Archäologische Nachweise zum Neuen Testament Stand: 8.2004 (letzte Änderung: 10.2005)
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Vorwort
Handschriftenfunde Handschriftenfunde zum Neuen Testament Entstehung des Neuen Testaments Griechische Handschriftenfu Handschriftenfunde nde Alte Übersetzungen Textunterschiede Zum Kanon des Neuen Testaments Außerkanonische Außerkanonisch e Schriften Außerbiblische Außerbiblische Nachweise zum Neuen Testament • Zu Jesus Christus • Zur Geburtsgeschichte von Jesus • Zu Pilatus • Zu anderen Personen •
Zu Ortsnamen
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Zu Gegenständen
Anhang • Griechisches Alphabet • Textvergleich • Standardtext-Entwicklung • Zu Christus – das neue Denken • Zu außerkanonischen Lehren Vorwort
den Texten zum Neuen Testament gezeigt haben. Die allgemeine Anerkennung von Büchern des Neuen Testaments durch christliche Autoritäten hat schon sehr früh, zum großen Teil schon zu Beginn des 2. Jahrhunderts, stattgefunden, auch wenn es in dieser Zeit noch kaum kirchliche Organisation gab. Im Gegensatz zum Alten Testament konnte ich beim Neuen Testament teilweise auf Vorlagen im Internet verweisen. Dankbar bin ich auch der William Carey International University Press aus Pasadena für die Genehmigung der Übernahme von zwei Beispieltexten aus den Werken von Reuben J. Swanson.
Erhard Bisanz - Stuttgart
Zurück zur Inhaltsübersich Inhaltsübersichtt Entstehung des Neuen Testaments Nach der Kreuzigung und Auferstehung von Jesus Christus, etwa im Jahr 30 nach Chr., wurden seine Worte und Taten anfangs nur mündlich überliefert. Die ersten Schriften, die später auch in das Neue Testament übernommen wurden, waren die Briefe von Paulus, die an verschiedene Gemeinden gerichtet waren. Sie stammen aus der Zeit von etwa 50 bis 60 nach Chr. Als die Zahl der überlebenden Augen- und Ohrenzeugen, die die Informationen über Jesus Christus weitergeben konnten, konnten, immer mehr abnahm, begann die Niederschrift der Ereignisse in den Evangelien. Irenäus, der noch Polycarp erlebte, der seinerseits Schüler des Apostels Johannes war, beschreibt die Entstehung der vier Evangelien in seinem Werk „Gegen die Häresien“ (III,1,1): Matthäus verfasste seine Evangeliumsschrift bei den Hebräern in hebräischer Sprache, als Petrus und Paulus in Rom das Evangelium verkündeten. Nach deren Tod zeichnete Markus, der Schüler und Dolmetscher von Petrus, dessen Predigt auf. Ähnlich hat Lukas, der Begleiter von Paulus, das von diesem verkündete Evangelium in einem Buch ni edergelegt. Zuletzt gab Johannes, der Schüler des Herrn Jesus, der an seiner Brust ruhte, während des Aufenthalts in Ephesus in (Klein-)Asien das Evangelium heraus.
sein. Lukas erwähnt zu Beginn seines Evangeliums, dass schon viele vor ihm versucht hatten, schriftliche Berichte zu verfassen und er schreibt das Evangelium aufgrund eigener Erkundigungen. Die Niederschrift des Johannesevangeliums, Johannesevangeliums, das die anderen Evangelien voraussetzt, gehört in die Zeit um 90/95 nach Chr. (Kurt Aland: Geschichte der Christenheit, Gütersloh 1980, S. 102). Die biblischen Texte stehen uns nur deshalb zur Verfügung, weil sie immer wieder abgeschrieben wurden. Es gibt kein einziges Original. Schon die Auffindung einer alten Abschrift ist ein Glücksfall, die Auffindung des Originals eines biblischen Textes wäre ein Wunder. Einige Theologen des 19. Jahrhunderts (vor allem die der Tübinger Schule mit C. F. Baur angehörten) behaupteten, die wichtigsten Schriften des Neuen Testaments hätten nicht vor den dreißiger Jahren des 2. Jahrhunderts existiert (Bruce: Das Neue Testament: glaubwürdig, wahr, verlässlich, Lahr, 1997, S.19). Diese Aussage wird u. a. durch den Fund des Papyrus P52, der aus der Zeit um 125 nach Chr. stammen soll, wiederlegt. Um ein besseres Verständnis für die Evangelien zu bekommen, empfiehlt es sich, im Anhang den Abschnitt: Zu Christus – das neue Denken zu lesen.
Zurück zur Inhaltsübersich Inhaltsübersichtt Wichtige griechische Handschriften zum Neuen Testament Bezeichnung Einige Papyri:
Nummer Nu
Inhalt
Entstehungs-zeit
Fundort
Johannes 18 125 n. Chr. Fayum (Ägypten) (Fragment) NeuesTesta-ment Chester Beatty Papyri P45, P46, P47 200 - 300 n. Chr. Fayum (Ägypten) (Teile) NeuesTesta-ment Bodmer Papyri 200 - 600 n. Chr. Ägypten P66,P72, P74, P75 (Teile) Einige Pergamente mit Großbuchstaben (sog. Majuskeln/Unzialschriften): Majuskeln/Unzialschriften): Altes und 01 4. Jh. n. Chr. Berg Sinai Codex Sinaiticus ( ℵ) neuesTesta-ment Altes und Codexx Alexandrinus Code Alexandrinus (A) 02 5. Jh. n. Chr. Alexandria neuesTesta-ment Altes und Cod odex ex Va Vati tica canu nuss (B) (B) 03 4. Jh. n. Chr. neuesTesta-ment Codex Ephraemi Altes und 04 5. Jh. n. Chr. rescriptus (C) neuesTesta-ment Codex Bezae Cantabrigiensis(D), 05 Neues Testament 5./6. Jh. n. Chr. Nordafrika (auch lateinisch) Handschriften mit Kleinbuchstaben (sog. Minuskeln) – ab dem 9. Jahrhundert Ausgewählte Texte Texte für Lesungen in Gottesdiensten Gottesdiensten (Lektionare) und Zitate bei den sog. sog. Kirchenvätern John Rylands Papyrus P52
Aufbewahrungs-ort Manchester John Rylands Library Dublin und Michigan University Cologny bei Genf (Bibliothek)
Literaturquelle
Entdeckungs-zeit
Aland, S. 109; Paret, Paret, Tafel 3
1935
Aland, S. 108; Paret, Paret, Tafeln 4-6
1930
Aland, S. 117
1956
London (Brit. Libr.)
Aland, S. 117; Paret, Paret, Tafeln 12,13
London (Brit. Libr.)
Aland, S. 118; Paret, Tafel 14
11. Jh.
Rom (Vatikan)
Aland, S. 118; Paret, Tafel 10
15. Jh.
Paris
Aland, S. 118; Paret, Tafel 15
12. Jh.
Cambridge University
Aland, S. 118; Paret, Paret, Tafel 19; Parker, S. 282
16. Jh.
Aland, S. 137 Aland, S. 179
1844 - 1859
Literatur: Kurt und Barbara Aland: Der Text des Neuen Testaments, Stuttgart, 1982 Oscar Paret: Die Bibel – ihre Überlieferung in Druck und Schrift, Stuttgart, 1949 Hausmann (Übersetzer): Die Geschichte der Bibel, Bielefeld, CLV,1998 Parker, David C.; Codex Bezae: an early Christian manuscript and its text, Cambridge University Press, 1992
Internetadressen mit Auszügen von griechischen Handschriften: Papyri (allgemein): http://www-user.uni-bremen.de/~wie/bibel.html#pap P45 (3.Jh.): Teile von: Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, Apostelgeschichte http://www.bsw.org/project/biblica/bibl82/images/Carta.jpg = Vienna fragment, fragment, G. 31974 P46 (3.Jh.): Teile von: Römer, 2. Korinther, Galater, Epheser, Philipper, Kolosser, Kolosser, 1. Thessalonicher, Hebräer http://www.mc-rall.de/histnt.htm#2.2.3 P47 (3.Jh.): Teile von: Apostelgeschichte, Offenbarung P52 (125):Teile von Johannes 18 http://www.mc-rall.de/histnt.htm#2.2.1 http://www.mc-rall.de/histnt.htm#2.2.1 oder http://rylibweb.man.ac.uk/data1/dg/text/fragment.htm P66 (um 200): Teile von Johannes http://www.mc-rall.de/histnt.htm#2.2.4 http://www.mc-rall.de/histnt.htm#2.2.4 oder oder http://www.earlham.edu/~seidti/iam/tc_pap66.html P72 (3. oder 4.Jh.): Teile von: 1. Petrus, 2. Petrus Judas
http://www.bibelausstellung.de/bilder/zeichnun_z11.jpg
P74 (7. Jh.): Teile von: Apostelgeschichte, Jakobus, 1. Petrus, 2. Petrus, 1. Johannes, 2. Johannes, 3. Johannes, Judas P75 (Anfang 3. Jh.): Teile von: Lukas, Johannes http://www.earlham.edu/~seidti/iam/tc_pap75.html Codex sinaiticus : Vollbibel mit Lücken im Alten Testament, dazu: Briefe des Barnabas, Hirten des Hermes http://www.earlham.edu/~seidti/iam/tc_codexs.html Codex Alexandrinus: Vollbibel mit Lücken im Neuen Testament, dazu: 1. und 2. Clemensbrief http://www.earlham.edu/~seidti/iam/tc_codexa.html Codex Vaticanus: Vollbibel mit Lücken http://www.earlham.edu/~seidti/iam/tc_codexv.html Codex ephraemi: Vollbibel mit Lücken http://www.katapi.org.uk/BibleMSS/Ephraemi.htm gefunden in (http://www.katapi.org.uk/ http://www.katapi.org.uk/ ) ) Codex Bezae: griechisches und lateinisches Neues Testament http://www.earlham.edu/~seidti/iam/tc_codexb.html
Alte Übersetzungen Mit der Ausbreitung des christlichen Glaubens fingen die Landessprachen Landessprachen an, sich in den Schriften durchzusetzen. Etwa 180 nach Chr. beginnen die Übersetzungen ins Lateinische, Syrische, Koptische, danach ins Aramäische, Georgische, Äthiopische, Gotische, Altkirchenslavische Altkirchenslavische und in andere Sprachen. Da es sich in aller Regel um Übersetzungen aus griechischen Vorlagen handelt, können sie nach Meinung von Aland nicht viel zur Rekonstruktion des griechischen Urtextes beitragen (Kurt und Barbara Aland: Der Text des Neuen Testaments, Stuttgart, 1982, S. 191) Eine der bedeutendsten Übersetzungen ins Lateinische ist die „Vulgata“. Sie gilt als das Werk von Hieronymus. Dieser Kirchenvater lebte von 347 – 419/20 nach Chr. Da der christliche Glaube Staatsreligion geworden war und die lateinische Sprache in dieser Zeit zur Umgangssprache Umgangssprache im römischen Reich wurde, wurde, war eine Einheitsübersetzung dringend erforderlich geworden. Hieronymus erhielt von Papst Damasus den Auftrag, die Bibel ins Lateinische zu übersetzen. Das geschah von 390 – 405 nach Chr. Beim Neuen Testament soll er eine altlateinische Vorlage benutzt haben. Nur Nur das Alte Testament soll er nach einer hebräischen Vorlage übersetzt haben. Doch erst im Mittelalter wurde die Übersetzung als „Vulgata“ (übersetzt: allgemein verbreiteter Text) maßgeblicher Text der Kirche. 1979 wurde die Vulgata überarbeitet. 1975 erschien die Stuttgarter Vulgata. Ihr zugrunde lagen vor allem folgende lateinische Handschriften: Bezeichnung Codex Amiatinus
Kenn-zeichen A F G
Inhalt Altes und neuesTesta-ment Neues Testament Neues Testament
Codex Fuldensis Codex Sangermanensis Codex Mediolanensis
M
Palimpsest (überschrieben) Codex Reginensis Codex Sangallensis Codex Harleianus
Entstehungs-zeit 8. Jh. n. Chr. 547 n. Chr. 9. Jh. n. Chr.
Fundort North-umbria (England) Capua Paris
Aufbewahrungs-ort Literaturquelle Florenz, Biblio-theca Aland: Der Text des Neuen Mediceo Laurenziana Testaments, 1982, S. 197 Landesbibliothek Fulda Aland:s. o., S. 197 Paris,National-bibliothek Aland:s. o., S. 197
Evangelien
6. Jh. n. Chr.
Norditalien
N
Evangelien
5. Jh. n. Chr.
Italien
R S Z
Paulus-schriften Evangelien Evangelien
8. Jh. n. Chr. 5. Jh. n. Chr. 6. Jh. n. Chr.
Ravenna Italien Italien
Mailand, Biblio-theca Aland:s. o., S. 197 197 Ambrosiana Paris,National-bibliothek, Aland:s. o., S. 197 197 Autun Rom, Vatikanbibliothek Aland:s. o., S. 197 St. Gallen, Stiftsbibliothek Al Aland:s. o., S. 197 London, Brit. Museum Aland:s. o., S. 197
Entdeckungs-zeit
Zurück zur Inhaltsübersich Inhaltsübersichtt Textunterschiede Für die Schriften des Neuen Testaments gibt es als Grundlage alte Handschriften (siehe obige Tabellen). Die griechischen Manuskripte aus den verschiedensten Jahrhunderten Jahrhunderten lassen nur geringfügige Unterschiede bei den Texten erkennen. Insbesondere ist keine Entwicklung feststellbar, die eine Veränderung der Texte in bestimmter Richtung im Lauf der Zeit belegen könnte. Viele Textforscher, u. a. Kurt Aland, betonen die Zuverlässigkeit der Textüberlieferung. Zu den Unterschieden zwischen den Handschriften des Neuen Testaments in quantitativer Hinsicht kann man sich unter folgender Internetadresse informieren: http://www.mc-rall.de/histnt.htm#2.3 Die Textunterschiede kann man auch anhand der folgenden Beispielstexte feststellen. Reuben J. Swanson hat in seinen Büchern die Texte verschiedener Handschriften untereinander geschrieben und mit dem Text des Codex Vaticanus verglichen.
Literatur dazu: Reuben J. Swanson, ed. New Testament Greek Manuscripts: Variant Readings Arranged in Horizontal Lines against Codex Vaticanus. 4 vols. Foreward by Bruce Metzger. Sheffield: Sheffield Academic Press, 1995; Pasadena: William Carey International University Press, 1995. http://rosetta. reltech.org/TC/vol01/Swanson1996rev-x.html New Testament Greek Manuscripts: Galatians Variant Readings Arranged in Horizontal Lines Against Codex Vaticanus New Testament Greek Manuscripts - NTGM Edited by Reuben J. Swanson William Carey International University Press, 2000 https://www.eisenbrauns.com/ECOM/_1AR0PA932.HTM (Von Swanson gibt es auch Bücher zur Apostelgeschichte und zum Römerbrief.)
Zurück zur Inhaltsübersich Inhaltsübersichtt Zum Kanon des Neuen Testaments Im römischen Reich herrschte ein Religionspluralismus. An vielen Orten vermischten sich die Religionen. Es haben sich auch Lehren gebildet, die christliche Glaubensauffassungen mit Inhalten anderer Anschauungen und Religionen vermengten. Die frühe Kirche war zahlreichen Angriffen von außen, so vom römischen Staat, und von innen durch Auflösungserscheinungen ausgesetzt. Schon im 1. Jahrhundert drohte eine Form der Gnosis das Christentum aufzulösen. Zur Abwehr gegen diese Lehren musste die junge Kirche, die ja noch kaum Organisationsstruktur besaß, festlegen, welche Schriften allgemein anerkannt werden. Diese Schriften wurden dann als Kanon bezeichnet. In relativ früher Zeit, Anfang des 2. Jahrhunderts, waren schon Paulusbriefe und Evangelien im Umlauf. Im 1. Clemensbrief 47,1 (u. a. im Codex Alexandrinus zu finden, auch im Internet unter: http://www.atemzug.de/Antike_Schriften/Clemensbrief.pdf ), der ca. 95 nach Chr. verfasst wurde, schreibt Clemens von Rom den Korinthern, dass sie den Brief des Paulus lesen sollen. Justin zitiert aus den Evangelien (130 – 150 nach Chr.). Gegen Ende des 2. Jahrhunderts besteht der Kanon aus den vier Evangelien, Evangelien, der Apostelgeschichte und den Paulusbriefen. Irenäus beschreibt nicht nur die Entstehung der vier Evangelien. Er zitiert aus Paulusbriefen und der Apostelgeschichte in seinem Werk „Gegen die Häresien“ in der Zeit 180 – 185 nach Chr.. Im 3. Jahrhundert setzte sich der 1. Petrusbrief und der 1. Johannesbrief durch. Für die restlichen Schriften dauert die allgemeine Anerkennung etwas länger. Es handelt sich um: den 2. und den 3. Johannesbrief, den Jakobusbrief, den Judasbrief, sowie den Hebräerbrief und die Offenbarung des Johannes. Mitte des 4. Jahrhunderts, nach Gründung der Reichskirche, wurde der Kanon durch Bischofsentscheidungen und Synodaldekrete für ganze Provinzen festgeschrieben. Im Osten des römischen Reiches hat Athanasius 367 nach Chr. in einem Osterbrief über den kanonischen Bestand der Bibel geschrieben. Hieronymus und Augustin setzten im Westen den 27-Schriftenkanon durch. Auf den Synoden von Hippo Hippo 393 und Karthago 397 und 419 nach Chr. wurde die Zahl und Reihenfolge der Schriften endgültig festgelegt (Oscar Paret: Die Bibel – ihre Überlieferung in Druck und Schrift, Stuttgart, Stuttgart, 1949, S. 44). Die Einheitlichkeit des neutestamentlichen Kanons mit seinen 27 Büchern, wie ihn alle Konfessionen der Christenheit heute haben, ist also am Ausgang des 4.
Die Entwicklung einer einheitlichen Fassung des griechischen Neuen Testaments Testaments in in der Neuzeit ist im Anhang kurz dargestellt.
Zurück zur Inhaltsübersich Inhaltsübersichtt Außerkanonische Außerkanonische Schriften Es gab verschiedene Gründe für die Kirche, Schriften nicht in den Kanon des Neuen Testaments aufzunehmen. Lehren, die nicht von Aposteln stammten und nicht mit den Evangelien vereinbar waren, wurden nicht anerkannt: z. B. Gnosis Gnosis,, Marcionismus Marcionismus,, Montanismus Montanismus,, Manichäismus.. Wichtige Quellen für außerkanonische Schriften sind Manichäismus Schriften sind in der anschließenden Tabelle zu finden. Schriften der Generationen nach den Aposteln wurden auch nicht in den Kanon aufgenommen, aber zum Teil als lesenswert empfohlen.
Wichtige Quellen für außerkanonische Schriften: Bezeichnung Oxyrhynchus Papyrus, griechisch Jenaer IrenaeusPapyrus, griechisch Codex Claromontanus, lateinisch Codex Vossianus,
Nummer 405
Inhalt Entstehungs-zeit Irenäus: Gegen die 2. – 3. Jah rh rhundert Häresien III, 9, 2-3 (Fragment)
Fundort Oxy-rhynchu s
Aufbewahrungs-ort Cambridge University Library
Irenäus: Gegen die 3. – 4. Jahr hrhu hund nder ertt Häresien V, 3,2 – 13,1 (Fragment) Irenäus: Gegen die 9. Jahrhundert Häresien
Obe berr-ä ägy gypt pten en
Jen ena a, Uni nive vers rsit ität ät,, Phil. Seminar
Irenäus: Gegen die 1494
Berlin, Staatsbibliothek, Handschriftenabteilung, Ms. Phillips 1669 Leiden
Literaturquelle Entdeckungs-zeit Aland/Rosenbaum: 1903 Repertorium der griechischen christlichen Papyri, 1995, Berlin K. Aland, H.-U. Rosenbaum: 1911 Siehe oben Lundström: Die Überlieferung der lateinischen Irenaeusübersetzung, Uppsala, 1985 Lundström: Siehe oben
Handschrift
Nr. 450
Justin: Zwei Apologien
Papyrus Berolin
17076
2 syrische Handschriften
Eusebius: 3. – 4. Jahrhundert Kirchenge-schichte VI, 43, 7-8 11-12 (Fragment) Eusebius: 5. – 6. Jahrhundert Kirchenge-schichte
Lateinische Handschrift von Rufinus Codices aus dem 10. – 12 Jahrhundert
1364
Eusebius: 402 Kirchenge-schichte Eusebius: 10. – 12 12.. Ja Jahr hrhu hund nder ertt Kirchenge-schichte
Oxyrhynchus Papyrus, griechisch, Nr. 405
Paris
Hermu-polis Magna
Berlin, Staatliche Museen
Bibliothek der Kirchenväter; Bd. 12, München, Kösel, 1913, Übersetzer Dr. G. Rauschen K. Aland, H.-U. Rosenbaum: Siehe oben, S. 199 Eusebius von Cäsarea: Kirchengeschichte, München, 1967 Eusebius siehe oben Eus Eu sebi bius us sie iehe he ob obe en
Fotoausschnitt Fotoausschnitt aus Grenfell, Hunt: The Oxyrhynchus Papyri, Part III, 1903; Part IV, 1904
Die Papyrusteile in die richtige Reihenfolge gebracht (ein fehlendes Teil wurde mit einem Fragezeichen versehen)
Oxyrhynchus Papyrus, griechisch, Nr. 405 In den Spalten steht der griechische Text nach der Zeitschrift Sources Chretiennes, 211, Paris 1974, S 104 ff. und Grenfell, Hunt (s.o.), Hunt (s.o.), die sichtbaren Buchstaben sind fett gedruckt.
In Spalte 1 : Übersetzung nach: Bibliothek der Kirchenväter – Irenäus; Fünf Bücher gegen die Häresien, Kempten, 1912; daraus Buch III, 9,2
ΜΗ ΑΠΟςΤΡΕΨΗς ΤΟ ΠΡΟς ωΠΟΝ ΤΟΥ ΧΥ ςΟΥ. ΩΜΟςΕΝ Κς Τ ω ∆Α ΥΙ∆ ΑΛΗΘΕΙΑΝ ΚΑΙ Ο Υ ΜΗ ΑΘΕ ΜΗ ΑΘΕ ΤΗ ς Ε Ι Α ΥΤΟΝ. ΕΚ ΚΑΡ ΠΟΥ ΠΟΥ ΤΗς ΚΟΙΛΙΑς ςΟΥ ΘΗςΟΜΑΙ ΕΠ Ι ΘΡΟ ΝΟΝ ΜΟΥ. ΚΑ Ι ΠΑΛΙΝ. ΓΝωςΤΟς ΕΝ ΤΗ ΙΟΥ∆ΑΙΑ ΙΟΥ∆ΑΙΑ Ο Θς Κ ΑΙ ΕΓΕΝΗ ΘΗ ΕΝ ΕΙΡΕΝΕ Ο ΤΟ ΠΟς ΑΥΤΟΥ ΚΑΙ ΤΟ ΚΑΤΟΙΚΗΤΗΡ ΙΟΝ ΙΟΝ ΑΥΤΟΥ ΕΝ ςΙωΝ ΕΙς ΟΥ Ν ΚΑΙ Ο ΑΥ ΤΟς Θς Ο ΥΠΟ ΤωΝ ΠΡΟφΗ Τω ΚΕΚΗΡΥΓΜΕΝΟς ΚΑΙ ΥΠΟ ΤΟΥ ΕΥΑΓΓΕΛΙΟΥ ΚΑ ΤΑΓΓΕΛΛΟΜΕ ΝΟς ΚΑΙ Ο ΤΟΥΤΟΥ Θς Ο ΕΚ ΚΑΡΠΟΥ ΤΗς ΚΟΙΛΙΑς ΤΟΥ ∆ΑΥΙ∆ ΤΟΥΤΕςΤΙ ΤΗς ΑΠΟ ∆ΑΥΙ∆ ΠΑΡΘΕΝΟΥ ΚΑΙ ΕΜΜΑΝΟΥΗΛ ΟΥ ΚΑΙ ΤΟ Ας ΤΡΟΝ Ο ΜΕΝ ΒΑΛΑΑΜ ΟΥ Τως Ε ΠΡΟΦΗΤΕΥςΕΝ ΑΝΑΤΕ ΛΕΙ
„Wende nicht ab das Antlitz von deinem Gesalbten. Es schwor der Herr dem David Wahrheit und er wird ihn nicht verachten. Von der Frucht deines Leibes will ich setzen auf deinen Thron.“ Und wiederum: „Bekannt in Judäa ist Gott; und im Frieden wurde sein Platz und seine Wohnstätte auf Zion“. Es ist also ein- und derselbe Gott, der von den Propheten verkündet und in den Evangelien gepredigt wurde, und dieser Gott kommt aus der Leibesfrucht Davids, d. h. aus der Davidischen Jungfrau, und der Emmanuel, dessen Stern Balaam mit den Worten prophezeit hat: Aufgehen
Oxyrhynchus Papyrus, griechisch, Nr. 405 In Spalte 2 Übersetzung nach: Bibliothek der Kirchenväter – Irenäus; Fünf Bücher gegen die Häresien, Kempten, 1912; daraus Buch III, Rest 9,2 und Beginn 9,3 (9,2 fehlende Fortsetzung: „… wird ein Stern aus Jakob, ein Führer sich erheben in Israel“. Matthäus aber lässt die Magier, die aus dem Osten kamen, sprechen: „Wir haben seinen Stern im Morgenlande gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten“. Und von dem Stern in das Haus Jakobs zum Emmanuel geführt, haben sie durch die Darbringung ihrer Geschenke angezeigt, wer der war, den sie anbeteten: durch die Myrrhe, dass er es war, der für das sterbliche Geschlecht der Menschen sterben und begraben werden wollte; durch das Gold, dass er der König war, „dessen Reich kein Ende hat,)
ΛΙΒΑΝΟΝ ∆Ε ΟΤΙ Θς Ο ΚΑΙ ΓΝ ωςΤΟς ΕΝ ΤΗ ΙΟΥ∆ΑΙΑ ΓΕΝΟΜΕΝΟς ΚΑΙ ΕΜΦΑΝΗς ΤΟΙς ΜΗ ΖΗΤΟΥςΙΝ .(9,3) ΕΤΙ ΦΗςΙΝ ΕΠ Ι ΜΑΤΘΑΙΟς ΤΟΥ ΒΑΠΤΙς ΜΑΤΟς Ο ΜΑΤΘΑΙΟς Ος ΑΝΕωχΘΗςΑΝ ΟΙ ΟΥΡΑΝΟΙ, ΚΑΙ ΕΙ∆ΕΝ ΤΟ ΠΝΑ ΤΟΥ ΘΥ ΚΑΤΑ ΒΑΙΝΟΝ ως ΠΕΡΙςΤΕΡΑΝ ΚΑΙ Ις ΑΥΤΟΝ. ΚΑΙ ΕΡχΟΜΕΝΟΝ Ε Ις Ι∆ΟΥ ΦωΝΗ ΕΚ ΤΟΥ ΟΥΡΑΝΟΥ ΛΕΓΟΥςΑ ςΥ Ε Ι Ο Υς ΜΟΥ Ο ΑΓΑ ΠΗΤΟς Ε Ν ω ΕΥ∆ΟΚΗςΑ ΟΥ ΓΑΡ ΤΟΤΕ Ο χς ΚΑΤΗΛΘΕΝ ΕΙς ΤΟΝ ΙΝ ΟΥ∆Ε ΑΛΛΟς ΜΕΝ Ο χς ΑΛΛΟς ∆Ε Ο Ις ΑΛΛ Ο ΛΟΓΟς ΤΟΥ ΘΥ Ο ςωΤΗΡ ΠΑΝΤωΝ ΚΑΙ ΚΥ ΟΥΡΑΝΟΥ ΚΑΙ ΓΗς ΡΙΕΥωΝ ΟΥΡΑΝΟΥ
Jenaer Irenäus-Papyrus
durch den Weihrauch, dass er „der in Judäa bekannt gewordene Gott“ ist, der sich denen offenbart, die ihn suchten. (9,3) Über die Natur der Taufe sagt Matthäus: Es öffneten sich über ihm die Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube über ihn herabkommen und kommend auf ihn. Und siehe, eine Stimme vom Himmel sprach: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“. Nicht Christus stieg damals auf Jesus herab, noch ist Christus ein anderer als Jesus, sondern das Wort Gottes ist der Erlöser aller und der Beherrscher des Himmels und der Erde
Die Skizze zeigt die Lage einzelner Fragmente des Jenaer Irenäus-Papyrus aus dem 2. Jahrhundert nach Christi Geburt. Weitere Einzelheiten sind zu finden bei: Fritz Uebel, Der Jenaer Irenäuspapyrus, in der Zeitschrift Zeitschrift Eirene III, 1964, S. 51 – 109 Ansprechpartner: Institut für Altertumswissenschaften Altertumswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena Tel.: 03641/944800 http://www2.uni-jena.de/journal/unijul00/sand.htm
Codex Claromontanus, lateinisch
37r mit dem Ende von Buch I und Anfang von Buch II. Die Seite enthält einen Explicit-Vermerk "hirinei libri explicit" und den Textbeginn von Buch II in einer recht guten karolingischen Minuskel (vgl. Rose Sp. 59). Die Handschrift ist wissenschaftlich beschrieben von Rose, Valentin: Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Bd. 1. Die Meerman-Handschriften des Sir Thomas Phillipps. (Die Handschriften-Verzeichnisse Handschriften-Verzeichnisse der Königlichen Bibliothek zu Berlin 12) Berlin 1893, Nr. 43, S. 58-60.
Zurück zur Inhaltsübersich Inhaltsübersichtt Außerbiblische Außerbiblische Nachweise zu Jesus Christus Es wird behauptet, dass es außerhalb biblischer Schriften kaum Nachweis gäbe, dass Jesus Christus überhaupt gelebt hat. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass römische Historiker in den ersten Jahrhunderten bis 313 nach Chr. die Bedeutung von Jesus Christus nicht erkannt haben. Der christliche Glaube wurde, wenn überhaupt, nur erwähnt als Aberglaube oder als Irrglaube von Unruhestiftern jüdischen Ursprungs, der vom Staat bekämpft wurde. Theologen der Juden haben auch über Jesus geschrieben, allerdings im Zusammenhang damit, dass er als Zauberer angeführt wird. Folgende Erwähnungen liegen vor:
Christus – Erwähnung durch nichtchristliche nichtchristliche Quellen Verfasser
Lebenszeit
Werk Bezeichnung
Tacitus
55 - 120 n. Ch Chr. r.
Sueton
ca. 70 - 150 n. Chr.
Sueton ca. 70 - 150 n. Chr. Plinius Secundus (Plinius Secundus (Plinius der Jüngere) 61-113 n. Chr.
Lukian (Lucian) von Lukian (Lucian) Samo Sa mossat ata a Spottkruzifix
120 20-c -ca. a.18 180 0 n. Ch Chr. r. 3. Jahrhundert n. Chr.
Handschriftenfunde Entstehungszeit
Annal Ann ale en XV XV.. Bu Buch ch,, Ka Kap. p. 44 Medi Medicceu euss II Das Leben der Cäsaren: Claudius, 25 Cod. Paris lat. 6115 Das Leben der Cäsaren: Claudius, 25 Cod. Paris lat. 1904
Mittte 11 Mi 11.. Jhd hdt. t.
Aufbewahrungsort
Literatur
Florenz, Bibl. Laurenziana 68,2 Paris
Römer, Franz: Tacitus, Wien 1992
9. Jhdt. Paris um 1100
Briefe X.96, X97 Babylonischer Talmud, Sanhedrin 43a De mo mort rte e Pe Pere reg gri rini ni,, 11 Wandkritzelei
Rom
Christus – Erwähnung durch christliche Quellen Clemens von Rom Justin der Märtyrer
92-101 n.Chr. 100-166 n. Chr.
1. Clemensbrief Apologie I, 34
Codex Alexandrinus
5. Jh. n. Chr. 1364
London (Brit. Libr.) Paris
Barnabas Tertullian
2. Jhdt. ca.160 - 220 n. Chr.
Barnabasbrief, 5.11,12 Apologien, 5.2
Codex Sinaiticus
4. Jhdt.
London
Zitat aus Tacitus (Annalen XV.44) Publius Cornelius Tacitus (55-ca.117 n. Chr.), ein zuverlässiger römischer Historiker, Senator, Prokonsul und Statthalter über Asien schrieb um 116 n. Chr. in seinen Annalen XV.44 über den Brand Roms und das hartnäckige Gerücht, Nero habe den Brand legen lassen, der um 64 nach Chr. stattfand. Älteste Handschrift für die Annalenbücher XI – XVI ist der sog. Codex Mediceus II. Florenz, Bibl. Laurenziana 68,2; aus Monte Cassino, Mitte 11. Jhdt., Jhdt., langobardischer Schrifttyp. Ein Bild dieser Textseite und die lateinische Text-Quelle ist zu finden bei: Römer, Franz: Tacitus. Verlag Hölder-Pichler-Tempsky, Wien 1992, S. 67. Im Internet ist das Bild zu finden unter: http://www.fvss.de/facharbeiten/tacitus/anhang/7-3.html Lateinischer Textauszug: Sed non ope humana, non largitionibus principis aut deum placamentis decedebat infamia, quin iussum incendium crederetur. Ergo abolendo rumori Nero subdidit reos et quaesitissimis poenis adfecit, quos per flagitia invisos vulgus Chrestianos appellabat. Auctor nominis eius Christus Tiberio imperitante per procuratorem Pontium Pilatum supplicio adfectus erat; repressaque in praesens exitiabilis superstitio rursum erumpebat, non modo per Iudaeam, originem eius mali, sed per urbem etiam, quo cuncta undique atrocia aut pudenda confluunt celebranturque. Igitur primum correpti, qui fatebantur, deinde indicio eorum multitudo ingens haud proinde i n crimine incendii quam odio humani generis convicti sunt. Et pereuntibus addita ludibria, ut ferarum tergis contecti laniatu canum interirent aut crucibus adfixi, ubi defecisset dies, in usum nocturni luminis urerentur. Hortos suos ei spectaculo Nero obtulerat et circense ludicrum edebat, habitu aurigae permixtus plebi vel curricolo insistens. Unde quamquam adversus sontes et novissima exempla meritos miseratio oriebatur, tamquam non utilitate publica, sed in saevitiam unius absumerentur. Die deutsche Übersetzung diese Auszuges ist im Internet unter zu finden unter: http://www.mc-rall.de/histjesu.htm
Zitat von Sueton (Leben der Cäsaren, Claudius, Nero) Gaius Tranquillus Sueton (69-ca.122 n. Chr.) war römischer Kaiserbiograph und Kanzleichef Hadrians Älteste Handschrift für das Leben der Cäsaren ist der Codex Paris lat. 6115 aus dem 9. Jahrhundert. Sueton schreibt in seinem Werk: Claudius, 25,4 einen Satz: Iudaeos impolsore Chresto assidue tumultantis tumultantis Roma expulit. (Lateinische Fassung von Helga Botermann: Das Judenedikt des Kaisers Claudius, Stuttgart, 1996, S. 50) Die deutsche Fassung ist im Internet zu finden unter: http://www.mc-rall.de/histjesu.htm
Zitat von Plinius Secundus (Briefe) Gajus Plinius Caecilius Secundus, kurz: Plinius der Jüngere (61-113 n. Chr.), war römischer Autor, erfolgreicher Anwalt und Konsul. Eine alte Handschrift für die Briefe von Plinius Secundus ist di e Ausgabe von 1508 aus Venedig, im Internet zu finden unter http://home.houston.rr.com/apologia/ sec6p2.htm.. sec6p2.htm
Auszug: LXXXXVI C. PLINIUS TRAIANO IMPERATORI Sollemne est mihi, domine, omnia, de quibus dubito, ad te referre, quis enim potest melius vel cunctationem meam regere vel ignorantiam instruere? Cognitionibus de Christianis interfui numquam; ideo nescio, quid et quatenus aut puniri soleat aut quaeri, nec mediocriter haesitavi, sitne aliquod discrimen aetatum, an quamlibet teneri nihil a robustioribus differant, detur paenitentiae venia, an ei, qui omnino Christianus fuit, desisse non prosit, nomen ipsum, si flagitiis careat, an flagitia cohaerentia nomini puniantur. ..... Kaiser Trajan’ s Antwort Marcus Ulpius Traianus lebte von 53-117 und war Kaiser ab 98 nach Chr. Er antwortet in Buch X im 97. Brief an Plinius. (Lateinische Fassung von Helmut Kasten: Gajus Plinius Caecilius Secundus – Briefe, Zürich, 1995, S. 645) Die deutsche Fassung des Briefes von Plinius und der Antwort ist im Internet zu finden unter: http://www.mc-rall.de/histjesu.htm
Zitate im Talmud Nach dem Fall der Stadt Jerusalem und der Zerstörung des Tempels im Jahr 70 nach Chr. bildeten die Juden einen neuen Sanhedrin als oberste Instanz für Lehrentscheidungen. Der Sanhedrin sorgte dafür, dass die mündlichen Überlieferungen der kasuistischen Gesetze geordnet und aufgeschrieben wurden. Diese Zusammenstellung wurde als Mischna bezeichnet. Zur Mischna wurden auch Kommentare (Gemara) geschrieben. Beides zusammen wird Talmud genannt. Man unterscheidet zwischen palästinensischem Talmud, der etwa 350 nach Chr. abgeschlossen wurde und dem umfangreicheren babylonischen Talmud, um etwa 500 nach Chr. schriftlich fixiert. Die Zeit zwischen 70 und 200 nach Chr. ist als tannaitische Periode bekannt (Tannaiten bedeutet Lehrer; die Tradition wird auch Bareita genannt). Aus F.F. Bruce: Bruce: Außerbiblische Zeugnisse Zeugnisse über Jesus und das frühe frühe Christentum, deutsche deutsche Übersetzung Hrsg. Güting, Güting, Gießen/Basel, 1993 Weitere Literatur: Der babylonische Talmud, übertragen durch Lazarus Goldschmidt, 8. Band, 1934, Berlin (dort Sanhedrin 43a)
Die deutsche Fassung der Talmud-Zitate und der Zitate von Lukian (Lucian) von Samosata, einem Spottkruzifix und Zitate von Kirchenvätern sind im Internet zu finden unter: http://www.mc-rall.de/histjesu.htm
Zurück zur Inhaltsübersich Inhaltsübersichtt Außerbiblische Außerbiblische Nachweise zur Geburtsgeschichte von Jesus Christus
1. Die Volkszählung unter Quirinus Die Argumente für die Volkszählung unter Quirinus sind im Internet zu finden unter: http://www.mc-rall.de/histnt.htm 2. Der Stern der Weisen Nach dem Bericht von Matthäus lebte Herodes der Große noch bei der Geburt von Jesus. Herodes starb 4 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung. Die Geburt von Jesus muss sich vor dem Jahr 4 zugetragen haben. Die Planeten-Konjunktion - die optische Annäherung der Planeten Jupiter und Saturn - fand im Jahr 7 vor unserer Zeitrechnung Zeitrechnung statt. Eine dreifache Begegnung von Jupiter und Saturn im gleichen Sternbild ereignet sich alle 794 Jahre. Das fiel auch babylonischen Sternforschern auf. Es wurde eine babylonische Schrifttafel gefunden, die das Ereignis vom Jahre 7 vor unserer Zeitrechnung festhielt (im Britischen Museum). Auf dieser Tafel steht auch, dass Jupiter und Saturn in zwei aufeinanderfolgenden Nächten stehen blieben. Der Planet Jupiter galt als Stern der Weltherrschaft, der Saturn als Stern der Juden, d. h. der Königsstern näherte sich dem Stern der Juden. Nach dem biblischen Bericht von Matthäus folgten die babylonischen Magier diesen Sternen, Sternen, bis sie scheinbar stehen blieben und fanden Jesus (Nach Gerhard Kroll: Auf den Spuren Jesu, Benno-Verlag Leipzig, 10. Auflage 1988, S. 63 ff). Zurück zur Inhaltsübersich Inhaltsübersichtt Zu Pilatus Pilatus wird bei Josephus erwähnt. In Jüdische Altertümer Altertümer 18. Buch, 2,2 steht, dass er 25 nach Chr. Landpfleger von Judäa wurde. Es wurde auch eine Steininschrift mit seinem Namen gefunden. Internetadresse: http://www.mc-rall.de/histnt.htm Zu anderen Personen: Die Erwähnung von Gallio, als Prokonsul in der Apostelgeschichte bekannt, dem Verwalter (griech. oikonomos) Erastus, Publius, dem Landpfleger auf Malta, dem Titel Politarchen für die Stadtbehörde von Thessalonich, ist zu finden unter der Internetadresse: http://www.mc-rall.de/histnt.htm http://www.mc-rall.de/histnt.htm.. Ferner besteht eine aktuelle Spezialseite zur Inschrift Gallio (die Inschrift befindet sich in Delphi): http://www.kchanson.com/ANCDOCS/greek/gallio.html
Zurück zur Inhaltsübersich Inhaltsübersichtt
Jerusalem - Teich Betesda
Lange Zeit galt der Betesda-Teich als eine Erfindung der Evangelienschreiber. Evangelienschreiber. Es gibt einen interessanten Grabungsbericht von Gerhard Kroll. Danach fand man 1873 in Jerusalem erste Spuren einer Zisterne. 1914 wurde der Südteich (60 x 50 m) mit einer Zwischenwand und 1931 der Nordteich entdeckt. 1958 wurden die Grabungsarbeiten in größerem Stil fortgesetzt. Angaben bei Eusebius, in alten Pilgerberichten, auf Qumran-Kupferrollen, Münzenfunde, u.a.m. führten zur Erkenntnis, dass die beiden Teiche von Betesda gefunden worden sind. Sie wurden überbaut von römischen Heiligtümern, einer byzantinischen Basilika und einer Kreuzfahrerkirche; alle Gebäude sind zerstört worden. Reste der Zwischenwand des Südteiches sind heute noch gut zu erkennen. In der Abbildung blicken wir auf den nördlichen Teil des Südteiches. Unten befindet sich der ausgeschachtete Teil des Südteiches, darüber Reste der byzantinischen Kirche. Rechts unten ein Teil der alten Trennwand zwischen den beiden Teichen. (Nach Gerhard Kroll: Auf den Spuren Jesu, Benno-Verlag Leipzig, 10. Auflage 1988, S. 248 ff)
Tempel in Jerusalem Der unter Herodes gebaute Tempel wurde 70 nach Chr. von den Römern erobert und zerstört. Der Tempel und seine Vorhöfe waren von einer mächtigen Mauer umgeben, deren Fundamente noch in der Westmauer („Klagemauer“) enthalten sind. Die Mauer ist hier i m Bild zu sehen. Jesus Christus hatte die Zerstörung des Tempels prophezeit (Matthäus 24,2). (Lit.: Lexikon zur Bibel, Hrsg. Rienecker, Brockhaus, Wuppertal,1972, S. 1378) Auch die Südostecke der der Tempelmauer stammt stammt noch überwiegend aus der Herodeszeit, Herodeszeit, im Foto zu zu erkennen an den großen Quadern. Quadern. Die oberen Aussparungen der Mauer werden als Zinne bezeichnet. Im Volksmund wird bei dieser Mauerstelle an die Versuchungsgeschichte von Jesus gedacht. (Lit.: Kroll: Auf den Spuren Jesu, s. o., S. 132).
Jerusalem – Teich Siloah Im Bild sehen wir die im Jahr 2004 ausgegrabenen etwa 30 m breiten Stufen, von König Herodes gebaut, die zum Teich Siloah hinabführten. Der Teich selbst liegt nicht frei, sondern unter einem Garten mit Ölbäumen. Grabungen im Garten sind noch nicht gestattet. Der Blinde wurde von Jesus zu diesem Teich geschickt, um seine Augen zu waschen und sehend zu werden (Johannes Kapitel 9, Vers 7).
Treppen zum Teich Siloah
Jerusalem - Gethsemane Gethsemane ist die Bezeichnung für einen Garten am Fuße des Ölbergs. Die Bezeichnung wird abgeleitet von dem hebräischen Wort „Gat Schemanim“ und bedeutet Ölkelter (Lit: Gorys, Andrea: Jerusalem und Umgebung, Dumont, 1999, S. 111). In Gethsemane soll Jesus vor seiner Verhaftung lange gebetet haben. Hier fiel die Gehorsamsentscheidung gegenüber seinem Vater im Himmel, die Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt zur Folge hatte und weltgeschichtliche Bedeutung bekam (Lit.: Lukas, Kapitel 22, Verse 39 ff; Matthäus Kapitel 26, Verse 36 – 46). Der letzte Weg führte Jesus von Gethsemane durch das Kidrontal nach Jerusalem zum Gericht und nach Golgatha zur Kreuzigung. Vor der Himmelfahrt versammelte Jesus Christus seine Jünger auf dem Ölberg (Lit.: Apostelgeschichte Kapitel 1, Verse 4 – 12). Bei Bei Bauarbeiten für die Kirche der Nationen im Jahre 1924 an der überlieferten Stelle des Ölberges wurden Mosaike u. a. Baureste einer byzantinischen Kirche aus dem 4. Jahrhundert nach Christus gefunden. Im danebenliegenden Garten befinden sich noch jahrhundertealte Ölbäume. Gemäß Sacharja Kapitel 14 wird Gott sein Volk in der Zeit der großen Bedrängnis vom Ölberg her retten. Die jüdische Tradition erwartet Auferstehung und Gericht im Kidrontal beim Ölberg, deswegen sind dort seit alten Zeiten große Gräberfelder entstanden (Lit.: Lexikon zur Bibel, Hrsg. Rienecker, Brockhaus, Wuppertal,1972, S. 766).
Blick auf den Ölberg und den letzten Weg von Jesus (links)
Kirche der Nationen
Ölbäume im Garten Gethsemane
Bethlehem Der Ort liegt ca. 8 km südlich von Jerusalem. Hier wurden David und Jesus geboren (Lit.: 1. Samuel Kapitel 16, Vers 1 und Lukas Kapitel 2, Verse 4 ff).
Vor Bethlehem (sog. „Hirtenfelder“)
Eingang zur Geburtskirche
Zu Emmaus Rund 8,5 km westnordwestlich von Jerusalem, an der Autobahn zwischen Jerusalem und Tel Aviv, liegt Emmaus, der Ort, der auch bei Josephus erwähnt wird (u. a. Altertümer XIII, 1,3; XIV, 11,2; XVII, 10,7 und 10,9). Die Besiedlung durch fromme Juden bis zur Zerstörung Jerusalems 70 nach Chr. konnte 2001 und 2002 durch einen Münzfund, ein Tonkrug-Fragment und ein Bruchstück eines Reinigungsgefäßes nachgewiesen werden. (Nach einer Information der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel von 2003; zuständig Prof. Carsten Peter Thiede)
Cäsarea Die Stadt war Regierungssitz der römischen Besatzungsmacht. Paulus wurde zum Verhör nach Cäsarea gebracht (Lit.: Apostelgeschichte Kapitel 23, Verse 23 ff). Von den Überresten der römischen Stadt ist die hier abgebildete Wasserleitung (Aquädukt) (Aquädukt) besonders markant. markant.
Synagoge in Kapernaum Die Kleinstadt Kapernaum (Kafarnaum) galt als verschollen. 1894 begannen Franziskaner im Ruinenfeld von Tell Chum zu graben. Es wurde ei ne Synagoge mit Münzen aus dem 4. Jahrhundert nach Chr. gefunden.
Unter dieser Synagoge wurde 1980 die Synagoge aus der Zeit von Jesus gefunden (die Keramik unter dem untersten Basaltpflaster stammt aus dem 1. Jahrhundert nach Chr.). Wie auf dem Bild zu erkennen ist, l iegt die helle Kalksteinmauer auf der dunklen Basaltmauer aus dem 1. Jahrhundert. Außerdem wurden römische römische Bauten aus behauenem Kalkstein Kalkstein mit heizbaren Badeanlagen gefunden (mit Keramik aus dem 1. Jahrhundert nach Chr.). Das war wahrscheinlich eine römische Garnisonsanlage. Man kann an die Geschichte Geschichte vom Hauptmann von Kapernaum denken. Ein Haus wurde ausgegraben, das im 4. Jahrhundert erweitert und aufgrund der Überlieferungen als Wohnhaus des Petrus vermutet wurde. Es wurde mit einer Kirche überbaut. (Nach Bargil Pixner: Wege des Messias und Stätten der Urkirche, hrsg. Rainer Riesner, Gießen, 1996, S. 114 ff)
Der See Genezareth bei Kapernauum (in der Nähe der Kirche der Seligpreisungen)
Chorazin Das ist ein Ort in der Nähe von Kapernaum, über dem Jesus Christus das Wehe ausgesprochen hatte, weil seine Bewohner die Taten von Jesus ignorierten und nicht zu Gott umkehrten (Matthäus 11, 21 und Lukas 10, 13). Die Ruinen zeigen, dass hier eine beachtliche Stadt mit einer Synagoge gestanden hat.
Ephesus Ephesus war eine Hafenstadt und wurde unter den Römern zur Hauptstadt der Provinz Asia. Sie war in jener Zeit Zeit die bedeutendste Metropole Metropole Kleinasiens, der heutigen Türkei. Türkei. Das Heiligtum der Artemis (Diana) unterstrich die Bedeutung. Das hier abgebildete Theater bot über 24000 Menschen Platz. Es war der Schauplatz eines Aufruhrs gegen missionierende Christen (Apostelgeschichte Kapitel 19, Verse 23 – 40). Im neuen Testament befindet sich ein Brief von Paulus an die Christen in Ephesus.
Philippi
In Philippi, einer bedeutenden Stadt Mazedoniens, verkündigten Paulus und Lukas das Evangelium und dort entstand die erste christliche Gemeinde Europas (Apostelgeschichte Kapitel 16, Vers 11). Im Bild sehen wir die Reste des antiken Marktplatzes von Philippi. Im neuen Testament befindet sich ein Brief von Paulus an die Christen in Philippi.
Zu Namen anderer antiker Städte Viele antike Städte, die in der Apostelgeschichte genannt werden, konnten identifiziert werden. Internetadresse: http://www.mc-rall.de/histnt.htm Zurück zur Inhaltsübersich Inhaltsübersichtt Zu Gegenständen: Nachweis für eine Kreuzigung in Judäa Es wurden Fersenknochen (ca. aus dem Jahre 70 n.Chr.) gefunden, die von ei nem eisernen Nagel durchbohrt waren. Die Schienenbeine waren auch durchbrochen. Internetadresse: http://www.mc-rall.de/histnt.htm#2.5.2 Das Jesusboot Ein Boot aus dem 1. Jahrhundert nach Chr. wurde 1986 im Uferschlamm des Sees Sees Genezareth entdeckt, nachdem der Wasserspiegel Wasserspiegel nach langer Trockenzeit einen Tiefstand erreichte. Das Holz für den Schiffbau wurde zwischen 40 vor und 80 nach Chr. geschlagen. Das Boot wurde einer mehrjährigen Behandlung unterzogen und im Jahr 2000 in das „Jigal-Allon-Zentrum“ am See Genezareth gebracht.
Es ist ca. 8,20 m lang und bis 2,35 m breit. Man vermutet, dass das Boot von 5 Personen bedient wurde und von 2 Ruderpaaren oder einem Segel angetrieben wurde. (Nach idea-Spectrum idea-Spectrum 10/2000, 8. März, S. 17) Internetadresse für eine Abbildung des Bootes: http://www.jesusboat.com/imgs/site/site/boat.html In Kapernaum wurde bei der Synagoge aus dem 4. Jahrhundert die nebenstehende Abbildung eines Bootes gefunden.
Sandale In der ehemaligen Festung Masada wurde u. a. die Sandale einer Frau gefunden, die mit ihrem Mann und dem kleinen Kind im Jahr 73 nach Chr. den Tod gefunden hat. Die Sandale ist abgebildet bei Gerhard Kroll: Auf den Spuren Jesu (s. o.), S. 94. Münzen Das Foto einer Tetradrachme mit Abbildung von Kaiser Augustus ist bei Gerhard Kroll: Auf den Spuren Jesu (s. o.), S. 184 zu finden. Sie entspricht dem Gewicht von 4 römischen Denaren. Auf S. 311 dieses Buches befindet sich das Foto eines Silberdenars des Kaisers Tiberius. Zurück zur Inhaltsübersich Inhaltsübersichtt
Anhang: Griechisches Alphabet: Griechischer Buchstabe groß
klein
Α
α
Β
β
Γ ∆
γ δ
Ε
ε
Ζ
ζ
Η
η
Θ
ϑ θ
Ι
ι
Κ
κ
Λ Μ
λ µ
Ν
ν
Ξ
ξ
Ο
Α−Ω
Bezeichnung
Entsprechender deutscher Buchstabe
Alpha Beta Gamma Delta Epsilon Zeta Eta Theta
a b g d e z ä th
Jota Kappa Lambda My Ny Xi O ik
i k l m n x (k )
Π Ρ Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω
Pi
π ρ σ ς τ υ φ χ ψ ω
p
Rho Sigma
r s (stimmhaft)
Tau Ypsilon Phi Chi Psi Omega
t Y, ü, u f ch ps o (lang)
Die Graphik wurde aus: http://de.wikipedia.org http://de.w ikipedia.org/wiki/Griechi /wiki/Griechisches_Alphabet#Zei sches_Alphabet#Zeichentabelle chentabelle entnommen entnommen und leicht ergänzt.
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Anhang: Entwicklung Entwicklung einer einheitlichen Fassung Fassung des griechischen Neuen Testaments Testaments in der Neuzeit Es zeigte sich die Notwendigkeit, eine einheitliche Fassung des griechischen Neuen Testaments zu entwickeln, um für Übersetzungen in andere Sprachen eine sichere Grundlage zu besitzen. Kurt und Barbara Aland haben in ihrem Buch: Der Text des Neuen Testaments, Stuttgart, 1982 ausführlich über die historische Entwicklung einer einheitlichen Fassung des griechischen Neuen Testaments geschrieben. Ausgangspunkt war die Fassung des griechischen Neuen Testaments von Erasmus von Rotterdam im Jahr 1516. Er benutzte lediglich Handschriften des 12. und 13. Jahrhunderts mit dem byzantinischen Reichstext (Koine). Auf dieser Basis gab der Holländer Elzevier 1633 eine Fassung heraus, die auch als „Textus receptus“ bekannt geworden ist. Erst im 18. Jahrhundert wurden zusätzliche Handschriften als Quellen benutzt, so von Bengel und Wettstein. Lachmann und Tischendorf strebten als Ausgangspunkt Handschriften des 4. Jahrhunderts an. Die Engländer Westcott und Hort stützten sich hauptsächlich auf den Codex Vaticanus. Nestle und sein Nachfolger Aland haben alle verfügbaren Handschriften einbezogen und einen textkritischen Apparat eingeführt. Schließlich wurde ein internationales Komitee einberufen, um einen Standard-Text zu erstellen. Kurt Aland war einer der Teilnehmer. Mehrheitsentscheidungen im Komitee waren Bestandteil des Verfahrens, mit allen Vor- und Nachteilen.
Dieser Standard-Text wird durch internationale Bibelgesellschaften und parallele Organe der katholischen Kirche verbreitet.
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Anhang: Zu Christus – das neue Denken Jesus Christus hat dem jüdischen Theologen Nikodemus gesagt, dass neue Voraussetzungen erforderlich sind, um zu Gott zu kommen. Er hat auch hinzugefügt, dass Menschen die himmlischen Dinge nicht verstehen können und hat damit Spekulationen über die zukünftige Welt den Boden entzogen (aus Johannes 3). Auf jeden Fall passen die Berichte der Evangelien, z. B. über Krankenheilungen, Erweckung von Toten und Erscheinungen von Engeln, nicht in unsere Erfahrungswelt und werden deshalb oft angezweifelt. Das größte Ereignis ist jedoch die Auferstehung von Jesus Christus nach dem leidvollen Tod am Kreuz. Das hat alle Anhänger in ihren Vorstellungen umgeworfen, auch die Skeptiker. Er ist nicht als Seele auferstanden, sondern leibhaftig. Diese Auferstehung war der Auslöser für die gewaltige Ausbreitung seiner Lehren. Schon sehr früh sind Menschen dagegen vorgegangen, anfangs von römischer und jüdischer Seite. Von Betrug war die Rede. Seine Anhänger hätten den Leichnam gestohlen. Etwas feinere Argumente kamen in neuerer Zeit auf. Die Jünger von Jesus hatten ihr ganzes Leben auf den Glauben an den Messias Jesus gesetzt. Noch im letzten Moment hatten sie die Niederwerfung der Feinde erwartet. Nach der Katastrophe war in ihnen alles zerbrochen. Da ist in ihrem Unterbewusstsein die Gewissheit aufgestiegen: Er lebt. Das hat in ihnen die Vision von der Auferstehung erzeugt. Eine ähnliche Argumentation lautet so: Jesus war ein bedeutender Mensch, der allerdings wie alle anderen gestorben ist. Die junge Gemeinschaft der Anhänger, von Feinden umgeben, hatte das Bedürfnis nach einer göttlichen Gestalt und nach einem Geschehen, das Rettung begründet. Ein gewisses Ostererlebnis hat Christus als Herrn geformt. So ist in der Gemeinschaft Christus als Kultgestalt entstanden. Dagegen ist zu bedenken, dass die Apostel keine Auferstehung erwartet hatten. Die Gestalt eines Mensch gewordenen Gottes, der seinen Körper in den himmlischen Zustand mitnimmt, war jüdischem Denken vom Alten Testament her fremd. Zum Argument der religiösen Erschütterung ist zu sagen: Wie kommt es,
Widerstände gehalten hat. Paulus selbst, der große Missionar seiner Zeit, sagt, dass mit Annahme oder Ablehnung der Auferstehung von Christus der christliche Glaube steht oder fällt. D. h., sie ist keine Randerscheinung des Glaubens. Jesus führt nicht mit edlen und innerlichen Werten und Kräften dieser Welt weiter, sondern mit ihm beginnt ein neues Dasein. Wir können anfangen, mit Christus über alles andere nachzudenken. Christus ist auferstanden, also ist die Auferstehung möglich und seine Auferstehung die Grundlage für unsere Auferstehung. Bei Christus ist der irdische Tod ein wenn auch schmerzlicher Durchgang zur Ewigkeit. Die Visionen der Jünger, die den Auferstandenen erblickt haben, sind ein Eintritt in eine höhere (transzendente) Wirklichkeit. Ihn, den auferstandenen Christus zu schauen, war Erschütterung, Sprengung alles Gewohnten. Von dort her kommen in den Berichten die neuen Worte: er „erscheint“, „verschwindet“, „steht auf einmal mitten im Saal“, „steht plötzlich neben einem“, usw. Von dort her kommt in den Bericht das Plötzliche, das Abbrechende, das Hin-und-Her-Zuckende, das Widersprüchliche – echte Form für einen nach Ausdruck verlangenden, echten Inhalt, der die alte Form sprengt. (Text nach Guardini: Der Herr).
Zurück zur Inhaltsübersich Inhaltsübersichtt Zu außerkanonischen Lehren Gnosis Beschreibung: Mit Gnosis (griechisch, heißt auf Deutsch: Erkenntnis) wird eine Reihe von Lehren bezeichnet, die die Evangelien ändern und ergänzen wollen durch ei ne Fülle von Spekulationen über die Natur und das Jenseits. Die meisten Lehrer erklären nicht, woher sie ihre Erkenntnisse holen, doch sind Anleihen beim griechischen Platonismus und bei Lehren des Orients erkennbar. Durch Erkenntnis soll die Erlösung erlangt werden. Das, was in der christlichen Gemeinde gelehrt wird, sei eine Vorstufe. Nur die gnostische Kirche sei die wahre Kirche. Irenäus beschrieb einige gnostische Lehren. Danach begann die Gnosis bei dem Magier Simon Simon Magus aus Samarien. Simon wollte den Aposteln Geld geben, um die Kraft des heiligen Geistes zu bekommen und damit Geschäfte machen (Apostelgeschichte 8,9). Petrus wies ihn scharf zurecht, aber Simon wurde nicht einsichtig, sondern entwickelte eine eigene Lehre. Er ließ sich als allerhöchste Kraft verherrlichen und zog mit einer Prostituierten umher, die eine Wiedergeburt der trojanischen Helena sei. Wer an ihn und seine Helena glaube, der ist gerettet und kann machen was er will. Seine Schüler entwickelten davon abweichende
Ein anderer Gnostiker, Kerinth, der in den 90’er Jahren in Kleinasien lebte, lehrte, dass die Welt nicht von Gott, sondern von einer Kraft gemacht worden war. Jesus sei nicht von einer Jungfrau geboren, sondern Sohn von Maria und Joseph. Nach der Taufe sei das Urprinzip Christus als Taube auf Jesus herabgestiegen. Am Ende seines Lebens sei das Urprinzip wieder von Jesus gewichen. Christus, der Geist war, musste nicht leiden. Valentin tritt um 135 in Ägypten auf und zieht 20 Jahre später nach Rom. Er Er lehrt: Aus einer Zweiheit Unaussprechlichkeit und Stille entstand entstand eine weitere Zweiheit Vater und Wahrheit. Dieser Vierheit entspringen Wort und Leben, Mensch und Kirche. Das ist die erste Achtheit, usw. Schließlich werden daraus 30 Äonen, die das Geistreich Geistreich des unsichtbaren Vaters (Pleroma) bilden. Die Mutter Mutter von Christus habe das Geistreich verlassen. Jesus stamme von Christus ab, der sich zum Geistreich erhob, oder von Menschen und der Kirche. Er nennt seine Schrift „Evangelium der Wahrheit“ (Gegen die Häresien I,11). In Oberägypten (Nag Hammadi) wurde eine Schrift mit diesem Titel gefunden (Sierszyn: 2000 Jahre Kirchengeschichte, Band I, 2000, S. 87; Internetadresse: http://wwwuser.gwdg.de/~rzellwe/nhs/nhs.html). ). Die Gnostiker scheuen sich nicht, ihre Schriften unter Namen von Aposteln zu verbreiten (Petrusevangelium, Thomasevangelium, Philippusevangelium, usw.). Einige christliche Theologen des 2. und 3. Jahrhunderts, wie Justin, Irenäus und Tertullian, haben gnostische Lehren beschrieben und sie widerlegt. (Lit.: K. Aland: Geschichte der Christenheit, Gütersloh, 1980, S. 98 ff ; Sierszyn, S. 83; im Internet: http://www.newadvent.org/cathen/06592a.htm http://www.newadvent.org/cathen/06592a.htm)) Entgegnung von Irenäus: Johannes widerlegte durch sein Evangelium den Irrtum der Gnostiker Kerinth und der Nikolaiten. Nach Johannes ist der, der die Welt geschaffen hat, auch der Vater von Jesus Christus. Im Gegensatz zu den Lehren der Gnostiker wurde das Wort (der „Geist“) Fleisch. Irenäus zitiert auch Polykarp: Als Johannes in Ephesus ins öffentliche Bad gehen wollte und dort Kerinth entdeckte, ging er sofort weg. Er fürchtete, dass das Bad einstürzte, wenn Kerinth, der Feind der Wahrheit, drinnen ist (Gegen die Häresien, III, 3 und 11). Irenäus schreibt, dass es nicht zwei oder drei gnostische Lehren gibt, die über einen Gegenstand dasselbe aussagen. In Bezeichnungen und Sachen widersprechen sie sich völlig (Gegen die Häresien, I, 11). Zur Wiedergeburt führt Irenäus aus, dass sich die Seelen an ihr Vorleben erinnern müssten, um nicht immer wieder dieselben Fehler zu machen. Plato, von dem die Lehre kommt, sprach von Becher des Vergessens, den die Seele vor ihrem Eintritt in das Erdenleben trinkt. Doch woher soll die Seele von diesem Becher wissen? Die Propheten, die Visionen erlebten, haben anderen davon mitteilen können. Die Seele hat also nicht vergessen, was sie gesehen hat. So müsste es dann bei einer vorausgesetzten Wiedergeburt auch sein. Wenn die Seele keine Ahnung vom Vergangenen hat, dann war sie auch nicht in anderen Körpern (Gegen die Häresien, II, 33).
Marcionismus Beschreibung: Der Marcionismus wird zwar auch der Gnosis zugerechnet, wird hier jedoch wegen seiner Bedeutung extra behandelt. Marcion, geboren 110 nach Chr. in Pontus am Schwarzen Meer, Meer, Sohn eines Bischofs, reiste 140 nach Rom. 144 macht er sich eine eigene Lehre zurecht und wird aus der Kirche ausgeschlossen. Er spricht vom Weltschöpfer als Gott der Rache. Dieser bringt Jesus, dessen Gott reine Liebe ist, ans Kreuz. Die Evangelisten haben das nicht begriffen. Das Alte Testament mit dem Gott der Rache sollte man weglassen. Paulus hat die Absicht Christi fast richtig ausgelegt, man muss allerdings seine Schriften berichtigen. Marcion Marcion lässt neben Paulus nur noch Teile des Lukasevangeliums gelten. Er, Marcion, ist ist als Reformator berufen. Zwischen 150 und 200 nach Chr. gewinnen seine Lehren großen Einfluss. Es gibt sogar marcionitische marcionitische Bischöfe. Danach und durch die Ketzergesetze des 4. Jahrhunderts geht ihr Einfluss zurück. (Lit.: Aland S. 99; Sierszyn, S. 97; im Internet: http://www.newadvent.org/cathen/09645c.htm http://www.newadvent.org/cathen/09645c.htm)) Entgegnung von Irenäus: Gott kann nicht aus zwei Teilen bestehen: einem guten Gott und einem gerechten Gott. Der Richtergott ist nicht Gott, wenn er nicht zugleich gut ist; er ist dann nicht weise. Und der gute Gott kann nicht als Gott gelten, wenn er nicht zugleich gerecht ist. Seine Güte wird dann als Schwäche ausgelegt. Seine Gerechtigkeit kann nicht grausam erscheinen, da ihr die Güte stets vorangeht (Gegen die Häresien, III, 25).
Beschreibung: In Kleinasien (Phrygien) taucht 156 Montanus auf. Er sagt von von sich, dass er der in Johannes 14, 26 vorhergesagte Paraklet sei. In Ekstase Ekstase sagt er: „Ich bin Gott, der Allmächtige, der Mensch geworden ist…“ Seine ersten Anhängerinnen sind die Frauen Maximilia und Priscilla. Sie werden Prophetinnen. Nach der Prophetie von Priscilla kommt das himmlische Jerusalem nach Kleinasien. Kleinasien. Das wird von Montanus bestätigt und er ist überzeugt, dass das Weltende vor der Tür steht. Daher sollen auch Ehen aufgelöst werden. Fasten und strenge Kirchenzucht Kirchenzucht gehören zur Lehre. Die Lehre breitet sich in Kleinasien aus, aber auch in den Westen des römischen Reiches. Der bekannte Theologe Tertullian schließt sich vorübergehend vorübergehend an. (Lit.: Aland S. 97; Sierszyn, S. 103; im Internet: http://www.newadvent.org/cathen/10521a.htm http://www.newadvent.org/cathen/10521a.htm)) Entgegnung: In Eusebius Kirchengeschichte (V,16) wird kritisiert, dass die Voraussagen vom Weltende sich nicht erfüllt haben und das Blasphemische an Montanus, wenn er als Gottesstimme spricht.
Manichäismus Die Bewegung wird nach ihrem Stifter Mani benannt. Er war 216 in Babylonien geboren und hatte persische Eltern. Ein Engel soll ihm gesagt haben, dass er zum Verkünder einer weltumspannenden Religion erwählt sei. 242 tritt er als Gesandter Gottes auf und verkündet, dass er der Tröster sei, der in Johannes 14, 26 vorhergesagt worden war. Seine Lehre ist eine Neuauflage der Gnosis mit vielen Spekulationen. Die Welt besteht aus einem Reich des Lichts und einem Reich der Finsternis. Jesus lehrte den Weg der Weisheit. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Menschen Jesus und seinem Geist. Das alte Testament sei wertlos. Er lehrt auch die Wiedergeburt des Menschen. Mani findet im Osten aber auch im Westen des römischen Reiches im 3. und 4. Jahrhundert viele Anhänger, nachdem die Gnosis allmählich an Anziehungskraft verliert. Der Manichäismus wird allerdings von Kirche und Staat bekämpft und kann sich trotzdem noch eine Weile auch i m fernen Osten halten. (Lit.: Sierszyn, S. 101; im Internet http://www.newadvent.org/cathen/09591a.htm http://www.newadvent.org/cathen/09591a.htm))
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