. „Hier w i e d e r u m ist es interessant u n d harmlos, sich
Anmerkungen
39.
in eine kleine Spekulation hineinzuwagen, u n d ich m ö c h t e e i n e n ziemlich verblüffenden P u n k t a n f ü h r e n . [...] dass ein h e u t e längst vergessenes Volk nicht n u r den Stand unserer erst vor k u r z e m e r w o r b e n e n Kenntnisse erreicht hatte, s o n d e r n auch über Energieformen verfügte, die wir noch nicht entdeckt haben[.|" Dunn, ebd. p. 1 5 6 - 1 5 9 , 166
Kapitel 10 1.
2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
10. 11.
12. 13.
14. 15. 16. 17.
18. 19.
20.
21. 22.
Ahne (et. al.): Zoologie - Lehrbuch für Studierende der Veterinärmedizin und Agrarwissenschaften, S. 3 0 8 Bonavia (2008/2013), p. 65, 88 A h n e (et. al.), S. 3 0 8 Purugganan, M. D., & D. Q. Füller: „The n a t u r e of selection d u r i n g plant domestication", Nature, 12 February 2009, vol. 457, p. 8 4 3 - 8 4 8 A.D. Horn, S. 177 National Geographie (Deutsch), Juni 2007, S. 22 „Alte Gene f ü r neue Äpfel", arte, 2 0 1 0 Prof. Barrie Juniper, Oxford, in: „Alte Gene f ü r neue Äpfel", arte, 2 0 1 0 Jacob, S. 32 ebd. S. 2 8 Diamond, Jared: „Evolution, consequences and f u t u r e of plant a n d animal domestication", Nature, 8 August 2002, vol. 418, p. 700 Jacob, S. 28 Alexander Grobman (2013), in: Bonavia, p. 389 („Plant domestication is the genetic modification of a wild species to create a n e w f o r m of a plant altered to meet h u m a n needs.") Bonavia (2008/2013), p. 55 ebd. p. 93 ebd. p. 3 5 7 ebd. p. 283, 3 6 3 ebd. p. 4 6 5 Dong/Raffill: Chinas SuperPsychics (1997), dt. Indigo-Schulen - Trainingsmethoden für medial begabte Kinder (2001/2004). „China hat aus seiner Tradition die weitreichendste E r f a h r u n g mit d e m T h e m a .Mediale Fähigkeiten'. Dazu k o m m t die politische Situation, in der diese Kinder besonders gefördert w e r d e n , um sie f ü r militärische Dienste einzusetzen" (S.5). Bereits w ä h r e n d des Kalten Krieges w u r d e n im W e s t e n Berichte veröffentlicht, die d a r a u f h i n w i e s e n , dass im Ostblock p a r a n o r m a l e Fähigkeiten zu Spionagezwecken gefördert werden. Zwei der wichtigsten Bücher, die auch auf Deutsch erschienen, sind: Gris/Dick; Ostrander/Schroeder. iMichael Stang: „Als die Pflanzen gebändigt w u r d e n - Domestizierte Gewächse u n d ihre A n p a s s u n g an die Umwelt" (Forschung Aktuell) dr adio.de /dlf/ se ndunge n/fors c ha k/1795412/ Asturias, S. 2 (Einleitungstext), S. 2 3 1 f. Interview mit der Indianerforscherin Felicitas Barretto, die über zwanzig Jahre bei d e n Amazonas-Indianern lebte, Autorin des Buches Danzas Indígenas del Brasil. Das Interview f ü h r t e Erich von Däniken, veröffentlicht 359
23.
24.
25.
26.
27.
28.
in: Aussaat und Kosmos (1972), S. 1 8 6 - 1 9 0 . Der hier zitierte Mythos wird einem I n d i a n e r s t a m m n a m e n s Kayato zugeschrieben, der jedoch nicht existiert. Gemeint sind offensichtlich die Kayapo. traditionscustoms.com/people/kayapo („Das Seil [im Haar der Männer] symbolisiert das Baumwollseil, das die ersten Kayapo v e r w e n d e t e n , als sie v o m H i m m e l kamen.") Gisela Ermel: „Bep-Kororoti - Besucher von den Sternen? Überlieferungen u n d Strohanzüge weiterer brasilianischer Naturvölker bestätigen Kayapö-Mythe", in: Sagenhafte Zeiten 1/2000, u n d in: Däniken (Hrsg.): Jäger verlorenen Wissens, 2 0 0 3 , S. 2 3 7 - 2 4 1 (mit N e n n u n g der ethnologischen Fachliteratur). Der brasilianische Ethnologe Joäo Americo Peret ( 1 9 2 6 - 2 0 1 1 ) war der erste, der die Legende v o n Bep-Kororoti niederschrieb u n d fotografisch d o k u m e n t i e r t e (1952). W e l t b e k a n n t w u r d e diese Legende, als Erich v o n Däniken sie 1972 in seinem Buch Aussaat und Kosmos erwähnte. Die hier a n g e f ü h r t e n Zitate s t a m m e n aus der deutschen Übersetzung v o n Perets Text in Aussaat und Kosmos, S. 1 9 2 - 1 9 7 , u n d Der Götter-Schock (1992), S. 1 1 3 - 1 1 8 . W e i t e r e Einzelheiten zur Geschichte v o n Bep-Kororoti gibt Gisela Ermel in i h r e m oben e r w ä h n t e n Artikel: „ W ä h r e n d einer Hungerszeit sei diese H i m m e l s f r a u zu Bep-Kororoti in d e n H i m m e l geflogen u n d h a b e bei der Rückkehr viele Früchte u n d Pflanzen, u n t e r a n d e r e m die in ganz Brasilien so wichtige G r u n d n a h r u n g s p f l a n z e , die Maniok-Knolle, mitgebracht. Die Kayapö-Indianer wissen bis heute, dass es Bep-Kororotis Tochter war, die ihren V o r f a h r e n das Anlegen der ersten Brandrodefläche sowie das Pflanzen u n d Kultivieren der ersten h i m m l i s c h e n Knollenfrüchte beibrachte." War Bep-Kororoti ein Außerirdischer in e i n e m Astronautenanzug, oder war er ein Avatarmensch, ein materialisiertes Lichtwesen? Er k o n n t e eine irdische Frau heiraten, lebte mit ihr z u s a m m e n , u n d sie hatten g e m e i n s a m Kinder. Der Strohanzug ist eine stark stilisierte Darstellung eines Menschen, der nicht v o n dieser Welt war. Das Kayapö-Wort für den Strohanzug, Bo, erinnert an das ägyptische W o r t ßa f ü r den feinstofflichen Körper (bekannt aus Mer-ka-ba). Ist der Bo also eine einfache Darstellung einer Person mit großer Ausstrahlung? Die Überlieferung spricht von Donner u n d Blitz mitsamt Knall u n d Rauch b e i m Verschwinden von Bep-Kororoti, genauso wie auch beim Verschwinden seiner Tochter. Bedeutet dies, dass sie mit einer Rakete reisten? W o h l k a u m . Meiner Einschätzung nach handelt es sich hier um paranormale Vorgänge, beschrieben durch ein Dschungelvolk, das W ö r t e r u n d Bilder aus der Natur mit vielschichtiger Bedeut u n g v e r w e n d e t , was bei u n s zu Missverständnissen f ü h r e n kann, weil u n s der E r f a h r u n g s h i n t e r g r u n d u n d das bildliche Sprachverständnis fehlt. Carlos Maries Bandeira: „Der kosmische U r s p r u n g altamerikanischer Kulturen", in: Johannes u n d Peter Fiebag (Hrsg.): Aus den Tiefen des Alls - Wissenschaftler auf den Spuren extraterrestrischer Eingriffe, 1995, S. 238, 242fT. feanmaire Molina, Barbara A. Schaal, et.al. (2011): „Molecular evidence for a Single evolutionary origin of domesticated rice", Proceedings ofthe National Academy of Sciences ofthe United States of America, vol. 108, no. 20 (pnas.org/content/108/20/8351) 360
Anmerkungen
29.
S. C. Ahuja a n d U m a Ahuja: „Rice in Social a n d Cultural Life of People", in: S h a r m a (ed.): Rice - Origin, Antiquity and History (2010), p. 42, 44. Auffällig ist die Vielzahl v o n phantasievollen, z u m Teil primitiv a n m u t e n d e n Geschichten über die H e r k u n f t des Reises (der Reis sei aus d e m Körper eines e r m o r d e t e n Menschen e n t s t a n d e n ; Tiere h ä t t e n d e n Göttern den Reis f ü r die M e n s c h e n gestohlen, usw.) Alle Geschichten beschreiben jedoch ein plötzliches Erscheinen des Reises bei den verschiedenen Völkern u n d S t ä m m e n . Es entsteht der Eindruck, dass der Reis an w e n i g e n oder an e i n e m einzigen Ort e n t s t a n d e n ist u n d v o n dort aus verbreitet wurde, dass aber n u r die Eingeweihten um das Geheimnis des Reises wussten, weshalb in der animistischen Folklore ü b e r d e n U r s p r u n g des Reises unterschiedlichste W u n d e r g e s c h i c h t e n entstanden, die alle etwas anderes sagen, jedoch zwei Punkte verraten: dass der Reis nicht im h e r k ö m m l i c h e n Sinn domestiziert wurde, s o n d e r n plötzlich erschien, und dass all diese S t ä m m e selber nicht wussten, wie der Reis e n t s t a n d e n war.
30.
übersetzt aus: Diodorus Siculus, Library of History (Vol. 1), Books 1 - 2 . 3 4 , translated by C.H. Oldfather, Loeb Classical Library Vol. 279, Harvard University Press, First published 1933 31. A.D. Horn, S. 17
Kapitel 11 1. 2. 3.
4.
6. 7. 8. 9.
Schmidt: Sie hauten die ersten Tempel - Das rätselhafte Heiligtum der Steinzeitjäger (2006), aus d e m Rückentext. ebd., Klappentext. 50 t wäre das Gewicht eines 7 m langen, 3 m breiten u n d 1 m dicken Pfeilers gewesen, der jedoch im Steinbruch liegenblieb. Außer bei d e m einen Zentralpfeiler von T e m p e l D h a t noch ein weiterer der bisher freigelegten Pfeiler ein Fuchsfell an e i n e m Gurt, siehe: Schoch, Forgotten Civilization (2012), Bildteil Fotos 15 u n d 16. Charles C. M a n n : „Die Geburt der Zivilisation", in: National Geographie, dt. Ausgabe 6/2011, S. 52; im Folgenden zitiert als NG 6/2011. Schmidt (2006), S. 8 2 - 9 0 , 202ff„ 252f.; Eilenstein, S. 9, 2 7 0 - 3 3 7 (Kap. 4: Die Tempel im Umkreis v o n Göbekli Tepe). Schmidt (2006), S. 80, 2 5 2 ebd. S. 1 1 6 , 2 4 6 NG 6/2011, S. 61
Schlusssätze in: Cradle ofthe Gods (2012), dt. Die verschwundene Zivilisation, Doku der „National Geographie Channels" ü b e r Göbekli Tepe, 10. ebd. (min. 1 6 : 4 8 / 1 7 : 2 5 ) 11. Ina Mahlstedt: Rätselhafte Religionen der Vorzeit (2010), Kap. 1: „Ein Heiligtum f ü r W a s s e r u n d Erde - Zur religiösen Symbolik v o n Göbekli Tepe in Anatolien", insbesondere S. 33f.: „Der Göbekli Tepe ist also ein Berg mit vier Quellen! [...] Wahrscheinlich w a r der Göbekli Tepe - so unscheinbar der Ort auf d e n ersten Blick ist - schon in frühester Zeit e i n , W e l t z e n t r u m ' gewesen, d e n n v o n seinen vier Quellen w i r d die Welt mit Lebenskraft u n d Fülle versorgt." Dieser Hinweis ist wichtig, d e n n wahrscheinlich war der Göbekli Tepe der heilige Götterberg Dulkug, d e n die Sumerer in ihren Mythen erwähnen.
361
Anmerkungen
12. 13. 14. 15. 16.
17. 18. 19. 20.
21. 22. 23.
24. 25.
26. 27. 28.
Zitat von Heinz Schürch, in: Hengstler, „Schlafende Gene geweckt - Forscher entdecken die Ur-Formen der Natur", raum&zeit 152/2008, S. 60 ebd. S. 62 (Zitat v o n Guido Ebner) Klaus Schmidt: „Göbekli Tepe - t h e Stone Age Sanctuaries", Documenta Praehistorica XXXVII (2010), p. 246f., 2 5 4 (Conclusion) NG 6/2011, S. 52 Die Entdeckung der vier Quellen u n d die Erkenntnis, dass auf der Hochebene des Göbekli Tepe Erde u n d W a s s e r rituell z u s a m m e n g e t r a g e n wurden, s t a m m e n von Ina Mahlstedt, dargelegt in i h r e m bereits e r w ä h n t e n Buch Rätselhafte Religionen der Vorzeit. Mahlstedt: Rätselhafte Religionen der Vorzeit, S. 30 Robert M. Schoch: „Evidence of Early Civilisation in Anatolia", in: NEXUS, F e b r u a r y - M a r c h 2 0 1 3 (Vol. 20, No. 2), p. 39 ebd. p. 40; siehe auch: Joseph, Sonnen-Katastrophe (2013) Solche unterirdischen Kammer- u n d Gangsysteme finden sich auf der ganzen Welt. Legendär sind jene in den Anden. Erst vor kurzem b e k a n n t geworden sind diejenigen in der Steiermark (Österreich), dokumentiert von Prof. Heinrich Kusch im 2 0 0 9 erschienenen Bildband Tore zur Unterwelt - Das Geheimnis der unterirdischen Gänge aus uralter Zeit: „Zeugnisse einer uralten u n b e k a n n t e n Kultur [...] Ein derzeit noch ungelöstes P h ä n o m e n sind die zahlreichen unterirdischen Anlagen, Gänge u n d Erdställe, die offensichtlich älter sind, als bisher a n g e n o m m e n w o r d e n ist."(aus d e m Rückentext) Schoch: NEXUS, F e b r u a r y - M a r c h 2 0 1 3 (Vol. 20, No. 2), p. 42f. ebd p. 42; ausführlich beschrieben in: Schoch, Forgotten Civilization, p. 50 Cotterell: Die ersten Götter (1999), S. 15, 160. Maurice Cotterell ist einer der Pioniere der solaren Kataklysmenforschung. Von i h m s t a m m t auch der Begriff „Astrogenetik" (Titel seines ersten Buches, 1988) für die Erfors c h u n g der psychologischen u n d biologischen Einflüsse der Sonne auf den einzelnen Menschen u n d auf die Menschheit im R a h m e n der größeren Sonnenzyklen, (mauricecotterell.com) Samuel Noah Kramer: Sumerian Mythology - A Study of Spiritual and Literary Achievement in the Third Millennium B. C., p. 53ff., 72f. wikipedia: „Anunna" (engl./dt.), mit vielen Quellenangaben, unter anderem „Die A n u n n a in der sumerischen Überlieferung" von A. Falkenstein (1965). Eilenstein (S. 12) schreibt: „Interessanterweise glauben die Sumerer, dass ihre ältesten Götter, die Anunaki, vor Urzeiten im Norden v o n i h n e n (wo der Göbekli Tepe liegt) auf d e m Berg Du-Ku gelebt haben. Von dort sollen sie den S u m e r e r n den Ackerbau, die Viehzucht u n d die Webk u n s t gebracht haben. Diese Götter h a t t e n noch keine individuellen Namen. [...] Die Übersetzung f ü r Du-Ku ist recht unsicher, da insbesondere ,Du' viele Bedeutungen hat. Eine Möglichkeit, die zu Göbekli Tepe passen w ü r d e , ist ,Ort, an den der Thronsockel der Gottheit gestellt wurde'. Diese Übersetzung setzt sich aus ,du' f ü r .setzen, stellen' u n d ,ku' f ü r .Thronsessel einer Gottheit' zusammen." Schmidt (2006), S. 2 2 0 Leick: A Dictionary of Ancient Near Eastern Mythology, p. 41 f. Übersetzung nach: Kramer, p. 72f., u n d S.H. Hooke: Middle Eastern Mythology, p. 26; Leick, p. 108f. 362
Anmerkungen
29. 30. 31. 32. 33. 34.
35. 36. 37. 38. 39. 40. 41.
Übersetzung nach: Kramer, p. 53f. de.wikipedia.org/wiki/Anunna u n d en.wikipedia.org/wiki/Anunnaki (mit vielen Verweisen auf die linguistische Fachliteratur). Schmidt (2006), S. 76, 194f. ebd. S. 74, 81 Mitchiner: Traditions of the Seven Rsis (1982) Ein grundlegendes Buch z u m T h e m a Sundaland s t a m m t v o n Stephen O p p e n h e i m e r : Eden in the East - The Drowned Continent of Southeast Asia (1998, „Eden im Osten - Der v e r s u n k e n e Kontinent v o n Südostasien"). O p p e n h e i m e r , S. 62, 80 sowie Kapitel 8 - 1 0 („Five H u n d r e d Cataclysms?" /„Floods in the West"/„Floods in the East") ebd. S. 10, 18, 3 0 - 3 3 , 2 2 8 Wilcock: Die Urfeld-Forschungen (2012), Kapitel 3: „Die Zirbeldrüse u n d das dritte Auge". National Geographie Dokumentarfilm: Lost Continent of the Pacific (2011); dt. Das Geheimnis von Hiva (2013) Siehe auch Robert Schoch: Die Weltreisen der Pyramidenbauer (2002). Govindan: Babaji - Kriya Yoga und die 18 Siddhas, S. 7 5 - 8 5 ; siehe auch: en.wikipedia.org/wiki/Kumari_Kandam aumscience.com / vastuved.com / vastu-architektur.ch
Kapitel 12 1. 2. 3.
4. i 5.
¿6. $ H »I Ut SU |iii ||i
Däniken: Zurück zu den Sternen (1969), S. 252f. Z u s a m m e n f a s s e n d geschildert in: A r m i n Risi, Machtwechsel auf der Erde, Kapitel 13: „UFOs: eine Realität u n d w a r u m sie verheimlicht wird". Einige Autoren in Sitchins Linie sagen, damals sei die „Bruderschaft der Schlange" e n t s t a n d e n (Enkis Symbol ist die Schlange). Im Lauf der Zeit sei daraus eine Vielfalt v o n Religionen u n d G e h e i m b ü n d e n hervorgegangen, v o n d e n e n einige Ann, andere Enlil u n d wieder andere Enki als „Gott" bzw. „Lichtbringer" (Luzifer, Prometheus) verehren. Gleichzeitig seien aus den direkten Anunnaki-Blutlinien die sumerischen u n d babylonischen Könige u n d alle späteren „blaublütigen" Linien hervorgegangen. en.wikipedia.org/wiki/Sitchin michaelsheiser.com u n d sitchiniswrong.com (mit einer Punkt-für-PunktAuflistung aller zentralen Sitchin-Thesen). Eine gute Übersicht über alle h e u t e noch v o r h a n d e n e n sumerischen Texte ist ianlawton.com/mes4.htm, „Guide to the S u m e r i a n Texts". Michael S. Heiser: „Zecharia Sitchin: W h y you can safely ignore him", ufodigest.com/news/0909/ignore-him.php („The ancient language blunders committed by Sitchin are truly startling. I've d o c u m e n t e d Sitchin's inability to tell Aramaic f r o m Hebrew, to u n d e r s t a n d simple Hebrew grammatical features (e.g., subject-verb agreement) [...].") In seiner Selbstbeschreibung heißt es jedoch: „Zecharia Sitchin w u r d e in Russland geboren, w u c h s in Palästina auf, wo er Alt- u n d Neuhebräisch, andere semitische u n d europäische Sprachen, das Alte T e s t a m e n t u n d die Geschichte u n d Archäologie des Nahen Ostens studierte. Nach einem Stud i u m an der London School of Economics war er viele Jahre einer der f ü h -
363
Anmerkungen
7.
8.
r e n d e n Journalisten in Israel" (Autorentext in: Der zwölfte Planet, 1979). Sitchin zog 1952 als 32-Jähriger nach New York u n d hatte vorher „viele Jahre" als Journalist gearbeitet u n d an einer r e n o m m i e r t e n Wirtschaftshochschule studiert. Parallel dazu u n d zuvor (als Teenager!) will er in n u r wenigen Jahren auch das hier g e n a n n t e u m f a n g r e i c h e Sprach-, Geschichtsu n d Archäologiestudium autodidaktisch betrieben haben. Die kritische Betrachtung seiner Biographie u n d seiner Bücher zeigt, dass er nicht der Sprachexperte war, f ü r d e n er sich ausgab. Markus Pössel: „Sitchin u n d die altorientalischen Sprachen" (mit Prof. Her m a n n Hunger, Institut f ü r Orientalistik an der Universität Wien, u n d Dr. Joachim Marzahn, Vorderasiatisches M u s e u m Berlin). mysteria3000.de/2001/sitchin-und-die-altorientalischen-sprachen Heute liegen H u n d e r t e von astronomischen Rollsiegeln, Texten u n d Kalendern aus d e m alten Sumer vor, u n d sie alle sprechen n u r von f ü n f Planeten. Das W o r t nibiru hat unterschiedliche Bedeutungen, u n d n u r in wenigen Fällen wird es als Name f ü r einen Himmelskörper verwendet. Als P l a n e t e n n a m e bezieht sich Nibiru (babylonisch: Marduk) auf Jupiter. Nur an einer einzigen Stelle k ö n n t e sich nibiru auch auf den Merkur beziehen. sitchiniswrong.com/nibiru/nibiru.htm sitchiniswrong.com/nibirunew.pdf Unsere Erde benötigt ein Jahr, um einmal die Sonne zu umkreisen. Nibiru soll eine derart lange U m l a u f b a h n haben, dass ein „Jahr" f ü r ihn 3 6 0 0 Erdenjahre dauere. In der weitesten E n t f e r n u n g v o n der Sonne b e f ä n d e sich Nibiru d e m n a c h an e i n e m Punkt, der zwölf Mal weiter e n t f e r n t ist als der Pluto. Bei einer solchen Bahn w ü r d e die Anziehungskraft der Sonne so schwach, dass der Nibiru nicht auf seiner Bahn bleiben würde. Entweder w ü r d e er v o n der Sonne wegrasen, oder er w ü r d e näher an die S o n n e herangezogen. 9 9 % seiner Zeit w ü r d e sich der Nibiru jenseits der E n t f e r n u n g des Pluto befinden, in tödlicher Weltraumkälte. Die A n u n n a k i sind ja gem ä ß Sitchin physische, menschenähnliche Außerirdische. Zum Problem der Kälte sagte Sitchin, der Nibiru strahle von innen her eine starke W ä r m e ab u n d habe eine dichte Atmosphäre, die durch Goldstaub (von der Erde!) stabilisiert werde. Jeder Laie k a n n hier erkennen, dass diese Argumenta tion absurd ist. Um es nochmals zu betonen: Das sind alles Sitchins Phantasien, die nichts mit den Aussagen der sumerischen Schriften zu tun haben.
9.
„Anunnaki" bedeutet nicht, wie Sitchin sagt, „diejenigen, die v o m Himmel auf die Erde kamen". Die Anunna(ki)-Götter galten als S c h ö p f u n g e n des An (Anu), des Himmelskönigs, der auch als Vater der Götter dargestellt wird. Als Titel bedeutet dieses W o r t deshalb: „von königlichem Blut; einer königlichen Linie e n t s t a m m e n d " (siehe auch S. 283). An keiner Stelle in den m e s o p o t a m i s c h e n Schriften w e r d e n die Anunnaki mit d e m Nibiru in V e r b i n d u n g gebracht, auch nicht mit der geflügelten Sonnenscheibe, obwohl Sitchin gerne beides z u s a m m e n b r i n g t , um zu suggerieren, die Sonnendarstellungen seien die Raumschiffe der Anunnaki. sitchiniswrong.com/anunnaki/anunnaki.htm ancientaliensdebunked.com/references-and-transcripts/anunnaki/
10.
Es w ü r d e den R a h m e n des Buches sprengen, Sitchins Theorien über die Entstehung der heutigen Form des S o n n e n s y s t e m s u n d die W i d e r l e g u n g 364
Anmerkungen
der einzelnen P u n k t e hier aufzulisten. Im Internet finden sich m e h r e r e Beiträge, in d e n e n dies getan wird, insbesondere: Rob Hafernik, „Sitchin's T w e l f t h Planet" (Juni 2004); roborant42.appspot.com/show/entry/1041 Das gesamte Szenario entspringt einer willkürlichen Interpretation der sumerischen „Götter" als Planeten. Der junge Gott Marduk, der sich gegen die alte Götterordnung auflehnt u n d die Erde kultiviert, wird bei Sitchin als Planet Marduk - mit d e m sumerischen Nibiru gleichgesetzt u n d als „zwölfter Planet" hingestellt. Er behauptet, die Sumerer h ä t t e n zwölf Plan e t e n gekannt, u n d ordnet diesen willkürlich Götter zu. Die mythischen K ä m p f e zwischen diesen Göttern interpretiert er als Planetenkollisionen. Für die Babylonier war Ishtar die Göttin der Venus, Nergal der Gott des Mars, Marduk der Gott des Jupiter u n d S h a m a s h der Gott der Sonne. Dies wissen wir aus zahlreichen m e s o p o t a m i s c h e n Schriften, u n d auch die Griechen ü b e r n a h m e n diese Z u o r d n u n g e n u n d ersetzten sie mit ihren Götternamen. Sitchin ignoriert dies alles u n d stellt seine eigene Planetenu n d Götterliste auf. Die S o n n e bezeichnet er z. B. als Apsu. Apsu jedoch ist der Gott des Süßwassers u n d ist mythologisch etwas ganz anderes als die Sonne! (Apsu ist auch im Sanskrit der Begriff f ü r Wasser.) Ishtar ist bei Sitchin eine Astronautin, u n d er ordnet der V e n u s die Gottheit Lahamu zu. (Peter James, centuries.co.uk, zitiert auf: en.wikipedia.org/wiki/Sitchin) 11. Der auf d e m Rollsiegel VA 2 4 3 zu sehende Kreis mit sechs dreieckigen Strahlen, der v o n elf unterschiedlich kleinen P u n k t e n u m g e b e n ist, stellt nicht die Sonne dar, s o n d e r n einen Stern mit der symbolischen Bedeutung des Lichtes, das alle Sterne im H i m m e l leuchten lässt. Die Sumere r hatten f ü r die S o n n e ein eigenes Symbol, u n d dieses steht in vielen Darstellungen direkt n e b e n diesem Sternensymbol. Das S o n n e n s y m b o l erscheint in zahlreichen sumerischen Texten u n d Inschriften, u n d zwar i m m e r in der gleichen Form. Das Sternensymbol bezieht sich also nicht auf die Sonne. Ein zentrales Motiv in der sumerischen Mythologie ist der Götterrat mit 12 Mitgliedern: der höchste Gott Anu u n d elf untergeordnete Götter. W a h r scheinlich ist genau dies die Bedeutung der am H i m m e l s t e h e n d e n Sterndarstellung auf d e m Rollsiegel VA 243. sitchiniswrong.com/VA243/VA243.htm sitchiniswrong.com/VA243seal.pdf
Das sumerische Sonnensymbol 12.
Das sumerische Sternensymbol
Sitchin behauptet, das hebräische W o r t schem („Name, Ruhm") gehe auf das sumerische W o r t Mu zurück, das er o h n e Quellenangabe als Wortkonstruktion Shu-Mu präsentiert, mit der angeblichen Bedeutung „das, w a s aufrecht steht; das, was vertikal in die Höhe geht". D a n n n i m m t er das akkadische W o r t schamu, „Himmel", u n d sagt, schamu k o m m e v o n Schu-Mu, w o m i t nachgewiesen sei, dass es sich hier um Raketen handle, 365
Anmerkungen
13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.
21.
22.
23. 24.
25.
die senkrecht in den Himmel starten (sitchiniswrong.com/shumu/shumu. htm). Dies ist ein typisches Beispiel f ü r Sitchins falsche Wortableitungen. Im bereits e r w ä h n t e n Artikel v o n Rob Hafernik, „Sitchin's T w e l f t h Planet", findet sich eine ausführliche A b h a n d l u n g mit m e h r e r e n Beispielen v o n Sitchins falschen sc/iem-Zitaten aus der Bibel. Sitchin (2007), Kap. 1: „Die Messianische Uhr" (S. 11) ebd. S. 73, 107 ebd. S. 2 2 5 ebd. S. 301, 307, Kursivschrift im Original. ebd. S. 2 9 1 ebd. S. 308, Schlusssatz des Buches, Kursivschrift im Original. Däniken: Der Mittelmeerraum und seine mysteriöse Vorzeit (2012), Angabe im Biographietext. Weitere z u s a m m e n f a s s e n d e Darstellungen dieses Geschichtsbildes gebe ich in m e i n e n Büchern Machtwechsel auf der Erde (2006), Kap. 16: „Wendezeit: Machtwechsel im Zyklus der Zeiten", u n d Der radikale Mittelweg (2009), Kap. 17: „Wie der M o n o t h e i s m u s entstand", u n d Kap. 21: „Die geistige H e r k u n f t des Menschen". Siehe: Machtwechsel auf der Erde (2006), Kap. 11: „Die W i e d e r e n t d e c k u n g der interdimensionalen Kontakte", u n d Kap. 15: „Botschaften aus d e m Kosmos - wie alles begann". V.S. Ferguson: Inannas Rückkehr, S. 36 (Hervorhebungen d u r c h A.R.). Weitere A u s f ü h r u n g e n zu dieser Inanna-Geschichte im Buch Licht wirft keinen Schatten (S. 2 0 0 - 2 0 6 , 378). Die n e u n Geistesgaben, auch „Gnadengaben" genannt, w e r d e n im ersten Korintherbrief beschrieben (1 Kor 1 2 , 4 - 1 1 ) . Die Texte von T o m H. Smith w u r d e n im Englischen bis z u m heutigen Tag nicht veröffentlicht. Er war k n a p p e zwei Jahre schreibmedial aktiv u n d starb mit 51 Jahren. Im Buch Machtwechsel auf der Erde (1999, überarbeitete Neuauflage 2006), Kap. 13, „Menschheitsgeschichte aus überirdischer Sicht", veröffentlichte ich n e u n Seiten aus diesen Texten. 2 0 0 1 folgte das Buch Das kosmische Erbe - Einweihung in die Geheimnisse unserer Her- und Zukunft. Mediale Texte von Tom H. Smith, übersetzt und kommentiert von Armin Risi. Die Seitenangaben in den folgenden Zitaten beziehen sich auf die aktuelle Taschenbuchausgabe von 2007. (Das Buch Mutter Erde wehrt sich, das im ersten Teil ebenfalls Texte v o n T o m Smith enthielt, ist vergriffen. Alle wichtigen Inhalte der dortigen Texte finden sich auch im viel u m f a n g r e i c h e r e n Buch Das kosmische Erbe.) Dies ist die einzige Stelle in allen Texten, wo T o m Smith konkrete Zeitangaben zur historischen E i n o r d n u n g der hier beschriebenen Vorgänge gibt. Vor 3 0 0 0 0 0 Jahren b e g a n n e n die dunklen Mächte, auf der Erde nach Vorherrschaft zu streben. Dies war r u n d 2 0 0 000 Jahre, n a c h d e m die ersten Menschen auf der Erde erschienen w a r e n . Am A n f a n g des Textes w u r d e zusätzlich gesagt, dass nach etwas m e h r als eintausend Jahren auch aggressive Mächte die Erde entdeckten u n d sich an m e h r e r e n Orten niederließen. Mit a n d e r e n W o r t e n , vor etwa 5 0 0 0 0 0 Jahren erschienen die ersten Menschen auf der Erde, u n d kurz danach k a m e n auch die aggressiven Mächte hinzu, die 2 0 0 0 0 0 Jahre später die ersten Übergriffe auf 366
Anmerkungen
die Ureinwohner starteten u n d diese Schritt für Schritt unterwarfen. Die Angabe, dass dieser Übergriff vor 300 ODO Jahren - also in der Mitte des dritten Zeitalters (Dväpara-Yuga) - stattfand, ist durchaus auch mit den Angaben der Sanskritschriften vereinbar. Ein Widerspruch besteht jedoch im Zeitpunkt des ersten Erscheinens der Menschen. Gemäß den Sanskritschriften erschienen die ersten Menschen im Satya-Yuga, d.h. vor 3,7 bis 2 Millionen Jahren. Es könnte sein, dass Tom Smith hier das Erscheinen der ersten Menschen in der heutigen physischen Verdichtung meint. Dies würde auch zur mehrfachen Erwähnung passen, dass diese ersten Menschen anfänglich Schwierigkeiten hatten, sich in ihrem Körper und in der dichten Erdenwelt zurechtzufinden. Die Angabe, vor 300 000 Jahren habe die Manipulation der Menschen begonnen, erinnert an Sitchins Szenario, in dem er sagt, die „Anunnaki" hätten vor rund 3 0 0 0 0 0 Jahren den Menschen geschaffen. Aus der hier vorliegenden Darstellung der „Blend of Loving Energies" geht hervor, dass dieser Zeitpunkt tatsächlich von einschneidender Bedeutung war, aber nicht etwa deswegen, weil damals der Mensch geschaffen wurde, sondern weil eine lang angelegte Manipulation begann, die bis in die heutige Zeit reicht. Die Elohim sprechen hier deshalb Klartext: „Euch wird ein verzerrtes Bild der Vergangenheit vorgesetzt [...] Es ist der Wunsch der negativen Schöpfergötter, die Zeit der ersten Menschenexistenz auf Erden zu bestimmen. Sie wollen nicht, dass ihr erfahrt, wie es wirklich war: nämlich dass es schon Menschen gab, bevor sie mit ihren Kriegen die Erde übernahmen und euch als Spezies zu Untertanen machten." Anhang 1. Risi: Einheit im Licht der Ganzheit (2011), Klappentext 2. Dethlefsen: Schicksal als Chance ( 1979), S. 73f. 3. Dethlefsen: Ausgewählte Texte (1989), S. 62 4. Jan van Heising: Geheimgesellschaften 3 - Ein Hochgradfreimaurer packt aus, AMA DKUS Verlag, Fichtenau 2010, S. 88, 92, 15*9, 161 5. Om C. Parkin: Das Erwachen des Löwen - Dialoge der Selhsterforschung, Lüchow, Freiburg i. Br. 1998, Goldmann-Arkana 2006, S. 82, 163, 340. 6. Siehe Anm. 3: „Es gibt keine Schuld oder Sünde. W a r u m ? Weil wir selbst Gott sind." (Heising, S. 159) 7. Zum Thema „Unterscheiden, ohne zu urteilen" verfasste ich ein ganzes Buch: Licht wirft keinen Schatten. „Sind wir einer philosophischen bzw. ideologischen Willkür ausgesetzt, ohne Kriterien und Maßstäbe für das, was Wahrheit ist? Gibt es überhaupt so etwas wie ,Wahrheit'? [...] Licht wirft keinen Schatten. Und es ist durchaus möglich, das Licht zu sehen und vom Schatten zu unterscheiden - und überall zu erkennen, was den Schatten wirft." (aus dem Rückentext) Siehe auch: Der radikale Mittelweg, Kap. 25: „Unterscheiden, ohne zu urteilen". Für eine ausführliche Beschreibung des Deismus siehe: Der radikale Mittelweg, S. 82f., 94f., u n d Einheit im Licht der Ganzheit, Kap. 9. Eines der bekanntesten Standardwerke zum weiten Themenbereich des 9. Ho'oponopono ist: Vitale/Len, Zero Limits (siehe Literaturverzeichnis). 367
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Bildnachweis Alle Bilder mit Copyright w u r d e n mit der G e n e h m i g u n g der Rechteinhaber verwendet. S. 48: © Axel Klitzke (hores.org); aus: Klitzke, Pyramiden - Wissensträger aus Stein (2006), S. 23 S. 56, 58(2), 62, 66: © Luc Bürgin (mysteries-magazin.com); aus: Bürgin, Das Wunder Mirin Dajo - Der unverletzbare Prophet und seine phänomenalen Kräfte (2004), S. 27, 41 oben, 44 oben, 170, 147 S. 73, 75, 76, 78(3): © Bruno Gröning-Freundeskreis (bruno-groening.org) S. 81: © Aniko Drozdy (anikodrozdy.ch) S. 121: Wikipedia C o m m o n s - „Quercus robur - sprouting acorn", Urheber: Amphis, 27.6.2012 S. 123: Zeichnung von John Gould ( 1 8 0 4 - 1881), in: Charles Darwin, „Journal of researches into the natural history a n d geology of the countries visited d u r i n g the voyage of H. M. S. Beagle r o u n d t h e world, u n d e r t h e C o m m a n d of Capt. Fit/. Roy, R. N.", 1845; public d o m a i n ; W i k i p e d i a C o m m o n s - „Darwin's finches" S. 127: W i k i p e d i a C o m m o n s - „ H u m a n evolution scheme"; Original v o n José-Manuel Benitos; Urheber: M. Garde, Mai 2007, bearbeitet v o n M. Cucuz (mantrarupa.org) u n d A. Risi (2013) S. 134: „Das Goldene Zeitalter" (um 1530) von Lucas Cranach d.Ä. (1472- 1553), public d o m a i n ; Wikipedia C o m m o n s - „Goldenes-Zeitalter-1530-2", Cranach Digital Archive (lucascranach.org) S. 160 oben: © Urs Huber Uri (zwelfring.ch), aus: Huber Uri, Im Namen derHopi (zweifring 2009), S. 125, 173, 331, 490, 838 S. 160 u n t e n : gezeichnet von Urs Huber Uri (Im Namen der Hopi, S. 44, 57, 189, 733), nach Vorlage in: Frank Waters, Das Buch der Hopi (1963/1980), S. 51. S. 167: © Jennifer Steele, courtesy of Aboriginal Artists Agency, North Sydney, Australia (aboriginalartists.com.au); aus: Lawlor, Am Anfang war der Traum (1993), S. 12 S. 170 (2), 172, 175: Babaji Mahavatar: the descent of Eternity into time, f r o n t a n d back cover & p. 15, 81; Gertraud Reichel (reichel-verlag.de) S. 185 (2): © Steve Alexander, temporarytemples.co.uk S. 192 oben: © Hans-Joachim Zillmer (zillmer.com), aus: Zillmer, Die Erde im Umbruch (2011), S. 54 S. 192 u n t e n : Richard S. Lull, Fossils - What They Tell Us of Plants and Animals of the Past, 1935, S. 35 S. 196: Richard S. Lull, Fossils - What They Tell Us of Plants and Animals of the Past, 1935, S. 5
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S. 197: US National Park Service photo by Arvid Aase; used w i t h permission. S. 206: © Hans-Joachim Zillmer (zillmer.com), aus: Zillmer, Die Erde im Umbruch (2011), S. 63; siehe auch: Zillmer, Irrtümer der Erdgeschichte (2001), Bildteil Fotos 6 4 - 6 5 ; Die Evolutions-Lüge (2005), S. 114 u n d Bildteil Fotos 2 9 - 3 2 S. 217 links: W i k i p e d i a C o m m o n s - „Chrysopoea of Cleopatra 1", Chrysopoea of Cleopatra, aus: Codex Marcianus graecus 299 fol. [foliojl88v S. 217 rechts: Wikipedia C o m m o n s - „Ouroboros 1", Lucas Jennis (1590- 1630) S. 221: © A r m i n Risi; Grafik von M. Cucuz (mantrarupa.org) u n d A. Risi (2013) S. 2 2 2 links: © Helmut Kunkel (texttrimmer.de) S. 2 2 2 rechts: © Johannes Horn, aus: Horn, Das Rätsel von Malta (2007), S. 311 (Abb. 1-51) S. 2 2 3 links: © Johannes Horn, aus: Horn, Das Rätsel von Malta (2007), S. 4 0 4 (Abb. 15-04) S. 2 2 3 rechts: W i k i p e d i a C o m m o n s - „CartRutsDwejraPoint2", Urheber: Ramessos, Dezember 2009 S. 2 2 5 (3): © H a r t w i g Hausdorf (hartwighausdorf.de) S. 227: Wikipedia C o m m o n s - „JEWGlob", Urheber: J.E. Walkowitz, 4.8.2006 S. 228: © Johannes Horn, aus: Horn, Das Rätsel von Malta, S. 409 (Skizze 05) S. 229 (2): © Johannes Horn, aus: Horn, Das Rätsel von Malta (2007), S. 306 (Abb. 1-40) u n d S. 299 (Abb. 1-25) S. 230: © Johannes Horn, aus: Horn, Das Rätsel von Malta (2007), S. 4 0 8 (Skizze 04) u n d S. 313 (Abb. 1-55) S. 237: © Stephen Mehler („The Land of Osiris"; khemitology.com) S. 238: © Christopher D u n n (gizapower.com), aus: D u n n , Lost Technologies of the Pharaohs, p. 259 S. 240 oben: © A r m i n Risi, Oktober 2 0 0 5 S. 2 4 0 u n t e n : © Christopher D u n n (gizapower.com), aus: D u n n , Lost Technologies of the Pharaohs, p. 166 S. 247 links: W i k i p e d i a C o m m o n s - „Zea mexicana (Schrad.) Kuntze - Mexican teosinte - ZEME - Hitchcock, A.S. (rev. A. Chase). 1950 - USDA", Urheber: Hitchcock, A.S. (rev. A. Chase), 1950; Quelle: plants.usda.gov/java/ largeImage?imageID=eume8_001_avd.tif S. 247 rechts: W i k i p e d i a C o m m o n s - „Maize-teosinte"; Urheber: John Doebley (teosinte.wisc.edu/images.html), bearbeitet von M. Cucuz (mantrarupa.org) S. 252: © Erich von Däniken (daniken.com), aus: Däniken, Die Spuren der Außerirdischen (1990), S. 170; siehe auch: Däniken, Beweise - Lokaltermin in fünf Kontinenten, S. 193 S. 258 oben: W i k i p e d i a C o m m o n s - „Trethevy quoit cornwall02", Urheber: JimChampion, 6.8.2007
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S. 258 u n t e n : W i k i p e d i a C o m m o n s - „Dolmen di Mores", Urheber: Giovanni Seu; Quelle: Foto di Giovanni Seu, Valle dei Nuraghi (10.5.2008) S. 262 oben: © timeofanewera.com S. 262 unten, 264: © A r m i n Risi, Zeichnungen von K a r u n a Risi (karuna-risi.ch), n a c h den Fotos in: Schmidt (2010), Fig. 6, 8, 9; Detailansichten in den Filmdok u m e n t a t i o n e n Cradle ofthe Gods, National Geographie Channels 2012 (dt. Die verschwundene Zivilisation) u n d Göbeklitepe - The World's First Temple (2010); Schoch: Forgotten Civilization (2012), plate 16. S. 265 links: Gabriele Wenzel, Hieroglyphen - Schreiben und lesen wie die Pharaonen, n y m p h e n b u r g e r (Herbig), M ü n c h e n 2001, S. 31 (Hieroglyphe MS) S. 265 rechts: vier P h a r a o n e n n a m e n , graphische U m s e t z u n g von M. Cucuz (nach allg. v e r f ü g b a r e n Vorlagen) S. 267 links: drei Felsmalereien, von: latmos-felsbilder.de/0500.php?l=ger S. 267 rechts: © A r m i n Risi, Zeichnung v o n K a r u n a Risi (karuna-risi.ch), nach Zeichnungen in: Schmidt (2006), S. 71 unten, u n d Schmidt (2010), Fig. 5. S. 273 (4): © A r m i n Risi; Zeichnungen von K a r u n a Risi (karuna-risi.ch), nach Fotos in: Schmidt (2006), S. 120 (Abb. 44), 121 (Abb. 45), 189 (Abb. 91 u n d 92); Schmidt et al. (2012), Fig. 10 (4 Fotos), u n d nach Detailansichten in der Filmd o k u m e n t a t i o n Göbeklitepe - The World's First Temple (2010). S. 277 oben: W i k i p e d i a C o m m o n s - „Derinkuyu U n d e r g r o u n d City"; Autor: Björn Christian Torrissen (1.8.2009), bjornfree.com/galleries.html S. 2 7 7 Mitte: W i k i p e d i a C o m m o n s - „Bar derinkuyu"; miro.fisica.unam.mx/'turquia/Cappadocia2/images/capadoccia_3c:idade_subterranea_de_400_ac_e_30m_ de_profundidade.jpg (Dezember 2004) S. 2 7 7 u n t e n : W i k i p e d i a C o m m o n s - „Puerta derinkuyu"; miro.fisica.unam. mx/turquia/Cappadocia2/images/capadoccia 2cidade_subterranea_de_400_ ac_e_30rrLde_profundidade.jpg (Dezember 2004) S. 285 links: © A r m i n Risi; Zeichnung von K a r u n a Risi (karuna-risi.ch), n a c h Foto in: Schmidt (2006), S. 199 (Abb. 93), Schoch: Forgotten Civilization (2012), plate 14, u n d Fotos aus d e m Internet („Urfa Man", „Urfa Statue"). S. 285 rechts: © A r m i n Risi; Zeichnung von K a r u n a Risi, nach Foto in: Schmidt (2010), Fig. 15, u n d Fotos aus d e m Internet („Nevali Cori"). S. 2 8 7 links: W i k i p e d i a C o m m o n s - „Dendera Deckenrelief 0 5 " / „ D e n d e r a Deckenrelief 05 dl", Urheber: Olaf Tausch (7.3.2011/19.9.2011) S. 2 8 7 rechts: Zeichnung nach der Vorlage der kolorierten Vignette im Totenbuch des Schreibers Ani (ca. 1300 v. Chr.), aus: E. A. Wallis Bucige, The Book ofthe Dead (1895), public domain; W i k i p e d i a C o m m o n s - „Ba a n d mum". S. 288: „Nisroch, t h e Orisis of Nineveh", aus: People's Cyclopedia of Universal Knowledge, 1883, public domain; Wikipedia C o m m o n s - „Nisroch". S. 290 links: Illustrerad verldshistoria utgifven av E. Wallis, volume I: The fishgod Dagon (1875); Urheber: Ernst Wallis et al., public domain; W i k i p e d i a Comm o n s - „Illustrerad Verldshistoria band I Iii 032". 383
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Bildteil 1, S. 8 u n t e n links: W i k i p c d i a C o m m o n s - „Paralejurus-1" (Trilobite Species: Paralejurus sp., g e f u n d e n in Alnif, Marokko, Länge 7 cm); Urheber: Micha L. Rieser, 14.4.2009 Bildteil 1, S. 8 u n t e n rechts: Detailvergrößerung aus „Paralejurus-1". Bildteil 2, S. 1: © H a n s Georg Leiendecker (leiendecker.com), „Das Tor zu Gott",
2002 Bildteil 2, S. 2 oben: © Guido von Arx (gita-productions.ch) Bildteil 2, S. 2 u n t e n : W i k i p e d i a C o m m o n s - „OlSriRanganathasvamyTemple&Srirangam&Trichy", Urheber: Melanie-m (12.7.2008); Source: flickr.com/ photos/melanie-m/2679047691/sizes/o/in/photostream/ Bildteil 2, S. 3 oben: Wikipedia C o m m o n s - „Ajuda-Love 2" (Love in Interior of Palâcio Nacional da Ajuda, Lissabon, Portugal), Urheber: Joseolgon (20.5.2012) Bildteil 2, S. 3 u n t e n : W i k i p e d i a C o m m o n s - „Arjuna statue" (Arjuna statue at an intersection just outside Ubud, Bali), Urheber: Hussion, 3.7.2008 Bildteil 2, S. 4 oben: Wikipedia C o m m o n s - „Celtic Stone in Draguignan - Provence - France"; Urheber: Hogne, 26.7.2005 Bildteil 2, S. 4 u n t e n : W i k i p e d i a C o m m o n s - „LaRocheAuxFees Dolmen 2 20070408", Urheber: Sémhur, 8.4.2007 Bildteil 2, S. 5 oben links: W i k i p e d i a C o m m o n s - „Korea-Gwangju-Gochang Dolmens 5350-06"; Urheber: Steve46814, 19.6.2006 Bildteil 2, S. 5 o b e n rechts: W i k i p e d i a C o m m o n s - „Korea-Ganghwado-Dolmen-02"; Urheber: Hairwizard91, 16.11.2006 Bildteil 2, S. 5 Mitte: Foto: Séraphin-Médéric Mieusement, August 1890; Quelle: Base Mémoire, Ministère français de la Culture; public domain; W i k i p e d i a Commons: „Saumur - Allée couverte de Bagneux - Mieusement 02" Bildteil 2, S. 5 u n t e n : Wikipedia C o m m o n s - „Saumur Dolmen Bagneux 2007a"; Urheber: M a n f r e d Heyde, 18.10.2007 Bildteil 2, S. 6(2): © Tatjana Ingold (tatjana.ingold.ch) Bildteil 2, S. 7 oben, Mitte u n d u n t e n links: © Helmut Kunkel (texttrimmer.de) Bildteil 2, S. 7 u n t e n rechts: © Johannes Horn, aus: Horn, Das Rätsel von Malta (2007), S. 303 (Abb. 1-34) Bildteil 2, S. 8 oben u n d u n t e n rechts: © Christopher D u n n (gizapower.com), aus: Dunn, Lost Technologies of the Pharaohs, Plate 20 & 21F Bildteil 2, S. 8 u n t e n links: © Stephen Mehler („The Land of Osiris"; khemitology.com)
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Stichwortverzeichnis Bei Stichwörtern mit weiteren Unterteilungen sind die U n t e r p u n k t e inhaltlich u n d nicht alphabetisch geordnet. Ziffern in K l a m m e r n bei d e n Seitenzahlen verweisen auf die dortigen A n m e r k u n g e n . Aberglaube, 16, 149, 2 7 5 Abu Roasch, 219, 235ff„ 239 A d a m u n d Eva, 12, 31, 32, 2 1 0 Adeptenschulen. Siehe: Mysterienschule(n) Aktualismus, 188 - 1 9 2 , 1 9 4 f . , 2 0 1 (25), 202,205, 207,209 Alexander, Eben, 9 6 - 1 0 3 , 1 0 6 , 145 Analogien Bilderausstellurig, 18 Blinde f ü h r e n Blinde, 114 Des Kaisers neue Kleider, 116 Fehler am A n f a n g der Rechnung, 2, 16f„ 320, 3 3 0 Gerade u n d Fläche, 33f. Kugel, 3 2 3 Ö f f n e n der Tür, 328 P r o g r a m m e im Äther, 24 Theaterbühne, 134 T r e n n u n g vom Licht, 39, 139, 140, 143, 146, 148, 308, 315, 326f., 328, 333, 3 3 8 Tropfen aus d e m Ozean, 36(11) Urwaldaufenthalt, 145 Ancient Aliens, 303f., 300(9) Anunnaki, 27, 267, 2 7 9 - 2 8 6 , 298f., 300(9), 302f„ 306, 3 6 7 Apokryphen, 42(1), 157, 179, 2 0 4 Arjuna, 68f., 104, 1 7 8 , 2 6 0 Astra, sastra, 2 1 4 Astral, definiert, 23f., 87(5). Siehe auch: Feinstofflich Astralreisen, 13, 23, 80, 82, 86f., 113, 286-289 Astralwelten, 98f. Astrologie, 51 Asuras, 139, 140f., 144, 146, 148, 256, 292f„ 308f., 315f. Siehe auch: Engel, gefallene Atacama-Mumie, 180f. 386
Atheismus definiert, 15, 21f., 85, lOlf., 319, 322f. S p e k t r u m des, 1 2 , 1 0 0 , 327f., 3 3 0 als Teil der Spaltung, 22, 40 Siehe auch: Materialismus Äther, feinstes der grobstofflichen Elemente, 26, 80, 131 Atmosphäre Ur-, 120, 2 0 3 vorsintflutliche, 2 0 3 f f , 208, 209f. Australopithecus, 2 6 , 1 2 7 , 137 Avatära(s)/Avatarmenschen, 84, 128, 149, 156, 173f., 176, 182, 183, 213, 252(26), 260, 261, 269, 284. Siehe auch: Siddha(s) Babaji, 1 6 8 - 1 7 5 , 176, 290(40) Ba-Körper, 252(26), 286f. Bep Kororoti, 2 5 2 Beringstraße, 1 6 2 , 1 8 8 , 2 1 1 Berossos, 176, 2 8 7 Bewusstsein definiert, 23, 37, 143, 320, 3 2 3 331 ist ewig, 1 3 , 2 3 , 3 3 , 8 6 , 3 3 7 absolutes u n d relatives, 34, 38, 54 320, 323, 327, 3 3 8 als Schöpferkraft, 10, 24, 36, 111 144, 1 8 2 , 2 1 6 , 2 6 9 bewegt/trägt Materie, 32, 34f., 41 100, 109f. Ausrichtung des, 14, 21, 67, 98 104, 141, 1 7 5 , 3 2 4 definiert (materialistisch), 15, 85 102f., 114, 115, 1 5 4 , 3 2 2 kein Produkt des Gehirns, 85, Kap 4, 121, 126 Siehe auch: Ewigkeit; Individuali tät; Seele; Wille, freier
Stichwortverzeichnis
Bhagavad-Gitä, 33(8), 68, 104, 139, 215,325 Bhisma, 68f. Bibel, zitiert: 1 Mose (Genesis), 27, 30f., 32, 37, 42, 44, 1 5 7 , 1 7 7 , 1 7 9 , 204, 293, 2 9 4 3 Mose (Levitikus), 29 Psalme, 30(7), 47, 157(1), 292f. Matthäus-Evangeliuni, 77, 79, 111, 114, 323, 328, 334, 336, 337, 396 Markus-Evangelium, 78f., 79, 111 Lukas-Evangelium, 334, 396 Johannes-Evangelium, 28, 29f., 53, 77,79, 292,307 1 Thessalonicher, 31, 291f., 306 andere, 160, 179f., 305, 307(23), 325. Siehe auch: A p o k r y p h e n Böhm, David, 135, 3 7 0 Bohr, Niels, 23, 35 Böse, das als dia-bolisches/spaltendes Prinzip, 39, 50, 79, 105, 139, 142, 166, 310, 326f. Ursachen des, 10, 37, 39, 77, 138, 179, 304f., 314f. Selbstrechtfertigung des, 146, 319, 321f.,327f.,330, 338 W a r n u n g bzgl., 31, 55, 292, 336 Überwindung/Erlösung des, 141, 1 4 3 - 1 4 9 , 309, 3 1 Iff., 3 3 3 - 3 3 8 Siehe auch: Dualität; Engel, gefallene; Spaltung Brahma, 87(5), 135, 150ff. Brinkley, Dannion, 90f. Bürgin, Luc, 60f., 155, 270 Burpo, Colton, 105f. C14-Datierungen, 181, 209f., 2 1 1 Chakras, 47, 137, 217, 284f. Clovis-Kultur, 2 1 1 Cremo/Thompson. Siehe: Forbidden Archaelogy Däniken, Erich von, 155, 251(22), 252(25), 294, 295ff., 297, 303 Darwin, Charles, 121, 123, 189 Darwinismus. Siehe auch: Evolutionstheorie
Daskalos, 8 0 - 8 4 Dawkins, Richard, 35, 3 3 8 „Dein Wille geschehe", 315, 323, 324, 333 Deismus, 330(8) Derinkuyu, 275ff. Dethlefsen, Thorwald, 321(2), 321(3) Dialektik, 321, 329 Diodor, 176, 254f. Doggerland, 222(10), 355f. Domestikation, 2 4 1 - 2 5 5 , 256, 259, 262, 265f., 268f., 271, 2 7 9 - 2 8 2 Dualismus, 38, 3 1 7 Dualität definiert, 12, 39, 142, 325f., 3 3 5 Entstehung/Ursache der, 39, 138, 147, 310, 326f. in der Bibel, 31 falsche Einheitslehre bzgl., 5 0 , 3 2 0 323,329 Umgang mit, 1 4 7 , 3 2 3 , 3 2 8 , 3 3 5 - 3 3 8 Siehe auch: Spaltung Dulkug, 269( 11), 280ff., 2 8 3 , 2 8 6 Dunn, Christopher, 2 3 5 - 2 4 0 , 3 8 4 Duttweiler, Gottlieb, 65f. Einheit definiert (theistisch), 23, 28, 32f„ 5 4 , 7 7 , 109f., 143, 320, 323f. definiert (monistisch), 28, 39, 319, 320-324,327 u n d Vielheit, 41, 323, 324 v o n Zweiheit, 144(3), 3 2 3 Siehe auch: Ganzheit Einstein, Albert, 39, 55, 59f., 65, 137 Eiszeit(en) Ende der letzten, 188f., 195, 199, 200, 2 2 1 , 2 7 4 Meeresspiegelanstieg beim Ende der letzten, 188, 201, 204, 220f., 222(10), 234, 288fF. Siehe auch: Irnpakte; Kataklysmen Elohim als Gottesname, 28, 30f., 144, 157, 292 als Lichtwesen, 2, 28ff., 131, 293ff., 309 „Söhne der", 177ff., 181
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Stichwortverzeichnis
Elohim (Forts.) Siehe ¿nach: „Ihr seid Lichtwesen"; Lichtwesen; Involution; Materialisation Engel Wirken der, 11, 26, 82, 92, 105. Siehe: Elohim; Lichtwesen gefallene, 37, 140, 141, 143, 146, 178, 179, 256, 293, 303, 315, 326f. Siehe auch: Asuras Enki, 282, 2 9 8 Enoch, 17, 42f., 44(4), 49 Enoch, (Buch), 42(1), 179 Erde als Lebewesen, 52, 1 4 4 , 1 5 9 , 2 8 3 als Ort des freien Willens, 50, 143f„ 148f., 310, 334 U r e i n w o h n e r der, 140, 146f., 304, 31 Of., 3 l 4 f f . Geometrie der, 4 1 - 4 7 , 49f. Evolution, wörtl. Bedeutung, 24, 216 Evolutionstheorie entspringt einer materialistischen Weltsicht, 2, 15, 21 f., 35, 101, 115f., 1 2 9 , 2 1 0 postuliert eine Makroevolution, 11, 122, 125, 129 zur E n t s t e h u n g der ersten Lebewesen, 15, 1 1 7 - 1 2 1 zur E n t s t e h u n g der Artenvielfalt, 1 2 1 - 1 2 5 , 129, 1 3 1 , 2 4 3 , 2 9 5 zur E n t s t e h u n g des Menschen, 26f., 39, 1 2 5 - 1 2 8 , 1 7 6 , 2 4 1 , 2 6 6 , 2 9 8 als Ideologie, 14f„ 67, 126 als intellektuelles Konstrukt, 11, 35, 8 5 , 1 2 2 , 124f„ 188 u n d Kreationismus, 2, 12 Siehe auch: Materialismus Ewigkeit definiert, 23, 3 3 f , 135 des Bewusstseins, 13, 37, 86, 109, 320, 3 3 7 als Urgrund, 26, 31, 34, 38, 41, 50, 54, 1 1 1 , 2 1 7 u n d Gegenwart, 34, 36(11), 109, 1 4 5 , 3 3 2 , 3 3 5 , 336f. Siehe auch: Unendlichkeit Exnihilo, 11, 3 0 4
Feinstofflich, 23f„ 38, 80, 82, 87, 89, 93f„ 104, 114f., 286f. Forhidden Archaeology, 209(39/40), 211,212(46), 395 ' Fossilien, 26, 127, 130f., 1 9 0 - 1 9 5 , 197f., 204, 209 Gaia-Metrie, 43, 44f., 47, 52 Ganzheit definiert, 32, 33f„ 86, 319f., 323f., 337 als Einheit der Zweiheit, 144(3), 323, 348 nicht einfach die S u m m e aller Teile, 35,120f., 323 Spaltung der, 12f., 16, 21, 39, 313, 320f., 326, 3 2 8 Siehe auch: Einheit; Gott; Liebe; Polarität Ganzheitlich definiert, 16, 54, 134, 1 4 2 , 2 9 1 , 3 0 9 , 323, 326, 337f. = theistisch, 13, 15, 38, 269, 319, 327. Siehe auch: T h e i s m u s Siehe auch: Spirituell; Wissenschaft, ganzheitliche Gehirn Funktion des, 36, 93, 3 1 3 -masse, geringe, 95f. nicht Quelle von Bewusstsein, 15, 85, 86f., 94f„ 101, 104, 113f., 115 „Evolution" des, 126f. Geistheilung, 59, 7 0 - 7 8 , 79f., 81ff., 92, 110 Gematria, 32 Genesis-Initialen, 3 0 - 3 3 , 37, 46 Gene, Genstruktur materialistische Sicht der, 35, 116, 123ff., 129, 241. Siehe auch: Neod a r w i n i s m u s ; Zufall ganzheitliche Sicht der, 36, 93, 128, 131f„ 182f. Manipulation der, 146, 256, 295f., 299f., 3 0 1 , 3 1 3 des Menschen, keine lineare Entwicklung. Siehe: Lichtwesen, bei den Menschen Veränderung der, durch geistige/
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natürliche Kräfte. Siehe: Domestikation; Geistheilung; Urzeit-Code Gewissen, 8 8 , 3 1 9 , 3 3 2 Glaube definiert, 14, 31, 40, 115, 307, 324(7) u n d Wissen, 14f., 22, 36, 53, 96, 113, 182f., 268. Siehe auch: Wissenschaft Göbekli Tepe, 2 6 1 - 2 7 3 , 274f., 278, 280ff., 283ff". Goethe (Faust I), 330, 3 3 8 Gott definiert (monotheistisch), 13(2), 39, 142 definiert (atheistisch), 319, 321ff., 324 definiert (theistisch), 13(2), 23, 32, 100, 3 2 0 , 3 2 3 , 3 2 7 u n d Schöpfergott, 27f., 30, 41, 46f., 135, 204. Siehe auch: Brahma; Visnu schafft keine „Dunkelheit", 1 4 3 , 3 2 4 , 326f., 333, 3 3 8 offenbart sich, 40, 42, 5 3 , 6 2 , 79, 82, 92,104f., 2 9 1 f., 328 Vertrauen in, 55, 70, 74 Einheit mit, (Liebe), 29, 77, 80, 89, 91, 111, 1 4 0 , 3 1 0 , 324f. Siehe auch: Bewusstsein, absolutes u n d relatives; Ganzheit; Liebe; Theismus; Wille, Gottes Gröning, Bruno, 7 0 - 7 9 , 3 2 2 Hamilton, David, 36 Hancock, Graham, 156, 201(26) H a n u m ä n , 137 Hausdorf; Hartwig, 155, 224(13), 225 Hölderlin, Friedrich, 155 Ho'oponopono, 3 3 5 Hopi, 1 6 0 - 1 6 6 , 1 7 5 , 3 8 1 Horn, Arthur David, 255f. Hoyle, Fred, 118 Hueyatlaco, 2 1 2 Humanismus ursprünglicher, 12 atheistischer, 2 1 f , 35, 85, 322f. Hypogäum, 234f.
„Ihr seid Lichtwesen/Götter", 2 , 1 7 , 18, 25,29f., 39, 154, 2 9 2 f f , 316 Impakte, 200f., 203, 208, 2 2 1 Inch (Enoch-Maß), 4 2 - 5 0 Individualität als Aspekt der Ganzheit, 23, 32, 100, 319f., 323f., 3 3 1 der Seele, 23, 36(11), 87, 93, 104, 109, 1 1 1 , 3 0 9 , 3 3 2 Siehe auch: Bewusstsein; Nondualität; Seele Information/Form, 13, 34f., 39, 41f., 51 f., 54, 80, 131. Siehe auch: Bewusstsein Inkas, 1 7 5 , 2 6 1 Instinkt, 132 Intuition, 16, 132, 257, 309, 319, 3 2 2 Involution definiert, 13, 14f., 25, 38, 65, 135, 154 Erklärung/Weltbild der, 2, 24ff., 54, 69, 128, 129, 13 lf., 1 8 3 , 2 9 1 revolutionäres Potential der, 2, 16f., 25,39,293,316 Siehe auch: Materialisation; Wissenschaft, ganzheitliche Isis, 176, 254f., 2 8 9 Jesus, 2, 28, 29f., 53, 78f., 84, 104f., 111, 114, 1 5 8 , 2 9 2 f f ^ 3 3 4 , 3 3 5 Kachina(s), 1 6 0 - 1 6 7 , 168, 172, 176, 213,284 Kali-Yuga definiert, 2 1 , 1 3 8 , 1 4 9 , 1 5 0 , 1 5 2 , 1 5 9 b e g a n n vor 5 0 0 0 Jahren, 16, 21, 137,142,213,260, 261,269 als Zeitalter der Dunkelheit/des Vergessens, 2 7 , 2 9 , 3 9 , 1 3 3 , 1 3 9 , 1 4 1 , 159,179, 3 0 5 Siehe auch: Spaltung Kambrium, 130 Kant, I m m a n u e l , 19 Karma definiert, 88, 90, 319, 3 3 0 - 3 3 8 die ursprünglichen Menschen waren frei von, 141, 146. Siehe auch: Liebe
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Karma (Forts.) irdisches, 147f., 3 1 5 Siehe auch: Erde, als Ort des freien Willens; Prädestination; Reinkarnation; Übergriff; Wille; Zufall Karna, 68, 176 Kataklysmen in f r ü h e r e n Zeitaltern, 13, 44(4), 134, 140, 149, 152, 249, 254, 259, 281, 288f., 3 0 5 Ursachen von, 52, 1 9 9 - 2 0 2 , 204, 275f., 2 7 9 Spuren der, 130, 1 8 7 - 1 9 9 , 2 0 3 210, 220f., 2 3 4 Siehe auch: „Sintflut"; Yuga(s) Kayapo, 2 5 1 ff. Klitzke, Axel, 44(3), 45, 49 K o m m u n i s m u s , 16, 126, 329 Kornkreise, 1 8 3 - 1 8 6 Koyäanisqatsi, 1 6 4 , 1 7 5 Kreationismus, 1 2 , 1 4 , 1 5 ( 3 ) , 190,193, 203f., 210, 3 0 4 Krsna, 68, 104, 106, 144(3), 174, 260, 325 Kumari Kandarn, 2 9 0 Kundalini, 2 1 7 , 2 8 4 f . Kuruksetra, 68, 213, 214, 2 6 0
Liebe definiert (monistisch), 3 2 l f . definiert (theistisch), 32, 47, 141, 143, 324, 3 2 7 als Eigenschaft/Wille Gottes, 32, 88, 100, 1 0 9 , 1 4 3 , 3 2 5 , 3 3 3 , 3 3 8 der Lichtwesen, 88, 90, 99, 141, 144f., 252, 256, 309 Selbst-, 1 0 , 8 9 , 9 8 , 1 1 1 , 3 1 0 als höchste Realität/wahres Kriterium, 89, 104, 1 1 1 , 1 4 4 , 1 4 9 , 3 1 2 , 324f„ 3 3 5 „Lucy", 27(6) Lyell, Charles, 189
Lichtkörper, 26, 29, 2 6 0 Lichtnahrung, 60, 144 Lichtwesen definiert, 24, 26, 28 Realität der/ W i r k e n der, 42, 88, 91, 131, 135, 176, 2 5 9 , 2 7 1 , 2 8 3 , 291, 304, 307, 315f. respektieren d e n freien Willen, 103f., 156, 1 6 8 , 1 7 4 , 183 der Mensch als, 2 , 2 5 f . , 3 7 , 1 2 8 , 1 3 9 , 141, 143ff., 146, 148, 216, 251, 309 bei d e n Menschen, 17f., 69, 84, 140, 1 5 6 - 1 7 5 , 176, 1 7 7 - 1 7 9 , 182, 183, 2 5 1 - 2 5 5 , 259ff., 269f„ 2 8 2 - 2 8 5 , 304f. Siehe auch: Brahma; Elohim; „Ihr seid Lichtwesen"; Liebe, der Lichtwesen; Materialisation, von Lichtwesen; Mensch
Mahäbhärata, 68, 137, 214, 2 6 0 Mais, 162, 242, 246ff., 250f., 253, 2 7 0 Malta, 194, 2 2 0 - 2 3 5 , 239, 278, 2 8 3 M a m m u t s , 191, 195ff., 211, 222(10) Materialisation definiert, 24 Mensch entstand durch, 13f., 25f., 2 9 , 1 3 1 , 1 3 9 , 304 v o n Lichtwesen, 69, 92, 156, 161, 168f., 176, 182f., 259f., 282, 284, 304 als geistige Kraft, 54, 8 0 - 8 4 , 271, 285 De- u n d Re-, 42, 65, 80, 8 3 , 2 1 3 als historischer Faktor, 83f., 1 5 2 , 2 1 3 Siehe auch: Involution Materialismus definiert, 2, 13, 15, 21 f., 85, 101, 115, Kap. 5, 1 5 4 , 3 3 8 als eine Seite der Spaltung, 12, 40, 66, 149, 3 0 4 als Ideologie, 16, 22f., 48, 53, 64, 110, 114, 1 2 6 , 2 5 6 , 2 6 1 , 3 2 4 Siehe auch: Atheismus; Evolutionstheorie; Naturalismus; Wissenschaft, materialistische Materie definiert, 31, 33f„ 41, 8 6 , 1 3 5 , 216f. fünf Elemente der, 26 ist unendlich, 13, 33, 37 U r s p r u n g der, 2, 22, 32, 34f., 38, 53, 100, 1 0 9 , 1 3 4 Geist lenkt, 36, 54, 66, 8 0 , 1 1 9 , 1 4 0
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Stichwortverzeichnis
nicht aufs Physikalische beschränkt, 2 1 , 2 4 , 3 9 , 54, 1 3 4 , 2 5 5 , 2 9 1 „Selbstorganisation" der, 15, 34, 41, 115f., 129 Siehe auch: Astral; Feinstofflich; Information/Form; Multidimensionalität; Quantenphysik Mäyä, 39, 143, 3 2 8 Maya-Kalender/,,2012", 9 7 , 1 0 6 , 1 4 9 Megalithanlagen/-kulturen, 1 4 , 4 3 , 1 8 0 , 183, 220AF., 224f., 234f„ Kap.l 1 Megalithikum, 257, 2 5 8 Melchisedek, 157f. Mensch definiert (atheistisch), 2 , 2 1 f., 3 5 , 8 5 , 115, 125f., 291, 295, 306, 322f. definiert (theistisch), 19, 22f., 26, 53f., 87, 133 E n t s t e h u n g des, 13, 25f., 128, 1 3 9 - 1 4 4 , 152, 156, 177, 2 5 6 erschien im Satya-Yuga, 26, 137, 144, 152, 1 5 6 , 3 6 7 als U r b e w o h n e r der Erde, 140, 146f., 304, 31 Of., 314ff. als Abbild Gottes, 27ff., 30 als multidimensionales Wesen, 2, 2 3 , 6 9 , 8 2 , Kap. 4 , 1 0 4 , 1 3 7 , 1 8 2 f . , 285, 3 0 7 als Mitschöpfer, 3 6 , 8 8 , 9 1 , 2 4 9 , 3 3 3 f . spirituelle Größe/ B e r u f u n g des, 2, 10, 32, 39, 6 7 , 1 0 9 , 1 3 1 , 149, 307, 309,328 Siehe auch: „Ihr seid Lichtwesen"; Involution; Lichtwesen, bei den Menschen Mentalphysik, 2, 13, 80, 2 6 9 Mephisto (Faust I), 330, 3 3 8 Merkaba, 252(26), 260 Miller&Urey, 120 Mirin Dajo, 5 5 - 6 7 , 69, 83 Mittelweg definiert, 1 3 , 3 2 4 , 329 Der radikale, 12, 40(13), 304(20), 319, 339 Siehe auch: Ganzheit; T h e i s m u s Monaden, 23. Siehe auch: Seele Monismus, 13, 36(11), 38, 50, 100, 319ff., 322, 324, 327, 329, 335, 3 3 8
M o n o t h e i s m u s (religiöse Monopolansprüche), 12, 40, 304(20), 3 2 3 Moody, Raymond, 87, 90 Moorjani, Anita, 10, 106-111, 114 Moses, 1 7 9 , 2 6 5 Multidimensionalität, 2, 13, 2 2 - 2 6 , 38, 50, 65, Kap. 4, 135, 143, 154, 1 8 3 , 2 5 9 , 2 8 3 , 3 0 5 , 307 Mysterienschule(n) der alten Kulturen, 2, 11, 17, 131, 176,259, 288 theistische, 33, 37, 86, 3 1 7 Mythen historischer Kern der, 11, 14, 84, 133f„ 201(25), 2 0 4 , 2 1 4 , 2 9 1 , 3 1 4 widersprechen d e m Darwinismus, 11, 133, 216f., 248, 259f„ Sintflut-. Siehe: „Sintflut", -mythen ägyptische, 157, 213, 254f., 287, biblische, 27fi, 30(7), 157f., 1 7 7 f f , 204, 2 9 1 griechische/römische, 133f., 1 5 7 , 2 1 3 indianische, 1 5 8 - 1 6 6 indigene, 167f., 2 5 0 - 2 5 4 , 2 7 1 indische, 68f., 168f„ 2 1 3 , 2 1 5 , 2 6 0 f . , 287f., 2 9 0 nordische, 1 8 0 , 2 1 3 , 2 1 7 pazifische, 288ff. sumerische. Siehe: Sumerische Götter/Mythen u n d Aberglaube, 16, 27, 156f. Mythisch definiert, 16, 257f., -e Vergangenheit, 11, 68f., 155,213f. Mythos/Logos, 16f„ 134 Nahtoderfahrungen, 10, 13, 23, Kap. 4, 289 Naturalismus, 14, 24, 115, 317. Siehe auch: Materialismus; Zufall Neodarwinismus. Siehe: Evolutionstheorie; Zufall Neolithische Revolution, 241, 250, 255, 266f. Siehe auch: Domestikation Nephilim, 177, 178f. Nevali Qori, 266, 267, 284f., 286 Nibiru, 297f., 300, 302, 306, 364f.
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Stichwortverzeichnis
Radiometrie, 207ff., 2 1 2 Rationalismus, 16, 22, 47ff., 64 R e i n k a r n a t i o n , 13, 17, 25, 64, l l l f . , 139, 144f., 157, 291, 309, 314, 330-338 Riesen, 68, 177, 178ff., 2 0 5 , 2 8 3 Rsi(s), 287f., 2 9 0
Nondualität definiert, 320, 3 2 3 als Aspekt der Ganzheit, 32, 100, 323f., 3 3 1 Siehe auch: Einheit; Individualität O p p e n h e i m e r , J. Robert, 214f. Osiris, 176, 254f., 2 8 9 Osterinsel, 2 8 9 Ostseeanomalie, 3 5 6 Ovid, 1 3 4 , 1 3 6 Pachakuti, Pachakútec, 1 7 5 Paläotechniker, 234(28), 2 3 5 - 2 4 0 , 2 5 7 , 2 6 8 . Siehe a u c h : PSI-Genies Pändavas, 6 9 , 1 7 6 , 2 6 0 Panspermien-Theorie, 182 Parallelwelten, 23f„ 38,87(5), 1 0 4 , 1 6 8 , 297 Parapsychologie, 2, 13, 22f., 53f., 97f., 134, 2 4 9 , 2 9 1 , 3 1 4 Parnia, Sam, 103f., 106 Patriarchat, 32, 98, 141, 142 Piaton, 37, 133, 1 5 3 , 2 1 3 , 2 1 7 Polarität definiert, 37ff., 142, 323, 3 2 5 - 3 2 9 als G r u n d l a g e der S c h ö p f u n g , 33f., 3 9 , 5 0 , 144(3), 3 1 9 , 3 3 8 Siehe auch: Ganzheit Popper, Karl, 154 Präastronautik, 155, 163, 182, 2 9 1 , 2 9 5 , 303f. Prädestination, 331, 333f. P r a n a , 137, 144 „Prüfet alles", 31, 2 9 1 f., 3 0 6 PSI-Genies, 4 6 , 2 4 9 f . , 283ff., 290. Siehe auch: Paläotechniker Psychologie (theistische), 14, 328, 3 3 8 P u m a P u n k u , 166, 219, 2 2 5 , 261, 2 7 8 Pye, Lloyd, 181 P y r a m i d e n , 14, 44(4), 49, 166, 219, 235f., 2 3 9 , 2 5 7 , 290(39) Pythagoras, 41 f. Q u a n t e n p h y s i k , 1 3 , 2 3 , 3 4 - 3 7 , 54, 65, 104, 119, 135
Sanskrit, 21, 38, 68f., 84, 104, 137, 139, 150f., 175, 2 1 4 , 260, 2 8 7 , 3 2 4 Satya-Yuga, 26, 137, 139, 142, 144, 150, 151 f., 156, 1 5 9 , 3 6 7 Saurier, 187, 2 0 3 , 3 1 1 Schoch, Robert, 2 0 1 , 2 0 2 ( 2 8 / 2 9 ) , 208(38), 274f., 276, 2 7 8 Seele ist ewig, 23, 93, 111, 320, 3 2 5 als Teil Gottes, 23, 34, 36(11), 109, 143, 2 9 4 , 307, 320, 323, 3 2 4 f „ 327, 3 2 8 kein materieller Faktor, 16, 87, 114, 286f., 3 2 3 Siehe a u c h : Bewusstsein; Individualität; R e i n k a r n a t i o n Siddha(s), 84, 138, 176, 284, 2 9 0 „Sintflut" -mythen, 18, 187, 188f., 201(25), 2 1 3 f „ 288f. als Kataklysmus, 193, 2 0 1 , 2 0 4 , 2 1 2 biblische I n t e r p r e t a t i o n der, 179, 189, 193, 298, 301f. Kulturen vor der, 17, 42f., 44, 156, 204, 213f., 234, 2 8 7 , 2 9 0 Zeit n a c h der, 1 4 1 , 1 5 3 , 249, 2 8 2 Siehe a u c h : K a t a k l y s m e n Sitchin, Zecharia, 28, 155, 2 6 7 , 297-303,306 Smith, T o m H., 308f. Soddy, Frederick, 2 1 5 - 2 1 9 , 235, 2 3 9 Sonne Geometrie der, 50, 51 f. als Auslöser f ü r Kataklysmen, 52, 189, 190, 2 0 1 f., 2 7 5 - 2 7 9 Spaltung definiert, 12f., 21, 39, 326f. v e r u r s a c h t Einseitigkeiten, 12, 16, 22,49, 142,307,315, 329,338 Zeitalter der. Siehe: Kali-Yuga
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Stichwortverzeichnis
Sphinx, 240, 274f., 2 7 8 Spirituell definiert, 17, 21, 23, 33f., 38, 54, 86f., 111, 3 3 2 Grundlage des Materiellen, 2, 22, 2 6 , 3 4 , 3 7 , 5 1 , 100f„ 1 3 4 f . , 2 1 7 -e Welt, 26, 33, 38, 50, 138, 2 1 7 Siehe auch: Bewusstsein; Ganzheitlich; Seele; T h e i s m u s Srimad-Bhägavatam, 68, 114, 159, 260, 2 8 8 „StarchikT-Schädel, 183 Steen-Mclntyre, Virginia, 2 1 1 f. St. Helens, Mount, 206, 207f., 276 Stocks, Denys, 238f. Sumerische Götter/Mythen, 18, 27f., 155, 213, 267, 269(11), 2 7 9 - 2 8 5 , 287, 290, 296, 2 9 7 - 3 0 1 , 303, 306 Sundaland, 288f. Telepathie, 24, 82, 89, 91, 99f., 167f„ 251, 285, 287, 305, 306, 3 1 1 Terminal lucidity, 9 3 f f . Theismus definiert, 12f., 17, 34, 38, 41, 320, 323f., 331, 339 als „vernünftiger Gottglaube", 40, 113, 3 2 8 als Urwissen, 15, 3 3 , 4 6 , 319 erklärt Liebe als höchste Realität, 324f., 3 3 5 Siehe auch: Ganzheitlich; Liebe; Mittelweg Thora, 29ff., 178 Tod definiert, 17, 23, 86f„ 93, 113, 286f. nicht das Ende, 21, 85, 87, 102, 114f. Siehe auch: N a h t o d e r f a h r u n g e n ; Reinkarnation Tollmann, Alexander, 201(25), 3 5 3 Übergriff definiert, 148, 3 3 4 historisch, 140, 1 4 5 - 1 4 8 , 1 5 6 , 3 1 3 , 366f. karmisch, 316, 334f., 336 Unendlichkeit, 13, 23, 26, 33f., 37,
4 1 , 4 5 , 8 6 , 104, 109, 116, 1 3 5 , 2 1 7 , 320, 324. Siehe auch: Materie Uniformitätsprinzip, 189, 205. Siehe auch: Aktualismus Unterirdische Anlagen, 14, 156, 219, 220, 2 3 1 f., 233, 234f„ 257, 2 7 4 278, 279 Unterscheiden (ohne zu urteilen), 31, 79, 324(7), 336f. Uroboros, 217f„ 2 8 4 Urzeit-Code, 262, 269f. Västu, 2 9 0 Vegetarische/ursprüngliche Ernährung, 110, 144, 294, 31 lf. Verantwortung definiert, 3 3 2 u n d Karma/freier Wille, 50, 131, 332, 3 3 3 , 3 3 6 des Unterscheidens, 31, 306f. A u s b l e n d u n g / L e u g n u n g der, 323, 330,336 Vergessen das natürliche, 144f., 149, 156, 309 Zeitalter des. Siehe: Kali-Yuga Visnu, 38, 84, 135, 216, 260, 326 Weise, sieben, 287f„ 2 9 0 Weißer Bruder, 164 Weiße Büffelfrau, 158f., 164 Weizen, 243ff. 250, 261, 2 7 0 Wilcock, David, 288(37) Wille freier, 34, 50f., 85, 88, 132, 141, 143, 148, 156, 174, 183, 308, 331., 3 3 3 - 3 3 8 Gottes, 28, 139, 293, 315, 322f., 324, 327, 328, 3 3 3 Siehe auch: Bewusstsein, absolutes u n d relatives; Liebe; Seele, als Teil Gottes Wissenschaft definiert, 14f., 37, 39f., 85f., 102, 115, 1 5 4 , 2 9 1 ganzheitliche, 2, 13f„ 18, 22f., 34f., 39f., 41, 54, 69, 104, 113(59), 291, 304. Siehe auch: Involution; Theismus
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Stichwortverzeichnis
W i s s e n s c h a f t (Forts.) Hybris der, 2 1 4 u n d Spiritualität, vereinbar, 13, 16, 22, 35, 3 9 Revolution in der, 2, 12f., 22, 23(2), 36, 39f., 67, 84, 103, 111, 210, 216,255, 261,270 materialistische, 12, 21f., 48f„ 63f., 85, l O l f . , Kap. 5, 154, 189, 2 4 8 . Siehe a u c h : M a t e r i a l i s m u s Wondjina(s), 167f., 176, 2 8 4 „Wo zwei oder drei in m e i n e m N a m e n zusammenkommen", 328 Yin u n d Yang, 16, 3 9 , 1 4 2 , 3 2 6 Yogananda, P a r a m a h a n s a , 152(6), 169 Yuga(s) als „Raumzeitalter", 137 B e s c h r e i b u n g der vier, 137f., 139f., 142, 213f., 2 1 9 Länge der, 135, 150ff., 348f. Ü b e r g a n g der, 68, 151f., 159, 199,
210
Yuga-Geologie, 2 0 0 , 2 1 0 Yukteswar, Sri, 348f. Zirbeldrüse, 2 8 8 Zoll. Siehe: Inch Zufall Glaube des Naturalismus/Neodarwin i s m u s an, 15, 21 f., 25, 32, 3 5 , 4 1 , 115f., 117f., 119f„ 123f„ 126,129f., 150,241,243,244f„ 248,296 u n d Karma, 330, 335, 3 3 6 Zuviel/Zuwenig, 39, 142, 326f., 328. Siehe auch: Dualität Zyklische Zeitalter in der Menschheitsgeschichte, 11, 18, 52, 135f., 150f., 167, 202, 216f.,218f. lineare Rückschlüsse auf die Verg a n g e n h e i t falsch a u f g r u n d der, 52, 116, 127, 132, 137, 176, 187, 189, 2 0 5 , 2 1 0 , 2 4 1 Siehe auch: Yuga(s)
S i n n der, 143f., 145, 1 4 9 , 1 5 6 Siehe a u c h : Brahmä, Tag des; KaliYuga; Satya-Yuga; Zyklische Zeitalter
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Dank Das Buch, das ich n u n abgeschlossen habe, schwebte mir v o n Anbeginn meiner schriftstellerischen Betätigung vor Augen u n d begleitete mich stets als Idee u n d konkrete Vision: die Urgeschichte der Menschheit n e u zu schreiben, ausgehend v o n u n s e r e m geistigen U r s p r u n g h i n zu den alten Hochkulturen. Denn in der Frage nach d e m W e s e n von Mensch u n d Kosmos entscheidet sich, wie wir u n s selbst sehen u n d definieren. Zu diesen grundlegenden T h e m e n schrieb ich all meine bisherigen Bücher, als Wegbereitung u n d W e i t e r f ü h r u n g v o n „Ihr seid Lichtwesen". W ä h r e n d der Arbeit an diesem Buch e n t s t a n d e n m e h r e r e Kapitel, die eine „Eigendynamik" entwickelten. Einige bilden n u n das Begleitbuch Evolution - Stammt der Mensch von den Tieren ab?, andere w u r d e n zur Grundlage eines Folgebandes. Aus all diesen G r ü n d e n war die Entstehungszeit länger als bei jedem meiner a n d e r e n Bücher. Die wichtigsten Menschen, die mich in dieser langen Arbeit begleiteten u n d unterstützten, sind Silvia Siegenthaler (Lektorin in allen Phasen des Manuskripts, Gemälde z u m T h e m a Involution) u n d M a n t r a r ü p a Cucuz (Hauptlektor, Layout). I m m e r w e n n ich mit Texten u n d Formulierungen unsicher war oder mich zu f r ü h zufrieden gab, hat das g e m e i n s a m e Lesen Klarheit gebracht: streichen, u m f o r m u l i e r e n , weiter reifen lassen. Ich bin von Herzen dankbar, dass solch w u n d e r b a r e (inkarnierte ©) Lichtwesen in m e i n Leben g e k o m m e n sind, so auch Ronald Zürrer. Mit ihm verbindet mich eine langjährige Freundschaft. Seit über 20 Jahren ist er auch m e i n Verleger. Als Autor bin ich hauptsächlich „Reporter" u n d n u r in wenigen Bereichen ein Feldforscher, d e n n es ist nicht möglich, die vielen T h e m e n , über die ich schreibe, alle selbst v o n Grund auf zu studieren u n d alle Orte selbst zu besuchen. Meine Reisen f ü h r t e n mich unter a n d e r e m nach Indien, Borneo, Malta u n d Ägypten. Im Literaturverzeichnis e r w ä h n e ich alle A u t o r i n n e n u n d Autoren, deren Veröffentlichungen mir f ü r den Inhalt des vorliegenden Buches gedient haben. Namentlich m ö c h t e ich hier all jene erwähnen, die ich persönlich kenne oder mit d e n e n ich schriftlich Kontakt hatte. W e n n ich sie hier namentlich nenne, heißt das natürlich nicht, dass sie alle m e i n e Ansichten u n d Schlussfolgerungen unterstützen. Was u n s jedoch verbindet, ist die intuitive u n d auch wissenschaftliche Überzeugung, dass die Vergangenheit anders war, als die konventionellen Schul- u n d Religionsbücher sagen, u n d hier forschen wir alle aus eigener Initiative. Beim T h e m a Ägypten, e i n e m meiner Lieblingsthemen, sind dies Axel Klitzke, dessen Arbeit ich in Kapitel 2 ausführlich e r w ä h n e u n d der dieses Kapitel auch abschließend lektorierte, sowie Andreas v o n Retyi u n d Stefan E r d m a n n , in Übersee Prof. Robert Schoch u n d auch Stephen Mehler u n d Christopher Dunn, die mir beide alle g e w ü n s c h t e n Fotos zur Verfügung stellten. Im Verlauf der letzten zwanzig Jahre begegnete ich - meistens im R a h m e n von Kongressen - Johannes von Buttlar, Klaus Dona, David Hatcher Childress, Grah a m Hancock, John Anthony West, Robert Bauval, David Wilcock u n d a n d e r e n Pionieren der alternativen Geschichtsforschung, ebenso Alexander Tollmann u n d Rupert Sheldrake. In meiner vor- u n d frühschriftstellerischen Zeit w a r e n 395
Dank
die Begegnungen mit Michael Cremo u n d Richard T h o m p s o n , d e n Autoren von Forbidden Archaeology, ein großer Ansporn. Ich gehörte wie sie zur KrishnaBewegung, weshalb wir u n s in Europa u n d in Indien m e h r f a c h trafen. Eine persönliche Freundschaft verbindet mich mit Prof. James Hurtak u n d seiner Frau Desiree. Seine pionierhafte u n d interdisziplinäre, ja interdimcnsionale Arbeit werde ich im nächsten Buch e r w ä h n e n . Alle, die sich f ü r alternative bis phantastische Geschichte interessieren u n d zu meiner Generation gehören, sind mit „Erich von Däniken" aufgewachsen. Wie aus d e m vorliegenden Buch hervorgeht, sehe ich seine präastronautischen Szenarien kritisch, aber im konstruktiven Sinn der w e i t e r f ü h r e n d e n Forschung. Wir k e n n e n u n s seit 1997, u n d er stellte mir großzügig Fotos f ü r dieses u n d mein nächstes Buch zur Verfügung. Wir alle d a n k e n i h m f ü r seine p h ä n o m e n a l e Arbeit, mit der er die Tore f ü r weitere Forschungen jenseits der konventionellen Schranken öffnete. Jenseits dieser „Schranken" bewegen sich auch m e i n e Autorenkollegen Luc Bürgin, Hartwig Hausdorf, Johannes H o r n u n d Hans-Joachim Zillmer, die m i r alle spontan m e h r e r e Fotos zur Verfügung stellten. Fotos b e k a m ich auch von Reinhard Habeck, obwohl sie d a n n d e m beschränkten Platz zum Opfer fielen. I m m e r hilfs- u n d auskunftsbereit sind auch Cornelia von Däniken, Ronald Engert, Peter Fiebag, Lars A. Fischinger, Robert Fleischer, Grazyna Fosar u n d Franz Bludorf, Karin Tag sowie Andreas Müller, der Verfasser des täglichen Grenzwissenschaft-Rundbriefes. Von ihm s t a m m e n die Kornkreisgrafiken auf d e m Umschlag meiner beiden Taschenbücher, die 2 0 1 1 erschienen. Für das vorliegende Buch waren auch Illustrationen von großer Wichtigkeit. Einige, die mich hier unterstützten, habe ich bereits erwähnt. Des weiteren möchte ich danken: Arvid Aase u n d allen a n d e r e n Fotografen der Versteiner u n g e n „Fisch frisst Fisch", Steve Alexander f ü r seine Kornkreisfotos, Guido von Arx f ü r das Foto der südindischen Tempelanlage, Urs Huber Uri f ü r seine Fotos und Zeichnungen von Hopi-Kachinas (und f ü r seine m i t r e i ß e n d e n Reisebeschreibungen), Tatjana Ingold f ü r die beiden Fotos der Zyklopenmauer in der Türkei, Helmut Kunkel f ü r die Fotos v o n Malta, Hans Georg Leiendecker f ü r sein Gemälde, Aniko Drozdy f ü r ihr Foto von Daskalos, Dieter Häusler, Jürgen Pflock u n d Christof H ü l s m a n n f ü r die Zurverfügungstellung der Fotos aus d e m Archiv des Bruno Gröning-Freundeskreises, Gregory Poplawski f ü r die Zeichn u n g der Anlage von Göbekli Tepe, Karuna Risi f ü r die Zeichnungen der archäologischen Objekte, von d e n e n die Fotos nicht erhältlich oder nicht von guter Qualität waren, u n d Bernadette Baumgartner f ü r die entscheidende Idee zur graphischen u n d farblichen Gestaltung des Umschlags. Und so danke ich allen anderen, die m i r persönlich n a h e sind u n d das Entstehen dieses Buches mit ihren Gedanken u n d guten W ü n s c h e n begleiteten. Ebenso danke ich allen Leserinnen u n d Lesern, die mir durch ihr Interesse, viele auch durch ihre Zuschriften, zeigen, dass die „Flaschenpost" der Bücher ankommt! „Ihr seid das Licht der Welt.... Stellt euer Licht nicht unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit alle, die hereinkommen, es sehen. Nichts ist verborgen, das nicht ans Licht kommen wird..." (Mt 5,14/ Lk 8,16f.)
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Der Autor A r m i n Risi: (geb. 1962); Philosoph, Referent u n d Sachbuchautor; besuchte das lateinische Gymnasium in Luzern; gehörte im Alter von 18 Jahren zu den f ü h r e n d e n Schach-Junioren der Schweiz; 1 9 7 8 - 1 9 8 0 : erste Gedichtsammlung u n d ein Drama in 5 Akten; 1980/81: Reisen u n d Naturaufenthalte, Austritt aus d e m Gymnasium direkt vor der Matura; lebte danach f ü r achtzehn Jahre als Mönch in vedischen Klöstern in Europa u n d Indien; w ä h r e n d dieser Zeit hauptsächlich als Übersetzer tätig; Mitarbeit bei der Übersetzung v o n 22 Werken der Sanskritliteratur (aus d e m Englischen ins Deutsche); S t u d i u m der indischen u n d westlichen Philosophien; lebt seit 1998 als freischaffender Schriftsteller, Referent u n d spiritueller Berater; g r ü n d e t e 2 0 0 5 als Internetplattform das Research Institute for the Science of Involution (RISI), „Forschungsinstitut f ü r die Wissenschaft der Involution", u n d 2 0 0 9 „Theistic Network"; gehört h e u t e im deutschsprachigen Raum zu den meistgelesenen spirituell-philosophischen Autoren. Veröffentlichungen 1988
1992
Vegetarisch leben - Vorteile einer fleischlosen Ernährung (mit Ronald Zürrer; 10., vollständig überarbeitete u n d erweiterte Auflage 2012); ist mit einer Gesamtauflage von einer halben Million Exemplaren h e u t e im deutschen S p r a c h r a u m die am weitesten verbreitete Schrift ü b e r Vegetarismus. Völkerwanderung - Epische Galerie Der Kampf mit dem Wertlosen - Lyrische Meditationen (700 Gedichte u n d Epigramme)
1995
Da ich ein Dichter war - Reinkarnation: Gedanken, Gedichte und eine Begegnung mit Hölderlin „Der multidimensionale Kosmos", Band 1: Gott und die Götter Das vedische Weltbild revolutioniert die moderne Wissenschaft, Esoterik und Theologie
ab 1 9 9 5 : zahlreiche Artikel in grenzwissenschaftlichen u n d esoterischen Zeitschriften 1998, 2 0 0 0 , 2002, 2 0 0 7 : A r m i n Risis Gedichte Die Karawane, Sehnsuche, Morgengrauen u n d „Friede ist langweilig" w e r d e n in die Anthologien Ausgewählte Werke, Band 1, 3, 4 u n d 10, der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte (München) a u f g e n o m m e n . 397
Der A u t o r
1998 „Der multidirriensionale Kosmos", Band 2: Unsichtbare Welten Astrale und außerirdische Wesen im Hintergrund des Weltgeschehens 1999 „Der multidimensionale Kosmos", Band 3: Machtwechsel auf der Erde Die Pläne der Mächtigen, globale Entscheidungen und die Wendezeit 2001
Das kosmische Erbe - Einweihung in die Geheimnisse unserer Her- und Zukunft (mediale Texte von Tom H. Smith, übersetzt und erläutert von Armin Risi)
2004
TranscEnding the Global Power Game: Hidden Agendas, Divine Intervention and the New Earth (gekürzte und inhaltlich bearbeitete Übersetzung des Buches Machtwechsel auf der Erde als Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte der Trilogie auf Englisch) Licht wirft keinen Schatten - Ein spirituell-philosophisches Handbuch
2006 Machtwechsel auf der Erde, 5., vollständig überarbeitete Auflage (Govinda-Verlag); Taschenbuchausgabe im Heyne-Verlag 2007 2007 Gott und die Götter, 6., vollständig überarbeitete Auflage mit neuem Untertitel: Das Mysterienwissen der vedischen Hochkultur 2008 Unsichtbare Welten, 5., vollständig überarbeitete Auflage mit neuem Untertitel: Kosmische Hierarchien und die Bedeutung des menschlichen Lebens 2009 Der radikale Mittelweg - Überwindung von Atheismus und Monotheismus. Das Buch zum aktuellen Paradigmenwechsel Russische Übersetzung von Machtwechsel auf der Erde 2011
Ganzheitliche Spiritualität - Der Schlüssel zur neuen Zeit (Theistische Mysterienschule, Bd. 1) Einheit im Licht der Ganzheit - Orientierung im Labyrinth von Religion, Erleuchtung und New Age (Theistische Mysterienschule, Bd. 2)
2013 „Ihr seid Lichtwesen" - Ursprung und Geschichte des Menschen 2014 Evolution - Stammt der Mensch von den Tieren ab? (in der Reihe „Grundlagenwissen im Govinda-Verlag")
Webseiten von Armin Risi: armin-risi.ch science-of-involution.org theistic-network.org
398
Veröffentlichungen von
Armin
Siehe Hinweise auf den folgenden Seiten.
Risi
DER MULTIDIMENSIONALE KOSMOS
| BAND I
Armin Risi GOTT UND DIE GÖTTER Das M y s t e r i e n w i s s e n der vcciischen H o c h k u l t u r
ISBN 978-3-906347-90-5 9. Auflage, 446 Seiten, g e b u n d e n € 2 4 , - / Fr. 36.00
Die M e n s c h e n der f r ü h e r e n Zeitalter w a r e n nic ht primitiv, s o n d e r n s c h ö p f t e n aus d e n geistigen Urquellen u n d v e r f ü g t e n ü b e r ein zeilloses Mysterienwissen (im Sanskrit «Veda» genannt), d a s heute, im Zyklus der Zeiten, wieder ins Bewusstsein der M e n s c h e n tritt. Eines der erstaunlichsten Zeugnisse h i e r f ü r sind die Sanskrit-Schriften der altindischen (vedischen) Hochkultur. A r m i n Risi entschlüsselt diese heiligen Texte im Licht der u r s p r ü n g l i c h e n Mysterientradition u n d f o r m u l i e r t hier auf eine einzigartige Weise, was bisher n u r VedaEingeweihten b e k a n n t war. Diese s a h e n schon vor J a h r t a u s e n d e n das gegenwärtige d u n k l e Zeitalter voraus, e b e n s o wie dessen Ende in der heutigen Zeit. Dann, so sagten sie, w e r d e auch das Veda-Wissen w i e d e r weltweit zugänglich. Aus d e m Inhalt: U r s p r u n g u n d A u f b a u des U n i v e r s u m s • H ö h e r d i m e n sionale Welten • Die geistige H e r k u n f t des M e n s c h e n • Die H o c h k u l t u r e n im Zyklus der Zeiten • Die Lichtwesen u n d die D u n k e l m ä c h t e • Vedische u n d a b e n d l ä n d i s c h e P r o p h e z e i u n g e n • Karma, Mäyä, Atma, Yoga • Religion u n d Spiritualität • I n n e r e E i n w e i h u n g u n d Selbsterkenntnis. «Gott u n d die Götter»: ein S t a n d a r d w e r k f ü r die Pioniere des n e u e n Zeitalters - d e n n in der h e u t i g e n Wendezeit ist das älteste W i s s e n der Menschheit auch das neuste: zeitlos, revolutionär, z u k u n f t w e i s e n d .
DER MULTIDIMENSIONALE K O S M O S
| BAND 2
Armin Risi UNSICHTBARE WELTEN K o s m i s c h e H i e r a r c h i e n u n d die B e d e u t u n g des m e n s c h l i c h e n Lebens
ISBN 978-3-906347-94-3 7. Auflage, 4 0 4 Seiten, g e b u n d e n € 24 - / Fr. 36.00
* Parallelwelten», « M u l t i v e r s u m » , « m o r p h o g e n e t i s c h e Felder» - a u c h viele Vordenker der Wissenschaft sprechen heute von unsichtbaren Welten und h ö h e r e n D i m e n s i o n e n . Mit d i e s e m n e u e n , h o l i s t i s c h e n W e l t b i l d n ä h e r n sie sich d e m , w a s die E i n g e w e i h t e n d e r alten M y s t e r i e n s c h u l e n seit jeher s a h e n u n d b e s c h r i e b e n : Die p h y s i k a l i s c h e M a t e r i e ist n i c h t d i e e i n z i g e Realität; die s i c h t b a r e W e l t ist v e r b u n d e n m i t k o s m i s c h e n H i e r a r c h i e n ; d e r M e n s c h ist, w i e das U n i v e r s u m , e i n m u l t i d i m e n s i o n a l e r K o s m o s («wie o b e n , s o u n t e n » ) ; als geistige W e s e n s c h a f f e n w i r u n s e r e e i g e n e n Realitäten. Dieses Buch ist ein G r u n d l a g e n w e r k z u I'arapsychologie, Esoterik u n d S p i r i t u a l i t ä t : M a t e r i e , Seele u n d die k o s m i s c h e I n t e l l i g e n z («Überseele») * R e i n k a r n a t i o n , K a r m a u n d f r e i e r Wille • Illusion, I n d i v i d u a l i t ä t u n d Einheit • A t h e i s t i s c h e u n d t h e i s t i s c h e Esoterik • Göttliche Liebe, A l l m a c h t u n d O f f e n b a r u n g • S p i r i t u e l l e P s y c h o l o g i e : Die M a c h t des B e w u s s t s e i n s • Magie, Religion u n d Spiritualität • Götter, Engel, astrale W e s e n • Der K a m p f u m die Erde. Die M e n s c h h e i t s t e h t i m B r e n n p u n k t v e r s c h i e d e n s t e r E i n f l ü s s e a u s s i c h t b a r e n u n d u n s i c h t b a r e n W e l t e n . W a s auf d e r Erde g e s c h i e h t , w i r d erst d u r c h s c h a u b a r , w e n n w i r diese E i n f l ü s s e m i t i n Betracht z i e h e n - global und in u n s e r e m eigenen Leben.
DER MULTIDIMENSIONALE K O S M O S I B A N D 3
Armin Risi MACHTWECHSEL AUF DER ERDE Die Pläne der Mächtigen, globale E n t s c h e i d u n g e n u n d die Wendezeit
ISBN 978-3-906347-81-3 5. Auflage, 594 Seiten, g e b u n d e n € 24 - / Fr. 36.00
Die «Illuminati»- u n d «Sakrileg»-Themen - jenseits von Fiktion u n d Verharmlosung: Millionen v o n M e n s c h e n a h n e n , dass vieles, was auf der Bühne der Weltgeschichte geschieht, eine I n s z e n i e r u n g ist. Was läuft h i n t e r d e n Kulissen? Was sind die Pläne der Mächtigen? Welche globalen E n t s c h e i d u n g e n s t e h e n bevor? E r f a h r e n Sie in diesem Buch, wie die Weltlage aussieht, w e n n m a n sie aus einer spirituellen Perspektive betrachtet: Der Mensch im m u l t i d i m e n s i o n a l e n Kosmos • Kali-Yuga u n d die W e n d e z e i t • Hierarchien der Dunkelheit u n d des Lichts • Das Geheimnis der E i n w e i h u n g e n • Templer, Freimaurer u n d die «Prieure de Sion» • Der Bibel-Code 666 • UFOs, Geheimtechnologie u n d geistige Energie • Die Gegenwart der Lichtwesen • Die T r a n s f o r m a t i o n der Erde. Dieses Buch ist eine Expedition in die d u n k l e n Tief en der Weltgeschichte, in die lichtvolle Z u k u n f t der Menschheit - u n d in u n s e r eigenes Innerstes.
W E L T B I L D E R KONSEQUENT ZU E N D E GEDACHT
Armin Risi LICHT WIRFT KEINEN SCHATTEN Ein spirituell-philosophisches Handbuch
ISBN 978-3-906347-62-2 3. Auflage, 504 Seiten, gebunden € 24,- / Fr. 36.00
Überall werden Weltbilder, Philosophien und Glaubenssysteme vertreten: von Wissenschaftlern, Politikern und Finanzmagnaten, von Geheimlogen, Religionen und Esoterikern. Haben einige mehr recht als andere? Kann und darf man unterscheiden? Oder ist alles relativ? Sind wir einer philosophischen bzw. ideologischen Willkür ausgesetzt, ohne Kriterien und Maßstäbe für das, was Wahrheit ist? Gibt es überhaupt so etwas wie «Wahrheit»? Welche Weltbilder stecken hinter Aussagen wie «alles ist relativ», «alles ist eins», «alles ist Gott»? Oder: «Gott ist Energie», «das Universum ist Gott», «wir alle sind Gott»? Wie kann m a n unterscheiden, o h n e zu urteilen? Armin Risi präsentiert eine ganzheitliche Systematik, die es ermöglicht, all die verschiedenen, oft widersprüchlichen Weltbilder in einen höheren Z u s a m m e n h a n g zu stellen, wo die Gegensätze sich aufheben. Denn Licht wirft keinen Schatten. Und es ist durchaus möglich, das Licht zu sehen und es vom Schatten zu unterscheiden - und überall zu erkennen, was den Schatten wirft. Dieses Buch beschreibt eine Art von philosophischer Weltformel, mit der schlüssig und zeitaktuell die zentralen Aspekte unseres Seins erklärt werden können: Dualität und Einheit, das Relative und das Absolute, Schicksal und freier Wille, Karma, Gnade u n d Liebe. In diesem Licht können auch die Schattenseiten u n d Halbwahrheiten der heutigen Zeit durchschaut werden, selbst w e n n sie sich mit schönen Worten wie «neue Weltordnung», «Weltfrieden» und «neue Ethik» tarnen.
DAS BUCH ZUM AKTUELLEN PARADICMENWECHSEL
Armin Risi DER RADIKALE MITTELWEG Überwindung von Atheismus u n d Monotheismus
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ISBN 978-3-938516-99-7 (Kopp-Verlag) 432 Seiten, g e b u n d e n € 19,95 / 30.00
Atheismus u n d Monotheismus sind die beiden Seiten der Spaltung, die das gegenwärtige Zeitalter seit m e h r als 2000 Jahren prägt. Mit der heutigen Wendezeit soll diese Spaltung jedoch ü b e r w u n d e n w e r d e n - durch ein «radikal» neues Bewusstsein mit revolutionären Erkenntnissen: die geistige H e r k u n f t der Menschheit, die Realität des multidimensionalen Kosmos, der spirituelle Hintergrund der Materie. A r m i n Risi durchleuchtet die heute vorherrschenden Weltbilder: Was ist der spaltende Geist? Wie wirken die beiden Seiten? Wie k a n n die Spaltung ü b e r w u n d e n w e r d e n ? Der «radikale Mittelweg» des T h e i s m u s ist nicht einfach eine neue Theorie oder Theologie, sondern eine Rückbesinnung auf das Urwissen der Menschheit u n d den g e m e i n s a m e n Kern aller Religionen. Zeitloses Wissen, neuste Erkenntnisse: Beides z u s a m m e n f ü h r t z u m Bewusstseinswandel, der von den Mysterienschulen der alten Kulturen f ü r die heutige Zeit vorausgesehen wurde. «Der radikale Mittelweg» ist ein Manifest dieses Paradigmenwechsels.
D I E W E N D E Z E I T I M L I C H T DER K O S M I S C H E N Z U S A M M E N H Ä N G E
Tom H. Smith / Armin Risi DAS KOSMISCHE ERBE E i n w e i h u n g in die G e h e i m n i s s e u n s e r e r Her- u n d Z u k u n f t
ISBN 978-3-906347-87-5 4. Auflage, 349 Seiten, Taschenbuch € 12,- / Fr. 18.00
Die Vergangenheit war ganz anders, als die v o r h e r r s c h e n d e n L e h r m e i n u n g e n sagen, u n d auch u n s e r e Z u k u n f t wird ganz a n d e r s sein. Die M e n s c h e n e n t s t a n d e n nicht d u r c h eine Tier-Evolution, s o n d e r n über eine Involution: Lichtwesen k a m e n aus h ö h e r e n D i m e n s i o n e n des Kosmos h i n u n t e r in die Verdichtung der Erde u n d w u r d e n zu d e n ersten M e n s c h e n . Das b e d e u t e t : Wir sind Träger eines k o s m i s c h e n Erbes, sowohl im geistigen als auch im biologischen Sinn. Das geistige Erbe ist der h o h e Auftrag, der uns h i e r h e r g e f ü h r t hat, u n d das biologische Erbe ist die DNS, die als T r a n s f o r m a t o r geistiger I n f o r m a t i o n e n u n s e r e irdische Existenz f o r m t . Das geistige u n d genetische Erbgut der Menschen birgt höchste Potenziale in sich u n d w i r d gerade d e s h a l b schon seit «Adams Zeiten» v o n denen, die die M e n s c h e n b e h e r r s c h e n wollen, negativ p r o g r a m m i e r t u n d manipuliert. H e u t e jedoch, im Jahrzehnt der Entscheidung, h a b e n wir die Chance, u n s endgültig zu b e f r e i e n . Mediale Texte von Toni H. Smith, übersetzt und erläutert von Armin Risi.
THEISTISCHE MYSTERIENSCHULE
| BAND I
Armin Risi GANZHEITLICHE SPIRITUALITÄT Der Schlüssel zur n e u e n Zeit
ISBN 978-3-905831-07-8 2. Auflage, 206 Seiten, T a s c h e n b u c h € 14,- / Fr. 22.00
Der Ruf, dass heute ein „radikaler" Bewusstseinswandel erforderlich ist, sowohl in den W i s s e n s c h a f t e n als auch in d e n Religionen, w i r d i m m e r lauter. Aber wie m ü s s t e dieser Bewusstseinswandel a u s s e h e n ? W i e k a n n die Menschheit in der h e u t i g e n Zeit der Extreme ihr Gleichgewicht u n d ihre Mitte w i e d e r f i n d e n ? Die Antwort der theistischen Mysterienschulen lautet: d u r c h eine ganzheitliche Spiritualität. „Ganzheitlich" ist ein Modewort geworden, bezeichnet aber u r s p r ü n g l i c h d e n k o n s e q u e n t e n Mittelweg, der alle F o r m e n v o n Einseitigkeiten u n d H a l b w a h r h e i t e n e r k e n n t u n d vermeidet. Erst w e n n wir die Ganzheit - u n d nicht n u r die Einheit - e r k e n n e n , h a b e n wir d e n Schlüssel zur n e u e n Zeit g e f u n d e n . Der B u d d h i s m u s spricht hier v o m „schmalen Pfad", Jesus v o n der „engen Pforte ins Himmelreich" u n d die indische Mystik v o m W e g der Wahrheit, der so schmal ist wie „auf Messers Schneide". Dieses Buch enthält eine Auswahl v o n A r m i n Risis Artikeln u n d Interviews zu seinen Büchern Licht wirft keinen Schatten u n d Der radikale Mittelweg.
THEISTISCHE MYSTERIENSCHULE
I BAND 2
Armin Risi EINHEIT IM LICHT DER GANZHEIT O r i e n t i e r u n g im Labyrinth von Religion, Erleuchtung u n d New Age
ISBN 978-3-906347-87-5 2. Auflage, 284 Seiten, Taschenbuch € 1 4 , - / Fr. 22.00
W i e u n t e r s c h e i d e t m a n atheistische u n d theistische Esoterik? Was bedeutet Advaita (Nondualität)? Was ist der Unterschied v o n Polarität u n d Dualität? Was ist Materie, was ist Mäyä (Illusion)? Leben wir in einer virtuellen Welt? Was ist die v e r b o r g e n e Botschaft der Matrix-Filme? W a r u m sollten wir Realität nicht auf die Nondualität b e s c h r ä n k e n ? W i e k ö n n e n wir Gott als Ganzheit - u n d nicht n u r als Energie u n d Einheit - e r k e n n e n ? Freier Wille, Resonanzgesetz, K a r m a : Wie h ä n g e n diese scheinbar w i d e r s p r ü c h l i c h e n Faktoren z u s a m m e n ? Ist alles eine „notwendige E r f a h r u n g " ? W a r u m w i r d in e i n e m S t a n d a r d w e r k des New Age (Blavatsky: Die Geheimlehre) gesagt, Luzifer sei Gott? Welche Weltbilder b e s t i m m e n d e n h e u t i g e n Kurs der M e n s c h h e i t ? W i e erschaffen wir mit u n s e r e m Bewusstsein Realität - i n s b e s o n d e r e im Hinblick auf das K o m m e n der n e u e n Zeit? Welches Bewusstsein ist in Resonanz mit dieser n e u e n Zeit?
DVDs
VON A R M I N RISI
Armin Risi PHILOSOPHISCHE BETRACHTUNGEN
Armin Risi & Silvia Siegenthaler KLANG-REISE
ISBN 978-3-905831-13-9 DVD-Laufzeit: 124 M i n u t e n € 2 0 , - / Fr. 30.00 (Doppcl-DVD)
ISBN 978-3-905831-14-6 DVD-Laufzeit: 110 M i n u t e n € 2 0 , - / Fr. 30.00 (inkl. Booklet)
«Paradigmenwechsel» u n d «Der r a d i k a l e M i t t e l w e g : Zwei Vorträge von A r m i n Risi als ideale E i n f ü h r u n g in sein Gesamtwerk. Mit e i n f a c h e n W o r t e n beschreibt er die Essenz der theistischen Spiritualität sowie die Unterschiede zu d e n Weltbildern der atheistischen u n d «monistischen» Esoterik, die besagen, W a h r h e i t u n d U n w a h r h e i t seien letztlich eins.
Mantras aus verschiedenen Kulturen u n d Mysteriens c h u l e n : Ein A b e n d mit m e d i t a t i v e n Klängen u n d Gesängen als Reise v o n der f e r n e n Vergangenheit bis in u n s e r e Gegenwart sowie als Begegnung mit v e r s c h i e d e n e n Kulturen u n d Mysterienschulen: M a n t r a s u n d P s a l m e n aus der Sanskritsprache, aus d e m Altägyptischen u n d Hebräischen sowie d e u t s c h e Kurzgebete u n d «Affirmationen«.
Beide Vorträge e n t h a l t e n im ersten Teil eine v o n A r m i n Risi g e s u n g e n e Mantra-Meditation (mit Tanpura-Begleitung).
Mit Live-Wasserklangbildern v o n Alexander Lauterwasser.