VL1: 1. Was verstehen Sie unter Methodologie? Definition: Lehre von den in den Einzelwissenschaften angewendeten Methoden Bestandteile: *Forschungslogik *Methodik ist abhängig vom: *Forschungsgegenstand *allgemeine Methodologie der (Sozial‐) Wissenschaften 2. Nennen und erklären Sie zwei Eigenarten von Forschung! ‐ wissenschaftliche Forschung: Forschung ist regelgeleitete, systematische Wissensgewinnung Forschung ist Eingriff in die Realität; Methoden produzieren die Forschungsergebnisse ‐ alltägliche Wissensgewinnung: „Post forscht nach Briefen“, „Wie pünktlich sind Verkehrsmittel“ 3. Was zeichnet empirische Forschung(EF) aus? ‐ EF ist Eingriff in die Realität, durch Einsatz bestimmter Methoden ‐ Erfahrung über die Realität sammeln – systematisieren – Systematik auf Gegenstandsbereich anwenden ‐ EF ist systematische, intersubjektiv nachprüfbare Sammlung, Kontrolle und Kritik von Erfahrung. Empirische Medienforschung zielt auf das tatsächliche Funktionieren medial vermittelter Kommunikationsprozesse (tatsächlich= nicht‐spekulativ) – 2 Aufgaben: Erklären und Beschreiben v. KP 4. Erläutern Sie jeweils zwei Unterschiede und Gemeinsamkeiten?, die zwischen wissenschaftlicher Forschung und alltäglicher Wissensgewinnung bestehen! Gemeinsamkeiten: Ziel, Kontext Unterschiede: Wissens. Forschung alltägl. Wissens. Ziel: Gesetz(mäßigkeit) vs. Orientierung Kontext: handlungsentlastet vs. handlungsgebunden VL2: 1.Nennen Sie Ziele empirischer Forschung! Handlungsbezug: Grundlagen‐vs. Angewandte Forschung Datenbasis: Primär‐vs. Sekundäranalyse Hypothesen: Erstprüfung vs. Replikation 2.Erläutern Sie kurz den Forschungsprozess! 1) Entdeckungszusammenhang Überführen von sozialen oder theoretischen Problemen in eine wissenschaftliche Fragestellung 2) Begründungszusammenhang wissenschaftsinterne Entscheidungen über Theorien, Verfahren, Auswertung 3) Verwertungszusammenhang „Verwendung“‐Umwandlung in Handlungswissen 3.Erklären Sie den Begriff des Entdeckungszusammenhangs! Überführen von sozialen oder theoretischen Problemen in eine wissenschaftliche Fragestellung VL3: 1. Wie erklärt Zetterberg die dimensionale Analyse? Schaffung einer theoretischen Konzeption. Ziel: Identifizierung und Definition derjenigen Merkmale (Dimensionen) eines emp. Sachverhalts, die zur Beantwortung der Forschungsfrage herangezogen werden können. 2. Was versteht man unter dem Begriff der Theorie? System von Aussagen über eine (gesetzmäßige) Ordnung und über empirische Befunde eines Erkenntnisobjekts. 3. Wozu braucht man Theorien? Theorien sollen uns etwas über das Innere eines Gegenstandes sagen. ‐> Trennung Erscheinung & Innerem 4. Was muss man bei der Begriffsbildung beachten? Intension von Begriffen: Merkmale, Klassifikationsregel Extension v. B.: zugehörige Elemente ‐> Achtung: keine endlose Elemtentiefe!
VL4: 1. Wie wird der Begriff der Hypothese definiert? Definition (allgemein): Vermutung über einen bestehenden Sachverhalt. 2. Welche Anforderungen stellt man an Hypothesen? Erläutern Sie kurz die Gründe für diese Anforderungen! •Aussage: keine Frage, kein Befehl, keine Wertung •enthält die Beziehung zwischen mindestens zwei Sachverhalten: ‐ theoriebezogene Begriffe ‐ empirisch umsetzbar •logische Verknüpfung von zwei Begriffen: ‐ nicht tautologisch •Angabe der Geltungsbedingungen 3. Welche Arten von Hypothesen werden unterschieden? Grund‐/Teil‐Hypothesen; Haupt‐/Neben‐Hypothesen Individualhypothesen, Kollektivhypothesen, Kontexthypothesen 4. Erklären Sie die Begriffe Induktion, Deduktion und Falsifikation! Induktion: vom Einzelnen zum Allgemeinen Deduktion: vom Allgemeinen zum Einzelnen Falsifikation: All‐Aussage‐Hypothesen müssen falsifizierbar sein. D.h. das Gegenteil muss nachweisbar sein.(Popper) VL5 & 6: 1. Nennen und Erläutern Sie drei Unterscheidungsmerkmale zwischen qualitativem und quantitativem Forschen! Quantitativ Qualitativ Grundprinzip Messen Verstehen Variablen Reduktion Komplexität Logik Deduktion Induktion 2. Wie unterscheiden sich die verschiedenen Arten von Messniveau? 1. Nominal: einfache Klassifizierung x≠y≠z 2. Ordinal: Rangfolgen x > y > z 3. Intervall: gleicher Abstand x > y > z 4. Relational: realer Nullpunkt; Verhältnisse x > y > z aber: d (x‐y) = d (y‐z) und: y = 0 + az 3. Was sind Längsschnittstudien? Was versteht man unter dem Begriff des Panels? Erhebung von Stichproben mehreren Zeitpunkten t1, t2... tx zu einem Forschungsthema. Panel: Untersuchungsteilnehmer die nach bestimmten Merkmalen ausgewählt werden und die in einer Studie mehrmals befragt werden. 4. Welche Variablenarten gibt es und wie unterscheiden sie sich? Ausprägung kontinuierlich, diskret: dichotom, polytom Merkmal Individual (absolut, rational), Kollektiv (analytisch, strukturell) Unabhängige V: Bedingung/Ursache / abhängige V: Wirkung, Folge / intervenierende V: Einfluss auf UV & AV 5. Was unterscheidet Sekundär‐von Meta‐Analyse Sekundäranalyse Nutzung vorhandener Datenbestände geeignete Indikatoren und Stichproben? Meta‐Analyse Vergleich von Studien nach Effektstärke Vergleichbarkeit der Studien? VL7: 1. Was versteht man im Rahmen der empirischen Forschung unter dem methodischen Begriff der Beobachtung? Beobachtung ist der zeitliche Vorgang gezielter visueller Wahrnehmung eines Beobachtungsobjekts durch einen Beobachter.
2. Welche Grundformen der Beobachtung haben Sie kennen gelernt? sich selbst andere von außen teilnehmend offen verdeckt 3. Erläutern Sie kurz den typischen Forschungsablauf bei der Durchführung einer Beobachtung! quantitativ 1.Festlegung des Analysematerials und Stichprobenauswahl 2.Festlegung der Zähleinheit und des Zählmaßes 3.Festlegung des Kategoriensystems 4.Zeitgleiche Codierung 5.Auswertung 4. Nennen und erläutern Sie drei typische Beobachtungsfehler! 1. Beobachter (Wahrnehmung, Interpretation, Erinnerung und Wiedergabe) 2a Beobachtungssystem: Kategorien, Stichproben 2 b Beobachtungsbedingungen: Reaktivität 3. Störende Randbedingungen: Licht, Geräusche, Technik, Standorte VL8: 1. Definieren Sie die Methode der Befragung. Welche Arten unterscheidet man? Befragung/Interview sind Formen sprachlicher Kommunikation zum Zweck der Erhebung von Daten. 2. Welche zwei Arten der Forschungsabläufe unterscheidet man? Machen Sie die Unterschiede deutlich! Befragung: stark strukturiert – alle Fragen mit vorgegebenen Antworten in festgelegter Reihenfolge Interview (qualitative Version) (↑ quan ta ve Version) 3. Auf welche Kriterien muss bei der Entwicklung der Fragestellungen geachtet werden? 1. Aufstellung von Hypothesen 2. Formulierung von Fragen zu Hypothesen 3. Ordnung der Fragen in eine Reihenfolge 4. Überprüfen des Fragebogens 5. Vorbereitung der Hauptuntersuchung – Interviewerschulung – Auswahl der Stichprobe 4. Nennen Sie die Grundschritte der Frageformulierung! > einfache Worte > kurze Sätze > konkrete Fragen > Vermeidung von Suggestivfragen > neutrale Formulierung > hypothetische Formulierungen mit Alltagsbezug > nur eine Dimension > keine doppelten Negationen > alltagsnahe Anforderungen > formale Balancierung 5. Erläutern Sie fünf Fehlerquellen der Befragung und konstruieren Sie zu jeder Quelle ein Beispiel! Antwortverzerrungen (response errors): ‐ Verweigerung ‐ k.A. („weißnicht“) ‐ Non‐Attitudes ‐ sozial erwünschte Antworten ‐ Reaktionen auf Interviewer VL9: 1. Worin unterscheiden sich gängige Definitionen der Inhaltsanalyse? Minimaldefinition: Beschreibung von in Texten fixierter Kommunikation nach wissenschaftslogischen Regeln Probleme a) manifester vs. latenter Inhalt b) Inferenz c) objektiv vs. intersubjektiv 2. Was ist Inferenz und wann ist sie zulässig? diagnostisch: Merkmale von Kommunikatoren Prognostisch: Folgen für das Publikum intermediäre Bezüge: Intertextualtät, Selbstreflexion wann ist sie zulässig: nach Abschluss der Inhaltsanalyse ‐> Vorliegen von Daten; Mithilfe gültige Inferenz‐, Produktions‐ oder Rezipiententheorien.
3. Stellen Sie sich vor, jemand fragt Sie, wozu man Inhaltsanalysen braucht und wann diese angewendet werden. Welche erklärende Antwort würden Sie ihr geben? Die IA wird zur Untersuchung von Medieninhalten verwendet, wenn z.B. geklärt werden soll, wie ein Medium A und ein Medium B im gleichen Zeitraum über ein Thema berichten. VL10: 1. Wodurch wird die Methode des Experiments definiert? Entscheidung über Hypothesen, die kausale Zusammenhänge behaupten. 2. Welche Merkmale zeichnet ein quantitatives Experiment aus? ‐ Künstlich hergestellte und kontrollierte Situation ‐ Isolation der unabhäng. V – Variierung der UV – Kontrolle 3. Welche Merkmale zeichnet ein qualitatives Experiment aus? ‐ Kontrollierter Eingriff in die Struktur eines Wissenbereichs – unter natürlichen Bedingungen 4. Was wirkt störend bei der Durchführung eines Experiments? ‐ Artefakte: unerkannte Störbedingungen ‐ Situation im Labor: Experiment ist eine spezielle soziale Situation 5. Diskutieren Sie zwei Einwände gegen das Experimentieren! Lassen Sie auch Argumente für das Experimentieren in Ihre Diskussion einfließen. ‐ isolierte Variable im sozialen Gesehen nicht zu finden ‐ Ethik ‐> Manipulation von Menschen VL11: 1. Welche Funktionen erfüllen statistische Verfahren, und in welcher Relation stehen diese zu den Funktionen empirischen Forschens generell? •Vermessung der Realität in Kennwerten (Indizes) •Urteil über Hypothese 2. Wodurch wird die Auswertung von Daten, die durch ein qualitatives Verfahren gewonnen wurden, charakterisiert? Prinzip: Für jeden „Text“ wird die Methode neu erschaffen! Auswertungsprozess: 1. Fixieren des Materials 2. Ordnen des Materials Interpretationsstrategie •Von einzelnen Textstrukturen zur Gesamtbedeutung •Prüfen von Interpretationsideen/ ‐hypothesen •Vergleich von Fällen 3. Wie sollte bei der Ergebnisdarstellung vorgegangen werden? Darstellungsvorgang (Vorschlag) •ProblemProblementstehungForschungsstandFragestellungenUntersuchungsschwerpunkte (Hypothesen) •Methoden (Entstehung und Herkunft der Daten)ForschungsstandEigene Entwicklungen •Ergebnisdarstellung Diskussion (Hypothesen orientiert) •Belege Literaturverzeichnis (zitierte Texte)(Überblickstabellen –soweit nicht im Text)(Dokumente)(...) = fakultativ